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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2008 Industrie- und Betriebssoziologie GESIS-IZ Bonn 2008 Sozialwissenschaftlicher Fach...
Author: Fabian Sommer
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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2008

Industrie- und Betriebssoziologie

GESIS-IZ Bonn 2008

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Industrie- und Betriebssoziologie

Band 2008/1

bearbeitet von

Wolfgang Mallock

mit einem Beitrag von Hermann Kocyba und Stephan Voswinkel

GESIS-IZ Sozialwissenschaften Bonn 2008

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0176-4373 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn Wolfgang Mallock Udo Riege, Siegfried Schomisch GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das GESIS-IZ ist eine Abteilung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist ein Institut der LeibnizGemeinschaft. © 2008 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Hermann Kocyba und Stephan Voswinkel Krankheitsverleugnung – Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten……………………………………………………………..9

Sachgebiete 1

Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen .........................................25

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Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung ...................................................................................................................46

3

Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie.........................................................................................................................75

4

Management, Unternehmensführung, Personalwesen.........................................................87

5

Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit.......................................................102

6

Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie ................................................119

7

Wirtschaftssoziologie ........................................................................................................134

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................169 Personenregister ............................................................................................................................171 Sachregister...................................................................................................................................177 Institutionenregister.......................................................................................................................191 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................197 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................197

soFid Industrie- und Betriebssoziologie 2008/1 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Industrie- und Betriebssoziologie“

Das GESIS-IZ bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom GESIS-IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften - bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Die Industriesoziologie beschäftigt sich im Wesentlichen mit industriellen Institutionen, Verhaltensmustern und Einstellungen sowie ihren Beziehungen zu den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Betrieb. Forschungsgegenstand der Betriebssoziologie sind u.a. die Arbeitsbedingungen und deren objektive und subjektive Auswirkungen auf die Arbeitenden, Verhaltensweisen und Einstellungen (informelle Gruppen, Betriebsklima, Arbeitszufriedenheit) sowie die Probleme einzelner Positionen (Meister, Mitbestimmungsorgane) und Kategorien (Arbeiter, Management) im Betrieb. Der soFid zur Industrie- und Betriebssoziologie wurde ab Band 1997/1 um ein Kapitel Wirtschaftssoziologie ergänzt. Der bis dahin eigenständige Band Wirtschaftssoziologie wird nicht weiter publiziert, da die Auflage zu gering und der Umfang zu schmal war: außerdem bestanden

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soFid Industrie- und Betriebssoziologie 2008/1 Vorwort

inhaltliche Überschneidungen zu diesem soFid. Das neue Kapitel Wirtschaftssoziologie stellt andererseits eine gute Ergänzung zur Industrie- und Betriebssoziologie dar. Diese Integration entspricht auch der Tendenz zur Kooperation der entsprechenden Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Obwohl sich die Sektion Industrie- und Betriebssoziologie der DGB in Arbeits- und Industriesoziologie umbenannt hat, sind wir bei dem bisherigen Titel dieses soFid geblieben, um die bibliografische Kontinuität zu wahren. Die Schwerpunktverschiebungen in der aktuellen Forschung spiegeln sich in der jeweils unterschiedlichen Besetzung der einzelnen Kapitel wieder, deren Gliederung nach wie vor eine tragfähige Abbildung der Forschungsgebiete ermöglicht. Der soFid Industrie- und Betriebssoziologie enthält im Rahmen seiner Sachgebietsgliederung Untersuchungen zu folgenden Themenbereichen: Kapitel 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen: arbeits- und industriesoziologische Probleme der Transformation von Wirtschaftssystemen, Technik, Arbeit und Betrieb in der arbeits- und industriesoziologischen Forschung, Wandel der Arbeitsgesellschaft, Übergang von der Industrie- zur Risikogesellschaft, Strukturwandel industrieller Krisenregionen im Vergleich, Technikgenese, Techniksoziologie, Zukunft der Arbeit. Kapitel 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung, Kontinuität und Wandel betrieblicher Herrschaft in den neuen Bundesländern, Verhältnis Belegschaft und betriebliche Interessenvertretung, Arbeitspolitik, Tarifpolitik, Gewerkschaftspolitik, Wandel industrieller Beziehungen in Osteuropa; Lohn und Leistung. Kapitel 3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie: Expertensysteme und IuK-Technologien und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation, Kontrollsysteme und integrierte Produktionsverantwortung, flexible Arbeits- und Produktionssysteme, systemische Rationalisierung und Technikgestaltung (auch im öffentlichen Dienst). Kapitel 4 Management, Unternehmsführung, Personalwesen: Unternehmenskultur und Führungsstil, Konzepte mittelbarer und unmittelbarer Führung, Personalführung in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften, Personalauswahl mit Assesment-Center, Qualitätsmanagement, Manager, Frauen in Führungspositionen. Kapitel 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit: Schichtarbeitsforschung, soziale, psychische und gesundheitliche Auswirkungen von flexiblen Arbeitszeiten, beruflich-betriebliche Weiterbildung, Teilzeitarbeit, Arbeitszeit und Arbeitsmarkt, Frauenerwerbstätigkeit, Übergang ins Rentenalter Kapitel 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie: Evaluation von Gesundheitsberichten und -zirkeln als Instrument betrieblicher Gesundheitsförderung, Sicherheit vernetzter informationstechnischer Systeme, betrieblicher Arbeits- und Umweltschutz, psychosoziale Arbeitsbelastung, Risikogruppen, betriebliches Öko-Auditing. Kapitel 7 Wirtschaftssoziologie: Soziologische Untersuchung zu den Akteuren und Institutionen der Wirtschaft wie Unternehmen und Staat, Geld und Konsum, Markt und Non-profit-Organisationen, Genossenschaftswesen, Marktwirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung, Unternehmer und Konsumenten, wirtschaftliches Handeln.

soFid Industrie- und Betriebssoziologie 2008/1 Vorwort

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Dieser soFid-Ausgabe ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt. In dieser Ausgabe veröffentlichen wir den Beitrag " Krankheitsverleugnung – Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten" von Hermann Kocyba und Stephan Voswinkel. Der Beitrag ist ursprünglich erschienen unter: "Kocyba, Hermann/Voswinkel, Stephan: Krankheitsverleugnung. Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten; in: WSI-Mitteilungen 60.Jg., 3/2007, S. 131-137." Er wurde von der Redaktion zum Nachdruck freigegeben. Wir danken den Autoren und der Redaktion der WSI-Mitteilungen für die freundliche Kooperation.

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Krankheitsverleugnung – Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten Hermann Kocyba, Stephan Voswinkel

Abstract Dass die Fehlzeiten kontinuierlich sinken, muss nicht als Zeichen verbesserter Gesundheit der Beschäftigten gedeutet werden. Die betrieblichen Arbeitsbedingungen können nicht nur Krankheiten verursachen, sondern auch Krankheitsverleugnung fördern. Wenn es für Beschäftigte aus verschiedenen Gründen schwieriger wird, Krankheitssymptome ernst zu nehmen, dann kann das Sinken der Fehlzeiten auch ein gesundheitspolitisches Alarmzeichen sein. Die Wirkung mancher Instrumente betrieblicher Gesundheitspolitik ist vor diesem Hintergrund nur im spezifischen betrieblichen Kontext zu bewerten. Den verschiedenen Formen der Krankheitsverleugnung im Betrieb soll im Folgenden nachgegangen werden.

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Einleitung

Der Krankenstand ist zu hoch! Dieser Satz scheint immer richtig: Krankheit ist nicht nur unangenehm für den erkrankten Beschäftigten. Krankheitsbedingte Fehlzeiten bedeuten Mehrbelastung für die Kollegen und Kosten für das Unternehmen. Analysen von Fehlzeiten sollen helfen, gesundheitliche Belastungen in der Arbeitswelt aufzuspüren und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder des Führungsstils abzuleiten. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass das Arbeitsumfeld oder die Arbeit selbst krankheitsverursachende Potenziale enthalten, die für Fehlzeiten verantwortlich sind. Die öffentliche Besorgnis über zu hohe Krankenstände hat indes noch ein zweites Gesicht. In dieser Perspektive wird unterstellt, dass es einzelne Beschäftigte vorziehen, entweder unter dem Vorwand einer Krankheit oder zumindest mit unangemessener Sensibilität bei Befindensbeeinträchtigungen der Arbeit fernzubleiben, dass sie also zu Unrecht die Privilegien der Krankenrolle in Anspruch nehmen, die darin bestehen, sich sozialen Verpflichtungen legitimerweise entziehen zu können, insbesondere den Arbeitsvertrag zeitweise nicht erfüllen zu müssen (Siegrist 2005, S. 40ff.; Hauß/Oppen 1985, S. 344ff.). Fehlzeitenanalysen sollen Personen identifizieren, die eine schwache Arbeitsmoral aufweisen. Sinkende Fehlzeiten müssen allerdings nicht zwangsläufig bedeuten, dass gesundheitliche Belastungen geringer werden. Der mittlerweile erreichte historische Tiefstand der Fehlzeiten könnte nämlich auch ein Indiz dafür sein, dass es für bestimmte Gruppen von Erwerbstätigen schwieriger wird, sich gesundheitliche Beeinträchtigungen einzugestehen, sich mit ihnen frühzeitig auseinanderzusetzen und Präventionsangebote zu nutzen. Dies stellt die betriebliche Gesundheitspolitik vor neue Herausforderungen. Sie muss sich nunmehr auf neue Formen von Krankheitsverleugnung und gesundheits-

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Der Beitrag ist ursprünglich erschienen unter: „Kocyba, Hermann/Voswinkel, Stephan: Krankheitsverleugnung. Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten; in: WSI-Mitteilungen 60.Jg., 3/2007, S. 131-137.“ Er wurde von der Redaktion zum Nachdruck freigegeben.

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soFid Industrie- und Betriebssoziologie 2008/1 Krankheitsverleugnung – Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten

bezogene Wahrnehmungsblockaden sowohl auf der Ebene der einzelnen Beschäftigten als auch auf der Ebene der normativen Gesundheitskultur des Betriebs einstellen.

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Die Entwicklung der Fehlzeiten und ihre Deutungen

In den letzten 30 Jahren ist der Krankenstand bei den gesetzlich Versicherten im langfristigen Trend zurückgegangen – von 5,3 % in der alten Bundesrepublik im Jahre 1975 auf 3,3 % in West- ebenso wie in Ostdeutschland im Jahre 2005. In den letzten zehn Jahren hat sich dieser Prozess massiv verstärkt, zwischen 1995 und 1997 sank der Krankenstand in Gesamtdeutschland von 5,1 % auf 4,1 %, stagnierte dann bis 2001 und sank seitdem von Jahr zu Jahr kontinuierlich (Vetter et al. 2007, S. 209). Nur die von psychischen Erkrankungen verursachten Ausfalltage stiegen überall an (Vetter et al. 2007, S. 233ff.; BKK 2006, S. 12f.; DAK 2006, S. 28f.; Barmer 2006, S. 31f.) Eine Vielzahl von möglichen Ursachen wird angeführt, um das Sinken der Fehlzeiten zu erklären. Auf der einen Seite wird auf verbesserte Behandlungs- und Heilungsmethoden verwiesen, die eine frühzeitigere Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglichen oder es unnötig machen, der Arbeit vollständig fernzubleiben. Der Tertiarisierungsprozess der Arbeitswelt und der Rückgang körperlicher Belastungen und Gefährdungen durch ungesunde Arbeitsbedingungen führten ebenfalls zu einem höheren Gesundheitsgrad. Das Sinken der Fehlzeiten sei des Weiteren die erfreuliche Folge einer verbesserten betrieblichen Gesundheitsförderung und Resultat von Präventionsmaßnahmen oder auch der Verkürzung und Flexibilisierung der Arbeitszeit, die es ermöglichten, Krankheiten in der arbeitsfreien Zeit auszukurieren. Das Ausscheiden älterer Beschäftigter vor Erreichen der Altersruhegrenze durch Vorruhestand und Altersteilzeit und die unter den Bedingungen der hohen Arbeitslosigkeit verbesserten Möglichkeiten der Unternehmen, bei Einstellungen gesunden Bewerbern den Vorzug zu geben sowie sich im Rahmen von Personalabbaumaßnahmen von gesundheitlich angeschlagenen Beschäftigten zu trennen, führten insgesamt zu einer „gesünderen Belegschaftsstruktur“. Der arbeitssoziologischen Diagnose einer „Subjektivierung der Arbeit“ (Moldaschl/Voß 2002) zufolge unterliegt ein zunehmender Teil der Arbeitnehmer einerseits dem Zwang, ist andererseits aber auch bereit, selbstorganisiert, eigenverantwortlich und intrinsisch motiviert zu arbeiten. Die Beschäftigten würden unmittelbarer den Imperativen von Markt und Kundenerwartungen ausgesetzt. Die Ausbreitung von Gruppen- und Projektarbeit bringe durch die größere Autonomie in der Arbeit im positiven Falle eine größere Zufriedenheit und Wertschätzung in der Arbeit mit sich, die gesundheitsförderlich seien. Im negativen Fall führten sie dazu, dass der Gruppen- und der Termindruck stiegen und eine Überidentifikation mit der Arbeit Stress verursache. Dass die Beschäftigten die Folgen ihres Arbeitsausfalls für die Belastung ihrer KollegInnen und die Termintreue der Leistungen unmittelbarer sehen, könnte sie davon abhalten, sich gesundheitsbewusst zu verhalten. Insbesondere werden die Sorge um die Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie die Angst vor negativen Sanktionen bei der Artikulation gesundheitlicher Beeinträchtigungen als Ursachen für den Rückgang der Fehlzeiten genannt. Hier sind zwei konkurrierende Wertungen möglich: Die einen sehen hierin eine Reduzierung des Krankenstandes auf sein „echtes“ Niveau, begrüßen also, dass es „Drückebergern“ nun nicht mehr so einfach gemacht werde. Die anderen beklagen, dass Beschäftigte jetzt auch krank zur Arbeit erschienen, mit gesundheitlichen Folgeschäden und -kosten,

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weil Krankheiten verschleppt würden, die sich zu einem späteren Zeitpunkt in therapeutisch schwerer zugänglichen, bereits verfestigten Krankheitsbildern niederschlagen.

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Die Gesundheitsbedeutung von Fehlzeiten

Der letzteren Deutung entsprechend kann der Rückgang der Fehlzeiten auch als gesundheitliches Alarmzeichen gewertet werden, als Hinweis darauf, dass Krankheiten verschleppt werden. Krankenstände können nämlich auch eine positive Gesundheitsbedeutung haben, wenn sie signalisieren, dass Krankheiten auskuriert werden müssen. Lange Zeit betrachtete man Gesundheit als normalen Zustand, der durch bestimmte krankheitsverursachende (pathogene) Faktoren gestört und durch medizinische Maßnahmen wieder hergestellt werden muss. Seit den 1980er Jahren wurde die Aufmerksamkeit verstärkt auf die gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitswelt und die gesundheitsstärkenden Potenziale der Menschen gerichtet. Verschiedene Konzepte wurden in diesem Sinne entwickelt, die auf gesundheitsdienliche Personenmerkmale fokussierten: „Selbstwirksamkeitserwartung“, „Widerstandsfähigkeit“ oder „dispositioneller Optimismus“ (Bengel et al. 2001). Aaron Antonovsky (1997) prägte den Begriff der „Salutogenese“ und richtete damit den Blick darauf, was bestimmte Menschen dazu befähigt, auch angesichts gesundheitlicher Risikofaktoren gesund zu bleiben. Gesundheitsförderliche Faktoren und Verhaltensweisen sollen identifiziert werden, indem die Geschichte der Kranken und ihrer Krankheit erfasst wird und personale wie soziale Ressourcen zur Gesundung bzw. Gesunderhaltung betont werden, anstatt sich auf krankheitsauslösende Faktoren zu konzentrieren. Das salutogenetische Gesundheitsverständnis reagiert nicht zuletzt auf das Phänomen des Eskapismus in die Krankheit. Stress, Konflikten und Belastungen in der Arbeit versuchen viele Betroffene gerade durch die „Flucht in die Krankheit“ und die Nutzung der mit der Krankenrolle verbundenen Vorteile (Overbeck 1984) zu entgehen. Demgegenüber betont die salutogenetische Betrachtungsweise die Möglichkeiten von Unternehmen und Beschäftigten, zur Gesundheit aktiv beizutragen. Dies jedenfalls dann, wenn die zu sehr auf das Individuum eingeengte Konzeption von Antonovsky um die Rolle von Unternehmen und Arbeitsgestaltung erweitert wird (Siegrist 1997). Gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen sollen dann identifiziert und beseitigt, soziale Unterstützung gefördert werden. So sinnvoll es sicher ist, die Fähigkeit zum Umgang mit Stress etwa durch Stressmanagementtraining zu stärken (Bamberg/Busch 2006), so liegt hier doch die Gefahr, dass die Stressursachen aus dem Blick geraten. Wenn die salutogenetische Sichtweise in einer solchen Weise verkürzt wird, droht sie mit einer einseitigen Zuschreibung der Verantwortung für die Gesundheit an die Individuen einherzugehen. Dann gerät die positive Bedeutung von Fehlzeiten für die dauerhafte Gesundheit nicht in den Blick, die darin besteht, eine gesundheitliche Störung ernst zu nehmen. Wenn Menschen versuchen, in Spannungs- und Belastungssituationen eine „Auszeit“ in einer Krankheit zu nehmen, kann dies zweifellos dazu führen, sich nicht mit den Ursachen der Krankheit im eigenen Verhalten und in den Verhältnissen etwa am Arbeitsplatz auseinanderzusetzen, sondern sich in den krankmachenden Strukturen einzurichten. Die Betroffenen fühlen sich manchmal sogar gezwungen, ihre Krankheitssymptome zu dramatisieren, um die hiermit verbundenen Vorteile zu legitimieren. Es hieße jedoch, in den gegenteiligen Fehler zu verfallen, würde man die Annahme einer Krankheit generell misstrauisch betrachten. Gerd Overbeck hat schon 1984 den Blick auf die „Er-

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krankungsanfälligkeit“ von Menschen um die Sicht auf ihre „Erkrankungsfähigkeit“ erweitert, der eine gesundheitsförderliche Entlastungsfunktion zukommt (Overbeck 1984, S. 38). Erkrankungsfähigkeit wäre dann ein wesentlicher Aspekt einer salutogenetischen Perspektive. „Erkrankungsunfähigkeit“ und „Flucht in die Krankheit“ behindern gleichermaßen die Auseinandersetzung mit krankmachenden Verhältnissen und krankmachendem Verhalten. Die Hemmnisse, Krankheiten ernst zu nehmen und sie in Fehlzeiten zu überführen, bezeichnen wir als „Krankheitsverleugnung“. Selbstverständlich bleibt es eine zentrale Aufgabe, Fehlzeiten durch Verbesserung von Arbeitsbedingungen, Abbau von Stress usw. zu senken. Man muss jedoch die zumeist verdeckte Kehrseite sinkender Fehlzeiten im Auge behalten. Arbeitsbedingungen und Betriebsklima können auf der einen Seite Krankheiten fördern oder ihnen entgegenwirken und sie können die Krankheitsverleugnung fördern oder ihr entgegenwirken. Für die Krankheitsverleugnung ist es dabei unerheblich, ob die Krankheit aus den betrieblichen Bedingungen resultiert oder durch private Belastungen, Zufälle wie Infektionen oder ähnliches entstanden ist. Die klassische Untersuchungsperspektive, der es um die Identifikation arbeitsbedingter gesundheitlicher Beeinträchtigungen geht, wäre daher zu erweitern um die Identifikation arbeits- und betriebsbedingter Mechanismen der Krankheitsverleugnung. Allerdings sind es oft dieselben Arbeitsbedingungen, die Krankheiten und Krankheitsverleugnung fördern. Übergroßer Stress durch Termindruck und knappe Personaldecke beinhalten psychische Belastungen und machen es zugleich kaum möglich, diese abzufangen, indem die gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechtzeitig auskuriert werden. Die Angst um den Arbeitsplatz im Kontext von stattgefundenem oder drohendem Personalabbau kann gesundheitliche Probleme zur Folge haben (Dragano/Siegrist 2006; Ferrie 2006). Sie zwingt die Betroffenen aber zugleich dazu, sie zu verheimlichen. Die Entgrenzung von Arbeit, gerade auch durch Eigenverantwortung und Überidentifikation mit der Arbeit, kann zu Burnout führen (Leppin 2007) und macht es wiederum unmöglich, rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wegen dieser Vielgesichtigkeit der betrieblichen Arbeitsbedingungen lassen sich Arbeitsbedingungen und betriebliche Gesundheitspolitik kaum „aus der Ferne“, also auf Basis von Kennziffern wie der Fehlzeitenentwicklung, angemessen bewerten, ohne dass man sich genauer mit dem spezifischen Kontext, den Intentionen von Maßnahmen und deren Wahrnehmung und Deutung durch die Betroffenen beschäftigt. Die Arbeitsunfähigkeitsmeldung ist eben nicht einfach ein Resultat eindeutiger Krankheitsphänomene, sondern ein Aushandlungsergebnis zwischen verschiedenen Interessen des Erkrankten, insbesondere zwischen seinen Arbeits- und Gesundheitsinteressen, und zwischen dem Erkrankten, seinem Arzt und seinem betrieblichen Kontext (Hauß/Oppen 1985; Twardowski 1998). Deswegen kann ein Rückgang der Fehlzeiten nicht nur ein Zeichen für die Gesundung der Belegschaften, sondern eine Facette der Krankheitsverleugnung sein.

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Formen der Krankheitsverleugnung

Als Krankheitsverleugnung verstehen wir Formen des Umgangs mit gesundheitlichen Belastungen und Krankheitssymptomen, die auf vorschnelle Entdramatisierung, Verharmlosung, Vertagen oder Keine-Konsequenzen-Ziehen hinauslaufen. Die Prioritäten werden einseitig auf berufliche Belange oder berufliche Selbstbewertungen und Identitäten gesetzt. Ihnen gegenüber wird Krankheit zum illegitimen Störfaktor, der unterdrückt, ignoriert oder ausgeblendet wird. Krankheitsverleugnung ist dabei in unterschiedlicher Gewichtung in der Regel sowohl im individuellen Verhalten als auch in den betrieblichen Verhältnissen angelegt.

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Betrachtet man das Verhalten des Individuums, so unterscheiden sich die Formen der Krankheitsverleugnung danach, wie bewusst sie erfolgt. Der gesundheitlich Belastete ist sich seiner Krankheitssymptome zwar bewusst, verschweigt sie jedoch gegenüber Kollegen und/oder Vorgesetzten und meldet sich nicht arbeitsunfähig. Oder er versucht, sie zu ignorieren und zu verharmlosen. Er mag sich arbeitsunfähig melden, kuriert jedoch nur die dringendsten Symptome und verengt seine Krankheitswahrnehmung. Schließlich kann jemand – für Dritte deutlich erkennbar – erkrankt sein, will dies aber selber nicht wissen und nicht zur Kenntnis nehmen. Krankheitsverleugnung auf der Ebene des Individuums kann auf individueller Disposition beruhen (jemand braucht z. B. für sein Selbstwertgefühl die Vorstellung, unabkömmlich zu sein), sie kann aber auch vom betrieblichen Kontext forciert werden. Nimmt man, worauf wir uns in diesem Aufsatz beschränken, die betriebliche Ebene in den Blick, so kann man von Krankheitsverleugnung sprechen, wenn Krankheiten oder die Kranken systematisch, teilweise durch institutionalisierte Regeln und Maßnahmen, ignoriert, diskriminiert oder missachtet werden. Krankheit wird nicht als normaler Bestandteil des menschlichen Lebens behandelt. Folglich wird auch ausgeblendet, dass sie Teil der normalen Arbeitswelt ist und dass ihre Ursachen auch in der Arbeit und der Organisation selbst liegen können, für die das Unternehmen eine bestimmte Verantwortung zu tragen hat. Wir können zumindest folgende Ausprägungen unterscheiden: (1) Verantwortungsabwehr: Das Unternehmen weist eine eigene Verantwortung für gesundheitliche Belastungen von sich. Auch wenn Erkrankungen nicht zu Diskriminierungen führen, so werden doch die in der Arbeit liegenden gesundheitlichen Belastungen nur als individuelle Risiken der Beschäftigten behandelt. (2) Opferfürsorge: Das Unternehmen nimmt gesundheitliche Belastungen durch die Arbeitsbedingungen grundsätzlich hin. Es nimmt jedoch seine Verantwortung in Form der Fürsorge für die Opfer an und versucht, den besonders Belasteten, insbesondere älteren Arbeitnehmern, Auswege zu eröffnen. (3) Ignorierung: Arbeitsformen und -organisation sind derart gestaltet, dass die Normalität des Auftretens von Krankheiten ignoriert wird. Leistungsmaßstäbe und Personalbemessung etwa sind so ausgelegt, dass jede Krankheit zu Funktionsproblemen bei der normalen Bewältigung der Arbeit führt. (4) Tabuisierung: Hier werden Krankheiten und Leistungsbeeinträchtigungen nicht nur ignoriert, sondern tabuisiert. Die Angst um den Arbeitsplatz verbietet es, Schwächen zu zeigen und auf Belastungen hinzuweisen. Gesundheitliche Schwächen widersprechen dem normativen Leitbild des Unternehmens und oft auch der Beschäftigten, ihre Thematisierung gilt als Ausdruck einer wehleidigen Einstellung zur Arbeit. (5) Kontrolle: Das Gesundheits- und Krankheitsverhalten der Beschäftigten wird im Betrieb einer starken Kontrolle unterworfen, es gilt nicht als Privatsache, sondern als Managementaufgabe. Die Reduzierung des Krankenstandes ist Unternehmensziel und hierzu einen Beitrag zu leisten Aufgabe der einzelnen Vorgesetzten. Hier sind zwei Varianten zu unterscheiden: § Disziplinierung: Durch Kontrolle soll vor allem das aus Managementsicht unberechtigte Fehlen bekämpft werden. Durch bestimmte Maßnahmen wird Kranksein mit Nachteilen oder Sanktionen verknüpft, den Kranken wird mit Misstrauen begegnet. § Kontrollierende Fürsorge: Die Kontrolle dient der Verminderung der Arbeitsunfähigkeit durch eine systematische Beobachtung des Krankheitsgeschehens. Sie soll den Kranken aktiv helfen, gesundheitsgerechtes Verhalten fördern, aber auch einfordern und unangemessenes Verhalten sanktionieren.

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Verschiedene Ausprägungen der Krankheitsverleugnung können oft gemeinsam auftreten, etwa wenn die Arbeitsorganisation Krankheitspotenziale ignoriert und wenn Sanktionen bei häufigerer Arbeitsunfähigkeit in Aussicht stehen.

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Betriebliche Beispiele der Krankheitsverleugnung

Wir wollen im Folgenden einige Fälle darstellen, in denen wir spezifische Ausprägungen betrieblicher Krankheitsverleugnung identifizieren können. Sie beruhen auf Gesprächen mit Betriebsräten und anderen betrieblichen Experten im Rahmen einer von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Vorstudie, die wir in der zweiten Jahreshälfte 2006 am Institut für Sozialforschung Frankfurt a. M. durchgeführt haben. (1) Verantwortungsabwehr: Ein im Bereich der IT-Services tätiges Unternehmen beschäftigt in Deutschland ca. 2.000 Angestellte. Das Unternehmen hat hier einen umfangreichen Personalabbau hinter sich und ringt mit Ertragsproblemen, auf die das Management mit Personalkostensenkung reagiert. Arbeitsunfähigkeit wird vom Unternehmen nicht direkt sanktioniert. Vielmehr wird das Problem Krankheit individualisiert – und zwar in beide Richtungen: Weder sieht sich das Unternehmen für gesundheitlich belastende Arbeitsbedingungen oder für Präventionsmöglichkeiten verantwortlich noch werden die Fehlzeiten der einzelnen Beschäftigten zum Gegenstand gezielter Beobachtung und Kritik. Erkrankungen von Beschäftigten aufgrund starker Belastungen werden als Folge persönlichen Fehlverhaltens angesehen: Im Ergebnis steigen anstatt der Fehlzeiten die Fluktuationsraten. (2) Opferfürsorge: Ein Familienbetrieb der Automobilzulieferindustrie mit 340 Mitarbeitern befindet sich seit Jahren in einer wirtschaftlich heiklen Situation, die auch eine Halbierung der Belegschaft nach sich zog. Ein großer Teil der überwiegend älteren Belegschaft fühlt sich den Veränderungen der Arbeit nicht mehr völlig gewachsen. Der Stress ist erheblich geworden, die Toleranz gegenüber Leistungseinschränkungen von Kollegen gering. Vor diesem Hintergrund hat sich folgendes Arrangement entwickelt: Die Beschäftigten versuchen, Arbeitsunfähigkeitszeiten so gering wie möglich zu halten. Auf der anderen Seite bemühen sich sowohl Personalchef als auch Betriebsrat um ein fürsorgliches Verhalten gegenüber den älteren Beschäftigten, die den Belastungen nicht mehr gewachsen sind. So schickt der Personalchef Beschäftigte, die krank zur Arbeit erscheinen, nach Hause, damit sie sich auskurieren. Und der Betriebsratsvorsitzende versucht, im Kontakt mit den Hausärzten Lösungen, etwa in Richtung vorzeitiger Rente, zu finden. Kennzeichnend ist hier also ein fürsorgliches muddling-through, das dem Einzelnen das Schlimmste erspart, die Krankheitspotenziale jedoch nicht verringert. (3) Ignorierung der betrieblichen Gesundheitsbelastung: Am besuchten Standort eines IT-Dienstleisters sind ca. 1.000 Angestellte beschäftigt. Das Unternehmen legt Wert auf eine ausgeprägte Gesundheitsförderung. Es werden verschiedene Programme angeboten, darunter auch eine verhaltensbezogene Präventionsmaßnahme gegen Burnout. Sie sind jedoch von den gesundheitlich belastenden Verhältnissen der Arbeit entkoppelt. Die Gesundheitsbelastungen, die gerade die IT-Branche kennzeichnen (Latniak/Gerlmaier 2006), werden ignoriert. Gerade sie sind es aber, die es auch erschweren, sich bei eingetretener Krankheit arbeitsunfähig zu melden. Termindruck, knappe Personaldecke, gegenseitiges Aufeinanderangewiesensein in den Projekten und Teams führen dazu, dass sich der Kranke für die aus seinem Fehlen resultierenden Arbeits- und Kooperationsprobleme im Projekt verantwortlich fühlt.

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Die Leistungsbeurteilung ist abhängig von der Zielerreichung. Obwohl diese durch Krankheitszeiten erschwert wird, sind Letztere kein Argument, die Zielvorgaben zu reduzieren. Die betriebliche Gestaltung von Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen ist also insgesamt so ausgelegt, dass Krankheit nicht vorkommen darf. Aufgrund der unmittelbar einsichtigen Handlungszwänge und wegen der Identifikation der Beschäftigten mit ihrer Arbeit entwickeln sich Mechanismen der Krankheitsverleugnung bei den Beschäftigten quasi „von selbst“. Krankheitsverleugnung resultiert also daraus, dass die Schwierigkeiten ignoriert werden, sich rechtzeitig für eine Arbeitsunfähigkeit zu entscheiden. Diese Form der Krankheitsverleugnung ist typisch für die IT-Dienstleister in unserem Sample, aber auch für das Klinikum und die Banken. (4) Kontrolle: Die Ausprägung der Krankheitsverleugnung, die wir als „Kontrolle“ kennzeichnen, lässt sich in zwei Varianten unterteilen: Die „Disziplinierung“ und die „kontrollierende Fürsorge“. Im Einzelfall ist eine Zuordnung nicht einfach möglich, denn die einzelnen Akteure verfolgen mit den Kontrollstrategien unterschiedliche Ziele, und die Beteiligten können die Funktion der Maßnahmen verschieden deuten: Am Standort eines internationalen Chemieunternehmens sind ca. 800 überwiegend gewerbliche Mitarbeiter tätig. Nach Jahren des Personalabbaus wurden weitere Möglichkeiten der Kosteneinsparungen im Personalbereich nur noch im Absenken der Fehlzeiten gesehen. Von allen Mitarbeitern wird eine Fehlzeitenliste angelegt. Immer dann, wenn ein Mitarbeiter innerhalb von zwölf Monaten, unabhängig von der Dauer der einzelnen Arbeitsunfähigkeit, mindestens viermal fehlt, wird mit ihm ein Fehlzeitengespräch geführt. Ziel ist es, gerade den Vorgesetzten zu vermitteln, dass der Kampf gegen Fehlzeiten wichtig ist und man Konflikte mit den Mitarbeitern hier nicht scheuen darf. Auch in einem Automobilwerk sind regelmäßige Rückkehrgespräche vorgesehen. Kritiker haben dies als „Krankenverfolgung“ bewertet. Fürsprecher wenden dagegen ein, es gehe darum, den Betroffenen Hilfe anzubieten. Dem Vorgesetzten sei früher die Krankheit des Mitarbeiters egal gewesen. Heute sei er gehalten, sich hiermit zu beschäftigen, und der Betroffene könne Ursachen von Belastungen benennen, denen nachzugehen sei. Hier wird der Doppelcharakter einer „kontrollierenden Fürsorge“ deutlich. Die Meinung der einen: „Kranke Menschen gehören in Ruhe gelassen!“ kann als Schutz vor Sanktionen verstanden werden, aber auch als Verzicht darauf, den Kranken zu helfen. Die Fürsorge kann als Sanktion empfunden werden, und tatsächlich kann sich eine fürsorgliche Intention schnell in eine Sanktion verwandeln, wenn der Betroffene sich weigert, sich helfen zu lassen. Kontrollierende Fürsorge setzt voraus, dass das Unternehmen sich, seine Arbeitsbedingungen, aber auch das Gesundheitsverhalten der Beschäftigten überwacht. Der Betroffene kommt schnell in die Situation, „seine Krankheit ,verkaufen‘ zu müssen“ (Taubert 1998, S. 189). Die Formen der Krankheitsverleugnung im Betrieb sind also vielfältig. Sie liegt nicht nur dann vor, wenn mit Karrierenachteilen oder gar mit der Gefährdung des Arbeitsplatzes gedroht wird, sondern auch dann, wenn gesundheitliche Probleme und Belastungen im Betrieb ignoriert werden. Arbeitsformen, die einen großen Termindruck „von selbst“ mit sich bringen, die keinen Spielraum für Krankheitszeiten lassen, die Kranken mit der Verantwortung für den Projekt- oder Teamerfolg belasten, beinhalten gewissermaßen Krankheitsverleugnung, auch wenn Krankheiten nicht aktiv negativ sanktioniert werden.

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soFid Industrie- und Betriebssoziologie 2008/1 Krankheitsverleugnung – Das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten

Instrumente betrieblicher Gesundheitspolitik

6.1 Krankenrückkehrgespräche Das Janusgesichtige sinkender Fehlzeiten im Betrieb wirkt sich auch auf die Instrumente betrieblicher Gesundheitspolitik und Interessenvertretung aus. Wir wollen dies am Beispiel der Krankenrückkehrgespräche, der Überlastungsanzeige und des Eingliederungsmanagements illustrieren. Rückkehrgespräche sind ein Instrument betrieblicher Gesundheitspolitik, mit dem Unternehmen erreichen wollen, den Krankenstand zu senken. Sie werden vielfach als „Jagd auf Kranke“ (Wompel 1996) beschrieben. Diesem Bild liegt die Vermutung zugrunde, dass Beschäftigte so weit eingeschüchtert werden sollen, dass sie aus Angst um ihren Arbeitsplatz auch krank zur Arbeit kommen. Es gehe weniger um Gesundheitsförderung als vielmehr einseitig um Kontrolle des Fehlzeitenverhaltens (Zinke 1999). Die tatsächlichen Auswirkungen von Rückkehrgesprächen sind keineswegs eindeutig (Pfaff et al. 2003). Arbeitsunfähigkeitszeiten sinken auch dort, wo sie nicht stattfinden. Für die Beschäftigten ist die Teilnahme an solchen Gesprächen Pflicht. Nach wiederholten krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten folgt in der Regel ein abgestuftes System von „Fehlzeitengesprächen“, bei denen den Beschäftigten die Konsequenzen ihrer Abwesenheit für die Kollegen, für das Unternehmen und für die Fortdauer ihres Beschäftigungsverhältnisses vor Augen geführt werden. In diesen Gesprächen sollen Vorgesetzte „persönliches Interesse an der Person“ des Beschäftigten signalisieren und deutlich machen, dass das Gespräch nicht in erster Linie dazu führen soll, zu überprüfen, ob der Arbeitnehmer auch wirklich seine vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung erbringt. Es soll gezeigt werden, dass das Unternehmen seiner Fürsorgepflicht nachkommt, wenn es ergründen will, ob es vermeidbare betriebliche Ursachen für Krankheiten gibt. Der Beschäftigte muss dabei nicht die Art seiner Erkrankung mitteilen. Die Frage nach betrieblichen Krankheitsursachen kann dem Unternehmen jedoch Anhaltspunkte liefern, ganz abgesehen davon, dass Beschäftigte häufig versucht sind, ihre Abwesenheit dadurch zu legitimieren, dass sie auf die ärztliche Diagnose Bezug nehmen. Sehr wichtig ist daher, den Betriebsrat zum Rückkehrgespräch oder zumindest für eine vorherige Beratung hinzuzuziehen. Rückkehrgespräche sind mitbestimmungspflichtig (soweit es sich um formalisierte, regelmäßig stattfindende Gespräche handelt). Der Betriebsrat besitzt Gestaltungsmöglichkeiten, kann allerdings die Einführung von Rückkehrgesprächen nicht verhindern. Soweit diese primär als Einschüchterungsinstrument betrachtet werden, liegt es für den Betriebsrat nahe, vor allem darauf zu achten, dass die Beschäftigten nicht über den Tisch gezogen werden, dass im Gespräch nur die Informationen gegeben werden, die aufgrund der Rechtslage unbedingt notwendig sind, da ja letztlich alles gegen den Mitarbeiter verwendet werden kann. Soweit Rückkehrgespräche als eine Möglichkeit betrachtet werden, Forderungen nach der Verbesserung der Arbeitssituation zu untermauern, müssen sie nach Auffassung von Betriebsräten mit anderen Instrumenten wie Arbeitsplatzbegehungen, Gefährdungsanalysen und Eingliederungsmanagement verknüpft werden.2 Der Betriebsrat sieht sich vor die Auf2

In einem von Kollegen von Mercedes Bremen erstellten Leitfaden für Rückkehrgespräche werden die Betroffenen aufgefordert, im Rahmen der Rückkehrgespräche krankmachende Ursachen am Arbeitsplatz zu benennen und eine Gefährdungsanalyse gemäß den Bestimmungen von § 5 des Arbeitsschutzgesetzes zu fordern.

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gabe gestellt, gleichzeitig Abwehr- und Gestaltungsaufgaben wahrzunehmen. Dabei dürfte es von besonderer Bedeutung sein, inwieweit die Beschäftigten die jeweilige Politik des Betriebsrats aktiv mittragen und welche Einflussmöglichkeiten die involvierten Vorgesetzten tatsächlich besitzen, die ja häufig ihrerseits mit nicht verhandelbaren Zielvorgaben konfrontiert sind. Aber auch dann, wenn tatsächlich Chancen einer positiven Beeinflussung der Arbeitsbedingungen und des Arbeitsumfelds bestehen, verbleibt ein Rest an Ungewissheit. Der Newsletter „Recht und Führung“3 empfiehlt für den Einstieg die Frage: „Wie geht es Ihnen heute? Konnten Sie Ihre Erkrankung vollständig auskurieren?“. Je nach Kontext kann eine solche Frage ganz unterschiedlich verstanden werden: „Musste es denn so lange dauern?“ oder auch „Warum sind Sie denn so häufig krank?“. Die Frage kann die aufrichtige Sorge um die Gesundung des Mitarbeiters ausdrücken oder aber bereits einen Zweifel andeuten, ob der Betreffende künftig voll einsatzfähig sein wird. Die Bedeutung der Frage wird also wesentlich durch den mikropolitischen Situationskontext diktiert.

6.2 Überlastungsanzeige Die Überlastungsanzeige hat zunächst im Pflegebereich Bedeutung gewonnen, findet inzwischen aber auch in anderen Feldern Anwendung, in denen mit der Erfüllung der Arbeitsaufgabe ein hohes Haftungsrisiko verbunden ist, beispielweise im Finanzsektor. Sie ist ein Instrument, um gegenüber den Vorgesetzten darauf hinzuweisen, dass das professionell gebotene Niveau der Auftragserfüllung angesichts des Arbeitsanfalls oder der personellen Besetzung des betreffenden Bereichs nicht jederzeit gewährleistet ist. Die Rechtsbasis ergibt sich aus dem § 242 BGB und den §§ 15 und 16 des Arbeitsschutzgesetzes. Die Überlastungsanzeige stellt den betreffenden Mitarbeiter keineswegs von der Pflicht der Aufgabenerfüllung frei, sondern verweist gegenüber den Vorgesetzten (nicht gegenüber Kunden, Klienten, Patienten oder der Öffentlichkeit) auf mögliche Gefahren, insbesondere Haftungsrisiken. Damit dokumentiert sie eine Belastungssituation, die nicht notwendigerweise, aber doch in einer ganzen Reihe von Fällen zu gesundheitlichen Problemen für die Beschäftigten führen kann. Insbesondere der Umstand, dass sich Beschäftigte unter den Bedingungen struktureller Überlastung nicht in der Lage sehen, ihre Tätigkeit gemäß den Standards professioneller Sorgfaltspflicht zu erledigen, kann zu einer Selbstwertkrise führen, zu der eine klassische „Gratifikationskrise“ (Siegrist) hinzu kommen kann, wenn der Eindruck entsteht, dass diese Situation Ausdruck eines Desinteresses an ihrer Leistung und einer Missachtung ihrer Person ist. Dies verschärft sich dort, wo die Beschäftigten – wie aus dem Bankenbereich berichtet – die Erfahrungen gemacht haben, dass sie nach einer Überlastungsanzeige von den Vorgesetzten regelrecht vor den Kollegen mit dem Hinweis „vorgeführt“ wurden, sie seien der Aufgabe wohl nicht gewachsen. Das Fehlen rechtlicher und tarifvertraglicher Regelungen erschwert die Nutzung des Instruments der Überlastungsanzeige; ähnliches gilt für das im Rahmen „toyotistischer“ Arbeitskonzepte deklarierte Recht der Beschäftigten, im Interesse der Qualitätssicherung bei Bedarf das Band anzuhalten. Oft erscheint es eben als Akt der Illoyalität, dies zu tun, oder als Eingeständnis eigener Schwächen und Unzulänglichkeiten; und nicht etwa als verantwortliches Handeln eines Mitarbeiters, der seine erweiterten Steuerungsaufgaben wahrnimmt. Die Überlastung wird dann als Problem des Mitarbeiters, nicht der Arbeitsbedingungen, betrachtet. Gleichwohl gehört es zu den „Treuepflichten“ des Mitarbeiters, den Arbeitgeber auf mögliche Schäden und damit Schadensersatzforderungen Dritter hinzuweisen. Zugleich dient die Überlastungsanzeige der Haftungsfreistellung des Arbeitnehmers. 3

www.vorgesetzter.de.

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6.3 Eingliederungsmanagement Das Eingliederungsmanagement betrifft nicht nur Schwerbehinderte; seit der Novellierung des SGB IX 2004 ist eine Kündigung wegen Krankheit unwirksam, wenn kein Eingliederungsversuch gemacht wurde oder kein Eingliederungsmanagement existiert. Dies ist zweifellos ein Fortschritt. Er hat allerdings insofern einen problematischen Beigeschmack, als das Eingliederungsmanagement nicht nur dazu dienen kann, Kündigungen zu verhindern, sondern gleichzeitig Voraussetzung für eine rechtswirksame krankheitsbedingte Kündigung sein kann. Es soll förderliche Bedingungen für eine frühzeitige Rückkehr in den Betrieb schaffen und bietet den Beschäftigten die Möglichkeit, anstelle des Krankengeldbezugs den vollen Lohn zu erhalten. Rehabilitation statt Entlassung wird angestrebt. Häufig wird nach der Zustimmung gefragt, ärztliche Daten zusammenzutragen bzw. den Hausarzt von seiner Schweigepflicht zu entbinden. So wichtig es einerseits sein mag, für die realistische Abschätzung von gesundheitlichen Belastungen und Bedingungen im Sinne einer Reintegration in den Arbeitsprozess den Datenschutz mit Zustimmung der Betroffenen zu lockern, so problematisch ist doch andererseits ein solcher „ganzheitlicher“ Zugriff auf die Person. Auch hier dürfte sehr viel vom Einzelfall, vom mikropolitischen Klima des Betriebs und von der Durchsetzungsfähigkeit und dem Einfallsreichtum des Betriebsrats abhängen.

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Fazit

Die aufgezählten Maßnahmen sollen helfen, ergonomische Schwachpunkte und schwer fassbare neue Belastungen zu identifizieren, die aus Arbeitsorganisation, Termindruck und der Lage der Arbeitszeiten resultieren. Sie sollen einerseits Ausgrenzung verhindern, können aber auch zur Jagd auf Kranke dienen. Sie können Mitarbeiter in die Gefahrenzone bringen, sich selbst zu desavouieren, sie können zum gläsernen Mitarbeiter führen: Der Datenschutz wird aufgeweicht und zugleich wird eine Restkategorie von Beschäftigten definiert, der trotz (oder aufgrund) des Eingliederungsmanagements dann doch gekündigt wird. In dem Maße, in dem der Betriebsrat sich als eine Instanz erweist, die dort wirkungsvoll agieren kann, wo individuelle Aushandlungsversuche gesundheitlich belasteter KollegInnen nicht mehr aussichtsreich erscheinen, gewinnt er neue Legitimität und Überzeugungskraft. Entscheidend für die Bewertung ist, wie die Instrumente gehandhabt werden, welche Machtressourcen dem Betriebsrat zur Verfügung stehen und wie er sie erfolgreich einsetzen kann, unter welchen Bedingungen hier Win-Win-Situationen möglich sind oder wann eher die klassisch-defensive Schutzfunktion des Betriebsrats gefragt ist. Wenn heute angesichts ihres historischen Tiefstandes die Fehlzeiten weiter gesenkt werden sollen, dann ist dies nur mit großen ökonomischen und sozialen Kosten denkbar. Wahrscheinlich ist, dass künftige Erkrankungen ihre Ursachen darin haben, dass heute Erkrankungen institutionell „verleugnet“ werden. Zweifellos bieten sinkende Krankenstände für Unternehmen und Krankenkassen kurzfristig eine Kostenentlastung, mittelfristig aber werden neue Kostenbelastungen entstehen. Diesen können sich Unternehmen allerdings entziehen, wenn sie sich später von denjenigen Arbeitnehmern trennen, bei denen sich eine ernsthafte Leistungsminderung durch chronisch gewordene Krankheiten zeigt. Eine solche Strategie kurzfristigen gesundheitlichen Verschleißes bei langfristiger Aussonderung der Verschlissenen würde die Kosten dem Gesundheits- und dem Sozialversicherungssystem

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aufbürden. Sie würde zudem den Zukunftsherausforderungen diametral entgegenstehen, wie sie sich heute darstellen. Wenn wir alle länger arbeiten (können) sollen, kann sich betriebliche Gesundheitspolitik nicht mehr darauf beschränken, krankheitsverursachende Arbeitsbedingungen zu bekämpfen. Entscheidend wird vielmehr sein, dass innerhalb der Betriebe und Beschäftigungsverhältnisse eine Auseinandersetzung mit gesundheitlichen Belastungen möglich ist. Deshalb müssen die Arbeitsbedingungen in dem Sinne „krankheitsfähig“ sein, dass sie es erlauben, Krankheiten zu kurieren und zu thematisieren, also der Krankheitsverleugnung entgegenwirken. In diesem Sinne kommt dem Unternehmen auch eine Verantwortung nicht nur für eine gesundheits-, sondern auch für eine krankheitsgerechte Gestaltung der Arbeitsorganisation zu. Es geht darum, Erwerbsarbeit so zu gestalten, dass sie auch angesichts familiärer und anderer mit der Lebensführung verbundener Belastungen tatsächlich für die gesamte Spanne des Erwerbslebens möglich bleibt. Alternsgerechte Arbeitsformen setzen voraus, dass in der Arbeit mit Leistungs- und Gesundheitsbeeinträchtigungen so umgegangen werden kann, dass Leistungsschwache nicht aus der Erwerbssphäre hinausgedrängt werden. Es gilt, dafür zu sorgen, dass ein Verbleib im Erwerbssystem nicht nur möglich, sondern auch attraktiv ist. Hierin liegt eine zentrale Herausforderung des demografischen Wandels (Ilmarinen/Tempel 2002).

Literatur Antonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit, Tübingen Bamberg, E./Busch, C. (2006): Stressbezogene Interventionen in der Arbeitswelt, in: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie 50, S. 215–226 Barmer Ersatzkasse (Hrsg.) (2006): Barmer-Gesundheitsreport 2006, Wuppertal Kalina, Thorsten/Weinkopf, Claudia (2006): Mindestens sechs Millionen Niedriglohnbeschäftigte in Deutschland: Welche Rolle spielen Teilzeitbeschäftigung und Minijobs? IAT-Report 2006-03. Bengel, J./Strittmatter, R./Willmann, H. (2001): Was erhält Menschen gesund? Anotonovskys Modell der Salutogenese – Diskussionsstand und Stellenwert. Hrsgg. von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung Bd. 6, Köln Betriebskrankenkassen (BKK) Bundesverband (Hrsg.) (2006): BKK-Gesundheitsreport. Demografischer und wirtschaftlicher Wandel – gesundheitliche Folgen, Essen Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) (Hrsg.) (2006): DAK-Gesundheitsreport 2006, Hamburg Dragano, N./Siegrist, J. (2006): Arbeitsbedingter Stress als Folge von betrieblichen Rationalisierungsprozessen – die gesundheitlichen Konsequenzen, in: Badura, B./Schellschmidt, H./Vetter, C. (Hrsg.) (2006): Fehlzeiten-Report 2005. Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit, Berlin/Heidelberg, S. 167–182 Ferrie, J. E. (2006): Gesundheitliche Folgen der Arbeitsplatzunsicherheit, in: Badura, B./Schellschmidt, H./Vetter, C. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2005, Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit, Berlin/Heidelberg, S. 93–123

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Hauß, F./Oppen, M. (1985): Krankenstand als Ergebnis von Definitions- und Aushandlungsprozessen in Gesellschaft und Betrieb, in: Naschold, F. (Hrsg.): Arbeit und Politik, Frankfurt a. M./New York, S. 339–365 Ilmarinen, J./Tempel, J. (2002): Arbeitsfähigkeit 2010, Hamburg Latniak, E./Gerlmaier, A. (2006): Zwischen Innovation und alltäglichem Kleinkrieg. Zur Belastungssituation von IT-Beschäftigten, IAT-Report 2006-04, Gelsenkirchen Leppin, A. (2007): Burnout: Konzept, Verbreitung, Ursachen und Prävention, in: Badura, B./Schellschmidt, H./Vetter, C. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2006. Chronische Krankheiten, Berlin/Heidelberg, S. 99–109 Moldaschl, M./Voß, G. G. (Hrsg.) (2002): Subjektivierung von Arbeit, Band. 1, München/Mering Overbeck, G. (1984): Krankheit als Anpassung, Frankfurt a. M. Pfaff, H./Krause, H./Kaiser, C. (2003): Gesundgeredet?. Praxis, Probleme und Potenziale von Krankenrückkehrgesprächen, Forschung aus der HBS, Berlin Siegrist, J. (1997): Selbstregulation, Emotion und Gesundheit – Versuch einer sozialwissenschaftlichen Grundlegung, in: Lamprecht, F./Johnen, R. (Hrsg.): Salutogenese. Ein neues Konzept in der Psychosomatik?, Frankfurt a. M., S. 99–108 Siegrist, J. (2005): Medizinische Soziologie, München/Jena Taubert, R. (1998): Das Rückkehrgespräch kann ein Instrument gesundheitsgerechter Personalführung sein, in: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.): Verbesserung der Anwesenheit im Betrieb, Dortmund/Berlin, S. 183–193 Twardowski, U. (1998): „Krankschreiben oder krank zur Arbeit?“ Strategien im Umgang mit gesundheitlichen Beschwerden im Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Arbeit, Marburg Vetter, C./Küsgens, I./Madaus, C. (2007): Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2005, in: Badura, B./Schellschmidt, H./Vetter, C. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2006. Chronische Krankheiten, Berlin/Heidelberg, S. 201–423Wompel, M. (1996): Krankenverfolgung. Aktuelle betriebliche und gesellschaftliche Strategien im Umgang mit Kranken, Offenbach Zinke, E. (1999): Krankenrückkehrgespräche – Bestandteil betrieblicher Gesundheitskultur?, in: Busch, R. (Hrsg.): Autonomie und Gesundheit. Moderne Arbeitsorganisation und betriebliche Gesundheitspolitik, München, S. 157–169

Zu den Autoren Dr. Hermann Kocyba Soziologe am Institut für Sozialforschung Frankfurt/M. Arbeitsschwerpunkte: Arbeits- und Wirtschaftssoziologie. e-mail: [email protected] Kurzbiographie Geboren 1949. Studium der Philosophie und Soziologie in Frankfurt. 1977 Promotion zum Dr.phil. 1978-1985 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Dekanat des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. zuständig für Studienreform und Curriculumentwicklung. 1986-1989 Übersetzer, hauptsächlich im Bereich Philosophie und Sozial-

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theorie. 1989-1992 Mitarbeiter der „Interdisziplinären Arbeitsgruppe Technikforschung (IATF)“ der Johann Wolfgang Goethe-Universität. 1992-1994 in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Risikolagen und Statuspassagen im Lebensverlauf“ Mitarbeiter eines Projekts zum Zusammenhang von Arbeit und gesundheitlichen Belastungen. Seit 1995 Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung.

Dr. habil. Stephan Voswinkel Soziologe am Institut für Sozialforschung Frankfurt/M. Arbeitsschwerpunkte: Arbeits- und Wirtschaftssoziologie. e-mail: [email protected] Werdegang Studium der Sozialwissenschaften in Marburg und Göttingen. Abschluss Diplom-Sozialwirt 1978 und Promotion Dr. disc. pol. 1982 an der Universität Göttingen. Wiss. Mitarbeiter am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) Göttingen (1982-1984), Wiss. Mitarbeiter am Soziologischen Seminar der Universität Göttingen (1985-1988), Wiss. Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Marburg/L (1989-1992), Wiss. Mitarbeiter, Lehrbeauftragter, Habilitationsstipendium und Vertretungsprofessur am FB Gesellschafts- und Geisteswissenschaften der Universität Duisburg (1993-2000), Habilitation für Soziologie an der Universität Duisburg (2000). Wiss. Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main.

Weitere ausgewählte Publikationen der Autoren: Kocyba, Hermann / Voswinkel, Stephan: Krankheitsverleugnung : Betriebliche Gesundheitskulturen und neue Arbeitsformen. Arbeitspapier 150 der Hans-Böckler-Stiftung. Düsseldorf 2007. Voswinkel, Stephan / Kocyba, Hermann: Entgrenzung der Arbeit. Von der Entpersönlichung zum permanenten Selbstmanagement; in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung, 2.Jg., 2/2005; S. 73-83.

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1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen [1-L] Beck, Ulrich: Schöne neue Arbeitswelt, (Suhrkamp-Taschenbuch, Bd. 3871), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, 237 S., ISBN: 978-3-518-45871-6 INHALT: Der Autor entwirft ein Zukunftsszenario, das von einer 'Brasilianisierung' des Westens ausgeht, das heißt von einem Trend hin zu prekären, diskontinuierlichen Arbeitsverhältnissen. Damit sind die Grundlagen des Sozialstaates und der Demokratie in Gefahr. Zur Überwindung der in die Krise geratenen Arbeitsgesellschaft und als Alternative zur Leitidee der Vollbeschäftigung stellt er ein visionäres Leitbild eines Europas der Bürgerarbeit und einer postnationalen Bürgergesellschaft vor: "Die Antithese zur Arbeitsgesellschaft ist die Stärkung der politischen Gesellschaft der Individuen, der aktiven Bürgergesellschaft vor Ort. Die Vision ist eine zugleich lokale und transnationale Bürgerdemokratie in Europa. Mit der Bürgerarbeit, die diesem Zweck dient, entsteht neben der Erwerbsarbeit eine alternative Aktivitäts- und Identitätsquelle, die den Menschen nicht nur Befriedigung schafft, sondern auch Zusammenhalt in der individualisierten Gesellschaft durch die Verlebendigung der alltäglichen Demokratie stiftet." Als Grundlage hierfür werden Arbeitszeitverkürzung, Teilzeitarbeit und ein bedingungsloses Grundeinkommen betrachtet. (IAB2)

[2-L] Becke, Guido; Senghaas-Knobloch, Eva (Hrsg.): Flexible Arbeitsformen aus der Perspektive sozialer Nachhaltigkeit: eine Dokumentation von Beiträgen zur Fachkonferenz am 27./28. April 2007 an der Universität Bremen, (artec-Paper, Nr. 141), Bremen 2007, 74 S. (Graue Literatur; URL: http://www.artec.uni-bremen.de/files/papers/ paper_141.pdf) INHALT: "Auf der interdisziplinären Fachkonferenz 'Flexible Arbeitsformen unter der Perspektive sozialer Nachhaltigkeit", zu der sich Ende April 2007 Arbeitsforscherinnen und -forscher verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen in der Uni Bremen trafen, wurden die Gestaltungsperspektiven für soziale Nachhaltigkeit bei flexiblen Arbeitsformen für drei Problemkreise erörtert: 1. Wie kann die Sozialintegration (mit den Elementen Vertrauen, Reziprozität und Anerkennung) von Unternehmen angesichts unterschiedlicher Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse sowie verschiedener Kooperationsformen gewahrt werden? 2. Welche Probleme zeichnen sich mit Blick auf gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung in flexiblen Arbeits- und Kooperationsstrukturen zwischen Unternehmen, Beschäftigten und Alleinselbständigen ab, und welche Anknüpfungspunkte gibt es für Gestaltung? 3. Wie können individuelle Bedürfnisse und organisatorische Anforderungen nach Arbeitsqualität zum Ansatzpunkt für eine sozial nachhaltige Gestaltung flexibler Arbeitsformen gemacht werden?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Flexible Arbeitsformen aus der Perspektive sozialer Nachhaltigkeit - Eva Senghaas-Knobloch: Zur Einführung; Gerd Peter, Dieter Sauer, Helmut Spitzley: Diskussionsbeiträge (3-21). II. Betriebliche Sozialordnung angesichts flexibler Arbeitsstrukturen - Hermann Kotthoff: Impuls; Nicole Mayer-Ahuja: Diskussionsbeitrag (2229). III. Gesundheitsförderung als Herausforderung in flexiblen Arbeitsstrukturen - Guido Becke: Impuls; Dietrich Milles, Arno Georg, Wolfgang Ritter: Diskussionsbeiträge (30-46). IV. Arbeitsqualität in flexiblen Arbeitsstrukturen - Peter Bleses: Zur Einführung; Erich Latniak: Impuls; Nicole Bornheim, Christel Kumbruck: Diskussionsbeiträge (47-64). V. Wie sollte

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es weitergehen? Gemeinsamer arbeitspolitischer Ausblick - Friedrich Fürstenberg: Impuls (65-71).

[3-L] Beckert, Jens; Diaz-Bone, Rainer; Ganßmann, Heiner (Hrsg.): Märkte als soziale Strukturen, (Theorie und Gesellschaft, Bd. 63), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2007, 335 S., ISBN: 978-3-593-38471-9 INHALT: "Märkte sind die bedeutendste Institution zur Steuerung kapitalistischer Ökonomien. Die Wirtschaftssoziologie untersucht das Markthandeln unter dem Aspekt der sozialen, kulturellen und politischen Einbettung der Akteure. Dieser Band versammelt erstmalig in deutscher Sprache Beiträge zur soziologischen Forschung über Märkte." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Richard Swedberg: Vorwort (11-18); Jens Beckert, Rainer Diaz-Bone und Heiner Ganßmann: Einleitung: Neue Perspektiven für die Marktsoziologie (19-39); Jens Beckert: Die soziale Ordnung von Märkten (43-62); Heiner Ganßmann: Doppelte Kontingenz und wirtschaftliches Handeln (63-77); Christoph Deutschmann: Unsicherheit und soziale Einbettung: Konzeptionelle Probleme der Wirtschaftssoziologie (79-93); Robert Salais: Die "Ökonomie der Konventionen": Eine Einführung mit Anwendung auf die Arbeitswelt (95112); Akos Rona-Tas: Postkommunistische Verbraucherkreditmärkte: Drei Modalitäten der Rationalität und ihre Widersprüche (113-132); Donald MacKenzie, Daniel Beunza und Iain Hardie: Die materiale Soziologie der Arbitrage (135-150); Herbert Kalthoff: Rechnende Organisation: Zur Anthropologie des Risikomanagements (151-165); Jörg Rössel: Ästhetisierung, Unsicherheit und die Entwicklung von Märkten (167-181); Kai-Uwe Hellmann: "Marken machen Märkte": Eine funktionale Analyse des Zusammenhangs von Märkten und Marken (183-194); Harrison C. White und Frédéric C. Godart: Märkte als soziale Formationen (197-215); Arnold Windeler und Cornelius Schubert: Technologieentwicklung und Marktkonstitution (217-233); Reto M. Hilty: Märkte und Schutzrechte (235-250); Rainer DiazBone: Habitusformierung und Theorieeffekte: Zur sozialen Konstruktion von Märkten (253266); Olivier Godechot: Der Finanzsektor als Feld des Kampfes um die Aneignung von Gewinnen (267-279); Frank Hillebrandt: Kaufen, Verkaufen, Schenken: Die Simultanität von Tauschpraktiken (281-295).

[4-L] Dimova, Lilia: Gender dimensions of informal work: a challenge for enlarging Europe, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 16/2007, Nr. 2, S. 19-27 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/ 072/dimo07a.pdf) INHALT: "Informal work affects almost every society and becomes a common issue of concern. It is not only a comparatively new form of labour activity - it is to a considerable degree a reflection of the formal, 'visible' side of the labour world, being at the same time gender and age, time and space specific. Many types of informal work and sectors are 'engendered' in the same way as they are in the 'visible', formal side of the labour market. The main features of both male and female informal workers are their insecurity and vulnerability, as well as their higher poverty risk compared with 'formal' workers. Most people working informally, and especially women, are deprived of secure work, benefits, protection, representation or voice. This essay argues that informal work gives a relative comfort today and here, but it deprives

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informal workers, mostly women, of a decent tomorrow - both at national and cross-national perspectives." (author's abstract)

[5-L] Dombois, Rainer; Holtrup, Andre; Mehlis, Peter; Peter, Lothar; Reihert, Claudia; Spitzley, Helmut; Voss, Jenna; Warsewa, Günter: Gesellschaftliche Modernisierung und Regulierung von Arbeit: Abschlussbericht des Projektverbunds "Gesellschaftlicher Wandel und neue Regulierungsmuster von Arbeit", (IAW Forschungsbericht, 13), Bremen 2007, 127 S., ISBN: 3-88722-684-8 (Graue Literatur; URL: http://www.iaw.uni-bremen.de/downloads/FB_13-FeA.pdf) INHALT: "Globalisierung und Tertiarisierung, aber auch Individualisierung, Enttraditionalisierung und Subjektivierung von Arbeit markieren Prozesse und Entwicklungen, die auch in Deutschland die grundlegenden Rahmenbedingungen der Regulierung von Arbeit verändern und neue Anforderungen an sie generieren. Das Deutsche Modell der Arbeitsbeziehungen mit seinem spezifischen Arrangement von Regulierungsakteuren und -formen steht unter Anpassungsdruck. Dieser Forschungsbericht gibt Auskunft über die Forschungstätigkeiten im Rahmen des am IAW angesiedelten Projektverbundes 'Gesellschaftlicher Wandel und neue Regulierungsmuster von Arbeit'. Er referiert die zentralen Ergebnisse aus den vier Teilprojekten und skizziert die Befunde, die sich als allgemeine Tendenzen aus ihnen ableiten lassen. Insgesamt bestätigt die Empirie des Forschungsverbundes, dass Arbeitsansprüche aus der Subjektperspektive an Gewicht gewinnen und dass die betriebliche und teilweise auch die individuelle Ebene bei der Regulierung von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an Bedeutung zunehmen. Die Befunde lassen aber - anders als vielfach angenommen - auch zukünftig keine durchgreifende und umfassende Individualisierung der Arbeitsbeziehungen erwarten." (Autorenreferat)

[6-L] Dörre, Klaus: Die Wiederkehr der Prekarität: subjektive Verarbeitungen, soziale Folgen und politische Konsequenzen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse, in: Frank Lorenz, Günter Schneider (Hrsg.): Ende der Normalarbeit? : mehr Solidarität statt weniger Sicherheit - Zukunft betrieblicher Interessenvertretung, Hamburg: VSA-Verl., 2007, S. 15-31, ISBN: 978-3-89965-226-0 INHALT: Die von Robert Castel diagnostizierte 'Rückkehr der Unsicherheit' in die reichen Gesellschaften des Westens findet ihren stärksten Ausdruck im Phänomen der 'Entkoppelung', das sich z.B. in der Militanz französischer Jugendlicher, die keine realistische Chance auf eine Integration in reguläre Erwerbsarbeit sehen, manifestierte. Der Beitrag geht von der These aus, dass derartige Verhältnisse in vielen westlichen Gesellschaften zu beobachten sind. Diese These wird mit Ergebnissen einer empirischen Studie belegt, die sich mit der Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse und deren subjektiver Verarbeitung befasst. Als heuristische Folie dient die Castelsche Zentralhypothese. Danach spalten sich die Lohnarbeitsgesellschaften in drei 'Zonen'. Die 'Zone der Entkoppelung' umfasst die von regulärer Erwerbsarbeit Ausgeschlossenen. Die oberen und mittleren Ränge der Arbeitsgesellschaft sind in einer 'Zone der Integration' mit formal gesicherten Normalbeschäftigungsverhältnissen angesiedelt. Dazwischen expandiert eine 'Zone der Prekarität' mit heterogenen Beschäftigungsformen, die sich allesamt durch ihre Verwundbarkeit auszeichnen. Der Beitrag analysiert Formen und Auswirkungen unsicherer Beschäftigung und entwirft Leitlinien einer Politik der Entprekari-

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sierung, die sich nicht in Befriedigungsmaßnahmen für soziale Brennpunkte erschöpft. Eine derartige Politik muss sich aus Sicht des Autors als eine klar identifizierbare Alternative zu einer Aktivierungsideologie präsentieren, die das individuelle Verhalten der 'faulen Arbeitslosen' und 'Sozialstaatsparasiten' zum Angelpunkt für die Bekämpfung von Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit macht. (IAB)

[7-L] Eberle, Thomas S.; Imhof, Kurt (Hrsg.): Sonderfall Schweiz, Zürich: Seismo Verl. 2007, 307 S., ISBN: 3-03-777047-3 (Standort: LB u. Murh. B Kassel(34)-25soz/9.1SON) INHALT: "Vom "Sonderfall Schweiz" spricht man seit der Gründung des Bundesstaates 1848, in den letzten Jahren aber wieder in verstärktem Masse. Heutzutage manifestiert er sich in ganz unterschiedlichen Gestalten: in einer modischen Swissness, in einer rechtskonservativen Abgrenzung gegen alles 'Fremde' - seien es Immigranten oder supra-nationale Zusammenschlüsse -, in einer ausgeprägten Vorliebe für die 'isola elvetica' bei der Jugend, im 'heimischen' Liedgut, in einem wiedererwachten Stolz auf die Errungenschaften des Service public und natürlich im Bilateralismus mit der EU. Wie in anderen Staaten ist auch in der Schweiz derzeit ein Bedeutungsgewinn des Nationalen zu beobachten. Die Schweizerische Gesellschaft für Soziologie hat den 'Sonderfall Schweiz' daher zum Thema ihres Jubiläumskongress '50 Jahre SGS' gemacht. Der vorliegende Band bietet eine Auswahl der besten Kongressbeiträge. Aus soziologischer Sicht werden drei verschiedene Themenfelder analysiert: 1. die schweizerische Sonderfallsdebatte, 2. das Kapitalismus- bzw. Wohlfahrtsstaatsmodell der Schweiz und 3. einige Besonderheiten der schweizerischen Wirtschaft wie das Bankgeheimnis, die Managerlohndebatte und die Durchsetzung amerikanischer Managementmodelle in der Schweizer Arbeitswelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas S. Eberle: Der Sonderfall Schweiz aus soziologischer Perspektive (7-24); Kurt Imhof: Sonderfallsdiskurse und Pfadabhängigkeit: Der Fall Schweiz (25-55); Karl-Siegbert Rehberg: 'Insula helvetica' als Gleichgewichtsgesellschaft. Mythisierung als schweizerische Krisenbewältigung (56-81); Hanspeter Kriesi: Die Schweiz - ein Nationalstaat? (82-93); Stefan Kutzner: Nationalstaatlichkeit als Grundbedingung der Autonomie des Politischen - Zur Bedeutung von Volkssouveränität und nationaler Identität (94-111); Peter-Ulrich Merz-Benz: Die Schweiz - Schulbeispiel einer transkulturellen Gesellschaft? (112-127); Juliane Sauer: Höhenweg und Monolith: Der 'Sonderfall' auf Schweizer Landesausstellungen (128-139); Roland J. Campiche: La Suisse forme-t-elle un cas religieux particulier ? (140-152); Michael Nollert: Sonderfall im rheinischen Kapitalismus oder Sonderweg im liberalen Wohlfahrtskapitalismus? - Zur Spezifität des Sozialstaats Schweiz (153-171); Christiane Bender, Hans Grassl, Markus Schaal: Der Schweizer Arbeitsmarkt: Sonderfall unter Modernisierungsdruck (172-187); Michael Opielka: Die Gemeinschaft der Schweiz - Wie Sozialpolitik den Nationalstaat sinnvoll erhält (188-209); JeanPierre Tabin, Arnaud Frauenfelder, Carola Togni, Verena Keller: Les trois mondes de l'assistance publique (210-225); Rene Levy: Particuliere, singuliere ou ordinaire ? La regulation suisse des parcours de vie sexues (226-250); Christoph Maeder und Eva Nadai: Sonderfall und Sonderwissen: Die Durchsetzung amerikanischer Managementmodelle in der Schweizer Arbeitswelt(251-262); Matthias Vonwil und Mario Schranz: 'Von Wirtschaftskapitänen zu Abzockern' - Die Managerlohndebatte im internationalen Vergleich (263-283); Stefan Tobler und Angelo Gisler: 'Das Schweizer Bankgeheimnis ist nicht verhandelbar'. Rekontextualisierung einer verspäteten Sonderfallsdebatte über eine besondere Schweizer Fiskalkonstruktion (284-302).

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[8-L] Eichhorst, Werner; Kaiser, Lutz C.; Thode, Eric; Tobsch, Verena: Vereinbarkeit von Familie und Beruf im internationalen Vergleich: zwischen Paradigma und Praxis, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2007, 132 S., ISBN: 978-3-89204-931-9 INHALT: "Bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit zurück - aber nicht, weil Frauen hierzulande nicht arbeiten gehen wollen. Im Gegenteil: Gerade junge Eltern wünschen sich eine Berufstätigkeit für die Mutter, vom Teilzeitjob bis zur vollen Stelle. Doch die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind dafür bislang wenig günstig. Was muss sich ändern, damit Frauen berufliche Entwicklung und Kindererziehung miteinander in Einklang bringen können? Die Autorinnen und Autoren dieses Buches beleuchten familienpolitische Instrumente, sozial- und arbeitsmarktpolitische Regelungen sowie die Möglichkeiten, die Krippen, Kindergärten und Schulen für die Kinderbetreuung bieten. Einbezogen werden Beispiele aus dem Ausland, die wichtige Denkanstöße für die deutsche Debatte geben können. Hier geht es nicht nur um Chancengleichheit für Frauen. Erst wenn ihr Arbeitskräftepotenzial mobilisiert wird, kann es gelingen, die Engpässe auf dem Arbeitsmarkt, die der demographische Wandel mit sich bringt, zu begrenzen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird so zu einer zentralen Aufgabe der Beschäftigungspolitik." (Autorenreferat)

[9-L] Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit (Hrsg.): Employment in Europe 2007, Brüssel: Amt f. amtl. Veröff. d. Europ. Gemeinschaften 2007, 324 S., ISBN: 978-92-79-06669-6 INHALT: "This is the 19th edition of the Employment in Europe report, which has become one of the main tools of the European Commission in supporting Member States in the analysis, formulation and implementation of their employment policies. Employment in Europe traditionally provides an overview of the employment situation in the EU, and focuses on a limited number of topics that are high on the EU's employment policy agenda. The overarching themes of this year's edition are a life-cycle approach to work, flexicurity and the evolution of labour income share (i.e. the part of value added that is allocated to labour). The report thus continues to inform the broad policy debate on flexicurity, which resulted in a Commission Communication on Common Principles of Flexicurity (COM(2007) 359 of 27/06/2007) and also provides analytical support to the Commission Communication on Youth (COM(2007) 498 of 04/09/2007)." (excerpt)

[10-L] Fulcher, James: Kapitalismus, Stuttgart: Reclam 2007, 190 S., ISBN: 978-3-15-018397-7 (Standort: StB Mainz(36)-2007/660) INHALT: Zu Beginn des Bandes steht die allgemeine Frage: Was ist Kapitalismus? Es werden hierzu die kapitalistische Produktionsweise, die Strukturen von Handels- und Finanzkapitalismus sowie die Entstehung des Kapitalismus in Großbritannien beschrieben. Im historischen Rückblick werden auch die verschiedenen Stufen des Industriekapitalismus mit dem anarchischen Kapitalismus, dem gesteuerten Kapitalismus und dem revitalisierten Marktkapitalismus nachgezeichnet. Ein weiterer Abschnitt untersucht die Entwicklung und den Wandel

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des Kapitalismus in den sehr verschiedenen Wirtschaftssystemen in Schweden, USA, Japan und Deutschland. Hinsichtlich der Frage, ob es einen globalisierten Kapitalismus gibt, werden ferner die Mythen des globalen Kapitalismus in Vergangenheit und Gegenwart an den Beispielen globale Fertigung, Telearbeit, Tourismus und Landwirtschaft beleuchtet. Im letzten Kapitel der Einführung werden die Krisenerscheinungen des Kapitalismus seit dem 19. Jahrhundert beschrieben, wie z.B. der Amsterdamer "Tulpenkrach" des 17. Jahrhunderts, die Krisen im 19. Jahrhundert, die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre sowie Aufschwung und jäher Absturz der Informationstechnologie in den 1990er Jahren. Abschließend wird die Frage nach dem Ende des Kapitalismus aufgeworfen, der insgesamt als ein europäisches Phänomen betrachtet werden muss. (ICI)

[11-L] Ganßmann, Heiner: Doppelte Kontingenz und wirtschaftliches Handeln, in: Jens Beckert, Rainer Diaz-Bone, Heiner Ganßmann (Hrsg.): Märkte als soziale Strukturen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 63-77, ISBN: 978-3-593-38471-9 INHALT: Es wird die Frage diskutiert, inwieweit sich das Konzept der doppelten Kontingenz heranziehen lässt, um eine eigenständige Fragestellung der Wirtschaftssoziologie gegenüber der üblichen Wirtschaftstheorie zu begründen. Mit 'doppelter Kontingenz' ist eine Konstellation gemeint, in der zwei Akteure nicht nur jeweils von sich selbst denken, dass sie ihre Handlungen frei wählen können, sondern dass sie auch ihrem Gegenüber die gleiche Wahlfreiheit zuschreiben (müssen), sodass beide um diese doppelte Offenheit der Handlungsmöglichkeiten wissen. Es wird die These formuliert, dass erst der Einbau des Problems der doppelten Kontingenz einen adäquaten begrifflichen Apparat zur Analyse wirtschaftlicher Prozesse ermöglicht. Dabei geht es um eine Revision des traditionellen Begriffs des wirtschaftlichen Handelns insgesamt. Diese Revision ist erforderlich, um die soziale Dimension des wirtschaftlichen Handelns zu erschließen. (GB)

[12-L] Gemperle, Michael; Streckeisen, Peter (Hrsg.): Ein neues Zeitalter des Wissens?: kritische Beiträge zur Diskussion über die Wissensgesellschaft, Zürich: Seismo Verl. 2007, 280 S., ISBN: 978-3-03777-045-0 INHALT: "Führungskräfte der Wirtschaft, Politiker wie auch wissenschaftliche Experten behaupten, wir befänden uns im Übergang zu einer neuen Gesellschaft, deren zentrales Organisationsprinzip das 'Wissen' darstellt. Mit der Aufforderung 'lebenslang zu lernen' und ins eigene 'Humankapital' zu investieren, werden Erwerbstätige und Arbeitslose dazu angehalten, selbst mehr Verantwortung für ihre Qualifikation zu übernehmen und auf bislang garantierte Rechte zu verzichten. Der Sammelband präsentiert kritische Studien zu den Widersprüchen, die sich hinter dieser neuen Weltsicht verbergen. Gefragt wird nach dem Realitätsgehalt und der politischen Bedeutung dieses Diskurses, der alle Mitglieder unserer Gesellschaft zu Unternehmern ihrer selbst machen will. Dazu werden Möglichkeiten skizziert, wie die technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen, auf die sich die Propheten der Wissensgesellschaft berufen, anders interpretiert und zum Wohle aller genutzt werden können." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Gemperle, Peter Streckeisen: Einleitung zur Diskussion über die Wissensgesellschaft (9-60); Alessandro Pelizzari: Am Rande der Wissensgesellschaft? Neoliberale Arbeitsmarktintegration und milieuspezifische Unsicherheitsbewältigung von working poor

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(60-81); Roger Häußling: Zur kommunitaristischen Ethik aus dem Geiste des Neoliberalismus - Entindividualisierungstendenzen im Wissensmanagement am Fallbeispiel einer Vertriebsabteilung eines Industriekonzerns (82-113); Mihalis-Michel Fragomichelakis: Savoirs et competences: objets-enjeux d'antagonismes sociaux et ideologiques (114-145); Peter Streckeisen: Die Chemie der immateriellen Arbeit - zur Aktualität einer materialistischen Analyse von Arbeit und Gesellschaft (146-172); Holger Schatz: Wertloses Wissen - die Krise des Eigentumsprinzips und der Versuch, ihrer Herr zu werden (173-192); Michael Gemperle: Die Ideologie der Praxis - ein Instrument zur Privilegiensicherung in der 'Wissensgesellschaft' (193-235); George Waardenburg: La Suisse: une societe du savoir basee sur l'apprentissage dual? (236-254); Oliver Schöller: Vom Bildungsbürger zum Lernbürger - Bildungstransformationen in neoliberalen Zeiten (255-279).

[13-L] Godschalk, David: Computer related occupational deviance: ein Mehr-Ebenen-Modell zur Erklärung und Prävention, (Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2007, XVII, 260 S., ISBN: 978-38350-0661-4 (Standort: LB Wiesbaden(43)-07A1363) INHALT: "In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit werden Schäden im Bereich der Informationsund Kommunikationssysteme von Unternehmen in erster Linie von außen verursacht, z.B. durch Virenprogrammierer und Hacker. In der Mehrzahl der Fälle werden computerbezogene Delikte jedoch von eigenen Mitarbeitern begangen. Der Autor untersucht die Ursachen und Entstehungsbedingungen abweichenden Verhaltens von Unternehmensangehörigen mit Bezug zu Informations- und Kommunikationssystemen. Hierunter fallen sowohl Rechtsverstöße wie Computersabotage, Betrug und Geheimnisverrat als auch nicht kriminalisierte unternehmensschädigende Verhaltensweisen. Er bringt Gesellschaft, Unternehmung und Individuum miteinander in Verbindung und interpretiert die Entstehung abweichender Verhaltensweisen prozesshaft als logische Kette aufeinander folgender Wirkungen. Er zeigt, dass steigende Komplexität und Spezifität organisationsinterner Strukturen und Prozesse infolge von Individualisierung, Rationalisierung und Technologisierung der Unternehmensumwelt in Verbindung mit rational und opportunistisch agierenden Akteuren die Gefahr der Entstehung von Systemschwachstellen und das Viktimisierungsrisiko eines Unternehmens erhöhen. Abschließend beschreibt er Methoden zur Aufdeckung und Behebung von Sicherheitslücken sowie Maßnahmen zur Reduktion der Wahrscheinlichkeit abweichenden Verhaltens." (Autorenreferat)

[14-L] Gostmann, Peter; Merz-Benz, Peter-Ulrich (Hrsg.): Macht und Herrschaft: zur Revision zweier soziologischer Grundbegriffe, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 223 S., ISBN: 978-3-531-15365-0 INHALT: "Herrschaft und soziales Handeln - Wertrationalität und Wertsphären - Macht - Die Macht der Ehre - Charisma - Politisches Charisma in der entzauberten Welt - Determinismus oder Herrschaft? Der diskrete Charme der Biologie - Systemtheorie und Herrschaft" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Gostmann und Peter-Ulrich Merz-Benz: Einleitung: Revision von 'Macht' und 'Herrschaft' - die Fortsetzung der story der Soziologie (7-18); Gerhard Wagner: Herrschaft und soziales Handeln - eine Notiz zur Systematisierung zweier soziologischer Grundbegriffe (19-26); Guy Oakes: Wertrationalität und Wertsphären - kritische Be-

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merkungen (27-47); Hubert Treiber: Macht - ein soziologischer Grundbegriff (49-62); Peter Gostmann und Gerhard Wagner: Die Macht der Ehre - eine Theorie und Methode zur Messung von Nationalprestige (63-79); Stephen Turner: Charisma - neu bedacht (81-105); Dirk Tänzler: Politisches Charisma in der entzauberten Welt (107-137); Peter Gostmann und PeterUlrich Merz-Benz: Herrschaft oder Determination? Der diskrete Charme der Biologie (139200); Peter-Ulrich Merz-Benz: Systemtheorie, Biologie der Sozialität - und das Thema 'Herrschaft' (201-219).

[15-L] Haucap, Justus; Pauly, Uwe; Wey, Christian: A cartel analysis of the German labor institutions and its implications for labor market reforms, (Ruhr Economic Papers, 9), Essen 2007, 17 S., ISBN: 978-3-86788-001-5 (Graue Literatur; URL: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/PUBLIKATIONEN/RUHRECP AP/REP009/REP_07_009.PDF) INHALT: "Dieses Papier bietet eine Kartell-Erklärung für die Stabilität der Institutionen der deutschen Tarifpolitik. Es wird gezeigt, dass ein dichtes Netz legaler gesetzlicher Schutzmaßnahmen rund um das deutsche Lohnsetzungskartell gewoben worden ist. Diese Maßnahmen machen Abweichungen von Kartell-Insidern weniger attraktiv und errichten gleichzeitig Zutrittsbarrieren für andere Gewerkschaften. Es werden Politikmaßnahmen vorgeschlagen, die diese Barrieren entfernen und den Wettbewerb mit alternativen Organisationen zur Tarifverhandlung fördern." (Autorenreferat)

[16-L] Heintze, Cornelia: Der Staat als Arbeitgeber im skandinavisch-deutschen Vergleich: empirische Befunde und theoretische Anmerkungen, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 18/2007, H. 3, S. 79-94 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/neu/index.php?op tion=com_content&task=view&id=63) INHALT: Vor dem Hintergrund empirischer Befunde zur Beschäftigungssituation im OECDRaum setzt sich die Verfasserin mit der Bedeutung der staatlichen Angebots- und Nachfragesteuerung für den beschäftigungspolitischen Erfolg der skandinavischen Länder auseinander. Dabei wird die These vertreten, dass der skandinavische Staatssektor so groß ist, weil er als Motor der Qualifikationshebung der Gesamtgesellschaft fungiert. Es wird der Frage nachgegangen, ob das skandinavische Modell mit einer so geringen Bedeutung des Staates als Arbeitgeber wie in Deutschland überhaupt funktionsfähig wäre, und gezeigt, dass die Zivilgesellschaft in Deutschland nicht im Rahmen einer Strategie von 'mehr Demokratie wagen' gesucht wird, sondern als Ausfallbürge und Kompensation für alle möglichen Ausfallerscheinungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Damit aber entwickelt sich der deutsche Sozialstaat nicht in Richtung eines vorsorgenden Sozialstaates, sondern verstärkt seine nachsorgend-kompensatorische, eben subsidiäre Ausrichtung. Die deutsche Entwicklung setzt auf Vermarktlichung, ohne ernsthaft zu prüfen, welche Rückwirkungen sich für die Erreichbarkeit gesellschaftspolitischer Ziele ergeben, wenn große Bereiche der Daseinsvorsorge den Gesetzmäßigkeiten von Märkten ausgesetzt werden. In Skandinavien gab/gibt es begrenzt auch Tendenzen in diese Richtung, mit sehr ernüchternden Befunden. Insgesamt taugen die skandinavischen Länder als Folie, um am praktischen Beispiel zu studieren, wie eine solidarische

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Dienstleistungsgesellschaft jenseits des noch aus der Anfangsphase der Industrialisierung stammenden Prinzips der Subsidiarität und jenseits auch des traditionellen deutschen Einernährer-Normalarbeitsverhältnisses funktionieren könnte. Quantität der Jobs geht hier nicht zu Lasten der Qualität, sondern beides wirkt zusammen. Die Entwicklungsrichtung in Deutschland opfert dagegen die Qualität von Arbeit der Quantität. (ICG2)

[17-L] Jäger, Wieland; Röttgers, Kurt (Hrsg.): Sinn von Arbeit: soziologische und wirtschaftsphilosophische Betrachtungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 221 S., ISBN: 978-3-531-15375-9 INHALT: "Seit sich Lohnarbeit als dominante Form der Organisation von Arbeit durchgesetzt hat, stellt sich eine zunehmende Spannung zwischen den Bedürfnissen des arbeitenden Menschen und den Erfordernissen des Marktes heraus. Indem im 20. Jahrhundert eine alle Lebensbereiche erfassende Ökonomisierung stattgefunden hat, wird in einer Phase des Übergangs deutlich, dass der Aspekt der Arbeitsgestaltung an Gewicht verliert. Wenn die von Arbeit (auch) in Aussicht gestellte individuelle Sinnperspektive immer weniger eingelöst werden kann, wirft das die soziologische und wirtschaftsphilosophische Frage nach dem Sinn von Arbeit erneut auf." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eckart Pankoke: "Macht" - "Geld" "Sinn". "Kulturen der Arbeit" zwischen Freiheit und Gerechtigkeit (15-44); Christian Bermes: Arbeit, Beruf und Person (45-68); Reinhard Pfriem: Fünfundzwanzig Möglichkeiten, über den Sinn von Arbeit nachzudenken (als Betriebswirt anfangend bei der Betriebswirtschaftslehre) (69-110); Wieland Jäger. Arbeitsvermögen oder "Menschenregierung"? Der SinnMythos moderner Arbeitsorganisation (111-160); Kurt Röttgers: Muße (161-182); Ute Luise Fischer: Zur Bedeutung der Arbeit für die Sinnstiftung des modernen Subjekts (183-202); Thomas Matys: Welche Arbeit? Welcher Sinn? Einige (wissens-)soziologische Bemerkungen zu einem historisch kontingenten Dispositiv (203-222).

[18-L] Keller, Berndt; Seifert, Hartmut (Hrsg.): Atypische Beschäftigung: Flexibilisierung und soziale Risiken, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 81), Berlin: Ed. Sigma 2007, 230 S., ISBN: 978-3-8360-8681-3 INHALT: "Atypische Beschäftigung hat in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen; immer mehr Arbeitnehmer/innen sind zu Konditionen beschäftigt, die vom klassischen Normalarbeitsverhältnis abweichen. Dieser Sammelband bietet einen umfassenden und aktuellen Überblick über Entwicklung und Stand der verschiedenen Formen atypischer Beschäftigung sowie über ihre arbeits- und sozialpolitischen Folgeprobleme, vor allem ihre Prekarität oder Sozialverträglichkeit. Die Beiträge des ersten Teils unterscheiden die wichtigsten Varianten von Flexibilität, untersuchen betriebliche Beschäftigungsstrategien und liefern arbeitsmarktheoretische Erklärungen. Der zweite Teil präsentiert die wichtigsten Formen unter besonderer Berücksichtigung ihrer aktuellen Entwicklungen: befristete Beschäftigung, geringfügige Beschäftigung (einschließlich Mini- und Midijobs), Leiharbeit (einschließlich Personalserviceagenturen), neue (Schein-)Selbständigkeit (einschließlich Ich-/ Familien-AG). Der dritte Teil behandelt die wesentlichen Folgeprobleme - vor allem Wirkungen auf das Beschäftigungsniveau und Folgen für die Systeme der sozialen Sicherung -, die in der aktuellen Diskussion häufig unberücksichtigt bleiben, und gibt einen Überblick über ähnliche Entwicklungen in anderen EU-Ländern." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Berndt

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Keller, Hartmut Seifert: Atypische Beschäftigungsverhältnisse. Flexibilität, soziale Sicherheit und Prekarität (11-25); Christian Hohendanner, Lutz Bellmann: Atypische Beschäftigung und betrieblicher Flexibilisierungsbedarf. Ergebnisse des IAB-Betriebspanels (27-43); Werner Niehüser: Betriebliche Beschäftigungsstrategien und atypische Arbeitsverhältnisse. Eine Erklärungsskizze aus Sicht einer politischen Personalökonomik (45-65); Werner Sesselmeier: (De)Stabilisierung der Arbeitsmarktsegmentation? Überlegungen zur Theorie atypischer Beschäftigung (67-80); Johannes Gisecke, Martin Groß: Flexibilisierung durch Befristung. Empirische Analysen zu den Folgen befristeter Beschäftigung (83-105); Gerhard Bäcker: Was heißt hier "geringfügig"? Minijobs als wachsendes Segment prekärer Beschäftigung (107126); Markus Promberger: Leiharbeit. Flexibilität und Prekarität in der betrieblichen Praxis (127-144); Susanne Noll, Frank Wießner: Selbständig oder arbeitslos: Brücke oder Falle? Einige empirische Betrachtungen zu geförderten Neugründungen aus arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Perspektive (145-161); Martin Dietz, Ulrich Walwei: Beschäftigungswirkungen des Wandels der Erwerbsformen (165-184); Ute Klammer, Simone Leiber: Atypische Beschäftigung und sozialer Schutz. EU-Regulierung und Situation in Deutschland (185-207); Christian Dufour, Adelheid Hege: Atypische Beschäftigung, Normalarbeitsverhältnis und Gewerkschaften. Ein internationales Problem? (209-228).

[19-L] Kraemer, Klaus: Prekäre Arbeit - ein Problem sozialer Integration?, in: Pascale Gazareth, Anne Juhasz, Chantal Magnin (Hrsg.): Neue soziale Ungleichheit in der Arbeitswelt, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2007, S. 127-143, ISBN: 978-3-89669-637-3 INHALT: Ziel des Beitrag ist es zu überprüfen, in wie fern der von Castel u.a. unterstellte enge Zusammenhang von Prekarisierung der Arbeit und sozialer Desintegration plausibel ist. Auf der Basis empirischer Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt "Prekäre Beschäftigungsverhältnisse" wird gezeigt, dass prekäre Erwerbsarbeit keineswegs nur arbeitsweltliche Desintegrationserfahrungen zeitigen kann, sondern oftmals zugleich mit entgegengesetzten Re-Integrationsbemühungen der Prekarisierten einher geht. Vor diesem Hintergrund wird die Frage gestellt, wie sich prekäre auf reguläre Beschäftigungsverhältnisse auswirken und welche Auswirkungen auf soziale Integrationsprozesse zu erwarten sind. Hier wird deutlich, dass die soziale Folgen diffundierender Prekarisierungsängste unter prekär wie regulär Beschäftigten sich nicht über eine polarisierende Gegenüberstellung von sozialer Integration und Desintegration erfassen lassen. Mit der Zurückdrängung regulärer und der Ausbreitung prekärer Beschäftigungsformen gehen nicht einfach desintegrative Effekte einher, mit ihnen ist vielmehr ein grundlegender Wandel des arbeitsweltlichen Integrationsmodus verbunden. (ICE2)

[20-L] Krings, Bettina-Johanna: Die Krise der Arbeitsgesellschaft: Einführung in den Schwerpunkt, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 16/2007, H. 2, S. 4-12 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/072/ krin07a.pdf) INHALT: In der Einführung in den Schwerpunkt 'Wandel der Arbeit' werden Themen und Debatten des im Jahre 1982 durchgeführten 21. Deutschen Soziologentags in Bamberg mit dem Titel 'Krise der Arbeitsgesellschaft?' aufgegriffen. Durch eine Gegenüberstellung mit aktuellen Themen wird der Wandel der Erwerbsarbeit und seine Bedeutung für den Arbeitsbegriff für

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das letzte Vierteljahrhundert dargestellt. Schon im Rahmen des Soziologentages 1982 wurden Konfliktpotenziale der Arbeitsgesellschaft diskutiert, die sich mit Entgrenzung der Erwerbsarbeit, sozialen Problemen und gesellschaftlichem Wandel auseinandersetzen. Die Gegenüberstellung der damals geleisteten Diagnose mit aktuellen Entwicklungen zeigt jedoch auch, wie sehr Faktoren wie neue Technologien und geo-politische Ereignisse wie beispielsweise das Ende des Ost-West-Konfliktes, aber auch die Beharrlichkeit politischer Strategien auf die Entwicklungsmuster einwirkten. Die Komplexität der Zusammenhänge zwischen Wandel der Erwerbsarbeit und sozialem und gesellschaftlichem Wandel wird anhand von drei Themen (Informatisierung der Arbeit, gesellschaftliche Bedeutung der Erwerbsarbeit, Erwerbsarbeit und lebendiges Arbeitsvermögen) ausgelotet. Das thematische Komplex wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Arbeitskontexten in den Beiträgen zum Schwerpunkt behandelt. (IAB)

[21-L] Lensing, Thorsten: Der Arbeitsbegriff als Platzhalter und Interpret: eine diskursanalytische Dekonstruktion der strukturellen Grundlagen eines Bewährungsmythos, Freiburg im Breisgau 2007, 360 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=985021772&dok_var=d1&dok_ext= pdf&filename=985021772.pdf) INHALT: "Anhand der Analyse von Mechanismen, die zur Konstitution und Konsolidierung von Plausibilitätsstrukturen führen, kann der Arbeitsbegriff, wie er in funktional differenzierten Gesellschaften verwendet wird, rekonstruiert werden. Untersucht werden hierzu historische Bewertungen von Arbeit sowie aktuelle Aussagen und Praktiken im institutionellen Kontext. Von besonderer Bedeutung ist dabei die aktuelle Grenzziehung in den gesellschaftlichen Funktionsbereichen Politik und Wirtschaft. Die Leitdifferenzen, die durch Produktion und Verknüpfungen bzw. Formationsbildungen von Aussagen weitere Differenzierungen erzeugen, konstruieren damit die Akteure des Handelns. Die Dekonstruktion des gesellschaftlich vorherrschenden Arbeitsbegriffes, die durch die radikale Gegenüberstellung zweier alternativer Sichtweisen eingelöst wird, führt zu Neubewertungen aktueller Tendenzen im Umgang mit dem gesellschaftlichen Phänomen 'Arbeit'." (Autorenreferat)

[22-L] Liebig, Stefan; Krause, Alexandra: Arbeitsorganisationen als Kontexte der Einstellungsbildung, in: Hans J. Hummell (Hrsg.): Die Analyse von Gesellschaften, Organisationen und Individuen in ihrem Zusammenhang : theoretische und methodische Herausforderungen, 2007, S. 15-47, ISBN: 978-3-8206-0157-2 (Graue Literatur) INHALT: "Dieser Beitrag möchte zeigen, dass die Ungleichheitsforschung auch in der Analyse sozialer Einstellungen auf die Verfügbarkeit von verknüpften Individual- und Organisationsbzw. Unternehmensdaten angewiesen ist. Untersucht wird dieser Gesichtspunkt anhand der Bedeutung betrieblicher Einkommens- und Karrierechancen für Einstellungen zur gesellschaftlichen Verteilungsgerechtigkeit. Auf Grundlage organisationstheoretischer Argumente der neueren soziologischen Klassentheorien sowie der empirischen Befunde der Arbeitsmarkt- und Organisationsforschung wird zunächst dargestellt, dass Erwerbsorganisationen für den Prozess der Positionszuweisung in der Sozialstruktur eine zentrale Rolle zukommt. Unter der Annahme, dass betriebliche Einkommens- und Karrierechancen Kollektivgüter darstellen,

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kann die bloße Betriebszugehörigkeit bereits spezifische Einkommens- und Karrierechancen eröffnen oder verschließen. Unter Rückgriff auf die 'Logik der Situation' und lerntheoretische Mechanismen wird daran anschließend diskutiert, inwiefern betriebliche Verteilungsstrukturen auch die Ausbildung allgemeiner sozialer Einstellungen beeinflussen. Wenn Verteilungseinstellungen tatsächlich in betriebliche Kontexte "eingebettet" sind, können sie nur auf der Grundlage ausführlicher Unternehmensinformationen analysiert werden. Da diese Informationen den Befragten in Bevölkerungsumfragen nicht unmittelbar verfügbar sind, müssen sie über gesonderte Organisationsbefragungen erhoben werden. Unter Rückgriff auf drei Datensätze - den GSS von 1991, das ISSP von 1992 und die National Organization Study (NOS) von 1991 - kann ein solcher Datensatz für die USA konstruiert und zur Überprüfung der Forschungshypothesen herangezogen werden. Die Bedeutung des betrieblichen Kontexts für die Einstellungsbildung wird in der empirischen Analyse bestätigt: Beschäftigte mit niedrigen betrieblichen Einkommens- und Mobilitätschancen und einer betrieblichen Praxis der internen Stellenbesetzung sprechen sich stärker für eine staatliche Regulierung sozialer Ungleichheiten aus. Vorgesetzte und Beschäftigte in profitorientierten Unternehmen, die darüber hinaus hohe betriebliche Karrierechancen haben, plädieren hingegen für eine gesellschaftliche Verteilungsordnung, auch wenn diese durch hohe soziale Ungleichheiten gekennzeichnet sein sollte. Die Ergebnisse zeigen auf, dass eine theoretisch fundierte Analyse sozialer Einstellungen die organisationalen Kontexte, in denen die Personen eingebettet sind, nicht außer Acht lassen kann." (Autorenreferat)

[23-L] Mantzavinos, C.: Individuen, Institutionen und Märkte, (Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften : Studien in den Grenzbereichen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Bd. 137), Tübingen: Mohr Siebeck 2007, XIII, 323 S., ISBN: 978-3-16-148999-0 (Standort: UB Bonn(5)-2007/2040) INHALT: Der Autor liefert eine Theorie darüber, wie der institutionelle Rahmen einer Gesellschaft emergiert und wie Austauschprozesse innerhalb dieses Rahmens ablaufen. Wir besitzen bereits eine Fülle theoretischen Wissens, wie Märkte funktionieren. Hauptziel dieses Buches ist zu zeigen, dass man sowohl als Spielregeln definierte soziale Institutionen als auch Austauschprozesse mit den Konzepten einer einheitlichen theoretischen Struktur analysieren kann. Wir schlagen vor, dass ein von der evolutionären Epistemologie und der kognitiven Psychologie inspiriertes Problemlösungsmodell individuellen Verhaltens solch eine einheitliche theoretische Struktur bereitstellen kann. Ein auf soliden experimentellen Erkenntnissen der Kognitionswissenschaften beruhendes Problemlösungsmodell liefert eine Synthese der zwei gegenwärtig in den Sozialwissenschaften konkurrierenden Grundmodelle: jenen des Homo oeconomicus und des Homo sociologicus. Dieses Modell ist seinerseits der Schlüssel, um Probleme bezüglich Institutionen und institutionellem Wandel sowie Probleme zur Funktionsweise von Märkten in eine genuine politische Ökonomie einzufügen. Eine Theorie politischer Ökonomie kann nur erfolgreich sein, wenn sie die unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen konsistent in das allgemeine Projekt der Institutionenanalyse integrieren kann. Auf die Institutionen kommt es bei ökonomischen Ergebnissen also an. Dieses Ergebnis ist üblich in jeder Theorie politischer Ökonomie. Was wir in diesem Buch zusätzlich aussagen wollen, ist, dass Institutionen eine Priorität besitzen. Da die kausale Beziehung zwischen Institutionen und Marktergebnissen auf kognitiver Pfadabhängigkeit beruht, ist der Feedback-Mechanismus zu relativieren, der darin besteht, dass Unternehmer oder Organisationen, motiviert ausschließlich durch die Wirkungen, die die Institutionen auf die Vermögens-

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verteilung hatten, versuchen werden, den institutionellen Rahmen zu verändern. Die Verteilungswirkungen von Marktprozessen bringen sie nicht automatisch dazu, die Regeln zu modifizieren, um ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Ob und von wem solch ein Schritt unternommen wird, hängt davon ab, wie die Agenten ihre eigene Position in ihrer sozialen Situation interpretieren und wahrnehmen; da ihre Entscheidungen von ihren Lerngeschichten abhängen, ist der Feedback-Mechanismus äußerst schwer zu erklären und zuweilen sogar ex post nicht zu beschreiben. Daher lautet unser bescheidenerer Anspruch in diesem Buch, nur zu zeigen, dass es zumindest eine direkte Kausalbeziehung zwischen Institutionen und Marktergebnissen gültig ist. Schließlich sollten wir anmerken, dass der Fokus dieser Studie eher positiv als normativ ist. Betrachtungen über Optimalität und Effizienz werden systematisch vermieden, so dass die Diskussion der Fragen positiv und damit für Kritik offen bleiben kann. (LO2)

[24-L] Mehlich, Michael: Das Verhältnis von Familie und Arbeitsmarkt unter dem Blickwinkel der Figurationstheorie von Norbert Elias, in: E. Jürgen Krauß, Michael Möller, Richard Münchmeier (Hrsg.): Soziale Arbeit zwischen Ökonomisierung und Selbstbestimmung, Kassel: Kassel Univ. Press, 2007, S. 103-133, ISBN: 978-3-89958-249-9 (Standort: Bayer SB München(12)-2007.22205; URL: http://www.upress.uni-kassel.de/online/frei/978-3-89958-249-9.volltext.frei.pdf) INHALT: Wenn man die wechselseitige Beziehung zwischen Familie und Arbeitsmarkt in das figurale Bild der Etablierten und Außenseiter von Elias überträgt, so scheinen die derzeitigen Machtbalancen eher zugunsten des Arbeitsmarktes als etablierte Figuration hinzudeuten. Die Gestaltungsspielräume des Einzelnen sind massiv von den spezifischen 'arbeitsmarktlichen' Figurationen abhängig. Der Arbeitsmarkt wird im Rahmen der Individualisierungsprozesse durch die steigende weibliche Erwerbsquote beeinflusst. Die steigende weibliche Erwerbsbeteiligung und der damit verbundene Wandel der Rolle der Frau wirken sich gleichzeitig auf die Familie und den Arbeitsmarkt aus. Es wird argumentiert, dass möglicherweise der Schlüssel für die Zukunft der Familie und des Arbeitmarktes in neuen 'arbeitsteiligen' Arrangements zwischen Familien- und Erwerbsarbeit im Sinn von Gleichstellung und Solidarität zwischen den Geschlechtern bzw. Ehepartnern liegt. Es können veränderte Machtbalancen zwischen 'Familie' und 'Arbeitsmarkt' entstehen, die aus dem unmittelbaren menschlichen Beziehungsgeflecht zwischen den Ehepartnern heraus eine Eigendynamik entfalten würden. Neue familiäre arbeitsteilige Arrangements zwischen den Geschlechtern benötigen allerdings für ihre Weiterentwicklung im Wechselspiel von Arbeitsmarkt und Familie noch sehr viel Zeit und sind gegenwärtig eher als Zukunftsvisionen zu bezeichnen. Vielfach hinken die sozialen Prozesse den formalen Prozessen hinterher und die Menschen verharren in den bestehenden Figurationen. Neue, arbeitsteilige familiäre Lebensformen verlangen komplexe und anspruchsvolle Abstimmungen zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen. Sie setzen Planungssicherheit voraus, die den Bedingungen des Arbeitsmarktes bisher nicht entsprechen. Arbeitsteilige Arrangements entsprechen eher einer individuellen Lebensführung, können durchaus Familienstrukturen stabilisieren und das Verhältnis zur Erwerbsarbeit beeinflussen. Sie können aber möglicherweise nicht - bei sinkenden Einkommen und zunehmender Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt - den Lebensunterhalt einer Familie ausreichend sichern. (ICG2)

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[25-L] Nerdinger, Friedemann W. (Hrsg.): Ansätze zur Messung von Unternehmenskultur: Möglichkeiten, Einordnung und Konsequenzen für ein neues Instrument, (Arbeitspapier aus dem Projekt "TiM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus", Nr. 7), Rostock 2007, 73 S. (Graue Literatur; URL: http://www.projekttim.org/downloads/tim_arbeitspapier_07.pdf) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Friedemann W. Nerdinger: Unternehmenskultur und ihre Messung. Thema eines Workshops (3-5); Sonja A. Sackmann: Methoden zur Erfassung von Unternehmenskultur (6-25); Judith Beile: Ansatzpunkte zur Messung von Unternehmenskulturen. Grundlage für die Entwicklung eines Audit "Beteiligungsorientierte Unternehmenskultur" (26-43); Erko Martins: Beteiligungsorientierte Unternehmenskultur. Konzept und Messung (44-73).

[26-L] Oesch, Daniel: Soziale Schichtung in der Schweiz und in Deutschland: zur Analyse der Klassenstruktur von Dienstleistungsgesellschaften, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 59-74 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Verfasser geht der Frage nach, wie die Klassenstruktur in zeitgenössischen Arbeitsmärkten konzeptuell erfasst werden kann und wie die soziale Schichtung in Deutschland und der Schweiz heute aussieht. Es geht davon aus, dass in Untersuchungen zu Klassenunterschieden in Europa vermutlich am häufigsten das analytische Instrumentarium von Robert Erikson und John Goldthorpe verwendet wird. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dieses Schema zeitgenössische Arbeitsmärkte noch richtig erfasst. Seine konzeptionellen Grundlagen wurden in den späten 1970er Jahren gelegt, um die bis Mitte der 1970er Jahre vorherrschende und für späte Industriegesellschaften typische Beschäftigungsstruktur abzubilden. Vor diesem Hintergrund werden die theoretischen Grundlagen des Klassenschemas, die gegenwärtige Klassenstruktur in Deutschland und in der Schweiz sowie der Zusammenhang zwischen den Klassenunterschieden in Arbeitseinkommen und dem politischen Verhalten untersucht. Es wird festgestellt, dass die Arbeiterklasse aus hauptsächlich männlichen, gering qualifizierten Produktionsarbeitern und hauptsächlich weiblichem, geringqualifiziertem Verkaufs- und Dienstpersonal besteht. Produktionsarbeiter können auf Jahrzehnte industrieller Gewerkschaftsbewegung zurückblicken und verdienen im Schnitt Löhne, die einen bescheidenen Wohlstand erlauben. Dennoch sind ihre längerfristigen Aufstiegsaussichten unverändert schlecht. Im Vergleich dazu weisen geringqualifizierte Dienstleistende dieselben längerfristigen Nachteile wie Produktionsarbeiter auf, sind aber zusätzlich noch von prekären Anstellungsbedingungen wie niedrige Löhne und unregelmäßige Arbeitszeiten betroffen. Zudem verfügen diese Dienstleistenden, anders als Produktionsarbeiter, nicht über die Unterstützung durch mächtige Gewerkschaften. Es wird argumentiert, dass auf die Gewerkschaften weiterhin die Aufgabe wartet, das besonders ungeschützte, zumeist weibliche, wenig geschulte Dienstleistungspersonal kollektiv stärker zu organisieren. (ICG2)

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[27-L] Peter, Gerd (Hrsg.): Grenzkonflikte der Arbeit: die Herausbildung einer neuen europäischen Arbeitspolitik, Hamburg: VSA-Verl. 2007, 371 S., ISBN: 978-3-89965-234-5 INHALT: "In den entwickelten Gesellschaften vollziehen sich seit Jahren Veränderungen, die weitreichende Konsequenzen für die Arbeitswissenschaft und die betrieblichen und gewerkschaftlichen Akteure haben. Das Verhältnis von Strategien auf der Unternehmens- und der betrieblichen Ebene wird spannungsreicher. Die Reorganisationsstrategien erfolgen selten 'aus einem Guss', sind widersprüchlich und umkämpft. Die Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation zeitigen ein Nebeneinander von Prekarisierungs-, (Re-)Taylorisierungs-, Subjektivierungs- und Aufwertungstendenzen. Diese Veränderungen in der Arbeitswelt sind von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Flexibilisierung, Entgrenzung der Arbeitszeit) und der Durchsetzungsfähigkeit gewerkschaftlicher Arbeitspolitik abhängig, und damit in Europa auch länderspezifisch voneinander zu unterscheiden. Der Band bilanziert diese Dimensionen europäischer Arbeitskultur, führt verschiedene wissenschaftliche Ansätze zusammen und diskutiert die Frage nach der Arbeitspolitik neuen Typs in den Themenfeldern: Arbeitszeitpolitik und Arbeitsgestaltung; Institutionen und Akteure; Prekarisierung und europäische Kultur der Arbeit - neue betriebliche Steuerungskonzepte; Arbeits- und Gesundheitsforschung; eingreifendes Denken und 'Gute Arbeit' als politischer Auftrag." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerd Peter: 'Grenzkonflikte der Arbeit' - Einführung (9-24). Wo stehen wir heute - wo könnten wir stehen? - Eberhard Ulich: Arbeitsgestaltung als politisches Projekt - eine europäische Erfahrungsbilanz für die Zukunft (27-47); Karl Georg Zinn: Politische Kultur und beschäftigungspolitische Alternativen - Plädoyer für einen qualitativen Keynesianismus (4876); Steffen Lehndorn: Stammland, Neuland, Niemandsland - Der gegenwärtige Umbruch in der Arbeitszeitpolitik (79-94); Andrea Fergen: Schlechte Zeiten - Gute Zeiten - mit gewerkschaftlicher Arbeitszeitpolitik zu "guter Arbeit" (95-116); Wolfgang Kötter: Gute Beispiele, wenige Nachahmer - Große ungenutzte Potenziale für partizipative Produktionsrationalisierung (117-128); Martin Kuhlmann: Jenseits von Gruppenarbeit - Perspektiven der Arbeitspolitik (129-143); Erich Latniak: Organisationswandel und Gruppenarbeit - eine Zwischenbilanz (144-161); Hilde Wagner: 'Gute Arbeit' im Spannungsfeld von Betriebs- und Tarifpolitik neue Ausgangsbedingungen und integraler Ansatz (165-181); Helmut Martens: Primäre und institutionalisierte Arbeitspolitik - ein zu erneuernder Zusammenhang (182-201); Dieter Sauer: Vermarktlichung und Politik - Arbeitspolitik unter den Bedingungen Indirekter Steuerung (202-217); Wilfried Kruse: Eine europäische Kultur abhängigen Arbeitens? Beobachtungen und Fragen, auch zur möglichen Rolle der Gewerkschaften (218-227); Frieder Otto Wolf: Beginn eines erfolgreichen politischen Gegen-Handelns - arbeitspolitische Konsequenzen aus dem Scheitern der "Villepin-Reform" in Frankreich (228-238). Konzeptionelle Erneuerung von Arbeitsforschung für Arbeitspolitik - Klaus Peters: Die Ohnmacht der Mächtigen - Anmerkungen zum Unterschied zwischen Zwang und Notwendigkeit (241-253); Ines Langemeyer: Eingreifendes Denken für neue Arbeitsverhältnisse? Zum Paradigmenwechsel der arbeitssoziologischen Forschung (254-266); Nadine Müller: Herrschaftsverhältnisse nach der Computerisierung - wie setzen sich Kooperationsanforderungen und Unternehmensführung widersprüchlich ins Verhältnis? (267-288); Sebastian Reinfeldt: Herrschen durch Subjektivieren? (289-296); Hien, Wolfgang: "Neue Autonomie" und Freiheit - kritische Anmerkungen aus hänomenologischer Sicht (297-312); Arno Georg, Gerd Peter: Grenzkonflikte in Arbeitssituationen - methodisch-konzeptionelle Überlegungen einer neuen Arheitsund Gesundheitsforschung (313-337). Gerwerkschaftliche Aktivitäten mit Arbeitswissenschaft - Klaus Pickshau: Gute Arbeit - vom Projekt zum gewerkschaftlichen Arbeitsfeld? Versuch einer Zwi-

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schenbilanz (341-356); Pia Paust-Lassen: Fünf Jahre Diskursprojekt "Forum Neue Politik der Arbeit" (357-369).

[28-F] Pfau-Effinger, Birgit, Prof.Dr.; Sakac Magdalenic, Sladana, Dipl.-Soz.; Schüttpelz, Anne, Dipl.-Pol.; Gronwald, Mareike; Escobedo, Anna; Navarro, Lara; Slezak, Ewa; Kilpeläinen, Riitta; Ojanen, Miia; Baxendale, Graham; Lind, Jens, Dr.; Rathlev, Jacob (Bearbeitung); Pfau-Effinger, Birgit, Prof.Dr.; Flaquer, Lluís, Dr.; Surdej, Aleksander, Dr.; Koistinen, Pertti, Prof.Dr.; Meyer, Traute, Dr.; Jensen, Per H., Prof.Dr. (Leitung): Formal and Informal Work in Europe - a comparative analysis of their changing relationship and their impact on social integration (FIWE) INHALT: Das Projekt befasst sich mit zentralen Aspekten der Entwicklung der gesellschaftlichen Arbeit im Vergleich europäischer Gesellschaften. Während die Forschung sich üblicherweise auf den Wandel der formellen Erwerbsarbeit konzentriert, stellt das Projekt die Entwicklung von "informellen" Formen der Arbeit, die ein insgesamt sehr vielfältiges Spektrum von Arbeiten wie Kinder- und Altenbetreuung in der Familie, ehrenamtliche Tätigkeit und Schwarzarbeit umfassen und die Frage danach, wie sich diese im Verhältnis zum Wandel der "formellen" Erwerbsarbeit entwickeln, in das Zentrum. Eine Erklärung für die Differenzen in der Entwicklung im europäischen Vergleich wird im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext von kulturellen, institutionellen und sozialstrukturellen Bedingungen gesucht. Dabei soll analysiert werden, welche gesellschaftlichen Probleme dadurch entstehen, dass bestimmte Arbeiten aus der formellen Erwerbsarbeit ausgegrenzt werden. Andererseits wird aber auch danach gefragt, inwieweit die informelle Arbeit einen Beitrag dazu leistet, dass moderne Dienstleistungsgesellschaften funktionieren und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefestigt wird. Weiter wird die Entwicklung wohlfahrtsstaatlicher Politiken gegenüber der informellen Arbeit untersucht, wobei die Annahme zugrunde gelegt wird, dass der Bereich der informellen Arbeit zunehmend zum Gegenstand wohlfahrtsstaatlicher Regulierung geworden ist. Zu den Methoden der empirischen Sozialforschung, die eingesetzt werden, gehören u.a. die Analyse von Strukturdaten, die Sekundäranalyse von nationalen und international vergleichenden Repräsentativbefragungen sowie die Durchführung von Haushaltsbefragungen. ZwischenErgebnisse: 1. Die Grenzen zwischen formeller und informeller Arbeit erodieren. Neue Zwischenformen von bezahlter informeller Arbeit haben sich herausgebildet, meist als Ergebnis wohlfahrtsstaatlicher Interventionen und mit einem neuen Typ sozialer Rechte verbunden. Dieser Wandel betraf insbesondere die gemeinschaftsbezogenen Formen informeller Arbeit. 2. Die Konzeptualisierung informeller Familienarbeit als unbezahlt und eng mit der Hausfrauenrolle verbunden ist immer weniger angemessen. 3. Es lässt sich zeigen, dass die neuen semi-formellen Formen von Familienarbeit zur sozialen Kohäsion beitragen, auch wenn die Qualität der sozialen Rechte die mit ihnen verbunden sind oft nicht befriedigend ist. 4. Es zeichnet sich ab, dass die Nutzung verschiedener Formen informeller Arbeit Bestandteil eines neuen Lebensstils der gehobenen Mittelschichten ist, deren Angehörigen auf deren Basis neue Lebensentwürfe der globalisierten Wissensgesellschaft verwirklichen. Dabei wird teilweise in einem erheblichen Umfang auch Hauspersonal in Schwarzarbeit beschäftigt, was teilweise neue soziale Polarisierungen produziert und reproduziert. Dies betrifft im wesentlichen konservative und liberale Wohlfahrtsstaaten, kaum dagegen Wohlfahrtsstaaten des sozialdemokratischen Typs. Prof.Dr. Birgit Pfau-Effinger obliegt die Koordination des EU-Projekts sowie die Leitung des Teilprojekts Deutschland. (S.a. http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/

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publish/Isoz/pfau-effinger/fiwe/ ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Dänemark, Finnland, Großbritannien, Polen, Spanien, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Entwicklung von informeller Arbeit und ihres Verhältnisses zur formellen Erwerbsarbeit, sowie die Art und Weise in der sie möglicherweise zur sozialen Kohäsion beiträgt, wird im Kontext des Zusammenspiels von institutionellen, kulturellen und sozialstrukturellen Faktoren im Arrangement von Arbeit und Wohlfahrt der jeweiligen Gesellschaft erklärt und auf dieser Grundlage verglichen. Es wird ein Mix von Methoden eingesetzt: 1. statistische Analyse der Entwicklung und Muster informeller Arbeit in den sechs Ländern, auf der Basis amtlicher Statistiken und von Daten repräsentativer Surveys auf der internationalen und nationalen Ebene (ECHP; Eurobarometer, ISSP, OECD Social Expenditure, Eurostat, OECD Employment Data; European Value Survey; verschiene Zeitbudget-Studien; 2. Sekundärauswertung von empirischen Studien, Dokumenten und Archivmaterialien; 3. ExpertenInterviews; 4. qualitative Interviews in Nutzer-Haushalten und mit Personen, die in Haushalten informell arbeiten (Schwarzarbeit; informelle Kinder- und Altenbetreuung, Ehrenamt). Die Rolle der institutionellen, kulturellen, sozialstrukturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erklärung der Entwicklung und internationaler Differenzen wird analysiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 212; Haushalte mit Kindern unter 6 Jahren in Dänemark, Finnland, Großbritannien, Polen, Spanien und Deutschland - informell Arbeitende in privaten Haushalten in den sechs Ländern; Auswahlverfahren: Schneeballprinzip). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: ISSP, Eurobarometer, European Value Survey, SOEP, ECHP, Zeitbudgetstudien, OECD Social Expenditure, OECD Employment, Eurostat). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Meyer, T.; Pfau-Effinger, B.: The gender dimension of the restructuring of pension systems - a comparison of Britain and Germany. in: International Journal of Ageing and Later Life, 2006, 4.+++Pfau-Effinger, B.: Welfare state policies and care arrangements. in: European Societies, 7, 2005, 2, pp. 321-347.+++Pfau-Effinger, B.: Culture and welfare state policies: reflections on a complex interrelation. in: Journal of Social Policy, 34, 2005, 1, pp. 1-18.+++Pfau-Effinger, B.: Review on 'Working Parents and the Welfare State: Family Change and Policy Reform in Scandinavia' by Arnlaug Leira. in: British Journal of Industrial Relations, 2005, 2, pp. 335-337.+++Pfau-Effinger, B.: Historical paths of the male breadwinner family model - explanation for cross-national differences. in: British Journal of Sociology, 55, 2004, 3.+++Meyer, T.; Pfau-Effinger, B.: Die Geschlechter-Dimension in der Restrukturierung von Rentensystemen - Deutschland und Grossbritannien im Vergleich. in: Künemund, Harald; Schroeter, Klaus R. (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten und kulturelle Unterschiede in Lebenslauf und Alter - Fakten, Prognosen und Visionen. Reihe: Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 12. VS-Verl. 2006.+++Pfau-Effinger, B.: "Care" im Wandel des wohlfahrtsstaatlichen Solidaritätsmodells - Deutschland und die Schweiz im Vergleich. in: Carigiet, E.; Mäder, U.; Schulz-Nieswand, M. (Hrsg.): ArbeitnehmerInnen-Solidarität oder BürgerInnen-Solidarität? Die Schweiz und Deutschland im sozialpolitischen Vergleich. Basel: Rotring-Verl. 2006.+++Pfau-Effinger, B.: Care arrangements in the context of welfare values and family values. in: Pfau-Effinger, Birgit; Geissler, Birgit (Hrsg.): Care arrangements in Europe - variations and change. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.; Jensen, P.H.: Towards active citizenship. in: Andersen, G.; Guillemard, A.M.; Jensen, P.; PfauEffinger, B. (eds.): The new face of welfare. Welfare states, marginalisation and citizenship. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.: Welfare state policies and new forms of social integration. in: Andersen, J.G.; Guillemard, A.M.; Jensen, P.; Pfau-Effinger, B. (eds.): The new face of welfare. Welfare states, marginalisation and citizenship. Bristol: Policy Press

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2005.+++Pfau-Effinger, B.; Geissler, B.: Cultural change and family policies in East and West Germany. in: Carling, Alan; Duncan, Simon; Edwards, Rosalind (eds.): Analysing families: morality and rationality in policy and practice. London et al.: Routledge 2002.+++PfauEffinger, B. et al.: Formal and informal work in Europe. A comparative analysis of their changing relationship and their impact on social integration. FIWE Discussion Papers, 1. Hamburg: Univ. 2003.+++Pfau-Effinger, B.: Umbau der skandinavischen Volksheime? in: Geographische Rundschau, 2004, H. 2.+++Pfau-Effinger, B.: Development of culture, welfare state and women's employment in Europe. Aldershot: Ashgate 2004.+++Pfau-Effinger, B.: Historical paths of the male breadwinner family model - explanation for cross-national differences. in: British Journal for Sociology, 55, 2004, 3.+++Pfau-Effinger, B. (ed.): Review of literature on formal and informal work in Europe. FIWE Dicussion Papers, 2. Hamburg: Univ. 2004.+++Pfau-Effinger, B.: The concept of informal work. in: Pfau-Effinger, Birgit (ed.): Review of literature on formal and informal work in Europe. FIWE Discussion Papers, 2. Hamburg: Univ. 2004.+++Escobedo, A.: Review of research of the relationship between formal and informal care work. in: Pfau-Effinger, Birgit (ed.): Review of literature on formal and informal work in Europe. FIWE Discussion Papers, 2. Hamburg: Univ. 2004.+++ Umfangreiche Literaturlise bitte beim Institut anfordern. S.a. http://www.sozialwiss.uni-ham burg.de/publish/Isoz/pfau-effinger/fiwe/publications.html. ARBEITSPAPIERE: Pfau-Effinger, B.; Sakac Magdalenic, S.; Schüttpelz, A.: Final report on "Formal and Informal Work in Europe. A comparative analysis of their changing relationship and their impact on social integration". Deliverable No. 10 of the 5th EU Framework Research Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg: Univ. 2006.+++Pfau-Effinger, B.; Sakac Magdalenic, S.; Schüttpelz, A.: Policy report. Deliverable No. 8 to the EU, of the 5th EU Framework Research Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg: Univ., May 2004.+++Pfau-Effinger.: Mix of formal and informal work and the impact on social integration - scientific paper on the results of the qualitative interviews. Deliverable No. 7 to the EU, of the 5th EU Framework Research Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg: Univ., Febr. 2005.+++Schüttpelz, A.; Pfau-Effinger, B.: Report on the International Workshop "The hidden work regime. Informal work and social cohesion in Europe". Deliverable No. 4 of the 5th EU Framework Research Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg: Univ. 2005.+++Sakac Magdalenic, S.; Schüttpelz, A.: Methodological challenges of research on informal employment. in: Schüttpelz, A.; Pfau-Effinger, B.: Report on the International Workshop "The hidden work regime. Informal work and social cohesion in Europe". Deliverable No. 4 of the 5th EU Framework Research Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg: Univ. 2005.+++Pfau-Effinger, B.; Sakac Magdalenic, S.; Stitz, U.: 12-month progress report, EU 5th Framework Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2003.+++Pfau-Effinger, B.; Sakac Magdalenic, S.; Schüttpelz, A.: 24-month progress report, EU 5th Framework Project "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2004.+++Pfau-Effinger, B.: Work-welfare arrangements in Europe, 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2004.+++Flaquer, L.; Escobedo, A.: Results of the pretest, 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE), Autonomous Univ. of Barcelona, May 2004.+++Guide and tools for the fieldwork and qualitative analyses, 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2004.+++Pfau-Effinger, B.; Sakac-Magdalenic, S.; Stitz, U.: Explanatory framework: institutional and cultural mapping - the indicators for the country case studies, 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2003.+++PfauEffinger, B.: Analyses of formal and informal work in the context of arrangements of work

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and welfare in Europe, 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2003.+++Pfau-Effinger, B.: Structuring of the country specific reports of FIWE, 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2003.+++Pfau-Effinger, B.: Informal work and its contribution to social cohesion - approach to the household interviews. 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2003.+++Meyer, T.; Dedeoglu, S.: Developing a framework for grey and black market work. 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Univ. of Southampton 2003.+++Pfau-Effinger, B.: Informal care and relationship to formal work - research questions, assumptions and indicators. 5th EU Framework Programme "Formal and Informal Work in Europe" (FIWE). Hamburg 2003.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. S.a. http://www. sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Isoz/pfau-effinger/fiwe/publications.html . ART: BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: 5th Framework Programme of the EU, Theme 1 FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Fischer, Christine (e-mail: [email protected])

[29-F] Pflüger, Jessica, Dipl.-Soz.; Pongratz, Hans J., Dr.habil.; Nies, Sarah, Dipl.-Soz.; Wittemann, Klaus Peter, Dr. (Bearbeitung); Trinczek, Rainer, Prof.Dr.; Sauer, Dieter, Prof.Dr.; Schumann, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Industriesoziologische Fallstudien. Entwicklungspotenziale einer Forschungsstrategie INHALT: Das Projekt dient der systematischen Bestandsaufnahme der in der deutschen Arbeitsund Industriesoziologie vorherrschenden Praxis von empirischen Fallstudien und ihrer Weiterentwicklung. Obwohl viele einflussreiche Studien mit der Forschungsstrategie der Fallstudie gearbeitet haben, ist weder in der Industriesoziologie noch in der sozialwissenschaftlichen Methodenlehre ein adäquater Methodendiskurs entstanden. Diesem Mangel will das Projekt abhelfen, indem es die in der Praxis bewährten Forschungsverfahren kritisch bilanziert, systematisch vergleicht und in Abgleich mit internationalen Analysen zur Case Study Methodology reflektiert. So wird ein Überblick über das Spektrum der bisher üblichen Verfahrensweisen von Fallstudien in diesem Feld erarbeitet und Potenziale zur Weiterentwicklung der Forschungsstrategie ausgelotet. METHODE: Die Ziele sollen neben systematischen Literaturanalysen durch den Dialog mit Fallstudienexperten aus der Arbeits- und Industriesoziologie erreicht werden. Dazu finden Experteninterviews mit namhaften Forscherinnen und Forschern im deutschen und internationalen Raum statt. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 150; veröffentlichte Forschungsberichte). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 30; deutsche Fallstudienforscher). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie (Lothstr. 17, 80335 München); Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- (Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München); Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen) KONTAKT: Pflüger, Jessica (Tel. 089-289-24368, e-mail: [email protected])

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[30-F] Scholz, Evi, Dr. (Bearbeitung); Mohler, Peter Ph., Prof.Dr.; Harkness, Janet, Prof.Dr. (Leitung): International Social Survey Programme 2005 (ISSP 2005): Arbeitsorientierungen INHALT: ISSP ist ein Gemeinschaftsprojekt sozialwissenschaftlicher Forschungseinrichtungen aus 5 Kontinenten. Seit 1985 wird jährlich eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zu wichtigen Themen der Sozialwissenschaften durchgeführt. Siehe Internet: http://www.issp.org/ . METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; Bevölkerungsumfrage in Ostdeutschland; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: ca. 1.000; Bevölkerungsumfrage in Westdeutschland; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: ISSP Publikationen sind unter: http://www.issp.org/public.shtml abrufbar . ARBEITSPAPIERE: S. http://www.gesis.org/en/social_monitoring/issp/german_ methods_reports.htm und http://www.gesis.org/en/social_monitoring/issp/study_monitor.htm . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: GESIS-ZUMA (Postfach 122155, 68072 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-1246-283, e-mail: [email protected])

[31-L] Schönberger, Klaus: Widerständigkeit der Biografie: zu den Grenzen der Entgrenzung neuer Konzepte alltäglicher Lebensführung im Übergang vom fordistischen zum postfordistischen Arbeitsparadigma, in: Manfred Seifert, Irene Götz, Birgit Huber (Hrsg.): Flexible Biografien? : Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 63-96, ISBN: 978-3-593-38486-3 INHALT: Gegenstand des Beitrages bildet die Frage, ob sich im Prozess des Wandels der Erwerbsarbeit bereits die Umrisse eines postfordistischen Konzepts alltäglicher Lebensführung abzeichnen. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, inwiefern damit zugleich ein neues hegemoniales Leitbild verbunden ist oder ob nur sektorale bzw. auf die Lebenswelt bezogene soziale Teilkulturen zu beobachten sind. Es werden zunächst die zentralen Begriffe Fordismus und Postfordismus sowie das Konzept alltägliche Lebensführung skizziert. Im Anschluss daran wird die Lebensführung im Prozess des soziokulturellen Wandels beleuchtet, wozu das fordistische Zeitregime und die De-Institutionalisierung des Lebenslaufs durch Prekarisierung, Flexibilisierung und Subjektivierung der Arbeit umrissen werden. Anhand damit verknüpfter sozialer Kämpfe werden ferner die Bedingungen und Möglichkeiten des Übergangs zu einem postfordistischen Lebensführungskonzept erörtert. In diesem Kontext wird auch gefragt, welche sozialen Ressourcen in Zeiten des soziokulturellen Wandels stabilisierend wirken. Abschließend werden Implikationen für die weitere kulturwissenschaftliche Untersuchung des Wandels der Erwerbsarbeit bzw. der Entgrenzung von Arbeit und Lebenswelt aufgezeigt. Dabei wird die Frage erörtert, inwiefern die beobachtbaren Veränderungen konkrete inhaltliche und methodisch-empirische Konsequenzen für die kulturwissenschaftliche Arbeitsforschung haben. (ICI2)

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[32-L] Seidl, David; Aaken, Dominik van: Praxistheorie vs. Systemtheorie: alternative Perspektiven der Beratungsforschung, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 16/2007, H. 3, S. 177190 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der theoriegeleiteten Beratungsforschung finden sich zwei zentrale Theorieansätze. Auf der einen Seite sind dies Studien, die im weitesten Sinne der Praxistheorie zuzurechnen sind. Auf der anderen Seite existieren recht umfangreiche Forschungsarbeiten, die sich explizit auf die neuere Systemtheorie beziehen. Im vorliegenden Beitrag werden die beiden Ansätze gegenübergestellt und im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit untersucht. Dazu werden die jeweiligen Grundannahmen der Theorien herausgearbeitet und bezüglich ihrer Konsequenzen für die Konzeptualisierung der Beratung analysiert." (Autorenreferat)

[33-L] Szydlik, Marc: Flexibilisierung und die Folgen, in: Marc Szydlik (Hrsg.): Flexibilisierung : Folgen für Arbeit und Familie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 7-22, ISBN: 978-3-531-15216-5 INHALT: In dem einleitenden Beitrag des Sammelwerks werden zunächst Flexibilisierung und Globalisierung sowie ihre Beziehung zueinander diskutiert. "Globalisierung ist ein Prozess, der zu veränderten Rahmenbedingungen mit weit reichenden Folgen führt. Damit geht eine Felxibilisierung der Arbeitswelt einher, die sich nicht nur auf die Erwerbssituation der Arbeitskräfte auswirkt, sondern auch auf ihr Familienleben Es wird argumentiert, dass es auch im Hinblick auf potentielle Flexibilisierungsfolgen hilfreich sein kann, die Besonderheiten nationaler Ökonomien und segmentierter Teilarbeitsmärkte zu untersuchen und nicht nur von einem einzigen allgemeinen, sondern von mehreren divergierenden Lebenslaufregimes auszugehen." Der Autor "entwickelt einige Szenarien zum Zusammenhang von Flexibilisierung und Destandardisierung von Lebens- und Erwerbsverläufen.Diese enthalten auch deutliche Folgen für soziale Ungleichheit" (HS2)

[34-F] Trampusch, Christine, Dr. (Bearbeitung); Streeck, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung): Transformation des deutschen Korporatismus INHALT: Wie hat sich das "deutsche Modell" eines korporatistisch organisierten Kapitalismus seit den siebziger Jahren geändert? Und wie ist dieser Wandel zu erklären? Das Buchprojekt fasst die Ergebnisse jahrelanger empirischer Forschung zusammen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Transformation der Arbeitsbeziehungen, der organisatorischen Krise der Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände, dem Wandel des Sozialstaats und seiner Wechselwirkung mit dem System der industriellen Beziehungen, der Auflösung des Unternehmensnetzwerks der "Deutschland AG", dem Scheitern der angestrebten "Bündnisse für Arbeit" in den Jahren 1995 und 1999 sowie dem Einfluss der europäischen Integration. Funktionalistische und politische Theorien wirtschaftlicher Institutionen werden verglichen. Die Liberalisierung der Nachkriegsordnung wird als Prozess der Desorganisierung der westdeutschen politischen Ökonomie im Zuge graduellen und dennoch fundamentalen institutionellen Wandels beschrieben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theorie: akteurzentrierter Institutionalismus; Methode: offene Interviews, Presseund Dokumentenrecherche. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:

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Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Persönlichkeiten aus Politik und Verbänden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des VERÖFFENTLICHUNGEN: Streeck, Wolfgang; Trampusch, Christine: Economic reform and the political economy of the German welfare state. in: German Politics, 14, 2005, 2, pp. 174195. ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung [35-F] Abel, Jörg, Dr. (Bearbeitung); Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr. (Leitung): Wandlungsfähige Organisation produzierender Unternehmen INHALT: Im globalen Wettbewerb ist ein zunehmend dynamischer und turbulenter "Produktionsmarkt" entstanden. Damit befinden sich deutsche Produktionsstandorte zunehmend im Wettbewerb um Produktionsaufträge, die Wettbewerbsvorteile durch Technologievorsprung und Qualität der Infrastruktur sind nur noch in geringem Maß vorhanden, ausländische Standorte haben hier stark aufgeholt und können im Vergleich zusätzlich meist günstigere Arbeitskosten in die Waagschale werfen. Damit ist es für Unternehmen häufig der "einfachere" Weg, Kostenverbesserungen durch Verlagerung von Produktion als durch Produktivitätsverbesserung an bestehenden Standorten zu erschließen. Allerdings bieten die Dynamik der Nachfragemärkte und die zunehmende Individualisierung von Produkt- und Leistungsangeboten Chancen für Unternehmen, die in der Lage sind, sich zeitnah an Veränderungen im Markt anzupassen. Dies erfordert einerseits eine hohe Flexibilität in der Leistungserstellung, und andererseits eine hohe Wandlungsfähigkeit in Prozessen, Ressourcen und Strukturen für die Anpassung an neue oder veränderte Produkte und Leistungsangebote. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass flexible und wandlungsfähige Leistungsanbieter deutliche Wettbewerbsvorteile erreichen können. Neue Modelle und Prinzipien für die Organisation der Produktion mit Nutzung der Potentiale hoch qualifizierter Mitarbeiter, sowohl im einzelnen Unternehmen als auch in Produktionsnetzwerken, müssen hier als Schlüsselfaktor angesehen werden. In dieser Voruntersuchung wird ermittelt, welche Kenntnisse zur Wandlungsfähigkeit vorliegen, welche Methoden und Hilfsmittel verfügbar sind und wie neue Konzepte bewertet werden können. Darauf aufbauend sollen zum einen Potentiale (Handlungsmöglichkeiten) und Lösungspfade aufgezeigt werden, wie Produktionsunternehmen unterschiedlichen Typs den neuen, hohen Anforderungen an Dynamik und Vernetzung von Organisationen entsprechen können, zum anderen weiterführender künftiger Forschungsbedarf abgeleitet werden. ZEITRAUM: 1995-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Explorativ; leitfadengestützte Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; KMU). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-755-5257, e-mail: [email protected])

[36-L] Alda, Holger: Welche Rolle spielen Betriebe bei der Generierung von Arbeitseinkommen?, in: Hans J. Hummell (Hrsg.): Die Analyse von Gesellschaften, Organisationen und Individuen in ihrem Zusammenhang : theoretische und methodische Herausforderungen, 2007, S. 49-76, ISBN: 978-38206-0157-2 (Graue Literatur) INHALT: "Einkommen aus Erwerbsarbeit und Lohnungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt spielen derzeit in der öffentlichen und politischen Diskussion eine große Rolle. Besonders bemerkenswert scheint für moderne Arbeitsgesellschaften zu sein, dass ehemals etablierte Prädiktoren für das Arbeitseinkommen - etwa das erreichte Bildungsniveau oder der ausgeübte Beruf in abnehmendem Ausmaß geeignet sind, Einkommensunterschiede auf dem Arbeitsmarkt zu erklären. Verantwortlich hierfür sind Veränderungen der Arbeits- und Betriebslandschaft. Es kommt für ein gutes, oder zumindest für den Lebensunterhalt ausreichendes, Arbeitseinkommen nicht nur darauf an, über gute Qualifikationen zu verfügen, sondern auch in einem Betrieb zu arbeiten, in dem diese Qualifikationen produktiv eingesetzt und in ein Arbeitseinkommen transformiert werden können. Außerdem erodieren ehemals etablierte Berufsbilder, sodass Qualifikationen jenseitig formeller im Arbeitsalltag eine gewisse Bedeutung haben und Arbeitgeber zumindest teilweise ihre Lohnzahlungen an diesen informell erworbenen Qualifikationen ausrichten. Nimmt man diese Argumente ernst, so stehen empirische Untersuchungen zur Erklärung von Lohnungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt vor erheblichen methodischen und auch datentechnischen Herausforderungen. Diese werden im Beitrag beschrieben und Lösungsansätze aufgezeigt. Empirisch zeigt sich, dass sich die deutsche Betriebslandschaft zunehmend aufteilt in Hoch- und Niedriglohnbetriebe, deren Grenzen unter anderem durch die Qualifikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter definiert werden. Das ist gleichbedeutend mit zunehmenden Sortierprozessen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Nur wenn alle angesprochenen Faktoren - Merkmale von Personen, Betrieben sowie ihre Interaktionseffekte - simultan berücksichtigt werden, entsteht eine stabile empirische Erklärung der Einkommensungleichheiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt." (Autorenreferat)

[37-L] Alemann, Ulrich von: Stehen die deutschen Gewerkschaften am Abgrund?: zehn Thesen zur Zukunft der deutschen Gewerkschaften, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 56/2007, H. 2, S. 245-253 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Erleben wir eine Erosion der Gewerkschaftsbewegungen in Deutschland? Oder auch in Europa? Den Gewerkschaften laufen die Mitglieder davon, sie verlieren rasant an Akzeptanz in der öffentlichen Meinung, sie überwerfen sich mit ihrer alten Bündnispartei der SPD, und sie können nicht mit Geld umgehen, sondern haben ihre Genossenschaftsbewegung, ihre Neue Heimat und ihre Bank für Gemeinwirtschaft desaströs verspielt. Kurz und gut, die Ge-

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werkschaften stehen vor dem Abgrund. So lauten die üblichen Verdächtigungen in den Medien. In Thesenform geht der Autor diesen Problemen auf den Grund." (Autorenreferat)

[38-L] Arlt, Hans-Jürgen; Schroeder, Wolfgang; West, Klaus-W.: Interessenpolitik und Werteorientierung: Perspektiven der Gewerkschaftsarbeit, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60/2007, H. 7, S. 394-398 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.boeckler.de/pdf/wsimit_2007_07_arlt.pdf) INHALT: Die alte Wertetrias der Gewerkschaften, Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Solidarität, fand in Zielen wie "gute Arbeit", "gerechte Löhne" und "soziale Sicherheit" ihre gewerkschaftliche politische Form. Als Instrumente dienten Mitbestimmung, Tarifpolitik und das Engagement für Demokratie und Sozialstaat. Die alte Wertetrias der Gewerkschaften stand auf den festen Fundamenten der Arbeit in den industriellen und den staatlichen Großbetrieben, einer homogenen Arbeitnehmergesellschaft mit der öffentlichen sowie privaten Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau und eines starken Staates in einem nationalen Politikrahmen. Gewerkschaften konnten sich auf den Sozialstaat und den Flächentarifvertrag stützen, um ihrer Vorstellung von Vollbeschäftigung und sozialer Demokratie näher zu kommen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die alte Trias von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität weitgehend auch die neue ist. Die Werte sind im Grunde die gleichen geblieben, ihre Ausdrucksformen haben sich allerdings ausdifferenziert. So lässt sich heute nicht mehr von "der" sozialen Gerechtigkeit sprechen, sondern von Teilhabe-, Bedarfs-, Leistungs-, Verteilungs-, Generationen-, Geschlechter- und Chancengerechtigkeit. Die Neujustierungsprozesse der Gewerkschaften spielen sich im Rahmen einer heterogenen Arbeitnehmergesellschaft ab, die durch einen in seinen Handlungsmöglichkeiten eingeschränkten Nationalstaat, einen europäisierten Politikrahmen sowie durch eine veränderte geschlechtliche Arbeitsteilung geprägt ist. (ICA2)

[39-L] Beck, Ulrich (Hrsg.): Generation Global: ein Crashkurs, (Suhrkamp-Taschenbuch, 3866), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, 267 S., ISBN: 978-3-518-45866-2 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Held, David: Mythen der Globalisierung (12-26); Silverstone, Roger: Die Stimme des Hufschmieds - zur Moralität der Massenmedien (27-35); Kermani, Navid: Der neue Terrorismus - Dynamit des Geistes (36-56); Beck, Ulrich: Leben in der Weltrisikogesellschaft (57-73); Kaldor, Mary: Der 'neue Krieg' im Irak (74-94); Held, David: Globale Ungleichheiten (95-119); Prantl, Heribert: Afrika? Haben wir nicht auf der Agenda (120127); Beck, Ulrich: Bevölkerungsentwicklung im kosmopolitischen Blick (128-133); Ehrenreich, Barbara; Hochschild, Arlie Russell: Die weibliche Seite der Globalisierung (134-151); Beck-Gernsheim, Elisabeth: Türkische Bräute und andere Opfergeschichten (152-166); Benhabib, Seyla: Zwielicht der Souverinität oder kosmopolitische Normen? (167-186); Levy, David; Sznaider, Natan: Vom Holocaust zur kosmopolitischen Erinnerungskultur (187-198); Gorz, Andre: Die entzauberte Arbeit (199-226); Kermani, Navid: Europas Realisten (227235); Beck, Ulrich; Beck-Gernsheim, Elisabeth: Generation Global (236-265).

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[40-L] Berghoff, Hartmut; Sydow, Jörg (Hrsg.): Unternehmerische Netzwerke: eine historische Organisation mit Zukunft?, Stuttgart: Kohlhammer 2007, 317 S., ISBN: 978-3-17-019423-6 INHALT: "Netzwerke sind in aller Munde. Aufgrund ihrer spezifischen Fähigkeiten zur Selbstkoordination gelten sie oft als die ökonomische Struktur der Zukunft - dabei können Netzwerke auf eine lange Geschichte zurückblicken. Dieser interdisziplinäre Sammelband arbeitet anhand empirischer Fallstudien über vergangene und gegenwärtige Netzwerke die Stärken und Schwächen dieser Organisationsform ökonomischer Aktivitäten heraus und untersucht unterschiedlichste Netzwerktypen von regionalen Clustern bis zu personalen Netzwerken und Handelsnetzwerken. Erstmals haben sich Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen von der Betriebswirtschaftslehre bis zur Soziologie, von der Wirtschaftsgeschichte bis zur Volkswirtschaftslehre zusammengefunden, um das Thema Netzwerke ohne fachliche Scheuklappen zu analysieren und den Forschungsstand zu bilanzieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hartmut Berghoff und Jörg Sydow: Unternehmerische Netzwerke - Theoretische Konzepte und historische Erfahrungen (9-43); Ulf Christian Ewert und Stephan Selzer: Netzwerkorganisation im Fernhandel des Mittelalters: Wettbewerbsvorteil oder Wachstumshemmnis? (4570); Christof Dejung: Hierarchie und Netzwerk. Steuerungsformen im Welthandel am Beispiel der Schweizer Handelsfirma Gebrüder Volkart (1851-1939) (71-96); Martin Fiedler: Eigentümer und Netzwerke: Eine Annäherung an das Verhältnis von Personal- und Kapitalverflechtung in deutschen Großunternehmen (1927 und 1938) (97-117); Hartmut Hirsch-Kreinsen: Genese und Wandel von Innovationsnetzwerken - Produktionstechnische Entwicklung (119-141); Ralf Richter: "Is friendly cooperation worth while?" Die Netzwerke der Werkzeugmaschinenbauer von Chemnitz (Deutschland) und Cincinnati (USA), 1890er bis 1930er Jahre (143-173); Walter Kaiser: Regionales Cluster oder globaler Knoten? Automobiltechnik im Raum Stuttgart (175-195); Jörg Sydow und Frank Lerch: Pfade der Netzwerkentwicklung im Feld optischer Technologien - Die Region Berlin-Brandenburg zwischen Emergenz und Planung (197-232); Gisela Hürlimann: "Wir fahren mit Takt". Der Spinnerclub und die Taktfahrplan-Innovation bei den Schweizerischen Bundesbahnen (1968-1982) (233-255); Florian Stadlbauer, Thomas Hess und Stefan Wittenberg: Managementpraxis in Unternehmensnetzwerken. Eine Analyse des Instrumenteneinsatzes in deutschen Netzwerken am Anfang des 21. Jahrhunderts (257-270); Jürgen Nautz: Netzwerkstrukturen im Frauenhandel der Habsburger Monarchie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (271-289); Thomas Welskopp: "Die im Dunkeln sieht man nicht": Systematische Überlegungen zu Netzwerken der Organisierten Kriminalität am Beispiel der amerikanischen Alkoholsyndikate der Prohibitionszeit (291-317).

[41-L] Berthold, Norbert; Neumann, Michael; Zenzen, Jupp: Die Zukunft der Arbeit - Verdopplung, Entkopplung, regionale Divergenz?, (Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge / Universität Würzburg, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik, Nr. 96), Würzburg 2007, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://www. vwl.uni-wuerzburg.de/fileadmin/12010400/diskussionsbeitraege/DP_096.pdf) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit drei Entwicklungsprozessen, die kennzeichnend sind für die derzeitigen Veränderungsprozesse der Weltwirtschaft, und deren Auswirkungen auf die Zukunft der Arbeit bzw. der Arbeitslosigkeit. Damit ist zum einen die Entwicklung gemeint, dass die ehemaligen Ostblockstaaten und China sich dem Weltmarkt geöffnet haben, und dort Millionen Arbeiter für geringe Löhne arbeiten. Zum zweiten ist damit der Einsatz neuer

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Technologien gemeint, der die Produktionsprozesse in immer kleinere Zwischenschritte aufspaltet und dazu führt, dass Arbeitnehmer sich mehr und mehr von den Endprodukten abkoppeln. Drittens ist damit die Bildung von Agglomerationsräumen gemeint mit einer möglichen regionalen Einkommensdivergenz. Der Autor argumentiert jedoch, dass Arbeitslosigkeit ein Resultat eines institutionellen Mismatchs ist und postuliert, dass die Zukunft der Arbeit davon abhängen wird, wie die Politik diesen Mismatch in den Griff bekommt. Daher werden die anfangs beschriebenen drei Phänomene und ihre Wirkung auf die Arbeitsmärkte genauer untersucht. Anhand der Ergebnisse werden anschließend an drei Grundprinzipien orientierte Handlungsempfehlungen vorgestellt, nach denen sich die Wirtschaftspolitik richten kann, um in einer globalisierten Welt Wachstum und Beschäftigung zu sichern. Die Schlussbetrachtungen betonen die Wichtigkeit von Strategien der Politik, die Flexibilität und Mobilität der Märkte zu stärken und nur dort einzugreifen, wenn aufgrund von Existenzproblemen der soziale Frieden gefährdet ist. (ICH)

[42-L] Böker, Karl-Hermann: Flexible Arbeitszeit - Langzeitkonten: Betriebs- und Dienstvereinbarungen ; Analyse und Handlungsempfehlungen, (Schriftenreihe der Hans-Böckler-Stiftung : Betriebs- und Dienstvereinbarungen), Frankfurt am Main: Bund-Verl. 2007, 120 S., ISBN: 978-3-7663-3731-3 INHALT: "Seit Jahren verlieren starre Arbeitszeitmuster an Bedeutung. Statt dessen erhalten Beschäftigte mehr persönlichen Freiraum, weil ihre Arbeitszeit auf flexible Konten gebucht wird. Trotzdem haben sie die Sicherheit von gleichmäßigen Entgeltzahlungen. Eine spezielle Form sind Lang- und Lebensarbeitszeitkonten. Diese Konten können höhere Zeitsalden aufweisen, sehr lange oder keine Ausgleichszeiträume haben und keinen negativen Saldo bekommen. Beschäftigte können längere Freistellungen für sich nutzen oder früher aus dem Berufsleben aussteigen. Unternehmen hingegen überbrücken damit längere Phasen niedriger Auslastung. Schwierig ist hier die Frage der Insolvenzsicherung. Die ausgewerteten 59 Vereinbarungen stellen eine große Bandbreite dar. Schwerpunkte sind: Ziele der Vereinbarungen, Regelungsgegenstände und deren Gestaltung sowie der Einfluss von Interessenvertretungen auf die Ausgestaltung der Langzeitkonten. Der Band zeigt, welche Regelungstrends bezüglich der Langzeitkonten in den Betrieben vorherrschen und welche Gestaltungsfragen wichtig sind bzw. wie diese angegangen werden können. Konkrete Gestaltungs- und Beratungshinweise ergänzen die Auswertung. Die beigefügte CD-ROM enthält Auszüge aus Vereinbarungen." (Autorenreferat)

[43-L] Bosch, Gerhard; Weinkopf, Claudia (Hrsg.): Arbeiten für wenig Geld: Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2007, 319 S., ISBN: 978-3-593-38429-0 INHALT: "Seit Mitte der 199oer Jahre steigt die Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland sprunghaft an. Was sind die Triebkräfte dieser Entwicklung? Welche Arbeitsplätze sind besonders betroffen? Anhand der Beispiele Cal! Center, Einzelhandel, Ernährungsindustrie, Hotel und Krankenhaus verleihen die Autoren des Bandes der Niedriglohnarbeit in Deutschland ein Gesicht und zeigen, wo politischer Handlungsbedarf besteht, etwa die Einführung von Mindestlöhnen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Bosch, Thorsten Kalina: Niedriglöhne in Deutschland - Zahlen, Fakten, Ursachen (20-105); Claudia Weinkopf: Löhne im

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Kundenservice unter Druck - Beschäftigtein Call Centern (106-141); Lars Czommer: Wildwestzustände in Deutschland? - Einfacharbeitsplätze in der Ernährungsindustrie (142-174); Karen Jaehrling: Wo das Sparen am leichtesten fällt - Reinigungs- und Pflegehilfskräfte im Krankenhaus (175-210); Achim Vanselow: Immer noch verloren und vergessen - Zimmerreinigungskräfte in Hotels (211-248); Dorothea Voss-Dahm: Der Branche treu trotz Niedriglohn - Beschäftigte im Einzelhandel (249-285); Gerhard Bosch, Claudia Weinkopf: Arbeiten für wenig Geld - Zusammenfassung und politischer Handlungsbedarf (286-3129).

[44-F] Bromberg, Tabea, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Neue Formen der Unternehmenskooperation und ihre Auswirkungen auf die industriellen Beziehungen (Arbeitstitel) INHALT: Angesichts sich ausdiffernenzierender Unternehmens- und Industriestrukturen ging das Projekt am Beispiel von Entwicklungsdienstleistungen in der Automobilindustrie der Fragestellung nach, inwieweit die traditionellen Institutionen und Verfahren der industriellen Beziehungen in Deutschland auch in Zukunft noch in der Lage sein werden, die Interessen der Arbeitnehmer wirkungsvoll zu vertreten. METHODE: Auf Grund des explorativen Charakters der Untersuchung wurde ein qualitativer Ansatz verfolgt. Neben weiterführenden Literaturstudien bilden Expertengespräche die empirische Basis des Projektes. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-5564, Fax: 0231-755-3280, e-mail: [email protected])

[45-L] Candeias, Mario; Röttger, Bernd: Sozialtarifverträge und lokale Arbeiterbewegungen: "Das bedeutet ja nicht, daß man sich völlig widerstandslos enthaupten lassen muß.", in: Heinrich Geiselberger (Hrsg.): Und jetzt? : Politik, Protest und Propaganda, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 88-96, ISBN: 978-3-51812500-7 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5280) INHALT: Die Verfasser schildern am Beispiel eines Arbeitskampfs bei Heidelberger Druckmaschinen in Kiel die neue "Kultur der Beteiligung", die von der IG Metall inzwischen zur offiziellen Gewerkschaftspolitik erklärt worden ist. Diese Strategie setzt auf die unmittelbare Beteiligung der Beschäftigten an betrieblichen Auseinandersetzungen, hier im Kampf um Sozialtarifverträge. Eine "lebendige lokale Arbeiterbewegung" tritt an die Stelle "grauer Stellvertreterpolitik". Ähnliche Arbeitskämpfe wurden auch bei AEG und Infineon geführt. (ICE2)

[46-F] Dispan, Jürgen, Dr.; Schwarz-Kocher, Martin; Seibold, Bettina (Bearbeitung): Die aktive Rolle der Mitbestimmungsinstitutionen im betrieblichen Innovationsprozess

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INHALT: Innovationen und technischer Fortschritt sind grundlegend für die globale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und damit für die Zukunft der Arbeitsplätze in Deutschland. Ausgehend von einem breiten Innovationsverständnis stehen verschiedene Innovationsdimensionen im Blickfeld: Produkt- und Prozessinnovationen ebenso wie physische und immaterielle Innovationen, sowie deren wechselseitige Beeinflussung. Um Rolle und Funktion der Träger der Mitbestimmung in diesem ganzheitlichen Innovationsverständnis zu verstehen, werden betriebliche Innovationsprozesse analysiert. Ein spezifischer Problemzugang des Ansatzes basiert auf der empirischen Beobachtung, dass der Beitrag der Träger der Mitbestimmung zu Innovationen in Krisensituationen besonders gut funktioniert und sich ein charakteristischer "mitbestimmter" Innovationstypus herauszubilden scheint, der aber nur selten verstetigt werden kann. Folgende Fragestellungen werden im Forschungsprojekt bearbeitet: Welche Verfahren formeller und informeller Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretungen an Innovationsprozessen werden in Unternehmen praktiziert? Welche originären Beiträge können die Träger der Mitbestimmung in den Innovationsprozess einbringen? Wie können die Mitbestimmungsinstitutionen die Interessen der Beschäftigten in betriebliche Innovationsprozesse einbringen und mit welchen Handlungskonzepten können sie dabei auftretenden Rollenkonflikte bewältigen? Welchen Einfluss haben dabei die Variablen Betriebsgröße, Fertigungstiefe, funktionale Ausdifferenzierung, Führungs- und Controllingkulturen, Personalentwicklung, Kunden/ Lieferantenverhältnis und Außenbeziehungen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Aktionsorientierte Forschung als theoretischer Ansatz. Methodenmix: quantitative Auswertungen z.B. der Innovationsperformance erfolgen auf Basis der Erhebung "Innovation in der Produktion" (Fraunhofer ISI). Gleichrangig werden sowohl qualitative Fallstudien in Unternehmen der Branchen Maschinenbau, Automobilzulieferer, Chemische Industrie, Textilgewerbe und Ingenieurdienstleistungen als auch Expertenbefragungen und -workshops durchgeführt. ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Stuttgart (Hasenbergstr. 49, 70176 Stuttgart) KONTAKT: Schwarz-Kocher, Martin (Tel. 0711-23705-0, Fax: 0711-23705-11, e-mail: [email protected])

[47-L] Dörre, Klaus: Gewerkschaften und die kapitalistische Landnahme: Niedergang oder strategische Wahl?, in: Heinrich Geiselberger (Hrsg.): Und jetzt? : Politik, Protest und Propaganda, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 53-78, ISBN: 978-3-518-12500-7 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5280) INHALT: Die Gewerkschaftsbewegungen in den entwickelten kapitalistischen Ländern sind in eine Krise geraten. Im wohlfahrtsstaatlich regulierten Kapitalismus verschob sich das Zentrum des Gewerkschaftshandelns von struktureller und Organisationsmacht hin zu institutioneller Macht. Demgegenüber zersetzt das finanzmarktgetriebene Akkumulationsregime nicht nur überkommene Formen von struktureller und Organisationsmacht, es verwandelt die institutionelle Arbeitermacht der fordistischen Ära selbst in ein Objekt kapitalistischer Landnahme. Die aktuelle Repräsentationskrise der Gewerkschaften ist also nicht Ergebnis einer chronischen Lernverweigerung. Eine mögliche Antwort auf diese Krise ist das "organizing"Konzept, ein offensives Organisierungsmodell, das bei der Rekrutierung neuer Mitglieder auf

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unkonventionelle Taktiken setzt und in dem sich die Gewerkschaften eher als soziale Bewegungen mit intelligenten Kampagnenorientierung profilieren. (ICE2)

[48-L] Dörre, Klaus: Einfache Arbeit gleich prekäre Arbeit?: Überlegungen zu einem schwierigen Thema, in: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik (Hrsg.): Perspektiven der Erwerbsarbeit: einfache Arbeit in Deutschland, 2007, S. 46-58, ISBN: 978-3-89892-649-2 (Standort: IAB-96-109-33 BT 884; Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/04591.pdf) INHALT: Ausgehend von der Erkenntnis, dass vermeintlich einfache Tätigkeiten unabhängig von der sozialen Einstufung der Arbeitstätigkeiten häufig informelle Kompetenzen und Qualifikationen erfordern, deren Aneignung sich weder in Zertifikaten noch in Beschäftigungssicherheit, Entgelt und gesellschaftlicher Anerkennung zureichend niederschlägt, entwickelt der Autor die These, dass zwischen einfacher und prekärer Arbeit gegenwärtig eine große Überlappungszone existiert, von einer zwingenden, gleichsam naturwüchsigen Koppelung beider Dimensionen jedoch nicht ausgegangen werden kann. Vielmehr bewirkt die anhaltende Prekarisierung nicht nur einfacher Arbeit, dass die entsprechenden Tätigkeitsfelder zunehmend an Attraktivität einbüßen. Diese Argumentation wird in mehreren Schritten entfaltet. Zunächst geht es um die Definition und Wirkung prekärer Arbeitsverhältnisse, anschließend wird die 'Überlappungszone' zwischen einfacher und prekärer Arbeit ausgeleuchtet und abschließend werden Überlegungen zu einer verbesserten gesellschaftlichen Anerkennung einfacher Arbeit vorgestellt. Um weiteren Prekarisierungstendenzen im Bereich einfacher Arbeit Einhalt zu gebieten, hält der Autor einen gesetzlichen Mindestlohn für erforderlich. Außerdem schlägt er vor, befristete Arbeitsangelegenheiten durch einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen und geregeltem Lohn zu ersetzen. (IAB)

[49-L] Drinkuth, Andreas: Die Subjekte der Subjektivierung: Handlungslogiken bei entgrenzter Arbeit und ihre lokale Ordnung, Berlin: Ed. Sigma 2007, 205 S., ISBN: 978-3-89404-554-8 INHALT: "In der Industrie- und Organisationssoziologie ist seit den 1990er Jahren vielfach die Rede davon, dass Beschäftigte in modernen Unternehmen all ihre subjektiven Potenziale, ihre Kreativität, Planungskompetenz und Verantwortungsfähigkeit zur Verfügung stellen müssen und die Grenzen zwischen Ich und Betrieb mehr und mehr durchlöchert werden. Subjektivierung und Entgrenzung seien - so wird oft argumentiert - Ergebnis des zunehmend direkten Eindringens des Marktes in die innerbetrieblichen Beziehungen. Allerdings erscheint der Prozess der Vermarktlichung als ein relativ abstrakter, anonymer Mechanismus. Deshalb zielt der Autor darauf, dem Eigenanteil der 'Subjekte der Subjektivierung' gehörige Geltung zu verschaffen. Mit ihrem Handeln und Entscheiden tragen sie in widersprüchlicher Weise selbst zur Konstitution der betrieblichen Wirklichkeit bei. Wie dies geschieht, welche Motive, Kalküle, Deutungsmuster und situativen Zwänge dabei wirken, das untersucht der Autor in zwei ausführlichen, strikt aus der Akteursperspektive konzipierten Fallstudien. Dabei treten die Handlungslogiken der Beschäftigten und die Rolle lokaler Kontexte ebenso deutlich hervor wie die Bedeutung dieses Ansatzes für politische und gewerkschaftliche Strategien." (Autorenreferat)

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[50-L] Eberle, Willi; Schäppi, Hans: Ungleichheit und Herrschaft in der Klassengesellschaft Schweiz: zur Politik der Klasse der Lohnabhängigen, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 7583 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Die Verfasser gehen von der Annahme aus, dass vor einiger Zeit sich die Sozialwissenschafter von Klassenkategorien verabschiedet und sich stattdessen Modellen der sozialen Schichtung nach Kriterien wie Ausbildung, berufliche Stellung und Einkommen zugewandt haben. Andere sprechen von sozialen Lagen oder Milieus gemäss Kriterien wie Geschlecht, Wohnort und Alter. Und wenn der Klassenbegriff neulich wieder vermehrt auftaucht, dann meist als Bezeichnung für "Einkommensklassen" oder "Schichten", nicht im Sinne einer klassentheoretisch fundierten Kategorie. Suggeriert wird, dass es in der kapitalistischen Gesellschaft keine verfestigten Herrschaftsstrukturen mehr gebe, vielmehr gesellschaftlicher Aufstieg für alle möglich sei, Chancengleichheit herrsche und gesellschaftliche Positionen vom individuellen Verhalten, insbesondere von der Lern- und Leistungsbereitschaft abhängig seien. Herrschaftsstrukturen entwickeln sich historisch in neuen Formen weiter, wobei Merkmale wie der Besitz der Produktionsmittel, die gesellschaftliche Stellung und die Funktion im Kapitalverwertungsprozess oder die Eigentumsverhältnisse eine zentrale Rolle spielen. Es wird gezeigt, dass auch in der Schweiz die Ungleichheit entlang der Klassengrenzen vor allem seit den 1990er Jahren deutlich zugenommen hat. Es wird der Frage nachgegangen, weshalb dies gerade seit 1990 in verstärktem Masse geschah und es gegen diese Entwicklung nicht mehr Widerstand von den Betroffenen, seitens der Klasse der Lohnabhängigen gab. Vor diesem Hintergrund wird nach Ansätzen und Möglichkeiten der Gegenwehr gesucht. Es wird gezeigt, dass sich die Mobilisierungsmöglichkeiten und die Referendumsfähigkeit der Gewerkschaften verbessert haben. Angesichts der forcierten bürgerlichen Offensive der 1990er Jahre hat sich das neue Wirtschaftsprogramm der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz als notwendig erwiesen, was aber zu weiteren Spannungen zwischen dem sozialliberalen Flügel und dem Gewerkschaftsflügel und in der Folge zu neuer Stagnation und Profilverlust führte. Der Ausweg aus dem Dilemma zwischen dem Abtauchen im politischen Einheitsbrei des Kompromisses bzw. Pragmatismus und der Profilierung als politische Alternative zur bürgerlichen neoliberalen Politik führt nur über die aktive Rolle der Partei in den konkreten sozialen Konflikten, wo die Sozialdemokratische Partei der Schweiz bislang weitgehend abwesend war und wo Segmente der Mittelschichten eine tragende Rolle spielen. (ICG2)

[51-L] Ehlscheid, Christoph; Urban, Hans-Jürgen: Ein Schritt auf dem Weg aus der Defensive?: die Tarifrunde 2007 in der Metall- und Elektroindustrie, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60/2007, H. 7, S. 398-403 (Standort: USB Köln (38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dass sich die Gewerkschaften in einer strukturellen Defensive befinden, gilt mittlerweile in Wissenschaft und Politik als Allgemeinplatz. Doch in jüngster Zeit zeigen sich auch Indizien für eine Konsolidierung. An diesen Konsolidierungserfolgen setzt eine wissenschaftliche Debatte an, die den Fokus von der Ausleuchtung der gewerkschaftlichen Krise hin zu den Voraussetzungen einer gewerkschaftlichen Revitalisierung und einer verbesserten gewerkschaftlichen Strategiefähigkeit verschiebt. Betrachtet man die Tarifrunde 2007 in der Metall- und Elektroindustrie in diesem Kontext, fällt das Ergebnis durchaus positiv aus: Der

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Tarifabschluss lässt auf eine merkliche Konsolidierung der Organisationsmacht und eine Revitalisierung der IG Metall in der verhandlungspolitischen Dimension schließen. Er verweist aber auch auf eine Reihe virulenter Strategiefragen, die sich auf die Neujustierung des Verhältnisses von Betriebs- und Tarifpolitik oder die Rekonstruktion einer solidarischen Verteilungspolitik beziehen. Die Tarifrunde 2007 stellt somit einen wichtigen, ermutigenden Schritt in die richtige Richtung dar; der Weg aus der gewerkschaftlichen Defensive ist gleichwohl noch lang." (Autorenreferat)

[52-L] Gazareth, Pascale; Juhasz, Anne; Magnin, Chantal (Hrsg.): Neue soziale Ungleichheit in der Arbeitswelt, (Theorie und Methode : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 251 S., ISBN: 978-3-89669-637-3 INHALT: "Die Integration ins Erwerbsleben gilt weiterhin als das beste Mittel gegen gesellschaftlichen Ausschluss. Inwiefern in der Arbeitswelt jedoch selbst Ausschlussprozesse wirksam sind und dadurch neue soziale Ungleichheiten entstehen, veranschaulichen die in diesem Buch versammelten sozialwissenschaftlichen Forschungsbeiträge aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Der Band enthält theoretische Diskussionen der Begrifflichkeiten von Exklusion und Integration sowie empirische Beiträge zu den verschiedenen Dimensionen des Phänomens prekärer und atypischer Erwerbsarbeit. Die Autorinnen und Autoren zeigen auf, inwiefern die Entstehung neuer sozialer Ungleichheit auf die sich nicht vollziehende Vermittlung von Anerkennung und Integration durch Erwerbsarbeit zurückzuführen ist. Die Beiträge verdeutlichen die - zum Teil paradoxe - Gleichzeitigkeit von Integrationsund Ausgrenzungsprozessen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Chantal Magnin, Anne Juhasz und Pascale Gazareth: Einleitung (7-28); Dominique Schnapper: Integration und Exklusion in den modernen Gesellschaften (29-43); Martin Kronauer: Integration und Ausschluss (45-58); Franz Schultheis: Der Lohn der Angst (59-73); Serge Paugam: Inwiefern lässt sich von einer sozialen Disqualifikation der Lohnabhängigen sprechen? (75-98); Pascale Gazareth, Malika Wyss und Katia Iglesias: Prekarität der Erwerbsarbeit und Armut (99-126); Klaus Kraemer: Prekäre Arbeit - Ein Problem sozialer Integration? (127-143); Peter Böhringer, Sandra Contzen, Michael Nollert und Alessandro Pelizzari: Der Gebrauch von Recht zur Verhinderung von Ausschlussrisiken? (145-165); Georg Adam und Susanne Pernicka: SoloSelbstständige und kollektive Interessenvertretung am Beispiel der Erwachsenenbildung in Österreich (167-191); Chantal Magnin und Simone Suter: Prekäre Beschäftigung und berufliche Deklassierung (193-224); Anne Juhasz, Raphaela Hettlage und Christian Suter: "Stell dir vor, du bist der Chef und niemand kann dich entlassen" (225-247).

[53-L] Goedicke, Anne; Diewald, Martin; Brose, Hanns-Georg: Ungleiche Partner - gleicher Tausch?: zum Design einer Mehrebenenanalyse von sozialem Tausch in Beschäftigungsverhältnissen, in: Hans J. Hummell (Hrsg.): Die Analyse von Gesellschaften, Organisationen und Individuen in ihrem Zusammenhang : theoretische und methodische Herausforderungen, 2007, S. 77-104, ISBN: 978-3-8206-0157-2 (Graue Literatur) INHALT: "Da viele Beschäftigungsphänomene Ergebnisse von Wechselwirkungen zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage sind, steigt das Interesse an Daten, die Informationen über Beschäftigte und ihre Arbeitgeber miteinander verknüpfen. Doch fehlt es derzeit auch an theoretischen Konzepten zur Analyse der wechselseitigen Konstitutionsprozesse von Arbeits-

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angebot und -nachfrage, insbesondere dann, wenn - und für viele Fragestellungen ist das unverzichtbar - die privaten Lebensverhältnisse und Bindungen von Beschäftigten Beachtung finden. Vor dem Hintergrund eines aktuellen Forschungsprojekts wird in dem Beitrag ein tauschtheoretischer Rahmen zur Analyse von Beschäftigungsverhältnissen vorgeschlagen, der erlaubt, die Beziehungen zwischen den Arbeitsvertragsparteien nicht nur als aggregierte Zusammenhangsmaße abzubilden sondern sie als reale Prozesse wechselseitiger Beobachtung und Beeinflussung, als Auswahl- und Anpassungsprozesse zwischen den Akteuren in der betrieblichen wie der privaten Sphäre zu verstehen. Um die Chancen eines solchen einheitlichen Rahmens für die Analyse von linked-employer-employee-family Daten zu verdeutlichen, werden strukturelle Unterschiede und Parallelitäten zwischen den Tauschsphären Betrieb und Familie diskutiert, und es werden methodologische Konsequenzen dieser Überlegungen für das empirische Design der Untersuchung vorgestellt." (Autorenreferat)

[54-L] Griese, Ilka: Die Normalarbeitszeit: Positionen von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 75 S., ISBN: 978-3-8364-0910-0 INHALT: "Die Normalarbeitszeit - eine der Innovationen im Verlauf der Arbeitszeitentwicklung verliert in der aktuellen arbeitszeitlichen Diskussion vermehrt an Bedeutung: während die Gewerkschaften nach wie vor ihre Bedeutung für den arbeitnehmerseitigen Arbeits- und Gesundheitsschutz proklamieren, beklagen Arbeitgeber und Staat ihre geringe Flexibilität. Welche Motive stehen hinter den Forderungen der einzelnen Interessengruppen? Die Autorin gibt einführend einen Überblick über die Entwicklung der Normalarbeitszeit in Deutschland und die wichtigsten arbeitszeitlichen Komponenten. Darauf aufbauend gibt sie einen Überblick über die an der arbeitszeitlichen Diskussion beteiligten Akteure und analysiert Argumente und dahinter stehende Motive und Interessen von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften. Grundlage der Analyse bildet die Betrachtung der Arbeitszeit als politische Arena, die einen Einblick in die Aushandlungsprozesse und damit verbundenen Machtaspekte und Rahmenbedingungen erlaubt." (Autorenreferat)

[55-L] Hille, Martin: Gewerkschaften im Wandel: ordnungspolitische Überlegungen zur Neuorientierung der deutschen Arbeitsbeziehungen, Marburg: Tectum Verl. 2007, XI, 222 S., ISBN: 978-3-82889275-0 (Standort: UN Wuppertal(468)-47PXGD248) INHALT: "Teil I beschäftigt sich zunächst mit der Frage der historischen Entstehung von Gewerkschaften. Auf Grundlage der in der Wirtschaftshistorie allgemein anerkannten Hypothese, dass die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts zur Bildung von Gewerkschaften geführt hat, wird hinterfragt, was seinerzeit die Antriebskräfte für diese Periode des radikalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels waren. Die Kausalanalyse stützt sich dabei insbesondere auf das Paradigma des institutionellen Wandels. Vor diesem Hintergrund wird sodann die Relevanz der Gewerkschaften der heutigen Zeit erarbeitet. Hierfür werden sowohl gesellschaftliche als auch ökonomische Theoriekonzepte herangezogen. Wie stark die Gewerkschaften tatsächlich sind, wird schließlich in einer verfassungs- und arbeitsrechtlichen Analyse geschildert. Die Rolle der Gewerkschaften wird in Teil II dann mit einem Problemaufriss untersucht. Hierbei geht es zuerst um die Darlegung sozioökonomischer Konflikte

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gewerkschaftlichen Handelns. Sie beziehen sich insbesondere auf die wachstumshemmenden Aspekte der Gewerkschaftstätigkeit, die in Form von Fiskal- und Beschäftigungsexternalitäten zum Ausdruck kommen. Darauf aufbauend wird nach den Ursachen gewerkschaftlichen Handelns gefragt. Der Schwerpunkt der Analyse liegt dabei auf den gewerkschaftlichen Handlungsanreizen, die in der Institutionenordnung verankert sind. Zur Überwindung der sozioökonomischen Konflikte wurden von den Forschungsabteilungen der Gewerkschaften bereits einige Lösungsansätze entwickelt. Sie werden im dritten Teil der vorliegenden Arbeit vorgestellt. Unterteilt ist dieser Abschnitt in die Strategien der deutschen Gewerkschaften im Inland und die im Umfeld der Europäischen Union. Ein Systemvergleich mit dem angelsächsischen und dem skandinavischen Gewerkschaftsmodell soll zudem den Umgang mit gleichgearteten Problemen im Ausland transparent machen. Den Gewerkschaftsstrategien werden im vierten Teil schließlich die normativen Handlungsempfehlungen gegenübergestellt. Sie basieren auf einer ordnungsökonomischen Neuorientierung der deutschen Arbeitsbeziehungen. Das Ziel ist, das entsprechende Regelsystem so zu justieren, dass wohlfahrtsökonomisch produktive Handlungen der Gewerkschaften gefördert und unproduktive Handlungen unterbunden werden. Am Ende soll ein System stehen, in dem Gewerkschaften ein präferenzgerechtes Angebot an Vertretungsleistung für Arbeitnehmer zustande bringen können, ohne die soziale und ökonomische Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen." (Textauszug)

[56-L] Hirsch-Kreinsen, Hartmut: Innovationspartnerschaften in Unternehmensnetzwerken, in: Joachim Ludwig, Manfred Moldaschl, Martin Schmauder, Klaus Schmierl (Hrsg.): Arbeitsforschung und Innovationsfähigkeit in Deutschland, München: Hampp, 2007, S. 95-102, ISBN: 978-3-86618-135-9 INHALT: Der Beitrag befasst sich aus der Perspektive der Arbeitsforschung mit der zwischenbetrieblichen Kooperation, der Zusammenarbeit in Innovations- und Wertschöpfungspartnerschaften. So wird im ersten Schritt zunächst die Bedeutung von Innovationsnetzwerken beschrieben. Dazu gehören folgende Gründe: (1) die Steigerung der Komplexität von Innovationen, (2) die Reduzierung der Leistungspalette einzelner Unternehmen, (3) die zunehmende Innovationskonkurrenz sowie (4) die internationale Ausrichtung von Innovationsaktivitäten im Globalisierungsprozess. Der zweite Schritt macht sodann auf die Differenzierungen der Innovationsnetzwerke aufmerksam, hervorgerufen durch (1) die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, (2) die grundlegende Eigenart der Netzwerke sowie (3) die unvermeidlichen Dilemmata des Managements (Verantwortlichkeit, Anschlussfähigkeit, Flexibilität). Vor diesem Hintergrund werden im dritten Schritt abschließend die Gestaltungserfordernisse und Handlungsfelder der Innovationsnetzwerke dargestellt: (1) die Steigerung der inneren Netzwerkfähigkeit von Unternehmen, (2) die Qualifikation der Mitarbeiter, (3) Managementkompetenzen bzw. (4) die Erweiterung von Netzwerkpotentialen. (ICG2)

[57-L] Howaldt, Jürgen: Von der Organisationsberatung zum Lernen in Netzwerken, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 16/2007, H. 3, S. 205-217 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Vor dem Hintergrund der veränderten Anforderungen an die Beratungsbranche wird das Verhältnis von Netzwerken und Beratung diskutiert. Dabei geht es sowohl um ein erwa-

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chendes Interesse an 'Netzwerkberatung' als möglichem neu zu entdeckendem Geschäftsfeld als auch um die Bildung von 'Beratungsnetzwerken'. Wenn beide Entwicklungen parallel laufen, wenn also Netzwerke beraten, entstehen neuartige Lern- und Innovationsarrangements, in denen sich die Strukturen und Prozesse der Wissensvermittlung und Wissensgenerierung verändern. Sie verweisen auf ein verändertes Grundverständnis von Beratung. Zentral für solche Lernnetzwerke ist ein Beratungsverständnis, welches die Ermöglichung und Begleitung von selbstorganisierten Lernprozessen der beteiligten Akteure und Organisationen in den Mittelpunkt des Interesses rückt." (Autorenreferat)

[58-F] Jablonowski, Harry, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung): Analysen zur sozialethischen Positionierung der Gewerkschaften INHALT: Angesichts der tiefgehenden Transformationsprozesse des deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells müssen sich auch die Gewerkschaften neu definieren. Entsprechende Diskussionsprozesse finden in ihnen auch statt. Infrage steht vor allem ihr politisches Mandat: Wieweit werden sie in Zukunft noch in gesamtgesellschaftliche Entscheidungsfindungen eingebunden sein? Aber es geht auch um ihre Rolle in betrieblichen Auseinandersetzungen angesichts der Verschiebungen im Bereich von Corporate Governance und auch des Geltungsverlustes des Flächentarifvertrages. Angesichts dieser Situation sollen sozialethische Analysen zur Rolle der Gewerkschaften aus verschiedenen Interessenrichtungen in einen Dialog gebracht werden. METHODE: Das Projekt bringt auf einem Workshop Experten zusammen, die sich dann an einem Sammelband beteiligen. Der Fokus liegt auf sozialethischen Analysen, d.h. es geht um grundsätzliche Fragen christlicher Gesellschaftskonzeptionen, des Menschenbildes, Vorstellungen von gerechter Teilhabe etc. ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Institut -SI- der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD- (Blumhardtstr. 2, 30625 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-554741-14, e-mail: [email protected])

[59-L] Jürgens, Kerstin; Voß, G. Günter: Gesellschaftliche Arbeitsteilung als Leistung der Person, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 34, S. 3-9 (Standort: USB Köln(38)-Ztg0 0926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/PDMW2R.pdf) INHALT: "Im Zuge des Wandels gesellschaftlicher Arbeitsteilung wird Privatheit zur Aufgabe der Person: Erodieren kollektive Muster und Schutzräume für reproduktive Bedürfnisse, sind es die einzelnen Menschen selbst, die Privatheit definieren und gegenüber externen Ein- und Übergriffen abgrenzen müssen." (Autorenreferat)

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[60-L] Koller, Lena; Schnabel, Claus; Wagner, Joachim: Freistellung von Betriebsräten - eine Beschäftigungsbremse?, (Diskussionspapiere / Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für VWL, insb. Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik, No. 53), Nürnberg 2007, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.arbeitsmarkt.wiso.uni-erlangen.de/pdf/ Diskussionspapiere/DP53.pdf; http://www.uni-lueneburg.de/fb2/vwl/papers/wp_64_Upload.pdf) INHALT: "Gemäß Betriebsverfassungsgesetz müssen in Deutschland Betriebe ab einer bestimmten Größe Betriebsräte von ihrer beruflichen Tätigkeit freistellen. Anhand einer Vollerhebung aller betroffenen Betriebe wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, ob die (mit Kosten verbundene) Freistellung des ersten Betriebsratsmitglieds eine bremsende Wirkung auf die Beschäftigungsdynamik von Betrieben hat. Weiterhin wird untersucht, ob die im Juli 2001 erfolgte Herabsetzung des Schwellenwerts von 300 auf 200 Arbeitnehmer zu einer Veränderung des Beschäftigungswachstums von Betrieben an diesen Schwellen geführt hat. Sowohl deskriptive als auch die ökonometrische Analysen deuten darauf hin, dass weder die alte noch die neue Freistellungsschwelle einen Einfluss auf das Beschäftigungswachstum von Betrieben hatte. Gleiches gilt für die gesetzliche Änderung des Schwellenwerts." (Autorenreferat)

[61-F] Kuhlmann, Martin, Dr.; Bahnmüller, Reinhard, Dr. (Bearbeitung); Sperling, HansJoachim, Dr. (Leitung): Begleitforschung zur Umsetzung des Entgelt-Rahmentarifvertrages (ERA-TV) für die Beschäftigten in der niedersächsischen Metallindustrie INHALT: Das Projekt will die Umsetzung des Entgeltrahmentarifvertrags für die Beschäftigten in der niedersächsischen Metallindustrie untersuchen. Mit dem tarifpolitischen Reformprojekt ERA ist ein weitreichender Innovationsanspruch der betrieblichen Entlohnungsbedingungen intendiert. Die Untersuchung der betrieblichen Umsetzungsprozesse wird die entgelt- und arbeitspolitischen Wirkungen herausarbeiten. Kontext/ Problemlage: Die Vereinbarung neuer Entgeltrahmentarifverträge in zentralen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie markiert einen Einschnitt in der tarifvertraglichen Regelung von Arbeitsbewertung und Entgeltsystemen. Mit der einheitlichen Behandlung von Arbeiter- und Angestelltentätigkeiten in Entgeltfragen ist ein tarifpolitisches Reformprojekt auf den Weg gebracht, das darüber hinaus von erheblicher gesellschaftspolitischer Bedeutung ist. Ob diese Reformperspektive einer Modernisierung tariflicher Regelungen zu Entgelt- und Leistungsbedingungen soziale Wirksamkeit entfalten wird, entscheidet sich wesentlich an den Voraussetzungen, Verläufen und Resultaten der Umsetzungsprozesse in den Betrieben. Diese Prozesse werden mit der Vorbereitung und Einführung über einen längeren Zeitraum die Akteure in den Betrieben ebenso beschäftigen wie die Akteure auf der überbetrieblichen Verbandsebene, für die die Anpassungsfähigkeit des Systems der industriellen Beziehungen auf dem Prüfstand steht. Fragestellung: Das Forschungsprojekt wird die Umsetzung von ERA am Fall der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie untersuchen und dabei über eine direkte Kooperation mit dem F.A.T.K. Tübingen durch einen 'mixed team approach' und ein gemeinsames Untersuchungsdesign eine Vergleichsperspektive zur Umsetzung des ERA-Tarifwerks in der badenwürttembergischen Metallindustrie verfolgen. Ziel des Forschungsprojektes ist die Klärung der Formen der Umsetzung und betrieblichen Ausgestaltung des ERA, der Wirkungen der ERA-Umsetzung und der arbeitspolitischen Implikationen von ERA. Dabei ist zu untersuchen, inwieweit die Verfahren einheitlicher Arbeitsbewertung zu Veränderungen der betrieblichen Entgeltstrukturen und dabei auch zu Veränderungen der betrieblichen Arbeits- und Or-

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ganisationsstrukturen führen. Weiter ist zu analysieren, ob und unter welchen Bedingungen die Tarifinnovation in den Betrieben wirksame Impulse zur Einführung oder Forcierung innovativer Formen der Arbeitsgestaltung liefert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Auf der Basis von Kurz- und Intensivfallstudien (d.h. Interviews, Bestandsaufnahmen von Arbeitsstrukturen, Gruppendiskussionen und schriftlichen Befragungen) in Betrieben der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie, Experteninterviews auf überbetrieblicher Verbandsebene, teilnehmender Beobachtungen an Projektgruppen und einer abschließenden Befragung eines größeren Betriebssamples werden die betrieblichen Ausgestaltungen und die Wirkungen von ERA sowie die Wahrnehmungen und Bewertungen der beteiligten Akteure und der Beschäftigten untersucht und analysiert. Durch eine Rückvermittlung von Untersuchungsergebnissen an die beteiligten Akteure ist ein zeitnaher und akteursbezogener Transfer der Untersuchungsergebnisse vorgesehen. Die vergleichende Untersuchungsperspektive in Bezug auf die ERA-Umsetzung in Baden-Württemberg wird dabei gewährleistet durch eine vergleichend angelegte Fallauswahl, die Auswahl gleicher Beschäftigtengruppen und die Verwendung einheitlicher Instrumente. DATENGEWINNUNG: Interview; Bestandsaufnahme von Arbeitsstrukturen; Gruppendiskussion; Befragung, schriftlich; Experteninterview; Beobachtung, teilnehmend. ART: BEGINN: 2006-07 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, 72076 Tübingen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Kuhlmann, Martin (Dr. e-mail: [email protected]); Bahnmüller, Reinhard (Dr. e-mail: [email protected])

[62-F] Le, Peter, Dipl.-Kfm.; Holmgren, Pascale, Dipl.-Ökon.; Campagna, Sebastian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr. (Leitung): Koordination internationaler Netzwerke von kleinen und mittleren Unternehmen - KoNet INHALT: Koordination internationaler Netzwerke von kleinen und mittleren Unternehmen Gegenstand des Projektvorhabens sind Koordinationsprozesse internationaler Netzwerke von kleineren und mittleren Unternehmen (KMU). Empirisch geht das Vorhaben von dem empirischen Befund aus, dass auch KMU zunehmend in den Sog des sich intensivierenden Globalisierungsprozesses ökonomischer Beziehungen geraten. Konzeptionell schließt das Vorhaben an die sozialwissenschaftliche Debatte um Unternehmensnetzwerke an, die sich allerdings bislang sehr stark auf Großunternehmen konzentriert und die Dimension der Internationalisierung eher am Rande thematisiert. Daraus resultierende konzeptionelle Fragen und empirische Probleme sollen das Vorhaben anleiten. Grundannahme ist, dass aufgrund ihrer "unterkritischen Masse" Netzwerkbildung gerade für KMU ein zentraler Ansatzpunkt zur Bewältigung der nur schwer kalkulierbaren Anforderungen der Internationalisierung sein kann. In Hinblick auf die Realisierung von Netzwerkbeziehungen können allerdings deutliche Differenzen zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren vermutet werden: während in "alten" Wirtschaftssektoren wie der Metallindustrie Ressourcendefizite und damit verwobene Kooperationsvorbehalte KMU oftmals daran hindern, funktionsfähige Netzwerkbeziehungen einzugehen, ist in den "neuen" Sektoren wie der Informatik-, Mikrosystemtechnik- und Multimediabranche aufgrund einer Reihe spezifischer Strukturbedingungen der KMU zumeist eine gegenteilige

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Situation anzutreffen. Resultat sind vermutlich je spezifische Koordinationsmuster von Netzwerken. Empirisch zielt das Projekt daher darauf, die Besonderheiten und typischen Muster internationaler KMU-Netzwerke zu identifizieren und herauszuarbeiten, welche spezifischen Koordinationsmechanismen dabei vorherrschend sind. Untersucht werden sollen dabei vergleichend KMU-Netzwerke aus "alten" und aus "neuen" Branchen, die sich auf Westeueropa und auf Länder Mittel- und Osteuropas erstrecken. Aufbauend auf der empirischen Analyse soll konzeptionell ein Beitrag zur Präzisierung der gegenwärtigen sozialwissenschaftlichen Debatte um Unternehmensnetzwerke in Hinblick auf die Spezifika von KMU-Netzwerken geleistet werden. ART: BEGINN: 2002-03 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Institution (Tel. 0231-755-3718, e-mail: [email protected])

[63-L] Lorenz, Frank; Schneider, Günter (Hrsg.): Ende der Normalarbeit?: mehr Solidarität statt weniger Sicherheit - Zukunft betrieblicher Interessenvertretung, Hamburg: VSA-Verl. 2007, 230 S., ISBN: 978-3-89965-226-0 INHALT: "Welche Formen kann die betriebliche Interessenvertretung annehmen und welche Perspektiven hat sie in Zeiten prekärer und deregulierter Beschäftigungsverhältnisse? Die Gewerkschaften haben bereits Mitte der 1980er Jahre mit dem Schlagwort 'Erosion' die galoppierenden Entwicklungen und Angriffe der letzten 20 Jahre auf das Normalarbeitsverhältnis umschrieben. Die Intensivierung dieses Prozesses beginnt mit dem Beschäftigungsförderungsgesetz, den Novellierungen des Teilzeit- und Befristungsgesetzes und findet ihren vorläufigen Höhepunkt in den Hartz-Gesetzen der rot-grünen Koalition. Die AutorInnen des Buches stellen zum einen die verschiedenen Formen deregulierter Beschäftigungsverhältnisse vor wie Teilzeitarbeit, geringfügige und befristete Beschäftigung, Leiharbeit und Ein-EuroJobs. Zum anderen setzen sie sich mit prekären Arbeitsverhältnissen auseinander: Welche Auswirkungen auf die Institutionen der Sozialpolitik hat es, wenn trotz Erwerbstätigkeit Einschränkungen bezüglich der sozialen Sicherungssysteme hingenommen werden müssen? Vor diesem Hintergund wird diskutiert, welche Formen die betriebliche Interessenvertretung annehmen kann und welche Perspektiven sie in Theorie und Praxis hat - im In- und Ausland." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Monika Schwarz: Abbau der sozialen Sicherheit statt Abbau der Arbeitslosigkeit - Auswirkungen der Arbeitsmarktflexibilisierung (9-14); Klaus Dörre: Die Wiederkehr der Prekarität - subjektive Verarbeitungen, soziale Folgen und politische Konsequenzen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse (15-31); Detlev Bruse: Leiharbeit, befristete Beschäftigung und Dienstleistungsfreiheit - schafft oder bedroht Europa die soziale Absicherung prekärer Arbeitsverhältnisse? (32-54); Thomas Blanke: Die rechtliche Situation von prekär Beschäftigten (55-79); Ulrich Mückenberger: Folgerungen aus der Krise des Normalarbeitsverhältnisses (80-109); Christine Zumbeck: Betriebs- und Dienstvereinbarungen zu prekären Arbeitsverhältnissen - Ergebnisse der Auswertung (110-123); Interview von Josef Bednarski mit Sylvia Kühnast: Arbeitnehmerüberlassung in der Praxis (124-127); Frank Lorenz: Teilzeitarbeit und befristete Beschäftigung - rechtliche Rahmenbedingungen und tatsächliche Probleme (128-137); Gene Carroll: Teilzeitarbeit, unregelmäßige Beschäftigung und Gewerkschaften: aktuelle Trends mit Blick auf den Wal-Mart-Konzern (138-142); Svenja

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Pfahl: Die Arbeits- und Beschäftigungssituation von Frauen zwischen Förderung und Diskriminierung (143-163); Ingrid Artus: Mitbestimmung versus "Rapport de force" - deutschfranzösische Perspektiven betrieblicher Interessenvertretung im prekären Dienstleistungsbereich (164-184); Martin Dietz, Ulrich Walwei: Erwerbsformen in Bewegung: Wirkung auf Beschäftigungsniveau und Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes (185-201); Arbeitsmarkt Betrieb - Was bedeutet der Umgang mit prekären Arbeitsverhältnissen im Betrieb für Beschäftigung und Personalplanung? Diskussion (202-230).

[64-L] Minssen, Heiner; Riese, Christian: Professionalität der Interessenvertretung: Arbeitsbedingungen und Organisationspraxis von Betriebsräten, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 83), Berlin: Ed. Sigma 2007, 149 S., ISBN: 978-3-8360-8683-7 INHALT: "Vor dem Hintergrund tief greifender betrieblicher Umbruch- und Reorganisationsprozesse verlagert sich die Mitbestimmung mehr und mehr auf die betriebliche Ebene; von Betriebsräten wird erwartet, sich zunehmend an gestalterischen Aufgaben zu beteiligen. Dies stellt die Arbeitnehmervertretungen vor neue Aufgaben, die nicht selten als Zumutungen aufgefasst werden. In diesem Spannungsfeld gelingt es offenbar einigen Interessenvertretungen dennoch, in einem sich verändernden Unternehmensumfeld gestalterischen Einfluss zu nehmen. Die sozialwissenschaftliche Forschung hat allerdings bislang wenig erhellt, ob dies auch etwas mit der Art und Weise zu tun hat, wie die Betriebsratsarbeit ausgestaltet und organisiert wird. Diese Studie zeigt anschaulich und empirisch untermauert, dass eine gestaltungsorientierte Interessenvertretungspolitik mit einer erkennbar 'professionalisierten' Arbeitsorganisation im Betriebsrat verbunden ist. Minssen und Riese liefern - am Beispiel von ÖPNVBetrieben - Einblicke in die konkreten Arbeitsprozeduren von Arbeitnehmervertretungen und illustrieren, an welcher Stelle Unterschiede im Prozess des Organisierens greifbar werden." (Autorenreferat)

[65-L] Müller-Jentsch, Walther: Strukturwandel der industriellen Beziehungen: 'Industrial Citizenship' zwischen Markt und Regulierung, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 156 S., ISBN: 978-3-53115567-8 INHALT: "Das Lehrbuch vermittelt in kompakter Weise Einsichten in die dynamischen Prozesse der Regulierung von Arbeitsverhältnissen abhängig Beschäftigter. Analysiert werden die deutschen industriellen Beziehungen aus der Perspektive ihres strukturellen Wandels. Der systematischen Einführung in den Objektbereich und dem konzisen historischen Abriss schließt sich die Darstellung des 'reifen' dualen Systems der Interessenvertretung mit seinen Institutionen und Akteuren inkl. des Staates an. Der sozialstrukturelle Wandel seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts in den Dimensionen Technik, Arbeitsmarkt und Wirtschaft bildet den Hintergrund der Kapitel über die Veränderungen in den Arenen der Betriebsverfassung und der Tarifautonomie, die mit aktuellen empirischen Forschungsergebnissen dokumentiert werden. Ihre Ergänzung findet die Analyse in einer evolvierenden europäischen Ebene der industriellen Beziehungen mit Euro-Betriebsrat und sozialem Dialog. In einem Ausblick werden die Friktionen und Umbrüche diesseits und jenseits des dualen Systems resümiert." (Autorenreferat)

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[66-F] NN (Bearbeitung); Gangl, Markus, Prof.Dr.; Kenworthy, Lane, Prof.; Palme, Joakim, Prof. (Leitung): Einkommensungleichheit, Einkommensmobilität und Sozialstruktur INHALT: Das Projekt befasst sich mit dem Verhältnis von Sozialstruktur und Einkommensungleichheit. Da Einkommensungleichheit nur dann ein valider Indikator sozialer Polarisierung ist, wenn die soziale Mobilität über den Lebensverlauf vergleichsweise schwach ausgeprägt ist, wird das Projekt für drei Länder, die als idealtypische Vertreter der Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen gelten können, das Ausmaß der Einkommensmobilität im Lebenslauf empirisch ermitteln. Mit Hilfe der dazu verwendeten Längsschnittdaten sollen Ausmaß wie Dauerhaftigkeit sozialer Ungleichheiten unter unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen abgeschätzt werden, und dadurch ein tieferes Verständnis der ökonomischen Mechanismen erreicht werden, die empirisch zur Erreichung egalitärer wohlfahrtsstaatlicher Ziele beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweden, USA METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von sozio-ökonomischen Paneldaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gangl, Markus: From rags to riches? Einkommensungleichheit und Einkommensdynamik in Europa und den USA. 19. April 2005, ZUMA-Kolloquium, Mannheim. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Gangl, Markus (Prof.Dr. Tel. 0621-181-2049, Fax: 0621-181-2803, e-mail: [email protected])

[67-L] Oesch, Daniel: Weniger Koordination, mehr Markt?: kollektive Arbeitsbeziehungen und Neokorporatismus in der Schweiz seit 1990, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 13/2007, Iss. 3, S. 337-368 (URL: http://www.ingentaconnect.com/content/spsa/spsr/2007/00000013/000 00003/art00002/) INHALT: "Dieser Beitrag diskutiert die These, wonach sich die industriellen Beziehungen in der Schweiz weg vom koordinierten rheinischen hin zum marktorientierten angelsächsischen Modell bewegten. Die Koordination zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften wird erstens im Bereich der kollektiven Arbeitsbeziehungen sowie zweitens in der Politikgestaltung untersucht. In einem dritten Schritt wird die Entwicklung der Repräsentationsmacht der Verbände seit Anfang der 1990er Jahre diskutiert. Nur wenig spricht dafür, dass sich die Schweiz vom Koordinationsmodell bewegt: Dezentralisierung und Individualisierung der Lohnpolitik haben zwar zu weniger Koordination geführt. Im Rahmen der Personenfreizügigkeit haben Gesamtarbeitsverträge jedoch stark an Bedeutung gewonnen. Die Verbände sind zudem weiterhin in den meisten außerparlamentarischen Regulierungsinstanzen vertreten und spielen in der Wirtschaftspolitik die Rolle des Vetoplayer." (Autorenreferat)

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[68-L] Pedrina, Vasco; Hartmann, Hans: Streiks und soziale Kämpfe in der Schweiz: Bilanz und Perspektiven, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 85-96 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Die Verfasser zeigen, dass trotz anhaltendem Wirtschaftswachstum sich der Handlungsspielraum der Gewerkschaften nicht erhöht hat. Im Gegenteil: Zunehmend aggressive Arbeitgeberverbände, der wachsende und zerstörerische Einfluss des Finanzkapitals, skeptischere Massenmedien und der ideologische Druck des neoliberalen Einheitsdenkens im Rahmen der kapitalistischen Globalisierung verringern ihren Spielraum. Noch offen ist der Einfluss der Parlamentswahlen vom Oktober 2007, doch einiges spricht dafür, dass der ideologische Druck, den der Aufschwung der SVP auf der Ebene der institutionellen Politik ausübt, nochmals zunehmen wird. Es wird argumentiert, dass die Gewerkschaften ihre vielfach erprobten Formen des sozialen Kampfes überdenken müssen. Selbst ein stärkeres Vertrauensleutenetz und eine erhöhte Mobilisierungsfähigkeit wird die Hardliner unter den Patrons nicht zum Umdenken bewegen. Die Gewerkschaften müssen daher neue Wege einschlagen, wenn sie nicht wieder in die Defensive gedrängt werden wollen. Sie müssen das Kräfteverhältnis verbessern, indem sie die Widerspruche im Arbeitgeberlager nutzen, sie müssen Koalitionen schmieden und die sozialen Netze innerhalb und um die Konflikte herum flechten, sie müssen öffentlichen Druck erzeugen und zugleich frühzeitig nach Auswegen aus dem Konflikt suchen. Die Entscheidung für oder gegen einen Streik bleibt aber letztlich immer eine politische. Nicht zuletzt deshalb müssen die Gewerkschaften auch auf dem Feld des Rechts Antworten auf die Repressionsoffensive der Arbeitgeber finden. Wenn die Gewerkschaften auf diese neuen Herausforderungen eine angemessene Antwort finden, werden sie zweifellos auch in Zukunft die Verteilungs- und Arbeitskämpfe erfolgreich führen können. (ICG2)

[69-L] Pernicka, Susanne; Aust, Andreas (Hrsg.): Die Unorganisierten gewinnen: gewerkschaftliche Rekrutierung und Interessenvertretung atypisch Beschäftigter ; ein deutsch-österreichischer Vergleich, Berlin: Ed. Sigma 2007, 358 S., ISBN: 978-3-89404-553-1 INHALT: "Das Wachstum atypischer Beschäftigungsformen stelltaktuell eine der brisantesten Herausforderungen für gewerkschaftliche Politik dar. Die Autor/inn/en dieses Bandes analysieren die gewerkschaftlichen Strategien für atypisch Beschäftigte und deren (Miss-)Erfolge und konfrontieren sie mit den Wahrnehmungen der betroffenen Beschäftigten. Gestützt auf umfangreiche Recherchen - vergleichend durchgeführt in deutschen und österreichischen Einrichtungen der Erwachsenenbildung, in CallCentern und Betrieben der Elektroindustrie - und vertieft durch zahlreiche Interviews spüren die Verfasser/innen jenen strukturellen, institutionellen und subjektiven Bestimmungsfaktoren nach, die für die gewerkschaftliche Organisationsfähigkeit einerseits und die Beteiligungsbereitschaft der Beschäftigten andererseits entscheidend sind; damit leisten sie einen innovativen Beitrag zur Analyse gewerkschaftlichen Handelns. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass für den Erfolg oder Misserfolg von Organisierungsbemühungen institutionelle Unterschiede maßgeblich sind und dass es immer wieder engagierter Einzelpersonen bedarf, die bereit sind, Verhaltensroutinen zu hinterfragen und neue gewerkschaftliche Wege zu beschreiten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Susanne Pernicka, Hajo Holst: Theoretische Perspektiven (21-51); Sabine Blaschke, Veronika Mirschel: Die Genese gewerkschaftlicher Interessenvertretung für Solo-Selbstständige in Österreich und Deutschland im Vergleich (53-76); Georg Adam, Andreas Aust, Susanne Pernicka:

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Solo-Selbstständige in der Erwachsenenbildung: Interessenvertretung von Einzelkämpfer/inne/n? (77-152); Hajo Holst, Kurt Mayer, Monika Feigl-Heihs: Gewerkschaften und Atypische Beschäftigung in externen Call Centern - Segmentierte Organisationsarbeit und Überforderung der Betriebsräte (153-230); Andreas Aust, Susanne Pernicka, Monika FeiglHeihs: "Moderner Sklavenhandel"? Gewerkschaftliche Strategien im Umgang mit Leiharbeit (231-312); Andreas Aust, Susanne Pernicka, Jajo Holst, Kurt Mayer, Georg Adam: Gesamtinterpretation und Schlussfolgerungen (313-349).

[70-L] Pernicka, Susanne; Blaschke, Sabine; Aust, Andreas: Gewerkschaftliche Revitalisierung durch die Organisierung Selbstständiger?: deutsche und österreichische Gewerkschaften im Vergleich, in: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 14/2007, H. 1, S. 30-54 INHALT: "Die in den meisten europäischen Gewerkschaften konstatierbaren Mitgliederrückgänge und Finanzprobleme haben zu unterschiedlich ausgeprägten Revitalisierungsbemühungen beigetragen. Die machtpolitische Stellung der österreichischen und deutschen Gewerkschaften baut vielfach immer noch auf ihre institutionelle Einbettung in das System der nationalen Arbeitsbeziehungen auf. Etablierte Institutionen bilden hier wesentliche strukturelle Machtund Legitimationsressourcen, die allerdings zunehmend brüchig werden. Diese Entwicklungen haben zwar nicht zu einer umfassenden Neuorientierung der Gewerkschaften geführt, die Öffnung ihrer Vertretungsdomänen für Solo-Selbstständige wird allerdings als eine strategische Option gesehen, um den Veränderungen der Arbeitsgesellschaft Rechung zu tragen. In dem Beitrag fragen die Verfasser nach der Organisierungsfähigkeit und den Organisationsproblemen der Gewerkschaften in Bezug auf diese Gruppe. Das gewählte Forschungsdesign zielt darauf ab, die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen zu kontrollieren und die Unterschiede der strategischen Entscheidungen deutscher und österreichischer Gewerkschaften herauszuarbeiten." (Autorenreferat)

[71-L] Priewe, Jan: Vom Arbeitnehmer zum Mitunternehmer?: überschätzte Wirkungen von Kapital- und Gewinnbeteiligung, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60/2007, H. 12, S. 678-684 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag untersucht die Wirkungen von Gewinn- und Kapitalbeteiligungen von Arbeitnehmern bzw. Investivlöhnen. Die empirische Evidenz für produktivitätssteigernde und beschäftigungssichernde Wirkungen von Mitarbeiterbeteiligungen und erfolgsabhängigen Entlohnungsformen ist dürftig. Auch eine Verbesserung der Einkommens- und Vermögensverteilung zugunsten der Arbeitnehmer ist schwer nachweisbar. In Ländern mit einem stärkeren Umfang von Arbeitnehmer-Kapitalbeteiligungen (vor allem USA, Großbritannien, Frankreich) haben die Arbeitnehmer zwar einen höheren Anteil am Produktivvermögen, vor allem über die kapitalgedeckte Altersvorsorge. Aber dies impliziert höhere Risiken. Betriebsspezifische Gewinnbeteiligungen höhlen Flächentarifverträge aus, sofern sie nicht 'on top' zu Tariflöhnen gezahlt werden. Eine stärkere staatliche Förderung von Kapitalbeteiligungen würde zu Fehlanreizen führen, die höhere Risiken für Arbeitnehmer und eine Einschränkung der Entscheidungsfreiheit bei der Vermögensanlage zur Folge hätten. In Deutschland macht Produk-

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tivvermögen mit ca. 15% nur einen kleinen Teil des Vermögens der privaten Haushalte aus. Insbesondere Wohneigentum und risikoaverse Altersvorsorge werden stattdessen bevorzugt." (Autorenreferat)

[72-F] Remarczyk, Marcin Henryk (Bearbeitung); Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Machtressourcen von Beratern - eine Untersuchung am Beispiel IBM UK unter Anwendung wirtschaftspsychologischer Ansätze INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[73-F] Renaud, Simon, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Freytag, Andreas, Prof.Dr. (Betreuung): Strukturwandel und Arbeitnehmermitbestimmung INHALT: 1. Darstellung der gesetzlichen Grundlagen der Mitbestimmung auf Ebene des Betriebs und des Unternehmens; 2. Literaturüberblick über theoretische und empirische Wirkungen der Mitbestimmung; 3. theoretische Ableitung von Hypothesen zum Zusammenspiel von wirtschaftlichem Strukturwandel und der Mitbestimmung; 4. empirische Überprüfung der Hypothesen auf Betriebs- und Unternehmensebene; 5. Schlussfolgerungen für Reformen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Allokationstheorie; Institutionenökonomik; empirische Forschung. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Renaud, Simon: Dynamic efficiency of supervisory board codetermination in Germany. in: Labour - Review of Labour Economics and Industrial Relations, Vol. 21, 2007, No. 4/5, pp. 689-712. ARBEITSPAPIERE: Renaud, Simon: Work councils and heterogeneous firms. Jenaer Schriften zur Wirtschaftswissenschaft, 16, 2006.+++Ders.: Betriebsräte und Strukturwandel. Jenaer Schriften zur Wirtschaftswissenschaft, 4, 2006. ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik (Carl-Zeiss-Str. 3, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-943254, e-mail: [email protected])

[74-L] Renaud, Simon: Betriebsräte und Strukturwandel, in: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 14/2007, H. 1, S. 55-73 INHALT: "Strukturelle Veränderungen sind ein Kennzeichen der Marktwirtschaft, gesetzliche Regelungen spiegeln häufig nur die Notwendigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt wider und werden obsolet bzw. sind änderungsbedürftig. Der vorliegende Artikel gibt zunächst einen kurzen Überblick über die Veränderungen der Wirtschaftsstruktur der letzten Jahrzehnte.

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Nach einer Übersicht der Argumente, warum gesetzliche Mitbestimmungsregeln überhaupt notwendig sein können, folgt eine Analyse der Wirkungen, die der Strukturwandel auf die bestehenden Betriebsratsgesetze ausübt. Schließlich wird betrachtet, welche Auswirkungen der Strukturwandel auf die Notwendigkeit der gesetzlichen Regelung der betrieblichen Mitbestimmung hat. Insgesamt sinkt die theoretische Rechtfertigung der Notwendigkeit gesetzlicher Regelungen durch die strukturellen Veränderungen." (Autorenreferat)

[75-L] Rieger, Andreas; Baumann, Hans: Mindestlohnpolitik in der Schweiz und in Europa: gewerkschaftliche Lohnpolitik seit 1990, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, s. 165-176 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Die Verfasser zeigen, dass in der Hochkonjunktur, welche in der Schweiz von 1954 bis 1971 ohne Unterbruch herrschte, der Binnen-Arbeitsmarkt schnell ausgetrocknet war, was für einen allgemeinen Lohndruck nach oben sorgte. Für Gegendruck nach unten sorgte die "industrielle Reservearmee" der MigrantInnen. Sie analysieren die relevanten Regelungen der Lohnentwicklung und stellen fest, dass dieses Lohn-System mit seinen Sonderstatuten, seiner fehlenden Freizügigkeit und seiner fremdenpolizeilichen Kontrolle den MigrantInnen eine unmenschliche apartheid-ähnliche Arbeits- und Lebenssituation aufzwang. Die tiefsten Löhne wurden in diesem System dort bezahlt, wo auch der innere Arbeitsmarkt nicht ganz ausgetrocknet und der gewerkschaftliche Organisationsgrad tief war, d.h. in typischen Frauenbereichen. Die 1990er Jahre brachten den endgültigen Bruch mit dem bisherigen Lohnsystem: Die Arbeitslosigkeit, welche sich ab 1992 aufbaute, war eine Binnen-Arbeitslosigkeit. Hinzu kam in den 1990er Jahren eine massive Welle von Privatisierungen und von Outsourcing. Mit den Privatisierungen fielen Zehntausende von Beschäftigten aus den öffentlichen Besoldungssystemen heraus in Tieflohnsituationen, so z.B. in der Reinigungsbranche. Diese Entwicklung führte von 1991 bis 1998 zu einer starken Ausweitung von Tieflohnbereichen und die Zahl der arbeitenden Armen wuchs auch in der Schweiz an. Vor diesem Hintergrund werden die Mindestlohnkampagne der Gewerkschaft und die Situation der Mindestlöhne im europäischen Umfeld dargestellt. Es wird argumentiert, dass in all jenen Branchen, in welchen die Gewerkschaften eine gewisse Kraft aufbauen können, und überall dort, wo auf der anderen Seite Arbeitgeber über einen vertragsfähigen Zusammenschluss verfügen, die Strategie der Gesamtarbeitverträge mit verbindlichen Mindestlöhnen sicher weiterhin sinnvoll ist. Sie erlaubt, ein Mindestlohnsystem zu behalten und auszubauen, welches Mindestlöhne für verschiedene Ausbildungs- und Erfahrungsstufen und für verschiedene Funktionen vorsieht. Die Branchenmindestlöhne können zudem günstigere Kräfteverhältnisse in einzelnen Branchen in höheren Mindestlöhnen fixieren. Eine mögliche Umsetzung des staatlichen Mindestlohnes könnte aus dem verbindlichen Normalarbeitsvertrag (NAV) hervorgehen, der bereits heute im Instrumentarium der flankierenden Maßnahmen besteht. (ICG2)

[76-F] Schmidt, Werner, Dr.; Bahnmüller, Reinhard, Dr. (Bearbeitung); Bahnmüller, Reinhard, Dr. (Leitung): Begleitforschung zur Umsetzung des Einheitlichen Entgeltrahmentarifvertrages (ERA-TV) der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie

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INHALT: Das Projekt möchte am Beispiel des ERA-TV im Tarifbezirk Baden-Württemberg klären, wie die Tarifverbände die Umsetzung des größten entgeltpolitischen Reformprojekts in der Nachkriegsgeschichte der Metall- und Elektroindustrie unterstützen, wie die Umsetzungsprozesse auf der betrieblichen Ebene verlaufen und welche entgelt- und arbeitspolitischen Effekte sich einstellen. Kontext/ Problemlage: Nach mehr als zwei Jahrzehnten Verhandlungen ist es in der Metall- und Elektroindustrie gelungen, zum Abschluss von neuen Entgeltrahmenabkommen zu kommen, um die längst überfällige Trennung von Arbeitern und Angestellten in Entgeltfragen aufzuheben. Bestehende Unterschiede zwischen, aber auch innerhalb der Statusgruppen in den Kriterien der Eingruppierung und der Tätigkeits- und Aufgabenbewertung, in der Vergütung von Belastungen und Leistung sowie im Leistungsanteil am Gesamtentgelt sollen durch ein für alle Beschäftigten gleichermaßen geltendes System ersetzt werden. Damit sind die Voraussetzungen für eine grundlegende Erneuerung der betrieblichen Entlohnungsbedingungen geschaffen. Was nun ansteht, ist die betriebliche Umsetzung der ERA-Abkommen. Ein Vorhaben, das die Betriebs- und Tarifparteien auf Jahre beschäftigen wird, das von hoher gesellschaftspolitischer Bedeutung ist und großen Einfluss auf die Zukunft der industriellen Beziehungen in Deutschland haben dürfte. Fragestellung: Zielsetzung des Projektes ist es, am Beispiel des Tarifbezirkes Baden-Württemberg der Metall- und Elektroindustrie zu klären, wie die Tarifverbände die betriebliche Umsetzung der ERAVereinbarungen unterstützen, koordinieren und steuern; welche Konflikte sich zwischen der sektoralen und der betrieblichen Ebene entwickeln und wie damit umgegangen wird; wie sich die Handlungsfähigkeit der Tarifverbände im Prozess der ERA-Umsetzung entwickelt; ob es gelingt, die Ungleichbehandlung von Arbeitern und Angestellten durch die Aufwertung der Facharbeit zu beseitigen und gleichzeitig die Interessen der Angestellten zu wahren; wie die betriebliche Aushandlung bezogen auf die Eingruppierung und die Leistungsentlohnung verläuft und mit welchen Konflikten und Ergebnissen diese verbunden sind; wie die Ergebnisse kommuniziert und von den Beschäftigten wahrgenommen werden; ob die Einführung neuer Entlohnungsformen Impulse zur Einführung oder Stützung innovativer Formen der Arbeitsgestaltung liefert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Die Fragestellungen beziehen sich sowohl auf die überbetriebliche Ebene der tarifpolitischen Akteure als auch auf die betriebliche Ebene. Empirisches Standbein bezogen auf die überbetriebliche Ebene ist eine kontinuierliche Prozessbeobachtung mit teils teilnehmender, teils nicht-teilnehmender Beobachtung in ausgewählten Veranstaltungen und Gremien der IG Metall, soweit möglich auch von Südwestmetall, Expertengespräche mit Verbandsvertretern beider Seiten sowie Dokumentenanalyse. Im Mittelpunkt der Erhebung auf der betrieblichen Ebene sollen acht detaillierte Betriebsfallstudien stehen. Die Betriebe sollen sich nach Beschäftigtenzahlen, Branchenzugehörigkeit sowie Tätigkeits- und Belegschaftsstrukturen unterscheiden und ein breites Spektrum erwartbarer Umsetzungsvarianten abdecken. Geplant sind Expertengespräche mit betrieblichen Managern, Betriebsräten und Mitgliedern von Paritätischen Kommissionen, Gruppendiskussionen mit Beschäftigten sowie Arbeitsplatzerhebungen. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 15; Auswahlverfahren: bewusst). Gruppendiskussion (Stichprobe: 24 -ca. 100 Personen-; Beschäftigte; Auswahlverfahren: bewusst). Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; Experten, Manager, Betriebsräte; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HansBöckler-Stiftung INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, 72076 Tübingen)

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KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[77-L] Schnabel, Claus: Arbeitnehmervertretungen im öffentlichen Sektor: Bedeutung und (potenzielle) Effizienzwirkungen, (Diskussionspapiere / Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für VWL, insb. Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik, No. 52), Nürnberg 2007, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.arbeitsmarkt.wiso.uni-erlangen.de/pdf/Diskussionspapiere/DP52.pdf) INHALT: "Gewerkschaften und Betriebs-/ Personalräte sind in Deutschland im öffentlichen Sektor deutlich stärker präsent als im privaten Sektor. So sind im öffentlichen Dienst rund ein Viertel, im privaten Sektor aber nur ein Sechstel der Beschäftigten Mitglied einer Gewerkschaft. Betriebs-/ Personalräte finden sich in 61 Prozent der öffentlichen, aber nur in elf Prozent der privaten Betriebe mit mindestens fünf Beschäftigten. Trotz ihrer großen Bedeutung ist - anders als im privaten Sektor - relativ wenig über die ökonomischen Auswirkungen dieser Arbeitnehmerorganisationen im öffentlichen Sektor bekannt. Überdies findet die wichtige Rolle, die Arbeitnehmervertretungen für eine effiziente Leistungserstellung spielen können, auch im New Public Management kaum Berücksichtigung. Damit besteht die Gefahr, dass die anhaltenden Reformbemühungen für eine effizientere Ausgestaltung des öffentlichen Dienstes in Deutschland suboptimale Ergebnisse liefern." (Autorenreferat)

[78-L] Schneider, Armin: Beteiligung von Arbeitnehmern an Entscheidungen: neue Erfordernisse in einer globalisierten Marktwirtschaft, in: Christiane Eckstein, Alexander Filipovic, Klaus Oostenryck (Hrsg.): Beteiligung - Inklusion - Integration : sozialethische Konzepte für die moderne Gesellschaft, Münster: Aschendorff, 2007, S. 83-98, ISBN: 978-3-402-10630-3 INHALT: Der Verfasser setzt sich mit der Frage auseinander, wie eine Beteiligung der Arbeitnehmer angesichts der Veränderungen in der Marktwirtschaft unter sozialethischen Gesichtspunkten auszusehen hat. Er diskutiert die Beteiligung von Arbeitnehmern an Entscheidungen und fragt, welche Rolle die sich verändernden Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen der globalisierten Marktwirtschaft spielen. Aufbauend auf den Herausforderungen dieser Veränderungen werden auf der Grundlage christlicher Sozialethik Eckpunkte für das Konzept einer "neuen Beteiligung" formuliert. Leitfrage ist hier, wie die Vorteile einer institutionalisierten und kollektiven Form der Beteiligung mit den Bedürfnissen einer zunehmenden Flexibilisierung verbunden werden können. Bausteine eines umfassenden christlich-sozialethischen Konzepts der Beteiligung von Arbeitnehmern an Entscheidungen finden sich im Konzept des "teamorientierten Unternehmens". (ICE2)

[79-L] Stettes, Oliver: Die Arbeitnehmermitbestimmung im Aufsichtsrat: Ergebnisse einer Unternehmensbefragung, in: IW-Trends : Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Jg. 34/2007, H. 1, S. 17-30 (Standort: USB Köln(38)-XG2323; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.iwkoeln.de/data/pdf/content/trends 01_07_2.pdf)

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INHALT: "Die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und des Institute for Law and Finance an der Universität Frankfurt zur Bewertung der Unternehmensmitbestimmung deuten darauf hin, dass die paritätische Mitsprache der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat den deutschen Unternehmen Nachteile im internationalen Wettbewerb bringt. Eine Drittelbeteiligung der Arbeitnehmer an den Aufsichtsratsmandaten wird hingegen deutlich günstiger eingeschätzt. Die meisten Unternehmen äußerten zudem die Ansicht, dass ein geänderter Wahlmodus und eine Verkleinerung der Aufsichtsräte die Kosteneffizienz des Kontrollgremiums erheblich steigern würden. Viele Unternehmensführungen haben zudem Bedenken, dass die Mitspracherechte der Arbeitnehmer die Handlungsspielräume der Unternehmen auf den internationalen Kapitalmärkten einengen. Die Befragungsergebnisse erhärten den Befund, dass eine effizienzsteigernde Wirkung und damit eine ökonomische Begründung der mandatorischen paritätischen Unternehmensmitbestimmung nicht abgeleitet werden können." (Autorenreferat)

[80-L] Streeck, Wolfgang; Höpner, Martin: Reform der Unternehmensmitbestimmung, in: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Hrsg.): MPIfG Jahrbuch 2007-2008, 2007, S. 39-44 (Graue Literatur; URL: http://www.mpi-fgkoeln.mpg.de/pu/ueber_mpifg/mpifg_jb/JB0708/MPIfG_07-08.pdf) INHALT: "2005 wurde vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder die Mitbestimmungskommission unter dem Vorsitz von Kurt Biedenkopf eingesetzt. Sie sollte einen Vorschlag zur Reform des deutschen Modells der Mitbestimmung auf Unternehmensebene erarbeiten. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung Wolfgang Streeck gehörte der Kommission als wissenschaftlicher Berater an. Die Autoren skizzieren, worum es bei der deutschen Mitbestimmung auf Unternehmensebene geht und warum das Thema im Jahr 2005 wieder aktuell wurde. Sie berichten über die Kommissionsarbeit und erörtern die Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher Politikberatung bei politisch strittigen Themen." (Autorenreferat)

[81-F] Trittel, Nele, Dipl.-Soz.Wiss.; Meyer, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Schmidt, Werner, Dr. (Leitung): Begleitforschung zur Entgeltreform im öffentlichen Dienst INHALT: Das Projekt untersucht die noch unabgeschlossene Reform der tarifvertraglichen Entgeltbestimmungen des öffentlichen Dienstes und fragt dabei nach dem Verlauf der Verhandlungsprozesse, den Verhandlungsergebnissen und den materiellen Effekten. Darüber hinaus gilt das Interesse den Reaktionen der Beschäftigten und den organisations- und gesellschaftspolitischen Wirkungen der Tarifreform. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Soziologie der industriellen Beziehungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend Stichprobe: 10-15; Tarifparteien des öffentlichen Dienstes, Veranstaltungen; Auswahlverfahren: bewusst). Gruppendiskussion (Stichprobe: 10-15; Beschäftigte; Auswahlverfahren: bewusst). Qualitatives Interview (Stichprobe: 3040; Experten; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, 72076 Tübingen)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-29-74020, e-mail: [email protected])

[82-L] Unger, Dana; Witte, Erich H.: Virtuelle Teams - geringe Kosten, geringer Nutzen?: zur Leistungsverbesserung von Kleingruppen beim Problemlösen durch elektronische Moderation, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 2, S. 165-182 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Lösung von Problemen und die Entscheidung von strategischen Maßnahmen werden häufig Expertengruppen übertragen, da man sich Vorteile von ihrer Zusammenarbeit gegenüber einzeln arbeitenden Personen erhofft. Jedoch kennzeichnen Prozessverluste die Zusammenarbeit von natürlich interagierenden Gruppen, so dass viele Moderationstechniken wie die PROzedurale MODeration (PROMOD) entwickelt wurden, die das Ausmaß der Schwierigkeiten reduzieren. In dieser Studie mit 180 Teilnehmern wurde getestet, ob PROMOD auch im virtuellen Raum die Leistungsfähigkeit von Gruppen und Einzelpersonen verbessern kann. Dazu wurde den Teilnehmern ein Interpolationsproblem (vgl. Dörner, 1976) vorgelegt, welches in moderierten und unmoderierten Bedingungen unter Verwendung von einem Chat-Programm und elektronischen Formularen gelöst werden sollte. Dieser Effekt konnte für eines der beiden erhobenen Leistungsmaße gezeigt werden." (Autorenreferat)

[83-L] Vail, Mark I.: The evolution of bargaining under austerity: political change in contemporary French and German labor-market reform, (MPIfG Discussion Paper, 07/10), Köln 2007, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mpi-fg-koeln.mpg.de/pu/mpifg_dp/dp07-10.pdf) INHALT: "Anhand der Analyse der jüngsten Arbeitsmarktreformen in Frankreich und Deutschland diskutiert dieses Papier den Wandel nationaler Kapitalismusmodelle vor dem Hintergrund von wirtschaftlichem Kontext, politischen Institutionen und politischen Dynamiken der Anpassung. Im Kern wird argumentiert, dass sich die Präferenzen von Politikern und Repräsentanten der Interessengruppen verschoben haben. Diese Präferenzverschiebungen beruhen auf dem Klima wirtschaftlicher Austerität seit den 1970er Jahren, verbunden mit der Erblast früherer Politikmuster und deren mangelnder Fähigkeit, den Problemen langsamen Wachstums und hoher Arbeitslosigkeit gerecht zu werden. Daraus resultierten neue Politikmuster, die im Papier als 'kompetitiver Interventionismus' (competitive interventionism) im Falle Frankreichs und 'konfliktärer Korporatismus' (conflictual corporatism) im Falle Deutschlands umschrieben werden. Das Papier diskutiert allgemeine Implikationen dieser Befunde für das politökonomische Verständnis von Wirtschaftspolitik unter sich verändernden Randbedingungen. Insbesondere geht es dabei um das Verhältnis zwischen formalen institutionellen Konfigurationen und den Dynamiken politischer Aushandlung zwischen staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren." (Autorenreferat)

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[84-L] Wagner, Gabriele: Ein "neuer Geist des Kapitalismus"?: Paradoxien der Selbstverantwortung, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 32/2007, H. 3, S. 3-24 (Standort: USB Köln(38)-XH2528; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.oezs-digital.de/) INHALT: "Der Beitrag rekonstruiert die konzeptionelle Anlage der Studie 'Ein neuer Geist des Kapitalismus' von Boltanski und Chiapello. Mit der Künstler- und der Sozialkritik werden zwei zentrale Diskussionsstränge des Buches nachgezeichnet und um Argumente aus der deutschsprachigen Wirtschafts- und Arbeitssoziologie mit dem Ziel erweitert, zentrale Aspekte der 'französischen' Studie in den hiesigen Diskussionskontext einzurücken. Über Boltanski und Chiapello hinausgehend wird dabei die These vertreten, dass es nicht die 'Netzwerkpolis', sondern semantische Figuren wie 'Selbstverantwortung' und 'die Macht des Marktes' sind, welche die aktuellen Umbrüche in der Sphäre der Erwerbsarbeit und der Sozialpolitik normativ einbetten. Mit dem Bedeutungsgewinn der genannten semantischen Figuren ist, so die zweite These des Beitrags, eine strukturell folgenreiche Reorientierung von Zurechnungen verknüpft. Die stärkere Betonung von Selbstzurechnung konfrontiert die Normadressaten der lndividualisierungssemantik mit vielfältigen Paradoxien." (Autorenreferat)

[85-F] Weber, Sabrina, Dipl.-Verw.Wiss. (Bearbeitung); Keller, Berndt, Prof.Dr. (Betreuung): Autonome Sozialdialoge auf EU-Ebene: Probleme und Auswirkungen von freiwilligen Vereinbarungen INHALT: Ziel des Projekts ist es, vergleichend über zwei Sektoren (Handel und Elektrizitätswirtschaft, die auf europäischer Ebene einen aktiven Sozialdialog führen) und drei Länder (Dänemark, Deutschland und Großbritannien, die unterschiedliche Systeme der Arbeitsbeziehungen darstellen) zu analysieren, wie nationale Sozialpartner mit den freiwilligen europäischen Sozialpartnervereinbarungen umgehen. Hier stellt sich die Frage nach der Regelungsfähigkeit durch freiwillige, bilaterale Vereinbarungen zwischen Verbänden im Mehrebenensystem der EU. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: EU-Implementationsforschung; akteurzentrierter Institutionalismus. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Weber, S.: Autonomous social dialogue at EU level: problems and effects of voluntary agreements - challenges in implementing. 'New generation texts'. Paper presented at the IIRA Europe 2007 Conference, Manchester, Sept. 2007.+++Weber, S.: Implementing European social partner agreements: a framework for analysis and first empirical evidence. Paper presented at the IREC Conference, Athens, July 2007. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HansBöckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Arbeits- und Sozialpolitik (Fach D 83, 78457 Konstanz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07531-88-3359, e-mail: [email protected])

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[86-L] Wetzstein, Annekatrin: Betriebliche Veränderungsprozesse zur Optimierung von Arbeitsprozessen partizipativ gestalten, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 30/2007, H. 1, S. 117-126 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin stellt die Anfang der 1980er Jahre entwickelte Methode des "Aufgabenbezogenen Informationsaustauschs" (AI) vor, die eine Form moderierter Gruppenprozeduren ist, bei welcher sich Mitarbeiter und Führungskräfte unterschiedlicher hierarchischer Ebenen treffen, um betriebliche Probleme gemeinsam zu lösen. Dabei werden Erfahrungen hinsichtlich des Arbeitsablaufs ausgetauscht, Probleme und deren Ursachen herausgearbeitet sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsprozesses entwickelt und umgesetzt. Der AI gilt deshalb nach Meinung vieler Experten als kooperative arbeitsplatznahe Lernform. Die Autorin zeigt in einem Fallbeispiel, wie der AI zur systematischen Verbesserung der Arbeitsprozesse und damit zur Steigerung der Gesundheit der Mitarbeiter in einem Call-Center eingesetzt und empirisch überprüft worden ist. Sie beschreibt die Prozess- und Effektevaluation mit Hilfe eines Fragebogens sowie die Abschlussevaluation, die auf Interviews mit 15 Teilnehmern der gruppenbezogenen Lernmethode beruhte. Sie stellt darüber hinaus die arbeitsorganisatorischen Lösungen zur Verhältnis- und Verhaltensprävention im Call-Center vor. (ICI2)

[87-L] Weyer, Johannes: Autonomie und Kontrolle: Arbeit in hybriden Systemen am Beispiel der Luftfahrt, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 16/2007, Nr. 2, S. 35-42 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/072/weye07a.pdf) INHALT: "Die Luftfahrt ist ein Prototyp einer neuen Arbeitswelt, die zunehmend von autonomer Technik geprägt ist und damit die Frage nach künftigen Formen der Kooperation zwischen Mensch und Technik aufwirft. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung neuartiger Handlungsroutinen auf der Mikro-Ebene der Mensch-Maschine-Interaktion in hybriden Systemen, sondern auch um die Entwicklung neuer institutioneller Strukturen auf der Meso-Ebene des Gesamtsystems 'Luftverkehr'. Empirische Untersuchungen belegen eine große Verunsicherung unter Piloten, die sich häufig auf der Suche nach einem neuen Selbstverständnis befinden. Dies verweist auf Konfliktpotenziale, aber auch Gestaltungsspielnotwendigkeiten, die mit dem Vordringen autonomer Technik einhergehen." (Autorenreferat)

[88-L] Windzio, Michael: Wer geht zuerst, wenn es für die Organisation schwierig wird?: eine organisationsökologische Analyse der Beschäftigung von Migranten und Frauen im sekundären Arbeitsmarkt, in: Hans J. Hummell (Hrsg.): Die Analyse von Gesellschaften, Organisationen und Individuen in ihrem Zusammenhang : theoretische und methodische Herausforderungen, 2007, S. 105-132, ISBN: 978-3-8206-0157-2 (Graue Literatur) INHALT: "Die Theorie der Arbeitsmarktsegmentation unterstellt, dass Frauen und Migranten häufig im sekundären Arbeitsmarkt beschäftigt sind. Ausgehend von der organisationsökologischen Theorie und dem Konzept des 'organizational slack' wird untersucht, ob Frauen und Migranten unabhängig vom Qualifikationsniveau tatsächlich erhöhte Austrittsraten aufweisen, wenn sich die Umweltbedingungen der Organisation verschlechtern. Vorgeschlagen wird

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ein dynamisches Konzept des sekundären Arbeitsmarktes: gemäß der Theorie werden zunächst Beschäftigte in der Pufferzone der Organisation entlassen, jedoch erst dann, wenn in schwierigen Zeiten die Auflösungsrate der Organisation zunimmt. Die Frage, ob Migranten und Frauen tatsächlich zuerst gehen, wenn die Organisation in Schwierigkeiten gerät, wird in zwei Schritten untersucht: In einem ersten Schritt wird mittels eines Drei-Ebenenmodells die Rate der Organisationsauflösung sowohl durch manifeste und als auch durch latente Variablen der Umwelt vorhergesagt, um sie in einem zweiten Schritt zur Erklärung der Austrittsraten von Beschäftigten heranzuziehen." (Autorenreferat)

[89-L] Winter, Thomas von; Willems, Ulrich (Hrsg.): Interessenverbände in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 570 S., ISBN: 978-3-531-14589-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/4601) INHALT: "Interessenverbände sind Schlüsselakteure in der Demokratie und erfüllen unverzichtbare Funktionen als Scharniere zwischen Gesellschaft und Staat. Dieses Studienbuch führt umfassend und detailliert in zentrale Aspekte der Forschung zu Verbänden und zum Verbandssystem in Deutschland ein: Neben den historischen und theoretischen Grundlagen behandelt es einzelne Verbändetypen und das Wirken der Verbände im gesellschaftlichen und politischen Prozess." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Willems, Thomas von Winter: Interessenverbände als intermediäre Organisationen. Zum Wandel ihrer Strukturen, Funktionen, Strategien und Effekte in einer veränderten Umwelt (13-50); Ralf Kleinfeld: Die historische Entwicklung der Interessenverbände in Deutschland (51-83); Bernhard Weßels: Das bundesdeutsche Verbandssystem in vergleichender Perspektive. Politische Spannungslinien und politische Ökonomie (84-118); Werner Reutter, Peter Rütters: Mobilisierung und Organisation von Interessen (119-138); Helmut Voelzkow: Die Institutionalisierung der Politikbeteiligung von Verbänden in Deutschland (139-172); Anke Hassel: Gewerkschaften (173-196); Wolfgang Schroeder: Arbeitgeberverbände (197-220); Achim Lang, Volker Schneider: Wirtschaftsverbände. Verbandspolitik im Spannungsfeld von divergierenden Interessen und hierarchischer Integration (221-243); Josef Schmid, Julia I. Mansour: Wohlfahrtsverbände. Interesse und Dienstleistung (244-270); Nils C. Bandelow: Ärzteverbände. Niedergang eines Erfolgsmodells? (271-293); Elmar Rieger: Bauernverbände. Agrarische Interessenpolitik, institutionelle Ordnung und politischer Wettbewerb (294-315); Ulrich Willems: Kirchen (316340); Thomas von Winter: Sozialverbände (341-366); Joachim Amm: Umweltverbände (367392); Annette Zimmer: Verbände als Dienstleister und Träger öffentlicher Aufgaben (393412); Ursula Bazant, Klaus Schubert: Verbände in Politiknetzwerken (413-438); Theo Schiller: Verbände und Parteien (439-464); Gerhard Vowe: Das Spannungsfeld von Verbänden und Medien: Mehr als öffentlicher Druck und politischer Einfluss(465-488); Martin Sebaldt: Verbände im Transformationsprozess Ostdeutschlands (489-512); Rainer Eising: Nationale Verbände und soziale Bewegungen in Europa (513-538); Lars Holtkamp, Jörg Bogumil: Verbände auf kommunaler Ebene (539-562).

[90-F] Zimmer, Sabine, M.A. (Bearbeitung); Deutschmann, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Entgelt und Anerkennung - die betriebliche Umsetzung des Entgeltrahmentarifvertrages (ERA-TV) in einem Großunternehmen

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INHALT: Das Projekt befasst sich mit dem Zusammenhang von Entgelt und Anerkennung am Beispiel der betrieblichen Umsetzung des Entgeltrahmentarifvertrages (ERA-TV) in einem Großunternehmen. Ziel der Dissertation ist es, einen Beitrag zur Debatte um den Anerkennungsbegriff in den industriellen Beziehungen zu leisten. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend (betriebsinterne Veranstaltungen). Gruppendiskussion (Beschäftigte). Qualitatives Interview (Experteninterviews, Betriebsräte, Unternehmensvertreter). ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, 72076 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[91-L] Zwick, Thomas: Betriebsräte fördern Lohngleichheit, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60/2007, H. 9, S. 483-486 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Einfluss von Betriebsräten auf die Lohnstruktur in Deutschland ist ein bisher kaum untersuchtes Thema. Betriebsräte haben zwar nur in Ausnahmesituationen - also in tarifvertragslosen Betrieben oder im Falle von tariflichen Öffnungsklauseln - einen direkten Einfluss auf die Lohngestaltung. Gleichwohl aber gibt es indirekte Einflussmöglichkeiten: über die Zuordnung der Beschäftigten zu bestehenden Lohnklassen oder Arbeitsplatzbeschreibungen. Dieser Beitrag zeigt anhand für Deutschland repräsentativer Daten erstmals, dass Betriebe mit Betriebsräten einen über 10% höheren Lohn bezahlen als vergleichbare Betriebe ohne Betriebsräte. Die Existenz einer Interessenvertretung führt zudem zu einem stärkeren Lohnaufschlag für üblicherweise auf dem Arbeitsmarkt finanziell benachteiligte Gruppen wie Frauen oder niedrig Qualifizierte. Somit spielen Betriebsräte eine wichtige Rolle für die Höhe und Struktur der Löhne in Deutschland, die bisher kaum beleuchtet wurde." (Autorenreferat)

3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie [92-F] Abel, Jörg, Dr.; Campagna, Sebastian, Dipl.-Kfm.; Kreimeier, Dieter, Dr.; Quade, Nicole, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Kopp, Ralf, Dr.; Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr.; Meier, Horst, Prof.Dr. (Leitung): Lean Implementation - pragmatische Einführung ganzheitlicher Geschäftsmodelle in Unternehmen der einfachen Standardfertigung (LEAN) (Verbundprojekt im BMBF-Rahmenprogramm "Forschung für die Produktion von morgen") INHALT: In dem Projekt Lean Implementation wird ein Implementationskonzept zur Realisierung ganzheitlicher Geschäftsmodelle entwickelt und erprobt. Dieses Konzept soll das Management kleiner und mittlerer Unternehmen mit Standardprodukten befähigen, mit einfachen

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Mitteln zielorientiert ganzheitliche Geschäftsmodelle umzusetzen bzw. zu optimieren. Von diesem übergeordneten Ziel abgeleitet werden weitere Ziele verfolgt: exemplarische Erprobung und Evaluierung des Implementationskonzeptes in fünf Partnerbetrieben; die Partnerbetriebe streben eine Verbesserung ihrer Wettbewerbssituation durch Produktivitätszuwächse sowie die Sicherung des Standortes und der Beschäftigung an; die Ergebnisse werden in einen modular aufgebauten Leitfaden einfließen, um den Wissenstransfer in die Praxis zu gewährleiste; Nutzung in der universitären Lehre. (S.a. http://www.lean-implementation.de ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Es kommen folgende Methoden zur Anwendung: Literaturrecherche zur Bestandsaufnahme und Aufarbeitung vorliegender Konzepte und lmplementationsverfahren für ganzheitliche Geschäftsmodelle; Stärken- und Schwächenanalyse der in den Partnerbetrieben existierenden Geschäftsmodelle; Erarbeitung von Soll-Konzepten für die Geschäftsmodelle der Partnerunternehmen (Lernlaboratorium, Szenariotechnik, Simulationen etc.); Umsetzung der Soll-Konzepte, begleitende Beratung und Moderation durch die wissenschaftlichen Verbundpartner; Evaluation des Implementationsprozesses. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Führungskräfte Personalentwicklung, Geschäftsführung KMU). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hirsch-Kreinsen, H.: "Low-technology" - ein innovationspolitisch vergessener Sektor. in: WSI Mitteilungen, Jg. 57, 2004, 4, S. 222-225.+++Hirsch-Kreinsen, H.; Lay, G.; Westkämper, E.: Chancen für "Low Tech" in Deutschland. Ergebnisse eines Workshops am 1. Dezember 2004, Stuttgart. Dortmund u.a. 2005.+++Meier, H.; Golembiewski, M.; Quade, N.: Einführung eines technisch-organisatorischen Geschäftsmodells in Unternehmen der einfachen Standardfertigung. in: zwf - Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Jg. 101, 2006, 5, S. 250-253.+++Richartz, D.; Kurpicz, D.: Ganzheitliches Projektmanagement als Mittel zur Organisationsgestaltung. 2. Aufl. Lünen: OrgaTech.+++Meier, H.; Quade, N.; Golembiewski, M.: Lean optimization through a business model in small and medium sized enterprises. Tagungsband 5th CIRP International Seminar on Intelligent Computation in Manufacturing Engineering, Ischia, Italien, 2006, pp. 263-269. ISBN 88-95028-015.+++Pinetzki, K.: Bleche und Badewannen trotz Bits und Bytes - High- und Lowtech sollten sich stärker vernetzen. in: mundo - das Magazin der Universität Dortmund, 2006, H. 6, S. 5254.+++Abel, J.; Kaiser, S.: Erfolg mit einfachen Standardprodukten. in: VDI-Z, Jg. 149, 2007, 3, S. 76-78.+++Abel, J.: Ganzheitliche Geschäftsmodelle in KMU. in: wt-online, 2007, 4, S. 293-297.+++Meier, H.; Quade, N.: Optimierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen. in: Industrie Management, Jg. 23, 2007, 2, S. 45-47. ART: BEGINN: 2005-02 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe -PTKA- Bereich Produktion und Fertigungstechnologien -PFT- FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund -sfs- Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität Dortmund (Evinger Platz 17, 44339 Dortmund); Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund); Universität Bochum, Fak. für Maschinenbau, Institut Product and Service Engineering Lehrstuhl für Produktionssysteme (Universitätsstr. 150, Geb. IB 2-28, 44801 Bochum) KONTAKT: Kopp, Ralf (Dr. e-mail: [email protected]); Campagna, Sebastian (Tel. 0231755-3444, e-mail: [email protected]); Abel, Jörg (Dr. Tel. 0231-7555257, e-mail: [email protected])

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[93-F] Apitzsch, Birgit (Bearbeitung): Beschäftigungsinstitutionen in projektartigen Netzwerken INHALT: Im Kontext flexibler, projektbasierter Kooperationsformen wird informellen Netzwerken eine kontinuitätsstiftende Funktion zugeschrieben. Sie ermöglichen soziale Kontrolle sowie eine schnellere und reichhaltigere Informationsweitergabe und reduzieren somit möglicherweise Unsicherheit bei Arbeitsmarkttransaktionen. Das Dissertationsprojekt untersucht die Wechselwirkungen zwischen befristeten, projektbasierten Kooperationen und projektüberdauernden informellen Netzwerken für Erwerbstätige: Auf welche Weise formen informelle Rekrutierungspraktiken und soziale Beziehungen Erwerbsverläufe? Sind informelle Netzwerke in der Lage, Marktversagen bei Arbeitsmarktransaktionen zu verhindern und Projektbeschäftigten Stabilität und biografische Orientierung zu vermitteln? Wie entstehen informelle Beziehungen in diesem Umfeld und wie verändern sie sich im Erwerbsverlauf? Des Weiteren soll untersucht werden, wie Anforderungen aus Berufs- und Privatleben in Arbeitsmärkten ausbalanciert werden, die nicht durch Qualifikationen oder Betriebszugehörigkeit, sondern durch soziale Beziehungen segmentiert sind. Das Projekt versucht, diese Fragen auf der Basis einer vergleichenden Analyse von Lebensverläufen und Netzwerkbindungen von Projektbeschäftigten in Architektur und audiovisuellen Medien zu beantworten. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[94-L] Cramer, Stephan; Weyer, Johannes: Interaktion, Risiko und Governance in hybriden Systemen, in: Ulrich Dolata, Raymund Werle (Hrsg.): Gesellschaft und die Macht der Technik : sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 267-286, ISBN: 978-3-59338357-6 INHALT: Der Beitrag befasst sich am Beispiel einer technischen Großanlage mit dem Bedeutungszuwachs kontextsensitiver und interaktiver technischer Steuerungssysteme, die den Menschen als Entscheider schrittweise zurückdrängen und das Verhältnis Mensch-Technik grundlegend neu definieren. Am Beispiel des Containerterminals Altenwerder werden hybride Systeme beschrieben, deren Funktionsweise zunehmend durch das Mit-Handeln technischer Artefakte geprägt ist. Die Fallstudie zeigt, dass sich hybride Systeme in drei Bereichen von konventionellen soziotechnischen Systemen unterscheiden: Interaktion, Risiko, Governance. Eine solche handlungsfähige Technik verändert die Konstellationen auf der Mikroebene Mensch-Maschine-Interaktion gravierend und setzt sich auch auf der Mesoebene fort. Hier zeichnen sich Konturen eines neuen Techniktyps ab. (ICE2)

[95-L] Flecker, Jörg: Schwarzer Peter neu gezogen?: Flexibilisierung und Weitergabe von Risiken, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 16/2007, Nr. 2, S. 28-34 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/072/flec07a.pdf)

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INHALT: "Zur Sicherung von Kapitalrenditen bemühen sich Unternehmen darum, durch eine Flexibilisierung der Arbeit Kosten zu senken und Risiken der Auslastung und des Ertrags abzuwälzen. In einzelnen Branchen erfolgt dies bevorzugt durch atypische Beschäftigungsverhältnisse, was zu einer verstärkten Segmentierung des Arbeitsmarkts führt. Gestützt auf informationstechnische Vernetzung werden Flexibilitätsanforderungen vielfach auf externe Zulieferer und Dienstleister überwälzt. Internationale Unterschiede zeigen, dass die Regulierung des Arbeitsmarkts und die aktuelle Arbeitspolitik die gewählten Flexibilisierungformen beeinflussen und somit entscheidend für das Ausmaß und die Form der 'Erosion des Normalarbeitsverhältnisses' sind. Bei Maßnahmen der internen Flexibilisierung bleibt das Normalarbeitsverhältnis zwar der Form nach bestehen, aber sein Inhalt wird vielfach ein anderer, insofern auch für die Kernbelegschaften die Risiken steigen. Die Konkurrenz zwischen ungesicherten Randbelegschaften und den formal gesicherten Kernbelegschaften verstärkt diesen Trend. Wer die Risiken der Flexibilisierung zu tragen hat, ist also heute nicht mehr so klar anhand der Beschäftigungsverhältnisse zu erkennen wie früher." (Autorenreferat)

[96-L] Henneberger, Fred; Sousa-Poza, Alfonso: Arbeitsplatzstabilität und Arbeitsplatzwechsel in der Schweiz: eine empirische Analyse der Motive und Bestimmungsgründe, Bern: Haupt 2007, 179 S., ISBN: 978-3-258-06942-5 INHALT: "Die Arbeitsplatzstabilität und die empfundene Arbeitsplatzsicherheit in der Schweiz sind im internationalen Vergleich hoch und vor allem bemerkenswert stabil geblieben. Hingegen verlaufen die Stellenwechsel der Arbeitnehmer weitgehend im Einklang mit der konjunkturellen Entwicklung. Die Studie ermittelt die Gründe und fragt nach den Einflussfaktoren sowohl für realisierte als auch für beabsichtigte Stellenwechsel. Hierbei zeigt sich, dass der Lohn nur eine Entscheidungsvariable unter vielen ist. Eine weitaus grössere Bedeutung kommt der Arbeitszufriedenheit zu." (Autorenreferat)

[97-F] Kain, Saskia, Dipl.-Psych.; Nachtwei, Jens, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr. (Leitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): ATEO - Funktionsteilung Mensch-Maschine und Arbeitsteilung Entwickler-Operateur: zwei Perspektiven auf Mensch-Maschine-Systeme INHALT: Im Projektteil ATEO des Graduiertenkollegs prometei wird durch experimentelle Untersuchungen eine Lücke zwischen den konzeptionellen Arbeiten zu human-centered automation und den Analysen zu den sehr seltenen und schwer zu verallgemeinernden Unfallanalysen geschlossen. Das Projekt soll auf der Basis verschiedener Laboruntersuchungen Erkenntnisse liefern, die es ermöglichen, zukünftig eine kompetenzförderliche und zuverlässige Funktionsteilung Mensch-Maschine auf der Grundlage einer verbesserten Arbeitsteilung zwischen Entwicklern und Operateuren zu erreichen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methodenmix: qualitativ (Inhaltsanalyse, Grounded Theory); quasi-experimentell; experimentell (kooperatives Tracking in einer belebten Mikrowelt). Für die geplanten Laboruntersuchungen wird ein Prozess eingeführt, der durch Handlungen (Steuerungsoperationen) von Personen konstituiert wird: In der Grundform handelt es sich um ein kooperatives Tracking. Zwei oder mehr Personen steuern gemeinsam ein Objekt (z.B. ein simuliertes Fahrzeug), das zusätzlich eine Eigendynamik (u.a. hervorgerufen durch Störfaktoren) besitzt. Un-

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tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 20; Studenten technischer Studiengänge, Design-Studenten, Psychologie-Studenten; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 62; Studenten technischer Studiengänge, Design-Studenten, Psychologie-Studenten; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 21; Studenten technischer Studiengänge, Design-Studenten, Psychologie-Studenten; Auswahlverfahren: anfallend). Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 62; Studenten -Rechtshänder-, Menschen ohne motorische Einschränkungen; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 32; Studenten -Rechtshänder-, Menschen ohne motorische Einschränkungen; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 36; Studenten -Rechtshänder-, Menschen ohne motorische Einschränkungen; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 32; Studenten -Rechtshänder-, Menschen ohne motorische Einschränkungen; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 30; Studenten Rechtshänder-, Menschen ohne motorische Einschränkungen; Auswahlverfahren: anfallend. Stichprobe: 21; Studenten -Rechtshänder-, Menschen ohne motorische Einschränkungen; Auswahlverfahren: anfallend). VERÖFFENTLICHUNGEN: Krinner, C.: Arbeitsteilung Entwickler-Operateur: eine Studie zum Entwicklerverhalten in Konzeptionsphasen. in: Urbas, L.; Steffens, C. (Hrsg.): Zustandserkennung und Systemgestaltung. 6. Berliner Werkstatt Mensch-Maschine-Systeme. Düsseldorf: VDI 2005, S. 247-250.+++Krinner, C.; Polkehn, K.: Squeak als Simulationswerkzeug in Forschung und Lehre zur MCI. in: Heinecke, A.M.; Paul, H. (Hrsg.): Mensch & Computer 2006: Mensch und Computer im Struktur Wandel. München: Oldenbourg 2006.+++Krinner, C.; Wandke, H.: Entwicklung von Assistenzsystemen: Beiträge von Entwicklern zu einer Arbeitsteilung zwischen Entwickler und Operateur. in: Lösel, F.; Bender, D. (Hrsg.): Humane Zukunft gestalten. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Lengerich: Pabst 2006.+++Gross, B.; Nachtwei, J.: Assistenzsysteme effizient entwickeln und nutzen die Mikrowelt als Methode zur Wissensakquisition für Entwickler und Operateure. in: Grandt, M.; Bauch, A. (Hrsg.): Cognitive Systems Engineering in der Fahrzeug- und Prozessführung. DGLR-Bericht 2006, 02/07. Bonn: DLR 2006.+++Gross, B.: Mikrowelten in Squeak. in: Heinecke, A.M.; Paul, H. (Hrsg.): Workshop-Beiträge zur Konferenz Mensch & Computer 2006 - Mensch und Computer im StrukturWandel, 3.-6. September 2006. München: Oldenbourg Wissenschaftsverl. 2006, S. 59-64+++Gross, B.: Operationalisierung von Komplexität im Experiment. in: Urbas, L.; Steffens, C. (Hrsg.): Zustandserkennung und Systemgestaltung. 6. Berliner Werkstatt MenschMaschine-Systeme, 13. bis 15. Oktober 2005. Fortschrittberichte, Reihe 22, Nr. 22. Düsseldorf: VDI Verl. 2005, S. 211-214. ARBEITSPAPIERE: Gauss, B.; Gross, B.-U.; Krinner, C.; Vöhringer-Kuhnt, T.: Unterstützungssysteme. in: Steffens, C. (Hrsg.): Frühjahrsschule des ZMMS. Forschungsbericht. TU Berlin, Zentrum Mensch-Maschine-Systeme 2006, S. 13.+++Krinner, C.: Division of labour between developers/designers and operators: a new perspective on function allocation in human-machine systems. in: Design process and human factors integration: Optimising company performance. Proceedings of the Ninth International Symposium of the ISSA Research Section. Nice: INRS 2006.+++Krinner, C.; Gross, B.-U.: Arbeitsteilung zwischen Entwicklern und Operateuren von Mensch-Maschine-Systemen: eine neue Perspektive auf Funktionsteilung in MenschMaschine-Systemen. in: Steffens, C. (Hrsg.): Frühjahrsschule des ZMMS. Forschungsbericht. TU Berlin, Zentrum Mensch-Maschine-Systeme 2005, S. 13-14.+++Gross, B.; Nachtwei, J.: How to develop and use assistance systems efficiently - using the microworld as a method to acquire knowledge for developers and operators. in: Proceedings of the Human Factors and Ergonomics Society Europe Chapter Annual Meeting, 8-10. November in Sheffield, UK (accepted).+++Krinner, C.; Gross, B.: Arbeitsteilung zwischen Entwicklern und Operateuren von Mensch-Maschine-Systemen - eine neue Perspektive auf Funktionsteilung in Mensch

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Maschine-Systemen. Forschungsbericht des Zentrums für Mensch-Maschine-Systeme zur Frühjahrsschule 17.-19. März 2005.+++Gross, B.; Wandke, H.: Die Belebung einer Mikrowelt - ein Untersuchungsansatz zum Erkenntnisgewinn über komplexe Systeme. in: Tagungsband des 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 17.-21. September 2006 in Nürnberg. 2006.+++Nachtwei, Jens: Personenmerkmale als Kodeterminanten der Komplexität einer belebten Mikrowelt. Diplomarbeit. Berlin: HU Berlin 2006. ART: BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Technische Universität Berlin, Graduiertenkolleg "Prospektive Gestaltung von Mensch-Technik-Interaktion" (Franklinstr. 28-29, FR 2-6, 10587 Berlin) KONTAKT: Nachtwei, Jens (Tel. 030-2093-3908, e-mail: [email protected])

[98-F] Krämer, Björn, Dr.; Krämer, Sylvia, Dipl.-Psych.; Steinborn, Andreas, Dipl.-Psych.; Homuth, Michael, Dipl.-Ing.; Kroll, Michael, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Zimolong, Bernhard, Prof.Dr.; Kreimeier, Dieter, Dr. (Leitung): ELAN - Effizientes Anlaufmanagement innerhalb KMU-basierter Kunden-Lieferanten Netzwerke INHALT: Ein schneller und den Planungen entsprechender Produktionsanlauf ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor in dynamischen Marktsituationen. Das Verbundprojekt ELAN befasst sich mit Fragestellungen, die sich für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dieser Problemlage ergeben. Die Erschließung der Potentiale im Produktionsanlauf kann aufgrund der besonderen Bedingungen in KMU nicht auf den bisher bekannten Lösungsansätzen (z.B. Digitale Fabrik) der Automotivebranche beruhen. Innerhalb des Projektes ELAN soll die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes vorangetrieben werden, das der Verkürzung der Anlaufphase und Vorverlagerung des Start of Production (SOP) dient. Entwickelte organisatorische Ansätze und informationstechnische Hilfsmittel sollen den Gedanken des anlaufbewussten Handelns und Planens in das jeweilige Unternehmen tragen und somit zur Verringerung inner- und überbetrieblicher Reibungsverluste führen. Die erarbeiteten Projektergebnisse münden in einem Dienstleistungsprodukt für ein ganzheitliches Anlaufmanagement für KMU-Betriebe. Es besteht auf der einen Seite aus einem KMU-fähigen Leitfaden, der es Unternehmen und Unternehmensverbünden ermöglicht, Problembereiche des Serienanlaufs zu identifizieren und zu optimieren. Auf der anderen Seite beinhaltet es die notwendigen Softwarewerkzeuge zur operativen Unterstützung des Anlaufs. Während der Projektlaufzeit erwarten die Partner mehrere Produktionsanläufe, die stetige Abgleiche mit den entwickelten Konzepten, Methoden und Werkzeugen ermöglichen. METHODE: Innerhalb des Projektes ELAN soll die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes des Anlaufmanagements vorangetrieben werden, das der Verkürzung der Anlaufphase dient. Das im ELAN-Projekt zu entwickelnde Managementsystem soll in einem überbetrieblichen, kollaborativen Management selbständiger Partner in der Zulieferkette resultieren. Das Kernstück soll aus einer standardisierten, modellierbaren und organisationsübergreifenden Darstellung von Anlaufprozessen in Form eines Referenzprozesses bestehen. Auf Basis dieses Referenzprozesses sollen dann zum einen Arbeitsaufgaben verteilt, die Erfüllung der Arbeitsaufgaben dokumentiert, die Erledigung rückgemeldet und die Bewertung vorgenommen werden (Prozessmanagement). Zum anderen sollen die für die einzelnen Prozessschritte notwendigen

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Informationen verfügbar gemacht und kommuniziert werden (Informations- und Kommunikationsmanagement). Außerdem soll entlang des Workflows die Bildung von gemeinsamen Werten, Einstellungen und Vorstellungen von der Zusammenarbeit unterstützt werden. Diese soll durch die Vereinbarung von Regeln für Schlüsselbereiche der Zusammenarbeit vor Projektbeginn und projektbegleitend erreicht werden (Entwicklung von interorganisationalen Kooperationsregeln). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 6; Prozessanalysen von Produktionsanläufen; Auswahlverfahren: Quota). Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 6; Unterlagen aus Produktionsanläufen; Auswahlverfahren: Quota). Gruppendiskussion (Stichprobe: 16; Führungskräfte bei Produktionsanläufen; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; Führungskräfte bei Produktionsanläufen; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 129; Mitarbeiter von Produktionsanläufen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Krämer, B.; Preuss, S.; Steinborn, A.: Management virtueller Teams bei Produktionsanläufen. in: GfA Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (Hrsg.): Innovationen für Arbeit und Organisation: Bericht zum 52. arbeitswissenschaftlichen Kongress. Dortmund: GfA-Press 2006, S. 387-390.+++Meier, H.; Zimolong, B. (Hrsg.): Workflowbasierte Steuerung unternehmensübergreifender Serienanläufe. Düsseldorf: VDMA-Verl. 2007. +++Preuss, S.: Information und Kommunikation in Zulieferketten bei virtueller Teamarbeit. in: GfA Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (Hrsg.): Innovationen für Arbeit und Organisation: Bericht zum 52. arbeitswissenschaftlichen Kongress. Dortmund: GfA-Press 2006, S. 723-726.+++Zimolong, B.; Meier, H.; Preuss, S.; Homuth, M.: KMU-gerechtes Anlaufmanagement in der Lieferkette. in: Industrie Management, 2006, 1, S. 35-38.+++Preuss, S.; Krämer, B.; Steinborn, A.; Zimolong, B.: Effizientes Anlaufmanagement innerhalb KMUbasierter Kunden-Lieferanten-Beziehungen. in: Zimolong, B. (Hrsg.): Bochumer Berichte zur Angewandten Psychologie, Nr. 22. Bochum: Univ. 2007. ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Lehrstuhl Arbeits- und Organisationspsychologie (44780 Bochum); Universität Bochum, Fak. für Maschinenbau, Institut Product and Service Engineering Lehrstuhl für Produktionssysteme (Universitätsstr. 150, Geb. IB 2-28, 44801 Bochum) KONTAKT: Krämer, Björn (Dr. e-mail: [email protected])

[99-L] Lammeyer, Thomas: Telearbeit, (Saarbrücker Schriften zu Recht und Praxis, Bd. 5), Saarbrücken: Verl. Alma Mater 2007, 367 S., ISBN: 978-3-935009-20-1 INHALT: "Gegenstand der Untersuchung ist eine Diskussion der Frage, wie sich die verschiedenen Formen der Telearbeit in den bestehenden Regelungszusammenhang des Arbeitsrechts einfügen. Die dem Grundsätzlichen folgende analytische Betrachtung der verschiedenen Statusmöglichkeiten der mit Telearbeit Beschäftigten im ersten Teil wird durch den sich mit den individualrechtlichen Regelungsfragen der Telearbeit beschäftigenden zweiten Teil der Arbeit ergänzt. Hierzu wird ein Bezug auf allgemeine Informationsansprüche und Unterrichtungsmöglichkeiten dezentral Beschäftigter sowie die bei der Neubegründung von Telearbeitsplätzen bzw. den bei der 'Umwandlung' von Arbeits- in Telearbeitsverhältnisse sich ergebenden Probleme hergestellt. Darüber hinaus erfolgt eine Analyse des telearbeitsspezifischen Ar-

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beitsschutzes sowie der damit im Zusammenhang stehenden Problematik eines Zutrittsrechts zum Telearbeitsplatz, der speziellen Haftung im Telearbeitsverhältnis, der allgemeinen Kostentragung, des Lohnanspruchs bei unverschuldeter Betriebsstörung, des Datenschutzes, der sozialversicherungsrechtlichen Komponenten, der Zulässigkeit von Telearbeit in der Wohnstätte und den sich im Kontext der Beendigung von Telearbeit stellenden Problemen. Neben einer allgemeinen Einführung liegt das Hauptgewicht des dritten Teils, innerhalb dessen auf den kollektiven Bezug der Telearbeit eingegangen wird, naturgemäß bei dem Betriebsverfassungsrecht und den damit verbundenen Beteiligungsrechten des Betriebsrats." (Autorenreferat)

[100-L] Meyer, Lars: Organisierte Selbstorganisation: Überlegungen zu Entstehung und Entwicklungsperspektiven autonomen Handelns in der post-tayloristischen Arbeitsorganisation, in: Sergio Bologna, Michael Danner, Willi Hajek, Holger Heide, Athanasios Karathanassis, Lars Meyer (Hrsg.): Selbstorganisation... : Transformationsprozesse von Arbeit und sozialem Widerstand im neoliberalen Kapitalismus, Berlin: Die Buchmacherei, 2007, S. 56-89, ISBN: 978-3-00-021396-0 (Standort: UB Bonn(5)-2007 8598) INHALT: Der Verfasser diskutiert aus arbeitssoziologischer Sicht die Entwicklungen der posttayloristischen Arbeitsorganisation. Die Leitfrage lautet: Wie kommt es dazu, dass die Beschäftigten sich selbst organisieren, und zwar in einer für das Unternehmen in der Regel überaus produktiven Weise? Eine Analyse der post-tayloristischen Veränderungen der Arbeitsorganisation lenkt den Blick auf die Subjektivierung der Arbeit als Entstehung einer für den Arbeitsprozess bislang geradezu als unmöglich angenommenen autonomen Subjektivität. Vor dem Hintergrund neuerer soziologischer Deutungsperspektiven post-tayloristischer Arbeitsorganisation werden Analyseansätze der Autonomiegenese im Arbeitsprozess diskutiert, die sich an die Marxsche Ökonomiekritik anschließen. Hier steht der Gedanke einer "kommunikativen Form der reellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital" im Mittelpunkt und damit die Funktionsweise der Entwicklung post-tayloristischer Formen der "indirekten Steuerung" von Arbeit, die wesentlich in der Herstellung der kommunikativen Selbstorganisation der in teilautonomen Einheiten organisierten Beschäftigten besteht. Auf dieser Grundlage wird erörtert, was emanzipative Selbstorganisation unter den Bedingungen der organisierten Selbstorganisation von Arbeit heißen kann. (ICE2)

[101-F] Okhrin, Irena, Dipl.-Math.; Pichtchoulov, Grigori, Dipl.-Math. (Bearbeitung); Richter, Knut, Prof.Dr. (Leitung): Potenziale des Mobile Business für die Beschaffungslogistik INHALT: Mobile Business eröffnet ein erhebliches Optimierungspotenzial für die Beschaffungsund ATP (Available to Promise)-Systeme der Unternehmungen, dabei insbesondere für die "gate keeper" von Supply Chains oder Supply Netzwerken. Die verbesserten informationellen Möglichkeiten bei der virtuellen (nicht ortsgebundenen) Angebots- und Auftragsbearbeitung lassen eine weitere Qualifizierung der Planungsprozesse der Kunden-Produzenten-Lieferanten-Beziehungen, darunter eine Reduzierung der Länge der Bestellzyklen, der Zahl von Auftragsstornierungen und der Bestände in der Unternehmung und in der Supply Chain als Ganzes erwarten. Als weiterer Effekt können sich Dematerialisierungstendenzen einstellen, indem

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Informationen materielle Güter in den Beschaffungsstrukturen ersetzen. Diese eher hypothetischen Vorstellungen sollen in dem folgenden Forschungsprojekt wissenschaftlich untersucht und fundiert bzw. spezifiziert werden. METHODE: mathematische Modellierung; Optimierungsmethoden DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pishchulov, G.; Richter, K.: Inventory rationing and sharing in pre-sell distribution with mobile communication technologies. in: International Journal of Production Economics (forthcoming).+++Okhrin, I.; Richter, K.: Logistics processes in mbusiness. Arbeitsberichte Mobile Internet Business (ISSN 1861-3926), 2007, Nr. 7.+++ Okhrin, I.; Richter, K.: Models in the mobile business environment. in: International Journal of Logistics Systems and Management, 2007 (forthcoming).+++Okhrin, I.; Richter, K.: Inventory and transportation models in the mobile business environment. in: Business environment analysis - an overview. ICFAI University Pr. 2006 (forthcoming).+++Okhrin, I.; Richter, K.: Mobile business in logistics. in: Hochberger, Christian; Liskowsky, Rüdiger (Hrsg.): Informatik für Menschen. Proceedings zur INFORMATIK 2006, Bd. 2. GI-Edition-Lecture Notes in Informatics (LNI), P-94, 2006, S. 530-536.+++Okhrin I.; Richter, K.: Mobile business: survey, application and prospectives (russ.). Vestnik of the St. Petersburg University, Series 5, 2005, No. 4, pp. 24-47.+++Richter, K.; Okhrin, I.: Mobile business and its prospects (russ.). Proceedings of the 1st Scientific Readings "Management and self organization in the national economy" at the Ural State Economic University. Ekaterinburg 2005, pp. 175-202. +++Okhrin, I.; Richter, K.: Mobile business: framework, Business Applications and Practical Implementation in Logistics Companies. Arbeitsberichte Mobile Internet Business (ISSN 1861-3926), 2005, Nr. 1.+++Okhrin, I.; Richter, K.: Modeling logistical problems in the mobile business environment. in: Proceedings of the International Conference on Industrial Logistics 2005, Montevideo, Uruguay, 2004, pp. 245-254.+++Pichtchoulov, G.; Richter, K.: Economic effects of mobile technologies on operations of sales agents. Working Paper (ISSN 1860 0921), No. 226. Frankfurt (Oder): European Univ. Viadrina, Frankfurt (Oder) 2004.+++ Okhrin, I.; Richter, K.: Inventory and transportation models in the mobile business environment. Working Paper (ISSN 1860 0921), No. 221. Frankfurt (Oder): European Univ. Viadrina, Frankfurt (Oder) 2004, 22 S. ART: BEGINN: 2003-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Industriebetriebslehre (Große Scharrnstr. 59, 15230 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Okhrin, Irena (e-mail: [email protected], Tel. 0335-5534-2605)

[102-L] Ramioul, Monique: Global restructuring of value chains and the effects on the employment, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 16/2007, Nr. 2, S. 13-19 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/072/rami07a.pdf) INHALT: "This article looks at the current intensified globalisation of the economy from the perspective of the restructuring of global value chains, changes in organisations and the impact on work and workers. Economic globalisation today implies a restructuring of global value chains and a changing inter-organisational division of labour. The essential characteristic is the decoupling of business functions to relocate them in different organisational and geo-

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graphical configurations. Therefore it seems more accurate to analyse restructuring at the level of global value chains rather than at the level of individual firms. Although effects on work and workers of these tendencies are still relatively unexplored in research, several assumptions can be made. The blurring of organisational boundaries and the fragmentation of work, the triangulation of the employment relationship, changes in the autonomy, new qualification and flexibilisation strategies and a different time use for individuals are some of the expected outcomes." (author's abstract)

[103-F] Ueberle, Max, Dipl.-Pol.; Rixgens, Petra; Behr Martina (Bearbeitung); Greiner, Wolfgang, Prof.Dr.; Badura, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung): ProSoB - Produktivität von Sozialkapital in Betrieben. Kennzahlenentwicklung und Nutzenbewertung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement INHALT: Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement gelten Wohlbefinden und körperliche Gesundheit als Kernvoraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsleistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sollten deshalb in einer alternden Gesellschaft mit finanziell überlasteten sozialen Sicherungssystemen professionell und nachhaltig gestützt und gefördert werden. Durch Entwicklung geeigneter Kennziffern für das Betriebliche Gesundheitsmanagement sollen Unternehmen als Organisationen lernen, ihr intangibles Vermögen und dessen Bedeutung für Gesundheit, Beschäftigungsfähigkeit und Betriebsergebnis sichtbar und messbar und dadurch beeinflussbar und bewertbar zu machen. In fünf Modellbetrieben werden Kriterien entwickelt, die es möglich machen, den Zusammenhang zwischen Sozialkapital, Humankapital, dem Wohlbefinden und der Gesundheit der Beschäftigten sowie dem Betriebsergebnis darzustellen und zu bewerten. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 01 Sozialepidemiologie und Gesundheitssystemgestaltung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Ueberle, Max (Tel. 0521-106-4695, e-mail: [email protected])

[104-L] Völker, Beate; Flap, Henk: Community at the workplace, in: Jörg Lüdicke, Martin Diewald (Hrsg.): Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit : zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 113-133, ISBN: 978-3-531-15182-3 (Standort: UuStB Köln(38)34A6785) INHALT: Der Beitrag zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften untersucht vor dem Hintergrund modernisierungstheoretischer Thesen Gemeinschaftspotentiale im Kontext von Arbeitsbeziehungen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern innerhalb der Sphäre der Arbeitsbeziehungen Verluste an nachbarschaftlichen Gemeinschaften kompensiert werden können. Auf der Grundlage einer aktuellen repräsentativen Umfrage 1999/2000 in den

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Niederlanden unter 1007 Personen können die Autoren zeigen, dass das Ausmaß von solidarischem Verhalten unter Arbeitskollegen insgesamt eher begrenzt ist. Darüber hinaus werden die Bedingungen analysiert, die für ein solidarisches Verhalten unter Arbeitskollegen und damit für physische und soziale Zufriedenheit förderlich sind. (ICG2)

[105-L] Walwei, Ulrich: Vernachlässigte Potenziale? - Arbeit und Beschäftigung, in: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Forum Berlin (Hrsg.): Fällt die Gesellschaft auseinander? Herausforderungen für die Politik : Auftaktveranstaltung des Projektes "Gesellschaftliche Integration", 28. September 2006, 2007, S. 6178, ISBN: 978-3-89892-610-2 (Graue Literatur; URL: http://www.fes.de/integration/pdf/Faellt_die_Gesellschaft_auseina.pdf) INHALT: Der Beitrag ist folgendermaßen strukturiert: Zunächst wird kurz die Krise am Arbeitsmarkt beschreiben, um deutlich zu machen, welche Potenziale auf der globalen Ebene vernachlässigt werden. Anschließend wird auf einen wichtigen Punkt genauer eingegangen: Unabhängig von den Krisenerscheinungen ist die Arbeitsmarktentwicklung durch fortlaufende Wandlungsprozesse gekennzeichnet. In diesem Teil der Ausführungen sollen die spezifischen Potenziale deutlich werden. Dann geht der Autor kursorisch auf die Arbeitsmarktreformen ein und - mit Blick auf die vorher beschriebenen Potenziale - fragt danach, was von Seiten der Politik getan worden ist: War das notwendig? Ist das hinreichend? Damit möchte er aus seiner Sicht die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeitsmarktreformen aufzeigen. Am Ende wird in einem etwas perspektivischen Blick im Kontext von wirtschaftlichem Strukturwandel, Globalisierung, technischem Fortschritt und demografischer Entwicklung aufgezeigt, wie groß der Handlungsdruck heute schon ist. Viele Dinge, die wir jetzt als Zukunftsfragen diskutieren, sind eigentlich schon Realität und bedürfen schon aktuell einer Umsteuerung. Auch hier sind noch einige Potenziale zu erschließen. (IAB2)

[106-F] Werder, Axel von, Prof.Dr. (Bearbeitung): Organisatorische Gestaltung INHALT: Im Forschungsschwerpunkt Organization Design geht es um die Effizienzbewertung organisatorischer Strukturen. Grundlage bildet dabei ein geschlossenes handlungstheoretisches Effizienzkonzept, das eine wissenschaftlich fundierte Beurteilung und Auswahl zweckmäßiger Organisationsstrukturen erlaubt. Die gegenwärtigen Forschungsaktivitäten beziehen sich zum einen auf die weitere Ausarbeitung des Effizienzkonzepts. Zum anderen wird in verschiedenen Forschungsprojekten die Effizienz konkreter organisatorischer Gestaltungen untersucht. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Mitgliedsunternehmen des Arbeitskreises Organisation). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Werder, Axel v.: Zur Begründung organisatorischer Gestaltungen. in: Glaser, Horst; Schröder, Ernst F.; Werder, Axel v. (Hrsg.): Organisation im Wandel der Märkte. Erich Frese zum 60. Geburtstag. Wiesbaden 1998, S. 479-509.+++Werder, Axel v.: Commentary: system-based differentiation in Japanese firms. Comments from a German perspective. in: Dirks, Daniel; Huchet, Jean-Francois; Ribault, Thierry (eds.): Japanese management in the low growth era - between external shocks and internal evolution. Berlin u.a. 1999,

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pp. 377-385.+++Werder, Axel v.: Effizienzbewertung organisatorischer Strukturen. in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Jg. 28, 1999, S. 412-417.+++Werder, Axel v.; Grundei, Jens: Organisation des Organisationsmanagements: Gestaltungsalternativen und Effizienzbewertung. in: Frese, Erich (Hrsg.): Organisationsmanagement: Neuorientierung der Organisationsarbeit. Im Auftrag des Arbeitskreises "Organisation" der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. Stuttgart 2000, S. 97-141.+++Werder, Axel v.; Reichel, Oliver: Organisation des E-Business-Managements - Gestaltungsalternativen und Lösungen der Praxis. in: Frese, Erich; Stöber, Harald (Hrsg.): E-Organisation. Strategische und organisatorische Herausforderungen des Internet. Wiesbaden: Gabler 2002, S. 243-257.+++Werder, Axel v.; Grundei, Jens; Talaulicar, Till: Organisation der Unternehmenskommunikation im InternetZeitalter. in: Frese, Erich; Stöber, Harald (Hrsg.): E-Organisation. Strategische und organisatorische Herausforderungen des Internet. Wiesbaden: Gabler 2002, S. 395-423.+++Werder, Axel v.: Organisatorische Gestaltung (Organization Design). in: Schreyögg, G.; Werder, A.v. (Hrsg.): Handwörterbuch Unternehmensführung und Organisation. Stuttgart 2004, Sp. 10881101.+++Werder, Axel, v.; Stöber, Harald (Hrsg.): Center-Organisation: Gestaltungskonzepte, Strukturentwicklung und Anwendungsbeispiele. Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2004.+++ Werder, Axel v.; Grundei, Jens: Konzeptionelle Grundlagen der Center-Organisation: Gestaltungsmöglichkeiten und Effizienzbewertung. in: Werder, Axel v.; Stöber, Harald (Hrsg.): Center-Organisation: Gestaltungskonzepte, Strukturentwicklung und Anwendungsbeispiele. Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2004, S. 11-54.+++Dies.: Center-Typen in der Unternehmenspraxis: Ergebnisse einer empirischen Erhebung. in: ebd. Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2004, S. 159-178.+++Krüger, Wilfried; Werder, Axel v.; Grundei, Jens: Center-Organisation: Lessons Learned. in: ebd. Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2004, S. 297-306.+++Werder, A. v.: Führungsorganisation: Grundlagen der Spitzen- und Leistungsorganisation von Unternehmen. Wiesbaden 2005.+++Werder, A. v.; Stöber, H.; Grundei, J. (Hrsg.): Organisationscontrolling: Konzepte und Praxisbeispiele. Wiesbaden 2006.+++Becker, Ludger; Talaulicar, Till: Organisations-Controlling in der Praxis: Conformance- und Peformance-Controlling im Bayer-Konzern. in: Controlling, Jg. 19, 2007, S. 449-454.+++Krüger, Wilfried; Werder, Axel v.; Grundei, Jens: Center-Konzepte: strategieorientierte Organisationen von Unternehmensfunktionen. in: Zeitschrift Führung und Organisation, Jg. 76, 2007, S. 4-11. ARBEITSPAPIERE: Werder, Axel v.: Grundlagen der Effizienzbewertung organisatorischer Strukturen. Diskussionspapier / Wirtschaftswissenschaftliche Dokumentation der Technischen Universität Berlin, 1998/15. +++Werder, Axel v.; Grundei, Jens: Organization design: an action-theoretic approach. Diskussionspapier / Wirtschaftswissenschaftliche Dokumentation der Technischen Universität Berlin, 2001/11. ART: BEGINN: 1998-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Wirtschaft und Management, Institut für BWL Lehrstuhl Organisation und Unternehmensführung (Wilmersdorfer Str. 148, 10585 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-314-22583, e-mail: [email protected])

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4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen [107-L] Alemann, Annette von: Chancenungleichheit im Management: Begründungsmuster der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 30/2007, H. 1, S. 21-38 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der gravierenden Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen und im Management deutscher Wirtschaftsunternehmen. Eine Auswertung der Hoppenstedt-Firmendatenbanken ergab für das Jahr 2002 einen Frauenanteil von 9% im Management, welcher nach ihrer Einschätzung auch in Zukunft stagnieren wird. Sie stellt zunächst einige Erklärungsansätze aus der Geschlechter- und Organisationssoziologie vor, die sich auf die Verhaltensunterschiede bei Frauen und Männern nach dem "Differenzansatz", auf strukturelle Hindernisse sowie ideologische Barrieren und Stereotype beziehen. Sie berichtet anschließend über das vom Wissenschaftszentrum Berlin und der Universität Bielefeld initiierte Forschungsprojekt "Wirtschaftseliten zwischen Konkurrenzdruck und gesellschaftlicher Verantwortung", in welchem Leitfadeninterviews mit 32 männlichen und 22 weiblichen Spitzenführungskräften in Deutschland durchgeführt worden sind (Wirtschaftseliten 2005). Die Autorin skizziert die lebensweltlichen Erklärungsmuster der Führungskräfte in Bezug auf die geschlechtsspezifische Ungleichheit im Management und erörtert die vorgeschlagenen Lösungen zum Abbau der Benachteiligung von Frauen. (ICI)

[108-F] Bolte, Annegret, Dr.habil.; Behr, Marhild von, Dr.; Pfeiffer, Sabine, Dr.; Porschen, Stephanie, Dr.; Bürgermeister, Markus, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Böhle, Fritz, Prof.Dr. (Leitung): Die Integration von unten - eine neue Herausforderung für die industrielle Produktion (INTEGRUNT) INHALT: Dynamische Absatzmärkte, komplexe Produkte, steigende Anforderungen an Termintreue, Qualität und Kostenreduktion erfordern ein integriertes Modernisierungskonzept, dessen zentraler Fokus sich auf Voraussetzungen und Möglichkeiten einer prozessbezogenen dynamischen Integration von unten richtet. Hierfür müssen neue Verfahren zur Koordination und Integration entwickelt werden. In dynamischen und flexiblen Unternehmen erweist sich die Dezentralisierung der Planung als nicht ausreichend: Notwendig sind vor allem Abstimmungen in laufenden Prozessen, die von der eigentlichen Arbeit nicht getrennt sondern unmittelbar mit ihr verbunden sind. Im Zentrum des Konzeptes der Integration von unten steht die Koordinierung in die laufenden Prozesse sowie das Wechselspiel zwischen einer Koordinierung in Gremien etc. und der informellen Koordinierung in der alltäglichen Arbeit. METHODE: Die Integration von unten kann nur optimal stattfinden, wenn betriebliche Organisation, Veränderung formeller Strukturen, Kompetenzen der Mitarbeiter und Erfahrungstransfer (Mentoring), Managementstrategien, Informatisierung und Promotoren/ Monitoring so gestaltet sind, dass sie das Zusammenspiel von zentralen und dezentralen Strukturen mit besonderem Augenmerk auf das Wechselspiel von formellen und informellen Strukturen unterstützen. In dem Vorhaben werden in diesen sechs Gestaltungsfeldern die Voraussetzungen für eine Koordination von unten entwickelt. Beteiligt sind hieran sechs Unternehmen, die jeweils in einem ersten Schritt ein Kernfeld innovativ entwickeln und erproben und sich an einem zwei-

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ten, von einem anderen Unternehmen schwergewichtig bearbeiteten Feld, beteiligen. In einem zweiten Schritt werden die von den Unternehmen erarbeiteten Gestaltungsmaßnahmen wechselseitig übernommen und im Hinblick auf ein integriertes Konzept der Integration von unten unter Berücksichtigung jeweils unterschiedlicher betrieblicher Gegebenheiten verbunden und weiterentwickelt. Die wissenschaftliche Begleitung der betrieblichen Vorhaben erfolgt durch das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. München. Die wissenschaftliche und administrative Koordination des Vorhabens erfolgt durch das Extraordinariat für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt der Universität Augsburg. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Böhle, F.; Bürgermeister, M.: Der Mitarbeiter als Organisator. Bausteine der Organisation müssen zueinander passen. in: Intelligenter Produzieren, 2006, H. 5, S. 14-15 ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe -PTKA- Bereich Produktion und Fertigungstechnologien PFT-; Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Extraordinariat für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt (Universitätsstr. 16, 86159 Augsburg); Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- (Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München) KONTAKT: Bürgermeister, Markus (Tel. 0821-598-4094, e-mail: [email protected])

[109-F] Brandtstädter, Patricia, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Engelhard, Johann, Prof.Dr. (Betreuung): Der Interkulturationsprozess in multinationalen Unternehmen (Arbeitstitel) INHALT: Inhaltliche Ziele: Wenn Angehörige unterschiedlicher Landeskulturen längerfristig in bestimmten Arbeitszusammenhängen interagieren, dann besteht die Möglichkeit, dass sich aus dieser kulturellen Überschneidungssituation heraus ein neues kulturelles Orientierungssystem bildet. Untersucht werden soll, ob und wie eine wechselseitige Anpassung ("Interkultur") erfolgt. METHODE: voraussichtl. narratives Interview DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Internationales Management mit Schwerpunkt Europäisches Management (Kirschäckerstr. 39, 96045 Bamberg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0951-863-2670, e-mail: [email protected])

[110-L] Döbler, Thomas: Zum Einsatz von Social Software in Unternehmen, in: Christian Stegbauer, Michael Jäckel (Hrsg.): Social Software : Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 119-136, ISBN: 978-3-531-15395-7

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INHALT: Betriebliche Einsatzpotenziale und -restriktionen von Social Software-Anwendungen zur Unterstützung der internen oder externen Kommunikation sowie des Wissensmanagements von Unternehmen werden diskutiert. Da eine solide empirische Basis zum Einsatz von Social Software in Unternehmen weitgehend fehlt und zum Erfolg solcher Anwendungen im Grunde nichts vorliegt, werden die theoretischen Ausführungen von Erfahrungen aus realisierten Einzelfallbeispielen argumentativ unterstützt. Es wird darauf hingewiesen, dass betriebliche Hierarchien und feste Strukturen den Vernetzungspraktiken von Social Software, die durch Eigeninitiative und flexible Strukturen gekennzeichnet sind, konträr gegenüberstehen. Es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass bei einem gemeinsamen Arbeiten mit Social Software-Anwendungen die Gemeinschaftsbildung nicht nur innerhalb von Arbeitsteams, sondern auch zwischen diesen gestärkt werden kann. (GB)

[111-F] Egold, Nikolai W., Dr.phil. (Bearbeitung); Dick, Rolf van, Prof.Dr. (Leitung): goethe barometer - Mitarbeiterbefragung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität INHALT: Die Untersuchung soll Erkenntnisse über Stabilität bzw. Veränderung von Einstellungen von Mitarbeitern im Rahmen eines Change-Prozesses einer Organisation erbringen. Die Johann Wolfgang Goethe-Universität wird zum 01. Januar 2008 in eine Stiftungsuniversität überführt. Die Untersuchung betrifft die Frage, welche Variablen Kundenorientierung und Identifikation von Mitarbeitern beeinflussen und wie sich diese Zusammenhänge, insbesondere über einen längeren Zeitraum gestalten. Hierbei werden neben Arbeitsbedingungen v.a. die Führungskräfte untersucht sowie die Wahrnehmung der Mitarbeiter im Sinne verschiedener Klimavariablen in ihren Abteilungen. Weiterhin soll untersucht werden, ob sich diesbezüglich Unterschiede verschiedener Abteilungen, z.B. Verwaltung und Forschung und Lehre und einzelner Institute finden lassen. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt und nicht um Auftragsforschung zur Personalentwicklung, sollen aus den Ergebnissen keine konkreten Personalentwicklungsmaßnahmen abgeleitet, sondern ausschließlich Empfehlungen gegeben werden. Weiterhin sollen die Ergebnisse dergestalt veröffentlicht werden, dass sie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johann Wolfgang Goethe-Universität erreichen. ZEITRAUM: 2007-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main METHODE: Die Studie beruht u.a. auf Konzepten Benjamin Schneiders und Mitarbeitern sowie auf der Forschung zur Identifikation von Mitarbeitern von Rolf van Dick sowie auf der Forschung zu Kundenorientierung von Nikolai Egold. Die Untersuchung soll Erkenntnisse über Stabilität bzw. Veränderung von Einstellungen von Mitarbeitern im Rahmen eines ChangeProzesses einer Organisation erbringen; die Johann Wolfgang Goethe-Universität wird zum 01. Januar 2008 in eine Stiftungsuniversität überführt. Es sollen zunächst Informationen zur gegenwärtigen Situation an der Johann Wolfgang Goethe Universität eingeholt werden. Hierzu werden mittels eines standardisierten Fragebogens interne organisationale Zusammenarbeit, Personale Kundenorientierung, Organizational citizenship behavior (OCB), Organisationale Identifikation, Arbeitszufriedenheit, Organisationale Kundenorientierung, Teamklima, wahrgenommene organisationale Unterstützung, Arbeitsplatzunsicherheit, Führungsverhalten, organisationale Gerechtigkeit, negatives Betriebsklima, Reziprozität, Tätigkeitsmerkmale sowie Daten zur Einstellung gegenüber der Umwandlung in eine Stiftungsuniversität in Form quantitativer Daten erhoben. Die Befragung ist sowohl als Papierversion als auch Online zu bearbeiten. Innerhalb der Forschung zu Kundenorientierung und Identifikation stellt sich die Frage, inwieweit diese Einstellungen veränderbar sind, da die meisten Studien zu diesen Themenbereichen auf Querschnitten beruhen. Besonders bzgl. der Kundenorientierung auf

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individueller Ebene der Mitarbeiter wird diskutiert, inwieweit es sich eher um ein stabiles Trait oder eine beeinflussbare Größe handelt. Weiterhin sollen Zusammenhänge der einzelnen Variablen mittels Mehrebenenanalysen untersucht werden. Hierbei gilt ein besonderer Fokus Verhalten und Einstellungen der Führungskräfte und ihrer Wirkung auf Kundenorientierung du Identifikation. Weiterhin sollen moderierte und mediierte Effekte analysiert werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=3.600; sämtliche Mitarbeiter der Johann Wolfgang GoetheUniversität; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 05 Psychologie und Sportwissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Sozialpsychologie (Kettenhofweg 128, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-798-25155, e-mail: [email protected])

[112-F] Freye, Saskia (Bearbeitung); Streeck, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Führungswechsel in der Deutschland AG: die Wirtschaftselite im Wandel, 1960-2005 INHALT: Das Projekt untersucht, wie sich die Zusammensetzung der deutschen Wirtschaftselite zwischen 1960 und 2005 verändert hat. Zu diesem Zweck werden die Rekrutierungs- und Karrieremerkmale der Vorstandsvorsitzenden der fünfzig größten Industrieunternehmen Deutschlands zu zehn Zeitpunkten erfasst. Der Wandel in der Zusammensetzung der Gruppe der bedeutendsten Unternehmensleiter soll Aufschluss über das sich ändernde Verhältnis von Unternehmen, Gesellschaft und Politik geben. Im Zentrum des Projekts steht die Frage, wie sich die Auflösung des deutschen Unternehmensnetzwerks auf Stellung und Struktur der Großunternehmen auswirkt. In einer Fallstudie werden die Veränderungen der vergangenen zwanzig Jahre exemplarisch am Beispiel eines der einflussreichsten deutschen Industrieunternehmen analysiert. ZEITRAUM: 1960-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: theoretischer/ methodischen Ansatz: 1. Datenbank mit Karriereverläufen/ -merkmalen von Vorstandsvorsitzenden in Deutschland (im 5-Jahresabstand von 1960-2005; die 50 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland); 2. Fallstudie zur Unternehmensentwicklung Daimler-Benz/ Chryslers zwischen 1985-2005 DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 500). Qualitatives Interview (Stichprobe: 7). ART: BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[113-L] Gerlach, Irene; Schneider, Helmut; Juncke, David: Betriebliche Familienpolitik in auditierten Unternehmen und Institutionen, (Arbeitspapier / Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik, Nr. 3), Münster 2007, V, 49 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ffp-muenster.de/Arbeitspapier/Arbeitspapier_FFP_2007_3; http:// www. beruf-und-familie.de/files/dldata//ab3d10d7c35355a62b4bb75af61600f8/FFP_Arbeitspapier_2007 _03_zusfassung.pdf)

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INHALT: "Betriebliche Familienpolitik ist ein junges Forschungsfeld, dessen wissenschaftliche Untersuchung sich aus einer politikwissenschaftlich orientierten und aus einer wirtschaftswissenschaftlich orientierten Perspektive heraus anbietet. Erstgenannte Perspektive ist primär deskriptiver Art und strukturiert den Untersuchungsgegenstand anhand dreier Dimensionen: Polity blickt auf die Rahmenbedingungen betrieblicher Familienpolitik, politics auf das Handeln betrieblicher Akteure; policy ist schließlich auf Inhalte und Ziele betrieblicher Familienpolitik gerichtet. Die wirtschaftswissenschaftlich orientierte Perspektive ist demgegenüber eher analytischer Art und fokussiert auf den betriebswirtschaftlichen Nutzen, der mit der Durchführung familienbewusster Personalpolitik einhergehen kann. Diesbezügliche empirische Studien wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung liegen aufgrund einer komplexen Variablenstruktur in einem geringeren Ausmaß vor als deskriptive Untersuchungen politikwissenschaftlicher Strukturierung. Vorliegendes Arbeitspapier verbindet beide Untersuchungsperspektiven und betrachtet auf Grundlage zweier empirischer Untersuchungen von 75 erwerbswirtschaftlichen Unternehmen und 72 nicht-erwerbswirtschaftlichen Institutionen betriebliche Familienpolitik sowie betriebswirtschaftliche Erfolge familienbewusster Personalpolitik. Sowohl für Unternehmen als auch Institutionen kann gezeigt werden, dass Familienbewusstsein in sehr vielen Fällen mit positiven einzelwirtschaftlichen Effekten einhergeht. Komparative Analysen legen ferner dar, dass betriebliches Familienbewusstsein in Unternehmen eher zu Erfolg führt als in Institutionen. Die explorativ gewonnenen Erkenntnisse bilden die Ausgangsbasis für weitergehende empirische Untersuchungen der Erfolge und Effekte familienbewusster Personalpolitik. Durchzuführende methodische Vorarbeiten sind auf Konzeptionalisierung und Operationalisierung der Input- und Output-Seite familienbewusster Personalpolitik zu richten." (Autorenreferat)

[114-F] Günther, Angelika, Dipl.-Kff.; Leis, Miriam, M.A.; Malzahn, Nils, Dipl.-Inform.; Tünte, Markus, Dipl.-Soz.Wiss.; Urspruch, Thekla, Dipl.-Kff.; Zeini, Sam, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Shire, Karen A., Univ.-Prof.Ph.D.; Hoppe, Heinz Ulrich, Univ.-Prof.Dr.; Borchert, Margret, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Virtuelles Arbeiten und Lernen in projektartigen Netzwerken. Interdisziplinäre Lösungsansätze für die menschengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und ein Mitarbeiter förderndes Personalmanagement (VIP-NET) INHALT: Das interdisziplinäre Forschungsprojekt zielt auf die soziale, technische und organisatorische Unterstützung wissensintensiver Kooperationsarbeit im Kontext dynamischer Netzwerke. Solche Arbeit wird vornehmlich im Kontext von Projekten zeitlich, sachlich und sozial strukturiert. Die Forschung umfasst daher Organisationsnetzwerke, innerhalb derer sich Projekte als basale Untersuchungseinheit ausdifferenzieren, sowie Beschäftigte, die über die Einbindung in solche Projekte Teil einer netzwerkbasierten Kooperation werden. Fokussiert werden Beziehungen von kooperativer Zusammenarbeit, projektbezogener Organisationsentwicklung (Entstehung und Auflösung), der Entwicklung dauerhafter professioneller Netzwerke sowie der Bildung organisationaler Partnerschaften. Es werden daher zum einen strukturelle Merkmale projektartiger Netzwerke beleuchtet, zum anderen aber auch Entwicklungen und Qualifikationen auf der mikrobiographischen Ebene dokumentiert. Ziel des Forschungsprojektes ist es, soziale, technische und managementbezogene Vorschläge zur Lösung von Problemen und Widersprüchlichkeiten in virtuellen Projekten anzubieten, deren Ursprünge zumeist in der zeitlichen Befristung der Zusammenarbeit vermutet werden. Daraus lassen sich drei Arbeitsziele ableiten: 1. die Rekonstruktion von Bedingungen für die zeitliche, sachliche

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und soziale Strukturierung und Reproduktion projektbezogener Kooperationsarbeit; 2. die Bereitstellung von Lösungsansätzen zur Verbesserung der technischen und sozialen Gestaltung virtuell organisierter Lernprozesse; 3. die Auslotung personalwirtschaftlicher Konzepte, die es erlauben, Arbeit in projektartigen Netzwerken zu organisieren. Damit sollen Rahmenbedingungen für eine menschengerechte Arbeitsgestaltung und ein Mitarbeiter förderndes Personalmanagement in netzwerkartigen Kontexten formuliert werden. METHODE: Es wurden detaillierte Analysen in einer Reihe von virtuellen Projektorganisationen mit entsprechenden Netzwerkstrukturen durchgeführt. Die zur Anwendung gekommenden Methoden und Instrumente entsprechen der Praxis der drei beteiligten Disziplinen - Soziologie (Arbeitsplatzbeobachtungen, problemzentrierte Interviews, standardisierte Erhebungsinstrumente), Informatik (Logfile-Analysen, Modellierung des Werkzeuggebrauchs) und Personalmanagement (Experteninterviews, großzahlige quantitative Befragungen, multivariate Analysemethoden und standardisierte Erhebungsinstrumente). Die Ausrichtung des Projektes über vier Jahre wird ein panelartiges Design der Erhebung erlauben. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 44; Projektbeteiligte in IT- und Architekturdienstleistungen). Standardisierte Befragung, schriftlich. Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: n=619; IT-Freelancer; Auswahlverfahren: passiv. Stichprobe: n=207; IT-Projektleiter; Auswahlverfahren: passiv). VERÖFFENTLICHUNGEN: Apitzsch, B.; Tünte, M.; Urspruch, T.: Neue Selbstständige in der Personalstruktur virtueller Projekte. in: Neuendorff, H.; Ott, B. (Hrsg.): Unternehmensübergreifende Prozesse und ganzheitliche Kompetenzentwicklung: neue Forschungsergebnisse und visionäre Instrumente zur Unterstützung virtueller Zusammenarbeit. Frankfurt am Main: P. Lang 2005, S. 171-182. ISBN 3-631-54170-8.+++Compagna, D. (Hrsg.): Soziotechnische Aspekte von Teleheimarbeit: Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojektes. Schriften zu Kooperations- und Mediensystemen, Bd. 17. Lohmar: Eul 2007. ISBN 978-3-89936628-0.+++Günther, A.; Malzahn, N.; Urspruch, T.; Tünte, M.; Zeini, S.; Leis, M.: Vermittlung und Entwicklung von Kompetenzen. in: Shire, K.; Borchert, M.; Hoppe, U. (Hrsg.): Jenseits von Virtualität: Arbeit und Lernen in Projektnetzwerken. Entstehung, Kompetenzentwicklung und informationstechnische Lösungen. Schriften zu Kooperations- und Mediensystemen, Bd. 12. Lohmar: Eul 2007, S. 115-166. ISBN 978-3-89936-560-3.+++Harrer A.; Malzahn, N.; Zeini, S.; Hoppe, H.U.: Combining social network analysis with semantic relations to support the evolution of a scientific community. in: Chinn, C.; Erkens, G.; Puntambekar, S. (eds.): Mice, minds, and society - the Computer Supported Collaborative Learning (CSCL) Conference 2007, International Society of the Learning Sciences, pp. 267-276.+++Malzahn, N.; Harrer, A.; Zeini, S.: The fourth man - supporting self-organizing group formation in learning communities. in: Chinn, C.; Erkens, G.; Puntambekar, S. (eds.): Mice, minds, and society - The Computer Supported Collaborative Learning (CSCL) Conference 2007, International Society of the Learning Sciences, pp. 547-550.+++Malzahn, N.; Urspruch, T.; Zeini, S.; Hoppe, H.U.: Dynamisierung von Personal- und Kompetenzentwicklung. in: Shire, K.; Borchert, M.; Hoppe, U. (Hrsg.): Jenseits von Virtualität: Arbeit und Lernen in Projektnetzwerken. Entstehung, Kompetenzentwicklung und informationstechnische Lösungen. Schriften zu Kooperations- und Mediensystemen, Bd. 12. Lohmar: Eul 2007, S. 229-241. ISBN 978-389936-560-3.+++Malzahn, N.; Zeini, S.; Harrer, A.: Ontology facilitated community navigation - who is interesting for what I am interested in? in: Dey, A.K.; Kokinov, B.N.; Leake, D.B.; Turner, R.M. (eds.); Modeling and using context, 5th International and Interdisciplinary Conference, CONTEXT 2005, Paris, France, July 5-8, 2005, Proceedings. Lecture Notes in Computer Sciene, Vol. 3554, Springer, Jul. 2005, pp. 292-303.+++Malzahn, N.; Urspruch, T.;

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Tünte, M.; Hoppe, H.U.: Teams in virtuellen Unternehmen - Zusammenstellung, Kompetenzen, Technik. in: Engelin, M.; Meißner, K. (Hrsg.): Virtuelle Organisationen und Neue Medien 2005. Workshop GeNeMe2005 Gemeinschaft in Neuen Medien, TU Dresden, 6. und 7. Oktober 2005. Vertrieb: Technische Universität Dresden, Fakultät Informatik, Institut für Software- und Multimediatechnik, S. 197-210.+++Shire, K.; Borchert, M.; Hoppe, H.U. (Hrsg.): Jenseits von Virtualität: Arbeit und Lernen in Projektnetzwerken. Entstehung, Kompetenzentwicklung und informationstechnische Lösungen. Schriften zu Kooperations- und Mediensystemen, Bd. 12. Lohmar: Eul 2007. ISBN 978-3-89936-560-3.+++Shire, K.; Borchert, M.; Hoppe, H.U.: Nachhaltige Förderung von virtuellem Arbeiten und Lernen in Projektnetzwerken. in: Dies. (Hrsg.): Jenseits von Virtualität. Arbeit und Lernen in Projektnetzwerken. Entstehung, Kompetenzentwicklung und informationstechnische Lösungen. Schriften zu Kooperations- und Mediensystemen, Bd. 12. Lohmar: Eul 2007, S. 243-255. ISBN 978-389936-560-3.+++Tünte, M.; Apitzsch, B.: "How virtual is virtual"? Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Projektnetzwerken. in: Compagna, D. (Hrsg.): Soziotechnische Aspekte von Teleheimarbeit. Schriften zu Kooperations- und Mediensystemen, Bd. 17. Lohmar: Eul 2007, S. 11-31. ISBN 978-3-89936-628-0. ARBEITSPAPIERE: Borchert, M.; Urspruch, T.: Wer ist der IT-Freelancer? Diskussionsbeiträge der Mercator School of Management der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Nr. 320, Duisburg 2007.+++Borchert, M.; Günther, A.: Kompetenzanforderung und -entwicklung von Projektleitern. Diskussionsbeiträge der Mercator School of Management der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Nr. 321, Duisburg 2007.+++Borchert, M.; Urspruch, T.: "Wer ist der IT-Freelancer?" Dokumentation der Umfrage unter IT-Freelancern vom 17. Oktober 13. November 2006. Duisburg-Essen: Univ., Campus Duisburg, Mercator School of Management, Department Management and Marketing, Lehrstuhl für Personal und Unternehmensführung. URL: http://www.vip-net.info/modules.php?op=modload&name=UpDownload& file=index&req=viewsdownload&sid= 2 .+++Borchert, M.; Urspruch, T.: Unternehmensnetzwerke. Diskussionsbeiträge der Fakultät Wirtschaftswissenschaft der Universität DuisburgEssen, Standort Duisburg, Nr. 300, 2003.+++Borchert, M.; Günther, A.; Urspruch, T.; Goltz, W. von der: Projektmanagement als Gegenstand empirischer Forschung. Diskussionsbeiträge des Fachbereichs Betriebswirtschaft der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Nr. 310, 2005.+++Harrer, A.; Zeini, S.; Ziebarth, S.; Münter, D.: Visualisation of the dynamics of computer-mediated community networks. Paper presented at International Sunbelt Social Network Conference 2007.+++Lehmann, M.: Möglichkeiten und Grenzen der Ausgestaltung von Anreizsystemen für freie Mitarbeiter. Diskussionsbeitrag des Fachbereichs Betriebswirtschaft der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Nr. 316, 2006.+++Tünte, M.; Apitzsch, B.; Shire, K.: New employment practices in project networks: beyond external and internal flexibility. Paper prepared for the Annual Meeting of the International Working Party for Labour Market Segmentation (IWPLMS), July 5th-7th, 2007 in Aix-en-Provence (France). URL: http://www.lest.cnrs.fr/IMG/pdf/Paper477.pdf.pdf .+++Urspruch, T.: Management von IT-Freelancern: eine empirische Untersuchung. Duisburg, Diss. 2007 (noch nicht veröffentlicht).+++Zeini, S.; Harrer, A.; Hoppe, H.U.: Innovationsprozesse in Open-SourceCommunities aus netzwerkanalytischer Sicht. Paper präsentiert auf der Tagung "Ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften: Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie" in Frankfurt am Main 2007. ART: BEGINN: 2003-07 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Programm "Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen" FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Gesellschaftsvergleich und die Gesellschaft Japans (47048 Duisburg); Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. Ingenieurwissenschaften, Institut für Informatik und Interaktive Systeme Fachgebiet Kooperative und Lernunterstützende Systeme (47048 Duisburg); Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Management and Marketing Lehrstuhl für Personal und Unternehmensführung (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Shire, Karen A. (Prof. Tel. 0203-379-2626, e-mail: [email protected])

[115-L] Hack, Andreas; Lammers, Frauke: Fairness im Unternehmen, in: Das Wirtschaftsstudium : Zeitschrift für Ausbildung, Examen, Berufseinstieg und Fortbildung, Jg. 36/2007, H. 8/9, S. 1078-1982 INHALT: "Fühlen sich Mitarbeiter unfair behandelt, kann dies zu ernsten wirtschaftlichen folgen für das Unternehmen führen. Manche Mitarbeiter neigen dann zu Vergeltungshandlungen wie Diebstahl und Unterschlagung oder reduzieren ihre Arbeitsleistung. Um zu einer fairen Behandlung zu gelangen, muss als Erstes geklärt werden, weshalb Verhaltensweisen als unfair empfunden werden. Dabei wird zwischen Verteilungs-, Prozess- und Interaktionsfairness unterschieden." (Autorenreferat)

[116-F] Hilpert, Alexandra, Dipl.-Psych.; Henschel, Angela, Dipl.-Psych.; Lehmann-Willenbrock, Nale, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kauffeld, Simone, Prof.Dr. (Leitung): Kompetenz als Schlüssel erfolgreicher Gruppenarbeit INHALT: Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Kompetenz von Mitarbeitern als zentrale Variable für den Erfolg von Gruppenarbeit zu untersuchen. Berücksichtigt werden in einer längsschnittlich angelegten Untersuchung zum einen angenommene Antezedenzien der Kompetenz wie das Ausmaß der den Mitarbeitern gewährten Partizipation, zum anderen Konsequenzen wie Gruppenproduktivität und Fehlzeiten, aber auch Arbeitszufriedenheit und gesundheitlichem Wohlbefinden. Eine Intervention vor allem zur Steigerung der Sozial- und Selbstkompetenz wurde entwickelt, die hinsichtlich ihrer Wirksamkeit im quasiexperimentellen Design geprüft wird. METHODE: Theoretisches Rahmenmodell ist das Human Resource Model (HRM; Miles, 1965), ein prozessorientiertes Modell, das die Bedeutung von Kompetenzen betont und eine Beziehung zwischen Partizipation und Kompetenz einerseits und Kompetenz und Leistung andererseits herstellt. Es wird davon ausgegangen, dass Partizipation in einer besseren Nutzung des Humanpotenzials resultiert, was zu einer besseren Leistung und Arbeitszufriedenheit führt (Miles, 1965). Das Modell kann als Konkretisierung von Rahmenmodellen der Gruppeneffektivität (vgl. Hackman und Morris, 1975) betrachtet werden, in denen der Gruppeninteraktionsprozess als ein intervenierender Faktor zwischen Input und Output angenommen wird. Als Prozesskriterium der Effektivität definiert z.B. Hackman (1983) in seinem normativen Modell der Gruppenarbeit den Umfang des Wissens und die Fähigkeit zur Aufgabenlösung. Die aktuelle Untersuchung überprüft das HRM-Modell erstmals empirisch. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 578; Mitarbeiter -53 teilautonome Gruppen- aus 2 Unternehmen der Automobilzulieferer-

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und Hochspannungstechnikbranche; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Fak. 02 Lebenswissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie (Spielmannstr. 19, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0531-391-2547, e-mail: [email protected])

[117-F] Jung, Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Erfolgsfaktor "Tradition" INHALT: Begriffsklärung, Definition von Tradition; Möglichkeiten von Tradition/ im Umgang mit Tradition im unternehmerischen Handeln; Wirkungszusammenhänge; Handlungsempfehlungen. ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Lehrstuhl BWL, insb. Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen) KONTAKT: Institution (Tel. 0271-740-4380, Fax: 0271-740-2724, e-mail: [email protected])

[118-L] Kluge, Norbert; Kollewe, Kathleen; Wilke, Peter (Hrsg.): Innovation, participation and corporate culture: a European perspective, (Arbeitspapier aus dem Projekt "TiM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus", Nr. 9), Rostock 2007, 108 S. (Graue Literatur; URL: http://www.projekt-tim.org/downloads/tim_working_paper_09.pdf) INHALT: Contents: Norbert Kluge, Peter Wilke: How to enhance innovation and competitiveness in Europe through employee participation and an open corporate culture? Arguments for a European agenda of 'participation-orientated corporate culture' (5-12); William Coupar: Employee participation, corporate cultures and innovation. Review and case study from the Health Care Sector (13-38); Wim Sprenger: Employee participation and corporate culture. Innovation strategies in a multinational financial company. Country report from the Netherlands (39-62); Jean Jacques Paris: Corporate culture and participation in the context of a merger between two companies in the banking sector. Country report from France (63-82); Gabriele Schöler: The German national innovation debate with special focus on employee participation and co-determination. Country report from Germany (83-98); Klaus-Peter Otto: DHTOP 2007. An innovative process with direct participation and co-determination at Dillinger Hütte GTS. Case study from Germany (99-108).

[119-L] Kocyba, Hermann: Die Bedeutung der Kategorie Wissen für den Wandel der Arbeit, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 16/2007, Nr. 2, S. 43-49 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/ 072/kocy07a.pdf)

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INHALT: "Auch wenn Wissen heute als entscheidender Wettbewerbsfaktor gilt, löst sich Produktionsarbeit nicht einfach in Wissensprozesse auf. Wissen erweist sich nur in Kombination mit Kapital und Arbeit als wertschöpfend, es tritt nicht an deren Stelle. Neue partizipative Steuerungskonzepte verändern gleichzeitig die traditionelle Wissensarchitektur des Unternehmens, tendenziell wird jeder zum Wissensarbeiter. Die zunehmende Wissensabhängigkeit wirtschaftlicher Prozesse geht nicht nur einher mit der Gefahr, zu wenig, zu spät oder das Falsche zu wissen, sondern schafft neue Risiken in Gestalt von Entscheidungsblockaden durch übergroße Datenmengen. Dies erfordert Selektionsfilter. Vor diesem Hintergrund erzeugt die neue Wissenspolitik im Unternehmen eine Tendenz zu Visualisierung, Simplifizierung und Standardisierung und gefährdet damit erreichte Partizipationsgewinne." (Autorenreferat)

[120-L] Kühl, Stefan: Coaching und Supervision: zu den offensichtlichen und versteckten Funktionen personenzentrierter Beratung in Organisationen, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 16/2007, H. 3, S. 218-230 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Unter den Begriffen der Supervision und des Coachings hat die personenzentrierte Beratung in Organisationen ein hohes Maß an Popularität erlangt. Das Ziel dieses Artikels ist es, unter Rückgriff auf die Systemtheorie, die Funktion von personenzentrierten Beratungsansätzen wie der Supervision und Coaching für die Organisation näher zu bestimmen. Es spricht einiges dafür, dass die Funktion von personenzentrierter Beratung weniger in der offensichtlichen, manifesten Funktion der Personalentwicklung liegt, denn in der versteckten, latenten Funktion der Isolierung von Konflikten in speziellen Interaktionszusammenhängen. Die Organisation erreicht durch Supervision und Coaching einen Schutz ihrer Strukturen, weil Konflikte interaktionell isoliert werden können und so für die Organisation weitgehend folgenlos bleiben." (Autorenreferat)

[121-L] Lebrenz, Christian: Prozedurale Gerechtigkeit: Argumente für mehr Transparenz und Partizipation, in: Personalführung, Jg. 40/2007, H. 4, S. 52-57 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG4877; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Jede Strategie, das Engagement von Mitarbeitern zu erhöhen, weckt auf der einen Seite die Hoffnung, eines der grundlegenden Probleme der Personalführung in den Griff bekommen zu können. Auf der anderen Seite kommt Skepsis auf, warum gerade dieser Ansatz da erfolgreich sein sollte, wo viele andere gescheitert sind. Um klarzustellen, was prozedurale Gerechtigkeit in diesem Sinne zu bieten hat, erläutert der Autor, welche Aspekte ihr Entstehen in der Praxis begünstigen und welche Mechanismen dabei wirken. Viele der geforderten Vorgehensweisen sind bereits bekannt, werden allerdings im Managementalltag oft nicht wirksam umgesetzt. Deren konsequente Verwirklichung in einer bestimmten Kombination könnte aber, gerade in schwierigen Situationen wie dem Change Management, zur deutlichen Verbesserung der Führungsqualität beitragen." (Autorenreferat)

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[122-F] Meier, Heike, Dipl.-Soz.; Prein, Gerald, Dr.; Winge, Susanne, Dipl.-Soz.; BaethgeKinsky, Volker, Dr.; Holm, Ruth, Dipl.-Soz.Wiss.; Tullius, Knut, Dipl.-Soz.Wiss.; Bellmann, Lutz, Dr.; Wiener, Bettina, Dipl.-Soz.; Leber, Ute, Dr. (Bearbeitung); Lutz, Burkart, Prof.Dr.Dr.h.c.; Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Kompetenzentwicklung in deutschen Unternehmen: Formen, Voraussetzungen und Veränderungsdynamik (im Rahmen des Gesamtprojekts "Lernkultur Kompetenzentwicklung") INHALT: Ziel des Vorhabens ist es, einen verlässlichen Überblick über Formen, Voraussetzungen und Veränderungsdynamik von Kompetenzentwicklung (KE) sowie deren Auswirkungen in deutschen Unternehmen zu gewinnen. Unter anderem geht es um die Beantwortung von Fragen nach dem Zusammenhang von Wettbewerbs-/ Innovationsfähigkeit und verschiedenen Typen von KE, nach der Bedeutung von Branchen-, Produkt- und Größenmerkmalen sowie Unternehmenskulturen für verschiedene Formen und Varianten von KE sowie nach Möglichkeiten der Politik, KE insbesondere in kleineren Unternehmen zu unterstützen. METHODE: Für das Projekt ist ein zweistufiges Vorgehen geplant. Einerseits wurden durch das Zentrum für Sozialforschung Halle (zsh) Betriebe aller Größen in ganz Deutschland in einer repräsentativen Breitenerhebung (realisierte Stichprobe N=1.826) telefonisch befragt. Andererseits werden vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) Intensivbetriebsfallstudien durchgeführt, wodurch die Ergebnisse der Breitenerhebung für ausgewählte Betriebe noch vertieft werden können. Außerdem ist das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg (IAB) mit der Auswertung des Betriebspanels beteiligt. Für alle interessierten Unternehmen wird die Teilnahme an Workshops angeboten. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 25 -geplant-). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: N=1.826 -realisiert-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Brussig, Martin: Skill adaptation after recruiting in Germany. Forms and determinants. Paper presented at the 15th Annual Meeting on Socio-Economics, LEST, Aix en Provence, 26.-28. June 2003.+++Brussig, Martin; Winge, Susanne: Kompetenzentwicklung in Unternehmen. Formen, Voraussetzungen, Veränderungsdynamik. Erstauswertung für teilnehmende Betriebe. Ms. Halle 2003. ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Universität Halle-Wittenberg (Emil-Abderhalden-Str. 6, 06108 Halle); Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: SOFI (Tel. 0551-52205-0, Fax: 0551-52205-88, e-mail: [email protected]); Winge, Susanne (Tel. 0345-5526623, e-mail: [email protected])

[123-L] Purtischert, Patricia: Diversity Management: mehr Gewinn durch weniger Diskriminierung?: von der Differenz im Umgang mit Differenzen, in: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 16/2007, H. 1, S. 88-96 INHALT: Der Beitrag setzt sich kritisch mit Diskursen zum Diversity Management als dem bisher größten Anwendungsfeld des Diversity-Ansatzes auseinander. Diversity-Management-

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Ansätze klingen oft so, als würden feministische Forderungen endlich in der Privatwirtschaft verwirklicht: Differenzen sollen anerkannt und aufgewertet, der Diskriminierungsschutz ausgebaut, Frauenquoten in den Unternehmensführungen erhöht und die Familien- und Erwerbsarbeit sinnvoll vereinbart werden können. Die Autorin analysiert die Reichweite derartiger Forderungen auf Grundlage der feministischen Theorie und zeigt so die Ausklammerung oder 'Unterbestimmung' des Machtbegriffs in vielen Diversity-Mangement-Ansätzen auf. Dem tendenziell entpolitisierten Zugang des Diversity Managements, in dem Differenzen als Ausdruck menschlicher Individualität erscheinen, stellt die feministische Theorie ein Nachdenken über Differenzen entgegen, das stets mit Reflexionen über Macht und Ungleichheit gekoppelt ist. Aus der Sicht der Autorin erweist sich die feministische Tradition daher als wichtiger Referenzpunkt für die kritische Auseinandersetzung mit dem als neoliberal diagnostizierten Phänomen des Diversity Managements. (IAB)

[124-F] Universität Gießen: The socio-economic performance of social-enterprises in the field of integration by work (PERSE) INHALT: keine Angaben METHODE: international vergleichende sozialwissenschaftliche Forschung ART: BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung Professur für vergleichende Gesundheits- und Sozialpolitik (Bismarckstr. 37, 35390 Gießen)

[125-F] Vogel, Dirk (Bearbeitung); Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Chancen und Barrieren von prozessorientierten Managementsystemen in Unternehmen der Automobilzuliefererindustrie INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Institution (Tel. 0231-755-3718, e-mail: [email protected])

[126-F] Voswinkel, Stephan, Dr.habil. (Bearbeitung): Persönlichkeit in der Bewerbung? Performative Regeln im Verkauf der Arbeitskraft INHALT: Das Forschungsprojekt geht aus von verbreiteten Diagnosen einer zunehmenden Subjektivierung von Arbeit und Vermarktlichung von Arbeitskraft sowie von der Beobachtung, dass Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsmarktverhalten verstärkt in einer Semantik des Marketing und des Verkaufs beschrieben werden. Es untersucht, wie sich diese Entwicklungen in der Rekrutierung und Bewerbung von Arbeitskräften niederschlagen. Inwieweit werden "subjektivierte" Eigenschaften der Persönlichkeit in den Erwartungen der Einsteller und

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in den performativen Regeln der Bewerbungsinteraktion relevant? Wie werden die damit verbundenen Glaubwürdigkeitserwartungen mit der strategischen Verkaufssituation der Bewerbung verbunden? Durch die Bildung von Typen der Personalrekrutierung, die sich an Hypothesen über die Relevanz subjektivierter Fähigkeiten und Charaktereigenschaften für die Arbeitsanforderungen orientieren, prüft das Projekt, ob die performativen Regeln der Bewerbung aus den funktionalen Anforderungen der Arbeit resultieren oder aus kulturell verallgemeinerten Erwartungen der Einsteller, die über die Funktionsanforderungen hinausgehen. Das Projekt verfolgt zwei Untersuchungszugänge: Erstens werden Leitbilder des guten Bewerbers in Bewerbungsratgebern untersucht. Zweitens werden Bewerbungssituationen in Expertengesprächen und Fallstudien im Hinblick auf ihre expliziten und impliziten Regeln der Performanz, der Erwartungen an Glaubwürdigkeit und Verkaufsverhalten analysiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend (Bewerbungsgespräche, -trainings). Qualitatives Interview (Personalverantwortliche und Bewerber). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Voswinkel, Stephan: Bewerbungsratgeber: funktionale Authentizität und Verkauf der Arbeitskraft. in: Genkova, Petia (Hrsg.): Erfolgreich durch Schlüsselqualifikation? Heimliche Lehrpläne und Basiskompetenzen im Zeichen der Globalisierung. Lengerich (im Erscheinen).+++Kocyba, Hermann; Voswinkel, Stephan: Kritik (in) der Netzwerkökonomie. in: Hessinger, Philipp; Wagner, Gabriele (Hrsg.): Ein neuer Geist des Kapitalismus? Paradoxien und Ambivalenzen der Netwerkökonomie. Opladen (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Voswinkel, Stephan: Der Support des Bauches: Entscheidungsorganisation bei der Personaleinstellung. Vortrag auf dem Kasseler Kongress für Soziologie (Ad-hocGruppe "Entscheidungen: zwischen Intention und Intuition"). Manuskript zur Veröffentlichung im Tagungsband voraussichtlich 2007. ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IfS- an der Universität Frankfurt am Main (Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-756183-41, e-mail: [email protected])

[127-F] Wirner, Gerhard, Dr.; Holm, Ruth, Dipl.-Sozialwirtin; Janson, Cornelia; Benthin, Rainer, Dr.; Brinkmann, Ulrich, Dr. (Bearbeitung); Anlauft, Wolfgang, Dipl.-Päd. (Leitung): Kooperatives Kompetenzmanagement als Katalysator einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur (KOMPINU) INHALT: Vielfältige Erfahrungen zeigen, dass sich eine innovative Unternehmenskultur durch intensive Beteiligung der Beschäftigten auszeichnet. Dies schließt sowohl eine kooperative Kommunikationskultur wie auch innovative Arbeitsformen, bspw. teilautonome Gruppenarbeit, ein. Unternehmenskultur stellt dabei den weitgehend geteilten Deutungshintergrund aller Unternehmensmitglieder dar, der sich in gemeinsam getragenen Überzeugungen, Ansichten und Werten ausdrückt. Sie muss unternehmensweit verstanden, von den AkteurInnen aller Hierarchieebenen getragen und gelebt werden. Bereits in der Vergangenheit haben die am Projekt beteiligten Unternehmen einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur einen wichtigen Stellenwert eingeräumt. Sie repräsentieren dabei nicht nur das produktinnovative Segment des deutschen Mittelstandes im Bereich der Elektrotechnik mit Serienproduktion, sondern stehen auch dafür, innovative Arbeitsgestaltung als Teil der Unternehmenskultur seit

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vielen Jahren strategisch im Blick zu haben. Ziel war es, einen Prozess zu begleiten, der die vorhandene Unternehmenskultur in Hinblick auf ihre Innovationsförderlichkeit weiterentwickelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Produktion und Montage. Damit werden zwei Eckpfeiler des Projekts deutlich, die KOMPINU so besonders machen. Der Fokus wird erstens auf Segmente mit einem hohen Anteil angelernter MitarbeiterInnen und damit auf eine bei Veränderungsprozessen bislang eher vernachlässigte Beschäftigtengruppe gelenkt. Zweitens gilt besonderes Augenmerk dem Zusammenspiel von Unternehmenskultur und Mitbestimmung. Mit den Ergebnissen aus KOMPINU lässt sich zeigen, inwieweit Veränderungsprozesse in den Handlungsfeldern Kompetenzentwicklung, Führung und Personalentwicklung, Kooperation zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung sowie Arbeitsorganisation positiv auf die Innovationsförderlichkeit einer Unternehmenskultur wirken. Und zwar in dem Sinne, dass sie sowohl Prozess- und Produktinnovationen hervorbringen als auch die Qualität der Arbeit erhöhen und damit zu einem nachhaltigen Umgang mit dem betrieblichen Arbeitsvermögen der Beschäftigten beitragen. Die während der Projektlaufzeit in den drei Projektbetrieben modellhaft entwickelten Gestaltungsinstrumente innovationsförderlicher Unternehmenskulturen, wie z.B. Unternehmenskulturanalysen, Wertstrommethode, Gruppenarbeit, Leitbildentwicklung, moderierter Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung, Beschäftigungsorientiertes Change-Management, Bildungsbedarfsanalyse, Systematische Einarbeitung, Führungskulturanalysen, Strategieorientierte Personalentwicklung und andere mehr, wurden in der zentralen Projektbroschüre "KULTUR gestalten! - Instrumente zur Gestaltung innovationsförderlicher Unternehmenskulturen" mit jeweiligem Ausgangspunkt, Vorgehensweise, Gestaltungsempfehlungen und Erfahrungen aus den Unternehmen veröffentlicht (Bestellmöglichkeit über ffw GmbH). Darüber hinaus flossen die Erkenntnisse aus der Beratungspraxis, den betrieblichen Fallstudien sowie der wissenschaftlichen Begleitung und der Fachliteratur in die Entwicklung des KOMPINU-Modells "Innovationsförderliche Unternehmenskultur" ein (vgl. Anlauft/ Holm/ Wirner sowie Anlauft/ Benthin/ Günther/ Holm/ Janson/Schmeusser/ Wirner - beide im Erscheinen). Im Winter 2007 wird zudem eine der zentralen wissenschaftlichen Publikationen erscheinen, die im Anschluss an die Mitbestimmungskonferenz in Jena (6./7. Juli 2006) entstanden ist, und in der namhafte und einschlägige Wissenschaftler/innen vertreten sind (vgl. Benthin/ Brinkmann). Weitergehende Informationen unter http://www.kompinu.de . METHODE: Ziel des Projekts war es, ein Modell zur Gestaltung einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur zu entwickeln und zu erproben. Eine Unternehmenskultur kann innovationsförderlich gestaltet werden. Dies ist kein betriebliches Projekt, sondern nur als integrierte Tagesaufgabe zu erreichen. Folgende Elemente sind dabei wesentlich: a) betriebliche Strategien, Strukturen und Ressourcen sind systematisch auf die Erschließung von Produkt- und Prozessinnovationen ausgerichtet; b) Innovation wird als ein Prozess verstanden, in dem ökonomische und soziale Interessen in einer fairen Aushandlung gleichermaßen berücksichtigt werden; c) elementare Interessen der Arbeitnehmer/-innen nach Planungssicherheit für die eigene Lebensgestaltung werden als Ziel betrieblichen Handelns berücksichtigt; d) die Ressourcen Motivation, Kompetenz und Gesundheit werden systematisch gefördert und für eine Optimierung von Prozessen und Produkten genutzt. Unternehmenskulturelle Wirkungen können durch Maßnahmen der betrieblichen Arbeitsgestaltung erreicht werden. Zentrale Gestaltungsfelder sind: Kompetenzentwicklung, Kooperationskultur zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat, Entwicklung der Arbeitsorganisation und der Führungskompetenz. Vorgehensweise: Unternehmenskulturanalyse und wissenschaftliche Evaluation durch FSU Jena; diverse Gestaltungsprojekte zur Weiterentwicklung einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur in drei KMU; externe Beratung und Begleitung über zwei Institute (ffw GmbH, Tibay

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e.V.). DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brinkmann, Ulrich: Von den "shared values" zum "shareholder value" - der Abschied von der "Unternehmenskultur". FIAB-Arbeitspapier, Nr. 3. Recklinghausen: FIAB-Verl. 2002, 30 S. ( http://www.ruhr-uni-bochum.de/fiab/pdf/buecher/ap3.pdf ). +++Brinkmann, Ulrich: Die Labormaus des Westens Ostdeutschland als Vorwegnahme des Neuen Produktionsmodells? in: Lang, Rainhart (Hrsg.): The end of Transformation? VI. Chemnitzer Ostforum. München, Mering: Hampp 2005, 305-326.+++Brinkmann, Ulrich: Rezension: Torsten Strulik, Nichtwissen und Vertrauen in der Wissensökonomie. in: Soziologische Revue, 2005, 28, S. 256-260.+++Brinkmann, Ulrich: Die ich rief, die Geister... - Versprechen und Grenzen von Intrapreneurship. Wien: Institute for the Human Sciences. Working Paper 2006 (im Erscheinen).+++Brinkmann, Ulrich: Unternehmerkultur als Unternehmenskultur? Zum Problem kultureller Reintegration marktzentrierter Unternehmen. FIABArbeitspapier, Nr. 7. Recklinghausen: FIAB-Verl. 2006.+++Anlauft, Wolfgang; Holm, Ruth; Wirner, Gerhard: Zur Gestaltung innovationsförderlicher Unternehmenskultur. in: Innovationskongress 2006 im MARTa Herford. 2006, S. 159-164.+++Benthin, Rainer; Brinkmann, Ulrich (Hrsg.):Unternehmenskultur und Mitbestimmung. Betriebliche Integration zwischen Konsens und Konflikt. Frankfurt/ New York: Campus Verl. 2007 (im Erscheinen).+++ KOMPINU-Report 1+2.+++Veröffentlichungen des Projekts mit Downloadmöglichkeit unter http://www.kompinu.de .+++Brinkmann, Ulrich: Die ich rief, die Geister... - Versprechen und Grenzen von Intrapreneurship. Working Paper, 2. Wien: Institute for the Human Sciences 2006.+++Brinkmann, Ulrich: Unternehmerkultur als Unternehmenskultur? Zum Problem kultureller Reintegration marktzentrierter Unternehmen. FIAB-Arbeitspapier, Nr. 7. Recklinghausen: FIAB-Verl. 2006.+++Anlauft, Wolfgang; Holm, Ruth; Wirner, Gerhard: Wege zu einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur (im Erscheinen).+++Benthin, Rainer; Brinkmann, Ulrich (Hrsg.): Unternehmenskultur und Mitbestimmung: betriebliche Integration zwischen Konsens und Konflikt. Frankfurt am Main: Campus Verl. (erscheint 12/07).+++ffw GmbH (Hrsg.): "Kultur gestalten" - Instrumente zur Gestaltung innovationsförderlicher Unternehmenskulturen. Nürnberg 2007.+++Holm, Ruth; Wirner, Gerhard: Gruppenarbeit - ein Zusammenspiel von guter Arbeit und exzellenter Leistung. in: bmbf (Hrsg.): Unternehmenserfolg - eine Frage der Kultur (Arbeitstitel).+++Janson, Cornelia: Mitarbeiter als Experten beteiligen: zur Gestaltung von KVP-Prozessen in innovationsförderlichen Gruppen-(Unternehmens)kulturen. in: bmbf (Hrsg.): Unternehmenserfolg - eine Frage der Kultur (Arbeitstitel).+++Janson, Cornelia: Lernkultur (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Projekt KOMPINU "Kooperatives Kompetenzmanagement als Katalysator einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur". Zwischenbilanz, 2, 2006.+++Anlauft, Wolfgang; Benthin, Rainer; Günther, Catrin; Holm, Ruth; Janson, Cornelia; Kunert, Bernd; Schmeußer, Georg; Wirner, Gerhard: Kooperatives Kompetenzmanagement als Katalysator einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur. Abschlussbericht (im Erscheinen). ART: BEGINN: 2004-02 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Programm "Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen" FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ffw GmbH - Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung (Allersberger Str. 185 F, 90461 Nürnberg); TIBAY e.V. Technologie- und Innovationsberatungsagentur in Bayern e.V. beim DGB (Schwanthalerstr. 64, 80336 München); Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (07737 Jena)

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KONTAKT: Wirner, Gerhard (Dr. 0911-4620-0; e-mail: [email protected]); Brinkmann, Ulrich (Dr. Tel. 03641-945520, Fax: 03641-945522, e-mail: [email protected]); Benthin, Rainer (Dr. Tel. 03641-945520, e-mail: [email protected])

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [128-L] Aner, Kirsten: Prekariat und Ehrenamt, in: Kirsten Aner, Fred Karl, Leopold Rosenmayr (Hrsg.): Die neuen Alten : Retter des Sozialen?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 185-199, ISBN: 9783-531-15230-1 INHALT: "Der Beitrag geht davon aus, dass Motive wie 'etwas für sich und andere tun wollen' zwar wichtige Zwischenschritte zu zivilgesellschaftlichem Handeln sind, ihrerseits jedoch bereits das Ergebnis eines biografischen Prozesses mit grundsätzlich offenem Ausgang. Es wird die These vertreten, dass sich der viel beschworene 'lange Atem der Erwerbstätigkeit' über die sozioökonomischen Ressourcen im Alter sowohl produktiv als auch kontraproduktiv für zivilgesellschaftliches Handeln auswirken kann. Erwerbsbiografien können unter Umständen dazu führen, dass entsprechende Motivationen nicht entstehen, dass sie von negativen Erfahrungen überlagert oder aber im Ruhestand zwar handlungswirksam werden, im konkreten Handlungsfeld aber zum Scheitern führen, weil das Erwerbsleben keinen Erfahrungsraum zur Verfügung stellte, in dem adäquate Handlungsmuster erlernt werden konnten (1). Im Anschluss daran werden so genannte prekäre Beschäftigungsverhältnisse charakterisiert (2), um anschließend ihre potenziellen Wirkungen auf die biografische Herausbildung zivilgesellschaftlich funktionaler Handlungsorientierungen und -musterdiskutieren zu können (3). Ziel des Beitrags ist, den Blick dafür zu schärfen, wie voraussetzungsreich die sympathische Vorstellung eines in Zukunft noch weiter verbreiteten zivilgesellschaftlichen Engagements von Menschen im Dritten Lebensalter ist." (Autorenreferat)

[129-L] Aulenbacher, Brigitte; Funder, Maria; Jacobsen, Heike; Völker, Susanne (Hrsg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft: Forschung im Dialog, (Geschlecht & Gesellschaft, Bd. 40), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 306 S., ISBN: 978-3531-15139-7 INHALT: "Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse befinden sich in einem tief greifenden Umbruch. Er ist nicht zufällig von Tendenzen der Veränderung und Beharrung im Geschlechterverhältnis durchzogen. Diese gesellschaftlichen Bewegungen fordern die Arbeits- und die Geschlechterforschung doppelt: in ihren Theorien, Perspektiven und Diagnosen und in ihrem Verhältnis zueinander. Mit Blick auf die Beschäftigungsverhältnisse in der globalen Ökonomie, die Entwicklung von Dienstleistungsarbeit, die Flexibilisierung gesellschaftlicher und individueller Arbeits- und Geschlechterarrangements und die Zukunft der Arbeitsgesellschaft treten namhafte Vertreterinnen der Arbeits- und Geschlechterforschung miteinander in den Dialog." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Aulenbacher, Maria Funder, Heike Jacobsen, Susanne VölkerForschung im Dialog - Einleitung (9-26); Hildegard Maria Nickel: Tertiarisierung, (Markt-)Individualisierung, soziale Polarisierung - neue Konfliktlagen im

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Geschlechterverhältnis? (27-44); Hedwig Rudolph: Client first. Geschlechtshierarchische Konturen der Projektarbeit in Unternehmensberatungen(45-60); Margit Weihrich und Wolfgang Dunkel: Doing Gender in der interaktiven Arbeit - ein handlungstheoretischer Vorschlag zur Verbindung der Geschlechter- und Arbeitssoziologie (61-77); Birgit Riegraf: Der Staat auf dem Weg zum kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen? New Public Management geschlechtsspezifisch analysiert (78-96); G. Günter Voß: Subjektivierung von Arbeit und Arbeitskraft. Die Zukunft der Beruflichkeit und die Dimension Gender als Beispiel (97-113); Sylvia M. Wilz: De-Institutionalisierung, Individualisierung und Personalisierung? Arbeit, Organisation und Geschlecht im Wandel (114-130); Stefanie Ernst: Verdichtung, Flexibilisierung und Selbstvermarktung. Fremd- und Selbstzwänge in modernen Beschäftigungsfeldern (131-148); Ute Luise Fischer: Krise der Arbeit, Krise der Sinnstiftung - Ein kulturtheoretisch strukturaler Zugang zur Geschlechter- und Arbeitsforschung (149-164); Michael Frey: Wandel betrieblicher Geschlechterpolitik durch Vermarktlichung und Subjektivierung von Arbeit - "Riskante Chancen" für Frauen (165-184); Ilse Lenz: Inklusionen und Exklusionen in der Globalisierung der Arbeit. Einige Überlegungen (185-200); Boy Lüthje: "Desorganisierter Despotismus". Globale Produktion, soziale Diskriminierung und Arbeitsbeziehungen inder Elektronikindustrie in China (201-216); Brigitte Schulze: Schwer arbeitende Frauen in den "Outcaste-Zonen" kapitalistischer Gesellschaften. Ihre Utopien vom freien Mensch-Sein und "guten Leben" am Beispiel Indien und Italien (217-234); Nick Kratzer und Dieter Sauer: Entgrenzte Arbeit - gefährdete Reproduktion. Genderfragen in der Arbeitsforschung (235-249); Regina Becker-Schmidt: Geschlechter- und Arbeitsverhältnisse in Bewegung (250-268); Ingrid Kurz-Scherf: Soziabilität - auf der Suche nach neuen Leitbildern der Arbeits- und Geschlechterpolitik (269-284); Klaus Dörre: Prekarisierung und Geschlecht. Ein Versuch über unsichere Beschäftigung und männliche Herrschaft in nachfordistischen Arbeitsgesellschaften(285-302).

[130-F] Bergmann, Jens, Dipl.-Soz.; Pohlheim, Katja, M.A. (Bearbeitung); Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Leitung): Neustrukturierung der Relation öffentlich-privat: Wandel familialer Lebensformen und Entwicklung haushaltsbezogener Dienstleistungen INHALT: Feststellung des Bedarfs an Haushaltsdienstleistungen; Untersuchung ökonomischer und kultureller Entscheidungsgrundlagen der Dienstleistungsnachfrage von Privathaushalten. METHODE: Explorative empirische Erhebung: Kombination qualitativer und quantitativer Befragungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 58; Privathaushalte mit mindestens einem Erwerbstätigen; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 2.019; Privathaushalte mit mindestens einem Erwerbstätigen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Geissler, B.: Ungeliebt und unverzichtbar: Dienstleistungen im Alltagsleben. Die kulturelle Barriere gegen Haushaltsdienstleistungen. in: Jacobsen, H.; Voswinkel, S. (Hrsg.): Dienstleistungsarbeit - Dienstleistungskultur. SAMF-Arbeitspapier, 1. 20 03. ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)

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KONTAKT: Bergmann, Jens (Tel. 0521-106-5169, e-mail: [email protected])

[131-F] Bolte, Annegret, Dr.; Dunkel, Wolfgang, Dr.; Pfeiffer, Sabine, M.A.; Porschen, Stephanie, Dr.; Sevsay, Nese, Dr. (Bearbeitung); Böhle, Fritz, Prof.Dr. (Leitung): Grenzen der wissenschaftlich-technischen Beherrschung und "anderes Wissen" - Umbrüche im gesellschaftlichen Umgang mit sinnlicher Erfahrung (Teilprojekt A3) INHALT: Das Teilprojekt befasst sich mit der Frage in welcher Weise im Prozess reflexiver Modernisierung neben wissenschaftlichem Wissen andere Formen von Wissen - und hier speziell das im praktischen Handeln gewonnene Erfahrungswissen - eine neue Bedeutung erhalten. Im Mittelpunkt stehen dabei Entwicklungen im Umgang mit Erfahrungswissen im Bereich von Arbeit, Technik und Ökonomie, da hier in der Ersten Moderne der Anspruch neuzeitlicher Wissenschaft auf praktische Nützlichkeit und das Programm der Verwissenschaftlichung der gesellschaftlichen Praxis seinen paradigmatischen Ausdruck fanden. Nachdem in der ersten Phase des Projekts ein Wandel im Umgang mit Erfahrungswissen festgestellt wurde und in der zweiten Phase die Entstehung neuer Grenzziehungen innerhalb des Erfahrungswissens beschrieben worden sind, werden sich die Arbeiten in der dritten Projektphase auf die Folgen dieser Entwicklungen richten. Diesen Folgen wird in drei Forschungsschwerpunkten nachgegangen: Quer zu unterschiedlichen Praxisfeldern soll auf einer theoretisch-konzeptuellen Ebene untersucht werden, in welcher Weise im Verständnis des Arbeitshandelns bisher Ausgegrenztes sowohl einbezogen als auch kategorial neu bestimmt wird und die soziologische Analyse dieser Veränderungen eine theoretisch-konzeptuelle Neubestimmung instrumentellen Handelns und seiner Abgrenzung gegenüber anderen Handlungsformen erfordert (Forschungsschwerpunkt I). Zum zweiten soll untersucht werden, in welcher Weise sich mit Veränderungen im Umgang mit Erfahrungswissen eine Auflösung und Verschiebung von Herrschaftsstrukturen verbindet (Forschungsschwerpunkt II). Des weiteren wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise sich aus Veränderungen im Umgang mit Erfahrungswissen und der konzeptuellen Neubestimmung instrumentellen Handelns eine neue Sicht auf nichtwestliche Arbeitskulturen und unterschiedliche Pfade der Modernisierung ergibt und hieraus (umgekehrt) wiederum Anregungen für die Neubestimmung gewonnen werden können (Forschungsschwerpunkt III). Mit diesem Forschungsprogramm sollen für die Theorie der reflexiven Modernisierung Beiträge erzielt werden zur Rolle von Arbeit im Prozess der reflexiven Modernisierung (unter Bezug auf die Kategorie des Arbeitshandelns), zum Formwandel von Herrschaft (unter Bezug auf die Organisation und Steuerung von Arbeit und die Entstehung neuer gesellschaftlicher Konfliktfelder) sowie zur Entwicklung einer kosmopolitischen Soziologie (unter Bezug auf die Rolle von Arbeit im Kontext unterschiedlicher Pfade der Modernisierung). METHODE: Hinsichtlich der Methoden werden sowohl theoretisch-konzeptionell wie auch empirisch ausgerichtete Vorgehensweisen gewählt. Die theoretisch-konzeptionellen Arbeiten konzentrieren sich auf zwei Schwerpunkte: 1. Ausarbeitung konzeptueller Grundlagen für die empirische Identifikation und Analyse unterschiedlicher Strategien reflexiver Modernisierung. Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt dabei auf der Spezifizierung und Operationalisierung der allgemeinen Merkmale objektivierenden und subjektivierenden Handelns unter Bezug auf die zuvor ausgeführten Untersuchungsfelder. 2. Ein zweiter Schwerpunkt der theoretisch-konzeptuellen Arbeiten richtet sich auf die Frage, in welcher Weise die Ausgrenzung von Erfahrungswissen im Arbeitsbereich in der ersten Moderne nicht nur auf der Optimierung ökonomischer und technischer Effizienz beruht, sondern auch eine wesentliche Grundlage für

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die Etablierung und Legitimation von Herrschaftsstrukturen sowie sozialer Ungleichheit ist. Diese konzeptuellen Arbeiten werden teils vorgängig zu, teils parallel und verschränkt mit den im folgenden dargestellten empirischen Untersuchungen durchgeführt und haben hinsichtlich des methodischen Vorgehens vier Schwerpunkte; es sind dies: 1. Fallstudien in Betrieben sowie technischen Instituten, Ausbildungseinrichtungen u.ä., in denen im Verlauf der kommenden Untersuchungsphase Veränderungen stattfinden, die sich explizit wie implizit auf einen neuen Umgang mit Erfahrungswissen richten. 2. Sekundäranalysen empirischer Erhebungen: In den beiden neuen Untersuchungsfeldern, Wissensmanagement und Professionalisierung personenbezogener Dienstleistungen, sollen empirische Untersuchungen, die unter anderen Fragestellungen durchgeführt wurden und werden, einer auf die Fragestellungen des Projektes ausgerichteten Sekundäranalyse unterzogen werden. 3. Beobachtung und Sekundärauswertung von Dokumentationen und anderweitigen Untersuchungen, in denen sich Umbrüche im Umgang mit Erfahrungswissen abzeichnen. Damit soll auch weiterhin eine möglichst große Bandbreite von für unsere Fragestellung relevanten Entwicklungen im Blick behalten wie auch zusätzlich zu den Ergebnissen der ersten Untersuchungsphase aufgedeckt werden. 4. Vergleich der untersuchten Praxisfelder und die Identifizierung übergreifender Entwicklungen: Die Entwicklungen in der Praxis wie auch deren wissenschaftliche Reflexion vollziehen sich bislang stark in wechselseitig wertgehend voneinander abgeschotteten disziplinären Grenzen. Es ist daher im Rahmen der Arbeiten des SFB eine besondere Aufgabe, die unterschiedlichen Entwicklungslinien in einer übergreifenden Perspektive zu beurteilen und danach zu fragen, in welcher Weise sich in der Heterogenität der konkreten Entwicklungen allgemeine und generalisierbare Entwicklungstendenzen eines neuen Umgangs mit Erfahrungswissen und damit letztlich eines neuen Verständnisses von Arbeit insgesamt abzeichnen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Böhle, F. u.a.: Die Bewältigung des Unplanbaren. in: Personalwirtschaft, Jg. 32, 2005, H. 12, S. 14-16.+++Boes, A. u.a.: Einleitung: Neuer Wein und neue Schläuche. in: Boes, A. u.a. (Hrsg.): Informationsarbeit neu verstehen - Methoden zur Erfassung informatisierter Arbeit. München: ISF München Forschungsberichte 2005, S. 7-17.+++ Bolte, A. u.a.: Zwischen Kundenanforderungen und Entwicklungsinteressen. in: FIfF Kommunikation, Jg. 22, 2005, H. 4, S. 36-40.+++Porschen, S.; Bolte, A. (Hrsg.): Zugänge zu kooperativer Arbeit - Analysen zum Kooperationshandeln in Arbeitssituationen. Buch und Multimedia-CD. München: ISF 2005.+++Dunkel, W.: Erfahrungswissen in der Pflege. in: Bollinger, H. u.a. (Hrsg.): Gesundheitsberufe im Wandel - Soziologische Beobachtungen und Interpretationen. Frankfurt a.M.: Mabuse 2005, S. 161-175.+++Pfeiffer, S. u.a.: IT - Weiterbildung mit System? in: FIfF-Kommunikation. Mitteilungsblatt des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) e.V., Jg. 21, H. 11.+++Porschen, S.: Die Geschichtenerzähler. in: Personalwirtschaft, Jg. 32, 2005, H. 12, S. 18-20.+++Porschen, S.; Böhle, F.: Geschichten-Erzählen im Arbeitsalltag: Story Telling und erfahrungsgeleitete Kooperation. in: Reinmann, G. (Hrsg.): Erfahrungswissen erzählbar machen. Theorie - Methoden - Kontexte. Papst Verl. 2005 (i.E.).+++Pfeiffer, S.: "Information reflexiv? Ein industriesoziologisches Konzept trifft auf die Theorie reflexiver Modernisierung". in: Soziale Welt, Sonderheft "Reflexive Modernisierung" (i.E.).+++Dies.: Arbeit und ihr Vermögen. Arbeitsvermögen als Schlüssel zu einer konsequent dialektischen Analyse von (informatisierter) Arbeit. Eingereicht bei: KZfSS.+++Dies.: Die Nebenfolgen des vergessenen diaklektischen Blicks. in: Böschen, S.; Kratzer, N.; May, S. (Hrsg.): Modernen - Nebenfolgen eines erfolgreichen Mythos? (i.E.).+++Bolte, A.: Die Organisation des Informellen. Manuskript. Veröffentlichung in Vorbereitung für 2005.+++Pfeiffer, S.: Wissen, Information und lebendige Arbeit in der Wissensökonomie. Reanimation der Dialektik von Gebrauchs- und Tauschwert und Implikationen für die Arbeits- und Industriesoziologie. in: Moldaschl, M. (Hrsg.): Wissen

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und Innovation - Beiträge zur Ökonomie der Wissensgesellschaft. Tagungsband zur gemeinsamen Tagung des Arbeitskreises Politische Ökonomie (AKPÖ), der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie sowie der Sektion Wirtschaftssoziologie der DGS. Marburg: Metropolis Verl. 2004 (i.E.).+++Dunkel, W.: Arbeit am Menschen und Arbeit am Gegenstand: Interaktionsarbeit im Friseurhandwerk. in: Böhle, F.; Glaser, J. (Hrsg.): Arbeit in der Interaktion - Interaktion als Arbeit. Arbeitsorganisation und Gestaltung von Interaktionsarbeit in der Dienstleistung (im Erscheinen).+++Böhle, F.; Weishaupt, S.: Kundenorientierung bei direkten personenbezogenen Dienstleistungen. in: Moldaschl, M. (Hrsg.): Kundenorientierung und Dienstleistungsmentalität (i.E.).+++Böhle, F.; Pfeiffer, S.; Sevsay-Tegethoff, N. (Hrsg.): Die Bewältigung des Unplanbaren: fachübergreifendes erfahrungsgeleitetes Arbeiten und Lernen. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004. ISBN 3-531-14312-3.+++Böhle, F.; Dunkel, W.; Pfeiffer, S.; Porschen S.; Woicke, P.: Der gesellschaftliche Umgang mit Erfahrungswissen: von der Ausgrenzung zu neuen Grenzziehungen. in: Beck, U.; Lau, C. (Hrsg.): Entgrenzung und Entscheidung: was ist neu an der Theorie reflexiver Modernisierung? Edition Zweite Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, S. 95-122. ISBN 3-518-41648-0.+++Böhle, F.: Die Bewältigung des Unplanbaren als neue Herausforderung in der Arbeitswelt: die Unplanbarkeit betrieblicher Prozesse und erfahrungsgeleitetes Arbeiten. in: Böhle, F.; Pfeiffer, S.; Sevsay-Tegethoff, N. (Hrsg.): Die Bewältigung des Unplanbaren: fachübergreifendes erfahrungsgeleitetes Arbeiten und Lernen. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, S. 12-54. ISBN 3-531-14312-3.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ARBEITSPAPIERE: Dunkel, W.; Rieder, K.: Dienstleistungsarbeit und Geschlecht: das Konzept "Working Gender". Vortrag im Rahmen der 6. wissenschaftlichen Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie, Innsbruck 2004.+++Dunkel, W.: Erfahrungswissen in der Pflege: Basis einer Professionalisierung jenseits von Verwissenschaftlichung? Workshop "The Professionalization of Everyone?" Gesundheitsberufe im Wandel. Fulda: Arbeitskreis "Professionelles Handeln" 2004.+++Ders.: Professionelle Autonomie versus Ko-Produktion in der Dienstleistungsbeziehung: die Übertragung von Handlungsrechten. Vortrag auf dem Workshop "Wissensberufe im Umbruch". Bremen: Institut Arbeit - Beruf - Bildung; Univ.; Arbeitnehmerkammer Bremen 2002.+++Ders.: Professionelles Handeln in der Altenpflege: Handlungsautonomie versus Ko-Produktion. Vortrag beim Arbeitskreis "Professionelles Handeln": Anregung zur Selbstreflexion: der Beitrag der soziologischen Professionalisierungsforschung zur Professionalisierung sozialer, pädagogischer und pflegerischer Berufe. Saarbrücken: Kath. Hochsch. für Soziale Arbeit 2002.+++Böhle, F.: Erfahrungswissen als neue Herausforderung für die berufliche Bildung. Manuskript. Augsburg, München 2001. +++Ders.: Was hat Zugang zu Bildungsprozessen? Anregungen zu einer kritischen Reflexion der bildungspolitischen Beurteilung menschlicher Fähigkeiten aus der Sicht der Arbeitssoziologie. Manuskript. Augsburg, München 2001.+++Cali, S.; Sevsay, N.: Die Thematisierung von Erfahrungswissen in der Berufs- und arbeitssoziologischen Diskussion. Diplomarbeit. Augsburg 2000.+++Drexel, I.: Neue Konzepte des Lernens im und für den Betrieb - Diskurse, betriebliche Realitäten und gesellschaftliche Perspektiven. Manuskript. München 2002. +++Drexel, I.: Praxisnahe Studiengänge in Europa - auf der Suche nach Erfahrungswissen? Das Beispiel Italien und Deutschland. Manuskript. München 2002.+++Drexel, I.: New pathways towards tertiary degrees in Europe. Manuskript. München 2002.+++Grüter, B.: Mensch-Maschine-Interaktion. Über die Rolle von Erfahrung beim Gebrauch von Maschinen und Medien und über die Strategien der Gestaltung. Manuskript. München 2001.+++ Porschen, St.: Der kreative Akt des Ingenieurs: Konstruktion und der Einsatz neuer Konstruktionstechnologien. Diplomarbeit. München 1999.+++Porschen, St.: Computergestützte erfahrungsgeleitete Arbeit als Konzept für den Werkzeugmaschinenbau: Diskussionsstand und

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Tendenzen. Arbeitsbericht. München 2000.+++Sevsay, N.: Die Thematisierung von Erfahrungswissen in der neueren Diskussion beruflicher Bildung. Arbeitsbericht. Augsburg 2001. ART: BEGINN: 1999-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: SFB 536 Reflexive Modernisierung (Theresienstr. 37-39, 80333 München); Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Extraordinariat für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt (Universitätsstr. 16, 86159 Augsburg); Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- (Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 0821-598-4192, Fax: 0821-598-4352, e-mail: [email protected])

[132-L] Brandner, Klaus: Rentenzugang flexibilisieren - Arbeitsbedingungen verbessern!: Eckpunkte für gleitende Altersübergänge und alternsgerechtes Arbeiten, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 3, S. 97-103 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Anhebung der Rentenaltersgrenzen ist beschlossen. Allen Fachleuten ist aber klar: Mit der Anhebung des Renteneintrittsalters ab 2012 muss für ältere Arbeitnehmer die tatsächliche Möglichkeit zum längeren Verbleib im Erwerbsleben einhergehen. Außerdem werden weiterhin - insbesondere für Ältere mit gesundheitlichen Einschränkungen - flexible Übergänge in die Rente benötigt. Dazu hat die Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagsfraktion unter Federführung von Klaus Brandner Ende Februar 'Eckpunkte' beschlossen. Diese sollen nach Beschlüssen des SPD-Präsidiums und der SPD-Bundestags-fraktion in den nächsten Monaten unter Beteiligung von Experten aus Wissenschaft und Praxis weiterentwickelt werden. Bis Ende 2007 soll dann ein abschließendes Konzept beschlossen werden. Im Folgenden werden die Eckpunkte dokumentiert." (Textauszug)

[133-F] Brauer, Kai, Dr.; Schimkat, Heike, Dr.; Brauer, Janette, Dr. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M., Prof.Dr.; Clemens, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Diversity als Chance in alternden Gesellschaften? Analyse zu einer höheren Akzeptanz älterer Erwerbstätiger in Unternehmen vor dem Hintergrund der Umsetzung von DiversityKonzepten INHALT: Im Projekt geht es um Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt (Ageism) mit dem Ziel, kulturelle Barrieren aufzudecken, die einer Erhöhung der Erwerbsbeteiligung älterer Rentenversicherungspflichtiger (50-65 Jährige und darüber hinaus) im Wege stehen. Dazu sollen beispielhaft Auswahlprozesse bei Stellenbesetzungen dahingehend untersucht werden, ob sie normativen Ansprüchen der Chancengleichheit entsprechen. und inwiefern durch die Umsetzung von Diversity-Konzepten in Unternehmen eine höhere Integration älterer Arbeitnehmer bewirkt werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In deutschen Unternehmen (KMUs und Großbetriebe) werden zunächst Daten zur betrieblichen Altersstruktur erhoben und Experteninterviews zu altersselektiven Auswahlprozessen geführt. Mit ausgewählten Unternehmen (Subsample) wird eine Kooperation bezüglich der Antidiskriminierungsanforderungen eingeleitet, in deren Rahmen intensivere Fallstudien bei Personalentscheidungen durchgeführt und analytisch aufbereitet werden. Untersucht

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werden soll im Kern, in welchen betrieblichen Kontexten und Situationen Altersstereotype die Personalauswahl direkt oder indirekt beeinflussen und mit Gleichbehandlungsgrundsätzen konfligieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brauer, Kai; Clemens, Wolfgang; Backes, Gertrud M.: Diversity als Chance für die Rentenversicherer - Werkstattbericht zur Untersuchung über die Akzeptanz älterer Erwerbstätiger in deutschen Unternehmen vor dem Hintergrund der Umsetzung von Gleichstellungsanforderungen. in: Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Zukunft gestalten - fünf Jahre Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA). Berlin: Deutsche Renetenversicherung Bund 2006, S. 75-90. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Rentenversicherung Bund INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364 Vechta); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Empirische Methoden und Statistik (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Backes, Gertrud M. (Prof.Dr. Tel. 04441-15-358, e-mail: [email protected]); Brauer, Kai (Dr. Tel. 030-838-57605, e-mail: [email protected])

[134-L] Chorus, Silke: Who cares? Kapitalismus, Geschlechterverhältnisse und Frauenarbeiten: regulationstheoretische Sehkorrekturen, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 2, S. 202-216 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem theoretischen Ansatz der Regulationstheorie, die in der linken ökonomischen und soziologischen Diskussion eine Rolle spielt. Dabei wird untersucht, was der Regulationsansatz bisher zum Thema Geschlecht bzw. Geschlechterverhältnisse beigetragen hat und versucht, diesen theoretischen Ansatz, bezogen auf CareTätigkeiten, die eine eigene spezifische ökonomische Logik aufweisen, für eine Analyse der Geschlechterverhältnisse fruchtbar zu machen. Dazu wird zunächst auf die Spezifik der Ware Arbeitskraft eingegangen. Die Care-Tätigkeiten werden sodann als ökonomisch relevante Aktivitäten in das zeitdiagnostische Analysegerüst des Regulationsansatzes aufgenommen. Schließlich werden diese dann als Care-Ökonomie in die idealtypische Betrachtung der Entwicklungen vom Fordismus zum Postfordismus einbezogen. Hieraus wird abschließend deutlich, dass "who cares" eine grundsätzliche und ökonomisch relevante Frage im Kapitalismus ist, die ohne einen zusammenhängenden Blick auf Ökonomie, Gesellschaft und Geschlecht nicht hinreichend beantwortet werden kann. (ICH2)

[135-L] Dehnbostel, Peter; Elsholz, Uwe; Gillen, Julia (Hrsg.): Kompetenzerwerb in der Arbeit: Perspektiven arbeitnehmerorientierter Weiterbildung, Berlin: Ed. Sigma 2007, 294 S., ISBN: 978-3-89404-551-7 INHALT: "Der Kompetenzerwerb in der Arbeit ist eine elementare Form betrieblichen Lernens und stellt eine zentrale Herausforderung für die zukünftige Gestaltung arbeitnehmerorientierter Weiterbildung dar. Die Erarbeitung von Konzepten hierfür und deren theoretische und empirische Fundierung wurde über viele Jahre hinweg im Rahmen der Projektreihe 'Kompe-

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tenzentwicklung in vernetzten Lernstrukturen' (KomNetz) geleistet, die von den Gewerkschaften IGBCE, IG Metall und ver.di verantwortet wurde. In diesem Buch werden nun die zentralen Ergebnisse und Erkenntnisse der Projektarbeiten zusammengeführt, diskutiert und durch theoretische und politische Perspektiven erweitert. Die Schaffung und Gestaltung lernund kompetenzförderlicher Arbeit, die Begleitung und Beratung beruflicher Entwicklungen, Netzwerke der Kompetenzentwicklung sowie die Skizzierung zukünftiger Herausforderungen arbeitnehmerorientierter Weiterbildung bilden die vier Schwerpunkte des Bandes. Indem auch über das Projekt hinausweisende Perspektiven und Themen einbezogen werden, leistet das Buch eine breit angelegte, weiterführende Diskussion gewerkschafts- und arbeitnehmerorientierter Positionen zur Weiterbildung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Dehnbostel, Uwe Elsholz, Julia Gillen: Vorwort: Das Projekt KomNetz (9-11); Peter Dehnbostel, Uwe Elsholz, Julia Gillen: Konzeptionelle Begründungen und Eckpunkte einer arbeitnehmerorientierten Weiterbildung (13-27); Peter Dehnbostel, Uwe Eisholz: Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung. Chancen für die betriebliche Weiterbildung? (35-47); Uwe Elsholz, Gerald Proß: Ausgewählte Ergebnisse der Evaluation einer betrieblichen Weiterbildungsinitiative in der chemischen Industrie. Ansätze für die Erschließung arbeitsbezogenen Lernens (49-61); Gerald Proß, Uwe Elsholz: Ein Konzept zur Erschließung von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen in der Arbeit am Beispiel einer öffentlichen Verwaltung (63-75); Uwe Elsholz, Julia Gillen, Gabriele Molzberger: Herausforderungen für die betriebliche Weiterbildung(sforschung) durch arbeitsintegrierte Lernformen (77-94); Julia Gillen, Peter Dehnbostel, Rita Linderkamp, Jörg-Peter Skroblin: Arbeitnehmerorientiertes Coaching. Konzeptionelle Begründung für die Begleitung und Beratung beruflicher Entwicklungen aus gewerkschaftlicher Perspektive (95-109); Rita Linderkamp: Begleitung und Beratung aus Arbeitnehmersicht - Aufgaben der Gewerkschaften und Interessenvertretungen. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung bei der IG BCE, IG Metall und ver.di (111-120); Markus Bretschneider, Bernd Käpplinger, Rosemarie Klein, Anja Wenzig: Begrifflichkeiten, Ansätze und Praxiserfahrungen in der beruflichen Beratung und Begleitung. Ein Überblick (121-137); Julia Gillen, Thomas Habenicht, Martin Krämer: Berufliche Zukunftsberatung durch den JobNavigator. Vorstellung und Untersuchung eines Konzeptes zur Kompetenzanalyse (139-148); Julia Gillen: Von der Kompetenzanalyse zur Kompetenzentwicklung. Konzeptionelle Merkmale zur Kompetenzförderlichkeit (149-167); Uwe Elsholz: Netzwerke als gewerkschaftliche Organisationsform und als Lernform in der Weiterbildung (169-184); Jörg-Peter Skroblin, Uwe Elsholz: Entwicklungsphasen und Herausforderungen gewerkschaftlicher Netzwerke. Erkenntnisse aus dem Berufsbildungsnetzwerk "ver.di-KomNetz" (185-198); Andreas Diettrich, Uwe Elsholz: Netzwerke in der Weiterbildung. Potenziale und Gefahren für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit (199-212); Peter Dehnbostel: Betriebliche Weiterbildung, Reflexivität und europäische Perspektiven (219-234); Katrin Kraus: Beruflichkeit, Employability und Kompetenz. Konzepte erwerbsorientierter Pädagogik in der Diskussion (235-248); Rita Meyer: Primat der Ökonomie. Arbeitnehmerinteressen in der betrieblichen Weiterbildung (249-261); Winfried Heidemann: EQF und ECVET. Meilenstein zur Verwirklichung Lebenslangen Lernens oder Zerstörung deutscher Beruflichkeit? (263-277); Michael Ehrke, Uwe Elsholz, Thomas Habenicht, Klaus Heimann: Herausforderungen in der Weiterbildung aus gewerkschaftlicher Perspektive (279-291).

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[136-F] Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung): Arbeitsmarktintegration und Modernisierung der Lebenslage und Lebensplanung von Frauen: Diskontinuität und Flexibilität in weiblichen Berufsbiographien, Entstehung und 'Sinn' irregulärer Arbeitszeiten, gemischter Arbeitsformen und Einkommen (Teilzeitarbeit, selbständiger Tätigkeit, Eigenarbeit, soziale Transfers) INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Geissler, B.; Oechsle, M.: Between paid work and private commitments. Women's perceptions of time and life planning in young adulthood. in: Time & Society, vol. 12, 2003, 1.+++Geissler, B.: Flexibilität in Arbeit und Alltag: das neue Paradigma der postindustriellen Gesellschaft. in: Freiburger FrauenStudien - Schwerpunkth. "Arbeit und Geschlecht". Freiburg 2005. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3870, e-mail: [email protected])

[137-F] Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung): Lebenslaufpolitik und Lebensplanung: Arbeitszeit und biographische Zeit als soziale Strukturierungsdimension von Lebensläufen - geschlechtsspezifisch ausgeprägte Wechselbeziehung von familialem Alltag, Arbeitszeit, Eigenzeit und 'time to care' INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Geissler, B.: Zeitpolitik und Lebensplanung. in: Bsirske, F. u.a. (Hrsg.): Perspektive neue Zeitverteilung. Logbuch 2 der ver.di-Arbeitszeitinitiative. Hamburg: VSA-Verl. 2005. ISBN 3-89965-128-6.+++Dies.: Biografisches Handeln in Ungewissheit. Neuere Entwicklungen in der Politik des Lebenslaufs. in: Hildebrandt, Eckart (Hrsg.): Lebenslaufpolitik im Betrieb. Berlin: ed. sigma 2007. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3870, e-mail: [email protected])

[138-L] Gutknecht-Gmeiner, Maria; Wieser, Regine: Erwerbstätigkeit von Frauen in ausgewählten Berufsbereichen: eine Kurzexpertise, in: AMS info, 2007, Nr. 94, S. 1-4 (URL: http://www.ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/info94.pdf) INHALT: "Das Österreichische Institut für Berufsbildungsforschung (öibf; www.oeibf.at) skizzierte im Auftrag des AMS Österreich in einer Kurzexpertise für das AMS-Qualifikations-Barometer die Situation der erwerbstätigen Frauen in Österreich in ausgewählten Berufsbereichen. Der Fokus dieser Kurzexpertise lag dabei auf folgenden Schwerpunkten: Welche Trends wirtschaftlicher und technologischer Art sind in den einzelnen Berufsfeldern auszumachen? Wie hoch ist der Frauenanteil in den einzelnen Berufsfeldern, welche Berufe haben besonders hohe bzw. niedrige Frauenanteile? Welche Vorbildung und Ausbildung weisen erwerbstätige Frauen in den Berufsfeldern auf? Welche Tätigkeitsbereiche in den einzelnen Berufsfeldern werden typischerweise von Frauen bzw. Männern besetzt? Wie schaut's mit den

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Arbeitszeiten/Arbeitsbelastungen für erwerbstätige Frauen in den Berufsfeldern aus? In welchen beruflichen Positionen sind Frauen in den Berufsfeldern tätig? Welche Karrierechancen haben sie? Welche Weiterbildungsangebote gibt es speziell für sie? Was verdienen Frauen in den einzelnen Berufsfeldern? Wie hoch ist der Pay Gap zu den Männereinkommen?" (Autorenreferat)

[139-L] Hayn, Bernhard: Die Alten bleiben an Bord: demographischer Wandel als Herausforderung für Unternehmen, Marburg: Tectum Verl. 2007, 260 S., ISBN: 978-3-8288-9241-5 INHALT: "Nicht nur die Sozialsysteme müssen sich auf eine zunehmend älter werdende Bevölkerung einstellen. Stereotype über das Alter werden sich ebenso wandeln, wie die Wirtschaftskraft älterer Menschen. Auch in den Unternehmen werden die Belegschaften älter. Die Firmen müssen mit veränderten Karrierewegen, Innovationszyklen und einer geänderten Kostenstruktur rechnen und reagieren. Der Autor legt die grundlegenden Risiken, aber auch Potenziale einer älter werdenden Belegschaft für Wirtschaftsunternehmen dar. Höheren Kosten für Lohn und Sozialabgaben und einer verringerten physischen Leistungsfähigkeit stellt er ein größeres Wissen und mehr Konflikterfahrung gegenüber. Wie gut sind deutsche Firmen für die bekannte Herausforderung des demographischen Wandels gerüstet?" (Autorenreferat)

[140-F] Heidemeier, Heike, Dr. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitsgruppe LeoTech - Alter Chancen und Probleme einer alternden Gesellschaft. Die Welt der Arbeit und des lebenslangen Lernens INHALT: Die Arbeitsgruppe "LeoTech Alter" ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Akademie für Naturforscher Leopoldina und des Konvents für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (acatech). Sie wird von der in Zürich ansässigen Jacobs-Stiftung für eine Dauer von drei Jahren (2006-2008) finanziell gefördert. Ihre Aufgabe ist es, Chancen und Probleme einer alternden Gesellschaft zu untersuchen. Der Fokus richtet sich auf die Welt der Arbeit und des lebenslanges Lernens. Sprecher und Leiter der Arbeitsgruppe ist Prof.Dr. Jürgen Kocka, ehemaliger Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina FINANZIERER: Jacobs Foundation INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-200-4700, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 0421-200-4796, e-mail: [email protected])

[141-F] Hoppe, Markus (Bearbeitung); Bahnmüller, Reinhard, Dr. (Leitung): Wirkung tariflicher Weiterbildungsregelungen im öffentlichen Dienst INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit der Umsetzung, Ausgestaltung und den Wirkungen tarifvertraglicher Regelungen zur Weiterbildung im Öffentlichen Dienst, namentlich den

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Qualifizierungsbestimmungen des TVöD (Paragraf 5) und den Regelungen zur Arbeits- und Weiterbildungszeit in den Kommunen Niedersachsens. Untersucht werden sollen die förderlichen und hinderlichen Faktoren bei der Umsetzung und Ausgestaltung der Tarifverträge sowie ihre Wirkungen auf die betriebliche Lernkultur, die Lernstrukturen und Lernprozesse sowie die Lernmotivation der Beschäftigten. Das Projekt ist im Kern als klassisch evaluatorisches Begleitforschungsprojekt konzipiert, wobei über diesen Kern hinaus eine Serie von Workshops durchgeführt werden soll, die dem zwischenbetrieblichen Erfahrungsaustausch von Betriebs-/ Personalräten einerseits, Personalmanagern andererseits bei der Umsetzung/ Ausgestaltung der Tarifregelungen ebenso dienen sollen wie der zusätzlichen empirischen Datengewinnung und dem Feedback von Zwischenergebnissen der Begleitforschung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Begleitforschung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, 72076 Tübingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-29-74214)

[142-L] Klenner, Christina; Schmidt, Tanja: Familienfreundlicher Betrieb: Einflussfaktoren aus Beschäftigtensicht, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-BöcklerStiftung, Jg. 60/2007, H. 9, S. 494-501 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Welche Faktoren tragen bei Müttern und Vätern am meisten dazu bei, dass sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut bewerten? In multivariaten Analysen der Befragung 'Erwartungen an einen familienfreundlichen Betrieb' treten vor allem drei Faktoren in den Vordergrund: Auf der individuellen Ebene ist erstens von sehr großer Bedeutung, dass ein Partner oder eine Partnerin mit im Haushalt lebt und damit die Verantwortung und die Familienaufgaben geteilt werden können. Zweitens sind Arbeitszeiten für eine gute Bewertung der Vereinbarkeit ausschlaggebend. Kurze Arbeitszeiten sowie die Berücksichtigung familiärer Belange bei der Arbeitszeitfestlegung wirken sich positiv aus. Die viel diskutierte Rolle von flexiblen Arbeitszeitmodellen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird durch die Regressionsanalyse stark relativiert. Wichtig ist dagegen, Arbeit am Wochenende und Arbeit auf Abruf zu vermeiden. Drittens ist es - bei gleichzeitiger Berücksichtigung aller anderen individuellen und betrieblichen Merkmale - entscheidend, dass Mütter und Väter im Betrieb in ihren Familienrechten und -pflichten durch ein entsprechendes Betriebsklima, durch Kolleginnen und Kollegen unterstützt werden." (Autorenreferat)

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[143-L] Klenner, Christina: Familienfreundliche Betriebe: Anspruch und Wirklichkeit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 34, S. 17-25 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/PDMW2R.pdf) INHALT: "Oft wird unter einem familienfreundlichen Betrieb verstanden, dass Zuschüsse gezahlt werden oder ein betrieblicher Kindergarten angeboten wird. Wichtiger sind in den Augen der betroffenen Eltern aber familiengerechte Arbeitszeiten, ein familienfreundliches Betriebsklima und die Gestaltung der Elternzeit." (Autorenreferat)

[144-L] Kreyenfeld, Michaela; Konietzka, Dirk; Böhm, Sebastian: Die Bildungsungleichheit des Erwerbsverhaltens von Frauen mit Kindern: Westdeutschland im Vergleich zwischen 1976 und 2004, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 36/2007, H. 6, S. 434452 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der kontinuierliche Anstieg der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Westdeutschland seit den 1960er Jahren verdeckt eine erhebliche Vielfalt des Wandels der Erwerbmuster in verschiedenen Teilgruppen der Frauen. Wir untersuchen die Ungleichheit der Vollzeit- und Teilzeiterwerbstätigkeit zwischen hoch und gering qualifizierten Müttern. Die empirischen Analysen auf der Basis der Scientific-Use-Files der Mikrozensen der Jahre 1976 bis 2004 zeigen einen Anstieg der Anteile Teilzeit und marginal beschäftigter Frauen und zugleich einen Rückgang der Anteile Vollzeit erwerbstätiger Frauen mit Kindern. Gering qualifizierte Mütter weisen einen überproportional starken Rückgang der Vollzeiterwerbsbeteiligung auf, weshalb die Ungleichheit des Erwerbsverhaltens von Müttern nach dem Ausbildungsniveau zugenommen hat. Das 'Dual-Earner-Modell' der Familie hat sich in Westdeutschland zunehmend selektiv unter hoch qualifizierten Frauen sowie doppelt hoch qualifizierten Paaren etabliert. Die wahrscheinlichen Folgen sind eine Konzentration von ökonomischen Ressourcen und eine vergrößerte soziale Ungleichheit zwischen Haushalten und Familien." (Autorenreferat)

[145-L] Kuhn, Michael; Hetze, Pascal: Team composition and knowledge transfer within an ageing workforce, (Rostocker Zentrum Diskussionspapier, No. 14), Rostock 2007, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://www.rostockerzentrum.de/publikationen/rz_diskussionpapier_14.pdf) INHALT: "This paper examines the transfer of know-how from old/ experienced workers to their junior co-workers and how it is affected by the ageing of the workforce. We consider an OLG framework, where agents from different age groups form partnerships/ teams to produce some output. Where teams are composed of young workers and experienced old workers there is scope for a costly transfer of knowledge. We derive the team structure and training rates for the social optimum and for a decentral setting, where matching and training rates are determined by the interplay of supply and demand. We show under which conditions population ageing leads to a reduction in training and establish the decentral outcomes for the cases where fees are determined competitively and by bargaining, respectively. We assess the efficiency of the decentral outcomes and discuss how it depends on the age structure. Our model

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lends itself to the analysis of knowledge transfer within professional partnerships." (author's abstract)

[146-L] Landler, Frank: Die Beschäftigung von AkademikerInnen in Österreich 1981-2001 nach Studienrichtungen und Branchen, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 33/2007, H. 3, S. 421-444 (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Am Institut für Demographie wurde aus den Volkszählungen 1981, 1991 und 2001 ein Datenbestand aufgebaut, der es erlaubt, die österreichische Wohnbevölkerung nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung mit anderen demographischen Kategorien, wie z. B. Alter oder Geschlecht, aber auch mit Kategorien aus dem Berufs- und Wirtschaftsbereich zu kombinieren. Der Artikel konzentriert sich erstens auf die Verteilung der akademisch ausgebildeten Erwerbspersonen nach Studienrichtungsgruppen und ihre Veränderungen im Beobachtungszeitraum, zweitens auf die Verteilung der Erwerbspersonen in den einzelnen universitären Studienrichtungsgruppen auf die Wirtschaftsklassen und ihre Veränderungen zwischen 1981 und 2001." (Autorenreferat)

[147-L] Langemeyer, Ines: Schützt "Lebenslanges Lernen" vor Prekarität?: Bildung im Kontext gesellschaftlicher Unsicherheit, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 119-130 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit dem Konzept des Lebenslangen Lernens auseinander und analysiert den Zusammenhang zwischen Beschäftigung, Arbeitsplatzsicherung, Einkommen und Qualifikation. Es werden die Selektionseffekte institutioneller Bildung, die Voraussetzungen selbstbestimmten, handlungsbefähigenden Lernen sowie die Perspektiven entprekarisierter Lernverhältnisse untersucht. Es wird gezeigt, dass ein Zusammenhang von "Lebenslangem Lernen" und prekären Lebenslagen nicht als einseitige Kausalbeziehung interpretiert werden darf. Er soll nur in Wechselwirkung mit den variablen Prekarisierungsfaktoren des Arbeitsmarktes und mit den Strategien der Menschen, sich über Lernen und Qualifikationserwerb handlungsfähig zu machen, verstanden werden. Je mehr jedoch ihre Potentiale und Qualifikationen durch hohe Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und schlechter Arbeitsplatzgestaltung vernachlässigt werden, desto weniger können sie selbstbestimmt lernend ihre berufliche Handlungsfähigkeit erweitern. Dabei stellen sowohl die Verfügung und Kontrolle über die gesellschaftliche Wissensentwicklung als auch die Aneignung und Nutzung dieses Wissens durch Verwissenschaftlichung und Informatisierung grundlegende Bedingungen für die Bildung und Vergesellschaftung von Arbeitsvermögen dar. Die Verknappung von Zugängen zu Bildung und Lernmöglichkeiten bei gleichzeitig steigender Erwartung an höhere Qualifikationen und Flexibilität schafft insgesamt restriktive und von Konkurrenz durchsetzte Lernverhältnisse, in denen die schnelle Verwertbarkeit menschlicher Potentiale für Profit und Extraprofit alles, der Eigensinn, der produktive Umweg und die Unabhängigkeit der Lernenden nichts gelten. (ICG2)

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[148-L] Meyer, Jenny: Older workers and the adoption of new technologies, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 07-050), Mannheim 2007, 30 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2007/k070910n09.pdf) INHALT: "For the first time data of German ICT and knowledge intensive service providers are used to analyze the relation between the age structure of the workforce and the probability of adopting new technologies. The results show that firms with a higher share of younger employees are more likely to adopt new technologies and the older the workforce the less likely is the adoption of new technologies. Furthermore the results exhibit that the age structure of the workforce should be accompanied by appropriate workplace organization. A part of the firms which enhanced teamwork or flattened their hierarchies are actually more likely to adopt new technologies and software when they have a higher share of older employees whereas they are less likely to introduce new technologies if they have a higher share of younger employees." (author's abstract)

[149-L] Petrova, Ivanka: Männervertrauen - Frauenvertrauen in der Arbeitswelt, in: Klaus Roth (Hrsg.): Soziale Netzwerke und soziales Vertrauen in den Transformationsländern : ethnologische und soziologische Untersuchungen, Münster: Lit Verl., 2007, S. 303-316, ISBN: 978-3-8258-0247-9 INHALT: "Durch die Untersuchungen hat sich ergeben, dass das personalisierte Vertrauen nach wie vor eine außerordentlich wichtige Rolle in der Arbeitswelt in Bulgarien spielt. Denken und Handeln in persönlichen Sozialbeziehungen im Rahmen von informellen Netzwerken bestehen weiter. Diese Beziehungen werden angesichts der tiefen wirtschaftlichen Veränderungen sorgfältig aufgebaut und ständig gepflegt. Es wird viel in sie investiert, wobei auf gut bekannte Strategien zurückgegriffen wird: Es werden weiterhin vertrauensbasierte private Netzwerke am Arbeitsplatz aufgebaut bzw. alte Netzwerke, die Vertrauen versprechen, für neue wirtschaftliche Ziele benutzt. So ist das ökonomische Handeln weiterhin in die Strukturen sozialer Netzwerke eingebunden, deren Anpassungsfähigkeit sich dabei als enorm erwiesen hat.Der Aufbau von personalisierten Beziehungen in der Arbeitswelt hilft, die Krisensituationen in der Wirtschaft besser zu bewältigen. Das gilt in besonderem Maße für die ersten Jahre der Transformation. Je größer die Unsicherheit in der ökonomischen Situation war bzw. ist, desto größer war bzw. ist auch der Wert des personalisierten Vertrauens. Dies gilt insbesondere für Männer. So wird versucht, geringes Systemvertrauen durch personalisiertes zu kompensieren. Bei Wirtschaftskontakten ist dieses Vertrauen umso wichtiger, je geringer die Basis für systemisches Vertrauen ist. Man kann diese Tatsache auch anders deuten: Durch eine starke Entfaltung des personalisierten Vertrauens (bzw. durch den Unwillen, fremden Leuten, die keine Mitglieder des persönlichen Netzwerks sind, Vertrauen zu schenken) wird die Behinderung des Aufbaus von sozialem Vertrauen in die öffentlichen Institutionen toleriert. Dies muss als ein großes Problem des Transformationsprozesses gesehen werden, denn personalisiertes Vertrauen kann wahrscheinlich niemals die Defizite des formellen Rahmens ganz ausgleichen. Die Dominanz des personalisierten Vertrauens schränkt die Reichweite der unternehmerischen Tätigkeiten und der gesamten ökonomischen Entwicklung sicherlich ein." (Textauszug)

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[150-L] Roth, Carla; Wegge, Jürgen; Schmidt, Klaus-Helmut: Konsequenzen des demographischen Wandels für das Management von Humanressourcen, in: Zeitschrift für Personalpsychologie, Jg. 6/2007, H. 3, S. 99-116 INHALT: "Unternehmen stehen zukünftig weniger jüngere Arbeitnehmer zur Verfügung und sie müssen mehr ältere Arbeitnehmer (50plus) beschäftigen. Auf die hiermit verknüpften Risiken und Chancen sind viele Organisationen kaum vorbereitet. Nach einem einleitenden Blick auf die bekannten Fakten zum demographischen Wandel und das in Deutschland bisher zumeist ignorierte Problem der Altersdiskriminierung im Beruf werden die aktuellen Erkenntnisse zu Leistungs- und Lernpotenzialen Älterer zusammengefasst. Diese Analysen zeigen, dass die aktuell sehr geringe Erwerbsquote älterer Mitarbeiter in Deutschland mehrere Ursachen hat und keinesfalls allein auf unvermeidliche, altersbedingte Einbußen in der Leitungsfähigkeit zurückgeführt werden darf. Das Personalmanagement ist daher aufgefordert, der Diskriminierung älterer Personen in Organisationen entgegen zu wirken und mehr Anreize für ihre langfristige Beschäftigung zu schaffen. Im Anschluss werden weitere Strategien erörtert, die zur Erhaltung der Innovations- und Leistungsfähigkeit und zur besseren Nutzung der Potenziale älterer Mitarbeiter beitragen können. Besondere Aufmerksamkeit wird den Erkenntnissen zur Altersheterogenität in Teams geschenkt. Darüber hinaus werden die Weiterbildung, die Führung und die altersdifferenzierte Arbeitsgestaltung als Handlungsfelder erörtert, welche für das Personalmanagement älter werdender Belegschaften von großer Bedeutung sind." (Autorenreferat)

[151-L] Siegrist, Hans; Dragano, Nico: Rente mit 67 - Probleme und Herausforderungen aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht, (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung, 147), Düsseldorf 2007, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_arb_147.pdf) INHALT: Im ersten Teil des Gutachtens werden die Auswirkungen langjähriger beruflicher Belastungen auf Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter an Hand neuer Ergebnisse der internationalen Forschung dargestellt. Es erfolgt eine Zusammenstellung von Ergebnissen aus internationalen epidemiologischen Studien, welche arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren in drei Bereichen systematisch untersucht habe: Muskel-Skelett-Erkrankungen, HerzKreislauf-Krankheiten und depressive Störungen. Für physische Arbeitsbelastungen, für arbeitsbezogene Belastungen (v.a. Schicht- und Nachtarbeit) sowie für psychosoziale Arbeitsbelastungen werden die relativen Risiken einer Neuerkrankung bei entsprechender Exposition ermittelt, ebenso wie die erhöhten Wahrscheinlichkeiten einer krankheitsbedingten Frühberentung. Die Identifizierung und Messung psychosozialer Arbeitsbelastungen orientiert sich an drei theoretischen Modellen, dem Anforderungs-Kontroll-Modell (Modell 1), dem Modell beruflicher Gratifikationskrisen (Modell 2) und dem Modell der Organisationsungerechtigkeit (Modell 3). Die Ergebnisse verweisen je nach Expositionsart, -dauer und Krankheitsbild auf erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeiten in einem Schwankungsbereich von 30 Prozent bis 150 Prozent. Besonders bedeutsam sind Befunde zu stark erhöhten Krankheitsrisiken bei älteren Beschäftigten, die zugleich physische und psychosoziale Arbeitsbelastungen erfahren. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass mindestens ein Viertel der entsprechenden Krankheitslast bei älteren Beschäftigten auf die untersuchten belastenden Arbeitsbedingungen zurück zu führen ist. Im abschließenden Teil des Gutachtens werden praxisbezogene Vorschläge auf der Basis dargestellter Befunde entwickelt, mit dem Ziel, durch verstärkte Bemühun-

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gen um eine verbesserte Qualität der Arbeit zum Erhalt von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter beizutragen. (IAB)

[152-F] Trappmann, Vera, M.A.; Kruse, Wilfried, Dr. (Bearbeitung): Interkulturelle Kompetenz für den Betriebsalltag INHALT: Ausgangslage: Brandenburg ist als grenznahe Region von dem bevorstehenden Beitritt der mittelosteuropäischen Länder zur EU besonders betroffen. Zum einen eröffnen sich neue Möglichkeiten, z.B. im Außenhandel. Haben die Industrieunternehmen früh begonnen, ihre Unternehmenspolitik in Richtung Osten zu orientieren, zögern die KMUs noch. Als Gründe werden mangelnde Informationen, unzureichende Rechts- und Sprachkenntnisse sowie fehlende Fachkräfte und fehlende Kooperationspartner genannt. Und, die Erfahrung hat bisher gezeigt, eingegangene Joint Ventures scheitern in den meisten Fällen an kulturellen Faktoren. Es fehlt an interkulturellen Kompetenzen und Know-how. Zielsetzung: Das Ziel der 7. Innopunkt Kampagne als Teil der Landesstrategie Brandenburgs zur Vorbereitung auf die EUOsterweiterung besteht in der Mobilisierung von Beschäftigungspotenzialen durch mehr interkulturelle Kompetenz in kleineren und mittleren Unternehmen. Das Projekt Interkulturelle Kompetenz für den Betriebsalltag setzt an vorhandenen Potentialen in den Unternehmen an, fördert diese und entwickelt sie weiter. Die Kompetenzförderung wird in ein regionales Netzwerk eingebunden, das die Unternehmen bei ihren Außenhandelsbeziehungen unterstützen soll. Das Projekt verfolgt im einzelnen folgende Ziele: Sensibilisierung von Klein- und Mittelbetrieben für Anforderungen an interkulturelle Kompetenz; Vorbereitung klein- und mittelständischer Unternehmen auf eine zu steigernde außenwirtschaftliche Tätigkeit; Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums für interkulturelle Kompetenz; Aufbau eines regionalen Netzwerks zur Steigerung der interkulturellen Kompetenz in KMUs; Verankerung interkultureller Kompetenz in den Betrieben als Querschnitts-Qualifikation. Zusammenarbeit mit: QualifizierungsCentrum der Wirtschaft GmbH Eisenhüttenstadt, Technische Fachhochschule Wildau, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg, Mittel- und Osteuropa METHODE: Beratung, Qualifizierung, Coaching von Personalentwicklung, interkultureller Kompetenz, Landeskunde, polnischer Sprache und Verhandlungstechniken über Unternehmensfinanzierung; rechtliche Rahmenbedingungen MOE; wirtschaftliche Rahmenbedingungen MOE bis hin zu Markterschließung; Zielgruppenanalyse und Kontaktherstellung nach Polen. Die sfs ist federführend bei den Potenzialanalysen zur interkulturellen Kompetenz und der Entwicklung von Personalentwicklungsstrategien für die KMUs. Darüber hinaus übernimmt die sfs die wissenschaftliche Begleitung für das Projekt und führt 7 Fallstudien zur Verankerung interkultureller Kompetenz in den Betrieben durch. VERÖFFENTLICHUNGEN: Trappmann, Vera: Fallstudien zur interkulturellen Kompetenz brandenburgischer Unternehmer. in: Busch, Dominic (Hrsg.): Interkulturelle Mediation in der Grenzregion. P. Lang 2005, S. 279-302. ART: BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Brandenburg Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund -sfs- Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität Dortmund (Evinger Platz 17, 44339 Dortmund) KONTAKT: Kruse, Wilfried (Dr. Tel. 0231-8596-228, Fax: 0231-8596-100, e-mail: [email protected])

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[153-F] Werding, Martin, Dr.; Müller, Marianne; Hradil, Stefan, Prof.Dr.; Nolte, Paul, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Zukunft der gesellschaftlichen Mitte in Deutschland INHALT: Die Auswirkungen der Globalisierung und des strukturellen Wandels auf den Arbeitsmarkt bilden eine wichtigen Schwerpunkt ökonomischer Forschung. Während der Fokus bisheriger Betrachtungen eher auf die Extreme der Qualifikationsskala gerichtet ist, d.h., die Beschäftigungsprobleme gering Qualifizierter oder die Abwanderung Höchstqualifzierter, soll in dieser Studie die Situation von Angehörigen der "gesellschaftlichen Mitte" betrachtet werden. Für die Herbert-Quandt-Stiftung wird ein "Bericht zur Zukunft der gesellschaftlichen Mitte in Deutschland" erstellt. Dabei wird zunächst auf Funktion und Wandel der Mitte eingegangen, um in einem weiteren Schritt mögliche Handlungsempfehlungen einer "Politik für die Mitte" zu erstellen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die "gesellschaftliche Mitte" wird durch bestimmte sozioökonomische Merkmale (Bildung, Ausbildung, Einkommen, Stellung im Beruf) definiert. Bei der Untersuchung liegt ein Schwerpunkt darauf, wie sich die Erwerbs- und Einkommenssituation von Individuen, die der Mitte zugerechnet werden, im Vergleich zu anderen Personen im betrachteten Zeitraum verändert hat. Die Analyse soll getrennt nach Qualifikationsniveaus, Berufsgruppen und Branchen erfolgen. Für verschiedene Alterskohorten werden insbesondere der Einstieg ins Erwerbsleben, Phasen mit Erwerbstätigkeit, Nichterwerbstätigkeit und Bezug von arbeitsmarktpolitischen Leistungen sowie der Ausstieg aus dem Erwerbsleben im Beobachtungszeitraum untersucht. Des Weiteren sollen Informationen zum Bruttoentgelt zur Erstellung qualifikationsbezogener Einkommensverläufe genutzt werden. Im Anschluss erfolgt eine Analyse bezüglich der Entwicklung von Humankapitalprämien für bestimmte Gruppen im Zeitablauf. Als weitere mögliche Erklärungsvariablen für verschiedene Lebenseinkommensverläufe sollen betriebliche, berufliche und regionale Mobilität dienen. Als Datenquellen sollen sowohl das Sozioökonomische Panel (SOEP) als auch das Regionalfile der IAB-Erwerbstätigenstichprobe (IABS-R01) genutzt werden. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (westdeutsche Bevölkerung 1984-2005; Herkunft der Daten: SOEP; Auswahlverfahren: Zufall -SOEP, grundlegend-). Sekundäranalyse durch Dipl.-Soz. Holger Schmidt, Univ. Mainz, Inst. für Soziologie. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hradil, Stefan: Die Angst kriecht die Bürotürme hinauf. Gesellschaftliche Mitte und drohender Statusverlust in der Dienstleistungsgesellschaft. in: HerbertQuandt-Stiftung (Hrsg.): Die Zukunft der gesellschaftlichen Mitte in Deutschland. SindairHaus-Gespräche, Nr. 26. Bad Homburg v.d.H.: HQS 2006, S. 34-44. ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Herbert-Quandt-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München (Poschingerstr. 5, 81679 München); Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Soziologie Abt. Soziologie der Sozialstruktur und der sozialen Ungleichheit (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099 Mainz); Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, Friedrich-Meinecke-Institut (Koserstr. 20, 14195 Berlin) KONTAKT: Müller, Marianne (Tel. 089-9224-1418, Fax: 089-9224-1603, e-mail: [email protected])

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6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie [154-L] Becker, Karina; Brinkmann, Ulrich; Engel, Thomas: Die Haut auf dem Markte: betrieblicher Gesundheitsschutz im Marktkapitalismus, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 37/2007, Nr. 3 = H. 148, S. 383-401 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Gesundheit der Beschäftigten ist unter kapitalistischen Verhältnissen immer Gegenstand eines Tauschhandels gewesen. Auch nach der Etablierung hoher Standards der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes im Zeitalter des Fordismus setzten sich die Aushandlungen mit der Ware Arbeitskraft fort, darunter auch der implizite Verkauf von Gesundheit. Die "Verschiebung von Marktgrenzen" ist ein Ansatz, der den aktuellen Wandel dieses Tauschprozesses analysieren will. Der Beitrag verfolgt nicht die einseitige Perspektive einer Beschreibung dieses Prozesses als anonyme "Vermarktlichung", sondern interessiert sich für die Perspektiven interner und externer Akteure, die nicht durch Strukturen determiniert werden sondern in Aushandlungsprozesse involviert sind, die zum Wandel von Märkten als Form sozialer Koordination führen. So wird der Widerstand in Hinblick auf Arbeitsschutz und betrieblichen Gesundheitsschutz verständlich. (ICEÜbers)

[155-F] Büntgen, Maria, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Büntgen, Maria, Dipl.-Volksw. (Leitung): Betriebliche Gesundheitsförderung für Männer und Frauen am Beispiel "Stress" INHALT: Die Grundsätze des Gender Mainstreaming sollen für die Konzeptentwicklung betrieblicher Gesundheitsförderung angewendet und die praktische Umsetzung geschlechtersensibel, unter Einbeziehung von Verhältnis- und Verhaltensprävention, entwickelt, erprobt und evaluiert werden. Dabei ist der Fokus präventiver Maßnahmen auf psycho-soziale Belastungen, insbesondere arbeitsbedingten Stress gerichtet. 1. Kontext/ Problemlage: Zukunftsorientierten ganzheitlichen Konzepten betrieblicher Gesundheitsförderung mangelt es an praktischer Umsetzungserfahrung. Betrieblicher Gesundheitsschutz orientiert sich vorrangig an traditionellem Arbeitsschutz und ist weitgehend verhaltenspräventiv ausgerichtet. Arbeitsbedingte Belastungen und Gesundheitsrisiken durch psycho-soziale Faktoren werden nicht adäquat berücksichtigt, obwohl Statistiken zu Ursachen von Arbeitsunfähigkeit die Zunahme psychischer Erkrankungen belegen. Zudem werden arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken und gesundheitsschützende Maßnahmen durchgängig geschlechtsneutral betrachtet; Maßnahmen orientieren sich am so genannten Durchschnittsarbeitnehmer, dem Mann. Erste Erkenntnisse zu geschlechtsspezifischen arbeitsbedingten Erkrankungen oder Ursachen von Arbeitsunfähigkeit, zum Gesundheitsbewusstsein und Vorsorgeverhalten von Männern und Frauen zeigen jedoch, dass geschlechterdifferenzierende Präventionsmaßnahmen wirkungsvoller wären. 2. Fragestellung: Es soll untersucht werden, wie betriebliche Präventionsangebote geschlechtersensibel entwickelt, praktisch angewendet und auf ihre Wirkung geprüft werden können. Ausgangspunkt ist ein Gesundheitsbegriff, der nicht nur Ursachen von Krankheit im Blick hat, sondern auch, was Menschen gesund erhält und ihr Wohlbefinden fördert. Es wird Fragen nachgegangen, welche Arbeits- und Lebensbedingungen bei Frauen und Männern zu krank machendem Stress führen und welche Gesundheitsressourcen sie andererseits beinhalten. Forschungsleitende Hypothesen sind, dass Frauen und Männer spezifischen Belastungskonstellationen ausgesetzt sind und dass sie durch arbeitsbedingten Stress unterschiedlich be-

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ansprucht werden, und auch die Strategien zur Stressbewältigung können sich bei Frauen und Männern unterschiedlich darstellen. Im Fall der Bestätigung der Annahmen lassen sich Hinweise für geschlechtsspezifische gesundheitsfördernde Maßnahmen ableiten. METHODE: In drei Betrieben unterschiedlicher Branchen werden Pilotprojekte durchgeführt, um Konzepte für eine geschlechtersensible betriebliche Gesundheitsförderung modellhaft zu entwickeln und umzusetzen. Die Projektschritte werden systematisch durchgeführt: Bedarfsanalyse, Prioritätensetzung, Planung, Ausführung, kontinuierliche Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse. In geschlechtergemischten Arbeitsbereichen werden psycho-soziale Stressparameter analysiert und eine Bestandsaufnahme der Belastungen, Beanspruchungen und Ressourcen der Beschäftigten durchgeführt. Dabei werden validierte arbeitswissenschaftliche Erhebungsinstrumente an Anforderungen, die sich aus der Genderperspektive ergeben, angepasst, um ein differenziertes Bild der Belastungskonstellationen von Frauen und Männern zu bekommen. Im weiteren partizipativen Prozess werden bedürfnisgerechte Maßnahmen zur Prävention entwickelt, praktisch erprobt und bewertet. ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe INSTITUTION: Büntgen, M. (Schwalbacher Str. 4, 50969 Köln); Hans-Böckler-Stiftung (HansBöckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-363367, e-mail: [email protected])

[156-F] Eggerdinger, Christa; Goldstein, Charlotte (Bearbeitung); Fastenmeier, Wolfgang, Dr. (Leitung): Den Arbeitsprozess begleitende Maßnahmen zur Bewältigung der besonderen psychischen Belastungen des Straßenbetriebsdienstpersonals INHALT: Straßenbetriebsdienstpersonal unterliegt einer hohen psycho-physischen Belastung mit negativen Folgen für Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden. Negatives Verhalten der Verkehrsteilnehmer und schlechtes Image verschärfen die Situation. Ausgehend von Literaturanalysen sowie Befragungen von Mitarbeitern, Führungskräften und Experten wird ein Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Belastungen der Straßenwärter erarbeitet. Dies schließt konzeptuelle Vorschläge auf der Ebene der Beschäftigten, der Führungsebene, der Verkehrsteilnehmer sowie der Verkehrsablaufplanung ein. METHODE: Literaturanalyse; psychologische Aufgaben- und Anforderungsanalysen; Expertenund Führungskräfteinterviews; Ableitung von Problemfeldern; Maßnahmenentwicklung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 15; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 56; Auswahlverfahren: Quota). Gruppendiskussion (Stichprobe: 15; Auswahlverfahren: freiwillig). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Den Arbeitsprozess begleitende Maßnahmen zur Bewältigung der besonderen psychischen Belastungen des Straßenbetriebsdienstpersonals. Zwischenbericht zu FE 03.415/2006/LRB15. Okt. 2007. ART: BEGINN: 2007-02 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Straßenwesen BASt- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Mensch-Verkehr-Umwelt - Institut für Angewandte Psychologie (Königinstr. 47, 80539 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-53026163, e-mail: [email protected])

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[157-F] Heidemeier, Heike, Dr.rer.pol.; Voelcker-Rehage, Claudia, Dr.rer.nat.; Bowen, Catherine, Dipl.-Psych.; Baron, Stefan, Dipl.-Verw.Wiss.; Khil, Laura, Dipl.-Biol.; Noethen, Daniela, Dipl.Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Leitung); Godde, Ben, Prof.Dr.; Schömann, Klaus, Prof.Dr.; Roßnagel, Christian, Prof.Dr.; Schwender, Clemens, Prof.Dr.; Voelpel, Sven, Prof.Dr. (Betreuung): Auswirkung von Passung/ Nichtpassung zwischen Aspekten des Human- und Sozialvermögens, der Unternehmensstrategie und der Arbeitsorganisation auf die körperliche und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (Kennwort: demopass) INHALT: Der demografische Wandel stellt große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für Unternehmen in Deutschland. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Passung zwischen den Einstellungen und Kompetenzen der Beschäftigten, den Arbeitsanforderungen sowie der Managementstrategie und dem Unternehmensklima. Die am Ende des Projekts vorliegende Toolbox zur Diagnose von Passungen/ Nichtpassungen in wichtigen betrieblichen Handlungsbereichen des demografischen Wandels stellt eine Ergänzung des 'Werkzeugkastens' dar, der im BMBF Förderbereich 'Demografischer Wandel - alternde Belegschaften und betriebliche Innovationsfähigkeit' erarbeitet wurde und über das Internet zur Verfügung steht ( http://www.demowerkzeuge.de ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Projekt demopass untersucht fünf - angesichts der demografischen Entwicklung - zentrale unternehmerische Handlungsbereiche, um ein demografisches Passungsprofil für Betriebe zu erstellen. Zu diesen fünf Bereichen zählen: die Gesundheitsförderung, Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen, Altersbilder, generationenübergreifender Wissenstransfer und Adaptivitätskompetenz. Passungen/ Nichtpassungen werden zwischen drei betrieblichen Ebenen festgestellt: 1. Einstellungen und Voraussetzungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; 2. Organisationsklima sowie 3. Unternehmensstrategie und Arbeitsorganisation. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Frage, wie diese Passungen/ Nichtpassungen zwischen den drei betrieblichen Ebenen in den demografierelevanten Handlungsfeldern auf die psychische und körperliche Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auf den Unternehmenserfolg wirken. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview (Stichprobe: 5). Psychologischer Test (Stichprobe: 80). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-200-4700, e-mail: [email protected]); Heidemeier, Heike (Dr. Tel. 0421-200-4796; e-mail: [email protected])

[158-F] Herrmanns, Dagmar (Leitung): Tödliche Unfälle in der gewerblichen Wirtschaft in den Jahren 2003-2007 INHALT: Untersucht werden die tödlichen Arbeitsunfälle in der gewerblichen Wirtschaft ohne Bergbau und ohne Unfälle im öffentlichen Straßenverkehr. In Zukunft sollen auch der öffentliche Dienst und die Landwirtschaft, die in den Zuständigkeitsbereich des ArbSchG fallen, in allen Bundesländern umgesetzt werden. Grundlage der statistischen Analyse ist der von der

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Gewerbeaufsicht und der BAuA entwickelte Untersuchungsbogen für tödliche Unfälle. Seit 1978 werden für die alten Bundesländer die Meldungen tödlicher Arbeitsunfälle durch die Staatlichen Ämter für Arbeitsschutz bei der BAuA statistisch ausgewertet. Seit 1992 findet der Untersuchungsbogen in allen 16 Bundesländern bei der Erfassung des tödlichen Unfallgeschehens durch die Staatlichen Ämter für Arbeitsschutz offiziell Verwendung. ZEITRAUM: 2003-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- (Postfach 170202, 44061 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-9071-2244, e-mail: [email protected])

[159-F] Hien, Wolfgang, Dr. (Leitung): Arbeit, Altern und Gesundheit - Arbeits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften INHALT: In diesem explorativen Projekt sollen die subjektiven Potentiale einer optimalen Arbeits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften untersucht werden. Kontext/ Problemlage: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der gleichzeitigen Zunahme psychomentaler und psychosozialer Belastungen wird die Frage dringlicher, wie Arbeitssysteme und Arbeitsbiographien gesundheits- und alternsgerecht gestaltet werden können. Die IT-Branche hat zu dieser Frage noch kein Verhältnis gefunden. Nach wie vor werden junge Kräfte rekrutiert, während ältere vorwiegend durch Selbstselektion vorzeitig ausscheiden. Die Gründe sind auch in den gesundheitlichen Gefährdungen zu suchen: Vielarbeit, Konkurrenzdruck, Versagensangst, psychische Erschöpfung. Fragestellung: Ausgehend von der Frage, wie sich die subjektiven biographischen Erfahrungen, Problemlagen, Entwürfe und Potentiale älterer Arbeitnehmer/innen strukturieren, soll der Frage nachgegangen werden, wie eine altersgerechte Aufrechterhaltung der Teilhabe am Arbeitsleben - sowohl innerhalb eines Betriebes wie auch betriebsübergreifend - aussehen kann. METHODE: Auf der Basis quantitativer und qualitativer Daten zur berufsbiographischen, gesundheitlichen und lebensweltlichen Situation älterer, gesundheitlich beeinträchtigter ITFachkräften sollen mittels ausgewählter biographisch-narrativer Interviews Bruchstellen, Kompetenzen, Ressourcen und Potentiale herausgearbeitet werden, welche für eine befriedigende und produktive Teilhabe am Arbeitsleben und an der Gesellschaft nutzbar gemacht werden können. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 12 -2 über Internet-; Auswahlverfahren: theoretisches Sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HansBöckler-Stiftung INSTITUTION: Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie (Am Speicher XI 9, 28217 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[160-F] Jopp-Nakath, Jörg, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dippelhofer-Stiem, Barbara, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitssituation, Belastungen und Zufriedenheit von Verwaltungsangestellten INHALT: Analysiert werden Aspekte der Arbeitssituation, der Belastungen und Zufriedenheit von Beschäftigten in der kommunalen Verwaltung. Ziel ist es, das Zusammenspiel von organisatorischen Bedingungen und individuellen Potenzialen zu eruieren und förderliche Merkmale für Motivation, Identifikation und Zufriedenheit aufzudecken. GEOGRAPHISCHER RAUM: Magdeburg METHODE: Organisationssoziologie; Berufs- und Bildungssoziologie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500 -realisiert-; alle Beschäftigten der Stadtverwaltung in einer Stadt; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: Stadt Magdeburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0391-671-6610, Fax: 03914-671-6533, e-mail: [email protected])

[161-F] Köchling, Annegret, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Reindl, Josef, Dipl.-Soz. (Leitung): Lebenslang gesund arbeiten - demographieorientierte Präventivkonzepte (LEGESA) INHALT: Das Ziel des Vorhabens ist es, psychische Überforderungen besonders gefährdeter Personengruppen, die an der Schnittstelle zwischen Betrieb und Markt agieren, abzubauen bzw. zu mildern. Hierzu ist es notwendig, einen Lösungsraum über den klassischen Gesundheitsschutz und über die Gesundheitsförderung hinaus zu eröffnen, Gesundheits-, Arbeitsund Personalpolitik zu integrieren und das Gesundheitsmanagement demographieorientiert zu innovieren. Ein besonderer Akzent liegt auf der Einführung einer sog. Prozesssicht auf das Belastungsgeschehen: die Belastungsbiographie, deren krankmachende Wirkungen durch die Gestaltung der Arbeitsbiographie vermieden werden sollen. Die Umsetzung der Ziele geschieht durch betriebliche Projekte, die von den beteiligten Wissenschaftlern begleitet, unterstützt, ausgewertet und deren Quintessenz in die Beratungspraxis der BG's transferiert wird. Die Resultate und Erfahrungen der betrieblichen Projekte werden aufgegriffen und ausgetauscht in 5 Workshops, die der HVBG mit den beteiligten Unternehmen und Wissenschaftlern durchführen wird. Sie dienen u.a. dazu, die Präventionsaktivitäten der BG's anzureichern und neu zu orientieren. Darin liegt auch der zentrale Verwertungsbeitrag des Vorhabens. Das Projekt ist als ein Verbundvorhaben angelegt, an dem neben dem ISO die GfAH (Verbundkoordination) sowie die Unternehmen SICK, BALLUFF, KSG, GEWES und POLYSIUS (Thyssen Krupp) teilnehmen. Transferpartner ist die Berufsgenossenschaftliche Zentrale für Sicherheit und Gesundheit (BGZ) (beim Hauptverband der Berufsgenossenschaften – HV BG). ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Programm "Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen" FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken); Gesellschaft für Arbeitsschutz und Humanisierungsforschung mbH -GfAHVolkholz und Partner (Friedensplatz 6, 44135 Dortmund) KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-95424-23, e-mail: [email protected])

[162-F] Kocyba, Hermann, Dr.; Voswinkel, Stephan, Dr.habil. (Bearbeitung): Krankheitsverleugnung. Betriebliche Gesundheitskulturen und neue Arbeitsformen INHALT: Die in den letzten Jahren kontinuierlich sinkenden Fehlzeiten und Krankenstände in den Unternehmen sind nicht nur Zeichen erfolgreicher betrieblicher Gesundheitspolitik. Sie können auch Indiz dafür sein, dass es für bestimmte Gruppen von Erwerbstätigen schwieriger wird, gesundheitliche Beeinträchtigungen wahrzunehmen, sich einzugestehen und sich mit ihnen frühzeitig auseinander zu setzen und auch Präventionsangebote zu nutzen. Hieraus können in der Folge gravierende Erkrankungen resultieren. Für ein betriebliches Klima der Krankheitsverleugnung und ein entsprechendes Beschäftigtenverhalten können Ursachen in Betracht kommen, die in unterschiedlichen Bereichen der Arbeitswelt verschieden ausgeprägt sind: Die Sorge um Nachteile für Beschäftigung und Karriere; die Wirkungen von Gruppendruck und neuen Formen der Verantwortungszuschreibung im Rahmen von Gruppenarbeit und dezentralisierten Unternehmensstrukturen; das Selbstverhältnis und die Darstellungszwänge von Beschäftigten, die sich als leistungsstark sehen und mit ihrer Arbeit überidentifiziert sind. Das Projekt erhebt als kurze explorative Studie in Gesprächen mit Akteuren, die im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten beratend tätig sind (Betriebsräte, Betriebsärzte und Berater in Krankenkassen) Erfahrungen mit Phänomenen der Krankheitsverleugnung und Strategien der Beratung. Zugleich soll das Projekt als Vorstudie zur Entwicklung eines größeren Forschungsvorhabens dienen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend. Qualitatives Interview (Betriebsräte, -ärzte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kocyba, Hermann; Voswinkel, Stephan: Krankheitsverleugnung: betriebliche Gesundheitskulturen und neue Arbeitsformen. Abschlussbericht 2007. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HansBöckler-Stiftung INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IfS- an der Universität Frankfurt am Main (Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main) KONTAKT: Voswinkel, Stephan (Dr. Tel. 069-756183-41, e-mail: [email protected])

[163-L] Lackmann, Julia: Mobbing: wenn sich die Kommunikation am Arbeitsplatz verändert, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 222 S., ISBN: 978-3-86550-608-5 (Standort: FHB Hof(1051)-100/QV574/ L141) INHALT: "Scheinbar 'von jetzt auf gleich' verändert sich für viele Mobbingbetroffene die Kommunikationssituation am Arbeitsplatz. Gestern noch war man ganz selbstverständlich mit eingebunden in die Projektgruppe oder die Abteilung. Doch plötzlich ist alles anders. Man wird

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beschimpft, beleidigt, nicht mehr gegrüßt, nicht mehr angesprochen oder informiert. Das vorliegende Buch beschäftigt sich aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive mit dem Thema 'Mobbing am Arbeitsplatz'. Es zeigt auf, was unter Kommunikation zu verstehen ist und welche Bedeutung Kommunikation für das menschliche Zusammenleben und -arbeiten hat. Anhand von drei ausführlichen Fallbeispielen wird beschrieben, was unter 'Mobbing am Arbeitsplatz' zu verstehen ist und welche wichtige Rolle Kommunikation bei diesem Phänomen spielt. Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntnisse wird auf die soziale Organisation von Unternehmen und insbesondere auf Kleingruppen (z.B. Arbeits- und Projektgruppen) als Interaktionssysteme eingegangen. Schließlich wird die Soziometrie als Methode zur Prävention von Mobbing in Arbeitsgruppen vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die praxisorientierte, detaillierte Beschreibung des Ablaufs einer soziometrischen Untersuchung. Das Buch richtet sich sowohl an Mobbingbetroffene als auch an Arbeitgeber, Personalräte und andere Interessierte, die sich intensiv mit dieser Thematik befassen möchten." (Autorenreferat)

[164-L] Lang, Jessica: Towards comprehensive job stress models of reservists, Mannheim 2007, XVI, 148 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=982954034&dok_var=d1&dok_ext= pdf&filename=982954034.pdf) INHALT: "Das Ziel der vorliegenden Dissertation lag in der Entwicklung umfassender Arbeitsstressmodelle für eine spezifische Stichprobe. Diese Modelle sollten auf die Stichprobe angepasste und damit für sie relevante Einflussvariablen und Moderatoren enthalten, die den Zusammenhang zwischen Arbeitsstress und langfristig psychischem Wohlbefinden von Mitarbeitern erklären können. Im Rahmen der Erstellung dieser Modelle sollten Ergebnisse aus der allgemeinen Stressforschung mit einfließen. Angeregt durch das Allostatic Load Modell von McEwen (1998) untersuchte Studie 1 die langfristige Auswirkung sowohl chronischer als auch akuter Stressoren auf das psychische Wohlbefinden von Angestellten. In Studie 2 wurde auf Basis des selben Modells untersucht, inwieweit individuelle Differenzen den negativen Einfluss der Stressoren auf das psychische Wohlbefinden effektiv moderieren konnten. Dabei war insbesondere die Art der Stressoren - im Sinne von ihrer Kontrollierbarkeit - entscheidend. In Studie 3 wurde mittels des Modells beruflicher Gratifikationskrisen von Siegrist (1996) untersucht, inwieweit individuelle Charakteristiken im Wechselspiel mit organisationalen Ressourcen den Einfluss von Arbeitsstress auf die psychische Gesundheit moderieren. Die Stichprobe bestand aus 654 U.S. Reservisten, die sich für die Dauer von einem Jahr in Europa im Einsatz befanden. Fragebogendaten, die unmittelbar vor und nach dem Einsatz erhoben wurden, konnten die postulierten Modelle relativ zufriedenstellend bestätigen. In Studie 1 zeigte sich, dass die gleichzeitige Berücksichtigung chronischer und akuter Stressoren in Arbeitsstressmodellen einen hohen Erklärungswert aufweist, da chronische Stressoren den negativen Einfluss akuter Stressoren auf das langfristig psychische Wohlbefinden verschärfen. (beta = .25, p ( .05). In Studie 2 konnte bestätigt werden, dass die Effektivität individueller Stressbewältigung davon abhängt, ob die erfahrenen Stressoren der individuellen Beeinflussbarkeit unterliegen. In unkontrollierbaren Situationen können z.B. generell anerkannte Bewältigungseigenschaften wie Gefühle von Selbstwirksamkeit schädliche Folgen haben (beta = -.20, p ( .001) während palliative Bewältigungsmechanismen sich als durchaus nützlich erweisen können, um langfristigen negativen Konsequenzen für das psychische Wohlbefinden vorzubeugen (z.B. passives Coping: beta = .14, p ( .05). In Studie 3 konnte belegt werden, dass organisationale Ressourcen wie monetäre Belohnung (beta = -.11, p ( .001) und so-

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ziale Anerkennung (beta = -.07, p ( .05) als wertvolle und von den Mitarbeitern anerkannte Kompensationen für die abverlangte Verausgabung bei der Arbeit gelten. Diese beiden Belohnungsvariablen führten nämlich zu den niedrigsten Vorkommnissen berichteter depressiver Symptome nach dem Einsatz. Aus theoretischer Sicht implizieren die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation, dass durch die Erweiterung von Arbeitsstressmodellen durch chronische Stressoren und der speziellen Berücksichtigung der Art dieser Stressoren ein tieferes Verständnis des Prozesses herbeigeführt werden kann, welcher die langfristige psychologische Gesundheitsentwicklung von Individuen beeinflusst. Aus praktischer Sicht liefert die vorliegende Arbeit brauchbare Implikationen für die Umsetzung organisationaler Richtlinien und die Gestaltung von Interventionsmaßnahmen." (Autorenreferat)

[165-F] Quoika, Martina Maria, M.A. (Bearbeitung); Reindl, Josef, Dipl.-Soz.; Kistler, Ernst, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Gesunde Arbeitswelten im demografischen Wandel - zukunftsfähige Klein- und Mittelbetriebe durch regionale Vernetzung INHALT: Ausgangspunkt des Vorhabens sind kritische Befunde der gemeinsamen Expertenkommission von Bertelsmann Stiftung und Hans-Böckler-Stiftung zur "Zukunft einer zeitgemäßen betrieblichen Gesundheitspolitik". Diese betreffen den Zustand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in Klein- und Mittelbetrieben (KMU) sowie die Ineffizienzen, die aus der Zersplitterung der überbetrieblichen Akteure im Arbeits- und Gesundheitsschutz resultieren. Angesichts der Herausforderungen, die der demografische Wandel stellt, ist es das Ziel des Vorhabens, in KMU einer modernen betrieblichen Gesundheitspolitik zum Durchbruch zu verhelfen. Kontext: Die Expertenkommission der Bertelsmann Stiftung und der Hans-BöcklerStiftung fordert einen "Einstieg in eine zukunftsfähige betriebliche Gesundheitspolitik". Zukunftsfähig ist für die Kommission eine Gesundheitspolitik, die die "Kultur der Reparatur und Kompensation" hinter sich lässt und stattdessen die Prävention ins Zentrum stellt, die Gesundheitsverantwortung auf allen betrieblichen Hierarchieebenen fördert und sie in die betrieblichen Routinen integriert und eine überbetriebliche Infrastruktur aufbaut, um die Unternehmen bei der Wahrnehmung ihrer Gesundheitsverantwortung zu unterstützen. Ausgangspunkt des Vorhabens sind die absehbaren Veränderungen der betrieblichen Altersstrukturen. Die Rentensysteme können nicht länger die Frühverrentungsstrategien von Betrieben und Beschäftigten tragen. Der demographische Wandel, also die Zunahme von älteren Beschäftigten im Betrieb und die möglichen Schwierigkeiten, junge Nachwuchskräfte zu rekrutieren, setzt den Arbeits- und Gesundheitsschutz mit neuer Dringlichkeit auf die Tagesordnung der Betriebe. Nur gesunde Mitarbeiter können länger arbeiten und nur mit gesunden Mitarbeitern lassen sich in der nahen Zukunft die aus der Globalisierung der Wirtschaft herrührenden Anforderungen bewältigen. Fragestellung: In den KMU liegt die Verwendung eines Gesundheitskonzeptes nahe, das die Verantwortung des Einzelnen für seine Gesundheit und die Verantwortung des Betriebes, dem Einzelnen die Verantwortungsübernahme für seine Gesundheit zu ermöglichen, betont. Salutogenese und Prävention sind die Kernelemente eines kleinbetriebssensiblen gesundheitspolitischen Ansatzes. Damit bindet das Projekt zwei Konzepte zusammen, die gewöhnlich von unterschiedlichen Akteuren angeboten werden: den verpflichtenden Arbeits- und Gesundheitsschutz durch die staatlichen Arbeitsschutzämter und die Träger der Unfallversicherung sowie die fakultative Gesundheitsförderung durch die Krankenkassen. Der innovative Charakter des Vorhabens besteht in der Entwicklung eines strikt bedarfsorientierten und kultursensiblen Interventionstyps unter Einbeziehung der relevanten

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"Gesundheitsakteure" in einer Region. Das Projekt ist in der Region Siegen/ Wittgenstein gestartet und kooperiert mit dem dort bereits seit über 10 Jahre aktiven Runden Tisch Siegen. In einer späteren Phase sollen auch im Land Brandenburg Netzwerkaktivitäten laufen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Siegen/ Wittgenstein, Region Cottbus/ Niederlausitz METHODE: Untersuchungsmethoden: Bei der Formierung des Netzwerks geht es darum, die "Gesundheitsaktivisten" inhaltlich-konzeptionell, strategisch-methodisch sowie auf der operativen Ebene zu unterstützen. Ziel ist die Entwicklung einer Beratungsstrategie, die die kulturellen Besonderheiten der klein- und mittelbetrieblichen Welt berücksichtigt. In einem diskursiven Prozess zwischen dem iso, den Netzwerkakteuren und den Unternehmen soll ein KMUadäquates und von den Bedarfen der Unternehmen ausgehendes Handlungskonzept einschließlich der dazu nötigen Werkzeuge entwickelt werden. Das Konzept wird in zwei Schritten erarbeitet: 1. Die Bedarfsanalyse erfolgt durch die Reflexion der bisherigen Erfahrungen der Netzwerkakteure im Umgang mit KMU sowie durch Bedarfserhebungen in ausgewählten Unternehmen. 2. Die Konzepterstellung geschieht durch den Abgleich existierender Konzepte mit den Bedarfen der KMU und durch eine auf die Bedürfnisse kleinerer Betriebe zugeschnittene Neujustierung dieser Konzepte. Das iso und die Netzwerkpartner werden in einer Reihe von Betrieben exemplarisch Interventionen durchführen und das entwickelte Instrumentarium zum Einsatz bringen. Darüber hinaus finden in der Region Siegen eine Reihe von Workshops statt, in denen gemeinsam mit betrieblichen Akteuren erarbeitet werden soll, wie in ihren Betrieben eine alternsgerechte Arbeitswelt geschaffen werden kann. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 5; Betriebe; Auswahlverfahren: total). Gruppendiskussion; Expertengespräch (Stichprobe: 8). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Auswahlverfahren: bewusst). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 80; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: Bertelsmann Stiftung; HansBöckler-Stiftung; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken); Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES(Haldenweg 23, 86391 Stadtbergen) KONTAKT: Reindl, Josef (Tel. 0681-95424-23, Fax: 0681-95424-27, e-mail: [email protected])

[166-L] Ritter, Wolfgang; Pöser, Stephanie; Larisch, Joachim: Sicherheit und Gesundheit als wertschöpfendes und lernendes Netzwerk am Beispiel der Bauindustrie, in: Uwe Helmert, Bernard Braun, Dietrich Milles, Heinz Rothgang (Hrsg.): Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin : Festschrift für Rainer Müller, Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW, 2007, S. 177-195, ISBN: 978-3-86509-643-2 (Standort: SB Berlin(1)-1A642/ 770) INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Voraussetzungen hinsichtlich von Strukturen und Prozessen in der Bauindustrie für ein lernendes Netzwerk für den Arbeitsschutz und die Gesundheitsförderung geschaffen werden müssen. Grundlage der Ausführungen bildet das laufende, anwendungsorientierte Projekt 'Bauwirtschaft als Lernende Organisation im Sicherheits- und Gesundheitsmanagement', das sich mit der Analyse und Implementation von Austauschmöglichkeiten sowie Lernstrukturen und -prozessen im Projektnetzwerk beschäftigt. Im ersten Schritt werden zunächst das Problemfeld und die damit verbundenen Möglich-

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keiten, lernende Strukturen und Prozesse zu etablieren, theoretisch beschrieben und schließlich projektbezogene, anwendungsorientierte Notwendigkeiten skizziert. Im zweiten Schritt werden dann die Analyseergebnisse der durchgeführten Interviews zu Arbeitsschutz und Gesundheit auf den Baustellen dargestellt, die eine auf das Netzwerk zugeschnittene Instrumentenauswahl zulassen. Zu den entsprechenden Schwerpunkten bzw. möglichen Maßnahmen gehören (1) der allgemeine Austausch auf den Baustellen, (2) Unterweisung, Schulung und Qualifikation sowie (3) arbeitsmedizinische Untersuchungen. Bereits in diesem methodischen Abschnitt werden erste Möglichkeiten für Instrumente zum Austausch und gemeinsames Lernen im Netzwerk skizziert und im anschließenden Schritt dann aufgrund der Befunde sowie auf der darauf folgenden Diskussion im Projektnetzwerk konkretisiert. Da das zugrunde liegende Projekt noch nicht beendet und abschließend evaluiert ist, beurteilt das Resümee die erarbeiteten Instrumente lediglich aus den theoretisch entwickelten Variablen heraus und zeigt Plausibilitäten der derzeit implementierten Instrumente auf. (ICG2)

[167-L] Rosta, Judith; Gerber, Andreas: Excessive working hours and health complaints among hospital physicians, in: GMS German Medical Science : an Interdisciplinary Journal, Vol. 5/2007, 9 S. (URL: http://www.egms.de/pdf/gms/2007-5/000045.pdf) INHALT: "Zielsetzung: Gegenstand der Studie war die Analyse eines Zusammenhangs zwischen Arbeitszeitbelastung und körperlichen Beschwerden bei Krankenhausärzten in Deutschland. Methoden: Die Daten zur Arbeitszeit (Dauer eines durchschnittlichen Arbeitstages und die Anzahl der Bereitschaftsdienste im Monat) und körperlichen Beschwerden anhand der Skala von Zerssen wurden im Rahmen der schriftlichen Repräsentativerhebung zu 'Arbeit, Gesundheit und Gesundheitsverhalten der Ärzte und Ärztinnen 2006' erhoben. Eine Arbeitszeitbelastung wurde als Vollzeitbeschäftigung, Arbeitstag von 10 oder mehr Stunden und die Ableistung von 6 oder mehr Bereitschaftsdiensten im Monat definiert. Die Nettostichprobe umfasste 3.295 Ärzten aus 515 Krankenhäusern. Ergebnisse: Die Rücklaufquote lag bei 58% (n=1917). Personen mit deutlicher Arbeitszeitbelastung (19%) hatten eine signifikant höhere Gesamtzahl an körperlichen Beschwerden (p=0,0001) und litten signifikant häufiger an mentaler und körperlicher Erschöpfung (p=0,0001 bis 0,047; Schwächegefühl, Mattigkeit, Unruhe, Schweregefühl in den Beinen, übermäßiges Schlafbedürfnis, Zittern), Stimmungsschwankungen (Reizbarkeit, Grübelei), gastrointestinalen Beschwerden (p=0,0001 bis 0,014; Gewichtsabnahme, Übelkeit) und Herzbeschwerden (p=0,0001 to 0,042; Stiche in der Brust, Kloßgefühl im Hals). Die Gesamtzahl körperlicher Beschwerden korrelierte signifikant mit einer deutlichen Arbeitszeitbelastung (B=2,76, p=0,0001) und dem weiblichen Geschlecht (B=-3,44; p=0,0001). In separater Analyse nach Geschlechtern blieb die deutliche Arbeitszeitbelastung ein signifikanter Prädiktor für körperliche Beschwerden bei Ärztinnen (B=3,78, p=0,001) und Ärzten (B=2,28, p=0,004). Schlussfolgerung: Eine deutliche Arbeitszeitbelastung korreliert signifikant mit körperlichen Beschwerden. Eine Reduzierung der Arbeitszeit dürfte der erste Schritt sein, die Gesundheit der Ärzte zu verbessern." (Autorenreferat)

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[168-L] Seidel, Dirk; Solbach, Thomas; Fehse, Roland; Donker, Ludwig; Elliehausen, HeinzJörg: Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten, (Gesundheitsberichterstattung des Bundes, H. 38), Berlin 2007, 42 S., ISBN: 978-3-89606-179-9 (Graue Literatur; URL: http://www.rki.de/cln_049/nn_ 199850/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/arbeitsunfaelle,template Id=raw,property=publicationFile.pdf/arbeitsunfaelle.pdf) INHALT: "Verbesserte Arbeitsbedingungen, zu denen Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Maßnahmen zur betrieblichen und überbetrieblichen Gesundheitsförderung gehören, tragen zu einer Verminderung von Fehlzeiten, Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten bei. Die Arbeitsunfälle haben sich von 2,1 Millionen im Jahr 1992 auf 1,1 Millionen im Jahr 2003 fast halbiert. Auch Wegeunfälle haben sich in diesem Zeitraum von 260.000 auf 200.000 reduziert. Besonders stark sind die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit zurückgegangen von 190.000 auf 65.000. Mit Abstand ist die häufigste anerkannte Berufskrankheit die Lärmschwerhörigkeit. An zweiter Stelle folgen durch Asbest verursachte Berufskrankheiten. Bei Frauen, die häufig anderen Gefährdungen im Berufsleben ausgesetzt sind, sind Infektionskrankheiten, Hautkrankheiten und allergische Atemwegserkrankungen als die wichtigsten Berufskrankheiten zu nennen. In den letzten Jahren wurde der Schwerpunkt der arbeitsweltbezogenen Gesundheitspolitik auf die Prävention gelegt. Dabei tritt neben den klassischen Schutzmaßnahmen die Prävention von Risikofaktoren in den Vordergrund. Zum Beispiel können Rückenbeschwerden durch die Tätigkeit beeinflusst sein, aber auch durch Übergewicht, mangelnde bzw. einseitige sportliche Aktivität, angeborene Fehlhaltung, oder durch die Psyche. Betriebliche Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen auch psychosoziale Belastungen, die zu einer erhöhten Arbeitsunfähigkeit und zu erhöhten Arbeitsunfällen führen, zu reduzieren. Auch wenn, bedingt durch die unterschiedlichen Tätigkeiten und den damit verbundenen Risiken, der Nutzen und die Wirksamkeit von Arbeitsschutzmaßnahmen in den einzelnen Branchen unterschiedlich stark ausfallen, zeigt sich deutlich, dass Arbeitsschutz nicht nur aus ethischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sehr wichtig ist. Eine vernetzte Zusammenarbeit aller im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes tätigen Akteure ist dabei sehr förderlich." (Autorenreferat)

[169-L] Senghaas-Knobloch, Eva: Konjunkturen und Leidenschaft: Arbeit als Gegenstand der Arbeits- und Gesundheitsforschung, in: Uwe Helmert, Bernard Braun, Dietrich Milles, Heinz Rothgang (Hrsg.): Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin : Festschrift für Rainer Müller, Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW, 2007, S. 147-159, ISBN: 978-3-86509-643-2 (Standort: SB Berlin(1)-1A642/770) INHALT: Der Beitrag zu Gesundheitspolitik sowie Arbeits- und Sozialmedizin liefert einen Überblick zum Stand der Arbeits- und Gesundheitsforschung hinsichtlich des Untersuchungsgegenstandes 'Arbeit' in Deutschland. Im Mittelpunkt steht dabei die wissenschaftliche Arbeit des Arbeitsmediziners und Betriebsarztes R. Müller, tätig an der Universität Bremen. So wird im ersten Schritt zunächst die Entwicklung der Arbeits- und Gesundheitsforschung seit den 1980er Jahren beschrieben. Der zweite Schritt betrachtet die wissenschaftliche Beschäftigung mit Problemen der Erwerbsarbeit im Kontext der Industrialisierung. Hier kristallisieren sich zwei wissenschaftliche Bestrebungen heraus: Analyse, Bewertung und Gestaltung der Arbeit mit Blick auf Effizienzerhöhung bzw. Rationalisierung, aber auch mit Blick auf humane Bedürfnisse oder Humanisierung. Der dritte Schritt thematisiert abschließend die

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neuen Herausforderungen bei der arbeitswissenschaftlichen Gestaltung im Zuge der massiven Veränderung der klassischen Industriegesellschaft. Technologische Basisveränderungen, insbesondere durch Mikroelektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie und das Internet, weltpolitische Neukonstellationen nach dem Ende des Kalten Krieges und ökonomische Globalisierungstendenzen verändern die Welt der Erwerbsarbeit. (ICG2)

[170-F] Stab, Nicole, Dipl.-Gesundheitswirtin (Bearbeitung); Hacker, Winfried, Prof.em.Dr.Dr.h.c. (Leitung): Beanspruchungsgünstige Arbeitsweisen bei Pflegetätigkeiten im Krankenhaus: Ermitteln und Vermitteln INHALT: Die Ziele ordnen sich ein in die Weiterentwicklung arbeits- und organisationspsychologischer Konzepte zur Optimierung von Arbeitstätigkeiten im Humandienstleistungsbereich. Hintergrund des Projektes ist die Notwendigkeit, die hohen gesundheitlichen Belastungen beim Pflegen zu begrenzen sowie die Pflegenden im Berufsalltag zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen belastungsarme Vorgehensweisen im Pflegealltag identifiziert werden und in die Aus- und Weiterbildung einfließen. Es gilt herauszufinden, ob unterschiedliche Vorgehensweisen in der Krankenpflege existieren und wenn diese existieren, inwieweit sich unterschiedliche Vorgehensweisen auf das Belastungserleben und die Pflegequalität der Pflegenden auswirken. Untersucht wurden 47 Stationen mit 250 Pflegenden mittels Ganzschichtbeobachtungen in sächsischen Kliniken. Mit 35 Pflege-Führungskräften wurden Interviews zu Möglichkeiten von Ist- und Soll-Vorstellungen über Arbeitsweisen geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz standardisierter Vorgaben unterschiedliche Formen der Arbeitsorganisation auf den Stationen existieren, welche die Belastung und die Arbeitsweisen der Pflegenden sowie die Patientenfreundlichkeit der Pflege beeinflussen. Die organisatorischen Merkmale der belastungsgünstig und patientenfreundlich organisierten Stationen verweisen auf Ressourcen, die derzeit in der Aus- und Weiterbildung von Stationsleitungspersonal eingeführt werden. Ebenso wird ein Stationsbewertungssystem für Stationsteams entwickelt, mit welchem die Organisation bewertet und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. METHODE: 1. Theoretische Grundlagen: In der Industrie konnte empirisch gezeigt werden, dass trotz inhaltlicher und zeitlicher Vorgaben interindividuell unterschiedlich effiziente Arbeitsweisen existieren. Effiziente Arbeitsweisen zeichnen sich dabei durch ein geringeres Belastungserleben sowie durch eine höhere Arbeitsqualität aus (Hermann, Naumann & Hacker, 1973; Schneider, 1977; Rühle, 1988; Hacker, 1992). Diese Arbeitsweisen werden nicht für den gesamten Arbeitsprozess entwickelt, sondern für die leistungsbestimmenden Teiltätigkeiten. Ein Beispiel leistungsbestimmender Teiltätigkeiten ist das Ausführen von im Moment scheinbar überflüssiger, so genannter prophylaktischer Tätigkeiten zu Gunsten des späteren Arbeitsfortgangs oder das Vorbereiten, insbesondere aufwandssenkende Planen auf der Grundlage von Fernzielen, die eine ganze Schicht betreffen können. Grundlagen dieser effizienten Abwicklung leistungsbestimmender Teiltätigkeiten sind einstellungsmäßiger sowie kognitiver Art. Dazu gehört so genanntes handlungsleitendes Wissen. Arbeitende mit effizienten Arbeitsweisen kennen beispielsweise den Umfang und die Dauer von Tätigkeiten als Grundlage der Planung; sie wissen um Voranzeichen von Ereignissen und können somit kritische arbeitsintensive Situationen vorbeugend vermeiden. Die Vermittlung dieses handlungsleitenden Wissens konnte das Beanspruchungserleben und die Arbeitsqualität der Beschäftigten in der Industrie erheblich verbessern (Hacker & Skell, 1993; Rühle, 1988). 2. Methode: Unabhängige Variablen sind die Organisationsweisen der Stationen sowie die Arbeitsweisen

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deren examinierter Pflegekräfte. Die abhängigen Variablen sind emotionale Erschöpfung, reaktives Abschirmen, subjektives Arbeitserleben sowie das tätigkeitsspezifische Belastungserleben. Die Organisations- und Arbeitsweisen wurden mit Beobachtungsinterviews (Ganzschichtbeobachtungen) mittels standardisierter literaturgestützt abgeleiteter Leitfäden erhoben (z.B. Büssing & Glaser, 2003; Glaser, 1997; Tummers, Landeweerd & van Merode, 2002; Fischbeck & Laubach, 2005 etc.). Das Arbeitserleben wurde erfasst mit einem Fragebogen modifiziert nach Mühlpfort und Richter (2003) sowie Büssing, Glaser und Höge (2002), den Faktoren zur emotionalen Erschöpfung bzw. zum reaktiven Abschirmen aus dem Beanspruchungsscreening bei Humandienstleistungen (BHD-System, Hacker & Reinhold, 1999) sowie einem selbstentwickelten Fragebogen zur erlebten Belastung durch die Tätigkeitsbestandteile und deren Ausführungsweise. Die Beobachtungsmerkmale wurden durch Literaturanalysen sowie durch qualitative Interviews und Gruppendiskussionen mit Führungskräften und in der Ausbildung befindlichen Führungskräften entwickelt (n=25). Vorerst hypothetisch wurden sie gleichzeitig nach zwei Gesichtspunkten gestuft. Das ist einerseits das Ausmaß, in dem sie zu psychophysischer Entlastung der Pflegenden und gleichzeitig zur Optimierung der Pflege im Sinne der Patienten beitragen. Das ist begründet in dem früheren Befund, dass Pflegekräfte patienten- unfreundliche arbeitsorganisatorische Lösungen auch als für sich selbst beanspruchender erleben als patientenfreundliche (Hacker, Reinhold & Böger, 1999). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 250; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 4; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 35; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stab, N.; Hacker, W.: Gibt es unterschiedlich effiziente Organisationsformen in der stationären Krankenpflege? in: Richter, P.G.; Rau, R.; Mühlpfordt, S. (Hrsg.): Arbeit und Gesundheit: zum aktuellen Stand in einem Forschungs- und Praxisfeld. Lengerich: Pabst Science Publ. 2007, S. 163-177. ISBN 978-3-89967-397-5.+++Dies.: Formen einer belastungsgünstigen Arbeitsorganisation in der stationären Krankenpflege. in: Bärenz, P.; Metz, A.-M.; Rothe, H.-J. (Hrsg.): Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit (ASIG) "Arbeitsschutz, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit", 14. Workshop 2007. Kröning: Asanger 2007, S. 373-376. ISBN 978-3-89334-476-5.+++Dies.: Gibt es unterschiedliche Arbeitsweisen in der stationären Krankenpflege? in: Lösel, F.; Bender, D. (Hrsg.): Humane Zukunft gestalten: 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Nürnberg, 17.21.09.2006. ISBN 978-3-89967-333-3. ARBEITSPAPIERE: Hacker, W.; Stab, N.: Beanspruchungsoptimale Arbeitsweisen bei Pflegetätigkeiten in der stationären Krankenpflege: Ermitteln und Vermitteln (I). Projektberichte der Arbeitsgruppe "Wissen-Denken-Handeln", H. 43: Dresden: TU, FB Psychologie, Arbeitsgruppe "Wissen-Denken-Handeln" 2006. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Arbeitsgruppe Wissen-Denken-Handeln (Objekt Falkenbrunnen, 01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-46336848, e-mail: [email protected])

[171-F] Stößel, Ulrich, Dr. (Leitung): Arbeit und Gesundheit am Arbeitsplatz Hochschule

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INHALT: Ermittlung gesundheitlicher Belastungen und Beanspruchungen einerseits und Ressourcen einer gesundheits- und leistungsförderlichen Berufstätigkeit in der Universität Freiburg andererseits. GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg METHODE: Aufbauend auf das Job-Demand-Control-Modell (Karasek/ Theorell) und das 'Effort-Reward-Imbalance-Modell (Siegrist) sollen die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit untersucht werden. Die Ergebnisse sollen Anhaltspunkte für strukturelle und personale Präventionsangebote liefern. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 2.000; alle wissenschaftlichen, technischen und Verwaltungsbeschäftigte der Universität Freiburg -ohne Klinikum-; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: Arbeitskreis Betriebl. Gesundheitsmanagem. der Univ. Freiburg FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung für Medizinische Soziologie (Hebelstr. 29, 79104 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-2035520, e-mail: [email protected])

[172-L] Stummer, Harald: Entsolidarisierung von Führungsverhalten und mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit, in: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 14/2007, H. 3, S. 270-278 INHALT: "In Heft 3/2005 von 'Industrielle Beziehungen' diskutieren Auer-Rizzi et al. (2005) Symptome der Umsolidarisierung von Governance-Strukturen und Führungsverhalten in Deutschland und Österreich. Neben den dort vermuteten Entwicklungen, wie Abnahme der Partizipation, Abnahme der Identifikation etc., zeigt ihre Diskussion eine verblüffende Ähnlichkeit mit gesundheitswissenschaftlichen Langzeitstudien, etwa mit der so genannten Roseto Story. In dem Beitrag wird die mögliche Beziehung zwischen entsolidarisierten Machtstrukturen und der Gesundheit untersucht. Obwohl immer mehr Unternehmen in Gesundheitsmanagementsysteme investieren, ist ein sich verschlechternder Gesundheitszustand zu erwarten, insbesondere dann, wenn sich die Entwicklung in Richtung Egoismus, autokratischem Führungsverhalten und abnehmender sozialer Kompetenz der Führungskräfte fortsetzt." (Autorenreferat)

[173-F] Vogl, Gerlinde, Dr. (Bearbeitung); Kesselring, Sven, Dr. (Leitung): Neue Mobilitätsregimes (MORE). Die strukturierende Kraft betrieblicher Mobilitätspolitik auf Arbeit und Leben INHALT: Ergebnisse/ Zwischenergebnisse: Der Druck, räumlich mobil zu sein, nimmt zu. Reisen und der zeitweise Aufenthalt an anderen Orten prägt mehr und mehr den Berufsalltag. Die Bereitschaft dazu wird oftmals als selbstverständlich angesehen. Das Projekt hinterfragt dies. Es identifiziert Problemlagen, soziale, psychische und gesundheitliche Belastungen und zielt auf arbeitspolitische Regulationspotenziale. Kontext/ Problemlage: Die Forscher sprechen von den "neuen Mobilitätsregimes" der Arbeitswelt. Sie gehen davon aus, dass die betriebliche Gestaltung von Reisen und beruflich bedingten Aufenthalten an anderen Arbeitsorten hohen Einfluss auf die soziale Kohäsion der Beschäftigten und deren Strukturierung des Verhältnisses von Arbeit und Leben hat. Unter der "Mobilitätspolitik" eines Betriebes verstehen

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sie die Kriterien, nach denen Reisetätigkeiten als zumutbar und vertretbar erachtet werden. Die spezifische Umsetzung dieser Kriterien hat massive Auswirkungen auf die Privatsphären, die soziale Einbindung in Betrieb und Lebenswelt und die familiären und freundschaftlichen Beziehungen der Beschäftigten. Eine besondere Rolle nehmen Netzwerktechnologien ein. Diese ermöglichen nicht nur räumlich und zeitlich entgrenztes Arbeiten, sondern machen dies auch einklagbar. Für ein mobiles Arbeitsleben stellen die Netzwerktechnologien eine wichtige Rahmenbedingung dar, deren soziale Folgen noch weitgehend unerforscht sind. Fragestellung: Im Zentrum der Studie steht daher folgende These: steigende räumliche Mobilitätsprozesse können die soziale Kohäsion von Beschäftigten im Betrieb gefährden. Insofern muss den Gestaltungsformen betrieblicher Mobilitätspolitik auf der Strukturebene ein gesellschaftspolitischer Charakter unterstellt werden. Daher werden die sozialen, gesundheitlichen und psychischen Folgen der neuen Mobilitätsregimes empirisch erhoben. Dazu werden individuelle Strategien von Beschäftigten im Umgang mit Mobilitätsanforderungen rekonstruiert (Handlungsebene). Indem Struktur- und Handlungsebene systematisch aufeinander bezogen werden, kann ermessen werden, wie sich die steigenden Mobilitätsanforderungen in bestimmten Arbeitskontexten auswirken. Dazu werden Erhebungen im Bereich der Facharbeiter und mittleren Angestellten (Sample 1) und bei den so genannten mobilen Wissensarbeiten im Dienstleistungsbereich (Sample 2) durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In der Tradition subjektorientierter Arbeitsforschung wird eine qualitative Netzwerkanalyse erstellt, die die sozialen wie auch die räumlichen Bezüge der Beschäftigten sichtbar macht. Die sozialen Bindungen und Einbindungen von Beschäftigten werden ebenso wie prekäre Integrationen bis hin zu Desintegrationen durch erhöhte räumliche Mobilitäten ermittelt. Die Daten werden anhand von umfangreichen Leitfadeninterviews und sozialen und räumlichen Netzwerkkarten erhoben. Experteninterviews liefern zudem die Grundlage für eine Abschätzung des strukturierenden Einflusses betrieblicher Mobilitätspolitiken. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 20; Unternehmenspolitik). Gruppendiskussion (Stichprobe: 1; Experten). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Experten, mobile Mitarbeiter in Unternehmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kesselring, Sven: Pioneering mobilities: new patterns of movements and motility in a mobile world. in: Environment and Planning, A, Vol. 38, 2006, pp. 269-279. ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie (Lothstr. 17, 80335 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-28924259, e-mail: [email protected])

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7 Wirtschaftssoziologie [174-L] Adam, Georg; Pernicka, Susanne: Solo-Selbstständige und kollektive Interessenvertretung am Beispiel der Erwachsenenbildung in Österreich, in: Pascale Gazareth, Anne Juhasz, Chantal Magnin (Hrsg.): Neue soziale Ungleichheit in der Arbeitswelt, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2007, S. 167-191, ISBN: 978-389669-637-3 INHALT: Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, ob und unter welchen Bedingungen die überwiegend alleinselbständig Beschäftigten in der berufsbezogenen Erwachsenenbildung in eine etwaige betriebsrätliche oder gewerkschaftliche Interessenvertretung integriert werden können und wollen. Zunächst werden die Dimensionen der Alleinselbständigkeit, die strukturellen Charakteristika der Erwachsenenbildung auf Branchen- und Unternehmensebene sowie die in Frage kommenden Gewerkschaften dargestellt, um dann auf der Ebene einzelner Bildungsinstitutionen exemplarisch das Verhalten der kollektiven Akteure und deren Einfluss auf die Organisationsbereitschaft der Alleinselbständigen zu analysieren. Der empirische Teil stützt sich auf drei Unternehmensfallstudien im Bereich der Erwachsenenbildung, wobei die Fallstudienobjekte entsprechend der Unternehmens- und Beschäftigtenstruktur sowie der Gewerkschafts- und Betriebsratsrepräsentanz ausgewählt wurden (private gewinnorientierte Bildungseinrichtung, sozialpartnerschaftliche Bildungseinrichtung, quasi-öffentlich getragene Bildungseinrichtung). Auf der Makro-, Meso- und Mikroebene zeigten sich diverse Faktoren, die für Vereinzelung, das Fehlen einer kollektiven beruflichen Identität und mangelnde gewerkschaftliche Orientierung verantwortlich sind. (ICE2)

[175-L] Adloff, Frank: Zur Soziologie des Spendens - empirische Befunde und theoretische Ansätze, in: W. Rainer Walz, Ludwig von Auer, Thomas von Hippel (Hrsg.): Spenden- und Gemeinnützigkeitsrecht in Europa : rechtsvergleichende, rechtsdogmatische, ökonometrische soziologische Untersuchungen, Tübingen: Mohr Siebeck, 2007, S. 613-636, ISBN: 978-3-16-149135-1 (Standort: UB Bonn(5)2007/4333) INHALT: Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Geldspenden an gemeinnützige oder kirchliche Organisationen. Es geht um die Frage, wer Spenden tätigt und welchen sozialen Motiven und sozialen Bindungen diese entspringen (soziodemographische Merkmale, Persönlichkeitseigenschaften, Organisationsweisen, Interaktionskontexte). In einem ersten Schritt werden empirische Daten über das Spendenverhalten in den USA vorgestellt. Dann geht es um das Spendenverhalten in Deutschland, wobei ersichtlich wird, dass die Schätzungen des Spendenverhaltens zwischen den verschiedenen Forschungseinrichtungen weit auseinanderlaufen. Im dritten Teil der Untersuchung geht es um die Frage, ob sich aus den Daten ein Erklärungsansatz für "charitable giving" entwickeln lässt. Hierzu werden zunächst sozialpsychologische Untersuchungen herangezogen, die sich auf das Persönlichkeitsmerkmal "Altruismus" konzentrieren. Sodann wird gezeigt, dass auch organisationelle Faktoren einbezogen werden müssen, um unterschiedliches Spendenverhalten zu erklären. Schließlich wird ein interaktionistisches Mikromodell philanthropischen Handelns entwickelt, das Spendenverhalten durch eine Theorie sozialer Interaktion und Identifikation erklärt. (ICE2)

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[176-L] Arum, Richard: Self-employment and social stratification, in: Stefani Scherer, Reinhard Pollak , Gunnar Otte, Markus Gangl (Eds.): From origin to destination : trends and mechanisms in social stratification research, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 157-181, ISBN: 978-3-593-38411-5 (Standort: UB Heidelberg(16)-2007A7966) INHALT: Seit dem Zweiten Weltkrieg ist in den OECD-Ländern der primäre Bereich (Landwirtschaft, produzierendes Gewerbe) ständig zurückgegangen, während der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) und Formen der Selbständigkeit stark zugenommen haben. Der vorliegende Beitrag belegt diesen Trend an Hand von US-amerikanischen Zensusdaten der Jahre 1972 bis 2004 vor allem für gut bezahlte Freiberufler (Freelancer) und für die Zunahme von scheinselbständigen, geringqualifizierten "Arbeitskraftunternehmern" und Ich-AGs. Der Autor gibt zunächst einen Überblick über das Spektrum von Selbständigkeit und diskutiert dann die wechselnde Bedeutung von Bildung bzw. Qualifikation für diese Form der Erwerbstätigkeit. Der Beitrag versteht sich insgesamt als Ergänzung zu Forschungen über soziale Mobilität und soziale Schichtung in postindustriellen Gesellschaften. Selbständigkeit (ob scheinbar oder tatsächlich) ist heute in der neoliberalen Marktgesellschaft des Westens ein alternativer Weg, um sich von den Fesseln der familiären Herkunft und den damit verbundenen sozialen und kulturellen Restriktionen zu befreien. (ICA)

[177-L] Aspers, Patrik: Wissen und Bewertung auf Märkten, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 17/2007, H. 4, S. 431-449 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bjs-digital.de) INHALT: "Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es, einen Beitrag zur Analyse von Wissen und Bewertung auf Märkten zu leisten. Auf jedem Markt müssen die Akteure wissen, wie die dort gehandelten Güter zu bewerten sind. Die hier vorgestellte Analyse geht von der Unterscheidung zweier Markttypen aus, nämlich Statusmarkt und Standardmarkt. Auf einem Statusmarkt resultiert die Bewertung aus der Rangfolge des Status der Akteure auf beiden Marktseiten. Diese Rangfolge ist etablierter als der Wertmaßstab und das auf dem Markt gehandelte Gut. Auf einem Standardmarkt ist die Situation umgekehrt: Der Wertmaßstab ist etablierter als die Rangfolge der Marktakteure. Welche Art von Wissen die Marktteilnehmer benötigen, hängt von der Marktstruktur ab. Auf einem Statusmarkt muss man die am Handel Beteiligten kennen, da es zur Bewertung der gehandelten Güter keinen von Käufern und Verkäufern unabhängigen Wertmaßstab gibt. Auf einem Standardmarkt hingegen ist es wichtiger zu wissen, wie man den Standard erfüllt, der als Bezugsgröße für alle gehandelten Güter dient. Der Aufsatz enthält empirische Beispiele und vier überprüfbare Hypothesen." (Autorenreferat)

[178-L] Bachleitner, Reinhard: Konsumkultur - Konsumkult: zur bedürfnisethischen Frage in der Konsumgesellschaft, in: Michael Fischer, Richard Hammer (Hrsg.): Wirtschafts- und Unternehmensethik, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 57-70, ISBN: 978-3-631-54746-5 (Standort: UB Dortmund(290)-F/ 79934)

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INHALT: "Konsumgesellschaft" ist ein für alle Phasen des Kapitalismus treffendes Etikett. Heute geht der Mainstream zum emotionale aufgeladenen Konsum in den "Kathedralen des Konsums". Die ethische Diskussion in der Konsumtheorie wird durch zwei Ansätze bestimmt: Konsumentensouveränität und Konsumfreiheit einerseits, Verbraucherschutz und Verbraucherpolitik andererseits. Eine ganzheitliche Konsumethik, die alle drei beteiligten Hauptakteurgruppen (Konsumenten, Produzenten, Marketing) einschließt, ist noch schwach ausgeprägt. (ICE)

[179-F] Baecker, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Einführung in die Wirtschaftssoziologie INHALT: Da man die Soziologie mit Fug und Recht als ein Kind der Industriegesellschaft bezeichnen kann, gehört die Wirtschaftssoziologie zu den grundlegenden Fragestellungen des Faches. Soziologen wie Emile Durkheim, Georg Simmel, Max Weber und noch Talcott Parsons und Niklas Luhmann führen auf dem Feld der Wirtschaftssoziologie ihre Auseinandersetzung mit der von Karl Marx entwickelten These, dass die moderne Gesellschaft als 'kapitalistische' Gesellschaft durch die Wirtschaft dominiert sei. Über diese spezifisch modernen Interessen hinaus gehören wirtschaftssoziologische Fragestellungen jedoch zu den Grundzügen eines alteuropäischen Denkens, das seit Sokrates von einem Erschrecken über die zersetzende Wirkung des Geldes auf traditionelle Sozialbindungen geprägt ist. Die in diesem Forschungsvorhaben geplante Einführung in die Wirtschaftssoziologie greift diese Fragestellungen auf und entwirft einen Theorierahmen, in dem die Auseinandersetzungen um die Wirtschaft als Teil der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung und damit als Teil der gesellschaftlichen Selbstgestaltung verstanden werden können. ART: BEGINN: 2002-08 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[180-L] Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; März, Annegret; Niesyto, Johanna (Hrsg.): Politik mit dem Einkaufswagen: Unternehmen und Konsumenten als Bürger in der globalen Mediengesellschaft, (Medienumbrüche, 21), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 391 S., ISBN: 9783-89942-648-7 INHALT: "Eine gegenseitige Durchdringung von Zivilgesellschaft und Markt manifestiert sich in der Politisierung des Konsums und der Selbstinszenierung von Unternehmen als sozial verantwortliche Bürger. Dies wirft grundlegende Fragen zur Neubestimmung von Bürgerschaftskonzepten und zur Erweiterung des Handlungsrepertoires von Protestakteuren in spätmodernen Konsumgesellschaften auf. Dabei fungieren (neue) Medien sowohl als Vermittler unternehmerischen Engagements als auch als Plattform für die Ausbildung neuer Protestformen. Der Band liefert einen Beitrag zur aktuellen Diskussion und versammelt Perspektiven von Wissenschaftlern und Praktikern." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Baringhorst, Veronika Kneip, Annegret März, Johanna Niesyto: Verbraucher und Unternehmen als Bürger in der globalen Mediengesellschaft. Bürgerschaft als politische Dimension des Marktes (7-28); Michael Beetz: Verbraucheröffentlichkeit und Bürgerschaft (29-51); Jörn Lamla:

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Die Autonomie des Verbrauchers und ihre politischen Formen. Bausteine einer Kulturtheorie des Consumer Citizen (53-80); Sigrid Baringhorst: Konsumenten als Netizens. Das Internet als ambivalentes Medium für ein Empowerment von Verbrauchern (81-108); Sigrid Baringhorst, Veronika Kneip, Johanna Niesyto: Wandel und Kontinuität von Protestkulturen seit den 1960er Jahren: Eine Analyse ausgewählter Anti-Corporate Campaigns (109-135); Annegret März: Protestnetzwerke im Internet - Kollektive Identitätskonstruktion in konzernkritischen Kampagnen? (137-153); Veronika Kneip, Johanna Niesyto: Politischer Konsum und Kampagnenpolitik als nationalstaatliche Steuerungsinstrumente? Das Beispiel der Kampagne Echt gerecht. Clever kaufen (155-179); Janina V. Curbach: Unternehmen als kollektive Weltbürger (181-206); Karin Lukas: Menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen (207-221); Veronika Kneip: Legitimationsfaktor Bürgerschaft. Die kommunikative Vermittlung von Corporate Citizenship (223-243); Tanja Köhler: Netzaktivismus. Herausforderung für die Unternehmenskommunikation (245-267); Christian Conrad, Benjamin Diehl: Unternehmenskommunikation als Stakeholder-Dialog (269-295); Antoine Mach: Ethische Reputation als Börsenwert (297-315); Lars Rademacher: Bürgerschaft und Unternehmensführung. Die praktische Philosophie des Corporate Citizenship am Beispiel Bildung (317-333); Simon Holler: Fairtrade als subpolitisches Konzept. Ziele, Strukturen, Herausforderungen und Strategien (335-352); Thomas Löding, Kay O. Schulze, Jutta Sundermann: Geheimwaffe CSR - wozu braucht's noch Kampagnen? (353-366); Hans Hubbertz: Arm sein ist geil - Schnäppchenjäger und Smart Shopper in der Kampfzone (367-387).

[181-L] Becker, Sascha O.; Wößmann, Ludger: Was Weber wrong?: a human capital theory of Protestant economic history, (Münchener Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, 2007-07), München 2007, 59 S. (Graue Literatur; URL: http://epub.ub.uni-muenchen.de/archive/00001366/01/weberLMU.pdf) INHALT: "Max Weber attributed the higher economic prosperity of Protestant regions to a Protestant work ethic. We provide an alternative theory, where Protestant economies prospered because instruction in reading the Bible generated the human capital crucial to economic prosperity. County-level data from late 19thcentury Prussia reveal that Protestantism was indeed associated not only with higher economic prosperity, but also with better education. We find that Protestants' higher literacy can account for the whole gap in economic prosperity. Results hold when we exploit the initial concentric dispersion of the Reformation to use distance to Wittenberg as an instrument for Protestantism." (author's abstract)

[182-F] Beckert, Jens, Prof.Dr.; Besedovsky, Natalia (Bearbeitung): Die Wirtschaft als Thema soziologischer Forschung INHALT: Die Bestimmung des Gegenstandsbereichs der Wirtschaftssoziologie ist schwieriger als es auf den ersten Blick scheint. Zwar wurde die Wirtschaftssoziologie mit der Gründung des Fachs Soziologie zu einem seiner Spezialgebiete, doch beschäftigen sich Soziologen mit wirtschaftlichen Zusammenhängen auch unter ganz anderen Bezeichnungen. Hierzu gehören etwa die Industrie- und Betriebssoziologie, die Finanzsoziologie, die politische Ökonomie, die Soziologie industrieller Beziehungen und die Konsumsoziologie. Die Wirtschaft spielt außerdem eine Rolle in soziologischen Teildisziplinen, die ganz andere Sozialbereiche zum Gegenstand haben, für deren Verständnis wirtschaftliche Phänomene jedoch eine wichtige Rolle

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spielen. Beispiele hierfür sind die Sozialstaatsanalyse oder die Familiensoziologie. In dem Forschungsprojekt soll ein Überblick über die soziologische Beschäftigung mit der Wirtschaft seit den frühen 1970er Jahren gewonnen werden. Hierfür werden Aufsätze aus ausgewählten Jahrgängen der vier führenden deutschen soziologischen Fachzeitschriften ausgewertet (Zeitschrift für Soziologie, die Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, die Soziale Welt und das Berliner Journal für Soziologie). Die inhaltsanalytische Auswertung soll Grundlage für eine Erfassung des Feldes soziologischer Analyse wirtschaftlicher Phänomene und der Wirtschaftssoziologie sein. Durch die zusätzliche Auswertung der beiden führenden amerikanischen Fachjournale, American Journal of Sociology und American Sociological Review, wird in dem Projekt außerdem die Entwicklung wirtschaftssoziologischer Forschung in den beiden Ländern verglichen. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[183-F] Beckert, Jens, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wie sind Märkte möglich? INHALT: Die in diesem Projekt entstehende englischsprachige Monografie entwickelt konzeptionelle Grundlagen einer Soziologie von Märkten. Ausgehend vom Problem des Markthandelns unter Bedingungen von Ungewissheit werden zentrale Handlungsprobleme von Marktakteuren systematisch analysiert. Im Vordergrund stehen hierbei die Untersuchung der Entstehung von ökonomischem Wert, der Strukturierung von Wettbewerb und der Lösung von Kooperationsproblemen im Markttausch. Diese Problematiken werden aus einer handlungstheoretischen Perspektive systematisch entwickelt und in Bezug zu bestehender ökonomischer und wirtschaftssoziologischer Literatur analysiert. Im letzten Teil der Monografie wird der Beitrag der Marktsoziologie zu einer Theorie der Gesellschaft dargelegt. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[184-L] Beckert, Jens: Die Abenteuer der Kalkulation: zur sozialen Einbettung ökonomischer Rationalität, in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 35/2007, H. 3, S. 295-309 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.leviathan-digi tal.de/) INHALT: Max Weber und der modernen Wirtschaftstheorie zufolge ist die rationale Kalkulation wirtschaftlicher Entscheidungen eine wichtige Grundlage des modernen, rationalen Kapitalismus. Rationale Kalkulation setzt jedoch voraus, dass die Akteure die relevanten Entscheidungsparameter kennen und nicht mit fundamentaler Unsicherheit konfrontiert sind. Rationale Kalkulation stößt aber auch Grenzen, da Marktakteure in ihrem relevanten Wissen begrenzt sind. Einerseits sind sie mit Koordinationsproblemen konfrontiert, die sich nur durch die soziale Einbettung wirtschaftlichen Handelns lösen lassen. Andererseits sind es die Grenzen rationaler Kalkulation, die die Dynamik des modernen Kapitalismus ausmachen. (ICEÜbers)

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[185-L] Beckmann, Daniela; Menkhoff, Lukas; Suto, Megumi: Does culture influence asset managers' views and behavior?, (Diskussionspapiere / Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, No. 367), Hannover 2007, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://www.wiwi.uni-hannover.de/Forschung/Diskussionspapiere/dp-367.pdf) INHALT: "This research enters new ground by presenting comparative survey evidence on asset managers' views and behavior in the United States, Germany, Japan and Thailand. Relying on Hofstede's four cultural dimensions, we find that cultural differences are most helpful in understanding country differences which cannot be explained by pure economic reasoning. In short, controlling for various determinants, the dimension of more Individualism predicts less herding behavior, more Power Distance leads to older and comparatively less experienced managers in the upper hierarchy, Masculinity brings men into top positions and to higher volumes of assets under personal responsibility, and Uncertainty Avoidance is related to higher safety margins against the tracking error allowed and relatively more research effort. These consequences, i.e. the culturally different importance of herding, age, experience, gender, tracking error and research effort, clearly affect investment behavior, although in a complex way." (author's abstract)

[186-F] Beyer, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Verfestige Vielfalt des Kapitalismus? INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Beyer, Jürgen; Höpner, Martin: The disintegration of organised capitalism: German corporate governance in the 1990s. in: West European Politics, 26, 2003, 4, pp. 179-198.+++Beyer, Jürgen: Integration und Transformation: das Divergenz-Paradoxon des Beitrittswettbewerbs. in: Plümper, Thomas (Hrsg.): Politische Integration. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, S. 97-133.+++Windolf, Paul; Beyer, Jürgen: Kooperativer Kapitalismus Unternehmensverflechtungen im internationalen Vergleich. in: Lange, Elmar; Harbach, Heinz; Kozlowski, Vladimir (Hrsg.): Gegenwärtige deutsche Soziologie - 1990er Jahre. Petersburg 2003 (in Russisch).+++Beyer, Jürgen: Deutschland AG a.D.: Deutsche Bank, Allianz und das Verflechtungszentrum des deutschen Kapitalismus. in: Streeck, Wolfgang; Höpner, Martin (Hrsg.): Alle Macht dem Markt? Fallstudien zur Auflösung der Deutschland AG. Frankfurt am Main: Campus 2003, S. 118-146.+++Beyer, Jürgen: Unkoordinierte Modellpflege am koordinierten Kapitalismus. in: Beyer, Jürgen (Hrsg.): Vom Zukunfts- zum Auslaufmodell? Die deutsche Wirtschaftsordnung im Wandel. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, S. 7-35.+++Beyer, Jürgen; Hassel, Anke: Die Folgen von Konvergenz. Der Einfluss der Internationalisierung auf die Wertschöpfungsverteilung in großen Unternehmen. in: Beyer, Jürgen (Hrsg.): Vom Zukunfts- zum Auslaufmodell? Die deutsche Wirtschaftsordnung im Wandel. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, S. 155-184.+++Beyer, Jürgen; Höpner, Martin: The disintegration of organised capitalism: German corporate governance in the 1990s. in: Kitschelt, Herbert; Streeck, Wolfgang (eds.): Germany - beyond the stable state. London et al.: F. Cass 2004, pp. 179-198.+++Beyer, Jürgen: Personelle Verflechtungen. in: Schreyögg, Georg; Werder, Axel von (Hrsg.): Handwörterbuch Unternehmensführung und Organisation. Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2004, S. 1141-1149.+++Beyer, Jürgen; Stykow, Petra: Steuerung gesellschaftlichen Wandels: Utopie oder Möglichkeit? in: Stykow, Petra; Beyer, Jürgen (Hrsg.): Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung? VS Verl. f. Sozialwiss. 2004, S. 9-39.+++Beyer, Jürgen; Hassel, Anke: The effects of convergence. Internationalization and the changing dis-

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tribution of net value added in large German firms. in: Clarke, Thomas (ed.): Corporate governance - critical perspectives on business and management. Vol. 3: European corporate governance. London et al.: Routledge 2004, pp. 170-194.+++Beyer, Jürgen: Systemtransformation als Governance-Problem. in: Lütz, Susanne (Hrsg.): Governance in der Politischen Ökonomie. Kurs für die FernUniversität in Hagen, Kursnummer 03906, Masterstudiengang "Governance", 2005.+++Beyer, Jürgen: Vom Sozialismus zu Demokratie und Marktwirtschaft Systemtransformation als Governance-Problem. in: Lütz, Susanne (Hrsg.): Governance in der politischen Ökonomie - Struktur und Wandel des modernen Kapitalismus. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2006, 107-165.+++Beyer, Jürgen: Zerrissene Netze - zum Wandel der Unternehmenskontrolle in Deutschland. in: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Dokumentation - Weiterentwicklung der Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung. Bonn 2007, S. 86-99.+++Beyer, Jürgen; Höpner, Martin: Corporate Governance als Forschungsgebiet am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. in: Max-PlanckGesellschaft (Hrsg.): Max-Planck-Gesellschaft Jahrbuch 2003. Tätigkeitsberichte. CD-ROM. München 2003. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42838-3229, e-mail: [email protected])

[187-L] Beyer, Jürgen: Primat der Finanzmarktorientierung: zur Logik der Auflösung der Deutschland AG, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 18/2007, H. 4/5, S. 5664 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/neu/index.php?option=com_content&task=view &id=68) INHALT: "Der Verfasser beschäftigt sich mit dem Prozess der Auflösung der Deutschland AG. Dabei verweist er auf Parallelen der deutschen Unternehmensentflechtung zur amerikanischen Entwicklung. Durch die an Dominanz gewinnende Aktionärsorientierung der Unternehmen richtet sich das Handeln der Top-Manager zunehmend auf den Finanzmarkt aus. Dies geht zu Lasten anderer Interessen, für die es zu Zeiten der Deutschland AG aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Orientierung der eingebundenen Unternehmen noch Raum gegeben hatte. Der Autor sieht den Wandel der unternehmerischen Verantwortung in einem Kontext, in dem der Finanzmarkt die Verflechtungsnetzwerke als Orientierungsmaßstab des Handelns abgelöst hat." (Textauszug)

[188-L] Bluhm, Katharina; Geicke, Andrea: Gesellschaftliches Engagement im Mittelstand: altes Phänomen oder neuer Konformismus?, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 18/2007, H. 4/5, S. 27-36 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/neu/index.php?option=com_content&task=view& id=68)

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INHALT: "Die Verfasserinnen thematisieren das gesellschaftliche Engagement im Mittelstand und nehmen hierdurch die in der Debatte weitgehend vernachlässigten mittelgroßen Unternehmen in den Blick. Ausgehend vom bestehenden Erwartungsdiskurs zur gesellschaftlichen Verantwortung von Großunternehmen fragen sie nach dessen Einfluss auf die Aktivitäten mittelständischer Unternehmen. In ihrer Studie zeigen sie, dass diese nicht nur althergebrachte Praktiken neu etikettieren, sondern auch eine Formalisierung des CSR-Konzepts zur Legitimierung gegenüber Kapitalmarktakteuren vornehmen." (Textauszug)

[189-L] Brembeck, Helene; Ekström, Karin M.; Mörck, Magnus (Hrsg.): Little monsters: (de)coupling assemblages of consumption, Berlin: Lit Verl. 2007, 183 S., ISBN: 978-3-8258-0281-3 (Standort: UB Bonn-20078018) INHALT: "This book is about stories of consumption beyond the culture - economy divide. By bringing along Actor NetworkTheory, entities that in conventional approaches are taken for granted, such as consumers, goods and companies prove to be unstable assemblages of humans, goods and technologies. We meet materialistic children and parents creating an intimate moment of McDonald's, car poolers trying to get out of the grip of individual transportation, young couples imagining a home in that odd reversal of private space, the furniture store and grown men practicing a hobby so close to childhood that it causes unease.These, and other examples, line that up as our monsters, ready to act out the drama." (author's abstract). Inhaltsverzeichnis: Helene Brembeck, Kahn M. Ekström and Magnus Mörck: Shopping with Humans and Non-humans (1-14); Lena Hansson: Inspired Monsters. The Power of Design Allies Fighting Design Exclusion... (15-28); Magnus Mörck: Modeling Small Scale Utopias (29-50); Maria Brodin: Monster Playgrounds. Setting the Example - Building Privileged Trajectories in Interior Decoration Stores (51-66); Helene Brembeck: To Consume and Be Consumed (67-88); Eva Knuts: Precious Monsters. Wedding in a Box - Foldings of Time and Space (89-106); Karin M. Ekström: Creation and Transformation of Value (107-130); Barbro Johansson: Monsters Pointing. Fashion and Style in a Commercial and Cultural Borderland (131-148); Pernilla Jonsson: A Tale of a Car Sharing Organization (CSO) Monster (149-164); Alison J. Clarke: Afterword (165-166).

[190-L] Buchholz, Frank: Wirtschaftswachstum und Verkehr als siamesische Zwillinge?: Ansätze zur Neuausrichtung der regionalen Wirtschaftsförderung, in: Ökologisches Wirtschaften : Informationsdienst, 2007, H. 2, S. 22-24 INHALT: Der Verfasser zeigt, dass ein veränderter und realistischer Blick auf die Zusammenhänge von Verkehr und Wirtschaftswachstum sich als erforderlich erweist. Anlässlich der jüngsten politischen Diskussion um Möglichkeiten im Umgang mit der Klimaerwärmung sollte die Frage nach Strategien der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Verkehr einen aktuelleren Stellenwert haben als je zuvor. Verkehr und Wirtschaftswachstum sind keine siamesischen Zwillinge. Die Berücksichtigung dieser Erkenntnis kann zu einem effizienteren Einsatz der Wirtschaftsfördermittel beitragen und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies erfordert auch, dass die Verwendung der Wirtschaftsfördermittel in entsprechende Prozess- und Verfahrensschritte eingebettet wird. Es wird argumentiert, dass ein solcher Ansatz dringend erforderlich erscheint, um die im Weißbuch Verkehr sowie die in der neuen Strate-

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gie für nachhaltige Entwicklung benannten Ziele erreichen zu können. Die aktuelle Diskussion zur Bewältigung des Klimawandels erscheint günstig, um für einen solchen Vorschlag auch politischen Rückenwind zu erhalten. (ICG2)

[191-L] Busemann, Hanna: Das Phänomen Marke: Betrachtung und Analyse aktueller markensoziologischer Ansätze, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 110 S., ISBN: 978-3-8364-0429-7 (Standort: Pfälz. LB Speyer(107)-107/3527) INHALT: "Marken sind ein allgegenwärtiges Phänomen moderner Gesellschaften. Menschen binden sich an Marken, vertrauen ihnen, sind ihnen treu. Marken übernehmen dabei offensichtlich wichtige Funktionen für die Gesellschaft und die in ihr lebenden Menschen. Warum binden sich Menschen an Marken? Was sind die Ursachen für den Bedarf und den Wunsch nach Marken, was sind die Auswirkungen? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Marke und Gesellschaft? Die Autorin Hanna Busemann gibt einführend einen Überblick über die Entwicklung von Marken, sowie über die Menschen, die sie verwenden: die 'Kundschaft'. Darauf aufbauend betrachtet und analysiert sie unterschiedliche Ansätze der Sozialpsychologie, Marken- und Wirtschaftssoziologie hinsichtlich ihrer Abhängigkeiten und Zusammenhänge, um damit die sozialen Ursachen und Folien des Phänomens Marke aufzudecken." (Autorenreferat)

[192-L] Cholewa, Lukasz: Die Rolle der Konsumenten in der modernen Gesellschaft, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Sandra Thieme (Hrsg.): Europäische Wege : Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung ; Polnisch-Deutscher Workshop des Studienwerks der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kraków 2004 und Lódz 2005, Berlin: Dietz, 2007, S. 185-203, ISBN: 978-3-320-02106-1 INHALT: "Welche Rolle spielen die Konsumenten in der modernen Gesellschaft, welche Kraft üben sie auf das Angebot-und-Nachfrage-Verhältnis aus und kann das Internet eine demokratisierende Wirkung auf das Kaufverhalten entfalten? Diese durchaus kontrovers diskutierbaren Fragen werden im Text behandelt. Der Autor hofft, dass sich diese Utopie der Macht der Konsumenten, die er 'Konsumismus' nennt, in Realität umwandelt." (Autorenreferat)

[193-L] Curbach, Janina V.: Corporate Social Responsibility: Unternehmen als Adressaten und Aktivisten einer transnationalen Bewegung, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 18/2007, H. 4/5, S. 65-74 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/neu/index.php?option= com_content&task=view&id=68) INHALT: "Die Verfassserin sieht den Diskurs um CSR in einen symbolischen Wettstreit um deren Definition eingebettet, den sie mit Hilfe von sozialen Bewegungstheorien beleuchtet. So entwickeln sich aktuell neue Allianzen zwischen den eigentlich widerstreitenden Akteuren, zwischen den Unternehmen und den Nichtregierungsorganisationen. Unternehmen gelingt es, aus diesem konfliktären System auszuscheren und nicht mehr nur als Zielakteure von Forde-

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rungen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, sondern als Aktivisten für CSR in Erscheinung zu treten." (Textauszug)

[194-L] Dörre, Klaus: Prekarisierung und Geschlecht: ein Versuch über unsichere Beschäftigung und männliche Herrschaft in nachfordistischen Arbeitsgesellschaften, in: Brigitte Aulenbacher, Maria Funder, Heike Jacobsen, Susanne Völker (Hrsg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft : Forschung im Dialog, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 285-301, ISBN: 978-3-531-15139-7 INHALT: Mit der Erosion vorwiegend männlicher Normarbeit stellen sich zugleich gravierende Veränderungen vorwiegend weiblicher Arbeits- und Lebenszusammenhänge ein. Der Verfasser skizziert - ausgehend von Bourdieus Kabylei-Studie - zunächst die aktuelle sozialwissenschaftliche Prekarisierungsdebatte und unterscheidet in diesem Zusammenhang bezogen auf die Integrationspotenziale von Erwerbsarbeit drei große Gruppen: die Gefährdeten (Verunsicherte, Abstiegsbedrohte), die Prekarier (Hoffende, Realisten, Zufriedene) und die Entkoppelten (Veränderungswillige, Abgehängte). Er fragt im Folgenden nach dem Zusammenhang zwischen symbolischen Mechanismen männlicher Herrschaft, Frauenerwerbstätigkeit und Prekarisierung. Im Endeffekt ergibt sich ein Bild, in dem Frauen in den prekären Segmenten des Arbeitsmarkts nach wie vor überdurchschnittlich und Männer in historisch neuem Ausmaß vertreten sind. (ICE2)

[195-L] Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik (Hrsg.): Auf dem Weg zum gläsernen Verbraucher?: Verbraucherschutz bei Kundenkarten und RFID-Chips ; Dokumentation einer Veranstaltung der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung, (WISO Diskurs : Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), Bonn 2007, 31 S., ISBN: 978-3-89892-748-2 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/wiso/04857.pdf) INHALT: Über den Verbraucher werden immer mehr Informationen gesammelt. Datensammler des 21. Jahrhunderts ist dabei nicht mehr allein der Staat, Datensammler sind in immer stärkerem Maß auch die Unternehmen. Damit ist der Datenschutz eine zentrale Frage der wirtschaftlichen Verbraucherpolitik. Die neue Technik der RFID-Chips bietet viele Chancen, die auch Verbrauchern zugute kommen. Denn sie besitzt ein erhebliches Innovationspotenzial zur Effizienz- und Qualitätssteigerung in den unterschiedlichsten Branchen. Speziell in der Logistik, bei der Warenverfolgung und Prozesssteuerung, liegen ihre Vorteile auf der Hand. Allerdings werden auch Risiken beim Einsatz von RFID-Chips bei verbrauchernahen Anwendungsfeldern gesehen: im Einzelhandel, bei Eintrittskarten/Tickets, PKW-Wegfahrsperren, Bahncard und Fahrkarten, Ausweisen, Sport, Geldscheinen, bei der Einpflanzung unter die Haut oder in Büchern. Daten- und Verbraucherschützer befürchten hier die Gefahr einer umfassenden Verbraucherüberwachung und den Verlust der informationellen Selbstbestimmung, insbesondere wenn eine Verknüpfung mit personenbezogenen Daten erfolgt. Denn da die RFID-Systeme drahtlos arbeiten, kann das Auslesen der Daten ohne Wissen der Besitzer erfolgen. Der vorliegende Beitrag dokumentiert die Diskussionen und Ergebnisse der Tagung "Verbraucherschutz bei Kundenkarten und RFID-Chips", die am 6.12.2006 in Wuppertal stattfand. Auf der Veranstaltung wurde über das Spektrum der Risiken für Verbraucher, aber

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auch über die Vorteile des Einsatzes von Kundenkarten und RFID-Chips informiert und debattiert. Darauf aufbauend wurden Verbesserungsideen im Sinne der Verbraucher und einer höheren gesellschaftlichen Akzeptanz diskutiert. Während Verbraucher- und Datenschützer umfassende daten- bzw. verbraucherschutzrechtliche Regelungen im Zusammenhang mit der Nutzung von RFID-Chips forderten, sahen Anwender und Hersteller von RFID keinen Handlungsbedarf. In Deutschland seien die datenschutzrechtlichen Rahmenbestimmungen so eindeutig, dass eine missbräuchliche Verwendung der RFID-Technik zur Verletzung der informationellen Selbstbestimmung eigentlich ausgeschlossen sei. (ICD2)

[196-L] Fritz, Wolfgang; Mikl-Horke, Gertraude: Rudolf Goldscheid - Finanzsoziologie und ethische Sozialwissenschaft, (Austria: Forschung und Wissenschaft - Soziologie, Bd. 3), Wien: Lit Verl. 2007, 251 S., ISBN: 978-3-7000-0521-6 (Standort: UB Köln(38)-34A5162) INHALT: Rudolf Goldscheid (1870-1931) entwickelte ausgehend von der Frage, wie die Kriegsschulden finanziert werden sollten, während des Ersten Weltkrieges seine Lehre von der Finanzsoziologie, die weltweite Verbreitung fand. Das politische Ziel Goldscheids, der aus dem jüdischen Großbürgertum in Wien stammte, war vor allem, die Lage der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern und damit die ganze Menschheit voranzutreiben. Seine Finanzsoziologie war die Lehre davon, wie die öffentlichen Mittel für Daseinsvorsorge auf breitester Grundlage, für Bildung, Kunst und Wissenschaft für alle aufzustellen sind. Seine Argumentation für die starke wirtschaftliche Rolle des Staates und seine "Sozialpolitisierung" beruhte vor allem auf der Konzeption einer ethischen Sozialwissenschaft. Goldscheids Anliegen, dass Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft für die Menschen und durch die Menschen zu gestalten seien, gewinnt gerade in der Gegenwart wieder an Bedeutung, wie der vorliegende Band näher zeigen möchte. Im ersten Teil wird Rudolf Goldscheids Leben im großen Rahmen seiner Zeit dargestellt. Der zweite Teil befasst sich ausführlich mit seinem wissenschaftlichen Werk sowie seiner Rolle bei den Auseinandersetzungen um die moderne Sozialwissenschaft und bei der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. (ICI2)

[197-L] Gazareth, Pascale; Wyss, Malika; Iglesias, Katia: Prekarität der Erwerbsarbeit und Armut: wenn Erwerbsarbeit die Teilhabe an der Wohlstandsgesellschaft nicht ermöglicht, in: Pascale Gazareth, Anne Juhasz, Chantal Magnin (Hrsg.): Neue soziale Ungleichheit in der Arbeitswelt, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2007, S. 99126, ISBN: 978-3-89669-637-3 INHALT: Der Beitrag analysiert die empirischen Zusammenhänge zwischen den neu zu beobachtenden Formen von Ungleichheit und den Armutssituationen in der Schweiz. Dabei werden insbesondere die Rolle der beruflichen Integrationsqualität als Faktor für das Armutsrisiko einbezogen, die Beziehung zwischen Armut und den sie beeinflussenden Faktoren als Prozess analysiert, geschlechtsspezifische Faktoren berücksichtigt und ein pluralistischer Ansatz zur Bestimmung von Armut mit Hilfe verschiedener Indikatoren verwandt. Die Verfasser stellen zunächst den Wandel des Erwerbslebens in der Schweiz in den letzten Jahren dar. Sie stützen sich im Folgenden bei ihrer Untersuchung von prekärer beruflicher Integration und Armutsrisiko auf das Schweizerische Haushaltspanel der Jahre 1999 bis 2003. Die Untersuchung zeigt, dass in Gegensatz zum vorherrschenden gesellschaftlichen Diskurs die berufliche Integration

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nicht immer vor Armut oder vor kurz- und mittelfristig wirksamen Prozessen einer wirtschaftlichen Prekarisierung schützt. Dieser Befund zeigt sich auf allgemeiner Ebene sowohl bei Frauen als auch bei Männern und trifft außerdem Bevölkerungsgruppen, die ein ähnliches Profil wie Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger oder Working Poor haben. Es bildet sich so ein "neues Proletariat". (ICE2)

[198-L] Gorz, André: Seid realistisch - verlangt das Unmögliche, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 141-147 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Verfasser geht von der Annahme aus, dass die mikroelektronische Revolution es ermöglicht, wachsende Warenmengen mit immer weniger kapitalproduktiver Lohnarbeit zu produzieren, sodass der Kapitalismus früher oder später auf seine inneren Schranken stoßen muss. Der sich zu Tode automatisierende Kapitalismus würde seinen Zusammenbruch zu überleben suchen, indem er der Bevölkerung Zahlungsmittel zuteilt, die außerhalb des klassischen Wirtschaftskreislaufs stehen, das heißt, sich von gewöhnlichem Geld in gewissen Beziehungen unterscheiden. Der Kapitalismus kann keine gewöhnliche Ökonomie mehr sein. Da er selbst bei steigender Produktion immer weniger Zahlungsmittel ausschüttet, kann er nicht steigende Transferleistungen durch die Besteuerung von Löhnen und Warenumsatz finanzieren. Es wird argumentiert, dass ein sogenanntes Konsumgeld eingeführt werden muss, das allen den Kauf des Lebensnotwendigen erlaubt. Des weiteren muss ein politisches Preissystem erfunden werden, das den lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen einen politischen Preis zuschreibt. Das Konsumgeld würde Bezugsscheinen ähneln und müsste von zeitlich beschränkter Gültigkeit, also nicht akkumulierbar sein. Der sogenannte kognitive Kapitalismus enthält keine Spur eines systemüberwindenden Moments. Das für die "Arbeit des Lebens" geforderte Grundeinkommen kommt einer Erweiterung des Lohnverhältnisses gleich. Es bleibt in der Logik der kapitalistischen Produktionsverhältnisse gefangen. Es wird weiter so sein, solange praktisch alle Produktion auf arbeitsteiligen, kapitalintensiven Verfahren beruht, solange die Fertigungsverfahren kapitalistische Herrschaftsverhältnisse reproduzieren, solange es den "assoziierten Produzenten" nicht gelingen kann, sich ihre Arbeit und Arbeitsmittel anzueignen, um nicht Waren zum Zweck des Geldverdienens, sondern Güter zum Zweck der Selbstversorgung zu produzieren. Der "kategoriale Bruch" hängt in einem bedeutenden Ausmaß davon ab, ob hochproduktive Arbeitsmittel allgemein aneigbar und handhabbar werden und nicht-arbeitsteilige, kooperative Selbstversorgung auf kommunaler Ebene ermöglichen. Geld- und Warenbeziehungen erübrigen sich, ebenso wie ein allgemeines Grundeinkommen. Seine Funktion könnte allein darin bestehen, während des Zusammenbruchs der Warengesellschaft oder vor ihm den Übergang zu neuen Produktionsverhältnissen einzuleiten. (ICG2)

[199-L] Haipeter, Thomas; Banyuls, Josep: Arbeit in der Defensive?: Globalisierung und die Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital in der Automobilindustrie, in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 35/ 2007, H. 3, S. 373-400 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.leviathan-digital.de/)

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INHALT: Die Automobilindustrie spiegelt den Globalisierungsprozess und seine Auswirkungen auf nationale Arbeitsbeziehungen und Arbeitsstandards besonders deutlich wider. Veränderungen in diesen Bereichen werden hier in vergleichender Perspektive in vier Ländern untersucht - in Deutschland, Italien, Spanien und Ungarn. Die Analyse zeigt, dass die Gewerkschaften als Anwälte kollektiver Sozialstandards im Zeitalter der Globalisierung in die Defensive geraten sind. Unterschiedliche nationale Pfade dieses Prozesses machen jedoch auch deutlich, dass Staaten und Gewerkschaften mehr als nur einfach Opfer des Globalisierungsdrucks sind. (ICEÜbers)

[200-L] Held, David: Mythen der Globalisierung, in: Ulrich Beck (Hrsg.): Generation Global : ein Crashkurs, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 12-26, ISBN: 978-3-518-45866-2 INHALT: Der Beitrag liefert einen Überblick über die zahllosen Kontroversen der Globalisierungsdebatte. Dazu widerlegt der Autor einige der verbreitetsten Mythen der Globalisierung und hebt einige ihrer elementaren Antriebskräfte und Herausforderungen hervor. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte bzw. Annahmen erörtert: (1) Globalisierung ist nicht gleichzusetzen mit Amerikanisierung. (2) Es hat kein schrankenloser Wettbewerb um die geringsten Sozialausgaben und niedrigsten Arbeitsstandards stattgefunden. (3) Es hat kein vollständiger Kollaps des Umweltschutzes stattgefunden. (4) Globalisierung bedeutet nicht das Ende des Nationalstaats. (5) Die Globalisierung ist nicht eine bloße Gefahr für die Nationalkulturen. (6) Die Globalisierung hat die weltweiten Ungleichheiten nicht einfach vergrößert. (7) Die Globalisierung hat nicht ausschließlich die Macht der Unternehmen gestärkt. (8) Nicht in ihrer Gesamtheit sind die Entwicklungsländer die Verlierer des Welthandels. (9) Wirtschaftliche Globalisierung und das gegenwärtige Gefüge internationaler Governance schließen keineswegs 'Stimme' und Einfluss von Entwicklungsländern aus. (10) Widerstand gegen die vorherrschenden politischen und wirtschaftlichen Interessen ist nicht deshalb zum Scheitern verurteilt, weil er sich nicht auf die Ressourcen der meisten Staaten und multinationalen Unternehmen stützen kann. (ICG2)

[201-L] Hellmann, Kai-Uwe; Zurstiege, Guido (Hrsg.): Räume des Konsums: über den Funktionswandel von Räumlichkeit im Zeitalter des Konsumismus, (Konsumsoziologie und Massenkultur), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 204 S., ISBN: 978-3-531-15203-5 INHALT: "Ob Offline oder Online, Räumlichkeit spielt für jede Form von Konsum eine wichtige Rolle. Alles Konsumieren geschieht in Räumen, an Orten, mit Bezug auf eine reale oder virtuelle Umgebung. Räume tragen zur Orientierung bei, sie liefern ein Koordinatensystem des Konsums. Konsum kann immer verortet werden. Konsum ist nie freischwebend, sondern durchweg geerdet, räumlich bestimmbar und räumlich bedingt. Doch ist Räumlichkeit nicht bloß eine notwendige Bedingung der Möglichkeit des Konsumierens, sondern kann auch selbst zum Gegenstand des Konsums werden. So werden neuerdings die verschiedensten Räume konsumiert, seien es Landschaften, Städte, Gebäude oder das Innenleben eines Warenhauses, eines Theaters, eines Flughafens. Dabei eignet sich prinzipiell jeder Raum zum Konsumieren, ob als Mittel oder Selbstzweck, und dies gilt keineswegs nur für kommerziell genutzte Räume - eine Entwicklung, die in den letzten fünfzehn Jahren an Bedeutung rasant

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zugenommen hat und Thema des vorliegenden Buches ist: die zunehmende Produktion und Konsumtion von Räumen als Mittel und Zweck." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: KaiUwe Hellmann: Räume des Konsums: Zur Einführung (9-16); Kai-Uwe Hellmann: Das konsumistische Syndrom. Zum gegenwärtigen Entsprechungsverhältnis von Gesellschafts- und Identitätsform unter besonderer Berücksichtigung der Raum-Konsum-Relation (19-50); Michael Makropoulos: Architektur und Konsum als Medien objektvermittelter Vergesellschaftung (51-66); Karlheinz Wöhler: Raumkonsum als Produktion von Orten (69-86); Robert V. Kozinets/ John F. Sherry/ Benet DeBerry-Spence/ Adam Duhachek/ Krittinee Nuttavuthisit/ Diana Storm: 'Themed Flagship Brand Stores in the Millennium': Theorie, Praxis, Ausblicke (87-118); Guido Zurstiege: Der Konsum Dritter Orte (121-141); Christian Schwarzenegger: Das 'Verräumen' der Orte. Konsum Dritter Orte als Ikonophagie (142-156); Christoph Jacke: Verortungen des Dazwischen. Vergesellschaftung durch Kommunikation und Konsum an den popkulturellen Dritten Orten Musik-Club und Fußball-Stadion (159-177); Thomas Düllo: Temporary Community und Temporary Place. Burning Man und der inszenierte AntiKonsum (178-196); Guido Zurstiege: Über den Funktionswandel von Räumlichkeit im Zeitalter des Konsumismus (197-200).

[202-L] Hirsch-Kreinsen, Hartmut: Analyse eines Technologiesektors: "Low-Technology", in: Ulrich Dolata, Raymund Werle (Hrsg.): Gesellschaft und die Macht der Technik : sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 287-305, ISBN: 978-3-59338357-6 INHALT: Der Verfasser legt Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts über Innovationsprozesse in Low-and-Medium-Technology(LMT)-Unternehmen vor. Die Fragestellung richtet sich dabei auf den wechselseitigen Zusammenhang zwischen organisationalen und institutionellen Strukturbedingungen und konkreten Innovationen im LMT-Sektor. Die Untersuchung basiert auf dem institutionentheoretisch begründeten Ansatz der Innovationssysteme, der den Zusammenhang zwischen Technologieentwicklung, der jeweiligen Wissensbasis, den manageriellen und organisatorischen Bedingungen auf der betrieblichen und zwischenbetrieblichen Ebene und institutionellen Konstellationen thematisiert. Der Beitrag arbeitet entlang dieser Argumentationslinie einen LMT-typischen Innovationsmodus heraus, bei dem innerbetriebliches praktisches Wissen im Kontext einer verteilten Wissensbasis, die in hohem Maß manageriell begründete Fähigkeit, diese zu nutzen und auszubauen, sowie eine zumeist relativ lockere Kopplung der Unternehmen mit gesellschaftlich-institutionellen Bedingungen vorherrschend sind. (ICE2)

[203-L] Holzer, Boris: Politik im Supermarkt, in: Heinrich Geiselberger (Hrsg.): Und jetzt? : Politik, Protest und Propaganda, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 251-267, ISBN: 978-3-518-12500-7 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5280) INHALT: Als politischer Konsum werden Kaufentscheidungen dann bezeichnet, wenn sie sich nicht nur auf wirtschaftliche Kriterien berufen, sondern auch als Ventile für politische Motive dienen. Er orientiert sich an der Vorstellung, dass die politischen Präferenzen der Verbraucher über den Umweg wirtschaftlicher Transaktionen gesellschaftlichen Einfluss gewinnen.

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Politischer Konsum vermittelt sich über die Inferenz verschiedener Rollen. Eine zentrale Rolle spielen hierbei Protestgruppen und soziale Bewegungen. Eine wachsende Zahl von Firmen spezialisiert sich mit ihren Produktion auf politisch oder ethisch motivierte Konsumenten. Offen bleibt, ob der politische Konsum die Beschränkung auf Kampagnen und Nischenmärkte überwinden kann. (ICE2)

[204-L] Höpner, Martin (Redakteur); Schommertz, Christel (Redakteur): MPIfG Jahrbuch 2007-2008, Köln 2007, 119 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mpi-fgkoeln.mpg.de/pu/ueber_mpifg/mpifg_jb/JB0708/MPIfG_07-08.pdf) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Interview: "Wie viel Markt verträgt die Gesellschaft?" Jens Beckert und Wolfgang Streeck im Gespräch mit Winand von Petersdorff-Campen (7-15); Übersicht über die Forschungsprojekte am MPIfG seit 2005 (16); Armin Schäfer: Europäisches Geld, nationale Politik: wirtschaftspolitische Koordinierung in der Währungsunion (17-22); Philip Manow, Holger Döring: Europas parteipolitische Zusammensetzung (23-30); Fritz W. Scharpf: Mit dieser Reform ist kein Staat zu machen (31-38); Wolfgang Streeck, Martin Hüpner: Reform der Unternehmensmitbestimmung (39-44); Britta Rehder: Die fragile Geschichte der Arbeitsgerichtsbarkeit (45-52); Knut Lange: Deutsche Biotech-Unternehmen und ihre Innovationsfähigkeit im internationalen Vergleich (53-58); Jens Beckert, Mark Lutter: Güter mit negativem Nutzen: der Lotteriemarkt in Deutschland (59-66); Patrik Aspers: Märkte in der globalen Modeindustrie (67-72); Guido Möllering: Grundlagen des Vertrauens: wissenschaftliche Fundierung eines Alltagsproblems (73-78); Renate Mayntz: Globalisierung politisch steuern? (79-84); Nachwuchsförderung am MPIfG: Die International Max Planck Research School (85-86); Journalistenprogramm: Sechs Wochen Auszeit für Recherchen und Gespräche (87-88); Daten und Fakten (89-118).

[205-L] Höpner, Martin: Ist Politik gegen Verbände möglich?: 25 Jahre Mancur Olsons "The rise and decline of nations", in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 35/2007, H. 3, S. 310-347 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.leviathan-digital.de/) INHALT: Anlässlich des 25. Jahrestages des Erscheinens von Mancur Olsons "The Rise and Decline of Nations" skizziert der Beitrag die politikwissenschaftliche Debatte über Olsons Theorie der Verteilungskoalitionen. In "The Rise and Decline of Nations" macht Olson gesellschaftliche Organisationen für den (vor allem wirtschaftlichen) Niedergang entwickelter Gesellschaften verantwortlich. Diese Vorstellung widersprach der Perspektive der Korporatismusdebatte, die zum Zeitpunkt des Erscheinens von Olsons Buch ihren Höhepunkt erreicht hatte. Wie der Verfasser zeigt, war "The Rise and Decline of Nations" als allgemeine Theorie nicht erfolgreich. Heuristisch jedoch hat diese Perspektive unter Politikwissenschaftlern in den vergangenen Jahren enorm an Boden gewonnen. Das führt zu der Frage, warum im Gegensatz zu Olsons Prognose in den letzten 25 Jahren Liberalisierungspolitik möglich geworden ist. Der Artikel schließt mit einem Ausblick auf offene Forschungsfragen. (ICEÜbers)

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[206-L] Jäckel, Michael: Ambivalenzen des Konsums und der werblichen Kommunikation, in: Michael Jäckel (Hrsg.): Ambivalenzen des Konsums und der werblichen Kommunikation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 9-18, ISBN: 978-3-531-15272-1 INHALT: Der Einführungsartikel zu dem Sammelband 'Ambivalenzen des Konsums und der werblichen Kommunikation' (2007) skizziert zunächst den Untersuchungsgegenstand der Publikation. Seit ihren Anfängen wird die Konsumgesellschaft von einer 'tiefen Ambivalenz, manchmal sogar offenen Feindschaft gegenüber dem Phänomen des Konsums' begleitet. Diese Einschätzung des britischen Konsumforschers J. Brewer scheint nach wie vor zureffend zu sein. Das Schwanken zwischen Zustimmung und Ablehnung, die Wertschätzung von Wohlstandsgütern bei gleichzeitiger Skepsis gegenüber ihrer permanenten Zurschaustellung und Bewerbung, die Begeisterung für Marken trotz des Wissens um unehrliche Kosten, all diese Widersprüche erlebt der Konsument vor dem Hintergrund einer wachsenden Produktvielfalt, die selbst wiederum gelegentlich als Überforderung eingestuft wird. Im Anschluss folgt ein thematischer Überblick über die Einzelbeiträge, die diesen Ambivalenzen nachgehen und aus soziologischer bzw. kommunikationswissenschaftlicher Sicht Einblicke in historische und aktuelle Kontroversen um den Stellenwert des Konsums geben. Dabei werden folgende Aspekte betrachtet: (1) Konsumkritik, (2) Historie und Soziologie des Markenwesens, (3) Religion, (4) Werbung und Konsum im Kommunikationsprozess, (5) Formen und Funktionen werblicher Kommunikation, (6) die Verschuldung von Kindern, (7) Konsumentscheidungen, (8) der Konsument im Zwiespalt der Gefühle, (9) politischer Konsum, (10) die Konsumvariabilität sowie (11) Marktchancen im demographische Wandel. (ICG2)

[207-L] Jörgensen, Jeppe F.: Die "Heuschrecken" und ihre Kritiker, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 18/2007, H. 4/5, S. 37-46 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/neu/ index.php?option=com_content&task=view&id=68) INHALT: "Mit machtvollen institutionellen Investoren befasst sich der Verfasser. Er knüpft an Münteferings Heuschreckenmetapher an, derzufolge Hedge-Fonds und Private Equity-Fonds gesellschaftlich verantwortliches Handeln jenseits von Gewinnerwartungen verunmöglichen. Zur Versachlichung der Heuschreckendebatte stellt der Autor Charakteristika, Geschichte und Bedeutung dieser institutionellen Investoren dar und unterzieht sie einer kritischen Betrachtung." (Textauszug)

[208-L] Jürgens, Ulrich; Krywdzinski, Martin: Zur Zukunftsfähigkeit des deutschen Produktionsmodells, in: Jürgen Kocka (Hrsg.): WZBJahrbuch 2006 : Zukunftsfähigkeit Deutschlands ; sozialwissenschaftliche Essays, Berlin: Ed. Sigma, 2007, S. 203-227, ISBN: 978-3-89404-086-4 INHALT: "Dieser Beitrag beginnt mit einer kurzen Rekonstruktion der Entwicklung des 'deutschen Produktionsmodells' - wobei dessen Probleme exemplarisch für die allgemeine Problematik der zukünftigen Entwicklung von 'high-road'-Modellen betrachtet werden. Im Anschluss an die Problemdiagnose werden drei unterschiedliche Antworten auf die Krise der

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'highroad'-Produktionsmodelle vorgestellt. Die erste Antwort sind Versuche der Unternehmen, durch Lohnkostensenkungen, Arbeitszeiterhöhungen und Produktivitätssteigerungen den Wettbewerbsdruck der Niedriglohnländer aufzufangen. Die zweite Antwort richtet sich auf die Steigerung der Innovationskraft und -intensität der deutschen Wirtschaft. Die dritte Antwort ist im Aufbau von Institutionen und Akteurssystemen zu sehen, die in der Lage sind, einem 'race to the bottom' bei Löhnen und Arbeitsbedingungen entgegenzuwirken. Dabei geht es nicht nur um die Zukunft von 'high-road'- Modellen in den westlichen Ländern, sondern auch um Möglichkeiten einer aufholenden Entwicklung in den Niedriglohnländern. Alle drei Antworten sind mit Schwierigkeiten konfrontiert - sei es in Bezug auf ihre Durchsetzungsfähigkeit, sei es in Bezug auf ihre sozialen Folgen. Sie schließen sich (in bestimmten Grenzen) nicht gegenseitig aus, und es ist zu erwarten, dass die künftige Entwicklung durch eine Kombination von allen drei Antworten geprägt sein wird. Vor diesem Hintergrund versucht der Schlussabschnitt dieses Beitrags das zu erwartende Zukunftsszenario zu skizzieren. Deutlich wird dabei, dass angesichts der Schärfe der Probleme und des Tempos der Entwicklung ein 'Gleichgewichtsszenario' und eine Rückkehr zu den goldenen Jahren des deutschen Produktionsmodells nicht zu erwarten sind. Ein Katastrophenszenario des Niedergangs industrieller Arbeit in Deutschland braucht aber ebenfalls nicht beschworen zu werden. Plausibel erscheint vielmehr ein Szenario eines ständig prekären Prozesses der Bewältigung von Strukturproblemen und Krisensituationen, auf die jeweils situations- und kontextbezogen Antworten gefunden werden müssen und können. Für die soziale Verarbeitung und Legitimität dieses Prozesses ist jedoch die Entwicklung von Institutionen zur Regulierung transnationaler Dynamiken notwendig." (Textauszug)

[209-L] Kellermann, Paul (Hrsg.): Die Geldgesellschaft und ihr Glaube: ein interdisziplinärer Polylog, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 294 S., ISBN: 978-3-531-15472-5 INHALT: "Ziel des 'Klagenfurter Gelddiskurses' ist, Gebrauch und Bedeutung von Geld in der Welt von heute in fortgeführten interdisziplinären Gesprächen zu thematisieren, zu beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren. Der Sammelband enthält Beiträge von Forscherinnen, Lehrerinnen und Studierenden aus Philosophie, Informatik, Musikgeschichte, Sozialund Wirtschaftswissenschaften. Er setzt Diskussionen fort, die mit dem Sammelband 'Geld und Gesellschaft' begonnen wurden, und lädt zur Teilnahme an den Diskussionen ein." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Paul Kellermann: Vorwort (9-11); Sabine Urnik: Überlegungen zur Sinnhaftigkeit von Sozialzwecknormen in der Ertragsbesteuerung (13-25); Stephan Schulmeister: Anmerkungen von Dr. Karl Marx zur wirtschaftlichen Entwicklung seit 1980 (27-40); Guido Offermanns: Monetik statt Ethik im Gesundheitswesen - entscheidet Geld über Leben und Tod von Patienten? (41-55); Gerd Nollmann: Die neue Landnahme des Geldes: Wirtschaftswachstum, Beschäftigungsraten und Kommodifizierung von Familienarbeit in OECD-Ländern (57-73); Ingeburg Lachaussée: Geld als philosophische Hermeneutik (7584); Dietrich Kropfberger: Das Streben der Manager nach Erfolg und Wachstum - Zwang oder Gier? Eine kritische Betrachtung der Folgen des Shareholder Value-Prinzips (85-101); Erich Kitzmüller: Geld - Medium einer Normalität oder Killerprämie? (103-113); Paul Kellermann: Moneyismus - Der Glaube an Geld als Alltagsreligion (115-125); Peter Heintel: "Geld ist Zeit" (127-138); Aldo Haesler: Die Erfindung des Positivsummenspiels (139-148); Friedrich Fürstenberg: Metamorphosen des Geldes: Sozialstrukturelle Folgen globalisierter Finanzmärkte (149-160); Christoph Deutschmann: Wie harmlos ist Geld? Anmerkungen zur

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geldsoziologischen Diskussion (161-172); Reinhard Deutsch: Wolfgang Amadeus Mammon oder Der Wolferl und das liebe Geld (173-183); Arno Bammé: Vom Fetisch zum Simulakrum: Über den Begriff des Geldes in der Postmoderne (185-201); Arno Bammé: Postskriptum (203-211); Erich Kitzmüller: Die orthodoxe Kapitalismuskritik und ihr Dilemma: Bemerkungen zu Arno Bammés Postskriptum (212-214); Paul Kellermann: Verständnisse, Missverständnisse, Unverständnisse (215-225); Guido Offermanns: Betriebswirtschaftslehre und der Geldpolylog - eine Herausforderung an die Universitäten? (226-229); Roland Mittermeir: Ist Geld Information oder doch nur ihr Zwilling? Kommentar zu Christoph Deutschmann: "Wie harmlos ist Geld?" (230-235); Reinhard Blomert: Firmenpiraten und Börsenspieler - Über die wachsende Macht der Finanzmärkte (236-256); Daniel Wutti: Des eigenen Glückes Knecht: Über den Zusammenhang von Arbeit, Geld und Gesellschaft (257-260); Stefan Urabl: Der Wert des Geldes: Arbeit, Geld und Gesellschaft (261-265); Johannes Theuermann: Alles ist käuflich. Ist alles käuflich? Über den Zusammenhang von Arbeit, Geld und Gesellschaft (266-269); Raphael Spatzek: Zur Senkung des Geldglaubens: Der Fischer und der Tourist - nach Bölls Anekdote. Philosophieren über Arbeit, Geld und Gesellschaft (270-274); Arthur Pitman: The Interdependency between Work, Society and Money (274-279); Regina Lackner: Warum kann das Verständnis des Zusammenhangs von Arbeit, Geld und Gesellschaft zur Lösung sozialer Probleme beitragen? (280-284); Ronald Ivancic: Moneyismus Zur Gefahr einer sozialen Realität: Versuch der Rekonstruktion des Verständnisses von Arbeit, Geld und Gesellschaft (284-289).

[210-F] Kerschke-Risch, Pamela, Dr.; Meinecke, Gunnar, Dr. (Bearbeitung); Scheerer, Sebastian, Prof.Dr. (Leitung): Eine kriminologische Analyse des Entscheidungsverhaltens in der Wertschöpfungskette "konventionelles Geflügel" und "Öko-Geflügel" INHALT: Das Ziel des Projektes ist es, Ursachen und Bedingungen des Entscheidungsverhaltens maßgeblicher Akteure auf den verschiedenen Stufen der Geflügelproduktion zu analysieren und konkrete Präventionsempfehlungen zur zukünftigen Vermeidung von Normbrüchen abzuleiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Handlungstheorie; methodischer Individualismus. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung -BLE-; Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Kriminologische Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Kerschke-Risch, Pamela (Dr. Tel. 040-42838-3329, e-mail: [email protected])

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[211-L] Krätke, Michael R.: Leben und Arbeiten, Brot und Spiele: das Grundeinkommen als Sozialstaatsersatz?, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 149-164 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Verfasser zeigt, dass in Zeiten anhaltender Massenarbeitslosigkeit, angesichts wachsender Prekarisierung der Lohnarbeitsverhältnisse, der Einstieg in das Erwerbsleben und die beruflichen Karrieren für einewachsende Zahl auch gut und hochqualifizierter junger und älterer Leute immer unsicherer werden. Ob ein Grundeinkommen möglich ist, hängt davon ab, wie universell und wie "bedingungslos" es sein kann und auf welcher Höhe es sich bewegen dürfte. Mit der Frage nach der Höhe des Minimums erhebt sich sogleich die Frage, die in allen von Verteilungskämpfen geprägten Gesellschaften als die entscheidende gesehen wird: Wer soll's bezahlen? Ohne eine Steuerreform ist eine radikale Reform der sozialen Sicherung nicht zu machen. Das Recht auf ein ökonomisches Existenzminimum gilt vor allem im Verhältnis zwischen Fiskus und Bürger. Seit es eine Einkommenssteuer gibt, gibt es ein "Existenzminimum". Ein Teil des privaten Einkommens und Vermögens soll unter allen Umständen vom Zugriff des Fiskus verschont bleiben. Das ist historisch die wichtigste und erste "Grenze der Besteuerung", auch wenn sie im Steuersenkungswettlauf der Gegenwart in Vergessenheit geraten ist. Es wird argumentiert, dass im Prinzip, und technisch gesehen, sehr vieles machbar wäre, um dem dringendsten Problem, der wachsenden Armut in den reichsten Ländern, abzuhelfen. Die möglichen und dringend notwendigen Aktionen führen zu einer bedingten Grundsicherung für viele, die sie heute brauchen. Mit Hilfe komplizierter Konstruktionen wie den Steuergutschriften könnten wir die Armutsfallen zum größten Teil beseitigen. Für die arbeitenden Armen ist ein gesetzlicher und flächendeckender Mindestlohn die wirkungsvollste Reform. Dabei wird auf das Beispiel vieler kapitalistischer Ländern hingewiesen, in denen seit langem es Mindestlöhne gibt, die auch für die Bestimmung der Untergrenze von Sozialtransfers eine wichtige Rolle spielen. (ICG2)

[212-F] Kubitzki, Sabine, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Herrmann, Roland, Prof.Dr. (Leitung); Herrmann, Roland, Prof.Dr. (Betreuung): Erfolg und Erfolgsbedingungen eines Qualitäts- und Herkunftszeichens: das Beispiel "Geprüfte Qualität - Hessen" INHALT: Das Projekt stellt eine Begleitforschung zur Implementierung des Qualitäts- und Herkunftszeichens "Geprüfte Qualität - Hessen" dar. Ziel der Arbeit ist die Identifizierung der Erfolgsbedingungen aus Sicht der Verbraucher und der im Vermarktungskanal beteiligten Gruppen. Darüber hinaus wird der Erfolg des Zeichens mittels einzel- und überbetrieblicher Analysen bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Das Verbraucherverhalten und dessen Determinanten werden anhand einer Verbraucherbefragung sowie einer ökonometrischen Nachfrageanalyse untersucht, woraus praktische Empfehlungen für das regionale Gemeinschaftsmarketing abgeleitet werden. Die Erfolgsvoraussetzungen und Akzeptanz des Qualitätszeichens auf Seiten der beteiligten Gruppen (Produzenten, Verarbeiter und Vermarkter) werden theoretisch hergeleitet und empirisch überprüft. DATENGEWINNUNG: Repräsentative Verbraucherbefragung (Bevölkerung in Hessen; Auswahlverfahren: Zufall). Befragung (beteiligte Akteure entlang der Wertschöpfungskette Fleisch).

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Henseleit, Meike; Kubitzki, Sabine; Schütz, Daniel; Teuber, Ramona: Verbraucherpräferenzen für regionale Lebensmittel: eine repräsentative Untersuchung der Einflussfaktoren. in: Berichte über Landwirtschaft, Bd. 85, 2007, H. 2, S. 214-237.+++ Kubitzki, Sabine; Schulz, Wiebke: Das Nachfrageverhalten bei regionalen Spezialitäten: das Beispiel Apfelwein in Hessen. in: Jahrbuch der Absatz- und Verbrauchsforschung, Jg. 53, 2007, H. 2, S. 208-224. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0641-99-37038, e-mail: [email protected])

[213-L] Liebe, Ulf: Zahlungsbereitschaft für kollektive Umweltgüter: soziologische und ökonomische Analysen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 290 S., ISBN: 978-3-531-15201-1 INHALT: "Bei der Bereitstellung kollektiver Umweltgüter wie saubere Luft oder natürliche Wälder liegt oft ein Marktversagen vor, und es besteht daher politischer Handlungsbedarf. Aber welchen Nutzen stiften kollektive Umweltgüter, und in welchem Umfang und welcher Qualität ist eine Angebotsveränderung durch politische Maßnahmen sinnvoll? Unter dem Stichwort der Zahlungsbereitschaftsanalyse hat die Ökonomie ein Instrumentarium entwickelt, den Nutzen/Wert kollektiver Güter zu ermitteln. Im Unterschied bzw. in Ergänzung zur Ökonomie werden in diesem Buch theoretische und methodische Beiträge der Soziologie zur Zahlungsbereitschaftsanalyse ausgelotet. Gleichzeitig wird die Fruchtbarkeit der soziologischen Perspektive an einem empirischen Anwendungsbeispiel zur monetären Bewertung der biologischen Vielfalt im Wald demonstriert. Die Zielsetzungen der vorliegenden Arbeit lassen sich in die drei Bereiche Theorie, Methoden und empirische Analysen einordnen. In einem ersten Schritt wird die Zahlungsbereitschaftsanalyse bzw. die ökonomische Bewertung kollektiver Umweltgüter theoretisch beleuchtet. Eine Darstellung und Diskussion der einschlägigen Methoden bilden den zweiten Schritt. Im Anschluss daran erfolgt im dritten Schritt eine empirische Untersuchung am Beispiel der monetären Bewertung der biologischen Vielfalt im Wald. Im Rahmen dieser Zieleinordnung wird versucht, soziologische Akzente in einem überwiegend von UmweltökonomInnen dominierten Forschungsfeld zu setzen." (Autorenreferat)

[214-L] Manske, Alexandra; Heil, Vanessa: Wenn Arbeit arm macht: der Niedriglohnsektor als Boombranche, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 52/2007, H. 8, S. 995-1002 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Verfasserinnen untersuchen die tieferen Ursachen für das gezielt betriebene Wachstum des Niedriglohnsektors. Sie zeigen, dass seit Jahren der "ausufernde Sozialstaat" für die herrschende Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht wird. Die Begründungen einer solchen Kritik am Sozialstaat werden analytisch rekonstruiert. Diese beziehen sich erstens auf die vorhandenen Regulierungen am Arbeitsmarkt durch die Tarifpolitik und die staatlichen Eingriffe speziell in das Arbeitsmarktgeschehen sowie durch den Kündigungsschutz, die

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Neueinstellungen verhindern und den Aufschwung behindern. Zweitens lähmen die hohen Lohnkosten und Steuerbelastungen die unternehmerischen Innovations- und Leistungskräfte und verhindern die Bereitstellung von niedrigproduktiven Arbeitsplätzen. Drittens setzen überhöhte Sozialstandards negative Anreize zur Übernahme niedrig bezahlter Arbeit, weil das erzielbare Nettoeinkommen im unteren Bereich im Vergleich zum Sozialhilfeniveau bzw. zur Arbeitslosenhilfe zu niedrig ist. Vor diesem Hintergrund werden die qualitativen und quantitativen Merkmale des Wachstumsbereichs 'Niedriglohnsektor' ausgearbeitet und es wird festgestellt, dass die herrschende arbeitsmarktpolitische Niedriglohnstrategie nicht nur frauenfeindlich ist, sondern auch zu einer Verfestigung von Problemlagen am unteren sozialen Rand beiträgt. Es handelt sich somit um ein politisches Programm, das den Graben zwischen dem gesellschaftlichen Oben und dem gesellschaftlichen Unten vertieft - und zwar auf Staatskosten, zu Lasten all derer, die für die Einnahmen des Staates heute (noch) aufkommen. Es wird argumentiert, dass im Rahmen der weiteren Verhandlungen einzelne Aspekte unbedingt berücksichtigt werden sollten. Dabei geht es um die Festlegung einer verbindlichen und existenzsichernden Einkommensuntergrenze sowie um die Ermöglichung erweiterter Hinzuverdienstmöglichkeiten und um öffentlich geförderte Beschäftigungsmaßnahmen, die den benachteiligten sozialen Gruppen den Zugang zu gesellschaftlich sinnvollen Arbeitsbereichen eröffnen können. (ICG2)

[215-L] Moldaschl, Manfred: Polychrome Nachhaltigkeit: zur sozialökonomischen Bewertung wirtschaftlichen Handelns, in: Ökologisches Wirtschaften : Informationsdienst, 2007, H. 1, S. 30-34 INHALT: Der Verfasser geht davon aus, dass unter den gesellschaftlichen Diskurse der ökologische immer noch ein randständiger, oppositioneller ist. Er lebt davon, den Mainstream ökonomischer und anderer gesellschaftlicher Entwicklungsvorstellungen mit der Perspektive der Begrenzung zu konfrontieren. Dabei wird Nachhaltigkeit als ein Synonym für die Einsicht konzipiert, dass linear akkumulierendes oder expotentielles Wachstum mit dem Leben auf einem endlichen Planeten nicht vereinbar ist. Vor diesem Hintergrund wird argumentiert, dass Nachhaltigkeit sich darüber operationalisieren lässt, inwieweit die sozialen und kulturellen Ressourcen erhalten oder vernutzt werden. Polychrome Nachhaltigkeit soll in der Wirtschaft eine intensive Sichtweise auf soziale Ressourcen befördern. (ICG2)

[216-L] Müller-Plantenberg, Clarita (Hrsg.): Solidarische Ökonomie in Europa: Betriebe und regionale Entwicklung ; internationale Sommerschule in Imshausen, (Entwicklungsperspektiven, Nr. 85/86), Kassel: Kassel Univ. Press 2007, 296 S., ISBN: 978-3-89958-282-6 (Standort: UB Dortmund(290)-F80376) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Heiner Fleischmann, Clarita Müller-Plantenberg, Martina Spohr: Einleitung - Motivation der Veranstalter (11-14); Regionale Entwicklungen: Claudia Sánchez Bajo: Regionale Entwicklung und Soziale Kohäsion in der EU (17-46); Martin Häusling: Politik im ländlichen Raum (47-54); Clarita Müller-Plantenberg: Solidarische Ökonomie und Regionale Entwicklung (55-67); Soziale Bewegungen und Solidarische Ökonomie in Italien: Piero Gallina: Forlì-Cesena: Werte und Wert des genossenschaftlichen Models (71-76); Paolo Galeotti, Stefania Checchelani: Das Konsortium SOL.CO. Mantua (77-98); Els Reynaert: Bausteine für den Aufbau einer Anderen Ökonomie in Rom und Italien (99-106); Livia Con-

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solo: Sozialgenossenschaften und Kommunale Verwaltung in Italien (107-110); Statistisches Institut Italiens (ISTAT): Dienstleistungen, die in Sozialgenossenschaften Italiens angeboten werden - Ein Überblick (111-113); Sachverständigengruppe für die Auftragsvergabe: Die Vergabe von Aufträgen für soziale Dienstleistungen seitens der Gemeinden und Lokalbehörden (115-122); Ausbildung: Rosângela Alves de Oliveira: Universität und Solidarische Ökonomie: Die brasilianische Erfahrung im Aufbau einer Methodologie (125-141); Bughard Flieger: Selbsthilfegenossenschaften (143-149); Dario Carrera, Marco Meneguzzo, Alessandro Messina: Inkubatoren für Soziale Unternehmen - die Italienischen Erfahrungen (151-180); Ernährung: Dietmar Groß: "Biologisch und regional vom Acker bis auf den Teller" (183187); Axel Holzhauer: Wassergenossenschaft in Großropperhausen (189-194); Energie: Jürgen Klose: Gemeinsamer Aufbau der Ölmühle in Eiterfeld Großentaft (197-204); Karsten Tent: Gemeinschaftsprojekte: Solardächer (205-207); Finanzierung: Reiner Scheiwe: "Eine Gesellschaft, in der nur das Geld etwas wert ist, ist nichts wert" (211-216); Heinz-Ulrich Eisner: Wie stärkt das regionale Zahlungsmittel die regionale Entwicklung und das kulturelle Leben? (217-230); Hans Jürgen Fischbeck: Die B'Mark - ein Regiogeld-Projekt für die Uckermark (231-235); Vorschläge von Gemeinschaftsbetrieben - kommunale Antworten: Siegfried Franke: Landkreis Waldeck-Frankenberg (239-243); Horst Pipper: Werra-MeißnerKreis (245-248); Georg Lüdtke: Über eigene Ideen dafür sorgen, dass man vor Ort Energie produziert, die man verkauft (249-254); Internationalen Erfahrungen und Solidarische Ökonomie in Europa: Bruno Roelants: Der Beitrag der Genossenschaften zu langfristiger lokaler Entwicklung (257-261); Zu Rahmenbedingungen in Deutschland: Burghard Flieger: Das novellierte Genossenschaftsgesetz als Chance für die Sozialwirtschaft (265-273).

[217-L] Mützel, Sophie: Marktkonstitution durch narrativen Wettbewerb, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 17/2007, H. 4, S. 451-464 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bjs-digital.de) INHALT: "Ziel des Aufsatzes ist es, einen Beitrag zur Verbindung von kultursoziologischen Analysen und wirtschaftlichen Phänomenen zu leisten. Ich werde zeigen, dass narrativer Wettbewerb als konstitutiv für den Markt und auch für die Identitätsbildung von Marktakteuren verstanden werden kann. Dazu werden zunächst marktsoziologische Herangehensweisen diskutiert und deren Schnittstelle zur neuen Kultursoziologie erörtert. Eine Verbindung von Struktur und Kultur ergibt sich durch die Einbeziehung von Geschichten, die Akteure auf dem Markt erzählen. Als empirisches Beispiel dient der entstehende Markt der deutschen Hauptstadtzeitungen im Berlin der späten 1990er Jahre. Dessen Analyse zeigt, dass sich die Zeitungen als Marktakteure über die Interpretation der sozialen Realität positionieren, indem sie gegebene Ereignisse unterschiedlich bewerten. Die Positionierung geschieht in Auseinandersetzung mit anderen Mitbewerbern über die Zeit und bei gleichzeitiger Entwicklung des Wertesystems für den Markt und damit der Marktstruktur. Diese evaluative Positionierung erfolgt zu Zeiten großer Unsicherheit und fordert den Akteuren große Flexibilität ab. Dennoch weisen die Ergebnisse auf typische Muster der Nischenfindung hin." (Autorenreferat)

[218-F] Naskrent, Julia, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Determinanten der Spenderbindung (Arbeitstitel)

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INHALT: Welche Faktoren beeinflussen das Spendeverhalten? Welcher kausale Zusammenhang existiert zwischen den einzelnen Determinanten der Spenderbindung? Implikationen für das Relationship Fundraising. GEOGRAPHISCHER RAUM: insb. Bundesrepublik Deutschland METHODE: Konzeptionalisierung und Operationalisierung des Konstrukts Spenderbindung; Übertragung der Erkenntnisse aus dem Bereich Kundenbindung auf NPO. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; aktuelle Spender von deutschen NPO; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-02 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Lehrstuhl BWL, insb. Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0160-91510767, e-mail: [email protected])

[219-L] Nelson, Julie A.: Ist die Ökonomie Teil der Gesellschaft?: Bemerkungen aus feministischer Sicht, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 2, S. 189-201 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Bedeutung von Gender im Rahmen einer Ökonomie aus feministischer Perspektive. Ziel ist die Herstellung einer Verbindung ökonomischer Theorien mit den Sozialwissenschaften. Es geht darum, das dichotome Denken in den Sozialwissenschaften zwischen einer Sphäre der Ökonomie, in der lediglich rationale Gesetze des Marktes herrschen, und einer davon getrennten Sphäre des sozialen und kulturellen Lebens zu durchbrechen. Im Gegensatz zur herrschenden Ökonomie, die Markt und Kapitalismus als ein von der Lebenswelt abgetrenntes, mechanisch funktionierendes System betrachtet (ein Denken, das auf Adam Smith zurück geht und sich auch bei Habermas findet), geht es der Autorin darum, die sozialen Aspekte wie Geschlecht, Herrschaftsverhältnisse, Familie usw. in eine ökonomische Theorie einzubinden. Der Beitrag weist auf Entwicklungen im feministischen ökonomischen Denken hin, die zu weitaus angemesseneren und nützlicheren Erkenntnissen führen, indem sie über jenen Dualismus zwischen wirtschaftlicher und sozialer Sphäre hinausgehen, und plädiert für eine Dynamisierung des politischen Handels durch eine lebendigere und nuanciertere Betrachtung wirtschaftlicher Organisation und Tätigkeiten. (ICH)

[220-L] Nickel, Hildegard Maria: Tertiarisierung, (Markt-)Individualisierung, soziale Polarisierung - neue Konfliktlagen im Geschlechterverhältnis?, in: Brigitte Aulenbacher, Maria Funder, Heike Jacobsen, Susanne Völker (Hrsg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft : Forschung im Dialog, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 27-44, ISBN: 978-3-531-15139-7 INHALT: Die Verfasserin behandelt die Bedeutung der Tertiarisierung für das Geschlechterverhältnis auf der Ebene des Arbeitsmarktes und der Betriebe. Die Durchdringung aller Arbeitsund Lebensbereiche von den Prinzipien der kapitalistischen Verwertungslogik bedeutet auf der Ebene des Arbeitsmarktes, dass vormals informell erbrachte Arbeit nun erwerbsförmig erbracht wird. Auf der Ebene des Betriebs äußert sie sich in der Vermarktlichung interner Steuerung und der Subjektivierung des Arbeitshandelns im doppelten Sinn von individueller

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Zuschreibung von Verantwortung einerseits und Chancen für die Durchsetzung individueller Ansprüche an die Arbeit andererseits. Hier kann sich eine Basis für innovative Arbeitspolitik ergeben, die Verantwortungsbalancen zwischen Erwerbsarbeit und privaten Verpflichtungen ermöglicht. In der mit der Dienstleistungsökonomie forcierten Subjektivierung von Arbeit ist auch die Perspektive einer (Selbst-)Befähigung der Individuen angelegt. (ICE2)

[221-L] Nollert, Michael: Sonderfall im rheinischen Kapitalismus oder Sonderweg im liberalen Wohlfahrtskapitalismus?: zur Spezifität des Sozialstaats Schweiz, in: Thomas S. Eberle, Kurt Imhof (Hrsg.): Sonderfall Schweiz, Zürich: Seismo Verl., 2007, S. 153-171, ISBN: 3-03-777047-3 (Standort: LB u. Murh. B Kassel(34)-25soz/9.1SON) INHALT: Um die Eigenart des Sozialstaats Schweiz herauszuarbeiten, nimmt der Verfasser zwei Diagnosen zum Ausgangspunkt, welche die Schweiz je unterschiedlich verorten. Der französische Ökonom Michel Albert beschreibt zwei Typen von Kapitalismus, den rheinischen Kapitalismus sowie den neoamerikanischen Kapitalismus und rechnet die Schweiz dem rheinischen Modell zu. Esping-Andersen dagegen unterscheidet anhand der beiden Dimensionen Dekommodifizierung und Destratifizierung drei Typen von Wohlfahrtsregimen, nämlich den liberalen Typus, den rheinischen Kapitalismus konservativer Prägung und den sozialdemokratischen Typ. Im Gegensatz zu Albert ordnet er die Schweiz dem liberalen Typus zu. Da sich Esping-Andersen auf Daten aus dem Jahre 1980 bezieht und Albert auf Daten jüngeren Datums, geht der Autor der Frage nach, ob die unterschiedliche Zurechnung auf eine zwischenzeitliche Veränderung des Sozialstaats Schweiz zurückgeführt werden kann. Er argumentiert, dass die Schweiz sowohl einen Sonderfall im rheinischen Kapitalismus bildete als auch einen Sonderweg in der Welt des liberalen Wohlfahrtskapitalismus beschritt. Nach einer Erörterung von Argumenten, die für die liberale bzw. rheinische Klassifikation des Landes sprechen, zieht er eine Reihe von Indikatoren für die wohlfahrtsstaatliche Entwicklung heran und führt zwei Clusteranalysen mit Daten für die frühen 1980er Jahre und aktuellen Werten durch. Er kommt zu dem Schluss, dass die Schweiz damals im europäischen Cluster tatsächlich ein (liberaler) Sonderfall war, dass sie seither in der Welt des liberalen Wohlfahrtskapitalismus aber einen Sonderweg hin zum rheinischen Modell beschritten hat und heute in Kontinentaleuropa keine Sonderstellung mehr einnimmt. (ICG2)

[222-F] Poggi, Gianfranco, Prof.Dr. (Bearbeitung); Bender, Christiane, Prof.Dr.; Graßl, Hans, Dr. (Leitung): Entwicklungspfade von Dienstleistungsstrukturen in der modernen Industrie- und Wohlfahrtsgesellschaft und in ihren Teilsystemen INHALT: Die Tertiarisierung von Wirtschaft und Gesellschaft bezeichnet ein hoffnungsvolles Zukunftsprojekt auch über das 20. Jahrhundert hinaus. Die vor allem von Jean Fourastié entwickelte Drei-Sektoren-Hypothese zur Unterscheidung wirtschaftlicher Prozesse erweist sich zunehmend als inadäquat. Die Forscher gehen in ihrer theoretisch angeleiteten empirischen Analyse von der These einer engen Verschränkung industrieller und tertiärer Mechanismen aus und rekonstruieren die zugrunde liegende und sich wandelnde Institutionenordnung. Der Aufbau des Projekts gliedert sich in vier Teile: 1. eine soziohistorische Rekonstruktion; 2. eine sozioökonomische Analyse zentraler Dienstleistungsfelder; 3. eine soziotechnische Studie

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der Veränderung der Prozesse der Erstellung konsumorientierter Dienstleistungen in den privaten Haushalten durch die Einführung von E-Commerce; und 4. eine Vergleichsanalyse des Tertialisierungsgrads zwischen Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Herkunft der Daten: Eurostat, Statistisches Bundesamt, Sozioökonomisches Panel). Aktenanalyse, offen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Graßl, Hans; Bender, Christiane; Schaal, Markus: Quo vadis, Schweiz? Soziologische Perspektiven zur Erforschung nationaler Arbeitsmärkte. in: Uniforschung, Forschungsmagazin der Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Jg. 15, Ausg. 2005, S. 50-54.+++Bender, Christiane; Graßl, Hans: Mehrdimensionale Arbeitswelten in Gegenwart und Zukunft. in: Schmidt, Burghart; Hogeforster, Jürgen (Hrsg.): Mehrdimensionale Arbeitswelten im baltischen Raum. Von der Geschichte zur Gegnwart und Zukunft. Hamburg: DUBO Verl. 2007, S. 108-115.+++Bender, Christiane: Wo entstehen die Jobs von morgen? in: Uniforschung, Forschungsmagazin der Helmut-SchmidtUniversität der Bundeswehr Hamburg, Jg. 16, 2006, S. 32-33.+++Bender, Christiane; Graßl, Hans: Woher kommen die Jobs? Arbeitsmarktpolitik in Deutschland: ein Beschäftigungszuwachs ist nur noch im sozialen Dienstleistungssektor zu erwarten. in: Frankfurter Rundschau, 31. Januar 2006. ART: BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie (Postfach 700822, 22008 Hamburg); Universita degli studi di Trento (Via Belenzani 12, 38100 Trento, Italien) KONTAKT: Bender, Christiane (Prof.Dr. Tel. 040-6541-2762, Fax: 040-6541-3746, e-mail: [email protected])

[223-L] Prisching, Manfred: Konformismus als Selbstentfaltung, in: Josef Hödl, Klaus Posch, Peter Wilhelmer (Hrsg.): Sprache und Gesellschaft : Gedenkschrift für Hans Georg Zilian, Wien: Verl. Österreich, 2007, S. 271284, ISBN: 978-3-7046-4830-3 (Standort: UB Rostock Bereichsbibl. Südstadt(28)-MQ1600/Z69) INHALT: "Der Autor weist nach, wie verhängnisvoll die Folgen sein können, wenn der Marktmechanismus aus der Waren- und Dienstleistungswelt aus- und in die restliche soziale Welt einbricht. Er diskutiert den Marktmechanismus im Zusammenhang mit der Identitätsbildung des modernen Menschen. Diesem werde die unbedeutende, 'dekorative Diversivität', die eigentlich nur umso drastischer zeigt, wie gleich er seinen Mitmenschen ist, als Individualität verkauft. Die Entfaltung des eigenen Selbst besteht dann nur mehr in der völligen Überantwortung an einen Markt, wo nicht nur die eigene Arbeit, sondern sogar die Identität als Ware zum Verkauf preisgegeben wird." (Textauszug)

[224-F] Reuber, Christian, M.A. (Bearbeitung); Plumpe, Werner, Prof.Dr. (Leitung); Plumpe, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Unternehmerkarrieren in der Bundesrepublik (historisches Teilprojekt im Rahmen des VWSchwerpunktes "Strukturwandel der Anerkennung im 21. Jahrhundert") INHALT: Analyse von Regeln der Zugehörigkeit bzw. des Ausschlusses und ihres Wandels im Laufe der Zeit anhand ausgewählter Unternehmen, um die Bedeutung sich wandelnder Aner-

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kennungssemantik für die Praktiken gesellschaftlicher Institutionen transparent zu machen. ZEITRAUM: 1949 bis 1975 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 2; Unternehmensarchive der Bayer AG in Leverkusen und der Daimler AG in Stuttgart). ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 11 Geowissenschaften, Geographie, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeographie (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 069-7561-8329, Fax: 069-7499-07)

[225-F] Rossaro, Fabiana, Dr. (Bearbeitung); Schäfer, Klaus, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Zu den Beständigkeitsmerkmalen von Familienunternehmen: eine Analyse aus soziologischer und mikrotheoretischer Sicht INHALT: Als zentrale Elemente ihrer Analyse der Beständigkeitsmerkmale von Familienunternehmen gelten der Begriff der Familie und die Implikationen, die sich aus der historischen Evolution deren Struktur und Funktionen für die Kontinuität der auf ihr basierenden Unternehmensmodelle ergeben. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird im Rahmen einer mikrotheoretischen Betrachtung der Frage nachgegangen, ob Familienunternehmen über besondere, nicht-imitierbaren Leistungspotenziale verfügen, die ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Organisationsformen verschaffen und somit ihre Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit erklären. ZEITRAUM: seit 1932 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa, Nordamerika METHODE: interdisziplinärer Untersuchungsansatz: Kombination einer soziologischen und einer wirtschaftswissenschaftlich-mikrotheoretischen Untersuchungsperspektive VERÖFFENTLICHUNGEN: Rossaro, F.: Zu den Beständigkeiten von Familienunternehmen: eine Analyse aus soziologischer und mikrotheoretischer Sicht. Berlin: Duncker & Humblot 2007. ISBN 978-3-428-12488-6. ART: BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL I Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0921-552937, e-mail: [email protected])

[226-F] Schanne, Sita, M.A.; Sallmon, Carola, Dr.; Bär, Stefan, Dipl.-Soz.; Liebold, Renate, Dr.; Hodenius, Birgit, Dr. (Bearbeitung); Schmidt, Gert, Prof.Dr.; Pohlmann, Markus, Prof.Dr. (Leitung): Ökonomische Eliten im gesellschaftlichen Wandel INHALT: Die Forscher fokussieren ihr Forschungsvorhaben auf den sich derzeit bei den ökonomischen Top-Eliten vollziehenden Generationswechsel und seine Auswirkungen auf die Organisationsstrukturen und Unternehmenspolitiken. Die Forscher fragen, ob mit diesem Generationswechsel ein Wandel in den Deutungs- und Handlungsrationalitäten verbunden ist, und wie sich dieser in den Unternehmen durchsetzt. Die grundlegende These der Forscher ist, dass auf der Mesoebene - gleichsam im Zusammenspiel von "Generation" und "Organisation" – Akteursrationalitäten in Systemrationalitäten übersetzt werden und dass mit dieser Übersetzung die Herausforderungen des Wandels gesellschaftlicher Modernisierungskonstellationen

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entscheidend beantwortet werden. Der sozial- und gesellschaftspolitische Wandel der Modernisierungskonstellationen bildet den Hintergrund für die Untersuchung. Verstärken sich die Tendenzen einer neoliberalen Umformung der Institutionen oder entwickeln sich neue korporatistische Strukturen? Erst im Zusammenspiel von institutionellen Wandlungsformen und Akteursrationalitäten auf der Organisationsebene lässt sich diese Wandlungsdynamik analysieren. Im Weberschen Sinne soll der Wandel institutioneller Ordnungen zu den Trägerschichten, die ihn historisch vorantreiben, in Beziehung gesetzt werden, und es soll der 'Geist', in dem sie dies tun, 'aufgenommen' werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Organisations- und Produktionskonzepte, die organisationalen Deutungs- und Handlungsrationalitäten von zwei Kohorten von Top-Managern: der Manager der skeptischen Generation der Jahrgänge 1930-1940 und der ihnen nachfolgenden Managergeneration der sogenannten 'baby-boomer', der Jahrgänge der 1955 bis 1965 Geborenen. Diese Auswahl wird instruiert von den historischen Analysen und der dadurch möglichen einfachen Identifikation der skeptischen Generation, die deswegen als Ausgangspunkt genommen werden kann. Zugleich zeigen verschiedene Analysen, dass die ihr nachfolgende Elitegeneration der 'babyboomer' bereits in den Startlöchern sitzt und nicht selten bereits das Ruder übernommen hat. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Forschungsvorhaben verbindet Ansätze der Handlungs-, Struktur- und Institutionentheorie. In der empirischen Untersuchung werden quantitative und qualitative Verfahren kombiniert. In der Vorbereitungsphase kommen sowohl vereinzelt Sekundäranalysen zu Karrieremustern, Berufs- und/ oder Aufstiegswegen von Führungskräften, zum Einstellungs- und Wertewandel von Führungskräften, als auch Inhaltsanalysen von Autobiographien und Veröffentlichungen der verschiedenen Jahrgänge zur Anwendung. Ebenfalls werden leitfadengestützte Informationsgespräche geführt. In der ersten Haupterhebungsphase werden Tandemfallstudien mit ehemaligen und aktiven Top-Managern durchgeführt, die auf problemzentrierten Interviews basieren. Diese werden ergänzt durch Gruppendiskussionen mit Angehörigen beider Generationen, die der Spiegelung, Anreicherung und Erweiterung des qualitativen Materials dienen. Die Hypothesen und Schlussfolgerungen werden in der zweiten Haupterhebungsphase dann in die Entwicklung eines teilstandardisierten Interviewleitfadens für Experteninterviews im Rahmen von Tandemfallstudien mit ehemaligen und aktiven Vorständen der Top-500-Unternehmen in Deutschland. In der dritten Haupterhebungsphase kommt dann die Untersuchungsform der standardisierten Befragung von mittleren und oberen Führungskräften in Großunternehmen zur Anwendung, um die Ergebnisse zu den Karriereorientierungen mit den in der Kohorte typischerweise realisierten Karrierewegen und Lebensformen abzugleichen und partiell verallgemeinern zu können. Untersuchungsdesign: Kohortenvergleich DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Autobiografien). Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; ehemalige und aktive Führungskräfte). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; je 20 ehemalige und aktive Top-Führungskräfte). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 600; Führungskräfte in 5 großen und 10 mittleren Unternehmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pohlmann, Markus: Der Generationswechsel und die neue "Weltklasse" des Managements: Anmerkungen zum Zusammenhang von demographischen und gesellschaftlichen Wandel. in: ISO-Mitteilungen, 2003, Nr. 2, S. 50-64.+++Ders.: Ökonomische Eliten in Ostdeutschland. in: Veen, Hans-Joachim (Hrsg.): Alte Eliten in jungen Demokratien? Wechsel, Wandel und Kontinuität in Mittel- und Osteuropa. Europäische Diktaturen und ihre Überwindung, Bd. 4. Köln: Böhlau 2004. ISBN 3-412-08304-6.+++Schmidt, Gert (Hrsg.): Kein Ende der Arbeitsgesellschaft: Arbeit, Gesellschaft und Subjekt im Globalisierungsprozeß. Berlin. Ed. Sigma 1999. ISBN 3-89404-471-3.+++Liebold, Renate: "Meine

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Frau managt das ganze Leben zu Hause ...": Partnerschaft und Familie aus der Sicht männlicher Führungskräfte. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2001. ISBN 3-531-13636-4. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Dr. Schmidt (Kochstr. 4, 91054 Erlangen); Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Sandgasse 9, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Pohlmann, Markus (Prof.Dr. Tel. 06221-543613, Fax: 06221-542225, e-mail: [email protected])

[227-L] Schatz, Holger: Wertloses Wissen: die Krise des Eigentumsprinzip und der Versuch, ihrer Herr zu werden, in: Michael Gemperle, Peter Streckeisen (Hrsg.): Ein neues Zeitalter des Wissens? : kritische Beiträge zur Diskussion über die Wissensgesellschaft, Zürich: Seismo Verl., 2007, S. 173-192, ISBN: 978-3-03777-045-0 INHALT: Anhand des Theorems der Wissensgesellschaft lassen sich substanzielle Zuspitzungen grundlegender Widersprüche des Kapitalismus thematisieren. Hier wird im Rückgriff auf das Marxsche Motiv der zu den Produktionsverhältnissen in Widerspruch geratenden Produktivkräften gezeigt, wie die Verwissenschaftlichung der kapitalistischen Reichtumsproduktion und die dadurch bedingte relative Freisetzung der "lebendigen Arbeit" die Kluft zwischen stofflichem und in Geld darstellbarem abstrakten Reichtum immer weiter vergrößert. Die damit verbundene Krise ist eine Krise des Privateigentums und des Leistungsprinzips und damit eine Legitimitäts- und Steuerungskrise. Dabei geht es darum, in wie weit die Fiktion individueller Erträge und damit die Grundvoraussetzung der bürgerlichen Gesellschaft überhaupt noch aufrecht erhalten werden kann. Damit stellt sich auch die Frage, in wie weit der Diskurs um die Wissensgesellschaft selbst als ein Moment der Krisenverdrängung und -bearbeitung interpretiert werden kann. (ICE2)

[228-F] Schmiade, Nicole, Dipl.-Soz.; Stamm, Isabell, M.A. (Bearbeitung); Kohli, Martin, Univ.Prof.Dr. (Leitung): Von Generation zu Generation: der Nachfolgeprozess im Familienunternehmen (soziologisches Teilprojekt des Gesamtprojekts "Generationen in der Erbengesellschaft - ein Deutungsmuster soziokulturellen Wandels") INHALT: Mit Beginn der Industrialisierung formten sich, wie die Wirtschafts- und Familiengeschichte zeigen, die modernen Organisationen der Familie und des Unternehmens aus. In der ökonomischen und soziologischen Theorie wird dieser Prozess meist als Ausdifferenzierung der Einheit aus familiären Bindungen und ökonomischen Aktivitäten verstanden, die zu unterschiedlichen Rollenerwartungen führten und Integrations- sowie Organisationsleistungen der Individuen erforderlich machten. Die Gebilde, in denen Familie und Unternehmen weiterhin verbunden sind - Unternehmerfamilien ebenso wie Familienunternehmen - erscheinen als Anachronismen. Für die Soziologie stehen beide quer zu den üblichen Annahmen über die Struktur und Kultur zeitgenössischer Gesellschaften. Funktionale Differenzierung und Individualisierung als zwei modernisierungstheoretische Leitprozesse der Soziologie treffen auf die

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Verbindung von Familie und Unternehmen und speziell auf die Personen, deren berufliche Lebensplanung in dieser Verbindung aufgeht, nicht zu. Auf der anderen Seite wird heute in vielen Ansätzen klar, dass manche Traditionsbestände gerade zur Lösung der unbewältigten Folgeprobleme dieser beiden Prozesse beitragen können ('Tradition als Ressource'). Die immer noch starke Präsenz von Familienunternehmen in Europa zeigt, dass sich diese im historischen Verlauf entgegen der Prognosen von Schumpeter und Weber immer wieder als vorteilhaft und spannungsreich zugleich erwiesen haben. Gegenwärtig erleben Familienunternehmen, Unternehmerdynastien und family offices im Angesicht aktueller Diskussionen zu Nachhaltigkeit, Unternehmensethik oder der alternden Gesellschaft im wirtschaftlichen und öffentlichen Diskurs einen Bedeutungsgewinn. Von Generation zu Generation stellen sich Fragen der Unternehmensstrategie, Organisation und Innovation, ebenso wie des familiären Miteinanders, Vererbung und Entwürfen des Lebenslaufes neu. Insbesondere der Nachfolgeprozess, als wohl größte Herausforderung von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien, bildet ein Prisma, in dem sich zentrale Fragen zu Generationenfolge, Erbschaft, gesellschaftlicher Kontinuität und Wandel bündeln. Aus einer biographischen Perspektive stellt die Nachfolge ein kompliziertes Geflecht von simultanen und zum Teil konträren Prozessen dar. Die Entscheidung eines Generationenwechsels in der aktiven Führung eines Unternehmens geht einher mit Bindungs- und Distanzierungsprozessen der Übernehmer und Übergeber. Während sich einerseits eine Nachfolgebereitschaft ausbilden muss, steht auf der anderen Seite die Vorbereitung auf einen Abschied vom bisherigen "Lebensprojekt" und der Entwurf einer Alternative für den "Ruhestand". Eng damit verflochten ist der Übergang des Eigentums und des Vermögens. Die Forschung zu den intergenerationellen Transfers in der Familie zeigt, dass inter vivos-Transfers von den Eltern im allgemeinen (altruistisch) nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gesteuert werden, während für Vererbung heute normativ die Gleichbehandlung aller Kinder oberste Maxime ist und auch faktisch weit überwiegt. Das Familienunternehmen bildet für den elterlichen Altruismus und den Gleichbehandlungsgrundsatz eine spezifische Herausforderung, die das Risiko von Ambivalenz und Konflikt in den Generationenbeziehungen verstärkt. Das Projekt verbindet eine wirtschaftssoziologische, eine lebenslauf- und generationensoziologische und eine familiensoziologische Perspektive auf den Nachfolgeprozess: Das Forschungsdesign umfasst quantitative Analysen der verfügbaren Unternehmensdatensätze sowie qualitative Erhebungen (Interviews mit Unternehmern und ihren Nachfolgern) und vergleicht systematisch zwischen Branchen und zwei Ländern (Deutschland und Italien). Es ist Teil eines größeren interdisziplinären Projekts am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), Berlin, und wird von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Programms Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften gefördert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Italien ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf -FALL- (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 39-055-4685-273 o. -217, Fax: 39-055-4685-279, e-mail: [email protected]); Schmiade, Nicole (Tel. 030-838-57636, e-mail: [email protected]); Stamm, Isabell (Tel. 030-838-57636, e-mail: [email protected])

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[229-L] Schramm, Tobias: Der lange Streit um die Mitbestimmung: die Darstellung und Bewertung der Mitbestimmungsdebatte in der BRD aus politikwissenschaftlicher Sicht, (Selected Term Paper, No. 20), Aachen 2007, 30, IX S. (Graue Literatur; URL: http://www.ipw.rwth-aachen.de/select/select_20.html) INHALT: Sowohl auf der Betriebs- als auch auf der Unternehmensebene verfügen die Arbeitnehmer über Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte. Mitwirkungsrechte stellen sicher, dass der Arbeitgeber vor Umsetzung eines bestimmten Plans die Arbeitnehmer informieren und anhören muss. Mitbestimmungsrechte sorgen dafür, dass die Arbeitnehmer nicht nur informiert und angehört werden, sondern auch in bestimmten Fragen mitentscheiden können. Der Entscheidungs- und Handlungsspielraum des Arbeitgebers wird also durch Mitbestimmung zu Gunsten der Arbeitnehmer in bestimmten Bereichen eingeschränkt. Daher stand die Mitbestimmung von Anfang an stark in der Kritik der Arbeitgeberverbände, die gleich nach der Verabschiedung des Mitbestimmungsgesetzes Klage beim Bundesverfassungsgericht einreichten. Ohne Übertreibung kann man die Mitbestimmung als einen Klassiker der politischen Zankäpfel beschreiben, um den Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Politiker und Wissenschaftler seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland leidenschaftlich streiten. Die zentrale These dieser Arbeit ist, dass sich die Debatte im Wesentlichen nur noch auf der ökonomischen Argumentationsebene abspielt. Der ursprünglich demokratische Gedanke der Mitbestimmung bleibt dabei meist völlig unterbelichtet. Aus politikwissenschaftlicher Sicht stellt sich daher der Mitbestimmungsstreit als verkürzt und eindimensional dar. Dass sich aber auch heute noch demokratieorientiert über die Mitbestimmung reflektieren lässt, stellen verschiedene wissenschaftliche Mitbestimmungsbeiträge unter Beweis. Kapitel zwei zeichnet die Entwicklung der Mitbestimmung seit der Gründung der BRD bis in die Gegenwart nach. Einen zusammenfassenden Überblick über die Mitbestimmungsgesetzgebung und über aktuelle Mitbestimmungsdaten liefert Kapitel drei. Die Positionen und Konzepte der einzelnen Hauptakteure im Mitbestimmungsstreit stellt Kapitel vier dar. Anschließend nimmt Kapitel fünf eine Bewertung dieser Positionen vor. Die demokratieorientierten Beiträge finden sich in Kapitel sechs. (ICD2)

[230-F] Schröder, Martin (Bearbeitung); Streeck, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Die Bedeutung moralischer Argumente bei der Formulierung und Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen am Beispiel von Produktionsverlagerungen ins Ausland INHALT: Wenn ein Unternehmen vorsieht, Produktion ins Ausland zu verlagern, so wird dies in aller Regel nicht nur wirtschaftlich, sondern auch moralisch beurteilt. Doch wie beeinflussen sich moralische und wirtschaftliche Argumente gegenseitig? Wie bringen Menschen das, was sie als ihr wirtschaftliches Interesse definieren, und das, was sie für moralisch vertretbar halten, miteinander in Einklang? Das Projekt untersucht sechs mittelständische Unternehmen, von denen die Hälfte ins Ausland abgewandert ist, während die andere entsprechende Pläne rückgängig gemacht hat. Inwiefern ist die Diskussion um Produktionsverlagerung in den abgewanderten Unternehmen anders verlaufen als bei denen, die geblieben sind? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Grounded Theory; Handlungstheorien; Wirtschaftssoziologie. Neben einer auf Dokumenten basierenden Rekonstruktion des Geschehens versucht die Studie, mit Hilfe von Interviews herauszufinden, welchen Sinn die Akteure jeweils mit ihrem Handeln verbunden ha-

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ben. Ziel des Projektes ist eine Theorie der Einbettung wirtschaftlichen Handelns in moralische Diskurse. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0177-2810942, e-mail: [email protected])

[231-L] Schulze Buschoff, Karin: "Neue Selbstständige" und soziale Sicherheit: ein europäischer Vergleich, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der HansBöckler-Stiftung, Jg. 60/2007, H. 7, S. 387-393 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In den meisten europäischen Ländern hat die selbstständige Erwerbsarbeit in den letzten Dekaden an Bedeutung gewonnen, so auch in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Italien und Schweden. Vor allem der Anteil der Solo-Selbstständigen ist stetig gestiegen. Diese Entwicklung ist mit neuen Herausforderungen an die Sozialpolitik verbunden und wirft die Frage auf, ob und in welcher Form die staatlichen Systeme diese Herausforderungen meistern. Um diese Frage zu beantworten, wird die Absicherung der Selbstständigen in zentralen Zweigen der nationalen Sozialversicherungssysteme umrissen. Weiterhin wird beschrieben, welche Politik die Europäische Kommission hinsichtlich der Absicherung der Selbstständigen verfolgt. Schließlich wird auf die kollektive Interessenvertretung Selbstständiger, z.B. durch die Gewerkschaften, eingegangen." (Autorenreferat)

[232-L] Schürz, Martin: Erbschaften und Vermögensungleichheit in Österreich, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 33/2007, H. 2, S. 231-254 (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel untersucht die Frage, inwiefern Erbschaften zur Ungleichheit in der Vermögensverteilung in Österreich beitragen. Die Analyse basiert auf den Daten einer Haushaltsbefragung der OeNB zum Geldvermögen der privaten Haushalte in Österreich und ist eingeengt auf die Charakteristika der Erben und die Höhe ihrer Erbschaften. Diese Querschnittsdaten können Hinweise zum Zusammenhang von Erbschaften und Vermögensungleichheit liefern. Erbschaften haben ein ähnliches Verteilungsmuster wie Geldvermögen. Erbchancen sind sozial ungleich verteilt und durch berufliche Position, Einkommen und Alter der Erben bestimmt. Die Erbquote ist in den letzten 15 Jahren deutlich angestiegen. Aber nur ein Teil der Bevölkerung macht eine Erbschaft und nur Wenige erben sehr hohe Beträge. Ein für die aktuelle Debatte zur geplanten Abschaffung der Erbschaftssteuer in Österreich relevantes Ergebnis dieses Artikels ist, dass Erbschaften zur Reproduktion von sozialer Ungleichheit beitragen." (Autorenreferat)

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[233-L] Senge, Konstanze: Ist 'Corporate Social Responsibility' ein ökonomischer Wert?, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 18/2007, H. 4/5, S. 47-55 (Standort: UB Bonn (5)Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/neu/index.php?option=com_content&task=view&id=68) INHALT: "Die Verfasserin diskutiert die Frage nach dem ökonomischen Wert von Corporate Social Responsibility. Sie gibt einen Überblick über die wissenschaftliche Diskussion zum Wert von Gütern und verdeutlicht hierdurch die prinzipielle interpretatorische Offenheit und soziale Bedingtheit der Wertbestimmung. In Analogie zur Ausbildung positionaler Güter bzw. eines eigenen 'Markenwerts' deutet die Autorin die Diskussionen um CSR als sozialen Konstruktionsprozess, an dessen Ende sich der Wert moralischer Güter institutionalisiert haben könnte." (Textauszug)

[234-L] Sirmoglu, Avji; Streckeisen, Peter: Das Grundeinkommen: kapitalistische Utopie oder linke Perspektive, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 177-184 (Standort: FES Bonn(Bo133)X3504) INHALT: Die Verfasser stellen einleitend fest, dass die Diskussionen über das Grundeinkommen nicht entlang der üblichen politischen Konfliktlinien zu verlaufen scheinen. So wird die Grundeinkommensidee sowohl von sozial- und wirtschaftsliberalen Kreisen propagiert als auch in kapitalismuskritischen und grün-alternativen Zusammenhängen kontrovers diskutiert. Sie vertreten die These, dass in keiner Weise die zentrale Bedeutung der gesellschaftlichen Arbeit für jedes politische Konzept und Projekt relativiert werden soll. Aber die Lohn- und Erwerbsarbeit ist nur eine besondere Form von gesellschaftlicher Arbeit, und es muss mindestens gegen diese Form von Arbeit wie um deren konkrete Anwendungsbedingungen gekämpft werden, damit eine politische Perspektive entsteht, die über das bestehende System hinausweist. Sie argumentieren, dass der Kampf für ein bedingungsloses Grundeinkommen mit den wichtigen politischen Themen verbunden werden muss. Das Grundeinkommen kann Teil einer linken Perspektive der Umverteilung von Reichtum und Arbeit und der Reflexion eines alternativen Gesellschaftsmodells sein, wenn die Finanzierung durch progressive Steuern auf Einkommen, Kapital und Vermögen gewährleistet wird, bestehende soziale Sicherungssysteme nicht ersetzt, sondern ergänzt und den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen angepasst werden und die Höhe des Grundeinkommens sich nicht unter der Armutsgrenze und den Mindestlohnansätzen bewegen darf. Dann lässt es sich gut mit Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung, Mindestlöhnen oder besseren Arbeitsbedingungen verbinden. (ICG2)

[235-F] Soelau, Sascha, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Ronge, Volker, Prof.Dr. (Betreuung): Systemcharakter und Systemreproduktion der Sparkassengruppe im deutschen Bankenwesen INHALT: Im dreigliedrigen deutschen Bankensystem stehen die einzelnen Säulen (Privatbanken, Genossenschaftsbanken, Sparkassen) in gewissen Verbünden, ohne dass deshalb die Unternehmensautonomie aufgegeben würde. Die Rekonstruktion der Sparkassengruppe unter Verwendung moderner Netzwerküberlegungen kann diesen eine nützliche empirische Unterfütte-

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rung bieten und sie damit zugleich präzisieren und fortentwickeln. Aktuelle Entwicklungen, die auch echte Fusionen sowie Inter-Gruppen-Kooperationen beinhalten, werden berücksichtigt bzw. von echten Vernetzungen unterschieden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Moderne Netzwerk- und Cluster-Konzeptionen bilden die theoretisch-analytische Folie für die Rekonstruktion eines offensichtlich einschlägigen empirischen Falls, der zudem bereits eine lange Geschichte aufweist. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Sparkassen und ihre Verbände, Verbünde und Kooperationen). Beobachtung, nicht teilnehmend. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. makro-strukturelle Analyse der Gesellschaft (42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0202-439-2788, e-mail: [email protected])

[236-L] Sonderegger, Reto: Mehr Mais im Tank bedeutet mehr Hungernde: Agrotreibstoffproduktion und der Verlust der Ernährungssouveränität, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 131-139 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Verfasser zeigt, dass die steigende Nachfrage nach 'sauberer' Energie zu einer Ausdehnung der landwirtschaftlichen Anbauflächen auf Kosten von Urwäldern, Savannen und Sumpflandschaften führt. Die Brandrodungen und Trockenlegungen setzen riesige Mengen klimaschädlichen Kohlendioxids frei, eine Menge, die die nachfolgenden Monokulturen aufgrund ihrer viel geringeren Biomasse niemals kompensieren können. Deshalb ist es angebracht, auf den Begriff Biotreibstoffe zu verzichten und stattdessen von Agrotreibstoffen zu reden, um so den Fokus auf die Agroindustrie und ihre Folgen zu richten. Es wird der Beschluss der EU thematisiert, eine obligatorische Beimischungsquote Agrodiesel oder Ethanol für Transportfahrzeuge einzuführen. Wenn die EU einen gewissen Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln aufrechterhalten will, ist sie gezwungen, die pflanzlichen Rohstoffe aus anderen Kontinenten zu importieren. So stammt der Grossteil des Agrodiesels aus Malaysia und Indonesien und des Ethanols aus Brasilien. Es wird argumentiert, dass die Nutzung riesiger landwirtschaftlicher Flächen für die Energiegewinnung direkt auf Kosten der Lebensmittelproduktion geht. Diese Entwicklung schadet den Armen und hilft dem Klima kaum. Die Trennung von ihren Subsistenzmitteln wird für viele Menschen Hunger bedeuten, weil sie bei steigenden Lebensmittelpreisen nicht über die nötige Kaufkraft verfügen werden. Es ist eine Interessenkoalition aus Erdöl-, Automobil- und Biotechindustrie und Agrobusiness entstanden. Doch sie muss sich gegen all die Menschen durchsetzen, die nicht nur um ihr Land, sondern allgemeiner um ihr Territorium als politisch-sozialen Raum kämpfen - ein Territorium für die Selbstorganisation der Ausgeschlossenen. Es geht um die Verteidigung und Festigung eines gesellschaftlichen Ortes von sozialer und wirtschaftlicher Autonomie außerhalb des Kapitalverhältnisses. (ICG2)

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[237-L] Steininger, Christian: Markt und Öffentlichkeit, Paderborn: Fink 2007, 239 S., ISBN: 978-3-7705-4477-6 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozw730s922) INHALT: Grundlage der Untersuchung ist ein auf der ökonomischen Güterlehre basierendes theoretisches Analyseinstrumentarium, das die Ergebnisse theoretischer Näherungen an Markt und Öffentlichkeit sowie deren Verhältnis systematisch zu analysieren und zu bewerten versucht. Vor dem Hintergrund begrifflicher Vorüberlegungen zu Markt und Öffentlichkeit werden Öffentlichkeitstheorien und Markttheorie vorgestellt sowie die an beiden vorgebrachte Kritik referiert. Im Folgenden wird verdeutlicht, dass gerade gesellschaftskritische Ansätze im Rahmen ihrer Befassung mit Öffentlichkeit ökonomische Rahmenbedingungen berücksichtigen. Das Verhältnis von Markt und Medium und das Verhältnis von Markt und Öffentlichkeit stehen hier im Mittelpunkt. Diese Analyseansatz hat Folgen, die sodann diskutiert werden: die Abdankung normativer öffentlicher Funktionen der Medien, die innere Widersprüchlichkeit der Rollen- und Funktionsstrukturen der Medien sowie spezifische mediale Produktionsstrategien. Als Beispiel dient ein Exkurs zu Medien und Antisemitismus. Abschließend wird gezeigt, wie die Güterlehre für kommunikationswissenschaftliche Fragestellungen nutzbar gemacht werden kann (öffentliche und kollektive Güter). (ICE2)

[238-F] Troy, Irene, M.A. (Bearbeitung); Werle, Raymund, Dr. (Leitung); Werle, Raymund, Dr. (Betreuung): Handeln mit geistigem Eigentum: der Fall von Patenten INHALT: Eine notwendige Bedingung für die Herausbildung von Märkten für Wissen bildet die Kommodifizierung immaterieller Vermögenswerte mit Hilfe geistiger Eigentumsrechte, insbesondere von Patenten. Diese Rechte garantieren aber noch keinen funktionierenden Markt für geistiges Eigentum, denn die Koordination von Wissensherstellung und -verbreitung mithilfe des Marktes ist äußerst anspruchsvoll. In diesem Projekt wird untersucht, welche Art von Eigentum Patente repräsentieren und wie ihr Wert von den Inhabern des Patents, den potenziellen Käufern und von Intermediären konstruiert wird. ZEITRAUM: 1990-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theorie: Institutionenansatz der Marktsoziologie; Methoden der qualitativen Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; Unternehmen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: neine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-2767-224)

[239-L] Vontobel, Werner: Rettet die Marktwirtschaft!, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 185-190 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Verfasser betrachtet das Bürgergeld als Fortsetzung des Sozialstaats mit andern Mitteln. Statt unterschiedliche Versicherungssysteme für Arbeitslosigkeit, Invalidität und Al-

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soFid Industrie- und Betriebssoziologie 2008/1 7 Wirtschaftssoziologie

ter zu unterhalten, wirft man alles in einen Topf und zahlt jedem Bürger unabhängig von der Lebenslage und vom Markteinkommen eine einheitliche Summe, wobei das Alter das einzige Differenzierungsmerkmal ist. Der Autor sieht das zentrale Problem der entwickelten westlichen Industriegesellschaften darin, dass versucht wird, die veraltete, aber gewohnte 40Stundengesellschaft mit einer modernen 25-Stundenwirtschaft zu kombinieren. Dieser von fast allen Parteien vertretene Strukturkonservatismus hat es geschafft, sich in das Gewand der Moderne zu kleiden: Die Globalisierung, der Standortwettbewerb, die Konkurrenz der Billiglohnländer usw. zwängen uns, härter und länger zur arbeiten. Mehr Arbeit könne nur um den Preis billiger Arbeit geschaffen werden. Vor diesem Hintergrund wird argumentiert, dass ein Grundeinkommen gegenüber dem Arbeitslosengeld den entscheidenden Vorteil hat, dass es nicht mit dem Zwang zur Arbeit gekoppelt ist. Ein Grundeinkommen ist ein Grund, zeitweise noch oder weniger oder nicht zu arbeiten. Es ist eine Aufforderung zur Gemütlichkeit und/oder zur Ineffizienz. Ein Grundeinkommen ist dann ein Erfolg, wenn es dazu führt, dass alle nur noch soviel, oder eher wenig arbeiten, wie sie konsumieren. Es ist dann ein Erfolg, wenn auch die weniger Qualifizierten unzumutbare Tieflohnjobs wieder ablehnen können. Das Grundeinkommen wird dann zur Falle, wenn es dazu führt, dass breite Schichten erst recht von der lukrativen Erwerbsarbeit ausgeschlossen werden, wenn die Zweiteilung der Gesellschaft zementiert wird. (ICG2)

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS (bisher FORIS) und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister

A Aaken, Dominik van 32 Abel, Jörg 35, 92 Adam, Georg 174 Adloff, Frank 175 Alda, Holger 36 Alemann, Annette von 107 Alemann, Ulrich von 37 Aner, Kirsten 128 Anlauft, Wolfgang 127 Apitzsch, Birgit 93 Arlt, Hans-Jürgen 38 Arum, Richard 176 Aspers, Patrik 177 Aulenbacher, Brigitte 129 Aust, Andreas 69, 70 B Bachleitner, Reinhard 178 Backes, Gertrud M. 133 Badura, Bernhard 103 Baecker, Dirk 179 Baethge, Martin 122 Baethge-Kinsky, Volker 122 Bahnmüller, Reinhard 61, 76, 141 Banyuls, Josep 199 Bär, Stefan 226 Baringhorst, Sigrid 180 Baron, Stefan 157 Baumann, Hans 75 Baxendale, Graham 28 Beck, Ulrich 1, 39 Becke, Guido 2 Becker, Karina 154 Becker, Sascha O. 181 Beckert, Jens 3, 182, 183, 184 Beckmann, Daniela 185 Behr, Marhild von 108 Behr Martina 103 Bellmann, Lutz 122 Bender, Christiane 222 Benthin, Rainer 127 Berghoff, Hartmut 40 Bergmann, Jens 130 Berthold, Norbert 41

Besedovsky, Natalia 182 Beyer, Jürgen 186, 187 Blaschke, Sabine 70 Bluhm, Katharina 188 Böhle, Fritz 108, 131 Böhm, Sebastian 144 Böker, Karl-Hermann 42 Bolte, Annegret 108, 131 Borchert, Margret 114 Bosch, Gerhard 43 Bowen, Catherine 157 Brandner, Klaus 132 Brandtstädter, Patricia 109 Brauer, Janette 133 Brauer, Kai 133 Brembeck, Helene 189 Brinkmann, Ulrich 127, 154 Bromberg, Tabea 44 Brose, Hanns-Georg 53 Buchholz, Frank 190 Büntgen, Maria 155 Bürgermeister, Markus 108 Busemann, Hanna 191 C Campagna, Sebastian 62, 92 Candeias, Mario 45 Cholewa, Lukasz 192 Chorus, Silke 134 Clemens, Wolfgang 133 Cramer, Stephan 94 Curbach, Janina V. 193 D Dehnbostel, Peter 135 Deutschmann, Christoph 90 Diaz-Bone, Rainer 3 Dick, Rolf van 111 Diewald, Martin 53 Dimova, Lilia 4 Dippelhofer-Stiem, Barbara 160 Dispan, Jürgen 46 Döbler, Thomas 110 Dombois, Rainer 5 Donker, Ludwig 168

172

Dörre, Klaus 6, 47, 48, 194 Dragano, Nico 151 Drinkuth, Andreas 49 Dunkel, Wolfgang 131 E Eberle, Thomas S. 7 Eberle, Willi 50 Eggerdinger, Christa 156 Egold, Nikolai W. 111 Ehlscheid, Christoph 51 Eichhorst, Werner 8 Ekström, Karin M. 189 Elliehausen, Heinz-Jörg 168 Elsholz, Uwe 135 Engel, Thomas 154 Engelhard, Johann 109 Escobedo, Anna 28 F Fastenmeier, Wolfgang 156 Fehse, Roland 168 Flap, Henk 104 Flaquer, Lluís 28 Flecker, Jörg 95 Freter, Hermann 117, 218 Freye, Saskia 112 Freytag, Andreas 73 Fritz, Wolfgang 196 Fulcher, James 10 Funder, Maria 129 G Gangl, Markus 66 Ganßmann, Heiner 3, 11 Gazareth, Pascale 52, 197 Geicke, Andrea 188 Geissler, Birgit 130, 136, 137 Gemperle, Michael 12 Gerber, Andreas 167 Gerlach, Irene 113 Gillen, Julia 135 Godde, Ben 157 Godschalk, David 13 Goedicke, Anne 53 Goldstein, Charlotte 156 Gorz, André 198 Gostmann, Peter 14 Graßl, Hans 222

Personenregister

Greiner, Wolfgang 103 Griese, Ilka 54 Gronwald, Mareike 28 Günther, Angelika 114 Gutknecht-Gmeiner, Maria 138 H Hack, Andreas 115 Hacker, Winfried 170 Haipeter, Thomas 199 Harkness, Janet 30 Hartmann, Hans 68 Haucap, Justus 15 Hayn, Bernhard 139 Heidemeier, Heike 140, 157 Heil, Vanessa 214 Heintze, Cornelia 16 Held, David 200 Hellmann, Kai-Uwe 201 Henneberger, Fred 96 Henschel, Angela 116 Herrmann, Roland 212 Herrmanns, Dagmar 158 Hetze, Pascal 145 Hien, Wolfgang 159 Hille, Martin 55 Hilpert, Alexandra 116 Hirsch-Kreinsen, Hartmut 35, 44, 56, 62, 72, 92, 125, 202 Hodenius, Birgit 226 Holm, Ruth 122, 127 Holmgren, Pascale 62 Holtrup, Andre 5 Holzer, Boris 203 Homuth, Michael 98 Höpner, Martin 80, 204, 205 Hoppe, Heinz Ulrich 114 Hoppe, Markus 141 Howaldt, Jürgen 57 Hradil, Stefan 153 I Iglesias, Katia 197 Imhof, Kurt 7 J Jablonowski, Harry 58 Jäckel, Michael 206 Jacobsen, Heike 129

Personenregister

Jäger, Wieland 17 Janson, Cornelia 127 Jensen, Per H. 28 Jopp-Nakath, Jörg 160 Jörgensen, Jeppe F. 207 Juhasz, Anne 52 Juncke, David 113 Jung, Frank 117 Jürgens, Kerstin 59 Jürgens, Ulrich 208 K Kain, Saskia 97 Kaiser, Lutz C. 8 Kauffeld, Simone 116 Keller, Berndt 18, 85 Kellermann, Paul 209 Kenworthy, Lane 66 Kerschke-Risch, Pamela 210 Kesselring, Sven 173 Khil, Laura 157 Kilpeläinen, Riitta 28 Kistler, Ernst 165 Klenner, Christina 142, 143 Kluge, Norbert 118 Kneip, Veronika 180 Köchling, Annegret 161 Kocyba, Hermann 119, 162 Kohli, Martin 228 Koistinen, Pertti 28 Koller, Lena 60 Kollewe, Kathleen 118 Konietzka, Dirk 144 Kopp, Ralf 92 Kraemer, Klaus 19 Krämer, Björn 98 Krämer, Sylvia 98 Krätke, Michael R. 211 Krause, Alexandra 22 Kreimeier, Dieter 92, 98 Kreyenfeld, Michaela 144 Krings, Bettina-Johanna 20 Kroll, Michael 98 Kruse, Wilfried 152 Krywdzinski, Martin 208 Kubitzki, Sabine 212 Kühl, Stefan 120 Kuhlmann, Martin 61

173

Kuhn, Michael

145

L Lackmann, Julia 163 Lammers, Frauke 115 Lammeyer, Thomas 99 Landler, Frank 146 Lang, Jessica 164 Langemeyer, Ines 147 Larisch, Joachim 166 Le, Peter 62 Leber, Ute 122 Lebrenz, Christian 121 Lehmann-Willenbrock, Nale 116 Leis, Miriam 114 Lensing, Thorsten 21 Liebe, Ulf 213 Liebig, Stefan 22 Liebold, Renate 226 Lind, Jens 28 Lorenz, Frank 63 Lutz, Burkart 122 M Magnin, Chantal 52 Malzahn, Nils 114 Manske, Alexandra 214 Mantzavinos, C. 23 März, Annegret 180 Mehlich, Michael 24 Mehlis, Peter 5 Meier, Heike 122 Meier, Horst 92 Meinecke, Gunnar 210 Menkhoff, Lukas 185 Merz-Benz, Peter-Ulrich 14 Meyer, Jenny 148 Meyer, Lars 100 Meyer, Thomas 81 Meyer, Traute 28 Mikl-Horke, Gertraude 196 Minssen, Heiner 64 Mohler, Peter Ph. 30 Moldaschl, Manfred 215 Mörck, Magnus 189 Müller, Marianne 153 Müller-Jentsch, Walther 65 Müller-Plantenberg, Clarita 216

174

Mützel, Sophie 217 N Nachtwei, Jens 97 Naskrent, Julia 218 Navarro, Lara 28 Nelson, Julie A. 219 Nerdinger, Friedemann W. 25 Neumann, Michael 41 Nickel, Hildegard Maria 220 Nies, Sarah 29 Niesyto, Johanna 180 Noethen, Daniela 157 Nollert, Michael 221 Nolte, Paul 153 O Oesch, Daniel 26, 67 Ojanen, Miia 28 Okhrin, Irena 101 P Palme, Joakim 66 Pauly, Uwe 15 Pedrina, Vasco 68 Pernicka, Susanne 69, 70, 174 Peter, Gerd 27 Peter, Lothar 5 Petrova, Ivanka 149 Pfau-Effinger, Birgit 28 Pfeiffer, Sabine 108, 131 Pflüger, Jessica 29 Pichtchoulov, Grigori 101 Plumpe, Werner 224 Poggi, Gianfranco 222 Pohlheim, Katja 130 Pohlmann, Markus 226 Pongratz, Hans J. 29 Porschen, Stephanie 108, 131 Pöser, Stephanie 166 Prein, Gerald 122 Priewe, Jan 71 Prisching, Manfred 223 Purtischert, Patricia 123 Q Quade, Nicole 92 Quoika, Martina Maria 165

Personenregister

R Ramioul, Monique 102 Rathlev, Jacob 28 Reihert, Claudia 5 Reindl, Josef 161, 165 Remarczyk, Marcin Henryk 72 Renaud, Simon 73, 74 Reuber, Christian 224 Richter, Knut 101 Rieger, Andreas 75 Riese, Christian 64 Ritter, Wolfgang 166 Rixgens, Petra 103 Ronge, Volker 235 Rossaro, Fabiana 225 Roßnagel, Christian 157 Rosta, Judith 167 Roth, Carla 150 Röttger, Bernd 45 Röttgers, Kurt 17 S Sakac Magdalenic, Sladana 28 Sallmon, Carola 226 Sauer, Dieter 29 Schäfer, Klaus 225 Schanne, Sita 226 Schäppi, Hans 50 Schatz, Holger 227 Scheerer, Sebastian 210 Schimkat, Heike 133 Schmiade, Nicole 228 Schmidt, Gert 226 Schmidt, Klaus-Helmut 150 Schmidt, Tanja 142 Schmidt, Werner 76, 81 Schnabel, Claus 60, 77 Schneider, Armin 78 Schneider, Günter 63 Schneider, Helmut 113 Scholz, Evi 30 Schömann, Klaus 157 Schommertz, Christel 204 Schönberger, Klaus 31 Schramm, Tobias 229 Schröder, Martin 230 Schroeder, Wolfgang 38 Schulze Buschoff, Karin 231 Schumann, Michael 29

Personenregister

Schürz, Martin 232 Schüttpelz, Anne 28 Schwarz-Kocher, Martin 46 Schwender, Clemens 157 Seibold, Bettina 46 Seidel, Dirk 168 Seidl, David 32 Seifert, Hartmut 18 Senge, Konstanze 233 Senghaas-Knobloch, Eva 2, 169 Sevsay, Nese 131 Shire, Karen A. 114 Siegrist, Hans 151 Sirmoglu, Avji 234 Slezak, Ewa 28 Soelau, Sascha 235 Solbach, Thomas 168 Sonderegger, Reto 236 Sousa-Poza, Alfonso 96 Sperling, Hans-Joachim 61 Spitzley, Helmut 5 Stab, Nicole 170 Stamm, Isabell 228 Staudinger, Ursula 140, 157 Steinborn, Andreas 98 Steininger, Christian 237 Stettes, Oliver 79 Stößel, Ulrich 171 Streckeisen, Peter 12, 234 Streeck, Wolfgang 34, 80, 112, 230 Stummer, Harald 172 Surdej, Aleksander 28 Suto, Megumi 185 Sydow, Jörg 40 Szydlik, Marc 33 T Thode, Eric 8 Tobsch, Verena 8 Trampusch, Christine 34 Trappmann, Vera 152 Trinczek, Rainer 29 Trittel, Nele 81 Troy, Irene 238 Tullius, Knut 122 Tünte, Markus 114 U Ueberle, Max

103

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Unger, Dana 82 Urban, Hans-Jürgen 51 Urspruch, Thekla 114 V Vail, Mark I. 83 Voelcker-Rehage, Claudia 157 Voelpel, Sven 157 Vogel, Dirk 125 Vogl, Gerlinde 173 Völker, Beate 104 Völker, Susanne 129 Vontobel, Werner 239 Voß, G. Günter 59 Voss, Jenna 5 Voswinkel, Stephan 126, 162 W Wagner, Gabriele 84 Wagner, Joachim 60 Walwei, Ulrich 105 Wandke, Hartmut 97 Warsewa, Günter 5 Weber, Sabrina 85 Wegge, Jürgen 150 Weinkopf, Claudia 43 Werder, Axel von 106 Werding, Martin 153 Werle, Raymund 238 West, Klaus-W. 38 Wetzstein, Annekatrin 86 Wey, Christian 15 Weyer, Johannes 87, 94 Wiener, Bettina 122 Wieser, Regine 138 Wilke, Peter 118 Willems, Ulrich 89 Windzio, Michael 88 Winge, Susanne 122 Winter, Thomas von 89 Wirner, Gerhard 127 Witte, Erich H. 82 Wittemann, Klaus Peter 29 Wößmann, Ludger 181 Wyss, Malika 197 Z Zeini, Sam 114 Zenzen, Jupp 41

176

Zimmer, Sabine 90 Zimolong, Bernhard 98 Zurstiege, Guido 201 Zwick, Thomas 91

Personenregister

Sachregister

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Sachregister

A abhängig Beschäftigter 99 Ablauforganisation 125 Absatzpolitik 212 Absentismus 103 abweichendes Verhalten 13 Affektivität 53 Agrarprodukt 210 Agrarproduktion 210 Akademiker 146 Akademikerberuf 146 Akademikerin 146 Akteur 49, 59, 128, 189, 217, 236 Akzeptanz 213 Alltag 24, 31, 59, 137 Alphabetisierung 181 alte Bundesländer 30, 144, 208 älterer Arbeitnehmer 9, 105, 132, 133, 139, 145, 148, 150, 151, 159 alter Mensch 128, 150 Altern 133 altersadäquater Arbeitsplatz 132, 139, 150, 151, 159 altersspezifische Faktoren 140, 153 Altersstruktur 139, 148, 150 Altersteilzeit 132, 139 Altruismus 175 Amerikanisierung 200 amtliche Statistik 8 Analyseverfahren 50 Angebotspolitik 192 Angelernter 127 Angestellter 76, 160, 164, 173 Anlagevermögen 185 Antisemitismus 237 Arbeiter 26, 61, 76 Arbeiterbewegung 26, 45, 55 Arbeiterklasse 26 Arbeitgeber 16, 54, 68, 99, 229 Arbeitgeberverband 15, 54, 65, 67, 89 Arbeitnehmer 18, 38, 49, 63, 73, 79, 93, 96, 99, 104, 110, 122, 135, 157, 161, 162, 229 Arbeitnehmerbeteiligung 71, 73, 78, 116, 118

Arbeitnehmerinteresse 5, 54, 63, 77 Arbeitnehmerorganisation 60, 77 Arbeitnehmervertretung 63, 64 Arbeitsablauf 98 Arbeitsanforderung 87, 157 Arbeitsangebot 41 arbeitsbedingte Krankheit 151, 155, 164, 168 Arbeitsbedingungen 6, 16, 20, 30, 61, 63, 64, 67, 75, 93, 104, 111, 127, 132, 138, 139, 160, 164, 166, 168, 171, 200 Arbeitsbelastung 86, 132, 151, 155, 159, 160, 164, 167, 168, 170, 172, 173 Arbeitsbeschaffung 16 Arbeitsbeschaffungsmaßnahme 16 Arbeitsbewertung 61 Arbeitsbeziehungen 5, 16, 27, 34, 55, 67, 85, 188, 199 Arbeitsförderung 16, 124 Arbeitsforschung 2, 27, 129, 169 Arbeitsgericht 204 Arbeitsgesellschaft 1, 6, 20, 194 Arbeitsgestaltung 2, 5, 27, 61, 99, 127, 132, 135, 159 Arbeitskampf 45, 54, 68, 75, 99, 234 Arbeitskonflikt 27 Arbeitskosten 139 Arbeitskräfteangebot 150 Arbeitskräftebedarf 105 Arbeitskraftunternehmer 176 Arbeitskultur 17, 131 Arbeitsleistung 103, 115, 116, 171 Arbeitslosengeld 239 Arbeitslosigkeit 9, 41, 96, 105 Arbeitsmarkt 4, 7, 8, 15, 16, 18, 24, 36, 41, 65, 83, 88, 95, 136, 138, 147, 194, 214, 220 Arbeitsmarktentwicklung 9, 15, 83, 105, 150 Arbeitsmarktpolitik 6, 8, 9, 15, 83, 105 Arbeitsmarktsegmentation 33, 88 Arbeitsmedizin 154, 166, 168, 169 Arbeitsorganisation 9, 17, 22, 46, 61, 64, 86, 92, 93, 98, 100, 101, 102, 106,

178

108, 114, 139, 142, 143, 148, 151, 157, 160, 162, 170 Arbeitsort 99 Arbeitsplatz 6, 63, 87, 102, 104, 114, 151, 157, 163, 171 Arbeitsplatzsicherung 4, 96, 147 Arbeitsplatzwechsel 96 Arbeitspolitik 2, 27, 28, 85, 95, 173, 220 Arbeitsprozess 86, 100, 108, 119, 156 Arbeitsrecht 54, 55, 99 Arbeitsschutz 54, 97, 99, 132, 151, 154, 161, 165, 166, 168, 169 Arbeitssicherheit 97, 168 Arbeitssituation 8, 27, 28, 30, 104, 138, 153, 160 Arbeitsteilung 8, 24, 59, 97, 102 Arbeitsunfall 97, 158, 168 Arbeitsverhalten 104 Arbeitsverhältnis 5, 18, 19, 27, 53, 69, 129 Arbeitsvertrag 5, 63, 67 Arbeitsweg 168 Arbeitswelt 7, 24, 31, 59, 104, 140, 149, 150, 165, 173 Arbeitszeit 5, 9, 27, 42, 54, 63, 136, 137, 142, 143, 151, 167, 239 Arbeitszeitflexibilität 9, 42, 132, 139, 142 Arbeitszeitpolitik 27, 99, 239 Arbeitszeitverkürzung 1, 239 Arbeitszufriedenheit 8, 96, 104, 116, 127 Architektur 201 Argumentation 230 Armut 4, 197, 211 Armutsbekämpfung 211 Arzt 167 Aufsichtsrat 79 Auftragsvergabe 101 Ausbildung 147, 170, 216 Ausbildungssystem 12 Ausland 230 ausländischer Arbeitnehmer 123 Auslandseinsatz 164 Außenwirtschaft 62 Authentizität 126 Automatisierung 87, 97, 198 autonome Arbeitsgruppe 100 B Bankgeheimnis 7 Bankgewerbe 118, 235

Sachregister

Baugewerbe 166 Bauingenieur 166 Bedürfnisbefriedigung 191 befristetes Arbeitsverhältnis 18, 48, 63 Begriffsbildung 21 Behinderter 123 Belegschaft 103 Benachteiligung 139 Berater 72 Beruf 12, 17, 48, 138, 142, 143 berufliche Integration 8, 19, 93, 124, 133, 197 beruflicher Abstieg 52 beruflicher Aufstieg 115, 138, 139 berufliche Reintegration 8, 19 berufliche Selbständigkeit 52, 70, 136, 231 berufliche Sozialisation 128 berufliche Weiterbildung 9, 139, 141, 150, 170, 174 Berufsausstieg 132 Berufsbildung 9, 12, 135 Berufsgenossenschaft 168 Berufsgruppe 153 Berufskrankheit 168 Berufsmobilität 22, 96, 173 Berufsnachwuchs 204 Berufsprestige 48 Berufsstatistik 138 Berufsstruktur 138 berufstätige Frau 8, 63, 123, 138, 143 Berufstätigkeit 142 Berufsunfähigkeit 132 Beschäftigtenstruktur 148, 214 Beschäftigtenzahl 60 Beschäftigung 16, 60, 69, 88, 95, 102, 142, 147, 209 Beschäftigungsbedingungen 16, 93, 147, 214 Beschäftigungseffekt 16, 60, 102, 105 Beschäftigungsentwicklung 4, 9, 16, 63 Beschäftigungsfähigkeit 103 Beschäftigungsförderung 16, 48, 124, 214 Beschäftigungsform 1, 8, 9, 18, 20, 48, 63, 69, 105 Beschäftigungspolitik 34, 214, 231 Beschäftigungssituation 2, 60 Betreuung 8 betriebsärztlicher Dienst 154, 168 Betriebsklima 111, 113, 115, 142, 143

Sachregister

Betriebsrat 5, 42, 44, 49, 60, 64, 65, 69, 74, 77, 91, 99, 127, 132, 174, 229 Betriebsvereinbarung 42, 85 Betriebsverfassung 65 Betriebsverfassungsgesetz 60, 74, 99 Betriebswirtschaftslehre 121, 209 Betrug 13 Bevölkerung 30 Bevölkerungsentwicklung 39, 140, 157, 165, 206, 228 Bewerber 126 Bewerbung 126 Beziehungsarbeit 137 Bildschirmarbeit 99 Bildungsabschluss 9 Bildungseinrichtung 174 Bildungsertrag 9 Bildungsinhalt 12 Bildungsinvestition 9 Bildungsniveau 144 Bildungspolitik 12 Biodiversität 213 Bioenergetik 236 Biographie 31, 128 Biologie 14 Biotechnik 5 Brandenburg 40, 152, 165 Bulgarien 149 Bündnis für Arbeit 34 Bürgerrecht 211 bürgerschaftliches Engagement 128, 188 C Call Center 43, 69, 86, 95 Car Sharing 189 Chancengleichheit 107, 123, 135 Charisma 14 chemische Industrie 96, 135 China 129 Cluster-Analyse 221 Coaching 120, 135 Computer 13, 82, 94, 110, 208 computervermittelte Kommunikation 82 Corporate Citizenship 180, 188, 193, 233 Corporate Governance 58 D Dänemark 16, 85 Datenbank 195

179

Datenerfassung 195 Datengewinnung 195 Datenschutz 99, 195 Datenspeicherung 195 Dauerarbeitslosigkeit 105 demographische Alterung 140, 228 demographische Faktoren 105, 139, 150 Demokratie 1, 7, 89 Depression 151 Dequalifizierung 12 Deregulierung 65 Deutsche Gesellschaft für Soziologie 196 Deutsches Reich 40 Deutschland 65 Dezentralisation 67 Dienstleistung 130, 222 Dienstleistungsberuf 26 Direktmarketing 99 Diskriminierung 63, 123, 133, 150 Doing Gender 129 Durkheim, E. 179 E EDV 13, 110 EDV-Industrie 72 Ehre 14 Ehrenamt 28 Eigenarbeit 28 Einfacharbeit 48 Einfluss 72, 91, 218 Eingruppierung 76 Einkommen 9, 22, 26, 36, 66, 136, 198, 211, 221, 234, 239 Einkommenseffekt 9 Einkommenspolitik 75, 211, 221, 239 Einkommensumverteilung 211, 239 Einkommensunterschied 26, 66, 138, 221 Einkommensverhältnisse 153, 221 Einkommensverteilung 71 einseitige Abrüstung 40 Einstellungsänderung 30, 111 Einstellungsbildung 22 Einzelhandel 43, 189 Eisenbahn 40 Electronic Business 222 Elektrizitätswirtschaft 85 Elektroindustrie 51, 61, 69, 76, 96, 127 elektronische Medien 82 Elias, N. 24

180

Elite 112, 226 Emergenz 23 Emotionalität 178, 206 empirische Forschung 29 Energieerzeugung 236 Energiepolitik 236 Energieversorgung 216 Energiewirtschaft 236 Engagement 128 Entlassung 88 Entwicklungsland 129, 185, 200, 236 Epidemiologie 151 Erbschaft 228, 232 Erfolg-Misserfolg 69 Ernährung 216, 236 Erwachsenenbildung 69, 174 Erwerbsarbeit 1, 5, 6, 19, 20, 24, 28, 31, 36, 50, 53, 128, 197 Erwerbsbeteiligung 8, 144 Erwerbsbevölkerung 8, 139 Erwerbsform 105 Erwerbspersonenpotential 105 Erwerbstätigkeit 8, 9, 53, 59, 105, 128, 143, 153 Erwerbsunfähigkeit 132 Erwerbsverhalten 144 Erwerbsverlauf 33, 128, 153 ethnische Gruppe 123 EU 4, 8, 9, 28, 75, 85, 151, 229, 236 EU-Politik 85, 231, 236 Europa 10, 27, 55, 65, 204, 216 europäische Sozialpolitik 231 Europäisierung 38, 65 EU-Staat 4, 18 Exklusion 6, 19, 48, 52, 129, 224 Expansionspolitik 236 F Facharbeiter 173 Fachhochschule 147 Fachliteratur 182 Fachwissen 12 Fallstudie 29 Familie 8, 24, 33, 53, 113, 130, 142, 143, 219, 228 Familie-Beruf 5, 8, 24, 53, 113, 142, 143 Familienarbeit 20, 24, 28, 137 Familienbetrieb 225, 228 Familienpolitik 8

Sachregister

Familienrecht 142 Familienzyklus 228 Fehlzeit 103, 168 Feminismus 123, 134, 219 Fertigung 92 Figuration 24 Finanzmarkt 3, 187, 209 Finanzwirtschaft 3, 196 Firmentarifvertrag 42, 90 Flächentarifvertrag 5 flexible Altersgrenze 132 Fordismus 31, 47, 59, 134, 176 Forschungsansatz 26, 31, 50, 196 Forschungsgegenstand 169, 196, 206 Forschungspolitik 12 Forschungsprojekt 204 Frankreich 52, 83, 84, 95, 239 Frau 4, 8, 63, 88, 91, 107, 136, 137, 138, 144, 149, 155 Frauenberuf 138 Frauenerwerbstätigkeit 8, 39, 136, 138, 144, 194, 220 Frauenpolitik 8, 123 freier Mitarbeiter 99, 174 Freistellung 60 Freiwilligkeit 85 Freizeit 59 Freizeitangebot 201 Fremdbild 123 Frührentner 151 Führung 121 Führungskraft 86, 111, 112, 172 Führungsposition 107 Führungsstil 121, 172 Führungswechsel 228 Fundraising 218 Fürsorge 134, 219 Fusion 235 G Gastgewerbe 43 Gate-keeper 101 Geburtenhäufigkeit 8 Gefährdung 151, 159, 172 Gefühlsarbeit 137 Geheimhaltung 13 geistiges Eigentum 238 Geld 17, 209 Geldanlage 209

Sachregister

Geldleistung 209 Geldmarkt 209 Geldpolitik 209 Geldsystem 209 Geldtransfer 209 Geldwirtschaft 209 gemeinnützige Arbeit 1 Gemeinnützigkeit 175 Gemeinschaft 7 Gemeinwohl 196 Gender Mainstreaming 8, 155 Generation 228 Generationenverhältnis 139 Genossenschaft 216 Gerechtigkeit 115, 121, 228 geringfügige Beschäftigung 18, 48, 63, 144 Geschäftspolitik 92 Geschichtsbild 39 Geschlecht 4, 129, 194 Geschlechterforschung 129, 219 Geschlechterpolitik 129 Geschlechterverhältnis 24, 38, 129, 134, 194, 219, 220 Geschlechterverteilung 138 Geschlechtsrolle 24, 134 geschlechtsspezifische Faktoren 4, 8, 16, 24, 26, 28, 107, 115, 137, 138, 155, 167, 197, 219 Gesellschaftsbild 12 Gesellschaftskritik 84, 198, 234 Gesellschaftsordnung 3, 11 Gesellschaftstheorie 55, 219 gesetzliche Regelung 73, 74, 143 Gesundheit 2, 86, 103, 132, 151, 157, 159, 161, 166, 167, 168, 169, 171, 172 gesundheitliche Folgen 171 Gesundheitsfürsorge 139, 151, 168 Gesundheitspolitik 165, 168 Gesundheitsschaden 167 Gesundheitsverhalten 133, 162, 167 Gesundheitsversorgung 154 Gesundheitsvorsorge 154, 155, 161, 165, 166, 168, 169 Gesundheitswesen 118, 209 Gesundheitswissenschaft 169 Gesundheitszustand 151 gewerbliche Wirtschaft 158

181

Gewerkschaft 5, 15, 18, 26, 27, 37, 38, 44, 47, 50, 55, 58, 65, 67, 68, 70, 75, 77, 89, 135, 174, 199, 229 Gewerkschaftsarbeit 27, 49, 69 Gewerkschaftsbewegung 37, 47 Gewerkschaftspolitik 37, 45, 47, 54, 55, 63, 69, 70, 75, 79 Gewinn 3, 103, 123 Gewinnbeteiligung 71 Gleichbehandlung 123, 133 Gleichgewicht 7 globaler Wandel 200 Global Governance 200 Globalisierung 5, 9, 10, 20, 33, 38, 39, 41, 56, 62, 65, 68, 78, 102, 105, 153, 186, 199, 200, 204, 208 Governance 87, 94 Großbetrieb 90, 186 Großbritannien 10, 55, 72, 85, 95, 231 Gruppe 82, 86 Gruppenarbeit 27, 116, 127 Gütermarkt 237 H Habitus 3 Hacker 13 Haftung 99 Handel 40, 85 Handlung 49, 87, 131, 183, 230 Handlungsorientierung 11, 49, 128 Handlungsspielraum 68 Handlungstheorie 230 Hartz-Reform 105, 128 Hausarbeit 28, 134 Heimarbeit 99 Herrschaft 14, 50, 131, 194 Herzkrankheit 151 Hierarchie 27, 172 hoch Qualifizierter 5, 35 Hochschulbildung 147 Hochschule 111, 171 Hochtechnologie 208 homo oeconomicus 23 Humanisierung der Arbeit 169 Humankapital 116, 181 Hunger 236 I Ich-AG 18, 52, 174, 176

182

Identifikation 111, 160, 175 Identitätsbildung 217, 223 Ideologie 12 Ideologiekritik 12, 198, 234 IG Metall 45, 51 Image 123 Individualisierung 5, 13, 24, 67, 220 Individualverkehr 189 Individuum 17, 31, 59, 82 Industrialisierung 10, 169 Industriegesellschaft 38, 176, 179, 222 industrielle Beziehungen 15, 34, 44, 47, 56, 61, 65, 67, 83, 90, 199 Industrieproduktion 108 Industrieroboter 49, 208 Industriestaat 6, 41, 200 Informationsaustausch 86, 166 Informationsfluss 110 Informationsgesellschaft 12, 147 Informationssystem 110 Informationstechnik 12, 95, 99, 148 Informationstechnologie 13, 169 Informationswirtschaft 5 informeller Sektor 4, 28 informelle Struktur 93, 108 Infrastruktur 35, 190, 236 Inklusion 129, 224 Innovation 40, 46, 56, 118, 127, 202, 208, 226 Innovationsfähigkeit 56 Innovationspolitik 12 Innovationspotential 35, 46, 56 Innovationsträger 56 Insolvenz 42 Institutionalisierung 53, 89 institutionelle Faktoren 5, 9, 66, 202 institutioneller Wandel 23, 55, 187, 226 Interessengruppe 89, 229 Interessenpolitik 34, 67, 89 Interessenvertretung 5, 38, 42, 44, 64, 65, 69, 83, 89, 91, 99, 132, 135, 174, 231 interkulturelle Kommunikation 109 interkulturelle Kompetenz 152 intermediäre Organisation 89 internationale Arbeitsteilung 102 internationaler Vergleich 4, 8, 9, 27, 28, 30, 69, 89, 95, 96, 124, 151, 182, 186, 222 internationaler Wettbewerb 186

Sachregister

internationale Verflechtung 200 internationale Wanderung 39 internationale Wirtschaftsbeziehungen 62 Internationalisierung 62, 186, 199, 200 Internet 106, 110, 169, 180 Intervention 32 Investition 190, 207 Islam 39 Italien 199, 216, 222, 228, 231 IT-Beruf 159 IT-Branche 159 J Japan 185 Jugendhilfe 5 Jugendlicher 9 junger Erwachsener 9 Just-in-time-Produktion 98 K Kalkulation 184 Kampagne 180 Kapital 198, 215 Kapitalanlage 207 Kapitalbeteiligung 71 Kapitalismus 10, 47, 84, 112, 129, 134, 154, 179, 184, 186, 198, 209, 220, 221, 227, 234 Kapitalmarkt 79, 187, 188, 207 Kapitalverflechtung 40 Kapitalverwertung 207 Karriere 22, 107, 224 katholische Soziallehre 78 Kaufkraft 192 Kaufverhalten 23, 191, 192, 203, 212 Kennzahl 103 Kind 8, 206 Kindergarten 143 Kinderzahl 8 Kirche 89 Kirchen 175 Klassenbewusstsein 50 Klassengesellschaft 26, 50 Klassenlage 26, 50 Kleinbetrieb 62, 92, 98, 122, 152, 165, 225 Kleinfamilie 24 Kleingruppe 82, 163 Know-How 145 Kohortenanalyse 226

Sachregister

Kollektivrecht 5 Kommunalverwaltung 160, 216 Kommunikation 57, 64, 106, 163, 206 Kommunikationsfähigkeit 49 Kommunikationsmedien 110 Kommunikationsmittel 110 Kommunikationstechnologie 110, 169 kommunikative Kompetenz 116 Konfliktbereitschaft 68 Konfliktverhalten 162 Konformismus 223 Konjunktur 96 Konstruktion 49 Konsum 178, 180, 189, 192, 198, 201, 203, 206 Konsumforschung 192, 206 Konsumfunktion 206, 222 Konsumgesellschaft 178, 180, 189, 192, 201, 206 Konsumgut 191, 206 Konsumtheorie 201 Konsumverhalten 189, 192, 201, 203, 206, 212 Kontingenz 11 Kontinuität 136 Konvention 3 Konzern 139, 187 Koordination 3, 67, 108, 186 körperliche Arbeit 132 Korporatismus 34, 83, 205 Kosten 108, 168 Kosten-Nutzen-Analyse 79 Kostensenkung 95, 108 Kraftfahrzeugindustrie 40, 44, 112, 125, 199, 208 Krankenhaus 43, 167, 170 Krankenpflege 170 Krankenstand 103, 162 Krankheit 151, 162, 167, 168 Kreativität 49 Kreislaufkrankheit 151 Krieg 39 Kriminalität 13 Kultur 17, 24, 185 kulturelle Beziehungen 109 kulturelle Faktoren 39, 130, 152, 185, 215, 228 kulturelle Identität 39, 109, 185, 200 kulturelles System 185

183

kulturelles Verhalten 185 Kulturwissenschaft 31 Kunde 101, 177, 191, 217 Kundenorientierung 110, 111, 191, 208 Kündigung 99 L ländlicher Raum 216 Landwirtschaft 236 Lateinamerika 236 Leben 59 Lebensalter 4, 132 Lebensarbeitszeit 24, 151 Lebensbedingungen 75 lebenslanges Lernen 12, 140, 147, 150 Lebenslauf 31, 33, 66, 137, 153, 196, 228 Lebensmittel 236 Lebensplanung 136, 137, 147 Lebensqualität 102 Lebenssituation 136, 147 Lebensstil 31, 191 Lebenswelt 173 Legitimation 55, 64 Leichtlohngruppe 48 Leiharbeit 18, 63 Leiharbeitnehmer 63 Leistungsfähigkeit 55, 124, 139, 150 Leistungsprinzip 38, 227 Leistungssteigerung 82 Leistungsvergleich 82 Lernen 57, 114, 128, 135, 140 lernende Organisation 139, 208 Lernfähigkeit 147, 150 Lernkultur 122, 141, 147 Lernprozess 68, 141 Liberalisierung 205 Liberalismus 221 Lobby 55 Logik 49 Logistik 94, 101 Lohn 9, 15, 61, 76, 81, 90, 91, 96, 99 Lohnabhängiger 50, 234 Lohnarbeit 17, 211 Lohnhöhe 91, 115 Lohnkosten 139 Lohnpolitik 15, 48, 51, 55, 99 Lohnunterschied 36, 91 lokale Öffentlichkeit 216 Luftverkehr 87

184

Luhmann, N. 11, 120, 179 M Macht 14, 50, 53, 55, 67, 72, 131, 147 Management 35, 40, 56, 65, 77, 92, 106, 107, 108, 115, 121, 125, 127, 129, 150, 151, 202 Managementansatz 7, 35, 108, 125 Manager 7, 72, 112, 185, 187, 226 Managing Diversity 123 Mann 4, 8, 137, 149, 155 Männerberuf 138 Männlichkeit 194 Marginalität 194 Markenartikel 191, 206 Markenpolitik 191, 206 Marketing 212, 217, 223 Markt 3, 11, 17, 177, 183, 204, 217, 219, 237, 238 Marktmechanismus 3, 10, 183, 223 Marktordnung 3, 11 Marktorientierung 176 Marktreaktion 23 Marktstellung 23 Marktwirtschaft 3, 78, 186, 239 Marx, K. 100, 179, 209, 227 Maschine 97 Maschinenbau 40, 96, 208 Massenarbeitslosigkeit 41 Massenmedien 39, 191 Massenproduktion 92, 177 Medien 237 Mediengesellschaft 180 medizinische Faktoren 172 Mehrebenenanalyse 53, 215 Mehrebenensystem 85 Mensch 97 Menschenhandel 40 Menschenrechte 180 Mensch-Maschine-System 87, 94, 97 Messinstrument 14, 25 Messtheorie 14 Metallindustrie 51, 61, 76, 96 Migrant 75, 88 Migration 75 Migrationspolitik 75 Mikroelektronik 195, 198, 208 Mikrotechnik 195 Militär 164

Sachregister

Minderheit 123 Mindesteinkommen 1, 211, 239 Mindestlohn 6, 43, 48, 75, 234 Mismatch 41 Mitarbeiter 35, 46, 56, 86, 93, 103, 108, 111, 116, 121, 141, 150, 161, 172 Mitbestimmung 5, 42, 46, 64, 73, 74, 79, 80, 99, 118, 121, 127, 172, 204, 229 Mitgliedschaft 37, 47, 69, 70 Mittelbetrieb 62, 92, 98, 116, 152, 165, 188, 230 Mittelschicht 153 Mittelstand 188 Mobbing 163 Mobilisierung 68, 89 Mobilität 153, 173 Mode 189 Modellentwicklung 103 Moderne 179, 192 Modernisierung 5, 7, 108, 131 Montagearbeit 127 Moral 181, 230 Motiv 175, 232 Motivation 53, 96, 114, 115, 141, 147, 160, 175 multinationales Unternehmen 102, 109, 112, 200 multivariate Analyse 142 Mutter 8, 142, 143, 144 Mythos 17 N Nachfrageentwicklung 192 nachhaltige Entwicklung 215 Nachhaltigkeit 2, 215 Nahrungs- und Genussmittelgewerbe 43 Nationalbewusstsein 14 nationale Identität 7 Nationalstaat 7, 200 Neokolonialismus 236 Neokorporatismus 67 Neoliberalismus 12, 50, 176, 214, 221 Netzwerk 40, 56, 57, 62, 64, 93, 101, 114, 135, 152, 166, 173, 190, 217, 235 neue Bundesländer 30, 208 neue Medien 110, 180 neue Technologie 41, 102 Nichterwerbsarbeit 28 nichtstaatliche Organisation 193

Sachregister

Niederlande 95, 104, 231 Niedrigeinkommen 43, 214 Niedriglohn 6, 43, 214 Niedrigqualifizierter 48, 91 Nord-Süd-Beziehungen 200 Normalarbeitsverhältnis 18, 33, 63, 69, 75, 95, 144 Normativität 193 Normierung 87 Normverletzung 210 Norwegen 16 O OECD 8, 16, 176 offene Stellen 105 öffentliche Kommunikation 237 öffentlicher Dienst 77, 81, 141 Öffentlicher Personennahverkehr 64 öffentlicher Sektor 77 öffentliches Gut 22, 213, 237 öffentliche Verwaltung 129, 135 Öffentlichkeit 75, 180, 237 Öffentlichkeitsarbeit 110, 123, 180 Ökologie 215, 236 ökologische Folgen 215, 236 ökologisches System 215 Ökonomie 131, 134, 186, 216, 219 ökonomische Entwicklung 225 ökonomische Faktoren 55, 79, 115 ökonomischer Wandel 33, 58, 74, 226, 235 ökonomischer Wert 183, 227, 233, 238 ökonomisches Modell 23 ökonomisches Verhalten 23, 115 ökonomische Theorie 10, 11, 23, 55, 219, 237 Ökonomisierung 17, 49, 59, 223 Ökoprodukt 210 Ordnungspolitik 55 Organisationen 23, 32, 55, 120, 175, 205 Organisationsentwicklung 111 Organisationshandeln 117 Organisationsmodell 226 Organisationsprinzip 64 Organisationssoziologie 120, 172 Organisationsstruktur 37, 61, 106, 186 organisatorischer Wandel 86, 111, 120, 187 organisierte Kriminalität 40 organisierter Kapitalismus 112

185

Österreich 52, 69, 70, 95, 138, 146, 172, 174, 196, 222, 232, 239 Österreich-Ungarn 40 Osterweiterung 152 Outsourcing 75 P Paradigma 31 Parsons, T. 11, 179 Parteipolitik 204 Partizipation 86, 89, 116, 118 Partnerschaft 68 Patent 238 Patentrecht 12, 238 Patentschutz 238 Persistenz 105 Personal 87, 93, 120, 156 Personaleinstellung 126, 133 Personalentwicklung 116, 120, 127, 139, 151 Personalführung 114, 121, 150, 172 Personalisierung 120 Personalplanung 63, 139 Personalpolitik 8, 18, 42, 99, 103, 113, 115, 123, 124, 133, 139, 150, 151, 162 Personalrat 77 Persönlichkeit 126 Persönlichkeitsmerkmal 115 Pfadabhängigkeit 7, 23, 199 Pflege 143, 170 Pflegepersonal 170 physiologische Faktoren 168 physische Belastung 132, 151, 167, 168, 170 Pilot 87 Planungsprozess 101 Pluralismus 221 Polarisierung 129, 220 Politikberatung 80 politische Faktoren 234 politische Ökonomie 23, 89 politische Partizipation 1 politischer Akteur 50 politischer Einfluss 50 politischer Wandel 6, 20 politisches Handeln 50 politisches Mandat 58 politische Steuerung 34 politisches Verhalten 26

186

Sachregister

politische Theorie 23, 237 Politisierung 180 Popkultur 201 Portugal 95 Postfordismus 47, 100, 134 postindustrielle Gesellschaft 12 Postmoderne 209 postsozialistisches Land 149, 199 Prävention 168, 210 Praxisbezug 12 Preisbildung 3, 177 Prestige 48 primärer Sektor 176 Privateigentum 227 Privathaushalt 130, 222 Privatisierung 75 Privatsphäre 53, 59 Problemgruppe 123 Problemlösen 82, 116 Produktgestaltung 35, 212 Produktionsfaktor 9 Produktionsmittel 198 Produktionstechnik 40 Produktionsverlagerung 230 Produktionsweise 10, 93 Produktivität 92, 103, 139, 198, 239 Produktivkraft 119, 198 Produktivvermögen 71 Produzent 101, 210 Projektmanagement 114 Protest 203 Protestant 181 Protestantismus 181 Protestverhalten 203 Prozess 81 Prozessmanagement 98, 125 psychische Belastung 156, 159, 161, 164 psychische Faktoren 72, 132, 151, 168 psychische Folgen 164 psychische Gesundheit 155, 157, 164 Psychologie 221 psychophysische Belastung 155, 171 psychosoziale Faktoren 151, 155, 172

Qualifikationsniveau 56, 138, 153 Qualifikationsstruktur 105, 139 Quote 8, 9, 105

Q Qualifikation 12, 16, 36, 56, 64, 102, 127, 138, 147, 166, 172 Qualifikationsanforderungen 12 Qualifikationserwerb 133

S Sachsen 170 Schattenwirtschaft 28 Schätzung 91 Scheinselbständiger 99, 176

R Rahmenbedingung 126 Randbelegschaft 88, 95 Rationalisierung 13, 14, 48 Rationalität 3, 11, 184 Raum 201 Raumnutzung 201 Raumwirksamkeit 201 Rechnungswesen 103 reflexive Modernisierung 131 Reformation 181 Regelung 61, 85, 141 Regierung 229 Regime 173 Region 165 regionale Entwicklung 190, 216 regionale Faktoren 190 regionale Herkunft 212 regionale Verflechtung 165, 190 Regionalpolitik 190 Regulationstheorie 134 Regulierung 5, 95 Rehabilitation 168 Reise 173 Rekrutierung 69, 120, 126 Religion 123, 206 Religionsgemeinschaft 7 Rente 132 Rentenanpassung 132 Rentenversicherung 132, 151 Rentner 128 Repräsentation 67 Reproduktion 134 Ressourcen 59, 64, 215 Risikogesellschaft 1 Rolle 46, 91, 228 Rollenverständnis 24 Rückkopplung 23 Ruhestand 128

Sachregister

Schwarzarbeit 28 Schweden 16, 66, 231, 239 Schweiz 7, 12, 26, 40, 50, 52, 67, 68, 75, 96, 197, 221, 222, 234, 239 sektorale Verteilung 151 sekundärer Sektor 176 Selbständiger 70, 99, 174 Selbständigkeit 69, 176 Selbstdarstellung 126 Selbsthilfe 216 Selbstorganisation 57, 100 Selbstversorgung 198 Selbstverständnis 38, 87 Selbstverwirklichung 198 Serienfertigung 98 Sexualität 7, 123 Shareholder Value 187 Sicherheit 13, 87 Simmel, G. 179 Sinn 17, 129 Software 98, 110 Solidarität 38, 63, 104, 112, 172, 216 Sozialarbeiter 5 Sozialdemokratie 50 soziale Anerkennung 52, 90, 224 soziale Bewegung 193, 216, 234 soziale Beziehungen 49, 53, 104, 128, 149, 163 soziale Dienste 5, 6, 216 soziale Differenzierung 50 soziale Einstellung 150 soziale Entwicklung 153 soziale Faktoren 172, 224 soziale Gerechtigkeit 38, 115, 214 soziale Institution 23 soziale Integration 6, 19, 28, 52, 93 soziale Kompetenz 116 soziale Konstruktion 3, 233 soziale Lage 153 soziale Mobilität 66 soziale Norm 39 soziale Partizipation 1, 6 sozialer Abstieg 6, 48, 52, 194 soziale Rechte 143 sozialer Status 48, 177 sozialer Wandel 1, 5, 6, 20, 33, 55, 58, 59, 68, 129, 153, 193, 224, 226, 228 soziale Sicherung 6, 18, 63, 221, 231 soziales Netzwerk 110, 149, 189

187

soziales Problem 18 Sozialethik 58, 78 soziale Ungleichheit 39, 41, 50, 52, 66, 107, 134, 144, 200, 214, 232 soziale Unterstützung 172 soziale Verantwortung 193 soziale Wirklichkeit 49 Sozialisation 128, 191 Sozialkapital 103, 104, 116, 215 Sozialleistung 143, 200, 211 Sozialordnung 3 Sozialpädagoge 5 Sozialplan 45 Sozialpolitik 6, 7, 34, 67, 85, 132, 196 sozialpsychologische Faktoren 175 Sozialstaat 7, 34, 211, 221, 234 Sozialstruktur 3, 66, 209, 211 Sozialversicherung 99, 211, 231 Sozialversicherungspflicht 63 Sozialverträglichkeit 18 Sozialwirtschaft 124, 216 Sozialwissenschaft 30, 196, 219 Soziobiologie 14 soziokulturelle Entwicklung 31, 228 soziokulturelle Faktoren 112 Soziologe 196 soziologische Theorie 11, 179, 183, 237 sozioökonomische Faktoren 222 soziotechnisches System 94 Spanien 199 SPD 132 Spende 175, 218 Spieltheorie 11 Spionage 13 Sprachkenntnisse 152 Staat 204 staatliche Einflussnahme 16, 34 Staatsfunktion 16 Stakeholder-Ansatz 180 Standardisierung 33, 92, 119 Standort 35 Standortfaktoren 79 Statistik 158 Stereotyp 133 Steuerbelastung 211 Steuern 211 Steuerreform 211 Steuerungsprozess 11 stille Reserve 105

188

Straßenverkehr 156 Streik 45, 67, 68 Stress 155, 161, 164 Studienfach 146 Studium 12 Subjekt 17, 49 Subjektivität 100, 129, 220 Substitution 9 Subsystem 222 Südostasien 185 Supervision 120 Symbol 215 symbolisches Kapital 215 Systemstabilität 235 Systemstruktur 235 Systemtheorie 14, 32 T Tarif 61 Tarifautonomie 34, 65 Tariflohn 61, 90 Tarifpartner 15, 34, 83, 85 Tarifpolitik 15, 34, 51, 55, 65, 214 Tarifrecht 99 Tarifverhandlung 51, 81, 83, 214 Tarifvertrag 45, 51, 61, 67, 76, 81, 90, 99, 141, 199 Tätigkeit 134, 170 Tausch 3, 11, 53 Team 82, 145 Teamarbeit 114, 116, 145, 148, 150 Technik 87, 94, 131 Technikgenese 202 technische Ausbildung 97 technische Ausstattung 97 technische Entwicklung 3, 97 technischer Fortschritt 169 technischer Wandel 9, 12, 20, 105, 148 Technisierung 13 Technologie 173, 202 Teilarbeitsmarkt 33 Teilzeitarbeit 1, 48, 63, 136, 143, 144, 214 Teilzeitarbeitnehmer 63 Telearbeit 99, 114 Telefon 99 Telekommunikation 99 Terrorismus 39 tertiärer Sektor 5, 176, 220, 222 Thailand 185

Sachregister

Theoriebildung 84 Theorievergleich 84 Tod 158 Tradition 117 Transferleistung 8, 136 Transformation 149 Typologie 44, 64, 126, 177 U Überstunden 42 Umwelt 213 Umweltökonomie 213 Umweltpolitik 213 Umweltschutz 200 Unfall 97, 158 Unfallgefahr 168 Unfallhäufigkeit 168 Unfallversicherung 99 Ungarn 199 Ungelernter 48, 127 ungeschützte Beschäftigung 6 Ungleichheit 66 Unterbeschäftigung 105 Unternehmen 8, 13, 22, 32, 35, 40, 56, 78, 80, 91, 95, 98, 102, 106, 107, 108, 110, 113, 117, 119, 122, 124, 125, 133, 145, 148, 150, 152, 157, 163, 165, 172, 180, 186, 187, 202, 204, 208, 224, 225, 228, 229, 230 Unternehmensberater 32, 129 Unternehmensberatung 32, 57, 72, 120 Unternehmensführung 78, 79, 112, 229 Unternehmenskonzentration 235 Unternehmenskultur 25, 56, 110, 113, 115, 118, 121, 122, 127, 139, 172 Unternehmensplanung 98 Unternehmenspolitik 56, 85, 102, 113, 119, 122, 152, 226, 229, 235 Unternehmer 23, 112, 224, 228 Unterschicht 129, 194 unterwertige Beschäftigung 105 Urheberrecht 238 Urlaub 42 Urteilsbildung 230 USA 22, 40, 66, 172, 175, 176, 182, 185, 239 US-Amerikaner 164 Utopie 1, 234

Sachregister

V Vater 142, 143 Veränderungskompetenz 111 Verantwortung 49 Verband 67, 68, 89, 205, 235 Verbändesystem 68 Verbandspolitik 34, 235 Verbraucher 3, 180, 189, 212 Verbraucherpolitik 178 Verbraucherschutz 178, 195 verdeckte Arbeitslosigkeit 105 Verfassung 55 Vergütung 76 Verhaltenstheorie 115 Verhandlung 81 Verkauf 101, 126 Verkäufer 177, 217 Verkehr 190 Verkehrsberuf 156 Verkehrssicherheit 87 Vermarktung 49, 126 Vermögen 23, 185, 228, 232 Vermögensbeteiligung 71 Vermögensbildung 71 Verschuldung 206 Verteilung 9, 23 Verteilungsgerechtigkeit 22, 38, 55, 115 Verteilungspolitik 205 Vertrauen 149 Verwaltung 101, 160 Verwandtschaft 149 Verwertungsgesellschaft 215 virtuelle Realität 82, 114 virtuelles Unternehmen 99 Visualisierung 82, 119 Volkssouveränität 7 Volkswirtschaft 10 Vollbeschäftigung 1 Vorbild 1, 6, 8 Vorruhestand 42 Vorurteil 150 W Wachstum 198, 214 Wahlrecht 79 Wahrnehmung 115 Wald 213 Ware 198 Weber, M. 120, 179, 181

189

Weiterbildner 174 Weiterbildung 9, 64, 135, 141, 147, 166 Welt 30, 39, 96 Weltgesellschaft 200 Welthandel 40, 200 Weltmarkt 41 Weltwirtschaft 39, 41, 200 Werbung 191, 206 Wert 115, 189, 217, 226 Wertorientierung 38, 115 Wertrationalität 14 Wertschöpfung 3, 102, 119, 199 Wertwandel 1, 39, 139 Wettbewerb 35, 147, 183, 208, 217, 229, 239 Wettbewerbsfähigkeit 56, 79, 118, 122, 186, 225 Widerstand 154, 236 Wirtschaft 13, 21, 65, 107, 112, 149, 176, 179, 181, 219 wirtschaftliche Faktoren 68 wirtschaftliche Lage 68 wirtschaftliche Macht 68 wirtschaftliches Handeln 11, 184, 210, 215, 230, 238 wirtschaftliche Zusammenarbeit 44, 62, 183 Wirtschaftsdemokratie 89 Wirtschaftselite 112, 226 Wirtschaftsentwicklung 10, 58, 181, 190 Wirtschaftsethik 178, 180, 203 Wirtschaftsförderung 190 Wirtschaftskrise 10 Wirtschaftsordnung 186 Wirtschaftspolitik 55, 67, 83, 204, 205 Wirtschaftsstruktur 5, 105 Wirtschaftssystem 112 Wirtschaftsverband 89 Wirtschaftswachstum 181, 190, 209 Wirtschaftsweise 216 Wirtschaftszweig 62, 146, 151 Wissen 12, 57, 110, 119, 131, 139, 145, 177, 184, 202, 227, 238 wissenschaftliche Arbeit 5, 12 wissenschaftliche Institution 204 Wissensgesellschaft 12, 119, 147, 227 Wissenskluft 145 Wissensmanagement 12, 110, 119 Wissenstransfer 57, 131, 145

190

Sachregister

Wochenarbeitszeit 42 Wohlbefinden 103, 155, 164 Wohlfahrtsökonomie 7, 221 Wohlfahrtsstaat 7, 66, 221 Wohlfahrtsverband 89 Wohlstand 26, 41 Z Zeichen 212 Zeitarbeit 63 Zeitarbeitnehmer 63 Zeitpolitik 137 Zeitschrift 182 Zeitsouveränität 137 Zeitung 217 Zivilgesellschaft 128 Zufriedenheit 160 Zukunftsfähigkeit 208 Zukunftsorientierung 41 Zukunftsperspektive 153 Zulieferbetrieb 98 Zumutbarkeit 239 Zweckrationalität 131 zwischenbetriebliche Kooperation 114, 202, 235

19. Jahrhundert 65

101,

Institutionenregister

191

Institutionenregister

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- 158 Europa-Universität Viadrina, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Industriebetriebslehre 101 ffw GmbH - Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung 127 Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie

159

Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen 61, 76, 81, 90, 141 Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, Friedrich-Meinecke-Institut 153 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Empirische Methoden und Statistik 133 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf -FALL- 228 Gesellschaft für Arbeitsschutz und Humanisierungsforschung mbH -GfAH- Volkholz und Partner 161 GESIS-ZUMA 30 Hans-Böckler-Stiftung 155 Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft 133 Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie 97 ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München 153 IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Stuttgart 46 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 122 Institut für Sozialforschung -IfS- an der Universität Frankfurt am Main

126, 162

Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- 29, 108, 131 Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- 165 ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. 161, 165 Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger 140, 157 Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 34, 93, 112, 182, 183, 230, 238 Mensch-Verkehr-Umwelt - Institut für Angewandte Psychologie 156 SFB 536 Reflexive Modernisierung 131

192

Institutionenregister

Sozialforschungsstelle Dortmund -sfs- Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität Dortmund 92, 152 Sozialwissenschaftliches Institut -SI- der Evangelischen Kirche in Deutschland -EKD- 58 Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 29, 61, 122 Technische Universität Berlin, Fak. VII Wirtschaft und Management, Institut für BWL Lehrstuhl Organisation und Unternehmensführung 106 Technische Universität Berlin, Graduiertenkolleg "Prospektive Gestaltung von Mensch-TechnikInteraktion" 97 Technische Universität Braunschweig, Fak. 02 Lebenswissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie 116 Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie 35, 44, 62, 72, 92, 125 Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Arbeitsgruppe Wissen-Denken-Handeln 170 Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie 29, 173 TIBAY e.V. Technologie- und Innovationsberatungsagentur in Bayern e.V. beim DGB 127 Universita degli studi di Trento 222 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Extraordinariat für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt 108, 131 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Internationales Management mit Schwerpunkt Europäisches Management 109 Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL I Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre 225 Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 01 Sozialepidemiologie und Gesundheitssystemgestaltung 103 Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement 103 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften 130, 136, 137 Universität Bochum, Fak. für Maschinenbau, Institut Product and Service Engineering Lehrstuhl für Produktionssysteme 92, 98 Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Lehrstuhl Arbeits- und Organisationspsychologie

98

Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie 222 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. Ingenieurwissenschaften, Institut für Informatik und Interaktive Systeme Fachgebiet Kooperative und Lernunterstützende Systeme 114

Institutionenregister

193

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Gesellschaftsvergleich und die Gesellschaft Japans 114 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Management and Marketing Lehrstuhl für Personal und Unternehmensführung 114 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Dr. Schmidt 226 Universität Frankfurt, FB 05 Psychologie und Sportwissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Sozialpsychologie 111 Universität Frankfurt, FB 11 Geowissenschaften, Geographie, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeographie 224 Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung für Medizinische Soziologie 171 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung 212 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung Professur für vergleichende Gesundheits- und Sozialpolitik 124 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance 28 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Kriminologische Sozialforschung 210 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Wirtschafts- und Organisationssoziologie 186 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 226 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie 127 Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik 73 Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Arbeits- und Sozialpolitik 85 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung 160 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Soziologie Abt. Soziologie der Sozialstruktur und der sozialen Ungleichheit 153 Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 66 Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Lehrstuhl BWL, insb. Marketing 117, 218

194

Institutionenregister

Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie

179

Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. makro-strukturelle Analyse der Gesellschaft 235 Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Universität Halle-Wittenberg 122

ANHANG

Hinweise

197

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des GESIS-IZ Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das GESIS-IZ Sozialwissenschaften überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (SOFIS ehemals FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Information und Beratung zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung • Internet-Service Das GESIS-IZ Sozialwissenschaften wurde 1969 als Informationszentrum Sozialwissenschaften von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Von 1986 an war es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. Seit April 2007 ist das GESIS-IZ eine von drei Abteilungen der neu gegründeten GESIS. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet. Deren zentrale Aufgaben sind die sozialwissenschaftliche Informations- und Datenvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa sowie die Förderung von Ost-West-Kooperationen und die Unterstützung der vergleichenden Forschung. Seit Januar 2006 gehört auch das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) zur GESIS. Das CEWS bietet zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an.

Die Datenbanken SOFIS und SOLIS SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter-

disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das GESIS-IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der GESIS-IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Juni 2007 ca. 350.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom GESIS-IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken SOFIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International GBI-Genios Deutsche The Scientific & Technical Wirtschaftsdatenbank GmbH Information Network Postfach 24 65 Freischützstr. 96 76012 Karlsruhe 81927 München Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0) 7247-80 85 55 Tel.:+49 (0) 89-99 28 79-0 www.stn-international.de http://www.gbi.de/r_startseite/index.ein

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. infoconnex - der interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und SOFIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). SOFIS und SOLIS stehen neben weiteren 12 Datenbanken auch im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport für die Recherche zur Verfügung. Auf www.sowiport.de können Nutzer folgende Datenbanken integriert oder einzeln durchsuchen: • • • • • • • • • •

Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen Publikationen der Bertelsmann Stiftung ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt enthält sowiport.de rund 2,5 Millionen Literaturnachweise, 50.000 Forschungsprojekte und 8.500 Nachweise zu sozialwissenschaftlichen Institutionen, darüber hinaus Veranstaltungshinweise, Themenschwerpunkte und Links zu Portalen. Im Internetangebot der GESIS (www.gesis.org) steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der SOFIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung. Dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in SOFIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken SOFIS und SOLIS bietet das GESISIZ Sozialwissenschaften entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das GESIS-IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das GESIS-IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken SOFIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des GESIS-IZ, Tagungsberichte und State-of-the-artReports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die GESIS-Abteilungen GESIS-IZ Sozialwissenschaften, GESIS-ZA (ehemals Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und GESIS-ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) sowie die GESIS-Servicestelle Osteuropa in Berlin bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das GESIS-IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank SOFIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank SOFIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom GESIS-IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDFFormat abgerufen werden. Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Newsletter Über Neuigkeiten aus der GESIS informiert zweimonatlich der gesis report. Der Newsletter erscheint in elektronischer Form und kann abonniert werden unter: [email protected] (Kommando im Textfeld: subscribe GESIS-Newsletter Vorname Nachname - keinen Betreff angeben) GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 E-mail:[email protected]

GESIS-Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected]

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