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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

Berufssoziologie

2010|1

Berufssoziologie

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Berufssoziologie

Band 2010/1

bearbeitet von Gisela Ross-Strajhar mit einem Beitrag von Franz Schapfel-Kaiser

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010

ISSN: Herausgeber: bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0176-4306 GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften Gisela Ross-Strajhar Siegfried Schomisch GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt. © 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .................................................................................................................................................7 Franz Schapfel-Kaiser Haben Berufe ihre eigene Zeit? Ergebnisse einer Pilotstudie zu Zeitkulturen am Beispiel von Hebammen, Künstlern, Bauleitern und Straßenbahnfahrerinnen und -fahren..........................9

Sachgebiete 1

Berufsausbildung, Berufseinmündung.....................................................................................23

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Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung.....................................................................40

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Frauen und Beruf, Beruf und Familie......................................................................................62

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Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos...................................................................................79

Register Hinweise zur Registerbenutzung.......................................................................................................109 Personenregister.................................................................................................................................111 Sachregister........................................................................................................................................115 Institutionenregister...........................................................................................................................123 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................129 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.........................................................................................129

soFid Berufssoziologie 2010/1 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Berufssoziologie“

GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/SOFIS/Erhebung/ permanent ein Fragebogen zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Der soFid „Berufssoziologie“ enthält soziologische Arbeiten zum Thema „Beruf“, aber auch Arbeiten aus der Berufsforschung anderer Wissenschaftsdisziplinen, die für Soziologen von Interesse sein könten. Der Begriff „Berufssoziologie“ wurde somit in dieser Hinsicht relativ breit interpretiert. Um Überschneidungen mit unseren sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdiensten „Industrie- und Betriebssoziologie“ und „Organisations- und Verwaltungsforschung“ zu vermeiden, wurden die Themenbereiche Personalentwicklung, Personalführung, Arbeit und Technik, industrielle Beziehungen und Mitbestimmung im Betrieb hier nur aufgenommen, wenn sie im Zusammenhang mit bestimmten Berufen oder Berufsgruppen behandelt werden.

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soFid Berufssoziologie 2010/1 Vorwort

Im ersten Kapitel finden Sie Literatur und Forschungsprojekte zum Thema „Übergang vom Bildungs- zum Beschäftigungssystem“ (Berufseintritt, Berufszugang, Berufsberatung). Im zweiten Kapitel „Berufsverläufe ...“ geht es um Betrachtungen, die über die kurze Phase des Berufseintritts hinausgehen und die gesamte Berufsbiographie einer Person oder typische Biographien einer ganzen Berufsgruppe zum Thema haben. Im Kapitel „Frauen und Beruf ...“ sind auch Arbeiten zu den Themen Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf enthalten. Im Kapitel „Berufsfelder ...“ finden Sie Arbeiten, in denen einzelne Berufe im Mittelpunkt stehen. Es geht um Professionalisierung, berufliche Segregation, Berufsbilder, Berufszufriedenheit und um Berufschancen. Hier können auch Themenbereiche aus den anderen Kapiteln berührt werden, wenn ein konkreter Beruf im Mittelpunkt steht. In diesem soFid veröffentlichen wir den Beitrag „Haben Berufe ihre eigene Zeit? Ergebnisse einer Pilotstudie zu Zeitkulturen am Beispiel von Hebammen, Künstlern, Bauleitern und Straßenbahnfahrerinnen und –fahrern“ von Franz Schapfel-Kaiser. Wir danken für die freundliche Abdruckgenehmigung.

Haben Berufe ihre eigene Zeit? Ergebnisse einer Pilotstudie zu Zeitkulturen am Beispiel von Hebammen, Künstlern, Bauleitern und Straßenbahnfahrerinnen und -fahrern1 Franz Schapfel-Kaiser

„Wir haben auf der Strecke einzelne Stellen, wenn ich da vorbeifahre, vergleicht das Gerät mit den Leitrechnern, wie viel Verspätung wir haben, also plus eins oder minus eins oder plus null in Minuten. Nach einer Weile braucht man keine Uhr mehr.“ (Straßenbahnfahrer) „Eigentlich gibt es keine Zeitvorgaben. Man kann eine Geburt nicht planen. Die Kinder kommen wann sie wollen, da kann man nichts dagegen machen.“ (Hebamme) „Man muss rausfiltern, was ist wichtig im Augenblick und was weniger wichtig, und danach teilt man sich die Zeit ein.“ (Bauleiter) Die Zitate der Befragten aus der Untersuchung zum Zeiterleben in unterschiedlichen Berufen machen deutlich, dass berufliches Handeln unterschiedliches Umgehen mit Zeit verlangt. Sind die Handlungsabläufe in manchen Erwerbsberufen hoch getaktet und wird deren Einhaltung engmaschig überwacht, so erscheinen sie in anderen Berufen, wie hier bei der Hebamme, freier, fast unbestimmt und so offen, dass es schwer wird die eigene Zeit einzuteilen, wie eine andere Hebamme sagt. Zugleich gibt es Berufe, die man mit ihrem Bezug zu der Zeit als „Zeitteiler“ bezeichnen kann, weil die in diesen Berufen Handelnden versuchen ihre Zeit und die ihrer Untergebenen möglichst effektiv auf Aufgaben zu verteilen, so dass das von ihnen selbst gesetzte Ziel erreicht wird: „... die Zeiten so gering wie möglich zu halten, um die Dinge fertig zu bekommen. In einer gewissen Zeit halt mög2 lichst viel zu schaffen.“ (Bauleiter) Aber in diesen Umgang mit Zeit in einem Beruf wirken Zeiten hinein, die ihren Ursprung nicht in den beruflichen Tätigkeiten haben. So haben die individuelle Lebenssituation, die eigenen Wünsche bezüglich der Zukunft aber auch die gesellschaftliche Funktion des beruflichen Bezugssystems (Transportwesen, Gesundheitssystem) ebenso einen Einfluss auf das Zeiterleben, wie der gesamtgesellschaftliche, kulturelle Kontext.

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Erstmals erschienen als Leitartikel auf www.bibb.de, download unter: http://www.bibb.de/de/50412.htm Die Zitate sind sämtlich entnommen aus: Schapfel-Kaiser, F.: Beruf und Zeit. Bielefeld 2008 (Berichte zur beruflichen Bildung. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung Bd.5). im angegebenen Fall S. 262

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Diesen unterschiedlichen Formen der Erscheinung von Zeit und deren Wirkung ist eine aktuelle Dissertation, die im Rahmen der Promotionsförderung am BIBB abgeschlossen wurde, am Beispiel von 3 Hebammen, Straßenbahnfahrern, Bauleitern und Künstlern nachgegangen. Entscheidende Fragen waren hierbei: § Gibt es unterschiedliche Formen von Zeit in Berufen oder ist Zeit als weltumspannende standardi-

sierte Uhrzeit, die einzig prägende Zeit? § Haben Kulturen und Umgebungsbedingungen darauf einen Einfluss? § Haben Berufe eine eigene Zeitkultur und prägen mit dieser die Vorstellung von Zeit der beruflich

Handelnden innerhalb und außerhalb ihrer Erwerbstätigkeit?

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Wie kommt die Zeit unterschiedlich in die Berufe?

Sich den Phänomenen der unterschiedlichen Erscheinungsformen von Zeit in Berufen zu widmen, kann auf zwei Weisen erfolgen. Man kann die handelnden Personen von ihren Erfahrungen berichten lassen und sich daraus eine Anschauung verschaffen, die durch die Anwendung sozialwissenschaftlicher Erhebungs- und Auswertungsmethoden abgesichert wird. (Die daraus abgeleiteten Ergebnisse werden in Kurzform im Abschnitt 2 dargelegt.) Es ist aber auch möglich, sich aufgrund vorliegender Erkenntnisse aus Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften dem Phänomen Zeit zu nähern um die Entstehung der Unterschiedlichkeit aufzudecken. Die Ergebnisse dieser Betrachtung folgen nun. Erscheint Zeit zunächst im Alltagsbewusstsein allen gleich, als selbstverständliches Phänomen, das mit der Uhr gemessen, untersucht und verglichen werden kann, so wird sie bei einer intensiveren Befassung immer diffuser, scheint geradezu zu verschwinden, wechselt ihre Gestalt und wird immer schwerer fassbar, denn „All unsere Wahrnehmungen von uns selbst und der Welt werden über die 4 Art vermittelt, wie wir uns Zeit vorstellen, wie wir sie erklären, benutzen, erfüllen.“ Dieses relativ junge Phänomen der Durchdringung der Zeit in alle Nischen unseres Lebens erscheint uns als selbstverständlicher Bestandteil der Natur, als fünfte Dimension unseres Lebens. „Es ist ein Aspekt der Gesellschaftsentwicklung, den niemand geplant oder absichtlich herbeigeführt hat. (...) Wir sind in 5 ein allgegenwärtiges Zeitgefühl hineingeglitten. Es ist ein Teil unserer Persönlichkeit geworden.“ . Wie Norbert Elias hier treffend andeutet, ist dieses Zeiterleben nicht immer schon so gewesen. Geht man der Kulturgeschichte der Zeit nach, so wird Zeit als soziales Konstrukt sichtbar, das, solange die Lebenswelten in einfachen Gesellschaften weitgehend identisch sind, noch keine Bedeutung 6 und keinen Namen hat. Die Verabredung erfolgt gebunden an natürliche Abläufe - „wenn die Sonne 3

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Die Promotion wurde an der Technischen Universität Darmstadt angenommen und von Prof. Dr. Josef Rützel am Institut für Berufspädagogik betreut. Zweitgutachter war der Zeitforscher Prof. Dr. Karlheinz .A. Geißler an der Universität München. Weitere Informationen zur Arbeit unter: http:// www.kibb.de/wlk24267.htm Rifkin, J.: Uhrwerk Universum. München 1990, S. 9 f. Elias, N.: Über die Zeit. Frankfurt 1982, S. 146 Hall, E.T.: The silent language. New York 1959

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untergeht“ - und die auf Zukunft und Vergangenheit sich erstreckenden Verständigungen haben noch keine klare Terminierung. Vergangenheit und Zukunft sind vielmehr Bestandteile der Mythen und somit unmittelbar in die Gegenwart hinein verwoben, wie wir es auch heute noch in anderen Kul7 turen finden. Die Notwendigkeit einer intensiveren Befassung mit Zeit, und damit deren Verdinglichung, entsteht erst als komplexere Aktivitäten langfristigere Planungen und Arbeitsteilung notwendig machen. Zeit dringt von nun an anhand der Beobachtung von Planetenverläufen als Kalender und mittels Wasser, 8 Sand- und Sonnenuhr in die kurzfristigeren Abläufe ein. Dies geschieht aber nicht in allen gesellschaftlichen Bereichen in gleicher Weise, sondern die Uhr, als verdinglichtes Symbol, das lediglich 9 eine Bewegung in Relation zu einer anderen setzt regelt zuerst Bewässerungszeiten von Feldern und Redezeiten im Senat und begrenzt dadurch Zeitdauern im Sinne gerechter Verteilung. Parallel entwickeln sich regional unterschiedlich, religiös ausgeprägte Zeitvorstellungen, die Ver10 gangenheit, Gegenwart und Zukunft unterschiedliche Vormacht einräumen. In den Anfängen ist das Wissen um die Zeit als Herrschaftswissen auf wenige beschränkt und wird für die kulturelle Identitätsbildung von Völkern und Nationen und die zentrale Steuerung von komplexen Aktivitäten 11 genutzt. So bleibt Zeit in manchen gesellschaftlichen Bereichen (Landwirtschaft, Erziehung, Gesundheit) stärker gekoppelt an Rhythmen der Natur, ist in anderen, die sich auf Handel und Transport beziehen, ausgerichtet auf eine Vergegenwärtigung der Zukunft und eine darauf bezogene Planung von zeitlichen Abläufen während sich gesellschaftliche Bereiche finden lassen, die „freigestellt“ erscheinen, wie z.B. in Bereichen kultureller Brauchtumspflege, Religion und Kunst. Studien der Geschichte, Philosophie und Soziologie der Zeit weisen darauf hin, dass sich gesellschaftliche Teilbereiche als „Subsysteme“ mit ihren eigenen Zeiten herausgebildet haben. Diese Partialisierung von Gesellschaft führt mit dem Niedergang des Mittelalters zum Zerfall einheitsbildender Zeitvorstellungen und geht so weit, dass Teilbereichen der Gesellschaft die Selbstgestaltung ihrer zeitlichen Beziehungen ermöglicht wird. „Die funktionale Differenzierung lässt eine derart große Teilsystemautonomie zu, dass die Handlungsentwürfe und Ziele der Teilsysteme nicht mehr in die Gesamtgesellschaft integrierbar sind. D.h. es existieren in einer Gesellschaft und in einer Gegenwart 12 mehrere Wirklichkeiten und Zeiten nebeneinander.“

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Vgl. Wendorff, R.: Zeit und Kultur. Geschichte des Zeitbewusstseins in Europa. Opladen 1985, Levine, R.: A Geography of time. New York 1997 8 Vgl. Wendorff, R.: Tag und Woche, Monat und Jahr: eine Kulturgeschichte des Kalenders. Opladen 1993 9 Vgl. Böhme, G.: Zeit und Zahl. Studien zur Zeittheorie bei Platon, Aristoteles, Leibnitz und Kant. Frankfurt 1974 10 Vgl. Schapfel-Kaiser, F. Beruf und Zeit. Bielefeld 2008 insbesondere das Kapitel 2 zu gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen in der Geschichte der Zeit. 11 Denkt man an die umfassenden Bauwerke in Babylon und Sumer, so wird dies deutlich. Eine Sonderstellung im Hinblick auf Zeit nehmen auch die Hebräer ein, die mit der Etablierung des Sabbats, als Volk ohne Raum ein identitätsstiftendes „Heiligtum in der Zeit“ geschaffen haben. (vgl. Schmitz, P.: Schöpfung -Sabbat -Zeit. In: Held, M.; Geißler, K.A. (Hrsg.): Ökologie der Zeit. Vom Finden der rechten Zeitmaße. Stuttgart 1993 12 Bergmann, W.: Die Zeitstrukturen sozialer Systeme. Eine systemtheoretische Analyse. Berlin 1981, S. 201, vgl. zu den systemtheoretischen Zusammenhängen von Zeit auch: Luhmann, N.: Die Knappheit der Zeit und die Vordringlichkeit des Befristeten. In: Die Verwaltung. H.1; 1968, S. 3-30.

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Begreift man Berufe als Konstrukte, die Berufsausübende zu Akteuren gesellschaftlicher Teilbereiche machen und damit zu „Agenten der Zeit eines Teilsystems“ der Gesellschaft, so erklärt sich, dass diese „Agenten“ in unterschiedlicher Intensität und Weise in die Zeitvorstellungen des Gesamtsystems eingebunden werden und ihre „eigenen“, berufstypischen Zeitvorstellungen ausbilden.

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Berufszeit und parallele Zeiten - Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Anforderungen

Für die je unterschiedlichen Formen von Zeit in Berufen, die sich, wie erläutert, aus der historischen Entwicklung und der gesellschaftlichen Funktion, der sie zugeordnet sind, erklären lassen, wurden in 13 der aktuellen Untersuchung möglichst repräsentative Erwerbsberufe ausgesucht. § Die Hebammen stehen hierbei für Berufe, die mit natürlichen Zeitabläufen befasst sind, also jener

Form von Zeit, die (noch) an die Rhythmen der Natur gebunden ist. § Die Straßenbahnfahrer stehen für Berufe, die an die Uhrzeit gebunden sind und deren Handlungs-

abläufe sehr streng getaktet und mit wenig zeitlichen Handlungsspielräumen ausgestattet sind. § Die Bauleiter repräsentieren jene Berufe, die Zukunft vergegenwärtigen, indem sie Projekte pla-

nen und umsetzen und sich, sowie die Zeit Anderer in diese geplante Projektzeit integrieren. § Die Künstler repräsentieren schließlich Berufe, die eine starke Orientierung auf die Eigenzeit ha-

ben, ihre Tätigkeit auf die eigenen Empfindungen ausrichten und auf die Zeit der Materialien, mit denen sie sich befassen. Die Berufsausübenden sind aber als Subjekte ihres Handelns nicht nur mit der „Berufszeit“ verbunden, sondern zugleich mit einer individuellen Biografie und den damit verbundenen Erfahrungen und auf Zukunft bezogenen Intentionen. Sie sind also zugleich „Agenten ihrer eigenen Zeit“. Daneben haben sie auch unterschiedliche Zeiten zu koordinieren, in die sie mit ihrem Leben eingebunden sind: Zeitabläufe öffentlicher Verkehrsmittel, von Fernsehprogrammen, Schul- und Betreuungszeiten der Kinder, Öffnungszeiten von Kantinen, Geschäften und Ämtern etc. “Durch das Nebeneinander der Zeiten in einer hoch differenzierten Gesellschaft steht das Individuum vor sehr unterschiedlichen Belastungen, die Eigenzeit mit den Anforderungen der institutionalisierten Fremd14 zeit in Einklang zu bringen.“ Will man die Unterschiede von Zeit in Berufen untersuchen, so wird das Verhältnis des Einzelnen zu verschiedenen Zeiten und zu seinem eigenen Leben bedeutsam. Die Bedeutung von Leben und Tod und die Frage danach, ob das Leben selbst als Gestaltbares begriffen wird, wie in dem Konzept der 13 Wobei ehrlicherweise anzufügen ist, dass manche Einschätzungen nicht ganz treffsicher waren, insbesondere was die Straßenbahnfahrer angeht. Hier hatte ich vor der Untersuchung angenommen, dass sie stark an einer linearen Zeitperspektive ausgerichtet seien. Es zeigte sich aber, dass ihre Tätigkeiten viel stärker von einer rhythmischen Wiederholung geprägt sind, weil sich die Strecken, Fahrpläne und Abläufe wiederholen, so dass Uhrzeit nicht in der klassischen Form dominiert wie angenommen. 14 Nowotny, H.: Eigenzeit. Entstehung und Strukturierung eines Zeitgefühls. Frankfurt 1995. Alleine bei der unvollständigen, vorangegangenen Aufzählung wird deutlich wie stark der Umgang mit der Uhrzeit einer erfolgreichen Bewältigung von Alltagsleben in einer Industrienation vorausgesetzt ist.

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„linear offenen Zukunft“ von Rammstedt wirkt auf das Verhältnis von Zeit und Beruf ein. Aus diesem Grund wurde nicht nur das Erleben der Zeit im Beruf betrachtet, sondern biografische Verläufe und der Umgang mit Zeit auch außerhalb des beruflichen Handelns. Familie und regionale Herkunft Freunde, Hobbys, Freizeit Gesellschaftliches Umfeld

Einflussfaktoren auf das subjektive Zeiterleben im Beruf

Berufsethos / Ideologie Praktischer beruflicher Handlungskontext

Eigener Entwurf von Lebenszeit, Zukunft, Bedeutung von Beruf

Abbildung 1: Einflussfaktoren auf das subjektive Zeiterleben im Beruf

Der Abbildung 1 kann man verschiedene Einflussfaktoren auf das Zeiterleben in Berufen entnehmen. Neben einer systematischen Auswertung der Interviews hinsichtlich dieser Struktur erfolgte dazu spiegelnd eine Theorieentwicklung der jeweiligen „Berufszeit“ auf der Basis von Feinanalysen 16 ausgewählter Interviewausschnitte, die sich auf das berufliche Handeln bezogen. Betrachtet man nun die Interviewergebnisse in den Berufen, so zeigen sich exemplarisch folgende Phänomene:

Straßenbahnfahrer Ihre Werdegänge in den Beruf sind unterschiedlich und erscheinen stark von Zufällen abhängig und weniger ihrer gezielter Planung unterworfen zu sein. Das eigene Leben wird demzufolge stärker als von Außen bestimmt betrachtet, denn als von eigenen Entscheidungen beeinflussbar. Parallelen außerhalb des Berufes zeigen sich bei ihnen im Hinblick auf ihre Hobbys, die sie eher allein gepflegt haben und noch pflegen. Durch die geringe Fallzahl bleibt aber unklar, ob ihre Affinität zu einer sehr strukturierten Gartenarbeit eher Zufall ist, der Notwendigkeit geschuldet, einen zusätzlichen Beitrag zur Ernährung der Familie beizutragen oder dem Bedürfnis auch in der Freizeit eine klar strukturierte Aufgabe zu haben (manche Aussagen legen die letzte Vermutung nahe). „Selbst im Urlaub ist alles durchgeplant, bis auf die Minute fast. Zeit habe ich nicht! ... Nee, das sage ich nicht 17 so. Es ist bei mir alles durchgeplant.“ Die Identifikation mit ihrem Beruf ist unterschiedlich stark ausgeprägt.

15 Rammstedt, O.: Alltagsbewußtsein von Zeit. In: KZfS 27 Jg. (1975), H. 1, S. 47-63 16 Vgl. zu den Erhebungs- und Auswertungsmethoden: Kapitel 4 „Forschungsdesign der empirischen Erhebung“ in: Schapfel-Kaiser, F.: Beruf und Zeit, Bonn 2008, S. 165-206 17 Zitat eines befragten Straßenbahnfahrers, ebd. S. 253

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Betrachtet man den beruflichen Handlungsbereich der Straßenbahnfahrer, so finden sich wenig Gestaltungsspielräume im Arbeitsalltag, weil die zeitlichen Verbindungen des „Systems Straßenbahn“ zu seiner Umwelt weitgehend reguliert sind. (Man kann die Fahrt der Straßenbahn wie einen geschlossenen Raum betrachten, in den man einsteigen kann und dann den ihm obliegenden Regeln ausgesetzt ist.). Die Fähigkeit der Straßenbahnfahrer liegt gerade in der Anpassung der eigenen Handlungsabläufe an vorgegebene Zeitmuster, die in fast gleicher Form immer wiederkehren. Das Streben nach Pünktlichkeit ist für sie zentral und sie haben das Ziel, in „schwierigen Zeiten“ Ruhe und Freundlichkeit zu bewahren und die Interessen ihrer Kunden (der Fahrgäste) so gut es geht zu berücksichtigen. Bei ihnen nimmt sich das Zeiterleben aus, wie ein Hineinfließen in die gegebenen Anforderungen, wie sich auch ihr beruflicher Werdegang ausnimmt, wie ein Hineinfügen in die sich stellenden Gelegenheiten. Zeit ist hier nicht „Eigenzeit“ sondern „Fremdzeit“, vorgefundene Gegebenheit, aus der herauszutreten mit dem Wiederfinden der eigenen Zeit einher geht.

Hebammen In ihren Biografien lassen sich wenig Parallelen feststellen, lediglich gleicht sich die Orientierung in ihren Hobbys auf das gemeinsame Verbringen von Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden, ohne produktbezogene Leistungsansprüche. Diese Hobbys verlieren aber mit dem Auftreten der Berufstätigkeit an Bedeutung (dass das Familienleben hierzu auch „keine Zeit mehr lässt“ kommt hinzu.). Alle Hebammen haben eine hohe Selbstidentifikation mit ihrem Beruf. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihres Lebens haben sie die Ausübung des Berufes zu ihrem Ziel erklärt und haben ihren persönlichen Lebensentwurf auf diesen ausgerichtet und zum Teil auch ihre Wohnorte hierfür gewechselt. In ihrem Beruf wird Zeit flexibel den jeweiligen Anforderungen zur Verfügung gestellt. Die natürlichen Prozesse der Geburt die Zeit strukturieren zu lassen, halten sie für sinnvoll. Dagegen werden die eigenen Handlungsabläufe nicht planbar und schaffen ein Spannungsverhältnis, einerseits die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und andererseits Ruhe und Ausgeglichenheit als Unterstützerinnen eines wertvollen Prozesses weiterzugeben. Sie geben ihre Zeit dem Leben und dem Leben die Zeit, die es benötigt und strapazieren zum Teil dabei die eigenen Möglichkeiten. „... also man rennt dann wirklich von Frau zu Frau und muss sich 18 dann entschuldigen. ... Ich kann nie mal für mich selbst die Zeit einteilen.“ Es scheint eine Besonderheit, dass in diesem gesellschaftlichen Handlungsfeld keine zeitliche Anforderung hinsichtlich der Dauer gestellt wird, weil es akzeptiert ist, dass eine Geburt unterschiedliche Dauer haben kann und die Leistungsfähigkeit einer Hebamme nicht anhand quantitativer sondern qualitativer Messgrößen gemessen wird, also dem erfolgreichen Verlauf einer Geburt möglichst mit wenig Beeinträchtigungen für Mutter und Kind. Die Hebammen ordnen sich der Nichtplanbarkeit 19 unter: „Ich versuche immer es mir nicht anmerken zu lassen, obwohl ich nie richtig Zeit habe.“

18 Hebammenzitat, ebd. S. 223 19 Hebammenzitat, ebd. S. 244

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Bauleiter Sie lernten auffallend früh, ihre eigene Zeit zu planen und sich selbst Ziele in ihrer Zeit zu setzen. Nun wenden sie diese Fähigkeiten bei der Planung ihrer Zeit und der Anderer an, setzen sich Ziele, beherrschen das Instrument der langfristigen Projektplanung und der Untergliederung der Zeit in Zwischenschritte und Teilziele. Zeit wird als sich in die Zukunft erstreckende Linie gedacht, vergangene Zeit reflektiert und im hohen Maße als gestaltbar gedacht und interpretiert. Mittels der eigenen Fachlichkeit und ihrer hierarchischen Funktion bauen sie Widerstand gegen fremde Anforderungen an die von ihnen geplante Zeit auf und setzen die selbst geplante Zeit durch. Sie repräsentieren unter systemtheoretischer Perspektive eine Funktion, in der sowohl die Zeit eines Teilbereichs der Gesellschaft gesteuert wird und demzufolge die dort geltenden Zeitlogiken verinnerlicht werden, als auch Anpassungen an Zeiten anderer gesellschaftlicher Teilbereiche vorgenommen werden, wie z.B. bei der Baustoffzulieferung, der Zeit von Geschäftspartnern oder der Logik der Energieversorgung eines anderen Unternehmens. Sie sehen ihre Aufgabe darin, Zeit möglichst effektiv im Hinblick auf die Unternehmens- oder Karriereziele einzusetzen. Diese Zielsetzung knüpft bei ihnen an früh entwickelte Fähigkeiten an, die sie im Hinblick auf das Erlernen der Uhrzeit in ihrer Kindheit und die an sie gestellte Anforderung „ihre Zeit“ im Blick zu haben, entwickelt haben. Sie begegnet uns auch bei ihrer Leistungsorientierung in ihren Hobbys, bei der sie allerdings auch manchmal die Uhrzeit vergessen haben. Sie pflegen diese Hobbys zum Teil noch weiter, zum Teil haben die Hobbys auch die berufliche Orientierung mit geprägt. Für einen effektiven Einsatz von Zeit obliegt es ihnen, Entscheidungen darüber zu fällen, wann sich Dinge durch erhöhten Arbeitseinsatz beschleunigen lassen und wann nicht, wann pünktliches Erscheinen notwendig ist und wann nicht und wann es hingegen gut ist Prozesse zu verlangsamen. Ihnen ist aufgrund ihrer Erfahrungen bewusst, dass Schnelligkeit nicht immer eine Gewähr für ein früheres und gelungenes Erreichen des Zieles ist. Betrachtet man ihre Identifikation mit dem Beruf, so erscheint es trotz gezielter, auch fachlich-inhaltlicher Qualifikationswege für sie denkbar, auch noch einmal „etwas ganz Anderes“ zu machen, in einer anderen Branche in leitender Funktion tätig zu werden. Bei ihnen erscheint Lebens- und Karriereplanung sehr bewusst und reflektiert. Sie sehen sich eben nicht nur als Gestalter ihrer Zeit im Beruf, sondern auch außerhalb des Berufs als Gestalter ihres Lebens. „Ich setze mir gewisse Ziele Anfang des Jahres, oder auch am Anfang des Tages, oder am Anfang einer Baumaßnahme und dann versuche ich mich eigentlich auch selber daran anzutreiben, weil 20 ich wissen will: Geht das? Schaffe ich das?“

20 Bauleiterzitat, ebd. S. 256

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Künstler Geht mit dem Beruf des Künstlers das Bild einer hochindividualisierten Persönlichkeit einher, so überraschten die vielen Parallelen in den biografischen Interviews, die es innerhalb der „Künstlergruppe“ gegeben hat. Sie haben sich meist allein ihren Hobbys gewidmet und, so es möglich war, von organisierten Freizeitveranstaltungen fern gehalten.

Abbildung 2: Phänomene des Zeiterlebens im Beruf bei den Künstlern

Allen Befragten ist gemeinsam, dass sie ihren gesamten Lebensentwurf auf ihre beruflichen Ziele, als Künstler tätig sein zu können, ausgerichtet haben. Sie leben allein, ohne Familie und richten ihre Zeit an der Dynamik ihrer Kreativität aus. Lediglich die Arbeitszeiten ihres Nebenjobs (wenn er zur Lebenserhaltung notwendig ist) oder Schlaf und Nahrungsaufnahme schränken sie ein. „Ich schreibe solange ich einen kreativen Fluss verspüre. Solche Ergüsse können mehrere Stunden dauern. Haupt21 sächlich sind es Schlaf und mein Nebenjob, die meinen Arbeitsrhythmus bestimmen.“ Treten zeitliche Begrenzungen innerhalb ihres Berufes auf, die in Verbindung mit Modells oder anderen zeitlichen Vorgaben ihrer Auftraggeber einhergehen, so nehmen sie diese als qualitätsmindernd und unangenehm wahr. Sie beschreiben einhellig Phänomene des „Außerhalb-der Uhrzeit-Seins“, wenn sie sich in ihren künstlerischen Handlungen „verlieren“, hineintauchen in den Augenblick des Geschehens. Diese Phänomene sind für sie untrennbar mit dem künstlerischen Handeln verbunden, weil sich die Zeit für die Kunst nicht planen lässt, sie vielmehr die Fähigkeit erfordert, auf den rechten Augenblick warten zu können. „Geduld ist einfach die schönste Zeit, ohne zu Lernen et22 was zu verstehen.“

21 Künstlerzitat, ebd. S. 264 22 Künstlerzitat, ebd. S. 267

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Daran zeigt sich auch die Parallele zum Konsum der künstlerischen Handlung, die nahezu gänzlich außerhalb einer zeitlichen Verbindung zu einem anderen gesellschaftlichen Bereich stattfindet. Wann ein Kunstwerk aufgenommen wird steht in der Freiheit des Betrachtenden oder Lesenden. Insofern ist die Eigenzeit, das Aufgehen ihres gesamten Seins in der Kunst die entscheidende Größe für die Künstler. Der hohe Status, der mit der freien Verfügung über ihre Zeit verbunden ist, geht einher mit einer hohen Abhängigkeit vom Markt, der darüber entscheidet, ob sie ihren Lebensentwurf umsetzen können oder in andere Tätigkeiten ausweichen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „In meiner Arbeit möchte ich erreichen, dass man mich irgendwann versteht und sich das leisten kann mich zu 23 unterstützen, so dass ich mein Leben leben kann.“

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Parallelen, Unterschiede und Wirkungen der Zeit in Berufen

Löst man sich von den Phänomenen, die einzelnen Berufen zugeordnet wurden, so zeigen sich Parallelen und Unterschiede zwischen den Berufen. Kommt Teilbereichen der Gesellschaft in einem besonderen Maße eine synchronisierende Funktion zu, so gewinnt in ihnen standardisierte Uhrzeit (Weltzeit) an Bedeutung, verfügen sie über wenig Verbindungen zu anderen Teilbereichen, oder sind diese von hohen Freiheitsgraden in der zeitlichen Synchronisation gekennzeichnet, so nimmt Uhrzeit an Bedeutung ab.

Abbildung 3: Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Berufe 23 Künstlerzitat, ebd. S. 236

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Betrachten wir Parallelen und Unterschiede bei den untersuchten Berufen, so zeigt sich, dass sowohl die leitenden Angestellten, als auch die Künstler stark geprägt sind von ihrer Fähigkeit ihre eigenen Ziele in der Zeit umzusetzen und zum Teil Neues in ihrer Zeit zu schaffen. Sie sind also auf eine noch nicht erreichte Zukunft hin orientiert und versuchen die gegenwärtige Zeit hierfür zu gestalten. Dabei dominiert bei den Leitenden Angestellten ein lineares Zeitkonzept, dem eine klar skizzierte Zukunft zugrunde liegt, auf die hin immer wieder Handlungspläne entworfen und den gegebenen Umständen angepasst werden. Die Künstler hingegen orientieren sich auf den gegenwärtigen Moment, nicht auf Teilschritte und ein klares Produktziel, weil Letzteres sich erst im künstlerischen Prozess formiert. Konzentrieren sich die Künstler auf eine Handlung, so haben die Leitenden Angestellten immer parallel mehrere Dinge im Blick. Diese Gleichzeitigkeit von mehreren Prozessen begegnet uns auch in den Aussagen der Hebammen. Den Hebammen ist mit den Straßenbahnfahrern gemeinsam, dass sie ihre Zeit auf die Ziele (oder das Wohl) Anderer, dem pünktlichen Erreichen eines Fahrziels oder der komplikationslosen Geburt, ausrichten. Sie weisen so beide eine starke Gegenwartsorientierung auf, die keine weitgreifenden Zukunftsentwürfe macht und wenig Rückbezüge auf Vergangenheit enthält. So wirkt ihr berufliches Handeln statisch und von der permanenten Wiederkehr gleicher Handlungen geprägt und im anderen Fall von der permanenten Wiederkehr unplanbarer Abläufe. Man kann sie als Unterstützer oder „Gewährleister“ für von ihnen nicht gesteuerten dynamischen Prozessen verstehen. Den Straßenbahnfahrern und den Leitenden Angestellten ist gemein, dass sie Aufgaben haben, denen in besonderer Weise synchronisierende Funktion im Hinblick auf gesellschaftliche Teilbereiche zukommt. So gewinnt zwingender Weise Weltzeit, in Form von Uhrzeit, in beiden Berufen eine wesentliche Bedeutung, die sie deutlich unterscheidet von den beiden anderen Berufen, die über wenig Verbindungen zu anderen Teilbereichen verfügen oder in der zeitlichen Synchronisation von hohen Freiheitsgraden gekennzeichnet sind. An diesen, hier nur zum Teil herausgearbeiteten, unterschiedlichen Wirkungen von Berufen wird auch deutlich, dass in unterschiedlichen Formen „Zeitkompetenz“, also Formen des Umgangs mit der Zeit entwickelt wird. Gelingt es den Straßenbahnfahrern und Hebammen, sich gegebenen Umständen zeitlich anzupassen, so entwickeln sie gleichzeitig geringere Fähigkeiten ihre Eigenzeit gegenüber anderen durchzusetzen. Genau jene Fähigkeiten, sich in soziale Zeit zu integrieren und dort unterstützend für Andere zuwirken, lernen die Künstler weniger und die Bauleiter nur sehr punktuell. Haben die Künstler ihren Lebensentwurf auch darauf eingestellt und keine Familien gegründet, so berichten die Bauleiter von den Schwierigkeiten die zeitlichen Ansprüche, die sie an sich selbst als Familienväter stellen zu realisieren, was mit Konflikten verbunden ist, die insbesondere dann entstehen, wenn sie „freie Zeit“ haben. „Das ist ... wenn es zuviel Stress ist und dann ist alles plötzlich weg und wenn man dann richtig 24 zur Ruhe kommt, das ist dann richtig schlimm.“

24 Bauleiterzitat, ebd. S. 258

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Ausblicke

Die, mit der Pilotstudie vorgelegten Erkenntnisse, erlauben bei aller selbstkritischen Einschätzung 25 ihrer Repräsentativität einige neue Schlüsse: 1. Die vorgelegten Untersuchungsergebnisse verstärken die These, dass berufliches Handeln nach wie vor einen bedeutenden Beitrag für die Identitätsbildung liefert und damit das soziale Kon26 strukt Beruf seine gesellschaftliche und individuelle Integrationsfunktion nicht eingebüsst hat . 2. Vielmehr zeigt sich, dass in Anbetracht der beschleunigten Errosion gesellschaftlicher Bezugssysteme (Familie, Religion, lokale Vereine etc.), im vorliegenden Fall der Befragung, der Zu27 sammenbruch der DDR, die berufliche Identität einen Bedeutungszuwachs verzeichnen kann . 3. Die Untersuchung verdeutlicht, die unterschiedlichen Anforderungen an die „Selbstgestaltung von Zeit“ und macht damit auch deutlich, dass mit der Berufswahl nicht nur unterschiedliche Möglichkeiten zum Erwerb von Einkommen einhergehen, sondern auch zum Erlernen des Um28 gangs mit Handlungsfreiheit und Selbstgestaltung der eigenen Biografie. Diese Kompetenzen werden immer bedeutsamer, weil der neue Typus des „Arbeitskraftunternehmers“ und des „Selbstgestalters von Biografien“ neue Anforderungen an alle junge Menschen stellen, die in die Lage versetzt werden müssen, sich zum eigenen Leben und ihrem beruf-

25 Ebd. S. 281 und 204 ff. 26 Diese Funktion wird bei der Debatte um das Duale System und dessen Weiterentwicklung immer wieder vorschnell als Ideologie bestritten. Vgl. zum Berufskonzept den guten Überblick bei: Kraus, K.: Vom Beruf zur Employability? Zur Theorie einer Pädagogik des Erwerbs. Wiesbaden 2006 sowie bei Büchter, K.: Beruf: Idee-Form-Politikum. In: Büchter, K. u.a. (Hrsg.): Berufspädagogische Erkundungen. Eine Festschrift für Martin Kipp. Frankfurt 2005, zur aktuellen Kritik am Dualen System vor allem Baethge, M.; Solga, H.; Wieck, M.: Berufsbildung im Umbruch. Signale eines überfälligen Aufbruchs. Netzwerk-Bildung der Friedrich Ebert Stiftung. Berlin, Bonn 2007 und Rauner in Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Steuerung der beruflichen Bildung im internationalen Vergelich. Gütersloh 2008, zur feministische Kritik am männlichen Berufsbegriff: Paul-Kohlhoff, A.: Der männliche Berufsbegriff - Ein Problem für die Berufspädagogik? In: Faßhauer, U.; Münk, D.; Paul-Kohlhoff, A. (Hrsg.): Berufspädagogische Forschung in sozialer Verantwortung. Stuttgart 2008 27 Gleiches hebt auch Richard Senett in seiner aktuellen Studie im Hinblick auf den Beruf hervor: „Die meisten Menschen möchten glauben, dass ihr Leben mehr als eine Folge unverbundener Ereignisse ist. Gut konstruierte Institutionen gehen auf diese Bedürfnisse ein, ....“ Senett, R.: Handwerk. Berlin 2008, S. 353, Vgl. auch Dostal, W.: Berufsforschung. In: Rauner, F.: Handbuch der Berufsbildungsforschung. Bielefeld 2005 28 Vgl. hierzu den aktuellen Wirtschaftsmodellversuch des BIBB: „Kompetenzen für die eigenständige und flexible Gestaltung der Berufslaufbahn - Flexkom“, der biografische Gestaltungskompetenz zum Ziel beruflicher Erstausbildung erklärt (http://www.flexkom.info/index2.htm) , aber auch zur kritischen Reflexion biografischer Lernformen in der beruflichen Bildung: Schapfel-Kaiser, F. Kritisch-subjektorientierte Berufsbildungstheorie und exemplarische Praxisfelder. In: Bernhard, A. u.a. (Hrsg.) Kritische Erziehungswissenschaft und Bildungsreform. Bd. 2. Hohengehren 2003 und Schapfel-Kaiser, F.: Vom verstreuten Treibholz zum Floß. Lernen an und mit der Biografie in der beruflichen Bildung. In: Rützel, J.; Sesink, W. (Hrsg.): Bildung nach dem Zeitalter der großen Industrie. Jahrbuch für Pädagogik 1998. Frankfurt 1998

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lichen Handeln in eine reflexive Beziehung zu setzen um diese „Modulation der eigenen Kompe29 tenzbiografie“ (Gonon) zu bewältigen. 4. Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass trotz der hohen Verbreitung eines gemeinsamen Alltagsverständnisses von Zeit, in Form von Uhrzeit und Kalenderzeit, Berufe als gesellschaftliche Konstrukte mit einer je eigenen Lebenswelt unterschiedliche Vorstellungen von Zeit erzeugen und unterschiedliche Fähigkeiten des „Zur Zeit-Seins“ erfordern. Wenn Berufe unterschiedliche Anforderungen an die „Zeitkompetenzen“ stellen, so können Erfahrungen mit Zeit auch herangezogen werden um eine bessere Berufswahlentscheidung zu unterstützen, aber auch um eine verbesserte Personalauswahl in Arbeitssystemen zu ermöglichen. 5. Schließlich wird deutlich, dass der Umgang mit Zeit ein Thema für berufliche Qualifizierungsprozesse selbst ist. Zeit im Beruf zum Gegenstand von Selbstreflexion zu machen, erscheint in Qualifizierungsprozessen ebenso sinnvoll, wie der Austausch innerhalb von Berufsgruppen über den Umgang mit der Zeit im Beruf. Er stellt sich anhand der Untersuchungen in einigen Berufen als besondere fachliche Anforderung dar, die entscheidenden Einfluss auf die Güte der geleisteten Arbeit hat Der Diskurs zum Zusammenhang von Zeit und Beruf, Arbeit und Leben hat erst begonnen. Die vorgelegte Pilotstudie stellt nur einen ersten Schritt hinsichtlich der Aufdeckung des Zusammenhangs von Zeit und Beruf dar. Sie wäre auszubauen im Hinblick auf weitere Berufe, die einen besseren Vergleich dadurch ermöglichen, dass sie vergleichbare Qualifikationswege, hinsichtlich Dauer und Organisationsform und eine stärkere Repräsentativität bezogen auf die unterschiedlichen Berufe unserer Gesellschaft aufweisen. Zugleich könnte eine erhöhte Fallzahl auch den Einfluss von Alter und Geschlecht im Hinblick auf das Zeiterleben herausarbeiten, der in der vorliegenden Arbeit weitgehend unberücksichtigt blieb. Außerdem wäre eine weiterentwickelte Untersuchung sinnvoll zu flankieren mit exemplarischen teilnehmenden Beobachtungen, die es erlauben, tatsächliches Handeln mit den Aussagen von Interviewten abzugleichen und so eine verbesserte empirische Basis zu erlangen. Es sind also weitere empirisch fundierte Forschungsarbeiten notwendig. Abschließend bleibt zu bemerken: Die Frage nach der Zeit wirft grundsätzliche Fragen auf. Zeit ist untrennbar mit dem Leben in Gänze verbunden, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie vom Leben in seiner Ganzheit zu trennen führt zum Versuch, Zeit zu funktionalisieren und damit zur zweckrationalen Zurichtung von Leben. Zeit wird dann beherrscht, kontrolliert und zerteilt. Dahinter steht ein Zeitbild, in dem Leben beherrscht, kontrolliert und in Prozesse geteilt wird. Vielleicht auch das eigene Leben selbst beherrscht, zerteilt und kontrolliert wird. Dass gerade die Fähigkeit, das zu tun, eine Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist und in Berufen je unterschiedlich entwickelt wird, wurde deutlich.

29 Vgl. Pongratz, H.J./Voß, G.G. (Hrsg.): Typisch Arbeitskraftunternehmer? Befunde der empirischen Arbeitsforschung. Berlin 2004 und bezogen auf die Konsequenzen für die Berufsbildung: Unger, T.: Berufsbildung für Arbeitskraftunternehmer. In: Brötz, R.; Schapfel-Kaiser, F. (Hrsg.): Neue Anforderungen an kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Berufe. Bielefeld 2009 (in Vorbereitung)

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Dies steht aber auch immer in der Gefahr, in dem Streben nach der „Optimierung des Umgangs mit Zeit“ die Fragen nach dem Sinn dessen, in dessen Auftrag beherrscht, geteilt und kontrolliert wird, nicht mehr zu stellen. Die Antwort auf diese Frage bedarf der Zeit, der Muße, vielleicht auch der mit Anderen geteilten Zeit. „Zeit aber steht für Liebe; der Sache, der ich Zeit schenke, schenke ich Liebe; die Gewalt ist 30 rasch.“

Zur Person Dr. Franz Schapfel-Kaiser (Jhg. 1964) studierte Berufspädagogik, Architektur und katholische Theologie in Darmstadt, entwickelt neue Aus- und Fortbildungsberufe und forscht als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Berufsbildung zu kaufmännischen Berufen, Subjektorientierung in der beruflichen Bildung und Förderung benachteiligter Zielgruppen. Kontakt [email protected]

30 Horkheimer, M.: Begriff der Bildung. Immatrikulationsrede 1952. In: Ders.: Sozialphilosophische Studien. Frankfurt 1972

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Berufsausbildung, Berufseinmündung

[1-F] Allmendinger, Jutta, Prof.Ph.D.; Ebner, Christian (Leitung): Übergänge von der Schule in das Erwerbsleben in den deutschsprachigen Ländern INHALT: Das Projekt soll zunächst einen Überblick über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Bildungssysteme Deutschlands, Österreichs und der Schweiz geben. Anschließend sollen Übergänge in Erwerbstätigkeit aus unterschiedlichen Formen beruflicher Ausbildung (duales System, vollzeitschulische Ausbildung etc.) untersucht und vergleichend dargestellt werden. Ziel: Das duale System der Berufsausbildung hat in den deutschsprachigen Ländern eine lange Tradition und gilt als Garant für einen reibungslosen Übergang in Beschäftigung. Dennoch gelingt es Jugendlichen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedlich gut, nach der Ausbildung eine Arbeit zu bekommen. Wo liegen die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen den Ländern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Jacobs Foundation INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [2-F] Bechmann, Martin, Dipl.-Soz.-Wiss.; Elsholz, Jürgen, Dipl.-Päd.; Günnewig, Kathrin, Dipl.Psych.; Pires, Rosario, M.A. (Bearbeitung); Oechsle, Mechthild, Univ.-Prof.Dr.phil.; Keuffer, Josef, Prof.Dr.; Scharlau, Ingrid, Prof.Dr. (Leitung): Studium und Beruf. Subektive Theorien von Studierenden und Lehrenden zwischen Praxisbezug, Employability und Professionalisierung (STEP) INHALT: Fragestellung: Durch die Betonung von Berufs- und Praxisorientierung im Bolognaprozess werden Studierende und Lehrende mehr als früher mit differenten Erwartungen des Wissenschaftssystems und der Berufspraxis konfrontiert. Praxisbezug, Employability und Professionalisierung stehen in der aktuellen hochschulpolitischen Debatte für unterschiedliche Konzepte, das Verhältnis von universitärer Ausbildung und beruflicher Praxis zu fassen. Forschungsansatz: Das Forschungsprojekt STEP untersucht, wie Studierende und Lehrende die heterogenen Erwartungen des Wissenschaftssystems und des Beschäftigungssystems wahrnehmen und aufeinander beziehen und welche subjektiven Theorien sie hierzu entwickeln. Das Projekt geht von der These aus, dass solche subjektiven Theorien die Gestaltung und Nutzung von universitären Lehr- und Lernprozessen und die Kompetenzentwicklung von Studierenden beeinflussen. Zielsetzung: Mit der Analyse subjektiver Theorien von Studierenden und Lehrenden zum Verhältnis von Studium und Beruf, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie fachspezifische Differenzen, der Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Entwicklung subjektiver Theorien und der Entwicklung von Instrumentarien zur Selbstreflexion der eigenen subjektiven Theorien leistet STEP einen Beitrag zur Professionalisierung der Hochschullehre und zur Kompetenzentwicklung von Studierenden im Hinblick auf einen reflexiven Umgang mit den Anforderungen von Wissenschaft und Berufspraxis. ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2011-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Arbeitsbereich VIII Gender (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Fak. für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe 04 Schulentwicklung und Schulforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Paderborn, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Humanwissenschaften Fach Psychologie Fachgebiet Kognitive Psychologie (33095 Paderborn) KONTAKT: Bechmann, Martin (e-mail: [email protected]) [3-L] Behrensen, Birgit; Westphal, Manuela: Beruflich erfolgreiche Migrantinnen: Rekonstruktion ihrer Wege und Handlungsstrategien ; Expertise im Rahmen des Nationalen Integrationsplans im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), in: IMIS-Beiträge, 2009, H. 35, 134 S. (www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis35.pdf) INHALT: "Das Ziel der Studie ist es, individuelle Ressourcen und Unterstützungsleistungen zu identifizieren, die Migrantinnen der ersten und der zweiten Generation in Bezug auf ihren beruflich erfolgreichen Werdegang mobilisieren konnten. Hierzu fand eine qualitative Erhebung und Auswertung von 30 Interviews mit beruflich erfolgreichen Migrantinnen im Zeitraum vom 1. Dezember 2007 bis zum 30. Mai 2008 statt. Die Studie ist vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen des nationalen Integrationsplans in Auftrag gegeben worden1 und sollte zu folgenden Fragen Auskunft geben: Welche Zusammenhänge zwischen Migrationsformen, Migrationsverläufen und einem beruflichen Erfolg von Migrantinnen gibt es? Welche Bildungs- und Berufsverläufe sowie Strategien des Berufsein- und -aufstiegs weisen beruflich erfolgreiche Migrantinnen auf? Welche Bedeutung haben Sprachkenntnisse, Mehrsprachigkeit, Spracherwerb für den beruflichen Erfolg? Wie sehen Einstellungen und Motivationen im Hinblick auf Bildung und Beruf aus? Welchen Einfluss haben soziale und familiäre Netzwerke? Welche Unterstützungsfaktoren können identifiziert werden? Welche Hemmnisse haben den beruflichen Erfolg erschwert und welche Strategien haben die Frauen angewendet, diese Hemmnisse zu überwinden?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Einführung und methodisches Vorgehen (S. 7-14); Auswertungsergebnisse: Migration als Ausgangskonstellation (S. 15-25); Bildungs- und Berufsverläufe (S. 26-50); Einstellungen und Motivation zu Bildung und Beruf (S. 50-56); Sprachkenntnisse, Mehrsprachigkeit, Spracherwerb (S. 56-64); Bedeutung des familiären und sozialen Umfeldes (S. 65-92); Migrationsspezifische Barrieren (S. 93-103); Zusammenfassung (S. 103-116); Schlussfolgerungen (S. 117-121). [4-F] Bergmüller, Claudia, M.A. (Bearbeitung); Scheunpflug, Annette, Prof.Dr. (Betreuung): Multiplikatorengestützte Unterrichtsentwicklung. Eine qualitativ-rekonstruktive Untersuchung zur Qualifizierung von Lehrkräften als Trainer/innen für Unterrichtsentwicklung INHALT: Analyse der Effektivität und Effizienz von Multiplikatorenmodellen im Schulentwicklungskontext. METHODE: Dokumentarische Evaluationsforschung; Gruppendiskussionsverfahren. Untersuchungsdesign: qualitativ DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 25; Ausbildungsveranstaltungen im Rahmen der Trainerqualifizierung. Von den Trainer/innen durchgeführte schulinterne Fortbildungen). Gruppendiskussion (Stichprobe: 17; Trainer/innen, Kollegien). Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; Mitglieder der Projektleitung).

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Asbrand, Barbara; Bergmüller, Claudia; Schröck, Nikolaus: Das Gruppendiskussionsverfahren in der Schulentwicklungsforschung. in: Mammes, Ingelore; Rahm, Sibylle; Schratz, Michael (Hrsg.): Schulpädagogische Forschung. Organisations- und Bildungsprozessforschung. Perspektiven innovativer Ansätze. Innsbruck, Wien, Bozen 2006, S. 15-26.+++Bergmüller, Claudia; Drexl, Markus: Gelingensbedingungen schulinterner Lehrerfortbildung. in: Warwas, Julia; Sembill, Detlef (Hrsg.): Zeit-gemäße Führung - zeitgemäßer Unterricht. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2008, S. 198-206. ISBN 9783-8340-0479-6.+++Bergmüller, Claudia; Stadler-Altmann, Ulrike: Evaluationsforschung in der Schule. in: Sacher, Werner u.a. (Hrsg.): Handbuch Schule. : Theorie - Organisation - Entwicklung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2009. ISBN 978-3-8385-8392-1.+++Asbrand, Barbara; Bergmüller, Claudia: Unterrichtsentwicklung und Lehrerprofessionalität. Dokumentarische Evaluationsforschung im Feld der Lehrerfortbildung. in: Bohnsack, Ralf; Nentwig-Gesemann, Iris (Hrsg.): Dokumentarische Evaluationsforschung: theoretische Grundlagen und Beispiele aus der Praxis. Opladen: B. Budrich 2010. ISBN 978-3-86649-292-9. ARBEITSPAPIERE: Bergmüller, Claudia: Multiplikatorengestützte Unterrichtsentwicklung. Eine qualitativ-rekonstruktive Untersuchung zur Qualifizierung von Lehrkräften als Trainerinnen und Trainer für Unterrichtsentwicklung. Dissertation. Univ. Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fak. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Department Pädagogik Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft I (Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-5302-735, Fax: 0911-53302-588, e-mail: [email protected]) [5-F] Dorschky, Lilo (Leitung): Professionalisierung von Alphabetisierungs- und Grundbildungs-Pädagoginnen und -Pädagogen -PROFESS- (Teilprojekt Dresden) INHALT: Fragestellung/ Zielstellung: Entwicklung eines modularen Studien- und Fortbildungskonzepts für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit Spezielle Schwerpunkte des Dresdner Teilprojekts (z.T. in Kooperation mit anderen Projektpartnern): Erforschung des Qualifikationsbedarfs für die Alphabetisierungsarbeit und Grundbildung insbesondere von Fachkräften in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit, der Grundsicherung, Beschäftigungsförderung bzw. Jugendberufshilfe und der Elementar- und Hortpädagogik; Entwicklung, Durchführung und Evaluation ausgewählter Module für den Master-Studiengang Alphabetisierungs- und Grundbildungspädagoge/in sowie für den Einsatz in Weiterbildungsstudiengängen und Fortbildungen; Analyse beruflicher Einsatzmöglichkeiten von Alphabetisierungs- und Grundbildungspädagog/innen. Kooperationspartner: Büro für berufliche Bildungsplanung, Dortmund. METHODE: schriftliche Befragung; zu einem späteren Zeitpunkt voraussichtlich leitfadengestützte Interviews; teilnehmende Beobachtung VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht. ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: Arbeitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. (Semperstr. 2a, 01069 Dresden) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-47794-27, e-mail: [email protected]) [6-F] Drasch, Katrin; Antoni, Manfred; Valentin, Margot Anna (Bearbeitung); Kleinert, Corinna, Dr.; Matthes, Britta, Dr. (Leitung): Qualifikationen, Kompetenzen und Erwerbsverläufe INHALT: Angesichts der aktuellen Diskussionen um die Bedeutung kognitiver Grundkompetenzen wie Lesen und Rechnen bei Kindern und Jugendlichen überrascht es, wie wenig empirische soziologische Studien es in Deutschland und international gibt, die sich mit der Bedeutung solcher Kompetenzen für berufliche Karrieren und Erwerbsverläufe Erwachsener befassen. An dieser Forschungslücke setzt das geplante Forschungsvorhaben an. Ziel des Projekts ist es, Zusammenhänge von Bildungszertifikaten, kognitiven Grundkompetenzen und Erwerbsverläufen bei Erwachsenen in einer Längsschnittperspektive zu untersuchen. Das Projekt umfasst drei zentrale Fragestellungen: Sie umfassen erstens das Verhältnis von kognitiven Grundkompetenzen und formalen Zertifikaten bei verschiedenen Erwerbsgruppen, zweitens die Bedeutung von Kompetenzen im Vergleich zu formalen Bildungsabschlüssen für den Erwerbserfolg und deren je unterschiedlicher Einfluss im Erwerbsverlauf und drittens die Wechselwirkung zwischen Erwerbssituation, Bildungsbeteiligung und der Veränderung von Kompetenzen. Theoretisch setzt das Forschungsvorhaben an humankapital- und signaltheoretischen Überlegungen an und greift deren konzeptionelle und empirische Lücken auf. Methodisch schließt es aus Gründen der Relevanz, der Operationalisierbarkeit und der Vergleichbarkeit unterschiedlicher Gruppen Erwachsener an das Kompetenzkonzept der Schulleistungsforschung an. Hier wird unter Kompetenz Grundbildung verstanden, also in erster Linie schulisch vermittelte kognitive Fertigkeiten und Wissen. In diesem Forschungszweig liegen breite Ergebnisse empirischer Forschung vor, so die internationalen Schulleistungsvergleiche PISA, TIMSS und IGLU, aber mit IALS und ALL auch zwei internationale Vergleichsstudien von Erwachsenen. Der vorliegende Forschungsstand zu Kompetenzen Erwachsener bezieht sich denn auch fast ausschließlich auf diese beiden Datenquellen, daneben auch auf Studien aus dem US-amerikanischen Raum, in dem Leistungstests eine längere Tradition haben als in Europa. Deutschland hat sich nur an der IALS-Studie beteiligt; deren Daten sind jedoch bis heute unterausgewertet. Untersuchungen, die explizit Zusammenhänge zwischen Grundkompetenzen und Aspekten der Erwerbssituation untersuchen und eine konsequente Längsschnittperspektive einnehmen, fehlen bis heute auch international. Weiterer Kooperationspartner: Universität Mannheim. METHODE: Theoretisch setzt das Forschungsvorhaben an humankapital- und signaltheoretischen Überlegungen an. In beiden Theoriesträngen bleiben Lernprozesse an sich eine "black box". Dies hat zur Folge, dass zentrale soziologische Probleme in den Beziehungen zwischen Bildungsprozessen, Kompetenzerwerb und Erwerbstätigkeit nicht als Forschungsfragen diskutiert, sondern a priori als gegeben angenommen werden. Humankapital- und Signaltheorie machen theoretisch zwar unterschiedliche Aussagen zum Stellenwert von Zertifikaten und Kompetenzen, empirisch lassen sie sich jedoch kaum miteinander vergleichen, weil die Anwendungen beider Ansätze meist auf den gleichen eingeschränkten Indikatoren beruhen, mit denen Bildungszertifikate, Schulnoten oder die Dauer von Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit abgebildet werden, während Indikatoren für Kompetenzen meist fehlen. Auch Thesen zu differentiellen Einflüssen von Kompetenzen und Zertifikaten in unterschiedlichen Si-

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tuationen im Erwerbsverlauf - Lernen und Verlernen auf der einen Seite und Information und Anerkennung auf der anderen Seite - sind widersprüchlich. Empirisch lassen sich solche Annahmen nur beantworten, indem beide Seiten, Zertifikate und Kompetenzen, abgebildet werden. Methodisch schließt das Projekt an das pragmatisch orientierte Kompetenzkonzept der Schulleistungsforschung an. Hier wird unter Kompetenz Grundbildung verstanden, also in erster Linie schulisch vermittelte grundlegende kognitive Fertigkeiten und Wissen wie Literalität (Lesen und Schreiben) oder "numeracy" (mathematische Fähigkeiten). Dieses Konzept hat mehrere Vorteile: Erstens sind kognitive Grundkompetenzen im Erwerbsleben von überaus großer Bedeutung , weil sie Zuweisungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt und die Erwerbsmobilität beeinflussen. Zweitens sind die hier untersuchten Kompetenzdimensionen für breite und ganz unterschiedliche Gruppen der erwachsenen Bevölkerung relevant. Drittens liegen in diesem Bereich Ergebnisse breiter empirischer (Grundlagen-)Forschung vor, vor allem die bekannten internationalen Schulleistungsvergleiche wie PISA oder TIMSS, aber auch zwei internationale Vergleichsstudien Erwachsener (IALS, ALL). Diese Studien verfolgen einen ähnlichen Zugang zur Erfassung kognitiver Kompetenzen. Diese werden mit standardisierten Leistungstests gemessen, die so formuliert sind, dass eine aktive Anwendung und Übertragung der Kompetenz in alltagsnahen Bezügen gewährleistet ist. Aufgrund der empirischen Erfahrung in diesem Bereich liegen mittlerweile ausreichend validierte und getestete Instrumente für Lese- und Rechenkompetenzen Erwachsener vor. Nur mit solchen objektiven Messverfahren können schließlich die Kompetenzen unterschiedlicher Gruppen Erwachsener miteinander verglichen werden. DATENGEWINNUNG: Erhebungstechniken: Die inhaltlichen Schwerpunkte der Erhebung liegen einerseits auf der differenzierten Abbildung der Bildungs- und Erwerbsbiographien der Befragten und andererseits auf der Erfassung kognitiver Grundkompetenzen mittels Lese- und Mathematiktests. Die Untersuchung ist als Panelbefragung mit zwei Erhebungswellen im Abstand von vier Jahren konzipiert, die umfangreiche Retrospektiverhebungen zu Bildungs- und Erwerbsverläufen ebenso mit einbeziehen wie wiederholt durchgeführte Leistungstests. Das Design kombiniert diese beiden Bestandteile in Form computergestützter Telefoninterviews (CATI) und persönlicher Interviews (PAPI). Das CATI-Instrument bezieht aktuelle Weiterentwicklungen von Lebensverlaufserhebungen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin ein. Für die Leistungstests zu Lese- und Mathematikfähigkeiten wird voraussichtlich auf Instrumente der internationalen ALL-Studie zurückgegriffen. Auswertungstechniken: Angewandt werden deskriptive und kausalanalytische statistische Verfahren, insbesondere Verfahren für Lebensverlaufsanalysen (Ereignisanalyse, Optimal Matching). ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Lentzeallee 94, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [7-F] Ekert, Stefan, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Bojanowski, Arnulf, Prof.Dr. (Betreuung): Der Beitrag von Praktika zur Erweiterung des Berufswahlspektrums und zur Optimierung der Berufswahl benachteiligter Jungen und Mädchen: eine Analyse am Beispiel von EQJ (Arbeitstitel)

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INHALT: Fragestellung: Wie wirken sich Praktika auf das Berufswahlverhalten, auf die Chancen einen Ausbildungsplatz zu erhalten und auf den Ausbildungserfolg aus? Hypothese 1: Praktika erweitern das Berufswahlspektrum (um nicht geschlechtsstereotype und/ oder wenig populäre Ausbildungsberufe); Hypothese 2: Praktika in einem späteren Ausbildungsberuf senken das Risiko eines Ausbildungsabbruchs. ZEITRAUM: 2004-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Sekundäranalyse von Längsschnittdaten der EQJ-Begleitforschung (2004-2007). Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch. Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 4.500; Daten aus der Begleitforschung zum Sonderprogramm Einstiegsqualifizeirung Jugendlicher EQJ; Auswahlverfahren: Zufall). ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2011-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung Abt. Sozialpädagogik (Schloßwender Str. 1, 30159 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-4253133, e-mail: [email protected]) [8-L] Falk, Susanne; Reimer, Maike; Sarcletti, Andreas: Studienqualität, Kompetenzen und Berufseinstieg in Bayern: der Absolventenjahrgang 2004, (Studien zur Hochschulforschung, 76), München 2009, 142 S., ISBN: 978-3-927044-58-6 (Graue Literatur; www.ihf.bayern.de/?download=IHF_Studien%20Hochschulforschung-76.pdf) INHALT: "In Bayern wurde im Jahr 2005 das Bayerische Absolventenpanel etabliert, eine landesweite und langfristig angelegte Befragung von Hochschulabsolventen, an der sich alle bayerischen Universitäten und staatlichen Fachhochschulen beteiligen. In der vorliegenden Publikation werden zentrale Ergebnisse der ersten Befragung des Prüfungsjahres 2004 zur rückblickenden Bewertung des Studiums, zu den im Studium erworbenen Kompetenzen, zum Berufseinstieg und zum frühen Berufserfolg vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hochschulen fachlich sehr gut ausgebildete Absolventen in den Arbeitsmarkt entlassen. Auch der Berufseinstieg gelingt den bayerischen Absolventen: Die Mehrheit findet innerhalb weniger Monate eine Beschäftigung, die ihren Kompetenzen und ihrem Studienabschluss angemessen ist. Bei der Beurteilung der Studienbedingungen, des Kompetenzerwerbs und des Berufserfolgs gibt es jedoch in den einzelnen Fächern charakteristische Unterschiede." (Autorenreferat) [9-F] Geier, Boris, Dr.; Kuhnke, Ralf; Müller, Matthias; Reißig, Birgit, Dr.; Schreiber, Elke, Dr. (Bearbeitung); Braun, Frank, Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative 1 Regionales Übergangsmanagement im BMBF-Programm "Perspektive Berufsabschluss" INHALT: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert aus Bundesmitteln und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen der ESF Förderperiode 2007-2013 das Programm "Perspektive Berufsabschluss" mit den beiden Förderinitiativen "Regionales Übergangsmanagement" und "Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung". Das BMBF strebt mit dem Programm die strukturelle Weiterentwicklung und eine Verbesserung der beruflichen Integrationsförderung zur Schaffung von Ausbildungschancen für alle an. Die wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative Regionales Übergangsma-

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nagement soll über die klassischen Aufgaben einer wissenschaftlichen Begleitung (insbesondere das Monitoring des Programmverlaufs) hinaus im Sinne einer formativen Evaluation für die Programmverantwortlichen und für die in die Förderung aufgenommenen regionalen Vorhaben Unterstützungs- und Beratungsfunktionen erfüllen. Die wissenschaftliche Begleitung soll darüber hinaus die in der Förderinitiative gewonnenen bzw. entwickelten Erfahrungen, Einsichten, Standards und Instrumente für eine Nachnutzung an Standorten außerhalb des Programms verfügbar machen. Die Förderinitiative Regionales Übergangsmanagement hat zum Ziel, durch Kooperation und Bündelung der Potenziale lokaler bzw. regionaler Akteure eine bestmögliche Qualifizierung von Jugendlichen mit Förderbedarf im Übergang von der Schule in Ausbildung zu erreichen und so langfristig die Zahl Jugendlicher ohne Berufsabschluss deutlich zu senken. Ziel der wissenschaftlichen Begleitung der Förderinitiative durch das DJI ist, durch eine forschungsbasierte Politikberatung die Prozesse einer Implementation des lokalen/ regionalen Übergangsmanagements zu unterstützen. METHODE: Die wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative Regionales Übergangsmanagement umfasst die folgenden Teilaufgaben: a) Beratung und Unterstützung der Programmverantwortlichen: Ausgangspunkt der Konzeption des DJI für die wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative Regionales Übergangsmanagement ist die Prämisse, dass in die Förderinitiative Vorhaben aufgenommen werden, die sich in unterschiedlich fortgeschrittenen Stadien der Umsetzung eines regionalen Übergangsmanagements befinden. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung ist es, durch Erhebungen vor Ort Entwicklungsverläufe bei der Implementierung des regionalen/ lokalen Übergangsmanagements zu erfassen und die Ergebnisse so für die Aushandlungsprozesse zwischen Programmsteuerung und den einzelnen Programmvorhaben einzubringen, dass Grundlagen für eine sowohl den Zielen der Förderinitiative angemessene aber gleichzeitig auch realistische Fortschreibung von Arbeitsprogrammen geschaffen werden. b) Verfahren der Unterstützung und Beratung der Vorhaben der Förderinitiative: Die zentrale empirische Grundlage für Unterstützung und Beratung der Vorhaben der Förderinitiative bilden die unten dargestellten jährlichen Analytischen Berichte, die für alle Vorhaben auf der Basis von vor Ort durchgeführten Fallstudien erstellt werden. Leitfaden für die Beratung und Unterstützung der Vorhaben durch die wissenschaftliche Begleitung sind die von den Vorhaben mit der Programmsteuerung vereinbarten Arbeitsprogramme. Allerdings besteht die Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung auch darin, für eine Anpassung der Arbeitsprogramme an das tatsächlich Machbare zu sorgen. Beratungs- und Unterstützungsleistungen der wissenschaftlichen Begleitung für die Vorhaben der Förderinitiative sind auf das Vorhandensein verlässlicher Adressaten für Beratung und Unterstützung angewiesen. Dies werden einmal für diesen Zweck eingerichtete Arbeitsgruppen oder -kreise an den Standorten sein, die die an der jeweiligen Initiative beteiligten Akteure repräsentieren. Allerdings ist es unabdingbar, dass an den Standorten mindestens eine Person hauptamtlich Koordinationsfunktionen für die Prozesse der Umsetzung eines regionalen/ lokalen Übergangsmanagements wahrnimmt und auch als feste Anlaufstelle und Ansprechperson der wissenschaftlichen Begleitung fungiert. c) Schaffung einer empirischen Basis für die Beratung und Unterstützung von Programmsteuerung und -vorhaben: Die empirische Basis für die Beratungsund Unterstützungsleistungen der wissenschaftlichen Begleitung bilden jährlich (2008-2011) für alle Vorhaben erstellte Analytische Berichte zur Umsetzung des regionalen/ lokalen Übergangsmanagements. Gegenstände der Analytischen Berichte sind die Strukturen und Prozesse zur Implementation des regionalen/ lokalen Übergangsmanagements. Der Bezugsrahmen für die Analytischen Berichte sind die jeweils gültigen Arbeitsplanungen der Vorhaben. Die Analytischen Berichte werden über die in der Arbeitsplanung genannten Punkte hinaus einen umfassenden Blick auf das regionale/ lokale Geschehen richten also auch versuchen, Entwick-

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lungen zu erfassen, die außerhalb des Geplanten ablaufen, der Planung gegebenenfalls auch entgegen wirken. Die Analytischen Berichte werden auf der Grundlage von lokalen Fallstudien erstellt, für die die Empirie an den Standorten selbst durchgeführt wird. VERÖFFENTLICHUNGEN: Datengrundlagen für Regionales Übergangsmanagement. Dokumentation zum Entwicklungsworkshop am 16./17.12.2008. Halle 2009, 139 S. Download unter: cgi.dji.de/bibs/808_10720_Dokumentation_Workshop_Datengrundlagen_fuer_RUEM.pdf . ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2012-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- "Bildungsforschung, Integration, Genderforschung" FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Europäische Union INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Außenstelle Halle (Franckeplatz 1, Haus 12-13, 06110 Halle); Deutsches Jugendinstitut e.V. Forschungsschwerpunkt Übergänge in Arbeit (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Reißig, Birgit (Dr. Tel. 0345-68178-33, e-mail: [email protected]) [10-F] Heining, Jörg, Dr. (Bearbeitung); Bender, Stefan; Fertig, Michael, Dr.; Haisken-DeNew, John (Leitung): Human capital formation, the transition from school to work and career dynamics in Germany - does the neighbourhood matter? INHALT: The research project aims at an empirical application of models of social interactions to the patterns and determinants of human capital formation, the transition from school to work and career dynamics in Germany. Clearly, these three aspects are intimately related. Human capital acquired in formal curricula as (post-)secondary schooling or vocational training plays a dominant role for individual labor market performance. Furthermore, informally acquired skills like labor market experience and firm-specific human capital tend to be important for career success and thus the sustainability of employment. Hence, it is necessary to pursue an integrative approach which investigates the interdependencies of these processes. Furthermore, several cross-country comparisons in the literature highlight the importance of institutional features for the transition from training to employment which have to be taken into account as well. And finally, the relative importance of the environment in which an individual is raised or currently lives will be central interest. Research objective: The project aims at an empirical application of models of social interactions to the patterns and determinants of human capital formation, the transition from school to work and career dynamics in Germany and is motivated by the often observed empirical regularity that agents belonging to the same group tend to behave similarly and to display similar outcomes.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: empirische Anwendung von Modellen sozialer Interaktion auf Basis SOEP ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- (Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen) KONTAKT: Bender, Stefan (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

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[11-F] Künsting, Josef, Dr. (Bearbeitung); Lipowsky, Frank, Prof.Dr. (Leitung): WIB (Wege im Beruf) INHALT: Das Projekt soll die beruflichen Karrierewege von Lehrerinnen und Lehrern untersuchen. Es stellt eine Fortsetzung des Projekts "Wege in den Beruf" dar, das von 1999-2002 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt wurde. In einem ersten Schritt ist geplant, die baden-württembergischen Absolventen erneut zu kontaktieren und ihre berufliche Jetztsituation zu erfassen. Im zweiten Schritt sollen die beruflichen Wege und der berufliche Erfolg der ehemaligen Absolventen untersucht werden. Eine Kasseler Lehramtsabsolventenstudie soll vorbereitet werden. METHODE: Es werden empirisch längsschnittliche Zusammenhänge unter anderem zwischen Aspekten der Arbeitszufriedenheit ehemaliger baden-württembergischer PH-Lehramtsabsolventen auf der einen Seite und deren Selbstwirksamkeitserwartung, Belastungserleben, Optimismus und erlebtes Unterstützungsausmaß durch Rückmeldungen auf der anderen Seite untersucht. Die Arbeit knüpft seit 2008 mit dem fünften Messzeitpunkt an die Längsschnittstudie "Wege von der Hochschule in den Beruf" an, in welcher die oben genannten PH-Lehramtsabsolventen, die zwischen 1995 und 1997 ihr erstes Staatsexamen beendet haben, 1999 erstmals befragt wurden. Ausgehend vom zweiten Messzeitpunkt im Jahr 2000, bei dem eine Netto-Rücklaufquote von N=977 PH-Lehramtsabsolventen resultierte, gelang es Frau Kolb (Studentische Hilfskraft im Projekt WIB), N=531 dieser Personen mit jeweils auswertbarem Fragebogen zum fünften Messzeitpunkt im Jahr 2008 wieder zu rekrutieren. Dieser Fragebogen besteht zum einen aus neu entwickelten Instrumenten und zum anderen aus bereits zuvor verwendeten Skalen, um längsschnittliche Veränderungen messen zu können. Es zeigt sich in ersten Ergebnissen zu den Daten von 2008 unter anderem, dass unterschiedliche Aspekte der Arbeitszufriedenheit der ehemaligen Lehramtsabsolventen im Jahr 2008 bedeutsame Zusammenhänge mit ihren bereits im Jahr 2001 erfassten personenbezogenen Merkmalen aufweisen. Multiperspektivischer Ansatz in Form einer Längsschnittstudie. Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=531 -2008-; ehemalige PH-Absolventen, die von 1995-1997 ihr erstes Staatsexamen gemacht haben; Auswahlverfahren: Zufall). ART: BEGINN: 2008-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft, insb. Empirische Schulforschung (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3730, e-mail: [email protected]) [12-F] Lauer, Doris, Mag. (Bearbeitung); Popp, Ulrike, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Berufsorientierung und Lebensplanung von Kärntner SchülerInnen. Konsequenzen für eine geschlechterbewusste Berufsorientierung und Berufsinformation an Schulen INHALT: Das Projekt befasst sich aus Eltern-, LehrerInnen- und SchülerInnenperspektive mit dem schulischen Angebot der Berufsorientierung und Berufsinformation an Hauptschulen und AHS-Unterstufen. Neben Themen, Inhalten und Perspektiven der Berufswahl wird auch der Frage nachgegangen, ob Berufsorientierung mit einer geschlechterbewussten Förderung individueller Fähigkeiten, Persönlichkeitsstärkung verbunden werden kann, um männliche und weibliche Jugendliche in einer Zukunfts- und Lebensplanung zu unterstützen, die nicht den traditionellen geschlechtstypischen Mustern folgt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kärnten

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METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Interview, problemzentriert (BO-Lehrkräfte und Eltern betroffener SchülerInnen). Fokusgruppeninterview (Stichprobe: insg. 32; SchülerInnen aus 1., 3. und 4. Klassen an Schulen in unterschiedlichen Regionen Kärntens). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lauer, D.; Popp U.: Berufsorientierung und Lebensplanung von Kärntner Schülerinnen und Schülern. Konsequenzen für eine geschlechterbewusste Berufsorientierung an Schulen. Klagenfurt: Alpen-Adria-Univ., Nov. 2007, 42 S. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Klagenfurt, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung Abt. für Schulpädagogik (Universitätsstr. 65-67, 9020 Klagenfurt, Österreich) [13-L] Oechsle, Mechthild; Knauf, Helen; Maschetzke, Christiane; Rosowski, Elke: Abitur und was dann?: Berufsorientierung und Lebensplanung junger Frauen und Männer und der Einfluss von Schule und Eltern, (Geschlecht & Gesellschaft, Bd. 34), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 347 S., ISBN: 978-3-8100-3925-5 INHALT: "Diese Studie gibt Einblicke in Lebensplanung und Berufsorientierung junger Frauen und Männer kurz vor dem Abitur und analysiert den Einfluss von Schule und Elternhaus. Die Übergänge von der Schule in Studium und Berufsausbildung sind auch für Abiturientinnen in den letzten Jahren unübersichtlicher und die Berufs-und Ausbildungsentscheidungen komplexer geworden. Was will ich nach dem Abitur machen, will ich studieren oder doch lieber eine Ausbildung machen? Wie will ich später leben? Was kann ich überhaupt? Diese Fragen sind für viele Abiturientinnen auch kurz vor dem Abitur noch keineswegs geklärt. Diese Untersuchung gibt Auskunft über Berufsorientierungen und Handlungsstrategien von jungen Frauen und Männern kurz vor dem Abitur. Sie fragt nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten in den Berufsorientierungen und der Lebensplanung beider Geschlechter und analysiert den Einfluss von Schule und Eltern auf die Orientierungsprozesse von Schülerinnen und Schülern." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Mechtild Oechsle: Abitur und was dann? Problemskizze und Forschungsfragen (13-21); 2. Mechtild Oechsle: Berufsorientierungsprozesse unter Bedingungen entgrenzter Arbeit und entstandardisierter Lebensläufe - subjektives Handeln und institutionelle Einflüsse (23-44); 3. Helen Knauf, Mechtild Oechsle, Elke Rosowski: Forschungsdesign und Methoden (45-54); 4. Mechtild Oechsle: Abitur und was dann? Orientierungen und Handlungsstrategien im Übergang von der Schule in Ausbildung und Studium (55-128); 5. Elke Rosowski: Berufsorientierung im Kontext von Lebensplanung. Welche Rolle spielt das Geschlecht? (129-180); 6. Christiane Maschetzke: Die Bedeutung der Eltern im Prozess der Berufsorientierung (181-228); 7. Helen Knauf: Schule und ihre Angebote zu Berufsorientierung und Lebensplanung - die Perspektive der Lehrer und der Schüler (229-282); 8. Helen Knauf und Elke Rosowski: Wie tragfähig ist die Studien- und Berufswahl? Biographische Verläufe und Orientierungsprozesse nach dem Abitur (283-324). [14-L] Ostendorf, Helga: Institutionalisierte Sackgassen für Mädchen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 45, S. 17-25 (www.bpb.de/files/5ADKTP.pdf)

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INHALT: "Nach der Schule beschreiten Mädchen meist andere Wege als Jungen. In der Berufsberatung, der dualen Berufsausbildung und im beruflichen Schulwesen werden Barrieren aufgezeigt, welche die Berufschancen von Mädchen einschränken." (Autorenreferat) [15-F] Ratschinski, Günter, Dr.phil.habil. (Bearbeitung): Selbstwertrelevanz von Berufswünschen Jugendlicher. Zur kognitiven Repräsentation des Verhältnisses von Identität, Selbstwert und Berufsstereotypen INHALT: In früheren Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Jugendliche Oberflächenmerkmalen von Berufen, wie etwa das Berufsprestige, relative gut einschätzen können. Wenn es sich jedoch um ihre Wunschberufe handelt, wird das gesellschaftliche Ansehen deutlich und systematisch überschätzt. Offensichtlich wirken dabei Einflüsse, die etwas mit Selbstwerterhöhung und positive Selbstpräsentation zu tun haben. Um die wirksamen Mechanismen aufzuklären werden in einem sozialpsychologischen Experiment eine systematische Kombination von Reizvorgaben die implizite Kognitionen erfasst, die möglicherweise zur Urteilsverzerrung führen. An einem ersten Versuchsdurchlauf haben 50 Hauptschüler der 9. Klasse teilgenommen. Die Studie wurde von Fachbereich Erziehungswissenschaften finanziell unterstützt. METHODE: ein sozialpsychologisches Experiment zur Erfassung impliziter Kognitionen DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 50; Hauptschüler; Auswahlverfahren: Gelegenheitsstichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Innovationspool der Universität Hannover INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung Abt. Sozialpädagogik (Schloßwender Str. 1, 30159 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-762-5606, Fax: 0511-762-5579, e-mail: [email protected]) [16-F] Rauch, Angela (Bearbeitung); Dornette, Johanna (Leitung): Evaluation beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen der Ersteingliederung INHALT: Das Projekt soll Strukturinformationen zu beruflicher Rehabilitation im Rahmen der Ersteingliederung liefern. Es beschäftigt sich mit Maßnahmezuweisung, Maßnahmeverlauf sowie dem Erwerbsverlauf nach Ende der Rehabilitation. Dabei werden Wirkungen auf der individuellen Ebene sowie Förderstrukturen und -erfolge analysiert. Dabei werden die Maßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene sowohl für SGB II, als auch SGB III Empfänger gemeinsam evaluiert. Basis dieser quantitativen Analysen sind die prozessproduzierten Daten der Bundesagentur für Arbeit. Ergänzt werden diese durch eine Befragung von Rehabilitanden. Ziel: Das Projekt soll Strukturinformationen zu beruflicher Rehabilitation im Rahmen der Ersteingliederung liefern. Es beschäftigt sich mit Maßnahmezuweisung, Maßnahmeverlauf sowie dem Erwerbsverlauf nach Ende der Rehabilitation. Dabei werden Wirkungen auf der individuellen Ebene sowie Förderstrukturen analysiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Bundesagentur für Arbeit

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INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [17-F] Reißig, Birgit, Dr.; Gaupp, Nora, Dr.; Geier, Boris, Dr.; Großkurth, Heike; Hofmann-Lun, Irene; Kuhnke, Ralf; Mahl, Franciska (Bearbeitung): Längsschnittstudien Schule - Beruf für regionales Übergangsmanagement INHALT: Die Wege in Berufsausbildung und Erwerbsarbeit sind für Jugendliche, die nur die Sekundarstufe I der allgemeinbildenden Schule besuchen, in den letzten Jahren komplizierter geworden. Wenn diese Jugendlichen keine passenden, an ihren Voraussetzungen, Zielen und Lebenslagen anknüpfenden Anschlüsse finden, laufen sie Gefahr, dass ihre Wege sich als Umwege oder Sackgassen erweisen. Eine wirksame Abstimmung von Politiken, Programmen und Angeboten und zwar auf lokaler bzw. regionaler Ebene, also ein kohärentes lokales/ regionales Übergangsmanagement, so die Ausgangshypothese des Projekts, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diesen Jugendlichen die Übergänge in Ausbildung und Erwerbsarbeit gelingen. Fragestellungen: Welche Pläne für den Übergang Schule - Beruf haben die Förder-, Haupt- und Realschüler und wie können sie diese zunächst im direkten Anschluss an die Schule, später auch in den Folgejahren realisieren? Welche Determinanten auf der individuellen und der sozio-strukturellen Ebene beeinflussen sowohl erfolgreiche Übergänge als auch die Umwege und Sackgassen, die die Schulabsolventen gehen müssen? Welche Determinanten auf Schulebene beeinflussen sowohl erfolgreiche Übergänge als auch die Umwege und Sackgassen, die die Schulabsolventen gehen müssen? Wie können Daten zu Übergangswegen und deren Determinanten für ein lokales Übergangsmanagement genutzt werden? Zielsetzungen: Bisher fehlen Daten über die Wege, auf denen die Übergänge von der Schule in Ausbildung verlaufen, u.a. auch deshalb, weil die Jugendlichen nicht nur Einrichtungen des Bildungssystems besuchen, sondern auch Förderangebote der Jugendhilfe, der kommunalen Beschäftigungsförderung, der Arbeitsagenturen und der ARGEn. Darum können die Wege von Schulabsolventen/innen von der Schule in Ausbildung (und danach in Erwerbsarbeit) nur mit Längsschnittdaten nachgezeichnet werden. Vor diesem Hintergrund wurde eine Konzeption für lokale Untersuchungen entwickelt, die folgende Funktionen erfüllen sollen: Die Untersuchungen sollen Daten über die Pläne und Wege von Förder-, Haupt- und/oder Realschülern im Übergang von der Schule in die Berufsausbildung liefern. Sie sollen Informationen über Förderstrategien liefern, mit denen Schulen der Sekundarstufe I ihre Schüler/innen auf den Übergang vorbereiten und über Effekte dieser Förderung für das Gelingen von Übergängen. Sie sollen Informationen darüber liefern, welche Wege erfolgreich sind, welche Wege sich als Umwege oder Sackgassen erweisen, auf welchen Wegen (und für welche Jugendlichen) ein erhöhtes Risiko des Ausstiegs aus dem Bildungssystem besteht, an welchen Stellen (und für welche Jugendlichen) ein besonderer Unterstützungs- und Förderbedarf besteht. Die Untersuchung soll schließlich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sowie der Abwanderung junger Menschen aus vielen ostdeutschen Regionen Erkenntnisse darüber liefern, unter welchen Bedingungen Zwischenstationen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Erwerbsarbeit Abwanderungsentscheidungen auslösen, weil Jugendliche sie als Ausdruck fehlender beruflicher Perspektiven in der Heimatregion wahrnehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt an der Oder, Halle/ Saale, Jena, Leipzig, München, Stuttgart METHODE: Es wurde ein Untersuchungsdesign entwickelt und erprobt, das Informationen zu den Übergängen von Jugendlichen von der Schule in die Berufsausbildung systematisch er-

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hebt und zeitnah für politische Entscheidungen bereitstellt. Um eine Datenbasis für ein solches Übergangsmanagement zu erhalten, werden exemplarisch in einer Reihe von Kommunen (Frankfurt/ Oder, Halle/ Saale, Jena, Leipzig, München und Stuttgart) Daten über die Übergangswege dieser Schulabgänger erhoben. Dazu werden alle bzw. eine repräsentative Stichprobe der Schulabgänger in regelmäßigen zeitlichen Abständen nach ihrem Bildungsverlauf, nach einer Einschätzung ihrer Situation und nach ihren weiteren Plänen befragt. Ferner wurden mittels einer Schulleiterbefragung und qualitativen Interviews in Stuttgart und Leipzig die von den Schulen praktizierten Förderstrategien erhoben um aufzuklären, welche Effekte welche Förderstrategien für das Gelingen von Übergängen in Ausbildung oder anschließende allgemeinbildende Bildungsgänge haben. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. cgi.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=564 . ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Leipzig Dezernat V Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule; Land Brandenburg Ministerium für Bildung, Jugend und Sport; Freistaat Thüringen Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit; Bertelsmann Stiftung; Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Außenstelle Halle (Franckeplatz 1, Haus 12-13, 06110 Halle); Deutsches Jugendinstitut e.V. Forschungsschwerpunkt Übergänge in Arbeit (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Reißig, Birgit (Dr. Tel. 0345-68178-33, e-mail: [email protected]) [18-F] Sander, Tobias, Prof.Dr. (Bearbeitung); Pfadenhauer, Michaela, Prof.Dr. (Leitung): Sozialkompetenz von Ingenieuren INHALT: Unternehmen, Industrieverbände, aber auch Ingenieurvertreter reden seit einigen Jahren von einem Mangel an "sozialen Kompetenzen" bei den technischen Experten. Ausgehend von diesen Diagnosen gilt es, betrieblich tatsächlich virulente Defizite zu ermitteln, um in der Folge einen Handlungsrahmen für eine entsprechende Konkretion der technikwissenschaftlichen Curricula im nicht-kernfachlichen und überfachlichen Bereich (Schlüsselqualifizierung, Kompetenzentwicklung) zu erhalten. Dazu sollen die Selbsteinschätzungen von Ingenieuren in verschiedenen Funktionsbereichen und arbeitsorganisatorischen Umfeldern mit den Fremdeinschätzungen verschiedener einschlägiger betrieblicher Funktions- und Berufsgruppen (mittleres Management, Meister etc.) kontrastiert werden. Aus den Befunden bezüglich des für erforderlich erachteten "Wie viel" (des außerfachlichen Angebotes), des "Wo" (Funktionsebene, Fachrichtung) sowie in Bezug auf das "Was" (z.B. Sozialkompetenz) ist eine Empfehlung zu erarbeiten, die - unter Einbezug gegenwärtiger evaluatorischer Befunde und didaktisch-konzeptioneller Entwicklungen - als dauerhaft relevante Grundlage für die Weiterentwicklung der technikwissenschaftlichen Hochschulcurricula dienen kann. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Karlsruher Institut für Technologie -KIT-, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft -ISMK- Abt. 1 Soziologie Lehrstuhl für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung des Kompetenzerwerbs (Schlossbezirk 12, 76131 Karlsruhe) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

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[19-L] Sarcletti, Andreas: Die Bedeutung von Praktika und studentischen Erwerbstätigkeiten für den Berufseinstieg, (Studien zur Hochschulforschung, 77), München 2009, 290 S., ISBN: 978-3-927044-59-3 (Graue Literatur; www.ihf.bayern.de/?download=IHF_Studien%20Hochschulforschung-77.pdf) INHALT: Der Autor geht anhand von multivariaten Analysen der Frage nach, inwieweit Praktika und fachnahe Erwerbstätigkeiten zu einem besseren Berufseinstieg von Studierenden führen. Die Studie ist folgendermaßen aufgebaut: In Kapitel 2 wird zunächst thematisiert, was unter "guter Praxiserfahrung" zu verstehen ist, wobei zwischen zwei Arten von Praxiserfahrung (fachnaher studentischer Erwerbstätigkeiten und Praktika) unterschieden wird. Kapitel 3 stellt den theoretischen Rahmen - den Signalling-Ansatz, die Humankapitaltheorie, die Sozialkapitaltheorie und suchtheoretische Ansätze - vor. Darüber hinaus wird eine eigene "fachspezifische Theorie der Praxiserfahrung" vorgestellt. Außerdem werden Hypothesen aus den theoretischen Überlegungen abgeleitet. Kapitel 4 gibt einen Überblick über das methodische Vorgehen der Arbeit, wozu zunächst die Datengrundlage, das Bayerische Absolventenpanel, vorgestellt wird. In Kapitel 5 werden Ergebnisse zur Verbreitung von Praktika und fachnahen Erwerbstätigkeiten und deren Determinanten vorgestellt. Kapitel 6 gibt einen Überblick über den Nutzen von Praktika und studentischen Erwerbstätigkeiten als Orientierungshilfe bei der Studiengestaltung, zum Gewinnen genauerer Vorstellungen über berufliche Tätigkeiten, zum Erwerb von fachlichen und außerfachlichen Kompetenzen sowie zum Knüpfen von Kontakten für den späteren Berufseinstieg. Darüber hinaus werden mit multivariaten Analysemethoden die Determinanten des Nutzens von Praxiserfahrung im Studium untersucht. Den Kern der Arbeit bildet Kapitel 7, in welchem der Einfluss der Praxiserfahrung auf verschiedene Merkmale der ersten Erwerbstätigkeit sowie der Einfluss auf die Dauer bis zur Aufnahme einer ersten Erwerbstätigkeit untersucht wird. Im abschließenden Kapitel 8 werden die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst und Ansatzpunkte für weitere Forschungen in diesem Bereich skizziert. (ICI2) [20-F] Schweigard, Eva (Bearbeitung); Deeke, Axel, Dr. (Leitung): Die Förderung der Sprachkompetenz von arbeitslosen Alg-II-Bezieher/innen mit Migrationshintergrund - eine explorative Untersuchung INHALT: Im Unterschied zu den Bezieher/innen von Alg I nach dem SGB III sind die erwerbslosen Hilfebedürftigen mit Migrationshintergrund von den ESF-Förderung berufsbezogener Sprachkompetenz in Deutsch ausgeschlossen. Sie können allerdings unter bestimmten Bedingungen an den Integrationskursen des BAMF teilnehmen. Parallel zum Projekt zur Untersuchung der ESF-BA-Sprachförderung im Rahmen der Begleitforschung zum ESF-BA-Programm wird hier eine explorative Analyse der Sprachförderung von Alg-II-Bezieherinnen durchgeführt. Dabei geht es um zwei Themenkomplexe. Erstens wird die Implementation der Sprachförderung im SGB II-Bereich in Form regionaler Fallstudien untersucht. Zweitens geht es um die Erschließung, Aufbereitung und deskriptive Auswertung einschlägiger Daten zu dieser Förderung und den adressierten Personengruppen im SGB II-Bereich. Ziel: Explorative Untersuchung der Sprachförderung von erwerbslosen Hilfebedürftigen (Migranten) als Beitrag zur weiteren Analyse der Problemlagen und arbeitsmarktpolitischen Förderung von Personen mit Migrationshintergrund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Breithecker, R.; Burkert C.: Über 50 Jahre und MigrantIn = arbeitslos? Zur Situation älterer MigrantInnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. in: Migration und Soziale Arbeit (ISSN 0172-746X), Jg. 30, 2008, H. 3/4, S. 251-259. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [21-F] SORA - Institute for Social Research and Analysis: Berufseinstieg und Beschäftigungschancen von UniversitätsabsolventInnen INHALT: Nach Abschluss des Studiums haben AkademikerInnen häufig Schwierigkeiten eine adäquate Arbeitsstelle zu finden. Im Auftrag des AMS Österreich wurde eine empirische Studie über Berufseinstieg, Joberfahrungen und Beschäftigungschancen von UniversitätsabsolventInnen durchgeführt. Der Fokus der Studie liegt auf AbsolventInnen, die tendenziell Beschäftigung in der Privatwirtschaft suchen. Die Studie greift exemplarisch folgende Studienrichtungen heraus: Betriebswirtschaft, Psychologie, Biologie, Architektur, Informatik sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Jede dieser Studienrichtungen weist einerseits eine große Anzahl an AbsolventInnen auf und ist andererseits von spezifischen Arbeitsmarkt- und Einstiegsproblemen für die AbsolventInnen geprägt. Ergebnisse Die Studie zeigt, dass die Studienwahl der Befragten hauptsächlich vom Interesse für das Fach geprägt war. Gute Beschäftigungschancen motivierten bei Studienbeginn vor allem die heutigen BWLund Informatik-AbsolventInnen. Berufung für das Fach empfanden hingegen hauptsächlich ArchitektInnen, PsychologInnen und BiologInnen. Beim Sammeln von Berufserfahrung bereits während des Studiums sind AbsolventInnen der Architektur besonders bemüht. Ähnlich wie bei BWL-Studierenden waren ihre Praktika meist bezahlt. Zwei Drittel der PsychologInnen leisteten hingegen unentgeltliche Praktika. Von bezahlten Nebenjobs mit Relevanz für das Studium berichten besonders häufig AbsolventInnen der Architektur (95%), BWL (83%) und Informatik (81%); auch 69% der PublizistInnen konnten solchen Jobs nachgehen. Berufseinstieg Je nach typischer Art der Erwerbsformen innerhalb der Berufsbereiche sind auch die Zugänge zu diesen Beschäftigungen unterschiedlich. Während für gut die Hälfte der AbsolventInnen der Studienrichtung Betriebswirtschaft eine traditionelle Bewerbung eine erfolgreiche Strategie ist, trifft dies für nur 25% der Architektur-AbsolventInnen zu. Für ArchitektInnen ist hingegen der Weg in die Selbstständigkeit relevant. Kontakte aus Praktikum oder Abschlussarbeit waren am ehesten für Psychologie- und Biologie-AbsolventInnen wichtig (17% bzw. 18%). Die Vermittlung durch HochschullehrerInnen/ Hochschule/ Career Center half jeweils einem Fünftel der Befragten der Studienrichtungen Biologie und Informatik weiter. Die privaten Netzwerke spielen vor allem für Betriebswirtschaft, Architektur sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft eine Rolle - hier schwankt der Anteil der Nennungen zwischen 24% und 20%. Zur Studie In einer Befragung von insgesamt 472 UniversitätsabsolventInnen erhob SORA u.a. Ausbildungsverläufe, Zusatzqualifikationen, Informationsstrategien sowie Fragen zur Beschäftigung und zu beruflichen Perspektiven. Zusätzlich wurden ExpertInnen aus den jeweiligen Bereichen zu folgenden Themenschwerpunkten befragt: Berufseinstieg und berufliche Stabilisierung, Einkommen und Aufstiegschancen sowie typische Karrierechancen und Trends. Ein dritter Teil der Studie ergänzt die empirischen Ergebnisse mit einem Überblick über aktuelle Studien und Arbeiten, zugängliche Statistiken und Trendanaly-

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sen. Die Studie wurde von SORA in Kooperation mit abif durchgeführt. Sie wird derzeit mit einer Untersuchung des Berufseinstiegs, der Joberfahrungen und der Beschäftigungschancen von jungen AkademikerInnen weiterer ausgewählter Studienrichtungen fortgesetzt. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: AMS Forschungsnetzwerk Wien, Österreich FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: SORA - Institute for Social Research and Analysis (Linke Wienzeile 246, 1150 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-585-3344, Fax 0043-1-585-3344-55, e-mail: [email protected]) [22-F] SORA - Institute for Social Research and Analysis: Berufseinstieg und Beschäftigungschancen von UniversitätsabsolventInnen INHALT: Junge AkademikerInnen haben zum Teil Einstiegsprobleme in den Arbeitsmarkt. Eine weitere Studie soll Probleme, Strategien und Zugangswege von AbsolventInnen ausgewählter Studienrichtungen beleuchten, die eine große Anzahl an Studierenden und AbsolventInnen aufweisen und daher in besonderem Maße arbeitsmarktrelevant sind. Die empirische Untersuchung wird im Auftrag des AMS Österreich, Abteilung für Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation, durchgeführt. Telefonische Befragung In einer telefonischen Befragung erhebt SORA u.a. Ausbildungsverläufe, Zusatzqualifikationen, Informationsstrategien sowie Fragen zur Beschäftigung und zu beruflichen Perspektiven. Befragt werden 340 UniversitätsabsolventInnen, deren akademischer Abschluss mindestens zwei und höchstens fünf Jahre zurückliegt. Zusätzlich werden ExpertInnen aus den jeweiligen Bereichen zu folgenden Themenschwerpunkten befragt: Berufseinstieg und berufliche Stabilisierung, Einkommen und Aufstiegschancen sowie typische Karrierechancen und Trends. Ein dritter Teil der Studie ergänzt die empirischen Ergebnisse mit einem Überblick über aktuelle Studien und Arbeiten, zugängliche Statistiken und Trendanalysen. Die Studie wird von SORA in Kooperation mit abif durchgeführt. Lesen Sie mehr: Im Jahr 2006 untersuchten SORA und abif Berufseinstieg und Beschäftigungschancen von AbsolventInnen der Psychologie, Biologie, Architektur, Informatik sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaften (s. unter www.sora.at/de/start.asp?x=x&fr=&b=93&ID=591 ). ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: AMS Forschungsnetzwerk Wien, Österreich FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: SORA - Institute for Social Research and Analysis (Linke Wienzeile 246, 1150 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-585-3344, Fax 0043-1-585-3344-55, e-mail: [email protected]) [23-L] Weil, Mareike; Lauterbach, Wolfgang: Von der Schule in den Beruf, in: Rolf Becker (Hrsg.): Lehrbuch der Bildungssoziologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 321-356 INHALT: Die beruflichen Wege in den Arbeitsmarkt zwischen Schule, Ausbildung und erster Erwerbstätigkeit erschließen sich durch Übergänge. Die Aufgabe der Bildungssoziologie ist es, die Mechanismen zu ergründen, die mit dem Bildungsverhalten auf individueller Ebene und dem Bildungswesen auf institutioneller Ebene in Zusammenhang stehen. Das vorliegende Ka-

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pitel konzentriert sich im wesentlichen auf die Ausbildung nach dem Schulabschluss und betrachtet das Ausbildungsverhalten als abhängig vom Schulabschluss und umgekehrt als beeinflussender Faktor für den Arbeitsmarkteintritt. Im Mittelpunkt stehen zwei Fragestellungen: Welche Übergänge bewältigen Jugendliche auf dem Weg von der Schule in den Beruf? Und wie veränderten sich diese in den letzten 10 bis 20 Jahren? Für die Beantwortung der Fragen werden zunächst theoretische Perspektiven vorgestellt, welche die Struktur und die Veränderung von Übergängen in den Beruf zu erklären versuchen. Diese beziehen sich vor allem auf die institutionelle Vorstrukturierung und die Determinanten der Ausbildung und des Berufseinstiegs. Den theoretischen Ansätzen folgen ausgewählte empirische Befunde der Berufsbildungs-, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zu den Einmündungen in die Ausbildung und den Beruf bei Absolventen mit dualer und schulischer Ausbildung sowie bei Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten. (ICI2)

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soFid Berufssoziologie 2010/1 2 Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung

Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung

[24-F] Abele-Brehm, Andrea E., Prof.Dr.; Spurk, Daniel (Bearbeitung): Berufsverläufe in der Mathematik INHALT: Das Projekt untersucht Berufsverläufe von Frauen und Männern in der Mathematik unter historiographischer und sozialpsychologischer Perspektive. Im sozialpsychologischen Ansatz wird eine prospektive Längsschnittstudie mit Hochschulabsolventinnen und -absolventen des Faches Mathematik (Diplom und Lehramt) von 40 deutschen Universitäten durchgeführt. Die MATHE-Studie verfolgt mehrere Zielsetzungen. Erstens werden die Berufsverläufe von Mathematikerinnen und Mathematikern dokumentiert. Dabei werden auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen beschrieben. Zweitens sollen Determinanten unterschiedlicher Berufsverläufe analysiert werden, wiederum unter Berücksichtigung der geschlechtervergleichenden Perspektive. Dabei wird insbesondere das Zusammenspiel psychologischer (individueller) und struktureller (externer) Merkmale untersucht. Dies ist im Modell der Lebensplanung in Beruf und Privatleben (BELA-M; Abele, 2002) enthalten. Das längsschnittliche Design der Studie ermöglicht es weiterhin, auch Rückwirkungen der beruflichen Verläufe auf psychologische Merkmale zu betrachten. Drittens verfolgt die Studie eine anwendungsbezogene, praktische Fragestellung: Wo liegen die Hindernisse erfolgreicher Berufskarrieren, insbesondere für Frauen, und welche Empfehlungen für Veränderungen lassen sich daraus ableiten? Ein weiteres Anliegen liegt in der Klärung der Prädiktoren und Korrelaten von WorkLife-Balance. ZEITRAUM: ab 1998 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In einer prospektiven Längsschnittstudie werden Berufsverläufe in der Mathematik mit besonderer Berücksichtigung des Geschlechtsvergleichs untersucht. Eine repräsentative Stichprobe (N=1.091) von Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 1998/99 (Diplom und Lehramt) wurde unmittelbar nach ihrem Hochschulabschluss befragt, die zweite Befragung erfolgte zwischen März und Mai 2001, die dritte im Herbst 2003, die 4. Befragung fand im Januar 2006 statt und die 5. Befragung von Mai bis August 2008. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Abele, A.E.; Schute, M.; Andrä, M.S.: Ingenieurin vs. Pädagoge. Berufliche Werthaltungen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen als Resultat interessenspezifischer Selektions- und fachspezifischer Sozialisationseffekte. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 1999, S. 84-99.+++Abele, A.E.; Neunzert, H.; Tobies, R.; Krüsken, J.: Frauen und Männer in der Mathematik - früher und heute. in: Mitteilungen der Deutschen Vereinigung für Mathematik, 2001, 2, S. 8-16.+++Abele, A.E.: The dynamics of masculine-agentic and feminine-communal traits: findings from a prospective study. in: Journal of Personality and Social Psychology, 2003, 85, pp. 768-776.+++Abele, A.E.; Stief, M.; Krüsken, J.: Persönliche Ziele von Mathematikern beim Berufseinstieg: ein Vergleich offener und geschlossener Erhebungsmethoden. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 2004, Nr. 16, S. 193-205.+++Abele, A.E.; Candova, A.: Prädiktoren des Belastungserlebens im Lehrerberuf. Befunde einer 4-jährigen Längsschnittstudie. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 2007, Nr. 21, S. 107-118. ARBEITSPAPIERE: Liste bitte beim Institut anfordern. ART: BEGINN: 1998-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung

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INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Psychologie Lehrstuhl Sozialpsychologie (Bismarckstr. 6, 91054 Erlangen) KONTAKT: Abele-Brehm, Andrea (Prof.Dr. Tel. 09131-8522307, Fax: 09131-8524731, e-mail: [email protected]) [25-F] Altmeppen, Klaus-Dieter, Prof.Dr. (Leitung): Karriereverläufe von Redaktions- und Medienmanagern: wie sie wurden, was sie sind INHALT: Die Online-Befragung will den Karriereverläufen von Redaktions- und Medienmanagern in Deutschland nachspüren. Bislang gibt es kaum Daten über diejenigen Manager in Deutschland, die in Redaktionen und Medienunternehmen über Strategien, Ziele, strukturellen Aufbau entscheiden - und die damit entscheidend darüber mitbestimmen, welche Medien diese Gesellschaft hat. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Auf der Basis einer Unterscheidung des Managements von Redaktionen und Medienorganisationen sollen grundlegende soziodemografische und biografische Daten über diese Manager erhoben werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 1.500; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II (Ostenstr. 23-25, 85072 Eichstätt) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0842-1931555) [26-L] Banscherus, Ulf; Dörre, Klaus; Neis, Matthias; Wolter, Andrä: Arbeitsplatz Hochschule: zum Wandel von Arbeit und Beschäftigung in der "unternehmerischen Universität", (WISO Diskurs : Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), Bonn 2009, 56 S., ISBN: 978-3-86872-171-3 (Graue Literatur; library.fes.de/pdf-files/wiso/06669.pdf) INHALT: Die Studie untersucht die Auswirkungen des Wandels an Hochschulen auf den Arbeitsplatz Hochschule. Der Bericht spiegelt die Ergebnisse wider und leitet Handlungsempfehlungen ab. Diese basieren neben der gezielten Auswertung bekannten Wissens auf Expertengesprächen, die 2009 durchgeführt wurden. So werden im ersten Schritt zunächst die Veränderungen um den Arbeitsplatz in der unternehmerischen Hochschule dargestellt: (1) Veränderungen in der Hochschulsteuerung und bei der Ausgestaltung der Mitbestimmung, (2) Veränderungen bei der Studienstruktur unter dem Leitmotiv des Bologna-Prozesses, (3) Veränderungen bei der Forschungsförderung, (4) Veränderungen beim Arbeits- und Dienstrecht, (5) Veränderungen beim Berichtswesen sowie der internen und externen Rechnungslegung, (6) Veränderung der materiellen Rahmenbedingungen sowie (7) kooperative Wissenschaft unter Konkurrenzdruck: grundlegende Dimensionen aktueller Hochschulreformen für den Arbeitsplatz Hochschule. Der zweite Schritt befasst sich sodann mit den Arbeitsbedingungen an Universitäten und Fachhochschulen. Dazu gehören die Aspekte (1) der grundlegenden Entwicklungen von Beschäftigung an Hochschulen, (2) des Wandels der Arbeitsbedingungen von nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, (3) des Wandels der Arbeitsbedingungen von wissenschaftlich Beschäftigten unterhalb der Professur, (4) des Wandels der Arbeitsbedingungen von ProfessorInnen, (5) des Wandels der Arbeitsbedingungen von stu-

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soFid Berufssoziologie 2010/1 2 Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung dentischen Beschäftigten, sowie (6) die Beschäftigungsbedingungen von Lehrbeauftragten. Der dritte Schritt beschreibt schließlich die Partizipationsmöglichkeiten an Hochschulen, und zwar (1) die akademische Selbstverwaltung und (2) die Partizipationsmöglichkeiten der Personalräte. Der vierte Schritt liefert abschließend einige Handlungsempfehlungen für die Zukunft von Arbeit und Beschäftigung an den Hochschulen: (1) die Unterfinanzierung des Wissenschaftssystems überwinden, (2) die Attraktivität der ostdeutschen Hochschulen stärken, (3) die Hochschulen für Berufstätige öffnen, (4) neuen Tätigkeitszuschnitten Rechnung tragen, neue Berufsbilder und Karrierepfade schaffen, (5) regulierte Flexibilität ermöglichen, (6) gute Arbeit zum Leistungsparameter der Hochschulen machen, (7) Mitarbeiterpartizipation stärken sowie (8) Pluralität und Heterogenität in Forschung und Lehre fördern. (ICG2)

[27-F] Bauer, Johannes; Ganser, Christian, Dipl.-Soz.; Groß, Jochen, M.A.; Negele, Eva, Dipl.Soz.; Berger, Roger, Dr.; Zähle, Tanja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Absolventenstudie 2006 INHALT: Im Rahmen der Methodenausbildung wird zum vierten Mal eine Befragung von Soziologen/innen durchgeführt, die in München zwischen 1990 und 2005 ihren Abschluss gemacht haben. Ziel der Studie ist eine umfassende Beschreibung der beruflichen Situation nach Studienende - auch um den derzeit Studierenden mögliche Einstiege in Berufsfelder aufzuzeigen. GEOGRAPHISCHER RAUM: München METHODE: Die Grundgesamtheit dieser Studie sind alle Soziologen, die ihr Diplom in München in den letzten 16 Jahren erworben haben. Von insgesamt 1.039 Absolventen der letzten 16 Jahre konnten 792 Adressen recherchiert werden. 47 Fragebögen sind als unzustellbar zurückgekommen, folglich sind 745 Soziologen angeschrieben worden. In die Auswertung sind 400 Fälle eingegangen, das entspricht einer Ausschöpfungsquote von 38,5 Prozent. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; 1.033; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bauer, J.; Ganser, Chr.; Groß, J.; Negele, E.: Ergebnisse der Münchner Absolventenstudie 2006. 14. S. Download unter: www.lrz-muenchen.de/~uf341eb/webserver/webdata/Ergebnisse_Absolventenstudie_ 2006.pdf . ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof. Braun (Konradstr. 6, 80801 München) KONTAKT: Groß, Jochen (Tel. 089-2180-6216, e-mail: [email protected]) [28-L] Bazant, Ursula: Selbstständigkeit im konservativen Wohlfahrtssystem, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 263 S., ISBN: 978-3-531-16385-7 INHALT: Bazant verknüpft den Diskurs über den beruflichen Status der Selbstständigkeit mit der Wohlfahrtsforschung. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bilden die Maßnahmen der Bundesregierung, mit denen der Anteil der Selbstständigen erhöht werden soll. Bazant formuliert die These, dass diese Fördermaßnahmen aber nicht ausreichen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Vielmehr - und das ist der Gegenstand ihrer Untersuchung - müsse das Au-

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genmerk auf alternative Faktoren gerichtet werden, die Einfluss auf die Entscheidung zur beruflichen Selbstständigkeit haben. Diese Einflüsse sieht die Autorin im Wohlfahrtsregime verortet. Bazant identifiziert am Beispiel Deutschlands vier Faktoren, die jeweils in unterschiedlicher Stärke wirken: die Wirtschaftsstruktur, die Struktur des Arbeitsmarktes, personenbezogene Faktoren und das System der sozialen Sicherung. Ihr Fazit lautet, dass die Etablierung eines solchen konservativen Wohlfahrtsregimes ihrem empirischen Test nicht standhält. (ZPol, NOMOS) [29-L] Böttcher, Wolfgang; Liesegang, Timm: Das Verhältnis von Institutions- und Organisationsentwicklung und deren Bedeutung für Professionalität von Lehrenden, in: Olga Zlatkin-Troitschanskaia (Hrsg.) ; Klaus Beck (Hrsg.) ; Detlef Sembill (Hrsg.) ; Reinhold Nickolaus (Hrsg.) ; Regina Mulder (Hrsg.): Lehrprofessionalität : Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung, Weinheim: Beltz, 2009, S. 517-528 INHALT: Neben der Stärkung von Programmevaluationen fehlt Wissen darüber, welche professionellen Kompetenzen es sind, die den stärksten Einfluss auf die Entwicklung der Schülerleistungen haben. Es geht dabei nicht um pädagogische Wunschzettel, sondern um empirisch belegbare und damit auch mit Prioritäten versehene lernbare Fähigkeiten. Davon abgesehen fehlen bisher auch die empirischen Instrumente zur validen Erfassung einer derartigen Unterrichtsgestaltung. Weiterhin ist es nach wie vor nicht gelungen, den Lehrkräften realistische und einigermaßen akzeptable Pfade für die Transformation von Berufsbewusstsein und -qualifikation anzubieten. Hierzu wird es notwendig sein, vermehrt die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Ebenen des schulischen Bildungssystems sowie deren Effekte insbesondere auf der Ebene der Schule zu identifizieren. Erst dieses Wissen vermag auch der Lehrerbildung die nötigen Impulse zu geben. Zudem verspricht es Aufschluss darüber, welche Rahmenbedingungen nötig sind, um eine adäquate Bildung aller Schüler zu ermöglichen. Letztlich leidet die Profession im deutschsprachigen Raum seit ihrer Etablierung darunter, dass Reformen ohne vorherige systematische Prüfungen ihrer Effekte stattfinden. Ihre Entwicklung benötigt Unterstützung, nicht Kontrolle, Aufgabenerweiterung und Misstrauen. Ein wesentlich Kennzeichen der Profession ist ihre gesellschaftliche Anerkennung. Für die muss die Profession zwar auch selbst sorgen, aber diese Aufgabe fallt zuallererst in die Verantwortung der Schulpolitik. (ICF2) [30-F] Briedis, Kolja; Fabian, Gregor; Kerst, Christian; Schaeper, Hildegard, Dr. (Bearbeitung): Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern INHALT: Das Jahr 2007 war das Jahr der Geisteswissenschaften. HIS hat diese Fächer genauer beleuchtet und ist u.a. der Frage nachgegangen, wie und wo sich Absolventinnen und Absolventen geisteswissenschaftlicher Fächer im Berufsleben positionieren. Neben den Informationen zum beruflichen Übergang, der Positionierung im Beschäftigungssystem und den Arbeitsaufgaben beschäftigte sich der Arbeitsbereich auch mit der Frage des Wandels der Arbeitswelt für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler. In diesem Projekt wurden die bestehenden Datenbestände des Arbeitsbereiches Absolventenstudien und lebenslanges Lernen einer Sekundäranalyse mit den bestehenden Zeitreihendaten unterzogen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Goseriede 9, 30159 Hannover)

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KONTAKT: Briedis, Kolja (Tel. 0511-1220-232, Fax: 0511-1220-431, e-mail: [email protected]); Fabian, Gregor (Tel. 0511-1220-333, Fax: 0511-1220-431, e-mail: [email protected]); Kerst, Christian (Dr. Tel. 0511-1220-241, Fax: 0511-1220-431, e-mail: [email protected]); Schaeper, Hildegard (Dr. Tel. 0511-1220-150, Fax: 0511-1220-431, e-mail: [email protected]) [31-F] Briedis, Kolja; Fabian, Gregor (Bearbeitung): Absolventenpanel INHALT: Im Frühjahr 2009 haben die Vorbereitungen für das nächste Absolventenpanel begonnen. Seit 1989 wird jeder vierte Absolventenjahrgang mehrmals zum Studium und zum Werdegang befragt. Die erste Befragung findet ca. ein Jahr nach dem Examen statt. Sie richtet sich an Absolventinnen und Absolventen aller Fachrichtungen und Hochschularten und liefert bundesweit repräsentative Ergebnisse. Die Förderung des Projektes erfolgt durch das BMBF. Eine Besonderheit dieses Jahrgangs ist die zu erwartende hohe Zahl an Bachelor- und Masterabsolventinnen und -absolventen. Sie stellen voraussichtlich erstmalig in der Zeitreihe der HIS-Absolventenstudien einen wesentlichen Teil aller Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Dementsprechend werden diese Teilgruppen ebenfalls in die Untersuchung aufgenommen. Von besonderem Interesse ist der Vergleich mit den Absolventinnen und Absolventen traditioneller Studiengänge, z. B. hinsichtlich der Veränderungen des Studiums und der Werdegänge. Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise erhält auch die Frage nach dem beruflichen Übergang und Verbleib ein besonderes Gewicht: Wie sehen die Berufschancen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen in dieser Situation aus und zu welchen Konditionen steigen sie in den Beruf ein? Gibt es einen Anstieg an Praktika nach dem Studium? Diese und weitere Fragen sollen mit der ersten Befragung beantwortet werden. Weitere Befragungen der Personen, die sich an der ersten Befragung beteiligen, sind für das Jahr 2014 und das Jahr 2019 geplant. Damit können dann auch die langfristigen Entwicklungen für diesen Absolventenjahrgang beobachtet und analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung. ART: BEGINN: 1989-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Goseriede 9, 30159 Hannover) KONTAKT: Briedis, Kolja (Tel. 0511-1220-232, Fax: 0511-1220-431, e-mail: [email protected]); Fabian, Gregor (Tel. 0511-1220-333, Fax: 0511-1220-431, e-mail: [email protected]) [32-L] Coburger, Steffen: Arbeitsbedingungen, Erfolgserfahrungen und Arbeitszufriedenheit bei Pflegekräften der stationären Altenhilfe: untersucht in einem bayerischen Sozialzentrum, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 11, Pädagogik, Bd. 984), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 343 S., ISBN: 978-3-631-58894-9 INHALT: "Unter den Auswirkungen des demographischen und sozialen Wandels droht das Pflegesystem in Deutschland zu kollabieren. Zunehmender Personalnotstand erfordert es, den Altenpflegeberuf attraktiver, auf lange Sicht bewältigbar und durch Berücksichtigung der arbeitsbezogenen Bedürfnisse und Erwartungen der Pflegenden insgesamt zufriedenstellender zu gestalten. Dabei erlangen, wie die Befunde dieser Fallstudie verdeutlichen, die von For-

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schung und Praxis bislang kaum beachteten Erfolgskriterien und -einschätzungen der Pflegekräfte herausragende Bedeutung. Ausgehend von einer umfassenden Analyse der Arbeitsbedingungen in der stationären Altenpflege zeigt der Autor wissenschaftlich fundiert und zugleich handlungsrelevant Wege zur nachhaltigen Förderung des Erfolgserlebens, der Arbeitszufriedenheit und der beruflichen Bindung der Pflegekräfte auf." (Autorenreferat) [33-F] Dornette, Johanna (Bearbeitung); Rauch, Angela (Leitung): Evaluation beruflicher Rehabilitationmaßnahmen im Rahmen der Wiedereingliederung INHALT: Das Projekt soll Strukturinformationen zu beruflicher Rehabilitation im Rahmen der Wiedereingliederung liefern. Es beschäftigt sich mit Maßnahmezuweisung, Maßnahmeverlauf sowie dem Erwerbsverlauf nach Ende der Rehabilitation. Dabei werden Wirkungen auf der individuellen Ebene wie auch Förderstrukturen und -erfolge analysiert. Dabei werden die Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation sowohl für SGB II, als auch SGB III Empfänger gemeinsam evaluiert. Dabei wird durchgängig nach der Zuordnung der Rehabilitanden zu den Regelkreisen differenziert, um mögliche Veränderungen im Bereich der beruflichen Rehabilitation, die mit der Einführung des SGB II aufgetreten sind, transparent zu machen. Basis dieser quantitativen Analysen sind die prozessproduzierten Daten der Bundesagentur für Arbeit. Ergänzt werden diese durch eine Befragung von Rehabilitanden. Das Projekt soll Strukturinformationen zu beruflicher Rehabilitation im Rahmen der Wiedereingliederung liefern. Es beschäftigt sich mit Maßnahmezuweisung, Maßnahmeverlauf sowie dem Erwerbsverlauf nach Ende der Rehabilitation. Dabei werden Wirkungen auf der individuellen Ebene wie auch Förderstrukturen und -erfolge rehabilitationsträgerübergreifend analysiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [34-L] Ebersberger, Sabine: "Ich hab früher lieber hier gearbeitet!": Belastungsfaktoren und Bewältigungsstrategien von Pflegekräften der ambulanten Plege, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 18/2009, H. 2, S. 160-164 (Standort: USB Köln(38)XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Untersuchung widmet sich der Frage, welche Belastungsfaktoren im Bereich der ambulanten Pflege auftreten und wie diese Belastungen bewältigt werden. Hierzu wurden Pflegekräfte der Caritas München befragt (n=6). Zu den am häufigsten genannten Belastungsfaktoren gehören Zeit, pflegerische Arbeitsaufgaben, der Patientenkontakt sowie gesundheitliche Belastungen. Methoden der Stressbewältigung bewegen sich auf individuellem Niveau, Pflegedienstleitungen und Arbeitgeber nehmen die Belastung ihrer Mitarbeiter kaum zur Kenntnis. Es wird empfohlen, den Umgang mit Belastung durch Präventionsprogramme zu schulen. (ICE2)

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[35-F] Franz, Vanessa, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Betreuung): Gestaltungsoptionen für die Zukunft beruflicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Industriebetriebslehre und Arbeitswissenschaft (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-3742, e-mail: [email protected]) [36-L] Fricke, Uwe: Ausbeutung an Hochschulen: zur Zukunft der Lehrbeauftragten, in: Paul Kellermann (Hrsg.) ; Manfred Boni (Hrsg.) ; Elisabeth Meyer-Renschhausen (Hrsg.): Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik : Forschung und Lehre unter Kuratel betriebswirtschaftlicher Denkmuster, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 217-233 INHALT: Mit den neuen Studiengängen verbindet sich in Deutschland die Hoffnung auf eine deutliche Verkürzung der Studienzeiten. Nach sechs Semestern soll der Abschluss mit dem ersten Grad, dem Bachelor, erfolgen. Die Verkürzung führt notwendig zu einer deutlichen Straffung des Studienprogramms und zu einer Kanonisierung bei den Inhalten. Die Lehre wird verschult. Die Umstellung der Studiengänge bedeutet eine zusätzliche Belastung des hauptamtlichen Personals. Der entstehende Druck wird, wie in einer hierarchischen Struktur zu erwarten, schnell nach unten weiter gegeben. Zu diesem "Unten" gehören die "Lehrbeauftragten", auf welche - wie bisher schon - die zusätzlichen Belastungen ein Stück weit abgewälzt werden. Da eine Personalaufstockung vermieden werden soll, wird mit einer Mischform aus einer Erhöhung der Lehrdeputate bei Teilen des hauptamtlichen Personals und einer Ausweitung der Lehraufträge reagiert. So schreibt der Landesrechnungshof Schleswig-Holstein 2007: "Mit Hilfe von Lehraufträgen können die Hochschulen flexibel und sparsam auf den steigenden Lehrbedarf reagieren. Die Ausgaben für nebenberuflich tätige Lehrbeauftragte machen weniger als 2 Prozent der Personalausgaben der Hochschulen aus, decken aber rd. 24 Prozent des Lehrangebots." In diesem Sinne hat in Berlin das Parlament einen Mindestlohn für Lehrbeauftragte von 21 Euro pro Unterrichtsstunde verabschiedet. Der Autor gibt zu bedenken: "Wenn man nun aber die notwendigen Vorbereitungszeiten, Sprechstunden und Prüfungszeiten und früher investierte Recherche- und Lesetätigkeiten einrechnet, dürfte der Reallohn bei einem Viertel oder Fünftel, also etwa 4 bis 5 Euro liegen. Von Bildung als maßgeblicher Investition in die Zukunft, wie die Formel der Politiker derzeit heißt, fehlt hier jede Spur, von Weisheit ganz zu schweigen". (ICA2) [37-F] Gross, Christiane, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Jungbauer-Gans, Monika, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung); Jungbauer-Gans, Monika, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Karrierewege von Habilitierten INHALT: Das zentrale Erkenntnisinteresse dieses DFG-Projektes ist die Analyse der Erfolgsfaktoren von Wissenschaftskarrieren. Untersucht werden dabei die abgeschlossenen Habilitationsverfahren der Jahre 1985-2005 in den Fächern Soziologie, Rechtswissenschaften, Mathe-

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matik und Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau). Das Erfolgskriterium ist die Erstberufung auf eine Professur oder eine äquivalente Position in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Dieses Kriterium kann in zwei abhängige Variablen untergliedert werden: a) Berufung vs. Nicht-Berufung und b) Zeitdauer zwischen Habilitation und Berufung. Als Determinanten des Erfolgs sollen individuelle Faktoren untersucht werden wie wissenschaftliche Leistung (Veröffentlichungen etc.), soziales Kapital (Koautorenschaft, Mitgliedschaft in Verbänden, Größe der Institution, bei der die Personen angestellt waren) und soziale Herkunft (Bildung und Beruf der Eltern) sowie strukturelle Faktoren wie die Angebots- und Nachfragestruktur des entsprechenden Zeitraums im Kohortenvergleich. Das Ziel ist einerseits, die Erfolgsfaktoren für Wissenschaftskarrieren zu identifizieren. Andererseits sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Disziplinen herausgearbeitet werden. Im Vorfeld wurden qualitative Experteninterviews mit Vertretern der besagten Fachrichtungen durchgeführt. Die Resultate dieser qualitativen Vorstufe gingen in die Vorbereitungen der quantitativen Hauptuntersuchung ein. ZEITRAUM: 1985 bis 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Theoretischer Ansatz: Rational Choice (Humankapitalansatz, Signaling und Screening, Diskriminierungstheorien); Netzwerktheorie und Sozialkapital (u.a. strength of weak ties, strukturelle Autonomie, Rangprestige und implizites Wissen); soziale Reproduktion (Transformation von Kapitalformen, wiss. Feld und symbolische Macht). Methodischer Ansatz: Ereignisdatenanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 716 Fälle; Habilitierte der Fächer Soziologie, Mathematik und Jura; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gross, Christiane; Jungbauer-Gans, Monika; Kriwy, Peter: Die Bedeutung meritokratischer und sozialer Kriterien für wissenschaftliche Karrieren - Ergebnisse von Expertengesprächen in ausgewählten Disziplinen, Beiträge zur Hochschulforschung 2008 (im Erscheinen).+++Gross, Christiane; Jungbauer-Gans, Monika: Wird man so tatsächlich Prof? Anmerkungen zum Forumsbeitrag von Plümper und Schimmelfennig. in: Politische Vierteljahresschrift, 48, 2007, 3, S. 553-558. ARBEITSPAPIERE: Jungbauer-Gans, Monika; Gross, Christiane: Women in science. An empirical study of scientific careers in law, mathematics and sociology. Paper presented at the 1. ISA Forum, Barcelona, September 2008. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Soziologie (Westring 400, 24098 Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-880-4373, e-mail: [email protected]) [38-F] Haase, Claudia M., Dr. (Bearbeitung); Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr.; Heckhausen, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung): Entwicklungsgestaltung beim Übergang vom Studium in den Beruf INHALT: (How) can individuals bring about adaptation in their development themselves? This was the starting question for the present project on agency and adaptive development in the transition from university to work. A 4-wave longitudinal study with 523 German university graduates was conducted starting at graduation and continuing until one year after graduation. Graduates were selected from four fields of study with favorable (i.e., medicine, psychology) and unfavorable (i.e., architecture, humanities) employment prospects. Data were analyzed

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using latent growth curve modeling. The findings demonstrated changes in all constructs under investigation, supporting a plasticity perspective on human development (e.g., Baltes, 1987) and defying accounts that personality is "set like plaster" (cf. Costa & McCrae, 1994) or that well-being is fixed to a set point (cf. Lykken & Tellegen, 1996). Moreover, the observed changes were not random, but could be systematically predicted. Supporting major premises of the action-phase model of developmental regulation (Heckhausen, 1999) it was found that engaging with work goals promoted subjective and psychological well-being as well as subjective and objective aspects of work adaptation. Work-related goal engagement in turn was promoted by a learning goal orientation (e.g., "want to broaden my horizon") whereas a status goal orientation (e.g., "want high social status") did not further goal engagement. These findings held across different fields of study, suggesting that agency made a difference across low- and high-opportunity contexts.| METHODE: Untersuchungsdesign: Mikrosequentielle Längsschnittstudie DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung (Stichprobe: n=523). Qualitative Interviews (Stichprobe: n=15; Absolventen deutscher Hochschulen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Haase, C.M.; Silbereisen, R.K.; Heckhausen, J.: Goal adjustment profiles and well-being trajectories during a life-span transition. in: Salewski, C. (Chair): Adaptive goal adjustment and well-being. Symposium, International Congress of Psychology, Berlin, Germany. 2008.+++Haase, C.M.: Agency and adaptive development in the transition from university to work: A longitudinal study. Zugl. Jena, Univ., Diss. 2007. Jena 2007. (Download under: nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:27-20080407-103621-9 ).+++Haase, C. M.: Life goals, control striving, and positive development during the transition from college to work. in: Heckhausen, J.: Agency in the transition from school to work and college. Invited symposium conducted at the annual European Conference for Developmental Psychology. Jena 2007.+++Haase, C.M.: Intrinsische Motivation, Zielengagement und adaptive Entwicklungsverläufe beim Übergang vom Studium in den Beruf. Presented at the third meeting of Studies in Developmental Science. Erlangen 2006.+++Haase, C.M.; Heckhausen, J.: Achievement - not power, affiliation, money - motivation spurs goal engagement and control before the school-to-work transition. Poster presented at the biennial meeting of the Society for Research on Adolescence. San Francisco, CA. 2006.+++Haase, C.M.: Entwicklungsgestaltung an beruflichen Lebensübergängen. Presented at the second meeting of Studies in Developmental Science. Jena 2006.+++Haase, C.M.: Ansichten, Zufriedenheit und Richtungen nach dem Studium. Presented at the first meeting of Studies in Developmental Science. Halle 2005.+++Haase, C.M.: Entwicklungsgestaltung an einem beruflichen Wendepunkt. Scholarship proposal funded by the German National Academic Foundation. 2004.+++Haase, C.M.: Agency in the transition from university to work. Presented at the first conference of the Center for Applied Developmental Science. Weimar 2004. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena); Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science (Semmelweisstr. 12, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[39-L] Hano, Elisabeth: Kompetenz und Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter im Sozialwesen: eine explorative Studie zur Subjektperspektive am Beispiel langjähriger, älterer Mitarbeiter in der Behindertenhilfe, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2009, XIII; 287 S., ISBN: 978-3-86573-421-1 INHALT: "Das Sozialwesen ist durch die aktuelle demographische Entwicklung in doppelter Hinsicht gefordert. Nicht nur die Klienten werden älter, sondern auch die Mitarbeiter, die sie betreuen. Zugleich gilt die Arbeit in pflegerischen und sozialen Berufen als besonders belastend. Überdurchschnittlich häufige vorzeitige Berufsausstiege und krankheitsbedingte Fehlzeiten sind die offensichtliche Folge. Vor diesem Hintergrund stellt sich die drängende Frage, wie es in Zukunft gelingen kann, Mitarbeiter in den Arbeitsfeldern des Sozialwesens bis zum Renteneintrittsalter motiviert, kompetent und leistungsfähig zu erhalten. Am Beispiel älterer, langjähriger Mitarbeiter in der Behindertenhilfe wird der Frage nachgegangen, wie Ältere selbst ihre aktuelle Kompetenz und Leistungsfähigkeit sowie deren Entwicklung im berufsbiographischen Verlauf erleben, und was aus ihrer Sicht förderlich für ein langfristig gutes Arbeiten in sozialpflegerischen Tätigkeitsfeldern ist. Dazu sind umfassende, berufsbiographische Interviews geführt und mit dem Ansatz der abduktiven Theoriebildung ausgewertet worden." (Autorenreferat) [40-L] Hardering, Friedericke: Überlegungen zum Wandel berufsbiographischer Skripte in unsicheren Zeiten, in: Jan Rohwerder (Hrsg.) ; Christian Volk (Hrsg.): Junge politikwissenschaftliche Perspektiven : Dokumentation der Aachener Herbstgespräche, Hamburg: Kovac, 2009, S. 93-111 INHALT: Die Verfasserin fragt nach den Auswirkungen beruflicher und sozialer Unsicherheit auf Lebensläufe und Lebenslaufmuster. Auf der Basis von Martin Kohlis Institutionalisierungs- und Deinstitutionalisierungsthese geht es um die Frage, wie der Wandel hin zu reflexiven Biographien beschrieben werden kann - als Befreiung aus rigiden normalbiographischen Erwartungsmustern oder als Verlust einer biographischen Orientierungslinie. Auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen über biographische Orientierungen wird eine Perspektive auf den gegenwärtigen Wandel berufsbiographischer Skripte vorgeschlagen. Sie zeigt, dass die Normalbiographie trotz des empirischen Rückgangs des Normalarbeitsverhältnisses ihre Gültigkeit als herrschende Fiktion kaum eingebüßt hat. Der Wunsch nach Kontinuität und einem gewissen Maß an Planbarkeit besitzt für die Individuen nach wie vor einen zentralen Stellenwert. Diese Diskrepanz zwischen Erwartung und Erfahrung stellt ein wachsendes Spannungsverhältnis dar. (ICE2) [41-L] Heyder, Ulrich: Bologna-Reformen im Hochschulwesen und Berufsbefähigung als verbindliches Studienziel, in: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 26/2009, H. 1, S. 48-73 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424) INHALT: In der Umsetzung des Bologna-Prozesses ist einiges von den ursprünglichen Zielen hängen geblieben, anderes, das die alten Studiengänge doch leisten konnten, ist verloren gegangen bzw. nicht adäquat ersetzt oder umgewandelt worden. Im vorliegenden Beitrag wird nicht die gesamte Reform zum Thema sondern ein Schwerpunkt, d. h. die Frage: wie kann

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soFid Berufssoziologie 2010/1 2 Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung man, ohne die Ansprüche an das Fachstudium in der Substanz (nicht im Umfang) zu schmälern, in den neuen Universitätsstudiengängen das zentrale Ziel der Reform, die Berufsbefähigung (einschließlich der Frage des Eintritts in das Berufssystem) erfolgreich erreichen? Im Zentrum stehen für den Autor hier die "Schlüsselkompetenzen": Sie ermöglichen es, die Arbeitsqualifikation wieder ganzheitlich zu definieren (Werte, Verhalten und Entscheiden gehören zusammen, ebenso Hand- und Kopfarbeit). Insgesamt geht es um die Zusammenführung von Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz. (ICA2)

[42-L] Kändler, Wolfram C.: Anpassung und Abgrenzung: zur Sozialgeschichte der Lehrstuhlinhaber der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und ihrer Vorgängerakademien, 1851 bis 1945, (Pallas Athene, Bd. 31), Stuttgart: Steiner 2009, 318 S., ISBN: 978-3-515-09361-3 INHALT: "Mit den Technischen Hochschulen etablierte sich im 19. Jahrhundert ein neuer Hochschultyp in den deutschen Staaten - der jedoch um Gleichberechtigung innerhalb der bestehenden Universitätslandschaft zu kämpfen hatte. Zwar schufen sich die neuen Hochschulen eigene Fächer und Methoden, aber in Strukturen und Formen suchten sie sich den älteren Universitäten anzupassen: Gerade die Professoren wollten das hohe gesellschaftliche Ansehen ihrer universitären Kollegen teilen. Am Beispiel der Charlottenburger Hochschullehrer untersucht der Autor den sozialgeschichtlichen Hintergrund dieser Entwicklung. Dabei nimmt er vor allem die soziale Herkunft der Professoren, ihren Bildungs- und Werdegang, die Umstände ihrer Berufung an die Technische Hochschule und ihre Einkommensverhältnisse in den Blick. Anhand dieser Indikatoren zeigt die Studie, wann und für wen die Charlottenburger Hochschule attraktiv war und wie ihre Position unter den übrigen Technischen Hochschulen und Universitäten der deutschen Staaten einzuschätzen ist." (Autorenreferat) [43-L] Kels, Peter; Vormbusch, Uwe: Transnationale Projektarbeit: berufsbiografische Strategien der Sicherung von Autonomie, Zugehörigkeit und Identität, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 34/2009, H. 4, S. 60-76 (Standort: USB Köln(38)-XH2528; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11614-009-0040-5) INHALT: "Der Beitrag zielt auf die Erweiterung der Diskussion über die Globalisierung des Managements durch die Untersuchung einer mittleren Ebene von hoch qualifizierten Beschäftigten im transnationalen Projekteinsatz. Im Gegensatz zu der These einer sich herausbildenden 'Weltkultur des Managements' (Kanter 1996) werden die Widersprüche und Ambivalenzen globaler Projektarbeit anhand der Identitätskonzepte, der Karrierestrategien sowie der sozialen Einbettung von technischen und kaufmännischen Projektmanagern herausgearbeitet. Auf der Grundlage problemzentrierter Interviews und von Gruppendiskussionen unterscheiden wir drei Strategien berufsbiografischer Gestaltung, mittels derer Subjekte in einer unbeständigen, hochgradig flexibilisierten Arbeits- und Lebenswelt um Zugehörigkeit und individuelle Geschichte ringen." (Autorenreferat)

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[44-F] Kettner, Anja (Bearbeitung); Rebien, Martina (Leitung): Stellenbesetzungsprozesse über soziale Netzwerke INHALT: Analyse der Bedeutung von Netzwerken bei der Stellenbesetzung aus betrieblicher Perspektive. ART: BEGINN: 2008-05 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [45-F] Kreiml, Thomas; Denkmayr, Eva (Bearbeitung); Mosberger, Brigitte (Leitung): Berufsfindung und Beschäftigungschancen von UniversitätsabsolventInnen in der Privatwirtschaft INHALT: Bestimmte Studienrichtungen in Österreich weisen spezifische Arbeitsmarkt- und Einstiegsprobleme für die AbsolventInnen auf. Ziel des Projekts ist es, Aufschluss über Probleme, Strategien und Zugangswege in den Arbeitsmarkt von AkademikerInnen zu erhalten. Der Fokus der Studie liegt dabei auf dem privatwirtschaftlichen Sektor und dem halböffentlichen Bereich. Schwerpunktmäßig werden in methodischer Anlehnung an das Vorgängerprojekt (AkademikerInnen I) vier Studienrichtungen mit humanmedizinischem, rechtswissenschaftlichem sowie geisteswissenschaftliche Hintergrund herausgegriffen. Die ausgewählten Studienrichtungen sind in besonderem Maße arbeitsmarktrelevant, nicht zuletzt weil sie - über Österreich verteilt - eine sehr große Anzahl an Studierenden und AbsolventInnen aufweisen; im Einzelnen: Veterinärmedizin, Rechtswissenschaft, ÜbersetzerIn/ Dolmetsch (Translationswissenschaften), Geschichte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich METHODE: Die Studie wird eine telefonische Befragung von 340 UniversitätsabsolventInnen umfassen, deren akademischer Abschluss mindestens zwei und höchstens fünf Jahre zurückliegt. Zusätzlich werden ExpertInnen aus der Privatwirtschaft, aus den Standesvertretungen und Berufsorganisationen, aus dem universitären Bereich und aus dem AMS zu den Themenschwerpunkten "Berufseinstieg und berufliche Stabilisierung", "Einkommen und Aufstiegschancen" sowie zu typischen Karrierechancen und Trends befragt. In einem dritten Teil sollen aktuelle auf die Arbeitsmarktsituation von UniversitätsabsolventInnen bezogene Studien und Arbeiten, zugängliche Statistiken und Trendanalysen eingearbeitet werden. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Arbeitsmarktservice Österreich FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: abif - analyse beratung und interdisziplinäre forschung (Einwanggasse 12, 1140 Wien, Österreich) [46-L] Kühn, Alexandra; Rüter, Maike: Arbeitsmarkt und Behinderung: neue Anforderungen an die soziale Arbeit?, (Hildesheimer Schriften zur Sozialpädagogik und Sozialarbeit, Bd. 17), Hildesheim: Olms 2008, 173 S., ISBN: 978-3-487-13878-7 INHALT: "Soziale Arbeit findet unter zunehmend erschwerten ökonomischen Bedingungen statt. Der Berufsalltag von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in der beruflichen Rehabilitation

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soFid Berufssoziologie 2010/1 2 Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung steht unter nachhaltigem Einfluss beispielsweise der Ausweitung des Niedriglohnsektors, der Prekarisierung der Arbeitsplätze und der hohen Arbeitslosenzahl von Schwerbehinderten. Der wachsende Wettbewerb unter den Trägern, die Kürzungen im Gesundheitswesen und die Finanzierungsmöglichkeit des Persönlichen Budgets verschärfen die Situation und treiben den Ambulantisierungsprozess von Unterstützungsstrukturen voran. In der Berufspraxis wird häufig zwischen Sozialer Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen und Sozialer Arbeit in Integrationsprojekten, Integrationsfachdiensten und Assistenzdiensten unterschieden. Die vorliegende Studie weist jedoch nach, dass gleiche Anforderungen an Soziale Arbeit gestellt werden, unabhängig in welchen Strukturen und unter welchen Rahmenbedingungen sie stattfindet. Um behinderten Menschen ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu ermöglichen, sind Sozialarbeiter und Sozialpädagogen mehr denn je dazu aufgefordert, Rahmenbedingungen einzuschätzen und unter diesen das eigene Handeln zu reflektieren. Entsprechend muss es heute Ziel von Sozialer Arbeit insgesamt sein, sich zu professionalisieren und das eigene Wissen fallweise anzuwenden, ohne ökonomische Zwänge oder klassische Handlungsmöglichkeiten außer Acht zu lassen." (Autorenreferat)

[47-L] Kühne, Mike: Berufserfolg von Akademikerinnen und Akademikern: theoretische Grundlagen und empirische Analysen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 243 S. INHALT: "Berufserfolg stellt ein zentrales theoretisches Konstrukt in der Lebensverlaufs- und Bildungsforschung dar. In diesem Buch wird insbesondere für den Berufserfolg von Akademikerinnen und Akademikern unter Berücksichtigung sowohl objektiver als auch subjektiver Indikatoren eine Operationalisierung präsentiert, die der Komplexität des Konstruktes Berufserfolg Rechnung trägt. Anhand der verwendeten Längsschnittdaten wird aufgezeigt, wie sich Berufseintritt und der sich anschließende Berufsverlauf bei Hochqualifizierten gestalten können und welche Determinanten dabei einen besonderen Stellenwert besitzen." (Autorenreferat) [48-F] Lödermann, Anna, Dipl.-Päd.; Scharrer, Katharina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr. (Leitung): Studie Beschäftigungsfähigkeit an Universitäten INHALT: a) Unternehmensbefragung (in Kooperation mit der IHK Schwaben): Kompetenzanforderungen an Universitäts-Absolventen, Beschäftigungsfelder und -positionen. b) Studierendenbefragung: Kompetenzentwicklung im Studium, berufsvorbereitende Maßnahmen, berufliche Wünsche und Erwartungen an den Arbeitgeber. ZEITRAUM: 2009-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Schwaben, Augsburg METHODE: Quantitative (vor allem deskriptive) Empirische Sozialforschung (Fragebogenstudie). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 300; Unternehmen im Raum Augsburg; Auswahlverfahren: geschichtet); Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 2.000; Bachelor- und Masterstudenten der Universität Augsburg; Auswahlverfahren: geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Universität Augsburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Augsburg, Gender Zentrum Augsburg (Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg) KONTAKT: Projektteam (Tel. 0821-598-4609, e-mail: [email protected]) [49-L] Minssen, Heiner: Karriere durch Auslandsentsendungen?, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 34/2009, H. 4, S. 41-59 (Standort: USB Köln(38)-XH2528; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/ s11614-009-0039-y) INHALT: "Gemeinhin werden Auslandsentsendungen als karriereförderlich angesehen. Am Beispiel der deutschen chemischen Industrie wird in diesem Aufsatz gezeigt, dass Auslandsentsendungen weniger verbreitet sind, als angesichts der zahlreichen Literatur über Expatriates angenommen werden könnte. Sie sind zwar karriereförderlich in dem Sinne, dass sie die Erfahrung einer in hohem Maße selbständigen Tätigkeit ermöglichen, und deswegen betrachten Expatriates ihre Auslandsaufenthalte rückblickend als wichtigen Karrierebaustein. Sie zahlen sich aber nach der Rückkehr in das Entsendeunternehmen nicht in einem Aufstieg in der innerbetrieblichen Hierarchie aus. Doch die damit verbundenen Enttäuschungen führen nicht zu erhöhten Kündigungsraten. Expatriates bleiben ihrem ehemaligen Unternehmen treu. Die Karrieren von Expatriates sind sehr organisationsgebunden, von 'boundaryless careers' kann nicht die Rede sein." (Autorenreferat) [50-F] Möller, Heidi, Prof.; Herbolzheimer, Anna, M.rer.soc.oec. (Bearbeitung): Konzeption und Evaluation eines ProfessorInnenassessments INHALT: Projektstand: Datenerhebung mit ProfessorInnen abgeschlossen, Katamnese steht aus. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hypobank Tirol INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel); Universität Innsbruck, Fak. für Bildungswissenschaften (Schöpfstr. 3, 6020 Innsbruck, Österreich) KONTAKT: Möller, Heidi (Prof.Dr. 0561-804-2979, e-mail: [email protected]); Herbolzheim, Anna (Tel. 0043-512-507-8699, Fax: 0043-512-507-2765, e-mail: [email protected]) [51-L] Müller, Hans-Georg: Wissenschaftlich Beschäftigte als Verlierer der Hochschulreformen: die Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Mittelbaus am Beispiel NordrheinWestfalens, in: Paul Kellermann (Hrsg.) ; Manfred Boni (Hrsg.) ; Elisabeth Meyer-Renschhausen (Hrsg.): Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik : Forschung und Lehre unter Kuratel betriebswirtschaftlicher Denkmuster, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 205-215

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INHALT: Der Beitrag zeigt, dass der Umbau der Hochschulen nach ausschließlich ökonomischen Prinzipien und der Abbau von Arbeitnehmerrechten den Arbeitsplatz Hochschule zunehmend unattraktiv machen. In vielen Bereichen können bereits jetzt Stellen für wissenschaftlich Beschäftigte nicht mehr besetzt werden. Der wissenschaftliche Nachwuchs erhält bessere Angebote im außerwissenschaftlichen Bereich oder an ausländischen Hochschulen. Auch pressewirksame Rückholprogramme für qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland helfen hier nicht weiter. Dringend erforderlich ist vielmehr an den Hochschulen eine Kultur der Personalentwicklung, die das qualifizierte Personal fördert und unterstützt und ihre wissenschaftliche Weiterqualifizierung sicherstellt. Dazu bedarf es vor allem auch eines gesetzlichen Rahmens, der Hochschulen wieder attraktiv für junge Forscher macht. Befristete Verträge müssen mit ausreichender Laufzeit versehen und eine ausreichende Anzahl unbefristeter Verträge unterhalb der Professur bereitgestellt werden. Schließlich kann die Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule wieder verbessert werden durch angemessene Arbeitnehmerrechte und Beteiligung an Entscheidungsprozessen. Die Gesetzesnovellen der letzten Jahre in NRW haben - so das Fazit des Autors - diese Ziele verfehlt und die Leistungsfähigkeit der Hochschulen geschwächt. (ICA2) [52-L] Pichler, Edith: Geisteswissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund im Beruf am Beispiel des wissenschaftlichen Standorts Berlin: einige Fakten und "Diskurse", (COMCAD Working Papers, No. 51), (Conference "Migration(s) and Development(s) - Transformation of Paradigms, Organisations and Gender", 2008), Bielefeld 2008, 20 S. (Graue Literatur; www.uni-bielefeld.de/tdrc/ag_comcad/downloads/workingpaper_51_pichler.pdf) INHALT: "Im Kontext der Untersuchung stellte sich die Frage, welche Rolle das kulturelle Kapital und das Habitus für die soziale Mobilität von Personen mit Migrationshintergrund spielt, und inwieweit es ihnen gelingt, zu den sogenannten Werteliten bzw. Exzellenzen zu gehören. Als ein Indikator dieses Prozesses gilt u.a. ihr möglicher Zugang als Wissenschaftler in die universitären Einrichtungen. In diesem Zusammenhang war von Interesse herauszufinden, zu welchen Migrantentypen diese Werteliten gehören: Sind sie Nachkommen der sogenannten 'Gastarbeitergeneration' oder Angehörige der neuen 'postmodernen' Migrantentypen; oder gehören sie vorwiegend zu den akademischen Mobilen, die von den verschiedenen akademischen/ wissenschaftlichen Austauschprogrammen profitieren. Sind diese Exzellenzen immer noch eher ein Bespiel für eine räumliche Mobilität in einem transnationalem Kontext oder sind sie zunehmend auch ein Zeichen von vertikalen und sozialen Mobilitätsprozessen innerhalb der alteingesessenen Communities?" (Autorenreferat) [53-L] Reeb, Christian: Familie und Beruf meistern!: Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Doppelverdienern mit kleinen Kindern, (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag. Reihe Psychologie, Bd. 16), Marburg: Tectum Verl. 2009, 212 S., ISBN: 978-3-8288-2019-7 INHALT: "Sie gehören in unserer Gesellschaft wohl zu den am stärksten geforderten Personen: Paare mit kleinen Kindern, in denen beide Partner berufstätig sind. Eltern, die dieser Doppelbelastung ausgesetzt sind, wissen oft nicht mehr, wie sie tagtäglich den Spagat zwischen Familie und Beruf meistern sollen. Der Autor fasst in diesem Buch zunächst den aktuellen For-

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schungsstand zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zusammen und geht dann der Frage nach, welche Möglichkeiten die betroffenen Familien selbst haben, ihre gefühlte Balance zwischen den beiden wichtigsten Lebensbereichen zu verbessern. Aufbauend auf seinem Erstlingswerk 'Der steinige Weg zur Work-Familiy Balance' untersucht er detailliert die Wirkung einer Reihe von Strategien auf diese Balance und überprüft außerdem, ob es einen bestimmten Typus von Vätern oder Müttern gibt, der diese Strategien besonders wirkungsvoll einsetzt." (Autorenreferat). [54-F] Schupp, Caroline, M.A. (Bearbeitung); Wehling, Pamela, Dr. (Leitung): "ini.KAB" - Initiative Kommunikationsassistenz für den Beruf. Qualifizierung von Berufsrückkehrenden und Arbeitssuchenden zu Kommunikationsassistenten zur Sicherung und Teilhabe schwer behinderter hörgeschädigter Menschen am Arbeitsleben INHALT: Seit 2001 bietet das Sozialgesetzbuch IX schwer behinderten Menschen die Möglichkeit, eine sogenannte Arbeitsassistenz in Anspruch zu nehmen. Diese Arbeitsassistenz unterstützt schwer Behinderte dabei, eine berufliche Tätigkeit selbständig auszuüben. Bei Berufstätigen mit Hörschädigungen besteht vorrangig ein Bedarf auf Kommunikationsassistenz im Arbeitsalltag. Die Finanzierung erfolgt seit 2008 in Form eines trägerübergreifenden persönlichen Budgets, mit dem Menschen mit schweren Behinderungen eine unterstützende Assistenz beschäftigen können. Trotz dieses gesetzlichen Anspruchs auf Förderung der beruflichen Teilhabe ist die Inanspruchnahme der Dienstleistung 'Kommunikationsassistenz' derzeit verschwindend gering. Die Chancen und Möglichkeiten zur Sicherung der Arbeitsleistung und des Arbeitsplatzes gem. Paragraph 102 Abs. 4 SGB IX sind zu wenig bekannt und werden kaum genutzt. In Nordrhein-Westfalen stehen ca. 6.700 anspruchsberechtigten hörgeschädigten Erwerbstätigen gegenwärtig 10 praktizierende Arbeitsassistierende gegenüber. Darüber hinausgehend existiert weder ein fundiertes Tätigkeitsbild der Kommunikationsassistenz noch liegt ein spezieller Qualifizierungsplan vor. Zugleich gilt es, durch eine am Arbeitsmarkt orientierte Qualifizierung Berufsrückkehrenden und Arbeitsuchenden den Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu erleichtern. Indem Berufsrückkehrende und Arbeitsuchende zu Kommunikationsassistenten für hörgeschädigte Erwerbstätige qualifiziert werden, wird das damit einhergehende Beschäftigungs- und Integrationspotential zusammengeführt und nutzbar gemacht. Das Projekt hat somit folgende Ziele: a) Erarbeitung eines zertifizierten Ausbildungs- und Qualifizierungsplans auf Teilzeit-Basis (30 U-Std./ Woche); b) Erprobung des innovativen Qualifizierungskonzeptes für 20 Berufsrückkehrende und Arbeitssuchende durch eine theoretische, anwendungsorientierte und betriebspraktische Qualifizierung; c) Öffentlichkeitsarbeit, Mainstreaming und Information der betroffenen Hörgeschädigten und ihrer Arbeitgeber über die Assistenzmöglichkeiten; d) Aufbau einer Vermittlungsagentur sowie Vermittlung ausgebildeter Arbeitsassistentinnen in Beschäftigung. Kooperationspartner: büscher kuntscher piorr (bkp) GbR, Bochum; Deutscher Schwerhörigenbund (DSB) e.V.; Deutscher Schwerhörigenbund Landesverband NRW e.V.; Verwaltung der Ruhr-Universität Bochum. ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Bochum, Institut für Arbeitswissenschaft Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung (44780 Bochum) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0234-32-27731, e-mail: [email protected])

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[55-L] Sender, Wolfgang: Die Berufsbiografie von Marineoffizieren: Berufswahl, berufliche Erwartungen und Evaluation der Offizierausbildung an der Marineschule Mürwik - Ergebnisse der Befragungen der Crews VII/2005 bis VII/2008, (Forschungsbericht / Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr, 87), Strausberg 2009, 201 S., ISBN: 978-3-941481-00-8 (Graue Literatur; www.sowi.bundeswehr.de/portal/a/swinstbw/leistung/forber/b20062010? yw_contentURL=/01DB040600000001/W27WD7Y9060INFODE/content.jsp) INHALT: "Seit 2005 führt das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr Studien zur Berufsbiografie von Marineoffizieren durch. Dabei sollen im Schwerpunkt die Motivationen und Erwartungen von Marineoffizieranwärtern und Marineoffizieren an den Dienst in der Bundeswehr festgestellt werden. Zudem sollen ihre Bewertungen der Bundeswehr und ihre Entwicklung in den Streitkräften im Verlauf bilanziert werden. Die Daten über Wege und Bedingungen der Berufsfindung, -entscheidung und -entwicklung werden vor dem Hintergrund erhoben und analysiert, dass die Personalwerbung, -gewinnung und -entwicklung der Bundeswehr vor großen Herausforderungen steht. Die Bundeswehr muss künftig weitere Anstrengungen unternehmen, um die Planstellen auch weiterhin mit geeignetem Personal besetzen zu können. Um zur Bewältigung dieser Herausforderungen das notwendige empirische Grundlagenmaterial bereitzustellen, wurde im September 2008 als Forschungsbericht zunächst die Analyse der Ausbildungsbewertung der Marineoffizieranwärter der Crews VII/2005 und VII/2006 an der Marineschule Mürwik vorgelegt. Bei diesem Bericht handelte es sich dabei ausschließlich um Ergebnisse aus Modul II des Forschungsprojekts. Im hier vorgelegten Bericht folgt nun eine Ergebnisdarstellung, die zusätzlich Ergebnisse zu Modul I (Berufswahl und Erwartungen der Marineoffizieranwärter) liefert und unter anderem über die Herkunft und die berufliche Motivation der Marineoffizieranwärter Auskunft gibt. Die Erkenntnisse aus Modul II (Evaluation des ersten Ausbildungsjahres) werden gleichzeitig aktualisiert, indem zusätzlich die Bewertung der Ausbildung an der Marineschule Mürwik durch Crew VII/2007 einbezogen wird. Zwischenzeitlich liegen dem hier vorgelegten Forschungsbericht damit Befragungsergebnisse von 982 Offizieranwärtern zugrunde." (Autorenreferat) [56-F] Spurk, Daniel, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Abele-Brehm, Andrea, Prof.Dr. (Leitung): Lebenszufriedenheit und Berufserfolg: längsschnittliche Analyse des Zusammenhangs unter Berücksichtigung von Moderatoren und Mediatoren INHALT: Es erscheint intuitiv einleuchtend, dass Berufserfolg die Lebenszufriedenheit beeinflusst. Ist dies so und wenn ja, ist der Einfluss immer positiv? Gibt es jedoch auch einen umgekehrten Einfluss von Lebenszufriedenheit auf Berufserfolg? Sind zufriedene Menschen beruflich erfolgreicher? Erste Befunde beantworten diese Frage positiv, allerdings ist die Datenbasis noch recht klein. Im Projekt werden mittels zweier großer längsschnittlicher Datensätze, die die berufliche Entwicklung von Universitätsabsolvierenden über einen Zeitraum von bis zu 13 Jahren umfassen und gleichzeitig Daten zu verschiedenen Indikatoren von Lebenszufriedenheit beinhalten, verschiedene Modelle zum Zusammenhang von Berufserfolg und Lebenszufriedenheit umfangreich und methodisch anspruchsvoll getestet. Hierbei wird zwischen objektivem und subjektivem Berufserfolg differenziert. Die Hypothesen lauten, dass der Einfluss von objektivem Berufserfolg auf die Lebenszufriedenheit sowohl positiv als auch negativ sein kann und in seiner Richtung durch weitere Faktoren beeinflusst wird; sowie dass Lebenszufriedenheit einen positiven Einfluss auf den objektiven und auf den subjektiven Be-

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rufserfolg ausübt. Der reziproke Effekt von subjektivem Berufserfolg auf Lebenszufriedenheit wird untersucht. ZEITRAUM: 1995-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Psychologie Lehrstuhl Sozialpsychologie (Bismarckstr. 6, 91054 Erlangen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 09131-8522757, e-mail: [email protected]) [57-F] Spurk, Daniel, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Abele-Brehm, Andrea E., Prof.Dr. (Leitung): Psychologische Determinanten der beruflichen Laufbahnentwicklung junger Akademikerinnen und Akademiker (BELA-E) INHALT: Im Rahmen des Projekts BELA-E werden geschlechts- und fachspezifische Unterschiede in der beruflichen Entwicklung von Akademikerinnen und Akademikern längsschnittlich unter sozialpsychologischer Perspektive untersucht. Dabei werden nicht nur berufliche Entwicklung, sondern auch die wechselseitige Abhängigkeit von beruflicher und privatfamiliärer Entwicklung untersucht. Fragestellung: Beschreibung beruflicher und auch privater Entwicklung bei Akademikern und Akademikerinnen verschiedener fachlicher Herkunft. Welche Faktoren wirken fördernd oder hemmend auf die berufliche Entwicklung bei Personen beiderlei Geschlechts ein? Wie verändern sich Personen durch Berufserfahrungen? Unterschiede im beruflichen Erfolg zwischen Fachrichtungen sind größer als die zwischen Männern und Frauen, dennoch sind Frauen schon in der Berufseinstiegsphase weniger erfolgreich als Männer. Alter, Studienleistungen, Selbstwirksamkeitserwartungen, persönliche Ziele, Familienstand etc. beeinflussen die berufliche Entwicklung und den beruflichen Erfolg. ZEITRAUM: ab 12/1994 GEOGRAPHISCHER RAUM: Univ. Erlangen-Nürnberg METHODE: Theorie: sozial-kognitives Modell beruflicher und privater Entwicklung; Geschlecht als soziale Kategorie und daraus resultierend Modell multipler notwendiger und multipler hinreichender Bedingungen von Berufserfolg. Methode: gemischt quer-längsschnittliches Design mit 2 Stichproben und bisher sechs Erhebungszeitpunkten, weitere Erhebungen geplant. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=1.500; 1. Erhebung direkt nach Examen N=1.500 - Rücklauf 44%, 2. Erhebung 1,5 Jahre nach Examen N=1.074 - Rücklauf 78%, 3. Erhebung 3,5 Jahre nach Examen N=1.030 - Rücklauf 90%, 4. Erhebung 7 Jahre nach Examen N=1.149 - Rücklauf 88% des Absolventenjahrgangs 94/95, Universität Erlangen-Nürnberg, 5. Erhebung 10 Jahre nach dem Examen N=933 - Rücklauf 88%; 6. Erhebung 12 Jahre nach dem Examen N=891 - Rücklauf 90%; Auswahlverfahren: total -Jura, Medizin, Philosophische, Technische, Naturwissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehramtsabsolvierende-. 2. Stichprobe: N=430; 1. Erhebung direkt nach Examen N=430 - Rücklauf 44%, 2. Erhebung 1,5 Jahre nach Examen N=323 - Rücklauf 82%, 3. Erhebung 3,5 Jahre nach Examen - Rücklauf 95%, 4. Erhebung 7 Jahre nach Examen N=382 - Rücklauf 93% Absolventen der Universität ErlangenNürnberg, 5. Erhebung 10 Jahre nach dem Examen N=289 - Rücklauf 84%; 6. Erhebung 12 Jahre nach dem Examen N=279 - Rücklauf 90%; Auswahlverfahren: Teilerhebung -Jura, Medizin, Philosophische, Naturwissenschaftliche und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Abele, A.E.; Nitzsche, U.: Der Schereneffekt bei der beruflichen Entwicklung von Ärztinnen und Ärzten. in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 127,

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2002, S. 2057-2062.+++Abele, A.E.; Schute, M.; Andrä, M.S.: Ingenieurin vs. Pädagoge. Berufliche Werthaltungen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen als Resultat interessenspezifischer Selektions- und fachspezifischer Sozialisationseffekte. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 1999, S. 84-99.+++Abele, A.E.; Stief, M.: Prädiktoren von Akademikererwerbslosigkeit: Ergebnisse der Erlanger Längsschnittstudie zur beruflichen Laufbahnentwicklung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen im Vergleich (BELA-E). in: Zempel, J.; Bacher, J.; Moser, K. (Hrsg.): Erwerbslosigkeit. Ursachen, Auswirkungen und Interventionen. Psychologie sozialer Ungleichheit, Bd. 12. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 45-66.+++Stief, M.: Selbstwirksamkeitserwartungen, Ziele und Berufserfolg: eine Längsschnittstudie. Aachen: Shaker 2001.+++Dies.: The dynamics of masculine-agentic and feminine-communal traits. Findings from a prospective longitudinal study. in: Journal of Personality and Social Psychology, 2003, Nr. 85, pp. 768-776.+++Abele, A.E.; Dette, D.; Herrman, B.: Lehrerinnen und Lehrer. Vom Examen zum Schuldienst. in: Abele, A.E.; Hoff, E.; Hohner, H.-U. (Hrsg.): Frauen und Männer.+++Dette, D.E.: Berufserfolg und Lebenszufriedenheit. Längsschnittliche Befunde.+++Cohrs, J.C.; Abele, A.E.: Einflüsse von Zielerreichung und Arbeitsplatzmerkmalen auf die Arbeitszufriedenheit: ein Vergleich verschiedener Berufsgruppen. in: Wirtschaftspsychologie, 2005, Nr. 7, S. 21-34.+++Cohrs, J.C.; Abele, A.E.; Dette, D.E.: Integrating situational and dispositional determinants of job satisfaction: Findings from three samples of professionals. in: Journal of Psychology: Interdisciplinary & Applied, 2006, Nr. 140, pp. 363-395.+++Abele, A.E.: Karriereverläufe und Berufserfolg bei Medizinerinnen. in: Dettmer, S.; Kaczmarczyk, G.; Bühren, B. (Hrsg.): Karriereplanung für Ärztinnen. Heidelberg: Springer Verl., S. 35-57.+++Abele, A.E.: Frauen, Macht und Führung. Daten, Fakten, Zahlen. in: Börchers, K.; Kirchner, H.; Trittmacher, S. (Hrsg.): Den Chefsessel im Visier - Führungsstrategien für Ärztinnen. Stuttgart: Thieme 2007, S. 99-106.+++Dies.: Geschlechterdifferenz aus sozialpsychologischer Sicht. in: Krebs, U.; Forster, J. (Hrsg.): Sie und Er interdisziplinär. Aktuelle Themen interdisziplinär, Bd. 1. Berlin: Lit Verl. 2007, S. 165180.+++Abele, A.E.; Heismann, C.: Juraabsolventinnen und -absolventen auf dem Weg vom Examen in den Beruf - Ergebnisse einer Langzeitstudie. in: Juristische Ausbildung, 2007, Nr. 12, S. 902-905.+++Abele, A.E.; Wiese, B.: The nomological network of self-management strategies and career success. in: Journal of Occupational and Organizational Psychology, 2007 (in press).+++Abele, A.E.: Geschlechterdifferenz aus sozialpsychologischer Sicht. in: Röder, U.; Kugelmann, C.; Weigelt-Schlesinger, Y.; Möhwald, M. (Hrsg.): Frauen am Ball. Analysen und Perspektiven der Genderforschung. in: TrendSportWissenschaft, Nr. 11. Hamburg: Czwalina Verl. 2008, S. 29-36.+++Abele, A.E.; Dette-Hagenmeyer, D.E.: Macht beruflicher Erfolg zufrieden? Berufserfolg und Zufriedenheit. in: Genkova, P.; Abele, A.E. (Hrsg.): Lernen und Entwicklung im globalen Kontext. "Heimliche Lehrpläne" und Basiskompetenzen. Lengerich: Pabst Science Publ. 2008, S. 194-206.+++Abele, A.E.; Spurk, D.: The longitudinal impact of self-efficacy and career goals on objective and subjective career success. in: Journal of Vocational Behavior, 2009, No. 74, pp. 53-62.+++Abele, A.E.; Spurk, D.: How do objective and subjective career success interrelate over time? in: Journal of Occupational and Organizational Psychology. 2009 (in press). ARBEITSPAPIERE: Liste bitte beim Institut anfordern. ART: BEGINN: 1995-07 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Psychologie Lehrstuhl Sozialpsychologie (Bismarckstr. 6, 91054 Erlangen) KONTAKT: Spurk, Daniel (Tel. 09131-85-22757, e-mail: [email protected])

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[58-L] Tarvenkorn, Alexander; Lauterbach, Wolfgang: Wohlhabend durch Bildung und Beruf: oder: Wer sind die Hocheinkommensbezieher?, in: Thomas Druyen (Hrsg.) ; Wolfgang Lauterbach (Hrsg.) ; Matthias Grundmann (Hrsg.): Reichtum und Vermögen : zur gesellschaftlichen Bedeutung der Reichtums- und Vermögensforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 69-84 INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird versucht, Erklärungsansätze zu finden, aus welchen Gründen Erwerbstätige in die Gruppe der Hocheinkommensbezieher gehören, während andere auf einem durchschnittlichen Niveau verharren. Es wird insbesondere der Frage nachgegangen, wie sich die Gruppe der Hocheinkommensbezieher von der Gruppe der Durchschnittsverdiener unterscheidet. Speziell werden Bildungs- und Arbeitsmarktfaktoren auf ihre Einflussstärke geprüft. Um dieser Fragestellung nachzugehen, werden zwei Herangehensweisen gewählt: Zum einen werden die Sozialprofile von Hocheinkommensbeziehern mit denen von Durchschnittsverdienern verglichen, um zu zeigen, dass sich mit der Höhe des erzielten Erwerbseinkommens die Zusammensetzung der verschiedenen Einkommensgruppen voneinander unterscheidet. Zum anderen wird analytisch ermittelt, inwieweit die Unterschiede in der Gruppenzusammensetzung Begründungen für die unterschiedlichen Einkommenshöhen sind und statistisch unter Kontrolle der genannten Einflussfaktoren Bestand haben. Dazu werden Chancen berechnet, statt in die Gruppe der Durchschnittsverdiener in eine der Gruppen der Hocheinkommensbezieher zu gehören. (ICI2) [59-L] Vormbusch, Uwe: Karrierepolitik: zum biografischen Umgang mit ökonomischer Unsicherheit, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 38/2009, H. 4, S. 282-299 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag untersucht Karriere als temporalisierte Form des Umgangs mit ökonomischer Unsicherheit: konzeptionell anhand des Begriffs der Karrierepolitiken, empirisch anhand der Veränderungen arbeitsbiografischer Handlungsmuster und Handlungsorientierungen im Feld hoch qualifizierter Beschäftigung. Er geht von der Überlegung aus, dass sich der flexible Kapitalismus durch die Verknappung stabiler Aufstiegswege und die gleichzeitige Verallgemeinerung von Karrieremotiv und Karrierestrategien auszeichnet. Die These lautet, dass die Arbeit der Karriere für wachsende Beschäftigtengruppen zur wichtigsten Form der Sicherung ihrer materiellen und symbolischen Reproduktion sowie der Herstellung biografischer Kalkulierbarkeit wird. Auf der Grundlage qualitativer Interviews wird zunächst eine Typologie von Karrierepolitiken entwickelt, um im Anschluss hieran das Verhältnis individueller und organisatorischer Handlungsstrategien im Feld der Personalentwicklung zu untersuchen." (Autorenreferat) [60-L] Wächter, Sylvia: Zur kulturellen Prägung deutscher und japanischer Rekrutierungsverfahren, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 18/2009, H. 3, S. 242247 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Prozess der Rekrutierung von Hochschulabsolventen und allen damit in Verbindung stehenden Kommunikate wie Stellenanzeigen, Bewerbungsschreiben oder Jobinterviews

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soFid Berufssoziologie 2010/1 2 Berufsverläufe, Karrieren, Wiedereingliederung unterliegen kultureller Prägung. Die Verfasserin zeigt, wie kulturelle Faktoren das Rekrutierungsverfahren in Japan sowie die Kommunikation während des Prozesses im Vergleich zu Deutschland determinieren. Der Vergleich macht deutlich, dass (2) der gesamte Bewerbungsund Rekrutierungsprozess kulturell geprägt ist, dass (3) Kommunikate wie Lebenslauf und Rirekisho mit den jeweils zugrunde liegenden kulturellen Erwartungen und Konzepten korrespondieren, dass (3) kulturelle Konzepte nicht nur der gesamten Einstellungs- und Bewerbungsprozess in seinen Erscheinungen und Formen prägen, sondern auch bestimmen, was als wichtig erachtet wird. Zudem werden die durch Wertwandel und technische Neuerungen entstandenen neuen Möglichkeiten der Rekrutierung in Japan dargestellt. (ICE2)

[61-L] Walter, Sascha G.: Gründungsintention von Akademikern: eine empirische Mehrebenenanalyse personen- und fachbereichsbezogener Einflüsse, (Wirtschaftswissenschaft : Betriebswirtschaftliche Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business), Wiesbaden: Gabler 2008, XVII, 237 S., ISBN: 978-3-8349-1158-2 INHALT: Die Forschungsfrage der Untersuchung lautet: Wie und in welchem Ausmaß beeinflussen personenbezogene Determinanten einerseits und verschiedene Formen der universitären Gründungsförderung auf Fachbereichsebene andererseits die Gründungsintention von Studierenden? Um diese Frage zu beantworten, werden zwei Mehrebenenmodelle konstruiert, die auf Personenebene jeweils kurzfristig veränderliche bzw. stabile Einflüsse und auf Fachbereichsebene Gründungsausbildung sowie die Einbindung der Fachbereiche in Förderprogramme und Industriebeziehungen als zentrale Einflüsse berücksichtigen. Theoretisch fußen diese Modelle auf Ansätzen auf Personenebene (dispositive, kognitive, verhaltensorientierte, ökonomische Perspektive, Netzwerk- und Sozialkapitalansatz) und auf Organisationsebene (ressourcenbasierter Ansatz, Organisationskultur und -klima). Vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstands werden Ergebnisse einer quantitativen Befragung von 2718 Studierenden aus 66 Fachbereichen vorgelegt. Mit Hilfe der hierarchisch-linearen Modellierung wird gezeigt, dass anwendungsorientierte Gründungsausbildung und die Aktivität von Wirtschaftspartnern gezielt zur Steigerung der Gründungsintention von Studenten - nicht jedoch von Studentinnen - beitragen. Die Gründungsintentionen von Studenten - nicht jedoch von Studentinnen - variieren signifikant über die Fachbereiche. Studentinnen weisen eine signifikant niedrigere Gründungsintention als ihre männlichen Kommilitonen auf. Nicht-anwendungsorientierte Gründungsausbildung und die Aktivität von Förderprogrammen stehen in keinem nachweisbaren Verhältnis zu Gründungsintentionen. Abschließend werden die Implikationen dieser Ergebnisse für Gründungsforschung und -förderung diskutiert. (ICE2) [62-F] Wenzig, Anja (Bearbeitung); Schrader, Josef, Prof.Dr. (Betreuung): Professionalisierung von Weiterbildnern/-innen mit diskontinuierlichen Erwerbsbiographien INHALT: Das Dissertationsprojekt geht der Frage nach, in welcher Weise die Professionalisierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beruflichen Weiterbildung durch Diskontinuitäten in ihren Erwerbsbiographien beeinflusst wird. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung (Münzgasse 11, 72070 Tübingen) KONTAKT: Betreuer (Tel. 07071-2974951, e-mail: [email protected]) [63-L] Westphal, Manuela; Behrensen, Birgit: Wege zum beruflichen Erfolg bei Frauen mit Migrationshintergrund der ersten und zweiten Generation und Ursachen für die gelungene Positionierung im Erwerbsleben, Osnabrück 2008, 146 S. (Graue Literatur; www.bamf.de/cln_101/nn_443728/SharedDocs/Anlagen/DE/Migration/Publikationen/Forschung/ Expertisen/erfolgsbiographien,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/erfolgsbiographien.p df) INHALT: "In der Studie werden auf Basis von 30 qualitativen Leitfadeninterviews mit beruflich erfolgreichen Migrantinnen der ersten und zweiten Generation die Bedingungen ihrer beruflichen Karriere untersucht. Die Biographien verdeutlichen, dass neben einer ausgeprägten Eigenmotivation ein unterstützendes familiäres Klima sowie Förderer in Schule, Ausbildung und Arbeitswelt entscheidende Faktoren sind, die beruflichen Erfolg begünstigen. Die befragten Frauen zeigen sich durchgängig als aktive Gestalterinnen ihrer Bildungs- und Berufsverläufe, die sich von Schwierigkeiten nicht entmutigen lassen und nach Ausweichstrategien suchen. Viele der beruflich erfolgreichen Migrantinnen beschreiben, dass sie von ihren bildungsorientierten bzw. -motivierten Eltern von Kindheit an zu finanzieller Selbstständigkeit ermutigt wurden. Auch den Lehrkräften und Ausbildern kommt eine Schlüsselrolle zu: Mit ihrem Engagement können erfolgreiche Bildungswege angebahnt und zunächst weniger erfolgreiche umgelenkt werden. Bausteine für die Karriere sind außerdem Angebote zum Erlernen und Verbessern deutscher Sprachkompetenzen." (Autorenreferat)

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Frauen und Beruf, Beruf und Familie

[64-L] Barzantny, Anke: Mentoring-Programme für Frauen: Maßnahmen zu Strukturveränderungen in der Wissenschaft? ; eine figurationssoziologische Untersuchung zur akademischen Medizin, (Figurationen : Schriften zur Zivilisations- und Prozesstheorie, Bd. 8), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 281 S., ISBN: 978-3-531-16123-5 INHALT: "Die vorliegende Arbeit behandelt den wissenschaftlichen Werdegang von Frauen und Männern in der akademischen Medizin und stellt darüber hinaus die Frage, ob durch Mentoring-Programme Strukturveränderungen in Richtung eines stärkeren Einbezugs von Frauen möglich sind. Die Thematik wird ausgehend vom Eliasschen Theorem der Etablierten-Außenseiter-Figuration untersucht. Zwei Forschungsfragen wurden formuliert. Zum einen: Bietet das Modell von Etablierten und Außenseitern ein Potential zur Erklärung des Ausschlusses von Frauen aus Führungspositionen in der Wissenschaft? Zum anderen: Stellt ein formelles Mentoring-Programm eine geeignete Maßnahme dar, die Machtbalance zwischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zugunsten letzterer zu verschieben? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde aus dem Eliasschen Modell heraus ein eigenes heuristisches Konzept entwickelt und mittels einer empirischen Erhebung, vorrangig in Form von Leitfadeninterviews, überprüft." (Autorenreferat) [65-L] Béraud, André: Women in the rat race: women's careers in technological higher education, in: Anke Lipinsky (Hrsg.): Encouragement to advance - supporting women in European science careers, Bielefeld: Kleine, 2009, S. 154-183 INHALT: "Also supported by the 6th EU Framework Programme, the PROMETEA project is described in the article 'Women in the rat race'. The aim of the project was to develop a better understanding of gender issues in various engineering and technology research settings. It involved seventeen teams from thirteen countries along with a private company. The experience and recommendations resulting from this project in this special area should receive broad dissemination." (excerpt)| [66-F] Gräßle, Kathrin, Dr. (Bearbeitung); Schlüter, Anne, Prof.Dr. (Betreuung): Studienwahl mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch interessierter Frauen und deren Bedarf an Hochschulorientierungsangeboten INHALT: Analyse der Studienwahlprozesse mathematisch interessierter Schülerinnen; Schlussfolgerungen auf deren Bedarf an Hochschulorientierungsangeboten. ZEITRAUM: 2004-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: westliches Ruhrgebiet METHODE: Der Studienwahlprozess wird als Übergang im Sinne der Berufswahltheorie von Ludger Bußhoff aufgefasst. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Schülerinnen der 13. Klasse von Gymnasien und Gesamtschulen im westlichen Ruhrgebiet mit Mathematik-Leistungskurs oder fachverwandten Leistungskursfächern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Gräßle, Kathrin: Frau Dr. Ing. Wege ebnen für Frauen in technische Studiengänge (Frauen- und Genderforschung in der Erziehungswissenschaft, Bd. 9). Zugl.: Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2009. Opladen: B. Budrich 2009, 199 S. ISBN 978-386649-243-1. ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Berufs- und Weiterbildung Fachgebiet Erwachsenenbildung, Bildungsberatung (45117 Essen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02361-81001, e-mail: [email protected]) [67-L] Hinz, Silke K. B.: Erwerbsarbeit im Wandel: unter besonderer Berücksichtigung der Frauenerwerbstätigkeit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Tönning: Der Andere Verl. 2008, 344 S., ISBN: 978-3-89959-798-1 INHALT: "Das Ziel der Arbeit besteht darin, die Bedeutsamkeit konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie darzulegen. Dabei soll der Fragestellung nachgegangen werden, mit welchen Problemen Eltern und insbesondere Frauen und Mütter sich bei den derzeitigen Rahmenbedingungen auseinandersetzen müssen. Daraus sollen weitere Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, mit deren Hilfe die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglicherweise erleichtert werden kann. Zunächst An werden im die hinsichtlich der Erwerbsarbeit bedeutsamen Veränderungsprozesse dargestellt. Dabei dient die Darstellung dieser Veränderungen als Grundlage dieses Buches, um den hohen Handlungsbedarf zur Gestaltung der Frauenerwerbstätigkeit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufzuzeigen." (Textauszug) [68-L] Hubrath, Margarete: On the path to a professorship in Europe - the concept of the training seminars, in: Anke Lipinsky (Hrsg.): Encouragement to advance - supporting women in European science careers, Bielefeld: Kleine, 2009, S. 58-72 INHALT: "Designed specifically to address the modalities of appointment procedures in various EU countries, the seminars were conducted by an international team of trainers under the direction of Margarete Hubrath, whose article detailing this experience is published in this edition. What becomes clear is that the selection criteria and appointment prerequisites are often much more strongly affected by the cultures found within scientific disciplines than by national realities and conditions. This is particularly the case in natural sciences with good international connections." (excerpt)| [69-F] Jüttemann, Michaela, M.A. (Bearbeitung); Hofmeister, Heather, Prof.Ph.D. (Betreuung): Determinanten der geschlechtsspezifischen Segregation an Universitäten INHALT: Das wissenschaftliche Personal an deutschen Universitäten ist segregiert nach Geschlecht. Dies belegen die neuesten Daten für das Jahr 2008: Zum einen zeigt sich horizontale

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Segregation auf Ebene der Professuren (Professorinnenanteil z.B. in Sprach- und Kulturwissenschaften 29,8%, in Ingenieurwissenschaften 8,0%) als auch auf Ebene der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen (Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen in Sprach- und Kulturwissenschaften 54,4%, in Ingenieurwissenschaften 19,5%). Zum anderen lässt sich vertikale Segregation beobachten: Während 26,3% der C2/W1-Professuren weiblich besetzt sind, sinkt dieser Anteil mit steigender Besoldungsgruppe und Position der Professur. So liegt der Frauenanteil für C3/W2-Professuren bei 19,9% und für C4/W3-Professuren bei 12,5% (Daten des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen). Es gibt zahlreiche theoretische und empirische Beiträge zur Untersuchung der Unterrepräsentanz oder der Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft, zu geschlechtsspezifischen Karriereverläufen u.a. sowie zur Geschlechtersegregation in Organisationen. Es ist jedoch bislang keine Studie verfügbar, die systematisch die relevanten potentiellen Determinanten der Geschlechtersegregation an Universitäten untersucht. Diesen Beitrag wird diese Studie leisten. Es werden die Frage beantworten, welche Faktoren ausschlaggebend sind für die differentielle Segregation an Universitäten in Deutschland. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Studie steht vor dem theoretischen Hintergrund der Theorie der Gendered Organizations (Acker 1990; Kanter 1993) sowie der Segregationsforschung (Anker 1997). Mit Hilfe von angebots- und nachfragetheoretischen Ansätzen (Hinz 2004) sollen die sog. Push& Pull-Effekte (Upgem 2008) auf ihren Beitrag zur Geschlechtersegregation an Universitäten untersucht werden. Die Argumentationslinie entspricht einem kumulativen Erklärungsmodell mit der Annahme, dass die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft (und differentiell an einzelnen Universitäten) monokausal nicht angemessen erklärt werden kann (Lind 2004: 128). Auf Basis des Forschungsstands sowie der Ergebnisse einer qualitativen Vorstudie (ExpertInnen-Interviews mit Gleichstellungsbeauftragten an der RWTH Aachen) wurde ein Modell zur umfassenden Untersuchung der Determinanten der Geschlechtersegregation an Universitäten entwickelt. Bis April 2010 werden Daten von ca. 30 deutschen Universitäten erhoben, darunter die TU9 und exzellenzgeförderte Universitäten, sowie entsprechende Vergleichsuniversitäten. Dabei werden mit der vorgenommenen Operationalisierung u.a. folgende Konstrukte abgedeckt: horizontale und vertikale Segregation, Struktur und fachliche Ausrichtung, Gleichstellungsförderung, Praktiken bei der Durchführung von Berufungsverfahren, externe Rahmenbedingungen, wie z.B. Standort oder ein möglicher Fachkräftemangel. Diese Daten werden auf Ebene der Universitäten sowie der Fächergruppen (nach Systematik des Statistischen Bundesamtes) erhoben. Die Analyse der Determinanten horizontaler und vertikaler Segregationseffekte auf Ebene der Professuren sowie der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen erfolgt mit Hilfe von Mehrebenenmodellen. Hierzu werden theoriegestützt entwickelte Hypothesen mittels HLM inferenzstatistisch überprüft. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 40 -geplant-; Universitäten; Auswahlverfahren: bewusst). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 440 -geplant-; Fächergruppen an Universitäten, Bereitstellung ausgewählter Daten durch die beteiligten Universitäten; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2012-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung (Theaterplatz 14, 52062 Aachen) KONTAKT: Breuer-Glasner, Lis (Tel. 0241-80-95972, e-mail: [email protected])

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[70-F] Künster, Ralf, Dipl.-Soz.; Hess, Johanna; Pfahl, Lisa; Schulz, Marion; Skuza, Agnieszka (Bearbeitung); Rusconi, Alessandra, Dr.; Solga, Heike, Prof.Dr. (Leitung): Gemeinsam Karriere machen - Realisierungsbedingungen von Doppelkarrieren in Akademikerpartnerschaften INHALT: Mit der steigenden Bildungsbeteiligung von Frauen erhöht sich auch die Zahl der Paare, in denen beide Partner über einen Hochschulabschluss verfügen. Bei diesen Paaren gewinnt die Verflechtung von Berufskarrieren zu Doppelkarrieren - definiert als erfolgreiches Verfolgen einer beruflichen Karriere durch beide Partner - immer mehr an Bedeutung. Sie ist zugleich eine wichtige Erfolgsbedingung für die Verwirklichung von weiblichen Berufskarrieren. Um hochqualifizierte Karrieren in Wissenschaft und Wirtschaft für beide Partner bewerkstelligen zu können, bedarf es einerseits erhöhter Aushandlungs- und Koordinationsleistungen in der Partnerschaft sowie andererseits geeigneter externer Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt. In vielen Fällen scheitern die Bemühungen der Realisierung von Doppelkarrieren jedoch - und zwar zumeist aufgrund der Einschränkungen der beruflichen Karriere der Frauen. In diesem Schwerpunkt werden daher die außer- und innerpartnerschaftlichen Realisierungsbedingungen von beruflichen Karrieren von Frauen als Bestandteil von Doppelkarrieren in Akademikerpartnerschaften herausgearbeitet. Dazu werden die Verlaufsmuster der Berufsbiographien und die Partnergeschichten beider Partner rekonstruiert und dabei Informationen zu wichtigen beruflichen und familialen Entscheidungssituationen sowie deren förderlichen und hemmenden Kontextfaktoren berücksichtigt. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40-48; Wissenschaftlerinnen und deren Partner; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 750; WissenschaftlerInnen an 18 deutschen Hochschulen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rusconi, Alessandra; Heike Solga: Doppelkarrieren - eine wichtige Bedingung für die Verbesserung der Karrierechancen von Frauen. in: Funk, Julika; Gramespacher, Elke; Rothhäusler, Iris (Hrsg.): Dual Career Couples in Theorie und Praxis. Opladen: B. Budrich 2009. ISBN 978-3-86649-272-1.+++Sadigh, Parvin: Frauen wollen weibliche Karrieren. in: Die Zeit online, 7.3.2008 (Download unter: www.wzb.eu/bal/aam/ pdf/zeit-2008-frauenkarrieren-rusconi.pdf ). ARBEITSPAPIERE: Rusconi, Alessandra; Solga, Heike: Alters- und Erwerbskonstellationen in Akademikerpartnerschaften: ein Vergleich zwischen 1971 und 1997. Arbeitsbericht der AG "Wissenschaftspolitik" der Jungen Akademie, Berlin 2004 (Download unter: www.wzb.eu/bal/aam/pdf/rusconi_mz_1971-1997.pdf ).+++ Rusconi, Alessandra: Academic dual-career couples in the U.S. Arbeitsbericht der AG "Wissenschaftspolitik" der Jungen Akademie, Berlin 2002 (Download unter: www.wzb.eu/bal/aam /pdf/rusconi_ja_usresearch.pdf ).+++Rusconi, Alessandra: Dual careers - insights from social research in Western Europe and Germany. Arbeitsbericht der AG "Wissenschaftspolitik" der Jungen Akademie, Berlin 2002 (Download unter: www.wzb.eu/bal/aam/pdf/rusconi_ja_europ eresearch.pdf ).+++Rusconi, Alessandra: "What can universities do?" Dual-career policies at American universities. Arbeitsbericht der AG "Wissenschaftspolitik" der Jungen Akademie, Berlin 2002 (Download unter: www.wzb.eu/bal/aam/pdf/rusconi_ja_uspolicy.pdf ). ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Europäische Union

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INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Rusconi, Alessandra (Dr. Tel. 030-25491-174, Fax: 030-25491-180, e-mail: [email protected]) [71-L] Kurz, Constanze; Wolf, Harald: Kleiner Grenzverkehr: BiowissenschaftlerInnen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, (SOFI Arbeitspapier, Nr. 4), Göttingen 2009, 50 S. (Graue Literatur; www.sofi-goettingen.de/fileadmin/Working_paper/SOFI_Working_Paper_2009-4.pdf) INHALT: "Im Rahmen einer Politik der 'Ökonomisierung' von Wissenschaft und einer neuen Stufe der Verwissenschaftlichung der Industrie sollen gerade für die Biowissenschaften und die von ihnen ausgehenden biotechnologischen Innovationen neue Wissenstransfer- und Wissensverwertungschancen erschlossen werden. Die damit verbundene engere Kopplung von Wissenschaft und Wirtschaft schafft neue institutionelle Arrangements und stellt traditionelle wissenschaftliche Normen in Frage. Auf Basis empirischer Befunde aus dem Projekt 'Wissens- und Innovationstransfer von der Hochschule in die Wirtschaft - Arbeits- und Berufsorientierungen von Biowissenschaftlern' zeichnet das Working Paper diese institutionellen Neuarrangements nach und stellt ausführlich die Arbeitsbedingungen, Transferaktivitäten, beruflichen Motivationen und Leitorientierungen von BiowissenschaftlerInnen dar, die an Universitäten tätig sind (differenziert nach 'Arrivierten' und 'Aspiranten'). Deutlich wird, dass die neue Konstellation einer engeren Kopplung - anders, als bisweilen angenommen - nicht die Orientierung am Leitbild eines 'unternehmerischen Wissenschaftlers' befördert, sondern eine neuerliche Akzentuierung der Figur des Wissenschaftsmanagers, der im 'kleinen Grenzverkehr' zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zunehmend Aufgaben des 'Grenzmanagements' übernehmen muss. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die zu beobachtende 'Instrumentalisierung' der Transferaktivitäten für akademisch-wissenschaftliche Zielsetzungen auch in Zukunft noch gelingen kann und ob sich nicht langfristig doch die Gewichte zugunsten oberflächlicher Anwendungsorientierung verschieben - was mit absehbar negativen Folgen für sowohl wissenschaftliche als auch wirtschaftliche Innovationsfähigkeit einhergehen würde." (Autorenreferat) [72-L] Leuze, Kathrin; Rusconi, Alessandra: Haben Professionen ein Geschlecht?: öffentliche Perspektiven und private Hindernisse, in: Forum Wissenschaft, Jg. 26/2009, Nr. 4, S. 18-21 INHALT: Der Beitrag zeigt anhand empirischer Ergebnisse, dass die Unterschiede zwischen öffentlichem und privatem Sektor zu einer "Geschlechterordnung der Professionen" führen. Frauen haben bereits unmittelbar nach Studienabschluss weniger Perspektiven im privaten Sektor. Dies setzt sich in der familienintensiven Phase fort. Offensichtlich sind Professionen des privaten Sektors mit Karrierepfaden verknüpft, die typisch für männliche Berufsverläufe sind. Allerdings scheinen die angeblich besser planbaren Perspektiven im öffentlichen Dienst nicht genug Schutz zu bieten, um die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Familie zu überwinden. Damit erleben auch hochqualifizierte Frauen eine ähnlich problematische Situation wie ihre gering qualifizierten Geschlechtsgenossinnen: Sie verdienen weniger als ver-

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gleichbar ausgebildete Männer und haben es schwerer, eine Karriere zu verfolgen. Finanzielle Ausgleichsleistungen wie Eltern- bzw. Erziehungsgeld sollen zwar die Möglichkeit (für Mütter) sichern, Kinder selbst zu betreuen. Sie unterstützen Eltern jedoch nur begrenzt darin, weiterhin gleichberechtigt zu arbeiten. Ebenso vernachlässigt werden die langfristigen Konsequenzen von reduzierten (oder ganz fehlenden) erwerbsbezogenen sozialen Leistungen für jenes Elternteil, das die Hauptverantwortung für die Familienarbeit übernimmt, also meistens die Mutter. Die optimistische Einschätzung, dass Bildungsgleichheit von Frauen und Männern zur Arbeitsmarktgleichheit führt, kann erneut nicht bestätigt werden. (ICA2) [73-L] Leuze, Kathrin; Strauß, Susanne: Lohnungleichheiten zwischen Akademikerinnen und Akademikern: der Einfluss von fachlicher Spezialisierung, frauendominierten Fächern und beruflicher Segregation, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 38/2009, H. 4, S. 262-281 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Auf der Suche nach einer Erklärung für die bestehenden Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen mit Hochschulabschluss untersucht der Artikel drei verschiedene Erklärungsansätze: Erstens die humankapitaltheoretische Erklärung, dass Frauen durch die Wahl von weniger berufsspezifischen Studienfächern finanzielle Nachteile auf dem Arbeitsmarkt erfahren; zweitens die These der Abwertung von frauendominierten Studienfächern, wie sie von feministisch-kulturellen Theorien beschrieben wird, und drittens die Bedeutung von Berufssegregation für Lohnungleichheiten, die durch die kulturelle Abwertung von Frauenberufen, aber auch durch institutionelle Rahmenbedingungen wie das deutsche System der tariflichen Lohnverhandlungen geprägt ist. Auf der Grundlage des HIS-Absolventenpanels 1997 werden die logarithmierten Brutto-Monatslöhne von vollzeiterwerbstätigen Männern und Frauen fünf Jahre nach Abschluss ihres Studiums modelliert. Die Ergebnisse unterstützen vor allem die These einer Diskriminierung von frauendominierten Studienfächern und Berufen, durch die jeweils 19 bzw. 13 Prozent der Lohnungleichheiten zwischen Akademikerinnen und Akademikern erklärt werden. Die Wahl von berufsunspezifischen Studienfächern scheint hingegen keinen Einfluss auf die Lohnentwicklung zu haben." (Autorenreferat) [74-L] Lipinsky, Anke; Tölle, Silke: Appointment-related career promotion at the European level: the European project 'Encouragement to Advance - Training Seminars for Women Scientists', in: Anke Lipinsky (Hrsg.): Encouragement to advance - supporting women in European science careers, Bielefeld: Kleine, 2009, S. 47-57 INHALT: "The authors offer a detailed insight into the structure, content and goals of the CEWS led EU project 'Encouragement to Advance' which organized training seminars designed to professionally prepare women scientists for appointment procedures at universities in selected EU countries. Seminars were offered to female post-doc scientists from EU-27 interested in a science career in the Netherlands, Belgium, Austria, Switzerland, the Czech Republic and Germany." (excerpt)|

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[75-L] Markstädter, Andreas: Die Wirkung von sozialen Institutionen auf geschlechtsspezifische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt: eine Analyse anhand des neuen OECD social institutions database, (Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik), Göttingen: Optimus Mostafa 2009, VII, 136 S., ISBN: 978-3-941274-17-4 INHALT: "A vast literature has examined the positive effect of female labour force participation on economic growth and other measures of well-being via several channels. These findings are the basic for the following study, because they justify further examination of the existing gender specific differences in the labour force participation - a widely known phenomenon across all regions of the world. White neoclassical economists have attempt to explain these differences via differences in the real or reservation wages, education levels, fertility rates or the economic development levels, this paper goes another way. The present book follows the emerged view and growing awareness of the enhancing and discouraging effects in recent years that institutions may play. These institutions encompass formal and informal social rules and norms (customs, traditions, codes of conduct). The aim of this work is to examine the effect of several such social institutions (formal and informal constraints) imposed to women, which were provided by the OECD Social Institutions and Development Database (GID) and are a proxy for the economic and social role, that women play in the society. Using a crosssection analysis (OLS, 2SLS) for the point in time 2005 and the period 1980-2005 the paper finds that social institutions are a quite good predictor of the labour force participation behaviour of women (and the ratio of female and male labour force participation rates) at the given year (2005), but cannot further explain the observed differences in the growth rates in this two measures across the countries and regions over the period (1980-2005). This Effect is captured solely by two regions, Latin America on the one hand and Middle East North Africa on the other, which have witnessed the largest increases over the period, and so can solely explain the observed differences. The findings suggest finally, that the examined social institutions have the expected negative effect on the economic activity of women. So change is needed for a further empowerment of women." (author's abstract)| [76-L] Möller, Christina: Wissenschaftskarriere und die Rolle der sozialen Herkunft: elterliche Bildung und Karrierewege der Kollegiatinnen des Graduiertenkollegs "Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel", in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1/2009, S. 12-21 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa chbeitraege/Frauen_Geschlechter_09-01_FB.pdf) INHALT: Die Autorin stellt Teilergebnisse ihrer Studie vor, die den Karriereweg von Absolventinnen des Graduiertenkollegs 'Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel' an der Universität Dortmund untersucht. Das Kolleg fand zwischen 1993 und 1999 statt. Die Verfasserin geht dem beruflichen Verbleib von 47 Kollegiatinnen nach, die promoviert wurden bzw. habilitiert haben. Mit Mittelpunkt stehen die Resultate der sozialen Herkunft der Frauen, die anhand des höchsten Bildungs- und Berufsabschlusses ihrer Eltern ermittelt worden sind. Die Befunde zeigen, dass in diesem Graduiertenkolleg vorwiegend diejenigen Nachwuchswissenschaftlerinnen eine akademische Karriere machten, die aus Elternhäuser mit einem eher niedrigen Bildungsniveau stammen. Dennoch, so die Autorin, ist die Wissenschaftskarriere in ihrer bis-

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herigen Struktur zu hinterfragen, da sie Personen mit ungeraden Bildungswegen ausgrenzen. (ICC) [77-L] Möller, Martina: Männer in der Grundschule: eine biografische Analyse zu den Identitätskonzepten und der Berufszufriedenheit unter Berücksichtigung der Geschlechterrollen, Augsburg: Brigg Pädagogik 2009, 206 S., ISBN: 978-3-87101-461-1 INHALT: Anhand von Fallbeispielen erforscht die vorliegende empirische Studie und biografische Analyse die Identitätskonzepte von männlichen Lehrkräften an Grundschulen und ihre Berufszufriedenheit unter Berücksichtigung der Geschlechterrollen. Einleitend setzt sich die Verfasserin mit den Forschungsstand zur Diskussion zu Schule und Geschlecht auseinander. Dazu gehören Feminisierung des Lehrberufs, Vorstellungen über den Lehrberuf sowie zentrale Befunde aus der Lehrerforschung wie geschlechtstypische Berufswahlmotivation, Berufsauffassung und Berufsprobleme. Die Autorin erläutert soziologische und psychologische Positionen zum Identitätsbegriff sowie zur männlichen Geschlechtsrolle. Der empirische Teil umfasst sechs Falldarstellungen in Form von narrativen Interviews. Thematisiert werden Berufswahl, Berufszufriedenheit, pädagogisches Selbstverständnis und pädagogische Ziele, männliche Geschlechtsrolle, Identität, Selbstwertgefühl, Kontrollüberzeugung, innere Verpflichtung sowie Integrität der Selbstkonzepte. Aus den Befunden entwickelt die Verfasserin abschließend eine idealtypische Charakterisierung der männlichen Lehrkraft an Grundschulen. (ICC) [78-F] Oechsle, Mechthild, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Berufsorientierung, Praxisbezug, Employability oder Professionalisierung? Subjektive Theorien von Studierenden und Lehrenden und ihr Einfluss auf die Nutzung und Gestaltung von universitären Lehr- und Lernprozessen (BOP) INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2011-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Arbeitsbereich VIII Gender (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) [79-F] Pubanz, Sabine (Bearbeitung); Pohlmann, Markus, Prof.Dr. (Betreuung): Karriere und Privatleben. Erste Ergebnisse einer qualitativen Studie INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Promotionskolleg (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Institution (Tel. 06221-542-976, Fax: 06221-542-996, e-mail: [email protected])

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[80-L] Puhani, Patrick A.; Sonderhof, Katja: The effects of maternity leave extension on training for young women, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 3820), Bonn 2008, 41 S. (Graue Literatur; ftp.iza.org/dp3820.pdf) INHALT: "Using three representative individual-level datasets for West Germany, we estimate the effect of the extension of maternity leave from 18 to 36 months on young women's participation in job-related training. Specifically, we employ difference-indifferences identification strategies using control groups of older women and older women together with young and older men. We find that maternity leave extension negatively affects job-related training for young women, even if they do not have children, especially when the focus is on employerarranged training. There is tentative evidence that young women partly compensated for this reduction in employer-arranged training by increasing training on their own initiative." (author's abstract)| [81-F] Reuter, Julia, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Karriere und Kind. Work-Life-Balance von Professoren. "Diversity und Work-Life-Balance - ein Begriffsglossar" INHALT: männliche Perspektive auf Vereinbarkeitsfragen; Wissenschaft als Lebensform; WorkLife-Balance-Forschung METHODE: qualitative Studie mit unterschiedlichen Betroffenengruppen; biographische Interviews; Leitfadeninterviews DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Reuter, Julia; Vedder, Günther; Liebig, Brigitte: Professor mit Kind. Erfahrungsberichte von Wissenschaftlern. Frankfurt am Main: Campus-Verl. 2008, 255 S. ISBN 978-3-593-38661-4. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur INSTITUTION: Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach Soziologie Teilfach Allgemeine Soziologie und Entwicklungssoziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-3276, Fax: 0651-201-3578, e-mail: [email protected]) [82-L] Roininen, Ella: Doing gender/ doing profession in Finnish working life, St. Gallen 2008, VIII, 284 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:ch:bel-127965) INHALT: "Societal inequalities are by and large based on economic inequalities. Economic inequalities are based on ordering people in hierarchies, where some categories of people have easier access to the world's economic and other resources, and others are restricted in this access. The gender system, including the gendered organisation of work, is one foundation for such inequalities and touches all of our lives. This study contributes to the feminist understanding of gender's operation in society by examining how gender differences are created in Finnish working life. Employment markets in Finland are persistently gendered: the public sector

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work of care and education is numerically over-dominated by women, and the private sector work in technology and production by men. This leads to a number of labour market inequalities, such as significant wage differences. The study examines how Finnish ICT engineers, acting in an extremely male-dominated field, and Finnish primary school teachers, acting in an extremely female-dominated field, discursively construct gender and professionalism as related to their work contexts. Twelve different interpretative repertoires are identified; each repertoire works via different rhetorical constructions and/or relationships between subject and object to give meanings to professional practices, so that some function to retain gendered practices in the professions, while others hold the potential to challenge them. The study concludes by suggesting ways in which the findings can help us understand how gendered structures are also created or challenged in other gender-biased professions in Finland. While studying gendered working life, the researcher takes advantage of different critical and feminist writing practices, and by so doing, explores her own identity as a feminist writer-researcher." (author's abstract)| [83-F] Ruprecht, Anja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Gildemeister, Regine, Prof.Dr. (Betreuung): Berufe haben (k)ein Geschlecht? Grenzerziehungsprozesse bei Projekten für Mädchen im Bereich Technik und Handwerk (Arbeitstitel) INHALT: Untersuchungsgegenstand dieser ethnographisch angelegten Studie bilden monoedukative Modellprojekte (z.B. Girls' Day) unterschiedlichster politischer, wirtschaftlicher und sozialer Träger, die darauf abzielen, der Grenzziehung zwischen so genannten Frauen- und Männerberufen entgegenzuwirken und Mädchen für technisch-handwerkliche Berufe zu gewinnen. Anhand einer bestimmten Auswahl an GoodPractice-Maßnahmen werden verschiedene Ansätze zur Gegensteuerung, mittels derer "Grenzbarrieren" aufgelöst werden sollen, ausfindig gemacht und näher beleuchtet. Das dieser Arbeit zu Grunde liegende Verständnis der Kategorie Geschlecht ist einer konstruktionstheoretisch orientierten Perspektive verpflichtet, wonach Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit nicht als Eigenschaft oder Merkmal von Individuen zu verstehen ist, sondern als fortlaufender Konstruktionsprozess bei dem sich die Akteure mittels Darstellungen und Zuschreibungen interaktiv in das duale Geschlechtersystem einordnen (doing gender). Das Forschungsinteresse zielt entsprechend darauf ab, empirisch zu untersuchen, inwiefern und wie Geschlechtergrenzen im Rahmen dieser Programme aufgeweicht und überschreitbar gemacht oder (un-)bewusst aktualisiert und somit reproduziert werden. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt dabei auf der Ebene der Projektidee bzw. Projektkonzeption, sowie auf der Ebene des Projektalltags dieser Modellprojekte. Letztere ist insbesondere im Hinblick auf die Frage nach der Grenzsetzung als sozialer Praxis und performativem Akt bedeutsam. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretischer Ansatz: konstruktionstheoretischer Ansatz: Prozesse der sozialen Konstruktion von Geschlecht. Methodischer Ansatz: datenbasierte Theoriebildung nach Strauss; ethnographische Studie: teilnehmende Beobachtung, Experteninterviews, Dokumentenanalyse DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 30). Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 10). ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land BadenWürttemberg INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie der Geschlechterverhältnisse (Wilhelmstr. 36, 72074 Tübingen)

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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-74217, e-mail: [email protected]) [84-L] Scheunemann, Jana: Mobilitätserfordernisse von Akademikerinnen in Fernbeziehungen: eine Studie zu den Auswirkungen auf die Lebensführung akademisch gebildeter Frauen unter Einbeziehung narrativer Interviews, (Schriften zur Sozialisationsforschung, Bd. 5), Hamburg: Kovac 2009, 199 S., ISBN: 978-3-8300-4541-0 INHALT: In der vorliegenden Studie wird untersucht, wie Frauen aus dem akademischen Milieu mit der Situation einer Fernbeziehung umgehen, wie sie diese kommunizieren und reflektieren, und welche Auswirkungen gesellschaftliche Mobilitätserfordernisse auf ihre Lebensführung haben. Dabei wird insbesondere die historische Entwicklung der Situation von Akademikerinnen und die historische Entwicklung von Mobilität in Deutschland berücksichtigt. Ausgehend von der These, dass Mobilitätserfordernisse in den letzten Jahren in Deutschland zugenommen bzw. sich verändert und insbesondere für Frauen mit akademischer Bildung gravierende Auswirkungen auf ihre Lebensführung haben, wird im Verlauf der Arbeit in zwei übergeordneten Abschnitten folgender Hauptfragestellung nachgegangen: Welche Auswirkungen haben heutige gesellschaftlich bedingte Mobilitätserfordernisse auf das Leben von Akademikerinnen? Die Auswirkungen von örtlich getrennten Beziehungen werden vor dem Hintergrund von Bildung und Beruf, Gesellschaft und Mobilität, Identität und Narration sowie in Hinblick auf Lebensführung, Partnerschaft und Karriere, Kommunikation, Familienplanung, Alltags- und Zeitstrukturen, inklusive der Beobachtung der Lebensqualität und des individuellen Wohlbefindens bei Akademikerinnen, untersucht. Zudem wird analysiert, ob es sich bei der Fernbeziehung um eine dauerhafte alternative Lebensform oder um eine zeitlich begrenzte Phase, die in die individuelle Lebensführung eingebettet wird, handelt. (ICI2) [85-F] Schreyer, Franziska, Dr. (Leitung): Arbeitsmarkt und Beschäftigung von Frauen aus geschlechtsuntypischen Fächern INHALT: Das Projekt erweitert den empirischen Forschungsstand zu Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit von Frauen mit geschlechtsuntypischer Studienfachwahl. Als entsprechende "Männerfächer" (Frauenanteil an den Studierenden unter 25%) werden die Fächer Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik sowie Physik (ohne Lehramt) definiert. Die Untersuchung konzentriert sich auf die alten Bundesländer seit den 80er Jahren; daneben werden aber auch die neuen Bundesländer in den Blick genommen. Basis der empirischen Arbeit sind im Schwerpunkt amtliche Statistiken (Hochschulstatistik, Mikrozensus, Arbeitslosenstatistik). Ziel: Die wissenschaftliche und öffentliche Diskussion um Geschlecht und Technik konzentriert sich auf Sozialisation und Bildung. Das IAB-Projekt fokussiert dagegen auf die Arbeitswelt. Es erweitert den empirischen Forschungsstand zu Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen aus technischnaturwissenschaftlichen Fächern und zeigt politischen Handlungsbedarf auf. ZEITRAUM: 1985-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schwerpunkt alte Bundesländer, aber auch neue Bundesländer

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METHODE: Im Schwerpunkt quantitative Methoden, ergänzt durch offene Leitfadeninterviews. Erhebung: im Schwerpunkt Sekundäranalyse amtlicher Statistiken, ergänzt durch offene Leitfadeninterviews. VERÖFFENTLICHUNGEN: Plicht, Hannelore; Schreyer, Franziska: Ingenieurinnen und Informatikerinnen. Frauen aus technischen Fächern - Vorteile - Nachteile. in: Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsdienste der Bundesanstalt für Arbeit, 2002, Nr. 26, S. 20712077 (Download unter: doku.iab.de/ibv/2002/ibv2602_2071.pdf ). ART: BEGINN: 2002-06 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-179-3078, e-mail: [email protected]) [86-F] Schuhegger, Lucia (Bearbeitung): Familienkompetenzen Portfolio (FamCompass) - Bewertung und Bestätigung im Familienleben erworbener Fähigkeiten und Kompetenzen INHALT: Mit Blick auf alternde Gesellschaften und den zu erwartenden Mangel an Fachkräften in Europa ist es eine Herausforderung, vorhandene Ressourcen zu nutzen und weiter zu entwickeln. Für soziale Berufe kommt in diesem Zusammenhang den Kompetenzen, Wissensformen und Fertigkeiten, die in der Familienarbeit erworben werden, eine besondere Bedeutung zu. Im Projekt FamCompass wird ein Portfolio-Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, Familienkompetenzen nachzuweisen und zu validieren. Ziel ist es, benachteiligten Gruppen, z.B. MigrantInnen, älteren Arbeitsuchenden und Frauen, den Zugang zu Ausbildung und Arbeitsaufnahme zu erleichtern. Die im Bereich des informellen Lernens bereits entwickelten Verfahren werden einbezogen und im Hinblick auf familienbezogene Lernerfahrungen ausgeweitet. Das vom DJI mitentwickelte Verfahren der "Kompetenzbilanz" wird explizit als Ausgangspunkt genommen. Koordiniert wird das Projekt vom Higher Institute for Family Sciences, Brussels, Belgien. Weitere beteiligte Länder sind: Deutschland, Finnland, Litauen, Polen, Rumänien und die Slowakei. Das Projekt FamCompass setzt sich umfangreich mit den Formen von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen auseinander, die in formellen Trainingsprogrammen sowie Berufsprofilen der Sozialarbeit mit Bezug zu Familien, Pflege und Kinderbetreuung gefordert sind. Es entwickelt darauf aufbauend ein Portfolio-Instrument, um die Kompetenzen, die Frauen und Männer in ihren Tätigkeiten in Erziehung, Pflege und Betreuung erworben haben, zu bewerten und zu bestätigen. Die Portfolio-Methode liefert eine gut dokumentierte und objektive Grundlage für die individuelle Planung von Aus- und Weiterbildung sowie des weiteren Berufsweges. Das Portfolio kann auch die Basis für eine offizielle Zertifizierung darstellen. Der FamCompass wird auf verschiedenen Ebenen genutzt werden: um die Aufnahme relevanter Bildungs- und Trainingsprogramme zu begleiten, um den Erlass von Prüfungsleistungen zu gewähren und kürzere Ausbildungszeiten zu ermöglichen, um die Bestätigung von Fähigkeiten und Kompetenzen für den Arbeitsmarkt im Pflege- und Betreuungssektor zu erlauben. Der FamCompass kann besonders nützlich sein für: Institutionen, die Trainingsprogramme anbieten und mehr Erwachsene ansprechen wollen, z.B. in den Bereichen Erziehung/ Heilpädagogik, Soziale Arbeit/ Psychosoziale Arbeit, Familienbetreuung und -unterstützung, Pflegekinderunterbringung, LehrerInnenassistenz, familienbezogenes Lernen, Streetwork usw.; Erwachsene, die sich für diese Trainingsprogramme bewerben möchten mit dem Ziel in diesen Berufen zu arbeiten; Arbeitgeber in diesen Sektoren; Arbeits-

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vermittlungsagenturen. Der FamCompass ermöglicht auch den leichteren Zugang zu lebenslangem Lernen für Zielgruppen, die momentan wenig an Ausbildungsprogrammen teilnehmen, z.B. Frauen, ältere BürgerInnen sowie MigrantInnen und kann deren Beschäftigungsfähigkeit und -chancen erhöhen. (S.a. www.famcompass.eu ). METHODE: Konzeption und Methode: November 2007 bis September 2008: Planung und Positionierung des Projektes in Bezug auf die europäischen und die nationalen Politiken hinsichtlich der Anerkennung von vorangegangenem Lernen (APL) und lebenslangem Lernen (LLL); Untersuchung von bereits existierenden Tools und Instrumenten; Auswahl und Analyse relevanter Berufs- und Ausbildungsprofile; Start der Disseminierung: Entwicklung eines Internetauftrittes und eines Newsletters; Entwicklung der Methodik und einer ersten Version des Instruments. Oktober 2008 bis Oktober 2009: Erprobung der ersten Instrument-Version in verschiedenen Settings; Feedback und Design einer zweiten verbesserten Version des Instrumentes, Erprobung der zweiten Version; abschließende Überarbeitung des FamCompass und des dazugehörigen Handbuchs; Übersetzung in die Sprachen aller Partnerländer; weitere Disseminierung des FamCompass und abschließende Bewertung der Projektergebnisse. ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Schuhegger, Lucia (Tel. 089-62306-261, e-mail: [email protected]) [87-F] Selent, Petra; Schürmann, Ramona, Dr.; Heusgen, Kirsten; Möller, Christina (Bearbeitung); Metz-Göckel, Sigrid, Prof.Dr. (Leitung): Wissen- oder Elternschaft? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen in Deutschland INHALT: Fragestellung: Zusammenhänge zwischen den Beschäftigungsbedingungen des wissenschaftlichen Personals an den Universitäten und Fachhochschulen, Geschlecht, Alter, Statusgruppe und Elternschaft/ Kinderlosigkeit. Auswertung der beim Statistischen Bundesamt vorliegenden Daten des wissenschaftlichen Personals (Hochschulpersonalstatistik, Professorenschaft und wissenschaftlicher Mittelbau) für das gesamte Bundesgebiet sowie der Personaldaten der Bezügestellen für acht ausgewählte Bundesländer (Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen).| ZEITRAUM: 1998 (2003) und 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (insbesondere BW, BE, BB, NI, NW, RP, SN, TH) METHODE: Sekundärdatenanalyse nach Geschlecht und Statusgruppe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 375.000; Herkunft der Daten: Hochschulpersonalstatistik und Personaldaten der Bezügestellen der Länder/ Hochschulen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wissenschaftlicher Nachwuchs ohne Nachwuchs? Zwischenergebnisse des Projekts "Wissen- oder Elternschaft? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen in Deutschland". Oktober 2009. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum (44221 Dortmund)

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KONTAKT: Petra Selent (Tel. 0231-755-2995, e-mail: [email protected]) [88-F] Solga, Heike, Prof.Dr.; Pfahl, Lisa (Bearbeitung): Doing Gender im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich INHALT: Für die Lösung des Nachwuchsproblems in den Technikwissenschaften spielt die Gewinnung von Frauen eine zentrale Rolle. Technik gilt jedoch als männliches Territorium, als stereotypisch mit 'männlichen' Kompetenzen und Leistungen verbundener Aktivitätsraum. Diese territoriale Grenzziehung einer 'männlichen' Technik wird über geschlechtertypische Sozialisation, kulturell geformte geschlechtstypische Normalitätsvorstellungen und -unterstellungen sowie institutionelle Regelungen im (all-)täglichen Doing Gender von Männern, Frauen, Bildungsinstitutionen und Arbeitsmarktorganisationen hergestellt und reproduziert. Mit Blick auf zahlreiche Studien zeigt sich: Alle Interventionen und Bemühungen zur Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen werden wesentlich davon beeinflusst, ob Mädchen und junge Frauen, ihre Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Peers sowie Akteure der Berufsberatung und -vermittlung real erfahren oder beobachten können, dass Frauen gute Berufschancen in MINT-Berufen haben. Ohne eine höhere Glaubwürdigkeit bleiben alle Interventionen in Schule, Ausbildung und Studium leere Versprechungen und schränken das motivierende Anliegen von Interventionen deutlich ein. Ausgangspunkt der Forschung sind erfolgreiche betriebliche Praktiken bei der Rekrutierung von Frauen. So kann wichtiges - bisher fehlendes Gestaltungswissen generiert werden. Es gilt den Ort und die Praxis zu beschreiben, in denen Mechanismen der Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen zur Anwendung kommen. Bislang fehlen jedoch organisationssoziologische Untersuchungen im MINT-Berufsfeld, die nach Unterschieden in Betrieben in den bisher eher pauschal und generell als 'männlich' geltenden MINT-Berufskulturen suchen und diese Unterschiede zu erklären versuchen. Es soll daher stärker als bisher in der Praxis beobachtet werden, nicht nur wie und wo soziale, kulturelle und betriebspraktische Benachteiligungs- und Ausschlussprinzipien in Betrieben wirken, sondern vor allem auch unter welchen Bedingungen sie reduziert werden können. VERÖFFENTLICHUNGEN: Solga, H.; Pfahl, L.: Doing Gender im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich. in: Milberg, Joachim (Hrsg.): Förderung des Nachwuchses in Technik und Naturwissenschaft. Berlin: Springer 2009, S. 155-219. ART: BEGINN: 2009-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Solga, Heike (Prof.Dr. Tel. 030-25491-171, e-mail: [email protected]); Pfahl, Lisa (Tel. 030-25491-176, e-mail: [email protected]) [89-L] Teubner, Ulrike: Technik: Arbeitsteilung und Geschlecht, in: Brigitte Aulenbacher (Hrsg.) ; Angelika Wetterer (Hrsg.): Arbeit : Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2009, S. 176-192 INHALT: Technik ist in unterschiedlicher Weise verbunden mit den Formen der Arbeitsteilung nach Geschlecht und der Ordnung zwischen den Geschlechtern. Der vorliegende Beitrag the-

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soFid Berufssoziologie 2010/1 3 Frauen und Beruf, Beruf und Familie matisiert das Verhältnis von Technik, Arbeit und Geschlecht als einen zentralen Zusammenhang der Gestaltung der Geschlechterverhältnisse. Die offensichtliche Minderheitensituation von Frauen in den Kernbereichen der Technikgestaltung und die nach wie vor wirksamen Ausschlussmechanismen von Frauen aus Technik kommen ebenso in den Blick wie die Frage nach den Gestaltungsinteressen von Frauen an und in der Technik. Die Ausführungen zur Analyse dieses komplexen Zusammenhangs zeigen am Beispiel der Informatik, dass eine Perspektive besonders sinnvoll oder produktiv ist, die sich systematisch auf die Widersprüche und Brüche im Verhältnis des geschlechterspezifischen Arrangements im Umgang mit Technik konzentriert. (ICA2)

[90-L] Treas, Judith; Drobnic, Sonja: Understanding the household division of labour, in: Economic sociology : European electronic newsletter, Vol. 8/2006, No. 1, S. 28-29 (econsoc.mpifg.de/archive/econ_soc_8-1.pdf) INHALT: Die Autorinnen geben einen kurzen Überblick über internationale Forschungen zur häuslichen und geschlechterspezifischen Arbeitsteilung. Sozioökonomische und Länder vergleichende Untersuchungen, wie z. B. das "International Social Survey Program" (ISSP) zeigen, dass Männer ihre Zeit zwischen Arbeit und Freizeit aufteilen, während verheiratete Frauen zwischen Arbeit, Freizeit und Haushaltsproduktion wählen. Die Hausarbeit stellt trotz wachsender Frauenerwerbstätigkeit immer noch eine vorrangige Aufgabe der Frauen dar und spiegelt geschlechtsspezifische Ungleichheiten wider. Die Autorinnen berichten über eine internationale Arbeitsgruppe von 15 ForscherInnen, die sich während der Konferenz der "American Sociological Association" in Montreal im Jahr 2006 gebildet hat und zum Beispiel folgenden Fragen in vergleichender Perspektive nachgeht: Betrachten die Personen in verschiedenen Ländern die Hausarbeit in der gleichen Weise und stimmen sie der bestehenden Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu? Gibt es Anzeichen für einen Einstellungswandel in einer postfeministischen Welt? Beeinflussen staatliche Politiken und Familienförderungsprogramme die häusliche Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen? Inwieweit ist die häusliche Arbeitsteilung eine Antwort auf allgemeine Entwicklungen, z. B. Globalisierung, Immigration, flexible Beschäftigungsformen, sinkende Geburtenraten und eine alternde Gesellschaft? (ICI) [91-L] Vogel, Ulrike: Zur Doppelbödigkeit des sozialen Feldes nach Bourdieu, in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 1/2009, H. 1, S. 46-58 INHALT: "Der Beitrag reflektiert Ergebnisse einer Untersuchung zu Karrierechancen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Hochschule, bei denen sich fachkulturell unterschiedliche Auffassungen über Beruf und Familie auswirken. Gefragt wird, inwieweit sich diese Ergebnisse mit Konzepten Bourdieus, insbesondere der des sozialen Feldes, aber auch mit der Konzeption der Territorien von Helga Krüger erfassen lassen. Dieser Vergleich trägt dazu bei, bei Bourdieus Konzeption des sozialen Feldes außer dem beruflichen Vordergrund den familialen Hintergrund und damit eine Doppelbödigkeit des sozialen Feldes zu erkennen." (Autorenreferat)

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[92-L] Walendy, Elfriede: Beruflicher Werdegang im Kontext des Aufbaus der dualen Rundfunkordnung, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2, S. 250-258 (Standort: USB Köln(38)XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin berichtet über ihren Berufsverlauf bei der baden-württembergischen Landesanstalt für Kommunikation (LFK), in welcher sie seit 1988 als Referentin in der neu geschaffenen Abteilung Kommunikationswissenschaft arbeitet. Sie beschreibt ihre verschiedenen Tätigkeitsfelder anhand von Beispielen und geht dabei insbesondere auf die Einführung des sogenannten dualen Rundfunks und den Aufbau von nichtkommerziellen Lokalradios (NKL) ein. (ICI) [93-L] Walla-Trippl, Sandra: Aspekte der Berufswahl von jungen Frauen: die Problematik einer ländlichen Region, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 111 S., ISBN: 978-3-8364-2352-6 INHALT: Der Berufswahl von Jugendlichen in ländlichen Regionen wird in Österreich kaum Aufmerksamkeit zuteil, trotz der prekären Situation am Arbeitsmarkt und der damit verbundenen hohen Aktualität dieses Themas. Die Autorin geht diese Problematik im Rahmen ihrer Diplomarbeit an. Sie konzentriert sich dabei auf die besondere Situation weiblicher Jugendlicher zwischen 14 und 16 Jahren, die im Anschluss an die Pflichtschulzeit die Weichen für ihr künftiges Berufsleben zu stellen haben. Für sie ist es besonders schwierig eine geeignete Berufswahl zu treffen, da es für die vielfach gewählten typischen Frauenberufe keine große Nachfrage von Seiten des Arbeitsmarktes gibt. Als Beispielregion wird der steirische Bezirk Murau herangezogen, der sich aufgrund seiner peripheren geografischen Lage und einer damit verbundenen erschwerten Erreichbarkeit mit speziellen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sieht. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass noch immer alte geschlechtsstereotype Zuschreibungen wirksam sind, wie "Frauen passen besser in sogenannte Frauenberufe, die ihren Eigenschaften entsprechen". Des Weiteren stellt die Vereinbarkeit der Familie mit dem Beruf einen Grund für die mögliche Zentrierung der Frauen in einige wenige Berufe dar. (ICA2) [94-L] Wentzel, Wenka: "Ich will das und das ist mein Weg!" - Junge Frauen auf dem Weg zum Technikberuf: qualitative Interviews mit ehemaligen Girls'Day-Teilnehmerinnen in Ausbildung und Studium, (Schriftenreihe / Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V., H. 7), Bielefeld 2008, 139 S., ISBN: 978-3-933476-16-6 (Graue Literatur; www.kompetenzz.de/content/download/9737/68492/file/H7_StudieGD_qualitativ.pdf) INHALT: "Der Band untersucht erstmals qualitativ den erfolgreichen Einstieg junger Frauen in technische Berufe und Studiengänge in Zusammenhang mit dem Girls'Day. Der Blick der jungen Frauen auf ihre Berufsorientierung wird dabei nachgezeichnet. Wichtige Aspekte sind die Selbstwahrnehmung der jungen Frauen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und Interessen sowie ihr individuelles Bild vom jeweiligen Wunschberuf. Zudem wird die wahrgenommene Wirkung verschiedener Informationsquellen und Einflussfaktoren auf die berufliche Orientierung aufgeschlüsselt und hinsichtlich ihrer Relevanz eingeschätzt. So sind Schule, Medien,

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soFid Berufssoziologie 2010/1 3 Frauen und Beruf, Beruf und Familie Eltern, Freunde, Informationsangebote der Agenturen für Arbeit, Praxiserfahrungen wie Praktika, Schnuppertage und der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag Themen der Untersuchung." (Autorenreferat)

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Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos

[95-L] Banholzer, Lilli; Rohde, Alexandra: Der Zivile Friedensdienst: Einstiegsmöglichkeiten für HochschulabsolventInnen: Ergebnisse einer Tagung an der Universität Tübingen, (Tübinger Arbeitspapiere zur internationalen Politik und Friedensforschung, Nr. 54), Tübingen 2008, 24 S., ISBN: 978-3-927604-51-3 (Graue Literatur; www.uni-tuebingen.de/pol/taps/tap54.pdf) INHALT: Mit dem Bedeutungszuwachs des Zivilen Friedensdienste (ZFD) geht eine steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften für den Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung einher. Diese in höchstem Maße zu begrüßende Entwicklung stellt für die Einrichtungen und Träger des ZFD im Hinblick auf die Ausbildung und Rekrutierung von geeignetem Fachpersonal eine Herausforderung dar. Der ZFD braucht zunehmend lebens- und berufserfahrene Frauen und Männer, die über fundierte methodische Kenntnisse sowie über praktische Erfahrungen im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung verfügen und motiviert sind, über einen längeren Zeitraum in Krisengebieten tätig zu sein. Gleichzeitig erweist sich der berufliche Einstieg für junge Nachwuchskräfte als problematisch, da sie den hohen Anforderungen an eine Friedensfachkraft - die im Hinblick auf das anspruchsvolle Tätigkeitsfeld an BewerberInnen gestellt werden müssen - nicht gerecht werden können. Insbesondere die einschlägigen Erfahrungen in der praktischen Friedensarbeit können junge HochschulabsolventInnen, die sich für eine Beschäftigung im ZFD interessieren, häufig nicht oder nur in geringem Maße nachweisen. Das vorliegende Arbeitspapier verfolgt drei Ziele. Erstens informiert es über den ZFD - seine Entstehungsgeschichte, die Ziele des ZFD und typische Handlungsfelder sowie die zentralen in Deutschland angesiedelten Einrichtungen und Träger des ZFD. Ein zweites Anliegen ist es, Einstiegsmöglichkeiten für HochschulabsolventInnen, die sich für eine Beschäftigung im ZFD interessieren, aufzuzeigen. Drittens wird exemplarisch für den Beitrag universitärer Einrichtungen zur Ausbildung des Friedensfachkräfte-Nachwuchses in Deutschland der Masterstudiengang "Friedensforschung und Internationale Politik", der seit dem Wintersemester 2004/05 an der Universität Tübingen angeboten wird, vorgestellt. (ICD2) [96-L] Becker-Lenz, Roland; Müller, Silke: Funktion und Bildung des professionellen Habitus als Teil des Gesamthabitus: konzeptionelle Bestimmung des professionellen Habitus in einer Untersuchung zur Professionalisierung sozialer Arbeit, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 95-116 INHALT: "Roland Becker-Lenz und Silke Müller fragen in ihrem Beitrag danach, inwieweit für das Handeln von Professionsangehörigen ein spezieller Habitus zentral ist und wie sich dieser gegebenenfalls für den Bereich der Sozialen Arbeit beschreiben lässt. Heuristisch wird dabei ein professioneller Habitus nach Oevermann von einem 'Gesamthabitus' im Verstande Bourdieus unterschieden. Ihren auf der Basis einer eigenen Erhebung gewonnenen Daten zufolge fallen die Handlungsorientierungen von Studierenden der Sozialen Arbeit derart heterogen aus, dass zumindest in diesem Feld nicht von der Ausprägung eines mehr oder weniger zentralen professionellen Habitus gesprochen werden kann - jedenfalls nicht in Bezug auf die Sozialisationsphase des Studiums, das in der Schweiz durch seinen dualen Aufbau wesentlich durch Praxisphasen gekennzeichnet ist, weshalb diesem eine zentrale Rolle für die Ausprä-

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soFid Berufssoziologie 2010/1 4 Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos gung eines professionellen Habitus zukommen müsste. Diese Diversität der beruflichen Handlungsorientierungen lässt sich Becker-Lenz und Müller zufolge vor allem darauf zurückführen, dass auch die Träger und Regulierungsinstanzen Sozialer Arbeit, welche zumindest teilweise an der Praxisausbildung beteiligt sind, recht unterschiedliche Vorstellungen von einem 'richtigem' beruflichem Handeln vertreten." (Autorenreferat)

[97-L] Budde, Jürgen; Böhm, Maika; Willems, Katharina: Wissen, Image und Erfahrungen mit Sozialer Arbeit: relevante Faktoren für die Berufswahl junger Männer?, in: Zeitschrift für Sozialpädagogik, Jg. 7/2009, H. 3, S. 264-283 (www.juventa.de/zeitschriften/zfsp/abstracts/Jahrgang2009/12200903264.html?2) INHALT: "Der vorliegende Beitrag widmet sich der aktuellen Frage, wie junge Männer für ein Studium der sozialen Arbeit interessiert werden können. Dazu werden Faktoren diskutiert, die sich im Rahmen einer Studie an einer norddeutschen Fachhochschule als relevant herausgestellt haben. An diesem Beispiel geschlechtsunkonformer Berufswahl wird exemplarisch diskutiert, welche Bedeutungen dem (Professions-)Wissen, dem Image eines Berufes, den praktischen (Vor-)Erfahrungen sowie der Kategorie Männlichkeit als relevante Faktoren für die Soziale Arbeit zukommen. Entgegen der verkürzten Annahme, dass junge Männer soziale Arbeit als unmännlich ablehnen, zeigt die Studie, dass eine Reihe der Befragten Erfahrungen mit helfen Tätigkeiten haben, diese aber nicht in einen entsprechenden Berufswunsch münden." (Autorenreferat) [98-F] Bulmahn, Thomas, Dr.; Wieninger, Victoria (Bearbeitung); Bulmahn, Thomas, Dr. (Leitung): Bundesweite Jugendstudie zum Themenbereich "Berufswahl Jugendlicher und Interesse an einer Berufstätigkeit bei der Bundeswehr" INHALT: Hintergrund: Die Personalwerbung und -gewinnung der Bundeswehr steht infolge des demografischen Wandels in Deutschland vor erheblichen Herausforderungen. In den kommenden Jahren werden immer weniger Jugendliche die Schulen verlassen, um eine Berufsausbildung zu beginnen oder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Man kann davon ausgehen, dass sich der Wettbewerb um die besser gebildeten, motivierten und leistungsbereiten Jugendlichen, wie er bereits heute in einigen Berufsgruppen und Branchen besteht, ausweiten und verschärfen wird. Erkenntnisinteresse: Erkenntnisse darüber, wie geeignete Jugendliche für eine berufliche Perspektive bei der Bundeswehr interessiert werden können, wie man sie über den Soldatenberuf informieren und zu einer Bewerbung motivieren kann, sind entscheidende Voraussetzungen für eine optimale Gestaltung der Personalwerbung. Das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr führt deshalb regelmäßig bundesweite Studien zum Themenbereich "Berufswahl Jugendlicher und Personalwerbung der Bundeswehr" durch. Dabei werden Jugendliche und junge Erwachsene zu ihren beruflichen Zielen und Wünschen, zu ihren Ansichten zur Bundeswehr, der Nutzung des Informations- und Beratungsangebotes der Bundeswehr, ihren Vorstellungen vom Soldatenberuf sowie ihrem Interesse an einer beruflichen Tätigkeit bei der Bundeswehr befragt. Forschungsfragen: Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Wie groß ist das Interesse Jugendlicher an einer beruflichen Tätigkeit bei der Bundeswehr? Was spricht aus ihrer Sicht für eine solche Perspektive und was spricht dagegen? Welche Gelegenheiten zur Information über die Bundeswehr werden genutzt und welche In-

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formationsmöglichkeiten werden gewünscht? Was erwarten Jugendliche von einer Berufstätigkeit bei der Bundeswehr und wie wichtig sind ihnen verschiedene Merkmale einer beruflichen Tätigkeit? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretische Grundlagen: Das Forschungsprojekt basiert auf zentralen theoretischen Grundlagen der Berufswahlforschung. Hierzu zählen insbesondere kongruenztheoretische Ansätze (Parson, Holland), entwicklungstheoretische Positionen (Ginzberg et al.; Super et al.), lerntheoretische Ansätze (Krumboltz et al.), entscheidungstheoretische Modelle (Ries, Vroom, Bender-Szymanski, Lange), allokationstheoretische Vorstellungen (Lazarsfeld, Scharmann, Schöber, Daheim) und integrative Konzeptionen (Kohli, Kahl). Methodisches Design: Die Grundgesamtheit dieser Studien umfasst die jugendliche deutsche Wohnbevölkerung (deutsche Staatsangehörige) im Alter von 14 bis 23 Jahren. Aus dieser Grundgesamtheit wird eine repräsentative Quotenstichprobe gezogen. Befragungsgebiet ist die Bundesrepublik Deutschland. Es werden bundesweit mehr als 2 000 Personen befragt. Die Untersuchungen werden als computergestützte persönliche Befragungen (CAPI: Computer Assisted Personal Interviewing) realisiert. Die Befragungszeit beträgt durchschnittlich ca. 50 Minuten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bulmahn, Thomas: Berufswahl Jugendlicher und Interesse an einer Berufstätigkeit bei der Bundeswehr : Ergebnisse der Jugendstudie 2006 des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr. Strausberg: 2007, 106 S. Standort: www.sowi.bundes wehr.de/portal/PA_1_0_P3/PortalFiles/02DB040000000001/W279LG36576INFODE/Forsch ungsbericht+81.pdf?yw_repository=youatweb .+++Bulmahn, Thomas; Burmeister, Julia; Thümmel, Kathleen: Berufswahl Jugendlicher und Interesse an einer Berufstätigkeit bei der Bundeswehr. Ergebnisse der Jugendstudie 2007 des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr. Forschungsbericht, 88. Strausberg 2010. Standort: www.sowi.bundeswehr.de . ART: BEGINN: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium der Verteidigung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr (Prötzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [99-F] Burkert, Carola, Dr.; Phan thi, Hong Van; Blien, Uwe, Prof.Dr. (Bearbeitung); Seibert, Holger, Dr. (Leitung): Berufliche Passung und regionale Mobilität INHALT: Der Arbeitsmarkt der Bundesrepublik Deutschland ist nach Berufen gegliedert, diese haben im internationalen Vergleich eine weitaus größere Bedeutung als in anderen Ländern. Struktur und Dynamik der regionalen beruflichen Segmentierung sollen im Rahmen des Projekts untersucht werden. Räumliche Inhomogenitäten und Disparitäten auf beruflichen Arbeitsmärkten sollen im Vordergrund der Analysen stehen. Einerseits geht es darum, die "Tiefe" der "Gräben" zwischen unterschiedlichen Berufen auszuloten. Andererseits soll untersucht werden, ob die erkennbaren Barrieren beim Berufswechsel im Zeitablauf ansteigen oder abnehmen. Auch geht es darum, ob durch regionale Mobilität berufliche Wechsel vermieden werden können und ob dies eine Strategie ist, Arbeitsmarktpositionen zu sichern. Theoretische Basis ist ein Segmentationsansatz, der mit Hilfe von (neo)institutionalistischen soziologischen und volkswirtschaftlichen Arbeiten auf eine neue Grundlage zu stellen ist. Dabei soll ein theoretisches Entscheidungsmodell entwickelt werden, dass auf individueller Ebene erklären kann, ob sich Personen eher für einen Berufswechsel oder einen Ortswechsel entscheiden. Ziel: Wie stark ist die berufliche Segregation in Deutschland ausgeprägt? In welchen Fällen

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zahlt sich regionale Mobilität zum Erhalt der beruflichen Kontinuität im Erwerbsverlauf aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Angewandt werden Methoden der Mikrodatenanalyse, um Arbeitsplatz- und Berufswechsel zu analysieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: Seibert, H.; Buch, T.: Analysen zur arbeitsmarktbedingten Abwanderung Jugendlicher. Regionale Mobilität zur Verbesserung der Arbeitsmarktplatzierung von jungen Erwachsenen aus Berlin-Brandenburg. in: Schubarth, W.; Speck, K. (Hrsg.): Regionale Abwanderung Jugendlicher. Theoretische Analysen, empirische Befunde und politische Gegenstrategien (Jugendforschung). Weinheim: Juventa 2009, S. 111-133. ISBN 978-37799-1750-2. ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [100-F] Buruck, Gabriele (Bearbeitung); Richter, Peter, Prof.Dr.rer.nat.habil. (Leitung): Ganzheitliche Risikoprävention in der Pflege INHALT: Basierend auf vorliegenden Ergebnissen aus dem Bereich der Pflege (NEXT-Studie, 2005) sollte nachgewiesen werden, ob die in der Pflege tätigen MitarbeiterInnen zu einer gesundheitlich am stärksten beanspruchten Branche gehören und welche Konsequenzen sich daraus für die Unternehmen im Bereich des präventiven Gesundheitsschutzes ableiten lassen. Insbesondere die Kombinationswirkung von psychischen und physischen Faktoren könnte ein erhöhtes Risiko darstellen (Devereux et al., 1999). Anknüpfend an die Kampagne "Aufbruch Pflege" der Berufsgenossenschaft wurde zur Fragestellung der Kombinationswirkung und des Einflusses dieser Prädiktoren auf Muskel-Skelett-Beschwerden eine Untersuchung in fünf stationären Altenpflegeheimen in Dresden (N=196) durchgeführt. In der ersten Projektphase erfolgte eine Bedarfsanalyse zur Belastungs- und Beanspruchungssituation. Grundlage bildeten theoretische Modelle (Karasek et al., 1990; Hägg 1991, Siegrist 2000) zu physischen und psychischen Fehlbeanspruchungen und deren mögliche Verknüpfung zu Muskel-Skelett-Beschwerden. Durch überwiegend objektive Beobachtung von Experten (SGA, Debitz et al. 2006) und den Einsatz von subjektiven Verfahren zum Gesundheitsverhalten (z.B. GHQ, FBL, Work-Home-Conflict etc.) konnten Ressourcen und Stressoren aufgezeigt werden. In der zweiten Projektphase sollen Gestaltungsvorschläge erarbeitet und eine begleitende Betreuung angeboten werden. Diese zielt in erster Linie auf das Abrufen von Ressourcen und Bewältigungsstilen innerhalb des Pflegealltags ab. Nach dem Modell der betrieblichen Gesundheitspolitik (Ulich, 2001) sollen vorrangig im Bereich der Verhältnisprävention gemeinsam mit den Einrichtungen entsprechende Maßnahmen erarbeitet werden. Partizipative Ansätze (z.B. Gesundheitszirkel) werden dabei eine zentrale Rolle spielen. ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege -BGWINSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-36894, e-mail: [email protected])

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[101-F] Currle, Edda, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Heckmann, Friedrich, Prof.Dr. (Leitung): Brain Gain? Migrations- und Karrierewege ausländischer Spitzenforscher in Bayern (Projekt im bayerischen Forschungsverbund "Migration und Wissen - ForMig") INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 2009-2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Die Analyse von Migrationsprozessen fokussiert allgemein auf die Migrationsentscheidung und ihre Bedingungen, auf Migrationswege (soziale, rechtliche), sowie auf Aspekte des Aufenthalts und der Tätigkeit im Einwanderungsland. Bei der Zielgruppe des Projekts interessieren vor allem Rekrutierungsbedingungen, Migrationswege, Aufenthaltsdauer sowie Bedingungen und Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit in den Instituten. Als theoretische Orientierungen, aus denen sich nach der explorativen Forschungsphase die Hypothesen der Hauptuntersuchung entwickeln lassen, werden auf Grundannahmen der neoklassischen Migrationstheorie, auf die Theorie des Transnationalismus und die Theorie der Bedeutung von Netzwerken für Migrationsentscheidungen und Migrationswege zurückgegriffen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 2 à 8-12 Teilnehmer; deutsche und ausländische Spitzenforscher an Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten in Bayern; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Leitungspersonal der Max-Planck- und Fraunhofer-Institute in Bayern sowie ausländische Spitzenforscher an Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten in Bayern; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 400; ausländische Spitzenforscher an MaxPlanck- und Fraunhofer-Instituten in Bayern; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-09 ENDE: 2012-08 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg (Katharinenstr. 1, 96052 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-932020-15, e-mail: [email protected]) [102-L] Dagger, Steffen: Mitarbeiter im Deutschen Bundestag: Politikmanager, Öffentlichkeitsarbeiter und Berater, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2009, 132 S., ISBN: 978-3-8382-0007-1 INHALT: Die Fragestellung der Studie lautet: Worin liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Arbeit wissenschaftlicher Mitarbeiter in Abgeordnetenbüros sowie in Büros der fachlichen Arbeitsgruppen (AGs) innerhalb der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages? Zur Erreichung des Untersuchungsziels werden jeweils zunächst in einem einleitenden Teil die Funktion und Tätigkeit der Abgeordneten und Arbeitsgruppen der Fraktion kurz skizziert und erläutert. Der anschließende praktische Teil bildet den Schwerpunkt der Untersuchung. Hier wird jeweils die Arbeit wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Abgeordnetenbüros bzw. Arbeitsgruppenbüros inhaltlich erarbeitet und abschließend zueinander in Bezug gesetzt. Um die Fragestellung hinreichend und aus verschiedenen Blickwinkeln sinnvoll beantworten zu können, ist der Begriff "Arbeit" in der Studie breit definiert. Er wird durch folgende vier "Basis-Säulen" näher bestimmt, die gleichzeitig die Gliederung des praktischen Hauptteils darstellen. Alle vier Basis-Säulen verbindet die obige übergreifende Fragestellung. (1) Aufgaben/Arbeitsalltag/Tätigkeiten; (2) Informations- und Kommunikationsverhalten; (3) Voraussetzungen für den Beruf; (4) Berufliche Selbsteinschätzung/Karrierevorstellungen. (ICA2)

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[103-F] Dauser, Dominique, Dipl.-Psych.; Schweigard, Eva, Dipl.-Sozialwirtin; Knoll, Natascha, Dipl.-Päd.; Wild, Daniela, Dipl.-Sozialwirt; Ramsteck, Carolin, M.A. (Bearbeitung); Krings, Ursula, Dipl.-Kff. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative "Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung" im Programm "Perspektive Berufsabschluss" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung INHALT: Der Mangel an geeigneten Fachkräften, der demografische Wandel, sowie gestiegene Anforderungen an den Arbeitsplätzen haben in vielen Unternehmen zu einer Qualifikationslücke geführt. Die adäquate Besetzung freier Stellen wird für Betriebe immer schwieriger. Da eine qualifizierte Belegschaft jedoch von zentraler Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist, müssen auf allen Ebenen Anstrengungen zur nachhaltigen Deckung des Personalbedarfs unternommen werden. Die betriebliche Personalentwicklung hat sich in der Vergangenheit auf die Fach- und Führungskräfte beschränkt, dies ist heute nicht mehr ausreichend. Eine, häufig noch vernachlässigte, Möglichkeit liegt in der Qualifizierung von beschäftigten und arbeitslosen An- und Ungelernten mit und ohne Migrationshintergrund. Diese stellen ein Potenzial dar, welches durch passgenaue Qualifizierung dazu beitragen kann, die Fachkräftelücke zu schließen. Aktuell haben 16,1 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren keinen Berufsabschluss. Das heißt, das Qualifizierungspotential von mehr als 1,5 Millionen jungen Menschen liegt brach. Um diese Qualifikationsreserve zu erschließen, sind Informations- und Beratungsangebote für Unternehmen erforderlich. Dabei werden den Betrieben die Chancen aufgedeckt, welche sich ihnen durch die Nachqualifizierung von An- und Ungelernten ergeben und die Möglichkeiten aufgezeigt, wie Nachqualifizierung geplant, durchgeführt und organisiert werden kann. Dazu sind regional vor Ort adäquate Strukturen für Nachqualifizierung auf- bzw. auszubauen. Hier setzt das neue Programm "Perspektive Berufsabschluss" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit der Förderinitiative "Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung" an. Ziel der Förderinitiative 2 ist es, in ausgewählten Regionen in Zusammenarbeit mit den regionalen Arbeitsmarktakteuren (Arbeitsagenturen, ARGEn, Bildungsträgern, Kammern, Migrantenorganisationen, Unternehmen etc.) ein auf den regionalen Bedarf abgestimmtes Nachqualifizierungsangebot aufzubauen, passgenaue Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für Unternehmen (insbesondere auch für kleine und mittlere Unternehmen) sowie für arbeitslose und erwerbstätige an- und ungelernte junge Erwachsene bereitzustellen, die Zugangsmöglichkeiten zur Externenprüfung zu verbessern, arbeitsmarktpolitische und zielgruppenspezifische Förderstrukturen transparent zu machen, vorhandene Fördermöglichkeiten zu bündeln und neue Fördermöglichkeiten zu erschließen, durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit aufzuzeigen, wie passgenaue Qualifizierung entlang am betrieblichen Bedarf und abgestimmt auf die bereits vorhandenen Kompetenzen und Stärken der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aussehen kann. Als wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative "Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung" berät das f-bb die regionalen Vorhaben fachlich bei der Umsetzung, unterstützt sie bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und koordiniert ihre bundesweite Vernetzung. Zudem sichert das f-bb die Verallgemeinerbarkeit und Übertragbarkeit der Ansätze auf andere Regionen und wirkt mit beim programmbegleitenden Transfer. Weitere Informationen zum Programm "Perspektive Berufsabschluss" und seinen beiden Förderinitiativen unter: www.perspektive-berufsabschluss.de . ZEITRAUM: 20082012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: formative Evaluation mit summativen Aspekten

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Projektflyer. Download unter: www.f-bb.de/uploads/tx_fffbb/ WNQ_Infoblatt_Web_06.pdf .+++Dauser, D.; Hilger, A.: Berufliche Qualifizierung an- und ungelernter Beschäftigter im Betrieb am Beispiel der Zeitlauf GmbH. in: Kompetenzen fördern - berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm). Newsletter zur Transferphase, News 12, 2007, S. 20-24.+++Dauser, D.; Hilger, A.: Modulare betriebsnahe Qualifizierung. in: www.perso-net.de. Nürnberg 2007. Download unter: www.f-bb.de/uploads/tx_fffbb/DauserModulare_betriebsnahe_qualifizierung.pdf .+++ Dauser, D.; Hilger, A.: Modulare betriebsnahe Qualifizierung - Praxisbeispiele. in: www.per so-net.de. Nürnberg 2007. Download unter: www.f-bb.de/uploads/tx_fffbb/DauserPraxisbei spiele_modulare_betriebsnahe_qualifizierung.pdf .+++Krings, U.: Nachqualifizierung Anund Ungelernter in der Praxis. in: Wirtschaft und Berufserziehung, 2009, 1, S. 11-15.++ +Knoll, N.; Schweigard-Kahn, E.: Zweite Chance - Qualifizierungsreserven An- und Ungelernter erschließen. in: Wirtschaft und Berufserziehung, 2009, 2, S. 25-29.+++Knoll, N.; Schweigard, E.: Nachqualifizierung wird zum Regelangebot - regionale Strukturentwicklung durch Netzwerke. in: Projektträger DLR (PT-DLR) (Hrsg.): Newsletter Perspektive Berufsabschluss, 1/2008. Bonn 2008, S. 15-22. Download unter: www.f-bb.de/uploads/tx_fffbb/Pers pektive_Berufsabschluss_Newsletter_Nr1.pdf .+++Dauser, D.; Deisler, C.: Qualifizierung Geringqualifizierter aus betrieblicher Sicht. in: Berufsbildung - Zeitschrift für Praxis und Theorie in Betrieb und Schule, 115, 2009, S. 40-43. Download unter: www.f-bb.de/uploads/ tx_fffbb/Qualif_Geringqu_dauser_deisler.pdf .+++Dauser, D.; Knoll, N.; Krings, U.; Schweigard-Kahn, E.: Nachqualifizieren nach Bedarf. in: "Perspektive Berufsabschluss"-Newsletter, 2009, Nr. 2 (Mai), S. 13-19. Download unter: www.f-bb.de/uploads/tx_fffbb/BMBF_ PBA_NEWSL_02.pdf .+++Dauser, D.; Knoll, N.; Krings, U.; Schweigard-Kahn, E.: Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung. Perspektive Berufsabschluss. in: Lernort Betrieb - Zeitschrift zur Nachqualifizierung von Erwachsenen, 2009, Nr. 2 (Juli), S. 33-34.+++ Munk, P.; Knoll, N.; Schweigard-Kahn, E.: Umsetzungsstrategien abschlussorientierter Nachqualifizierung. in: Wirtschaft und Berufserziehung (W&B), 2009, Nr. 9, S. 24-28.+++ Schweigard-Kahn, E.: Zugang zum Arbeitsmarkt - die Potenziale von Migrantinnen und Migranten nutzen. Access to the labour market-utillising the potential offered by immigrants. in: Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk, Koordinierungsprojekt Netzwerk IQ (Hrsg.): Migration - to Canada, nach Deutschland. Düsseldorf 2009, S. 70-74. Download unter: www.content-zwh.de/intqua/fileadmin/user_upload/pdf/Magazin_Ansicht.pdf .+++Severing, E.: Potenziale nutzen - abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung regional etablieren. in: Projektträger im DLR (PT-DLR) für das Programm Perspektive Berufsabschluss des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.): Perspektive Berufsabschluss. Dokumentation der ersten Jahrestagung 27. und 28. Mai 2009 in Berlin. Bonn 2009, S. 31-36. Download unter: www.perspektive-berufsabschluss.de/_media/PBA_DOKU_KOM PL_081009.pdf .+++Krings, U.; Munk, P.: Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung - Chancen für die berufliche Integration An-und Ungelernter. in: forum arbeit, 03/2009, S. 36. ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2012-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH -f-bb- (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27779-25, e-mail: [email protected])

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[104-L] Dorner, Patricia: Internationale Polizeieinsätze: wie sehen dies Polizisten?: Beobachtungen in einem virtuellen Diskussionsforum, in: Rafael Behr (Hrsg.) ; Thomas Ohlemacher (Hrsg.): Offene Grenzen : Polizieren in der Sicherheitsarchitektur einer post-territorialen Welt ; Ergebnisse der XI. Tagung des Arbeitskreises Empirische Sozialforschung, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2009, S. 129-142 INHALT: Die Verfasserin legt Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse einer Internetquelle vor, die sich auf ca. 300 Beiträge zum Diskussionsforum CopZone.de aus den Jahren 2005 bis 2008 stützt. Auf CopZone.de diskutieren Polizeiangehörige über Fragen von polizeilichem Interesse. Mit Blick auf die internationalen Einsätze zeigt sich ein Selbstbild der Polizisten, das zwischen Karrierechancen, Beamtentreue und Illoyalitätsanmutungen changiert. Hinsichtlich ihrer Aufgabenbandbreite wirken die Forumsteilnehmer von CopZone.de verunsichert. Das persönliche Band, das die Polizisten von CopZone.de verbindet, ist der Glaube an eine persönliche Entwicklung im Rahmen der Profession und ein traditionalistisch geprägtes, vom Soldatenberuf abgegrenztes Berufsbild. (ICE2) [105-F] Fietze, Beate, Dr.phil. (Bearbeitung): Coaching the Coach. Zur Entwicklung neuer Professionen auf dem Hintergrund der Europäisierung der Institutionen und der Transnationalisierung von Wissensmärkten INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [106-F] Friedrich-Schiller-Universität Jena: Verfachlichung alltäglicher Lebenspraxis in sozialisatorischen Handlungsfeldern außerhalb von Familien: Zerstörung alltäglicher Lebenspraxis oder Eröffnung neuer Optionen? INHALT: Im Sozialwesen ist ein verstärkter Trend zu beobachten, der dahin geht, zwischen professionalisierter sozialer Hilfe und Laienhilfe eine Grauzone zu eröffnen, innerhalb der Laien als fachlich Qualifizierte tätig werden und so in Konkurrenz zu Professionellen treten. Beispiele dafür sind Sterbebegleitung, Betreuung psychisch Kranker, Pflegefamilien. Das Forschungsinteresse ist auf die Frage gerichtet, ob eine solche Entwicklung der Verfachlichung von Laienhandeln den Klienten in ihrem Sozialisationsprozess eher schadet oder nützt. Zwei Hypothesen sollen gegeneinander getestet werden: Hypothese 1: Fachliche Schulung zerstört lebenspraktische Kompetenzen der Helfenden und ersetzt sie durch ein technokratisches Wissen, das ohne Ausbildung eines professionellen Habitus angewendet wird. Insofern tritt durch Verfachlichung von Laienhandeln ein Kompetenzverlust ein. Hypothese 2: Fachliche Schulung stärkt die Lebenspraxis, da sie die Herausbildung von praktischem Krisenbewältigungswissen fördert. Mit diesem Projekt soll zum einen ein grundlagentheoretischer Beitrag zur Wissens- und Professionssoziologie geleistet werden. Zum anderen sollen die Projektergebnisse dazu herangezogen werden, für Träger sozialer Einrichtungen bei der Qualifizierung

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von Laien im Bereich sozialer Unterstützung, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, sozialwissenschaftliches Wissen bereit zu stellen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie (07737 Jena) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 03641-94-5550, e-mail: [email protected]) [107-L] Gärtner, Christel: Das Kommentariat als neue journalistische Profession?: empirische Befunde zum Berufshabitus der meinungsbildenden journalistischen Elite auf der Basis von nichtstandardisierten Interviews, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 181-208 INHALT: "In Bezug auf die journalistische Elite des Kommentariats diskutiert Christel Gärtner den Charakter des Journalistenberufs als eine neue, nicht-klassische Profession und behandelt damit eine Frage, die auch im Rahmen der umfangreichen Medien- und Journalismusforschung bislang allenfalls gestreift wurde. Anhand zweier detailliert präsentierter, maximalkontrastierender Fälle zeigt Gärtner, dass sich zumindest bei diesen Elitejournalisten ein genuin journalistisches Selbstverständnis, etwa in Form entsprechender, 'forschender' berufsbezogener Orientierungsmuster, bereits vor dem Eintritt in den Beruf herausbildet. Die umfangreiche Autonomie der Redaktionen bzw. der Redaktionsmitglieder insbesondere die Genese bzw. Definition von ethischen Standards betreffend lässt Gärtner zum Ergebnis kommen, dass in Bezug auf dieses Kriteriums bei den Journalisten durchaus von einer Profession die Rede sein kann." (Autorenreferat) [108-F] Gaugisch, Petra (Bearbeitung); Klein, Barbara, Dr. (Leitung): Pflege 2015: neue Arbeitsanforderungen und zukünftige Qualifizierungsbedarfe INHALT: Das Projekt "Pflege 2015" hat zum Ziel, die Auswirkungen der Entwicklungstendenzen im Pflegesektor auf die heute beruflich Pflegenden in der Altenhilfe zu identifizieren, neue Anforderungsprofile zu beschreiben und Handlungsempfehlungen für die inhaltliche und organisatorische Entwicklung von Angeboten für die Anpassungsqualifizierung zu geben. Kontext/ Problemlage: Die Gesundheitswirtschaft ist einer Vielzahl von Herausforderungen und Entwicklungstendenzen ausgesetzt, die berufliche Anforderungen und Qualifizierungsbedarfe direkt und indirekt betreffen. Diese Entwicklungstendenzen sind heute schon für die Pflegekräfte in der Altenhilfe spürbar. Folgende Trends lassen sich dabei identifizieren: soziodemographische Veränderungen mit einer Zunahme an hochaltrigen, chronisch kranken und multimorbiden Menschen, ein sich veränderndes Klientel mit differenzierten Lebensstilen und dem Wunsch nach Unterstützung bei der selbstständigen Lebensführung, Veränderungen in den Versorgungsstrukturen mit einem steigenden Bedarf an neuen innovativen Versorgungskonzepten, die Entwicklung neuer Wohnformen als Alternative für Pflegeeinrichtungen und die damit verbundenen Veränderungen in der Personalstruktur sowie der Einzug neuer technologischer Entwicklungen im Gesundheitssektor. Fragestellung: Vor dem Hintergrund der genannten Entwicklungstrends, stellt sich die Frage, welche Anpassungsqualifizierung die Altenpflegefachkräfte benötigen, um den wachsenden Anforderungen gewachsen zu

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sein. Im Einzelnen wurde im Projekt folgenden Fragen nachgegangen: Welche Entwicklungstrends gibt es derzeit im Altenhilfesektor? Welche Auswirkungen haben diese Trends auf die bereits heute beruflich Pflegenden? Welche Anpassungsqualifikationen benötigen sie? Wie können Qualifizierungsmaßnahmen jenseits der Grundausbildung unter besonderer Berücksichtigung des hohen Frauenanteils und des hohen Anteils an Teilzeitbeschäftigung gestaltet werden? Wie kann damit ein Beitrag zur Schaffung innovativer und qualitätsvoller Arbeitsplätze in der Pflege erbracht werden? Welche Handlungsempfehlungen können aufgrund der neuen Arbeitsanforderungen und zukünftigen Qualifizierungsbedarfe für die Fort- und Weiterbildungsanbieter formuliert werden? Darstellung der Ergebnisse: Die identifizierten Entwicklungstrends wurden in die Bereiche Personal- und Bewohnerstruktur, innovative Technologien sowie neue Wohn- und Versorgungsformen zusammengefasst. Die Qualifizierungsbedarfe ließen sich den Kompetenzen beruflicher Handlungsfähigkeit (Fachwissen, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz) zuordnen. Erweitert wurden sie um die Medienkompetenz, da der Umgang mit neuen Medien und Technologien auch im Pflegesektor an Bedeutung gewinnt. Hinsichtlich der Fachkompetenz wurden u.a. die Themen Palliative Care, Gerontopsychiatrie, Pflegediagnostik genannt. Bei der Methodenkompetenz wurde u.a. die Planungs- und Steuerungskompetenz und das Schnittstellen- und Qualitätsmanagement als notwendig erachtet. Bezüglich der Sozialkompetenz wird empfohlen, u.a. Anleitungskompetenzen, kunden-/ serviceorientierte Kommunikation sowie Verhandlungs- und Beratungskompetenzen zu stärken. Personale Kompetenz sollte im Bereich Stressbewältigung und Zeitmanagement aufgebaut werden. Unter dem Aspekt der Medienkompetenz sollten Grundlagen bzw. eine Erweiterung der EDV-Kenntnisse vermittelt werden. Beispiele für die Gestaltung von Bildungsmaßnahmen sind im Bericht formuliert. METHODE: Die Fragen wurden in drei Arbeitspaketen bearbeitet: Im ersten Arbeitspaket wurden die Entwicklungstrends und Innovationsfelder in der Altenpflege ermittelt und in einem Thesenpapier gebündelt. Grundlagen hierfür waren Literaturrecherchen, Projekte und Diskussionen im Rahmen der strategischen Partnerschaft "InCareNet", der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und Erkenntnisse des am Fraunhofer IAO durchgeführten Projektes "Pflege 2020". Im zweiten Arbeitspaket wurden im Rahmen von Workshops und Interviews mit Expertinnen und Experten aus Forschungseinrichtungen, von Bildungs- und Altenhilfeträgern und der Praxis, die sich ergebenden Auswirkungen auf die Praxis, die notwendigen Kompetenzen und Qualifizierungsbedarfe erarbeitet. Im dritten Arbeitspaket wurden die Handlungsempfehlungen für die Fort- und Weiterbildung sowie Bildungsanbieter formuliert und der Rahmen eines Evaluationsworkshops diskutiert. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Klein, Barbara; Gaugisch, Petra; Stopper, Katrin: "Pflege 2015": neue Arbeitsanforderungen und zukünftige Qualifizierungsbedarfe (mit Anlage: Interviewleitfaden für Altenpflegefachkräfte). Abschlussbericht. Düsseldorf, Mai 2008, 99 S.+++Klein, Barbara; Gaugisch, Petra; Stopper, Katrin: "Pflege 2015": neue Arbeitsanforderungen und zukünftige Qualifizierungsbedarfe. Management Summary. Stuttgart, Mai 2008, 2 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO- (Nobelstr. 12c, 70569 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[109-L] Harrington, Brooke: Trust and estate planning: the emergence of a profession and its contribution to socioeconomic inequality, (MPIfG Discussion Paper, 09/6), Köln 2009, 27 S. (Graue Literatur; www.mpi-fg-koeln.mpg.de/pu/mpifg_dp/dp09-6.pdf) INHALT: "Dieses Papier untersucht die Professionalisierung der Treuhand- und Immobilienverwaltung in den USA. Im Gegensatz zu anderen Untersuchungen über soziale Ungleichheit und Berufsstände, die auf das Erreichen eines bestimmten Status von Individuen und deren Familien oder auf Arbeitsmarktsegregation abzielen, werden Berufsgruppen hier hinsichtlich ihres Einflusses auf soziale Stratifizierung untersucht. Treuhand- und Immobilienverwalter fördern soziale Ungleichheit auf der Makroebene, indem sie wohlhabenden Klienten helfen, große Vermögen anzuhäufen und diese ihren Nachkommen zu vererben. Dies wiederum hat Auswirkungen auf den Status und die Zusammensetzung anderer Berufe. Als die Quellen wirtschaftlicher Macht, früher Landbesitz und Industrieeigentum, fungiblere Formen annahmen, stieg der Bedarf an juristischen, organisatorischen und finanziellen Strategien, Vermögen vor der Besteuerung und dem Zugriff durch Gläubiger und verschwenderische Erben zu schützen. Dies beförderte die Professionalisierung der Vermögensverwalter und machte sie gleichermaßen zu Produkten und Produzenten der veränderten sozialen Organisation von Arbeit und Wohlstand. Das Papier vergleicht Literatur aus Soziologie, Ökonomie und Anthropologie und erklärt die Entwicklungen im Hinblick auf die drei kritischen Rollen der Vermögensverwalter in den verschiedenen Systemen sozioökonomischer Stratifizierung: als Investoren, Administratoren und Vermögensverwalter." (Autorenreferat) [110-L] Herrmann, Harald: Freie Berufe - europäische Entwicklungen, (FFB-Diskussionspapier, Nr. 72), Lüneburg 2007, 13 S. (Graue Literatur; ffb.uni-lueneburg.de/ffb-files/File/DP/DP%2072%20-%20Europäische %20Entwicklung.pdf) INHALT: "Der Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung Freier Berufe von 2003 sieht vor, reglementierte Berufe in einer Kategorie zusammenzufassen. Dadurch sollen Berufe verschiedenster Art mit Freiberufen regulatorisch zusammengefügt werden, die weder die bisher üblichen Voraussetzungen der Unabhängigkeit noch solche der Eigenständigkeit und wissenschaftlichen Qualifikation erfüllen. Die Wiener Studie über die Freiberufsrechte in Europa von 2002 von Ogus et al. hat bestätigt, dass nicht nur erhebliche Unterschiede der Regulierungsdichte bestehen, sondern dass es auch Deregulierungstrends gibt, wie sie in der Lüneburger Studie von 1996 bereits großenteils übereinstimmend nachgewiesen wurden. Neuere Ergebnisse dieser Trendforschung sollten im Zusammenhang aktueller Theorien des sogenannten Systemwettbewerbs eingebracht werden. Der frühere Kommissar Monti hat eine Initiative zur Bekämpfung kartellrechtswidriger Regulierungen Freier Berufe eingeleitet. Sie wird fortgesetzt, aber dadurch relativiert, dass moderne Compliance-Strategien berücksichtigt werden." (Autorenreferat) [111-F] Hoos, Stefanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Clement, Ute, Prof.Dr. (Betreuung): Lehrersabbaticals - Beitrag zur Lehrerbildung und Lehrergesundheit?

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INHALT: Ziel: individuelle Einsatz- und Nutzungsstrategien von Lehrkräften hinsichtlich Sabbaticals zu ermitteln. Annahme: Motive für und Ziele und Nutzung in Verbindung mit einem Sabbatical sind abhängig von: a) individueller beruflicher Situation; b) vom (beruflichen) Selbstverständnis. Ergebnisse: Bezugsdimensionen, Selbstverständnis und berufliche Entwicklung werden bestätigt ("Inselcharakter" muss ergänzt werden); Einflussvariablen Gesundheit und Bildung werden bestätigt und konkretisiert. Identifikation neurologischer Sabbaticalnutzungsphase; Sabbaticallehrkräften ist hohes Maß an beruflichem Engagement zu testieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen/ Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Arbeit orientiert sich im Wesentlichen an der theoretischen Konstruktion Selbstverständnis und berufliche Entwicklung. Untersuchungsdesign: qualitativ orientierte Datenerhebung in Form von problemzentrierten Interviews nach Witzel (1982). Datenauswertung im Sinne der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2003) unter Zuhilfenahme des qualitativen Datenanalyseprogramms MAXqda 2. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 28 -entspricht ca. 5-10% der jährlichen Sabbaticalnehmenden in Hessen bei insgesamt steigender Inanspruchnahme in den letzten drei Jahren-; Lehrer/innen des hessischen Schuldienstes; Auswahlverfahren: Gelegenheitsstichprobe). VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoos, Stefanie: Lehrersabbaticals - Beitrag zur Lehrerbildung und Lehrergesundheit? Zugl. Kassel, Univ., Diss., 2009. Kassel: Kassel Univ. Press 2009, 360 S. ISBN: 978-3-89958-768-5. ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung -IBB- (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-4293, e-mail: [email protected]) [112-F] Janssen, Jörg, M.A.; Hartig, Christine, M.A.; Sander, Tobias, Dr. (Bearbeitung); MüllerBenedict, Volker, Prof.Dr. (Leitung): Die Entwicklung fachlicher Differenzierung am Beispiel der pharmazeutisch-chemischen Hochschulausbildung, Deutsches Reich und Bundesrepublik Deutschland 1890-2000 INHALT: Ein Ausgangspunkt war die Einrichtung des Fachs "Lebensmittelchemie" durch staatlichen Erlass 1894. Warum wurde dieses Fach als "Lebensmittelchemie" und nicht "Lebensmittelpharmazie" oder "Lebensmittelmedizin" eingerichtet, obwohl es zu der Zeit hauptsächlich von Apothekern und Veterinären ausgeübt wurde? Die Fragestellung ist also: Wovon hängt die fachliche Differenzierung und Zuordnung ab? Als mögliche Einflussfaktoren werden vornehmlich untersucht: die Art des Studiengangs (Staatsexamen, Diplom ...), der Einfluss von wissenschaftlichem Fortschritt, der Einfluss des Arbeitsmarkts, sowohl über die Herausbildung von neuen Berufen als auch über den schwankenden Bedarf, der Einfluss der universitären Strukturen (Studien, Promotions- und Habilitationsordnungen, Fakultätstraditionen), der Einfluss der Berufsverbände und der Industrie, politische Einflussnahme von Seiten der Ministerien. Ziel ist u.a., Differenzierungsmöglichkeiten eines Studienfachs auf Grund bestimmter Merkmale einschätzen zu können, die Frage "industry-based-science" oder "science-based-industry" genauer beantworten zu können und den spezifischen Einfluss der deutschen "Lehre und Forschungs"-Struktur der Hochschulen auf fachliche Entwicklung eingrenzen zu können. ZEITRAUM: 1890-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Grundlegend: Kritischer Rationalismus. Forschungsmethodisch: historisch-empirisch; Daten-gestützt; quantitativ; Hypothesen generierend und prüfend DATENGEWIN-

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NUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 1.000; ausgewählte Universitäten und THs; Auswahlverfahren: bewusst). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 100; Herkunft der Daten: statistische Veröffentlichungen). ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Flensburg, Zentrum für Methodenlehre (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0461-8052355, e-mail: [email protected]) [113-L] Kaupen-Haas, Heidrun: Zwischen Industrie und Klinik: medizinsoziologischer Beitrag zum Wandel der ärztlichen Profession am Beispiel der Endoskopie, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 117-128 INHALT: "Heidrun Kaupen-Haas nimmt in ihrem Beitrag die klinische Disziplin 'Endoskopie des Gastrointestinaltraktes' in den Blick, die unter Zugrundelegung klassischer Kriterien klein erscheint, die sich zwischenzeitlich aber vom klinischen Rand (ohne Bettenstation, ohne bürokratischen Apparat und mit flachen Hierarchien) weltweit entfalten und gegenüber ihren mächtigen Konkurrenten Innere Medizin und Chirurgie, aus denen sie sich ausdifferenziert hat, behaupten kann. Erfolgreich durchsetzen und etablieren konnte sich diese noch relativ junge Disziplin mit Hilfe kleiner flexibler interdisziplinärer Teams aus drei Krankenhäusern, mittels technologischer Erfindungen in Kooperation mit der global operierenden technischen Industrie als Ressource und mittels eines regional verankerten, global gespannten Netzwerks. Die Endoskopie basiert auf bildgebenden Verfahren, die als Video-Endoskopie live per Satteliten weltweit an klinische oder Kongress-Zentren übertragen werden. Diese Übertragungen, bei denen Vertreter der Disziplin ihr interdisziplinäres Know-how und Wissen demonstrieren, modifizieren, korrigieren und fortentwickeln können, sind - gekoppelt mit Lehre und Supervision - als Fortbildung etabliert. Ihre bei drei Folgen der jährlich im Kongresszentrum Hamburg stattfindenden Fortbildung mittels teilnehmender Beobachtung und Videographie erhobenen Daten analysiert Kaupen-Haas zum einen im Rückgriff auf das Konzept der Viskurse von Karin Knorr Cetina, womit das Zusammenspiel zwischen visuellen Darstellungen und kommunikativen Diskursen betont werden kann, sowie unter Bezugnahme auf das ebenfalls von Knorr-Cetina gemeinsam mit Urs Brügger erarbeitete Konzept der globalen Mikro-Strukturen, mit dem die über Monitore laufende virtuelle Kommunikation zwischen klinischen Akteuren und Gruppen hervorgehoben wird. Konstatieren lässt sich auf dieser theoretisch-empirischen Basis eine für die wissenschaftlich-technische Medizin schlechthin symptomatische signifikante Veränderung des Zuschnitts der ärztlichen Profession, die sowohl für den ärztlichen Habitus als auch für die Institution Klinik von einschneidender Bedeutung sein dürfte." (Autorenreferat) [114-F] Kempa, Jessica, B.A.; Strohmer, Janina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Mischo, Christoph, Prof.Dr.; Wahl, Stefan, Dr. (Leitung): Ausbildung und Verlauf von Erzieherinnen-Merkmalen (AVE) INHALT: In diesem Forschungsvorhaben werden kompetenznahe Erzieherinnen-Merkmale der Orientierungs- und Prozessqualität im Verlauf der Ausbildung und der beruflichen Einstiegs-

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phase untersucht. Diese Erzieherinnen-Merkmale sind zentrale Aspekte der Qualität von Kindergärten und Kindertagesstätten und können sich auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Außer Merkmalen der Erzieherinnen werden auch Merkmale ihrer Ausbildung (an Hochschulen vs. Fachschulen) sowie Merkmale der beruflichen Sozialisation dieser Erzieherinnen im Sinne der Strukturqualität in der Studie berücksichtigt. ZEITRAUM: 2009-2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Quantitativ-empirische, längsschnittliche Erhebung von kompetenznahen Erzieherinnen-Merkmalen der Orientierungs- und Prozessqualität sowie von Merkmalen der Ausbildung an Hoch- bzw. Fachschulen. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.600). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I Erziehungswissenschaften, Institut für Psychologie (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Mischo, Christoph (Prof.Dr. Tel. 0761-682300, e-mail: [email protected]) [115-F] Kosuch-Recksiek, Barbara, Prof.Dr.; Leggdoor, Bettina (Bearbeitung): Bedarfserhebung zu forschungsnahen Dienstleistungen in den Sozialwesen-Arbeitsfeldern der Region INHALT: Angesichts der großen gesellschaftlichen Wandlungsprozesse steht auch die mit dem Sozial- und Gesundheitsbereich assoziierte (Berufs)praxis vor großen Herausforderungen. Aus diesem Grund möchte der Fachbereich (FB) Sozialwesen der Fachhochschule Oldenburg/ Ostfriesland/ Wilhelmshaven (FH OOW) mit seinen Studienschwerpunkten in Sozialer Arbeit, Sozialmanagement, Frühpädagogik und Gesundheit den Dialog und die Zusammenarbeit mit der Praxis intensivieren. Die Ergebnisse dieser Studie sollen das Vorhaben unterstützen. Grundlage dieser Expertenstudie sind die Sichtweisen und Einschätzungen von 18 Schlüsselpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitssektor und aus der Wirtschaft zu den zentralen Fragen, welche Bedarfe an forschungsnahen Dienstleistungen es gibt und zukünftig geben wird und wie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der (Berufs)praxis besser ausgeschöpft werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Leggedoor, Bettina; Kosuch, Renate: Bedarfserhebung zu forschungsnahen Dienstleistungen in den Sozialwesen-Arbeitsfeldern der Region. Ergebnisse einer Expertenstudie. 2005, 46 S. Siehe unter: www.fh-oow.de/forschungsdatenbank/docs/Forschungsbericht_18072006102025.pdf . ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Fachhochschule Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven, FB Soziale Arbeit und Gesundheit (Constantiaplatz 4, 26723 Emden) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [116-F] Kosuch-Recksiek, Renate, Prof.Dr. (Bearbeitung): Bedeutung der mentalen Selbstregulation für die Entwicklung und Vermittlung gendersensibler Handlungskompetenz bei pädagogischen Fachkräften

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INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Emden ART: BEGINN: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Fachhochschule Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven, FB Soziale Arbeit und Gesundheit (Constantiaplatz 4, 26723 Emden) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [117-L] Kurtz, Thomas: Professionalität aus soziologischer Perspektive, in: Olga Zlatkin-Troitschanskaia (Hrsg.) ; Klaus Beck (Hrsg.) ; Detlef Sembill (Hrsg.) ; Reinhold Nickolaus (Hrsg.) ; Regina Mulder (Hrsg.): Lehrprofessionalität : Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung, Weinheim: Beltz, 2009, S. 45-54 INHALT: Der Verfasser argumentiert, dass sich viele Konzepte auf das Merkmal von besonders anforderungsreichen Ausbildungen und Qualifikationen reduzieren lassen, was aber in der modernen Wissensgesellschaft nichts besonderes mehr ist und es noch nicht rechtfertigen kann, von einer Profession zu sprechen. Wenn man aber die professionssoziologische Literatur zu den klassischen Professionen überblickt, dann kommen neben der besonderen Wissensbasierung der professionellen Berufe mindestens noch zwei weitere Kriterien in den Blick. Zum einen geht es hier um eine Arbeit an den Problemen von individuellen Personen - also von trost- oder heilsbedürftigen, kranken, streitenden und zu erziehenden Personen - um Probleme also, die in Interaktionskontexten zwischen Professionellem und Klient gelöst werden sollen. Zum anderen führt diese Problembearbeitung mit Klienten nur zur Entstehung von Professionen, wenn die angestrebte Lösung der Probleme eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung genießt und besondere kognitive Fähigkeiten erfordert, und somit auch das Risiko des Scheiterns vorhanden ist. Wissensbasierung allein ist noch kein hinreichendes Kriterium für das Vorhandensein einer Profession, hinzukommen muss zumindest immer auch der Gesellschaftsbezug. Professionen in der Moderne sind zuerst einmal diejenigen akademischen, also hoch qualifizierten Berufsgruppen, die lebenspraktische Probleme von Klienten im Kontext einzelner Funktionssysteme, wie dem System der Krankenbehandlung, dem Rechts-, dem Religions- und dem Erziehungssystem in Interaktionssituationen mit Klienten stellvertretend deuten, verwalten und bearbeiten. (ICF2) [118-L] Merkens, Hans: Organisationskultur und Professionalisierung, in: Olga Zlatkin-Troitschanskaia (Hrsg.) ; Klaus Beck (Hrsg.) ; Detlef Sembill (Hrsg.) ; Reinhold Nickolaus (Hrsg.) ; Regina Mulder (Hrsg.): Lehrprofessionalität : Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung, Weinheim: Beltz, 2009, S. 543-554 INHALT: Die These, dass es einen Zusammenhang zwischen Organisation und Professionalität gebe, hat in der pädagogischen Disziplin eine lange Tradition. Mit der Gründung von Schulen wurden eine Organisation vorgegeben und parallel dazu auch Erwartungen an die Professionalität der Handelnden formuliert. Eine andere Wurzel dieses Zusammenhangs ist bei den Reformschulen sichtbar geworden, die im Rahmen der Reformpädagogik gegründet worden sind, bei denen eine Ähnlichkeit des professionellen Handelns über die jeweiligen Schulprogramme vorgegeben worden ist. Generell beschränkt die Organisation das individuelle Entscheidungsverhalten, indem Prämissen für die Entscheidung bestimmt werden. Mit diesem

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soFid Berufssoziologie 2010/1 4 Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos Ziel werden Zwecke definiert, an denen sich Entscheidungen und von der Organisation entwickelte Entscheidungsprogramme zu orientieren haben. Weiterhin werden sachlogische Vorgaben eingeführt, indem spezifische fachliche Kompetenzen definiert und entwickelt werden. Daraus resultiert im Ergebnis eine Einschränkung individueller Spielräume bei Entscheidungen und beim Handeln der Akteure. (ICF2)

[119-L] Müller-Teussler, Stefan: Soziale Arbeit - die "Mehr"-Disziplin: Plädoyer für ein globales Selbstverständnis, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 34/2009, H. 10, S. 40-47 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Soziale Arbeit deckt die Lebensspanne von der Wiege bis zur Bahre ab, kümmert sich um Menschen in besonderen Lebenssituationen und ist zunehmend salonfähig geworden, seitdem es nicht nur um Problembeseitigung, sondern auch um Kompetenzförderung geht. Das inhaltliche Spektrum reicht von der klassischen Domäne der Erziehung über Resozialisierung hin zu Gesundheit und Bildung. Das alles findet bei einer vergleichsweise bescheidenen Bezahlung statt, mit nur geringen Aufstiegsmöglichkeiten, und trotzdem funktioniert es. Nicht, dass alles effizient wäre (das können wir gar nicht so richtig beschreiben) und sehr zielorientiert ist (da wäre vorher die Frage zu klären: was wirkt?), aber dennoch wird die Arbeit situations- und personenangemessen erledigt, Hilfepläne und Dokumentationen zur Verlaufsbeschreibung und als Reflexionsfolie verfasst und herangezogen und eine individuelle Zielsetzung für und/ oder mit dem Klienten vereinbart." (Autorenreferat) [120-L] Neugirg, Eva: Im Ausland studieren?: Bildungseffekte von Studienaufenthalten im Ausland, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 171 S., ISBN: 978-3-8364-5729-3 INHALT: "Vor dem Hintergrund weltweiter Globalisierungstendenzen wird eine stärkere internationale Orientierung von Studierenden immer wichtiger. Eva Neugirg stellt die Hintergründe, Ziele und Wege der voranschreitenden Internationalisierung deutscher Hochschulen dar und diskutiert deren Bedeutung für pädagogische Berufsfelder. Die Förderung der studentischen Mobilität nimmt dabei einen zentralen Stellenwert ein. Angesichts des hohen materiellen und organisatorischen Aufwands stellt sich die Frage nach gesicherten Erkenntnissen über die Erträge eines Auslandsstudiums: Welche Lernprozesse werden eröffnet? Welche Faktoren begünstigen oder erschweren diese? Und welche Bedeutung besitzt ein Auslandsaufenthalt für Studium und Beruf? Dieser Themenkomplex ist Grundlage der qualitativen Forschungsarbeit, die die Autorin im Hauptteil des Buches beschreibt. Sie analysiert dabei sechs Interviews mit ehemaligen Austauschstudierenden und kommt dabei zu wegweisenden Ergebnissen." (Autorenreferat) [121-L] Oberlander, Willi; Faßmann, Hendrik; Werner, Christoph; Fortunato, Alexander; Heckel, Annika; Petermüller, Martin: Neue freie Berufe in Deutschland: Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander-Universiät, Köln: Dt. Ärzte-Verl. 2009, VII, 512 S.

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INHALT: Vor dem Hintergrund bereits durchgeführter Forschungsarbeiten des Institutes für Freie Berufe Nürnberg ist es Ziel der vorliegenden qualitativen und empirisch angereicherten Studie, zu den Potenzialen und Marktchancen neuer Freier Berufe eine Fortschreibung vorzunehmen. Erfasst werden die volkswirtschaftliche Bedeutung neuer freiberuflicher Dienstleistungen, die zahlenmäßige Entwicklung neuer Berufe, die Erstellung von Berufsprofilen sowie die Erarbeitung von Empfehlungen für eine Professionalisierung und Verbesserung der Förderung neuer freiberuflicher Dienstleistungen. In diesem Zusammenhang bietet die Studie eine Begriffsbestimmung von Freien Berufen; die Autoren erläutern die Bedeutung Freier Berufe in der Dienstleistungsgesellschaft, machen statistische Angaben über Studierende in Freien Berufen und geben einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in einzelnen Märkten freiberuflicher Dienstleistungen (Gesundheitswirtschaft, Kultur, Technik und Naturwissenschaften, Informationswirtschaft, Sozialwirtschaft). Zudem berichten sie über Veränderungen der Berufsbilder von herkömmlichen Freien Berufen (Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten). Eine ausführliche Datenbank 'Neue Freie Berufe', die der Erschließung und Darstellung von Berufsprofilen dient, beschließt den Band. (ICC) [122-L] Pfadenhauer, Michaela; Scheffer, Thomas (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 230 S., ISBN: 978-3-63157276-4 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Michaela Pfadenhauer: Professioneller Stil und Kompetenz. Einleitende Überlegungen im Rekurs auf Bourdieus Habitus-Konzept (7-20); Inga Truschkat: Die disziplinarische Normation. Zur Bedeutung des Habitus in der kompetenzorientierten Wende (21-40); Thomas Scheffer: Stile der Aktenführung und berufspraktischer Habitus. Eine ethnografische Reflektion von Anwaltschaft (41-66); Ursula Streckeisen, Denis Hänzi, Andrea Hungerbühler: Zur Binnendifferenzierung des Volksschullehrberufs. Deutungsmuster von Lehrpersonen zum Dilemma von Fördern und Auslesen (67-94); Roland Becker-Lenz, Silke Müller: Funktion und Bildung des professionellen Habitus als Teil des Gesamthabitus. Konzeptionelle Bestimmung des professionellen Habitus in einer Untersuchung zur Professionalisierung Sozialer Arbeit (95-116); Heidrun Kaupen-Haas: Zwischen Industrie und Klinik. Medizinsoziologischer Beitrag zum Wandel der ärztlichen Profession am Beispiel der Endoskopie (117-128); Heike Schulze: Kindeswohlorientierung im Familiengericht. Das Auseinandertreten von Habitus und Feld (129-152); Andreas Langer, Arne Manzeschke: Professionelles Management in der Medizin und der Sozialen Arbeit (153-180); Christel Gärtner: Das Kommentariat als neue journalistische Profession? Empirische Befunde zum Berufshabitus der meinungsbildenden journalistischen Elite auf der Basis von nichtstandardisierten Interviews (181-208); Christiane Schnell: Fragil und zukunftsweisend? Über die unvollständige Transformation der Literaturübersetzung von einer Kunstform zur professionellen Dienstleistung (209-230). [123-F] Pich, Wolfgang, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Das Berufsfeld von Sozialarbeitern/-innen und Sozialpädagogen/-innen im Mikrozensus INHALT: Das Projekt beschreibt das Berufsfeld von Sozialarbeitern/-innen und Sozialpädagogen/-innen mit Hilfe des 'scientific use file' des Mikrozensus. Dabei werden Wirtschaftszweige, überwiegend ausgeübte Tätigkeiten, Stellung in der betrieblichen Hierarchie sowie die

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fachliche Herkunft der Berufsangehörigen beschrieben. Ein zweiter Themenkomplex zielt auf den Einstieg von Absolventen/-innen entsprechender Studienfachrichtungen in den Arbeitsmarkt? Werden Sie in einem Beruf tätig, der ihrer Ausbildung adäquat ist? Inwieweit gibt es Wettbewerb mit nicht einschlägig ausgebildeten Bewerbern/-innen? Welche Wandlungstendenzen lassen sich hinsichtlich Beschäftigungsumfang und Stabilität des Arbeitsverhältnisses erkennen? Resümierend werden Elemente einer Arbeitskräftebilanz formuliert, in der Arbeitskräfteangebot, Zusatz- und Ersatzbedarf an Arbeitskräften und nicht nachgefragtes Arbeitskräfteangebot bilanziert werden. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, ob das Ausscheiden von Erwerbstätigen aus Altersgründen nachhaltigen Ersatzbedarf an Personal begründet. ZEITRAUM: 1993-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Sekundäranalyse des 'scientific use files' des Mikrozensus. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Kreuztabellenanalyse VERÖFFENTLICHUNGEN: Pich, Wolfgang: Sozialarbeit, Sozialpädagogik im Umbruch - das Berufsfeld von Sozialarbeitern/-innen und Sozialpädagogen/-innen im Mikrozensus 1993 bis 2000. Oldenburg 2004. ISBN: 3-934959-37-7.+++Pich, Wolfgang: Das Berufsfeld von Sozialarbeitern/-innen und Sozialpädagogen im Mikrozensus - Bilanz einer Dekade. in: Neue Praxis, 2007, 6. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Hildesheim (Brühl 20, 31134 Hildesheim); Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (Haarenfeld 7, 26129 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05127-69311, e-mail: [email protected] od. [email protected]) [124-F] Pollak, Guido, Prof.Dr.Dr.; Eberle, Thomas, Priv.Doz. Dr.phil.; Schliessleder, Martina, Dipl.-Päd.; Kiel, Ewald, Prof.Dr.phil.; Habereder, Helmut; Braune, Agnes, M.A.; Steinherr, Eva, Dr.; Liebenwein, Sylva, Dr.phil.; Weiss, Sabine, Dr.phil. (Bearbeitung): Wirksamkeit von Lehrerbildung INHALT: Das Projekt "Wirksamkeit von Lehrerbildung" untersucht an den Universitäten München und Passau im Rahmen einer Längsschnittstudie die Kompetenzentwicklung von Lehramtsstudierenden. Mit dem Ziel hochschuldidaktischer Innovation wird der Einfluss von Eingangsvoraussetzungen, Biographiearbeit, Beratung und Coaching auf den Professionalisierungsverlauf evaluiert. Projektziele: Analyse von Studien und Berufswahlmotivation, Berufsfeldvorstellungen und Kompetenzentwicklung; Einsatz und Evaluation von: Beratungs- und Coachinginstrumenten für Lehramtsstudierende sowie Lehrveranstaltungen, die eine biographisch orientierte Professionalisierung anbahnen; Gewinnung von Kriterien für die organisatorische, hochschuldidaktische und inhaltliche Gestaltung modularisierter Lehrerbildung. Leitfragen: Entwickeln die Studenten: eine den tatsächlichen Anforderungen angemessene Kenntnis von Handlungsfeldern und Kompetenzbereichen; ein den Handlungsfeldern und Kompetenzbereichen angemessenes berufliches Selbstbild; ein gegenüber den Ungewissheiten und Unsicherheiten des Lehrerberufs reflektiertes Verantwortungsbewusstsein? GEOGRAPHISCHER RAUM: Universität Passau, LMU München METHODE: Die Aspekte 'Erfahrungen in Familie und Schule' sowie 'Studien- und Berufswahlmotive, Handlungsfeldvorstellungen und Kompetenzen' werden im ersten Semester mit Hilfe eines für die Studie entwickelten Fragebogeninstruments erhoben. Die Ergebnisse der Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten sollen an die Studierenden in Form von mo-

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derierten Gruppendiskussionen, Einzelgesprächen etc. zurückgemeldet werden. Mit diesem Erhebungs-, Informations- und Beratungsprozess würde in der ersten Phase der Lehrerbildung ein Biographiemanagement beginnen, welches das Ziel verfolgt, einen eigenen Stil im Unterricht und in der Interaktion mit Schülern, Eltern und Kollegen zu entwickeln, der einerseits kompatibel ist mit den persönlichen Kompetenzen und Selbstkonzepten, andererseits aber auch den professionellen Standards der einschlägigen Fach- und Berufswissenschaften genügt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.000; Studierende aller Lehrämter; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kiel, E.; Pollak, G.; Eberle, T.; Braune, A.; Schliessleder, M.: Lehrer werden ist nicht schwer...?! in: Die problematische Studienwahl von Lehramtsstudierenden. in: Pädagogik, Jg. 59, 2007, H. 9, S. 11-16.+++Eberle, T.; Pollak, G.; Schliessleder, M.: Biographiearbeit in der Lehrerbildung - Begründung, Konzept, Methoden. in: Paradigma. Beiträge aus Forschung und Lehre aus dem Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik, Jg. 2, 2007, H. 2, S. 46-55.+++Eberle, T.; Pollak, G.: Wahl des Studienortes Passau. in: Paradigma. Beiträge aus Forschung und Lehre aus dem Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik, Jg. 2, 2007, H. 2, S. 56-63.+++Eberle, T.; Pollak, G.: Studien- und Berufswahlmotivation von Lehramtsstudierenden. in: Paradigma. Beiträge aus Forschung und Lehre aus dem Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik, Jg. 1, 2006, H. 1, S. 19-36.+++Steinherr, E.; Weiß, S.; Eberle, T.; Braune, A.; Schliessleder, M.; Pollak, G.; Kiel, E.: Biografiemanagement und Kompetenzentwicklung in der Lehrerbildung. in: Zeitschrift für Bildungsverwaltung (ISSN 0179-5465), Jg. 24/25, 2008/2009, H. 2/1, S. 83-98.+++Weiß, S.; Braune, A.; Steinherr, E.; Kiel, E.: Studium Grundschullehramt: zur problematischen Kompatibilität von Studien-/ Berufwahlmotiven und Berufsvorstellungen. in: Zeitschrift für Grundschuleforschung (ISSN 1865-3553), Jg. 2, 2007, H. 2, S. 126-138.+++Weiß, S.; Kiel, E.; Warum Lehrer/in werden? in: Zeitschrift für Bildungsverwaltung (ISSN 0179-5465), Jg. 26, 2010, H. 1.+++Weiß, S.; Braune, A.; Steinherr, E.; Kiel, E.: Berufswunsch Religionslehrer/in - Motive und Selbstbild. in: Katholische Bildung (ISSN 0343-4605), 2010, H. 1. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus; Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Universität Passau, Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik (Karlsbader Str. 11a, 94036 Passau); Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Schul- und Unterrichtsforschung Lehrstuhl für Schulpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Braune, Agnes (Tel. 089-2180-4850, e-mail: [email protected]) [125-F] Poulsen, Irmhild, Dr.phil. (Leitung): Problem Burnout - Was hält soziale Fachkräfte fit? INHALT: Engagement für andere ist gut - Selbstfürsorge ist besser! Untersuchung über Faktoren und Aspekte zur Erhaltung der Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit im Berufsfeld Sozialer Arbeit. Befragung von 30 Fachkräften aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern in ganz Deutschland mit mindestens 10jähriger Berufserfahrung zu ihrer Gesunderhaltung. Kontext/ Problemlage: In der Sozialen Arbeit sind die Fachkräfte durch die große Verantwortung und das hohe Engagement für ihr Klientel, durch tiefe Einblicke in schwierige Lebensumstände von Menschen, in biographische Brüche, Verelendungen, vernachlässigte

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und verwahrlose Kinder, Suchtmittelabhängigkeit, Armut und Erkrankungen in besonderer Weise gefordert. Der Balanceakt zwischen Nähe und Distanz ist zu meistern, um nicht auszubrennen und dauerhaft zu erkranken. Klienten und Anstellungsträger erwarten Engagement und professionelles Handeln, steigende Fallzahlen und Engpässe in Einrichtungen fordern zunehmend, eigene Grenzen zu weit auszudehnen. Das kann krank machen. Wer viel Feuer für den Job entwickelt, muss für ausreichend Brennstoff sorgen. Dennoch gibt es immer wieder Fachkräfte, die auch nach langjähriger Berufstätigkeit in diesem Arbeitsfeld nicht ausbrennen, die mit hohem Engagement und Elan ihren Berufsalltag meistern und dabei gesund bleiben. Woran liegt das und was ist ihr Brennstoff? Fragestellung: Über welche Gesunderhaltungsstrategien verfügen diese Menschen? Welches Selbstbild haben sie von sich über ihre Gesunderhaltung? Über welche Ressourcen/innere Einstellungen/ Bedingungen/ Haltungen verfügen sie? Was befähigt diese Fachkräfte, sich auf Dauer in diesem Berufsfeld seelisch gesund zu erhalten? Und wie bewusst steuern sie dies selbst? Untersuchungsgrundlage ist Antonovskys Salutogenese: Auf welchen Faktoren gründet sich die Fähigkeit bei Menschen, auf Belastungen im Leben flexibel zu reagieren, ihnen konstruktiv zu begegnen bzw. sich wieder rasch davon erholen zu können? Antonovskys Annahme ist, dass der Gesundheits- bzw. Krankheitszustand eines Menschen wesentlich durch eine individuelle, psychologische Einflussgröße bestimmt wird, was er als Grundhaltung des Individuums gegenüber der Welt und dem eigenen Leben beschreibt. Diese Grundhaltungen sollten bei den Fachkräften herausgefiltert werden. Darstellung der Ergebnisse: Die befragten Fachkräfte verfügen über ein hohes Maß an Selbstreflexion und -bewusstheit, über diverse innere Haltungen und klare Einstellungen, die bewusst ihr Verhalten im Berufsalltag und Privatleben und damit ihre Gesunderhaltung steuern. Diese Fähigkeiten wie sich gut abgrenzen zu können, ohne schlechtes Gewissen nein zu sagen, abgeben, delegieren können ohne abzuschieben, positiv-optimistisch zu denken, Spaß und Freude zu empfinden, zu lachen, auch mal albern sein, dem Leben und dem Wirken im Berufsfeld Sozialer Arbeit einen Sinn zu geben, sich bei Misslingen nicht unterkriegen zu lassen, selbst gut um Hilfe bitten zu können, das soziale Netz zu pflegen, Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen und zu pflegen, gemeinsam mit Kollegen und Freunden zu reflektieren und sich auszutauschen, sich Zeit und Muße zum Nichtstun nehmen, Sport zu treiben und viel Bewegung sowie ein hohes Maß an Gelassenheit verleihen dem Individuum eine seelische Kraft und eine innere Balance, die zur Burnoutprävention ganz wesentlich beiträgt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Untersuchung wurde mittels Fragebögen nach vorherigem Pretest durchgeführt. Es wurden Fachkräfte in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen öffentlicher und freier Träger befragt in den Bereichen: Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt, Sozialpädagogische Familienhilfe, betreute Wohnformen, Jugendberufshilfe, Streetwork/Mobile Jugendarbeit) Familienhilfe (Allgemeiner sozialer Dienst), Behindertenhilfe, Krankenhilfe (auch stationär, Soziale Dienste), Suchtkrankenhilfe (Alkohol, Medikamente, Drogen), Sozialpsychiatrische Dienste, Beratende Tätigkeitsfelder, Frauenhaus, Altenhilfe, Erwachsenenbildung und Gemeinwesenarbeit. Es wurden 30 Fragebögen ausgewertet. Der Fragebogen umfasst insgesamt vier Seiten und beinhaltet neben den Angaben zur Person, der Art des Arbeitsvertrags, des Anstellungsträgers, des Tätigkeitsfeldes, der Supervision und der Form des Austauschs über den Berufsalltag ausschließlich qualitativ auszufüllende Fragen, insgesamt 13 längere Rubriken. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Poulsen, Irmhild: "Engagement für andere ist gut - Selbstfürsorge ist besser!" Untersuchung über Faktoren und Aspekte zur Erhaltung der Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit im Berufsfeld Sozialer Arbeit. Abschlussbericht. Lübeck, 15. Mai 2008, 107 S.

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ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Burnout-Institut Phoenix -BIP- (An der Röthe 16, 36145 Hofbieber) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [126-F] Ratschinski, Günter, Dr.phil.habil. (Bearbeitung): Untersuchungen zur differentiellen Validität von Berufswahltheorien INHALT: Im Rahmen von Untersuchungen zur differentiellen Validität von Berufswahltheorien wurden 556 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 aus je einer Haupt-, Real- und Oberschule zu ihren Berufsvorstellungen und -wünschen befragt. Die Ergebnisse stützen einige Annahmen der Berufswahltheorie von Gottfredson (1981, 1996) und unterstreichen die Praktikabilität der Kategorien beruflicher Orientierungen von Holland (1997). Die kognitive Repräsentation der Berufe nach Geschlechtstyp und Berufsprestige erreicht schon bei Siebtklässlern eine relativ hohe Übereinstimmung mit denen Erwachsener. Systematische Verzerrungen der Einschätzungen bei hohem Ego-Investment sind durch Selbstkonzept-Theorien erklärbar. In Kompromisssituationen wird der Geschlechtstyp eines Berufes unter verschiedenen Bedingungen entscheidungsrelevanter als das Berufsprestige. Die Konzepte der Theorie Gottfredsons erlauben die Beschreibung differentieller Entwicklungsverläufe für Jugendliche verschiedenen Geschlechts und unterschiedlichen kognitiven Entwicklungsniveaus. METHODE: Fragebogenuntersuchung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment. Psychologischer Test (Stichprobe: 556; Sekundarschüler; Auswahlverfahren: Gelegenheitsstichprobe). VERÖFFENTLICHUNGEN: Ratschinski, G.: Selbstkonzept und berufliche Ambitionen und Orientierungen. Individuelle und differentielle Entwicklungen und Kompromißbildungen. in: Straka, G.A.; Bader, R.; Sloane, P.F.E. (Hrsg.): Perspektiven der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Forschungsberichte der Frühjahrstagung 1999. Opladen: Leske+Budrich 2000, S. 7786.+++Ratschinski, G.: Ansätze einer theoriegeleiteten Berufsorientierung und Berufsberatung als Beitrag zur Berufsbildung für benachteiligte Jugendliche. in: Enggruber, R. (Hrsg.): Berufliche Bildung benachteiligter Jugendlicher: empirische Einblicke und sozialpädagogische Ausblicke. Münster: Lit 2001, S. 165-196.+++Ratschinski, G.: Das Berufswahlverhalten schulschwacher Jugendlicher - zur differentiellen Validität von Berufswahltheorien. in: Henseler, K.; Hoffmann, K.-H.; Meiners, R.; Reich, G. (Hrsg.): Technische Bildung - Quo vadis? Tagungsband zum Symposium vom 22. und 23.06.07 in der Carl von Ossietzky Univ. Oldenburg. Hamburg: Kovac 2008, S. 45-61.+++Ratschinski, G.: Das spontane Berufswahlverhalten schulschwacher Jugendlicher und mögliche Konsequenzen für Berufsorientierung und Berufsberatung. in: Münk, D.; Gonon, P.; Breuer, K.; Deißinger, T. (Hrsg.): Modernisierung der Berufsbildung. Neue Forschungserträge und Perspektiven der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Opladen: Barbara Budrich 2008, S. 217-227. ARBEITSPAPIERE: Ratschinski, G.: Entwicklung berufliche Aspirationen und Orientierungen. Empirische Überprüfungen der Berufswahltheorien von Gottfredson und Holland an Sekundarschülern. Unveröff. Habilitationsschrift. Leibniz Univ. Hannover 2006. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Innovationspool der Universität Hannover INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung Abt. Sozialpädagogik (Schloßwender Str. 1, 30159 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-762-5606, Fax: 0511-762-5579, e-mail: [email protected])

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[127-L] Ratschinski, Günter: Selbstkonzept und Berufswahl: eine Überprüfung der Berufswahltheorie von Gottfredson an Sekundarschülern, (Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie, Bd. 71), Münster: Waxmann 2009, 235 S., ISBN: 978-3-8309-2101-1 INHALT: "Die Berufswahltheorie von Linda Gottfredson beschreibt und erklärt die Entwicklung beruflicher Ambitionen und Orientierungen vom Vorschulalter bis zur ersten Berufsentscheidung in der Adoleszenz. In diesem Band wird in einer Vielzahl methodischer Zugänge aufgezeigt, dass die Wirkung der postulierten Einflussfaktoren und Entwicklungsmechanismen auch in der schulischen Sekundarstufe nachweisbar ist. Die Effekte sind bei denjenigen am stärksten, die am meisten Unterstützung bei der Berufsfindung benötigen. Es werden Konsequenzen für Berufsberatung und die Planung schulischer Berufsorientierungen gezogen und Anwendungsvorschläge für Berufsvorbereitungsmaßnahmen gemacht." (Autorenreferat) [128-L] Reinhardt, Sibylle: Gelingende Lehrerbildung: Professionstheorie und Fachdidaktik, Erfahrungen und Konsequenzen, in: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 26/2009, H. 1, S. 7-20 (Standort: FES Bonn(Bo133)X6424) INHALT: Der Kern des Lehrerberufs ist das Unterrichten, wozu auch Erziehen, Beraten, Diagnostizieren und Bewerten gehören. Nur analytisch lassen sich allgemeine (fächerübergreifende) Probleme der Lehrerrolle (ihre Konfliktstruktur) und besondere (fachspezifische) Anforderungen an das Lehrerhandeln unterscheiden, aber nicht praktisch. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass und wie sowohl Strukturtheorie des Unterrichts als auch eine fachdidaktisch konkretisierte Kompetenztheorie zum Konzept von Professionalisierung des Lehrerbildung beiträgt. Die strukturtheoretische Professionalisierungstheorie betont, dass das Lehrerhandeln wie jedes Professionshandeln - von grundlegenden Spannungen (Antinomien) durchzogen und deshalb eine widersprüchliche Einheit im Handeln herstellt. Insgesamt verlangt gelingende Lehrerbildung anderes Wissen als das des theoretisch oder empirisch arbeitenden Wissenschaftlers. Kennzeichnend ist der Wechsel von praktischen und theoretischen Arbeiten oder ihr Nebeneinander. (ICA2) [129-F] Rietz, Lucia Alicia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bojanowski, Arnulf, Prof.Dr. (Betreuung): Das Problem der beruflichen Qualifikation und Integration von Menschen mit Behinderung am Beispiel Kaufmännische Ausbildung im BBW (Berufsbildungswerk) INHALT: Die Fragestellung: Wie ist das berufliche und persönliche Ergebnis einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme. Zwischenergebnis: Bei 20-30% der Absolventen erfolgt eine berufliche Integration, die Hälfte davon in Zeitverträgen von 6 Monaten bis 3 Jahren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Die theoretische Verortung liegt in der Handlungstheorie. Die soziale Wirklichkeit ist immer in Bewegung, so eignet sich die Grounded Theorie am besten für den methodischen Ansatz. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 25 Probanden; Lebensläufe von 25 Absolventen des BBW kaufmännische Ausbildung, ergänzt mit Fragebogen zur Person; Auswahlverfah-

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ren: Zufall). Beobachtung, teilnehmend (Beobachtungen während der Ausbildung im BBW). Qualitatives Interview (Stichprobe: 25 Probanden; Interviews in häuslicher Umgebung, ein Interview am Arbeitsplatz des Befragten). Sekundäranalyse von Individualdaten (Vermittlungstatistiken des BBWs Hannover Annastift von ca. 30 Absolventen). ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung Abt. Sozialpädagogik (Schloßwender Str. 1, 30159 Hannover) KONTAKT: Institution -Geschäftszimmer- (Tel. 0511-762-17601, e-mail: [email protected]) [130-L] Sander, Tobias: Die doppelte Defensive: soziale Lage, Mentalitäten und Politik der Ingenieure in Deutschland 1890-1933, (Soziologie der Politiken), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 300 S., ISBN: 978-3-531-16273-7 INHALT: "Erstmals werden die drei 'großen' Wirklichkeitsbereiche - soziale Lage, Mentalitäten/ Lebensstile und politisches Verhalten - an einem historischen Gegenstand systematisch kontrastiert. Lässt sich die rechtskonservative Radikalisierung der Diplom-Ingenieure tatsachlich direkt auf ihre ungünstige Erwerbslage, auf die professionelle Konkurrenz mit den nicht-akademischen Absolventen technischer Mittelschulen zurückführen? Oder konnte diese beruflich-soziale Defensive lebensweltlich 'verarbeitet' werden? Das Buch liefert nicht nur eine vollständige Sozialgeschichte einer der zentralen Funktionsgruppen moderner Gesellschaften. Die entwickelten Einsichten in die Verarbeitungspotentiale beruflich-sozialer Krisen lassen sich auch auf gegenwärtige Konstellationen übertragen." (Autorenreferat) [131-L] Scheffer, Thomas: Stile der Aktenführung und berufspraktischer Habitus: eine ethnografische Reflektion von Anwaltschaft, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 41-65 INHALT: "Thomas Scheffer kontrastiert in seinem Beitrag zwei Stile der Aktenarbeit englischer Rechtsanwälte und befasst sich mit den in diesen Stilen zum Tragen kommenden praktischen und ethischen Implikationen. Der 'instrumentelle Stil' bezieht sich auf die Fallakte als hauptsächliches Mittel der Fallbearbeitung; der 'humanitäre Stil' bezieht sich auf die Akte als notwendiges Übel und störendes Element der Fallarbeit. Die Eigenheiten der Stile treten im Kontrast umso deutlicher hervor. Als mögliche Erklärungen für diese Unterschiede führt Scheffer erstens die jeweils verhandelten Fälle, zweitens geschlechtsbezogene Unterschiede in der Rechtsprofession und drittens den berufspraktischen Habitus der Akten führenden Anwälte ins Feld. Scheffers Argumentation zufolge ist dem dritten Erklärungsansatz, welcher die jeweilige Diskurspraxis und ihre praktischen Erfordernisse einbezieht, die höchste Plausibilität zuzusprechen, wobei er 'Habitus' als Disposition begreift, die durch eine lokale Infrastruktur korrespondierender Artefakte gefordert und stabilisiert wird. Je nach Verfahrensablauf gibt es, so Scheffer, gute Gründe für den einen oder den anderen Stil. Die skizzierten Fälle machen aber auch deutlich, dass die habituelle Festlegung auf oder 'Vorliebe' für einen Stil für

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soFid Berufssoziologie 2010/1 4 Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos eine kompetente Berufsausübung problematisch wird, wenn sich die Anwälte mit neuen Verfahren oder einer veränderten Verfahrenszuständigkeit konfrontiert sehen." (Autorenreferat)

[132-F] Scheu, Peter, M.A.; Meulen, Kerstin van der, Dipl.-Berufspäd.; Kühn-Hempe, Cornelia, Dipl.-Berufspäd. (Bearbeitung); Hundenborn, Gertrud, Prof.; Knigge-Demal, Barbara, Prof.Dr. (Leitung): Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung INHALT: Die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland stellen auch die Berufsentwicklung und die berufliche Bildung in der Altenpflege vor neue Herausforderungen. Es gilt, angemessene Konzepte einer flexiblen Qualifizierung für die unterschiedlichen Handlungsfelder und deren Personalbedarfe zu entwickeln. Ziel ist die Entwicklung einer Empfehlung eines gestuften Qualifikationsmodells für die Pflegeberufe, das verschiedene Abstufungen auf der Helferebene, der dreijährigen Ausbildung, der Fort- und Weiterbildung bis zur Hochschulbildung voneinander unterscheidet. Eine Durchlässigkeit innerhalb des Berufsbereichs (horizontale Durchlässigkeit) als auch die Durchlässigkeit zwischen den Qualifikationsstufen (vertikale Durchlässigkeit) soll erreicht werden. Dazu müssen die unterschiedlichen Qualifikationsniveaus beschrieben und voneinander abgegrenzt werden. Diese werden in den Vorschlag eines Qualifikationsrahmens eingefügt und durch die Fachöffentlichkeit konsensualisiert. Ausgehend von diesem bundeseinheitlichen Qualifikationsrahmen soll exemplarisch in NordrheinWestfalen für die einjährige Altenpflegehelferausbildung, die dreijährige Altenpflegefachkraftausbildung und eine ausgewählte fach- oder funktionsorientierte Weiterbildung ein modularisiertes und gestuftes Ausbildungsmodell entwickelt, implementiert und evaluiert werden. METHODE: Es lassen sich nachfolgende Projektphasen unterscheiden: Projektphase A: Entwicklung eines Qualifikationsrahmens. In einem Dialog mit der Fachöffentlichkeit soll es zu einer Verständigung bezüglich zukünftiger Qualifizierungsstufen in der Altenpflege kommen. Zwei Expertenarbeitsgruppentreffen sowie eine Konsensuskonferenz sind dafür vorgesehen. Projektphase B: Entwicklung des Modulkonzeptes und der Module auf der Grundlage der beschriebenen Qualifikationsprofile. Projektphase C: Implementierung. Zur systematischen und nachhaltigen Erprobung der entwickelten Module wird ein Implementierungs- und Schulungskonzept entwickelt. Die systematische und nachhaltige Erprobung wird an drei Standorten umgesetzt. Dieser Prozess wird durch die Fachhochschule Bielefeld und das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung standortnah gesteuert, beobachtet, evaluiert und bewertet. Projektphase D: Evaluation. Diese bezieht sich auf die Phasen und Prozesse der modularisierten Qualifizierungsmaßnahmen sowie des Beitrags zur Entwicklung eines sektoralen nationalen Qualifikationsrahmens. Projektphase E: Öffentlichkeitsarbeit. ART: BEGINN: 2008-05 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Gesundheitswesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln); Fachhochschule Bielefeld, FB 05 Wirtschaft und Gesundheit, Bereich Pflege und Gesundheit (Am Stadtholz 24, 33609 Bielefeld) KONTAKT: Hundenborn, Gertrud (Prof. e-mail: [email protected])

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[133-F] Seibert, Holger, Dr.; Burkert, Carola, Dr.; Phan thi, Hong Van (Bearbeitung); Blien, Uwe, Prof.Dr. (Leitung): Zur Konzeption der Berufsanalyse: Arbeitsmarktsegmentation und Institutionen als Grundlage der Untersuchung von regionalen beruflichen Arbeitsmarktstrukturen INHALT: Projektziel: Gewinnung theoretischer und konzeptioneller Grundlagen zur empirischen Analyse beruflicher Arbeitsmärkte, insbesondere zur Durchführung eines Projekts über regionale beruflichen Strukturen. Ausgangslage: Berufliche Strukturen sind heute nur selten Gegenstand von sozialwissenschaftlichen oder ökonomischen Analysen. Allenfalls die Übergänge zwischen beruflicher Ausbildung und Erwerbsleben werden häufiger untersucht (vgl. z.B. Seibert 2006, Wachter/ Bender 2006, Fitzenberger 2005)(B1). So zeigt Seibert (2006) dass sich die Häufigkeit von Wechseln zwischen Berufen an der zweiten Schwelle in den letzten Jahrzehnten kaum verändert haben (Seibert 2006). Wenn aber richtig ist, dass die "Berufsschneidung" (Beck, Brater, Daheim 1980) und die starke Verberuflichung des deutschen Arbeitsmarktes (Konietzka 1999, Konietzka/ Solga 2000) immer noch für das Erwerbsleben in einem hohen Ausmaß prägend sind und auch Lebenschancen entscheidend beeinflussen, dann sind berufliche Strukturen ein wichtiger Untersuchungsgegenstand. Außerdem können Arbeitsmarktungleichgewichte entstehen, da Angebot und Nachfrage von Berufen auf regionaler oder nationaler Ebene nicht zusammenpassen. METHODE: Untersuchungsansatz: Zur Konstruktion einer adäquaten theoretischen Grundlage sind zunächst die Segmentationsansätze der Arbeitsmarkttheorie zu überprüfen, da "berufsfachliche Teilarbeitsmärkte" (Lutz/ Sengenberger 1974) durch diese Ansätze beschrieben werden. Die Geschichte der Segmentationsansätze begann mit der Veröffentlichung von Doeringer & Piore (1971) in den USA. Mit der Publikation von Lutz & Sengenberger (1974) im deutschen Raum setzte ein Boom von Arbeiten zur Arbeitsmarktsegmentation ein, der jedoch ungefähr zur Zeit der Veröffentlichung einer resümierenden Arbeit von Sengenberger (1987) in den achtziger Jahren ein Ende fand. Viele Fragestellungen der Segmentationsansätze wurden seither in neuer Form und mit neuen Methoden aufgegriffen. Die ökonomische Arbeitsmarktforschung befasste sich z.B. mit - hier ebenfalls relevanten - spezialisierten Matchingfunktionen (Petrongolo, Pissarides 2001). Untersucht wurden ebenfalls viele Aspekte von Lohndifferentialen, u.a. zwischen Branchen (Krueger, Summers 1989) oder Betrieben (Abowd, Kramarz, Margolis 1999), ohne allerdings einen Bezug zu den Segmentationsansätzen herzustellen, obwohl Differentiale oder Matchingprozesse mit Barrieren zwischen Teilarbeitsmärkten zu verstehen wären. Mit einer Studie, die Szydlik (1992, 1993, 1994) Anfang der 1990er Jahre vorlegte, wird auf Basis der Humankapitaltheorie und der Segmentationstheorie {zusammengeführt waren sie eigentlich von Anfang an} das Arbeitseinkommen mit Hilfe von individuellen und strukturellen Merkmalen erklärt. In der soziologischen Arbeitsmarktforschung gelten die Segmentationsansätze immer noch als wichtige Basis für empirische Analysen und werden für verschiedene Spezialbereiche entsprechend herangezogen (vgl. total. B. Pfau-Effinger 2004 und verschiedene Beiträge in Abraham, Hinz 2005, total. B. Struck 2005). Im Rahmen des Projekts sollen die älteren Ansätze nicht einfach reproduziert werden, vielmehr wird angestrebt, mit der Segmentationsanalyse neu zu beginnen. Zwischen den Segmentationsansätzen und den neueren Arbeiten der (neo)institutionellen Ökonomie und Soziologie besteht nämlich eine Isomorphie: Der Arbeitsmarkt ist geradezu ein Paradebeispiel für die Bedeutung von Institutionen im ökonomischen Prozess. Umgekehrt erlauben neue Analysen der Institutionen eine bessere theoretische Fundierung der Arbeitsmarktforschung. Dazu sei ein Beispiel angeführt: Zum Verständnis der Ausbildung von Arbeitsmarktstrukturen ist Beckers Unterscheidung zwischen allgemeiner und (betriebs-)spezifischer Aus-

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bildung wichtig. Im System der dualen Ausbildung werden nun Ausbildungsinhalte so normiert, dass sie weitgehend auf dem externen Markt angeboten werden können. Dies ermöglicht den beteiligten Betriebe und Arbeitskräfte einerseits das Risiko einer Fehlinvestition und andererseits Einarbeitungskosten für neu zu rekrutierende Fachkräfte zu senken. Ein höherer Grad an gesellschaftlicher Arbeitsteilung wird möglich. Dies gilt für Deutschland, nicht für die USA, wo eine ganz andere Version der "sharing decision" bei Bildungsinvestitionen häufig ist (Hashimoto 1981).In der Terminologie der (neo-)institutionalistischen Ansätze (North 1990, Voigt 2002) normieren externe Institutionen die Ausbildungsinhalte, die somit durch staatliche Vorschrift und Sanktionierung dem Handeln der Wirtschaftssubjekte jeweils vorgegeben sind. In der Systematik der gleichen Ansätze werden die Erwartungen der Wirtschaftssubjekte, die auf einer weiteren Stufe ebenfalls eine Rolle spielen, als interne Institutionen bezeichnet: Das Besetzen bestimmter Positionen in der Betriebsorganisation erfolgt bevorzugt durch Personen mit bestimmten beruflichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Umgekehrt werden sich Arbeitskräfte in ihrem (Weiter-)Bildungs- und Arbeitsmarktverhalten auf diese betrieblichen Erwartungen einstellen und versuchen, diese zu erfüllen. Die Ausbildung von berufsfachlichen Teilarbeitsmärkten im Sinne der Segmentationsanalyse entsteht also nicht schlicht durch entsprechende Investitionen der Wirtschaftssubjekte, wie dies die Ansätze der ersten Generation erwarteten. Ihre Ausbildung ist vielmehr zusätzlich an staatliche Normierungen und den Aufbau dazu kompatibler Erwartungen der Wirtschaftssubjekte gebunden. Das Ineinandergreifen von staatlichen Festlegungen und von Erwartungen bezeichnet einen komplexen Prozess, dessen Ergebnis keineswegs trivial ist. Obwohl sich verschiedene Länder für das duale Ausbildungswesen interessierten, gelingt der "Export" dieses mitteleuropäischen "Modells" im Allgemeinen nicht. Methode: Literaturrecherche; theoretische Analyse ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected]) [134-F] Stöver, Martina, Dr.phil. (Bearbeitung); Görres, Stefan, Prof.Dr. (Leitung): Qualitätskriterien für Best Practice in der Pflegeausbildung - Synopse evaluierter Modellprojekte INHALT: Ziel des Vorhabens ist es, aus den vorhandenen Evaluationsergebnissen der abgeschlossenen Reformmodelle, die z.T. sehr unterschiedlich akzentuierte strukturelle und inhaltliche Modellschwerpunkte aufweisen - etwa bezogen auf die Berufsabschlüsse, Dauer der Ausbildung oder Formen von Lernortkooperationen - systematisch Qualitätskriterien für Best Practice in der Pflegeausbildung abzuleiten. Darüber hinaus wird eine breit gestreute Befragung von Beteiligten der Modellprojekte durchgeführt, um neue Erkenntnisse zu den mittelfristigen Effekten der Vorhaben und dem künftigen Entwicklungsbedarf zu gewinnen. In der Konsequenz soll dies nach Abschluss des Evaluierungsprojekts in einer ergänzenden Projektphase zur Erstellung eines Positionspapiers führen, um den ergebnisorientierten Dialog auf der politischen Ebene zu initiieren bzw. fortzuführen und die gesetzliche Voraussetzungen dafür zu schaffen, bewährte und wissenschaftlich fundierte Reformelemente dauerhaft in den Regelbetrieb zu überführen und die Pflegeausbildung zukunftsfähig zu machen. METHODE: Die Einstiegsphase (Oktober 2008) erfolgte durch eine erste themenzentrierte Expertenrunde u.a. mit Vertreter/innen aus dem BMFSFJ, der Politik, des Transfernetzwerks in-

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novative Pflegeausbildung (Tip) und der Gewerkschaft. Zentraler Arbeitsschwerpunkt der Expertenrunde bildet die Generierung von Fragen und Kriterien, die für die Evaluierung bereits abgeschlossener Pflegeausbildungsmodelle forschungsleitend sind (Gruppendiskussion). In Phase I (November-Dezember) wird eine Erhebung bei Schulen und/ oder Ausbildungsträgern (n=43) modellhafter Reformausbildungsgänge durchgeführt. Ziel dieses Schrittes ist die Ermittlung von Strukturdaten zum Ausbildungsmodell (z.B. Übergang in den Regelbetrieb, evtl. Kosten etc.) sowie eine Einschätzung zum Erfolg des Modells (Fragebogenerhebung). Phase II (November-Dezember) widmet sich der Auswertung der vorliegenden Evaluationsberichte zu ausgewählten Modellprojekten hinsichtlich bewährter oder nicht bewährter Modellelemente. Im Mittelpunkt dieser Dokumentenanalyse stehen z.B. die Themen Kompetenzzuwachs, Pflegeverständnis und Theorie-Praxis-Transfer. Sofern die Berichte ein follow up nachweisen, werden auch Fragen zur Arbeitsmarkttauglickeit und zum Verbleib ausgewertet (Dokumentenanalyse). Darüber hinaus werden in Phase III (Januar) die Absolventen aus den Modellprojekten hinsichtlich der Aspekte ihres beruflichen Verbleibs befragt und es wird erhoben, welche in der Reformausbildung vermittelten Kompetenzen sich aus ihrer Sicht im Berufsalltag bewähren oder nicht bewähren. Auch Defizite und Bedarfe sowie die Zufriedenheit mit der Modellausbildung werden erfragt (Online-Befragung). In Phase IV (Februar) werden die aktuellen Arbeitgeber der Absolventen (Einrichtungs-, bzw. Stationsleitungen) aus den ausgewählten Modellprojekten befragt. Inhalte dieser Erhebung sind primär die Arbeitsmarktfähigkeit und Arbeitsweise der Absolventen sowie deren Akzeptanz in der Praxis (Online-Befragung). In einer abschließenden Phase V (März) werden die Ergebnisse aus den Phasen I-IV im Rahmen einer erweiterten zweiten Expertenrunde (erweitert um Arbeitgeber) vorgestellt und in Anbetracht zukünftiger Bedarfe des Arbeitsmarktes diskutiert (Gruppendiskussion). DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 13; Evaluationsabschlussberichte; Auswahlverfahren: Auswahl). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 83; Absolventen modellhafter Pflegeausbildungen). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 42; Pflegeschulen/ Erstqualifizierende Studiengänge; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Robert Bosch Stiftung GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung Abt. 3 Interdisziplinäre Alterns- und Pflegeforschung -iap- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4990, e-mail: [email protected]) [135-L] Streckeisen, Ursula; Hänzi, Denis; Hungerbühler, Andrea: Zur Binnendifferenzierung des Volksschullehrberufs: Deutungsmuster von Lehrpersonen zum Dilemma von Fördern und Auslesen, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 67-94 INHALT: "Im Zuge der bildungspolitischen Absichtserklärung, ein sozial durchlässiges Schulsystem zu schaffen, hat sich das klassische 'Anwalt-Richter-Dilemma' zwischen 'Fördern' und 'Auslesen' im Lehrerberuf in jüngster Zeit noch verstärkt. Vor dem Hintergrund dieser Diagnose untersuchen die Autoren die Orientierungen von Schweizer Volksschullehrer(inne)n innerhalb eines solchen Spannungsfeldes und fragen dabei - im Unterschied zu bisherigen Studien - nach den 'Formen impliziten Wissens', also habituellen Selbstverständlichkeiten. Ihr Erkenntnisinteresse richtet sich dergestalt auf die Heterogenität professioneller Habitus inner-

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soFid Berufssoziologie 2010/1 4 Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos halb einer Schulform, nämlich der der Volksschule, für die bislang die Dominanz jenes Lehrertypus angenommen wurde, bei dem die Zielorientierung des 'Förderns' im Vordergrund steht. Auf der Basis ihrer mittels nicht-standardisierter Interviews erhobenen Daten kontrastieren die Autoren fünf Typen, die sich auf einem Kontinuum zwischen den Polen 'Fördern' und 'Auslesen' anordnen lassen. Diese deutlich voneinander abweichenden Einstellungen lassen sich ihnen zufolge auf unterschiedliche Sozialisationswege und -phasen zurückführen. Demnach entspricht etwa eine positive Haltung zum ,Auslesen' generell einer 'höheren' sozialen Herkunft sowie einem - im Unterschied zum seminaristischen - universitären bzw. 'universitätsnahen' Bildungsweg. An den beiden Extrempolen des Kontinuums, so ein weiterer Befund der Studie, ist das Bewusstsein für die eigene Dilemma-Situation am geringsten ausgeprägt, während die 'mittleren' Typen ständig um die Vermittlung beider Ziele und damit um das so genannte 'Arbeitsbündnis' ringen." (Autorenreferat)

[136-F] Tippelt, Rudolf, Prof.Dr. (Bearbeitung): Pädagogische Erwerbsarbeit im System des lebenslangen Lernens - berufliche Selbstbeschreibungen und wechselseitige Funktions- und Aufgabenzuschreibungen INHALT: Das Projekt trägt der wachsenden Institutionalisierung des lebenslangen Lernens unter einem Blickwinkel beruflicher Selbstbeschreibungen und wechselseitiger Funktions- und Aufgabenzuschreibungen Rechnung: Erzieher/innen, Lehrer/innen unterschiedlicher Schulformen und des Zweiten Bildungsweges, Mitarbeiter/innen der Erwachsenenbildung und der außerschulischen Jugendbildung sowie Hochschullehrer/innen werden unter dem Gesichtspunkt befragt, welche Varianten der bildungsbereichsübergreifenden Zusammenarbeit sie bereits realisieren, welche diesbezüglichen Lücken aus ihrer Sicht existieren und welche Faktoren eine segmentübergreifende Kooperation fördern bzw. behindern. Das zwischen komparativer pädagogischer Berufsgruppenforschung und empirischer Bildungsforschung changierende Projekt verfolgt das Ziel, den Zusammenhang zwischen individuellen beruflichen Einstellungsmustern und kollektiv geteilten Selbstbeschreibungen von einschlägigen pädagogischen Berufsgruppen bildungsbereichsübergreifend zu erschließen. Dabei wird erstmalig in der deutschen Erziehungswissenschaft die faktische Orientierungskraft des lebenslangen Lernens in unterschiedlichen pädagogischen Berufsgruppen erfasst. Die empirische Untersuchung erfolgt unter Verwendung quantitativer und qualitativer Methoden in zwei ausgewählten hessischen und bayrischen Regionen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern, Hessen ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik, Bildungs- und Sozialisationsforschung Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5141, e-mail: [email protected]) [137-L] Trappe, Tobias: Ethik des Lehrens am Beispiel der Polizeiethik, in: Polizei & Wissenschaft : unabhängige interdisziplinäre Zeitschrift für Wissenschaft und Polizei, 2009, H. 4, S. 2-9 INHALT: "Der Aufsatz versteht sich als ein Stück 'Berufsrollenreflexion' des Dozenten für (Berufs-) Ethik der Polizei. Ethik als Frage nach einem insgesamt gelingenden Leben zwingt den Dozenten in erster Linie selbst zu bestimmten 'Tugenden' wie etwa zu der des 'Zuhörens'. Da

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der eigentliche Ethik'unterricht' primär in den Händen der jeweiligen Vorgesetzten sowie der Kollegen/innen liegt, sollte er als berufsbegleitendes Angebot konzipiert sein. Vor allem dann kann die Ethik den Polizeibeamten dabei unterstützen, seine Identität und Freiheit im Alltag zu wahren; und sie kann für den Ethikdozenten selbst, wenn er sein Tun in einen religiösen Rahmen einzuordnen bereit ist, eine verheißungsvolle Arbeit bedeuten." (Autorenreferat) [138-L] Truschkat, Inga: Die disziplinarische Normation: zur Bedeutung des Habitus in der kompetenzorientierten Wende, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.): Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 21-40 INHALT: "Mit der so genannten 'kompetenzorientierten Wende' differenzieren sich Inga Truschkat zufolge die Anforderungsprofile an berufliche Arbeit nicht nur (weiter) aus, sondern werden zudem auch stärker von den jeweilig aktuellen Handlungskontexten abhängig - 'organisieren' sich also vergleichsweise flexibel. Anhand von Bewerbungsgesprächen, die sich auf die Position des Call-Center-Agenten bei Finanzdienstleistern beziehen, zeigt Truschkat zunächst auf, in welch hohem Maße die (diskursive) Herstellung einer Passung von Bewerber und Arbeitsplatz den jeweiligen Aspiranten überlassen bleibt, was vor allem habituell adäquaten Bewerbern zugute kommt, die sich in dem betreffenden beruflichen Kontext entsprechend sicher fühlen. Diese Bewerber stellen ihre berufsbiographischen 'Weggabelungen' allerdings als aktive Entscheidungen und nicht, was sie den Befunden nach eigentlich sind, als habituelle Selbstverständlichkeiten bzw. 'Automatismen' dar. Im Unterschied zur Mehrzahl der Beiträge in diesem Band, die eine spezifisch professionelle, berufsbezogene Variante des Habitus diskutieren, nimmt Truschkat damit einen 'Gesamthabitus' im Bourdieuschen Sinne in den Blick. Aus den genannten Befunden schließt die Autorin, dass der (von ihr so bezeichnete 'strukturell-normative') Kompetenzdiskurs realiter nicht auf eine genauere Definition und damit Sichtbarmachung der zugrunde liegenden Kriterien für Kompetenz hinausläuft, sondern vielmehr von einer prinzipiellen Offenheit geprägt ist, die letztendlich eine Aufwertung der für die Rekrutierungspraxis von Professionen schon immer typischen - habituell basierten Selektionskriterien für den Arbeitsmarkt schlechthin impliziert." (Autorenreferat) [139-L] Voss-Dahm, Dorothea: Über die Stabilität sozialer Ungleichheit im Betrieb: Verkaufsarbeit im Einzelhandel, Berlin: Ed. Sigma 2009, 285 S., ISBN: 978-3-89404-565-4 INHALT: "Die soziale Differenzierung auf dem Arbeitsmarkt nimmt zu, wie sich etwa im Zuwachs von Niedriglohnarbeit und geringfügiger Beschäftigung zeigt. Die Autorin fragt anhand des Einzelhandels - wo diese Entwicklung besonders ausgeprägt ist -, welche Arbeitskräftestrategien der Unternehmen diesen Prozess treiben. Wie werden die Veränderungen von den Beschäftigten wahrgenommen und verarbeitet? Und inwieweit begünstigt das institutionelle Umfeld die Entwicklung? Die Autorin analysiert in einer segmentationstheoretischen Perspektive betriebliche Arbeitsprozesse. Sie zeigt, dass die bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheit im Betrieb durch die Zuweisung von Statuspositionen in der betrieblichen Hierarchie sowie Entlohnungspraktiken vertieft wird. Gleichzeitig laufen im Einzelhandel gegenläufige Prozesse ab, denn die Arbeitsorganisation und die Nutzung beruflicher Qualifikation sind an sich auf eine Verstärkung der sozialen Integration im Betrieb orientiert. Diese be-

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soFid Berufssoziologie 2010/1 4 Berufsfelder, Berufsbilder, Berufsethos sondere Mischung macht Voss-Dahms empirische Untersuchungen besonders aufschlussreich: Eine verfestigte Segmentierung ist im Einzelhandel nicht anzutreffen - doch die soziale Differenzierung im Betrieb wächst an, legitimiert und abgesichert durch die Institutionen des Beschäftigungssystems." (Autorenreferat)

[140-F] Weininger, Holger, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Zentrum für Ausbildungsmanagement Bayern (zab) INHALT: 1. Unterstützung der Mitgliedsunternehmen der beiden Verbände, die das Forschungsprojekt in Auftrag gegeben haben in Fragen der Ausbildung durch Beratung, Workshops und Fachtagungen. 2. Informationsveranstaltungen für Lehrer, Eltern, Schüler zu Ausbildungsberufen der Metall- und Elektroindustrie. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern VERÖFFENTLICHUNGEN: Pro Jahr zwei Newsletter.+++Untersuchungen über Modellversuch "Externes Ausbildungsmanagement".+++Effizienz in der Ausbildung. Strategien und Best-Practice-Beispiele. Bielefeld: wbv 2007.+++Studium ohne Abitur. Möglichkeiten der akademischen Qualifizierung für Facharbeiter. Bielefeld: wbv 2009. ART: BEGINN: 2000-08 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Verband der Bayerischen Metallund Elektro-Industrie e.V.; Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH -f-bb- (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. ●

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. ●

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind ● bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; ● bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister A Abele-Brehm, Andrea 56 Abele-Brehm, Andrea E. 24, 57 Allmendinger, Jutta 1 Altmeppen, Klaus-Dieter 25 Antoni, Manfred 6 B Banholzer, Lilli 95 Banscherus, Ulf 26 Barzantny, Anke 64 Bauer, Johannes 27 Bazant, Ursula 28 Bechmann, Martin 2 Becker-Lenz, Roland 96 Behrensen, Birgit 3, 63 Bender, Stefan 10 Béraud, André 65 Berger, Roger 27 Bergmüller, Claudia 4 Blien, Uwe 99, 133 Böhm, Maika 97 Bojanowski, Arnulf 7, 129 Böttcher, Wolfgang 29 Braun, Frank 9 Braune, Agnes 124 Briedis, Kolja 30, 31 Budde, Jürgen 97 Bulmahn, Thomas 98 Burkert, Carola 99, 133 Buruck, Gabriele 100 C Clement, Ute 111 Coburger, Steffen 32 Currle, Edda 101 D Dagger, Steffen 102 Dauser, Dominique 103 Deeke, Axel 20 Denkmayr, Eva 45 Dorner, Patricia 104 Dornette, Johanna 16, 33 Dörre, Klaus 26

Dorschky, Lilo 5 Drasch, Katrin 6 Drobnic, Sonja 90 E Eberle, Thomas 124 Ebersberger, Sabine 34 Ebner, Christian 1 Ekert, Stefan 7 Elsholz, Jürgen 2 F Fabian, Gregor 30, 31 Falk, Susanne 8 Faßmann, Hendrik 121 Fertig, Michael 10 Fietze, Beate 105 Fortunato, Alexander 121 Franz, Vanessa 35 Fricke, Uwe 36 G Ganser, Christian 27 Gärtner, Christel 107 Gaugisch, Petra 108 Gaupp, Nora 17 Geier, Boris 9, 17 Gildemeister, Regine 83 Görres, Stefan 134 Gräßle, Kathrin 66 Gross, Christiane 37 Groß, Jochen 27 Großkurth, Heike 17 Günnewig, Kathrin 2 H Haase, Claudia M. 38 Habereder, Helmut 124 Haisken-DeNew, John 10 Hano, Elisabeth 39 Hänzi, Denis 135 Hardering, Friedericke 40 Harrington, Brooke 109 Hartig, Christine 112 Heckel, Annika 121

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Heckhausen, Jutta 38 Heckmann, Friedrich 101 Heining, Jörg 10 Herbolzheimer, Anna 50 Herrmann, Harald 110 Hess, Johanna 70 Heusgen, Kirsten 87 Heyder, Ulrich 41 Hinz, Silke K. B. 67 Hofmann-Lun, Irene 17 Hofmeister, Heather 69 Hoos, Stefanie 111 Hubrath, Margarete 68 Hundenborn, Gertrud 132 Hungerbühler, Andrea 135 J Janssen, Jörg 112 Jungbauer-Gans, Monika 37 Jüttemann, Michaela 69 K Kändler, Wolfram C. 42 Kaupen-Haas, Heidrun 113 Kels, Peter 43 Kempa, Jessica 114 Kerst, Christian 30 Kettner, Anja 44 Keuffer, Josef 2 Kiel, Ewald 124 Klein, Barbara 108 Kleinert, Corinna 6 Knauf, Helen 13 Knigge-Demal, Barbara 132 Knoll, Natascha 103 Kosuch-Recksiek, Barbara 115 Kosuch-Recksiek, Renate 116 Kreiml, Thomas 45 Krings, Ursula 103 Kühn, Alexandra 46 Kühne, Mike 47 Kühn-Hempe, Cornelia 132 Kuhnke, Ralf 9, 17 Künster, Ralf 70 Künsting, Josef 11 Kurtz, Thomas 117 Kurz, Constanze 71

Personenregister

L Lauer, Doris 12 Lauterbach, Wolfgang 23, 58 Leggdoor, Bettina 115 Leuze, Kathrin 72, 73 Liebenwein, Sylva 124 Liesegang, Timm 29 Lipinsky, Anke 74 Lipowsky, Frank 11 Lödermann, Anna 48 M Macha, Hildegard 48 Mahl, Franciska 17 Markstädter, Andreas 75 Maschetzke, Christiane 13 Matthes, Britta 6 Merkens, Hans 118 Metz-Göckel, Sigrid 87 Meulen, Kerstin van der 132 Minssen, Heiner 49 Mischo, Christoph 114 Möller, Christina 76, 87 Möller, Heidi 50 Möller, Martina 77 Mosberger, Brigitte 45 Müller, Hans-Georg 51 Müller, Matthias 9 Müller, Silke 96 Müller-Benedict, Volker 112 Müller-Teussler, Stefan 119 N Negele, Eva 27 Neis, Matthias 26 Neugirg, Eva 120 O Oberlander, Willi 121 Oechsle, Mechthild 2, 13, 78 Ostendorf, Helga 14 P Petermüller, Martin 121 Pfadenhauer, Michaela 18, 122 Pfahl, Lisa 70, 88 Phan thi, Hong Van 99, 133 Pich, Wolfgang 123 Pichler, Edith 52

Personenregister

Pires, Rosario 2 Pohlmann, Markus 79 Pollak, Guido 124 Popp, Ulrike 12 Poulsen, Irmhild 125 Pubanz, Sabine 79 Puhani, Patrick A. 80 R Ramsteck, Carolin 103 Ratschinski, Günter 15, 126, 127 Rauch, Angela 16, 33 Rebien, Martina 44 Reeb, Christian 53 Reimer, Maike 8 Reinhardt, Sibylle 128 Reißig, Birgit 9, 17 Reuter, Julia 81 Richter, Peter 100 Rietz, Lucia Alicia 129 Rohde, Alexandra 95 Roininen, Ella 82 Rosowski, Elke 13 Ruprecht, Anja 83 Rusconi, Alessandra 70, 72 Rüter, Maike 46 S Sander, Tobias 18, 112, 130 Sarcletti, Andreas 8, 19 Schaeper, Hildegard 30 Scharlau, Ingrid 2 Scharrer, Katharina 48 Scheffer, Thomas 122, 131 Scheu, Peter 132 Scheunemann, Jana 84 Scheunpflug, Annette 4 Schliessleder, Martina 124 Schlüter, Anne 66 Schrader, Josef 62 Schreiber, Elke 9 Schreyer, Franziska 85 Schuhegger, Lucia 86 Schulz, Marion 70 Schupp, Caroline 54 Schürmann, Ramona 87 Schweigard, Eva 20, 103 Seibert, Holger 99, 133 Selent, Petra 87

113

Sender, Wolfgang 55 Silbereisen, Rainer K. 38 Skuza, Agnieszka 70 Solga, Heike 70, 88 Sonderhof, Katja 80 Spurk, Daniel 24, 56, 57 Steinherr, Eva 124 Stöver, Martina 134 Strauß, Susanne 73 Streckeisen, Ursula 135 Strohmer, Janina 114 T Tarvenkorn, Alexander Teubner, Ulrike 89 Tippelt, Rudolf 136 Tölle, Silke 74 Trappe, Tobias 137 Treas, Judith 90 Truschkat, Inga 138

58

V Valentin, Margot Anna 6 Vogel, Ulrike 91 Vormbusch, Uwe 43, 59 Voss-Dahm, Dorothea 139 W Wächter, Sylvia 60 Wahl, Stefan 114 Walendy, Elfriede 92 Walla-Trippl, Sandra 93 Walter, Sascha G. 61 Wehling, Pamela 54 Weil, Mareike 23 Weininger, Holger 140 Weiss, Sabine 124 Wentzel, Wenka 94 Wenzig, Anja 62 Werner, Christoph 121 Westphal, Manuela 3, 63 Wieninger, Victoria 98 Wild, Daniela 103 Willems, Katharina 97 Wolf, Harald 71 Wolter, Andrä 26 Z Zähle, Tanja

27

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Zink, Klaus J. 35

Personenregister

Sachregister

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Sachregister A Abgeordneter 102 Abiturient 13 Absolvent 8, 19, 21, 22, 23, 24, 27, 31, 38, 45, 48, 60, 73 Abwanderung 51 Akademikerin 26, 47, 57, 64, 73, 84 Akteur 91, 118 Alltag 137 Alltagstheorie 2, 78 Alphabetisierung 5, 75 alte Bundesländer 37 Altenpflege 32, 100, 108, 132 Altenpfleger 97 älterer Arbeitnehmer 39 Altern 39 altersspezifische Faktoren 87 Ambivalenz 43 ambulante Versorgung 34 Arbeit 102, 125, 136 Arbeitgeber 48 Arbeitnehmer 99 Arbeitsassistenz 54 Arbeitsbedingungen 26, 32, 101, 119 Arbeitsbelastung 34, 100, 125 Arbeitsförderung 16, 33, 103 Arbeitsgruppe 102 Arbeitsleistung 139 Arbeitslosengeld II 20 Arbeitslosigkeit 46, 47, 85 Arbeitsmarkt 8, 23, 28, 46, 47, 60, 63, 70, 72, 75, 82, 85, 93, 99, 133 Arbeitsmarktentwicklung 133 Arbeitsmarktsegmentation 133 Arbeitsorganisation 139 Arbeitsplatz 26 Arbeitsrecht 26 Arbeitsschutz 100 Arbeitssituation 26 Arbeitsteilung 89, 90, 91 Arbeitsverhältnis 123 Arbeitsvertrag 51 Arbeitswelt 26, 43 Arbeitszeit 67 Arbeitszufriedenheit 32, 47, 125

Architekt 121 Arzt 113, 121, 122 Asien 60 Ausbeutung 36 Ausbildungsberuf 140 Ausbildungssituation 140 Ausland 120 Ausländer 20, 63 Auslandseinsatz 43, 49, 104 Auslandstätigkeit 43 Auszubildender 14 Automatisierung 139 B Bachelor 31 Baden-Württemberg 11, 48, 92 Bayern 8, 19, 27, 32, 34, 101, 124, 136, 140 Behindertenhilfe 39 Behinderter 46 Behinderung 35, 46, 129 Belgien 74 Benachteiligtenförderung 86 Benachteiligung 7, 69, 88 Berlin 36, 42, 52 berufliche Integration 1, 14, 16, 20, 21, 22, 31, 35, 46, 52, 63, 86, 103, 117, 129 beruflicher Aufstieg 63, 76 berufliche Rehabilitation 16, 33, 46, 129 berufliche Reintegration 33, 54, 67 berufliche Selbständigkeit 28, 110 berufliche Sozialisation 106, 114 berufliches Selbstverständnis 4, 107, 111, 113, 117, 118, 119, 124, 125, 136 Berufsanforderungen 59, 95, 108, 117 Berufsaussicht 51, 62 Berufsausübung 117 Berufserfahrung 19, 31 Berufsethos 96, 107 Berufsfachschule 14 Berufsfindung 45, 98 Berufsförderung 9, 68, 74, 86 Berufsgenossenschaft 100 Berufsgruppe 18, 99, 105, 109 Berufsmobilität 99, 101, 120, 133

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Berufsnachwuchs 98 Berufsorientierung 12, 13, 66, 78, 83, 126, 127 Berufspraxis 2, 95, 115, 121, 131 Berufsprestige 15, 42, 126 Berufsrolle 77, 137 Berufsschule 14 Berufssituation 27, 32, 39, 123 Berufssoziologie 117 Berufsstand 109 Berufsstatistik 121 Berufsunterbrechung 111 Berufsvorbereitung 48 Berufswahl 7, 83, 93, 94, 97, 98, 124, 126, 127 Berufswandel 110 Berufswechsel 99, 133 Berufswunsch 15, 48, 97, 98, 126, 127 Berufszufriedenheit 77 Berufungsverfahren 37 Beschäftigung 26, 75, 85 Beschäftigungsbedingungen 51, 87 Beschäftigungsentwicklung 26 Beschäftigungsfähigkeit 2, 48, 78 Beschäftigungspolitik 36, 51 Beschäftigungssituation 26, 36, 51 Best Practice 134 Betrieb 44, 139, 140 Beurteilung 50 Bevölkerungsentwicklung 98 Bewerbung 68, 74 Bildung 75 Bildungsabschluss 6, 14, 76 Bildungsertrag 29 Bildungsforschung 14 Bildungsgang 14 Bildungsniveau 58 Bildungspolitik 14, 36, 72 Bildungsverhalten 120 Bildungsverlauf 3, 42, 63 Bildungswesen 1 Biowissenschaft 71 Bologna-Prozess 26, 41 Bourdieu, P. 91 Brain Drain 101 Bundestag 102 Bundeswehr 55, 98 Bürgertum 130 Burnout 125

Sachregister

C Call Center 138 Caritas 34 CDU 102 Chancengleichheit 72, 75 Chemie 112 Chemieberuf 112 chemische Industrie 49 Coaching 68, 74, 105 Coping-Verhalten 34, 100, 125 CSU 102 Curriculum 18 D Deregulierung 110 deutscher Sprachraum 1 Deutsches Kaiserreich 130 deutsche Sprache 20 Deutsches Reich 42, 112 Deutschland 42 Dienstleistungsberuf 14, 121 Dienstleistungsgesellschaft 121 Differenzierung 112 Diskriminierung 3, 14, 73, 75, 88 Doing Gender 83, 88 Dolmetscher 45 Doppelrolle 53 Dual Career Couple 70 dualer Studiengang 23 duales System 92 Dynamik 99 E Effektivität 124 Ehepaar 53 Eigentum 75 Einfluss 10, 13, 56 Einkommen 22, 36, 42, 47, 58, 73 Einkommensunterschied 67, 73 Einkommensverteilung 58 Einzelhandel 139 Elektroindustrie 140 Elektrotechnik 85 Elias, N. 64 Eltern 13, 53 Elternschaft 87 Emotionalität 66 Engagement 38

Sachregister

Entscheidung 99, 118 Entscheidungsprozess 70 Entscheidungsspielraum 7 Erfahrung 10, 97 Erfolg-Misserfolg 24 Erwerbsarbeit 19, 63, 67 Erwerbsverlauf 16, 33, 59, 62 Erzieher 114, 136 Erziehung 128 Ethik 137 Ethikunterricht 137 EU 41, 65, 68, 74, 110 Europa 65, 68, 90 europäische Integration 137 Europäisierung 105 Evaluation 29 Exklusion 64 Experte 43 F Fachbereich 61, 65 Fachdidaktik 128 Fachhochschule 8, 14, 23, 26, 97 Fachkraft 95, 103, 116, 125 Fachoberschule 14 Fachrichtung 57, 91 Fachwissen 19, 41 Familie-Beruf 24, 53, 67, 81, 87, 91 Familienarbeit 53 Familiengericht 122 Familiengründung 93 Familienplanung 93 Familiensituation 57 Figuration 64 Finnland 82 Flexibilität 41, 43, 59 Förderungsmaßnahme 61, 76 Förderungsprogramm 9, 20, 61, 83 Forschung 26, 71 Forschungsansatz 23, 58 Forschungsstand 23, 90 Fraktion 102 Frauenberuf 83, 93 Frauenbild 93 Frauenförderung 68, 74 freier Beruf 110, 121 Freistellung 111 Fremdeinschätzung 18 Frieden 95

117

Friedenserziehung 95 Friedenssicherung 95 Führungskraft 43 Führungsposition 64 G Gender Mainstreaming 82 geringfügige Beschäftigung 67 Geschichtswissenschaft 45 Geschlecht 82, 91 Geschlechterverhältnis 64, 82, 89, 90 Geschlechtsrolle 77, 89, 93 geschlechtsspezifische Sozialisation 77, 89, 93 Gesundheit 100, 111 gesundheitliche Folgen 34 Gesundheitsschaden 100 Gesundheitsvorsorge 125 Gesundheitswesen 115, 121 Gesundheitszirkel 100 Gewalt 75 Gleichbehandlung 72 Gleichberechtigung 72 Gleichstellung 68, 72 Globalisierung 43, 49 Großbritannien 131 Grundschule 77 H Habilitation 37, 76 Habitus 10, 52, 91, 96, 107, 113, 122, 131, 135, 138 Handlungsorientierung 102, 118, 128 Handlungsspielraum 118 Handwerksberuf 83 Hartz-Reform 20 Hauptschule 12, 15 Hausarbeit 90 Hessen 111, 136 Hierarchie 49 hoch Qualifizierter 43, 47, 49, 59, 73 Hochschulbildung 2, 76, 112 Hochschuldidaktik 124 Hochschule 8, 18, 19, 23, 24, 26, 31, 38, 41, 48, 51, 52, 60, 64, 65, 69, 72, 73, 78, 87, 91, 120, 121 Hochschullehrer 2, 26, 37, 42, 50, 64, 69, 78, 81 Hochschullehrerin 68, 74

118

Hochschulpolitik 26, 36, 51 Hochschulwesen 76 Hochtechnologie 43 Hörbehinderung 54 Hörfunk 92 Humankapital 10, 73 I Identität 15, 77, 84, 137 Image 97 Immobilien 109 Implementation 20 Individualisierung 84 Individuum 59 Informatik 85, 89 Information 98, 140 Informationsstand 97 Informationsverhalten 102 Informationswirtschaft 121 Ingenieur 18, 82, 85, 130 Ingenieurin 65, 82 Ingenieurwissenschaft 37, 65 Inklusion 46 Innovation 124 Institution 29, 118 Institutionalisierung 29, 40, 118 institutionelle Faktoren 75, 133 Integration 3, 55 Interdependenz 56 Interesse 66, 127 Interessenvertretung 130 internationaler Vergleich 1, 6, 53, 65, 74, 75, 90 Internationalisierung 120 Internet 104 Intervention 117 J Japan 60 Journalismus 25, 107, 122 Journalist 107, 122 Jugendhilfe 106, 123 Jugendlicher 1, 7, 9, 15, 16, 23, 80, 97, 98, 126 junger Erwachsener 16, 80, 97, 98 K Kapitalismus 59 Kärnten 12

Sachregister

kaufmännischer Beruf 14, 129 Kinderlosigkeit 87 Kindeswohl 122 Klient 117 kognitive Faktoren 6, 15 Kommunikation 54, 60 Kommunikationsverhalten 102 Kompetenz 2, 6, 8, 10, 19, 20, 39, 43, 48, 86, 106, 114, 116, 124, 128, 138 Konfliktregelung 95 Konservatismus 28, 130 Kontinuität 62 Krankheit 100 Kreativität 41 Kultur 60 kulturelle Faktoren 60 kulturelles Kapital 52 L Laie 106 Landesmedienanstalt 92 ländlicher Raum 93 Lebenserwartung 75 Lebensgemeinschaft 53 lebenslanges Lernen 136 Lebenslauf 40, 55 Lebensplanung 12, 13, 53, 55 Lebensstil 130 Lebensweise 84 Lebenswelt 43, 130 Lehramt 124 Lehrer 4, 11, 77, 82, 111, 122, 128, 135, 136 Lehrerbildung 4, 111, 124, 128 Lehrveranstaltung 68 Leistung 37, 139 Leistungsfähigkeit 39 Leitbild 29 Lernen 78 Lernfähigkeit 41 Lohn 73 Lohnhöhe 139 Lohnunterschied 73 M Macht 64 Mädchen 14, 93, 94 Management 29, 43, 49, 118 Manager 25

Sachregister

119

Mann 73, 77, 81, 90, 97, 139 Männerberuf 83, 85, 88, 94 Männlichkeit 77 Marine 55 Maschinenbau 85 Master 31 Mathematik 24, 37, 66, 89, 91 Medien 25 Medizin 64 Mehrebenenanalyse 29 Mehrsprachigkeit 3 Menschenrechte 75 Mentalität 130 Mentoring 64 Metallindustrie 140 Migrant 3, 20, 101 Migration 52, 63, 101 Mikrozensus 123 Mitarbeiter 39, 49, 59 Mobilität 84 Modellanalyse 29 Modellentwicklung 56 Moderne 84 Modularisierung 132 Monoedukation 83 Moral 137 Motiv 49, 59, 101, 111 Motivation 3, 38, 39, 124 multinationales Unternehmen 49 Mutter 80 Mutterschaft 80 Mutterschaftsurlaub 80 Mutterschutz 80 N Nachfragestruktur 37 Nationalsozialismus 130 Naturwissenschaft 66, 89 Naturwissenschaftler 85 naturwissenschaftlicher Beruf 88, 121 Netzwerk 3, 37 Niederlande 74 Nordamerika 90, 109 Nordrhein-Westfalen 51, 76, 132 Normalarbeitsverhältnis 40 O Oberschicht OECD 75

58

öffentlicher Sektor 72 Offizier 55 Ökonomisierung 51, 71 Organisationsentwicklung 118 Organisationskultur 118 Ostasien 60 Österreich 1, 12, 21, 22, 45, 53, 74, 93 P Pädagoge 5, 116, 118, 136 Pädagogik 120 pädagogischer Beruf 116, 136 Parlament 102 Partnerschaft 70, 84 Patient 34 Pendler 84 Personaleinstellung 68, 138 Personalentwicklung 51, 59, 62, 103 Personalpolitik 36, 59 Persönlichkeit 28 Persönlichkeitsmerkmal 55, 61, 114 Pflege 134 Pflegeberuf 34, 100, 108, 132, 134 Pflegeheim 32, 100 Pflegepersonal 32, 100, 108 pharmazeutischer Beruf 112 Pharmazie 112 Physik 85 physische Belastung 100 PISA-Studie 29 Planung 117 politische Kultur 130, 137 politisches Verhalten 130 Polizei 137 Polizeibeamter 104, 137 Polizeieinsatz 104 Portfolio-Management 86 postsozialistisches Land 74 Praktikum 7, 19, 31, 94 Praxis 19, 78, 106 Praxisbezug 106 privater Sektor 72 Privatsphäre 79 Privatwirtschaft 45, 65 Problemlösen 41 Professionalisierung 2, 5, 29, 62, 78, 96, 109, 117, 118, 121, 122, 124, 128, 130 Projektmanagement 43

120

Sachregister

Promotion 76 Prophylaxe 100 psychische Belastung 100, 125 psychische Faktoren 38, 57, 116 Psychologie 137 psychophysische Belastung 32, 39 Q Qualifikationsanforderungen Qualitätskontrolle 128 Qualitätssicherung 134

48, 114

R Rahmenbedingung 67, 70 Rationalisierung 118, 139 Rechtsanwalt 121, 122, 131 Rechtswissenschaft 37, 45 Redaktion 25 Reformpolitik 41, 51 regionale Entwicklung 133 regionale Faktoren 75 regionale Mobilität 99 regionaler Unterschied 1 Rehabilitation 16, 33 Reichtum 58 Rekrutierung 60, 88, 98, 138 Religion 75 Ressourcen 100 Richter 122 Risikoabschätzung 117 Risikoverhalten 117 Rundfunk 92 Rundfunkanstalt 92 S Sachsen 100 Schlüsselqualifikation 18 Schule 13, 23, 29, 55, 128 Schüler 12, 15, 17, 97, 117, 126, 127 Schülerin 66 Schulwesen 14 Schweiz 1, 53, 74, 96, 122, 135 Schwerbehinderung 54 Scientific Community 68 Sekundarstufe I 17 Selbstbild 15, 102, 104, 125, 127 Selbsteinschätzung 18, 59, 102 Selbststeuerung 116 Selbstverständnis 4, 119

Sicherheit 66 Soldat 55, 98 Sozialarbeit 46, 96, 97, 119, 122, 125 Sozialarbeiter 5, 97, 119, 123, 125 Sozialberuf 86, 115, 125 soziale Beziehungen 10, 84 soziale Differenzierung 139 soziale Faktoren 10 soziale Herkunft 3, 42, 55, 76 soziale Institution 75 soziale Kompetenz 18, 41 soziale Lage 130 soziale Mobilität 52 soziale Partizipation 35 sozialer Raum 91 sozialer Status 87 sozialer Wandel 40, 67, 122 soziale Sicherung 28 soziales Netzwerk 3, 44, 113 soziale Umwelt 10 soziale Ungleichheit 90, 109, 130, 139 Sozialgeschichte 130 Sozialisationsbedingung 63 Sozialkapital 37 Sozialpädagoge 5, 123 Sozialpädagogik 46, 96 Sozialpolitik 119 sozialpsychologische Faktoren 15, 24, 57 Sozialstruktur 58 Sozialwesen 39, 106, 115 Sozialwirtschaft 121 Soziologe 27 Soziologie 37, 64, 137 soziologische Theorie 64, 91 sozioökonomische Entwicklung 109 sozioökonomische Faktoren 109 sozioökonomische Folgen 109 sozioökonomische Lage 51 Sprachförderung 20 Sprachkenntnisse 3 Standardisierung 29 stationäre Versorgung 32 Stellenangebot 47 Stellenbesetzung 44 Stereotyp 15, 89 Steuerung 29 Strukturwandel 64 Student 2, 19, 21, 22, 24, 27, 38, 45, 61, 78, 96, 120, 124

Sachregister

Studentin 61, 76 Studienabschluss 31 Studienbedingung 8 Studienfach 73 Studienverlauf 21, 31 Studienwahl 66 Studium 2, 8, 13, 38, 65, 72, 89, 94, 112, 120 Subjektivität 56 T Tätigkeit 123 Technik 66, 89, 94, 130 Techniker 94 Techniksoziologie 130 technische Bildung 130 Technische Hochschule 42, 130 technischer Angestellter 43 technischer Beruf 83, 88, 94, 121 Technokratie 130 Technologie 139 Teilzeitarbeit 67 Tiermedizin 45 Trainer 4 Training 68, 74, 86 transnationale Beziehungen 43 Treuhandanstalt 109 Tschechische Republik 74 Typologie 59, 135 U Übersetzer 122 Übersetzung 122 Umschulung 103 Ungelernter 103 Ungleichheit 72, 73, 75, 91 Unternehmen 26, 43, 59, 139 Unternehmensgründung 61 Unterricht 4, 78 Unterrichtsforschung 128 Urteilsbildung 15 USA 90, 109 V Validität 126 Verfahren 60 Verflechtung 70 Verhalten 21, 38, 99 Verkauf 139

121

Verkäufer 14, 139 vertikale Mobilität 52 Verwissenschaftlichung 71 Volksschule 122, 135 W Weimarer Republik 130 Weiterbildungsberuf 62 Wirtschaft 71 Wirtschaftsstruktur 28 Wissen 71, 97 Wissenschaftler 24, 26, 36, 37, 51, 52, 64, 68, 69, 81, 87, 91, 101 Wissenschaftlerin 65 wissenschaftliche Arbeit 26 wissenschaftlicher Mitarbeiter 36, 51, 102 Wissenstransfer 71 Wohlbefinden 38 Wohlfahrtsstaat 28 Wohlstand 58 Wohnortwechsel 99 Work-life-balance 53, 67, 79, 81 Z Zeitfaktor 37 Zielsetzung 119 Zivildienst 97 Zufriedenheit 56 Zukunft 35 zweite Generation 3 21. Jahrhundert

76, 77, 121

Institutionenregister

123

Institutionenregister abif - analyse beratung und interdisziplinäre forschung 45 Arbeitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. 5 Burnout-Institut Phoenix -BIP-

125

Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik Deutsches Jugendinstitut e.V. Außenstelle Halle

86

9, 17

Deutsches Jugendinstitut e.V. Forschungsschwerpunkt Übergänge in Arbeit

9, 17

europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg

101

Fachhochschule Bielefeld, FB 05 Wirtschaft und Gesundheit, Bereich Pflege und Gesundheit 132 Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Hildesheim 123 Fachhochschule Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven, FB Soziale Arbeit und Gesundheit 115, 116 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH -f-bb- 103, 140 Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO-

108

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science

38

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie 38 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie 106 HIS Hochschul-Informations-System GmbH

30, 31

Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences 105 Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe

123

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB20, 33, 44, 85, 99, 133

1, 6, 10, 16,

Karlsruher Institut für Technologie -KIT-, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft -ISMK- Abt. 1 Soziologie Lehrstuhl für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung des Kompetenzerwerbs 18 Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Gesundheitswesen

132

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II 25 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

6

124

Institutionenregister

Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I Erziehungswissenschaften, Institut für Psychologie 114 Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWISORA - Institute for Social Research and Analysis Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr

10

21, 22 98

Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung 69 Technische Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum

87

Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Professur für Arbeitsund Organisationspsychologie 100 Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Industriebetriebslehre und Arbeitswissenschaft 35 Universität Augsburg, Gender Zentrum Augsburg

48

Universität Bielefeld, Fak. für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe 04 Schulentwicklung und Schulforschung 2 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Arbeitsbereich VIII Gender

2, 78

Universität Bochum, Institut für Arbeitswissenschaft Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung 54 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung Abt. 3 Interdisziplinäre Alterns- und Pflegeforschung -iap- 134 Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Berufsund Weiterbildung Fachgebiet Erwachsenenbildung, Bildungsberatung 66 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Department Pädagogik Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft I 4 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Psychologie Lehrstuhl Sozialpsychologie 24, 56, 57 Universität Flensburg, Zentrum für Methodenlehre

112

Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung Abt. Sozialpädagogik 7, 15, 126, 129 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Promotionskolleg 79 Universität Innsbruck, Fak. für Bildungswissenschaften

50

Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft, insb. Empirische Schulforschung 11 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisationsberatung -ISTSO- 50

Institutionenregister

125

Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung -IBB-

111

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Soziologie 37 Universität Klagenfurt, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung Abt. für Schulpädagogik 12 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik, Bildungs- und Sozialisationsforschung Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung 136 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Schul- und Unterrichtsforschung Lehrstuhl für Schulpädagogik 124 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof. Braun 27 Universität Paderborn, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Humanwissenschaften Fach Psychologie Fachgebiet Kognitive Psychologie 2 Universität Passau, Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik

124

Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach Soziologie Teilfach Allgemeine Soziologie und Entwicklungssoziologie 81 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung 62 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie der Geschlechterverhältnisse 83 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt 70, 88

ANHANG

Hinweise

129

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Dienstleistungsangebot der Abteilung „Fachinformation für die Sozialwissenschaften“ Das Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation dient der Verbreitung, Förderung und Fundierung sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie dem Wissensaustausch auf nationaler wie internationaler Ebene. Gleichzeitig macht die Fachinformation die sozialwissenschaftliche Forschung des deutschsprachigen Raumes international sichtbar. Zentrale Aktivitäten sind Aufbereitung, Bereitstellung und Transfer von Wissen durch: ● Konzeption, Aufbau und Pflege von Datenbanken und Serviceangeboten zu Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -ergebnissen in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen und östlichen europäischen Forschungsraum und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen im deutschsprachigen, europäischen und internationalen Rahmen ● Aufbau von und Beteiligung an kooperativen Informationssystemen (Portalen, Themenschwerpunkten, Kommunikationsplattformen und Netzwerken) zur Unterstützung der Wissenschaftskommunikation, insbesondere auf ost-westeuropäischer Ebene und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen ● Kontinuierlicher Ausbau der Vernetzung von Informationsangeboten und Services durch Erweiterung und Einbeziehung kompetenter Partner auf nationaler wie internationaler Ebene ● Erstellung servicebasierter Publikationen und Informationsdienste zu ausgewählten Themen in Kooperation mit der Wissenschaft ● Nationales Referenzzentrum für das Politikfeld „Gleichstellung in der Wissenschaft“ gegenüber Wissenschaftsorganisationen, Bundes- und Landesministerien, Politik und Medien in Bezug auf Konzept- und Programmentwicklung, Monitoring und Evaluation von Politiken und Maßnahmen Basisprodukte der Abteilung sind Informationen über Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -ergebnisse, die in Datenbanken aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Neben den nachfolgend skizzierten Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten und Publikationen werden Datenbanken mit Informationen zu nationalen und internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Zeitschriften, Netzwerken, Veranstaltungen und Internetquellen aufgebaut und gepflegt. Sie sind Bestandteil einer von GESIS entwickelten und zur Verfügung gestellten integrierten Suche, die weitere internationale Informationssammlungen und solche externer Partner mit einbezieht.

Datenbanken Die von der Abteilung Fachinformation produzierten Datenbanken SOLIS und SOFIS bilden die Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst soFid. SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die

Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 47.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. In Deutschland wird die Erhebung von GESIS durchgeführt, in der Schweiz von FORS - der Schweizer Stiftung für die Forschung in den Sozialwissenschaften. Für Österreich hatte bis 2001 die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien diese Aufgabe inne; ab 2006/07 wurde diese vom Wiener Institut für Sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik - WISDOM - übernommen. Die Ergebnisse der GESIS-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen sowie von Forschungsförderern; ein nicht unerheblicher Teil an Ergänzungen wird schließlich durch Auswertung von Internetquellen sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute gewonnen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Internet vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Anfang 2009 ca. 385.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird von GESIS in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Absprachen über einen regelmäßigen Datenaustausch bestehen darüber hinaus mit dem Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind SOLIS und SOFIS in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. Des Weiteren stehen SOLIS und SOFIS über von GESIS betriebene Portale für Recherchen zur Verfügung:

www.sowiport.de SOLIS und SOFIS können im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport einzeln oder gemeinsam mit 13 weiteren Datenbanken durchsucht werden. sowiport enthält zurzeit folgende Datenbanken: ● ● ● ● ● ● ● ● ●



Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen Publikationen der Bertelsmann Stiftung ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt sind in und über sowiport mehr als 2,5 Millionen Quellen zu Literatur, Forschungsprojekten, Institutionen, Zeitschriften, Veranstaltungen sowie Themenschwerpunkte und Links zu Portalen erreichbar.

www.infoconnex.de Der interdisziplinäre Informationsdienst infoconnex bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalen für den Zugang zur Datenbank SOLIS – singulär oder im Verbund mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik (FIS Bildung) und Psychologie (Psyndex). Im infoconnex-Bereich „Sozialwissenschaften“ kann darüber hinaus in der Forschungsdatenbank SOFIS und in der Literaturdatenbank DZI SoLit recherchiert werden; zudem stehen auch hier im Rahmen von DFG-Nationallizenzen die sechs Datenbanken des Herstellers ProQuest/CSA zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung.

Auftragsrecherchen und Beratung bei der Datenbank-Nutzung In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt GESIS kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt. Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche beraten wir Sie selbstverständlich jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst – soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet GESIS mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Ältere Jahrgänge stehen unter www.gesis.org/sofid zum kostenfreien Download zur Verfügung. Der Dienst ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.

soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: ● Allgemeine Soziologie ● Berufssoziologie ● Bevölkerungsforschung ● Bildungsforschung ● Familienforschung ● Frauen- und Geschlechterforschung ● Freizeit - Sport – Tourismus ● Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern ● Gesundheitsforschung ● Industrie- und Betriebssoziologie ● Internationale Beziehungen / Friedensund Konfliktforschung ● Jugendforschung ● Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation – Medien – Sprache

● Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie ● Kultursoziologie + Kunstsoziologie ● Methoden und Instrumente der Sozialwis● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

senschaften Migration und ethnische Minderheiten Organisations- und Verwaltungsforschung Osteuropaforschung Politische Soziologie Religionsforschung Soziale Probleme Sozialpolitik Sozialpsychologie Stadt- und Regionalforschung Umweltforschung Wissenschafts- und Technikforschung

Recherche Spezial und sowiport-dossiers: aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe „Recherche Spezial“ Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zusammengestellt. In den Dossiers in sowiport (hervorgegangen aus der Reihe sowiPlus bzw. den thematischen Dokumentationen der Virtuellen Fachbibliothek Sozialwissenschaften) werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind inhaltlich gruppiert zu finden unter www.sowiport.de/themen.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa", der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung – CEWS Als integraler Bestandteil der Fachinformation bietet CEWS disziplinenübergreifend Zugänge zu Themen, Informationen und aktuellen Fragen der Gleichstellung in der Wissenschaft. Durch das Sichtbarmachen des Potentials hoch qualifizierter Wissenschaftlerinnen unterstützt die Datenbank FemConsult die Erhöhung des Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren und Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das CEWS-Themenportal integriert Informationen zu allen gleichstellungsrelevanten Themen im Bereich Wissenschaft und Forschung (z.B. Chancengleichheit im Hochschul- und Wissenschaftsprogramm HWP, Statistik und Gleichstellungsrecht an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen).

Internet-Service der GESIS Umfassende Informationen zu GESIS und zum Angebot an Dienstleistungen finden Sie unter

www.gesis.org GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

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