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Soziale Probleme Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Soziale Probleme Band 2003/1 bearbeitet von Hermann Schock Informationsz...
Author: Wolfgang Ursler
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Soziale Probleme

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Soziale Probleme

Band 2003/1

bearbeitet von Hermann Schock

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2003

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0938-605x Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Hermann Schock Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. © 2003 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1

Armut, Obdachlosigkeit ..................................................................................................11

2.1

Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand..........................................................60

2.2

Altern und Lebensbedingungen im Alter ........................................................................74

2.3

Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter ........................................................................107

3.1

Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration ....................................................................................................146

3.2

Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter .................................................175

4

Krankheit, Pflege, Rehabilitation ..................................................................................207

5

AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) .................................................287

6

Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)..........288

7

Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.) .........................................313

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................333 Personenregister ............................................................................................................................335 Sachregister ...................................................................................................................................347 Institutionenregister.......................................................................................................................367 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................379 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................379

soFid Soziale Probleme 2003/1 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Soziale Probleme“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zuläßt.

*** Im Scope des soFid „Soziale Probleme“ vereint sind einige gesellschaftlich virulente soziale Brennpunkte. Ihre Zusammensetzung ist weniger auf eine systematische Auswahl sondern vielmehr auf den Abgrenzungsvorgang mit dem Gesamtprogramm des soFid zurückzuführen. Dieses Programm enthält eine ganze Reihe von Titeln wie z.B. „Kriminal- und Rechtssoziologie“, denen soziale Problemlagen zuzuordnen sind. Insofern ist der Dienst "Soziale Probleme" eher residual zu verstehen, innerhalb dem nahezu jeder Brennpunkt einen selbständigen Dienst konstituieren könnte, was aus rein quantitativen Gründen unterbleibt. Bei der Durchsicht dieses Dienstes ist zu beachten, dass historische und entwicklungspolitische Themen weitgehend ausgegliedert sind. Sozialmedizinische Themen sind im soFid „Medizinsozio-

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logie und Sozialmedizin“ und Ausländerfragen im soFid „Migration und ethnische Minderheiten“ schwerpunktmäßig berücksichtigt. Die einzelnen Problembereiche sind zu umreißen: Das erste Kapitel ist den Themen Armut und Obdachlosigkeit gewidmet. Im Wesentlichen sind es Arbeiten zu Lebenslagen ohne Einkommen bzw. mit Niedrigsteinkommen wie Sozialhilfebezug, weiterhin zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit sowie ihrer (subjektiven) Bewältigung. Auch die Behandlung von Extremlagen Jugendlicher und alter Menschen ist hier eingruppiert. Das folgende Kapitel zur Alterns-Thematik ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit den Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedingungen, dem Leistungsvermögen älterer Arbeitnehmer und dem (gleitenden) Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Auch enthalten sind Arbeiten zur Wiederbeschäftigungsperspektive älterer Arbeitsloser. Die thematische Spanne des zweiten Abschnitts Altern und Lebensbedingungen im Alter reicht von den Entwicklungen subjektiver Befindlichkeiten und sozialer Beziehungen, der Bildungsbeteiligung, dem Freizeitverhalten, der Mediennutzung bis hin zur Selbsthilfe, den materiellen Grundlagen der Lebensführung und dem Konsumverhalten. Der dritte Abschnitt ist auf den letzten Lebensabschnitt mit seinen massiven Einschränkungen und der Unselbständigkeit bezogen und referiert Arbeiten zur Hilfsbedürftigkeit einerseits und dem Infrastrukturangebot andererseits, d.h. dem Angebot von Diensten im Spektrum ambulanter und stationärer Betreuung/Behandlung. Das dritte Kapitel hat die Situation jugendlicher und erwachsener Behinderter zum Thema. Einbezogen sind alle Behinderungsarten, Schweregrade wie auch die Mehrfachbehinderungen. Aus methodischer Sicht dominiert in den Arbeiten der Anwendungsbezug: Formuliert werden Anforderungen an die Familien, den Wohnungsbau und das Bildungswesen. Konzipiert und evaluiert werden Modelle der Betreuung/Behandlung. Im nachfolgenden Unterkapitel zusammengefasst sind alle Arbeiten zur Gestaltung der beruflichen Ausbildung, der Arbeitsplätze, der Integration in den Arbeitsmarkt und in den Betrieb. Weiterhin enthalten sind Entwicklungen technischer und anderer Hilfen wie auch Studien zur Errichtung und den Betrieb von Werkstätten. Krankheit, Pflege, Rehabilitation sind die Stichworte, die das vierte Kapitel umreißen. Zentral dabei ist das subjektive Erleben somatisch, psychosomatisch oder psychisch bestimmter Krankheitssituationen je Alterstufe. Die Strategien der Prävention - Behandlung - Nachbehandlung Beschäftigungstherapie fügen sich ein. Die Befassung mit den Umgebungsbedingungen Kranker zählt mit zum Gegenstandsbereich wie auch die mit dem Sterben, dem Tod und Selbstmord. Zum Thema „AIDS“ ist ein separates Kapitel nachfolgend eröffnet. Thematisch schließt das fünfte Kapitel unmittelbar an. Zusammengefasst sind hier die sozialwissenschaftlichen Beiträge - die gesundheitspolitischen sind einbezogen - zur AIDS -Problematik in den Dimensionen von Präventionspolitik, (sexueller) Verhaltensmodifikation, allgemeiner und medizinischer Versorgung Infizierter, Umgebungsbedingungen in Familie und am Arbeitsplatz. Im folgenden Kapitel sind - wie im vorausgehenden - alle sozialwissenschaftlich bearbeiteten Fragestellungen zum Problembereich Sucht zusammengetragen. Gegenstand sind somit alle ihre Varianten wie Medikamenten-, Drogen-, Spielsucht und Alkoholismus. Dazu ihrer Prävention bzw. der darauf ausgerichteten Politik, ihrer Behandlungsmethoden und Institutionen und deren

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Erfolgsaussicht; weiterhin Folgen der Sucht (insbes. im Straßenverkehr). „Sucht“ in Verbindung mit AIDS siehe vorhergehendes Kapitel. Die Lage verschiedener Randgruppen wie die der Prostituierten, Transsexuellen, Homosexuellen, Trebegänger, gewaltgeneigten Jugendlichen, Kriminellen ist Thema des letzten Kapitels. Entwicklungen und Rechtslagen sind gleichermaßen Gegenstand wie auch die Einstellungen der Bevölkerung zu diesen Randgruppen. Maßnahmen zur Integration nicht nur im Politikfeld sowie ihre Erfolgsaussichten zählen mit zum Scope. Ausschließlich dem Kapitel „AIDS“ zugeordnet sind Arbeiten zu HIV-infizierten Randgruppenmitgliedern.

soFid Soziale Probleme 2003/1 1 Armut, Obdachlosigkeit

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1 Armut, Obdachlosigkeit [1-L] Bacher, Johann; Wenzig, Claudia: Sozialberichterstattung über die Armutsgefährdung von Kindern, in: Hans Rudolf Leu (Hrsg.): Sozialberichterstattung zu Lebenslagen von Kindern, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 111-137, ISBN: 3-8100-3488-6 INHALT: Eine Sozialberichterstattung zur Lebenssituation von Kindern insbesondere im Hinblick auf ihre Armutsgefährdung wird seit Jahren von Kindheits- und ArmutsforscherInnen gefordert. Zwar sind eine Vielzahl von Publikationen erschienen, die sowohl das Ausmaß und Erscheinungsbild von Armut im Kindesalter als auch Erklärungsansätze hinsichtlich der Ursachen und Folgen von Kinderarmut thematisieren und es sind bereits Ansätze einer Sozialberichterstattung erkennbar, wie z.B. der Armutsbericht von Hanesch/Krause/Bäcker (2000) oder der Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung (1998), dennoch erfüllen die genannten Publikationen nach Ansicht der Autoren die Anforderungen an eine Sozialberichterstattung nur unvollständig. Zwei zentrale Schwachpunkte werden hier offen gelegt: zum einen die fehlende Kinderperspektive bzw. der Kindbezug und zum anderen das bis heute unregelmäßige Erscheinen im Sinne einer fehlenden zeitlichen wie auch thematischen Kontinuität. Die Autoren weisen darauf hin, dass für eine Armutskonzeption auf der Grundlage materieller Ressourcen Sekundärdaten auf nationaler und international vergleichender Ebene vorhanden sind, die es erlauben würden, die Armutssituation von Kindern und ihre Ursachen zu ermitteln. Diese These wird durch eine Auswertung des Sozio-ökonomischen Panels verdeutlicht. (ICI2)

[2-F] Balluseck, Hilde von, Prof.Dr. (Leitung): Familien in Not II INHALT: Nach vier Jahren wurde ein Sample von 24 Familien, die Klientinnen des Sozialpädagogischen Dienstes im Jugendamt waren, erneut aufgesucht und befragt. Die Frage war die nach der Wirkung der Sozialarbeit. ZEITRAUM: 1996-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin METHODE: Die Effizienz von Sozialarbeit hängt von den Aushandlungsprozessen zwischen Professionellen und KlientInnen ab. Die Wirkung kann aber nur nach längerer Zeit beurteilt werden. Die Frage ist dabei, inwieweit Sozialarbeit KlientInnen befähigt, selbst ihr Leben besser zu gestalten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Familien, die vier Jahre zuvor befragt wurden - von den 24 Familien konnten 16 erneut aufgesucht werden; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; SozialarbeiterInnen im Jugendamt, die mit den o.a. Familien arbeiten; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Balluseck, Hilde von; Schäfer, Susan: Ja, ist denn denen noch zu helfen? Der Fall der Familie Schladel. in: Sozialmagazin, 2002, H. 2.+++Balluseck, Hilde von; Liebenow, Cathleen; Masalsky, Kolja: Ist Sozialarbeit eine Hilfe? Eine Fallstudie zur Arbeit im sozialpädagogischen Dienst. in: Unsere Jugend, 2002, H. 7/8. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-04 ENDE: 2001-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

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INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Sozialarbeit, Sozialpädagogik (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-218-1255, e-mail: [email protected])

[3-L] Barlösius, Eva; Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang (Hrsg.): Die Armut der Gesellschaft, (Reihe "Sozialstrukturanalyse", Bd. 15), Opladen: Leske u. Budrich 2001, 367 S., ISBN: 3-8100-2856-8 (Standort: UuStB Köln(38)-28A8158) INHALT: "Seit den 80er Jahren wird in Politik und Wissenschaft kontrovers diskutiert, ob die Zahl der Armen dramatisch wächst und ob Armut zu sozialer Ausgrenzung führt. Nachdem eine Vielzahl von Forschungsergebnissen vorliegt, ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Der vorliegende Band will einen Überblick über den theoretischen und empirischen Forschungsstand geben: Welche Mechanismen am Arbeitsmarkt, im Bildungssystem und in der Familie bringen Armut hervor? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Diskriminierung von Personengruppen und Armut? Wie geraten Menschen in Überschuldung und Wohnungslosigkeit, und wie gehen sie damit um? Aktuelle Beiträge zur empirischen Erfassung von Armut schließen den Band ab." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kapitel I. Grundlagen einer Soziologie der Armut: Wolfgang Ludwig-Mayerhofer und Eva Barlösius: Die Armut der Gesellschaft (11-67); Eva Barlösius: Das gesellschaftliche Verhältnis der Armen Überlegungen zu einer theoretischen Konzeption einer Soziologie der Armut (69-94); Kapitel II. Armut und gesellschaftliche Basisinstitutionen: Anne Hacket, Josef Preißler und Wolfgang Ludwig-Mayerhofer: Am unteren Ende der Bildungsgesellschaft (97-130); Wolfgang Strengmann-Kuhn: Armut trotz Erwerbstätigkeit in Deutschland - Folge der 'Erosion des Noralarbeitsverhältnisses'? (131-150); Berthold Vogel: Wege an den Rand der Arbeitsgesellschaft - der Verlust der Erwerbsarbeit und die Gefahr sozialer Ausgrenzung (151-168); HansJürgen Andreß und Miriam Güllner: Scheidung als Armutsrisiko (169-197); Kapitel III. Armut durch Diskriminierung und Stigmatisierung: Wolfgang Seifert: Migration als Armutsrisiko (201-222); Rachel Dunifon: Poverty and Policy in the United States During the 1990's (223-239); Kapitel IV. Die alltäglichen Arrangements mit der Armut: Wolfram Backert: Armutsrisiko: Überschuldung (243-261); Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Marion Müller und Larissa v. Paulberg-Muschiol: '... das extremste Phänomen der Armut'. Von der Armut, ohne Wohnung zu leben (263-291); Andreas Klocke: Armut bei Kindern und Jugendlichen - Belastungssyndrome und Bewältigungsfaktoren (293-312); Kapitel V. Neue methodische Blicke: Petra Böhnke und Jan Delhey: Lebensstandard und Einkommensarmut. Plädoyer für eine erweiterte Armutsforschung (315-335); Jörg Blasius und Jürgen Friedrichs: 'Der Geschmack der Notwendigkeit'. Lebenstile in benachteiligten Wohngebieten (337-361).

[4-L] Barth, Johannes: Die Einkommenssituation allein erziehender Frauen, in: Statistik-Journal / Statistisches Landesamt Saarland : Statistisches Monatsheft Saarland, 2002, H. 1, S. 3-7 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 07888; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Zahlen belegen, dass die Einkommenssituation von allein Erziehenden sich in den 90er Jahren relativ verschlechtert hat. Auslösende Faktoren sind in erster Linie Arbeitslosigkeit und Niedrigeinkommen sowie besondere Lebensereignisse wie Trennung und Scheidung bzw. Schwangerschaft und Geburt. Aber auch fehlende Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit

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und Kindererziehung spielt hierbei eine Rolle. Die Sozialhilfe als Hilfe zur Selbsthilfe sichert bei vielen als letztes Auffangnetz vor Armut und sozialer Ausgrenzung das sozio-kulturelle Existenzminimum. Ein Beleg der Einkommenssituation allein Erziehender bzw. allein erziehender Frauen anhand der Daten eines Jahres bzw. nach einheitlichen Definitionen war nicht möglich, da die verschiedenen Statistiken, die herangezogen wurden, unterschiedliche Erhebungsstände bzw. Abgrenzungen haben." (Autorenreferat)

[5-L] Beblo, Miriam; Lauer, Charlotte: Intergenerational poverty dynamics in Poland: family background and children's educational attainment during transition, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 02-34), Mannheim 2002, 40 S. (Standort: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp0234.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht intergenerationale Armutsdynamiken in Polen unter besonderer Berücksichtigung des familiären Hintergrundes und des Bildungserwerbes von Kindern in der Zeit der Transformation in den 90er Jahren. Das Verhältnis zwischen familiärem Hintergrund und Ausbildung wird anhand eines geordneten Probitmodells zum Bildungserwerb untersucht. Herangezogen werden dafür Daten des 'Polish Labour Force Survey'. Die Resultate zeigen, dass die Ausbildung der Kinder in engem Zusammenhang mit der Haushaltsstruktur, der Bildung der Eltern, der Größe der Stadt und dem Wohnort stehen. Haushaltseinkommen und die Arbeitsmarktsituation der Eltern haben nur einen schwachen, aber doch signifikanten Effekt auf die Ausbildung der Kinder. Die Autoren stellen fest, dass die intergenerationale Armutsübertragung in erster Linie durch die Weitergabe von Humankapital verursacht wird und nicht allein durch die Einkommenssituation. (ICDÜbers)

[6-F] Becker, Irene, Dr.; Strengmann-Kuhn, Wolfgang, Dr.; Kortmann, Klaus, Dr.; Sopp, Peter (Bearbeitung); Hauser, Richard, Prof.Dr. (Leitung): Nichtinanspruchnahme zustehender Sozialhilfeleistungen (Dunkelzifferstudie) INHALT: In der Studie sollen Schätzungen zu Umfang und Struktur der Bevölkerung in "verdeckter Armut", zum Volumen der nicht beanspruchten Sozialhilfeleistungen (nur Hilfe zum Lebensunterhalt) sowie zu den Gründen der Nicht-Inanspruchnahme durchgeführt werden. Die Untersuchungen sollen anhand dreier verschiedener Mikrodatenquellen, und zwar der Einkommens- und Verbrauchsstichproben (erhoben vom Statistischen Bundesamt), des Sozio-ökonomischen Panels (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) und des Niedrigeinkommenspanels (Infratest Sozialforschung), erfolgen. Da diese Datenquellen aufgrund ihrer verschiedenen methodischen Vorgehensweisen nicht unmittelbar vergleichbar sind, ist ein Ziel der Studie die Erarbeitung eines möglichst einheitlichen methodischen Ansatzes, der es erlaubt, die Ergebnisse zum Inanspruchnahmeverhalten und zum nicht ausgeschöpften Anspruchsvolumen auf Basis der verschiedenen Datenquellen zu vergleichen. Als Stichjahr wird das Jahr 1998 verwendet, in welchem für jede Datenquelle Erhebungen vorliegen. Die Ergebnisse sollen wissenschaftlich fundierte Grundlagen für politische Entscheidungsprozesse bereitstellen, insbesondere zur Bekämpfung verdeckter Armut. ZEITRAUM: 1998 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Untersuchung basiert auf einem mikroanalytischen Ansatz, die Schätzungen erfolgen als statische Mikrosimulation. Untersuchungsdesign: Querschnitt

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VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hauser, R.; Becker, I.; Kortmann, K.; Sopp, P.; Strengmann-Kuhn, W.: Nicht-Inanspruchnahme zustehender Sozialhilfeleistungen (Dunkelzifferstudie). Erster Zwischenbericht zur Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (Aktenzeichen VI b4-1720/95). Frankfurt am Main, Apr. 2002. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2001-11 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Dienstsitz Bonn FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: NFO Infratest Sozialforschung (Landsberger Str. 338, 80687 München); Universität Hohenheim, Fak. 05 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Haushalts- und Konsumökonomik FG Haushaltsökonomik (70593 Stuttgart); Universität Frankfurt, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL Professur für VWL, insb. Verteilungs- und Sozialpolitik (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Becker, Irene (Dr. Tel. 069-798-22959, e-mail: [email protected])

[7-L] Beisenherz, Gerhard H.: Kinderarmut und Selbstbildung: neue Risiken der Exklusion angesichts veränderter Sozialisation in der Postmoderne, München 1999, 50 S. (Standort: http://www.dji.de/bibs/107_601_Selbstbildung.pdf; Graue Literatur) INHALT: In dem vorliegenden Beitrag werden Forschungsfragen und Leitlinien entwickelt, die zum einen von der Beobachtung ausgehen, dass in den letzten beiden Jahrzehnten vermehrt Kinder in Armut aufwachsen, wie immer dies im einzelnen definiert und festgestellt wird. Welche Folgen ergeben sich aus diesem Sachverhalt für die Gegenwart und Zukunft der betroffenen Kinder, wie gestaltet sich ihre Gegenwart, welche sozialen Fehlentwicklungen sind zu befürchten und wie können Gesellschaft und Politik auf diese Entwicklung reagieren? Kindheit ist zum anderen auch heute noch oder gerade heute die biographische Phase im Leben des einzelnen, die in besonderer Weise durch Bildungsprozesse charakterisiert ist. Die kindlichen Bildungsprozesse entfalten zunehmend eine biographiestrategische Wirkung und sind in erheblichem Ausmaß von Ressourcen abhängig. Im Anschluss an den Teil über zentrale Entwicklungsfaktoren im Bereich der Kindheit werden einige Daten zur Kinderarmut sowie zentrale Resultate der bisherigen Forschung zu den Folgen des Aufwachsens in Armut referiert. Schließlich geht der Verfasser auf offene Forschungsfragen zum Komplex "Folgen der Kinderarmut" und zu sozialpolitischen Maßnahmen gegen die Kinderarmut ein. (ICD)

[8-L] Beisenherz, Gerhard H.: Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland im europäischen Vergleich, München 2000, 8 S. (Standort: http://www.dji.de/bibs/107_602_europajugend.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag beschreibt die Armutslage von Jugendlichen (zwischen 16 und 24 Jahren) in Deutschland und im europäischen Vergleich, was aufgrund der Datenlage zur Zeit noch besondere Schwierigkeiten bereitet. Die Definition der Armut hängt von einer Reihe messtechnischer und theoretischer Voraussetzungen ab, die sowohl von unterschiedlichen Datensätzen in den einzelnen Ländern unterschiedlich erfüllt werden als auch für die jeweilige sozioökonomische und soziokulturelle Lage in den einzelnen Ländern unterschiedlich gestaltet sind. Anders als etwa die Frage der Arbeitslosigkeit setzt der Armutsindikator mindes-

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tens folgendes voraus: erstens eine einheitliche Definition des Haushalts, zweitens eine einheitliche Einkommensermittlung für die Haushalte, drittens eine im Prinzip einheitliche Berücksichtigung bzw. Auslassung von öffentlichen Transfers an die Haushalte und viertens eine gleichartige Umrechnung des Haushaltseinkommens auf ein pro Kopf-Einkommen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Haushalts, also eine einheitliche Berechnung des Äquivalenzeinkommens. Schließlich ist ein einheitlicher Berechnungsmodus für die Armutslinie notwendig. Wegen der großen Schwankungen bei der Messung der Einkommensarmut wird hier für Deutschland anhand neuerer Zahlen über die Sozialhilfebewilligung versucht, eine Skizze zur Armutsbetroffenheit von Jugendlichen zu liefern. Aufschlussreich ist aber vor allem die Differenz zwischen den weiblichen und den männlichen Sozialhilfebeziehern unter den Kindern und Jugendlichen. Nimmt man die Auswertungen über den Anteil von Alleinerziehenden unter den Sozialhilfeempfängern und auch unter den Einkommensarmen gemäß der relativen Armutsdefinition hinzu, so sieht man, dass das Armutsrisiko sich mit dem Übergang in das Berufsalter einerseits und die Familiengründungsphase andererseits schlagartig neu verteilt. Nun werden die Frauen zu der Gruppe gezählt, die das überwiegende Armutsrisiko trägt, und als Alleinerziehende tragen sie dann auch dazu bei, dass die Armutsquote bei den kleinen Kindern wieder besonders hoch ist. Dies führt dann u.a. dazu, dass die Gruppe der Kinder Alleinerziehender in erheblichem Ausmaß für die hohe Kinderarmut sorgt. (ICD)

[9-L] Beisenherz, Heinz Gerhard: Kinderarmut in der Wohlfahrtsgesellschaft: das Kainsmal der Globalisierung, (DJI-Reihe Kinder, Bd. 2), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 396 S., ISBN: 3-8100-3086-4 (Standort: UuStB Köln(38)-29A27) INHALT: Auf dem Hintergrund zunehmender Divergenz zwischen der Häufigkeit und Ausführlichkeit der Thematisierung der Kinderarmut in Wissenschaft und Medien einerseits und der konkreten politischen Reaktion andererseits versucht der Band, anhand verfügbarer Zahlen zu sagen, was Stand und Entwicklungstendenz der Kinderarmut sind. Ziel ist es, die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland zu erläutern und in den internationalen Kontext einzubeziehen. Im weiteren geht es darum, hinter der Phänomenologie der Armutsziffern kausale Prozesse, Faktoren und Folgen der Armut aufzugreifen. Dort zeigt sich, dass es in einer Perspektive, die stärker die Ursachen als die Verteilungsziffern der Armut in den Blick nimmt, sinnvoller ist, von Mütterarmut zu reden.Mit der Diskussion der Begriffe Exklusion, Inklusion und Integration wird sodann die Frage untersucht, wie Armut heute in einer soziologischen Perspektive neu zu bestimmen sei. Im Zeichen sozialer Globalisierung wird die Teilhabechance an sozialer Kommunikation ressourcenabhängiger. Arme Kinder wachsen daher mit dem Risiko auf, dass das Fehlen dieser Ressourcen zum Ausschluss aus der sozialen Kommunikation führt. Kinderarmut droht daher, die Grundlagen einer Reproduktion der zivilisierten Gesellschaft zu unterhöhlen. (ICH)

[10-L] Berntsen, Roland; Renner, Thomas; Semrau, Peter; Stubig, Hans-Jürgen: Das Niedrigeinkommenspanel als Datenquelle für Analysen zur verdeckten Armut, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 324-353, ISBN: 3-593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589)

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INHALT: Aufgabe der Sozialhilfe ist es, das Sozialstaatsprinzip des Grundgesetzes zu realisieren und zu gewährleisten, dass kein Bürger über weniger als das soziokulturelle Minimum verfügt. Nicht jeder, der sozialhilfeberechtigt ist, nimmt jedoch die Leistungen des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) in Anspruch; eine Situation, die als "verdeckte Armut" bezeichnet wird. Um dieses Potenzial zu erfassen, ist von Infratest Burke Sozialforschung im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums ein Niedrig-Einkommenspanel entwickelt worden. Der vorliegende Beitrag stellt diese Datenquelle vor, die auf telefonischen Wiederholungsbefragungen seit 1998/99 beruht - die letzte, sechste Welle wird 2002 abgeschlossen sein, und demonstriert das Auswertungspotential mit Abschätzungen des Ausmaßes der NichtInanspruchnahme von Sozialhilfe. Dabei handelt es sich um eine methodisch ausgerichtete Arbeit, die eine starke Abhängigkeit der Ergebnisse- nicht nur zum Umfang, sondern auch zur Struktur der Dunkelzifferpopulation - vom konkreten Schätzansatz nachweist und Hinweise zu weiterem Forschungsbedarf gibt. (ICA2)

[11-L] Berthold, Norbert; Fehn, Rainer; Berchem, Sascha von: Arbeiten müssen, wollen und können: ein Vorschlag für mehr Beschäftigung, in: Wirtschaftsdienst, Jg. 81/2001, H. 5, S. 267-276 INHALT: Der Staat versucht durch die verschiedenen Maßnahmen einer aktiven Arbeitsmarktpolitik, die Arbeitslosen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Autoren beurteilen die Maßnahmen und gehen der Frage nach, ob die gegenwärtige Ausgestaltung der Transferzahlungen an Arbeitslose geeignet ist, den strukturellen Wandel adäquat zu begleiten. Abschließen werden Reformvorschläge für mehr Beschäftigung und weniger Armut formuliert. (IAB2)

[12-L] Bertsch, Frank: Armut in Familien: Fragen an den Ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Jg. 50/2002, H. 1, S. 35-40 INHALT: "Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wirft Licht und Schatten. Dieser Beitrag erörtert seine Schwachstellen unter familienpolitischen Aspekten - als Anregung für künftige Berichte. Bereits bei der Analyse der sozialen Lage zeigen sich systematische Lücken. So bleibt die eigentliche Lebenslagenanalyse hinter der Ressourcenanalyse weit zurück, und die Ressourcenanalyse vertraut zu einseitig auf die Analyse der Einkommen. Die Schlüsselrolle humaner Ressourcen für die Alltagsbewältigung privater Haushalte und bei der Erziehung der nachwachsenden Generationen ist dem Bericht weitgehend entgangen. Auch die Einkommensverhältnisse werden nicht transparent genug. Beispielsweise gibt es eine sozialstaatliche Lücke in höchst sensiblen Familienphasen, die zu einer sozialen Enttäuschung junger Familien führt. Diese Vertrauenseinbuße in Staat und Gesellschaft ist das falsche Signal für ein Land mit demografischen Problemen. Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat dies noch nicht verstanden." (Autorenreferat)

[13-L] Biewen, Martin; Jenkins, Stephen P.: Who is most likely to be poor in Germany?, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum

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65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 440-462, ISBN: 3-593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589) INHALT: Der Beitrag untersucht auf der Basis von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), welche soziodemographischen Gruppen am stärksten von relativer Einkommensarmut im Vergleich zwischen den alten und neuen Bundesländern betroffen sind. Als größter Risikofaktor erweist sich in zunehmendem Maße die strukturelle Arbeitslosigkeit. Im Gegensatz zu anderen Studien zeigt sich aber, dass größere Haushalte seltener von Armut betroffen sind als kleine Haushalte. Dieser Effekt könnte jedoch auf die von den Autoren verwendete Äquivalenzskala zur Berechnung bedarfsgewichteter Pro-Kopf-Einkommen zurückzuführen sein, die als Quadratwurzel der Haushaltsgröße im Vergleich zu in Deutschland überwiegend zugrunde gelegten OECD-Skalen nur sehr geringe Bedarfszuwächse bei steigender Haushaltsgröße unterstellt. (ICA2)

[14-F] BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH: Privilegierte Lebenslagen als Grundlage sozialer Hierarchie. Eine Studie im Rahmen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung INHALT: Die Lebenschancen sind in unserer Gesellschaft deutlich ungleich verteilt. Aber die Frage, wie soziale Chancen intergenerationell vererbt und damit soziale Hierarchien reproduziert werden, ist weitgehend ungeklärt. Große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Bildungssystem zu. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen sozialer Herkunft, Bildungschancen und dem Zugang zu privilegierten Berufen? Dem Selbstverständnis und den gesellschaftlichen Erwartungen nach sind Eliten immer auch dem Gemeinwohl verpflichtet. Welche Faktoren und Konstellationen fördern bzw. hemmen ihr gemeinwohlorientiertes Engagement? Worin besteht der gemeinschaftliche Nutzen? Welchen Umfang hat das gemeinwohlorientierte Engagement, das sich in Stiftungsaktivitäten niederschlägt? METHODE: Forschungsvorgehen: Baustein 1: Begriffliche und methodische Bestimmung "privilegierter Lebenslagen". Baustein 2: Sichtung und Bewertung quantitativer und qualitativer Literatur zum Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Zugang zu privilegierten Berufen; Identifizierung offener Forschungsfragen; Experteninterviews (N=10) u.a. mit Personalberatern. Baustein 3: Fallstudien (N=15) zum Beitrag gemeinwohlorientierten Engagements durch Angehörige der Elite zur gesellschaftlichen Entwicklung; Identifizierung fördernder und hemmender Bedingungen für gemeinwohlorientiertes Handeln; Erarbeitung eines Überblicks über den Stand von Stiftungsaktivitäten. Erarbeitung eines Untersuchungsansatzes zum Zusammenhang zwischen der Reproduktion sozialer Hierarchie, Elitenbildung und Machtfaktoren einerseits und gemeinwohlorientiertem Engagement andererseits. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesregierung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-310009-0, Fax. 030-310009-66, e-mail: [email protected])

[15-L] Böhnke, Petra: Armut und soziale Ausgrenzung im europäischen Kontext: politische Ziele, Konzepte und vergleichende empirische Analysen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2002, B 29/30, S. 29-38 (Standort:

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http://www.bpb.de/publikationen/0X9XQ2,0,0,Armut_und_soziale_Ausgrenzung_im_europ%E4is chen_Kontext.html; UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag geht auf die konzeptionellen Unterschiede zwischen Armut und sozialer Ausgrenzung ein und diskutiert die voraussetzungsreichen Möglichkeiten der empirischen Messung. Eine exemplarische Zusammenstellung verfügbarer empirischer Analysen zu mehrfacher Unterversorgung und gesellschaftlicher Teilhabe im europäischen Vergleich differenziert die bisher in der Armutsforschung dominierenden Informationen zur relativen Einkommensarmut. Die Ergebnisse weisen deutlich die Heterogenität der Lebensbedingungen in der EU aus und akzentuieren den relativ weit verbreiteten Mangel grundlegender Versorgungsgüter vor allem in südeuropäischen Mitgliedsstaaten. Ausgrenzungserfahrungen, schwache Normbindung und individuelle Ängste sind jedoch auch in Staaten mit einem relativ hohen Niveau sozialer Sicherungsleistungen ausgeprägt." (Autorenreferat)

[16-L] Boss, Alfred: Sozialhilfe, Lohnabstand, Leistungsanreize und Mindestlohnarbeitslosigkeit, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Nr. 1075), Kiel 2001, 86 S. (Standort: http://www.uni-kiel.de:8080/IfW/pub/kap/2001/kap1075.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Der Abstand zwischen dem potentiellen Nettoarbeitseinkommen und dem Sozialhilfeanspruch (Lohnabstand) wird für verschiedene Haushaltstypen gemessen. Er ist im Jahr 2001 für Haushalte, die aus drei oder mehr Personen bestehen, gering. Der Lohnabstand hat in den vergangenen 40 Jahren abgenommen. Die marginale Belastung des Arbeitseinkommens von Sozialhilfeempfängern ist extrem hoch; sie beträgt in bestimmten Einkommensbereichen 100 Prozent. Die Arbeitsanreize für Sozialhilfeempfänger werden daher beträchtlich beeinträchtigt. Das Sozialhilfesystem hat die marktgerechte Anpassung der Löhne von Personen mit einer geringen Qualifikation behindert und zum Anstieg der Arbeitslosigkeit beigetragen." (Autorenreferat)

[17-L] Bozenhardt, Inge; Lindenthal, Luisa: Unter der Brücke rechts ...: Freiburger Studie zur Wohnungsnot bei jungen Menschen, Opladen: Leske u. Budrich 2002, 202 S., ISBN: 3-8100-3503-3 INHALT: "Immer mehr Heranwachsende entziehen sich den klassischen Milieus des Aufwachsens wie Familie, Schule usw. und verlagern ihren Lebensmittelpunkt in Richtung Straße bzw. in provisorische Wohnformen. Der Anschluss droht verloren zu gehen, wenn es den Hilfesystemen nicht gelingt, den Kontakt zu halten. Daher zielt die Praxisforschung auf die Beteiligung Betroffener, um deren biografische Hintergründe, Lebenslagen und Sichtweisen zu erfassen. Neben qualitativen Interviews und Gruppendiskussionen wurden in Fachdiensten Expertinneninterviews durchgeführt. Das Buch bringt auf diese Art auch Perspektiven für nachhaltige Lösungen in Jugendhilfe- und Sozialplanung." (Autorenreferat)

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[18-L] Britten, Uwe: Notschlafstellen für Kinder und Jugendliche: Ergebnisse einer bundesweiten Befragung, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 6, S. 213-217 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Kinderhilfswerks terre des hommes vor. Auf Grundlage einer Befragung von knapp 30 Notschlaf- und Erstanlaufstellen für 'auf der Straße' lebende Jugendliche und junge Erwachsene werden der Stand und die Arbeitsweisen der Einrichtungen dargestellt. Die Ressourcenknappheit und Instabilität der Projekte wird in Zusammenhang mit der Perspektivlosigkeit auf Seiten der Klientel gesetzt." (Autorenreferat)

[19-L] Budowski, Monica; Suter, Christian: Living arrangement and the dynamics of poverty: lone parenting in the life courses of mothers, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 28/2002, Issue 2, S. 319-338 (Standort: UuStB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ist Armut alleinerziehender Mütter ein dauerhaftes Phänomen oder ist sie nur vorübergehend? Bildet das Eingehen einer Partnerschaft einen Weg aus der Armut? Eine Längsschnittstudie aus den Jahren 1992, 1993 und 1996 mit Frauen, die 1992 alleinerziehend waren, erlauben diese bis anhin nicht beantworteten Fragen (für die Stadt Zürich) anzugehen. Dabei wurden Veränderungen der Haushaltsform in Bezug gesetzt zur Dynamik der Lebenslage und zu finanzieller Armut. Permanent alleinerziehende Mütte vermögen zwar in der Regel ihre finanzielle Situation zu stabilisieren, jedoch nicht sehr weit über der definierten Armutsgrenze. Ehemaligen Alleinerziehenden, welche eine Partnerschaft eingegangen sind, geht es demgegenüber etwas besser. Ausbildung und Arbeitsstellung sind wichtige Faktoren, bilden aber keine Garantie gegen finanzielle Armut. Ebenfalls sehr wichtig sind Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt." (Autorenreferat)

[20-L] Budowski, Monica; Tillmann, Robin; Bergmann, Manfred Max: Poverty, stratification, and gender in Switzerland, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 28/2002, Issue 2, S. 297-317 (Standort: UuStB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In dieser Arbeit setzen wir Armut, soziale Stratifikation und Gender mit Daten des Schweizer Haushalt-Panels zueinander in Beziehung. Es ist schon lange bekannt, dass es zu einfach ist, Armut lediglich als ein finanzielles Einkommen, das unter eine zufällig gesetzte Armutsgrenze fällt, zu konzeptualisieren. Deshalb konzeptualisieren wir Armut als eine Kombination von tiefem Einkommen und Deprivation bezüglich eines 'generellen' Lebensstandards. Die Fragen, die wir angehen, sind: 'Was sind die sozio-demografischen Merkmale der Armen?', 'Existiert ein geschlechtsspezifisches Muster von Armut?', und 'Wie sehen die Beziehungen zwischen sozialer Stratifikation, Gender und Armut aus?'. Die Ergebnisse zeigen, dass Haushalte, die am häufigsten von Armut betroffen sind, diejenigen sind, bei denen eine Frau am meisten Einkommen einbringt. Weiter unterscheiden sich die soziodemografischen Merkmale der als arm klassifizierten Haushalte gemäss dem Geschlecht der Person, die am meisten zum Haushaltseinkommen beiträgt. Unter der erwerbstätigen Bevöl-

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kerung war die soziale Stratifikation bei weitem der wichtigste Faktor zur Bestimmung von Armut, wichtiger als Geschlecht, Nationalität oder Bildungsabschluss." (Autorenreferat)

[21-L] Buhr, Petra; Schmid, Achim: Aktive Klienten - aktive Politik?: (wie) läßt sich dauerhafte Unabhängigkeit von Sozialhilfe erreichen? ; ein Literaturbericht, (ZeS-Arbeitspapier, 08/2002), Bremen 2002, 57 S. (Standort: http://www.zes.uni-bremen.de/arbeitspapierBeschreibung.php?ID=190&SPRACHE=DE; Graue Literatur) INHALT: "Durch die steigende Zahl der Sozialhilfebeziehenden und die damit verbundene Belastung der kommunalen Haushalte ist die Frage in den Mittelpunkt gerückt, wie Sozialhilfebezug vermieden werden kann und Personen schneller wieder von Sozialhilfe unabhängig werden können. Neben der Frage der Arbeitsfähigkeit spielt dabei immer auch die Frage nach der Arbeitswilligkeit eine Rolle. Dabei wird auch befürchtet, dass die Ausgestaltung der Sozialhilfe (z.B. die Vorschriften über die Anrechnung von Einkommen) den Arbeitsanreiz untergrabe. In der kommunalen Praxis ist hiermit ein Perspektivenwandel von einer eher passiven, auf die Zahlung von Geldleistungen ausgerichteten, zu einer aktivierenden Sozialhilfepolitik verbunden. In diesem Rahmen sind in den letzten Jahren die kommunale Beschäftigungspolitik ausgebaut und Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen - z.B. im Rahmen der Hilfe zur Arbeit - verstärkt worden. Zugleich wurden neue Konzepte entwickelt und Modellprojekte initiiert. In diesem Arbeitspapier soll auf der Grundlage der vorliegenden Forschungsergebnisse der Frage nachgegangen werden, wie aktiv die Sozialhilfebeziehenden selbst, aber auch die Sozial- und Arbeitsverwaltung in Hinblick auf das Ziel sind, den Sozialhilfebezug zu überwinden. Dazu wird zunächst der bisherige Erkenntnisstand über die Dauer und Dynamik von Sozialhilfebezug zusammengefasst. Im Anschluss daran werden die vorliegenden Ergebnisse zur Wirksamkeit institutioneller Hilfemaßnahmen zum Ausstieg aus der Sozialhilfe dargestellt." (Autorenreferat)

[22-L] Buhr, Petra: Ausstieg wohin?: Erwerbssituation und finanzielle Lage nach dem Ende des Sozialhilfebezugs, (ZeS-Arbeitspapier, 04/2002), Bremen 2002, 19 S. (Standort: http://www.zes.unibremen.de/arbeitspapierBeschreibung.php?ID=186&SPRACHE=DE; Graue Literatur) INHALT: "In den bisherigen Analysen zum Sozialhilfeverlauf standen die Dauer des Sozialhilfebezugs und die Bedingungsfaktoren für Ein- und Ausstiege aus der Sozialhilfe im Mittelpunkt. Die Zeit nach dem Ende des Sozialhilfebezugs wurde dagegen weitgehend ausgeblendet. Eine noch offene Frage ist deshalb, ob mit dem Ausstieg aus der Sozialhilfe eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation verbunden ist. Damit verbunden liegen auch die möglichen Ursachen für wiederholten Bezug von Sozialhilfe noch weitgehend im Dunkeln. Sozialpolitisch kann die Überwindung von Sozialhilfebedürftigkeit zunächst als Erfolg gewertet werden. Der Statuswechsel, der durch das Ende des Sozialhilfebezugs gekennzeichnet ist, kann, muß aber nicht von einer Veränderung der Lebensumstände und Handlungsspielräume der betroffenen Personen oder Familien begleitet sein. Es gibt vielmehr Hinweise darauf, dass mit dem Ausstieg aus der Sozialhilfe nicht immer eine Verbesserung der Lebenslage verbunden ist und die Betroffenen sich weiterhin in prekären Lebenslagen befinden - mit dem Risiko, erneut unter die Sozialhilfeschwelle zu sinken. Das Niedrigeinkommens-Panel (NIEP)

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bietet die Möglichkeit, den Beobachtungszeitraum über das Ende des Soziahilfebezugs auszudehnen und die Lebensbedingungen ehemaliger Bezieher nach dem Ausstieg aus der Sozialhilfe im Zeitverlauf zu untersuchen. In diesem Arbeitspapier sollen deshalb folgende Fragen aufgegriffen werden: Ist mit dem Ausstieg aus der Sozialhilfe eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation verbunden? Wie entwickeln sich Erwerbstätigkeit und Einkommen ehemaliger Sozialhilfebezieher? Wie 'gefährdet' oder 'prekär' sind die Lebenslagen ehemaliger Sozialhilfebezieher? Ist eine Stabilisierung der Lage zu erwarten oder ist die Perspektive unsicher und damit auch ein erneuter Bezug von Sozialhilfe nicht ausgeschlossen? Um die Fragen zu beantworten, wird zunächst im Rahmen eines 'vorher-nachher-Vergleichs' gefragt, wieweit sich die Lebenslage der ehemaligen Bezieher im Vergleich zur Situation während des Sozialhilfebezugs verändert hat. In einem weiteren Schritt wird für eine Teilgruppe der ehemaligen Bezieher untersucht, wie sich Einkommen und Erwerbstätigkeit über die Zeit entwickeln." (Autorenreferat)

[23-L] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Berufliche Förderung von alleinstehenden wohnungslosen Frauen: Modellprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 1998-2000, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 186.1), Stuttgart: Kohlhammer 2002, 283 S., ISBN: 3-17-017655-2 INHALT: Der Bericht gibt zunächst einen Überblick über Konzeption sowie organisatorische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen des in Karlsruhe, Kassel, Schwerin und Stuttgart durchgeführten Modellprojekts, das im Folgenden evaluiert wird. Ziel des Projekts war es, mit niederschwelligen Konzepten zur beruflichen Förderung am modernisierten Verständnis der Hilfe zur Arbeit des Par. 72 BSHG anzusetzen und die arbeitsmarktpolitischen Angebote der verschiedenen Sozialleistungsträger so zu kombinieren, dass sich vor allem jüngere Frauen langfristig wieder ein wirtschaftlich selbständiges Leben aufbauen können. Das Projekt traf auf eine hohe Motivation bei den Teilnehmerinnen und kann als Erfolg gewertet werden. Die Teilnehmerinnen erwiesen sich als beschäftigungsfähig und reintegrierbar. Sie wiesen eine hohe Bildungsmotivation und ein hohes Interesse an betrieblicher Erprobung auf. Alle Angebote des Projekts wurden doppelt genutzt (berufliche Weiterentwicklung, Überwindung schwieriger Lebenslagen). Als unabdingbare Erfolgsvoraussetzung erwies sich die sozialpädagogische Begleitung. (ICE)

[24-L] Deutscher Bundestag (Urheber); Bundesregierung (Urheber): Nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001 bis 2003, in: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, 2001, Dr. 14/6134, S. 1-37 INHALT: "Die Politik in der Bundesrepublik Deutschland zielt darauf ab, allen Bürgerinnen und Bürgern eine aktive Beteiligung am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Geschehen zu ermöglichen. Leitbild dieser Politik ist ein aktivierender und gleichzeitig vorsorgender Sozialstaat.... Die Schwerpunkte des Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung liegen in den Bereichen Integration in den Arbeitsmarkt und Qualifizierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Hilfe für besonders gefährdete Personengruppen, Verbesserung der Effektivität und Zielgenauigkeit der Hilfe." (Autorenreferat)

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[25-F] Dillmann-Lange, Cornelia, Dipl.-Psych.; Kentner-Figura, Beate (Bearbeitung); Salize, Hans Joachim, Dr. (Leitung): Psychische Gefährdung bei Unterbringung in unzumutbaren Wohnverhältnissen oder drohender Obdachlosigkeit - eine multidimensionale Analyse psychosozialer, körpermedizinischer und psychiatrischer Morbidität und deren Wirk- und Risikofaktoren INHALT: Repräsentative und standardisierte Erfassung psychiatrischer und somatischer Morbidität, des psychiatrischen Versorgungsbedarfs und weiterer relevanter Parameter (Lebensqualität, Lebensereignisse, soziale Anpassung, soziales Netzwerk). GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim METHODE: Repräsentative, explorative, multiprofessionelle Querschnittstudie im Feld mit Mannheimer Einwohnern, die in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben oder von Wohnungslosigkeit (Mietschulden, Räumungsklage, Zwangsräumung) bedroht sind. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 101; Einzelpersonen und Familien die in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben oder wegen Mietschulden, Räumungsklagen oder Zwangsräumung von Wohnungslosigkeit bedroht sind; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich; Körperliche Untersuchung, standardisiert (Stichprobe: 101; Anamneseerhebung, Laborparameter mittels Blut- und Urinprobe, Drogenscreening; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2000-05 ENDE: 2002-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Salize, Hans Joachim (Dr. Tel. 0621-1703-931, e-mail: [email protected])

[26-L] Ehrenreich, Barbara: Arbeit poor: unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft, München: Kunstmann 2001, 253 S., ISBN: 3-88897-283-3 INHALT: "Die Dienstleistungsgesellschaft ist unsere Zukunft, heißt es, und das Beispiel USA wird uns von Politikern als leuchtendes Vorbild vorgehalten. Wie aber sieht das 'Jobwunder' für die Leute aus, die diese Jobs machen? Die Autorin hat es im Selbstversuch erkundet. Um herauszukriegen, wie man im sogenannten 'Niedriglohnsektor' von seiner Hände Arbeit leben kann, ließ sie sich als Zimmermädchen in einer Hotelkette und als Putzfrau bei einer Reinigungsfirma anstellen, arbeitete als Serviererin in einem Fastfood-Restaurant, als aufopfernde Pflegekraft im Altersheim und als Verkäuferin bei Wal-Mart. Sie erfuhr, dass bei Einstellungen von Persönlichkeits- und Drogentests, kaum aber von Stundenlohn und Arbeitsbedingungen gesprochen wird und Handtaschen jederzeit kontrolliert werden dürfen. Sie stellte fest, wieviel Kenntnisse und Fähigkeiten auch die angeblich einfachen Tätigkeiten erfordern - und wie schnell mit zunehmender Erschöpfung der Mut verloren geht, sich gegen Schikanen und unzumutbare Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen. Daß schließlich das Geld, das man verdient, hinten und vorne nicht reicht, ja wie teuer es ist, in unserer Gesellschaft von wenig Geld leben zu müssen: Wer sich etwa die Mieten in der Stadt nicht leisten kann, zahlt dafür bei den Fahrtkosten drauf." (Autorenreferat)

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[27-L] Eichhorn, Lothar: Ergebnisse der niedersächsischen Armutsberichterstattung 2000, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen, Jg. 56/2002, H. 1, S. 7-13 (Standort: UuStB (Köln)38-Sl43-E; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit dem Jahr 1998 wird vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik (NLS) jährlich eine Berichterstattung über Entwicklung und Struktur von Armut und Reichtum in Niedersachsen und vergleichend Deutschland vorgenommen. Den Anstoß zu dieser Berichterstattung, die im wesentlichen auf Ergebnissen des jährlichen Mikrozensus beruht, gab der Niedersächsische Landtag, der am 12. Dezember 1996 beschloss, von der Landesregierung einen 'Landesbericht zur Entwicklung von Armut und Reichtum' anzufordern. Die Berechnung von Armuts- und Reichtumsquoten war ein zentraler Bestandteil dieses Berichts, der im September 1998 dem Parlament vorgelegt wurde, und wird seitdem regelmäßig jährlich vom NLS durchgeführt." (Autorenreferat)

[28-L] Enders-Dragässer, Uta; Sellach, Brigitte: Weibliche 'Lebenslagen' und Armut am Beispiel von allein erziehenden Frauen, in: Veronika Hammer, Ronald Lutz (Hrsg.): Weibliche Lebenslagen und soziale Benachteiligung : theoretische Ansätze und empirische Beispiele, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2002, S. 18-44, ISBN: 3593-36924-9 INHALT: Die Verfasserinnen stellen den 1931 von Otto Neurath begründeten und u.a. von Glatzer/Hübinger (1990) weiterentwickelten Lebenslagen-Ansatz vor. Im Mittelpunkt dieses Ansatzes stehen handelnde Subjekte, die ihr Leben im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten und der ihnen objektiv zur Verfügung stehenden sozialen und ökonomischen Fähigkeiten gestalten. Die Verfasserinnen ergänzen diesen Ansatz um drei weitere Handlungsspielräume: den Sozialbindungsspielraum, den Geschlechtsrollenspielraum und den Selbstbestimmungsspielraum. Sie geben einen Überblick über die Bedeutung des Lebenslagen-Ansatzes in der Frauenforschung und in der Armutsforschung, illustriert für die Gruppe der allein erziehenden Frauen. Abschließend diskutieren sie Möglichkeiten kollektiver Veränderung durch das Anknüpfen an Impulse aus der Frauenbewegung. (ICE)

[29-L] Forrester, Viviane: Die Diktatur des Profits, München: Hanser 2001, 210 S., ISBN: 3-446-19998-5 INHALT: Die französische Schriftstellerin und Essayistin fand 1996 mit ihrem ersten politischen Buch ('L'horreur economique' (dt. 1997, siehe ZPol 4/97: 1407)) - einer Streitschrift gegen die arbeitsplatzvernichtende Ökonomie des Shareholder-Values - auf Anhieb hohe Aufmerksamkeit in der Medienöffentlichkeit und nicht nur in Frankreich (immerhin wurde der Text in 27 Sprachen übersetzt). Eine derartige Resonanz bildet sich - natürlich - nur an Themen aus, für die viele sensibilisiert sind, aber sie verweist auch auf das Vermögen der Autorin, das Empfinden von vielen in eine überzeugende Sprache zu kleiden. Mit der 'Diktatur des Profits' (Paris 2000) setzt Forrester diese Art der ebenso polemisch wie suggestiv vorgetragenen Auseinandersetzung mit der Herrschaft 'dieser' Ökonomie fort. Diese Ökonomie - das ist für sie die Dominanz der Ideologie des 'Ultraliberalismus', die sich außerordentlich erfolgreich der Globalisierungssemantik bedient (12 ff.) um zu verschleiern, dass es ihr allein um - hauptsächlich

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auf Basis von Spekulationen auf Finanzmärkten realisierte - Profite geht. Dieser Prozess untergräbt unsere Vorstellungen von Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen (20 f.), spielt Wertschöpfung gegen Beschäftigung aus (46 ff.) und ersetzt Arbeitslosigkeit durch Armut (122 ff.). Und was steckt dahinter? Es sind - so Forrester - die Konturen eines 'autoritären Regimes', das aufgrund wirtschaftlicher Stärke über die politische Macht verfügt und sich einstweilen noch 'den Luxus eines demokratischen Rahmens' erlaubt (24). (ZPol, NOMOS)

[30-F] Fuhr, Harald, Prof.Dr.; Roeken, Katja, PhD.; Schaper, Marcus; Wegener, Alexander, Dr. (Bearbeitung): Macroeconomics policies, poverty, and the urban environment INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: World Wide Fund for Nature Deutschland -WWFFINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP II Technik Arbeit - Umwelt Abt. Regulierung von Arbeit (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin); Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Internationale Politik (Postfach 900327, 14439 Potsdam) KONTAKT: Wegener, Alexander (Dr. e-mail: [email protected])

[31-L] Gebauer, Ronald; Petschauer, Hanna: Kritik des Armutsfallen-Theorems: zur Selbstbehauptung von Sozialhilfebeziehern zwischen Sozial-Verwaltung und Arbeitsmarkt, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 48/2002, H. 3, S. 306326 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autoren beschäftigen sich mit der Problematik der Sozialhilfe und den Diskussionen zur "Armutsfalle" im Kontext beschäftigungshemmender Fehlanreize in der Sozialhilfe. Anhand von Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) untersuchen sie 504 Sozialhilfeepisoden im Zeitraum von 1991 bis 1996, wobei sich die Fragestellung nur auf Personen bezieht, die dem Arbeitsmarkt im Prinzip zur Verfügung stehen. Sie nehmen eine empirische Überprüfung der Verhaltensannahmen des Armutsfallen-Theorems vor und entwickeln einen theoretischen Rahmen zur inhaltlichen und zeitlichen Erweiterung des ArmutsfallenTheorems, wobei sie jeweils die zusätzlichen Kosten und den zusätzlichen Nutzen von Sozialhilfebezug und Erwerbsarbeit anhand von Interview-Beispielen betrachten. Insgesamt wird festgestellt, dass die meisten Sozialhilfeempfänger in der Bundesrepublik ihre Sozialhilfeabhängigkeit relativ schnell überwinden. Dies ist ihrer Meinung nach ein entscheidendes Indiz dafür, dass von der Anrechnung von Erwerbseinkommen auf Sozialhilfe nur in bescheidenem Umfang negative Arbeitsanreize ausgehen. Wie die Interviewausschnitte belegen, werden bei Arbeitsmarktentscheidungen keineswegs nur Einkommensvergleiche vorgenommen. (ICI)

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[32-L] Gebauer, Ronald; Petschauer, Hanna; Vobruba, Georg: Wer sitzt in der Armutsfalle: Selbstbehauptung zwischen Sozialhilfe und Arbeitsmarkt, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 40), Berlin: Ed. Sigma 2002, 231 S., ISBN: 389404-971-5 INHALT: "Wer Sozialhilfe bezieht, hat wenig Anlaß, sich eine Arbeit zu suchen. Denn das zusätzlich erzielbare Einkommen ist meist gering, vor allem für Geringqualifizierte. Also werden viele es vorziehen, in Sozialhilfe zu verbleiben, wobei sie durch langes Fernbleiben vom Arbeitsmarkt ihre Beschäftigungschancen noch weiter verschlechtern. Zudem verhindert die Höhe der Sozialhilfe, daß genügend niedrig bezahlte Jobs überhaupt angeboten werden. Damit sitzen Sozialhilfebezieher unentrinnbar in der Armutsfalle. So etwa lautet das Standardtheorem, das in der ökonomischen Literatur und der sozialpolitischen Diskussion seit langem als zweifelsfreie Gewißheit gilt. Die Autoren dieses Buchs stellen dieses Dogma in Frage. Ihr Argument lautet: Welche Motive die Betroffenen tatsächlich bewegen und welche praktischen Schlüsse sie daraus ziehen, läßt sich nicht aus theoretischen Annahmen ableiten, sondern muß empirisch ermittelt werden. Der methodisch aufwendige Test in diesem Buch liefert den stichhaltigen Beweis, daß in vielen Fällen weder die These vom langjährigen Sozialhilfebezug noch die Unterstellung zutrifft, finanzielle Anreize gäben allein den Ausschlag. Das Theorem von der Armutsfalle findet hier seine definitive Widerlegung." (Autorenreferat)

[33-L] Geene, Raimund; Gold, Carola (Hrsg.): Gesundheit für Alle!: wie können arme Menschen von präventiver und kurativer Gesundheitsversorgung erreicht werden?, (Materialien zur Gesundheitsförderung, Bd. 4), (5. Kongress Armut und Gesundheit "Gesundheit für Alle!", 1999, Berlin), Berlin: b_books 2000, 375 S., ISBN: 3-933557-20-8 (Standort: ZBMed Köln(38M)-2001-A-5206) INHALT: "Auch 150 Jahre nach Virchow ist Armut immer noch der größte Risikofaktor für Erkrankungen, Unfälle und Gesundheitsbelastungen aller Art, und Krankheit ist gleichfalls wieder einer ernsthaftes Armutsrisiko. Der 5. bundesweite Kongress 'Armut und Gesundheit', auf dessen Ergebnissen die vorliegende Zusammenstellung basiert, beschreibt die Gesundheitssituation in Lebenslagen und gesellschaftlichen Gruppen, die an den Rand gedrängt sind: Dazu zählen in erster Linie Wohnungslose und MigrantInnen, die nicht nur, aber auch in der Gesundheitsversorgung oft als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Aber auch große gesellschaftlichen Gruppen sind in ihrer Gesundheit ernsthaft bedroht, wie die Praxisberichte zeigen über die Lebenssituation von vereinsamten älteren Menschen, von Kindern und Jugendlichen mit geringen Chancen und auch von der wachsenden Anzahl von Frauen in Armut." (Autorenreferat) Inhaltsverzeichnis: Kapitel 1: Armut und Gesundheit - Eine Einführung: Beiträge von: Carola Gold, Rolf Rosenbrock/ Raimund Geene, Dieter Scholz Ingeborg Junge-Reyer (7-36); Kapitel 2: Die gesundheitliche Versorgung wohnungsloser Menschen: Beiträge von: Gerhard Trabert, Armut und Gesundheit e.V., Elisabeth Rasch, Jenny De la Torre, Kirsten Falk, Monika Hommes (37-80); Kapitel 3: Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche kennen keine Chancengleichheit: Beiträge von: Jeanette Ascheberg/ Eva Luber, Rudolf Kühnelt, Rainer Grahlen/ Sybille van Os-Fingsberg, Angelika Maasberg, Ursula Grether-Enders (81-111); Kapitel 4: Frauen in Armut: Beiträge von: Hilde Hellberned/ Karin Wieners, Eva Mädje, Birgit Babitsch, Heike Mark, Angelika Mey, Uta Meier (113-163); Kapitel 5: Armut im Alter: Beiträge von: Christa Kliemke, Heinz Trommer, Reinhard Griepentrog, Beate Robertz-Grossmann/ Rainer Lachenmayer (165-256); Kapitel 6: Migration

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und Gesundheit: Beiträge von: Jörg Alt, Zoubida Djelali, Jahn Dimmers, Tanja Braun, Herr Costa, Maria Costa (205-256); Kapitel 7: Armutsberichterstattung: Beiträge von: Eva Barlösius, Joseph Kuhn, Michael Haberkorn, Wolf D. Klatt, Erika Biehn, Wolfgang Spanier, Elkin Deligöz, Petra Bläss (257-300); Kapitel 8: Modellprojekte sozialkompensatorischer Gesundheitsversorgung: Beiträge von: Heike Drees, Gabi Bartsch, Iris Hölling/ Stefan Bräunling (301-316); Kapitel 9: Gesundheitliche und gesellschaftliche Strategien gegen Armut: Beiträge von: Regine Hildebrandt, Hartmut Häußermann, Gerd Ludescher (317-334); Kapitel 10: Gesundheit für Alle! Wie können arme Menschen von präventiver und kurativer Gesundheitsversorgung erreicht werden?: Abschlussdiskussion des 5. Bundesweiten Kongresses, 'Armut & Gesundheit' und ein Schlusswort von Raimund Geene (335-375).

[34-L] Götz, Katharina; Goritzka, Bernd: Testerhebung 2000: "Statistische Erfassung von Wohnungslosigkeit": Erfahrungsbericht, in: Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen, 2002, H. 2, S. 3-21 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8496; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Bundestagsausschuss für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau verfasste im Juni 1995 eine Beschlussempfehlung zum Thema "Obdachlosigkeit", in der die Bundesregierung u.a. aufgefordert wird, "gemeinsam mit den Ländern die Grundlage für bundesweite Wohnungslosenstatistiken in der Bundesrepublik Deutschland zu schaffen und zu prüfen, ob sich dabei die Definitionen des Deutschen Städtetages sinnvoll anwenden lassen". Daraufhin beauftragte das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (BMBau) das Statistische Bundesamt mit der "Ermittlung der Zahl der Wohnunglosen in Verbindung mit der Darstellung der Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erfassung in einer amtlichen Statistik". Da die Rahmenbedingungen für eine bundesweite Wohnungslosenstatistik nicht bekannt waren, wurde zwischen den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder und dem BMBau vereinbart, eine Machbarkeitsstudie der Durchführung einer Erhebung vorzuschalten, um festzustellen, welche Arten von Wohnungslosigkeit statistisch erfasst werden können. Die Machbarkeitsstudie wurde vom Statistischen Bundesamt mit Unterstützung einiger statistischer Landesämter im Zeitraum von September 1995 bis März 1998 erstellt. Mitglieder der Projektgruppe "Machbarkeitsstudie zur statistischen Erfassung von Wohnungslosigkeit" waren neben dem Statistischen Bundesamt das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, das Statistische Landesamt Hamburg, das Statistische Landesamt MecklenburgVorpommern und das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS NRW). Ziel der Studie war es, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten und aufzuzeigen, für welche Teilgruppen der von Wohnungslosigkeit betroffenen Haushalte und Personen eine statistische Erhebung möglich und sinnvoll ist, wobei Definitionen für die Begriffe "Wohnungslosigkeit" und "Wohnungsnotfall" zu entwickeln waren. Des Weiteren sollten die möglichen unterschiedlichen Erhebungswege der Daten geprüft werden. Ausgangspunkt der Machbarkeitsstudie waren die Definitionen und Begriffsbestimmungen des Deutschen Städtetages von 1987." (Autorenreferat)

[35-L] Grawehr, Andrea; Knöpfel, Carlo: Ergänzender Arbeitsmarkt: ein erfolgreiches Konzept zur sozialen und beruflichen Integration?, (Diskussionspapiere, Bd. 10), Luzern: Caritas Verl. 2001, 139 S., ISBN: 3-85592-067-2 (Standort: Inst. f. Weltwirtschaft Kiel(206)-A233576)

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INHALT: "In der Schweiz zeichnen sich mit Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zwei Tendenzen ab. Zum einen gehen viele Ökonomen davon aus, dass in den nächsten Jahren trotz Wirtschaftswachstums die strukturelle Arbeitslosigkeit bei einer Quote von knapp 2 Prozent stagnieren und nicht mehr weiter sinken wird. Damit erreicht die Sockelarbeitslosigkeit in der Schweiz einen Rekordstand. Im Gegensatz zu den wirtschaftlichen Erholungsphasen nach den Rezessionen der Siebziger- und Achtzigerjahre, wo praktisch alle Erwerbslosen wieder eine Stelle fanden, sieht es heute anders aus. Längst nicht mehr alle Personen können von dem gegenwärtigen, wirtschaftlichen Aufschwung profitieren. Viele bleiben vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt. Diese konjunkturell bedingte Entwicklung droht in ein strukturelles Phänomen überzugehen, dass vielerorts als 'Zweidrittelsgesellschaft' beschrieben und diskutiert wird. Während rund zwei Drittel der Bevölkerung in geordneten Verhältnissen leben können, droht ein Drittel der Gesellschaft dauerhaft an den Rand gedrängt zu werden: Diese neue Unterschicht findet keine Arbeitsplätze, die sie dauerhaft besetzen können, ist darum stets von Arbeitslosigkeit, Aussteuerung und Desintegration bedroht. Die zwei Tendenzen machen die dringende Notwendigkeit einer aktiven Reintegration von arbeitslosen Personen augenscheinlich. Eine rein passive Betreuung, die sich auf die Gewährung eines Einkommensersatzes beschränkt, reicht nicht mehr aus, um deren Ausgrenzung zu verhindern. Soziale und berufliche Integration muss als sozialpolitisches Ziel neben der materiellen Existenzsicherung ernst genommen werden. Integrationsmaßnahmen gibt es einerseits für Erwerbslose, die Taggelder der Arbeitslosenversicherung (ALU) beziehen, und andererseits für ausgesteuerte Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen. Die vorliegende Studie richtet den Fokus auf die zweite Gruppe der erwerbslosen Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen, die ausgesteuert wurden. Ziel der Untersuchung ist es, im Sinne einer Wirkungsanalyse aufzuzeigen, was die einzelnen Integrationsprojekte bewirkt haben. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund: Wie müssen langfristig erfolgreiche Integrationsmaßnahmen aussehen?; Sind Dauerarbeitsplätze im ergänzenden Arbeitsmarkt mittelfristig sinnvoller als eine möglichst rasche (Re-)Integration in den ordentlichen Arbeitsmarkt?; Wo bestehen Schnittstellen zwischen der Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe und Invalidenversicherung in Bezug auf die Integration von Erwerbslosen?; Unter welchen Rahmenbedingungen kann eine erfolgreiche soziale und berufliche Integration gelingen?" (Textauszug)

[36-L] Grub, Martin; Suprinovic, Olga: Poverty and inequality in Russia during the 1990s: an empirical investigation, (F.I.T. Discussion Papers, No. 2/02), Frankfurt an der Oder 2002, 34 S. (Standort: http://fit.euv-frankfurto.de/Veroeffentlichungen/Discussion%20Papers/PDF-Format/02-02Grub_Suprinovic.PDF; Graue Literatur) INHALT: Wie für viele osteuropäische Länder bedeuteten die 90er Jahre auch für Russland eine Dekade einschneidender politischer Umbrüche, sozialer und persönlicher Emanzipationen und des Verfalls alter und der Entstehung neuer Gelegenheitsstrukturen. Die Transformation von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer dezentral operierenden Marktwirtschaft war jedoch für alle Länder mit tiefen ökonomischen Krisen verbunden. Im Gegensatz zu anderen Ländern hält diese Krise in Russland jedoch noch an und hat sich sogar verschärft. Mit einer Abnahme des Bruttosozialprodukts von ca. 44%, einer Inflationsrate von mehr als 60.000% (gegenüber dem Vergleichsjahr 1990), ständig wachsender Armut bei gleichzeitiger unvorstellbarer Konzentration von Reichtum in z.T. mafiösen Strukturen scheinen die Probleme des Landes unüberwindbar. Die vorliegende Studie analysiert vor diesem Hintergrund, wie sich

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der kontinuierliche sozioökonomische Abstieg seit 1990 auf die Entwicklung von Armut und sozialer Ungleichheit ausgewirkt hat. Die deskriptive Studie bedient sich dabei der "klassischen" Mittel der Armutsforschung, wobei die sozialstrukturellen Daten an bestimmten Armutskriterien gemessen und gewichtet werden. Die Daten zur Einkommensverteilung und von Haushaltssurveys zeigen insgesamt, dass sich der Armutssockel heute weit bis in die Mittelschichten vorgeschoben hat. (ICA2)

[37-L] Günther, Dirk: Armutsrisiko Elternschaft?, in: Zeitschrift für Familienforschung, Sonderheft, 2002, H. 2, S. 251-265 INHALT: "Diese Ausgangsfrage ist nach der Durchsicht bereits nur weniger relevanter statistischer Daten zu bejahen: Bereits Familien mit durchschnittlichem Einkommen und zwei Kindern verbleibt bis zur Sozialhilfegrenze nur ein geringes frei verfügbares Einkommen. Familien mit dem gleichen Einkommen und drei Kindern leben nach dem Abzug der steuerrechtlichen Existenzminima unter der Sozialhilfeschwelle. Alleinerziehende tragen ein diesbezüglich noch höheres Risiko. Die Gründe hierfür sind insbesondere in der Benachteiligung von Familien gegenüber kinderlosen Personen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht und der nicht ausreichenden Ausstattung der familienpolitischen Instrumente zu sehen." (Autorenreferat)

[38-F] Hagen, Christine, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Leisering, Lutz, Prof.Dr. (Betreuung): Wege aus der Sozialhilfe INHALT: Wie verändern sich Handlungsorientierungen bei Wegen durch die und aus der Sozialhilfe? Bedeutet das Verlassen der Sozialhilfe auch die Überwindung von Armut und Deprivation? ZEITRAUM: 1995-1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen METHODE: Lebenslaufforschung; typisierende Analyse. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 39; Sozialhilfeempfänger; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hagen, Ch.; Niemann, H.: Schattierungen sozialer Ausgrenzung. in: Büchel, F. u.a. (Hg.): Zwischen drinnen und draußen. Opladen: Leske und Budrich 2000, S. 201-212. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1997-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Lehrstuhl für Soziologie der Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[39-L] Hauser, Richard: Soziale Indikatoren als Element der offenen Methode der Koordinierung zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung in der Europäischen Union, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 48/2002, H. 3, S. 251-261 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Der Autor informiert über das EU-Aktionsprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. In diesem Zusammenhang hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere die "Methode der offenen Koordinierung" als erfolgreich erwiesen, welche eine Zwitterstellung zwischen rechtlich verbindlichen und unverbindlichen Instrumenten einnimmt. Rechtlich verbindlich ist die Mitwirkung der Nationalstaaten bei der Anwendung der Methode; rechtlich unverbindlich sind dagegen die aus den Ergebnissen zu ziehenden Schlussfolgerungen in Bezug auf die nationale Politik. Der Autor beschreibt einige soziale Indikatoren als Elemente der "Methode der offenen Koordinierung" und gibt eine Übersicht über bereits beschlossene Indikatoren und vorhandene statistische Angaben aus dem ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Er erörtert abschließend einige offene methodische und inhaltliche Fragen zur Erfassung von Armut und sozialer Ausgrenzung in der Europäischen Union. (ICI)

[40-L] Haustein, Thomas: Ergebnisse der Sozialhilfe- und Asylbewerberleistungsstatistik 2000, in: Wirtschaft und Statistik, 2002, H. 2, S. 123-138 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-LS-V-51000; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Zum Jahresende 2000 erhielten in Deutschland insgesamt 2,68 Mill. Personen in 1,41 Mill. Haushalten Sozialhilfe im engeren Sinne (d.h. laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen). Die Empfängerzahl ist damit gegenüber 1999 um 4,1 v.H. zurückgegangen. Die Sozialhilfequoten (Anzahl der Hilfebezieher an der jeweiligen Bevölkerung in Prozent) zeigen folgende Zusammenhänge auf: Kinder sind relativ häufig unter den Sozialhilfeempfängern. Frauen haben ein höheres 'Sozialhilferisiko' als Männer; ausländische Staatsangehörige ein höheres als deutsche. Die Sozialhilfequote ist im früheren Bundesgebiet höher als in den neuen Ländern. Im früheren Bundesgebiet ist ein Nord-Süd-Gefälle erkennbar (d.h. relativ hohe Sozialhilfequoten im Norden, niedrige im Süden). Pro Haushalt wurden monatlich - unter Berücksichtigung des angerechneten Einkommens - im Schnitt 386 Euro Sozialhilfe im engeren Sinne ausgezahlt. Die bisherige Bezugsdauer lag im Durchschnitt bei rund zweieinhalb Jahren. 41 v.H. der Empfängerhaushalte waren Kurzzeitbezieher, dass heißt ihre bisherige Bezugsdauer von Leistungen der Sozialhilfe betrug weniger als ein Jahr. In rund 15 v.H. der Fälle handelte es sich um Langzeitbezieher mit einer bisherigen Bezugsdauer von mindestens fünf Jahren. Im Laufe des Jahres 2000 erhielten 1,46 Mill. Personen Hilfe in besonderen Lebenslagen (+4,0 v.H. gegenüber dem Vorjahr). Den meisten Empfängern (40 v.H.) wurden dabei Leistungen der Krankenhilfe gewährt. Danach folgte die Eingliederungshilfe für Behinderte (36 v.H.) sowie die Hilfe zur Pflege (22 v.H.). Die Hilfe in besonderen Lebenslagen wurde in fast der Hälfte aller Fälle (48 v.H.) in Einrichtungen gewährt. Im Jahr 2000 wurde in Deutschland brutto 23,3 Mrd. Euro für Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz ausgegeben; nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro beliefen sich die reinen Sozialhilfeausgaben auf 20,9 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 2,2 v.H. gegenüber dem Vorjahr. Regelleistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erhielten zum Jahresende 2000 insgesamt 352.000 Personen. Die Zahl der Leistungsbezieher ist damit gegenüber dem Vorjahr um 19,3 v.H. gesunken. Das Durchschnittsalter aller Hilfebezieher betrug 23,5 Jahre. In der Mehrzahl kamen die Asylbewerber aus Europa; darunter insbesondere aus Jugoslawien (Serbien, Montenegro) mit einem Anteil von 39 v.H. 10 v.H. der Asylbewerber hatten die Staatsangehörigkeit der Türkei und rund 6 v.H. die von Afghanistan. Die reinen Ausgaben für Leistungen nach dem

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AsylbLG beliefen sich im Jahr 2000 in Deutschland auf knapp 1,9 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 8,0 v.H. gegenüber dem Vorjahr." (Autorenreferat)

[41-L] Hilber Bürgi, Esther; Nägeli, Katharina Ingold: Working poor: ein soziales Problem - ein Problem für die soziale Arbeit?, Köniz: Ed. Soziothek 2001, 90 S., ISBN: 3-905596-76-8 (Standort: UuStB Köln(38)-14L3662) INHALT: Mit dem Begriff "working poor" werden Personen umschrieben, die trotz vollem Beschäftigungsgrad kein existenzsicherndes Einkommen erzielen. Die Autorinnen beschäftigen sich in ihrer Diplomarbeit unter dem Aspekt des beruflichen Handelns mit folgenden Hauptfragen: Handelt es sich beim Phänomen "working poor" um ein soziales Problem und ist die Soziale Arbeit für das Problem und die entsprechende Problemlösung zuständig? (1); Wer ist für das Problem "working poor" verantwortlich? (2). Zur Beantwortung dieser Fragen wird die Sichtweise von drei Expertinnen der Sozialarbeit einbezogen, die den Bezug zur Praxis herstellt und die verschiedenen praktizierten und politisch diskutierten Lösungsmöglichkeiten veranschaulicht. Die Autorinnen führen ferner in die Grundbegriffe der Ethik ein und stellen die integrative Wirtschaftsethik in ihren Grundzügen vor. Vor diesem Hintergrund diskutieren sie die Bedeutung von sozial verantwortlichem Handeln in wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen und skizzieren eine Vision zur Bewältigung des Problems "working poor". (ICI)

[42-L] Hines, Gerald: Armut - Pauperismus - Gewerkschaften: die Praxis der deutschen Gewerkschaften, sich nicht mit der Armut zu beschäftigen, Leipzig: Ava, Akad. Verl.-Anst. 2002, 327 S., ISBN: 3931982-26-2 INHALT: Der Schwerpunkt der vorliegenden Studie gilt dem dominierenden gewerkschaftlichen Verständnis von und dem Umgang mit der Armuts- und Pauperismuslage der Lohnabhängigen in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird jedoch nicht die konkrete materielle Dimension der Armut bzw. des Pauperismus dargestellt, sondern diese lediglich an signifikanten Stellen mit Daten exemplifiziert. Die grundlegenden Fragen der Untersuchung sind: (1) Mit welchen Begriffen von Armut arbeiten die deutschen Gewerkschaften und woher stammen diese? (2) Haben die deutschen Gewerkschaften sich einen fundierten und systematischen Begriff der Armut und ihrer Ursache erarbeitet, der für sie handlungsrelevant geworden ist? (3) Was sind die Gründe für die Verwendung des jeweiligen Armutsbegriffs? (4) Welche Bedeutungen und Wirkungen haben die gesellschaftlichen Entwicklungen der Bundesrepublik auf die Wahl und Verwendung des Armutsbegriffs und wie gehen die deutschen Gewerkschaften mit dem jeweiligen Armutsbegriff um? (5) Ist der verwendete Armutsbegriff geeignet, die expandierenden Prozesse der Armut und Pauperisierung zu lindern, zu stoppen oder zu beseitigen? (6) Welche begrifflichen und praktischen Veränderungen wären für die deutschen Gewerkschaften erforderlich, um unter Berücksichtigung der Entwicklungen der Individualisierung, Modernisierung und Globalisierung den Ursachen der Armuts- und Pauperismusprozesse zu begegnen? Die Arbeit kommt aus einer politökonomischen Perspektive zu folgendem Ergebnis: Pauperismus, der üblicherweise als "Armut" untersucht wird, ist nichts anderes als die manifeste und häufig verfestigte Bedürftigkeit, die aus der Lohnabhängigkeitslage entspringt. Pauperismus - ein für den Autor in Vergessenheit geratener Begriff - ist

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dann ein klassengesellschaftlicher und patriarchaler Begriff, der den verfestigten Zustand der Bedürftigkeit und der Abhängigkeit von unterschiedlichsten öffentlichen bzw. privaten Unterstützungen meint. (ICA2)

[43-F] Hinte, Wolfgang, Prof.Dr.; Metzger-Pregizer, Gerhard, Prof.Dr.; Springer, Werner, Prof.Dr.; Grimm, Gaby, Dipl.-Päd.; Preis, Michael, Dipl.-Päd.; Lüttringhaus, Maria, Dr.; Tröster, Andrea, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Stadt(teil)entwicklung in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf INHALT: Einkommensarmut und Wohnungsnot haben neben anderen Faktoren in den letzten Jahren zu Segregationsprozessen und zur Ausbildung kleinräumiger Gebiete mit einer hohen Konzentration von Problemlagen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen des Ruhrgebiets geführt. Der Entwicklung solcher "Armutsinseln", die infrastrukturell schlecht ausgestattet sind, oft an der Peripherie der Städte liegen oder in hohem Maße von den strukturellen Veränderungen betroffen sind (wie z.B. ehemalige Zechenstadtteile) und die eine relativ hohe Zahl an Haushalten mit Arbeitslosengeld und Sozialhilfebezug aufweisen, muß kommunale Politik mit Ressourcen zur Aufrechterhaltung und Entwicklung der Lebensstrukturen in den Wohn- und Lebensorten entgegenwirken. Dazu müssen Konzepte entwickelt und erprobt werden, die der Bevölkerung eine offensive und aktive Beteiligung an der Entwicklung, Planung und Durchführung tragender strukturbildender Maßnahmen der Region ermöglichen. METHODE: Quartiermanagement ist ein strategischer Ansatz der Stadt(teil)entwicklungspolitik, der darauf abzielt, in benachteiligten Wohnquartieren Lebensverhältnisse zu verbessern und zu stabilisieren. Dieses bereichsübergreifende und ressourcenbündelnde Konzept wird realisiert unter möglichst breiter Beteiligung von ortsansässigen Institutionen, Vereinen und Verbänden sowie der lokalen Wirtschaft. Seit einigen Jahren verfolgt das Land NordrheinWestfalen dieses Konzept in einem Programm mit dem Titel "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf"; spätestens seitdem der Bund dieses Konzept aufgegriffen und in ein bundesweites Projekt mit zahlreichen Teilnehmerstädten umgearbeitet hat, ist das Quartiermanagement in aller Munde. Zur Umsetzung nachhaltig wirksamen Quartiermanagements werden verschiedene Funktionsbereiche aufgebaut und miteinander verzahnt: Gebietsbeauftragte innerhalb der Verwaltung, intermediäre Akteure/ ModeratorInnen und StadtteilarbeiterInnen. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinte, W.: Quartiermanagement als kommunales Gestaltungsprinzip. in: Blätter der Wohlfahrtspflege, 2001, 5-6, S. 113-115.+++Grimm, G.; Hinte, W.: Vor Leuchtturmprojekten aus Stein wird gewarnt. in: sozial extra, 2000, 9, S. 28-34. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Essen INSTITUTION: Universität Essen, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung ISSAB- (45117 Essen)

[44-F] Hoefert, Hans-Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung): Bezirksgebundene Strategien und Möglichkeiten zur Beteiligung an wohnraumerstellenden Maßnahmen für besondere Bedarfsgruppen in Berlin INHALT: Im Rahmen dieses Projektes sollen Grundlagen, Möglichkeiten und Probleme wohnraumerstellender Maßnahmen zum Abbau der Notunterbringung von "Wohnungsnotfällen" in

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der Form von direkten Beteiligungen am Wohnungsbau als "innovative Wohnhilfearbeit" auf Bezirksebene in Berlin eruiert und somit eine "Schnittstelle zwischen Sozialarbeit und Wohnungswirtschaft" erschlossen werden. Dieses Forschungsvorhaben wird damit begründet, daß die konventionellen sozialstaatlichen Einflußfaktoren und Regelsysteme nicht zur umfassenden Stützung der Interessen auf der "Bedarfsseite" ausreichen, sondern vielmehr zu signifikant rückläufigen Wohnungsbestandszahlen führen. Im Gegensatz zu den traditionellen sozialpädagogischen Hilfsangeboten ist die Wohnung selbst als Instrument zur Problemlösung in den Diskursmittelpunkt gerückt, welche die Einflußnahme auf die örtliche "Wohnungspolitik" in die soziale Wohnhilfe einbezieht und daher die aktive Erstellung "eines eigenen geschützten Wohnungssektors" einfordert. Die betreffenden Aktivitäten könnten im Rahmen der im Zuge der Verwaltungsreform zu gründenden LuV's fachlich organisiert und praktisch ausgeführt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin METHODE: Mit dieser Zielsetzung sollen zunächst die rechlichen Handlungsbedingungen aufgearbeitet und sodann Grundlagen zur Bewerkstelligung derartiger Vorhaben auf dem Wege von ExpertInnenbefragungen (AmtsleiterInnen und versierte SachbearbeiterInnen ausgewählter Bezirksämter) auf der Basis einschlägiger Leitfragen ermittelt und dokumentiert werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 030-99245-407)

[45-L] Holm, Karin; Schulz, Uwe (Hrsg.): Kindheit in Armut weltweit, Opladen: Leske u. Budrich 2002, 346 S., ISBN: 3-8100-3311-1 INHALT: "Das Thema Armut beherrscht entwicklungsländerbezogene Diskussionen und Handlungsstrategien. Mehr und mehr wird aber auch in der 'reichen' Welt zur Kenntnis genommen, dass armutsbezogene Problemlagen - vor dem Hintergrund unterschiedlicher Effekte der Globalisierung - hier deutlich zunehmen. Vor allem sind Kinder weltweit von sich verschärfender Armut betroffen, was sich aber noch zu wenig in der Thematisierung von Armut widerspiegelt. In der Auseinandersetzung mit Kindheits- und Armutskonzepten wird in diesem Buch ein Zugang zu einem verbesserten Verständnis von Kinderarmut gelegt, in der Beschäftigung mit globalen Ausformungen von kindlicher Armut ein anderer." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kapitel Einleitung: Uwe Schulz & Karin Holm: Kindheit in Armut weltweit (1331); Kapitel Kindheit und Armut: Befunde und Konzepte in Industrie- und Entwicklungsländern: Paul P. Streeten: Kinder in Armut (33-45); Walter Hanesch: Armutskonzepte und Kinderarmut aus der Perspektive der Industrieländer (47-62); Jens Qvortrup: Was verspricht die neue Kindheitsforschung den Kindern in Armut? (63-79); Ebrima Sall: Kindheit in Afrika Konzepte, Armut und die Entwicklung einer Kinderrechtskultur (81-101); Daniel N. Sifuna: Globalisierung, Armut und Kindheit (103-122); Kapitel Arbeitende Kinder und Straßenkinder: Christel Adick: Arbeitende Kinder und Straßenkinder - Anmerkungen zum Stand der Diskussion (123-129); Manfred Liebel: Armut, Arbeit und Ausbeutung von Kindern (131149); Peter A. Kopoka: Die Auswirkungen von Armut und sozialem Wandel auf Straßenkinder in Afrika: das Beispiel Tansania (151-170); Klaus Voll: Kinderarbeit in Indien - Kritische Bilanz und konstruktive Perspektiven (171-184); Jorge A. Domic: 'Die Straße ist schwerer, aber ich habe mehr Freiheit.' - Erfahrungen von Straßenkindern in Bolivien (185-200); Gerrie Smit: Straßenkinder und Kinder in gefährdeten Situationen - ein Unterstützungsmodell aus Südafrika (201-211); Kapitel Sexuelle Ausbeutung von Kindern: Susanne Lipka & Gisela

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Wuttke: Sexuelle Ausbeutung von Kindern (213-225); Sudarat Sereewat: Armut und sexuelle Ausbeutung von Kindern - Beobachtungen aus Thailand (227-234); Elizabeth Protacio-de Castro: Die Welt der Kinder im Sexgewerbe: Minderung des Risikos und schädlicher Folgen von sexueller Ausbeutung, Geschlechtskrankheiten und HIV/AIDS bei philippinischen Kindern (235-240); Kapitel Kinderhandel: Rolf P. Bach: Internationaler Kinderhandel aus der Sicht des Aufnahmelandes Bundesrepublik Deutschland (241-252); Nicole Himmelbach: Adoptionskinderhandel - Erfahrungen aus Argentinien (253-258); Christian Salazar Volkmann: Arme Kinder für reiche Eltern? Kinderhandel in Guatemala (259-271); Inga Nagel: Kinderhandel in Westafrika (273-278); Kapitel Kinder auf der Flucht und im Krieg: Dieter Reinhardt: Kinder auf der Flucht und im Krieg - Anmerkungen zum Stand der Diskussion (279286); Hubertus Adam: Eine andere innere Welt - Flüchtlingskinder im Exil (287-292); Boia Efraime Junior & Antoinette Errante: 'Rebuilding Hope' auf Josina Machel Island: Zur kulturell vermittelten psychotherapeutischen Arbeit mit ehemaligen Kindersoldaten in Mosambik (293-320); Kapitel Kinder und HIV/AIDS: Uwe Schulz & Kilian Köbrich: Kinder und HIV/AIDS - Ursachen, Auswirkungen und Chancen der Prävention (321-343).

[46-F] Institut für Evaluation und wissenschaftliche Weiterbildung e.V.: Modellvorhaben zur Pauschalierung von Sozialhilfeleistungen (paso) INHALT: Die vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Qualifikation und Technologie NRW gezielt als Evaluation angelegte wissenschaftliche Begleitung bearbeitet aufeinander folgend zwei Aufgaben: 1. Evaluation unterstützt die Sozialhilfeträger zunächst aktiv bei der Klärung ihrer Pauschalierungskonzepte und der Optimierung der zielgeführten Umsetzung. Dies wird mittels Befragungen und anderen Erhebungen auf eine empirische Basis gestellt. 2. Evaluation untersucht mit Schwerpunkt beim Jahr 2003 Wirkungen der Pauschalierung in Bezug auf die gesetzten Ziele bei den Hilfeberechtigten und auch auf die angestrebten Veränderungen in den Sozialämtern selbst. Evaluation ist mit ihrer professionellen Ethik darauf verpflichtet, die unterschiedlichen Wert-Perspektiven und Interessen der an der Reform und Weiterentwicklung der Sozialhilfe Beteiligten zu ermitteln und hierauf bezogene Informationen zur Verfügung zu stellen. Am Modellvorhaben Pauschalierung in NRW nehmen sechs Kreise und zwei kreisfreie Städte teil: Kreise: Borken, Coesfeld, Minden-Lübbecke, Neuss, Recklinghausen, Kreis Steinfurt, Hochsauerlandkreis; Städte: Düsseldorf, Münster. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen VERÖFFENTLICHUNGEN: Neue Wege in der Sozialhilfe. Broschüre. S. http://www.5-q.de/paso/textbrosch.htm .+++pasobrief, 1-5, 2000/2001. S. http://www.5-q.de/paso/pasobriefstart.html . ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Evaluation und wissenschaftliche Weiterbildung e.V. (Hohenstaufenring 63, 50674 Köln) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[47-F] Jenkins, Stephen P., Prof.Dr.; Schluter, Chris (Bearbeitung): Child poverty in Britain and Germany

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INHALT: Analysiert wird Einkommensarmut von Kindern in der Quer- und Längsschnittperspektive. GEOGRAPHISCHER RAUM: Großbritannien, Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Anglo-German Foundation for the Study of Industrial Society INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittdaten und Mikroanalyse (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin)

[48-L] Jenkins, Stephen P.; Schluter, Chris; Wagner, Gert G.: Einkommensarmut von Kindern: ein deutsch-britischer Vergleich für die 90er Jahre, in: Wochenbericht / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 69/2002, Nr. 5, S. 77-80 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Mit Hilfe der Daten der British Household Panel Study (BHPS) und des deutschen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) werden in dem Beitrag Ausmaß und Dauer der Armut untersucht. Als einkommensarm werden Personen bezeichnet, deren bedarfsgewichtetes Einkommen unter 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens der Gesamtbevölkerung liegt. Es wird festgestellt, dass in Deutschland jedes fünfte Kind und in Großbritannien fast jedes dritte Kind arm ist. "Alleinerziehende und deren Kinder haben haben ein besonders hohes Armutsrisiko. In Großbritannien leben etwa 15 Prozent aller Kinder bei Alleinerziehenden, in Westdeutschland sind es etwa 9 Prozent. Aber auch innerhalb dieser besonders gefährdeten Gruppe ist die Armutsquote in Großbritannien höher als hierzulande. Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ist in beiden Ländern das beste Mittel, um der Armut zu entkommen. Wenn eine alleinerziehende Mutter vollzeiterwerbstätig wird, kann in drei Vierteln der Fälle die Armutsschwelle überwunden werden. Staatliche Arbeitsmarktprogramme und eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung stützen die Integration der Mütter ins Erwerbsleben und sind somit die wichtigsten Elemente zur Bekämpfung der Armut von Kindern." (IAB2)

[49-L] Joggerst, Klaus: Sozioökonomische Aussagegehalte der Sozialhilfestatistik, in: Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen, 2001, H. 5, S. 21-26 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8496; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Bundessozialhilfegesetz ordnet in Paragr. 127 zur Beurteilung seiner Auswirkungen Erhebungen an, die nicht nur der Ausgabenkontrolle dienen, sondern auch mikroökonomische Daten zu Fragen etwa der Erwerbsbeteiligung, Haushaltsgröße und Qualifikation von Hilfebezieherinnen und -beziehern bereitstellen. Die Nachfrage nach solchen Informationen war Anfang der neunziger Jahre so weit gewachsen, dass die damaligen Erhebungsinhalte der Sozialhilfestatistik nicht mehr ausreichten. Weder lagen Zahlen über die Dauer, Art und Höhe des individuellen Leistungsbezugs vor, noch über den sozioökonomischen Hintergrund bzw. die familiäre Situation." (Autorenreferat)

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[50-L] Kamensky, Jutta; Zenz, Helmuth: Armut - Lebenslagen und Konsequenzen: Ursachen, Ausmaß und Bewältigung sozialer Ungleichheit am Beispiel des Landkreises Neu-Ulm, Ulm: Klemm u. Oelschläger 2001, 393 S., ISBN: 3-932577-33-7 (Standort: UuStB Köln(38)-27A7603) INHALT: "Leben in Armut - Was bedeutet das? Armut ist nicht nur ein Mangel an Geld, sondern auch Verzicht und Benachteiligung beim Wohnen, der Bildung, der Ernährung, der Gesundheit, der Freizeit und bei der Teilnahme am öffentlichen Leben. Kinder und Jugendliche sind besonders schwer betroffen, wenn Armut sie von denjenigen ausgegrenzt, die anscheinend dauerhaft auf der Sonnenseite des Lebens gelandet sind. In diesem Buch geht es um die Lebenslagen armer Menschen aus dem Landkreis Neu-Ulm, deren Situation in Fallgeschichten und empirischen Erhebungen geschildert wird. Betroffene und Experten kommen hier gleichermaßen zu Wort. Nach der Beschreibung von Ursachen, Folgen und Ausmaß von Armut werden Einrichtungen vorgestellt, die sich um sozial benachteiligte Frauen, Kinder, Senioren, Kranke und Behinderte, Migranten sowie Angehörige von Randgruppen wie Inhaftierte und Wohnungslose kümmern. Warum wird jemand arm, wie zeigt sich Armut, welche Konsequenzen ergeben sich daraus, wo besteht Handlungsbedarf und wie geht die Gesellschaft bislang mit Armut um? - Die Antworten auf diese Fragen führen im Landkreis Neu-Ulm zu praxisnahen Konzepten zur Prävention, Humanisierung und Beseitigung von Armut. Dokumentiert wird auch die konkrete Umsetzung im Kreis Neu-Ulm durch bessere Vernetzung, Kooperation und das Nutzen vorhandener Ressourcen, die für viele Regionen Deutschlands als Beispiel dienen kann. Armut als soziales und politisches Thema geht alle an, egal ob reich oder arm!" (Autorenreferat)

[51-L] Kapphan, Andreas: Das arme Berlin: sozialräumliche Polarisierung, Armutskonzentration und Ausgrenzung in den 1990er Jahren, (Stadt, Raum und Gesellschaft, Bd. 18), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 198 S., ISBN: 3-8100-3549-1 INHALT: In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, wie die Zunahme von Armut und die soziale Polarisierung in der Stadt erklärt werden können. Ferner wird untersucht, wie die Konzentration von Armen entstehen, welche Prozesse zur Verarmung von Stadtgebieten beitragen und welche Folgen sich aus dieser Konzentration für die Lebenschancen der betroffenen Bevölkerungsgruppen ergeben. Mit dem Begriff der Ausgrenzung ist in der wissenschaftlichen Debatte der 1990er Jahre ein Begriff etabliert worden, der über die bloße Beschreibung von Armut hinaus den Anspruch erhebt, die Lebenssituation der vielfach ausgeschlossenen, räumlich konzentrierten und ökonomisch überflüssigen Bevölkerungsgruppen angemessen zu beschreiben. Inwieweit dieser Begriff geeignet ist, die neue Dimension städtischer Armut zu erfassen, soll in der Studie ebenfalls geprüft werden. Die empirische Darstellung erfolgt am Beispiel der Stadt Berlin in den 1990er Jahren. Berlin erlebte in den zehn Jahren nach der politischen Wende in der DDR einen tiefgreifenden Umbruch und trotz gewisser Besonderheiten bietet die Berliner Situation ausreichend Befunde, welche Aussagen über die Entwicklung sozialräumlicher Polarisierung und sozialer Segregation in Städten erlauben. (ICI2)

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[52-L] Karl, Astrid; Ullrich, Carsten G.; Hamann, Silke: Akzeptanz und Akzeptanzunterschiede von Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 48/2002, H. 1, S. 53-75 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Gegenstand des Beitrags ist die Akzeptanz von Sicherungssystemen bei Arbeitslosigkeit, also der Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch III (Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe) und nach dem Bundessozialhilfegesetz (Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Sozialhilfe). Auf der Basis qualitativer Interviews werden Akzeptanzurteile in der Bevölkerung gegenüber den Systemen der sozialen Sicherung bei Arbeitslosigkeit analysiert und ihnen zugrundeliegende Deutungsmuster und Handlungsorientierungen rekonstruiert. In einem zweiten Schritt wird untersucht, inwieweit die Akzeptanzurteile und -unterschiede auf die zum Teil gegensätzlichen Merkmale der Sicherungssysteme zurückgeführt werden können. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es in der BRD eine relativ hohe Akzeptanz aller drei Sicherungsleistungen bei Arbeitslosigkeit und eher geringe Akzeptanzunterschiede zwischen den Leistungsarten gibt. (ICA2)

[53-L] Keim, Rolf: Empowerment gegen Ausgrenzung: die Politik der sozialen Stadt entdeckt das Quartier, in: Wolf-Dietrich Bukow, Erol Yildiz (Hrsg.): Der Umgang mit der Stadtgesellschaft : ist die multikulturelle Stadt gescheitert oder wird sie zu einem Erfolgsmodell?, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 165-178, ISBN: 3-8100-3264-6 INHALT: "Der Autor nimmt zwei so genannte 'Problemquartiere' ins Visier. In erster Linie geht es um die Ressourcen, die solche Quartiere bieten, die aber bislang nicht sichtbar waren. Er charakterisiert die Situation in den 'Problemquartieren' durch eine 'spannungsreiche Gleichzeitigkeit von Ausgrenzung und Empowerment', bei der es sich um einen Prozess gesellschaftlicher 'In-Wert-Setzung' handelt. Vor diesem Hintergrund versucht er herauszuarbeiten, wie sich solche Prozesse auf die Entwicklung der Problemquartiere und die Ressourcen ihrer Bewohner zur Bewältigung ihrer zumeist schwierigen sozialen Lage auswirken. Die Frage, die sich für ihn dabei stellt, ist die Bedeutung des Quartiers als Ressource für die gesellschaftliche Integration verschiedener Gruppen. Untersucht wurden zwei Kasseler Stadtteile. Seiner Meinung nach werden diese Stadtteile zu Problemzonen zum einen dadurch, dass die kommunalen Ämter sie als solche einstufen und zum anderen sind diese Quartiere kontinuierlich mit negativen Zuschreibungs- und Stigmatisierungsprozessen von außen konfrontiert. Von innen betrachtet sind diese Quartiere sehr viel differenzierter als im lokal-öffentlichen Diskurs wahrgenommen wird ... Man werde den Alltagswirklichkeiten dieser Quartiere nicht gerecht, wenn man sie von vornherein als defizitär darstellt und dabei die Vorstellung der Mehrheitsgesellschaft vom 'richtigen' Leben zum Referenzrahmen macht. Vor diesem Hintergrund wirke die städtische Politik, die das Quartier pauschal als 'defizitär' wahrnimmt, eher kontraproduktiv." (Autorenreferat)

[54-L] Kempe, Wolfram; Schneider, Hilmar: Lohn- und Einkommenssubvention für Sozialhilfe- und Arbeitslosenhilfebezieher, in: Wirtschaft im Wandel, Jg. 7/2001, H. 16, S. 415-423 (Standort: UuStB Köln(38)-MXG 07758; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "Die Diskussion um die Ausgestaltung und Einführung von Lohnund Einkommenssubventionen (Kombilöhne) in Deutschland hat gezeigt, dass die Arbeitsmarkteffekte als moderat bis gering einzuschätzen sind, teilweise aber erhebliche fiskalische Risiken für die Träger dieser Subvention in sich bergen. So zeigen nicht zuletzt die bereits vorliegenden Untersuchungen des IWH, dass bei einer flächendeckenden Einführung Mitnahmeeffekte in beträchtlicher Größenordnung zu erwarten sind. Diese Risiken lassen sich allenfalls dann vermeiden, wenn die Lohnsubvention mit einer engen Zielgruppenbindung versehen wird. Eine relativ gute Arbeitsmarktperformance und möglicherweise sogar eingesparte Sozialleistungen sind beispielsweise durch eine Beschränkung der Subventionen auf arbeitslose Sozialhilfe- bzw. Arbeitslosenhilfebezieher zu erwarten. Unter diesem Aspekt werden in dem Beitrag einige der in der Diskussion befindlichen Subventionierungsmodelle untersucht, selbst wenn sie in ihrer ursprünglichen Konzeption keine Zielgruppenbindung vorsehen. Dabei handelt es sich um das Einstiegsgeld für Langzeitarbeitslose, eine zielgruppenspezifisch ausgerichtete Variante des Mainzer Modells sowie den bereits praktizierten Zuschuss gemäß Paragraph 18 Absatz 5 des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG). In der Simulation zeigt sich, dass die Bereitschaft zur Aufnahme einer Erwerbsarbeit durch die Subvention tatsächlich steigt. Hypothetisch beläuft sich der Effekt im Fall des Einstiegsgeldes und des Zuschusses nach Paragraph 18 Absatz 5 BSHG deutschlandweit etwa auf 110.000 Personen, wohingegen der Effekt beim Mainzer Modell äußerst bescheiden ausfällt. Zugleich sind aus fiskalischer Sicht sogar Einsparungen zu erwarten, da die betroffenen Personen einen Teil ihrer bisherigen Transferleistungen durch eigenes Erwerbseinkommen ersetzen." (Autorenreferat)

[55-F] Kirchmann, Andrea; Spermann, Alexander, Dr. (Bearbeitung); Kirchmann, Andrea; Spermann, Alexander, Dr. (Leitung): Evaluation des Bergsträßer Modells INHALT: Ziel des Bergsträßer Modells ist es, durch vermehrte Anreize sowohl auf Seiten der Sozialhilfeempfänger als auch auf Arbeitgeberseite einen schnellen und möglichst nachhaltigen Wiedereinstieg der Hilfeempfänger in Erwerbsarbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erzielen. Das IAW unterstützt den Kreis Bergstraße bei der Evaluation seines Modellprojekts. Zielsetzung der Evaluation ist es, festzustellen, inwieweit stärkere Anreize die Beschäftigungssituation im Kreis allgemein und für langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger im besonderen verbessern und ob eine Verringerung der Lohnnebenkosten neue Arbeitsplätze schafft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kreis Bergstraße METHODE: Evaluation des Konzepts durch die Bildung von Experiment- und Vergleichsgruppen DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 200; Auswahlverfahren: Zufall, Vergleichsbez.). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Erprobung und Umsetzung des Bergsträßer Modells. Unveröff. Zwischenberichte, März 2001 und März 2002. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-05 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: Kreis Bergstraße FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen) KONTAKT: Institution (Tel. 07071-98960)

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[56-F] Kirchmann, Andrea, Dipl.-Volksw.; Volkert, Jürgen, Dr.; Spermann, Alexander, PD Dr.; Dann, Sabine, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Kirchmann, Andrea, Dipl.-Volksw. (Leitung): Das Einstiegsgeld für langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger - ein Modellversuch in BadenWürttemberg INHALT: Wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs in Baden-Württemberg mit 9 Stadtund Landkreisen. Erarbeitung der Grundlagen hinsichtlich verbesserter Arbeitsanreize für Sozialhilfeempfänger; Vergleich mit ähnlichen Projekten und Erfahrungen im In- und Ausland. Konzeption konkreter Experimente auf kommunaler Ebene mit den Zielen: 1. verbesserte Arbeitsanreize für Sozialhilfeempfänger; 2. Integration und verbesserte Arbeitsmarktchancen der Empfänger; 3. Kostenentlastung der Kommunen. GEOGRAPHISCHER RAUM: ausgewählte Kreise in Baden-Württemberg METHODE: Analyse von Beschäftigungspotentialen (insbesondere bei einfachen Dienstleistungen) durch Sekundärdatenanalyse und Sonderauswertungen des Landesarbeitsamtes; Vergleich von bisherigen Erfahrungen und Varianten durch Literaturauswertung und Gespräche vor Ort; Erörterung optimaler Konzepte - für jeden Kreis einzeln - in Gruppengesprächen und Workshops; Bestandsaufnahme der Situation vor Ort durch eigene Erhebungen (Aktenanalyse); Diskussion der Ergebnisse auf Tagungen, Symposien und in Workshops. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Gruppen bestehend aus Entscheidungsträgern und Verantwortlichen für die Umsetzung der Konzepte - bedingt durch Teilnehmerkreis). Akten-, Dokumentenanalyse (mehrere tausend Sozialhilfeakten in den beteiligten Kreisen; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse masch.-lesbarer Daten (eigene und Sonderauswertungen zur Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt etc.; Bildung von Experiment- und Vergleichsgruppen, Matchingverfahren). VERÖFFENTLICHUNGEN: Spermann, Alexander: Varianten des "Einstiegsgeldes" für Langzeitarbeitslose für die experimentelle Einführung in Baden-Württemberg. in: Mitteilungen des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung, Jg. 26, 1998, 2, S. 4-8.+++Volkert, Jürgen: Sozialhilfe: bescheidene Unterstützung und staatliche Schwarzarbeitsanreize. in: ASU/ BJUNews, Jg. 14. 1998, Nr. 4, S. 20-21.+++Volkert, Jürgen: Soziale Dienste und Umverteilung in Deutschland. Berlin: Duncker & Humboldt 1999.+++Volkert, Jürgen: Das Einstiegsgeld für langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger - ein Modellversuch in Baden-Württemberg. in: Ludwig-Erhard-Stiftung (Hrsg.): Orientierungen zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 1999, H. 2, S. 29-33.+++Kirchmann, Andrea; Spermann, Alexander; Volkert, Jürgen: Modellversuch "Einstiegsgeld in Baden-Württemberg". in: Mitteilungen des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung, Jg. 28, 2000, H. 2, S. 15-22.+++Dann, Sabine; Kirchmann, Andrea; Spermann, Alexander; Volkert, Jürgen: Einstiegsgeld in Baden-Württemberg. Eine Zwischenbilanz des baden-württembergischen Modellversuchs zum Kombi-Einkommen. Hrsg. vom Sozialministerium Baden-Württemberg. Stuttgart 2001.+++Kirchmann, Andrea; Spermann, Alexander; Volkert, Jürgen: Modellversuch "Einstiegsgeld in Baden-Württemberg". Grundkonzeption, Varianten, erste Beobachtungen. in: Niedriglöhne statt Arbeitslosigkeit. Politik und Moderne, Bd. 2. Hrsg. von der Heinrich Böll Stiftung Bremen/ Mecklenburg-Vorpommern. 2001, S. 86-104.+++Dann, Sabine; Kirchmann, Andrea; Spermann, Alexander; Volkert, Jürgen (Hrsg.): Kombi-Einkommen - ein Weg aus der Sozialhilfe? Baden-Baden: Nomos 2002. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-02 ENDE: 2002-08 AUFTRAGGEBER: Land BadenWürttemberg Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen)

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KONTAKT: Leiterin (Tel. 07071-989633, e-mail: [email protected])

[57-L] Kittler, Klaus; Pape, Klaus (Hrsg.): Ausgrenzung und soziale Bewegungen: Dokumentation der Jahrestagung 1999 von ZEPRA (Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitslosenprojekte für Erwachsene in Niedersachsen), (Jahrestagung "Ausgrenzung und soziale Bewegungen", 1999, Rehburg-Loccum), Hamburg: VSA-Verl. 1999, 116 S., ISBN: 3-87975-754-2 (Standort: Bibl. Berufsakad. VillingenSchwenningen(31)-SBcq11) INHALT: "Stellen die Arbeitslosen eine soziale Bewegung dar oder macht Ausgrenzung durch Arbeitslosigkeit eher ohnmächtig? Massenarbeitslosigkeit gilt unumstritten als eines der drängendsten sozialen Probleme der Gegenwart. Weniger eindeutig zu beantworten ist die Frage, ob aus den Aktionen der Arbeitslosen eine 'Arbeitslosenbewegung' als ein Teil der neuen sozialen Bewegungen entstehen kann. Zwar sind die Arbeitslosenprojekte von Februar bis September 1998 immer wieder, jeweils am Tag der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktdaten, 'auf die Straße gegangen', um auf ihre Lebenssituation aufmerksam zu machen, doch nach einer Phase überrraschend großer Resonanz wichen auch diese Aktionen bald mühsamer Alltagsarbeit. Als Vorbild wurde des öfteren die französische Arbeitslosenbewegung beschworen, auch diese aber hat der französische Soziologe Pierre Bourdieu als eine eigentlich 'unmögliche' Bewegung charakterisiert. Gleichwohl ist weiter zu fragen, ob und wie gegen zunehmende Polarisierung, gegen die Ausgrenzung eines immer größer werdenden Teils der Bevölkerung (von Arbeit, Bildung, Gesundheit, Wohnung) vorgegangen werden kann. Allgemeiner: Ist soziale Bewegung überhaupt noch ein politischer Machtfaktor? Zu diesen Themen kamen 1999 in Loccum Praktikerinnen der sozialen Arbeit, Wissenschaftler und Vertreterinnen aus der Politik sowie Betroffene zusammen. Die Auswertung ihrer Diskussion wird mit diesem Buch vorgelegt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Kittler/ Klaus Pape: Vorwort (7-9); Ulrich Gransee: Eröffnung (10-12); Heidi Merk: Grußwort (13-16); Uwe Kantelhardt: Aktionstage der Arbeitslosen(-projekte) Teil 1: Vorgeschichte, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland (17-21); Angelika Beier: Aktionstage der Arbeitslosen(-projekte), Teil 2: Einschätzung und Folgen der Aktionstage (22-31); Dieter Kleine: Ausgrenzung, soziale Bewegung und Arbeitsmarktpolitik (32-41); Otto Lange: Ausgrenzung, soziale Bewegung und Kirchen (42-48); Axel Gerntke: Künftige Aufgaben gewerkschaftlicher Politik (49-58); Heiko Geiling: Große Tanker und kleine Boote: Über das Verhältnis von Politik, gesellschaftlichen (Groß-)Organisationen und sozialen Bewegungen (59-74); Politisches Podium: Soziale Bewegung und demokratische Gesellschaft: Geht die Macht wirklich vom Volk aus? (75-90); Barbara Dribbusch: Perspektiven im Medienzeitalter. Zur Wechselwirkung zwischen sozialen Bewegungen und Berichterstattung (91-97); Peter Szynka: Neuer Wein in alten Schläuchen? Community Organizing als Inspiration für die Arbeitslosenbewegung? (98-109); Klaus Pape: Ausgrenzung und soziale Bewegung - Schlussbetrachtungen (110-116).

[58-L] Klagge, Britta: Räumliche Disparitäten des Sozialhilfebezugs in Deutschland: ein Überblick, in: Raumforschung und Raumordnung, Jg. 59/2001, H. 4, S. 287-296

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INHALT: "Wirtschaftlicher und sozialer Strukturwandel in den letzten 30 Jahren haben die Entwicklung und Struktur der Armutsbevölkerung in Deutschland entscheidend beeinflusst. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit seit 1970 geht mit einer wachsenden Armut einher, die in dem Beitrag über den Bezug von Sozialhilfe operationalisiert wird. Neben Arbeitslosen haben sich im Zuge tiefgreifender demographischer Veränderungsprozesse insbesondere Ausländer und Kinder zu besonderen Risikogruppen der Armut entwickelt. Den Schwerpunkt des Beitrags bildet die Darstellung und empirische Analyse räumlicher Disparitäten des Sozialhilfebezugs; thematisiert werden neben dem West-Ost- und dem Nord-Süd-Gefälle der Stadt-LandGegensatz sowie innerstädtische Disparitäten. Wichtige Determinanten der bestehenden Disparitäten sind neben dem Anteil von Risikogruppen an der Bevölkerung auch politische Maßnahmen (insbesondere Arbeitsmarktpolitik in Ostdeutschland) und Unterschiede in Wertvorstellungen und Verhaltensweisen. Insgesamt ist das Muster der Disparitäten relativ stabil. Die größte Entwicklungsdynamik ist innerhalb Ostdeutschlands festzustellen, wo sich die Armutsdisparitäten zwischen Stadt und Land denen in Westdeutschland in den 1990er Jahren stark angeglichen haben." (Autorenreferat)

[59-L] Krappmann, Lothar: Ungleichheit der Interaktions- und Beziehungschancen in der Kinderwelt, in: Hans Rudolf Leu (Hrsg.): Sozialberichterstattung zu Lebenslagen von Kindern, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 67-78, ISBN: 3-8100-3488-6 INHALT: Der Autor beschreibt vier Bereiche des Soziallebens von Kindern, in denen sich sozialer Ausschluss, soziale Einflusslosigkeit und soziale Unterversorgung manifestieren: Gesundheitsbelastungen, unzureichende Anregung und eingeengte Erfahrungsmöglichkeiten, geringe Interaktions- und Beziehungsdichte sowie mangelhafte Ausstattung mit materiellen Gütern, die zum notwendigen Lebensstandard gehören. Er weist darauf hin, dass mangelnde Beziehungschancen zwar die Armutskonfiguration verschärfen können, dass hier aber auch eine umgekehrte Wirkung möglich ist, wenn Kinder aufgrund von sozialen Beziehungen eine reflexive Distanz zu ihrer Situation gewinnen und sich in ihrem Selbstwert gestärkt erfahren und dadurch Risiken, die durch andere Armutsaspekte entstehen, gemindert werden können. Der Autor schlägt auf dieser Grundlage eine Reihe von Indikatoren vor, mit denen die im gemeinsam gestalteten Sozialleben der Kinder enthaltenen Ressourcen für die Minderung von Armutsrisiken empirisch erfasst werden können. (ICI2)

[60-L] Krause, Peter: Einkommen in Deutschland: Entwicklung, Dynamik, permanente Verteilung und Redistribution, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 418-439, ISBN: 3-593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589) INHALT: Die trotz aller Schwierigkeiten bisher erreichte Angleichung der Lebensverhältnisse in den neuen Ländern an die in den alten Ländern hat insbesondere hinsichtlich der Markteinkommen, aber auch bei den verfügbaren Einkommen zu einer Zunahme der Ungleichheit der Verteilung in Ostdeutschland geführt. Demgegenüber verlief die Entwicklung in Westdeutschland seit Mitte der 80er Jahre uneinheitlich bei allerdings ebenfalls für die 90er Jahre insgesamt steigender Tendenz. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert diese Entwicklung an-

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hand der Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), das darüber hinaus die Entwicklung der permanenten Verteilung, der Einkommensdynamik und der Umverteilungswirkung staatlicher Maßnahmen untersucht. Ein zentrales Ergebnis ist, dass mit der Verlangsamung des Angleichungsprozesses in Ostdeutschland ein Rückgang der Dynamik in der Einkommensverteilung und dadurch eine Zunahme insbesondere der permanenten relativen Armut verbunden war. (ICA2)

[61-L] Kronauer, Martin: Die neue soziale Frage: Armut und Ausgrenzung in der Großstadt heute, in: Uwe-Jens Walther (Hrsg.): Soziale Stadt - Zwischenbilanzen : ein Programm auf dem Weg zur Sozialen Stadt?, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 45-55, ISBN: 3-8100-3592-0 INHALT: Eine neue soziale Frage beschäftigt Europa an der Schwelle zur Jahrhundertwende: die Rückkehr von Arbeitslosigkeit und Armut und ihre Verfestigung. Als drängende Problemlagen seit rund zwanzig Jahren verweisen sie auf weitreichende Veränderungen in den hoch entwickelten kapitalistischen Gesellschaften, die sich am deutlichsten in Großstädten zeigen. Der Autor skizziert zunächst den Wandel der "sozialen Frage" und die Entwicklungslinien von der Armut zur Ausgrenzung. Anschließend geht er kurz auf die Frage ein, was der Ausgrenzungsbegriff für die Analyse von benachteiligten Wohnquartieren und im Hinblick auf das Programm "Soziale Stadt" leisten kann. Er bezieht sich dabei auf einige empirische Befunde, die in einer Untersuchung in zwei Stadtvierteln Hamburgs gewonnen worden sind. (ICI2)

[62-L] Kuhle, Holger: Neue Formen sozialer Ausgrenzung: sozioökonomischer Wandel in zwei Metropolen, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 359), Frankfurt am Main: P. Lang 2001, 286 S., ISBN: 3-631-38180-8 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5799) INHALT: "Neue Formen sozialer und räumlicher Ausgrenzung stellen ein politisch und soziologisch höchst aktuelles Thema dar. In der Pariser Region machen seit den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts immer wieder spektakuläre Proteste von desillusionierten arbeitslosen Jugendlichen von sich reden. Bis dies in Berlin geschieht, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Seit Anfang der neunziger Jahre bringen hier die laufenden Restrukturierungen der Arbeits- und Wohnungsmärkte Milieus der Ärmlichkeit mit Inseln der Ausgrenzung hervor. Auch in der Vergangenheit gab es Armut und benachteiligende Segregation. Was ist neu? Wie können diese Phänomene erfaßt werden? Welche Aufgaben muß eine Stadtpolitik heute bewältigen, um den Zerfall ihres gesamtstädtischen Zusammenhangs zu verhindern?" (Autorenreferat)

[63-L] Leclerque, Gregor: Die politische Repräsentation schwacher Interessen am Beispiel der Armutsbevölkerung, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 214-230, ISBN: 3-593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589)

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INHALT: Ein klassisches Ziel des Sozialstaat ist die Armutsvermeidung, ein Ziel, das - wie zahlreiche Untersuchungen zeigen - trotz eines hohen gesamtwirtschaftlichen Einkommensniveaus nicht erreicht ist. Der vorliegende Beitrag betrachtet aus der Sicht der Politischen Ökonomie die fehlende oder nur schwache Interessenvertretung der Betroffenen als wesentliche Ursache für das Andauern des Armutsproblems. Wesentlich sind hier - neben der geringen Ressourcenausstattung finanzieller wie personeller Art - Artikulations- und Organisationsprobleme und eine damit verbundene geringe "Kampagnenfähigkeit". Darüber hinaus verhindern aber auch die subjektiven Probleme, wie z.B. die Scheu, sich zur eigenen Armut zu bekennen, eine Artikulation der eigenen Interessen. "Advokatorische Interessenvertretungen" durch Nichtbetroffene können zu einer Stärkung der Belange der Armutsbevölkerung beitragen. Obwohl dabei aus theoretischer Sicht die Gefahr einer Instrumentalisierung der Schwachen für andere Interessen besteht, liegt ein Auftrag für die Sozialverbände darin, der Armut eine lautere Stimme zu geben. (ICA2)

[64-F] Lehmkühler, Stephanie, Dr.oec.troph. (Bearbeitung); Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof.Dr.oec.troph. (Leitung); Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof.Dr.oec.troph. (Betreuung): Die Gießener Ernährungsstudie über das Ernährungsverhalten von Armutshaushalten (GESA) - qualitative Fallstudien INHALT: Analyse des Ernährungsverhaltens (Einkaufsverhalten, Struktur des privaten Verbrauchs etc.) von Armutshaushalten unter Berücksichtigung der sozialökonomischen Lebenslage und ihrer subjektiven Bewertung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gießen, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Qualitativer Forschungsansatz anhand von 15 Fallstudien. Methodenmix (z.B. leitfadengeführte Interviews, Einkaufsprotokolle, teilnehmende Beobachtungen etc.). Untersuchungsdesign: Fallstudien DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 15; Familien mit niedrigem Einkommen in einem ehemaligen Brennpunkt der Stadt Gießen; Auswahlverfahren: Quota). Einkaufsprotokolle (Stichprobe: 6; Familien mit niedrigem Einkommen in einem ehemaligen Brennpunkt der Stadt Gießen; Auswahlverfahren: gezielt). Experteninterviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lehmkühler, S.; Leonhäuser, I.-U.: Untersuchung des Ernährungsverhaltens von ausgewählten Familien mit vermindertem Einkommen in Gießen (Feld: "Gummiinsel"). Forschungsbericht. Hrsg. v. Magistrat der Universität Gießen. Gießen 1998.+++Dies.: Das Ernährungsverhalten von ausgewählten Familien mit vermindertem Einkommen in Gießen. Eine qualitative Studie. in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Jg. 47, 1999, H. 2, S. 86-92.+++Dies.: Ernährungsverhalten von Familien mit Niedrigeinkommen. Abstract zum Kongreß der DGE in Stuttgart-Hohenheim, März 1999. in: Zeitschrift für Ernährungswissenschaft, Bd. 37, 1999, H. 1.+++Lehmkühler, S.; Leonhäuser, I.-U.: Nutritional behaviour of low income families. Abstract zum XIXth International Federation for Home Economics (IFHE) Congress 24-29 July 2000 in Accra. in: Groot-Marcus, J.P. (ed.): A new century: focus on the future. The expanding role of Home Economics. Abstracts Research Presentations. Accra Ghana 2000, p. 34.+++Lehmkühler, S.: Die Gießener Ernährungsstudie über das Ernährungsverhalten von Armutshaushalten (GESA). Abstract zur 22. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten e.V. (AGEV), Bonn 2000.+++Dies.: Was bedeutet es, sich mit wenig Geld zu ernähren? Ergebnisse einer Untersuchung in einem Gießener sozialen Brennpunkt. in: Dokumentation Suppenküche im Schla-

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raffenland. Hrsg. Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V., Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) - Sektion Niedersachsen e.V. Hannover 2000.+++Lehmkühler, S.; Leonhäuser, I.-U.: Armutsprävention durch Stärkung von Ernährungskompetenzen. in: Proceedings of the German Nutrition Society, Vol. 2. Abstracts zum 37. Wissenschaftlichen Kongress, Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (Hrsg.) in Bonn, März 2000.+++Lehmkühler, S.: Ernährung und Armut - eine Standortbestimmung. Abstract zur Fachtagung "Suppenküchen im Schlaraffenland - Ernährung von Kindern und Familien in Armut?" Hannover, März 2000.+++Dies.: Armut und Ernährung. Bedeutung von Hauswirtschaft und Beratung. in: fundus: Fachmagazin für die Hauswirtschaft, Jg. 7, 2000, H. 4, S. 1415.+++Lehmkühler, S.; Leonhäuser, I.-U.: Gießener Ernährungsstudie über das Ernährungsverhalten von Armutshaushalten. in: Public Health Forum, Jg. 9, 2001, H. 31, S. 2628.+++Lehmkühler, S.: Die Gießener Ernährungsstudie über das Ernährungsverhalten von Armutshaushalten. in: Geene, R.; Gold, C.; Hans, C. (Hrsg.): Armut macht krank! T. 2. Materialien zur Gesundheitsförderung, Bd. 6. Berlin 2001, S. 105.+++Leonhäuser, I.-U.; Lehmkühler, S.: Ernährungsprobleme von Privathaushalten mit vermindertem Einkommen (Sozialhilfebezieher) - sozialökonomische und ernährungswissenschaftliche Aspekte. in: Lexikon der Ernährung, Bd. 2. Heidelberg u.a.: Spektrum Akad. Verl. 2001, S. 404-409. ARBEITSPAPIERE: Lehmkühler, S.: Die Gießener Ernährungsstudie über das Ernährungsverhalten von Armutshaushalten (GESA) - qualitative Fallstudien. Gießen, Univ., Diss., 2002. Siehe unter: http://bibd.uni-giessen.de/ghtm/2002/uni/d020125.htm . ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 1997-01 ENDE: 2002-07 AUFTRAGGEBER: Stadt Gießen Magistrat FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft Professur Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[65-L] Leutner, Bernd; Pluquett, Heidrun: Eine Reformpolitik unter Erfolgsdruck: strategisches Controlling durch prozeßbegleitende Evaluierung, in: Monika Alisch (Hrsg.) - 2-. durchges. Aufl.: Stadtteilmanagement : Voraussetzungen und Chancen für die soziale Stadt, Opladen: Leske u. Budrich, 2001, S. 131-150, ISBN: 38100-3217-4 (Standort: UB Bonn(5)-2001-4882) INHALT: Die Bewertung der Verfahren und Ergebnisse im Rahmen eines innovativen und dezentralen Stadtteilmanagements erfordert auch bei der Wirkungs- und Erfolgskontrolle innovative Konzepte und Methoden. Sie müssen den Zielvorgaben entsprechen und sind grundsätzlich umso komplexer anzulegen, je differenzierter die Programmziele formuliert und die Systeme ausgestaltet sind. Im vorliegenden Beitrag wird über ein solches neues Konzept der Erfolgskontrolle berichtet. Vorgestellt wird eine prozessbegleitende Evaluation, die für die laufende Berichterstattung über das Programm "Armutsbekämpfung in Hamburg" spezifisch entwickelt und zwischen 1994 und 1997 durchgeführt wurde. Die Autoren erläutern zunächst die Begriffe Evaluation, strategisches Controlling, Wirkungsanalyse und Erfolgskontrolle, um im Anschluss daran die Ziele und Ansätze sowie die Beobachtungs- und Erhebungsinstrumente der Programmevaluation zum sozialen Stadtteilmanagement in Hamburg näher darzustellen und zu bewerten. Auf dieser Grundlage leiten sie Erfolgsbedingungen einer systematischen Evaluation in innovativen Stadtentwicklungsprojekten ab. (ICI2)

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[66-L] Liebel, Manfred: Kinderarmut, Kinderarbeit und die Subjektperspektive von Kindheit, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 26/2002, H. 2/3 = Nr. 102/103, S. 9-35 (Standort: UuStB Köln(38)XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Unter europäischen Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern häufen sich seit einigen Jahren Vermutungen, dass sich die Lebensphase, die wir als Kindheit bezeichnen, in einem grundlegenden Umstrukturierungsprozess befindet. Es wird angenommen, dass das westlich-bürgerliche Muster einer als Schutzraum und soziales Moratorium konzipierten Kindheit nach und nach ersetzt wird durch eine Kindheit, die auf neue Weise in die Gesellschaft eingebunden ist und für die Kinder mehr Verantwortung und Partizipation mit sich bringt. Unter Bezug auf Arbeiten, die sich explizit den Phänomen der Kinderarmut und Kinderarbeit zuwenden, werden einige in diese Richtung gehende Annahmen diskutiert und insbesondere darauf befragt, welche Bedeutungen sie der Arbeit von Kindern beimessen. Abschließend wird gefragt, wie die mit dem konstatierten Wandel der Kindheit einhergehende Stärkung des Subjektstatus der Kinder im Kontext der Reorganisation gesellschaftlicher Produktions- und Reproduktionsprozesse zu beurteilen ist." (Autorenreferat)

[67-L] Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Hrsg.): Armut als Bedrohung: der soziale Zusammenhalt zerbricht ; ein Memorandum ; mit einer Einführung von Oskar Negt, (Kritische Interventionen, Nr. 7), Hannover: Offizin Verl. 2002, 120 S., ISBN: 3-930345-35-8 INHALT: "Zum ersten Mal in ihrer Geschichte legte die Bundesregierung im Jahre 2000 einen umfangreichen Armuts- und Reichtumsbericht vor. Doch wer festlegt, 'was Armut heute ist', kann notfalls den Schrecken der Statistik kleinrechnen. Was sich hinter kontrovers interpretierten Zahlenkolonnen verbirgt, sind Millionen Einzelschicksale ausgegrenzter Menschen, die als ein Skandalon der Überflussgesellschaft moralische Empörung hervorrufen. Der im Gegensatz zum schreienden Elend der Dritten Welt in den westlichen Industrieländern gebannt erscheinende Hunger sollte jedoch die Mittelschichten der neoliberalen Ellenbogengesellschaft nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Scheitern der Bekämpfung der neuen Formen der Armut unweigerlich Gewalt freisetzt und den gesellschaftlichen Frieden ernsthaft bedroht. Das vorliegende Memorandum prüft kritisch den Armutsbericht und bemüht sich um praktikable Alternativen für eine langfristige strukturelle Armutsbekämpfung." (Autorenreferat)

[68-L] Löffler, Berthold: Sozialhilfemissbrauch - (k)ein Ende der Legende?: eine empirische Untersuchung über den Missbrauch von Sozialhilfeleistungen, in: ZFSH, SGB: Sozialrecht in Deutschland und Europa, Jg. 40/2001, Nr. 7, S. 387-396 INHALT: Ziel der Untersuchung war es, Daten über den tatsächlichen Umfang des Phänomens Sozialhilfemissbrauch zu erfassen und Erkenntnisse über Wirkung und Wirksamkeit von Maßnahmen und Strategien gegen den Missbrauch bzw. seine Verhinderung zu gewinnen. Hierzu wurde in einem ersten Schritt eine Befragung von 45 Mitarbeitern der Sozialämter des Landkreises und der Stadt Ravensburg durchgeführt. In zweiten Schritt wurden Art, Umfang

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und Höhe des Sozialhilfemissbrauchs im Landkreis Ravensburg anhand aufgedeckter und vermuteter Fälle systematisch ermittelt. (IAB)

[69-L] Lutz, Ronald: Wohnungslose Frauen: zur gesellschaftlichen Konstruktion 'besonderer Lebenslagen', in: Veronika Hammer, Ronald Lutz (Hrsg.): Weibliche Lebenslagen und soziale Benachteiligung : theoretische Ansätze und empirische Beispiele, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2002, S. 341377, ISBN: 3-593-36924-9 INHALT: Der Verfasser entwickelt ein kulturtheoretisches Verständnis sozialer Ausgrenzung, das als prozesshaftes Verstehen an seinem Ende Marginalisierung und Verfestigung dieser Marginalisierung als Ausschluss aus sozialen Kontexten sowie Armut als Kulturmuster hat. Er gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung von Armut und sozialer Disziplinierung im Zuge der Ausbreitung der Lohnarbeit in den Städten des ausgehenden Mittelalters und den Typus des Vaganten. Vor diesem Hintergrund werden geschlechtsspezifischkulturelle Besonderheiten der Lebenslage wohnungsloser Frauen herausgearbeitet. Mit Hilfe des Konzepts der "besonderen Lebenslage" wird dabei deutlich gemacht, dass Probleme und Lösungswege dieser Gruppe von kulturell tradierten Bildern geprägt sind, die die Situation der Frauen genauso beeinflussen wie die soziale Benachteiligung und die Armut, die diese Situation hervorgerufen haben. (ICE2)

[70-L] Martinez, Rosa; Ayala, Luis; Ruiz-Huerta, Jesus: The impact of unemployment on inequality and poverty in OECD countries, in: The economics of transition : publ. for the European Bank for Reconstruction and Development, Vol. 9/2001, No. 2, S. 417-447 INHALT: Der Aufsatz präsentiert Ergebnisse einer Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, Einkommensungleichheit und Armut in ausgewählten OECD-Ländern, im einzelnen USA, UK, Australien, Kanada, Belgien, Dänemark, Frankreich, Spanien, Deutschland und die Niederlande. Die Daten stammen schwerpunktmäßig aus den 90er Jahren. (IAB)

[71-L] Müller, Marion; Paulgerg-Muschiol, Larissa von: Wohnungslosigkeit und Straffälligkeit: erklärt die Situation alles?, in: Martina Althoff, Helga Cremer-Schäfer, Gabriele Löschper, Herbert Reinke, Gerlinda Smaus (Hrsg.): Integration und Ausschließung : Kriminalpolitik und Kriminalität in Zeiten gesellschaftlicher Transformation, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2001, S. 160-182, ISBN: 3-7890-7405-5 (Standort: UuStB Köln(38)-27A8864) INHALT: Die Autorinnen gehen zunächst von der kritischen These aus, dass dem öffentlichmedialen und auch wissenschaftlichen Interesse an Armut ein Desinteresse an den Armen als Personen korrespondiert: Armut kommt als abstrakt-statistische Kategorie in den Blick, als Häufigkeitsziffer, als Sozialhilfequote usw. Ein Beispiel für dieses Desinteresse ist das Thema "Delinquenz und Kriminalisierung von wohnungslosen Personen". Die vorliegende Analyse ist durch die Forderung nach einer "street criminology" motiviert, die nicht wie die traditionelle Kriminologie "rückwärtsgewandt" nach ungünstigen Sozialisationsbedingungen

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sucht, sondern sich auf die Gegenwart, auf die aktuell vorhandenen Lebensbedingungen der Obdachlosen konzentriert. Die Autorinnen demonstrieren die Leistungsfähigkeit dieses "situationsbezogenen" Erklärungsansatzes durch die Analyse der Coping-Strategien wohnungsloser Personen, um so eine adäquatere Annäherung an den komplexen Zusammenhang zwischen Wohnungslosigkeit und Straffälligkeit zu finden. (ICA)

[72-L] Nollmann, Gerd; Strasser, Hermann: Armut und Reichtum in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2002, B 29/30, S. 20-28 (Standort: http://www.bpb.de/publikationen/TIKE8T,0,0,Armut_und_Reichtum_in_Deutschland.html; UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Nicht selten wird behauptet, dass die sich weltweit wieder öffnende Kluft zwischen Arm und Reich den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährde. Von der ungleichen Armutsund Reichtumsverteilung kann man jedoch nicht direkt auf einen Kampf zwischen Arm und Reich schließen. Der Beitrag legt zunächst die Dimensionen von Armut und Reichtum in Deutschland dar und diskutiert, wie in unserer Gesellschaft ihre Verteilung erlebt wird. Erst dann erhält man Hinweise auf mögliche soziale Auseinandersetzungen. Während Verteilungskonflikte um Einkommen im institutionalisierten Tarifkonflikt entschärft werden, existiert in unserer Gesellschaft kein Schauplatz für Kämpfe um Vermögensverteilungen. Politische Konfliktöffentlichkeiten dienen heute zwar als Ausdrucksbahn für vielfältige Ansprüche des Bürgers, lassen diese jedoch meistens leer laufen." (Autorenreferat)

[73-F] Normann, Konstantin von, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Kutsch, Thomas, Prof.Dr. (Leitung); Kutsch, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Soziale Dienstleistung im Ernährungsbereich: die Deutschen Tafeln. Eine empirische Längsschnittstudie zu einem innovativen Unterstützungsmodell für hilfsbedürftige Bevölkerungsgruppen INHALT: Die Tafeln Deutschlands haben es sich zur Aufgabe gemacht, Bedürftige mit Nahrungsmitteln, die verzehrfähig, aber nicht marktfähig sind, zu versorgen (z.B. Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist; Brot vom Vortag; Obst/ Gemüse, das im Großmarkt keinen Abnehmer gefunden hat). Das von der Robert Bosch Stuftung geförderte Forschungsvorhaben beschreibt zunächst die Entstehung und die bisherige Entwicklung der Tafeln in Deutschland. Auf der Grundlage der zu Organisationsprofilen, Mitarbeiter-, Sponsoren- sowie Klientenprofilen aggregierten Erhebungsdaten sollen dann Trends in der Entwicklung der Tafeln beschrieben und beurteilt werden. Das Forschungsvorhaben soll die Arbeit der Tafeln wissenschaftlich analysieren, die Dynamik in der Entwicklung verfolgen und die Selbstevaluation der Organisation unterstützen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 250; Leiter und Leiterinnen sowie Mitarbeiter der Tafeln; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Leiter und Leiterinnen der Tafeln; Auswahlverfahren: bewußt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Normann, K.v.: Die Tafel: eine neue Organisation etabliert sich im Nonprofit-Sektor. in: Schauer, R.; Purtschert, R.; Witt, D. (Hrsg.): Nonprofit-Orga-

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nisationen und gesellschaftliche Entwicklung: Spannungsfeld zwischen Mission und Ökonomie. Anspruch und Wirklichkeit. 2002, S. 299-312.+++Ders.: Ernährungsarmut in Deutschland - Problemaufriss und Handlungsfeld für die Tafeln. in: Ernährung im Fokus, 2, 2002, H. 1, S. 5-9.+++Ders.: Lebensmittel für bedürftige Menschen. Die Arbeit der Tafeln in Deutschland. in: Ländlicher Raum - Zeitschrift der Agrarsozialen Gesellschaft e.V., 52, 2001, H. 2, S. 38-41. ART: Dissertation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1998-07 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH INSTITUTION: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie (Nußallee 21, 53115 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0228-73-3775, e-mail: [email protected])

[74-F] Ostner, Ilona, Prof.Dr.; Lessenich, Stephan, Dr. (Leitung): Soziale Mindestsicherung in Europa - Konvergenz der Ziele, Divergenz der Lösungen INHALT: Das Projekt untersucht normative Begründungen für Mindestsicherungen, deren Ausgestaltung in verschiedenen EU-Ländern sowie deren strategische Bedeutung imRahmen der politischen Ökonomie eines Landes. So sind Mindestsicherungen - z.B. kombiniert mit Niedriglöhnen ("Kombilohn", Earned Income Tax Credit) oder als Mindestsicherung im Alter inzwischen Bestandteil von Strategien, die auf Beschäftigungsprobleme und die sinkende Funktionsfähigkeit bestehender sozialer Sicherungssysteme reagieren. Im Berichtszeitraum konzentrierte sich die Forschung auf den Vergleich von Mindestsicherungspolitiken in verschiedenen Ländern und hier insbesondere auf die institutionellen Ineffizienzen, auf die diese Politiken reagier(t)en. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa VERÖFFENTLICHUNGEN: Lessenich, Stephan: Short cuts and wrong tracks on the long march to basic income: debating social policy reform in Germany. in: Veen, Robert van der; Groot, Loek (Hrsg.): Basic income on the agenda. Amsterdam: Amsterdam Univ. Pr. 2000, S. 247-256.+++Ostner, Ilona: Soziale Mindestsicherungen und Beschäftigungsförderung in Europa - Konvergenz der Ziele, Divergenz der Lösungen. in: Schneider, Hilmar (Hrsg.): Europas Zukunft als Sozialstaat. Baden-Baden: Nomos 2000, S. 67-83.+++Ostner, Ilona: Minima sociaux et incitation a l'emploi en Europe: convergence des objectifs, divergence des moyens. in: Lien Social et Politiques, 1999, Nr. 42, S. 13-23. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialpolitik (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0551-39-7243, e-mail: [email protected]); Leiter (Tel. 0551-39-7154, e-mail: [email protected])

[75-L] Otto, Birgit; Spieß, Katharina C.: Die Grüne Kindergrundsicherung: welche Familien würden davon profitieren und in welchem Maße?, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 51/2002, H. 5, S. 111-118 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Nach den Ergebnissen des ersten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung ist das Armutsrisiko von Kindern unter 18 Jahren wesentlich höher als das anderer Gruppen. Um die überdurchschnittlich hohe Sozialhilfequote von Kindern zu senken, regten Bündnis 90/Die Grünen deshalb im Frühjahr 2001 die Einführung einer sogenannten Kindergrundsicherung an. Über einen einkommensabhängigen monatlichen Kindergeldzuschlag von maximal 102 Euro pro Kind soll das Existenzminimum von Kindern unter 18 Jahren abgesichert werden. In einer früheren Analyse wurden die Kosten eines solchen Kindergeldzuschlags mit den Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) aus dem Jahr 1999 simuliert. Aufbauend auf diesen Analysen wird im vorliegenden Beitrag die Zusammensetzung der potentiell anspruchsberechtigten Familienhaushalte sowie das Ausmaß der Veränderung ihrer Wohlfahrtsposition durch die "grüne" Kindergrundsicherung dargestellt. Die Untersuchungen zur Wohlfahrtsposition von Familienhaushalten mit und ohne grüne Kindergrundsicherung zeigen insgesamt, dass die Kindergrundsicherung zu einer wesentlichen Reduktion der Einkommensarmut führt. Es darf dabei aber nicht vergessen werden, dass die Ursachen für Familienarmut, wie z. B. eine nicht vorhandene oder zu geringe Erwerbsarbeit, durch die Kindergrundsicherung nicht beseitigt werden. (ICA2)

[76-F] Puhlmann, Andreas, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Holz, Gerda, Dipl.-Pol. (Leitung): Armut im Kindesalter III INHALT: Bedeutung und Folgen von Armut bei zehnjährigen Kindern, Armutsbewältigung im Querschnitt 2003/2004 (Eltern- und Kinderbefragungen); Analyse der Entwicklung der betroffenen Kinder im Längsschnitt 1999 bis 2003/2004 vom Kindergarten bis zum Abschluss der Grundschule (6. bis 10. Lebensjahr); Verknüpfung mit der Ersterhebung (1997-2000) und der Vertiefungsstudie (2000-2002) des ISS. ZEITRAUM: 1999 bis 2003/2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Lebenslagenansatz (Dimensionen: materielle, soziale, kulturelle und gesundheitliche Lage des Kindes) unter Berücksichtigung der ökonomischen Situation der Eltern. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; zehnjährige Kinder -Geburtsjahrgang 1993- beim Übergang in die Sekundarstufe; Auswahlverfahren: inhaltliche Auswahl analog Vorstudie). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 893; Auswahlverfahren: Methodenmix -Zufall, Quota- analog Vorstudie). Fallstudien. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V. (Am Stockborn 5-7, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiterin (Tel. 069-95789131, e-mail: [email protected])

[77-L] Rentzsch, Doris; Olk, Thomas: Analyse der Startbedingungen des Lebensverlaufs nach der Sozialhilfe: Ergebnisse der Lebenslageuntersuchung ehemaliger Sozialhilfeempfänger(innen) in Halle/S., in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 48/2002, H. 3, S. 279-305 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Mit der Lebenslagenuntersuchung in Halle/Saale soll geprüft werden, welche Perspektiven für Sozialhilfeabgänger(innen) in Ostdeutschland aufgrund der tatsächlich vorhandenen Lebenslagen zu erwarten sind. Anhand der Sozialhilfe-Abgangskohorte 1999/2000 sollte eine empirisch gestützte Begründung dafür erarbeitet werden, ob bzw. inwieweit nach dem Ausstieg aus der Sozialhilfe Armut überwunden ist. Forschungsleitend ist die Frage, ob im Anschluss an die Sozialhilfe von einer "Normallage" oder einer "Problemlage" zu sprechen ist und inwieweit sich eine allgemeine Stabilisierung der Lebenslage abzeichnet. Die Autoren stellen ausgewählte Ergebnisse der Studie vor, die sich auf die sozio-demographischen Merkmale und die Vorgeschichte der Befragten, auf das Einkommensniveau nach dem Sozialhilfebezug, die Versorgungslage in wichtigen Lebensbereichen und auf Veränderungen gegenüber der Zeit mit Sozialhilfe beziehen. Die Charakterisierung der Lebenslage ehemaliger Sozialhilfeempfänger(innen) in Ostdeutschland stimmt insgesamt wenig optimistisch: Den ca. 40% Aussteigern mit weitgehend an Normallagen angenäherten Lebensumständen stehen ca. 60% gegenüber, die sich in beträchtlichen Deprivationslagen befinden. (ICI2)

[78-F] Schlabs, Susanne (Bearbeitung): Schuldnerinnen - eine biografische Untersuchung. Eine qualitative Studie zu den Lebensverläufen von Frauen, die in Überschuldungssituationen geraten sind INHALT: Es gilt zu erforschen, wie Frauen zu Schuldnerinnen werden. Es geht um die biographische Erzählung solcher Frauen aus ihrer eigenen Perspektive heraus. Ein Ziel der Untersuchung soll sein, Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen der biographischen, sozialisatorischen Entwicklung, der Überschuldungssituation und den Erfahrungen mit Beratung zu gewinnen. Möglicherweise können die zu erwartenden Erkenntnisse aufzeigen, inwiefern es signifikante Ereignisse und Merkmale im Leben von Schuldnerinnen gibt, die sich als (verdeckter) Beginn krisenhafter Lebensverläufe mit späterer Ver- und Überschuldung identifizieren lassen. Vorstellbar wäre die präventive Nutzung der Erkenntnisse zur Erarbeitung von Lerneinheiten, um bereits im Schulalter den Erwerb von wirtschaftlicher und Haushaltsführungs-Kompetenz zu fördern. Da zusätzlich die Erfahrungen der Frauen mit der Beratung erfasst werden sollen, könnte sich eine Perspektive eröffnen, indem neue Beratungsansätze entwickelt werden. Das könnte bedeuten, dass die Qualifikation und die Professionalisierung der Beratungskräfte neue Impulse erfahren würden, aber auch modifizierte, bedürfnis- und adressatenadäquate Beratungsansätze entwickelt werden, die sich stärker an den Primärursachen der Problemsituation orientieren.Über die Interviews ist ein Einblick in die psychische und physische Verfassung der Schuldnerin-nen zu erhalten, was die Dimensionen der Problemlage erhellt und Handlungsbedarf auch in dieser Hinsicht offensichtlich macht (z.B. Schulden als Ursache von Gewalttaten, Beziehungskrisen o.ä.). METHODE: Die Studie soll in den Passagen des Biographieverlaufs ansetzen, die weit vor dem Stadium des Lebenslaufes, wo der Schuldnerstatus bereits determiniert ist, liegen. Die Studie will sich mittels biographischer Forschung strukturierenden Lebensereignissen und Handlungsmustern betroffener Frauen widmen. Bereits die Erfassung der biographischen Verläufe an sich stellt damit in diesem Feld eine Besonderheit dar und kann als eine wesentliche Innovation bezeichnet werden. Die methodologische Vorgehensweise basiert auf dem Instrumentarium des narrativen Interviews. Überdies sollen wichtige Zusatzinformationen in einem Datenbogen erfasst werden.Die Auswahl der Befragten erfolgt auf der Basis des "theoretical sampling". Zusätzlich soll die Methode der "analytischen Induktion" Anwendung finden. Es sollen ca. 20 Einzelinterviews zum biographischen Verlauf der überschuldeten Frauen durch-

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geführt werden. Die Auswertung wird der "strukturellen Beschreibung" nach Schütze (1977) folgen. Es wird zudem eine fallvergleichende Analyse vorgenommen. Die Biographie wird als soziales Konstrukt betrachtet. In der 1. Dimension stehen im Mittelpunkt der Auswertung die jeweiligen Lebensläufe, der wissenschaftliche Nachvollzug individueller Handlungsfiguren und die Identifikation von sozial determinierten Formen individuellen Lebens. Die vergleichende Analyse der Einzelfallstudien dient der Konsolidierung, der Modifizierung, der Spezifizierung der Daten und der Herausarbeitung eines Handlungsmusters und der Identifikation sozialer Determinanten, was wiederum Rückschlüsse auf soziale Tatbestände bzw. Realität erlaubt (2. Dimension). ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung; Land Sachsen-Anhalt Kultusministerium INSTITUTION: Promotionskolleg "Biographische Risiken und neue professionelle Herausforderungen" der Universität Halle und Magdeburg (Franckeplatz 1, Haus 6, 06099 Halle)

[79-F] Schlevogt, Vanessa, M.A.; Holz, Gerda (Bearbeitung): Evaluation des Modellprojektes "Kinderarmut - Überwindung und Vermeidung von Armutsfolgen bei Kindern und Familien in Monheim" INHALT: Das Modellprojekt der AWO zielt auf die Vermeidung der regulativen Auswirkungen von familiärer Armut auf die Lebenslage und Entwicklungschancen von Kindern in Monheim. Ziel der Evaluation des ISS ist die Analyse der Effektivität und Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen. Welche Konzepte wurden entwickelt und umgesetzt? Wurden die angestrebten Zielgruppen erreicht und die Maßnahmen im Stadtteil angenommen? Welche Rahmenbedingungen sind hilfreich? Welche Qualifikationen der Mitarbeiter sind notwendig? Wie werden die Maßnahmen mit weiteren Angeboten bzw. sozialen Diensten vernetzt im Hinblick auf eine kommende Strategie zur Armutsprävention? ZEITRAUM: 20022004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Monheim bei Köln METHODE: Experimentierende Evaluation und wissenschaftliche Begleitung (Datenanalyse und Entwicklung von Handlungsempfehlungen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (fortlaufend bezogen auf die Stadt Monheim, insbesondere im Berliner Viertel, Daten im Kinder- und Jugendhilfebereich, Sozialstrukturdaten). Beobachtung, teilnehmend (fortlaufende Teilnahme an Gremien, Mitglied der Lenkungsgruppe des Modellprojekts). Qualitatives Interview (Akteure des Berliner Viertels, Träger sozialer Dienste etc. -fortlaufend-). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (fortlaufend). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Berichte von Forschungseinrichtungen über Monheim). Projektgespräche. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Niederrhein e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V. (Am Stockborn 5-7, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Schlevogt, Vanessa (Tel. 069-95789-116, e-mail: [email protected])

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[80-L] Schlothfeldt, Stephan: Zur Relevanz sozialer Vergleiche für normative Gerechtigkeitstheorien: normative und empirische Aspekte der Begründung sozialer Mindestausstattungen, in: Stefan Liebig, Holger Lengfeld (Hrsg.): Interdisziplinäre Gerechtigkeitsforschung : zur Verknüpfung empirischer und normativer Perspektiven, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2002, S. 155-184, ISBN: 3-59337012-3 INHALT: Der Verfasser setzt sich aus normativer Sicht mit der Frage auseinander, welche Relevanz sozialen Vergleichen in Hinblick auf normative Theorien der Verteilungsgerechtigkeit zukommt. Im Mittelpunkt steht dabei die Rechtfertigung sozialer Mindestausstattung und die Rolle sozialer Vergleiche (Güterausstattung im Verhältnis zum Durchschnitt der Bevölkerung) in diesem Zusammenhang. Der Verfasser setzt sich unter Rückgriff auf Rawls und Dworkin zunächst mit der Bedeutung sozialer Vergleiche für Gerechtigkeitstheorien im Allgemeinen auseinander. In Auseinandersetzung mit Sens theoretischer Konzeption elementarer Funktionsweisen wird dann gezeigt, inwieweit Begründung und inhaltliche Ausgestaltung sozialer Mindeststandards auf soziale Vergleiche mit dem Durchschnitt oder der Mehrheit der Bevölkerung angewiesen sind. Sodann wird gefragt, ob die sozialpsychologische Theorie der relativen Deprivation, die Zufriedenheits- oder die Armutsforschung einen theoretischen Rahmen und konkrete Untersuchungsergebnisse aufzuweisen haben, die den zuvor konstatierten Bedarf an empirischen Ergebnissen decken können. Abschließend werden Möglichkeiten und Probleme einer empirischen Überprüfung der postulierten Sachverhalte erörtert. (ICE2)

[81-L] Schmid, Volker (Hrsg.): Verwahrlosung - Devianz - antisoziale Tendenz: Stränge zwischen Sozial- und Sonderpädagogik, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2001, 243 S., ISBN: 3-7841-1366-4 (Standort: THB Aachen(82)-Kb7985) INHALT: "Die Beiträge dieses Bandes nehmen einen Begriff - Verwahrlosung - wieder auf, der über längere Zeit aus der erziehungswissenschaftlichen Debatte verschwunden war. Es geht um jene Gruppen von Jugendlichen, deren Gemeinsames sich am besten bestimmen lässt aus der Sicht der mit ihnen arbeitenden Sozial- und SonderpädagogInnen. Bei ihnen wecken die Jugendlichen, von denen in diesem Band die Rede ist, durchweg heftige Affekte von Ärger und Wut, rufen sie Gefühle von Verzweiflung und Scheitern hervor. Die begriffliche Trias Verwahrlosung - Devianz - antisoziale Tendenz - spiegelt die Begriffsnot, wenn es darum geht, einen klassischen Kernbereich des sozialpädagogischen wie auch des sonderpädagogischen Handlungsfeldes unter einer gemeinsamen theoretischen Perspektive phänomenbezogen zu fassen. Diese Zusammenschau kann durch die verstehende Sichtweise der psychoanalytischen Pädagogik gelingen. Sie stellt diese schlimmen Jugendlichen als erlebende Personen/ Subjekte ins Zentrum und führt damit die Perspektive wieder ein, die durch die soziologische Debatte um Devianz und abweichendes Verhalten verloren gegangen schien. Unter fallbezogenen Gesichtspunkten nähern sich die Beiträge dieses Bandes der komplexen äußeren wie inneren psychischen Realität von 'Verwahrlosten', deren 'antisoziale Tendenz' es zu verstehen gilt als einen psychischen Wegweiser in Richtung auf nicht-deviante Formen der Lebensbewältigung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kapitel I. Verwahrlosung in den Perspektiven von Sozialpädagogik und Psychoanalyse: Günther Bittner: Verwahrlosung. Devianz, antisoziale Tendenz (16-34); Hans Thiersch: Lebensweltbezug, Biographie und Verwahrlosung (35-48); Jürgen Körner: Die Fiktionalität des psychoanalytischen und des sozial-

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pädagogischen Dialogs (49-58); Kapitel II. August Aichhorn: Ein Klassiker wird neu gesichtet: Achim Perner: Der Ort der Verwahrlosung in der psychoanalytischen Theorie bei A. Aichhorn (60-79); Hilde Kipp: Das Fehlen von Trauer in der Ätiologie von Verwahrlosung (80-103); Reinhart Hörster: Das Methodenproblem sozialer Bildung im pädagogischen Experiment. Zum praxeologisch empirischen Gehalt von August Aichhorns Aggressivenbericht (104-117); Volker Fröhlich: 'Was hätten wir nicht noch alles mit einander gemacht ohne Hitler ...'. August Aichhorns Verbindungen zu Anna Freud im Lichte ihres Briefwechsels von 1945-1949 (118-143); Kapitel III. Pädagogische Zugänge zu Wut und Aggression: Leendert F. Groenendijk: Analytische Aufklärung statt Prügel. Wilhelm Stekel und die Überwindung der 'Erziehung zur Grausamkeit' (146-171); Margret Dörr: 'Da sitzt die einfach auf meinem Schoß'! Zum 'szenischen Verstehen' einer Alltagsbegebenheit (172-188); Luise WinterhagerSchmid: Angst, Aggression und Pseudoautonomie in der männlichen Pubertätsentwicklung. Auswertung eines narrativen Interviews mit einem 15-jährigen Hauptschüler (189-207); Evelyn Heinemann: Psychoanalytische Pädagogik mit aggressiven Kindern und Jugendlichen (208-216); Burkhard Müller und Volker Schmid: Der sozialpädagogische und der sonderpädagogische Blick auf deviante Jugendliche: Kasuistische Analysen (217-240).

[82-F] Schweikart, Rudolf, Prof.Dr.; Stock, Lothar, Prof.Dr. (Bearbeitung): Hilfebedarf von Klienten der Wohnungslosenhilfe INHALT: 1. Wirkungsweisen der bisherigen Angebote (Vollerhebung); 2. Qualitätskriterien und Steuerungspotentiale (Vollerhebung). Generelle Fragestellung: Versorgungsqualität des gesamten Hilfesystems für wohnungslose Personen in Leipzig. ZEITRAUM: 2002 (Mai bis September) GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Leipzig METHODE: Zu 1. Ist-Stand-Analyse mit leitfadengestützten Interviews; zu 2. ex-ante Evaluation der Veränderung von Zuständigkeiten und Trägerschaften. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 21; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Einrichtungen für wohnungslose Personen sowie der damit in der Stadtverwaltung befassten Behörden, z.B. Sozialamt, ASD; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 25; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Einrichtungen für wohnungslose Personen sowie der damit in der Stadtverwaltung befassten Behörden, z.B. Sozialamt, ASD; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schweikart, Rudolf; Stock, Lothar; Hradetzky, Grit; Kramer, Martina: Forschungsprojekt zur Bedarfslage und zu Qualitätskriterien der Wohnungslosenhilfe. Abschlußbericht zum Teilmodul "Qualitätskriterien und Steuerungspotenziale". Leipzig 2002.+++Stock, Lothar; Kramer, Martina: Forschungsprojekt zur Wohnungslosenhilfe in Leipzig. Zwischenbericht "Wirkungsweisen der bisherigen Angebote". Leipzig 2002. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-05 ENDE: 2002-09 AUFTRAGGEBER: Stadt Leipzig Dezernat 05 Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft (Postfach 300066, 04251 Leipzig) KONTAKT: Stock, Lothar (Prof.Dr. Tel. 0341-3076-4309, e-mail: [email protected])

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[83-L] Schwientek, Hubert: Sozialhilfe in Berlin 2000, in: Berliner Statistik : Statistische Monatsschrift, Jg. 55/2001, H. 12, S. 542-548 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn459/2; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ende des Jahres 2000 erhielten in Berlin insgesamt 265 818 Personen in 148 561 Haushalten Sozialhilfe im engeren Sinne (d.h. laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen). Nach der bisher höchsten Zahl von Hilfeempfängern (1998) war im Jahr 2000 das zweite Mal hintereinander ein Rückgang der Empfängerzahl zu verzeichnen (1999 um -3,2 v.H., 2000 um -2,5 v.H.). Die höchsten Sozialhilfequoten werden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, bei allein erziehenden Frauen und bei ausländischen Staatsangehörigen registriert. In dem ehemaligen westlichen Teil Berlins ist die Sozialhilfequote höher als im ehemaligen östlichen Teil. Im Durchschnitt wurden monatlich pro Haushalt 777 DM als laufende Hilfe zum Lebensunterhalt ausgezahlt. Die durchschnittliche Bezugsdauer lag bei 33 Monaten. Im Laufe des Jahres 2000 erhielten im Berlin 81 394 Personen Hilfe in besonderen Lebenslagen, das waren 1,5 v.H. mehr als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte waren Leistungen der Krankenhilfe. Im Jahr 2000 wurden in Berlin - gegenüber dem Vorjahr fast unverändert - insgesamt 3,6 Mrd. DM für Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz ausgegeben. Das sind pro Einwohner 1 061 DM." (Autorenreferat)

[84-F] Sing, Horst, Prof.Dr. (Leitung): Armenorientierte Empowermentansätze und -strategien im gesellschaftlichen Kontext INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt, Fak. für Soziale Arbeit, Professur für Sozialpolitik (85071 Eichstätt) KONTAKT: Leiter (Tel. 08421-93-1473, Fax: 08421-93-1773, e-mail: [email protected])

[85-F] Skoluda, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Holz, Gerda, Dipl.-Pol. (Leitung): Armut im Kindesalter II INHALT: Coping Eltern und Kinder in armen Familien; professionelle Unterstützung; materielle Situation und Lebenslage Kind, Vergleich nach 2 Jahren (1999 6jährige, 2001 8jährige). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Längschnitt (quantitativ); qualitative Fallstudien (vertiefend); Methodenmix. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Fallstudien: jeweils Kinder -8jährige-, Elternteil, evtl. Fachkraft, Sozialraumanalyse; Auswahlverfahren: inhaltliche Auswahl auf Basis vorheriger Befragung -N=900-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 180; Kinderbefragung -8jährige-, Elternbefragung; Auswahlverfahren: inhaltliche Auswahl auf Basis vorheriger Befragung -N=900-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-09 ENDE: 2002-08 AUFTRAGGEBER: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V. (Am Stockborn 5-7, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiterin (Tel. 069-95789131, e-mail: [email protected])

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[86-L] Solga, Heike: "Ausbildungslosigkeit" als soziales Stigma in Bildungsgesellschaften: ein soziologischer Erklärungsbeitrag für die wachsenden Arbeitsmarktprobleme von gering qualifizierten Personen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 54/2002, H. 3, S. 476-505 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag zeigt, dass eine rein ökonomische Erklärung der abnehmenden Beschäftigungschancen von gering Qualifizierten nicht ausreicht. Der gängigen Verdrängungsthese wird damit als notwendige Ergänzung die soziologische These der 'einschließenden Auslese mit Stigmatisierungseffekt' an die Seite gestellt. Es wird versucht nachzuweisen, dass 'Ausbildungslosigkeit' in Bildungsgesellschaften zu einem sozialen 'Stigma' geworden ist, das dazu führt, dass die heutigen Ausbildungslosen nicht nur von qualifizierten Personen auf einfache Arbeitsplätze verdrängt werden, sondern dass sie aufgrund von Fremd- und Selbstselektionsprozessen von den qualifizierten Arbeitsplätzen ausgeschlossen werden. Damit wird zusätzlich in Rechnung gestellt, dass gering Qualifizierte einerseits von den Beschäftigern von vornherein als 'normabweichende Minderheit' von den qualifizierten Arbeitsplätzen ausgeschlossen werden und sie sich andererseits in Vorwegnahme einer antizipierten Chancenlosigkeit und Diskreditierungsgefahr durch Nicht-Bewerbung für qualifizierte Arbeitsplätze selbst ausschließen. Die empirischen Analysen auf Basis der Daten der Deutschen Lebensverlaufsstudie des MPI für Bildungsforschung unterstützen die Relevanz der These der 'einschließenden Auslese mit Stigmatisierungseffekt'." (Autorenreferat)

[87-L] Spermann, Alexander: Negative Einkommensteuer, Lohnsubventionen und Langzeitarbeitslosigkeit, (Finanzwissenschaftliche Schriften, 104), Frankfurt am Main: P. Lang 2001, 207 S., ISBN: 3-631-36689-2 INHALT: "Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitsozialhilfebezug sind Kennzeichen struktureller Arbeitslosigkeit. Die leistungsfeindliche Ausgestaltung des Systems der Arbeitslosenunterstützung und der Sozialhilfe mit - ökonomisch betrachtet - exorbitant hohen 'Spitzensteuersätzen' auf die eigenen Verdienst von Hilfeempfängern trägt zur Verlängerung des Hilfebezugs bei. In dieser Arbeit werden Alternativen zum Status quo vorgestellt und kritisch diskutiert. Ein eigener Reformvorschlag - das Einstiegsgeld für Langzeitarbeitslose wird entwickelt. Das Einstiegsgeld wird seit 1999 in Modellversuchen in 16 Städten und Kreisen in BadenWürttemberg und Hessen in der Praxis getestet." (Autorenreferat)

[88-L] Steiner, Viktor; Jacobebbinghaus, Peter: Verteilungswirkungen der Subventionierung von Sozialbeiträgen im Niedriglohnbereich, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 618-646, ISBN: 3-593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589) INHALT: Der Beitrag erörtert einige Aspekte einer in der Beschäftigungspolitik vieldiskutierten Maßnahme - Lohnsubventionen im Niedriglohnbereich und speziell den Vorschlag der Zukunftskommission der Friedrich-Ebert-Stiftung zur degressiven Subventionierung von Sozialversicherungsbeiträgen. Die Autoren untersuchen die Wirkungen dieses Instruments allerdings nicht unter Arbeitsmarktgesichtspunkten - hier ergibt sich aus mehreren vorliegenden

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Analysen eine eher skeptische Beurteilung -, sondern unter verteilungspolitischen Aspekten. Empirische Basis ist das SOEP, das zur Abschätzung von Beschäftigungs- und Lohneffekten und für die Berechnung des Haushaltsnettoeinkommens herangezogen wird. Es zeigt sich, dass der größte Teil der Begünstigten bereits beschäftigt ist und nur ca. ein Zehntel des Zuschussvolumens an Haushalte fließt, die in relativer Einkommensarmut leben und bei denen ein Teil der Begünstigung durch die Einkommensanrechnung bei der Sozialhilfe und beim Wohngeld wieder aufgezehrt wird. Unter verteilungspolitischen Gesichtspunkten ist also eine zielgenauere Förderung unter Berücksichtigung des Haushaltseinkommens vorzuziehen. (ICA2)

[89-L] Strengmann-Kuhn, Wolfgang: Erwerbstätige Arme in den Ländern der Europäischen Union, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 463-485, ISBN: 3593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Armutsproblem, und zwar mit der speziellen Frage nach dem Ausmaß relativer Armut trotz Erwerbstätigkeit auf der europäischen Ebene. Auf der Basis des Europäischen Haushaltspanels von 1996 wird zeigt, dass EU-weit immerhin 10% der Bevölkerung in working poor-Haushalten lebt. Bezogen auf die Erwerbstätigenbevölkerung des jeweiligen Landes ergeben sich insbesondere für die südlichen Mitgliedsländer der EU und für Irland hohe, für Deutschland und Dänemark vergleichsweise geringe Armutsrisiken bei Erwerbstätigkeit. Entgegen verbreiteter Auffassung sind nicht vorwiegend Niedriglohnbezieher unter den working poor, sondern vollzeiterwerbstätige Männer, deren Arbeitseinkommen für sie selbst zwar ausreichend wäre, nicht aber zur Versorgung größerer Haushaltsgemeinschaften. Das Problem der Armut trotz Erwerbstätigkeit ist damit zumindest teilweise mit dem aus mehreren Studien bekannten Problem der Kinderarmut verbunden. (ICA2)

[90-L] Streuli, Elisa; Bauer, Tobias: Working Poor in der Schweiz, in: Die Volkswirtschaft : das Magazin für Wirtschaftspolitik, Jg. 74/2001, H. 8, S. 57-61 (Standort: UuStB Köln(38)-Sq219; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Erwerbsarbeit schützt nicht vor Armut. Im Laufe der Neunzigerjahre hat die Zahl der Working Poor in der Schweiz zugenommen. Besonders davon betroffen sind Personen mit ausländischer Nationalität, Frauen, Leute mit Kindern, mit geringer Ausbildung sowie Erwerbstätige in Tieflohnbranchen. Das geht aus einer im Auftrag des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS durchgeführten Studie hervor." (Autorenreferat)

[91-L] Strom, Jonas; Szadrowsky, Matthias; Wallimann, Isidor: Weg von der Armut durch soziokulturelle Integration: bei Sozialhilfeabhängigkeit, Alter und Behinderung, Bern: Haupt 2002, 172 S., ISBN: 3-258-06350-8

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INHALT: Ein Mensch, der einsam leben muss oder ausgegrenzt wird, verarmt soziokulturell. Die Studie zeigt die konzeptionellen Mängel des auf materielle Aspekte fixierten Umgangs mit Armut auf, indem sie die soziokulturellen Dimensionen von Armut in den Vordergrund rückt. Im ersten Teil wird theoretische Definitionsarbeit zu den für die Thematik der Studie zentralen Begriffen Armut und Soziokultur geleistet. Im zweiten Teil wird anhand von Literaturstudien und Expertenbefragungen untersucht, wie im organisierten Umgang mit Armut gedacht und gehandelt wird. Analysiert werden dabei drei staatliche und zwei private Organisationen, die im Bereich der Armutsbekämpfung tätig sind. Im letzten Teil werden, ausgehend von den Ergebnissen der Analyse, Empfehlungen für eine Armutsbekämpfung, die sich eine Förderung der soziokulturellen Integration zur zentralen Aufgabe macht, gegeben. (IAB)

[92-L] Süß, Waldemar: Policy-Analyse "Armut und Gesundheit": Berichterstattung und intersektorale Kooperation im Politik-Prozeß des Public Health Action Cycle, in: Monika Alisch (Hrsg.) - 2-. durchges. Aufl.: Stadtteilmanagement : Voraussetzungen und Chancen für die soziale Stadt, Opladen: Leske u. Budrich, 2001, S. 111-129, ISBN: 3-8100-3217-4 (Standort: UB Bonn(5)-2001-4882) INHALT: Der Autor berichtet über ein laufendes Forschungsprojekt an der Universität Hamburg, in welchem die Policy-Entwicklungen im Schnittfeld von Armut und Gesundheit untersucht werden. Das Projekt will einerseits Erkenntnisse über die Berichterstattung im Policy-Zyklus ("Public Health Action Cycle") für gesundheitsfördernde Politik im Zusammenspiel von sozialer Stadtentwicklung und Gesundheitsförderung gewinnen und andererseits die PolicyProzesse im Implementationsverlauf der Programme der Hamburger Gesundheitsförderungskonferenz (GfK) beobachten und analysieren. Dabei sollen Chancen und Barrieren intersektoraler Politik und Kooperation im Rahmen der Programmentwicklung und Implementation der "Querschnittpolicies" Armutsbekämpfung und Gesundheitsförderung ausgelotet werden. Ziel ist es, anhand der Ergebnisse ein Qualitätsraster bzw. einen Kriterienkatalog der idealtypischen Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung kommunaler Gesundheitsförderungsstrategien im Sinne intersektoraler Politik zu entwickeln. Eine übergreifende Orientierung bietet hierbei der theoretische Kontext der Policy- und Implementationsforschung. (ICI2)

[93-L] Unverzagt, Gerlinde; Hurrelmann, Klaus: Konsum-Kinder: was fehlt, wenn es an gar nichts fehlt, Freiburg im Breisgau: Herder 2001, 192 S., ISBN: 3-451-27581-3 (Standort: StUB Frankfurt(30)-13-156-32) INHALT: Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass Marktforscher längst eine sensible Grauzone auf der Schwelle vom Kind zum Jugendlichen ausgemacht haben, thematisiert das Buch die Konsumzwänge unserer westlichen Gesellschaft und die daraus folgenden Konsequenzen für das Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen. Im einzelnen geht es nicht nur um Gruppendruck und Konformitätszwang, was Markenartikel anbelangt, sondern auch um kompensatorischen und süchtigen Konsum, Kaufsucht und den Umgang mit Geld. Neben der Rolle des Geldes in der Familie werden zum Abschluss auch Geldnot und Armut in der Familie erörtert und deren Einfluss auf die Sozialisation der Kinder. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, dass Wohlbefinden nicht nur durch Geld oder ein hohes Gehalt erzeugt wird, eine Wahrheit, die leicht vergessen wird. Schwierige Lebensphasen enthalten zweifelsohne

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auch Chancen für persönliches Wachstum, weil sie die Aufmerksamkeit auf die eigenen Ressourcen lenken. (ICH)

[94-L] Völker, Wolfgang: Arbeit und soziale Verwundbarkeit, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau : SLR ; Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik, Gesellschaftspolitik, Jg. 25/2002, H. 44, S. 28-41 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05303; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wolfgang Völker diskutiert Ergebnisse einer Studie von Robert Castel, dessen Darstellung der Geschichte der Lohnarbeit und folgt dabei der Spur, mit der die soziale Frage mit gesellschaftlichen Spaltungsprozessen wie Zugangsmöglichkeiten zu Arbeit und gesellschaftlicher Gestaltung verknüpft wird. Einen wesentlichen Bezugspunkt von Gesellschaftspolitik sieht er demzufolge in den Debatten um soziale Ausgrenzung, den Konsequenzen für die Ausgegrenzten wie für die Gesellschaft insgesamt. Verbunden werden damit Probleme der gesellschaftlichen Zugehörigkeit, von Citizenship, und der Integration durch Lohnarbeit." (Autorenreferat)

[95-L] Walther, Uwe-Jens (Hrsg.): Soziale Stadt - Zwischenbilanzen: ein Programm auf dem Weg zur Sozialen Stadt?, Opladen: Leske u. Budrich 2002, 278 S., ISBN: 3-8100-3592-0 INHALT: "Mit dem Programm 'Die Soziale Stadt' reagiert der Staat auf Tendenzen sozialräumlicher Spaltung und Ausgrenzung. Es soll wirtschaftliche wie soziale Abwärtsspiralen stoppen, das Verwaltungshandeln wirksamer gestalten und bürgerschaftliche Potentiale mobilisieren. Der Band liefert erste Einschätzungen der neuen Praxis und diskutiert deutsche wie europäische Beispiele ebenso wie Veränderungen des Sozialstaats. Er präsentiert empirische Analysen und kritische Positionen der Stadtsoziologie als Zwischenbilanz zu einem aktuellen Handlungsfeld von Stadtpolitik und Stadtplanung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uwe-Jens Walther: Editorial - Über dieses Buch und seine Beiträge (7-19); Uwe-Jens Walther: Ambitionen und Ambivalenzen eines Programms. Die Soziale Stadt zwischen neuen Herausforderungen und alten Lösungen (23-43); Martin Kronauer: Die neue soziale Frage: Armut und Ausgrenzung in der Großstadt heute (45-55); Monika Alisch: Soziale Stadtentwicklung - Politik mit neuer Qualität (57-69); Hartmut Häußermann: Global, lokal, sozial. Von der Unteilbarkeit der Stadt (71-84); Andreas Kapphan: Das arme Berlin. Zu Entstehung und politischem Umgang mit Armutskonzentrationen (87-98); Johannes Boettner: Vom tapferen Schneiderlein und anderen Helden. Fallstricke des integrierten Handeln - Eine Evaluation (101-114); Christine Mussel: Nachhaltige Stadtteilentwicklung aushandeln? Politik und Planung der kleinen Schritte. Chancen und Grenzen einer inkrementalistischen Stadtentwicklung am Beispiel Kassels (117-130); Toralf Gonzalez: Handlungsperspektiven für Arbeit und Ausbildungam Hamburger Stadtrand (33-144); Herbert Schubert/ Holger Spieckermann: Aufbau von Netzwerken als Kernaufgabe des Quartiermanagements (147-162); Frederick Groeger: Quartieröffentlichkeit, Bewohnerbeteiligung und lokale Politik im 'Problemviertel': Eine Fallstudie (165-178); Volker Eick/ Britta Grell: Mit der Sozialen Stadt von Welfare zu Work? Zur Rolle von freien Trägern in der neuen Sozial- und Beschäftigungspolitik (181-192); Jürgen Krämer: Integration der 'Entbehrlichen'? Das Programm soziale Stadt in der Tradition der sozialpolitischen Stadtpolitik - (k)eine Polemik (195-207); Maurice Blanc: Strategies for the Social Re-

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generation of Disadvantaged Neighbourhoods in France (1977-2002) (211-227); Duncan Maclennan: Changing Neighbourhood Regeneration in Britain (229-249); Marcus Eltges: Die soziale Stadt und die Europäisierung der Stadtpolitik (251-263); Uwe-Jens Walther/ Simon Günter: Transnationales Wissen in Revitalisierungsstrategien - Informiert oder deformiert die Stadtpolitik der Europäischen Union? (265-275).

[96-F] Weizel, Ruth, Dipl.-Soz.Päd.; Romaus, Anja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Romaus, Rolf, Dipl.-Psych. (Leitung): Münchner Armutsbericht 2000 INHALT: Umfang, Struktur und Entwicklung der Armutsbevölkerung; Fortschreibung und Differenzierung der 1986 erstmals erfolgten und kontinuierlich fortgesetzten Berichterstattung zum Thema Armut. Schwerpunkt-Thema 2000: Kinderarmut; Bedeutung von Armut; betroffene Gruppen, familialer Kontext; Auswirkungen, Zusammenhänge; Armut und Gesundheit; das 'positive Extrem' der Einkommensverteilung: Reichtum - Umfang und Struktur. ZEITRAUM: (1986) 1995-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt München METHODE: Ungleichheitsforschung, Ressourcenkonzept und Lebenslagenansatz der Armutsforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; ExpertInnengespräche). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Amtliche Statistiken, Daten des Verwaltungsvollzugs, Re-analyse und Spezialauswertungen von Befragungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2002-08 AUFTRAGGEBER: Landeshauptstadt München Sozialreferat FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: GFS Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung (Landwehrstr. 37, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-260-4731, Fax: 089-265434, e-mail: [email protected])

[97-L] Weller, Christian E.; Hersch, Adam: The long and short of it: global liberalization, poverty and inequality, (ZEI Policy/ Working Papers, B 14), Bonn 2002, 28 S. (Standort: http://www.zei.de/download/zei_wp/B02-14.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht den Einfluss globaler Deregulierung auf Armut und Ungleichheit. Globale Deregulierung wird häufig als erfolgreiche Mittel zur Reduzierung von Armut und Ungleichheit angesehen, obwohl sich dies nicht wissenschaftlich belegen lässt. Zunehmende Ungleichheit innerhalb einzelner Länder ist weitverbreitet und die Einkommensunterschiede zwischen den Ländern nehmen zu. Die absolute Zahl der Menschen, die in Armut leben, nimmt zu, während die Verringerung der Armutsrate nur in geographisch isolierten Bereichen festzustellen ist. Kritiker der globalen Deregulierung haben herausgefunden, dass die in zunehmendem Masse deregulierten Handelsströme zu einer schlechteren Einkommensverteilung und unreguliertem Kapitalfluss führen, was besonders für die armen Gesellschaftsschichten schädlich ist. Unter Verwendung von Daten der Weltbank, des IWF und der UNO überprüfen die Autoren die Auswirkung der zunehmenden Deregulierung auf die Einkommen der Armen. Die Resultate zeigen, dass globale Deregulierung der Geschäfts- und Kapitalmärkte die Armen negativ berührt. Es wird deutlich, dass der Einkommensanteil der Armen im Allgemeinen in deregulierten und instabilen makroökonomischen Räumen zurück-

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geht. Die Autoren gehen demnach davon aus, dass Handelsströme in regulierterem Umfeld positive Auswirkungen auf das Wachstum haben und langfristig den Armen zu gute kommen. (ICDÜbers)

[98-L] Wolski-Prenger, Friedhelm: Arbeitslosenprojekte in der Bürgergesellschaft, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2002, H. 141/142, S. 629-640 (Standort: http://www.rosa-luxemburg-stiftung.de/Bib/uk/Archiv/141_142/141_142.pdf) INHALT: Der Autor diskutiert das Konzept der "Bürgergesellschaft", das zwar gegenwärtig in der politischen und sozialwissenschaftlichen Debatte Konjunktur hat, aber durch begriffliche Unschärfen und ein mangelndes übereinstimmendes Verständnis gekennzeichnet ist. Bereits die Frage, ob der Gemeinsinn eher unter "Bürgergesellschaft" oder unter "Zivilgesellschaft" firmieren soll, ist umstritten. Aus der Sicht von marginalisierten Arbeitslosen, die seit zwei Dekaden den sie betreffenden Diskurs im wesentlichen als Schuldzuweisung und sozialstaatliche Bestrafung wahrnehmen, macht die Attraktivität des Mottos "Bürgen für den Staat" auch dann misstrauisch, wenn Sozialabbau als Zielperspektive ausgeschlossen wird. Als Korrektiv zur gegenwärtigen Debatte entwirft der Autor die konkrete Utopie einer "inkludierenden Bürgergesellschaft", die der Logik der kapitalistischen Ökonomie eine soziale, rechtliche, ethisch-moralische und letztlich politische Logik des guten menschlichen Zusammenlebens gegenüberstellt. Er thematisiert in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Arbeitslosenprojekten als bürgerschaftliches Engagement gegen die finanziellen, sozialen und psychologischen Folgen der Arbeitslosigkeit. (ICI2)

[99-F] Woods, Dorian (Bearbeitung); Schmid, Josef, Prof.Dr. (Leitung): Der sozialökonomische Status alleinerziehender Mütter. Ein Vergleich der Sozialpolitik in Deutschland, USA, und Großbritannien INHALT: Dieses Projekt befasst sich mit der ökonomischen Lage alleinerziehender Mütter und der Rolle der Staatspolitik für die Verbindung von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit. Die Studie soll die Familienpolitik in Deutschland, den USA und Großbritannien genauer betrachten, um das ökonomische Risiko der alleinerziehenden Mütter zu verstehen. Dabei sollen folgende Forschungsfragen einen Leitenfaden bieten: Wie regulieren die Staaten USA, Deutschland und Großbritannien die ökonomische Lebenslage alleinerziehender Mütter? Wie beeinflussen die Staaten eine mögliche Integration der familiären Verpflichtungen und der Erwerbsarbeit für alleinerziehende Mütter? Alleinerziehende Mütter sind häufiger von Armut betroffen als andere Mütter, die Armutszeiten für sie sind länger und das Risiko einer dauerhaften Armut ist höher; auch in reichen Ländern wie Deutschland und den USA. Allein in skandinavischen Ländern wie Schweden sind Alleinerziehende nicht von Armut betroffen. Ein Untersuchungsbedarf der ökonomischen Lage von Alleinerziehenden ist vielfältig. Die Logik der Organisation der bezahlten und unbezahlten Arbeit in einem Staat möchte ich näher betrachten. Die Mutterschaftspolitik und andere staatliche Unterstützungen für Alleinerziehende könnten ein Maß der Stärke oder Schwäche des sozialen Status von Frauen mit Familie darstellen. Bisher ist sehr wenig darüber geforscht worden. In dieser Studie wird die staatlich geregelte Lage von alleinerziehenden Müttern in drei Wohlfahrtsstaaten untersucht. Ist die Verbindung von Familienarbeit und Erwerbsleben, ohne dass dies zu Armut führt, am ehesten

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in einem Modell möglich, an dem sich die Politik in Schweden orientiert? Ein ideales zukünftiges Bild integriert im Leben der BürgerInnen die Erwerbsarbeit, Pflegearbeit, gesellschaftliches Engagement, politische Teilnahme und das Knüpfen sozialer Beziehungen nach dem Idealbild des Wohlfahrtsstaates der Philosophin Nancy Fraser (1992). Die Unterschiede der jeweiligen nationalen Ideologie und Politik ermöglichen eine Evaluation entgegengesetzter Modelle und eine Aufdeckung negativer und positiver Aspekte der jeweiligen Modelle. Hypothese ist, dass das Armutsrisiko von alleinerziehenden Müttern in den Ländern am niedrigsten ist, die eine Familienpolitik haben, die es möglich macht, Versorgungsarbeit und Erwerbsarbeit zu vereinbaren. Ausgehend davon sollen Unterschiede erklärt werden, wie alleinerziehende Mütter als Haushaltsvorstand in der Politik bewertet werden und wie Familienarbeit als Verpflichtung jedes Bürgers angesehen wird. Wird die Erwerbsarbeit von Müttern in der Sozialpolitik unterstützt, oder ist die Politik ambivalent, ob Mütter Erwerbsarbeit nachgehen sollen? Wie werden die Kosten der Kindererziehung "sozialisiert" und welche Beiträge zur Familienarbeit sind anerkannt? Aufbauend auf die Ergebnisse, soll eine Theorie und ein Modell von sozialen Rechten entworfen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA, Großbritannien ART: gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. 01 Innen- und EU-Politik und Politische Theorie Prof.Dr. Schmid (Melanchthonstr. 36, 72074 Tübingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-29-74506, Fax: 030-25-3960, e-mail: [email protected])

2.1

Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[100-L] Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- (Hrsg.): Kompetenzentwicklung 2001: Tätigsein - Lernen - Innovation, (Kompetenzentwicklung, Bd. 6), Münster: Waxmann 2001, 417 S., ISBN: 3-8309-1117-3 (Standort: ULB Münster(6)-ZD6679) INHALT: "Berufliche Lernkultur und Lernstrukturen sind zunehmend wirtschaftliche Wettbewerbsfaktoren und gesellschaftliche Standortbedingungen, da effizientes Lernen maßgeblich über Innovation und Transformation entscheidet. Vor diesem Hintergrund ist es erforderlich, die bestehenden beruflichen Weiterbildungsvorstellungen, die Lernziele, Lernwege und Lernorte, zu überdenken. Mit dem interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprogramm 'Lernkultur Kompetenzentwicklung', das in den Jahren 2001 bis 2007 durchgeführt wird, wird den Fragen des Aufbaus einer neuen Lernkultur, die sich durch Pluralität von Lernformen auszeichnet und ihr optimales Zusammenwirken ermöglicht, gezielt nachgegangen. Viele Diskussionen gerade im internationalen Rahmen belegen, dass die weiterbildungspolitische Diskussion in der Bundesrepublik sich in den letzten Jahren zu sehr auf institutionalisiertes Lernen konzentriert hat und hier durch eine Öffnung neue Ansätze gefunden werden müssen. Aus den vielfältigen Forschungs- und Gestaltungsaufgaben dieses Programms stellt der sechste Band der Reihe 'Kompetenzentwicklung' einige ausgewählte theoretische Positionen und praktische Überlegungen dar, die bei der Suche nach Lösungen für erfolgreiches Lernen in Entwicklungsprozessen zu berücksichtigen sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:

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Bärbel Bergmann: Innovationsfähigkeit älterer Arbeitnehmer (13-52); Peter Dehnbostel: Perspektiven für das Lernen in der Arbeit (53-93); Dieter Kirchhöfer: Perspektiven des Lernens im sozialen Umfeld (95-145); Burkart Lutz: Ostdeutsche Jugendliche und das Problem der zweiten Schwelle (147-201); Lutz von Rosenstiel, Monika Wastian: Wenn Weiterbildung zum Innovationshemmnis wird: Lernkultur und Innovation (203-246); Eckart Severing: Entberuflichung der Erwerbsarbeit - Folgerungen für die betriebliche Bildung (247-280); Horst Siebert: Erwachsene - lernfähig, aber unbelehrbar? (281-333); Thomas Stahl, Alexandra Angress: Europa als Chance oder Einmischung für die nationale Kompetenzentwicklung (335-373); Volker Volkholz, Annegret Köchling: Lernen und Arbeiten (375-415).

[101-L] Aronsson, Gunnar (Redakteur); Kilbom, Asa (Redakteur): Arbeit über 45: historische, psychologische und physiologische Perspektiven älterer Menschen im Berufsleben, (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin : Übersetzung, Bd. 13), Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2001, 247 S., ISBN: 3-89701-702-4 (Standort: Dt. Zentralbibl. f. Med.(38M)-2001A4363) INHALT: "Das Ziel dieses Buches ist es, einen Beitrag zum Wissensstand über ältere Menschen im Berufsleben zu leisten. Der Hintergrund ist das Forschungsprogramm 'Arbeit über 45', das seit Beginn der 90er Jahre am Arbetslivsinstitutet von Forschern in Form einer interdisziplinären Zusammenarbeit auf den Gebieten Arbeitsphysiologie, Psychologie und Arbeitsmedizin betrieben worden ist. Das Forschungsprogramm ist fast abgeschlossen, die Forschung wird aber weiterhin in gesonderten Projekten fortgesetzt. Die daraus gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen werden weitere Forschungen, die über das Berufsleben durchgeführt werden und an denen wir beteiligt sind, beeinflussen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Gunnar Aronsson, Asa Kilbom: Aussichten älterer Menschen in einer veränderten Arbeitswelt (6-17); Brigitta Oden: Arbeit, Menschen mittleren Alters und ältere Menschen - eine historische Übersicht (18-32); Lars Olsson: Im Takt mit der Zeit - Arbeit, Alter und Pensionierung (33-51); Per Erik Solem: Einstellungen gegenüber älteren Menschen im Berufsleben (52-70); Asa Kilbom, Peter Westerholm, Mikael Stattin, Andreas Wikmann: Die Wahrscheinlichkeit der Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer bis zum Erreichen des Rentenalters (7191); Asa Kilbom, Margareta Torgen: Körperliche Leistung und Gesundheit von älteren Menschen im Berufsleben (92-116); Lennart Hallsten: Arbeit und psychologische Veränderungen im Alter (117-150); Lennart Hallsten, Per Erik Solem: Alter und Arbeitsleistung (151-160); Agnieszka Bron-Wojciechowska: Wie Erwachsene lernen - pädagogische Perspektiven (161193); Lucie Laflamme, Ewa Menckel: Altern und Unfall - die Auseinandersetzung mit Anforderungen und Risiken am Arbeitsplatz (194-208); Gun Johansson, Kerstin Isaksson: Kompetenz und Relationen nach der vertraglich festgelegten Pensionierung (209-220); Lennart Hallsten: Menschen mittleren Alters und ältere Menschen in der Umgestaltung des öffentlichen Sektors (221-227); Gunnar Aronsson, Lennart Hallsten, Asa Kilbom, Margareta Torgen, Peter Westerholm: Ältere Menschen im Berufsleben - Schlußfolgerungen und neue Fragen (228-242).

[102-L] Barkholdt, Corinna (Hrsg.): Prekärer Übergang in den Ruhestand: Handlungsbedarf aus arbeitsmarktpolitischer, rentenrechtlicher und betrieblicher Perspektive, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2001, 229 S., ISBN: 3531-13640-2

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soFid Soziale Probleme 2003/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: In der politischen Diskussion über Engpässe der Alterssicherung und der schließlich 2001 erfolgten Rentenreform standen erkennbar Finanzierungsfragen im Vordergrund. Darin sehen die Autoren des Sammelbandes eine problematische Blickverengung zulasten des sozialen Sicherungsziels: 'Schließlich entscheiden über den Rentenzugang, die Wahl des Zeitpunktes und verbunden damit über den Lebensstandard im Alter nicht allein gesetzliche Normierungen oder die Erfordernisse eines ausgeglichenen Finanzhaushaltes der Alterssicherungssysteme, sondern auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt' (7). Weil empirische Befunde auf eine zunehmende Prekarisierung der Übergangsphase in den Ruhestand hinweisen - von der beispielsweise Geringqualifizierte in belastungsintensiven Berufen oder Frauen mit diskontinuierlichen Erwerbsbiographien besonders betroffen sind - wollen die Autoren in erster Linie für diesen Sachverhalt sensibilisieren (8). Dabei werden ebenso aus der Sicht von Rentenrecht und Arbeitsmarktpolitik wie aus der Perspektive von Betrieben und Beschäftigten Alternativen im Übergangsprozess zwischen Beschäftigung und Ruhestand erörtert. Inhaltsverzeichnis: Edgar Kruse: Rentenrechtliche Änderungen und Rentenzugangsentscheidung (13-37); Dieter Bogai: Arbeitsmarktpolitik für ältere Erwerbspersonen in den neunziger Jahren (39-71); Frerich Frerichs / Gerhard Naegele: Anhebung der Altersgrenzen und Herausforderungen an die Arbeitsmarktpolitik (73-102); Winfried Schmähl / Holger Viebrock: Anhebung der Altersgrenzen und Ausgleich finanzieller Folgen durch private Vorsorge (103-132); Jutta Gatter: Neuere Ansätze der betrieblichen Altersversorgung und -vorsorge auf Branchen und Betriebsebene (133-148); Corinna Barkholdt: Rentenzugang und Altersteilzeit (149-175); Gerhard Bäcker: Rentenversicherung und Erwerbsbeteiligung - Zur Alterssicherung von Frauen nach der Rentenreform (177-207); Birgitta Rabe: Rentenrecht und flexible Erwerbsverläufe (209-227). (ZPol, NOMOS)

[103-L] Behrend, Christoph (Hrsg.): Chancen für die Erwerbsarbeit im Alter: betriebliche Personalpolitik und ältere Erwerbstätige, Opladen: Leske u. Budrich 2002, 129 S., ISBN: 3-8100-3085-6 (Standort: UuStB Köln(38)27A4490) INHALT: "Die Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung wirken sich auch auf die Erwerbspersonen aus. Dieser Aspekt wird in der Diskussion des demografischen Wandels in der Bundesrepublik Deutschland häufig vernachlässigt. Der Anteil der älteren nimmt gegenüber den jüngeren Erwerbsfähigen absolut und relativ zu - bei einem insgesamt abnehmenden nationalen Arbeitskräftepotential. Betriebliche Personalstrategien führten seit den siebziger Jahren zu einer immer früher einsetzenden altersselektiven Freisetzung von Beschäftigten. Altersstereotype über die Leistungsfähigkeit und die Qualifikation haben zu einer Beschleunigung des Generationenaustausches in den Betrieben geführt. Die sozialpolitischen Rahmenbedingungen insbesondere im Bereich der Renten- und der Arbeitslosenversicherung haben diese betrieblichen Personalstrategien flankiert und gefördert. Das betriebliche Personalmanagement ist bereits heute vor neue Herausforderungen gestellt. Neben den demografischen Einflüssen wird sich infolge des technologischen Wandels die Arbeitslandschaft weiterhin grundlegend verändern. Es werden höhere Anforderungen an die Qualifikation und die Flexibilität der Mitarbeiter gestellt. Das sogenannte Normalarbeitsverhältnis wird künftig nicht mehr als Leitmodell arbeitsvertraglicher Vereinbarungen dienen. Die Nachfrage nach einem neuen Typus von Mitarbeitern wird steigen. Die Beiträge des Readers beschäftigen sich mit den Fragen nach den Voraussetzungen und den Möglichkeiten des künftigen betrieblichen Einsatzes von älteren und älter werdenden Erwerbstätigen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:

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Christoph Behrend: Erwerbsarbeit Älterer im Wandel - demografische Herausforderungen und Veränderungen der Arbeitsgesellschaft (11-30); Kapitel I. Rahmenbedingungen betrieblicher altersselektiver Entscheidungsprozesse: Alexander Böhne/ Dieter Wagner: 'Managing Age' im Rahmen von 'Managing Diversity' - Alter als betriebliches Erfolgspotential (33-46); Frerich Frerichs: Zur betrieblichen Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmer - Eine Lebenslagen- und produktionsregimespezifische Problemanalyse (47-61); Werner Nienhüser: Alternde Belegschaften - betriebliche Ressource oder Belastung? Betriebliche Probleme und Problemhandhabungen in unterschiedlichen Human-Resource-Management-Systemen (6385); Kapitel II. Betriebliche Personalstrategien in der Zukunft - Die Förderung von beruflicher Weiterbildung als Ausweg: Frederike Behringer: Weiterbildungsbeteiligung älterer Arbeitnehmer (89-105); Angelika Puhlmann: Der demographische Wandel als Herausforderung an die betriebliche Weiterbildung (107-117); Kapitel III. Fazit: 'Betriebliche Personalpolitik und ältere Arbeitnehmer - Erwerbsarbeit und Alter' - Ergebnisprotokoll eines Workshops des Deutschen Zentrums für Altersfragen (121-129).

[104-L] Bruggmann, Michael: Die Erfahrung älterer Mitarbeiter als Ressource, (DUV : Wirtschaftswissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2000, 212 S., ISBN: 3-8244-0516-4 INHALT: "Der Erfahrungsschatz älterer Mitarbeiter ist eine Ressource, die von Unternehmen vielfach nicht ausgeschöpft wird. Ihre Nutzung setzt aber die Kenntnis ihres Inhalts voraus. Der Autor analysiert Erfahrung aus theoretischer Sicht und untersucht ihre Auswirkungen auf die Arbeitsleistung. Der Inhalt der Erfahrung älterer Mitarbeiter wird empirisch ermittelt und zu Kategorien verdichtet, und die Konsequenzen für das Human Ressource Management werden aufgezeigt." (Autorenreferat)

[105-L] Clemens, Wolfgang: Arbeitsleben und nachberufliche Tätigkeiten: konzeptionelle Überlegungen zum Zusammenhang von Erfahrungen der Erwerbsarbeit und Aktivitäten im Ruhestand, in: Ursula Dallinger; Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Theoretische Beiträge zur Alternssoziologie, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 169-200, ISBN: 3-8100-3353-7 INHALT: Über den gesamten Lebensverlauf betrachtet, stellt in der heutigen Zeit Erwerbsarbeit noch immer die zentrale Form der Vergesellschaftung von Menschen dar. Unter "Vergesellschaftung" wird im vorliegenden Beitrag dabei die "prozesshafte Anregung und Herausforderung zum Handeln, bedingt durch gesellschaftliche Strukturen und Programme" verstanden. In dieser Perspektive ist Vergesellschaftung durch Erwerbsarbeit eine lebenszeitlich zentrale Institution zur Realisierung sozialer Beziehungen. Der Autor untersucht zunächst die Bedeutung von Erwerbsarbeit sowie erwerbsnaher Tätigkeiten im Ruhestand, um anschließend die Motive und Gründe für spezifische Formen nachberuflicher Tätigkeiten theoretischkonzeptionell zu entwickeln und zu analysieren. Abschließend werden Argumente für die Sichtweise biografischer Kontinuität bzw. Diskontinuität vorgestellt und (eher theoretisch) Verbindungen zwischen den Erfahrungen älterer Arbeitnehmerinnen und den Mustern nachberuflicher Tätigkeiten gespannt. (ICA2)

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[106-L] Debler, Christiane: Altersteilzeit - Störfälle und andere unvorhergesehene Ereignisse, in: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht : Zweiwochenschrift für die betriebliche Praxis, Jg. 18/2001, H. 23, S. 1285-1291 (Standort: UB Bonn(5)-Z 86/58; UuStB Köln(38)-FHM XF 00406; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit dem In-Kraft-Treten des Altersteilzeitgesetzes zum 1.7.1996 hat bei der Umsetzung der Altersteilzeit keine Frage so viele Gemüter erhitzt, wie die länger andauernde Erkrankung während der Arbeitsphase und die unvorhergesehene Beendigung des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses. Der überwiegende Teil der Arbeitnehmer entscheiden sich für das sogenannte Blockmodell, bei dem die zu erbringende Arbeitsleistung vorgeleistet wird und der Arbeitnehmer nach erbrachter Arbeit anschließend freigestellt wird. Das 'Gelingen' der Altersteilzeit ist also davon abhängig, dass der Arbeitnehmer die geschuldete Arbeitsleistung erbringen kann. Wird ihm dies beispielsweise wegen längerer Arbeitsunfähigkeit, wegen Eintritt der Erwerbsminderung oder dem Arbeitgeber etwa wegen einer erforderlich werdenden Betriebsschließung unmöglich, hat dies in der Regel weitreichende Konsequenzen für das Altersteilzeitarbeitsverhältnis. Die zahlreichen Probleme in diesen in der betrieblichen Praxis gar nicht so seltenen Fällen - beruhen auch darauf, dass die arbeitsrechtliche Ausgestaltung der Altersteilzeit durch tarifvertragliche Regelungen oder Betriebsvereinbarungen und das Sozialversicherungsrecht an vielen Stellen nicht kompatibel ist." (Autorenreferat)

[107-F] Gerhard, Christine, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Beutel, Manfred, Prof.Dr.; Bleichner, Franz, Dr.med.; Knickenberg, Rudolf, Dr.med.; Schattenburg, Lothar, Dr.phil. (Leitung): Adaptation älterer Arbeitnehmer an berufliche Veränderungen. Entwicklung und Evaluation eines Behandlungsprogramms zur Förderung der beruflichen Reintegration im Rahmen der stationären psychosomatischen Rehabilitation INHALT: Gerade ältere Arbeitnehmer (50-59 Jahre) stellen im Rahmen der Rehabilitation eine Problemgruppe für die berufliche Reintegration dar. Im Zuge von berufsbezogenen Veränderungen wie z.B. Rationalisierungsmassnahmen in den Betrieben, Ökonomisierung von Arbeitsabläufen und forciertem Einsatz von EDV, Kommunikationstechnologien und Flexibilisierung, bewerten ältere Arbeitnehmer insbesondere zwei Belastungsfaktoren: Wechsel des Vorgesetzten und EDV-Einführung bzw. -Umstellung, als wesentlichen Beitrag zur Entstehung ihrer psychosomatischen Beschwerden. Auf diesem Hintergrund und der zunehmenden Bedeutung spezifische Behandlungsansätze zur Bewältigung beruflicher Belastungen innerhalb der psychosomatischen Rehabilitation anzubieten, soll diese multizentrische Studie Aufschluss über detaillierte Zusammenhänge zwischen a) beruflichen Belastungen und b) psychosomatischen Beschwerden dieser Altersgruppe geben. Ein berufsbezogenes Behandlungskonzept zur Förderung der beruflichen Reintegration wird entwickelt und als integrierter Bestandteil der psychosomatischen Rehabilitation angeboten. Ziel des mit der tiefenpsychologischen orientierten Therapie verzahnten berufsbezogenen Behandlungsangebotes (themenzentrierte berufsbezogene Gruppe (BBG) oder EDV-Entängstigungstraining) ist: Demoralisierung, Resignation und Angst der älteren Arbeitnehmer abzubauen, eine Zunahme von Selbstvertrauen und Kompetenzüberzeugung zu errreichen. Ferner sollen berufsbezogene Motivation und Problembewältigungsstrategien, sowie der Erwerb von EDV- und sozialen Basiskompetenzen gefördert und nicht zuletzt die Entwicklung realistischer beruflicher Perspektiven initiiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen, Bayern

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METHODE: In einem Kohortendesign werden nach dem Screening beruflich belastete Patienten in der 1. Erhebungsphase entweder der BBG (Berufsbezogene Gruppe) oder dem EDVTraining zugewiesen. In der 2. Phase erfolgt durch gezielte Indikationsstellung die Zuweisung zu den einzelnen (oder kombinierten) Behandlungskomponenten. Eine eingehende Nachuntersuchung erfolgt 3 und 12 Monate nach Behandlungsabschluss. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.300; beruflich belastete Patienten der Psychosomatischen Klinik -Rehabilitation-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beutel, M.; Bleichner, F.; Kayser, E.: Beruflicher Wandel und Psychotherapie älterer Arbeitnehmer. in: Strauß, B.; Geyer, M. (Hrsg.): Psychotherapie in Zeiten der Veränderung. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2000, S. 229-240.+++Beutel, M.; Kayser, E.; Kehde, S.; Dommer, T.; Bleichner, F.; Schlüter, K.; Baumann, J.: Berufliche Belastungen, psychosomatische Beschwerden und Lebenszufriedenheit in der zweiten Hälfte des Berufslebens. Vergleich von 3 Altersgruppen in der psychosomatischen Rehabilitation. in: Psychotherapeut, 45, 2000, S. 72-81.+++Beutel, M.E.; Gerhard, C.; Kayser, E.; Gustson, D.; Weiss, B.; Bleichner, F.: Berufsbezogene Therapiegruppen für ältere Patienten im Rahmen der tiefenpsychologischen orientierten psychosomatischen Rehabilitation. in: Gruppenpsychother. Gruppendyn. (im Druck).+++Beutel, M.E.; Gerhard, C.; Wagner, S.; Bittner, H.R.; Bleichner, F.; Schattenburg, L.; Knickenberg, R.; Freiling, Th.; Kreher, S.; Martin, H.: Verminderung von Technologieängsten in der psychosomatischen Rehabilitation. Erste Ergebnisse zu einem Computertraining für ältere Arbeitnehmer. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (im Druck).+++Gerhard, C.; Knickenberg, J.R.; Schattenburg, L.; Bleichner, F.; Gustson, D.; Weiss, B.; Beutel, M.E.: Beruflicher Stress und Krankheit - Behandlungsmöglichkeiten in der psychosomatischen/ psychotherapeutischen Rehabilitation. in: Gesundheit im Beruf - Zeitschrift der BfA (im Druck). ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte -BfA- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Gießen, FB 11 Humanmedizin, Zentrum für Psychosomatische Medizin Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie (Ludwigstr. 76, 35392 Gießen); RhönKlinikum AG Psychosomatische Klinik Bad Neustadt (Salzburger Leite 1, 97616 Bad Neustadt) KONTAKT: Beutel, Manfred (Prof.Dr. Tel. 0641-99-45660, e-mail: [email protected]); Knickenberg, Rudolf (Dr. Tel. 09771-673203, e-mail: [email protected])

[108-F] Huber, Achim, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Morschhäuser, Martina, Dr.phil. (Leitung): Entwicklung und Erprobung betrieblicher Beratungsstrategien zur Förderung einer alternsgerechten Gestaltung von Arbeit und Personaleinsatz INHALT: Das Vorhaben zielt auf die Entwicklung und Erprobung von Beratungsstrategien, die Betriebspraktiker anleiten können, alternsadäquate Maßnahmen im Unternehmen zu entwickeln und umzusetzen. Es werden Verfahren ermittelt und Handlungshilfen erarbeitet, die dazu geeignet sind, für den jeweiligen Betrieb adäquate Gestaltungsmaßnahmen zu konzipieren. Zugleich gilt es, geeignete Vorgehensweisen zu finden, um diese im innerbetrieblichen Handlungsgefüge umzusetzen. Übergreifend orientieren wir darauf, eine grundlegende betriebliche Sensibilität und Kompetenz im Umgang mit Alternsprozessen zu fördern. Wie Betriebspraktiker im Rahmen ihrer Handlungsbedingungen bei dieser komplexen Aufgabenstellung pra-

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xisgerecht beraten und unterstützt werden können, wird gemeinsam mit Ihnen selbst erarbeitet. Die Beratungsstrategien werden mit betrieblichen Akteuren aus mittleren und großen Betrieben entwickelt. Kernelemente der entwickelten Beratungsstrategien werden so aufbereitet, daß sie von außerbetrieblichen Akteuren und Institutionen, die als mögliche Multiplikatoren in Frage kommen, genutzt werden können. METHODE: Kernstück des Projektes ist die Beratungs- und Gestaltungsarbeit vor Ort in drei ausgewählten Unternehmen aus dem Produktions- und Dienstleistungsbereich. Die Entwicklung und Erprobung von Beratungsstrategien erfolgt: 1. im direkten Dialog mit Betriebs-praktikern, um so unmittelbar an deren Problemwahrnehmung, ihrem Informationsund Beratungsbedarf und ihren Handlungsmöglichkeiten anzuknüpfen (dialogorientiert), und 2. gekoppelt an tatsächlich in Unternehmen stattfindende Aktivitäten, die auf eine altersgerechte Gestaltung von Arbeit und Personaleinsatz zielen (maßnahmebegleitend). Flankierend werden Kurzrecheren in weiteren "good-practice-Betrieben" und projektbegleitende Arbeitstreffen mit inner- und außerbetrieblichen Akteuren und Institutionen durchgeführt, die als Multiplikatoren und Anbieter von Beratungsleistungen in Frage kommen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 1.000). Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 60). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 60; Expertengespräche). Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Morschhäuser, M.: Personalentwicklung oder Personalaustausch? Perspektiven alter(n)sbezogener Personalplanung. in: Rothkirch, Ch. v. (Hrsg.): Altern und Arbeit: Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Berlin 2000, S. 280-291.+++ Huber, A.: Betriebliche Gesundheitsförderung im Kontext alternsgerechter Gestaltung von Gruppenarbeit. in: Morschhäuser, M. (Hrsg.): Gesund bis zur Rente. Broschürenreihe 'Demographie und Erwerbsarbeit'. Stuttgart 2001 (im Erscheinen).+++Morschhäuser, M.: Betriebliche Gesundheitsförderung angesichts des demographischen Wandels. in: Morschhäuser, M. (Hrsg.): Gesund bis zur Rente. Broschürenreihe "Demographie und Erwerbsarbeit". Stuttgart 2001 (im Erscheinen). ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-09 ENDE: 2002-01 AUFTRAGGEBER: FraunhoferInstitut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0681-95424-0, e-mail: [email protected])

[109-L] Kalina, Thorsten; Knuth, Matthias: Arbeitslosigkeit als Übergang zwischen Beschäftigung und Rente in Westdeutschland, (Graue Reihe / Institut Arbeit und Technik, Nr. 2002-04), Gelsenkirchen 2002, 41 S. (Standort: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/am/knuth02a.pdf; Graue Literatur) INHALT: "In den vergangenen 25 Jahren hat in Westdeutschland die Arbeitslosigkeit kontinuierlich zugenommen. In der vorliegenden Studie wird eine Ursache des Anstiegs von Arbeitslosigkeit untersucht: die Arbeitslosigkeit Älterer beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Zunächst werden anhand sozialrechtlicher Rahmenbedingungen verschiedene Möglichkeiten solcher Übergänge aufgezeigt. Die folgende Modellierung vorgezogener Ruhestandsphasen mit der IAB-Beschäftigtenstichprobe basiert auf diesen rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse zeigen, das vorruhestandsförmige Arbeitslosigkeit zu einem beträchtlichen Teil zu einem Anstieg der gesamten Arbeitslosigkeit beigetragen hat, was vor al-

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lem mit langen Leistungsbezugsdauern zusammenhängt. Es werden Vorruhestandsmuster nach den Kriterien Wirtschaftsgruppe, Betriebsgrößenklasse, Geschlecht, Nationalität, Einkommen und Qualifikation untersucht. Diese Art der Arbeitslosigkeit geht vom Produzierenden Gewerbe und von Großbetrieben aus und trifft typischerweise Männer mit geringer Qualifikation. Diese vorrangige Betroffenheit spiegelt die Beschäftigungsstruktur industrieller Großbetriebe wieder; in der multivarianten Analyse treten die Merkmale 'Geschlecht' und 'Qualifikation' gegenüber 'Wirtschaftszweig' und 'Betriebsgröße' weit zurück." (Autorenreferat)

[110-L] Knuth, Matthias; Kalina, Thorsten: "Vorruhestand" verfestigt die Arbeitslosigkeit: kalkulierte Arbeitslosigkeit Älterer behindert Aktivierung der Arbeitsmarktpolitik, (IAT-Report, 2002-02), Gelsenkirchen 2002, 8 S. (Standort: http://www.iatge.de/iat-report/2002/report2002-02.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Welche Bedeutung hat der 'Vorruhestand' für das Ausmaß der Arbeitslosigkeit? Wie hat er sich im Zeitablauf entwickelt? Wer ist betroffen? Aus welchen Betrieben kommen die Vorruheständler? Welche betrieblichen Faktoren und persönlichen Merkmale machen ein Ausscheiden aus dem Erwerbsleben über 'Vorruhestand' wahrscheinlicher? Diesen Fragen ist das Institut Arbeit und Technik in einer kürzlich abgeschlossenen Studie nachgegangen (Kalina/ Knuth 2002), die auf Analysen der IAB-Beschäftigtenstichprobe 1975?1995 beruht. Dazu mussten Erwerbs- und Arbeitslosigkeitsverläufe, die dem Muster des 'Vorruhestandes' entsprechen, modelliert werden, weil über dieses Phänomen keine repräsentativen Daten existieren. Die Untersuchung ist auf das frühere Bundesgebiet beschränkt, damit langfristige Entwicklungen seit den achtziger Jahren nachgezeichnet werden können." (Textauszug)

[111-L] Koller, Barbara; Plath, Hans-Eberhard: Qualifikation und Weiterbildung älterer Arbeitnehmer, in: Alexander Reinberg; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit -IAB- (Hrsg.): Arbeitsmarktrelevante Aspekte der Bildungspolitik, 2001, S. 63-95 (Standort: IAB-92-000-33 BL 619; Graue Literatur) INHALT: "In dem Beitrag werden im ersten Teil wesentliche Rahmendaten zur Qualifikation und Qualifizierung älterer Arbeitnehmer vorgestellt und im zweiten Teil grundlegende wissenschaftliche Konzepte und Befunde erörtert. Anhand von Daten und Erhebungen aus jüngster Zeit kann belegt werden, dass nicht mehr generell von einer niedrigeren formalen Qualifikation Älterer im Vergleich zu Jüngeren und von Weiterbildungsabstinenz älterer Arbeitnehmer gesprochen werden kann. Ältere Arbeitslose sind allerdings zu einem deutlich niedrigeren Anteil in SGB III geförderten Weiterbildungsmaßnahmen vertreten als ihrem Anteil an allen Arbeitslosen entspricht. Auch die von Unternehmen häufig vertretene und selbst von Belegschaften teilweise akzeptierte so genannte Defizit-Hypothese des Alterns, die Vermutung eines 'natürlichen' altersbedingten Abbaus von Befähigungen, ist empirisch nicht belegt. Die größte Leistungs- und Lernbarriere für Ältere sind vielmehr langzeitig ausgeführte Tätigkeiten, in denen es nichts zu lernen gibt, sodass über das Verlernen bereits erworbener Fähigkeiten hinausgehend sogar das Lernen verlernt wird (Disuse-Effekt). Am Beispiel unterschiedlicher Qualifikationsstufen wird auf die Kriterien eingegangen, die Arbeits- und Organisationsstrukturen erfüllen sollen, um dem Erfordernis einer lern- und gesundheitsförderlichen Ar-

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beitsgestaltung gerecht zu werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Konzepte des arbeitsintegrierten und lebensbegleitenden Lernens. Damit werden zugleich die Probleme angesprochen, die sich für die berufliche Weiterbildung von Arbeitslosen ergeben. Stichworte in diesem Zusammenhang sind Transferprobleme bei der Umsetzung von Lehrgangswissen in die Praxis und 'Qualifizierung auf Halde'. Da es bei der beruflichen Qualifizierung stets um den Erwerb von Handlungskompetenz gehen muss, wird schließlich die Bedeutung des Erfahrungswissens, das auch bei so genannten modernen Technologien eine unverzichtbare Komponente des beruflichen Könnens ist, diskutiert. Erfahrungswissen entsteht mit der Dauer der Ausführung einer Tätigkeit, was zur Folge hat, dass ältere Mitarbeiter meist in größerem Maß über Erfahrungswissen verfügen als jüngere. Es wird danach gefragt, worum es sich bei Erfahrungswissen eigentlich handelt, was es leistet und wie es vermittelt werden kann." (Autorenreferat)

[112-L] Koller, Barbara: Ältere Arbeitnehmer: das Rentenalter wurde angehoben - zieht der Arbeitsmarkt mit?: eine Analyse zum Übergang in Rente, zu Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit Älterer, (IABWerkstattbericht : Diskussionsbeiträge des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, 07/2001), Nürnberg 2001, 29 S. (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: In dem Beitrag wird auf der Basis vorhandener Statistiken und Informationen untersucht, ob es Anzeichen für eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation Älterer gibt. Es wird festgestellt, dass westdeutsche Männer im Alter von 60 bis 65 Jahren im Jahre 2000 zu 33 Prozent erwerbtätig waren, bei Frauen war die Erwerbsbeteiligung in diesem Alter weitaus niedriger. In Ostdeutschland sind nur wenige Männer über 60 in Arbeit - weil sie keine Arbeit finden. Frauen gingen hier bisher mit 60 Jahren in Frauenaltersrente. Durch das Rentenreformgesetz 1999 wird das Rentenzugangsalter für Frauen und Arbeitslose angehoben. Auch wenn sich diese Erhöhung bisher im tatsächlichen Rentenzugangsalter noch wenig bemerkbar macht, wird sie auf lange Sicht greifen und eine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen Älterer nötig machen. Hierfür gibt es erste leichte Anzeichen: Die Entlassungen im Altersbereich ab 55 Jahren, die sich als Zugänge in Arbeitslosigkeit bemerkbar machen, sind 2000 zurückgegangen. Von Seiten der Bundesanstalt für Arbeit werden Personen ab 50 Jahren relativ stärker als in den Vorjahren in Hilfen zur Arbeit einbezogen. (IAB)

[113-L] Leber, Ute: IAB-Betriebspanel: Ältere - ein Schatz muss gehoben werden, in: IAB Materialien : Informationsdienst des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, 2001, Nr. 2, S. 6-7 (Standort: http://www.iab.de/ftproot/mat0201.pdf) INHALT: In der 2000er Befragung des IAB-Betriebspanels wurden erstmalig auch Informationen zu älteren Arbeitnehmer erhoben. Dabei wurde festgestellt, dass weit über die Hälfte aller Betriebe keine über 50-jährigen Mitarbeiter beschäftigen. Dort, wo sie eingesetzt werden, überwiegen positive Urteile zu ihrer Leistungsfähigkeit und Einsetzbarkeit. (IAB)

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[114-F] Morschhäuser, Martina, Dr.phil. (Leitung): Betriebliche Umsetzungsstrategien zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit - Projekt im Rahmen der Gemeinschaftsinititative EQUAL INHALT: Im Pilotunternehmen VW Nutzfahrzeuge werden innovative Konzepte und Maßnahmen einer alternsgerechten Arbeits- und Personalpolitik entwickelt und umgesetzt. Dabei handelt es sich u.a. um neue Wege zur Integration älterer "Leistungsgewandelter", an die alternsadäquate Gestaltung von Gruppenarbeit sowie um neue Personalentwicklungswege, auch für Angelernte und Frauen. METHODE: Qualitative Verfahren. Das Projekt beinhaltet sowohl Forschungs- als auch Beratungs- und Umsetzungsanteile. Es werden Einzelinterviews, Expertengespräche, Workshops, schriftliche Befragungen und Beobachtungen durchgeführt, deren Umfang sich im Projektverlauf bestimmen wird. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Beobachtung, teilnehmend. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts, ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0681-95424-24, e-mail: [email protected])

[115-L] Moser, Josef; Nöbauer, Brigitta; Seidl, Martin (Hrsg.): Vom alten Eisen und anderem Ballast: Tabus, Schattenseiten und Perspektiven in betrieblichen Veränderungsprozessen, (Tagung "Vom alten Eisen und anderem Ballast - Tabus, Schattenseiten und Perspektiven in betrieblichen Veränderungsprozessen", 2001, Linz), München: Hampp 2001, 166 S., ISBN: 3-87988-598-2 INHALT: "Der Band bietet eine Dokumentation aller Beiträge der Tagung 'Vom alten Eisen und anderem Ballast - Tabus, Schattenseiten und Perspektiven in betrieblichen Veränderungsprozessen', die im April 2001 an der Universität Linz stattfand. Die Themen der Beiträge reichen von einer kritischen Erfolgsbilanz betrieblicher Reorganisationen der 90er Jahre über die Rolle bestimmter Gruppen von Mitarbeitern ('unselbständig Selbständige', Meister, ältere Arbeitnehmer) und den Umgang mit Emotionen in Veränderungsprozessen ('schockierende' Nachrichten, Angst von Managern) bis hin zur möglichen Unterstützung der betrieblichen Interessenvertretung in solchen Prozessen." (Autorenreferat)

[116-L] Müller, Alfred: Was kann Politik für den älteren Arbeitswilligen tun?, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Sonderheft, Jg. 52/2001, H. 2, S. 39-50 (Standort: http://www.hss.de/downloads/politische_studien_sonderheft_2_2001.pdf) INHALT: Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die betriebliche Praxis stellen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Unternehmer, Arbeitnehmer und Politik vor große Herausforderungen. Die Zahl älterer Beschäftigter wird zunehmen und das durchschnittliche Rentenalter steigen. Lebenslanges Lernen, verstärkte Partizipation älterer Arbeitnehmer an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen, präventiver Gesundheitsschutz und Änderungen

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der Arbeitsorganisation sind nur einige Konsequenzen aus dieser Entwicklung, auf die gemeinsame Antworten gefunden werden müssen. Strategien zur Förderung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer sollten darauf ausgerichtet sein, einerseits ein frühzeitiges Ausscheiden gesunder Arbeitnehmer zu verhindern und andererseits die Vermittlungsbemühungen zur Wiedereingliederung älterer Arbeitnehmer zu intensivieren. Aufgabe der Politik ist es, die adäquaten Rahmenbedingungen dafür zu schaffen und durch Sensibilisierung aller betroffenen Kreise die Bedeutung der Thematik zu unterstreichen. Als Ergänzung zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt kommt dabei der Bürgerarbeit besondere Bedeutung zu. (ICI2)

[117-F] Puffer, Günter (Bearbeitung); Seeber, Jobst, Dr. (Leitung): NETAB - Netzwerk für alternsgerechte Arbeit INHALT: Alternsgerechte Arbeit in den Unternehmen (KMU), Früherkennung, Altersstrukturen, Position der älteren Mitarbeiter, Handlungsebenen gemeinsam mit der Bildung, den Arbeitsmarktakteuren, Handlungsebene Alter und Arbeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Nord-West-Niedersachsen; transnationale Partner: Frankreich -2 Partner-, Finnland, Italien, Protugal METHODE: E-mail Erhebung in KMU der Region Nord-West-Niedersachsen (ehemaliger Verwaltungsbezirk Oldenburg); Früherkennung - Qualifikationsbedarf der Betriebe ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsstelle dialog an der Universität Oldenburg (26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0441-798-2820, e-mail: [email protected])

[118-L] Rüpprich, Bernward E.: Arbeitsstrukturen für ältere Arbeitnehmer: Strategien und praktische Hinweise, unter besonderer Berücksichtigung der Situation von Führungskräften, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Sonderheft, Jg. 52/2001, H. 2, S. 56-69 (Standort: http://www.hss.de/downloads/politische_studien_sonderheft_2_2001.pdf) INHALT: Ausgehend von dem Problem, dass junge Fach- und Führungskräfte bei Stellenbesetzungen sowohl von Unternehmen als auch von Personalberatern den älteren, erfahrenen Berufsprofis vorgezogen werden, werden die Arbeitsstrukturen in Deutschland im Überblick dargestellt und praktische Hinweise auf die Beschäftigungspotenziale für über 50-Jährige gegeben. Folgende Personengruppen werden jeweils einzeln skizziert, wobei statistisches Datenmaterial zu ausgewählten Bereichen vorgestellt wird: Abhängig Beschäftigte (Normalarbeitsverhältnisse, geringfügige Beschäftigung, Teilzeitbeschäftigung, befristete Beschäftigung, abhängige Selbständige, Kurzarbeit, Leiharbeit, Heimarbeit, ABM); Selbständige und mithelfende Familienangehörige; Stille Reserve. (ICI)

[119-L] Schemme, Dorothea (Hrsg.): Qualifizierung, Personal- und Organisationsentwicklung mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Probleme und Lösungsansätze, (Berichte zur beruflichen Bildung, 247), Bielefeld: Bertelsmann 2001, 123 S., ISBN: 3-7639-0936-2

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INHALT: "Betriebe und Organisationen stehen zunehmend vor der Notwendigkeit, Strukturveränderungen und Innovationen mit alternden Belegschaften zu bewältigen. In Modellversuchen werden seit Jahren integrierte Lösungsansätze und Handlungskonzepte für den Umgang mit dem demographischen Wandel entwickelt und erprobt, die auf normativ-strategischer Ebene ebenso ansetzen wie auf der individuellen, sozialen und organisationalen Ebene. Zur Bewältigung technologischer und organisatorischer Veränderungen in den Unternehmen werden Lernfähigkeit, Wissen und Erfahrung als entscheidende Ressource angesehen. Betriebe, die sich als lernende Organisationen verstehen, legen Wert auf den Erhalt und den Einsatz sowie auf die Vernetzung der vielfältigen Kompetenzen Älterer mit der Innovationsbereitschaft sowie dem aktuellen und neuartigen technischen Wissen Jüngerer." (Autorenreferat)

[120-F] Seemann, Sabine, M.A. (Bearbeitung); Schwab, Herbert, Prof.Dr. (Leitung): Netzwerk für alternsgerechte Arbeit (NETAB) INHALT: Der Projektverbund NETAB besteht aus diversen Teilprojekten verschiedener Partner aus Industrie, Weiterbildung, Kammern und öffentlichen Organisationen. Ziel des gesamten Projektverbundes ist es, Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (teilweise auch Arbeitslose) zu konzipieren, zu erproben und ihre weitere Verbreitung und Umsetzung zu unterstützen und zu begleiten. Es handelt sich hier um ein Aufgabenfeld, das in Betrieben, Öffentlichen Verwaltungen und in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik weitgehend noch nicht in Angriff genommen worden ist, für das sich aber zunehmend dringlicher Handlungsbedarf abzeichnet. Die demographische Entwicklung verschiebt die Relationen zwischen einem geringer werdenden Anteil jüngerer und einem wachsenden Anteil älterer Menschen im erwerbsfähigen Alter und in der Bevölkerung insgesamt. Die bisher verbreitete Praxis, Problemlösungen der Verteilung des vorhandenen Arbeitsvolumens in Vorruhestandsregelungen für ältere Beschäftigte zu suchen, wird in absehbarer Zeit nicht mehr finanzierbar sein. Eine vorzeitige Ausgrenzung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stimmt auch nicht immer mit deren Lebensperspektiven und Arbeitsinteressen überein. Außerdem ist in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben mit einem nicht unbeträchtlichen Verlust an Wissen, Können und Erfahrung verbunden. Es ist mittlerweile im Prinzip bekannt, dass der arbeitsstrukturelle und technologische Wandel in Gegenwart und Zukunft zunehmend mit "alternden Belegschaften" bewältigt werden muss. Aber darauf müssen die Beschäftiger wie auch die Beschäftigten (nicht zuletzt auch politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen) weitgehend noch vorbereitet werden. Dies soll in dem Projektverbund "Netzwerk für alternsgerechte Arbeit" NETAB dadurch geschehen: dass Voraussetzungen und Bedingungen der Nutzung des Potentials älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Unternehmen untersucht und aufgezeigt werden - wobei die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen sind: von älteren und jüngeren Beschäftigten, Frauen und Männern, auch Arbeitslosen, Geschäftsleitungen, mittlerem Management, Betriebsräten und Vertrauensleuten; dass auf dieser Grundlage Maßnahmen einer veränderten Arbeits- und Laufbahngestaltung (Nutzung von spezifischen Erfahrungsbeständen, aber auch Berücksichtigung von Belastungsaspekten) entworfen und erprobt werden; dass begleitend erforderliche Qualifizierungsmaßnahmen konzipiert und realisiert werden; dass eine Kommunikationsinfrastruktur aufgebaut wird, die zunächst innerhalb der beteiligten Unternehmen, dann auch darüber hinaus (z.B. in Zulieferfirmen und später in einer breiteren Öffentlichkeit) für eine Sensibilisierung für die Thematik "alternsgerechte Arbeit" und im weiteren Gefolge für einen Austausch von Erfahrungen und

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Ergebnissen sorgt (z.B. durch Arbeitskreise, Workshops, wissenschaftliche Tagungen). GEOGRAPHISCHER RAUM: Arbeitsschwerpunkte: Region Weser-Ems, Region Braunschweig METHODE: Evaluation als Dienstleistung für die Teilprojekte auf der Basis sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Oldenburg, FB 01 Pädagogik, Institut für Erziehungswissenschaft 01 Arbeitsstelle Weiterbildung (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0441-798-2031, e-mail: [email protected])

[121-L] Stein, Peter: Auswirkungen der mittel- und längerfristigen demografischen Entwicklung auf die zukünftige Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Sonderheft, Jg. 52/2001, H. 2, S. 29-38 (Standort: http://www.hss.de/downloads/politische_studien_sonderheft_2_2001.pdf) INHALT: Der Arbeitsmarkt wird durch eine Vielzahl angebots- und nachfrageseitiger Faktoren beeinflusst, deren Entwicklung bereits in einem relativ kurzfristigen Zeithorizont mit erheblichen Prognoseunsicherheiten behaftet ist. Eine sehr grundlegende Veränderung, die sich über verschiedene Zusammenhänge auf die Situation älterer Arbeitnehmer auswirkt, ist der durch den Geburtenrückgang bedingte demografische Wandel. Demografische Größen können jedoch mit relativ großer Zuverlässigkeit auch längerfristig prognostiziert werden. Im vorliegenden Aufsatz soll gezeigt werden, dass mittel- und langfristig tatsächlich grundlegende Veränderungen für die Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer zu erwarten sind. Es werden allgemeine Zusammenhänge zwischen demografischem Wandel und der Entwicklung des Arbeitsmarktes, die demografisch bedingte Veränderungen bei Angebot und Nachfrage auf den Gütermärkten sowie die demografische Entwicklung beim Erwerbspersonenpotenzial in den kommenden Jahrzehnten skizziert, um auf dieser Grundlage langfristige Prognosen und mittelfristige Perspektiven zu umreißen. (ICI2)

[122-F] Vonken, Matthias, M.A.; Duben, Kai, Dipl.-Päd.; Lauterbacher, Claudia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Husemann, Rudolf, Prof.Dr. (Leitung): Beschäftigungswirksame Arbeitszeitmodelle für ältere Arbeitnehmer. Entwicklung von Modellkonzeptionen unter Berücksichtigung von arbeitsbezogenen und betrieblichen Rahmenbedingungen INHALT: Identifikation von Gruppen älterer Arbeitnehmer, Arbeitszeitregelungen, Arbeitsbedingungen und Interessenlagen über Arbeits(zeit)gestaltung im höheren Lebensalter, Entwicklung von Konzepten und Modellen (Arbeitszeit, Arbeitsorganisation) zur Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern.

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METHODE: Das Projekt versucht empirisch die Felder und Bedingungen der Arbeit im höheren Lebensalter zu erkennen und zu klassifizieren, daraus Interventionsmöglichkeiten für Arbeitszeit und Arbeitsorganisation zu entwickeln, diese zu Modellen zu verdichten und auf dieser Grundlage die Akzeptanz und die betrieblichen Umsetzungsmöglichkeiten zu erkunden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Befragung; Interview, schriftlich (Betriebe und Arbeitnehmer in zwei Regionen in Deutschland, exemplarisches Vorgehen anhand vorher zu bestimmender Zielfelder nach regionalen und wirtschaftlichen Bezugsgrößen). Repräsentativbefragung (Telefoninterviews mit Arbeitnehmern bundesweit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (Bertha-von-Suttner-Platz 3, 40227 Düsseldorf); Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Berufspädagogik und Berufliche Weiterbildung (Postfach 900221, 99105 Erfurt); Universität-Gesamthochschule Duisburg, Fak. 01 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Fach Wirtschaftspädagogik, Betriebliche Aus- und Weiterbildung (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Husemann, Rudolf (Prof.Dr. Tel. 0361-737-1466, e-mail: [email protected])

[123-L] Wagner, Petra: Zukunftsreport demografischer Wandel: mit Älteren gegen Fachkräftemangel und Innovationsschwäche, in: IAB Materialien : Informationsdienst des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, 2000, Nr. 4, S. 4-5 (Standort: http://www.iab.de/ftproot/mat0400.pdf) INHALT: Der Beitrag gibt die wichtigsten Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten "Zukunftsreport demografischer Wandel - Innovationsfähigkeit in einer alternden Gesellschaft" wieder. (IAB)

[124-L] Wagner-Link, Angelika: 50plus - Ballast oder Leistungspotenzial?: die Kompetenzen älterer Arbeitnehmer, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Sonderheft, Jg. 52/2001, H. 2, S. 70-83 (Standort: http://www.hss.de/downloads/politische_studien_sonderheft_2_2001.pdf) INHALT: Die Arbeitswelt kann nach Einschätzung der Autorin in Zukunft nicht mehr auf ältere Mitarbeiter verzichten, da deren Erfahrungs- und Wissensfundus ein unentbehrliches Potenzial darstellt. Sicherlich kann eine jahrzehntelange Berufserfahrung nicht das neueste Wissen des Berufseinsteigers ersetzen, z.B. hinsichtlich der Computertechnik, aber beides könnte sich sinnvoll ergänzen. Deshalb ist es notwendig, möglichst viele Berührungspunkte zwischen Alt und Jung zu schaffen, damit sich nicht nur das Wissen zur Bewältigung der Arbeitsaufgaben vermehrt, sondern auch das Wissen um die jeweils andere Berufsgeneration. Vorurteile müssen abgebaut und die Ressourcen des Alters als gesellschaftliches Potenzial anerkannt werden. Unter der Voraussetzung gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung können alle Altersgruppen ihr spezifisches Leistungspotenzial zur Entfaltung bringen, es entsteht Motivation zur Weiterbildung und letztlich erhöht sich auch die Produktivität. (ICI2)

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2.2

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[125-L] Albrecht, Peter-Georg: Soziale Arbeit und Ehrenamtlichkeit in der nachberuflichen Lebensphase in den neuen Bundesländern, in: Dieter Witt, Ernst-Bernd Blümle, Reinbert Schauer, Helmut K. Anheier (Hrsg.): Ehrenamt und Modernisierungsdruck in Nonprofit-Organisationen : eine Dokumentation ; 3. Internationales Colloquium der NPO-Forscher, Technische Universität München, FreisingWeihenstephan 19.-20. März 1998, Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 1999, S. 79-94, ISBN: 3-82446937-5 INHALT: "Der Aufbau von Wohlfahrtsverbänden in den neuen Bundesländern ist abgeschlossen. Viele waren nach der deutschen Vereinigung mit Ziel angetreten, den organisatorischen und strukturellen Aufbau auch zur Neuwerbung von Mitgliedern und Ehrenamtlichen zu nutzen. Nicht wenige Erwartungen bezüglich des Ehrenamtes richteten sich dabei an Senioren. Bezogen auf drei Ebenen zeigt der Autor, dass diese Erwartungen schon durch die Ansätze und Vorgehensweise von Wohlfahrtsverbänden und sozialen Projekten realisiert bzw. realitiviert wurden. Er belegt folgende Thesen: Der Aufbau stabiler Dienstleistungsorganisationen war und ist die dominante Handlungsstrategie der Wohlfahrtsverbände in den neuen Bundesländern. Mitgliedschaften entstehen dabei entweder gar nicht oder müssen mühsam aufgebaut werden. Anders, wenn sie bereits traditionell vorhanden sind. Ehrenamtlichkeit ist nur in Zusammenhang mit mitgliederbezogenem Handeln sichtbar. Haben Wohlfahrtsverbände und letztlich soziale Projekte an der Basis die Bereitstellung von Dienstleistungen oder die Gewinnung von Mitgliedern tatsächlich auf ihre Fahnen geschrieben, so bestimmt die Balance ihrer Dienstleistungs- bzw. Mitgliederorientierung maßgeblich den Anteil von Ehrenamtlichen mit. Seltsamerweise oder aber die erste These geradezu bestätigend ist die Qualifikation und Bezahlung von Hauptamtlichen in sozialen Projekten umgekehrt proportional zur Beteiligung von Ehrenamtlichen. Je höher die Qualifikation und gesichterter die Bezahlung der Hauptamtlichen, desto weniger ehrenamtliche Mitarbeiter gibt es. Die Mitarbeit von Ehrenamtlichen entscheidet sich vielfach bereits in Zielstellungen, Arbeitsweisen und Personaleinsatz von Wohlfahrtsverbänden und sozialen Projekten." (Autorenreferat)

[126-L] Albrecht, Peter-Georg: Sozialarbeit und Bürgerengagement in der nachberuflichen Lebensphase in Sachsen-Anhalt, (Wissenschaftliche Schriftenreihe Soziologie, Bd. 3), Berlin: Köster 2001, VI, 382 S., ISBN: 389574-431-X (Standort: UuStB Köln(38)-28A7128) INHALT: "Freiwillig sozial engagierte Senioren? Bürgerengagement ist begrifflich, politisch und praktisch 'in Mode'. Doch die Vielfalt der gegenwärtigen Stimmen darf nicht darüber hinweg täuschen, dass nur teilweise gesicherte und 'dichte' empirische Studien zu diesem Gegenstand vorliegen. Die vorliegende Studie möchte mit einer Fülle von Fakten über eine geradezu Bürgerengagement-prädestinierte Bevölkerungsgruppe in einem neuen Bundesland zu einer empirisch fundierten Diskussion beitragen. Die mittels Teilnehmender Beobachtung und Befragung erhobenen Daten erleuchten die Charakteristik der Aktivitäten in der nachberuflichen Lebensphase, die Beziehung von Bürgerengagement zu anderen Tätigkeitsformen wie der beruflichen Arbeit sowie die Beziehung von Bürgerengagement zu Wohlfahrtsverbänden. Im

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Mittelpunkt steht die Frage: Welche sozialarbeiterische und sozialpolitische Relevanz hat das Bürgerengagement von Senioren?" (Autorenreferat)

[127-F] Alfermann, Dorothee, Prof.Dr.; Stiller, Jeannine, M.A. (Bearbeitung): Körperkonzept (physisches Selbstkonzept) im höheren Lebensalter INHALT: Die Thematik "physisches Selbstkonzept im höheren Lebensalter" wird als relativ unerforscht angesehen. Untersuchungen zum physischen Selbstkonzept richten sich bis dato vor allem auf das Kindes-, Jugend- und junge Erwachsenenalter, weniger auf das höhere Lebensalter. Doch gerade in dieser Altersgruppe wird die Erhaltung verschiedener Funktionsbereiche und die Stabilisierung der psychischen Gesundheit als notwendig erachtet, um ein gesundes und zufriedenes Altern zu realisieren. Um diesbzgl. Aussagen machen zu können, stellt sich die Frage, welches Konzept diesen Kognitionen zugrunde liegt. Fokussiert wird demnach das subjektive Bild des älteren Menschen bzgl. der Wahrnehmung und Einstellung des eigenen Körpers. Als zentrale Forschungsfrage ergibt sich daraus: Wie ist das physische Selbstkonzept im höheren Lebensalter definiert? Zur Beantwortung wird sowohl die gegenwärtig stark diskutierte Bedeutung gesunden Alterns (in bezug auf den weiter steigenden Anteil älterer Menschen, besonders Frauen, in der Gesamtbevölkerung) als auch gesundheits- und sportpsychologische Annahmen einbezogen. Als theoretische Ansätze dienen: 1. die Selbstkonzeptforschung, ein Selbstkonzeptmodell speziell für das höhere Lebensalter sowie 2. Alternstheorien. Vor dem Hintergrund eines follow-up Designs über ein Jahr (2 Messzeitpunkte: MZP) werden Personen im höheren Alter zum physischen Selbstkonzept, Selbstwirksamkeit, subjektiver Gesundheit und aktuellen Freizeitaktivitäten mittels standardisierten Fragebogen schriftlich befragt. Die Ergebnisse sollen die Grundlagen auf dem Gebiet der Selbstkonzeptforschung im höheren Lebensalter erweitern. METHODE: Als Ansatzpunkt der Studie dient die Selbstkonzepttheorie im Seniorenalter von Pinquart (1998): danach werden Körperbild (selbstbewertete Attraktivität und Zufriedenheit mit dem Körper), physische Leistungsfähigkeit (u.a. Bewertung der eigenen physischen Leistungsfähigkeit: Kraft, Koordination, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit) und subjektive Gesundheit als Faktoren des physischen Selbstkonzepts angesehen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung (Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stiller, J.; Alfermann, D.: Körperkonzept im Kulturvergleich. Eine Untersuchung an deutschen und US-amerikanischen Sportstudenten. in: Janssen, J.P. (Hrsg.): Leistung und Gesundheit - Themen der Zukunft. Köln: bps-Verl. 1999.+++Stiller, J.; Alfermann, D.; Stoll, O.: Körperkonzept und Sportaktivität im höheren Lebensalter. in: Seiler, R.; Birrer, D.; Schmid, J.; Valkanover, S. (Hrsg.): Sportpsychologie. Anforderungen - Anwendungen - Auswirkungen. Köln: bps-Verl. 2001.+++Stiller, J.; Alfermann, D.: Körperkonzept im höheren Lebensalter - das Problem der Operationalisierung. in: Strauß, B.; Hagemann, N.; Tietjens, M. (Hrsg.): Expertise im Sport. Lehren - Lernen - Leisten. Köln: bps-Verl. 2002.+++Stiller, J.; Alfermann, D.: Sind Aktivere auch die Gesünderen? Die Beziehung zwischen Freizeitaktivitäten und subjektiver Gesundheit im höheren Lebensalter. Greifswald: Univ. (im Druck).+++Alfermann, D.; Stiller, J.: Physical self-concept across the life-span. in: Mboya, M.M. (ed.): The self-concept: international perspectives. Pretoria: Ilitha Publ. (in press).+++Alfermann, D.; Stiller, J.: Selbstkonzept. in: Röthig, P. (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Schorndorf: Hofmann (in Vorbereitung).

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ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-10 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik (Jahnallee 59, 04109 Leipzig) KONTAKT: Stiller, Jeannine (e-mail: [email protected])

[128-F] Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr.med.; Kilian, Reinhold, Dr.; Matschinger, Herbert, Dr.; Riedel-Heller, Steffi, Dr.med.; Power, Mick, Prof.Dr. (Leitung): Die Messung der Lebensqualität bei älteren Menschen und die Beziehung der Lebensqualität zum gesunden Altern INHALT: Interkulturelle Entwicklung eines Instruments zur Erfassung der Lebensqualität bei älteren Menschen auf der Basis des WHO-Lebensqualitätsfragebogens WHOQOL. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 30; Personen im Alter ab 60 Jahren). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300; je 100 Personen 60-70 Jahre, 70-80 Jahre und 80+ Jahre). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Abt. für Epidemiologie und Evaluationsforschung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig) KONTAKT: Kilian, Reinhold (Dr. Tel. 0341-9724532, e-mail: [email protected])

[129-L] Backes, Gertrud M.; Clemens, Wolfgang (Hrsg.): Zukunft der Soziologie des Alter(n)s, (Reihe Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 8), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 308 S., ISBN: 3-8100-3572-6 INHALT: "Alter und Altern formen die Gesellschaft der Zukunft. Das Buch zeigt, dass aufgrund der Auswirkungen auf die Gesellschaft differenzierende Analysen der sozialen Realität des Alter(n)s eine wachsende Bedeutung erlangen und für die Zukunft die Weiterentwicklung einer entsprechenden Soziologie erforderlich ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gertrud M. Backes und Wolfgang Clemens: Welche Zukunft hat die Soziologie des Alter(n)s? (7-32); Francois Höpflinger: Alternssoziologie und Generationsfragen - Entwicklungen und Verknüpfungen (33-45); Gerd Göckenjan: Die Bedeutung der Geschichte des Alterns in der Soziologie des Alters (47-73); Friederich Fürstenberg: Perspektiven des Alter(n)s als soziales Konstrukt (75-84); Klaus R. Schroeter: Zur Allodoxie des 'erfolgreichen' und 'produktiven Alter(n)s' (85-109); Gertrud M. Backes: 'Geschlecht und Alter(n)' als künftiges Thema der Alter(n)ssoziologie (111-148); Christian Tagsold, Shingo Shimada, Stefan Blüher und Manfred Stosberg: Solidarität und Alter(n) im interkulturellen Kontext - Die Pflegeversicherung in deutsch-japanischen Vergleich (149-165); Harald Künemund: Sozialstaatliche Leistungen und Familienbeziehungen im Alter - Veränderung oder Ergänzung - (167-181); Ludwig Amrhein: Machtbeziehungen und soziale Konflikte in der stationären Altenpflege (183-218); Thomas Lampert und Ineke Maas: Sozial selektives Überleben ins und im Alter (219-249); Leopold Rosenmayr und Franz Kolland: Altern in der Großstadt - Eine empirische Untersuchung über Einsamkeit, Bewegungsarmut und ungenutzt Kulturchancen in Wien (251-278); Hans-Joachim von Kondratowitz: Entwicklung und Perspektiven einer 'Cultural Gerontology'

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- Zwischenkritik einer europäischen Bewegung (279-292); Fred Karl: Alternssoziologie und sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie - gegenseitige Impulse (293-306).

[130-L] Backes, Gertrud M.; Clemens, Wolfgang; Schroeter, Klaus R. (Hrsg.): Zur Konstruktion sozialer Ordnungen des Alter(n)s, (Reihe Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 5), Opladen: Leske u. Budrich 2001, 238 S., ISBN: 3-8100-3276-X (Standort: UB Bonn(5)-20017399) INHALT: "Die Gestalt und Ausgestaltung der Lebensphase Alter hat sich in den letzten Jahrzehnten durch den demografischen und strukturellen Wandel unserer Gesellschaft nachhaltig verändert. Einfache gesellschaftliche Konstruktionen des Alters (z.B. Alter gleich Ruhestand) dienen zwar weiterhin als grobe Orientierung. Sie erfassen aber nicht ausreichend die theoretische und empirische Gestalt des Alters und Alterns in der heutigen Zeit, die sich stark ausdifferenziert hat. Die Suche nach neuen Konstruktionen des Alter(n)s hat individuell wie gesellschaftlich, privat wie politisch längst begonnen. Dieser Band soll zeigen, welchen Beitrag die Soziologie - als Wissenschaft von der Vergesellschaftung der Menschen - zur Beschreibung, Erklärung und Strukturierung dieser Prozesse sozialen Wandels leisten kann. Die Beiträge fokussieren die Konstruktion sozialer Ordnungen des Alter(n)s aus unterschiedlichen soziologischen Perspektiven." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gertrud M. Backes, Wolfgang Clemens und Klaus R. Schroeter: Zur Konstruktion sozialer Ordnungen des Alter(n)s (7-29); Klaus R. Schroeter: Lebenslagen, sozialer Wille, praktischer Sinn (31-64); Udo Kelle: Gesellschaftliche Probleme des Alter(n)s zwischen Mikro- und Makroebene - Zur Methodologie alter(n)ssoziologischer Erklärungen (65-79); Peter Schimany: Alter und Altern aus bevölkerungssoziologischer Perspektive - Anmerkungen zur Konzeptualisierung einer Soziologie des Alter(n)s (81-96); Laszlo A. Vaskovics: Alter(n) aus der Perspektive der Familiensoziologie (97-117); Ursula Dallinger: Die Konstruktion des 'guten' Generationenverhältnisses - Semantiken und Akzeptanzgrundlagen des Rentensystems (119-141); Shingo Shimada, Stefan Blüher, Manfred Stosberg und Christian Tagsold: Öffentlichkeit im Wandel: Die Einführung der Pflegeversicherung in Japan und Deutschland (143-167); Olaf von dem Knesebeck und Volker Hüfken: Soziale Ungleichheit, soziale Kontakte und soziale Partizipation im Alter (169-185); Andreas Motel-Klingebiel: Lebensqualität und Ungleichheit im Alter (187221); Heidrun Mollenkopf: Technik - ein 'knappes Gut'? Neue soziale Ungleichheit durch unterschiedliche Zugangs- und Nutzungschancen im Alter (223-238).

[131-F] Baudisch, Annette, Dipl.-Wirtsch.-Math. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof.Dr.; Voland, Eckart, Prof.Dr. (Betreuung): Demographic theory about the evolution of aging INHALT: Part I: Why do we age? A critical review of demographic theory. Part II: Must mortality rise with age? Thinking about senescence: a critical review; a model of the demographic determinants of the optimal age; trajectories of growth, fertility, and mortality; empirical evidence and possible empirical tests. Part III: Why do women have menopause? A critical review: a model of the demographic determinants of menopause; empirical evidence and possible empirical tests. Part IV: Whence and whither. ART: Dissertation BEGINN: 2002-03 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

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INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-2081-259, Fax: 0381-2081-559, e-mail: [email protected])

[132-L] Behrend, Christoph; Fachinger, Uwe: Erwerbsbiographien und materielle Lebenssituation im Alter: Expertisen zum Dritten Altenbericht der Bundesregierung. Bd. 2, Opladen: Leske u. Budrich 2001, 361 S., ISBN: 3-81002982-3 INHALT: "Die zwei Beiträge dieses Bandes geben einen differenzierten Überblick über die Erwerbsbeteiligung und -situation älterer Arbeitnehmer, ihre Beschäftigungschancen und risiken, die Ausstiegspfade aus dem Erwerbsleben und des Übergangs in den 'Ruhestand' sowie der Entwicklung der Einkommens- und Vermögenssituation im Alter im letzten Jahrzehnt und über Auswirkungen möglicher Änderungen im Rentensystem auf das Alterseinkommen. Beide Autoren widmen sich unter anderem den erheblichen Veränderungen in Ostdeutschland durch die Umstrukturierung des Arbeitsmarkts und die Übertragung des westdeutschen Rentensystems. Nach der Wiedervereinigung wurde die Frühverrentung zum dominierenden Ausstiegspfad, in wachsendem Maße nach vorheriger Arbeitslosigkeit. Durch die Rentenüberleitung wurden die gesetzlichen Altersrenten in den neuen Bundesländern erheblich angehoben. Dadurch verringerte sich der Einkommensabstand zu den älteren Menschen in den alten Bundesländern. Die Simulationsanalysen verdeutlichen zugleich, dass mögliche Absenkungen des Rentenniveaus die finanzielle Lage der ostdeutschen Rentnerinnen und Rentner stärker als die der westdeutschen beeinträchtigen würden, da die Rentenzahlungen aus Regelsystemen einen größeren Anteil ihres Gesamteinkommens ausmachen." (Autorenreferat)

[133-F] Bischoff, Stefan; Olbermann, Elke; Engel, Heike, Dr.; Machalowski, Gerhard, Dr. (Bearbeitung); Braun, Joachim, Dipl.-Soz.; Burmeister, Joachim, Prof.Dr.; Engels, Dietrich, Dr. (Leitung): Modellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen" (EFI) INHALT: Mit dem Modellprogramm soll eine wichtige Koalitionsvereinbarung zur Nutzung des Erfahrungswissens der Älteren für die Gesellschaft und zur öffentlichen Anerkennung des Alters umgesetzt werden. Zielsetzung des Multiplikatorenprogramms EFI ist es, ältere Menschen in der Wertigkeit ihres Erfahrungswissens zu bestärken und dieses Wissen für die Gesellschaft besser zu nutzen. Hierdurch soll auch die Weitergabe von Wissen zwischen den Generationen gefördert werden. Das Programm ist gedacht als ein Beitrag zur Neufindung der gesellschaftlichen Position älterer Menschen und zur Anerkennung ihres Beitrages für die Gemeinschaft. Durch die Intensivierung geeigneter Weiterbildungsmöglichkeiten und die Entwicklung des Tätigkeitsfeldes: seniorTrainer für Ältere werden neue Verantwortungsrollen im Alter eröffnet, die im besonderem Maße zur Aktivierung und Unterstützung des freiwilligen Engagements im Alter beitragen. Im Rahmen des Modellprogramms soll erprobt werden, wie ältere Menschen als seniorTrainer zur Unterstützung, Beratung und Begleitung von Initiativgruppen allen Alters eingesetzt werden können. Mit dieser alten politischen Akzentuierung will das EFI-Programm der Ausgrenzung der Älteren entgegenwirken und die Akzeptanz bzw. die gesellschaftliche Rolle der Älteren in der Öffentlichkeit fördern. Zentra-

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les Anliegen ist es, Ansatzpunkte und Perspektiven zur Klärung der gesellschaftlichen Rolle der Älteren außerhalb der Arbeitswelt zu entwickeln. Bedeutsam ist dabei die Einbindung von Trägern freiwilligen Engagements und von Bildungsträgern in das EFI-Programm. Diese Akteure werden zukünftig eine wichtige Rolle bei der Gewinnung und Weiterbildung von freiwillig Engagierten spielen. Als seniorTrainer sollen Ältere qualifiziert und eingesetzt werden, die nach Abschluss ihrer Erwerbstätigkeit ihre Kompetenzen für sich und andere einsetzen möchten. Zur Ausübung von Vortrags-, Lehr-, Supervisions- oder Tutorentätigkeiten bei örtlichen Freiwilligeninitiativen sind Fachexperten angesprochen, die spezifische Erfahrungen aus ihrem beruflichen Kontext mitbringen. Ihnen wird für die Zusammenarbeit mit diesen Initiativen eine Zusatzqualifikation angeboten. Angesprochen sind ferner erfahrene Ehrenamtliche, die für die Weitervermittlung ihrer Erfahrungen ebenfalls Zusatzqualifikationsmöglichkeiten erhalten. Die Zielgruppe für die Leistungen des seniorTrainers sind Freiwilligeninitiativen, Selbsthilfegruppen und Vereine, die in vielfältiger Hinsicht Unterstützung, Beratung und Begleitung benötigen. SeniorTrainer unterstützen und erweitern dadurch auch die Wirkungsmöglichkeiten der örtlichen Anlaufstellen bzw. Büros für freiwilliges Engagement. Zur Qualifizierung als seniorTrainer wird ein Grundkurse (3x3 Tage) zu Fragen des freiwilligen Engagements und der Gruppenarbeit angeboten, außerdem sind ergänzende Fachkurse in verschiedenen Themenbereichen (z.B. Wohnberatung, Internetnutzung, Besuchsdienste, Kulturprogramme, Freizeitorganisation etc.) vorgesehen. Die Kurse finden bei überregionalen Bildungsträgern statt. SeniorTrainer, die erfolgreich ein Qualifizierungsprogramm durchlaufen haben und für den örtlichen Einsatz zur Verfügung stehen, erhalten eine SeniorenEhrenamtsKarte (Seneka), die als Identitätsnachweis dient und gleichzeitig einen Versicherungsschutz bei ihrem Einsatz gewährleistet. Die Ausgabe der Seneka erfolgt nach Abschluss der Weiterbildung. Die Kurse zum seniorTrainer sind kostenfrei. Die Kurse starten im Herbst 2002. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des EFI-Programms ist es, dass die beteiligten örtlichen Anlaufstellen bzw. Büros für freiwilliges Engagement aus 12 Bundesländern in ihren Kommunen erfahrene Ältere zu einer Tätigkeit als seniorTrainer motivieren und gewinnen. Aufgabe der Anlaufstellen ist es, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und durch Informations- und Beratungsgespräche, für jeden der drei Seminarblöcke jeweils 6-8 interessierte Ältere als Teilnehmer für die Kurse zum seniorTrainer zu gewinnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Um den Erfahrungsaustausch zwischen den am EFI-Programm beteiligten Akteuren (Anlaufstellen, seniorTrainer, Bildungsträger, Fachöffentlichkeit, wissenschaftliche Begleitung) und die qualifizierte Umsetzung des Programms sicherzustellen, werden im Programmverlauf Fachtagungen durchgeführt. Die Anlaufstellen werden bei der Gewinnung und beim Praxiseinsatz der seniorTrainer vom wissenschaftlichen Projektverbund beratend und durch Handreichungen, durch eine zentrale Öffentlichkeitsarbeit (Newsletter und Internet) und durch einen Netzwerkaufbau für Anlaufstellen, seniorTrainer und Bildungsträger unterstützt. Eine enge Zusammenarbeit aller Programmmitwirkenden ist unerlässlich. In den Praxiserfahrungen des Programms ist auch zu sondieren, welche Zielgruppen und Bereiche durch das Programm bzw. die seniorTrainer angesprochen werden können und sollen. Die Kurzformel "Erfahrungswissen für Initiativen" bezieht alle Organisationen des freiwilligen Engagements ein, also Vereine, Verbände, Initiativen und Projekte und andere Formen des gruppenbezogenen bürgerschaftlichen Engagements. Das breite Spektrum der Einsatzmöglichkeiten der seniorTrainer in allen Organisationsformen des freiwilligen Engagements und in allen Engagementbereichen bietet vielfältige Chancen zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und zu konkreten Wirkungsbereichen der neuen Verantwortungsrolle der Älteren. Die Öffentlichkeitsarbeit des Programms sollte darauf hinwirken, die aus den praktischen Einsatzfeldern der

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seniorTrainer sich ergebenden Impulse zu bündeln und zu öffentlich präsentierbaren und diskutierbaren Themen über mögliche Verantwortungsrollen der Älteren zu verdichten. Hierdurch könnten in vielen Kommunen konkrete Perspektiven und Beteiligungsmöglichkeiten von seniorTrainern initiiert und bekannt gemacht werden. Das EFI-Programm kann durch fünf Kernelemente gekennzeichnet werden: 1. Kern des Programms: Tätigkeitsfeld seniorTrainer; 2. Teilnehmer des Multiplikatorenprogramms: Fachexperten und erfahrene Ehrenamtliche; 3. Kursangebote für seniorTrainer bei überörtlichen Bildungsträgern, Curriculum Entwicklung; 4. Örtliche Anbindung: Anlaufstellen für freiwilliges Engagement; 5. Tätigkeitsbereiche: modulare Kursangebote mit einem Kernbereich und spezifische (Aufbau)Kurse zu einzelnen Tätigkeitsbereichen. S. auch http://www.isab-institut.de/efi-programm/index.htm ; http://www.efi-programm.de ; http://www.seniortrainer.de ; http://www.seniortrainerin.de . VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.isab-institut.de/efi-programm/index.htm . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber; 12 Bundesländer INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln); Institut für sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung -ISAB- (Overstolzenstr. 15, 50677 Köln); Fachhochschule Neubrandenburg, FB Soziale Arbeit und Gesundheit (Brodaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-41-2094, Fax. 0221-41-7015, e-mail: [email protected])

[134-L] Bode, C.; Westerhof, G.J.; Dittmann-Kohli, F.: Selbstvorstellungen über Individualität und Verbundenheit in der zweiten Lebenshälfte, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 34/2001, H. 5, S. 365-375 INHALT: "Individualität und Verbundenheit sind zentrale Lebensthemen im gesamten Lebenslauf, über deren Bedeutung für Personen im mittleren und höheren Erwachsenenalter jedoch wenig bekannt ist. In dieser Studie wird deshalb den folgenden Fragen nachgegangen: Welche Anliegen sind mit Individualität und Verbundenheit assoziiert? Wie zentral sind Individualität und Verbundenheit in der zweiten Lebenshälfte? Lassen sich in Bezug auf Zentralität und inhaltliche Anliegen Altersgruppenunterschiede innerhalb der zweiten Lebenshälfte erkennen 2.934 Ost- und Westdeutsche (40-85 Jahre) wurden im Rahmen des Deutschen Alters-Surveys gebeten, ein Satzergänzungsverfahren (SELE) auszufüllen. Die Selbstbeschreibungen wurden im Hinblick auf Individualität und Verbundenheit codiert. Als Differenzierung dieser übergreifenden Kategorien wurden sechs Anliegen in Bezug auf Individualität und sieben Anliegen in Bezug auf Verbundenheit identifiziert, die die persönliche Bedeutung der Lebensthemen zum Ausdruck bringen. Die Ergebnisse zeigen, dass Individualität und Verbundenheit für Sinngebungsprozesse in der zweiten Lebenshälfte ähnlich zentral sind. Ein Vergleich von fünf Altersgruppen ergab eine geringere Zentralität beider Themen bei den ältesten Studienteilnehmern. Auch zeigen sich altersabhängige Unterschiede in den inhaltlichen Anliegen. Ein Vergleich unserer Befunde (bezüglich Zentralität und inhaltlicher Anliegen) mit Annahmen gängiger Theorien psychologischen Wohlbefindens im Erwachsenenalter und erfolgreichen Alterns zeigt, dass die Selbstvorstellungen der Deutschen zwischen 40 und 85 Jahren viel stärker auf Verbundenheitsaspekte gerichtet sind, als in den theoretischen Vorstel-

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lungen postuliert wird. Im Anschluss werden methodologische Implikationen der Ergebnisse diskutiert." (Autorenreferat)

[135-F] Born, Andreas (Bearbeitung): Einkommensverteilung und -verwendung älterer Menschen in NRW INHALT: Seniorinnen und Senioren gewinnen als Wirtschaftskraft eine immer größere Bedeutung. Bislang gibt es jedoch keine differenzierten Analysen zur Einkommenssituation und insbesondere zur Verwendung des verfügbaren Einkommens, die repräsentative Aussagen nach sozioökonomischen Merkmalen und Regionen zulassen. Das Projekt will diese Lücke schließen und mittels einer breit angelegten empirischen Untersuchung in NRW detaillierte Daten zum Ausgabeverhalten der 55 bis 80 Menschen erheben. Ziel der Studie ist es, Kaufkraftpotenziale und Konsumpräferenzen zu ermitteln, um diese als Orientierung für politisches und unternehmerisches Handeln zur Verfügung zu stellen. Zudem bietet eine solche Datenquelle die Möglichkeit, die im höheren Einkommensbereich ausgesprochen unzureichende Kenntnisse über die materielle Lage Älterer in Nordrhein-Westfalen zu erweitern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Zur Beantwortung des Erkenntniszieles wird in NRW eine repräsentative Telefonbefragung von 5000 Menschen im Alter zwischen 55 und 80 Jahren durchgeführt. Grundlage der Befragung bildet ein standardisierter Fragebogen. Die Konzeption und Durchführung erfolgt nach dem ADM-Verfahren (Arbeitskreis deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute). Die Erhebung und die Grundauswertung erfolgt durch infas (Bonn). Sozioökonomische und regionale Detailanalysen sowie die Erstellung einer Konsumententypologie werden von der Forschungsstelle für Gerontologie (Projektleitung) und dem IAT erstellt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Barkholdt, Corinna; Frerichs, Frerich; Hilbert, Josef; Naegele, Gerhard; Scharfenorth, Karin: Memorandum "Wirtschaftskraft Alter". Dortmund: Inst. für Gerontologie 1999. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-09 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0209-1707-0)

[136-F] Braun, Joachim, Dipl.-Soz.; Bischoff, Stefan; Schröter, Michael (Bearbeitung): Medienkompetenz für Seniorinnen und Senioren - Kampagne zur Heranführung von Menschen über 50 an die modernen IuK-Technologien (Senioren-Info-Mobil) INHALT: Zielsetzung der Hauptphase: Der Verein "Seniorinnen und Senioren in der Wissensgesellschaft e.V." (VSiW) wurde gegründet, um auch älteren Menschen den Weg in die Wissensgesellschaft zu ebnen; Barrieren der Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationswirtschaft abgebaut werden. Hierzu gehören heute das Internet und andere moderne Informations- und Kommunikationstechnologien, z.B. das Bildtelefon, das moderne Bankterminal oder auch intelligente Wohntechniken. Die neuen Technologien und Informationswege erfordern neue Kompetenzen, über die nicht alle Bevölkerungsgruppen in gleichem Maße verfügen. Das Wissen, das ältere Menschen über das Internet haben, beschränkt sich meist auf das, was Rundfunk und Presse vermitteln. Viele ältere Menschen sind aber daran interes-

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siert, diese neuen Technologien besser kennenzulernen. Vor diesem Hintergrund hat der VSiW mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie der Firmen IBM, Vobis, Deutsche Telekom AG, Deutsche Telekom Online Service GmbH und anderer namhafter Unternehmen das Pilotprojekt Senior-Info-Mobil "Internet und Wohntechnik" durchgeführt. Dieses Projekt, das Menschen im dritten Lebensalter die Möglichkeit gibt, sich über Nutzen und Nutzung dieser Technologien kostenlos zu informieren, geht nun nach erfolgreichem Durchlaufen der Pilotphase in die Hauptphase über. Allgemeine Zielsetzung ist es, ältere Menschen darin zu unterstützen, sich ein eigenes Urteil über das Für und Wider der Nutzung dieser neuen Technologien zu bilden und ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe zu stärken. In diesem Zusammenhang werden folgende Einzelziel verfolgt: Bekanntmachung der Informationskampagne und deren Zielsetzung; Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema "Alter und Technik"; Abbau von Hemmschwellen auf Seiten der Seniorinnen und Senioren über praktische Demonstration und Erprobung neuer IuKTechnologien; Förderung der Bereitschaft lokaler Entscheidungsträger zum Aufbau lokaler Lernorte (z.B. lokale Internet-Cafes für Seniorinnen und Senioren); Förderung der Bereitschaft auf seiten der Anbieter von IuK-Endgeräten und -Diensten, die Anforderungen älterer Nutzer im Rahmen ihrer Angebotsstrategien besser zu berücksichtigen (z.B. durch Einbindung als Sponsor und durch die allgemeine Sensibilisierung der Öffentlichkeit hinsichtlich des Themas). VERÖFFENTLICHUNGEN: Bischoff, S.; Schröter, M.: Medienkompetenz für Seniorinnen und Senioren. Heranführung von Menschen über 50 an die moderenen I&K-Technologien. Abschlussbericht zu den Aktionswochen 1998-99 in Kommunen mit Seniorenbüros im Rahmen der Senior-Info-Mobil Kampagne des VSiW. ISAB-Schriftenreihe - Berichte aus Forschung und Praxis, Nr. 62. Köln, März 2000. S. http://www.isab-institut.de/home/fr-si006.htm . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1998-09 ENDE: 2001-11 AUFTRAGGEBER: Verein "Seniorinnen und Senioren in der Wissensgesellschaft e.V." -VSiW- FINANZIERER: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie INSTITUTION: empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH (Oxfordstr. 2, 53111 Bonn); Institut für sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung ISAB- (Overstolzenstr. 15, 50677 Köln); Universität Ulm, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung -ZAWiW- (89069 Ulm) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-41-2094, Fax. 0221-41-7015, e-mail: [email protected])

[137-L] Burzan, Nicole: Die Bedeutung der Biographie für die Zeitgestaltung im Alter, in: BIOS : Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Jg. 15/2002, H. 1, S. 77-92 (Standort: UB Bonn(5)-Z95/1; UuStB Köln(38)-M XE00648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der vorliegenden Beitrag basiert auf den Ergebnissen einer Studie über die Bedeutung der Biographie für die Zeitgestaltung im Alter. Die Frage nach der Zeitgestaltung im Alter ergibt sich aus folgenden Überlegungen: Es ist nahe liegend, dass Rentnerinnen und Rentner große Gestaltungsmöglichkeiten haben, weil ein Großteil ihrer Zeit nicht durch Berufstätigkeit oder Kindererziehung festgelegt ist. Wie gehen sie mit diesen Möglichkeiten der Zeitgestaltung um? Erleben sie sie eher als Freiheit oder eher als aufgenötigte Last? Ein bedeutsamer Faktor dafür, wie ältere Menschen diese zeitlichen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, dürfte die Lebensgeschichte sein (das legen ja schon Alltagsvorstellungen nahe wie die, dass ein frühzeitig entwickeltes Hobby vor möglicher Langeweile bewahren könne oder dass "Mana-

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gertypen" das Fehlen beruflicher Aufgaben nach dem Renteneintritt als belastend empfinden). Die Studie belegt die These, dass die gegenwärtige Zeitgestaltung nicht unabhängig von der bisherigen Lebensgeschichte ist, und zwar nicht nur bezogen auf einzelne Merkmale des bisherigen Lebens wie Bildung oder Beruf oder auf bestimmte Lebensphasen, sondern auch auf die subjektive Deutung der eigenen Biographie allgemein und des Renteneintritts im Besonderen. Die Daten wurden durch Leitfadeninterviews, 1999 und 2000 durchgeführt, mit 30 Befragten gewonnen. Zielgruppe waren Rentnerinnen und Rentner ab 60 Jahren im Privathaushalt, die seit mindestens einem Jahr in der Rentenphase waren. (ICA2)

[138-L] Dallinger, Ursula; Schroeter, Klaus R. (Hrsg.): Theoretische Beiträge zur Alternssoziologie, (Reihe Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 6), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 296 S., ISBN: 3-8100-3353-7 INHALT: "Das Alter ist zur großen gesellschaftlichen Herausforderung geworden und setzt die Gesellschaft unter Veränderungsdruck. Das erfordert einen 'ordnenden soziologischen Blick' auf die gegenwärtigen und zukünftigen sozialen Konstruktionen des Alter(n)s. Dazu bedarf es auch immer theoretischer Anstrengungen, um den Fokus auf das gesamtgesellschaftliche Gefüge und seine sozialen Implikationen zu richten. Das Buch liefert Beiträge aus verschiedenen soziologischen Denktraditionen, die aus ihrer je spezifischen Sicht einen theoretischen Blick auf das Alter(n) werfen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Dallinger, Klaus R. Schroeter: Theoretische Alter(n)ssoziologie - Dämmertal oder Griff in die Wühlkiste der allgemeinen soziologischen Theorie? (7-34); Anton Amann: Forschung und Praxisbezug in der Sozialgerontologie (37-60); Gertrud M. Backes: Alter(n)sforschung und Gesellschaftsanalyse - konzeptionelle Überlegungen (61-78); Herbert Willems, York Kautt: Theatralität des Alters. Theoretische und empirisch-analytische Überlegungen zur sozialen Konstruktion des Alters in der Werbung (81-112); Hans-Joachim von Kondratowitz Konjunkturen - Ambivalenzen Kontingenzen: Diskursanalytische Erbschaften einer historisch-soziologischen Betrachtung des Alter(n)s (113-138); Klaus R. Schroeter: Lebenswelten ohne (soziale) Hinterbühne: Die Lebenslagen stationär versorgter, pflegebedürftiger älterer Menschen unter dem Vergrößerungsglas einer feld- und figurationssoziologischen Betrachtung (141-168); Wolfgang Clemens: Arbeitsleben und nachberufliche Tätigkeiten - Konzeptionelle Überlegungen zum Zusammenhang von Erfahrungen der Erwerbsarbeit und Aktivitäten im Ruhestand (169-200); Ursula Dallinger: Das 'Problem der Generationen': Theorieentwicklung zu intergenerationellen Beziehungen (203-234); Betina Hollstein: Bedingungen von Vergesellschaftung im Alternsprozess. Georg Simmels Beitrag zur Konzeptionalisierung sozialer Beziehungen (235260); Jost Bauch: Soziales, Psyche, Soma: Wie reagieren Sozialsysteme auf menschliche Alterungsprozesse? (263-274); Irmhild Saake: Wenig Neues vom Alter: Ein systemtheoretischer Ausweg aus gerontologischen Denkschleifen (275-296).

[139-L] Eierdanz, Jürgen: Bildungsziel 'Produktivität im Alter': über die gesellschaftliche Verplanung der letzten Lebensphase, in: Bardo Heger, Klaus-Peter Hufer (Hrsg.): Autonomie und Kritikfähigkeit : gesellschaftliche Veränderung durch Aufklärung, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2002, S. 216-227, ISBN: 3-87920-271-0

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INHALT: Ausgehend von den sozioökonomischen Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit mit alten Menschen diskutiert der Autor die neuen Leitbilder einer "Verpflichtungsethik des Alters" und einer "Produktivität im Alter". Ausgangspunkt der neuen Altenpolitik ist die oft geäußerte Annahme, dass die "jungen Alten" - ungeachtet aller Differenzierungen in Biographie und Lebenslage - über "ein großes Maß an Ressourcen und Potenzialen" verfügen, die gesellschaftlich nutzbar gemacht werden sollten. "Produktives Alter" als neue Altersnorm meint die Bereitschaft, der Familie oder dem Gemeinwohl so lange wie möglich zur Verfügung zu stehen. Das "unausgeschöpfte Produktivitätspotenzial" der Alten soll insbesondere in die Betreuung und Versorgung der noch Älteren, in die Sterbebegleitung (Hospize) oder in die Kinderbetreuung ("ambulante Großmutter") in sozialen Brennpunkten einfließen. Der Autor weist auf einige Fehlannahmen hin, die diesen Produktivitätskonzepten zugrunde liegen, und problematisiert die Ansätze des Kommunitarismus als neue Leitideologie für Altenarbeit und -bildung. Vor diesem Hintergrund skizziert er abschließend die Aspekte einer kritischen Bildungsarbeit mit "jungen Alten". ICI)

[140-F] Erdfelder, Edgar, Prof.Dr. (Bearbeitung): Gedächtnis und Urteilen im Alter INHALT: Anhand des Rückschaufehler-Paradigmas (Hindsight-Bias) soll die Interaktion von Gedächtnis- und Urteilsprozessen im Alter untersucht werden. Erste Untersuchungsergebnisse deuten an, dass die Stärke des Rückschaufehlers kontextabhängig mit wachsendem Lebensalter sowohl zu- als auch abnehmen kann. Ziel des Projektes ist es, dieses komplexe Muster von Interaktionen zwischen Rückschaufehler und Lebensalter zu nutzen, um verschiedene Theorien kognitiven Alterns gegeneinander zu testen. METHODE: Anhand von Almanach-Fragen mit versus ohne anschließende Mitteilung der korrekten Antwort wird der Rückschaufehler im sogenannten Gedächtnisdesign experimentell untersucht. Die Analyse der Daten erfolgt im Rahmen eines multinomialen Modells HB13, das Erdfelder und Buchner (JEP:LMC, 1998) für die Analyse von Rückschaufehlerdaten vorgeschlagen haben. Untersuchungsdesign: experimentelles Kontrollgruppendesign DATENGEWINNUNG: Experiment. VERÖFFENTLICHUNGEN: Erdfelder, E.; Buchner, A.: Decomposing the hindsight bias: a processing tree model for separating recollection and reconstruction biases in hindsight. in: Journal of Experimental Psychology - Learning, Memory and Cognition, 24, 1998, pp. 387414.+++Dehn, D.M.; Erdfelder, E.: What kind of bias is hindsight bias? in: Psychological Research, 61, 1998, pp. 135-146. ARBEITSPAPIERE: Erdfelder, E.; Bayen U.J.; Enneking, A.; Bearden, J.N.: Rückschaufehler im Alter. Vortrag auf dem 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Jena vom 24.-28.8.2000. in: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Hrsg.): Abstract CD-Rom zum 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Lengerich: Pabst 2000.+++Erdfelder, E.; Bayen U.J.: Der Rückschaufehler als Prüfstein für Theorien des kognitiven Alterns. Vortrag auf dem 2. Hindsight-Bias-Workshop, Schloss Rauischholzhausen (bei Gießen), 3.-5. November 2000. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Alexander von Humboldt-Stiftung INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Psychologie 03 -Allgemeine und Differentielle Psychologie- (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-181-2146, e-mail: [email protected])

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[141-L] Ernst, Babe Anke: Ältere Menschen in Sachsen, in: Statistik in Sachsen : Fachzeitschrift für Statistik des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen, Jg. 6/2000, H. 4, S. 26-29 INHALT: "Die hier an Hand des Mikrozensus dargestellten Ergebnisse können nur einige Facetten der Lebensumstände und der Situation älterer Menschen in Sachsen zeigen. Weitere Ergebnisse können den jährlich erscheinenden Statistischen Berichten zur Thematik 'Ältere Menschen im Freistaat Sachsen' entnommen werden. Durch den umfangreichen Fragebogen des Mikrozensus und eine nach Nutzerbedürfnissen abstimmbare altersspezifische Auswertung sind darüber hinaus noch vielfältige Ergebnisdarstellungen möglich. So liegen sowohl für Politik und Wirtschaft als auch für die gerontologische Forschung im Mikrozensus vielfältige Möglichkeiten, objektives Datenmaterial als Rahmendaten oder zur Fundierung wissenschaftlicher Hypothesen und ähnlichem zu nutzen." (Autorenreferat)

[142-L] Fenge, Anja: Selbstbestimmung im Alter: eine rechtsvergleichende Analyse zu den Einwirkungsmöglichkeiten älterer Menschen auf die Verwaltung ihres Vermögens im Falle geistiger Beeinträchtigungen, (Studien zum ausländischen und intenationalen Privatrecht, Bd. 88), Tübingen: Mohr Siebeck 2002, XVIII, 253 S., ISBN: 3-16-147703-0 (Standort: UB Bonn(5)-2002-2177) INHALT: Die Studie untersucht, welche Möglichkeiten der Selbstbestimmung ältere Menschen mit geistiger Beeinträchtigung bezüglich der Verwaltung ihres Vermögens besitzen. Anhand einer rechtsvergleichenden Analyse der schottischen, US-amerikanischen und deutschen Rechtsordnung sollen Reformansätze für das deutsche Recht entwickelt werden. In diesem Kontext wurden zahlreiche Gespräche geführt mit Angehörigen betroffener Personen und mit Vertretern der in diesem Bereich tätigen Berufsgruppen. Zunächst wird die Behandlung fremdnützigen Handelns in den drei Rechtsordnungen kurz skizziert. Daran schließt sich eine Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Vermögensverwaltung für beeinträchtigte Menschen in den drei Rechtsordnungen an. Nach einem Überblick über die in den jeweiligen Systemen verwendeten Instrumente werden in einem zweiten Teil Teilaspekte der Vermögensverwaltung näher betrachtet, wie z. B. die Differenzierung zwischen hoheitlichen und privatautonomen Maßnahmen. Methodisch folgt die Arbeit der funktionalen Rechtsvergleichung und stellt Lösungen der verschiedenen Rechtssysteme für einzelne Problembereiche nebeneinander. (ICH)

[143-L] Fiedler, Antje; Markert, Susan; Haustein, Silva; Fischer-Cyrulies, Antje; Ettrich, Udo: Ehrenamtliches Engagement im Seniorenalter: eine Befragung von 68- bis 70-jährigen Leipzigern im Jahre 2000, in: Psychosozial, Jg. 25/2002, H. 2 = Nr. 88, S. 55-67 (Standort: UuStB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Das Thema Ehrenamt hat in den letzten Jahren national und international zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Beitrag stellt die Ergebnisse des im Jahre 2000 vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Jugend, Gesundheit und Familie geförderten Forschungsprojektes "ILSE" vor. 208 Probanden im Alter zwischen 68 und 70 Jahren wurden mit Hilfe eines Fragebogens zu ihrem ehrenamtlichen Engagement befragt. Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen Fragestellungen der Freiwilligenarbeit, werden Stichproben

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und Auswertungsmethoden der empirischen Untersuchung vorgestellt. Die anschließend vorgetragenen Ergebnisse zeigen, dass 41 % der Befragten der Leipziger Kohorte 1930-1932 ehrenamtlich engagiert sind: 35 % der Frauen und 46 % der Männer sind ehrenamtlich aktiv. Die Ergebnisse werden aufgeschlüsselt dargestellt nach inhaltlichen Bereichen, geschlechtsspezifischen Faktoren sowie verschiedensten Motivationen. Der Schlussteil des Beitrags enthält Folgerungen und Empfehlungen für eine Unterstützung und Organisation ehrenamtlicher Aktivitäten sowie ihrer gesellschaftlichen Anerkennung. (ICH)

[144-L] Flueren, Hanns J.; Klein, Marion; Redetzki-Rodermann, Heidrun: Das Altersbild der deutschen Daily Soaps: Ergebnisse einer quantitativ-qualitativen Untersuchung, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26/2002, Nr. 1, S. 23-27 INHALT: In einer empirischen Untersuchung sind die Autoren der Frage nachgegangen, welche kollektiven Altersbilder gegenwärtig in den deutschen Daily Soaps vermittelt werden. Da alte Menschen in den Soap Operas, die sich an die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen wenden, keine Handlungsträger sind, wurde davon ausgegangen, dass die Altersdarstellungen in den Seifenopern, ohne Rücksicht auf political correctness, relativ "ehrlich" sind. Untersucht wurden jeweils zehn Folgen der Serien "Verbotene Liebe", "Marienhof", "Unter uns", "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten", "Geliebte Schwestern" und "Mallorca" aus den Jahren 1998 und 1999. Als "älterer Mensch" wurden die Darsteller und Darstellerinnen bestimmt, denen das Alter von mindestens 60 Jahren zugeschrieben werden konnte. Von 90 Figuren waren es 18, nur zwei davon waren wohl älter als 70. Die Ergebnisse der Analyse werden vorgestellt und als Handlungs- und Deutungsmuster für die junge Generation interpretiert. (PT)

[145-L] Fürstenberg, Friedrich: Perspektiven des Alter(n)s als soziales Konstrukt, in: Gertrud M. Backes, Wolfgang Clemens (Hrsg.): Zukunft der Soziologie des Alter(n)s, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 75-84, ISBN: 3-8100-3572-6 INHALT: Der Autor entwickelt bei seinen Überlegungen zur Bedeutung des Alter(n)s als soziales Konstrukt drei Thesen: Die wesentlichen Erkenntnisse zum Phänomen des Alter(n)s sind aufgrund der alle Daseinsbereiche umfassenden Komplexität nur auf interdisziplinärem Wege erreichbar. Den Nachweis hierfür erbringen die zahlreichen Verweise auf Forschungsergebnisse der Nachbarwissenschaften in der gerontologischen Literatur (1). Der Soziologe hat es bei der Erforschung des Alter(n)s aus seiner Fachperspektive immer mit einem sozialen Konstrukt insofern zu tun, als ihm die Wirklichkeit des Alter(n)s als ein bereits vorgefundener Bedeutungszusammenhang, d.h. als eine gesellschafts- und kulturspezifische Interpretation erscheint (2). Die Prozesse des Alterns, verbunden mit entsprechenden Altersphasen, implizieren stets Aspekte von Statuspassagen mit all ihren Zuschreibungen und Inkonsistenzen (3). Der Autor diskutiert anhand dieser Thesen das Regelungsmodell des Ruhestands, die Erosion des Ruhestandsmodells sowie die Prozesse der Individualisierung und Flexibilisierung des Alter(n)s. (ICI2)

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[146-L] Gast, Wolfgang: Die Ausgegrenzten: Wahrnehmung der Medien- und Werbeangebote durch die 50+Generationen ; eine Problemskizze, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26/2002, Nr. 1, S. 9-13 INHALT: Obwohl zum Thema Jugendorientierung bzw. Alterstabuisierung in den Medien "eigentlich das meiste gesagt und geschrieben" ist, hat sich die Werbe- und Medienpraxis dadurch nicht verändert. Anhand von Beispielen zeigt der Beitrag, dass die Werbewirtschaft in der Darstellung der älteren Menschen das "Defizit-Modell" bedient, das zur Nichtbeachtung, Ausgrenzung und letztlich Verachtung älterer Generationen aus Sicht der Jüngeren führt. Die Medienbilder und -inhalte sind so subtil und allgegenwärtig, dass sie schleichend und unwidersprochen das Defizitkonstrukt zementieren und sogar das Selbstbild der Älteren beeinflussen. Das Verstummen des Generationen-Diskurses wird zudem durch die Politik verstärkt, die ständig die Gefahren beschwört, die durch die "Überalterung der Gesellschaft" zu erwarten sind. Plädiert wird für ein "Differenz-Modell", das Differenzen in zentralen Einstellungsund Handlungsbereichen und die altersspezifische und vielfältig differenzierte Lebensstile älterer Generationen erschließt. (PT)

[147-L] Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik -GEP- gGmbH (Hrsg.): Erben und Vererben: ethische, rechtliche, soziologische, politische und psychologische Aspekte eines aktuellen Themas, (epd-Dokumentation / Evangelischer Pressedienst, Nr. 33), (Tagung "Erben und Vererben - ethische, rechtliche, soziologische, politische und psychologische Aspekte eines aktuellen Themas", 2002, Bad Boll), Frankfurt am Main 2002, 71 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20020107986; Graue Literatur) INHALT: "Dass auch Mütter etwas vererben, hat Goethe nicht berücksichtigt, wenn er seinen Faust sagen lässt: 'Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.' Im Mittelpunkt der interdisziplinären Tagung stand nicht geistiges, sondern materielles Erbe. In Deutschland werden in diesem Jahrzehnt über zwei Billionen Euro vererbt. Die Verantwortung der Erblasserinnen und Erblasser ist groß. Sie können der gesetzlichen Erbfolge ihren Lauf lassen. Stattdessen dürfen sie die Person des Erben und den Umfang seiner Beteiligung am Nachlass durch Testament oder Erbvertrag bestimmen. Bietet das Erbrecht insofern genügend Spielraum? Wird es durch das Recht naher Angehöriger auf den Pflichtteil zu sehr eingeschränkt? Ist Erbschaftssteuer gerecht? Inwiefern ist Stiftung eine Alternative zur Erbschaft? Müssen Gesetze geändert werden? Das Thema 'Erben und Vererben' wird in Familien oft verschwiegen. Erblasserinnen und Erblasser sind häufig im Zwiespalt zwischen partnerschaftlicher und Generationensolidarität. Im Erbfall brechen immer wieder Gegensätze etwa zwischen Geschwistern oder zu den Eltern auf. Lässt sich Erbstreit vermeiden oder besser durch Mediation als durch einen Zivilprozess schlichten? Geerbt wird meist in fortgeschrittenem Alter. Benötigt wird Vermögen eher in jüngeren Jahren. Ist Abhilfe möglich? Besondere Probleme entstehen, wenn eine Erbschaft der Pflegeabsicherung und/ oder Sterbehilfe dienen soll. Neu zu bedenken sind die Fälle, dass Schwule und Lesben vererben oder erben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Helmut Geiger: Begrüßung und Einführung: Erben und Vererben - ethische, soziologische, politische und psychologische Aspekte eines aktuellen Themas (46); Siegfried Willutzki: Erbrecht im Zwiespalt zwischen partnerschaftlicher und Generationensolidarität (7-13); Traugott Jähnichen: "Was Du ererbt von Deinen Vätern ...": theologisch-ethische Überlegungen zum Erbrecht (14-22); Hartmut Kasten: Vererben und Erben aus

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(familien)psychologischer Sicht. Eine Bestandsaufnahme des erfahrungswissenschaftlichen Kenntnisstandes (23-28); Joachim Lang: Das Erbschaftssteuerrecht - ein gerechtes System? (29-36); Walter Schmitz-Valckenberg: Lässt unser Recht genügend Spielraum zur individuellen Gestaltung für Erblasserinnen und Erblasser? (37-44); Marita Haibach: Stiftung statt Erbschaft - ein neuer gesellschaftlicher Trend? (45-49); Kurt Lüscher: Facetten des Erbens - eine soziologische Annäherung (50-55); Helmut Geiger: Das Leben ist voller Geschenke - vom materiellen bis zum christlichen Erbe (56-58). Berichte und Stellungnahmen aus den Arbeitsgruppen: 1. Arbeitsgruppe "Pflegeabsicherung und/ oder Sterbehilfe durch Erbschaftsgestaltung" (59-62); 2. Arbeitsgruppe "Wenn Lesben und Schwule vererben oder erben" (63); 3. Arbeitsgruppe "Spielräume und Grenzen individueller Gestaltung für Erblasserinnen und Erblasser" (64-65); 4. Arbeitsgruppe "Geerbt wird normalerweise in fortgeschrittenem Alter. Benötigt werden Erbschaften in jüngeren Jahren. Was kann und muss getan werden?" (66-67); 5. Arbeitsgruppe "Mediation im Erbstreit" (68-70).

[148-L] Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Akademie für Politik und Zeitgeschehen (Hrsg.): Generationenstudie 2001: zwischen Konsens und Konflikt - was Junge und Alte voneinander denken und erwarten ; Ergebnisse einer Repräsentativ-Umfrage der GMS Dr. Jung, Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung mbH Hamburg, (Politische Studien : Sonderausgabe), München 2002, 85 S. (Standort: IAB-6140 BM 483; Graue Literatur) INHALT: "Die Generationenstudie 2001 wurde mit dem Ziel durchgeführt, die Einstellungen der jungen und alten Generation zu unterschiedlichen sozialen und politischen Themen zu untersuchen und dabei der Frage besondere Aufmerksamkeit zu widmen, was Junge und Alte voneinander denken und erwarten. Die Fragen bezogen sich auf: Sozialstruktur und Lebensbereiche; allgemeine Stimmungslage; politische Einstellungen; junge und alte Generation, der Blick aufeinander; grundlegende Orientierungen; staatliche und private Sicherung; Zuwanderung; beruflicher Erfolg." (Autorenreferat)

[149-F] Hefele, Peter, Dr. (Bearbeitung); Wahl, Stefanie (Leitung): Lebensstandardsicherung im Alter INHALT: Bestimmung der künftigen Ersatzquote von Rentnern im Vergleich zu ihrem im Erwerbsleben erworbenen Lebensstandard. Projektion des künftigen Ausgaben- und EinnahmeProfils von Rentnerhaushalten. ZEITRAUM: Gegenwart bis 2010/2020 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Auswertung der EVS und Projektion auf Grundlage der EVS ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn e.V. -IWG BONN- (Ahrstr. 45, 53175 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

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[150-L] Hessel, A.; Geyer, M.; Brähler, E.: Psychische Beschwerden im Alter: Standardisierung der Symptomcheckliste SCL-90-R bei über 60-Jährigen, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 34/2001, H. 6, S. 498-508 INHALT: "In der vorliegenden Arbeit werden die Normierungsdaten der Symptomcheckliste SCL-90-R (Derogatis 1986) für Menschen ab dem 61. Lebensjahr vorgestellt und Einflussfaktoren auf psychische Beschwerden im Alter bestimmt. Dazu wurde im Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Studie die psychische Beschwerdesituation einer Teilstichprobe von 394 Personen im Alter von 61 bis 96 Jahren mittels der SCL-90-R untersucht. Es zeigte sich, dass ältere Menschen keine höhere Belastung durch psychische Beschwerden, aber eine veränderte Beschwerdestruktur angeben. So kommt es mit steigendem Alter zu einer Zunahme der Skalen 'Somatisierung', 'Zwanghaftigkeit' und 'Phobische Angst' und zu einer Abnahme der Skalen 'Unsicherheit im Sozialkontakt', 'Aggressivität/ Feindseligkeit' und 'Paranoides Denken'. Dabei berichten ältere Frauen eine höhere Symptombelastung als ältere Männer. Als weitere wesentliche Prädiktoren psychischer Beschwerden im Alter konnten Teilbereiche sozialer Unterstützung und gesundheitsbezogene Einstellungen ermittelt werden." (Autorenreferat)

[151-L] Hettlage, Robert: Generative Glückserfahrungen: Biographien, Kohorten und Mentalitäten, in: Alfred Bellebaum (Hrsg.): Glücksforschung : eine Bestandsaufnahme, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2002, S. 129-156, ISBN: 3-89669-766-8 INHALT: Glück und Lebenslauf sind in bestimmter Weise aufeinander bezogen. Keine Generation oder Alterskohorte kann die gleichen Erfahrungen haben wie eine andere. Das Leben ist im Fluss. Das gilt auch für die Einzelbiographie. "Zeit", "Leben", "Kompetenz", "Wissen", "Erfahrung" - und auch das "Glück" wechseln im biographischen Durchlauf und in der Abfolge der Generationen ihren Begriffsinhalt erheblich. "Zeitsouveränität" bedeutet im Kindesalter etwas ganz anderes als unter alten Menschen. "Kompetenz" ist bei Jugendlichen anders gelagert als bei Erwachsenen. "Glück" muss etwas anderes besagen, wenn das Leben so richtig anfängt, oder wenn es schon wieder aufhört. Umfang, Intensität und Dauer des Glücks ändern sich auch von Generation zu Generation. In dieser Hinsicht ist es ein veränderlicher "Fließgegenstand". Es dauert nicht bzw. es nimmt während der Dauer eines Lebens unterschiedliche Gestalt an. Der Autor beschreibt und resümiert die vielfältigen Konjunkturen alters- und generationsbedingter Glückserfahrungen, in denen "die Menschen häufig unglücklich darüber werden, dass sie nicht ganz glücklich sind". (ICA2)

[152-L] Hin, Monika: Lebenssituation der älteren Generation heute und morgen, in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, Jg. 49/2001, H. 10, S. 467-473 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn63/1; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Zahl der älteren Menschen im Land ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angewachsen. Zu Beginn der 60er Jahre war jeder zehnte Baden-Württemberger 65 Jahre und älter, 1970 betrug der Seniorenanteil erst 12 v.H., 1980 15 v.H. und im Jahr 2000 gehörte be-

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reits jeder sechste Einwohner Baden-Württembergs zur älteren Generation. Bevölkerungsvorausrechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass dieser Alterungsprozess der Gesellschaft, der durch rückläufige Geburtenzahlen einerseits und höhere Lebenserwartung andererseits ausgelöst wurde, sich in den nächsten Jahrzehnten in beschleunigter Form fortsetzen wird. So kommt eine Untersuchung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zu dem Ergebnis, dass bereits in zehn Jahren der Seniorenanteil auf fast ein Fünftel der Bevölkerung angewachsen sein wird und dass im Jahr 2040 nahezu jeder dritte Baden-Württemberger 65 Jahre und älter sein könnte. Durch den demografischen Alterungsprozess werden Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen gestellt. Die Diskussion zum Beispiel über die steigenden Kosten der Alterssicherung, die Innovationsfähigkeit einer alternden Gesellschaft und die Einwanderungspolitik zeigen, dass der demografische Strukturwandel zu den derzeit aktuellsten Themen gehört. Im folgenden Beitrag soll die heutige Lebenssituation der älteren Menschen - genauer gesagt der 65-Jährigen und Älteren in Baden-Württemberg - beleuchtet werden. Darüber hinaus wird versucht, auf der Basis der gegenwärtig sich abzeichnenden Entwicklungen einen Ausblick auf die mögliche Lebenssituation der älteren Generation von morgen zu geben." (Autorenreferat)

[153-L] Hirzel-Wille, Martina: Suizidalität im Alter: individuelles Schicksal und soziales Phänomen, (Psychoanalyse im Dialog, Bd. 11), Bern: P. Lang 2002, 238 S. (Standort: FHB Dortmund(Dm13)-HVRF282) INHALT: "In westlichen Gesellschaften nehmen sich alte Menschen mit grösserer Wahrscheinlichkeit das Leben als Menschen aller anderen Altersgruppen. Auffallend ist die wesentlich höhere Suizidrate der Männer gegenüber derjenigen der Frauen. Durch den markanten Wandel der Altersstruktur unserer Bevölkerung wird das Alter als Lebensabschnitt nicht nur häufiger, sondern auch länger. Was treibt aber einen alten Menschen am Ende des Lebens dazu, sich den Tod zu geben, nachdem das bisherige Leben doch gemeistert worden ist? Wie stellt sich die Gesellschaft zum Phänomen des Alterssuizids? Das Pendel schwingt im Laufe der Geschichte von der Forderung nach Selbsttötung im hohen Alter bis zu ihrer Ablehnung und scheint sich in unserer Zeit einer stillen Akzeptanz des Alterssuizids zu nähern." (Autorenreferat)

[154-L] Hollstein, Betina: Soziale Netzwerke nach der Verwitwung: eine Rekonstruktion der Veränderungen informeller Beziehungen, (Reihe Forschung : Soziologie, Bd. 141), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 364 S., ISBN: 3-8100-3260-3 (Standort: UuStB Köln(38)-29A103) INHALT: Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie stehen die Bedingungen sozialer Integration bei einem spezifischen Verlustereignis. Am Fall der Veränderungen informeller sozialer Beziehungen nach der Verwitwung im Alter sollen die strukturellen und individuellen Voraussetzungen von sozialer Integration ausgelotet und in ihrer Verschränkung analysiert werden. Untersucht werden diese Fragen bei so genannten "jungen Alten", die bereits aus dem Erwerbsleben ausgeschieden, aber meist noch nicht von gesundheitlichen Einbußen betroffen sind, wie sie für das hohe und sehr hohe Alter typisch sind. Die Fragenbereiche der empirischen Fallstudien richten sich dabei sowohl auf die längerfristigen Veränderungen nach der Verwitwung als auch auf die heutige Integration, z.B. auf die Fragen, wie sich die informellen

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sozialen Beziehungen nach dem Tod des langjährigen Lebenspartners- bzw. der Partnerin verändern, wie die Netzwerke und Integrationsmuster nach der Verwitwung im Einzelnen aussehen und wie die heutige Integration individuell bewertet wird. Weiterhin wird untersucht, worin individuelle Ressourcen und Restriktionen für die (Um-)Gestaltung oder Neuorganisation der sozialen Beziehungen bzw. beim Aufbau eines neuen Lebens nach der Verwitwung bestehen, wo strukturelle Möglichkeiten und Grenzen für die Veränderung der sozialen Integration nach der Verwitwung liegen und welche Risikogruppen hierbei identifiziert werden können. (ICI)

[155-F] Jagenlauf, Michael, Prof.Dr. (Bearbeitung): Aktivierung im Alter - handlungsorientierte Ansätze in der Seniorenbildung INHALT: In Zusammenarbeit mit zahlreichen Seniorenverbänden wird in der Region Uckermark (nördlich von Berlin) eine Bildungsbedarfsuntersuchung nach den Prinzipien der "aufsuchenden" Bildungswerbung unter Beteiligung der Betroffenen durchgeführt. Dieser interaktive Ansatz wurde in Schweden entwickelt und sieht Ansprachen und Befragungen durch Teilnehmer in dem Milieu von Nichtteilnehmern vor. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Uckermark ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Institut für Berufsbildung, Weiterbildung und Telematik Professur Erwachsenenbildung (Postfach 700822, 22039 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-6541-2796, Fax. 040-6541-2796, e-mail: [email protected])

[156-F] Kaluza, Jens, Dipl.-Phil. (Bearbeitung): Mitarbeit am Altenhilfeplan der Stadt Leipzig - Befragung von 55- bis 65jährigen Leipziger Bürgern hinsichtlich spezieller Aspekte ihrer Lebenssituation (Wohnen, Gesundheit, Pflege und Betreuung) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-12 ENDE: 2001-04 FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (PhilippRosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig); Stadt Leipzig (Martin-Luther-Ring 4, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-961-3578 od. -3579, Fax. 0341-961-3580, e-mail: [email protected])

[157-F] Karl, Ute, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): SeniorInnentheatergruppen. Praxen der Gestaltung und Selbstgestaltung älterer Frauen und Männer - eine empirisch-biographische Studie INHALT: Im Zentrum steht die Untersuchung des Wechselverhältnisses von Theaterspielen in SeniorInnentheatergruppen und konkreter Lebensgeschichte älterer Frauen und Männer. Dabei geht es sowohl um die Bedeutung des Theaterspielens als auch um die Untersuchung der möglichen Veränderungen von Selbst- und Weltverhältnissen der Einzelnen. Wie konstituie-

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ren sich Subjekte in Bezug auf diese konkrete Theaterpraxis und welche Verschiebungen und Reformulierungen von Subjektivitäten werden möglicherweise deutlich? Selbst- und Weltverhältnisse begreift die Autorin als gesellschaftlich vermittelte, die von der je spezifischen sozialen Positionierung aus aktiv angeeignet werden. Den Körper - eine zentrale Kategorie der theoretischen wie empirischen Analyse - versteht die Autorin dabei als Ort, in den sich lebensgeschichtliche Erfahrungen in ihrer gesellschaftlichen Eingebundenheit einschreiben. Im körperlichen Aneignungsprozess werden gesellschaftliche Machtverhältnisse und Norm(alitäts)vorstellungen so verinnerlicht und verschleiert, dass sie gleichsam natürlich erscheinen. Diese prägen Wahrnehmung, Denken und sinnliche Erfahrung. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den möglichen Thematisierungsweisen von 'Geschlecht' und 'Alter(n)'. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 13). Fragebögen (Stichprobe: 60). Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft (Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[158-L] Klein, Thomas: Der Einfluss differentieller Mortalität auf den ökonomischen Status im Alter, in: Irene Becker, Notburga Ott, Gabriele Rolf (Hrsg.): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 486-502, ISBN: 3-593-36925-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A5589) INHALT: Wohlstand und Einkommen der älteren Bevölkerung sind Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Im Gegensatz zu der in Deutschland beobachteten Zunahme der Betroffenheit von relativer Einkommensarmut der Familien mit Kindern ist für die ältere Bevölkerung in mehreren Untersuchungen eine gegenläufige Entwicklung und eine generelle Verbesserung der wirtschaftlichen Lage festgestellt worden. Diese Ergebnisse werden im vorliegenden Beitrag kritisch daraufhin hinterfragt, ob sie einem Bias infolge gruppenspezifischer Mortalitätsunterschiede unterliegen. Zur Abschätzung des Einflusses selektiver Mortalität auf die Einkommensverteilung wird ein einfaches Gompartz-Modell auf der Basis eines gepoolten Datensatzes des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) verwendet; Kohortenunterschiede können hier jedoch nicht isoliert werden. Es zeigt sich eine mit der relativen Einkommensposition deutlich steigende Lebenserwartung. Die tatsächliche Verteilung im Bevölkerungsquerschnitt ist jedoch durch den Selektivitätseffekt der Mortalität "geschönt". (ICA2)

[159-L] Krisam, Ilse: Zum Studieren ist es nie zu spät: statistische Daten, soziokulturelle Basis, Motivationen, Inhalte und Gestaltung eines ordentlichen Studiums im dritten Lebensabschnitt, (Studium im Alter : Forschungen und Dokumentationen, Bd. 7), Münster: Waxmann 2002, 368 S., ISBN: 38309-1138-6

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INHALT: "Die Generation der heute Alten bekommt als eine der ersten die Chance, über einen großen Lebensabschnitt - das dritte Lebensalter - frei verfügen zu können. Sie können diesen Zeitabschnitt mit Werten füllen, die der eigenen Lebensqualität, aber auch der Gesellschaft zugute kommen. In diesem Zusammenhang gewinnt das Studium im Alter mehr und mehr an Bedeutung. Dabei wurde bislang kaum beachtet, dass eine große Zahl älterer Menschen wie jüngere als ordentliche Studierende an den Universitäten eingeschrieben sind. Die Autorin will mit ihrer Arbeit aufmerksam machen auf diese kleine aber interessante Gruppe von älteren Studierenden, die als Grundlage ihres Studiums Lebens- und Berufserfahrung als Impulse in die universitäre Forschungsarbeit mitbringen. Dabei werden besonders folgende Fragen gestellt: Wer studiert noch im Alter von über 50 Jahren? Was studieren ältere Menschen? Wie studieren ältere Menschen? Warum studieren ältere Menschen? Mit der Beantwortung dieser Fragen stellte sich heraus, daß die Kluft zwischen jüngeren und älteren Studierenden weniger groß ist, als gemeinhin angenommen wird." (Autorenreferat)

[160-F] Kudielka, Brigitte M., Dr. (Bearbeitung): Psychologische und physiologische Determinanten von Einsamkeit bei älteren Erwachsenen (Prädiktoren, biologische Mechanismen, Stress-Reaktion) INHALT: Es wird geschätzt, dass in den USA noch in diesem Jahrhundert 17 Prozent der Bevölkerung ältere Menschen sind und im Jahre 2010 mehr als 31 Millionen Menschen alleine leben. Epidemiologische und prospektive Studien identifizierten soziale Isolation als Hauptrisikofaktor für pschologische Störungen sowie gesteigerte Morbidität und Mortalität; ein Faktor, der in seinem Einfluss mit traditionellen Risikofaktoren vergleichbar ist. Die biologischen, behavioralen und pschologischen Mechanismen, die dem beobachteten Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und Gesundheit zugrundeliegen, sind bislang wenig erforscht. Vor allem wurde primär die Größe des sozialen Netzwerkes betrachtet und weniger das Ausmaß an subjektiv erlebter Einsamkeit. Das vorliegende Projekt versucht, Determinanten von Einsamkeitsgefühlen zu präzisieren, um die Mechanismen aufzuklären, wie Einsamkeit "unter die Haut" geht. Dies ist gerade für das höhere Lebensalter von besonderer Relevanz, da der physische Altersprozess älterer Erwachsener kontinuierlich voranschreitet; d.h. die Resilienz lässt nach, so dass sich insgesamt eine größere Vulnerabilität einstellt. Bei der geplanten Untersuchung handelt es sich um ein Teilprojekt im Rahmen einer längsschnittlichen Untersuchung über fünf Jahre an einer repräsentativen Stichprobe von 230 älteren Erwachsenen zwischen 50 und 64 Jahren. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Experimentelle Psychologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 001-773-834-5264, Fax. 001-773-702-6898, e-mail: [email protected])

[161-F] Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr.; Hitzblech, Tanja (Bearbeitung): Neue Formen des Alterns: eine Untersuchung zur Lebensgestaltung von Frauen und Männern nach Aufgabe der Berufsarbeit am Beispiel der Teilnehmer des Projektes "Das 3. Leben"

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INHALT: Auch wenn Altern und Ausscheiden aus dem Berufsleben im Prinzip nichts Neues sind, so erreichen Frauen und Männer heute diesen Übergang jünger, gesünder, im allgemeinen besser ausgebildet und finanziell besser abgesichert als die meisten Menschen vor ihnen. Es fehlen sinnstiftende Deutungsansätze, Hilfen, Aufgabenzuschreibungen und Leitbilder, die dem einzelnen helfen können, die nachberufliche Lebensphase zufriedenstellend und sinnerfüllt zu gestalten. Die sozialgerontologischen Forschungen zum dritten Leben verfolgen bislang nur selten die neuen Lebensrealitäten der jungen Alten aus einem ganzheitlichen Blickwinkel, eher aus verengten Perspektiven, z.B. des nachberuflichen Engagements, des intergenerativen Austausch oder der Bewältigung des Ruhestandes. An diesem Defizit setzte das SWR-Projekt "Das 3. Leben" 1993 - eine auf 10 Jahre angelegte filmische Beobachtung von 30 Frauen und Männern nach Ausscheiden aus dem Berufsleben - an. Zehn Jahre lang wurden mit der Kamera Lebenspläne und deren Realisierung oder Scheitern verfolgt und Veränderungen im Leben der 30 Personen dokumentiert. Das Fernsehprojekt war im Sommer 2002 beendet. METHODE: Im Rahmen des Projektes "Neue Formen des Alterns" wird das Material, das im Verlauf der 10 Jahre der Studie "Das 3. Leben" entsteht, wissenschaftlich ausgewertet. Zwei Ziele verfolgt die qualitative Auswertung: die differenzierte Beschreibung der Lebensstile der 30 Frauen und Männer in den ersten 10 Jahren ihres Ruhestandes (biographisch orientierte, personenbezogene Analyse des Ton- und Bildmaterials) -Längsschnitt-; die Analyse des Datenmaterials zu Schwerpunktthemen (themenbezogene Analyse des Tonmaterials) –Querschnitt-. Kooperationspartner: SWR Baden-Baden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: n=30). Feldarbeit durch SWR-Mitarbeiter. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kuhlmey, A.; Hitzblech, T.: Partnerschaft und Sexualität. in: Vanderheiden, Elisabeth (Hrsg.): "Das 3. Leben - neue Bilder des Alterns". Ein Reader zum gemeinsamen Verbundprojekt von Katholischer Erwachsenenbildung und SWR. Mainz: Syntact Gesellschaft für Bildung, Beratung und Service mbH 2002, S. 36-42.+++Dies.: Generationenbeziehungen - "Altersklassenkampf" oder "Familienfrieden". in: Vanderheiden, Elisabeth (Hrsg.): "Das 3. Leben - neue Bilder des Alterns". Ein Reader zum gemeinsamen Verbundprojekt von Katholischer Erwachsenenbildung und SWR. Mainz: Syntact Gesellschaft für Bildung, Beratung und Service mbH 2002, S. 103-107. ARBEITSPAPIERE: Kuhlmey, A.; Hitzblech, T.: "Neue Formen des Alterns". Tagung des wissenschaftlichen Beirates, des TVDirektoriums des SWR und der KEB, Trier 18.1.2001.+++Kuhlmey, A.: Erste Ergebnisse des Projektes "Neue Formen des Alterns". Tagung des wissenschaftlichen Beirates des Projektes "Das 3. Leben", Baden-Baden, Mai 2001.+++Kuhlmey, A.; Olbrich, E.; Schlecht, P.; Hitzblech, T.: "Das 3. Leben - ein Langzeitprojekt des SWR und seine wissenschaftliche Bearbeitung", Weltkongress für Gerontologie, Vancouver, 4. Juli 2001.+++Hitzblech, T.: "Das 3. Leben" - Projektpräsentation, Tagung des BMFSFJ "In guter Gesellschaft - Stellung beziehen für das Alter", Berlin, 1.10.2001.+++Kuhlmey, A.: Gesundheitsbiographien im Geschlechtervergleich am Beispiel des Projektes "Das 3. Leben", Sion, 28.09.2001. ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin) KONTAKT: Hitzblech, Tanja (Tel. 030-8445-1395, e-mail: [email protected])

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[162-L] Künemund, Harald: Gesellschaftliche Partizipation und Engagement in der zweiten Lebenshälfte: empirische Befunde zu Tätigkeitsformen im Alter und Prognosen ihrer zukünftigen Entwicklung, (Beiträge zur Alterns- und Lebenslaufforschung, Bd. 3), Berlin: Weißensee Verl. 2001, 192 S., ISBN: 3-934479-56-1 (Standort: HLB Wiesbaden(43)-02-A-1396) INHALT: "Es geht also einerseits um die Deskription im Sinne der Bereitstellung von Grunddaten zur Partizipation Älterer, andererseits um konkrete Analysen von Tätigkeitsfeldern, die für die gesellschaftliche Partizipation der Älteren von Bedeutung sind. In diesen Feldern - unter anderen Erwerbstätigkeit, ehrenamtliches Engagement und politische Partizipation - stehen jeweils spezifische inhaltliche und theoretische Fragen und Probleme zur Diskussion, die anhand der einschlägigen Literatur erörtert werden müssen. Diese Literatur aufgreifend werden dann insbesondere solche Fragen bearbeitet, die in bezug auf die Prognose der zukünftigen Entwicklung relevant sind - die breite Altersspanne des Alters-Survey erlaubt nicht nur die Kontrastierung der Altersgruppen, sondern ermöglicht in gewisser Hinsicht auch eine Betrachtung der zukünftigen Älteren. Abschnitt 2 begründet die Fragestellung sowie die Aktualität und Relevanz des Themas, wobei insbesondere die Theorie der Institutionalisierung des Lebenslaufs (Kohli 1985) und die demographische Entwicklung als Voraussetzungen des gegenwärtig zu beobachtenden Strukturwandels des Alters thematisiert werden. Gleichzeitig dient er der Präzisierung der Fragestellung, wobei eine Abgrenzung zu den - auf den ersten Blick naheliegenden - theoretischen Ansätzen in der Soziologie der Freizeit und sozialen Gerontologie erfolgt. Abschnitt 3 widmet sich den Problemen der empirischen Erfassung von Tätigkeiten in standardisierten Befragungen. Unter Rekurs auf psychologische Theorien und Befunde zu den kognitiven Prozessen in Survey-Erhebungen werden Probleme und Schwachstellen der bisherigen Forschung benannt und das im Alters-Survey verwendete Erhebungskonzept begründet. Abschnitt 4 stellt kurz den verwendeten Datensatz vor. Dabei werden Stichprobenziehung, Erhebungsprozeß, Selektivität und Datenqualität erörtert. Abschnitt 5 präsentiert die wesentlichen empirischen Befunde und Analysen zu ausgewählten Partizipationsformen. In jeweils eigenen Unterabschnitten werden Erwerbstätigkeit, Partizipation in Vereinen und Verbänden sowie in informellen Gruppen, ehrenamtliche Tätigkeiten, politische Partizipation, informelle Unterstützungsleistungen und Transfers, Pflegetätigkeiten, Enkelkinderbetreuung, Partizipation an Bildungsangeboten sowie Freizeittätigkeiten im weiteren Sinne (Partizipation im kulturellen Bereich, Medienkonsum usw.) getrennt diskutiert und analysiert. In Abschnitt 6 werden Analysen zu theoretisch relevanten Kombinationen dieser Bereiche vorgestellt: Erstens - in bezug auf Partizipation primär im Kontext der Familie - eine Analyse zur 'Sandwich'-Konstellation, also der Generationenkonstellationen und der Gleichzeitigkeit von Erwerbsarbeit, Pflege der Eltern und Betreuung der (Enkel-)Kinder, und zweitens eine Analyse 'produktiver' Tätigkeiten im Alter. In Abschnitt 7 schließlich werden die Befunde mit Blick auf zukünftige Entwicklungen zusammenfassend diskutiert." (Textauszug)

[163-L] Künemund, Harald; Kohli, Martin; Schmidt, Tanja: Partizipation an Bildungsangeboten im Ruhestand: eine Analyse mit dem Alters-Survey, (Forschungsbericht / Freie Universität Berlin, Institut für Soziologie, Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL), 67), Berlin 1999, 22 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20020107059; Graue Literatur)

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INHALT: Mit dem Alters-Survey 1996, der eine Befragung der Geburtsjahrgänge 1911 bis 1956 umfasst, liegt erstmals ein bundesweit repräsentativer Datensatz vor, der Analysemöglichkeiten zur Partizipation älterer Menschen in Ost- und Westdeutschland an Bildungsangeboten bietet. Die Autoren stellen in ihrem Forschungsbericht zunächst einige empirische Befunde zur Verbreitung der Bildungspartizipation im Alter vor, um anschließend näher auf die soziodemographischen Besonderheiten der Teilnehmer im Vergleich zu anderen Älteren in bi- und multivariater Betrachtung einzugehen. Angesichts der starken Abhängigkeit der Bildungspartizipation im Alter vom früher erreichten Bildungsniveau ist nach den Ergebnissen zu erwarten, dass sich die künftigen Ruheständlergenerationen stärker in diesem Bereich engagieren werden. Gleichzeitig müssen aber die Bildungsangebote für Ältere weiterentwickelt und ausgeweitet werden. (ICI)

[164-L] Martin, H.; Huth, M.; Kratzsch, J.; Martin, R.; Reuter, W.; Richter, V.; Ries, W.; Sauer, I.; Vorberg, B.; Weisbrich, C.: Altersabhängigkeit von Laborparametern in einer Gesundheitsstudie: Versuch der Berechnung eines Laborindexes zur Einschätzung des biologischen Alters, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 1, S. 2-12 INHALT: "Es werden Ergebnisse über die Bestimmung des biologischen Alters mit Hilfe von Laborbefunden vorgestellt und ausgewertet. Die Messungen erfolgten an 404 Teilnehmern (201 Männern, 203 Frauen) im Alter von 30 bis 80 Jahren im Rahmen der Gesundheitsstudie GUNDULA. Von mehr als 70 Laborparametern, eingeschlossen klinisch-chemische, hämatologische und Harn-Analysen, zeigen maximal 40 eine signifikante Altersabhängigkeit. Etwa die Hälfte davon werden mittels multipler Regressionsanalyse auf Eignung zur Berechnung eines Laborindexes überprüft, der wiederum zur Schätzung des biologischen Alters dienen soll. Bei den Berechnungen ergeben sich beträchtliche Geschlechtsunterschiede. Die Laborindizes für alle Probanden gemeinsam (aus 13 Parametern) und für Frauen (10 Parameter) und Männer getrennt (8 Parameter) zeigen eine deutlich größere Streuung als das mit nichtinvasiven Parametern ermittelte biologische Alter. Nur bei Männern zeigt sich eine signifikante, allerdings negative Korrelation zwischen Laborindex und Voralterung (Differenz zwischen biologischem und chronologischem Alter). Auf einige auffällige Parameter (z.B. Dehydroepiandrosteronsulfat u.a.) sowie auf einige Ergebnisse einer explorativen Faktorenanalyse hinsichtlich möglicher Verknüpfungen zwischen Parametern und dem chronologischen Alter wird eingegangen." (Autorenreferat)

[165-L] Mollenkopf, Heidrun; Doh, Michael: Das Medienverhalten älterer Menschen, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 25/2002, H. 4, S. 387-408 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autoren geben zunächst einen Überblick über neuere empirische Befunde zur Ausstattung und zum Nutzungsverhalten älterer Menschen hinsichtlich alter und neuer Medien. Den Schwerpunkt bilden dabei die Informations- und Kommunikationsmedien Fernsehen, Computer und Internet sowie Automatennutzung. Um eine Pauschalisierung und die Nivellierung unterschiedlicher Ausgangsbedingungen zu vermeiden, wird nach verschiedenen Alters-

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gruppen, Geschlecht und Bildungsniveau differenziert, wo immer es die Datenlage erlaubt. Auf dieser Basis sowie unter Einbeziehung derzeit beobachtbarer Entwicklungstrends werden anschließend mögliche positive und negative Auswirkungen auf Alter und Geschlecht aufgezeigt und diskutiert. Am Beispiel des auch für ältere Menschen an Bedeutung gewinnenden Internets werden abschließend einige Websites von Institutionen und Organisationen aufgeführt, die eine Medienkompetenz speziell in dieser Zielgruppe fördern sollen. (ICI2)

[166-L] Mollenkopf, Heidrun; Flaschenträger, Pia: Erhaltung von Mobilität im Alter, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 197), Stuttgart: Kohlhammer 2001, 248 S., ISBN: 3-17-017144-5 (Standort: UuStB Köln(38)-28A8399) INHALT: Die Untersuchung geht der Frage nach, ob ein im Alter reduziertes Mobilitätsverhalten auf äußere Gegebenheiten oder auf gesundheitliche Probleme zurückgeht, in welchem Umfang ein Wunsch nach größerer Mobilität besteht und woran dessen Verwirklichung scheitern kann. Sie liefert Erkenntnisse für die kommunale, regionale und überregionale Stadt- und Verkehrsplanung. Durchgeführt wurde die Untersuchung in städtischen Regionen mit differenzierten Siedlungs- und Verkehrsinfrastrukturen (Chemnitz, Mannheim) sowie in Randgebieten mit geringerer Verkehrsanbindung. Die Ergebnisse zeigen, dass Mobilität eine wesentliche Determinante der Lebensqualität darstellt. Entscheidende Mobilitätsvoraussetzungen sind Bewegungsfähigkeit und Gesundheitszustand sowie Fahrkompetenz und Nutzungsmöglichkeiten eines Autos. Abschließend werden verkehrspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität im Alter formuliert. (ICE2)

[167-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Kelle, Udo (Hrsg.): Perspektiven der empirischen Alter(n)ssoziologie, (Reihe Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 7), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 298 S., ISBN: 3-8100-3489-4 INHALT: "Eine alternde Gesellschaft wird die Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens grundlegend ändern und stellt die Alterssozialpolitik und die empirische Sozialforschung vor neue Herausforderungen. Bereits die in den vergangenen Jahrzehnten stattgefundene Ausbildung einer eigenständigen Lebensphase des höheren Lebensalters hat entscheidende Impulse für die Alterssozialpolitik und -forschung gegeben. Alter hat hohe Konjunktur und gilt als Zukunftsthema schlechthin. Mit dieser wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung des höheren Lebensalters geht eine Flut von empirischen Forschungsarbeiten einher. Davon ist natürlich auch und gerade die Alter(n)ssoziologie betroffen. Doch die Forschungsmethoden der allgemeinen empirischen Sozialforschung lassen sich nur bedingt und unter Berücksichtigung der Spezifika das Gegenstandes auf die empirische Alter(n)sforschung übertragen. Der Band versucht daher Perspektiven der empirischen Alter(n)ssoziologie aufzuzeigen. Dabei werden quantitative und qualitative Ansätze gleichermaßen berücksichtigt und deren Integrationsmöglichkeiten für das Feld der Soziologie des Alter(n)s ausgelotet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Schimany: Alterung der Bevölkerung. Typen, Messung und Einflussfaktoren (19-42); Ursula Dallinger: Alterssoziologie ohne Theorie? Strategien der Theoriebildung mit 'qualitativen' Ansätzen der Sozialforschung (43-74); Bärbel Knäuper, Norbert Schwarz & Denise Park: Selbstberichte im Alter (75-98); Udo Kelle & Christiane Niggemann: 'Weil ich doch vor zwei Jahren schon einmal verhört worden bin ....' - Methodische

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Probleme bei der Befragung von Heimbewohnern (99-131); Andreas Motel-Klingebiel & Reiner Gilberg: Zielsetzungen, Perspektiven und Probleme bei Surveybefragungen mit alten Menschen (133-154); Clemens Tesch-Römer, Susanne Wurm, Andreas Hoff & Heribert Engstler: Alterssozialberichterstattung im Längsschnitt: Die zweite Welle des Alterssurveys (155-189); Christina Geister: Biografische Fallrekonstruktion in der Alternsforschung am Beispiel pflegender Töchter (191-219); Svein Olav Daatland, Katharina Herlofson & Andreas Motel-Klingebiel: Perspektiven international vergleichender Alter(n)sforschung (221-248); Ingrid Eyers: Die Verwendung von Textvignetten in der qualitativen, kulturvergleichenden Altersforschung (249-271); Heidrun Mollenkopf & Stephan Baas: Konzepte, Strategien und Methoden zur Erfassung der Mobilität älterer Menschen - das Beispiel des Outdoor Mobility Survey und Diary (273-298).

[168-L] Motel-Klingebiel, Andreas: Alter und Generationenvertrag im Wandel des Sozialstaats: Alterssicherung und private Generationenbeziehungen in der zweiten Lebenshälfte, (Beiträge zur Alterns- und Lebenslaufforschung, 2), Berlin: Weißensee Verl. 2000, 322 S., ISBN: 3-934479-39-1 INHALT: Die Ausgestaltung der Alterssicherungssysteme wird immer wieder diskutiert; nicht selten wird gefordert, das Anspruchsniveau der Älteren zu senken, um die Belastungen der Jüngeren zu reduzieren. Eine solche Betrachtungsweise, die vor allem die öffentliche Verteilung zwischen den Generationen zum Thema macht berücksichtigt nicht - so die zentrale These des Autors - das gesamtgesellschaftliche Arrangement zwischen den Generationen, wobei er in erster Linie die privaten Transferleistungen betrachtet, die beispielsweise von Eltern an ihre erwachsenen Kinder gezahlt werden, um deren Lebensstandard zu erhöhen. Genau diese Transfers sind jedoch, so ein Ergebnis der Studie, ein wesentliches Element der intergenerativen Beziehungen; Voraussetzung dafür ist allerdings eine entsprechende materielle Ausstattung der Älteren. Deren Schlechterstellung hätte deshalb keineswegs nur eine Entlastung der Jüngeren zur Folge, wie oft gesagt wird, sondern könnte aufgrund der entfallenden oder verringerten Transferleistungen zugleich zu neuen Bedarfslagen bei den Jüngeren führen. Die sehr fundierte und umfassend belegte Studie basiert im empirischen Teil auf verschiedenen repräsentativen Erhebungen, insbesondere auf dem bundesweit repräsentativen Alters-Survey, der zwischen 1994 und 1997 in Kooperation von verschiedenen Institutionen durchgeführt wurde. Inhaltsübersicht: II. Theoretische Überlegungen: 2. Alterssicherung im Sozialstaat; 3. Sozialstaatliche Alterssicherung und Sozialstaatsdiskurs; 4. Sozialstaat und private Solidarität - Der Zusammenhang von Generationenverhältnissen und Generationenbeziehungen. III. Empirische Befunde: 5. Daten und Konzepte; 6. Demographischer Wandel, Alterssicherungssysteme und wirtschaftliche Lagen; 7. Wirtschaftliche Ressourcen älterer Menschen; 8. Subjektive Bewertung des Lebensstandards; 9. Private Transfers. (ZPol, NOMOS)

[169-L] Münnich, Margot: Einkommen und Vermögen in Rentner- und Pensionärshaushalten: Befunde der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 56/2001, H. 12, S. 732-752

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INHALT: "In Deutschland lebten 1998 gut 19 Millionen Frauen und Männer, die 60 Jahre und älter waren. 582.000 hatten ihren Hauptwohnsitz in Gemeinschaftsunterkünften (z.B. Pflegeheimen), 18,5 Millionen in privaten Haushalten. Ein Teil dieser privaten Haushalte erteilte im Rahmen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) freiwillig Auskünfte zur Größe und Zusammensetzung dieser in Haushaltsgemeinschaften zusammenlebenden und wirtschaftenden Personen, zur Wohnsituation, zur Ausstattung mit technischen Gebrauchsgütern, zu ihren Einnahmen und Ausgaben sowie zur Höhe und Art von Geld- und Sachvermögen bzw. Schulden. Diese Erhebung findet alle fünf Jahre statt. Letztmalig war dies 1998. Neben dem Einführungsinterview ist das Haushaltsbuch das wichtigste Erhebungsinstrument. Jeder beteiligte Haushalt zeichnet darin nach einem vorgegebenen Schema drei Monate lang alle Einnahmen nach Art und Höhe auf, ebenso für welche Zwecke die Einkommen verwendet werden (z.B. für den privaten Konsum, die Vermögensbildung u.a.). Im Folgenden sollen ausgewählte Ergebnisse dargestellt werden, die die wirtschaftliche Lage von Haushalten beschreiben, in denen der Haupteinkommensbezieher den größten Anteil am Haushaltseinkommen aus Alterseinkünften, in Form von Renten der gesetzlichen Rentenversicherung, aus eigener früherer Erwerbstätigkeit bezieht (Rentnerhaushalt) oder in Form von Pensionen auf Grund früherer Tätigkeit als Beamtin/ Beamter (Pensionärshaushalt). Der Analyse liegt eine beträchtliche statistische Masse zu Grunde, da an der EVS 1998 fast 15.000 Rentner-/ Pensionärshaushalte teilgenommen hatten. Um eventuelle Verzerrungen aus der Quotenstichprobe auszugleichen, sind die Ergebnisse der Erhebung an der 1 v.H.-Zufallsstichprobe des Mikrozensus hochgerechnet worden. Die so ermittelten repräsentativen Daten stehen stellvertretend für 1,2 Millionen Haushalte von Pensionären und 10,3 Millionen Rentnerhaushalten, von denen 5,3 Millionen Ein -und 4,4 Millionen Zweipersonenhaushalte waren. Wegen der überragenden Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte werden im folgenden nur die materiellen Lebensverhältnisse der allein oder zu zweit lebenden Rentnerinnen und Rentner bzw. die der sozialen Gruppe der Pensionäre betrachtet." (Autorenreferat)

[170-L] Münnich, Margot: Zur wirtschaftlichen Lage von Rentner- und Pensionärshaushalten, in: Wirtschaft und Statistik, 2001, H. 7, S. 546-571 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-LS-V-51000; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit der Einkommens-, Ausgaben- und Vermögenssituation von Rentner- und Pensionärshaushalten in Deutschland, basierend auf den Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 1998. Zwischen 1993 und 1998 haben sich die Unterschiede bei den Haushaltsnettoeinkommen von Rentnerhaushalten in den neuen Ländern und Berlin-Ost, verglichen mit dem früheren Bundesgebbiet, verringert. Bei den Zweipersonenrentnerhaushalten stieg die Ost-West-Relation des Haushaltsnettoeinkommens von 70 Prozent (1993) auf 80 Prozent (1998). Bei den Einpersonenrentnerhaushalten fiel die Annäherung mit 6 Prozentpunkten etwas niedriger aus. Deutlich geringer sind nach wie vor die Nettoeinkommen allein lebender Rentnerinnen im Vergleich mit Einpersonenrentnerhaushalten. Im Westen erreichten 1998 allein lebende Rentnerinnen 87 Prozent des Nettoeinkommens männlicher Rentner, im Osten Deutschlands nur 82 Prozent. Die Analyse der Einkommensverteilung zeigt, dass 1998 15,8 Prozent der Rentnerhaushalte in Deutschland - das waren 1,6 Mill. Haushalte - mit weniger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens aller privaten Haushalte auskommen mussten und damit in relativer Einkommensarmut lebten. Zum überwiegenden Teil handelte es sich dabei um Einpersonenrentnerhaushalte (1,3 Mill.),

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während die Einkommenssituation von Zweipersonenrentnerhaushalten - bei hoher Streuung der Nettoeinkommen - insgesamt als gut bezeichnet werden kann. Weitaus ungleicher als die Einkommen sind die Geldvermögen von Rentnerhaushalten verteilt. So konnten 1998 die Einpersonenrentnerhaushalte der untersten Dezilgruppe im früheren Bundesgebiet auf im Schnitt 12.900 DM Nettogeldvermögen zurückzugreifen. In der obersten Dezilgruppe dagegen nannten die Haushalte mit 127.000 DM fast den zehnfachen Betrag ihr Eigen. Die abschließende Betrachtung der wirtschaftlichen Lage von Pensionärshaushalten zeigt, dass diese sowohl hinsichtlich ihrer Einkommen und Konsumausgaben als auch ihres Geld- und Immobilienvermögens deutlich besser gestellt sind als Rentnerhaushalte. Im Gegensatz zu den Rentnerhaushalten spielt insbesondere das Immobilienvermögen bei den Pensionären eine wichtige Rolle für die materielle Sicherheit im Alter." (Autorenreferat)

[171-L] Naegele, Gerhard; Reichert, Monika; Maly, Nicole (Hrsg.): 10 Jahre gerontologische Forschung in Dortmund: Bilanz und Perspektiven, (Dortmunder Beiträge zur Sozial- und Gesellschaftspolitik, Bd. 35), Münster: Lit Verl. 2001, 123 S., ISBN: 38258-5541-4 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS2700/386) INHALT: "Das zehnjährige Bestehen der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. wurde zum Anlass für eine Fachtagung in Dortmund genommen, bei der aktuelle Themen der Sozialen Gerontologie im Mittelpunkt standen. Neben Grußworten und Vorträgen zum gegenwärtigen Stand der Gerontologie - sowohl aus europäischer als auch aus interdisziplinärer Perspektive - standen Arbeitsgruppen auf dem Programm. Diese boten die Möglichkeit für konkrete inhaltliche Arbeit zu ausgewählten Themen, welche die Forschungsschwerpunkte am Institut für Gerontologie in Dortmund widerspiegeln. In dieser Tagungsdokumentation sind nun die Grußworte, die Hauptreferate sowie die in den Arbeitsgruppen gehaltenen Impulsreferate noch einmal zusammengestellt worden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Grußworte (5-18); Hauptreferate: Alan Walker: Ageing Europe: The Challenges Ahead (21-36); Andreas Kruse: Selbständigkeit, Selbstverantwortung, Mitverantwortung als bedeutende Kategorien der Gerontologie (37-53); In den Arbeitsgruppen gehaltene Vorträge: Gertrud Backes: Alter als weibliche Vergesellschaftungsform? - Oder: Überlegungen zur hierarchischen Komplementarität des Geschlechterverhältnisses im Alter (57-77); Fritz Böhle: Neue Anforderungen an die soziale Sicherung im Alter - Erwerbsarbeit zwischen Markt und Staat (7997); Doris Schaeffer: Qualitätsentwicklung und Nutzerorientierung in der Pflege (99-114); Abschlussvortrag: Gerhard Naegele: Gerontologische Forschung in Dortmund - Bilanz und Perspektiven (117-123).

[172-F] Naumann, Dörte, Dipl.-Soz.; Schilling, Oliver, Dipl.-Psych.; Schallies, Elke (Bearbeitung); Oswald, Frank, Dr.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung): Enabling autonomy, participation and well-being in old age: the home environment as a determinant for healthy ageing (ENABLE-AGE) INHALT: Ziel des Projekts ENABLE-AGE ist die Erforschung des Einflusses von Wohnen (objektive Wohnbedingungen, Wohnverhalten, subjektives Wohnerleben) auf Selbständigkeit, gesellschaftliche Partizipation und Wohlbefinden bei hochaltrigen Personen in fünf europäischen Ländern. Gerade im sehr hohen Alter kommt der unmittelbaren räumlich-sozialen Wohnumwelt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Auto-

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nomie zu, die sowohl aus individueller Sicht (Lebensqualität, soziale Integration), als auch aus gesellschaftlicher, nicht zuletzt finanzieller Perspektive (Versorgung) von großer Tragweite ist. Die Befunde sollen auch in den Anwendungsbereichen des Wohnens im Alter Umsetzung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland METHODE: Die disziplinäre Bandbreite der Projektpartner spiegelt sich in seiner methodischen Vielfalt wider. So kommen zur Analyse des unmittelbaren räumlich-sozialen Kontextes neben Instrumenten medizinisch-ergotherapeutischer und soziologischer Herkunft, auch psychologisch-ökogerontologische Verfahren zum Einsatz, die auf Vorarbeiten im Hause basieren (Oswald, Wahl, Martin, & Mollenkopf, in Druck; Oswald & Wahl, in Druck). Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und beinhaltet eine längsschnittliche empirische Studie mit zwei Messzeitpunkten, eine Reihe von qualitativen Vertiefungsstudien mit nationalem Inhaltsschwerpunkten, die Analyse der Lebenslage hochaltriger Personen in den beteiligten Ländern insbesondere hinsichtlich aktueller Richtlinien und nationaler Bestimmungen zum Wohnen im Alter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -8084 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Zufall, regional). Qualitatives Interview (Stichprobe: 240; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -80-84 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Oswald, Frank (Dr. Tel. 06221-548114, e-mail: [email protected])

[173-L] Niederfranke, Annette: Frauen und Männer altern unterschiedlich, in: Elke Begander (Hrsg.): Was uns bewegt : Beiträge aus der Frauenforschung, Bielefeld: Kleine, 2000, S. 87-102, ISBN: 3-89370-342-X (Standort: UuStB Köln(38)-27A3339) INHALT: "Annette Niederfranke resümiert aus ihrem Arbeitsgebiet der Alternsforschung: 'Frauen und Männer altern unterschiedlich'. Sie belegt dies anhand einer Reihe von empirischen Untersuchungen zum Vergleich der realen Bedingungen und Lebensentwürfe von älteren Frauen und Männern. Neuere Forschungen räumen mit überholten Vorstellungen auf: z. B. von der vermeintlichen biologischen Überlegenheit der Frauen; richtig ist, dass sie zwar älter werden, aber auch kränker; oder der irrigen These, dass eine frühere Berufstätigkeit Frauen das Alter leichter bewältigen lässt. Interessante Beobachtungen deuten ferner auf eine zunehmende Angleichung der Geschlechter hin: Im Alter zeigen auch Männer Gefühle, Frauen gewinnen an Selbständigkeit. Ähnlich wie für die Arbeitswelt lässt sich eine 'Feminisierung des Alters' vorhersagen: Immer mehr Männer werden im Alter allein und auf knappster Versorgungsbasis leben müssen." (Autorenreferat)

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[174-L] Olejniczak, Claudia: Alter für die Umwelt: Verlauf und Ergebnisse eines Modellprogramms zur Förderung nachberuflichen freiwilligen Engagements im Umweltbereich, (IES-Projektbericht, 109.01), Hannover 2001, 208, ca. 32 S., ISBN: 3-933272-31-9 (Standort: UB Kassel(34-5)-25Päd-WN0050; Graue Literatur) INHALT: Ziel des Modellprojekts war es, ein Programm zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen im Umweltbereich zu entwickeln und seine Anwendung zu erproben. Hierzu wurde in der Modellphase von 1998 bis 2000 eine zentrale Infrastruktur aufgebaut, mittels derer vorhandene gute Beispiele nachberuflichen ehrenamtlichen Engagements erfasst und ausgewertet sowie an den Inhalten des Programms interessierte Einrichtungen und Personen kontaktiert und entsprechende Netzwerkbeziehungen aufgebaut werden konnten. Zudem wurden Rahmenbedingungen identifiziert, die nachberufliches ehrenamtliches Engagement im Umweltbereich fördern oder behindern. Dem Projektbericht ist ein umfänglicher Dokumentations- und Materialienteil zur Projektarbeit beigefügt. (ICE2)

[175-L] Pohlmann, Stefan: Das Altern der Gesellschaft als globale Herausforderung - deutsche Impulse, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 201), Stuttgart: Kohlhammer 2001, 366 S., ISBN: 3-17-017210-7 (Standort: FHB Düsseldorf(Dü62)-31OID102) INHALT: Vorgelegt wird eine Beschreibung der momentanen und zukünftigen Situation älterer Menschen in Deutschland, wobei auch erste Schlussfolgerungen aus den sich verändernden Altersstrukturen der Gesellschaft gezogen werden. Auf der Grundlage einer zunächst national fundierten Sichtweise wird der Versuch unternommen, Impulse für die internationale Altenpolitik abzuleiten. Dabei kommen unterschiedliche Ebenen zum Tragen. Vor dem Hintergrund eines systematischen Überblicks zur demographischen Entwicklung werden Unterstützungssysteme für Hilfe und Pflege im Alter, die Wirtschaftskraft im Alter, die Bedeutung des Lebensumfelds als Ressource im Alter sowie Generationenbeziehungen behandelt. Abschließend werden allgemeine Hinweise zur Erstellung eines aktuellen politischen Aktionsplans gegeben, die an Überlegungen zur Überarbeitung des Weltaltenplans anknüpfen. (ICE2)

[176-L] Rott, C.; D'Heureuse, V.; Kliegel, M.; Schönemann, P.; Becker, G.: Die Heidelberger Hundertjährigen-Studie: theoretische und methodische Grundlagen zur sozialwissenschaftlichen Hochaltrigkeitsforschung, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 34/2001, H. 5, S. 356364 INHALT: "Dieser Beitrag thematisiert zwei wichtige Aspekte der Hochaltrigkeitsforschung. Zunächst wird der Frage nachgegangen, ob die Unterschiede zwischen sehr alten Personen als Folge besonders lang andauernder Alternsprozesse in körperlichen, sozialen und psychologischen Funktionen zu betrachten sind, oder ob sie allein auf dem selektiven Überleben besonders robuster Individuen beruhen. Beide Entwicklungsresultate beinhalten geringe Variabilität, aber auf unterschiedlichem Niveau. Zweitens wird untersucht, inwieweit extrem alte Personen im Hinblick auf die Variabilität mit den herkömmlichen psychosozialen Instrumenten überhaupt untersucht werden können. 156 Hundertjährige wurden kontaktiert, von denen 91

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sowie 86 Proxies an der Untersuchung teilnahmen. In Bezug auf den kognitiven Status zeigt sich eine hohe Variabilität. Hinsichtlich der funktionalen Kapazität sind die Unterschiede gering, das 83 v.H. der Studienteilnehmer Leistungen der gesetzlichen oder privaten Pflegeversicherung beziehen. Die höhere Variabilität in der psychologischen Variable wird als Hinweis auf adaptives Potenzial interpretiert, wobei im extrem hohen Alter möglicherweise unterschiedliche Ressourcen zur Aufrechterhaltung der körperlichen Funktionsfähigkeit oberhalb eines kritischen Grenzwertes eingesetzt werden." (Autorenreferat)

[177-L] Schimany, Peter: Altern aus bevölkerungssoziologischer Perspektive: Anmerkungen zur Verschränkung von Demographie und Soziologie, in: Demographische Informationen, 2001, H. 1, S. 59-68 INHALT: "Der Prozess der demographischen Alterung hat weit reichende Folgen für Staat und Gesellschaft. Hierbei wird von drei zentralen Annahmen ausgegangen. Erstens ist das Altern der Bevölkerung ein irreversibler und langfristiger Vorgang, wobei die gravierenden Veränderungen im Altersaufbau mit einer Bevölkerungsabnahme und einem Wandel der soziodemographischen Strukturen einhergehen. Zweitens kann der Prozess der demographischen Alterung nur durch eine Orientierung am gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang in seinen komplexen Wirkungen angemessen erfasst werden. Und drittens ist ein differenziertes Bild der Folgen demographischer Alterung nur in interdisziplinärer Perspektive zu gewinnen. Eine Soziologie des Alterns wird daher ihre Rolle im Rahmen der Sozialgerontologie und die Möglichkeiten von Interdisziplinarität in theoretischer und methodischer Hinsicht überdenken müssen. Indem die Zukunft von Altern mit dem gesellschaftlichen Wandel verknüpft ist, ist Altern nicht nur als individuelles und soziales, sondern auch als gesellschaftliches Problem zu begreifen. Insofern kann eine Soziologie des Alterns, die sich als Knotenpunkt interdisziplinärer Forschung versteht, nicht nur Teil der Sozialgerontologie sein. Da Lebenslauf und Altersgliederung nur im Kontext der gesellschaftlichen Organisation von Arbeit zu verstehen sind, wird für eine Soziologie des Alterns unter Bezugnahme auf die Arbeitsgesellschaft und die damit verknüpften Formen der Vergesellschaftung plädiert, um die gesellschaftlichen Dimensionen der Alternsproblematik in ihrem Zusammenhang hinreichend erfassen zu können. Eine Weiterentwicklung der Soziologie des Alterns erfordert die Berücksichtigung der Gesellschaftstheorie und von Forschungskontexten, welche die Makroperspektive von Altern im Blick haben. Insofern ist Interdisziplinarität unter Einschluss einer 'Demography of Ageing' zu konzeptualisieren." (Autorenreferat)

[178-F] Schreiber, Martina, Dipl.-Phys.; Lubecki, Ulrike, Dipl.-Psych.; Käser, Udo, Dipl.-Psych.; Ruhm, Antje, Dipl.-Psych.; Schüttemeyer, Anke, Dr.; Föbker, Stefanie, Dipl.-Geogr.; Scheiner, Joachim, Dr.; Kasper, Birgit, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Rudinger, Georg, Prof.Dr.; Holz-Rau, Christian, Dipl.-Psych.; Grotz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung): Freizeitmobilität älterer Menschen (FRAME) - Bedingungen, Formen und Entscheidungsstrukturen INHALT: Ziel des Projekts ist die Entwicklung umwelt- und sozialverträglicher sowie wirtschaftlich tragfähiger Mobilitätsangebote für Freizeitaktivitäten älterer Menschen. Eine wichtige Leitfrage ist, welche Formen von Verkehr von Älteren in ihrer Freizeit wahrgenommen, präferiert und genutzt werden. Welche Gründe stehen der ÖPNV-Nutzung entgegen, welche nut-

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zerspezifischen Angebote fehlen? Das zugrunde liegende Modell des Verkehrshandelns bestimmt die zu erhebenden Daten: realisierte Alltagsmobilität und a-periodische Aktivitäten; Wahrnehmung und Bewertung raumstruktureller Rahmenbedingungen (v.a. Mobilitätsangebote); individuelle soziodemographische Rahmenbedingungen; Gründe für die NichtDurchführung von Aktivitäten und Nicht-Nutzung von Verkehrsangeboten (Mobilitätswiderstände, nicht präsente Alternativen). Im Projekt werden Vorschläge zur Problemlösung erarbeitet, die unter Berücksichtigung gesamtgesellschaftlicher Ansprüche (Nachhaltigkeit) den differenzierten Bedürfnissen älterer Menschen nach Freizeitmobilität gerecht werden sollen. Zugunsten einer praxisnahen, umsetzungsorientierten Vorgehensweise wird in die Problemlösungsansätze neben der Perspektive der (potenziellen) Nutzer auch die Sicht der Anbieter von Freizeiteinrichtungen und der Verkehrsanbieter einbezogen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bonn, Eifel METHODE: Kombination: standardisierte Befragung, Strukturanalysen, Akteursanalysen, Leitfadeninterviews mit Experten und Bevölkerung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 4.500; Auswahlverfahren: Quota). Inhaltsanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 100). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Scheiner, J.: Reisen älterer Menschen: empirische Befunde und Handlungsstrategien. in: Flade, Antje; Limbourg, Maria; Schlag, Bernhard (Hrsg.): Mobilität älterer Menschen. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 183-198.+++Holz-Rau, Chr.: Alte Menschen, Raum und Verkehr. in: Flade, Antje; Limbourg, Maria; Schlag, Bernhard (Hrsg.): Mobilität älterer Menschen. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 141-154.+++Scheiner, J.: Freizeitmobilität älterer Menschen - Bedingungen, Formen und Entscheidungsstrukturen. in: Gather, Matthias; Kagermeier, Andreas (Hrsg.): Freizeitverkehr: Hintergründe, Probleme, Perspektiven. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, 1. Mannheim 2002, S. 6386.+++Kasper, B.; Scheiner, J.: Leisure mobility and mobility problems of elderly people in urban, suburban and rural environment. Preliminary results from the research project FRAME. in: ERSA 2002 - 42nd congress of the European Regional Science Association 'From Industry to Advanced Services - Perspectives of European Metropolitan Regions'. Dortmund, Aug., 27th to 31st, 2002. Congress CD-Rom.+++Kasper, B.; Lubecki, U.: Freizeitmobilität älterer Menschen. in: Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Hrsg.): Tagungsband des 3. Aachener Kolloquiums "Mobilität und Stadt" (AMUS) - Freizeitverkehr in Stadt und Region. Schriftenreihe Stadt und Region, H. 73. 2002, S. 91-107. ARBEITSPAPIERE: Kasper, B.; Scheiner, J.: Nahverkehrsplanung für ältere Menschen. Technical Note für das Projekt Frame. Dortmund: Univ., Fachgebiet Verkehrswesen u. Verkehrsplanung 2002. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 09 Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung (44221 Dortmund); Zentrum für Evaluation und Methoden -ZEM- an der Universität (Römerstr. 164, 53117 Bonn); Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Geographisches Institut Abt. Stadt- und Regionalforschung (Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn) KONTAKT: Schreiber, Martina (Tel. 0228-73-4139, e-mail: [email protected]); Scheiner, Joachim (Dr. Tel. 0231-755-4822, e-mail: [email protected]); Schüttemeyer, Anke (Dr. Tel. 0228-73-2096, e-mail: [email protected])

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[179-L] Sommer, Carola; Künemund, Harald: Bildung im Alter: eine Literaturanalyse, (Forschungsbericht / Freie Universität Berlin, Institut für Soziologie, Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL), 66), Berlin 1999 (Standort: UuStB Köln(38)-20020107058; Graue Literatur) INHALT: Die Forschungen zur Bildung im Alter werden von mehreren Richtungen beeinflusst: Sowohl bildungs- als auch altenpolitische Erwägungen oder Interessen, Impulse aus verschiedenen Grundlagendisziplinen wie Gerontologie, Psychologie und Soziologie sowie aus anwendungsorientierten Gebieten wie Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik spielen in diesem Feld eine Rolle. Die neueren Publikationen zur Bildung im Alter sind entsprechend heterogen, wie der vorliegende Literaturbericht zeigt. Weniger einzelwissenschaftliche Monographien noch einschlägige Handwörterbücher dominieren die Literaturlage, sondern eher Expertisensammlungen und Anthologien verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen. Die Autoren geben einen Überblick über die vorhandene Literatur zum Angebot von und zur Nachfrage nach Bildung im Alter, zu den Teilnehmern und ihren Motiven für die Partizipation sowie zu den fördernden und hemmenden Faktoren in diesem Bereich, wobei sie vorrangig deutschsprachige Veröffentlichungen auswerten. (ICI2)

[180-L] Stadelhofer, Carmen; Carls, Christian: Virtuelle Selbstlerngruppen: neue Anforderungen in der allgemeinen Weiterbildung für Ältere, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26/2002, Nr. 1, S. 19-22 INHALT: Im Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm wird seit 1996 der Einsatz von Internet für die allgemeine Weiterbildung für Erwachsene im mittleren und höheren Lebensalter erprobt. In ihrem Beitrag beschreiben die Autoren Projekte, in denen selbstorganisierte Lerngruppen älterer Menschen unterstützt wurden. (PT)

[181-L] Thatcher, Roger; Kannisto, Vaino; Andreev, Kirill: The survivor ratio method for estimating numbers at high ages, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 1, S. 1-18 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/1/61.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag stellt die "Survivor Ratio Method" vor, die zur Schätzung der Anzahl sehr alter Personen herangezogen wird. Nur einige Länder haben amtliche Bevölkerungsstatistiken, die genau genug sind, zuverlässige Schätzungen der Sterblichkeitsraten im hohen Alter zu produzieren. Für andere Länder gibt es einige Methoden, die verwendet werden können, um verbesserte Schätzungen zu erhalten. Die Auswahl der Methode ist für die Forschung über die Alterssterblichkeit wichtig. 1999 begann das Max Planck-Institut für demographische Forschung ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Leistung der drei führenden Methoden miteinander zu vergleichen. Dafür wurden Daten aus neun Länder über 35 Jahre herangezogen. Die Autoren beschreiben die Forschung und die Ergebnisse, die unerwartet einfach waren. Es wird dann ausführlich auf die erfolgreichste Methode eingegangen. (ICDÜbers)

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[182-L] Veelken, Ludger; Gösken, Eva; Pfaff, Matthias (Hrsg.): Alter und Aufbruch in neue Lebens- und Wissenschafts-Welten: 20 Jahre Weiterbildendes Studium für Seniorinnen und Senioren an der Universität Dortmund, (Altern - Bildung Gesellschaft, Bd. 8), Oberhausen: Athena Verl. 2001, 211 S., ISBN: 3-932740-96-3 (Standort: UB Siegen(467)-01AJJD1202) INHALT: "Der vorliegende Band entstand anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Weiterbildenden Studiums für Seniorinnen und Senioren als dem ältesten Kern der Sozialen Gerontologie und Geragogik an der Universität Dortmund. Drei Elemente der 'Philosophie' der Sozialen Gerontologie und Geragogik werden herausgearbeitet: Es geht im Studium für und mit älteren Erwachsenen, die zusammen mit Jüngeren in der Erstausbildung studieren, um die Förderung der Entwicklung der eigenen Person und Identität, um die gesellschaftliche Relevanz und um die Kunst der Lebensgestaltung. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und bildungspolitischen Entwicklung der letzten 20 Jahre werden Wissen und Lernen als Wege zu Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis verstanden. Identitätslernen als subjektorientiertes Lernen vor dem Hintergrund eines dynamischen Modernisierungsprozesses ist verbunden mit einer Ethik des neuen Alterns, ist eingebettet in den Kontext neuen sozialen Engagements durch die Entwicklung neuer Dienstleistungen im 'Dritten Sektor' und bezieht die Begegnung der Generationen mit ein. Diese Kunst der Lebensgestaltung im konkreten Studienalltag einer Universität wurzelt in der Lust sich zu wandeln. Sie bedarf des Dialogs und der Reflexion und wird gesehen als Herausforderung und Chance." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Grußworte zum 20-jährigen Bestehen des Weiterbildenden Studiums für Seniorinnen und Senioren an der Universität Dortmund (11-29); Das Dortmunder 'Weiterbildende Studium für Seniorinnen und Senioren' im Kontext von wissenschaftlicher Weiterbildung, Gerontologie und Geragogik: Ludger Veelken: Entwicklung und Perspektiven im Weiterbildenden Studium für Seniorinnen und Senioren - 20 Jahre Weiterbildendes Studium für Seniorinnen und Senioren an der Universität Dortmund (33-48); Ludger Veelken: Geragogik, Gerontagogik, Educational Gerontology - ein Wissenschaftsgebiet der Gerontologie im Entstehen und Wachsen (49-57); Gerhard Naegele: Sozialgerontologische Lehre und Forschung in Dortmund (58-67); Eva Gösken: Seniorenstudien als Lernraum für ältere Erwachsene (68-79); Eva Gösken: Erfahrungswissenschaft zur Selbsterfahrung? (80-84); Ludger Veelken: Geragogik - Alles Wissen zielt auf Selbsterkenntnis (85-106); Lernen im Alter im Kontext des sozialen Wandels: Siegfried Keil: Ethik des neuen Alterns (109-111); Ludger Veelken: Identitätslernen und neues soziales Engagement (112-125); Ludger Veelken: Empowerment durch intergenerative Beziehungen der Generationen (126-134); Matthias Pfaff: Gesellschaftliche Individualisierung und subjektorientiertes Lernen im Kontext konstruktivistischer Gerontologie (135-152); Altern und Alter als Kunst der Lebensgestaltung: Christiane Singer: Von der Lust sich zu wandeln (155-165); Stephanie Krenn/ Konrad Pfaff: Alter, Dialog und Reflexion (166-178); Eva Gösken: Lebensgestaltung im Alter als 'Soziale Kunst' (179-192); Matthias Pfaff: Literatur und Gerontologie als komplementäre Lernwege (193-199); Matthias Pfaff: Bertolt Brecht - Die unwürdige Greisin (200-203).

[183-F] Wölfle, Gunther, Dipl.-Ing.; Rösner, Verena, Dipl.-Pol.; Weeber, Rotraut, Dr. (Bearbeitung); Weeber, Rotraut, Dr. (Leitung): Gemeinschaftliches Wohnen im Alter

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INHALT: Gemeinschaftliche Wohnformen - als Nachbarschaftsgemeinschaften, Hausgemeinschaften oder Wohngemeinschaften - sind sehr geeignet auch und gerade für das Wohnen im Alter. Für das selbständige Wohnen bei nachlassenden Kräften und gesundheitlichen Einschränkungen ist es nicht nur wichtig, dass die baulichen Voraussetzungen der Wohnung und des Wohnumfelds gegeben sind. Zum Wohlbefinden gehört vor allem auch die soziale Einbindung. Viele ältere Menschen leiden unter Einsamkeit wenn sie schwächer werden, der Freundeskreis sich ausdünnt und der Aktionsradius kleiner wird. Es fehlt ihnen an Kontakten, Anregungen und dem Gefühl, gebraucht zu werden. Warum also nicht mit anderen zusammen in eine Wohngemeinschaft ziehen oder eine aktive Nachbarschaft im Haus pflegen oder im Quartier neue soziale Netze knüpfen? Zum gemeinschaftlichen Wohnen gehört auch, selbst aktiv zu werden und selbst mitzugestalten. Das ist ohnehin das beste Rezept für erfülltes Leben und Lebensfreude - auch im Alter. Diese Arbeit will dazu beitragen, das Bauen für gemeinschaftliches Wohnen im Alterleichter zu machen. Es werden unterschiedliche Konzepte für gemeinschaftliches Wohnen aufgezeigt und realisierte Beispiele vorgestellt: Wohnprojekte für Jung und Alt, die besonders gefragt sind, Haus- und Nachbarschaftsgemeinschaften ohne und mit integrierten Dienstleistungen, betreute Wohngruppen für hilfe- und pflegebedürftige Menschen. Die Grundrisse werden dokumentiert, bauliche Anforderungen und kostengünstige Lösungen werden ausführlich erörtert. Auch die Organisations- und Finanzierungsformen sowie Fragen des Bedarfs und der Nachfrageentwicklung werden behandelt. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weeber, Rotraut; Wölfle, Gunther; Rösner, Verena: Gemeinschaftliches Wohnen im Alter. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2001. ISBN 3-8167-4257-2. ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung; Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0711-62009360)

2.3

Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[184-L] Amrhein, Ludwig: Machtbeziehungen und soziale Konflikte in der stationären Altenpflege, in: Gertrud M. Backes, Wolfgang Clemens (Hrsg.): Zukunft der Soziologie des Alter(n)s, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 183-218, ISBN: 3-8100-3572-6 INHALT: Der vorliegende Beitrag möchte zeigen, dass das ältere Konzept der "totalen Institution" von Goffman und die theoretischen Modelle von Bourdieu und Elias nutzbringend für die soziologische Diagnose des Altenhilfesystems angewandt werden und damit einen wichtigen Beitrag zur "Zukunft der Soziologie des Alter(n)s" leisten können. Der Autor befragte hierzu 116 angehende Altenpfleger/innen über Erfahrungen und Beobachtungen, die sie während ihres Ausbildungspraktikums zu diesem Problem gemacht hatten. Zunächst wird gezeigt, wie Goffmans Idealtypus einer "totalen Institution" erfolgreich in vielen empirischen Studien zur Beschreibung der Machtbeziehungen in Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden konnte, um

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im Anschluss daran den theoretischen Rahmen der Untersuchung und die Evidenz sozialer Wandlungsprozesse des Altenhilfesystems als Hintergrund der Studie vorzustellen. Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Fragen: Welchen Einfluss haben gegenwärtige finanzielle und rechtliche Strukturen der Altenhilfe (insbesondere die Regelungen der Pflegeversicherung) und langfristige demografische und sozialstrukturelle Entwicklungen auf das Arbeits- und Lebensklima in Alten- und Pflegeheimen? Wie lassen sich soziale Konflikte und Machtdifferenzen zwischen den verschiedenen Heimakteuren (Mitarbeiter, Bewohner, Einrichtungsträger) vor dem Hintergrund des Systems der Altenhilfe soziologisch erklären? Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass stationäre Pflegeeinrichtungen durch hohe Arbeitsbelastungen, starke Konfliktpotenziale und große Machtunterschiede geprägt sind. (ICI2)

[185-F] Bathke, Sigrid; Leibold, Stefan (Bearbeitung); Geller, Helmut, PD Dr.Dr. (Leitung): Ambulante Pflegestationen zwischen Familie, Staat und Markt INHALT: Durch die Einführung der Pflegeversicherung im Jahre 1995 haben sich die Finanzierungsbedingungen für Pflegeeinrichtungen entscheidend verändert. Der Pfegebereich hat sich von einer anbieterorientierten Bedarfs- zu einer nachfrageorientierten Marktwirtschaft entwickelt, in der alle Anbieter gleich gestellt sind. Damit sind die bisherigen Privilegien der Wohlfahrtsverbände aufgehoben worden. Die Umstellung sollte die Konkurenz zwischen den Anbietern erhöhen und so deren Leistungsfähigkeit steigern. Erstrebt wird damit gleicheitig eine Kostensenkung. Von den Anbietern wird gleichzeitig eine intensivere Outputorientierung verlangt. Sie müssen also ihre Ziele definieren und von diesen Zielen her ihre Arbeit organisieren. Die Untersuchung soll klären, ob sich die Sozialstationen der Arbeiterwohlfahrtsverbände in anderer Weise auf die neue Situation einstellen als die kommerziellen Anbieter. Um das zu klären, werden die Konzeptionen der Träger für ihre Pflegedienstleistungen über die Leiter der Einrichtungen ermittelt. Anschließend soll die Umsetzung in die Praxis durch Befragung von Mitarbeitern eruiert und schließlich die Beurteilung der Qualität der Arbeit durch die Klienten oder deren Angehörige erhoben werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Badura hat drei Modelle eruiert, wie sich Pflegestationen auf den Ökonomisierungsdruck einstellen können. Für das erste Modell gilt: Ärzte definieren die Pflegesituation und Pflegestandards. Die Pflegeeinrichtung arbeitet weiter inputorientiert. Das Pflegepersonal muss durch Ausbildung und Weiterbildung die Regeln erlernen, die sich aus den Richtlinien, Leitlinien und Empfehlungen der Ärzteschaft zur Verbesserung der Qualität und der Rationalisierung pflegerischer Verfahren ergeben. Die Einhaltung dieser Regeln wird kontrolliert. Das zweite Modell ist durch seine ökonomische Orientierung gekennzeichnet. Für es gilt: Der Körper wird als eigenständiges System betrachtet. Daher lassen sich zumindest körperliche und psychische Ereignisse und Strukturen voneinander abgrenzen. Bei der Hilfe stehen Sachaspekte im Vordergrund. Sie wird nach Gleichheitsgesichtspunkten unter Absehung von der Person gewährt. Hilfe unterliegt, soweit möglich, der Zeitökonomie. Man bemüht sich, zeitlich abgrenzbare Aufgaben zu bestimmen. Pflege und Betreuung werden getrennt und auf verschiedene Personen verteilt. So kann man unterschiedliche Qualifikationen und Leistungsengelte für die Erbringer bestimmen. Zur Kontrollierbarkeit der Dürchführung ist ein hoher Dokumentationsaufwand und Aktenführung erforderlich. Pflegeeinrichtungen werden als Wirtschaftsbetriebe definiert, die gewinnbringend arbeiten sollen. Es liegt daher nahe, dass sie sich auf abrechenbare Leistungen konzentrieren, um voll refinanziert werden zu können. Das dritte Modell sei "ganzheitlich" orientiert: Merkmal von Ganzheitlichkeit ist die poten-

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tielle Zulassung aller Themen in der Kommunikation. Daher ist "Zeit Haben" für den anderen von besonderer Bedeutung. Bei ganzheitlicher Ausrichtung spielen Beziehungsaspekte zwischen den Interaktionspartnern eine hervorragende Rolle. Sachaspekte werden im Lichte von Beziehungssaspekten interpretiert. Wichtig ist das primäre Interesse an der Person des anderen und das Atmosphärische der Beziehung. Hilfe erfolgt unter dem Aspekt der Ansehung der Person. Ganzheitliche Ausrichtung betont die Einheit von Körper und Geist. Daher ist eine Abgrenzung einzelner Tätigkeiten voneinander nur schwer durchzuführen. Eine Trennung von Pflege und Betreuung erhält in diesem Kontext nur wenig Sinn. Unter den Abrechnungsbedingungen von Kranken- und Pflegekasse wird es daher schwer, abrechnungsfähige Leistungen von nichtabrechnungsfähigen zu unterscheiden. Vertreter dieses Modells würden lieber die aufgewandte Zeit als einzelne Tätigkeiten abrechnen. Treäger, die dieses Modell vertreten müssen unter den gegenwärtigen Abrechnungsbedingungen zumindest bereit sein, einen Defizitausgleich für die Einrichtungen zu gewähren, um eine Arbeitsweise entsprechend diesem Modell zu ermöglichen. Erfolgt auch in Einrichtungen, die sich an diesem Modell orientieren, Arbeitsteilung, so sind die Träger bemüht, die einzelnen Akteure miteinander zu vernetzen. Diese Gegenüberstellung versteht sich als ideatypisch. Sie soll ein Instrument sein, reale Vorgänge zu beschreiben. Kombinationen zwischen diesen Modellen sind vielfältig möglich. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20 Pflegedienstleistungen; Stichprobe: 60; Pflegerinnen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 180; Patienten und Klienten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 02 Katholisch-Theologische Fakultät, Institut für Christliche Sozialwissenschaften (Hüfferstr. 27, 48149 Münster) KONTAKT: Leiter (Tel. 0251-83-32645)

[186-L] Beblo, T.: Die Relevanz neuropsychologischer Untersuchungen bei Depression im Alter, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 2, S. 111-117 INHALT: "Neuropsychologische Beeinträchtigungen treten bei depressiven Störungen häufig auf und stellen nach den Klassifikationssystemen ICD 10 und DSM IV ein diagnostisches Kriterium dar. Dokumentiert sind insbesondere exekutive Dysfunktionen sowie Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen, wobei es vorrangig zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Flexibilität zu kommen scheint. Der Zusammenhang zwischen neuropsychologischen Defiziten und Depression wird vom Lebensalter moderiert. Primär bei älteren Patienten werden depressive Störungen von neuropsychologischen Defiziten begleitet. Im klinischen Alltag liegt die Bedeutung neuropsychologischer Untersuchungen bei depressiven Patienten vor allem in der Planung einer neuropsychologischen Therapie und der Reintegration in den Alltag sowie der Verlaufskontrolle. Bei älteren depressiven Patienten geben neuropsychologische Untersuchungen zudem wichtige Anhaltspunkte für die Abgrenzung von dementiellen Erkrankungen." (Autorenreferat)

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[187-F] Becker, Nicole (Bearbeitung); Möser, Kornelia, Dr.rer.pol. (Leitung); Möser, Kornelia, Dr.rer.pol. (Betreuung): Evaluierung einer Klinik als Voraussetzung für neue Versorgungsformen geriatrischer Patienten am Beispiel Kreiskrankenhaus Greiz GmbH INHALT: Ziel ist es, neue Versorgungsformen für geriatrische Patienten in Form von weiterführenden bzw. alternativen Behandlungsmöglichkeiten zu finden und hinsichtlich des Bedarfs zu analysieren. Angedacht ist ein Geriatriezentrum in Greiz, welches durch ein Angebot an therapeutischen, diagnostischen und vor allem pflegerischen Leistungen die Selbsthilfefähigkeit dieser Menschen stärken soll, um Einweisungen in Pflegeheime oder Krankenhäuser zu verhindern bzw. Aufenthalte zu vermindern. ZEITRAUM: 1. Quartal 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Greiz METHODE: Erfassung des Bedarfs geriatrischer Versorgungsformen anhand der Analyse von Patientendaten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 3.533; Patienten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Diplom BEGINN: 2002-05 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: Kreiskrankenhaus Greiz GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Gesundheitsökonomisches Zentrum (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-463-34053, e-mail: [email protected])

[188-L] Bernhardt, T.; Maurer, K.; Frölich, L.: Der Einfluss eines alltagsbezogenen kognitiven Trainings auf die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung von Personen mit Demenz, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 1, S. 32-38 INHALT: "In der Literatur gibt es bisher wenige Ergebnisse aus kontrollierten Studien über den Nutzen psychologischer Trainingsmaßnahmen bei dementiellen Erkrankungen. In der Regel werden sehr spezielle Gedächtnisstrategien trainiert, die nicht auf die Alltagsprobleme der Patienten übertragbar sind. Aus diesem Grund haben wir ein Trainingsprogramm entwickelt, das versucht, die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Teilnehmer zu berücksichtigen und einen hohen Alltagstransfer zu ermöglichen. Kurz- und Langzeitgedächtnis sowie das Verrichten alltäglicher Aktivitäten wurden über einen Zeitraum von 6 Wochen in 12 Stunden gezielt trainiert. Unsere Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der Experimentalgruppe in ihrer Aufmerksamkeitsund Gedächtnisleistung im Vergleich zur Kontrollgruppe." (Autorenreferat)

[189-L] Bickel, H.: Lebenserwartung und Pflegebedürftigkeit in Deutschland, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 1, S. 9-14 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Es besteht Unklarheit über die Auswirkungen einer weiterhin steigenden Lebenserwartung auf die Gesundheit und Autonomie der Altenbevölkerung. Gesundheitsindikatoren,

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die sowohl die Mortalität als auch die Morbidität berücksichtigen, können grundsätzlich einen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, ob die gewonnenen Jahre in Gesundheit oder Krankheit verbracht werden. Mit Einführung der Pflegeversicherung sind bundesweite Daten zur Prävalenz der Pflegebedürftigkeit verfügbar, die zur Berechnung der pflegebedürftigkeitsfreien Lebenserwartung und der Lebenserwartung mit Pflegebedürftigkeit verwendet wurden. Gestützt auf die 71,5 Mio. Versicherten der sozialen Pflegeversicherung zur Mitte des Jahres 1999 und auf die Periodensterbetafel für die Jahre 1995/97 ergibt sich nach der Methode von Sullivan, dass Männer im Alter von 65 Jahren im Mittel 15,4 Monate ihrer verbleibenden Lebenserwartung pflegebedürftig sind und 91,4 v.H. ihrer Altersjahre frei von Pflegebedürftigkeit verbringen. Frauen hingegen haben im Alter von 65 Jahren durchschnittlich eine Pflegedauer von 29,4 Monaten vor sich - davon 10,4 Monate in vollstationärer Versorgung - und verbringen nur 86,9 v.H. ihrer verbleibenden Lebenserwartung pflegebedürftigkeitsfrei. Die Verteilung der Pflegedauer nach Pflegestufen ist für beide Geschlechter nahezu identisch, bei den Frauen entfallen jedoch 35,4 v.H. der Pflegebedürftigkeitsphase auf die vollstationäre Pflege, während dieser Anteil bei den Männern lediglich 22,1 v.H. beträgt. Die Daten der Pflegeversicherung erscheinen geeignet, Trends im Gesundheitszustand der Altenbevölkerung abzubilden und zur besseren Vorhersage von Veränderungen des Versorgungsbedarfs im Zuge der bevorstehenden demographischen Entwicklungen beizutragen." (Autorenreferat)

[190-F] Breitenbacher, Katja (Bearbeitung); Peyke, Gerd, Prof.Dr. (Betreuung): Seniorengerechte Infrastruktur vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung Deutschlands, dargestellt am Beispiel Bad Mergentheim INHALT: Vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung in Deutschland Betrachtung der infrastrukturellen Ausstattung für Senioren in Bad Mergentheim (Verbesserungsvorschläge). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Bad Mergentheim METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: h=52; Bad Mergentheimer Senioren im Alter von 65 Jahren und älter, die nicht in Alten- oder Pflegeheimen leben; Auswahlverfahren: Quota). ART: Diplom BEGINN: 2002-05 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie (Postfach 3931, 90020 Nürnberg)

[191-L] Büssing, Andre; Giesenbauer, Björn; Glaser, Jürgen; Höge, Thomas: Ambulante Pflege: Arbeitsorganisation, Anforderungen und Belastungen ; eine Pilotstudie mit Erfahrungsberichten, (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin : Forschung, 902), Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2000, 100 S., ISBN: 3-89701-595-1 INHALT: "Die Arbeit dokumentiert die letzte Phase eines Forschungsprojektes, dessen Hauptziel die Entwicklung eines Screeningverfahrens zur Analyse und Bewertung psychischer Belastungen im stationären Pflegedienst ist. In zwei Zwischenberichten wurde bislang die Entwicklung des Screeningverfahrens ausführlich dokumentiert. Die hier vorgelegte Pilotstudie baut auf diesen Arbeiten auf und widmet sich speziell der Frage, inwieweit das Screeningverfahren für eine Anwendung im Bereich der ambulanten Pflege geeignet ist. Ausgehend von einer

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kurzen Darstellung der bisherigen Projektarbeiten werden Informationen zu den Rahmenbedingungen der ambulanten Pflege in Deutschland bezogen auf die Entwicklungsgeschichte sowie auf rechtliche und ökonomische Aspekte der Pflegeversicherung vermittelt. Darüber hinaus wird die Struktur ambulanter Pflegedienste an Hand von statistischen Basisdaten näher beleuchtet und mit dem stationären Pflegedienst verglichen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die empirische Pilotstudie zur ambulanten Pflege. Hier werden die Ergebnisse einer schriftlichen Kurzbefragung ambulanter Pflegeeinrichtungen sowie aus vertiefenden qualitativen Einzel- und Gruppeninterviews mit Fach- und Leitungskräften in ambulanten Pflegediensten unterschiedlicher Größe und Trägerschaft vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen, dass das Screeningverfahren einen geeigneten methodischen Rahmen bietet, um psychische Belastungen in der ambulanten Pflege zu untersuchen. Jedoch ist eine spezifische Weiterentwicklung nötig, damit das Verfahren auch im Bereich der ambulanten Pflege valide eingesetzt werden kann." (Autorenreferat)

[192-F] Cirkel, Michael; Gerling, Vera, Dr. (Bearbeitung); Hilbert, Josef, Dr. (Leitung): Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft - GS Geschäftsstelle "Wirtschaftskraft Alter" (Vertragstitel) INHALT: Bislang wurde das Altern der Gesellschaft überwiegend als ein Problem des (Wirtschafts-)Standorts Deutschland diskutiert und die Alten in der Gesellschaft hauptsächlich als Last und Kostenfaktor gesehen. In letzter Zeit wird jedoch vermehrt auf die sich daraus ergebenden Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung hingewiesen und dazu aufgefordert, den Bedürfnissen und wirtschaftlichen Potenzialen älterer Menschen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Das Projekt 'Seniorenwirtschaft' will dazu beitragen, dass möglichst viele Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftseinrichtungen im Lande Nordrhein-Westfalen ihr Angebot an altenorientierten und altengerechten Produkten und Dienstleistungen verbessern. Dadurch soll die Lebenssituation älterer Mitbürger/-innen in NRW verbessert werden, der Beschäftigungsstand in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen liefern, deutlich ausgeweitet werden, die Kaufkraft älterer Menschen aus NRW (aber auch aus Nachbarregionen) mobilisiert werden, NRW sich als (exportfähiger) Kompetenzstandort für Fragestellungen profilieren, die die Zukunft des Alterns und das Altern der Gesellschaft betreffen. Um die Seniorenwirtschaft in NRW zu aktivieren haben das Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie (MASQT) sowie das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit (MFJFG) eine Landesinitiative Seniorenwirtschaft aufgebaut und mit einer wissenschaftlichen Geschäftsstelle ausgestattet. Sie hat ihren Sitz am Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen und wird in fachlichen Fragen sowohl vom IAT selbst, als auch von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie (FFG) in Dortmund unterstützt und begleitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Zur Umsetzung des Projekts fokussiert die Geschäftsstelle ihre Arbeit auf vier Aktivitäten: inhaltliche Unterstützung von Arbeitskreisen aus Wirtschaft, Sozialwesen, Politik und Wissenschaft (zunächst in den drei Themen Telekommunikation und Neue Medien; Wohnen, Handwerk und Dienstleistungswirtschaft; Freizeit, Tourismus, Sport und Wellness). Diese Arbeitskreise sollen Gestaltungsmöglichkeiten herausarbeiten und deren Umsetzung planen. Konkretisierung von Projektideen und Moderation von Innovationspartnerschaften und Kompetenznetzwerken; Aufbereitung von Informationen zu den Entwicklungstrends im Bereich Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Cirkel, Michael; Gerling, Vera; Hilbert, Josef: Silbermarkt Japan: eine Perspektive für die NRW-Wirtschaft? in: Institut Arbeit und Technik: Jahrbuch 2001/2002. Gelsenkirchen 2002, S. 73-91.+++Gerling, Vera: Reiselustige Senioren. in: Nun reden wir, 2002, Nr. 40, S. 2.+++Gerling, Vera; Cirkel, Michael: Projekt Seniorenwirtschaft im Rahmen der Arbeitsgruppe "Seniorenwirtschaft" des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen. Statusreport, Nr. 2002-2. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft 2002.+++Gerling, Vera; Frerichs, Frerich: Das Projekt "Seniorenwirtschaft". in: Pflegemagazin, 3, 2002, H. 2, S. 4-9.+++Rauschen, Manfred; Rauschen, Atsuko: Japanische Senioren/innen als neue Zielgruppe für die nordrheinwestfälische Tourismuswirtschaft: Chancen und Herausforderungen. Expertise. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft am Institut Arbeit u. Technik 2002.+++Cirkel, Michael: Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. in: GerontoTechnik, 2001, H. 3, S. 10.+++Cirkel, Michael; Gerling, Vera: Die Generation der Zukunft? Neue Chancen durch alte Menschen. Das Projekt Seniorenwirtschaft im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit NRW. in: Institut Arbeit und Technik: Jahrbuch 2000/2001. Gelsenkirchen 2001, S. 177-198.+++Dies.: Seniorenwirtschaft. in: Wissenschaftszentrum NordrheinWestfalen - Das Magazin, 12, 2001, H. 4, S. 32.+++Dies.: Projekt Seniorenwirtschaft im Rahmen der Arbeitsgruppe "Seniorenwirtschaft" des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen. Infobrief, Nr. 2001-8. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft 2001.+++Dies.: Projekt Seniorenwirtschaft im Rahmen der Arbeitsgruppe "Seniorenwirtschaft" des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen. Statusreport, Nr. 2001-2. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft 2001.+++Dies. (Hrsg.): Kompetenzpapier Intelligentes Wohnen: neue Chancen für das Zuhauseleben im Alter. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft am Institut Arbeit u. Technik 2001.+++Gerling, Vera; Naegele, Gerhard: Alter, alte Menschen. in: Otto, Hans-Uwe; Thiersch, Hans (Hrsg.): Handbuch Sozialarbeit/ Sozialpädagogik. 2., völlig überarb. Aufl. Neuwied: Luchterhand 2001, S. 30-40. +++Middendorf, Anja Sophia; Goos, Elisabeth (Red.): Ältere Menschen auf Reisen: ein Leitfaden zur Entwicklung und Überprüfung von Urlaubsangeboten für Senioren/innen. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft am Institut Arbeit u. Technik 2001.+++Cirkel, Michael; Frerichs, Frerich; Gerling, Vera: AG "Seniorenwirtschaft" des Bündnisses für Arbeit NRW: Ziele, Aufgaben und institutionelle Struktur. in: FfG Impulse, 2000, H. 2, S. 12.+++Dies.: AG "Seniorenwirtschaft": Handlungsfelder und Initiativen. in: FfG Impulse, 2000, H. 2, S. 3-4.+++Cirkel, Michael; Frerichs, Frerich; Gerling, Vera; Hilbert, Josef: Wirtschaftskraft Alter: die Initiative Seniorenwirtschaft in NRW. in: BAGSO-Nachrichten, 2000, H. 3, S. 9-12.+++Gerling, Vera; Cirkel, Michael: Projekt Seniorenwirtschaft im Rahmen der Arbeitsgruppe "Seniorenwirtschaft" des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen. Infobrief, Nr. 2000-9. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft 2000.+++Dies. (Hrsg.): "Wirtschaftskraft Alter: Gestaltungsfelder zur Beschäftigungsförderung". Workshop-Dokumentation. Gelsenkirchen: Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft am Institut Arbeit und Technik 2000.+++Barkholdt, Corinna; Frerichs, Frerich; Hilbert, Josef; Naegele, Gerhard; Scharfenorth, Karin: Das Altern der Gesellschaft und neue Dienstliestungen für Ältere. in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 1999, 32, S. 488-498.+++Dies.: Memorandum "Wirtschaftskraft Alter". Dortmund: Inst. f. Gerontologie 1999. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

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INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0209-1707-120, e-mail: [email protected])

[193-L] Dachverband Wiener Pflege- und Sozialdienste (Hrsg.): Das Wiener Modell für ambulante Dienste: Kooperation als Qualitätsinstrument, Wien: Facultas-Verl. 2001, 296 S., ISBN: 3-85076-550-4 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)01PYJ504) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Regina Ertl, Berta Schrems: Kooperation als Qualitätsinstrument. Eine Einführung (9-42); Berta Schrems, Jutta Knoerzer: Personalentwicklungskonzept (4364); Berta Schrems: Einführung von PflegehelferInnen in den ambulanten Pflege- und Betreuungsbereich (65-93); Berta Schrems, Peter Jakadofsky: Bericht zur Evaluation der Zentren 'Carro-Treff' und 'Wilhelmsdorf' (94-120); Regina Ertl, Uschi Kratzer: AIDSStandard. Standard zur Organisation von Pflege und Betreuung AIDS-kranker Menschen (121-131); Regina Ertl, Berta Schrems: Evaluation von Hauskrankenpflegeangeboten in Wien unter dem Aspekt der Bedürfnis- und Bedarfsorientierung (132-168); Hilde Falkinger: Das Wiener Pflege- und Betreuungskonzept der ambulanten Pflege- und Sozialdienste (169-175); Berta Schrems: Richtlinien zur Dokumentation in den ambulanten Pflege- und Sozialdiensten (176-183); Berta Schrems: Medikamente - von der Anordnung bis zur Absetzung im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit in den ambulanten Pflege- und Sozialdiensten in Wien (184-189); Berta Schrems: Case Management in den sozialen Stützpunkten der MA 47 (190205); Regina Ertl, Berta Schrems: Evaluation der Integrativ-Geriatrischen Tageszentren in Wien unter dem Aspekt der Bedürfnis- und Bedarfsorientierung (206-244); Susanne Matkovits, Helene Mayerhofer: Prozessdokumentation Hauskrankenpflege - Soziale Dienste (245284); Regina Ertl, Eva Maria Lorbek, Klaudia Wais: Tätigkeitserhebung des Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonals der extramuralen Dienste in Wien (285-296).

[194-F] Dahl, Katharina, MPH; Kofahl, Christopher, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Döhner, Hanneli, Dr. (Leitung): Synopse innovativer Ansätze zur vernetzten Versorgung älterer Menschen in Deutschland (ProNETZ) INHALT: Ausgangspunkt des Projektes ist der bundesweite Innovationswettbewerb der AOK und der Ärztekammer Berlin zum Berliner Gesundheitspreis 2000 zu "Alter und Gesundheit Mehr Qualität durch vernetzte Versorgung", der eine hohe Resonanz gefunden hat. Es wurden ca. 120 Beiträge eingereicht, von denen acht ausgezeichnet wurden (siehe: Gesundheit und Gesellschaft, Spezial 5/2001). Auch im Rahmen der gemeinsamen Ausschreibung des BMBF und der Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenkassen Anfang 2000 zur Förderung der Versorgungsforschung wurde der Zielgruppe der älteren Menschen und der "Zusammenarbeit über Schnittstellen hinweg" (Vernetzung) eine besondere Bedeutung beigemessen. Bei einem vom BMFSFJ bereits Mitte 1999 ausgeschriebenen Förderschwerpunkt "Altenhilfestrukturen der Zukunft" wurden über 400 Skizzen eingereicht, von denen 45 zur Einreichung ausführlicher Anträge aufgefordert und schließlich 20 in die Modellförderung übernommen wurden. Auch bei diesen Projekten hat die Vernetzung einen zentralen Stellenwert. Alle drei Ausschreibungen zeigen, dass das Thema der vernetzten Versorgung älterer Menschen hohe poli-

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tische Aufmerksamkeit erfährt und es kaum noch überschaubare Initiativen dazu gibt, deren Ansätze und Erfolge einer synoptischen Auswertung bedürfen, um den Entscheidungsträgern Umsetzungshilfen für die Regelversorgung an die Hand zu geben. Es soll deshalb eine Datenbank der wichtigsten Vernetzungsprojekte erstellt werden, eine systematische Analyse und Bewertung der Projekte mit Hilfe eines zu entwickelnden Kriterienrasters vorgenommen und ein zusammenfassender Abschlussbericht verfasst werden. Die Ergebnisse sind Grundlage für die Durchführung eines vom AOK-Bundesverband organisierten und dokumentierten Workshops Anfang 2003 für eine ausgewählte Fachöffentlichkeit, der als Nachbereitungsveranstaltung des Berliner Gesundheitspreises 2000 geplant ist. Inhalte des Workshops sind die Diskussion der Hauptergebnisse der durchgeführten Analyse, der Reformerfordernisse in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Gesundheits- und Sozialberufe sowie der generellen Versorgungs- und Finanzierungsstrukturen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, teilstandardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, teilstandardisiert; Aktenanalyse, offen verschränkt- (Stichprobe: ca. 150; gerontologische Vernetzungsprojekte/ -ansätze; Auswahlverfahren: Recherche über Literatur, Internet, Experten). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2002-10 AUFTRAGGEBER: AOK-Bundesverband FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Institut für Medizin-Soziologie Schwerpunkt Sozialgerontologie (Martinistr. 52, 20251 Hamburg) KONTAKT: Leiter (Tel: 040-42803-4528, Fax: 040-42803-4056, e-mail: [email protected]); Dahl, Katharina (e-mail: [email protected]); Kofahl, Christopher (e-mail: [email protected])

[195-L] Deck, R.; Böhmer, S.: Erfahrungen alter Menschen mit einem Krankenhausaufenthalt, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 8/9, S. 522-529 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die heutige Bevölkerungsstruktur in Deutschland ist durch einen hohen Anteil alter Menschen geprägt, und der Anteil älterer Menschen wird in Zukunft weiter steigen. Mit dem Altern der Bevölkerung steigen die Morbidität und der Bedarf an ambulanten, aber insbesondere stationären Gesundheitsleistungen. Um eine angemessene Versorgung der Älteren zu gewährleisten, ist es u.a. notwendig, auch die subjektiven, positiven und negativen Erfahrungen kranker alter Menschen mit dem Versorgungssystem zu berücksichtigen. Im vorliegenden Beitrag werden die Erfahrungen alter Menschen mit einem Krankenhausaufenthalt dargestellt. 123 Patienten im Alter von 59 bis 90 Jahren wurden in vier Krankenhäusern nach ihren Erfahrungen mit dem Aufenthalt gefragt. Für die Befragung wurde ein altersgerechtes Interview entwickelt. Das neu entwickelte Interview erwies sich im Einsatz praktikabel. Die alten Patienten äußerten überwiegend positive Erfahrungen, einige wenige Bereiche wurden jedoch auch kritisch beurteilt. Es zeigten sich deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung und Beurteilung des Aufenthalts. Alters- und krankheitsspezifische Unterschiede spielten eine untergeordnete Rolle." (Autorenreferat)

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[196-F] Doblhammer, Gabriele, Dr. (Leitung): FELICIE - Future Elderly Living Conditions in Europe INHALT: Pflegebedarfsprognosen der Bevölkerung 65+. ZEITRAUM: 2002-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Finnland, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien, Portugal, England METHODE: Verknüpfung von Haushaltsprognosen und Gesundheitsprognosen. Transitionsrates zwischen Haushaltsformen werden auf Basis bestehender Längsschnittstudien in den einzelnen Länder ermittelt; für Deutschland wird u.a. das GSOEP verwendet. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0381-2081-124, e-mail: [email protected])

[197-F] Dymarczyk, Christina, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Kutsch, Thomas, Prof.Dr. (Leitung); Kutsch, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Das Altenheim aus Perspektive des Pflegepersonals - Lebensort für die eigene Zukunft? Empirische Studie zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der stationären Altenpflege INHALT: Problemstellung und Forschungsbedarf: 1. fehlende bzw. unzureichende Daten im Bereich der Gerontologie zur Situation in der Altenpflege; 2. wachsende Zahl hilfs- und pflegebedürftiger alter Menschen - steigender Bedarf an Pflegeplätzen in Altenheimen - erhöhte Bedeutung der Altenheime als Wohn- und Versorgungsform; 3. Unzufriedenheit über die Situation im Altenheim, Kritik von Bewohnern, Angehörigen und Pflegemitarbeitern. Forschungsziele: Hauptziel: Förderung der Zufriedenheit von AltenheimbewohnerInnen durch eine Verbesserung der Lebensbedingungen im Altenheim; 1. Beschreibung und Beurteilung der Lebenssituation und -bedingungen im Altenheim aus Perspektive des Pflegepersonals; 2. Ermittlung und Analyse der damit verbundenen Problembereiche; 3. Darstellung von Wünschen und Vorstellungen der AltenpflegerInnen zum eigenen, späteren Lebensabschnitt Alter (unter Pflegebedürftigkeit) zur Manifestierung und Bestätigung oben ermittelter Problemlagen in Altenheimen; 4. Konfiguration von Verbesserungsvorschlägen zur Lebenssituation im Altenheim. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln/ Bonn METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Leitfadenorientiertes Einzelinterview (Stichprobe: 102; AltenpflegerInnen; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie (Nußallee 21, 53115 Bonn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-73-7486, e-mail: [email protected])

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[198-L] Engels, Dietrich: Wunsch und Wirklichkeit des betreuten Wohnens: die Ergebnisse einer Bewohnerbefragung im Licht der sozial-gerontologischen Fachdiskussion ; Sekundäranalyse der ISG Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, Köln 2001, 44 S. (Standort: http://www.isg-institut.de/download/btw-agv.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag analysiert die Ergebnisse der IFAV-Befragung zu 'Wunsch und Wirklichkeit beim betreuten Wohnen'. Die Attraktivität des betreuten Wohnens besteht darin, dass das Wohnen im Privathaushalt mit Dienstleistungsangeboten verknüpft wird. Dies erlaubt eine weitgehend selbständige Haushaltsführung. Die Stichworte, die für dieses Konzept der Wohn- und Angebotsform stehen, sind: Eigenständigkeit, Sicherheit, Service und Kommunikation. Die Wirklichkeit sieht jedoch oftmals anders aus. Es eröffnen sich drei zentrale Themenbereiche: (1) Im Hinblick auf die quantitativen Entwicklungspotenziale rechnen manche mit einer weiterhin steigenden Nachfrage, während andere den Bedarf gesättigt sehen. Als quantitative Weiterentwicklung wird die Übertragbarkeit des betreuten Wohnens auf Haushalte in normalen Wohngebieten diskutiert. (2) Ein zweites Themengebiet sind die Struktur und Qualität der Service-Leistungen, die im betreuten Wohnen angeboten werden sollen, insbesondere die Frage, ob schwere Pflege bis zum Tod ein Bestandteil des betreuten Wohnens sein soll oder jenseits der Grenzen dieses Konzeptes liegt. (3) Einem dritten thematischen Bereich lassen sich die Aspekte einer transparenten Vertragsgestaltung und einer nachvollziehbaren Preisgestaltung zuordnen, wobei insbesondere die Entscheidungsspielräume zwischen pauschal berechneten Grundleistungen und individuell abgerechneten Wahlleistungen diskutiert werden. Die Ergebnisse der Bewohnerbefragung werden in Hinblick auf diese Fragestellungen analysiert, drei weitere empirische Untersuchungen der Bewohnerperspektive werden zum Vergleich herangezogen. (ICD)

[199-F] Erzberger, Christian, Dr. (Leitung): Landesweite Untersuchung zu den "Strukturen der Vollzeitpflege" in Niedersachsen INHALT: Die GISS führt eine Untersuchung über die Strukturen der Vollzeitpflege in Niedersachsen durch. Im Mittelpunkt steht dabei zum einen eine Bestandserhebung der Hilfen zur Erziehung nach Paragraph 33 KJHG/ SGB VIII bei den 63 örtlichen Jugendhilfeträgern und zum anderen die Qualität der vielfältigen Kooperationsbeziehungen zwischen dem jeweiligen Jugendhilfeträger auf der einen Seite und den Pflegepersonen auf der anderen. Ziel der Untersuchung ist es, gemeinsame fachliche Standards in und mit den niedersächsischen Jugendämtern zu erarbeiten. Damit geraten die vielfältigen Aspekte der institutionellen, personellen und rechtlichen Arrangements der Unterbringung von Kindern in Vollzeitpflege, der Begleitung und Unterstützung der Pflegekinder und der Pflegepersonen und ggf. der Rückführung der Kinder in ihre Herkunftsfamilie oder der Vermittlung eines anderen Sozialisationsortes nach Beendigung eines Pflegeverhältnisses, also kurz: das "Pflegekinderwesen", in den Blick der Untersuchung. Seinen ersten Sinn hat das Pflegekinderwesen darin, einen Beitrag zum Wohl der in Pflegefamilien untergebrachten Kinder zu leisten. Das bedeutet auf der fachlichen Seite, dass die Organisations- und Finanzmittel sowie die personellen Ressourcen so einzusetzen sind, dass es zu einer Optimierung von Entscheidungsprozessen kommt, die am "Wohl des Kindes" orientiert sind. Hierfür trägt das jeweilige Jugendamt als zentrale Vermittlungsinstanz die Verantwortung. Auf welche organisatorische Weise und mit welchen fachlichen O-

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rientierungen dem "Wohl des Kindes" am besten gedient ist, kann in jedem Einzelfall nur Ergebnis von Aushandelungsprozessen zwischen den ein Pflegeverhältnis konstituierenden Personen auf der Suche nach einer besten Lösung oder doch der "am wenigsten schädlichen Alternative" sein. In dienstleistungstheoretischer Terminologie kann dies als "Koproduktion zum Kindeswohl" charakterisiert werden. Gemeint ist damit die koordinierte Zusammenarbeit aller am Hilfeprozess beteiligten Institutionen und Personen, deren Zusammenarbeit so gestaltet sein sollte, dass eine entsprechend ausgerichtete Koproduktion zustande kommt. Da die Maßnahmen, die helfen sollen das Wohl des Kindes zu sichern, je nach Einzelfall sehr unterschiedlich sein können (und müssen), setzt dieser Prozess ein hohes Maß an Flexibilität und große Kooperationsbereitschaft bei allen Beteiligten voraus. Generell soll mit der Untersuchung folgenden Fragen nachgegangen werden: 1. Wie stellt sich die Situation der Vollzeitpflege in Niedersachsen dar? 2. Wie stellt sich der "Koproduktionsprozess zum Kindeswohl" aus a) der Sicht des Jugendamts, b) der Sicht der Pflegepersonen dar? Gibt es komplementäre Erwartungen, konflikthafte Beziehungen, Verweigerungen, wechselseitige Vorwürfe, die einer befriedigenden "Koproduktion am Kindeswohl" zuwider laufen? 3. Wie ist der Prozess der Hilfeplanung gestaltet und wird nach den entwickelten Plänen auch gearbeitet? 4. Wie sieht eine funktionierende Struktur der "Koproduktion zum Kindeswohl" aus? Welches sind ihre Bedingungen, wie kann sie gegebenenfalls organisiert und erzeugt werden? Diese Fragen sollen anhand einer komparativen Untersuchung unterschiedlich praktizierter Hilfestrukturen beantwortet werden, wobei die Komplexität der Thematik den Einsatz von Untersuchungsinstrumenten unumgänglich macht, mit denen statistisches Material einerseits und individuelle Einstellungen und Einschätzungen andererseits erhoben und verarbeitet werden können. Daher werden standardisierte und offene Verfahren der Datenerhebung parallel eingesetzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Deskription des Ist-Zustandes: Eine zentrale Stelle Pflegekinderwesens ist der örtliche Jugendhilfeträger. Hier werden die Hilfepläne erstellt, die jeweiligen Kooperationspartner ausgewählt, der gesamte Prozess gesteuert und begleitet und nur hier laufen alle statistischen Informationen zu diesem Bereich zusammen. Um einen Überblick über die Situation der Vollzeitpflege in Niedersachsen zu gewinnen, wird zunächst eine standardisierte schriftliche Befragung bei allen 63 örtlichen Jugendhilfeträgern durchgeführt. Die Erhebung umfasst dabei die Themengebiete: erzieherische Hilfen im Jugendamt (Fallzahlen und Aufwendungen nach Leistungsarten usw.), Organisation der Pflegekinderarbeit (Fallzahlen je Mitarbeiter/-in, Zuständigkeitsregelungen usw.), Praxis der Pflegekinderarbeit (z.B. konzeptionelle Rahmenbedingungen), Praxis von Hilfekonferenzen (Teilnehmer, Verantwortlichkeiten usw.) und Informationen zur Bewerbersituation und zu den Angeboten für Pflegefamilien. In einem zweiten Schritt werden die diversen Kooperationsbeziehungen und -weisen zwischen den Jugendhilfeträgern und den Durchführenden der Vollzeitpflege im Zentrum der Untersuchung stehen. Kooperationsbeziehungen und -weisen: Das Verhältnis von Pflegefamilien und örtlichem Jugendhilfeträger wird in vier möglichst unterschiedlichen Regionen untersucht. Die Auswahl dieser Gebiete geschieht auf der Grundlage der Ergebnisse der standardisierten Befragung des Ist-Zustandes. Aufseiten der vier beteiligten Jugendämter werden offene persönliche Interviews mit Personen auf der Leitungs- und der Praktikerebene geführt. Inhaltlich zeigt diese Befragung eine große Nähe zu der standardisierten Erhebung, jedoch kann durch diese Experteninterviews die Thematik wesentlich gezielter und umfassender aufgeschlüsselt und der Betrachtung und Analyse zugänglich gemacht werden. Die Themen sind hier Fragen nach der Organisation und der praktischen Durchführung des Hilfeprozesses (z.B. die Rolle und Bedeutung des Pflegekinderwesens im Jugendamt), die Praxis der Hilfeplanung, die Entscheidungsgrundlagen für das "matching" von Pflegekind und Pflegefamilie und praktizierte

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konzeptionelle Momente in der Pflegekinderarbeit (z.B. Werbung von Pflegeeltern, Auswahl, Vorbereitung, Betreuung, Beratung). Auf der Seite der Pflegeeltern bzw. der Pflegepersonen werden zunächst über eine standardisierte schriftliche Befragung Informationen zur Dauer des Aufenthaltes der Pflegekinder, deren Alter, der Kooperation mit dem Jugendamt (Beteiligung an der Hilfeplanung, Betreuung, Unterstützung usw.), den Elternkontakten von Pflegekind und Pflegepersonen, der Motivation zur Übernahme der Pflegeelternschaft und zu positiven und negativen Aspekten des Pflegeverhältnisses erhoben. Anschließend werden diese Themen noch mit 20 ausgewählten Pflegefamilien bzw. Pflegepersonen über offene persönliche Interviews näher beleuchtet, sodass individuelle Einschätzungen und Einstellungen eingefangen werden können. Die Ergebnisse aller Untersuchungsteile werden im Januar auf einem Fachtag präsentiert und sollen dort diskutiert werden. Dieses Diskussionsforum ist Teil der Untersuchung und die dort gegebenen Hinweise und Interpretationen hinsichtlich der Ergebnisse fließen in das Gesamtergebnis mit ein. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Experteninterviews; Auswahlverfahren: theoretical sampling. Stichprobe: 20; Pflegeeltern; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 63; Jugendämter; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 150; Pflegeeltern; Auswahlverfahren: aus 4 Vertiefungsgebieten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Stiftung "Zum Wohl des Pflegekindes"; Land Niedersachsen Mininisterium für Frauen, Arbeit und Soziales FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS(Kohlhökerstr. 22, 28203 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-334-7086, Fax: 0421-339-8835)

[200-F] Glaser, Jürgen, Dr.; Heinz, Esther; Höge, Thomas, Dr. (Bearbeitung); Büssing, Andre, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Erfassen psychischer und physischer Belastungen bei der Arbeit in ambulanten Pflegediensten INHALT: Im Unterschied zur stationären Pflege ist zu den Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege bislang nur wenig bekannt. Dies gilt sowohl für physische als auch für psychische Belastungen. Forschungsbedarfe lassen sich in mehrerlei Hinsicht ableiten. Es handelt sich dabei um die folgenden Aspekte, die Zugleich die Ziele des Forschungsvorhabens darstellen: a) Untersuchung von Formen der Aufbau- und Ablauforganisation in der ambulanten Pflege; b) Überprüfung der Tragfähigkeit bewährter Belastungskonzepte aus der stationären Pflege im ambulanten Bereich; c) Entwicklung von Methoden zur Erfassung und Bewertung von Arbeitsbelastungen in der ambulanten Pflege; d) Untersuchung "neuartiger" Belastungsformen im Beschäftigungsfeld der ambulanten Pflege; e) Untersuchung der Beanspruchungssituation von Beschäftigten in der ambulanten Pflege; f) Vergleiche von Arbeitsbelastungen und Beanspruchung der Beschäftigten im stationären mit denn ambulanten Pflegebereich; g) Erarbeitung von Empfehlungen zur Arbeitsgestaltung in der ambulanten Pflege. Neben Methoden der Organisationdiagnose, Interviews mit Pflegekräften und Leitungskräften, Schichtbeobachtungen in ausgewählten Pflegediensten, werden auch Fragebogendaten in einer für Bayern repräsentativen Stichprobe erhoben. METHODE: Längsschnittstudie DATENGEWINNUNG: Fragebogenstudie; Experteninterview; Beobachtungsinterview; Dokumentenanalyse.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Büssing, A.; Glaser, J.: Psychische Belastungen im Pflegebereich. in: Seetzen, G. (Hrsg.): 28. Sicherheitsfachtagung Krankenhaus 2001. Celle: Ströher 2001, S. 140-153.+++Büssing, A.; Giesenbauer, B.; Glaser, J.; Höge, T.: Ambulante Pflege: Arbeitsorganisation, Anforderungen und Belastungen. Eine Pilotstudie mit Erfahrungsberichten. Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Fb 902. Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2000.+++Dies.: Arbeitsorganisation, Anforderungen und Belastungen in der ambulanten Pflege. Bericht aus dem Lehrstuhl für Psychologie, Nr. 55. München: TU, LS f. für Psychologie 2000.+++Dies.: Arbeitssituation in den ambulanten Pflegediensten in Bayern. Bericht aus dem Lehrstuhl für Psychologie, Nr. 59. München: TU, LS f. Psychologie 2001.+++Büssing, A.; Giesenbauer, B.; Glaser, J.; Heinz, E.; Höge, T.: Erfassen psychischer und physischer Belastungen bei der Arbeit in ambulanten Pflegediensten. Methodenentwicklung und Ergebnisse von Organisationsscreenings und Aufgabenanalysen. Bericht aus dem Lehrstuhl für Psychologie, Nr. 63. München: TU, LS f. Psychologie 2002.+++Büssing, A.; Höge, T.; Glaser, J.; Heinz, E.: Erfassen psychischer und physischer Belastungen bei der Arbeit in der ambulanten Pflege. Entwicklung und Validierung eines Belastungsscreening. Bericht aus dem Lehrstuhl für Psychologie, Nr. 67. München: TU, LS f. Psychologie 2002. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-12 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Psychologie Prof.Dr. Büssing (Lothstr. 17, 80335 München) KONTAKT: Glaser, Jürgen (Dr. Tel. 089-289-24327, Fax: 089-289-24202, e-mail: [email protected])

[201-F] Hacker, Winfried, Prof.Dr.rer.nat.habil.; Krappweis, Jutta, Dr.med. (Bearbeitung); Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr.med. (Leitung): Psychopharmakagebrauch in Alten- und Altenpflegeheimen. Individuelle und institutionelle Determinanten (Projekt V6 im Forschungsverbund Public Health Sachsen) INHALT: Ziel der Untersuchung ist die komplexe Beschreibung der Determinanten des Psychopharmakagebrauchs in Alten- und Pflegeheimen auf Seiten der Bewohner und Institution. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig (Stadt) METHODE: Das methodische Vorgehen sieht Analysen auf verschiedenen Ebenen (Heim-, Wohnbereichsleitung, Personal, Bewohner) vor, um individuelle und instituionelle Variablen als unabhängige Variablen zu untersuchen. Aufgrund der verschiedenen Untersuchungsebenen, welche ein unterschiedliches Aggregatniveau besitzen, soll eine Multilevelanalyse erfolgen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.800 -geplant-; Heimbewohner; Auswahlverfahren: Zufall). Psychologischer Test (Heimbewohner, Personal). Standardisierte Befragung, face to face (Heimbewohner. Heim- und Wohnbereichsleitung; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 700; Personal; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Angermeyer, M.C.; Sonntag, A.: Psychopharmakagebrauch in Alten- und Altenpflegeheimen - ein Qualitätsmerkmal der Versorgung. in: Forum Public Health, 25, 1999, 19.+++Hönig, T.; Schäufele, M.; Weyerer, S.; Riedel-Heller, S.G.; Sonntag, A.; Jakob, A.: Pflegeheimbewohner in Mannheim und Leipzig: körperliche und psychischeErkrankungen, Hilfebedarf und Versorgungsbedingungen. in: Gesundheitswesen, 61, 1999, A95.+++Riedel-Heller, S.G.; Stelzner, G.; Schork, A.; Angermeyer, M.C.: Geron-

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topsychiatrische Kompetenz ist gefragt. Die aktuelle psychopharmakologische Behandlungspraxis in Alten- und Pflegeheimen. in: Psychiatrische Praxis, 26, 1999, S. 273276.+++Stelzner, G.; Riedel-Heller, S.G.; Sonntag, A.; Matschinger, H.; Jakob, A.; Angermeyer, M.C.: Determinanten des Psychopharmakagebrauchs in Alten- und Altenpflegeheimen. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 34, 2001, S. 306-312. ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2002-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie (01062 Dresden); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig); Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Institut für Klinische Pharmakologie (Fetscherstraße 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9724-530); Sonntag, A. (e-mail: [email protected])

[202-F] Hellmer, Fritz, Dr.; Krüsemann, Markus, M.A. (Bearbeitung): Regionale Restrukturierungsdynamik institutioneller Pflege im Spannungsfeld zwischen Wettbewerb und Kooperation: Entwicklung der Akteurstrukturen nach Einführung der Pflegeversicherung INHALT: Die Organisation des Pflegesystems in Deutschland ist mit der Einführung der Pflegeversicherung weitreichenden Veränderungen unterworfen worden. Neben finanziellen Neuerungen ist aus sozialpolitischer Perspektive die inhaltliche Zielsetzung von Interesse: Der Gesetzgeber verfolgt die ehrgeizige Konzeption, auf der Basis einer Rationierung von Pflegedienstleistungen die Verbesserung der Lebenslage Pflegebedürftiger durch ein System der "geteilten Verantwortung" sicherzustellen. Pflege soll durch eine Vielzahl von involvierten Akteuren gewährleistet werden, denen ein eigenverantwortliches Bemühen um Kooperation auf der Grundlage eines regulierten Wettbewerbs abverlangt wird. Das explorativ angelegte Forschungsvorhaben geht von der Fragestellung aus, wie sich die Akteurstrukturen im Feld der ambulanten und stationären Pflegedienstleistungen im Rahmen der vergleichsweise offenen gesetzlichen Vorgaben reorganisiert haben und welche Detailformen das Spannungsverhältnis zwischen Kooperation und Wettbewerb annimmt. Untersucht werden soll auch, ob sich bestimmte Typen von Akteurkonstellationen identifizieren lassen und ob sich die eher gegensätzlichen regulativen Prinzipien durch spezifische institutionelle Konfigurationen versöhnen lassen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der kleinräumig-regionalen Ebene, als der für die Problembewältigung im Pflegesektor konstitutiven Ebene. Die Pflegedienstleister und ihr institutionelles Umfeld werden daher in Form von Einzelfallanalysen in vier Regionen Niedersachsens untersucht, die unter vergleichbarem Handlungsdruck stehen. Mit einem anschließenden Vergleich der zuvor typisierten Akteurkonstellationen sollen Vor- und Nachteile bestimmter Arrangements herausgearbeitet werden, auch um zu generalisierenden Aussagen über Erfolgsbedingungen und Hemmnisse auf dem Weg der Verschränkung von marktförmigem Wettbewerb und Kooperation zu gelangen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Methodisch beruht das Forschungsprojekt auf einem Mix aus qualitativer Primärund Sekundäranalyse, deren Techniken in einem vierstufigen Prozess zur Anwendung kommen: 1. Erschließung verfügbaren Datenmaterials durch Dokumentenanalyse; 2. Gewinnung

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neuen Datenmaterials mittels qualitativer Interviews; 3. Dokumentation und Analyse der Fallbeispiele; 4. Typenbildung und systematischer Fallvergleich. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; regionale Pflegekonferenzen; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 110; kommunale/ regionale und niedersächsische "Experten"; Auswahlverfahren: Schneeball). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Niedersachsen INSTITUTION: Institut für Regionalforschung e.V. -IfR- an der Universität Göttingen (Humboldtallee 15, 37073 Göttingen) KONTAKT: Wrensch, Willy (Tel. 0551-39140-46, e-mail: [email protected])

[203-F] Hilbert, Josef, Dr.; Scharfenorth, Karin (Bearbeitung): Telekommunikationsgestützte Dienstleistungen für ältere Menschen INHALT: Mit dem Projekt "Telekommunikationsgestützte Dienstleistungen für ältere Menschen" wird eine Bündelung der Erfahrungen angestrebt, welche die Abteilung Dienstleistungssysteme in den vergangenen Jahren mit der Erforschung solcher Dienstleistungen sammeln konnte. Im Zuge der Arbeiten zu den Entwicklungstrends im Bereich altersbezogener Dienstleistungen, der Konzeption des Virtuellen Altenheims und der Evaluation des darauf beruhenden Pilotversuches TESS inkontakt - Teleservices für Senioren wurden vielfältige Erkenntnisse über telekommunikationsgestützte Dienstleistungen für Senioren gesammelt, die einer generischen und theoretischen Aufbereitung harren. Der Informationsstand wird nicht zuletzt auch durch Aktivitäten der Arbeitsgruppe Seniorenwirtschaft des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalen laufend ergänzt. Deshalb hat sich die Abteilung Dienstleistungssysteme entschlossen, ein selbst getragenes Projekt mit den folgenden Inhalten durchzuführen: Beschreibung der Entwicklungstrends im Bereich der telekommunikationsgestützten Dienstleistungen für ältere Menschen; Verortung der Entwicklungstrends in dienstleistungs- und innovationstheoretischen Argumentationen; Aufbereitung von Evaluationsergebnissen aus TESS inkontakt sowie aus anderen Kontexten (z.B. HausNotruf-Dienste, intelligente Häuser); Beschreibung erfolgversprechender technologischer und organisatorischer Faktoren sowie Akzeptanzbedingungen bei der Einführung innovativer Tele-Dienste für Senioren. METHODE: Das Projekt umfasst drei Arbeitsphasen. Zunächst werden die vorhandenen Forschungsergebnisse zusammengestellt. Darauf basierend werden ggf. vorhandene Lücken und Vertiefungsschwerpunkte identifiziert. In der zweiten Projektphase werden entsprechende Ergänzungen und Vertiefungen vorgenommen. Schließlich werden die Resultate in einem Bericht dargestellt und veröffentlicht. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hilbert, Josef; Scharfenorth, Karin: Ambulante Dienstleistungen mittels Technik organisieren. in: Häusliche Pflege, 11, 2002, H. 2, S. 8.+++Hilbert, Josef; Scharfenorth, Karin: Mit neuen Medien zu besseren sozialen Diensten: Ansätze und Erfahrungen der Nutzung telematischer Anwendungen für das Zu-Hause-Leben im Alter. in: Die BKK, 2000, 88, S. 547-552.+++Hilbert, Josef; Scharfenorth, Karin: Neue Medien in sozialen Diensten: Anwendungen für alte Menschen. in: Wendt, Wolf Rainer u.a.: Sozialinformatik: Stand und Perspektiven. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2000, S. 99-107.+++Hilbert, Josef; Scharfenorth, Karin; Haberle, John: Mit Neuen Medien die Seniorenwirtschaft entwickeln. in:

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Gehrke, Barbara (Hrsg): Ältere Menschen - neue Medien: Anschluss an die Zukunft? Marl: ecmc, Europ. Zentrum für Medienkompetenz 2000, S. 67-78.+++Bruns, Uta; Hilbert, Josef; Scharfenorth, Karin: Technik und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter: Ansätze zur Gestaltungsorientierung. in: Zeitschrift für Sozialreform, 45, 1999, S. 369-382. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Hilbert, Josef (Dr. Tel. 0209-1707-120, e-mail: [email protected])

[204-F] Hütter, Ulrike, Dipl.-Soz.; Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hoffmann, Peter Michael, Dr. (Leitung): Die Lebenslage älterer Menschen mit rechtlicher Betreuung INHALT: Ziel der Studie ist es, gesicherte Informationen über die bisherigen Auswirkungen des Betreuungsrechts und Planungsdaten für strukturelle Entscheidungen im Zusammenhang mit dessen Weiterentwicklung zur Verfügung zu stellen. Von besonderem Interesse sind dabei Informationen über die Lebenslage der älteren Betreuten. Es ist zu untersuchen, inwieweit der Rehabilitationsgrundsatz (Paragraph 1901 Abs. 4 BGB) in der Praxis Beachtung findet und welche Ressourcen der Betroffenen und ihres Umfeldes zu Vermeidung einer staatlichen Rechtsfürsorge gestärkt werden können. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Situation pflegender Angehöriger gelegt, die gleichzeitig rechtliche Betreuer sind. Nach Durchführung der Forschungsphase ist geplant, Konzepte für eine bessere Berücksichtigung des Erforderlichkeitsgrundsatzes (Paragraph 1896 Abs. 2 BGB) zu entwickeln und Alternativen zur Betreuerbestellung zu erproben. Die empirische Erhebung der Daten wird in 7 Bundesländern an jeweils drei Amtsgerichten durchgeführt. Es handelt sich pro Erhebungsort um: Analyse von 300 Akten anhängiger Betreuungen zur Ermittlung grober sozialstruktureller Daten, Detailliertere Analyse der Akten älterer Betreuter zur Beschreibung der Lebenslage der Betreuten (ca. 100 Akten), Postalische Befragung der Betreuer/innen dieser älteren Betreuten zur Vertiefung der Informationen zur Lebenslage, Aktenanalyse von neuen Betreuungsverfahren der Jahre 1994, 1997 und 2000 um sozialstrukturelle Veränderungen der Betreutenpopulation zu quantifizieren. Über die Bedingungen, die dazu führen, dass überhaupt eine rechtliche Betreuung eingesetzt wird und über Verlauf und Wirkung der rechtlichen Betreuung sollen etwa 40 qualitative Interviews zusätzlichen Aufschluss geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen METHODE: Rechtstatsachenforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 6300; Betreuungsakten an 21 Amtsgerichten; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2100; rechtliche Betreuer älterer Menschen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 21; rechtliche Betreuer oder Angehörige älterer Menschen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoffmann, Peter M.; Tamayo Korte, Miguel: Die Lebenslage älterer Menschen mit rechtlicher Betreuung. in: BtPrax, 10, 2001, 4, S. 154-157.+++ Hoffmann, Peter M.; Schumacher, Bettina: Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen: Handhabung in der Praxis. in: BtPrax, 11, 2002, 5, S. 191-196. ARBEITSPAPIERE: Fragebö-

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gen u.a. Material stehen auf der Website zur Verfügung: http://www.betreuungsrecht-forschung.de . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Akademie für öffentliches Gesundheitswesen Projektstelle (Kronprinzenstr. 82, 40217 Düsseldorf) KONTAKT: Tamayo Korte, Miguel (Tel. 0211-336794-54, e-mail: [email protected])

[205-L] Igl, Gerhard; Schiemann, Doris; Gerste, Bettina; Klose, Joachim (Hrsg.): Qualität in der Pflege: Betreuung und Versorgung von pflegebedürftigen alten Menschen in der stationären und ambulanten Altenhilfe, Stuttgart: Schattauer 2002, XVIII, 419 S., ISBN: 37945-2178-1 INHALT: "Die Qualitätssicherungsdiskussion hat durch die Pflegeversicherung und das PflegeQualitätssicherungsgesetz von 2001 erheblich an Relevanz und Verbindlichkeit gewonnen. Nicht zuletzt durch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen und den Aufschwung der Pflegewissenschaften ist eine Vielzahl an Aktivitäten entstanden. Neue Wege werden gedacht und beschritten, neue Methoden und Instrumente, z.T. aus dem Ausland auf deutsche Verhältnisse adaptiert, werden erprobt. Noch steht man am Anfang, die Diskussion um Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung ist in vollem Gange. Was macht Qualität der Pflege aus? Wie können die gesetzlichen Rahmenbedingungen letztlich in guter Pflege münden? Welche Positionen nehmen die beteiligten Akteure ein? Dieses Buch bündelt die Diskussion, zeigt die Rahmenbedingungen in der Pflege (insbesondere alter Menschen) auf, stellt Konzepte, Methoden und Instrumente vor, beschreibt in Beispielen aus der Praxis die spezifischen Ansätze der Qualitätsabwicklung. Es kommen Vordenker sowie Praktiker zu Wort: Pflege-, Sozial- und Geisteswissenschaftler, Ökonomen und Juristen, Experten aus Pflegeeinrichtungen, Pflegeversicherung und Verbraucherpolitik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Igl und Thomas Klie: Die jüngere Entwicklung der Qualitätsdiskussion in der Versorgung Pflegebedürftiger im Rahmen des SGB XI und in der häuslichen Krankenpflege (3-17); Thomas Klie: Recht und Qualitätssicherung in der Pflege alter Menschen - Gesetzliche Rahmenbedingungen und Rechtswirklichkeit (19-34); Bärbel Dangel und Johannes Korporal: Konzept und Verfahren der Qualitätssicherung im Rahmen der Pflegeversicherung (35-63); Thomas Isenberg: Defizite der Pflegeversicherung und Missstände in der Pflege aus dem Blickwinkel der Verbraucherpolitik (65-78); Uta Oelke und Marion Menke: Qualifizierung des Pflegepersonals (79-96); Elisabeth Beikirch-Korporal und Johannes Korporal: Debatte um die integrierte Pflegeausbildung. Rahmenbedingungen der Reform von Pflegeausbildungen in Deutschland (97-116); Bettina Gerste: Initiativen zur Qualitätsentwicklung: Forderungen, Maßnahmen und Projekte ausgewählter Akteure (117-128); Stefan Görres: Theoretische Überlegungen zur Qualitätsentwicklung (131-145); Ursula Koch-Straube: Qualität im Altenpflegeheim - eine bewohnernahe Perspektive (147-158); Ulrike Höhmann: Das Trajektmodell als Handlungskonzept zur Schnittstellengestaltung in komplexen Versorgungszusammenhängen (159-178); Claus Bölicke und Elisabeth Steinhagen-Thiessen: Qualität in der Pflege dementierender alter Menschen. Pflegequalitätskonzepte für demenziell Erkrankte (179-190); Roland Schmidt: Unterstützung der Laienpflege. Die Schnittstelle zwischen Laienpflege und professioneller Pflege (191-204); Doris Schiemann und Martin Moers: Nationaler Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege (205-225); Werner Göpfert-Divivier und Monika

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Robitzsch: Qualitätsmanagement in der Altenpflege (227-242); Vjenka Garms-Homolova: Qualität in der ambulanten Pflege (243-255); Edeltraud Vomberg und Helmut WallrafenDreisow: Qualitätsmanagement mit dem EFQM-Modell für Excellence als partizipativer Ansatz - auch in der Pflege? (257-273); Rolf Gennrich: Qualitative und quantitative Erfassung des Pflege- und Personalbedarfs durch das Verfahren PLAISIR (275-291); Helmut WallrafenDreisow: Qualitätssichernde Maßnahmen aus Sicht der Pflegeeinrichtung: Kundenzufriedenheit durch Dienstleistungsqualität (293-309); Franz J. Stoffer: Neue Führung als Qualitätsmerkmal (311-324); Christiane Perschke-Hartmann: Qualitätswahrnehmung aus Sicht der pflegebedürftigen Menschen (325-336); Jürgen Brüggemann: Der Pflegeprozess in der Altenpflege - eine umfassende Herausforderung für das Pflegemanagement (337-348); Harald Kesselheim: Qualitativ hochwertige Pflege - Herausforderung für die Pflegeprofessionalität (349362); Bettina Gerste und Isabel Rehbein: Qualität und Betriebsvergleich (363-380).

[206-L] Junius, U.; Fischer, G.: Geriatrisches Assessment für die hausärztliche Praxis: Ergebnisse einer konzentrierten Aktion aus sieben europäischen Ländern, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 3, S. 210-223 INHALT: "Hausärzte versorgen eine zunehmende Anzahl alter Menschen mit ihren komplexen Gesundheitsproblemen. In Studien erweisen sich diese Altersprobleme häufig als unerkannt oder nicht optimal behandelt, sodass der traditionelle auf Patientenanliegen reagierende hausärztliche Behandlungsstil zunehmend hinterfragt wird. Ärzte und Wissenschaftler aus sieben europäischen Ländern formierten sich daher zu einer europäischen konzentrierten Aktion, um auszuloten, wie ein präventives geriatrisches Assessment zur Verbesserung der Primärversorgung im Alter beitragen kann. Als Ziele des Projektes "Standard-Assessment für ältere Menschen in der Primärversorgung" (kurz: STEP) wurden folgende festgelegt: (1) Identifizierung wichtiger präventiver Gesundheitsprobleme im Alter, (2) Darlegung der wissenschaftlichen Evidenz zu den präventiven Maßnahmen, (3) Entwicklung eines Assessmentrahmenprogrammes zur Durchführung in allen europäischen Hausarztpraxen. Nach einem festgelegten methodischen Protokoll wurden 33 Gesundheitsbereiche identifiziert, die sich durch ein hohes Präventions- oder ein verbessertes Therapiepotential auszeichnen und hier in einer Übersicht genauer dargestellt sind. Unter Berücksichtigung von wissenschaftlicher Evidenz, Patientenpräferenzen und realen Praxisbedingungen konnte ein Präventionsprogramm im Alter entwickelt werden, in dem validierte und in der Primärversorgung akzeptierte Assessmentinstrumente Einsatz finden. Das diagnostische Vorgehen wurde algorhythmisch angelegt mit einer kurzen Identifizierungs- und einer sich anschließenden diagnostischen Abklärungsphase. Alle empfohlenen Maßnahmen wurden für den europäischen Gebrauch harmonisiert. Ein evidenzbasiertes präventives Assessmentprogramm soll nicht nur Krankheit, Behinderung und soziale Beeinträchtigungen verhindern bzw. minimieren; es kann auch eine einheitliche europäische Datengrundlage schaffen und so als Steuerungsinstrument zur optimierten Ressourcenallokation beitragen." (Autorenreferat)

[207-F] Kaluza, Jens, Dipl.-Phil. (Bearbeitung): Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung in Alten- und Pflegeheimen sowie in der ambulanten Pflege durch Erhebungen unter Bewohnern, Angehörigen und Haushalten

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INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Träger oder Betreiber von Pflegeeinrichtungen und dienstenWohlfahrtsverbände FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (PhilippRosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-961-3578 od. -3579, Fax. 0341-961-3580, e-mail: [email protected])

[208-L] Kämmer, K.: Der Beitrag professioneller Pflege zur Lebensweltgestaltung von Menschen mit Demenz, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 3, S. 186-189 INHALT: "Pflege älterer Menschen wird immer stärker zur Begleitung von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen. Ziel der pflegerischen Dienstleistung ist die Sicherung der Kontinuität der Lebenspraxis, größtmögliche Normalität und die Unterstützung von Lebensqualität. Der Beitrag beschreibt die wesentlichen pflegerischen Aufgaben und Strategien auf der Basis von Lebensweltorientierung." (Autorenreferat)

[209-L] Kelle, Udo; Niggemann, Christiane: 'Weil ich doch vor zwei Jahren schon einmal verhört worden bin...': methodische Probleme bei der Befragung von Heimbewohnern, in: Andreas Motel-Klingebiel, Udo Kelle (Hrsg.): Perspektiven der empirischen Alter(n)ssoziologie, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 99-131, ISBN: 3-8100-3489-4 INHALT: "Udo Kelle und Christiane Niggemann untersuchen, in welcher Weise die Validität von Befragungsdaten von dauerhaft institutionalisierten älteren Menschen von deren spezifischer sozialer Situation und den daraus resultierenden Situationsdefinitionen beeinflusst wird. Die Autoren betrachten in ihrem Beitrag Probleme der Stichprobenselektivität, des Nonresponse und der Tendenz zu sozial erwünschtem Antwortverhalten sowie deren Ursachen mit den Methoden der qualitativen Sozialforschung. Anhand ihrer empirischen Ergebnisse machen sie deutlich, dass die Befragung von Heimbewohnern mit standardisierten Verfahren mit erheblichen Validitätsbedrohungen insbesondere dann belastet ist, wenn es das Ziel der Untersuchung in der Erhebung von Beurteilungen der Qualität von Dienstleistungen oder der 'Kundenzufriedenheit' ist. Da sich Kelle und Niggemann in ihrem Beitrag auch den sozialpolitischen Rahmenbedingungen solcher Befragungen widmen, eröffnet ihr Beitrag eine genuin soziologische Perspektive auf die Methode des sozialwissenschaftlichen Interviews in einem für die Alter(n)ssoziologie hochgradig relevanten institutionellen Kontext. Ein besonderes Augenmerk legen die Autoren auf die methodologischen Konsequenzen ihrer empirischen Ergebnisse, indem sie eine Reihe von methodischen Regeln formulieren, die die Validität von Ergebnissen bei solchen Befragungen abzuschätzen und zu verbessern helfen können." (Autorenreferat)

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[210-L] Kneubühler, Hans-Ulrich; Gebert, Alfred J.: Qualitätsbeurteilung und Evaluation der Qualitätssicherung in Pflegeheimen: Plädoyer für ein gemeinsames Lernen, (Verlag Hans Huber, Programmbereich Pflege), Bern: Huber 2001, 467 S., ISBN: 3-456-83596-5 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01OIH513) INHALT: Ziel der Arbeit ist eine wissenschaftliche fundierte Analyse der Qualität und eine Kritik von Qualitätssicherungssystemen in Pflegeheimen in der Schweiz. Auf dem Hintergrund zunehmender Ökonomisierung von Pflegeheimen gibt es eine Flut von Qualitätssicherungssystemen, die den Heimen angeboten werden. Die ersten vier Kapitel des Buches stecken zunächst den empirischen Rahmen für die Herausforderungen an die Qualitätssicherung und förderung ab, indem sie normativ-ethische Forderungen an die Realität des Heims stellen. Anhand der Beispiele USA, Kanada, England und Deutschland wird anschließend skizziert, wie man diesen Herausforderungen begegnen könnte. Die abschließenden Kapitel enthalten eine breiter angelegte Darstellung und Diskussion darüber, wie ein erfolgversprechender Versuch aussehen kann, Soll-Vorgaben aus den allgemein akzeptierten Grundwerten einer Gesellschaft abzuleiten, wie sie etwa in den verfassungsmäßigen Grundrechten zum Ausdruck kommen. Im Anhang des Buches werden zudem eine Reihe von Systemen der Qualitätssicherung vorgestellt und bewertet, darunter auch ISO und RAI. (ICH)

[211-F] Kollak, Ingrid, Prof.Dr. (Bearbeitung): Ambulante Versorgungsmodelle der Pflege älterer Menschen INHALT: In Europa entwickelt sich derzeit ein offener Dienstleistungsmarkt. Auf diesem Hintergrund sollen die Auswirkungen auf pflegerische Versorgungsmodelle dargestellt werden und es soll untersucht werden, von welchen innovativen Modellen Signalwirkungen sowohl für die pflegerische Praxis als auch für die Ausbildung ausgehen können. Der besondere Focus liegt auf rehabilitativen und präventiven Maßnahmen. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Pflegewissenschaft (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 030-99245-412)

[212-F] Kotkamp, Nicole, Dipl.-Psych.; Hindermann, Sybill, Dipl.-Psych.; Röhrig, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Strauß, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung); Strauß, Bernhard, Prof.Dr. (Betreuung): Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten: Diagnostik und Intervention INHALT: Die zentrale Fragestellung der hier vorgestellten Studie bezieht sich auf das subjektive Belastungserleben und die Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten. Ausgangspunkt ist ein Forschungsdefizit in der geriatrischen Onkologie. Das Projekt ist angelehnt an den Befund, daß mit der steigenden durchschnittlichen Lebenserwartung und der im fortgeschrittenen Alter steigenden Anzahl bösartiger Neubildungen der Versorgungsbedarf älterer Menschen zunehmend größer wird. Dabei stellt die Tumorerkrankung in der Regel nicht nur für den Erkrankten selbst sondern auch für Lebenspartner/in und andere Angehörige, die in regelmäßigem Kontakt zum Erkrankten stehen, eine Quelle der Belastung dar. Es wird zum einen der Frage nachgegangen, welche Belastungen Lebenspartner und Angehörige von Tu-

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morpatienten erleben, wie sie diese bewältigen und welche Unterstützungswünsche sie haben. Zudem sollen Bedingungen identifiziert werden, die entlastend bzw. verstärkend auf das Belastungserleben wirken. Zum anderen sollen Zusammenhänge zwischen der Belastungsverarbeitung bei Lebenspartnern und Angehörigen und der Lebensqualität, der Befindlichkeit und der Krankheitsbewältigung der Tumorpatienten untersucht werden. In einem zweiten Schritt soll unter Einbeziehung der gewonnenen Erkenntnisse ein ressourcenorientiertes Beratungsangebot für Lebenspartner und Angehörige entwickelt, eingesetzt und evaluiert werden. METHODE: Die Fragestellung ist im Sinne eines familienzentrierten Ansatzes konzipiert. Konzepte wie Streßbewältigung, Coping, soziale Unterstützung, Lebenszufriedenheit bilden den theoretischen Hintergrund der Arbeit. Es handelt sich um eine Querschnittsuntersuchung in der Initialphase. Zum Einsatz kommen quantitative und qualitative Methoden (standardisierte Fragebögen, ergänzt durch eigene Instrumente; halbstandardisiertes Interview). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; Tumorpatienten älter 60 Jahre und deren Angehörige). Qualitatives Interview (Stichprobe: 100; Angehörige von Tumorpatienten älter 60 Jahre). VERÖFFENTLICHUNGEN: Kotkamp, N.; Strauß, B.: Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten. Poster. 52. Arbeitstagung des DKPM in Bad Honnef, 28.02.-03.03.2001.+++Hindermann, S.; Strauß, B.: Angehörige älterer Tumorpatienten - zwischen hilfreicher Unterstützung und eigener Belastung. in: Forum - Organ der Deutschen Krebsgesellschaft, Jg. 16, 2001, 5, S. 34-36. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Deutsche Krebshilfe e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Jena, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie (Stoystr. 3, 07740 Jena) KONTAKT: Kotkamp, Nicole (Tel. 03641-937748, e-mail: [email protected]); Hindermann, Sybill (Tel. 03641-937748, e-mail: [email protected])

[213-F] Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr.; Winter, Maik H.-J.; Maaz, Asja; Hofmann, W.; Nordheim, Johanna (Bearbeitung): Alte Frauen und Männer mit starker Inanspruchnahme des Gesundheitswesens: eine patientenorientierte Analyse unter besonderer Berücksichtigung sozio-demographischer und systembedingter Einflussfaktoren auf das Nutzerverhalten INHALT: Im Mittelpunkt aktueller gesundheitspolitischer Diskussionen stehen u.a. beträchtliche Umstrukturierungen, die eine angemessenere Versorgung chronisch Kranker und älterer Menschen ermöglichen sollen. Das Forschungsprojekt geht der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch Frauen und Männer über dem 60. Lebensjahr nach. Ziel ist es, diese Nutzergruppe differenziert zu charakterisieren und Determinanten einer starken Inanspruchnahme herauszuarbeiten. METHODE: In einem ersten Forschungsschritt werden Kosten berechnet, die durch die gesundheitliche Versorgung über 60-Jähriger entstehen sowie evidenzgesicherte Angabe zu Kontakthäufigkeiten dieser Bevölkerungsgruppe mit dem Gesundheitssystem ermittelt. In einem zweiten Schritt wird über den Kostenfaktor und die Häufigkeit des Kontakts mit dem Gesundheitssystem eine Gruppe von Vielnutzern definiert. Empirische Grundlage bilden routinemäßig erfasste Daten einer norddeutschen Betriebskrankenkasse (BKK), die sich auf beanspruchte Leistungen von über 70.000 Versicherten des Jahres 2000 beziehen. Diese Daten umfassen Angaben zur Inanspruchnahme stationärer Krankenversorgung, Rehabilitation,

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pflegerischer Leistungen, zum Heil-, Hilfs- und zum Arzneimittelverbrauch sowie zu den Kosten der einzelnen Leistungen. Auf diese Weise sollen Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch alte Frauen und Männer ausgewertet und interpretiert werden. Schlussfolgernd werden Vorschläge für die Praxis erarbeitet, die einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungskontinuität alter Menschen und zum Abbau von Überversorgung leisten sollen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 74.000; Krankenkassendaten; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Kuhlmey, A.; Winter, M. H.-J.; Maaz, A.; Hofmann, W.; Nordheim, J.: Alte Frauen und Männer mit starker Inanspruchnahme des Gesundheitswesens. Ein Beitrag zur altersspezifischen Versorgungsforschung. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 35, 2002, S. 1-8. ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin) KONTAKT: Winter, Maik H.-J. (Tel. 030-8445-1396, Fax: 030-8445-1392); Maaz, Asja (Tel. 030-8445-1395, e-mail: [email protected]); Norheim, Johanna (Tel. 030-84451884, e-mail: [email protected])

[214-F] Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr.; Dräger, Dagmar; Geister, Ch. (Bearbeitung): Auswirkungen der Pflegeversicherung auf die Situation pflegender Töchter INHALT: Angehörigenpflege gilt noch immer gesellschaftlich als in hohem Maße sozial erwünscht, und ihr aufopfernder Charakter wird von Familie, Politik und Gesellschaft gesehen, erwartet und zum Teil auch honoriert. Soll häusliche Pflege aufrecht erhalten werden, ist es wichtig, dass die pflegenden Angehörigen physisch und psychisch gesund bleiben. Laut Untersuchungen wird professionelle Hilfe erst in späten Stadien häuslicher Pflege in Anspruch genommen, wenn bereits ein höheres Ausmaß an Belastungen, an körperlichen Beschwerden festzustellen ist. Angehörigenpflege als typische weibliche Aufgabe wird von ca. 225.000 Töchtern als Hauptpflegepersonen in privaten Haushalten geleistet. Das Thema "pflegende Töchter" erscheint bedeutsam hinsichtlich der Kenntnisnahme und Bearbeitung eines in der gerontologischen Forschung bisher vernachlässigten Themas. Dieses Forschungsvorhaben fungierte im Sinne einer Evaluation des Pflegeversicherungsgesetzes. Es zeichnet sich durch eine hohe Praxisrelevanz aus, und die Ergebnisse dieser Untersuchung dienen der Klärung des Bedarfs an unterstützenden Angeboten für diese Zielgruppe. Dem Problem der Tochterpflege widmete sich diese Studie insofern, als sie einerseits das besondere Verhältnis zwischen pflegenden Töchtern und ihren pflegebedürftigen Müttern untersuchte und Veränderungen der Pflegesituation analysierte. Andererseits wurde vor dem Hintergrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen (durch Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes) mittels einer qualitativen Studie in Interviews mit pflegenden Töchtern geklärt, ob und wie gesetzliche Rahmenbedingungen das persönliche (Pflege-)Verhältnis zwischen Mutter und Tochter beeinflussen. Es wurde den Fragestellungen nachgegangen, durch welche Leistungen der Pflegeversicherung die Töchter Erleichterung erfahren; welche Konflikte unverändert bleiben und ob potentielle Konflikte aufgrund der Einführung einer finanziellen Honorierung

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familialer Hilfeleistung entstehen. Weitere Ziele waren die Erforschung der Motivation für Pflegeübernahme und der Belastungserfahrungen der Töchter durch die Pflegesituation. METHODE: Über Sozialstationen wurde der Zugang zu den pflegenden Töchtern hergestellt. Die Stichprobe umfasste zehn Frauen. Mittels mehrstündiger narrativer Einzelinterviews im privaten Haushalt der Pflegenden erfolgt die Datengewinnung. Die anschließende Auswertung des transkribierten Materials erfolgt in Anlehnung an die von Gabriele Rosenthal entwickelte Methode einer rekonstruktiven Fallanalyse. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; pflegende Töchter). VERÖFFENTLICHUNGEN: Kuhlmey, A.: Frauen und Gesundheitsförderung. in: Kuhlmey, A.; Feige, L. (Hrsg.): Altern und Gesundheitsförderung. Schriftenreihe des FB Gesundheitswesen der FH Braunschweig/ Wolfenbüttel und des Wolfsburger Instituts für Gesundheitsforschung und Gesundheitsförderung e.V. (WIGG), Bd. 2. Wolfsburg 2000, S. 41-54.+++Dräger, D.; Winter, M.H.-J.; Kuhlmey, A.: Vom Pfleger zum Sozialmanager - neue Aufgabenprofile für Führungskräfte in der Altenpflege. in: Altenpflege Forum, 8, 2000, 4, S. 2-10.+++Kuhlmey, A.: Stichwort Alter. in: Pschyrembel, Wörterbuch Pflege. Berlin u.a.: de Gruyter 2001 (im Druck).+++Dies.: Soziale Ressourcen im Alter. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation. Berlin 2001, S. 211-239.+++Dies.: Pflege im Alter. in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 389-391.+++Dies.: Soziale Risiken des hohen Alters und Lebensqualität. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation. Berlin 2002, S. 120136.+++Kuhlmey, A.; Tesch-Römer, C.: Familiale Ressourcen zur häuslichen Pflege Hochbetagter. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation. Berlin 2002, S. 193-207.+++Kuhlmey, A.; Weyerer, S.: Häufung von Risken, erhöhte Verletzbarkeit und Lebensqualität im hohen Alter. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation. Berlin 2002, S. 182-191.+++Kuhlmey, A.; Dräger, D.; Geister, C.: Auswirkung der Pflegeversicherung auf die Situation pflegender Töchter. Forschungsbericht. Braunschweig/ Wolfenbüttel 2002 (gefördert von der Arbeitsgruppe für Innovative Projekte AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen).+++Dräger, D.; Kuhlmey, A.: Die Bedeutung und Wirkung des Pflegeversicherungsgesetzes. T. 1: Die Effekte des Pflegeversicherungsgesetzes. in: A&A Altenpflegerin und Altenpfleger, 2002, 7/8.+++Dies.: Die Bedeutung und Wirkung des Pflegeversicherungsgesetzes. T. 2: Die Umsetzung des Pflegeversicherungsgesetzes. in: A&A Altenpflegerin und Altenpfleger, 2002, 9/10.+++Dies.: Die Bedeutung und Wirkung des Pflegeversicherungsgesetzes. T. 3: Die Bewertung des Pflegeversicherungsgesetzes durch die Betroffenen. in: A&A Altenpflegerin und Altenpfleger, 2002, 11/12 (im Druck).+++Kuhlmey, A.: Soziale Sicherungssysteme und demographische Heraus-forderungen. in: Zukunft der Arbeit V - demographische Entwicklungen. Dokumentation der Heinrich Böll Stiftung. 2002 (im Druck).+++Dies.: Pflegerische Versorgung. in: Schwartz et al.: Das Public Health Buch. 2. Aufl. 2002 (im Druck). ART: gefördert BEGINN: 2000-02 ENDE: 2002-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin) KONTAKT: Dräger, Dagmar (Tel. 030-8445-1393, e-mail: [email protected])

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[215-F] Kunstmann, Anne-Christin, Dipl.-Päd.; Rensing, Elisabeth, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gröning, Katharina, Prof.Dr. (Leitung): Das Familiale System und die "Gerechtigkeitsvorstellungen" weiblicher Pflegepersonen in der häuslichen Pflege INHALT: Innerhalb der deutschen "Pflegelandschaft" bildet die Familie die zentrale Institution zur Versorgung und Pflege behinderter, chronisch kranker und alter Menschen. Auf der Basis intergenerationaler Erwartungen und geschlechtspezifischer Rollenverteilungen sind es nach wie vor fast ausschließlich Frauen, die in der Familie die Erbringung von solidarischen Hilfeund Pflegeleistungen gewährleisten. Conen (1998) spricht von einer "Mehrfachbemutterung moderner Gesellschaften" dem eine spezifische "männliche Verantwortungslücke für generative Verantwortungsbereiche" gegenübersteht. Sämtliche Studien zur Situation pflegender Frauen zeichnen ein insgesamt pessimistisches Bild, das durch Überforderung, Autonomieverlust und den Verlust sozialer Netzwerke geprägt ist. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, daß die Perspektive der sozialen Verantwortung gegenüber alten Menschen als Frage von Familien- und Generationsbeziehungen wenig Beachtung findet. Die Ergebnisse der zu diesem Themenfeld am IFF durchgeführten explorativen Studie mit Fragen zum Zusammenhang von Familiendynamik, Totalisierung der Lebenswelt pflegender Frauen, familialen und weiblichen Gerechtigkeitsvorstellungen, bilden die Grundlage für das Modellprojekt "Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege demenziell Erkrankter", das in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt (Bezirk Ostwestfalen) an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld ab August 2001 geplant ist. ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2000-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Frauenforschungs-Zentrum -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Kunstmann, Anne-Christin (e-mail: [email protected]); Rensing, Elisabeth (e-mail: [email protected])

[216-F] Lohrmann, Christa, Dipl.-Pflegepäd. (Bearbeitung); Dassen, Theo, Prof.Dr.; Drjkstra, Ate, Dr.; Rosemeier, Hans-Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Pflegeabhängigkeit INHALT: Ziel: psychometrische Überprüfung verschiedener Versionen der Pflegeabhängigkeitsskala in verschiedenen Settings (z.B. Pflegeheim, Krankenhaus) mit unterschiedlichen Patientengruppen. Fragen: 1. Ist die deutsche Pflegeabhängigkeitsskala ein reliables und valides Einschätzungsinstrument um die Pflegeabhängigkeit von 'X, Y' einzuschätzen? 2. Ist die Kurzform der Pflegeabhängigkeitsskala ein reliables und valides Instrument? 3. Wie beurteilen Pflegende die Pflegeabhängigkeitsskala hinsichtlich Anwendbarkeit und Nützlichkeit (in der täglichen Pflegepraxis)? METHODE: Reliabilitäts- und Validitätsprüfung DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 81; Altenheimbewohner; Auswahlverfahren: Gelegenheitsstichprobe. Stichprobe: 115; Patienten - geriatrische Station; Auswahlverfahren: Gelegenheitsstichprobe. Stichprobe: 3.000; Krankenhauspatienten 2001. Stichprobe: 7.000; Krankenhauspatienten 2002).

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Lohrmann, C.; Balzer, K.; Dijkstra, A.; Dassen, T.: Pflegeabhängigkeit im Pflegeheim - eine psychometrische Studie. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie.+++Lohrmann, C.; Dijkstra, A.; Dassen, T.: Care dependency: testing the German version of the care dependency scale in nursing homes and geriatric works. in: Scandinavian Journal of Caring Science.+++Lohrmann, C.: Das Maß ist die Unabhängigkeit. in: Pflegezeitschrift, 2002, 7.+++Lohrmann, C.: Zuviel Pflege macht abhängig. in: Pflege aktuell, 2002, 1. ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charite, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft (Schumannstr. 20-21, 10098 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-450-529029, e-mail: [email protected])

[217-L] Mayr, Franz Josef Michael: Freizeit- und Seniorenanimation, (Berufliche Qualifizierung, Bd. 12), Frankfurt am Main: P. Lang 2001, 313 S., ISBN: 3-631-38526-9 (Standort: FHB Düsseldorf(Dü62)-31-OIG104) INHALT: "Wie nie zuvor in der menschlichen Geschichte steigt die durchschnittliche Lebenserwartung in den mitteleuropäischen Industriestaaten rasant an und führt zu einer beispiellosen Zunahme der Langlebigkeit. Die demographische Entwicklung und frühere Arbeitszeitverkürzungen hatten eine enorme Ausweitung der Lebensfreizeit zur Folge. Im Zuge des Wertewandels der Gesellschaft hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen. Erwerbsarbeit und Freizeit stehen für immer mehr Menschen gleichwertig im Zentrum der Lebensplanung und Lebensgestaltung. Der internationale Clubtourismus in Verbindung mit dem 'Alles-inklusive' Konzept zählt weltweit zu den zukunftsträchtigsten Wachstumsbranchen und profitiert auch von der zunehmenden Unfähigkeit vieler Menschen, sich in der Freizeit selbst sinnvoll zu beschäftigen. Die Tätigkeit des Club-Animateurs gewinnt zunehmend an Bedeutung, ist aber auch aufgrund von Qualifikationssdefiziten und teilweise ungünstigen Bedingungen am Arbeitsplatz durch große Berufsvollzugsbelastungen gekennzeichnet. Die Langlebigkeit unserer Gesellschaft wird auch zur großen Herausforderung für Ergotherapeuten in der Geriatrie und für Altenanimatoren, da die Betreuung älterer und alter Menschen von der Familie immer mehr an Wohnheime delegiert wird. Die Tätigkeiten der Ergotherapeuten und Animatoren sind psychophysisch besonders belastend, da Beeinträchtigungen/ Störungen/ Behinderungen und Multimorbidität bei Hochaltrigen geballt auftreten. Die 'Neuen Alten' erwarten in den modernen Wohnheimen der Zukunft aber nicht ausschließlich Pflege, sondern auch professionelle, ganzheitlich ausgerichtete Animation." (Autorenreferat)

[218-L] McGauran, N.; Berger, K.; Robra, B.-P.: Subjektiver Hilfebedarf und objektivierendes geriatrisches Assessment: die Halberstädter Gerontologische Studie und die Augsburger Senioren Studie im Vergleich, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 1, S. 60-69 INHALT: "Die Augsburger Senioren Studie und die Halberstädter Gerontologische Studie beinhalten gemeinsame Elemente eines geriatrischen Assessments (Selbsteinschätzung des Hilfe-

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bedarfs, objektive Erfassung des Funktionsstatus). Ziel unserer Untersuchung war zu prüfen, welche Funktionstests mit subjektiven Hilfebedarf assoziiert sind, und ob in beiden Kohorten ein unterschiedliches Assoziationsmuster vorliegt. Die prospektive Halberstädter Studie begann 1983 in der DDR im Rahmen einer arbeitsmedizinischen Statuserhebung vor Eintritt ins Rentenalter. 1995 wurde die Studie reaktiviert, 367 überlebende Teilnehmer nahmen an einer postalischen Befragung teil, 167 dieser Personen partizipierten zusätzlich an einer Testbatterie von Performance- und psychometrischen Tests. Die 214 erfassten Augsburger Probanden waren ehemalige Teilnehmer der MONICA Studie von 1989 und nahmen 1997 an einer Nachuntersuchung teil, welche den Funktionsstatus einer älteren Kohorte mit Hilfe von Befragungen und Funktionstests ermittelte. In beiden Studien wurde subjektiver Hilfebedarf mit dem (I)ADL-Konzept ((instrumental) activities of daily living) erfasst. Der Funktionsstatus wurde mit Hilfe von Performance-Tests wie "Fußtapping" sowie kognitiven Tests wie dem Mini-Mental State Examination bestimmt. Zusätzlich wurden medizinische Diagnosen sowie die Inanspruchnahme medizinischer Dienste erfragt. Die geprüften Hilfebedarfskategorien waren in allen Teilgruppen konsistent gleichsinnig und überwiegend signifikant mit dem gleichzeitig durch Performance-Tests erhobenen Funktionsstatus assoziiert. Diese Ergebnisse wurden in einer logistischen Regression weitgehend bestätigt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch in Populationen mit unterschiedlicher Sozialisation Performance-Tests sichere Indikatoren von Hilfebedarf sind und daher ein Teil eines geriatrischen Assessments darstellen sollten. Die Einführung standardisierter Verfahren mit anschließender Intervention könnten Hilfe- und Pflegebedürftigkeit hinauszögern und zu einer Kostenentlastung des Gesundheitswesens beitragen." (Autorenreferat)

[219-F] Meinck, Matthias, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Robra, Bernt-Peter, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation des Aufbaus ambulanter Versorgungsstrukturen in der geriatrischen Rehabilitation in Sachsen-Anhalt - AMBRA INHALT: Die Evaluation des Modellvorhabens zielt auf den Vergleich der Rehabilitationsstandorte der mobilen geriatrischen Rehabilitation (Geriatriezentrum der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg) und der kooperativen ambulanten Rehabilitation unter Steuerung durch niedergelassene Vertragsärzte (ambulanter geriatrischer Rehakomplex in Schönebeck) mit einer in üblicher Weise versorgten Kontrollregion hinsichtlich medizinischer und ökonomischer Kriterien. Berücksichtigt werden die Merkmale der behandelten Patienten zu Beginn der Rehabilitation, die eingesetzten Rehabilitationsmaßnahmen, der mittelfristig erreichte Funktionszustand der behandelten Patienten, die Determinanten der Prozess- und Strukturqualität und die Kosten. Der Prozess der Modellentstehung soll beschrieben und es sollen Fragen beantwortet werden, die sich auf die Effekte der ambulanten geriatrischen Rehabilitation beziehen, vor allem im Hinblick auf eine Verkürzung der Verweildauer im Akutkrankenhaus, eine Sicherung des Rehabilitationserfolges in der häuslichen Umgebung, eine Vermeidung schneller Rehospitalisierungen und eine Vermeidung oder Verzögerung von Pflegeaufwendungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt METHODE: Sozialwissenschaftliche Interventions- und Evaluationsforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; kontrollierter Vergleich DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 150; Daten von Patienten dreier Modelljahre werden durch standardisisierte Patientendokumentation, Leitfadeninterviews und die Kostenträger erhoben; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Meinck, M.; Freigang, K.; John, B.; Puls, E.; Robra, B.-P.: Modellprojekt Ambulante Geriatrische Rehabilitation. in: PRO - Die Zeitschrift für den Kassenarzt in Sachsen-Anhalt, 9, 2000, S. 322-323.+++Meinck, M.; Dietrich, U.; John, B.; Krupke, U.; Puls, E.; Robra, B.-P.: Modellhafter Aufbau zweier Einrichtungen der ambulanten geriatrischen Rehabilitation (AMBRA). in: Gesundheitswesen, 62, 2000, S. A79-80.+++Meinck, M.; Freigang, K.; John, B.; Keitel, C.; Puls, E.; Robra, B.-P.: Wohnortnahe geriatrische Rehabilitation - zur Struktur und Prozessqualität eines mobilen und eines ambulanten Rehabilitationsmodells. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2002, 35, S. 463-473. ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht über den Zeitraum September 1999 bis März 2000. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1998-09 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung; AOK-Landesverband Sachsen-Anhalt; Land Sachsen-Anhalt Ministerium für Gesundheit und Soziales FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0391-5328057, e-mail: [email protected])

[220-F] Mösch, Edelgard, Dipl.-Psych.; Wagner, Gabriela, Dr.med.; Kaduszkiewicz, Hanna, Dr.med.; Zimmermann, Thomas, Dipl.-Psych.; Bachmann, Cadja, Dr.med.; CvetanovskaPllashniku, Gabriela, Dr.med.; Gorfer, Sandra, Dipl.-Soz.; Kaufeler, T., Dr.; Werle, Dr. (Bearbeitung); Maier, Wolfgang, Prof.Dr.; Bussche, Hendrik van den, Prof.Dr.; Abholz, Hans-Harald, Prof.Dr.; Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr. (Leitung); Bickel, H., Dr.; Romberg, H.-P., Dr.med.; Mayer, Manfred, Dr.med.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Adler, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Kompetenznetzwerk Demenzen. Teilprojekt 1: Früherkennung von Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz; Teilprojekt 2: Hausärztliche Versorgung von Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz INHALT: Teilprojekt 1 "Früherkennungsprojekt": Identifikation von Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hirnleistungsstörung bzw. einer Demenz; Identifikation von Vorstadien und Frühsymptomen einer Demenz mittels neuro-psychologischer Testverfahren; Quantifizierung des Risikos für die Ausbildung einer Demenz und Entwicklung eines Früherkennungsinstrumentariums für die Hausarztpraxis; Deskription des Verlaufs der Hirnleistungsstörung unter den gegenwärtigen Behandlungsbedingungen. Teilprojekt 2 "Versorgungsprojekt": diagnostische Treffsicherheit des Hausarztes bei der Diagnosestellung und Prognose von Hirnleistungsstörung bzw. Demenz; diagnostisches und therapeutisches Handeln des Hausarztes bei Hirnleistungsstörung und Demenz; Kenntnisstand des Hausarztes in Bezug auf Hirnleistungsstörung und Demenz; Wirkungen und Nutzen des Kompetenznetzwerkes für den Hausarzt; Auswirkungen der Demenz-Frühdiagnostik und des Kompetenznetzwerkes auf Angehörige. ZEITRAUM: Teilprojekt 1: Längsschnittstudie (2003-2007), Teilprojekt 2: aktueller Querschnitt GEOGRAPHISCHER RAUM: multizentrisch in Deutschland (Hamburg, Düsseldorf, Bonn, Mannheim, München, Leipzig) METHODE: Teilprojekt 1 "Früherkennungsprojekt": Es handelt sich um eine multizentrische, prospektive Kohortenstudie, bei der Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 75 und 89 Jahren innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren drei Mal mittels neurpsychologischer Testverfahren untersucht werden. Teilprojekt 2 "Versorgungsprojekt": je nach Fragestellung unterschiedliches Vorgehen - diagnostische Treffsicherheit des Hausarztes: Vergleich des

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Hausarzturteils mit einem Goldstandard (ausführliche neuropsychologische Untersuchung); diagnostisches und therapeutisches Handeln des Hausarztes: eine standardisierte schriftliche Erhebung aller 120 am Projekt teilnehmenden Hausärzte, zusätzlich qualitative, leitfadengestützte Interviews von ca. 40 Hausärzten; Kenntnisstand des Hausarztes: "Testung" mittels Fallvignetten und einem Fragebogen; Wirkungen und Nutzen des Kompetenznetzwerkes für den Hausarzt: standardisierte Befragung plus telefonische Leitfadeninterviews; Auswirkungen der Demenz-Frühdiagnostik und des Kompetenznetzwerkes auf Angehörige: qualitative, leitfadengestützte Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 3.600; Patientinnen und Patienten aus Allgemeinarztpraxen im Alter zwischen 75 und 89 Jahren - Patienten mit der Diagnose einer Demenz werden ausgeschlossen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; für die Fragestellung in Teilprojekt 2 "Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen von Hausärzten bei Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz" werden diejenigen Hausärzte befragt, die als rekrutierende Ärzte am Früherkennungsprojekt teilnehmen; Auswahlverfahren: Interesse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig); Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Arbeitsgruppe Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Zentrum für Medizinische Psychologie, Soziologie, Statistik und Allgemeinmedizin Abt. für Allgemeinmedizin (Postfach 101007, 40001 Düsseldorf); Technische Universität München, Fak. für Medizin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Ismaninger Str. 22, 81675 München) KONTAKT: Kaduszkiewicz, Hanna (Dr. Tel. 040-42803-3247, e-mail: [email protected])

[221-L] Oppikofer, S.; Albrecht, K.; Schelling, H. R.; Wettstein, A.: Die Auswirkungen sozialer Unterstützung auf das Wohlbefinden dementer Heimbewohnerinnen und Heimbewohner: Die Käferburg-Besucherstudie, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 1, S. 39-48 INHALT: "Angehörige und Pflegende von dementen Menschen sind bezüglich der Wirkung ihrer Bemühungen oft verunsichert. In dieser Studie wird untersucht, ob bzw. inwiefern soziale Unterstützung in Form regelmäßiger Besuche das Wohlbefinden betagter dementer Menschen verbessert. Zur Überprüfung dieser Fragestellung wurde eine Interventionsstudie mit leicht bis schwer dementen Heimbewohnern (MMS 5-25) durchgeführt. Durch Aufrufe an der Seniorenuniversität Zürich und Inserate wurden freiwillige Helfer rekrutiert, die bereit waren, die Heimbewohner regelmäßig zu besuchen. Die Besucher wurden im Umgang mit dementen Menschen geschult und regelmäßig betreut. Die Versuchsteilnehmer wurden zufällig einer

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von zwei Untersuchungsgruppen zugewiesen. Die erste Gruppe bekam über zehn Wochen regelmäßig Besuch, während die zweite Gruppe als Kontrollgruppe diente. Zur Erinnerung und um den Effekt der Vorhersagbarkeit zu verstärken, erhielten die Teilnehmer der Experimentalgruppe eine Terminkarte, die mit dem Foto des freiwilligen Helfers und dem nächsten Besuchstermin versehen war. Die Besuche hatten einen signifikant positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Heimbewohner. Es konnten Verbesserungen im psychischen, physischen und sozialen Wohlbefinden der Teilnehmer festgestellt werden. Zudem milderten die Besuche des durch körperliche Krankheiten entstandene Leiden und schienen die Auswirkungen des geistigen Abbaus auf die Leistungsfähigkeit der Patienten abzuschwächen. Eindrücklich war zudem die Erkenntnis, dass die dementen Heimbewohner die Besuche wirklich registrierten und sich in irgendeiner Form daran zu erinnern schienen. Die Untersuchung zeigte, dass demente Menschen in emotionalen Belangen sehr empfindsam sind und über ihre Empfindungen auch noch bis zu einem relativ schweren Demenzstadium erstaunlich gut und differenziert Auskunft geben können. Auch die freiwilligen Helfer profitierten von den Besuchen, was unter anderem darin zum Ausdruck kam, dass ihr Wohlbefinden nach den Besuchen jeweils deutlich anstieg." (Autorenreferat)

[222-L] Plate, Andreas; Loos, Stefan; Schölkopf, Martin: Der Stellenwert der klinischen Geriatrie in der stationären Versorgung: eine quantitative Bewertung der Kapazitäten in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 51/2002, H. 9, S. 223-227 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autoren berichten über die quantitative Entwicklung der geriatrischen Versorgung in der Krankenhauslandschaft der Bundesrepublik, wozu die Krankenhausstatistiken der Jahre 1999 und 2000 ausgewertet wurden. Soweit sich Daten nicht aus den amtlichen Statistiken ergeben, wurden die Ergebnisse durch eine Erhebung des Bundesministeriums für Arbeitund Sozialordnung zur Geriatrie ergänzt. Die Auswertung konzentriert sich auf Bettenzahlen, Auslastungsgrade und Versorgungsquoten, wobei nicht immer alle Bundesländer erfasst werden konnten. Berichtet wird über die Anzahl geriatrischer Krankenhaus- und Rehabilitationsbetten, über die Versorgungsquote klinisch-geriatrischer Betten, über die Anzahl der Tagesklinikplätze in Krankenhäusern und in Rehabilitationseinrichtungen sowie über die Versorgungsquote klinisch-geriatrischer Tagesklinikplätze. (ICI)

[223-L] Pritzkuleit, R.; Erben, C. M.: Antragsverhalten und Pflegebedürftigkeit in der ambulanten Pflege nach dem SGB XI: ein siedlungsstruktureller Ansatz, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-SystemForschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 4, S. 200-204 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die kleinräumige Analyse der Beantragung und Inanspruchnahme von Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung war Ziel dieser Arbeit eines Geografen. Sie stellt damit einen interdisziplinären Ansatz dar. Es konnte für Schleswig-Holstein nachgewiesen werden, dass sich zwischen den Räumen deutliche Unterschiede zeigen lassen und dass diese in Ansätzen bereits auch erklärt werden können. So haben u.a. die Infrastruktur, die Wohnraumbesitzver-

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hältnisse und die Selbstwahrnehmung entscheidenden Anteil an der Beantragung von Leistungen. Die räumliche Zuordnung der Fälle erfolgte dabei über die Postleitzahl, die als einzige Variable mit Raumbezug zur Verfügung stand. Für eine repräsentative Stichprobe von 79,8 v.H. konnte eine eindeutige Zuordnung getroffen werden. Durch die Verbindung von Geografie und Epidemiologie ist es möglich, medizinische Phänomene aufzuzeigen und weiteren Forschungen Ansatzmöglichkeiten zu schaffen. Es wird aufgezeigt, welche Erkenntnisse eine räumliche Differenzierung medizinischer Phänomene bieten kann." (Autorenreferat)

[224-F] Röhrig, Anne; Böhm, Uta; Becker, Stefanie, Dr.; Wurm, Susanne (Bearbeitung); Meyer, Sibylle, Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung): SENTHA - Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag. Teilprojekt "Sozialwissenschaften" der DFG-Forschergruppe INHALT: Das Projekt ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt, das sozialwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Einzelvorhaben in einer DFG-Forschergruppe zusammenführt. Ziel ist die Analyse und Verbesserung technischer Systeme im häuslichen Alltag von Senioren, d.h. in der Wohnung und im direkten Wohnumfeld. In der Verantwortung des BIS und des DZFA liegt das sozialwissenschaftliche Teilprojekt "Nutzerperspektive, Anforderungsanalyse und Technikfolgen", das eine Klammer für die Arbeit der gesamten Forschergruppe bildet. Ziel ist einerseits die Erstellung der Anforderungsanalyse für die technischen Disziplinen und andererseits die sozialwissenschaftliche Evaluierung der von den Ingenieurwissenschaften vorangetriebenen technischen Entwicklungen und modellhaften Umsetzungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich. Repräsentativbefragung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 1997-09 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin); Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Röhrig, Anne (Tel. 030-310009-44); Böhm, Uta (Tel. 030-310009-42); Becker, Stefanie (Tel. 06221-548102); Institution BIS (Tel. 030-310009-0, Fax: 030-310009-66, email: [email protected])

[225-F] Rothgang, Heinz, Dr. (Leitung): Finanzierung der Langzeitpflege in vier EU-Ländern INHALT: Ziel der Studie ist es im 4-Ländervergleich die Faktoren zu identifizieren, die - zusätzlich zur demographischen Entwicklung - die zukünftigen Ausgaben für Langzeitpflege determinieren und ihre respektive Bedeutung zu quantifizieren. Im ersten Schritt werden dazu die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der nationalen Projektionsmodelle, die von den beteiligten Forschungsinstituten bereits entwickelt wurden, diskutiert und Rahmenannahmen für vergleichbare Modellrechnungen festgelegt. Auf Basis dieser Festlegungen werden sodann Sensibilitätsanalysen durchgeführt, die sich auf die Faktoren Mortalität und Lebenserwartung,

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Morbidität, Verfügbarkeit informeller Hilfsnetzwerke, Angebote an professioneller Pflege und Preisentwicklung beziehen. Projekt erfolgt in Kooperation mit der London School of Economics and Political Science, der Universität de Barcelona und dem Instituto per la Ricerca Sociale, Mailand. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung (Parkallee 39, 28209 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4132, Fax: 0421-218-7540, e-mail: [email protected])

[226-L] Salis Gross, Corina: Der ansteckende Tod: eine ethnologische Studie zum Sterben im Altersheim, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2001, 339 S., ISBN: 3-593-36867-6 (Standort: UB Essen(465)-11OIL2118) INHALT: "Altersheime werden immer häufiger zum Sterbeort. Gleichzeitig stehen dem Anspruch auf Professionalisierung der Betreuung Sterbender aufseiten des Personals fehlende berufliche Orientierungsmuster und Mechanismen gegenüber. Mit Blick auf die Diskurse zum verdrängten, schrecklichen und natürlichen Tod untersucht Salis Gross, wie die Berufsakteure mit der sozialen Tatsache des Lebensendes umgehen. Zur Diskussion stehen Aggression, Liminalität, Ritualisierung und Routine sowie die darauf reagierenden beruflichen Strategien." (Autorenreferat)

[227-F] Sattel, Heribert, Dipl.-Psych.; Kofahl, Christopher, Dipl.-Psych.; Döhner, Hanneli, Dr. (Bearbeitung); Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr. (Leitung): Evaluation der besonderen stationären Dementenbetreuung in der Freien und Hansestadt Hamburg (BestDem) INHALT: Die angemessene stationäre Langzeitversorgung dementer alter Menschen stellt in unserer Gesellschaft eine zunehmende Herausforderung dar. Ein Anteil von etwa 20% dieser Menschen leidet unter besonders ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten und seelischen Beeinträchtigungen und bedarf einer besonderen Betreuung. Um den Bedürfnissen dieser Bewohnerinnen und Bewohner und der sie betreuenden Pflegekräften, aber auch den Bedürfnissen der nicht dementen Bewohner gerecht zu werden, wurde in Hamburg 1991 ein "Modellprogramm stationäre Dementenbetreuung" eingerichtet. Ein verbesserter Personalschlüssel und eine intensivierte Betreuung sollen eine bessere Versorgung der Patienten ermöglichen. Aufgrund positiver Erfahrungen mit diesem Vorgehen wurde das Angebot für Bewohner mit besonderem Bedarf seit 1997 weiter ausgebaut. Dieses Programm gilt als richtungsweisend und findet bundesweit Interesse. In einer "Gemeinsamen Vereinbarung über die besondere stationäre Dementenbetreuung" kamen 1999 die beteiligten Pflegeverbände, Kassen und die Hamburger Sozialbehörde überein, dass die festgelegten Grundsätze und Verfahrensregelungen wissenschaftlich evaluiert werden. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der damit verbundenen Fragen wird ab März 2002 eine umfassende Evaluation des Modellprogramms angestrebt. Ziele des Vorhabens: Der Ausgangspunkt der Evaluation besteht zunächst in einer umfassenden Beschreibung der Situation Demenzkranker in den 30 Modelleinrichtungen der besonderen stationären Betreuung in Hamburg im Vergleich zu der Situation Demenzkranker

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in stationären Einrichtungen der Region Mannheim und Baden-Württemberg. Die Beschreibung erfolgt hinsichtlich der wichtigsten Eigenschaften, welche einen Einfluss auf die Betreuung haben können, beispielsweise hinsichtlich der Schwere der Demenz, der Lebensqualität und sozialer Kontakte sowie der medizinischen und psychosozialen Versorgungssituation der Bewohner und Bewohnerinnen. Darauf aufbauend soll die Frage untersucht werden, in welchem Umfang: 1. eine Verbesserung der Lebensqualität von stationär pflegebedürftigen Demenzkranken mit gravierenden Verhaltensaufälligkeiten, 2. eine Verminderung von Verhaltensauffälligkeiten und 3. eine sachgerechte Verabreichung von Psychopharmaka erreicht werden kann. Darüber hinaus sollen die personellen, organisatorischen und architektonischen Merkmale aller Einrichtungen sowie die Arbeitsbedingungen und -belastungen des Pflegepersonals erfasst werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg METHODE: Geplantes Vorgehen: Die Erhebung wird anhand von Fragebögen erfolgen, welche durch das Pflege- und Betreuungspersonal der beteiligten Einrichtungen nach einer Schulung ausgefüllt werden sollen. Dadurch sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Einrichtungen ganz wesentlich in das Projekt involviert und verfolgen damit die vereinbarten Grundsätze nach qualitätssichernden Maßnahmen, spezifischer Fortbildung und Umsetzung der Evaluation. Um Zusammenhänge zwischen den angesprochenen Rahmenbedingungen, Verfahrensgrundsätzen und -regeln und einer adäquaten Versorgung nachweisen zu können, soll die Erhebung durch die Pflegekräfte für jeden Bewohner nach 6 Monaten wiederholt werden. Die Erhebungen beginnen im Frühjahr 2002. Sie werden insgesamt einen Zeitraum von 18 Monaten beanspruchen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes suchen die Einrichtungen auf und erheben mit den Wohnbereichsleitungen die personellen, arbeitsorganisatorischen und baulichen Rahmenbedingungen. Das Pflegepersonal wird gebeten, einen kurzen Fragebogen zur Arbeitssituation auszufüllen. Selbstverständlich werden die Bestimmungen des Datenschutzes eingehalten: Die Anonymität der Bewohner, des Pflegepersonals und der Einrichtungen wird sichergestellt. Bei den Auswertungen werden alle beteiligten Einrichtungen zusammengefasst, Rückschlüsse auf einzelne Institutionen oder Personen sind daher nicht möglich. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 750; Bewohner in Einrichtungen der stationären Altenhilfe; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-12 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Arbeitsgruppe Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Metakontor Sozialwissenschaftliche Analysen und Informations-Systeme für die Bereiche Arbeit, Organisation, Gesundheit (Bellenstrasse 61a, 68163 Mannheim); Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für MedizinSoziologie Schwerpunkt Sozialgerontologie (Martinistr. 52, 20251 Hamburg) KONTAKT: Sattel, Heribert (Tel. 0621-8326-426, e-mail: [email protected]); Kofahl, Christopher (Tel. 040-42803-4266, e-mail: [email protected])

[228-F] Schaller, Sylvia, Dr.phil. (Leitung): Selbstbestimmung und Suizidalität bei alten Menschen INHALT: Einstellung zu Suizid, assistiertem Suizid und Sterbehilfe - Einfluss von Alter, Geschlecht, Personvariablen, Gesundheitszustand.

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METHODE: Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Mannheim, Otto-Selz-Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaft (68131 Mannheim) KONTAKT: Leiterin: (e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0621-1813479)

[229-L] Schmeling-Kludas, C.; Jäger, K.; Niemann, B.M.: Diagnostik und bedeutungspsychische Störungen bei körperlich kranken geriatrischen Patienten, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 33/2000, H. 1, S. 36-43 INHALT: "125 nacheinander in einer medizinisch-geriatrischen Abteilung aufgenommene Patienten sollten mit einem naturalistischen Design im Hinblick auf psychische Störungen diagnostiziert werden. Auf der Basis der klinischen Untersuchung sowie der Werte in der MiniMental-State-Examination wurden 51 Kranke als nicht untersuchbar eingeschätzt. Die übrigen 74 Patienten wurden klinisch und mit Screening-Skalen (Geriatric Depression Scale; Angst- und Derpressionsskala der Hospital Anxiety and Depression-Scale) auf psychische Störungen untersucht. Bei entsprechendem Verdacht wurden ein Interview durch einen gerontopsychosomatisch erfahrenen Psychotherapeuten durchgeführt und ergänzende Informationen von Ärzten und Pflegepersonal eingeholt. Dementielle Entwicklungen wurden ggf. durch neuropsychologische Testungen nachgewiesen oder ausgeschlossen. Bei 41 Patienten wurden psychische Störungen von Krankheitswert (meist Anpassungsstörungen oder Depression) gefunden, bei über der Hälfte davon war die Störung relevant für die Gesamtbehandlung in der Klinik. Die eingesetzten Screening-Instrumente erwiesen sich als zuverlässig, so dass sie für den weiteren Einsatz empfohlen werden können. Offen bleibt aber, wie die nach diesem Resultat bei jedem 5. bis 6. Patienten erforderliche Therapie der psychischen Störung im Setting einer medizinisch-geriatrischen Abteilung gewährleistet werden kann." (Autorenreferat)

[230-F] Schmoecker, Mary, Prof.; Schürgers, Georg, Prof.Dr. (Bearbeitung); Mutschler, Roland, Prof.Dr. (Leitung): Beratungsarbeit mit pflegenden Angehörigen - Evaluation der Beratung in der Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige (Die Brücke, Hamburg) INHALT: Wie wird das Beratungsangebot der Beratungsstelle von Ratsuchenden beurteilt? Welche inhaltliche Breite umfasst das Angebot? Wie ist der Beratungsprozess strukturiert? ZEITRAUM: seit 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-09 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, FB Sozialpädagogik (Saarlandstr. 30, 22303 Hamburg)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 040-491-1574, e-mail: [email protected])

[231-L] Schroeter, Klaus R.: Lebenswelten ohne (soziale) Hinterbühne: die Lebenslagen stationär versorgter, pflegebedürftiger älterer Menschen unter dem Vergrößerungsglas einer feld- und figurationssoziologischen Betrachtung, in: Ursula Dallinger; Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Theoretische Beiträge zur Alternssoziologie, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 141-168, ISBN: 3-8100-3353-7 INHALT: Im begrifflich-theoretischen Rahmen der Bourdieuschen "Sozialtopologie" lässt sich die soziale Welt als ein mehrdimensionaler Raum mit einem Komplex relativ autonomer untergeordneter Felder darstellen. Damit ist die gesamte Struktur des sozialen Raumes als ein in drei Ebenen unterteiltes Kräftefeld im Sinne eines "Ensembles objektiver Kräfteverhältnisse" (Bourdieu) zu verstehen, in welchem die einzelnen Akteure um ihre sozialen Positionen, um Ressourcen, Macht und Kapital ringen. Dieses Modell der figurativen Felder steht für den Versuch, Ausschnitte der sozialen Wirklichkeit heuristisch zu rekonstruieren. Figurative Felder sindals analytische Konstruktionen, als wissenschaftliche Artefakte zu verstehen, mit denen die spezifischen Regeln unterliegenden und räumlich wie zeitlich begrenzten sozialen Figurationen analytisch fassbar gemacht werden sollen. Im Rahmen dieses Ansatzes analysiert der Beitrag die Lebenssituation pflegebedürftiger älterer Menschen in Pflegeheimen. Hier zeigt sich, dass die Lebenswelten von Bewohnern und Personal sich kaum überschneiden; sie stehen sich vielmehr als zwei weitgehend fremde Welten gegenüber. Die unterschiedlichen Bedürfnisse, Erfahrungen, Einstellungen und Wertvorstellungen von Mitarbeitern und Bewohnern klaffen weit auseinander und werden einzig durch die Klammer der organisierten Betreuung zusammengeführt. (ICA)

[232-F] Schüller, Stephanie, Dipl.-Hdl. (Bearbeitung); Bartling, Hartwig, Prof.Dr. (Betreuung): Angebotsseitige Voraussetzungen für mehr Wettbewerb auf dem Markt für Altendienste kritische Würdigung deutscher Regelungen und Entwicklung wirtschaftspolitischer Handlungsempfehlungen INHALT: Die für Deutschland prognostizierten demographischen Veränderungen und die im Wandel befindlichen Familienstrukturen führen zu einem zunehmenden Bedarf an sozialen Dienstleistungen für alte Menschen. Vor diesem Hintergrund gilt es zu untersuchen, ob Strukturen und aktuelle gesetzliche Regelungen des Marktes für Altendienste geeignet sind, um Wettbewerb zwischen den verschiedenen Anbietern dieser Dienste zu generieren. Als Untersuchungsziel des Forschungsvorhabens sind zunächst umfassende und differenzierte Aussagen über das Ausmaß und die Bedeutung von Wettbewerbsbeschränkungen auf dem Markt für Altendienste in Deutschland und im internationalen Vergleich herzuleiten. Es stellt sich die Frage, inwieweit Wettbewerb zwischen den Anbietern für Altendienste besteht und alte Menschen die Möglichkeit haben, frei zwischen verschiedenen Angeboten zu wählen. Darüber hinaus sind verschiedene Marktzutrittsschranken zu betrachten, die für potenzielle Anbieter den Marktzutritt unnötig erschweren oder sogar ganz verhindern. Angesichts der zunehmenden volkswirtschaftlichen Relevanz dieses Sektors werden, vor dem Hintergrund der analysierten Besonderheiten und Schwierigkeiten auf der Angebotsseite, Vorschläge für die Ausgestaltung eines geeigneten Ordnungsrahmens aufgezeigt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

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METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2001-12 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Mainz, FB 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik Prof.Dr. Bartling (Saarstr. 21, 55099 Mainz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06131-3925042, e-mail: [email protected])

[233-L] Schütte, Wolfgang: "Lebensgestaltung im Alter - altersgerechte Dienste": Bericht über eine dreijährige Projektphase 1998-2001, in: standpunkt: sozial - online, 2001, H. 2, S. 62-67 (Standort: http://www.hawhamburg.de/sp/standpunkt/heft0201/Abschlussbericht.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag ist ein Bericht über eine dreijährige Projektphase zum Thema 'Lebensgestaltung im Alter und altersgerechte Dienste' an der Fachhochschule Hamburg. Aspekte des sozialen Wandels werfen die Frage auf, wie diese Gesellschaft mit ihrem eigenen zunehmenden Alter umgeht, welche Lebensentwürfe und Entfaltungsspielräume sie den zahlreicher werdenden alten Menschen zur Verfügung stellt und welche Dienste sie bei Hilfsbedürftigkeit bereit hält. Vor diesem Hintergrund hat sich 1998 an der Fachhochschule Hamburg ein Forschungsschwerpunkt "Lebensgestaltung im Alter - altersgerechte Dienste" konstituiert. Zwei Themenfelder im Umfeld der Sozialwissenschaftlichen Alternsforschung wollten die Beteiligten bearbeiten: (1) Lebensvorstellungen und Bewältigungsstrategien alternder und alter Menschen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse, gesundheitlicher Einschränkungen und dadurch veränderter Bedürfnisse; (2) Qualität altersgerechter Dienste, ihre Bedarfsgerechtigkeit und ihre professionellen Standards aus der Sicht der Versorgungsforschung und der Forschung zur Qualitätsentwicklung. Neben diesen inhaltlichen Gründen für die Einrichtung des Forschungsschwerpunktes gab es eine Reihe von forschungsstrategischen Zielen, die mit dem Stand der Forschung an Fachhochschulen in Berührung stehen. Ein forschungsstrategisches Ziel war die Vernetzung nach innen, um Raum, Gelegenheit und Anlass für neue Kooperationen und Ideen zu schaffen. Ein zweites forschungsstrategisches Ziel lag darin, die gerontologische Praxisforschung in der Region Hamburg zu stärken. Ein drittes forschungsstrategisches Ziel bestand in der Vernetzung nach außen, in der Intensivierung des Austausches mit einer Fachöffentlichkeit, die mit Problemen des Alters umgeht und vertraut ist. Schließlich sollte der Forschungsschwerpunkt mit dazu beitragen, Drittmittel zu erschließen und damit die drittmittelfinanzierte Forschung an der Fachhochschule zu intensivieren. (ICD)

[234-L] Seidl, Norbert: Der Weg zu einer menschenwürdigen Versorgung für Menschen mit Demenz, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 27/2002, H. 6, S. 44-53 (Standort: UuStB Köln(38)XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag beschreibt - nach einer knappen Bestandsaufnahme der epidemiologischen und demographischen Lage der Altersdemenz in der Bundesrepublik Deutschland - Alternativen zu den bereits bestehenden Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Aufgrund des demographischen Wandels ist es heute dringend erforderlich, die bestehenden Betreuungskon-

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zepte (Haus- und Wohngemeinschaften des stationären Typs, des ambulanten Typus mit zentraler Bezugsperson und des ambulanten Typus mit ausschließlicher Versorgung durch ambulante Pflegedienste) zu überdenken. Als Alternativen oder weitere Möglichkeiten werden die Versorgungsformen der heimverbundenen Hausgemeinschaft und der ambulanten Wohngemeinschaft beschrieben und diskutiert. Diese Ansätze wahren die Alltagsnormalität stärker als die traditionellen Formen und bieten damit auch dem Menschen mit Demenz mehr Lebensqualität und menschenwürdige Betreuung. (ICA)

[235-F] Weeber, Rotraut, Dr.; Blankenfeld, Christine, M.A. (Bearbeitung): Ambulante Versorgung alter Menschen mit geistig-seelischen Erkrankungen INHALT: Es gibt immer mehr alte Menschen mit geistig-seelischen Erkrankungen, insbesondere dementiellen Krankheiten, schweren Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen. Daraus ergeben sich neue und hohe Anforderungen an die Betreuung und Pflege. Die Studie befasst sich mit älteren Menschen, die in Baden-Württemberg in Privathaushalten leben: ihrer Lebenssituation, ihrer Betreuung und Pflege und ihrer Zufriedenheit mit den Hilfen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Hilfeangebote bedarfsgerecht, gut auf die Bedürfnisse der betroffenen Menschen zugeschnitten, weiterzuentwickeln. ZEITRAUM: 1998 GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: 1998 wurde eine Befragung von geistig-seelisch Erkrankten bzw. der sie pflegenden Angehörigen mit 684 Interviews in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den ambulanten Diensten durchgeführt. Auswertung mit SPSS, Häufigkeiten, Kreuztabellen, Korrelation; eigene Erhebungen und Statistik DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 684; Fragebogen mit geschlossenen und offenen Fragen). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lebensumfeld und ambulante Versorgung in Privathaushalten. in: Landespflegetag '99. Tagungsunterlagen: "(K)eine Perspektive für demenzkranke Menschen?" Hilfebedarf und Versorgungssituation in BadenWürttemberg, 17. Nov. 1999, Haus der Wirtschaft, Stuttgart. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1997-09 ENDE: 1999-11 AUFTRAGGEBER: Land BadenWürttemberg Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Weeber, Rotraut (Dr. Tel. 0711-62009360)

[236-L] Weitzel-Polzer, E.: Demenz, Trauma und transkulturelle Pflege: der komplexe Pflegebedarf in der jüdischen Altenpflege in Deutschland, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 3, S. 190-198 INHALT: "Komplexe Pflegebedarfe sind typisch für die jüdische Altenpflege in Deutschland. Am Beispiel des Altenzentrums der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main werden typische Bedarfe und Pflegeprofile vorgestellt. Im Heim wohnen Überlebende des Holocaust, die die Verfolgung entweder in Europa oder in der Emigration überlebt haben. Seit einigen Jahren leben auch alte Menschen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion im Heim, die erst im hohen Alter nach Deutschland gekommen sind. Die Bewohner des Heimes kommen aus 18

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unterschiedlichen Herkunftsländern. Die Bewohnerstruktur ist multiethnisch und dementsprechend für Deutschland eher untypisch. Die tagesstrukturierende Betreuung der Dementen wird in zwei Sprachen angeboten, was auch für Deutschland eine neue Erfahrung ist. Die multiethnische und mehrsprachige Ausrichtung des Heimes veranlasste das Bundesministerium für Gesundheit, neue Betreuungskonzepte, die auf diese Struktur abgestimmt sind, als Modell zu fördern. Zum Erleben von Fremdsein als Basis für die Entfaltung des Milieus einer Institution werden abschließend einige Gedanken vorgestellt. Das Datenmaterial, das hier Verwendung findet, stammt zum großen Teil aus unveröffentlichten Analysen, Protokollen und der Interpretation biographischer Interviews, die im Rahmen der Konzeptionsentwicklung für die transkulturelle Pflege im jüdischen Milieu angefertigt wurden. Es handelt sich dabei um Gruppenanalysen, die in der Arbeit mit Dementen entstanden sind, um Auswertungen von Bewohnerbefragungen und Workshops, sowie um die Interpretation von biographischen Interviews, die im Rahmen eines Projektes an der FH-Erfurt entstanden sind (Bock, M., Weitzel-Polzer, E.). Darüber hinaus wird das unveröffentlichte Schulungsmaterial und Seminarunterlagen von AMCHA, dem National Israeli Center for Psychosocial Support of Survivors of the Holocaust and the Second Generation, in die Auswertungen einbezogen." (Autorenreferat)

[237-L] Wilms, H.-U.; Riedel-Heller, S. G.; Busse, A.; Angermeyer, M. C.: Hilfe- und Pflegebedürftigkeit im Alter in den neuen Bundesländern: Ergebnisse aus der Leipziger Langzeitstudie in der Altenbevölkerung (LEILA 75+), in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 34/2001, H. 5, S. 348-355 INHALT: "In einer Repräsentativerhebung der über 75-jährigen Leipziger Altenbevölkerung zeigten 61,8 v.H. der Studienteilnehmer relevante Einschränkungen in der selbständigen Lebensführung, die mittels einer kombinierten ADL/ IADL-Skala erfasst wuren. 17 v.H. bedürfen nach dem BSHG-Stufungsmodell einer erheblichen, außergewöhnlichen oder Schwerstpflege. Vor allem beweglichkeitsbezogene, instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) wie 'Lebensmittel einkaufen', 'Wohnung reinigen' und 'Besuche machen', aber auch basalere Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) wie 'Treppen steigen', 'im Freien gehen' oder 'duschen oder baden' bereiten mehr als 45 v.H. der Befragten Schwierigkeiten. Zwischen 18 und 33 v.H. der Studienteilnehmer erleben das Ausführen dieser Aktivitäten sogar als unmöglich. Anteile und Ausmaß an Pflegebedarf erweisen sich erwartungsgemäß als stark altersabhängig mit einem als exponentiell zu bezeichnenden Anstieg jenseits des 85. Lebensjahres. Jenseits von Stichproben- bzw. Lebenserwartungsartefakten ist ein signifikant größerer Anteil Frauen von Einschränkungen betroffen. Im Vergleich zu Referenzdaten der MuGSLA-Studien konnte festgestellt werden, dass in der in Privathaushalten lebenden Leipziger Altenbevölkerung das durchschnittliche Ausmaß an Schwierigkeiten bei der Ausübung von ADL/ IADLs um etwa 10 v.H. höher liegt als im Bundesdurchschnitt. Bei Heimbewohnern liegt der durchschnittliche Anteil derjenigen, die die Ausführung als unmöglich erachten, sogar um mehr als 30 v.H. höher. Auch in den LEILA-Daten lässt sich das von Schneekloth und Mitarbeitern diskutierte Muster replizieren, dass bei einem ausgeglichenen Verhältnis von zur Verfügung stehenden Heimplätzen und bei deutlichen, infrastrukturell bedingten Nachteilen sowohl unter privaten als auch institutionellen Wohnbedingungen ein signifikant höherer Pflege- und Hilfebedarf in den neuen Bundesländern besteht. Das scheint dazu zu führen, dass ältere Menschen in den neuen Bundesländern trotz Behinderungen in der selb-

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ständigen Lebensführung, die sich vor allem im IADL-Bereich niederschlagen, länger im Privathaushalt leben bzw. beeinträchtigter in eine institutionelle Lebensform wechseln." (Autorenreferat)

[238-F] Wingenfeld, Klaus, M.A. (Bearbeitung): Modellprogramm zur Verbesserung der Situation der Pflegebedürftigen (hier: Modellprojekt Rehabilitaton vor Pflege im Landkreis Lippe) INHALT: Wissenschafliche Begleitforschung des Modellvorhabens. Ziel: Entwicklung und Erprobung geeigneter Versorgungsangebote und verbesserter Formen der Kooperation/ Vernetzung in der (geriatrischen) Rehabilitation. Es wird das Ziel verfolgt, durch geeignete RehaAngebote eine Verminderung bzw. Verhinderung der Pflegebedürftigkeit zu erreichen, die Möglichkeit der Durchlässigkeit der Versorgungssysteme nachzuweisen und aufzuzeigen, daß durch rechtzeitig eingeleitete, bedarfsgerechte Reha-Maßnahmen zur Kostensenkung beigetragen werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostwestfalen-Lippe METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 300; geriatrische Rehapatienten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-09 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[239-L] Wissert, Michael: Unterstützungsmanagement als Rehabilitations- und Integrationskonzept bei der ambulanten Versorgung älterer, behinderter Menschen, (Karin Fischer - Wissenschaft), Aachen: K. Fischer 2001, 342 S., ISBN: 3-89514-267-0 (Standort: UB Bonn(5)-2001-7384) INHALT: "Die Grundsätze 'Rehabilitation vor Pflege' und 'Ambulante Versorgung vor stationärer Pflege' sind zum Kernbestand sozialpolitischer und leistungsgesetzlicher Zielsetzungen in Deutschland geworden. Trotz eines zunehmenden Angebots entsprechender Hilfen ist der Bereich der Rehabilitation alter Menschen dennoch durch eklatante Mängel gekennzeichnet. Das Buch beschreibt die demographischen und sozialen Rahmenbedingungen, unter denen rehabilitatives Handeln für alte Menschen stattfindet. Es zeichnet die Entwicklungslinien der unterschiedlichen Felder der Rehabilitation nach (medizinische, berufliche, schulische und soziale Rehabilitation) und befasst sich eingehend mit der Frage, warum gerade alte Menschen jahrzehntelang bei rehabilitativen Bemühungen vernachlässigt wurden. Nach der Analyse der bestehenden Defizite entwickelt der Autor einen methodischen Handlungsansatz, das sogenannte Unterstützungsmanagement, mit dessen Hilfe die sehr komplexen Aufgaben bei der ambulanten Rehabilitation alter Menschen wirkungsvoll und Erfolg versprechend bewältigt werden können." (Autorenreferat)

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[240-L] Zitter, Gernot: Rationierung in der Altersmedizin?: zur Verteilungsgerechtigkeit in einer alternden Gesellschaft, (Schriftenreihe Recht der Medizin (RdM), Bd. 14), Wien: Manz 2001, XXIII, 154 S., ISBN: 3-214-06926-8 (Standort: Dt. Zentralbibl. f. Med. Köln(38M)-2001A5700) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, Probleme des modernen Gesundheitswesens aus dem Blickwinkel einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung zu diskutieren. Ausgehend von der Erfassung der Begriffe Alter, Altern und Altersmedizin wird zunächst die Kostenproblematik der Altersmedizin erörtert. Am Beispiel des öffentlich-rechtlich organisierten österreichischen Krankenversicherungsrechts wird sodann die Allokationsproblematik der Altersmedizin angesprochen, die in einer deutlich zu Gunsten alter Patienten ausfallenden Allokationswirklichkeit ihren Ausdruck findet. Rechtsvergleichend wird hier auch das usamerikanische Medicare-System betrachtet. Vor diesem Hintergrund geht es um die Frage der Rationierung medizinischer Ressourcen, vor allem der Rationierung nach Lebensalter, wobei wiederum auf Beispiele aus dem angloamerikanischen Raum zurückgegriffen wird. Anknüpfend an diese Überlegungen steht im Folgenden der Generationenkonflikt um die Verteilung medizinischer Ressourcen zwischen jung und alt im Mittelpunkt. Der Verfasser diskutiert diesen Konflikt aus ethischer, ökonomischer und rechtlicher Perspektive. Er plädiert insgesamt für eine verstärkte Eigenverantwortung im Gesundheitswesen. (ICE2)

3.1

Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration

[241-F] Aktas, Maren, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Grimm, Hannelore, Prof.Dr. (Betreuung): Der Übergang von vorsprachlichen zu sprachlichen Symbolisierungsfähigkeiten bei 47jährigen Kindern mit Down-Syndrom INHALT: In diesem Projekt werden die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit DownSyndrom im chronologischen Alter zwischen 4 und 7 Jahren analysiert. Bei Kindern mit Down-Syndrom stellt sich die Frage, ob sie dieselben Entwicklungsschritte durchlaufen wie normale Kinder und einfach auf einem niedrigen Repräsentationsniveau stehenbleiben, oder ob sich bei ihnen bereits der Einstieg in das Sprachsystem sowie der weitere Verlauf in wichtigen Merkmalen qualitativ von dem normaler Kinder unterscheidet. Besonderes Augenmerk gilt in dieser Studie der Übergangsphase zwischen vorsprachlicher und sprachlicher Entwicklung. Welche vorsymbolischen und symbolischen Gesten verwenden die Kinder zur Kommunikation? In welchem Wechselspiel stehen Gesten und erste Wörter? Operationalisiert werden die Konstrukte über die "Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA)" (Grimm & Doil, 2000), den "Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (SETK-2)" (Grimm, 2000) und den "Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 3-5)" (Grimm, 2001), die sowohl normorientiert, als auch qualitativ (per Videoanalysen) ausgewertet werden. Ziel des Projekts ist es, Empfehlungen zu entwickeln, wie die o.g. standardisierten Verfahren gewinnbringend für eine differenziertere Erfassung des sprachlichen Entwicklungsstandes von Kindern mit DS genutzt werden können und welche Hinweise sich daraus für eine gezielte Förderung ableiten lassen.

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METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt; Nachuntersuchung einer Teilstichprobe von N=6 Kindern nach einem Jahr DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schriftlich; Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: anfallend). ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung für Psychologie Arbeitseinheit 03 Entwicklungspsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4515, e-mail: [email protected])

[242-F] Arnold, Karl-Heinz, Prof.Dr.; Schöler, Jutta, Prof.Dr. (Bearbeitung): Textzeugnisse als Entwicklungsmoment in einem Schulversuch zur integrativen Beschulung (Grundschule und Sekundarstufe I in Birkenwerder) von körper- und mehrfachbehinderten Schülern INHALT: Das Forschungs- und Evaluationsvorhaben soll klären, wie die begonnene Lern- und Leistungsbeurteilung der Schüler im Schulversuch "Birkenwerder" von den Lehrern gestaltet wird und welche Verbesserungsmöglichkeiten dieser Beurteilungspraxis erreicht werden können - sowohl für die Praxis der Lehrer als auch für die Rezeption der Schüler. GEOGRAPHISCHER RAUM: Birkenwerder (Brandenburg) METHODE: Schulbegleitforschungsprojekt; Dokumentenanalyse DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Ministerium für Schule Brandenburg, Schulamt Oberhavel FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. 01 Geisteswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Professur für Pädagogische Psychologie (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin); Technische Universität Berlin, Fak. 01 Geisteswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Arbeitsstelle Integrative Förderung schulschwacher, behinderter Kinder und Jugendlicher (Franklinstr. 28-29, FR 4-3, 10587 Berlin) KONTAKT: Arnold, Karl-Heinz (Prof.Dr. Tel. 030-314-73227 od. -26960, Fax. 030-314-73223, e-mail: [email protected] od. [email protected])

[243-F] Baudisch, Winfried, Prof.Dr. (Bearbeitung); Baudisch, Winfried, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Integration bei geistiger Behinderung INHALT: Soziologie/ Sozialmedizin: Prozesse der Enthospitalisierung in Sachsen-Anhalt; Selbstbestimmung und Behinderung; Dialog und Förderprozeß; Behindertenreport SachsenAnhalt (2001); Konzepte beruflicher Integration für Geistigbehinderte. Weiterer Kooperationspartner: Universität Dortmund. VERÖFFENTLICHUNGEN: Baudisch, W.: Selbstbestimmt leben, trotz schwerer Behinderungen? Münster u.a. 2000.+++Baudisch, W.; Claus, Th.; Haug, K.: Wege aus der Isolation. Münster u.a. 1999.+++Behindertenreport Sachsen-Anhalt 2001. ART: gefördert BEGINN: 1997-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Soziale und Berufliche Rehabilitation

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(Postfach 4120, 39016 Magdeburg); ISIS - Institut für sozialwissenschaftliche Informationen und Studien GmbH (Lindenbreite 22a, 39326 Wolmirstedt) KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-67147-13, Fax. 0391-67147-50, e-mail: [email protected])

[244-F] Biagosch, Katrin (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Schulische Integration Hörgeschädigter - die Sicht der Regelschullehrer und der hörenden Mitschüler INHALT: Wie sehen Regelschullehrer als direkte Mitgestalter die Integration hörgeschädigter Schüler? Inwieweit spielen die hörenden Mitschüler eine Rolle bei der Integration? Wie zeigt sich die soziale Situation zwischen hörgeschädigtem Schüler und den hörenden Mitschülern, wie wird die Akzeptanz erreicht, wie zeigt sich die Kommunikationssituation? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Methodentriangulation: qualitative Leitfadeninterviews, standardisierte Fragebögen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12-15; Regelschullehrer; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Mitschüler; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected])

[245-L] Bishop, Malachy; Berven, Norman L.; Hermann, Bruce P.; Chan, Fong: Quality of life among adults with epilepsy: an exploratory model, in: Rehabilitation Counseling Bulletin : Division of Rehabilitation Counseling, American Personnel and Guidance Association, Vol. 45/2002, No. 2, S. 87-95 INHALT: In dem Beitrag werden die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, in deren Rahmen ein Modell entwickelt und getestet wurde, das die Bedeutung psychosozialer Faktoren für die Lebensqualität von Menschen mit Epilepsie untersucht. (IAB)

[246-F] Breitenbach, Erwin, Dr.; Ebert, Harald, Dr.; Henn, Wolfram, PD Dr.med.; SchindelhauerDeutscher, Hans-Joachim, Dipl.-Psych.; Lenhard, Wolfgang (Bearbeitung): Einstellung betroffener Familien zu ihrem Kind mit Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik INHALT: Einfluss der Entwicklung humangenetischer Diagnostika auf psycho-soziale Stellung und Selbstbild von Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung versus Eltern von Kindern

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ohne Behinderung. ZEITRAUM: Vergleich 1969-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland METHODE: Schriftliche Befragung; quasiexperimentelles Design; Vergleich unterschiedlicher Elterngruppen. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 3.000; Eltern von nicht-behinderten Kindern sowie Eltern von Kindern mit einer geistigen Behinderung; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 200; Mütter, die sich trotz eines positiven Befundes in einer pränatal diagnostischen Untersuchung für das Kind mit Down-Syndrom entschieden haben; Auswahlverfahren: Kontaktaufnahme durch Mütter). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Einstellungen betroffener Familien zum Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik: Langzeitvergleich 1969-2002. Projektbeschreibung. 13 S.+++Fragebogen für Mütter. 12 S. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Lenhard, Wolfgang (Tel. 0931-888-4865, e-mail: [email protected])

[247-L] During, Margrit: Lebenslagen von betreuten Menschen: eine rechtssoziologische Untersuchung, (Reihe Forschung : Soziologie, Bd. 145), Opladen: Leske u. Budrich 2001, IX, 204 S., ISBN: 3-8100-3333-2 INHALT: "Gesetzliche Vertretung und Selbstbestimmung - schließt sich das nicht gegenseitig aus? Aus der Perspektive Betroffener bringt das Buch neue Einblicke und Bewertungen. Das Betreuungsgesetz von 1992 wollte die Selbstbestimmungsrechte von geistig, seelisch, körperlich behinderten und psychisch kranken Menschen stärken. Über die Lebenswirklichkeit der Betroffenen ist jedoch wenig bekannt. Wie kommt es überhaupt zur Betreuung und wie erleben Betroffene das gerichtliche Verfahren? Was verändert sich durch die Betreuung und welche Selbstbestimmungsräume bleiben? Im Mittelpunkt dieser empirischen Untersuchung stehen narrative Interviews mit Betroffenen. Bisher entmündigte Menschen erzählen von sich, aus ihrer Biographie und von ihrem Alltag. Mit Methoden der qualitativen Sozialforschung werden die Interviews analysiert. Das Bild wird durch weitere empirische Daten vervollständigt. Trotz aller Unterschiedlichkeit der Lebenslagen wird eines ganz deutlich: niemand wird als Betreuter geboren." (Autorenreferat)

[248-L] Dworschak, Wolfgang; Wagner, Michael; Bundschuh, Konrad: Das Konstrukt "Lebensqualität" in der Geistigbehindertenpädagogik: zur Analyse eines "neuen" Leitbegriffs und Möglichkeiten der systematischen Erfassung bzw. Evaluation, in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 52/2001, H. 9, S. 368-375 (Standort: UuStB Köln(38)-XB59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Lebensqualität wird in der Sonder- und Heilpädagogok, speziell in der Geistigbehindertenpädagogik, seit Anfang der neunziger Jahre verstärkt als 'neuer' Leit- bzw. Zielbegriff thematisiert. Als problematisch erweist sich in diesem Zusammenhang die exakte Bestimmung bzw. Erfassung des Konstrukts 'Lebensqualität'. Daher wird zu Beginn eine differen-

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zierte Begriffs- und Konstruktklärung vorgenommen, die ausgehend von der sozialwissenschaftlichen Forschung, über sonder-und heilpädagogische Positionen zu dem Verständnis kommt, dass sich Lebensqualität über subjektive Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse bzgl. der für die Realisierung individueller Bedürfnisse notwendigen Austauschprozesse mit der Umwelt realisiert. Im zweiten Teil des Beitrages werden Perspektiven im Zusammenhang mit der systematischen Erfassung bzw. Evaluation von Lebensqualität aufgezeigt. Mit Hilfe einer übergeordneten Netzwerkperspektive können sowohl quantitativ-strukturelle Aspekte (Konzept 'soziales Netzwerk') als auch qualitativ-funktionelle Aspekte (Konzept 'soziale Unterstützung') sozialer Austauschprozesse mit der Umwelt analysiert werden, die die Voraussetzung für die Konstituierung von Lebensqualität darstellen. Abschließend werden Konsequenzen für die Erfassung von Lebensqualität von Erwachsenen mit geistiger Behinderung umrissen." (Autorenreferat)

[249-F] Dworschak, Wolfgang (Bearbeitung); Bundschuh, Konrad, Prof.Dr. (Leitung): Studie zur Lebenszufriedenheit von Erwachsenen mit geistiger Behinderung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Wohnformen INHALT: Problemstellung/ Ausgangspunkt: Das Thema 'Lebensqualität' wird in der Sonder- und Heilpädagogik, speziell in der Geistigbehindertenpädagogik, seit Anfang der neunziger Jahre verstärkt diskutiert. In der Diskussion um Konzepte, Angebote und Ziele sozialer Dienste ist der Terminus 'Lebensqualität' mittlerweile von zentraler Bedeutung. Nicht zuletzt durch die Novellierung des BSHG (Paragr. 93 ff.) fungiert 'Lebensqualität' im Bereich des Qualitätsmanagements sonderpädagogischer Dienste immer häufiger als Bestimmungs- und Zielgröße sonderpädagogischer Angebotsqualität. In diesem Zusammenhang stellen sich zwei zentrale Fragen: 1. Wie kann 'Lebensqualität' bestimmt bzw. erfasst werden? 2. Gibt es Zusammenhänge zwischen sonderpädagogischen Angeboten/ Diensten und der Lebensqualität von Erwachsenen mit geistiger Behinderung, die diese in Anspruch nehmen? Theoretische Grundlegung: Obwohl dem Thema 'Lebensqualität' in den unterschiedlichen Disziplinen der Humanwissenschaften sowie in der interdisziplinären Forschung seit einigen Jahren umfangreiche Forschungsarbeiten gewidmet werden, hat sich die scientific community bis heute auf keine einheitliche Definition bzw. Theorie einigen können. Es besteht mittlerweile allerdings weitgehender Konsens darüber, dass 'Lebensqualität' durch drei Merkmale wesentlich bestimmt wird. 'Lebensqualität' ist: 1. mehrdimensional, 2. sowohl von subjektiven als auch von objektiven Faktoren beeinflusst und 3. letztendlich ein subjektives Phänomen. Zu 1. Die Mehrdimensionalität von 'Lebensqualität' kann auf zwei Gegenstandsbereiche bezogen werden. Einerseits impliziert 'Lebensqualität' - auf die Person bezogen - sowohl physische, kognitive, emotionale als auch soziale Aspekte. Andererseits umfasst 'Lebensqualität' alle Lebensbereiche wie z.B. Wohnen, Arbeit, Bildung, Freizeit, an denen eine Person partizipiert. Zu 2. Lebensqualität wird sowohl von subjektiven als auch von objektiven Faktoren beeinflusst. Die objektiven Faktoren können als individuelle Lebensbedingungen in Form von materialen und sozialen Umweltbedingungen näher beschrieben werden. Die subjektiven Faktoren lassen sich in Form von Wahrnehmungs- und Bewertungsprozessen durch Konzepte wie z.B. 'subjektive Gesundheit', 'Wohlbefinden' oder 'Zufriedenheit' charakterisieren. Zu 3. 'Lebensqualität' wird im Folgenden als subjektives Phänomen begriffen, d.h. dass letztendlich nur die Person selbst gültige Aussagen über ihre Lebensqualität machen kann. Lebensqualität kann keinesfalls gänzlich - auch bei noch so genauer Analyse individueller Lebensbedingungen fremdevaluativ beurteilt werden. Nach Verständnis der Autoren konstituiert sich Lebensquali-

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tät über die subjektive Wahrnehmung und Bewertung der für die Realisierung individueller Bedürfnisse notwendigen Austauschprozesse mit der materialen und sozialen Umwelt. Der Erfassung der materialen Umwelt liegt eine Analyse der individuellen Lebensbedingungen zu Grunde. Die Austauschprozesse mit der sozialen Umwelt können mit Hilfe einer übergeordneten Netzwerkperspektive ('soziales Netzwerk', 'soziale Unterstützung') erfasst werden. Hierfür bedarf es einer 'Netzwerkanalyse', die die Austauschprozesse mit der sozialen Umwelt fokussiert und auf die Möglichkeit der individuellen Bedürfnisbefriedigung hin analysiert. METHODE: Studiendesign/ Methodik: Querschnittbefragung bei Erwachsenen mit geistiger Behinderung. Menschen mit geistiger Behinderung als aktive und primäre Informationsquelle in die Datenerhebung einzubeziehen, ist in der Geistigbehindertenpädagogik eine relativ neue und kaum erprobte Herangehensweise. Erst seit wenigen Jahren wächst ein Bewusstsein dafür und es werden erste Versuche unternommen, Menschen mit geistiger Behinderung selbst - als Experten in eigener Sache - zu Wort kommen zu lassen. Bei der Konzeptualisierung und Entwicklung der Fragebögen und Interviewleitfäden sind daher, neben der Operationalisierung der zentralen Konstrukte, Überlegungen zur Validität (passive und aktive Sprachkompetenz sowie Auskunfts- und Beantwortungsfähigkeit auf seiten der Erwachsenen mit geistiger Behinderung) von zentraler Bedeutung. Es liegen kaum Fragebögen respektive Interviewleitfäden für Menschen mit geistiger Behinderung vor. Als Orientierung können einige wenige Studien sowie vereinzelte Publikationen zu methodischen Gesichtspunkten dienen. Die Möglichkeiten und Grenzen einer Befragung von Menschen mit geistiger Behinderung im Kontext Verständnis und Sprachkompetenz sowie der Mangel an Erfahrungsberichten über das Einbeziehen von Menschen mit geistiger Behinderung in empirische Forschungsarbeiten begründen den explorativen Charakter dieses Vorhabens. Die Befragungen werden von Studierenden der Geistigbehindertenpädagogik durchgeführt. Dies ermöglicht einerseits eine adäquate Interaktionsgestaltung zwischen Interviewer und Bewohner auf Grund der fachlichen Kompetenzen der Studierenden und andererseits ausreichende Objektivität der Interviewer. Im Rahmen eines Seminars erfolgt eine fachlich-theoretische Grundlegung (Diskussion stationärer Wohnformkonzeptionen) sowie eine Schulung in Fragen der Interviewdurchführung (Vorstellen der Fragebögen und Interviewprotokolle, didaktisch-methodische Vorbereitung der Interviewsituation). Die Merkmale von Lebensqualität machen in ihrer Konsequenz deutlich, dass eine allumfassende empirische Evaluation so gut wie unmöglich ist. Daher muss sich der Versuch einer empirischen Erfassung auf bestimmte Teildimensionen konzentrieren. Im vorliegenden Studiendesign werden die kognitiven und sozialen Aspekte von Lebensqualität vor dem Hintergrund des Wohnens fokussiert. Dabei werden die kognitiven Aspekte als 'Lebenszufriedenheit' und die sozialen Aspekte als 'soziale Beziehungen' näher gefasst. 'Lebenszufriedenheit' als eine vorwiegend kognitiv repräsentierte Teildimension von Lebensqualität verstehen wir als Wahrnehmungs- und Bewertungsprozess, dem man sich über das Medium Sprache anzunähern vermag. 'Lebenszufriedenheit' wird über 'allgemeine Lebenszufriedenheit' und die Zufriedenheit in unterschiedlichen Lebensbereichen wie z.B. Gesundheit, Freizeit, Arbeit und Beruf operationalisiert. Die sozialen Beziehungen werden ihrer Struktur und Funktion nach mittels einer Netzwerkanalyse erfasst. In diesem Zusammenhang sind auch die alltagsbezogenen individuellen Entscheidungsmöglichkeiten der Bewohner im Rahmen der sozialen Beziehungsgefüge in den Wohneinrichtungen von Interesse. Im Mittelpunkt der Netzwerkanalyse stehen die sozialen Beziehungen zu Mitarbeitern, Mitbewohnern, Freunden, Familie etc. ('soziales Netzwerk') und deren unterstützende Funktion für die Alltagsbewältigung ('soziale Unterstützung'). In der Fragebogenuntersuchung werden die individuellen Lebensbedingungen (Entscheidungsmöglichkeiten der Bewohner, soziales Netzwerk/ soziale Unterstützung)

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sowie die Lebenszufriedenheit der Bewohner vor dem Hintergrund folgender Wohnformen erfasst: Komplexeinrichtungen, Dorfgemeinschaften, Wohnheime, Außenwohngruppen (mit übergeordneter Struktur), eigenständige Wohngruppen. Zielstellung: Hierbei sollen mögliche Zusammenhänge zwischen Entscheidungsmöglichkeiten, sozialem Netzwerk/ Unterstützungsressourcen und Lebenszufriedenheit eruiert werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: N=143; Auswahlverfahren: quasi Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bundschuh, K.; Dworschak, W.: Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung. Skizze eines Forschungsprojektes. in: Behindertenpädagogik in Bayern, 44, 2001, 4, S. 290-293.+++Dies.: Studie zur Lebenszufriedenheit von Erwachsenen mit geistiger Behinderung in stationären Wohnformen. in: Geistige Behinderung, 41, 2002, 1, S. 70-72. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Geistigbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-5227, e-mail: [email protected])

[250-F] Ehlers, Angela (Bearbeitung): Das Persönliche Budget für Menschen mit Behinderungen in zwei Modellregionen in Schleswig-Holstein INHALT: Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens Persönliches Budget (PB). 1. Auftrag und Zielsetzung: Der Auftrag ist die wissenschaftliche Begleitung eines Modellvorhabens zur Erprobung der Umsetzungsmöglichkeiten des PB in zwei Regionen - einem Kreis und einer kreisfreien Stadt - in Schleswig-Holstein. Bei der Zielsetzung sind zwei unterschiedliche Ebenen zu unterscheiden: a) Auf der subjektbezogenen Zielebene des Modellvorhabens ist zu untersuchen, ob die Teilnehmer durch ein persönliches Budget ein größeres Maß an Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Teilhabe gewinnen, einen Zuwachs an Entscheidungsmöglichkeiten über die von ihnen gewünschte Lebensform und die dazugehörigen Unterstützungsnotwendigkeiten erhalten, ein subjektives Gefühl erhöhter Lebensqualität durch mehr Möglichkeiten, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, empfinden und in verstärktem Maß zu Experten ihres eigenen Lebens werden und als solche Gehör finden. b) Auf der gesellschaftspolitischen Zielebene ist zu fragen, ob durch das Modellvorhaben des PB längerfristig mehr Transparenz und Bürgernähe, eine Optimierung der Hilfeleistungen, Möglichkeiten einer optimierten, landesweiten Einführung des PB, eine optimierte Bedarfsplanung mit eindeutig festgelegten, regelmäßig evaluierten und weiterentwickelten Zielsetzungen erreicht werden können. 2. Begründung und rechtliche Rahmenbedingungen: Die Grundlage des Modellvorhabens und damit einhergehend ebenfalls der wissenschaftlichen Begleitung ist die Weiterentwicklung des Rehabilitations- und Sozialrechts unter dem Paradigma größtmöglicher Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Teilhabe für jeden Menschen unabhängig von Art, Umfang und Intensität seines Unterstützungs- und Assistenzbedarfs. So bezieht sich die Erprobung des PB auf europäisches und deutsches Recht, insbesondere auf das Nicht-Diskriminierungsgebot der Grundrechte-Charta der Europäischen Union und das Benachteiligungsverbot des Grundgesetzes, auf das SGB IX (Paragraph 17 fordert die Erpro-

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bung von Modellvorhaben) und das BSHG. Auf der Grundlage dieser Prämissen ist festgelegt, dass der Teilnehmerkreis in den Modellregionen des PB auf der Basis freiwilliger Beteiligung a) möglichst alle Behinderungen (geistig, körperlich, psychisch und mehrfach behindert) und Schweregrade umfasst, b) unterschiedliche Intensitätsgrade des Assistenzbedarfs hat, c) unterschiedliche Altersgruppen ohne Einschränkungen berücksichtigt, d) aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern kommt und e) auf eigenen Wunsch aus dem Modellversuch ausscheiden kann. 3. Zeitplan der Begleitforschung: Für die Durchführung des Modellvorhabens ist vorgesehen, folgende Zeitleiste einzuhalten: bis Mitte 2003 Vorbereitung und genaue Planung, bis Ende 2003 Teilnehmerwerbung und -vorbereitung, ab Anfang 2004 eigentliche Modellphase mit regelmäßigen Überprüfungsabschnitten und kontinuierlicher Auswertung bis ca. 2006, Dokumentation der Ergebnisse und Fazit für die Öffentlichkeit. Die wissenschaftliche Begleitung findet kontinuierlich in allen Phasen statt. Zwischenergebnisse werden regelmäßig zur Verfügung gestellt, um daraus weitere Vorgehensweisen in Absprache aller Verfahrensbeteiligten abzuleiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: Das Modellvorhaben zur Realisierung des PB in zwei ausgewählten Regionen wird kontinuierlich wissenschaftlich begleitet. Die Hauptrichtung der Begleitung hat die Form qualitativer Studien zu übergeordneten und operationalisierten Fragestellungen, da der Teilnehmerkreis höchst individuelle persönliche Merkmale aufweist und nur äußerst bedingt untereinander zu vergleichen ist. Auf die Einbeziehung einer eigens eingerichteten Kontrollgruppe ab Beginn des Modellvorhabens wird aus ethischen Gründen unter dem Paradigma des Rechts jedes Einzelnen auf größtmögliche Selbstbestimmung verzichtet. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass alle freiwilligen Teilnehmer über Vorerfahrungen ohne PB verfügen, die abgefragt und einbezogen werden können. Zu einzelnen Aspekten des PB wie z.B. zum Kosten-Nutzen-Aspekt oder zur Lebenssituation in den Modellregionen können im Verlauf quantifizierende Aussagen gemacht werden. Eckpunkte der Begleitforschung: 1. Entscheidungsgrundlagen: Die wissenschaftliche Begleitung geht davon aus, dass a) die Teilnehmer die eigentlichen Experten des Verfahrens sind und deshalb in alle Phasen mit ihrem Expertenwissen einbezogen, b) alle Entscheidungen über den Fortgang der Begleitung in Absprache mit den Teilnehmern und dem Modellbeirat getroffen, c) die einzelnen zu untersuchenden Fragestellungen transparent gemacht, d) der kontinuierlichen Befragung der Teilnehmer vorrangig Raum und Zeit eingeräumt, e) die einzelnen Phasen dokumentiert und evaluiert, f) während des laufenden Modellversuchs regelmäßige Prozessoptimierungen stattfinden und g) Ausgangsfragestellungen dabei je nach Notwendigkeit abgewandelt werden. 2. Teilnehmerzahl: Die Anzahl der Teilnehmer am Modellversuch hängt von der Anzahl der sich freiwillig Meldenden in den beiden Regionen und vom Gelingen der Werbeveranstaltungen ab. 3. Außensicht: In allen Modellversuchsphasen sollte die Sichtweise der öffentlichen und politischen Entscheidungsträger bekannt sein und im Sinn von Diskussionsanregungen und Hintergrundinformationen berücksichtigt werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 100; Menschen mit Behinderungen, die am Persönlichen Budget teilnehmen möchten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens Persönliches Budget (PB). 2002, 7 S. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Land Schleswig-Holstein Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Heilpädagogik Abt. Geistig- und Schwerstbehindertenpädagogik (Olshausenstr. 75, 24118 Kiel)

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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-8801201, 0172-5677710, e-mail: [email protected])

[251-F] Ehlers, Angela (Leitung): Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung als programmatische Aufgabe INHALT: In diesem Projekt werden Schulen, an denen Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung integrativ unterrichtet werden, bzw. Schulen für Geistigbehinderte bei der Entwicklung, Umsetzung, Evaluation und Weiterführung ihrer Schulprogramme begleitet und erhalten Unterstützung durch Organisationsentwicklungsmoderation (Link: http://www.ipts.de/ssonder ). Besonderer Wert wird auf die Begleitung der Eltern- und Schülerschaft gelegt. Hinzu kommt die Möglichkeit der pädagogischen Beratung und Konfliktmoderation, wenn bestimmte Gruppen in den Schulen dieses wünschen. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Heilpädagogik Abt. Geistig- und Schwerstbehindertenpädagogik (Olshausenstr. 75, 24118 Kiel) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0431-880-1201 od. 04871-8664, Fax. 04871-8664, e-mail: [email protected])

[252-L] Flürenbrock, Meike: Geschwisterbeziehungen in Kinderbüchern zum Thema Behinderung: eine literaturwissenschaftliche Untersuchung unter Berücksichtigung geschlechtertypischer Rollendivergenzen, (Studien zur Germanistik und Anglistik, Bd. 16), Frankfurt am Main: P. Lang 2002, IX, 146 S., ISBN: 3-631-38202-2 (Standort: UB Paderborn(466)-P11DDF2042) INHALT: "Im Mittelpunkt der Publikation stehen die Analyse und Interpretation ausgewählter Kinderbücher zum Thema Behinderung. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt auf der Darstellung von Geschwisterbeziehungen zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern. Von übergeordnetem Interesse ist die Frage, inwiefern sich die Behinderung eines Kindes auf seine nicht behinderten Schwestern und/oder Brüder auswirkt und ob in diesem Zusammenhang 'gängige' geschlechtertypische Rollendivergenzen transparent werden. Die Arbeit beginnt mit soziologischen Überlegungen zu den persönlichen Problemen eines behinderten Kindes und seiner Familie, bevor dann die Situation der nicht behinderten Geschwister skizziert wird. Ein literaturhistorischer Abriß zeigt die Entwicklung des Behindertenbildes in der Kinder- und Jugendliteratur bis zur Gegenwart auf." (Autorenreferat)

[253-F] Fritz, Antje, Dipl.-Ing.; Steffen, Gabriele (Bearbeitung); Steffen, Gabriele (Leitung): Bericht über junge Menschen mit Behinderungen in Baden-Württemberg INHALT: Die besonderen Problemlagen junger Menschen mit Behinderungen sollen dargestellt werden. Kleinkinder und Kinder im Kindergartenalter mit Behinderungen; junge Menschen mit Behinderungen im Schulalter; junge Menschen mit Behinderungen in der Ausbildung und im Übergang zum Beruf; Kommunikations- und Mobilitätshilfen, Ausstattung mit technischen Hilfen, Nachteilsausgleiche; medizinische Rehabilitation und Behandlungen behinderter Kinder und Jugendlicher bei nicht behinderungsspezifischen Krankheiten; familiäre Situa-

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tion und Umfeld; Forschungsbedarf zur Verbesserung der Informationsgrundlagen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Literaturauswertung; Recherche und Auswertung vorhandener Statistiken; Experteninterviews mit Leistungsträgern, Verbänden, Einrichtungen, Diensten und Selbsthilfegruppen; biographische Interviews mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und ihren Angehörigen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN-GEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: Land BadenWürttemberg Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-62009360, e-mail: [email protected] )

[254-L] Goebel, Swantje: Gesellschaft braucht Behinderung: der behinderte menschliche Körper in Prozessen der sozialen Positionierung, (Edition S), Heidelberg: Winter 2002, 95 S., ISBN: 3-8253-8301-6 INHALT: "In der Auseinandersetzung Einzelner mit Körperbehinderung manifestiert sich eine 'Zivilisation der Gesellschaft' - so lautet die Quintessenz dieser soziologischen Untersuchung zu sozialen Reaktionen Nichtbehinderter auf Körperbehinderte. Körperbehinderung wurzelt zwar in der Funktionsbeeinträchtigung, meint im soziologischen Bedeutungszusammenhang jedoch mehr: Die Behinderung wird sichtbar in den sozialen Reaktionen, die immer auch Reaktionen innerhalb einer gesellschaftlichen Normen- und Wertestruktur sind. Für diese soziale Zuschreibung einer Rolle des Abweichenden wird auf gesellschaftstheoretischer Ebene ein erklärender Zugang gefunden - nicht zuletzt im Hinblick auf mögliche Auswirkungen gentechnologischer Entwicklungen." (Autorenreferat)

[255-F] Grüner, Beate (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Die Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern INHALT: Ziel: Erfassen des sprachlichen und emotionalen Entwicklungsstandes hörender Kinder hochgradig hörgeschädigter Eltern. Es werden Kinder im Alter von 3 Jahren bis Schuleintritt anhand verschiedener Sprachtests untersucht. Es soll herausgefunden werden, ob hörende Kinder hörgeschädigter Eltern aufgrund der elterlichen Hörschädigung und deren kommunikativen Einschränkungen im lautsprachlichen Bereich in ihrer Sprachentwicklung (aber auch Gesamtentwicklung) gefährdet sind. ZEITRAUM: 1997-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Es handelt sich um eine Erkundungsstudie, da der Forschungsstand zur Fragestellung widersprüchlich ist. So wird zum Teil berichtet, daß (normal-)hörende Kinder hochgradig hörgeschädigter Eltern Defizite in der Sprachentwicklung aufweisen, während andere Autoren eine normale Sprachentwicklung feststellen. Bei der Analyse wird darüber hinaus davon ausgegangen, daß Kinder am Sprachmodell älterer Personen lernen. Besteht über das Elternhaus hinaus intensive soziale Vernetzung, so ist nicht mit Defiziten in der Sprachentwicklung zu rechnen; während dann, wenn die Kinder kaum Kontakte über das Elternhaus hinaus haben, von Defiziten in der Sprachentwicklung auszugehen ist. Es wirkt also die Kontaktvielfalt

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des Kindes als Moderatorvariable. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sprachtests (Stichprobe: 80-150; hörende Kinder hörgeschädigter Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Grüner, B.: Zur Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern I-III. in: Sprache, Stimme, Gehör, 1997, 2, S. 64-79. +++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Zur Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern. Eine empirische Studie an Vierjährigen mit dem "Kindersprachtest für das Vorschulalter (KISTE)". in: L.O.G.O.S. interdisziplinär, 8, 2000, 2, S. 103-110.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Vyvin reci pocujucich deti, ktore maju sluchovo postihnutych rodicov (Prve vysledky empirickej stüdie stvorrocnych deti pomocou testu detskej reci pre deti predskolskeho veku). in: EFETA, X, 2000, 3, pp. 11-13 und EFETA, X, 2000, 4, pp. 13-14.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Die Lautbildungsfähigkeit hörender Kinder hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. Ergebnisse einer Untersuchung mit dem Lautbildungstest (LBT) durchgeführt an 71 Vorschulkindern. in: Kruse, E. (Hrsg.): Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, Bd. 8. Heidelberg: Median 2000.+++Grüner, B.; Leonhardt, A.: Die Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern. Ergebnisse einer Untersuchung mit dem Kindersprachtest für das Vorschulalter "KISTE" (28 Vierjährige und 19 Sechsjährige im Vergleich). in: Kruse, E. (Hrsg.): Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, Bd. 8. Heidelberg: Median 2000.+++Grüner, B.: Zur Familiensituation (normal-)hörender Kinder mit hörgeschädigten Eltern. in: Behindertenpädagogik, 143, 2000, 4, S. 260-264.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Hörende Kinder hörgeschädigter Eltern. Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zur Sprachentwicklung von hörenden Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. in: Hörgeschädigtenpädagogik, Jg. 55, 2001, 1, S. 28-34.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Hörstörungen bei Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. in: Pediatrics and related topics, Pädiatrie und Grenzgebiete, Vol. 40, 2001, No. 1-2, S. 6780.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Lautunterscheidungs- und Lautbildungsfähigkeit von hörenden (Vorschul-)Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. Eine Untersuchung anhand des Lautunterscheidungstests (LUT) und des Lautbildungstests (LBT) für Vorschulkinder. in: Sprache - Stimme - Gehör, Jg. 25, 2001, 3, S. 118-123. ART: Dissertation; Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 1997-09 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit FINANZIERER: Stiftung für Bildung und Behindertenförderung GmbH INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail: [email protected])

[256-L] Hagen, Jutta: Ansprüche an und von Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung in Tagesstätten: Aspekte der Begründung und Anwendung lebensweltorientierter pädagogischer Forschung, Marburg: Lebenshilfe-Verl. 2001, 264 S., ISBN: 3-88617-203-1 (Standort: FHB Düsseldorf(Dü62)-31-ORW126)

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INHALT: "In diesem Buch geht es um Menschen mit (sehr) schweren geistigen und mehrfachen Behinderungen, die nicht in WfB arbeiten können, gegebenenfalls nur stundenweise an Angeboten der Tagesförderung teilnehmen. Mit ihrer Dissertation liefert die Autorin einen wissenschaftlich-fachlichen Beleg dafür, dass es möglich ist, die Sichtweisen dieser Menschen zu ihrer Lebensperspektive zu ergründen auch bei denen, die nicht sprechen können. Jutta Hagen bleibt nicht beim Theoriebeleg stehen. An zehn Beispielen zeigt sie, wie lebensweltorientierte Forschung individuelle Perspektiven der Hilfeadressat(inn)en aufzeigen kann. Damit ist es möglich, Qualitätsmaßstäbe für eine verbesserte (pädagogische) Alltagspraxis zu gewinnen." (Autorenreferat)

[257-L] Hähner, Ulrich: Der Professionelle als Begleiter: eine neue Leitidee für Institutionen der Behindertenhilfe, in: SOS-Dialog : Fachmagazin des SOS-Kinderdorf e. V., Jg. 8/2002, S. 29-57 (Standort: http://www.sos-kinderdorf.de/spi/download/pdf/Heft2002/heft2002_6.pdf) INHALT: Die Forderung nach Selbstbestimmung hat innerhalb der Behindertenhilfe für erhebliche Diskussionen gesorgt. Sie rührt am Menschenbild, das Behinderung, insbesondere geistige Behinderung, als Defizit sieht, welches durch Pädagogik und zum Teil entmündigende Zuwendung ausgeglichen wird. Stellt einerseits die Leitidee der Selbstbestimmung diesen Zugang zu Menschen mit geistiger Behinderung in Frage, so wird sie andererseits von Seiten einiger Fachleute problematisiert: Die Kritik an "fürsorglicher Belagerung" dürfe nicht zu "wohlwollender Vernachlässigung" führen, denn dies ginge auf Kosten der Solidarität und der Fürsorge für den Schwächeren. Die Veränderungen, die mit dieser Leitidee verbunden sind, berühren nicht nur die Art und Weise der Professionalität von Fachkräften, sondern führen zwangsläufig auch zu der Frage, ob bisherige Organisationsformen und -strukturen stationärer Betreuung angemessen sind, um die Umsetzung der Leitidee solidarisch, fürsorglich und fachlich professionell zu leisten. Es gilt, ein der Leitidee angepasstes, differenziertes System zu entwickeln, das dem Prinzip der Selbstbestimmung und dem Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit und Unterstützung entspricht. (ICI2)

[258-L] Häßler, F.; Bohne, S.; Buchmann, J.: Kinder- und jugendpsychiatrische Aspekte der Begutachtung von Kindern mit Lernstörungen oder geistiger Behinderung, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, GesundheitsSystem-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 11, S. 677-682 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von dem Bemühen des Gesetzgebers, das Behindertenrecht zu vereinheitlichen und die Zugangswege zu den entsprechenden Hilfen zu vereinfachen, werden aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht exemplarisch Begutachtungsschritte vorgestellt. Dem Prinzip der Zweigliedrigkeit (Diagnose und daraus resultierende vorhandene oder drohende Behinderung) zur Anspruchsbegründung verpflichtet, werden ätiologische Modelle, diagnostische, einschließlich entwicklungspsychologische und therapeutische Vorgehensweisen bei "Lernstörungen" zugrunde liegenden psychiatrischen Störungsbildern, wie hyperkinetischen Störungen, tiefgreifenden Entwicklungsstörungen, umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten und bei Intelligenzminderung, beschrieben, da bei deren Vorliegen

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die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt bzw. gefährdet ist. Aus den Ausführungen ist unschwer erkennbar, dass die Kinderund Jugendneuropsychiatrie bei gutachterlichen Fragestellungen hinsichtlich Frühförderung, Ermittlung sonderpädagogischen Förderbedarfes und Hilfeplanerstellungen nicht nur Fachkompetenz einzubringen hat, sondern generell hinzugezogen werden sollte." (Autorenreferat)

[259-L] Hofmann, Christiane: Selbstkonzept und geistige Behinderung: zum Stand der Forschung, in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 52/2001, H. 8, S. 317-326 (Standort: UuStB Köln(38)-XB59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Erforschung des Selbstkonzepts bei Personen mit geistiger Behinderung geht von der in der Regel ungeprüften Hypothese des negativen Selbstkonzeptes bei diesem Personenkreis aus, das als ein globales Selbstkonzept ähnlich dem von Kindern konzeptualisiert wird. Zu den beiden Aspekten negatives und globales Selbstkonzept werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und Desiderata aufgezeigt. Eine differenzierte Konzeptualisierung des Selbstkonzeptes, eine Flexibilisierung der Methoden und eine konsequente Berücksichtigung der Perspektive der Betroffenen kann zu Ergebnissen beitragen, die den vielfältigen Selbstkonzepten und Problemen dieser Personengruppe gerechter werden." (Autorenreferat)

[260-F] Jeschke, Karin, Dipl.-Psych.; Klein, Susanne, Dipl.-Päd.; Martinsohn-Schittkowski, Wiebke, Dr.med.; Thomas, Helgard, Dipl.-Psych.; Wawrok, Silke, Dipl.-Psych.; Wölkerling, Udo, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fegert, Jörg M., Prof.Dr.med.; Lehmkuhl, Ulrike, Prof.Dr.med. (Leitung): Umgang mit sexueller Selbstbestimmung und sexualisierter Gewalt in Wohneinrichtungen für junge Menschen mit geistiger Behinderung INHALT: Entwicklung von Materialien zum Umgang mit sexueller Selbstbestimmung und sexualisierter Gewalt; Entwicklung eines speziellen therapeutischen Angebotes. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Rostock METHODE: Qualitative Sozialforschung; Grounded Theory; Globalanalysen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Globalauswertung; Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion (BewohnerInnen und MitarbeiterInnen von Einrichtungen Einzelfall-Sampling). Qualitatives Interview (BewohnerInnen von Einrichtungen, BetreuerInnen, LeiterInnen, TherapeutInnen, ExpertInnen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fegert, J.M.; Müller, C.: Sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung. Sexualpädagogische Konzepte und präventive Ansätze. Eine kommentierte Bibliographie/ Mediographie. Bonn: Mebes & Noack 2001.+++Fegert, J.M.: Veränderung durch Forschung - die multiplen Aufträge und Ziele eines Praxisforschungsmodellprojekts zur Thematik der sexuellen Selbstbestimmung und sexuellen Gewalt in Institutionen für Menschen mit geistiger Behinderung. Themenheft der 'Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie', 2002, H. 8, S. 626-635.+++Jeschke, K.; Thomas, H.; Klein, S.; Martinsohn-Schittkowski, W.; Sühlfleisch, U.; Wawrok, S.; Wölkerling, U.; Ziegenhain, U.; Lehmkuhl, U.; Fegert, J. M.: Sexueller Missbrauch aus subjektiver Sicht von Menschen mit geistiger Behinderung, die in Wohneinrichtungen leben. in: Lehmkuhl, U.

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(Hrsg.): Seelische Krankheit im Kindes- und Jugendalter - Wege zur Heilung. 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Berlin, 03.-06. April 2002. Abstracts. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2002, S. 172.+++Klein, S.; Jeschke, K.; Martinsohn-Schittkowski, W.; Sühlfleisch, U.; Thomas, H.; Wawrok, S.; Wölkerling, U.; Ziegenhain, U.; Völger, M.; Lehmkuhl, U.; Fegert, J.M.: Gruppendiskussionen mit jugendlichen Frauen und Männern mit geistiger Behinderung im Spannungsfeld von sexueller Selbstbestimmung und sexualisierter Gewalt. in: ebd., S. 175.+++Dies.: Erfahrungen mit sexueller Selbstbestimmung und sexualisierter Gewalt in Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung aus der Sicht von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. in: ebd., S. 202.+++Klein, S.; Wawrok, S.: This is not your home, sweet home! in: Fegert, J.M.; Müller, C. (Hrsg.): Sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung - sexualpädagogische Konzepte und präventive Ansätze. Eine kommentierte Bibliographie. Bonn: Mebes & Noack 2001, S. 78-88.+++Martinsohn-Schittkowski, W.; Nickel, B.: Sexueller Mißbrauch und sexuelle Selbstbestimmung in Heimen. in: impu!se Newsletter zur Gesundheitsförderung, 2001, H. 32, S. 4-5.+++Martinsohn-Schittkowski, W.: Warum macht sie so was mit, wenn es ihr doch weh tut? in: Prävention - Zeitschrift des Bundesvereins zur Prävention von sexuellem Mißbrauch, Jg. 5, 2002, H. 3, S. 610.+++Sühlfleisch, U.; Thomas, H.: Vergessene Liebe - der Stand der fachlichen Diskussion von Sexualität, sexueller Selbstbestimmung und sexueller Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland. in: Fegert, J.M.; Müller, C. (Hrsg.): Sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung - sexualpädagogische Konzepte und präventive Ansätze. Eine kommentierte Bibliographie. Bonn: Mebes & Noack 2001, S. 10-14.+++Thomas, H.; Wawrok, S.; Klein, S.; Jeschke, K.; Martinsohn-Schittkowski, W.; Wölkerling, U.; Ziegenhain, U.; Völger, M.; Fegert, J.M.; Lehmkuhl, U.: Umgang mit sexueller Selbstbestimmung und sexueller Gewalt in Wohneinrichtungen für junge Menschen mit geistiger Behinderung. Bericht aus einem laufenden Bundesmodellprojekt. Themenheft der 'Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie', 2002, H. 8, S. 636-652.+++Wawrok, S.; Klein, S.: Die netten Damen wollen beweisen, dass es Sex auch im Heim gibt und dass das okay ist. Erste Ergebnisse aus einem Modellprojekt zum Umgang mit Selbstbestimmung, Sexualität und sexueller Gewalt in Wohneinrichtungen für junge Menschen mit geistiger Behinderung. in: FORUM für Sexualaufklärung und Familienplanung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2001, 2/3, S. 25-30. ARBEITSPAPIERE: Modellprojekt "Umgang mit sexueller Selbstbestimmung und sexualisierter Gewalt in Wohneinrichtungen für junge Menschen mit geistiger Behinderung". Zwischenbericht 2000, ca. 20 S. ART: gefördert BEGINN: 1999-12 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dienstsitz Bonn INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Virchow-Klinikum, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin); Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Ulm Abt. Kinder- und Jugendpsychiatrie - Psychotherapie (Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm) KONTAKT: Klein, Susanne (e-mail: [email protected], Tel. 030-450566-587); Wawrok, Silke (e-mail: [email protected], Tel. -737); Jeschke, Karin (e-mail: [email protected], Tel. -597)

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[261-L] Klein, Caroline: Die Gleichstellung behinderter Menschen in der Schweiz, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 10/11, S. 422-428 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Behinderte Menschen und deren Organisationen haben 1998 in der Schweiz eine Volksinitiative eingereicht, welche eine Ergänzung des bestehenden verfassungsrechtlichen Diskriminierungsverbots verlangt. Diese Volksinitiative hat Regierung und Parlament dazu veranlasst, ein Bundesgesetz über die Gleichstellung behinderter Menschen zu erarbeiten, welches als (indirekter) Gegenvorschlag zu dieser Initiative gelten soll. Trotz der Verankerung wichtiger Bestimmungen kann zum jetzigen Zeitpunkt des Gesetzgebungsverfahrens bezweifelt werden, dass das vorgeschlagene Bundesgesetz tatsächlich die Gleichstellung behinderter Menschen fördern wird." (Autorenreferat)

[262-F] Klinckert, Hans-Jürgen; Frank, Guido; Fritz, Armin; Rummel, Anke; Thiere, Christiane; Ammon, Barbara; Kraneburg, Stefan; Stumpf, Eva; Vogt-End, Gertraud; Ebert, Harald, Dr. (Bearbeitung); Breitenbach, Erwin, Dr.; Fersen, Lorenzo von, Dr. (Leitung): Delphin-Therapie INHALT: Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes sind die vorliegenden wissenschaftlichen Studien über die Delphintherapie sowie die sich in den letzten Jahren häufenden Berichte von Eltern behinderter Kinder über ihre positiven Erfahrungen mit der Delphintherapie in Florida und Eilat (Israel). Die Analyse der vorliegenden Informationen legt nahe, daß die Delphintherapie in besonderer Weise hilfreich und wirksam ist bei hochgradig kontaktgestörte Kinder. Solche Kinder werden deshalb als Zielgruppe für dieses Projekt ausgewählt. Ziel des Forschungsprojektes ist einerseits die Entwicklung eines Therapiekonzeptes unter den besonderen Bedingungen eines Delphinariums sowie andererseits die Beschreibung der Veränderungen im Verhalten kontaktgestörter Kinder, die im Zusammenhang mit dieser Therapie zu beobachten sind. Das Forschungsprojekt "Delphintherapie" ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem der Tiergarten Nürnberg und die Universität Würzburg (Lehrstuhl Sonderpädagogik 01 und Geistigbehindertenpädagogik) beteiligt sind. Betreut wird das Projekt von Harald Ebert (Förderzentrum Karlstadt-Gemünden), Dr. Peter Mühling (Tiergarten Nürnberg), Prof.Dr. Walter Straßmeier (Universität München, Geistigbehindertenpädagogik) und Prof.Dr. Monika Vernooij (Universität Würzburg, Lehrstuhl Sonderpädagogik 01). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Handlungsforschung; empirische Sozialforschung. Forschungshypothesen und Forschungsmethoden: Die Analyse der uns vorliegenden Informationen zur Delphintherapie (Forschungsberichte, Filmberichte, eigene Erfahrungen aus Praktika in Florida und Eilat) führt zu folgenden Annahmen über die Wirkfaktoren der Delphintherapie: Es ist zu vermuten, daß der Begegnung mit dem Delphin irn Rahmen der Therapie von schweren Kontaktstörungen eine Art "Eisbrecherfunktion" zukommt, die bereits Veränderungen im Sozialkontakt mit sich bringt und für eine weitere therapeutische Arbeit den Boden bereitet. Diese Veränderungsprozesse im Sozialverhalten der behinderten Kinder werden unterstützt und begünstigt durch einen die Therapie begleitenden Familienurlaub, der zu Erholung, Entspannung und Entlastung der gesamten Familie führt. Forschungshypothesen: 1. Im Verlauf der Therapie lassen die behinderten Kinder einen immer intensiveren Kontakt zum Delphin zu. Ziel ist dabei der direkte Körperkontakt mit dem Delphin im Wasser. 2. Durch die Therapie verändert

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sich das sozial-emotionale Verhalten der Kinder dahingehend, daß sie ausgeglichener, kontrollierter, belastungsfähiger, kontaktfreudiger, aufgeschlossener und selbstbewußter werden. 3. Die Veränderungen im sozial-emotionalen Verhalten zeigen sich in einer verbesserten Gruppenfähigkeit (Kooperation, Einhalten von Regeln, Rücksichtnehmen auf andere, Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz) und einem veränderten Lern- und Arbeitsverhalten (gesteigerte Eigenaktivität, Selbständigkeit und Konzentrationsfähigkeit). Forschungsmethoden: Hypothese 1 wird durch Verhaltensbeobachtung überprüft. Alle Therapiesitzungen werden per Video mitgeschnitten und die Videoaufzeichnungen anschließend nach bestimmten Beobachtungskategorien, die das Kontaktverhalten systematisch erfassen, ausgewertet. Um die Therapie individuell gestalten zu können, erheben die Therapeuten vor Therapiebeginn mit den Eltern eine umfassende Anamnese (bisheriger Entwicklungsverlauf, abgeschlossene oder laufende Therapien; vorliegende medizinische und psychologische Befunde; körperliche und psychische Besonderheiten, die aus Elternsicht bei der Durchführung der Therapie zu berücksichtigen sind). Zur Überprüfung von Hypothesen 2 und 3 wird vier Wochen vor und vier Wochen nach der Therapie eine diagnostische Untersuchung durchgeführt. Diese setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: a) Leitfadeninterview mit den Eltern: Gefragt wird nach den kommunikativen Fähigkeiten, nach dem Lern- und Spielverhalten, nach dem Grad der Selbständigkeit und nach der Position und Rolle im Familiensystem. b) Schätzskala zum sozial-emotionalen Verhalten, die Eltern und Lehrern vorgelegt wird: Im Sinne eines semantischen Differentials werden gegensätzliche Eigenschaften (zielstrebig - planlos, selbstbewußt - unsicher, ...) angeboten, deren Ausprägungsgrad auf einer Skala von -3 bis +3 einzuschätzen ist. c) Zwei Fragebögen zur Erfassung des sozialemotionalen Verhaltens sowie des Lern- und Arbeitsverhaltens werden von den jeweiligen Lehrkräften ausgefüllt. Fragen wie zum Beispiel "Wagt sich an neue, unbekannte Aufgaben heran" oder "Hält sich an Vereinbarungen mit der Lehrkraft" können auf einer vierstufigen Skala (ja - eher ja - eher nein - nein) durch Ankreuzen beantwortet werden. d) Testpsychologische Untersuchung, soweit es aufgrund der vorliegenden Behinderung möglich ist mit der Kaufmann-Assessment Battery for Children (K-ABC). Handlungsforschung, empirische Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 50; behinderte Kinder). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Eltern). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 50; Lehrkräfte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Breitenbach, Erwin; Hofman, Prisca: Die Delphintherapie - ein neuer Therapieansatz für Kinder mit Behinderungen? 8 S.+++Forschungsprojekt Delfintherapie (S. http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/index2.htm ). ART: gefördert BEGINN: 1999-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 01 Lernbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97047 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Breitenbach, Erwin (Dr. Tel. 0931-888-4832, e-mail: [email protected]); Fersen, Lorenzo v. (Dr. e-mail: [email protected])

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[263-L] Lesky, Jürgen: Bedürfnisse von Querschnittgelähmten im Rahmen der psychologischen Betreuung zur Zeit der Erstrehabilitation: eine retrospektive Befragung, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 2, S. 76-86 INHALT: "In der Studie wird zu klären versucht, wie Querschnittgelähmte ihre Bedürfnisse im Zusammenhang mit der psychologischen Betreuung und ihre Belastungssituation während der Erstrehabilitation einschätzen. Betrachtungsgegenstand sind Aspekte der psychologischen Tätigkeit, des sozialen Kontextes, der Sexualität, der Ausscheidungsfunktionen, der Schmerzsituation sowie der Behinderungsbewältigung. Von 71 postalisch kontaktierten Querschnittgelähmten liegen Angaben vor, die generelle Bedarfslagen ebenso wie gruppenweise unterschiedliche Sollzustände aufzeigen. Gruppierungsvariablen sind u.a. Alter, Geschlecht, Lähmungshöhe und -grad. Eine individuell angepasste Berücksichtigung der Ergebnisse in der klinisch-psychologischen Arbeit erscheint gleichermaßen möglich wie ratsam und erfüllt die oft gestellte Forderung nach präventiven Maßnahmen." (Autorenreferat)

[264-F] Lindner, Brigitte (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung): Schulische Integration Hörgeschädigter. Warum wechseln integriert beschulte Schüler in die Sondereinrichtungen? INHALT: Erfassen von Gründen, Ursachen und Motiven für einen Wechsel in die Sondereinrichtungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Fragebogen; Interview DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30-40; Eltern, Schüler, Lehrer; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 80; Schüler; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5116, e-mail: [email protected])

[265-F] Ludwig, Kirsten; Siebeck, Astrid (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Evaluation der pädagogischen Arbeit in den Frühförderstellen für hörgeschädigte Kinder in Bayern INHALT: Beschreibung der gestaltbaren Handlungsabläufe (Frühförderung als interdisziplinäre Aufgabe und Förderteams) und der notwendigen Organisationsabläufe (Struktur- und Prozessqualität); Ergebnisqualität: das Angebot der Frühförderstellen aus Sicht der betroffenen Eltern (Zufriedenheit, Wünsche, Kritik). ZEITRAUM: 1999-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Methodentriangulation: standardisierte Fragebögen, qualitative Leitfadeninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; Frühförderer, Kind, Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview

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(Stichprobe: 60; Frühförderer, Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500; Frühförderer, Eltern; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2000-09 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterinnen (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected], [email protected])

[266-F] Mair, Helmut, Prof.Dr.phil. (Leitung): Behinderte im Übergang von der Erwerbstätätigkeit in den Ruhestand - Unterstützungsbedarfe und -möglichkeiten INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Hollander, J.; Mair, H.; Rommswinkel, P.: Unterstützung beim Übergang in den Ruhestand bei Menschen mit Behinderungen im Rahmen eines CaseManagement-Prozesses (in Vorbereitung). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte NRW FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Weiterbildung und Empirische Pädagogik Abt. Sozialpädagogik (Georgskommende 33, 48143 Münster) KONTAKT: Institution (Tel. 0251-83-24256 od. -24243, Fax: 0251-83-21194, e-mail: [email protected])

[267-L] Misensky, Wolfgang: Strukturelle Voraussetzungen für behinderte Menschen in Österreich, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 10/11, S. 417-422 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ich darf Sie für ein paar Seiten in Richtung Süden entführen und Ihnen einen kurzen Blick zum kleinen Nachbarn Österreich gestalten. Ich will versuchen, Ihnen einen Eindruck über den Stand von Rehabilitation und Anteilhabe behinderter Menschen aus verschiedenen Betrachtungswinkeln zu geben. Ausgewählt wurden die Felder Politik, Verwaltung, NonGovernmental-Organization (NGO) und die Betroffenenvertretung. Durch den föderalen Aufbau Österreichs - es gibt neun Landesbehindertengesetze sind allgemein gültige Aussagen allerdings nur beschränkt möglich." (Autorenreferat)

[268-F] Neder von der Goltz, Anna (Bearbeitung); Adam, Heidemarie, Prof.Dr. (Leitung): Erziehungswirklichkeit und Schulalltag bei Jugendlichen mit begrenzter Lebenserwartung

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INHALT: An Schulen für Körperbehinderte gibt es viele Schülerinnen und Schüler, deren körperlicher Zustand ständig schlechter wird und die sehr früh sterben. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird untersucht, welche didaktischen Konsequenzen sich für Lehrerinnen und Lehrer aus dieser belastenden Situation ergeben. VERÖFFENTLICHUNGEN: Neder-von der Goltz, Anna: Jugendliche mit begrenzter Lebenserwartung. Erziehungswirklichkeit und Schulalltag zwischen Diagnose und Tod. Bad Heilbrunn: Klinkhard 2001. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[269-F] Nußbeck, Susanne, PD Dr.; Schneider, Karin, Dipl.-Heilpäd.; Schauenburg, Gaby, Dipl.Heilpäd. (Bearbeitung): Erfahrungswelten behinderter Menschen und Konsequenzen für die eigene Lebensgestaltung INHALT: In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie behinderte Menschen die Interaktionen mit nichtbehinderten Menschen erleben. In diesem Zusammenhang soll erfaßt werden, welche Auswirkung die Einstellung und das Verhalten nicht-behinderter Interaktionspartner auf die Ausbildung des Selbstkonzeptes behinderter Menschen haben. Das Projekt richtet sich an Menschen mit einer körperlichen Behinderung im Alter zwischen 20-65 Jahren. Das soziale Netzwerk bildet eine Grundlage für die Ausbildung eines tragfähigen Selbstkonzeptes, daher sollen die verfügbaren sozialen Unterstützungen in der Untersuchung berücksichtigt werden. Die Erarbeitung von Bedingungsfaktoren für die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes dient als Basis zur Weiterentwicklung curricularer Aspekte in der Ausbildung pädagogischer bzw. pflegerischer Fachkräfte aus dem Bereich der Behindertenhilfe. Im Einzelnen bedeutet dies: 1. Veränderung der Situation Betroffener: Interaktionen im sozialen Umfeld ziehen Konsequenzen für die soziale Erfahrungswelt nach sich. Vielfältige und widersprüchliche Erfahrungswelten behinderter Menschen haben Auswirkungen auf die Selbstkonzept- und Identitätsentwicklung und haben damit Einfluß auf die individuelle Lebensplanung und -gestaltung. Für den Betroffenen ergeben sich direkte wie indirekte Konsequenzen vor allem unter dem Aspekt der Selbstbestimmung und in der Folge für die gesellschaftliche Integration. 2. Konsequenzen für das Rehabilitationssystem und Ausbildungsinhalte: Entscheidende Hinweise für die Umsetzung rehabilitativer Zielsetzungen und pädagogischer wie psychologischer Konsequenzen werden erarbeitet und liefern damit Aussagen über die Effektivität von Rehabilitationsmaßnahmen. Mitarbeiter des Rehabilitationsbereiches bilden einen Bestandteil des sozialen Netzwerkes Betroffener, so daß Ausbildungsinhalte im heil-, sonderpädagogischen und pflegerischen Bereich nach den Ergebnissen verändert werden können und zu einer intensiven Verzahnung von Theorie und Praxis führen werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.uni-koeln.de/hp-fak/index.html?/hp-fak/psychologie/ag-weinwurmkrause/informationen/forschung.html . ART: gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: GEW Stiftung Köln INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)

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KONTAKT: Nußbeck, Susanne (Dr. Tel. 0221-470-5503, e-mail: [email protected])

[270-F] Papke, Birgit, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Kron, Maria, Prof.Dr. (Leitung): Förderung von Kindern mit Behinderung im Alter von drei Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht. Eine Untersuchung der Wirksamkeit unterschiedlicher Formen der Eingliederungshilfe in Westfalen-Lippe INHALT: Im Zuständigkeitsbereich des Landschaftsverband Westfalen-Lippe werden 3-6 jährige Kinder mit einem Anspruch auf Eingliederungshilfe in verschiedenen Einrichtungsformen betreut und gefördert (heilpädagogische Tageseinrichtungen, additive Einrichtungen, Schwerpunkteinrichtungen, Tageseinrichtungen mit wohnortnaher Einzelintegration). Die Leistungen dieser verschiedenen Betreuungsformen sollen evaluiert werden, insbesondere die Förderund Betreuungsqualität im Verhältnis zu den unterschiedlichen Zielsetzungen der Einrichtungstypen sowie im Verhältnis zu den Ressourcen. Evaluiert werden sollen im Einzelnen: a) die Fördereffekte, gemessen an den Zielsetzungen der unterschiedlichen Konzepte; b) die Chancen sozialer Integration außerhalb der Einrichtungen; c) der Einbezug von Therapieangeboten in die Förderkonzepte- die Zusammenarbeit mit anderen Fachdiensten; d) Effekte der unterschiedlichen Formen der Eingliederungshilfe beim Übergang in den schulischen Bereich (Regel- und Sonderschule); e) die Entsprechung vorhandener Betreuungsformen mit Elternwünschen. Ziel ist es, die Erziehung und Förderung von Kindern mit Behinderung für alle Beteiligten transparenter zu machen. Die Ergebnisse können für Einrichtungen und Träger eine Orientierungshilfe sein, wirkungsvolle und bedarfsgerechte Elemente der Betreuung zu einem einrichtungsspezifischen Profil zu konzipieren bzw. Bestehendes gezielter weiter zu entwickeln. Planungen auf Einrichtungsebene wie auf regionaler Ebene können vor dem Hintergrund einer breiten Evaluation der verschiedenen Betreuungsformen fachlich besser abgesichert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westfalen-Lippe METHODE: Kombinierte qualitative und quantitative Evaluationsforschung; quantitative flächendeckende einrichtungsbezogene Erhebung im Untersuchungsgebiet; qualitative einrichtungsbezogene Erhebung (Tiefeninterviews, Gruppeninterviews) in ausgewählten Regionen; kombinierte quantitative und qualitative kindbezogene Befragung zum Übergang in die Schule und zu ersten Schulerfahrungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 1.500; Einrichtungen/ Kindertagesstätten die -auch- Kinder mit Behinderung betreuen in Westfalen-Lippe; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Einrichtungsleitungen, Trägervertretungen von Kindertagesstätten, die -auch- Kinder mit Behinderung betreuen in noch auszuwählenden Regionen in Westfalen-Lippe). Gruppendiskussion (Erzieher/innen in Kindertagesstätten, die auch- Kinder mit Behinderung betreuen sowie Eltern, deren behinderte oder nicht behinderte Kinder diese Einrichtungen besuchen -Regionen sind noch auszuwählen-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Landesjugendamt FINANZIERER: Auftraggeber; westfälische Schulen INSTITUTION: Universität Siegen, Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste -ZPE(Adolf-Reichwein-Str. 2, 57068 Siegen); Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Heil- und Sonderpädagogik Prof.Dr. Kron (Adolf-Reichwein-Str. 2, 57068 Siegen)

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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0271-740-3493, e-mail: [email protected])

[271-F] Prangenberg, Magnus (Bearbeitung); Pixa-Kettner, Ursula, Prof.Dr. (Betreuung): Untersuchung zur Lebenssituation von Kindern, deren Eltern (oder ein Elternteil) als geistig behindert gelten INHALT: Anschlussarbeit an das Forschungsprojekt "Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung". Ziel: die (subjektive) Situation von jugendlichen bis erwachsenen Kindern geistig beeinträchtigter Eltern(teile) zu dokumentieren, sowie den Stand der internationalen Fachliteratur darzustellen. Ergebnis: große Variationsbreite der biographischen Konstellationen und der subjektiven Reaktion darauf; häufig fehlende professionelle Unterstützungsangebote. ZEITRAUM: ca. 1960-1995 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: 1. internationale Literaturrecherche und -aufarbeitung; 2. leitfadenorientierte Interviews mit qualitativer Auswertung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: N=15; Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Kinder geistig behinderter Eltern-teile- sind; Auswahlverfahren: alle, zu denen Kontakt hergestellt werden konnte und die zu einem Interview bereit waren). Literaturanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 1997-06 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Studiengang Behindertenpädagogik (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0421-218-2774, e-mail: [email protected])

[272-L] Rösner, Hans-Uwe: Jenseits normalisierender Anerkennung: Reflexionen zum Verhältnis von Macht und Behindertsein, (Campus Forschung, Bd. 842), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2002, 441 S., ISBN: 3593-37024-7 INHALT: "Die Beziehungen zu Menschen mit Behinderungen können sich nicht auf deren juristische und ökonomische Gleichstellung beschränken, sondern bedürfen auch sozialer Wertschätzung und Solidarität. In Anlehnung an Levinas und Foucault entwirft Hans-Uwe Römer eine Ethik, innerhalb derer der andere Mensch nicht der Idee vom wahren so genannten normalen Menschen unterworfen wird, sondern als Nächster immer auch unvordenklich Anderer bleibt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil I. Behindertsein und moralische Verpflichtung: Vorüberlegungen zum Begriff 'Anerkennung' (33-50); Das Dispositiv sozialstaatlicher Anerkennung (51-71); Der Kampf um Anerkennung als Rechtsperson (72-85); Die Entsorgung des Anderen (Norbert Hoerster) (86-98); Versuchungen in der Heilpädagogik (Riccardo Bonfranchi) (99-117); Der Gehalt moderner Anerkennungstheorien (118-134); Wege einer anderen Gerechtigkeit (135-156); Die Aneignung des Anderen in der Heilpädagogik (Michael Schwager) (157-173); Fremderfahrung und Intersubjektivität (174-195); Die Nähe des Anderen als Aufruf zur Verantwortung (Karlheinz Kleinbach) (196-211); Teil II. Behindertsein und Normalisierung: Vorüberlegungen zum Begriff 'Normalisierung' (215-232); Die medizinisch-pädagogische Konstruktion von Behindertsein (233-251); Der Ursprungsmythos der Heilpädagogik (252-260); Der infame Körper des Behinderten (261-276); Die arme Seele des Behinderten (277-284); Die Zwangsordnung des Behindertseins (285-300); Die Beseelung

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des Anderen (301-309); Zwischen Erregung und Auflösung (310-326); Zur Kritik der politischen Medizin (327-352); Strategien des Selbstmanagements (353-379); Selbstgestaltung als Freiheitspraxis (Michel Foucault) (380-397); Schluss: Aussicht auf Anerkennung (398-411).

[273-L] Sarimski, Klaus: Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung, (Klinische Kinderpsychologie, Bd. 4), Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2001, 175 S., ISBN: 3-8017-1308-3 (Standort: UB Bonn(5)-2002-800) INHALT: "Soziale Integration und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung hängen in hohem Maße von ihren adaptiven, sozialen und kommunikativen Fähigkeiten ab sowie dem Verständnis der Eltern und Pädagogen für ihre spezifischen Bedürfnisse. In diesem Buch wird die Entwicklung dieser Fähigkeiten beschrieben als Wechselwirkung zwischen biologisch-genetischer Disposition des Kindes, seinen spezifischen Verarbeitungsproblemen und Motivationen, seiner Vulnerabilität für Überforderung sowie der Anpassung der Umwelt an seine besonderen Bedürfnisse. Weiterhin werden Bedingungen für die Entstehung problematischer Verhaltensweisen analysiert und daraus Strategien für die psychologische Beratung und Intervention erarbeitet, die dazu beitragen können, Partizipation und Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung zu fördern. Dieses Konzept wird ergänzt durch einen Überblick über die Ursachen geistiger Behinderung sowie medizinische und psychologische Untersuchungsverfahren, die sich bei Kindern mit leichter und schwerer Behinderung bewährt haben. Schließlich bietet das Buch eine Darstellung der psychologischen Hilfen, die Eltern und Geschwister bei der Anpassung an ihre besondere Lebenssituation unterstützen können." (Autorenreferat)

[274-L] Schabmann, Alfred: Repräsentationen und Einstellungen zu Menschen mit einer geistigen Behinderung bei Schülern Höherbildender Schulen, in: Sonderpädagogik : Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft, Jg. 31/2001, H. 2, S. 63-73 (Standort: DZI Berlin(B249)-2625) INHALT: "An einer Stichprobe von N=678 Schülern der Sekundarstufe aus Allgemein Höher Bildenden Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wurden mittels des Verfahrens des Assoziationsgeflechts nach DeRosa (1993) Repräsentationen zu Menschen mit einer geistigen Behinderung sowie mittels einer deutschen Version des Mental Retardation Attitude Inventory-R (MRAI) Einstellungen gegenüber dieser Personengruppen erhoben. Es zeigt sich, daß Repräsentationen ein über Gruppen mit unterschiedlicher Vorerfahrung über geistige Behinderung und persönlichen Kontakt zu Personen mit einer geistigen Behinderung relativ stabiles soziales Konstrukt darstellen. Deutliche Geschlechtsunterschiede finden sich nicht hinsichtlich inhaltlicher Merkmale der genannten Assoziationen, wohl aber hinsichtlich ihrer subjektiven emotionalen Bewertung. Vor allem spontan zu Beginn geäußerte Assoziationen korrelieren in ihrer emotionalen Wertung deutlich mit Einstellungen im Sinne des MRAI, schwächer ausgeprägt ist der Zusammenhang zwischen inhaltlichen Aspekten und Einstellungen." (Autorenreferat)

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[275-F] Schmidtova, Margitta, Dr.; Lindner, Brigitte (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil.; Lechta, Viktor, Prof.Dr. (Leitung): Historische Entwicklung des Hör- und Sprachgeschädigtenwesens der Bundesrepublik Deutschland und der Slowakischen Republik im europäischen Kontext INHALT: Aufarbeitung und Vergleich der historischen Entwicklung des Hörgeschädigten- und Sprachgeschädigtenwesens beider Länder; Schlussfolgerungen für die aktuelle Weiterentwicklung. ZEITRAUM: 1750 bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland (vorzugsweise Bayern) und Slowakei METHODE: Analyse qualitativen Materials DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Auswertung von Archivmaterial; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Experten). VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Lindner, B.; Lechta, V.; Schmidtova, M.: Nemecka a slovenska logopedia a surdopedia: vychodiska, paralely, trendy. in: efeta (ISSN 1335-1397), XII, 2002, 3, pp. 2-4.+++Dies.: Deutsch-slowakische Forschungsaktivitäten in der Sonderpädagogik. in: Die neue Sonderschule, 47, 2002, 5, S. 394-395. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail: [email protected])

[276-F] Schneider, Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung): Aspekte zur Lebenssituation von Menschen mit Formen geistiger Beeinträchtigung in der DDR und in den neuen Bundesländern - wider sozialpolitische Legendenbildung INHALT: Im Vordergrund dieses Forschungsvorhabens stehen die Segmente Vorschulerziehung, Tagesförderungseinrichtungen/ Schule und Beruf. Ziel dieser Untersuchung ist es, die westdeutsche Kritik sozialpolitischer Verhältnisse zu hinterfragen und die "Weiterentwicklung" seit 1990 in diesem Bereich kritisch zu analysieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, neue Bundesländer METHODE: Aus vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen der DDR und mit Hilfe von Interviews/ Praxisbesuchen (Werkverträge) sollen FachkollegInnen befragt werden, die in Institutionen/ Betrieben mit der Betreuung von geistig Beeinträchtigten vor und nach der Wende beschäftigt waren. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-99245-404)

[277-F] Schüll, Peter, Dipl.-Theol.; Cappai, Gabriele, Dr. (Bearbeitung); Zingerle, Arnold, Prof.Dr. (Leitung): Behindert(es) Leben in Bayreuth

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INHALT: Mit Hilfe einer Reihe qualitativer und quantitativer Verfahren wird die Lebenswirklichkeit von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsarten in Bayreuth (und der näheren Umgebung) erfaßt. Die Untersuchung bezieht sich auf möglichst viele Lebensbereiche (Wohnen, Alltagsbewältigung, soziales Umfeld, Freizeit und Kultur, medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgung, Mobilität, Bildung und Ausbildung, Arbeit und Beruf, etc.). Dazu werden Gruppendiskussionen mit verschiedenen Behindertengruppen, Leitfadeninterviews mit "Experten" der Behindertenhilfe und Ortsbesichtigungen ebenso durchgeführt wie quantitative Befragungen von ortsansässigen Wohlfahrtsverbänden, Trägern der Behindertenarbeit, Behindertenvereinen, Selbsthilfegruppen, Kirchen, Schulen, Ärzten, Apotheken, Therapeuten usw. zu deren Arbeit bzw. Umgang mit behinderten Menschen. Kern der Erhebungen stellt eine schriftliche Befragung behinderter Personen in der Stadt und im Landkreis Bayreuth dar, die als repräsentativ für den Befragungsraum gelten kann. Die Erhebungen dienen als Grundlage für die Erstellung eines "Behindertenplanes der Stadt Bayreuth", in dem die bestehenden Lebensverhältnisse und Angebote für behinderte Menschen einer kritischen Wertung unterzogen und Maßnahmen für die Verbesserung oder Ergänzung der bestehenden Behindertenhilfe und -arbeit in Bayreuth empfohlen werden sollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt und Landkreis Bayreuth METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 7). Einzelinterview. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 360; Auswahlverfahren: Zufall). Ortsbesichtigungen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schüll, P.; Cappai, G.; Zingerle, A.: Ergebnisse der Untersuchungen zum Behindertenplan der Stadt Bayreuth. in: Stadt Bayreuth (Hrsg.): Behindertenplan. Bayreuth 2002, S. 60-159. S. http://www.bayreuth.de/upload/5460424825_634.pdf . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-05 ENDE: 2002-01 AUFTRAGGEBER: Stadt Bayreuth FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 05 Kulturwissenschaften, Facheinheit Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (95440 Bayreuth) KONTAKT: Institution (Tel. 0921-55-4196 od. -4206, Fax: 0921-55-4197, e-mail: [email protected])

[278-F] Thalheim, Stephan (Bearbeitung); Schumann, Werner, Prof.Dr.; Jerg, Jo, Dipl.-Päd. (Leitung): Modellprojekt: "Qualifizierung zur InklusionsassistentIn" INHALT: In Baden-Württemberg sind neue Richtlinien zur Integration von Kindern mit Behinderungen im August 2000 eingeführt worden. Zentrales Ziel des Gesamtprojekts besteht in der Aufgabe, gute Rahmenbedingungen für die Inklusion von Kindern mit Assistenzbedarf im Kindergarten zu entwickeln. Dazu bedarf es für pädagogische MitarbeiterInnen im Kindergarten eine Intensivierung von Weiterbildungskurse im Bereich Inklusion und Integration. Die Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung bei der Qualifizierung von ErzieherInnen zur InklusionsasstintIn sind folgend zusammenzufassen: a) Entwicklung eines Curriculums; Entwicklung didaktischer Module zur Umsetzung, Entwicklung und Umsetzung eines prozessorientierten Evaluationskonzepts. Eine zentrale Fragestellung betrifft die Auswirkungen der einjährigen Qualifizierungsmaßnahme auf die Praxis im Kindergarten sowie auf die Arbeitsmarktschancen der TeilnehmerInnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Theoretischer Ausgangspunkt ist das relationale Verhältnis von Normalität und Behinderung, das abhängig von Kultur, Geschichte und Gesellschaftsstruktur die Konstrukti-

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on von Behinderung determiniert. Inklusion als selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Assistenzbedarf in allen Lebensbereichen, an Regeleinrichtungen etc. ist Ausgangspunkt und Grundlage des Forschungsvorhabens. Auf diesem Hintergrund wird das interaktionistische Paradigma der gemeinsamen Deutung der Wirklichkeit relevant, vor allem auch welche Bilder von "Behinderung", Anderssein oder auch Vielfalt den Kindern von Erzieherinnen gespiegelt werden bzw. welche Chancen die Akzeptanz der Differenz und die Pädagogik der Vielfalt für alle Beteiligten im Kindergarten und Sozialraum beinhalten können. Die wissenschaftliche Begleitung steht in der Tradition der Praxisforschung und versteht sich als aktive Prozessbegleitung eines Modellprojekts. Methoden- sowie Perspektivenvielfalt sind Kennzeichen des Forschungsvorgehens. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Teilnahme an Kooperationsgesprächen und Entwicklungsprozessen). Gruppendiskussion (Stichprobe: 12; 4 x während des Kurses wird der Prozess evaluiert; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 50; zu Beginn und Ende des Kurses -Einzelgespräche-; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (ständige Kursevaluation, nach Ende der Maßnahme; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jerg, Jo: Zwischenbericht zum Modelprojekt "Qualifizierung von InklusionsassistentInnen und anderen pädagogischen Fachkräften" (Downsload unter: http://www.kigafueralle.de ). ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Hohenzollern; Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer Sozialfonds- FINANZIERER: Auftraggeber; Arbeitsamt; BSHG INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, FB 01 Soziale Arbeit (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg) KONTAKT: Jerg, Jo (Tel. 07121-2414-33, e-mail: [email protected])

[279-F] Tillmann, Barbara, Dr.; Ortland, Barbara, Dr.paed. (Bearbeitung): Entwicklung und Umsetzung eines Wohnmodells für Menschen mit Spina bifida und ähnlichen körperlichen Behinderungen INHALT: Die angeborene Querschnittlähmung (Spina bifida) stellt eine besonders schwere Form der körperlichen Behinderung dar. Bei 80 Prozent der Spina-bifida-Betroffenen bildet sich zusätzlich ein Hydrocephalus. Das komplexe Gefüge dieser Behinderung kann das Leben der betroffenen Menschen physisch, psychisch und psychosozial erheblich beeinträchtigen, so daß die Entwicklung einer selbständigen, eigenverantwortlichen Lebensführung erschwert sein kann. Die Legitimierung des zu konzipierenden Wohnmodells läßt sich auf zwei Ebenen begründen: 1. Die Zielgruppe sind Menschen, die spezifische Hilfestellungen im Bereich der körperlichen Pflege, der hauswirtschaftlichen Versorgung, der Gestaltung des Alltags und in psychosozialen Angelegenheiten benötigen. 2. Es existieren keine ausreichenden und angemessenen Angebote im Bereich des Wohnens im allgemeinen und in Dortmund im speziellen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Landschaftsverband Westfalen Lippe METHODE: Die Wohngruppen-Kozeption orientiert sich an den übergreifenden Prinzipien der Normalisierung, Selbstbestimmung und Selbständigkeit; Kooperative Handlungsforschung VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lindmeier, Eva: Normalität durch Wohnen. Aufgezeigt an jungen Menschen mit Körperbehinderung. Unveröffentl. Examensarbeit. Dortmund 1998.+++Metke, Katja: Ein Wohnmodell für junge Menschen mit

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Spina bifida: Konzeption und Realisierung. Unveröffentl. Examensarbeit. Dortmund 1998.+++Vockel, Annemarie: Wohnbedürfnisse bei jungen Menschen mit Spina bifida. Aufgezeigt an einem Wohnprojekt. Unveröffentl. Examensarbeit. Dortmund 1998. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 1997-10 ENDE: 2002-05 AUFTRAGGEBER: Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus -ASbH- e.V. Bundesverband FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitation und Pädagogik bei Körperbehinderung (44221 Dortmund) KONTAKT: Gebhard, Britta (Tel. 0231-1386933, e-mail: [email protected])

[280-F] Voit, Helga, Dr. (Bearbeitung): Unterschiedliche Identitäts- und Integrationsmuster hörgeschädigter Erwachsener im Spiegel ihrer Selbstdeutung INHALT: Erfassung (nebst Beweggründen und Erfahrungen) unterschiedlicher Zuordnungsmuster Hörgeschädigter zu Bezugsgruppen (Hörende, Schwerhörige, Gehörlose) und Sprachen (Lautsprache, Gebärdensprache, Mischformen ...); hörgeschädigten-pädagogische Reflexion. METHODE: Erhebung mit qualitativen Interviews; identitäts- und integrationstheoretische Erhellung; Ableitung von pädagogischen Konsequenzen DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; hörgeschädigte Erwachsene - gehörlos und hochgradig schwerhörig, Alter bis 40 Jahre, selbständig lebend, reflexionsfähig, VertreterInnen unterschiedlicher Zuordnungsvarianten; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Voit, H.: Multiple Sprachwelten gehörloser Erwachsener. in: Gogolin, I.; Graap, S.; List, G. (Hrsg.): Über Mehrsprachigkeit. Festschrift für Gudula List. Tübingen 1998. ART: Habilitation BEGINN: 1991-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5130, e-mail: [email protected])

[281-F] Vonier, Andreas (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Cochlea-implantierte Kinder gehörloser, hochgradig schwerhöriger und an Taubheit grenzender Eltern INHALT: Motivationen gehörloser Eltern für die Implantation ihrer Kinder; Auswirkungen der Entscheidung für ein CI für die Eltern; Aspekte der Förderung der implantierten Kinder. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum METHODE: qualitative Interviews; Pilotstudie DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Familien mit CI-Kindern, in denen Eltern gehörlos, hochgradig schwerhörig oder an Taubheit grenzend sind; Auswahlverfahren: Zufall, Bereitschaft zur Mitarbeit). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 20; gehörlose Eltern mit CI-Kindern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung für Bildung und Behindertenförderung GmbH INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-5129, e-mail: [email protected])

[282-F] Wachsmuth, Susanne, Dr.phil. (Bearbeitung); Adam, Heidemarie, Prof.Dr. (Betreuung): Dialoge mit nicht sprechenden Menschen INHALT: Auf der Basis der Philosophie von M. Buber und A. Bodenheimer wird die Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen mit Hilfe von unterstützter Kommunikation reflektiert. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[283-F] Walburg, Wolf-Rüdiger, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung): Ästhetische Förderung und Therapie als Möglichkeit der Rehabilitation von Menschen mit Behinderung im Rahmen einer offenen Galerie im Ostseezentrum für seelische Gesundheit (Arbeitstitel) INHALT: Es sollen Konzepte erarbeitet und erprobt werden, um Chancen einer Integration von Kunstschaffen, Behandlung, Therapie und Förderung von Menschen mit Behinderungen (psychische Behinderungen bzw. Störungen, geistige Behinderungen) zu nutzen - mit den Zielen: Vertiefung der Öffentlichkeitsarbeit zur Änderung von Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen; Verbindung von Aktivitäten aus der Kunsttherapie und des Kunstschaffens im internen und externen Austausch zwischen Künstlern, Pädagogen, Therapeuten, Medizinern und einer interessierten Öffentlichkeit; Untersuchung über die Auswirkung der ästhetisch-künstlerischen Arbeit als integratives Prinzip auf die Heilungs- und Fördermöglichkeiten von Menschen in der Psychiatrie. GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland METHODE: Fallstudien DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2000-10 AUFTRAGGEBER: Ostseezentrum für seelische Gesundheit der Fachklinik Neustadt FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Heilpädagogik Abt. Geistig- und Schwerstbehindertenpädagogik (Olshausenstr. 75, 24118 Kiel)

[284-F] Wansing, Gudrun, Dipl.-Heilpäd.; Schäfers, Markus; Metzler, Heidrun, Dr.; Rauscher, Christine (Bearbeitung); Wacker, Elisabeth, Prof.Dr. (Leitung): Perle - Personenbezogene Unterstützung und Lebensqualität INHALT: Ausgangslage des Forschungsprojektes bilden aktuelle sozialpolitische Entwicklungen im Zusammenhang mit den Finanzierungsstrukturen der Behindertenhilfe sowie wissenschaftliche und konzeptionelle Weiterentwicklungen rehabilitativer Hilfen. Gemäß Paragraph

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93 a Abs. 2 BSHG sind Vergütungsvereinbarungen u.a. auf der Grundlage von Maßnahmenpauschalen zu treffen, die nach Gruppen von Hilfeempfängern mit vergleichbarem Hilfebedarf kalkuliert werden. In einigen Bundesländern ist es inzwischen gelungen, Erhebungsverfahren anzuwenden, die es ermöglichen, aufgrund von qualitativen Kriterien den individuellen Hilfebedarf an Eingliederungshilfe zu beschreiben (z.B. "H.M.B.-Verfahren", Forschungsstelle "Lebenswelten", Universität Tübingen). Es fehlt allerdings bislang an systematischen betriebswirtschaftlichen Modellen, um die Maßnahmenpauschale so zu kalkulieren, dass sie einerseits alle in einer Gruppe befindlichen Menschen mit Behinderungen mit vergleichbarem Hilfebedarf erfasst und es andererseits möglich ist, den je individuellen Bedarf jedes einzelnen Menschen in der Gruppe ausreichend abzudecken. Einen weiteren sozialpolitischen Ausgangspunkt stellen neuere Entwicklungen in Richtung einer grundlegenden Neuorientierung der Behindertenhilfe dar, die eine im Rahmen der Eingliederungshilfe bedarfsgerechte Zuweisung von Geldleistungen (Persönliches Budget) an Menschen mit Behinderungen vorschlagen (SGB IX). Vor diesem Hintergrund ist die zentrale Frage des Forschungsprojektes, wie es gelingen kann, Finanzierungsmodelle im Rahmen der Eingliederungshilfe so zu gestalten, dass sie den individuellen Hilfebedarfen gerecht werden und somit zur Sicherung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Fragestellung wird zunächst auf zwei Wegen bearbeitet: Modul A: Ermittlung und Kalkulation des individuellen Hilfebedarfs beim Wohnen für Erwachsene mit geistiger Behinderung (Universität Tübingen): a) Ermittlung und Vergleich der bisher praktizierten Finanzierungsgrundlagen in einzelnen Bundesländern für bestimmte Einrichtungstypen und Dienste; b) Deskription und Analyse vorfindbarer Lebenssituationen und Betreuungsverhältnisse in Einrichtungen; c) Ermittlung individueller Hilfebedarfe; d) Analyse der Passung zwischen Bedarfslagen und bestehenden Hilfe- und Unterstützungsangeboten; e) Entwicklung eines Kalkulationsmodells für Paragraph 93 a Abs. 2 BSHG. Modul B: Konzeptionelle Grundlegung und konkrete Ausgestaltungsformen eines Persönlichen Budgets (Universität Dortmund): a) Analyse vorliegender Erfahrungen im In- und Ausland (z.B. Modellversuche in Rheinland-Pfalz und Hamburg, USA, Skandinavien, Niederlande, England); b) Ermittlung von Lebenslagen, Lebensstilen und -zielen sowie besonderen Unterstützungsbedarfen; c) Analyse der Bedeutung und Wirksamkeit ehrenamtlicher Familien- und Nachbarschaftshilfe sowie entsprechender Ressourcen; d) Entwicklung von Rahmenbedingungen zur Ermittlung und Festsetzung des Persönlichen Budgets; e) Entwicklung von Kalkulationsgrundlagen für ein angemessenes Persönliches Budget zur Deckung des individuellen Hilfebedarfs; f) Erprobung der Einführung Persönlicher Budgets in Modellversuchen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wansing, G.; Hölscher, P.; Wacker, E.: Persönliches Budget. Teilhabe durch personenbezogene Unterstützung. in: Impulse, 22, 2002, S. 4-11. ART: Auftragsforschung; Habilitation BEGINN: 2001-03 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Software AG Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitationssoziologie (44221 Dortmund); Universität Tübingen, Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der 'Lebenswelten behinderter Menschen' -Z.I.E.L.- (Nauklerstr. 37a, 72074 Tübingen) KONTAKT: Wansing, Gudrun (e-mail: [email protected]); Z.I.E.L (e-mail: [email protected])

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[285-F] Werning, Rolf, Prof.Dr.phil. (Leitung): Lebenswelten sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher INHALT: keine Angaben ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hannover, FB Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Abt. Sprachbehindertenpädagogik (Bismarckstr. 2, 30173 Hannover) KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-762-8377, Fax: 0511-762-8555, e-mail: [email protected])

[286-L] Wilmerstadt, Rainer; Liebig, Olaf: Der Wandel in der Politik für behinderte Menschen, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 10/11, S. 370-381 (Standort: UuStB Köln (38)Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Legislaturperiode 1998 bis 2002 ist geprägt von den größten gesetzgeberischen Reformen in der Behindertenpolitik seit den 1970er-Jahren. Mit dem am 1. Mai 2002 in Kraft getretenen Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen schließt sich ein Kreis von Gesetzgebungsvorhaben, mit denen es gelungen ist, die Lebenswelt behinderter Menschen spürbar zu verbessern. Mit dem Gesetz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen, dem Neunten Buch Sozialgesetzbuch und dem Behindertengleichstellungsgesetz wurde in der Politik für behinderte Menschen ein Paradigmenwechsel vollzogen." (Autorenreferat)

[287-F] Zube, Michael, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Moch, Matthias, Prof.Dr. (Leitung): Bedingungen und Verlauf erlebnispädagogischer Erfahrungen bei Segelmaßnahmen mit Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen INHALT: Das Projekt verfolgt das Ziel, erlebnispädagogische Segelmaßnahmen in ihren Wirkungen bei verschiedenen Zielgruppen zu analysieren. Dabei stehen sie Erlebnisberichte der Teilnehmer sowie der Leiter solcher Maßnahmen im Mittelpunkt. Fragestellungen: Für welche Zielgruppen sind erlebnispädagogische Segelmaßnahmen auf Binnengewässern geeignet? Von welchen Bedingungen (Kontext, Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Art der Behinderung, Erfahrungen des Leiters) ist die Erlebnisqualität der TeilnehmerInnen abhängig? Lassen sich über eine Segelmaßnahme hinweg Veränderungen hinsichtlich Gruppenzusammenhalt, Selbstvertrauen und Naturerfahrung bei den TeilnehmerInnen feststellen? Auf welche Erfahrungen sind solche Veränderungen zurückzuführen? Welche Qualifikationen zeichnen erfolgreiche MitarbeiterInnen bei erlebnispädagogischen Maßnahmen aus? ZEITRAUM: 1992 bis 1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Grundlage ist die Theorie lebensweltlicher Erfahrung (Luckmann). Alltägliche Verhaltens- und Erlebnismuster haben unhinterfragte Gültigkeit, sofern sie nicht auf erlebte Widersprüche treffen. Erlebnispädagogik ist geeignet, solche - oftmals problematischen - Muster durch neue Erfahrungen in Frage zu stellen und damit Kompetenzen herauszufordern. Bei der (Re-)Konstruktion neuer Wirklichkeiten spielen Elemente eines "provisorischen Alltags", das Verhältnis zwischen Überforderung und Unterforderung durch die Aufgabe sowie bisher unerkannte Fähigkeiten bei peers und Erwachsenen eine wesentliche Rolle. Untersuchungsde-

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sign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 700; alle TeilnehmerInnen und LeiterInnen bei Segelmaßnahmen des Vereins für sozialpädagogisches Segeln e.V. Reutlingen, in den Jahren 1992 bis 1996; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalytische Auswertung (offene Antworten und Berichte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projektes. VERÖFFENTLICHUNGEN: Moch, M.; Zube, M.: Kuttersegeln mit behinderten und nichtbehinderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. in: Stüwe, G.; Dilcher, R. (Hrsg.): Tatort Erlebnispädagogik. Frankfurt: Fachhochschulverl. 1998.+++Moch, M.: Erlebnisqualität und subjektive Anforderung beim erlebnispädagogischen Segeln mit behinderten und nicht-behinderten Kindern und Jugendlichen. in: Sonderpädagogik, 28, 1998, S. 1625.+++Moch, M.: Entwicklung von Gruppenstruktur, Zusammenhalt und Selbstvertrauen im Verlauf erlebnispädagogischer Segelmaßnahmen. in: Gruppendynamik und Organisationsberatung, 33, 2002, H. 1, S. 83-95. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1996-01 ENDE: 1999-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Berufsakademie Stuttgart, Ausbildungsbereich Sozialwesen (Postfach 100563, 70004 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-1849-737, e-mail: [email protected])

3.2

Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

[288-F] Arling, Viktoria, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Spijkers, Will, Prof.Dr.; Haerlin, Christiane, Dr. (Leitung): Erweiterung und Vertiefung der Trainingsplätze des Beruflichen Trainingszentrums Köln im Bereich "Informatik Technologie (IT)" im Rahmen der beruflichen Rehabilitation und Wiedereingliederung psychisch Behinderter auf den allgemeinen Arbeitsmarkt INHALT: Im Rahmen dieses Projektes soll modellhaft mittels konkreter systematischer Förderung von ehemals im IT-Bereich tätigen Rehabilitanden erprobt werden, inwiefern für diese eine spezifische Abklärung und ggf. ein Wiedereinstieg in den ursprünglich ausgeübten Beruf bzw. Berufsbereich möglich ist. Rehabilitanden, die sich beruflich um- und neu orientieren, soll die Möglichkeit der Teilqualifizierung und des Neueinstiegs verschafft werden. Darüber hinaus wird mit diesem Modellprojekt angestrebt, den Bedarf festzustellen, den psychisch Behinderte an arbeitsplatzbezogenen Trainings im IT-Bedarf haben, die sich neu entwickelnden Tätigkeiten im IT-Bereich zu erfassen, die speziellen Rahmenbedingungen und notwendigen Anpassungen zwischen Erfordernissen der Wirtschaft und den Notwendigkeiten psychisch Behinderter systematisch aufzuzeigen. Im Rahmen der 15 Monate dauernden Trainingsmaßnahme stehen parallel sieben Trainingsplätze zur Verfügung. Basierend auf den Evaluationsmodellen von Donabedian (1966) und Kirkpatrick (1977) wird sowohl der Trainingsverlauf individuell für jeden Teilnehmer dokumentiert, als auch das Arbeitsverhalten des Rehabilitationsteams (Trainer) erfasst. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln METHODE: Summative und formative Evaluation (struktur-, prozeß-, ergebnisorientiert) der Maßnahmen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Psychologischer Test. Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, te-

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lefonisch. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: BTZ Berufliche Bildung Köln GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrgebiet 02 Berufliche Rehabilitationspsychologie (Jägerstr. 17-19, 52066 Aachen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-8096143, e-mail: [email protected]); Spijkers, Will (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[289-L] Bahlke, Susanne: Behinderung im Erwerbsleben: eine empirische Untersuchung betrieblicher und individueller Ressourcen in Rheinland-Pfalz, Idstein: Schulz-Kirchner 2001, 63 S., ISBN: 3-8248-0488-3 INHALT: "Die Änderungen des deutschen Schwerbehindertengesetzes insbesondere hinsichtlich des Instruments der Integrationsvereinbarung und der Betonung präventiver, betrieblicher Ansätze sowie die Notwendigkeit auf Seiten der Unternehmen, sich langfristig mit den beschäftigungsrelevanten Problemen einer älteren Belegschaft auseinander setzen zu müssen, verdeutlicht den Diskussionsbedarf über betriebsnahe Lösungen. Schwerbehinderte Beschäftigte sind dazu noch nicht befragt worden. Die Untersuchung ihrer persönlichen Erfahrungen mit behinderungsspezifischen Problemen im Berufsverlauf und innerbetrieblichen Integrationsansätzen kommt dem häufig geforderten Perspektivenwechsel von der Angebots- zur Nachfrageorientierung in der Behindertenpolitik entgegen. Entscheidend für das Gelingen eines solchen Perspektivenwechsels ist die Einbeziehung des individuellen Bewältigungspotenzials in unternehmensbezogene Interventionsprogramme. In der Studie werden diese Zusammenhänge analysiert und aus den Ergebnissen Möglichkeiten einer stärkeren Verschränkung von überbetrieblicher und betrieblicher Praxis aufgezeigt." (Autorenreferat)

[290-L] Bahlke, Susanne: Erfahrungen schwerbehinderter Arbeitnehmer mit betrieblichen Maßnahmen im Rahmen der Weiterbeschäftigung: ausgewählte Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 4, S. 226-234 INHALT: In dem Beitrag werden zunächst Zahlen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter vorgestellt. Danach wird über eine Befragung zur Lebens- und Arbeitssituation berichtet, die 1997-1999 bei 51 Schwerbehinderten durchgeführt wurde, die nach einer Erkrankung im selben Unternehmen weiterbeschäftigt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Versetzungen, Umschulungen und Maßnahmen der stufenweisen Wiedereingliederung vor allem im Rahmen der Beschäftigungssicherung jüngerer Arbeitnehmer eingesetzt werden. Obwohl von einigen schwerbehinderten Beschäftigten gewünscht, werden andere betriebliche Lösungen wie die behindertengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen nur selten berücksichtigt. Außerdem vermissen viele Schwerbehinderte einen konkreten und kompetenten Ansprechpartner, klare Zuständigkeiten und handlungsleitende Empfehlungen für die betriebliche Integrationsarbeit. (IAB)

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[291-F] Baudisch, Winfried, Prof.Dr. (Bearbeitung); Baudisch, Winfried, Prof.Dr. (Leitung): Individualität in der Berufsausbildung vom Menschen mit Behinderung INHALT: Rehabilitationspädagogik/ Berufspädagogik: Studie zu Qualifikationsverläufen; Modifizierung der Ausbildungsdokumente; individuelle Assistenz und Begleitung; Diagnostik und individuelle Förderung; Optimierung von Institutionen. Kooperationspartner: Universität Hannover, Berufsbildungswerk Stendal. VERÖFFENTLICHUNGEN: Baudisch, W.; Bojanowski, A. (Hrsg.): Individualisierung und Beruflichkeit. Münster u.a. 2001.+++Baudisch, W.: Vorberufliche Bildung für benachteiligte und lernbeeinträchtigte Jugendliche. Humanisierung der Bildung. Jahrbuch 2001. ART: gefördert BEGINN: 1996-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Soziale und Berufliche Rehabilitation (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-67147-13, Fax. 0391-67147-50, e-mail: [email protected])

[292-L] Bergeskog, Anders: Labour market policies, strategies and statistics for people with disabilities: a cross-national approach, (Working Paper / Office of Labour Market Policy Evaluation, 2001/13), Uppsala 2001, 334 S. (Standort: IAB-96-500-22 BM 233,0; Graue Literatur) INHALT: Auf der Grundlage einer Umfrage in den OECD-Staaten, die zwischen 1999 und 2001 stattfand, werden die Arbeitsmarktpolitik für Behinderte sowie ihre Erwerbsbeteiligung und Erwerbsquote verglichen. (IAB)

[293-F] Blaudszun, Annette, Dipl.-Pflegewirtin (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Einführung eines Instrumentariums und Verfahrens des kennzahlenorientierten, EDV-gestützten Rehabilitationsvergleiches (Benchmarking) in Werkstätten für behinderte Menschen zur Beurteilung und Weiterentwicklung der Qualifizierungsprozesse behinderter Menschen INHALT: Das Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines Steuerungssystems zur Verbesserung der für die Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung relevanten Prozesse. Dabei soll Entscheidungsträgern in der WfbM zu mehr Erkenntnissen über UrsacheWirkungszusammenhänge in den Betreuungs- und Förderprozessen verholfen werden, so dass eine (förder-)zielgerichtetere und effektivere Steuerung der WfbM möglich ist. Dies soll durch den Aufbau eines Kennzahlensystems für die wesentlichen betreuungs- und förderungsrelevanten Messgrößen und die Durchführung systematischer Betriebsvergleiche realisiert werden. METHODE: 1. Identifikation von Messgrößen für die Bereiche "Strukturmerkmale der Zielgruppe", "Prozesse der Entwicklung der Sozial- und Arbeitskompetenz der Mitarbeiter", "Mitarbeiterzufriedenheit und -entwicklung". 2. Entwicklung eines integrativen Erhebungsinstrumentariums (z.B. Dokumentations- bzw. Beobachtungsbogen, Gesprächsleitfäden, Fragebögen etc.) in Abhängigkeit vom Auswahlverfahren. 3. Aufbau einer Datenbank zur Sammlung

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und Auswertung der Messgrößen. 4. Durchführung von statistischen Auswertungen zur empirischen Überprüfung von Ursache-Wirkungszusammenhängen und der eigenen Prozesse. 5. Ermittlung von Stärken und Schwächen in den Betreuungsprozessen sowie deren Ursachen als Basis zur Verbesserung der für die Förderung und Betreuung relevanten Prozesse in den Einrichtungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: DRK-LV Nordrhein e.V. (Auf'm Hennekamp 71, 40225 Düsseldorf) FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Universität Kaiserslautern (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-3737, e-mail: [email protected])

[294-F] Bouytaud, Chantal; Hilger, Annelies; Distler, Birgit (Bearbeitung); Hilger, Annelies (Leitung): Kompetenz-plus INHALT: Allg. Ziel dieses Modellversuchs ist die Förderung der Integration und Beschäftigungssicherheit schwerbehinderter Menschen. Dafür werden folgende Instrumente entwickelt und erprobt: Es werden adressatenspezifische Weiterbildungsangebote konzipiert und erprobt, die sich an sinnesbehinderte Beschäftigte wenden. Außerdem werden bestehende Angebote umgearbeitet sowie neue Maßnahmen entwickelt, die die Eingliederungsbemühungen des IFD stützen. Des weiteren wird ein online-Informationsportal für Arbeitgeber und Schwerbehindetenvertretungen eingerichtet, der für diesen Adressatenkreis Informationen zur Beschäftigung behinderter Menschen kurz und anschaulich aufbereitet online zur Verfügung stellt und mit einem Kommunikationsforum koppelt http://www.kompetenz-plus.de . Für Personalverantwortliche, Kollegen und Vorgesetzte werden Schulungen und Workshops zum Themenkreis: "Umgang mit behinderten Mitarbeitern" angeboten. Das Projekt findet in Mittelfranken (bfzBildungsforschung gGmbH und in Rheinland-Pfalz (RE-INTEGRA GbR) statt. Die Leitung hat die bfz-Bildungsforschung inne. Beschäftigungssicherheit ist heute in hohem Maße davon abhängig, dass sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre berufliche Weiterentwicklung eigenverantwortlich zum Anliegen machen, bereit sind, auch neue Aufgaben zu übernehmen, prospektiv und selbständig ihre leistungsgerechten Einsatzmöglichkeiten im Betrieb einschätzen können und an ihrer Flexibilität im beruflichen Leben arbeiten. Dies setzt allerdings voraus, dass schwerbehinderten Beschäftigten professionelle inner- bzw. außerbetriebliche initiative Stützangebote bereitgestellt werden. Dies gilt insb. für lernungewohnte bzw. ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Beschäftigte mit Sinnesbehinderungen, da sich diese Handicaps entscheidend auf den kommunikativen Bereich auswirken. Eine weitere Bedingung für die Förderung der Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit behinderter Mitarbeiter ist, dass Personalentwicklern und direkten Vorgesetzten der privaten und öffentlichen Betriebe ein gewisses Know-how bereitgestellt wird, um engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Handicap zu fördern. Allein die Bereitschaft und Sensibilität reichen oft nicht aus, um die leistungsgerechte Beschäftigung gerade sinnesbehinderter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die die Fähigkeiten und Kenntnisse der Beschäftigten voll nutzt, bei wechselnden und steigenden Anforderungen des Betriebs langfristig sicherzustellen. Zur Umsetzung werden deshalb folgende Angebotstypen entwickelt bzw. fortgeführt: 1. Schulungen für schwerbehinderte Beschäftigte, die die Motivation zur eigenständigen beruflichen Weiterbildung und lebenslangem Lernen fördern. Dieses Angebot soll insb. an- und ungelernten behinderten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen - insb. auch älteren - neue Wege der Qualifikati-

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on aufzeigen, die eine langfristige Beschäftigung sichern helfen. Mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen werden individuelle Weiterbildungspläne entwickelt, die diese dann eigenverantwortlich umsetzen können. Diese "Initiativ-Workshops" können die Vor- oder Aufbereitung von Personalentwicklungsgesprächen unterstützen und zur Entwicklung tragfähiger Konzepte altersgerechter Beschäftigung beitragen. 2. Ein online-Informationsportal für Personalverantwortliche und Schwerbehindertenvertretungen, das zu allen Belangen der leistungsgerechten Beschäftigung schwerbehinderter Menschen Materialien, Tipps, Adressen sowie rechtliche und fachliche Informationen enthält. 3. Workshops und Schulungen für Personalverantwortliche sowie Kollegen und direkte Vorgesetzte im Umgang mit schwerbehinderten Menschen sowie zu Möglichkeiten einer prospektiven Personalentwicklung, die langfristige Beschäftigung sichern können. 4. Spezielle Weiterbildungsangebote für sinnesbehinderte Beschäftigte im Bereich Schlüsselkompetenzen sowie zu den Themenbereichen EDV oder auf einen konkreten Firmenbedarf hin konzipierte Fachseminare (http://www.kompetenz-plus.de ). METHODE: Expertengespräche; Testphasen mit Dokumentation; Erprobung, Evaluierung von Seminaren und Schulungen; Programmierung barrierefreier web-sites, sowie e-s.CMSEvaluierung DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Gruppendiskussion; Expertengespräch; Beobachtung; Aktenanalyse. VERÖFFENTLICHUNGEN: Informationsportal ( http://www.kompetenz-plus.de ). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-26, e-mail. [email protected]); Institution (Tel. 0911-27958-0, e-mail: [email protected])

[295-F] Brader, Doris, Dipl.-Sozialwirtin; Wübbeke, Christina, Dipl.-Sozialwirtin (Bearbeitung); Faßmann, Hendrik, Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts "Case Management zur Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen behinderter Menschen (CMB)" INHALT: Ziele der Modellinitiative: Erprobung der Chancen und Grenzen von Ausgliederungsverhinderungsmanagement unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen: Organisationsform (Durchführung durch Reha-Träger oder im Einkaufsmodell); regionale Besonderheiten (z.B. Arbeitsmarkt, Stadt - Land, neue - alte Bundesländer). Überprüfung der Zielerreichung von Ausgliederungsverhinderungsmanagement und ihrer Determinanten hinsichtlich: Effektivität (Maßnahmeerfolg); Effizienz (zeitlich, ökonomisch). Entwicklung eines allgemeinen Konzepts für Ausgliederungsverhinderungsmanagement. Die Zielgruppe: nicht gekündigte ArbeitnehmerInnen und Auszubildende; deren gesundheitliche Disposition und/ oder bestehende Arbeitsplatzsituation voraussichtlich zur Aufgabe des Beschäftigungsverhältnisses führen wird. Die Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung: im Dialog mit Akteuren Entwicklung und Präzisierung des Case-Management-Konzepts (Implementation, Praxisroutine, Qualitätssicherung); Beurteilung des Case Managements hinsichtlich Effektivität (Wirksamkeit) und Effizienz (Wirtschaftlichkeit) unter Berücksichtigung vorgegebener Ziele von Rahmenbedingungen und Abläufen; Beurteilung von Möglichkeiten und Grenzen des Case Managements; Umsetzung des Modells in ein allgemeines Konzept für Case Management.

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METHODE: laufende handlungsorientierte Beratung der in das Modellprojekt eingebundenen Akteure; qualitative Methoden, wie Gespräche, halbstandardisierte Interviews, Gruppendiskussionen; quantitative Methoden, wie Maßnahmendokumentation, standardisierte Interviews, Fragebogenerhebungen; Konfirmation der Untersuchungsergebnisse durch Expertengespräche VERÖFFENTLICHUNGEN: Faßmann, H.: Case-Management in der Rehabilitation. in: Gesellschaft für empirische soziologische Forschung e.V.; Institut für empirische Soziologie (Hrsg.): Festschrift 50 Jahre Wissenschaft für die Praxis. Schriftenreihe des Instituts für empirische Soziologie, Bd. 16. Nürnberg: Univ. Erlangen-Nürnberg 2000, S. 55-80. ARBEITSPAPIERE: Jährliche Zwischenberichte.+++Endbericht zum Abschluß der wissenschaftlichen Begleitung zum 30. November 2004. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeit; Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation; Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg (Marienstr. 2 IV, 90402 Nürnberg) KONTAKT: Institut (Tel. 0911-23565-0, Fax: 0911-23565-50); Leiter (Tel. 0911-23565-31, email: [email protected]); Brader, Doris (Tel. 0911-23565-33, e-mail: [email protected])

[296-L] Buddelmeyer, Hielke: Re-employment dynamics of disabled workers, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 269), Bonn 2001, 50 S. (Standort: ftp://repec.iza.org/RePEc/Discussionpaper/dp269.pdf; Graue Literatur) INHALT: In dem Beitrag wird der Erfolg des niederländischen Behindertenversicherungsprogramms untersucht. Hierzu wurden 1991 bis 1994 Teilnehmer zu drei Zeitpunkten interviewt. Außerdem wird ein Arbeitsnachfragemodell abgeleitet, und es werden die Auswirkungen möglicher Änderungen des Programms bis hin zu dessen Streichung geschätzt. (IAB)

[297-F] Bühler, Angelika; Horst, Susanne; Schwab, Oliver; Kooning, Jaap de, Prof.Dr. (Bearbeitung); Seyfried, Erwin, Prof.Dr. (Leitung): Europaweite Evaluierung der EU-Gemeinschaftsinitiative EMPLOYMENT INHALT: Die Gemeinschaftsinitiative EMPLOYMENT, ein transnationales Programm zur Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze im Bereich der beruflichen Eingliederung von am Arbeitsmarkt benachteiligten Gruppen, wird in allen 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt und umfasst insgesamt ca. 6.100 Projekte, die sich auf vier Aktionsbereiche: NOW (für Frauen), HORIZON (für Menschen mit Behinderungen), INTEGRA (für sozial Benachteiligte und Migrant/innen) und YOUTHSTART (für Jugendliche) verteilen. In jedem der Mitgliedstaaten wird eine eigene nationale Evaluation durchgeführt. Die EU-weite Evaluation zielt insb. auf die europäische Dimension des Programmes und seiner charakteristischen Merkmale: Innovation, Transnationalität und Mainstreaming ab. Die Gemeinschaftsinitiative EMPLOYMENT soll durch ihren innovativen Ansatz, der durch eine transnationale Kooperation zwischen Projekten aus verschiedenen Mitgliedstaaten verstärkt wird, zu einer Verbesserung von beruflichen Eingliederungsinstrumenten und -wegen führen. Diese erprob-

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ten Instrumente und Wege sollen zukünftig unabhängig von Modellförderungen Verwendung in regionalen, nationalen und europäischen Programmen finden (mainstreaming). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Die EU-weite Evaluation hat in einem ersten Arbeitsschritt des Forschungsvorhabens eine Sekundäranalyse der Evaluationsstudien zur Zwischenbewertung der Community Initiative EMPLOYMENT aus den fünfzehn Mitgliedstaaten durchgeführt. Die verallgemeinerbaren Ergebnisse dieses transnationalen Programms zur Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze im Bereich der beruflichen Eingliederung von am Arbeitsmarkt benachteiligten Gruppen wurden in einem Synthesebericht zusammengefaßt. Aufgrund unterschiedlicher Operationalisierungen der zentralen theoretischen Parameter des Programms durch die national arbeitenden Evaluationsteams ergab sich auf Gemeinschaftsebene ein sehr heterogenes, teilweise inkompatibles Bild über den bisherigen Verlauf des EMPLOYMENTProgramms. Die Möglichkeiten zur sinnvollen Aggregation von empirischen Daten auf EUEbene waren eng limitiert. Diesen Problemen war durch Ausarbeitung einer gemeinschaftsweit anwendbaren Methodologie zur Untersuchung des Programms zu begegnen, was Gegenstand des zweiten Arbeitsschritts in dem Forschungsvorhaben war. Erarbeitet wurden fünf (aufeinander aufbauende) theoretische Modelle der transnationalen Zusammenarbeit, außerdem wurde die Vielzahl der empirisch vorfindlichen Innovationen typisiert, und damit eine gemeinschaftsweite Systematik der Datenklassifizierung und -bewertung vorgeschlagen. Auch für das dritte Programmelement, mit dem unter dem Begriff mainstreaming die Generalisierung und Verbreitung von Projektinnovationen angestrebt wird, wurde eine methodische Operationalisierung zur Untersuchung derartiger Prozesse und Effekte entwickelt, das nunmehr in den auf Ebene der Mitgliedstaaten durchgeführten Evaluationen angewandt werden kann. Ein weiterer Arbeitsschritt war die Durchführung eigener empirischer Primärerhebungen bei einer Zufallsstichprobe lokaler Projekten in den 15 europäischen Mitgliedstaaten. Einbezogen in die Fragebogenaktion wurden 20 Partnerschaften, die über 160 Projekte umfassten. Ziel dieser Erhebungen war die Analyse der Dynamiken in der transnationalen Projektkooperation, der innovative Ansatz des jeweiligen Projekten bzw. der Partnerschaft insgesamt und die Strategien zur Verbreitung und dem Transfer der Ergebnisse. Im weiteren führte das Konsortium aus NEI und FHVR ergänzende Fallstudien zur administrativen Umsetzung des EMPLOYMENT-Programms in den Verwaltungen ausgewählter europäischer Mitgliedstaaten durch. Hierbei wurden ebenfalls die Charakteristika der Gemeinschaftsinitiative Innovation und Mainstreaming, sowie Monitoring und Implementierung in den Vordergrund gesetzt. Abschließend wird ein Forschungsbericht für die EU-Kommission erstellt, in dem die Ergebnisse der Untersuchungen zur transnationalen Kooperation, die Ergebnisse ergänzender Fallstudien in den Verwaltungen ausgewählter Mitgliedstaaten sowie die Ergebnisse der 15 nationalen Evaluationen zusammengefaßt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Koning, J. de; Seyfried. E.: Methodology for the European-wide evaluation of the Community Initiative Employment. Brüssel: European Commission, DG V, 1998.+++FHVR-FBAE, NEI: Mid-term evaluation of the Community Initiative Employment. A European synthesis. Brüssel: European Commission, DG V, 1988. ART: gefördert BEGINN: 1998-08 ENDE: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin, Forschungsstelle für Berufsbildung, Arbeitsmarkt und Evaluation -FBAE- (Alt-Friedrichsfelde 60, 10315 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-9021-4304, Fax. 030-9021-4300, e-mail: [email protected])

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[298-L] Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (Hrsg.): Rehabilitation im Wandel: 3. Bundeskongress für Rehabilitation, 21.-23. April 1999, Congress Centrum Suhl, (Bundeskongress für Rehabilitation, 1999, Suhl), Frankfurt am Main 2000, 412 S., ISBN: 3-9801748-7-5 (Standort: IAB-93-3400-00 BK 508; Graue Literatur) INHALT: Ziel des 3. Bundeskongresses für Rehabilitation war es, aktuelle Themen aus dem Rehabilitationsbereich zu behandeln und Trends in der Rehabilitation gemeinsam mit Experten, politisch Verantwortlichen, Betroffenen und der Fachöffentlichkeit zu erörtern. "Der Stellenwert der Rehabilitation muss beibehalten, möglichst gestärkt werden, war übereinstimmender Tenor des Kongresses. Deutlich wurde aber auch, dass eine trägerübergreifende Zusammenarbeit die gemeinsame Entwicklung von Konzeptionen über Zielsetzung, Organisationsformen, Leistungsangebote, Zugangssteuerung und Qualitätssicherung und eine gemeinsame Versorgungsstrukturentwicklung möglich machen muss, um Fehlentwicklungen entgegensteuern zu können. Die Vorgabe der Kostenneutralität kann dazu beitragen, dass unter diesem Druck die Bereitschaft wächst, Ressourcen gemeinsam zu nutzen, den Blick auf die Gesamtperspektive zu richten und damit den Weg für Gesamtkonzepte frei zu machen. Übereinstimmend wurde auch ein Wandel des Leitbildes in der Rehabilitation für erforderlich gehalten. Begriffe wie Partizipation, Eigenaktivität, Selbstbestimmung, Mitwirkung und Mitsprache sowie das Denken und Handeln in persönlichen und sozialen Netzwerken müssen wesentliche Bestandteile eines neuen und modernen Leitbildes der Rehabilitation behinderter Menschen sein." (IAB2)

[299-L] Dern, W.; Hanses, Andreas: Berufsbildung und Biografie: biografische Diagnostik als Zugang zu den Sinnhorizonten und Ressourcen der Menschen in der beruflichen Rehabilitation, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 5, S. 289-303 INHALT: "Im Zentrum des Beitrags steht die zentrale These, dass Berufsfindung die Biografie, die lebensgeschichtlichen Erfahrungen, die biografischen Selbstsichten und die Handlungsorientierungen der behinderten Menschen in ihre Alltagspraxis integrieren muss. Sie droht sonst mit ihren professionellen Strategien kontraproduktiv an den biografischen Ressourcen und Sinnhorizonten ihrer NutzerInnen vorbei zu handeln. Als Methode eines verstehenden Zugangs zu den BerufsfinderInnen wird hier die biografische Diagnostik vorgestellt. Es handelt sich um ein neues Konzept eines biografischen, hermeneutischen Fallverstehens, das für die Alltagspraxis der beruflichen Rehabilitation konzeptualisiert worden ist. Anhand von zwei Fallbeispielen wird die Methode der biografischen Diagnostik expliziert und die Relevanz einer Biografieorientierung in der Berufsfindung ausgeführt." (Autorenreferat)

[300-L] Empfehlungen zur Beurteilung beruflicher Möglichkeiten von Personen mit Epilepsie: Überarbeitung 1999, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 2, S. 97-110 INHALT: Die Empfehlungen sollen Hinweise darauf geben, welche der verschiedenen zu einem Beruf gehörigen Tätigkeiten ein Anfallskranker ohne Selbstgefährdung oder Gefährdung anderer ausführen kann. Berücksichtigt werden dabei die: Schwere der Epilepsie (Art, Häufigkeit, Prognose und Behandlungsstand der Anfälle); Art des Berufes und Unfallgefährdung in

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verschiedenen Tätigkeitsfeldern innerhalb dieses Berufes; Berufssituation des Behinderten ohne oder mit Berufserfahrung. (IAB2)

[301-L] Faßmann, Hendrik (Projektleiter); Wasilewski, Rainer (Projektleiter); Brader, Doris (Mitarbeiter); Wübbeke, Christina (Mitarbeiter); Lewerenz, Julia (Mitarbeiter); Mattern, Daniela (Mitarbeiter); Inoue, Yuriko (Mitarbeiter): Case Management zur Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen behinderter Menschen (CMB): erster Sachstandsbericht der wissenschaftlichen Begleitung einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 3/2002), Nürnberg 2002, 159 S. (Standort: http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_3_2002.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag ist ein erster Sachstandsbericht der wissenschaftlichen Begleitung einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation zum Thema 'Case Management zur Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen behinderter Menschen'. Nach einem kurzen Abriss der Problemstellung gehen die Autoren auf Case Management als Instrument zur klientenorientierten und integrierten sozialen Unterstützung Hilfsbedürftiger ein. Dabei wird zum einen das Case Management als Aufgabe zur Verknüpfung von Klient-, Dienstleistungs- und Finanzierungssystem betrachtet, zum anderen der Prozess des Case Managements. Im dritten Kapitel werden das Konzept der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation 'Case Management zur Erhaltung von Beschäftigungsverhältnissen behinderter Menschen (CMB)' sowie die Anlage des Modellprojektes vorgestellt. Besondere Bedeutung haben dabei Adressaten, Anliegen und Abläufe, die Organisationsform sowie die Ziele von CMB. In Kapitel vier wird das Design der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojektes präsentiert. Im Mittelpunkt stehen Aufgaben, Fragestellungen und Evaluation. Abschließend wird auf die Aktivitäten der Begleitforschung im Berichtszeitraum eingegangen. (ICD)

[302-L] Faßmann, Hendrik: Probleme der Umsetzung des Postulats "So normal wie möglich - so speziell wie erforderlich!" im Rahmen eines Konzepts zur wohnortnahen Rehabilitation: unter Berücksichtigung erster Ergebnisse des Modellprojekts "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-)behinderter Jugendlicher (REGINE)", (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 1/2002), Nürnberg 2002, 33 S. (Standort: http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_1_2002.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag beschreibt die Probleme der Umsetzung des Postulats "So normal wie möglich - so speziell wie erforderlich" im Rahmen eines Konzeptes zur wohnortnahen Rehabilitation unter Berücksichtigung erster Ergebnisse des Modellprojektes "REGIonale Netzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-)behinderter Jugendlicher (REGINE)". Zunächst werden Normalisierung und Individualisierung als handlungsleitende Rehabilitationsprinzipien vorgestellt. Danach widmet sich der Autor Chancen und Problemen der Umsetzung von Normalisierungs- und Individualisierungsprinzipien durch abgestufte Rehabilitationskonzepte. Im vierten Kapitel wird das Lernortekonzept beleuchtet, bei dem es um abge-

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stufte berufliche Rehabilitation im Rahmen der Förderung durch die Bundesanstalt für Arbeit geht. In Kapitel fünf wird die Konzeption des Modellprojektes REGINE präsentiert. Schwerpunkte liegen dabei auf Zielen und Charakteristiken der Maßnahme sowie auf den Bildungsträgern und ihren Aufgaben. Im sechsten Kapitel untersucht der Autor die Probleme der Umsetzung des Normalisierungsprinzips im Rahmen von REGINE. Abschließend werden erste Ausbildungsergebnisse vorgestellt. (ICD)

[303-F] Faßmann, Hendrik, Dr.; Lechner, Birgit, Dipl.-Sozialwirtin; Steger, Renate, Dipl.Sozialwirtin (Bearbeitung): Wissenschaftliche Begleitung der BAR-Modellinitiative "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-)behinderter Jugendlicher (REGINE)" INHALT: Ziele der Modellinitiative: Erprobung neuartiger wohnortnaher Ausbildungsangebote: für (lern-)behinderte Jugendliche; im dualen Ausbildungssystem; unter Nutzung vorhandener wohnortnaher Leistungsmöglichkeiten sowie unter intensiver Beteiligung koordinierender und stützender Einrichtungen; in einem Netzwerkverbund; zur sozialen und beruflichen Integration der Jugendlichen. Zielgruppe: pro Ausbildungsjahrgang und Modell-Standort 15 bis 20 (lern-)behinderte Jugendliche, die besonderer, über die sog. ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) hinausgehende Hilfen bedürfen, ohne auf ununterbrochene, intensive und dichte Betreuung in überbetrieblichen Reha-Einrichtungen angewiesen zu sein. Modellstandorte und Bildungsträger (Projektnehmer): Altenburg: Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH; Dortmund: Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands; Erfurt: Jugendberufsförderung Erfurt; Göttingen: IFAS gGmbH - Institut für angewandte Sozialfragen; Hamburg: Berufsbildungswerk Hamburg GmbH; Magdeburg: Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e.V.; Recklinghausen: RE.init - Recklinghäuser Arbeitsförderungsinitiative e.V.; Saalfeld: Bildungszentrum Saalfeld gGmbH; Waiblingen/ Aalen: Berufsbildungswerk Waiblingen. Ziele der wissenschaftlichen Begleitung: Beitrag zur Konzeptentwicklung und -präzisierung, Implementation und Qualitätssicherung des neuen Ausbildungsangebotes (formative Evaluation); Beurteilung von Effektivität (Wirksamkeit) und Effizienz (Wirtschaftlichkeit) der Maßnahmen (summative Evaluation) unter Berücksichtigung der vorgegebenen Ziele des Modellvorhabens, der Rahmenbedingungen und projektimmanenten Strukturen und Prozesse; Beurteilung von Möglichkeiten und Grenzen sowie Transfer des Modells in ein allgemeines teilstationäres Reha-Konzept. METHODE: laufende handlungsorientierte Beratung der in das Modellprojekt eingebundenen Akteure; qualitative Methoden, wie Gespräche, Interviews, Gruppendiskussionen, teilnehmende Beobachtung; quantitative Methoden, wie Maßnahmendokumentation, standardisierte Interviews, Fragebogenerhebungen; Konfirmation der Untersuchungsergebnisse durch Expertengespräche VERÖFFENTLICHUNGEN: Faßmann, H.; Reiprich, S.; Steger, R.: "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-) behinderter Jugendlicher (REGINE)". Erster Sachstandsbericht der wissenschaftlichen Begleitung einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR). Forschungsbericht. Nürnberg: Univ., Institut f. empirische Soziologie 2000.+++Faßmann, H.; Reiprich, S.; Steger, R.: "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-) behinderter Jugendlicher (REGINE)". Zweiter Sachstandsbericht der wissenschaftlichen Begleitung einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR). Forschungsbericht. Nürnberg: Univ., IfeS 2001.+++Reiprich, S.; Steger, R.: Regionale Netzwerke in der beruflichen Rehabilitation - Präzisierung einer Metapher am

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Beispiel des Modellprojekts REGINE. in: Gesellschaft für empirische soziologische Forschung e.V.; Institut für empirische Soziologie: Festschrift 50 Jahre Wissenschaft für die Praxis. Nürnberg: Univ., IfeS 2000, S. 81-110. ARBEITSPAPIERE: Faßmann, H.: "So normal wie möglich - so speziell wie erforderlich!" Probleme wohnortnaher Rehabilitation im Spannungsfeld von Normalisierung und Individualisierung am Beispiel erster Ergebnisse des Modellprojekts "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-) behinderter Jugendlicher (REGINE)." Manuskript eines Vortrages auf der Jahrestagung der Integrationsforscherinnen in Eisenstadt/ Österreich am 28.2.2001.+++Zwischenberichte zum Ende des Quartals eines jeden Kalenderjahres.+++Endbericht zum Abschluß der wissenschaftlichen Begleitung zum 31. Dezember 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-09 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeit; Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation; Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg (Marienstr. 2 IV, 90402 Nürnberg) KONTAKT: Institut (Tel. 0911-23565-0, Fax: 0911-23565-50); Fassmann, Hendrik (Dr. Tel. 0911-23565-31, e-mail: [email protected]); Lechner, Birgit (Tel. 091123565-34, e-mail: [email protected])

[304-F] Friedrich, Bianca, Dipl.-Päd.; Grefe, Stephan, Dipl.-Päd.; Klemenz, Dieter, Prof.Dr.; Lorenz, Paul, Dr.phil.; Petersen, Johannes Peter, Dipl.-Päd.; Thiebach, Jörg, Dipl.-Päd.; Wolze, Wilhelm, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Krope, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Zufriedenheitsstudie INHALT: Das Thema der Studie ist die Zufriedenheit von Auszubildenden in sieben Einrichtungen zur Berufsbildung und Behindertenhilfe des Diakonie-Hilfswerkes in Schleswig-Holstein. In diesen Einrichtungen wird versucht, Behinderten und Förderschülern ohne beruflichen Abschluss zwischen 16 und 30 Jahren den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, indem sie Gelegenheit erhalten, eine berufliche Qualifikation zu erwerben. Das Diakonie-Hilfswerk hatte das Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft beauftragt, eine Untersuchung mit dem Ziel durchzuführen, die Zufriedenheit der Jugendlichen zu erfassen. In der Untersuchung ging es zunächst darum, eine Einschätzung der Zufriedenheit der Jugendlichen zu erhalten, die im Zusammenhang mit dem Qualitätsentwicklungsverfahren des Diakonie-Hilfswerkes verwertbar ist. Nach Abschluss der eigentlichen Zufriedenheitsmessungen war der Auftrag erweitert worden. Ein zweites Ziel waren Maßnahmen, die sich als Konsequenzen aus den Messungen ergaben. Es handelt sich bei der Untersuchung mithin um eine empirische Arbeit, die als Kombination von Evaluations- und Interventionsforschung gilt. Die Studie verfolgt ein weiteres Ziel über die unmittelbare Verwertbarkeit hinaus. In der Zufriedenheitsstudie werden die wichtigsten Phasen in den Verfahren der Evaluation und der Intervention von methodisch identischen Regeln bestimmt. In den Prozessen empirischer Sozialforschung sind dagegen nicht selten Methoden und Verfahren vereint, die unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Richtungen folgen. Eine derartige aus eklektischem Vorgehen resultierende Uneinheitlichkeit macht Forschungsergebnisse in dem Maße angreifbar, in dem Stringenz ein Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens ist. Die Bemühungen des Zentrums für Konstruktive Erziehungswissenschaft sind seit Jahren darauf konzentriert, empirische Forschung durchgängig auf einem einzigen Paradigma zu begründen, nämlich auf dem Methodischen Konstruktivismus. An der Zufriedenheitsstudie soll gezeigt werden, inwieweit der Methodische Konstruk-

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tivismus geeignet ist, als Leittheorie empirischer Sozialforschung zu dienen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: Theoretische Grundlage der Zufriedenheitsstudie ist jener Konstruktivismus, der nach seiner geographischen Herkunft als Konstruktivismus der Erlanger Schule, entsprechend seiner Fortentwicklung als Methodischer Konstruktivismus bezeichnet wird. Der Methodische Konstruktivismus geht auf Wilhelm Kankag und Paul Lorenzen zurück. Wesentliche Grundsätze des Methodischen Konstruktivismus sind einerseits dessen Orientierung an sprachkritischer Wissenschaft und andererseits eine operationalistische Position. Das Ziel des Methodischen Konstruktivismus als Wissenschaftstheorie ist es, Wissenschaft zirkelfrei, undogmatisch und rekonstruierbar aufzubauen. Aus diesem Grund wird versucht, die Frage nach dem Anfang von Erkenntnis zu fundieren, um nicht schon zu Beginn der Theoriebildung unreflektierte Vorannahmen einfließen zu lassen. Es bedarf also vor einer empirischen Untersuchung zur Zufriedenheit einer a priori Theorie zur Zufriedenheit. Diese a priori Theorie darf sich nicht auf empirischen Befunden gründen, da sie den Anspruch hat, der Empirie vorgeschaltet zu sein. Deshalb stellt sich die Frage des methodischen Anfangs zur Herstellung einer Zufriedenheitstheorie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: rund 900; Behinderte und Förderschüler ohne beruflichen Abschluss zwischen 16 und 30 Jahren in sieben Einrichtungen des DiakonieHilfswerkes; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Krope, Peter; Friedrich, Bianca; Grefe, Stephan; Klemenz, Dieter; Lorenz, Paul; Petersen, Johannes Peter; Thiebach, Jörg; Wolze, Wilhelm: Die Kieler Zufriedenheitsstudie. Evaluation und Intervention auf konstruktiver Grundlage. Münster 2002. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-12 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: DiakonieHilfswerk Schleswig-Holstein, Rendsburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft (Olshausenstr. 75, 24118 Kiel) KONTAKT: Leiter (Tel. 0431-8801273, e-mail: [email protected])

[305-L] Gagel, Alexander: Rehabilitation im Betrieb unter Berücksichtigung des neuen SGB IX: ihre Bedeutung und das Verhältnis von Arbeitgebern und Sozialleistungsträgern, in: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht : Zweiwochenschrift für die betriebliche Praxis, Jg. 18/2001, H. 18, S. 988-993 (Standort: UB Bonn(5)-Z 86/58; UuStB Köln(38)-FHM XF 00406; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Rede ist hier von medizinischer und beruflicher Rehabilitation, von Verpflichtungen des Arbeitsgebers/ Arbeitnehmers und Finanzierungshilfen der Sozialleistungsträger. Es geht um die Ausschöpfung von Angeboten und ihre möglichst effektive Umsetzung sowie die besondere Bedeutung des Betriebes für die Erreichung dieser Ziele. Dabei wird auf Neuerungen durch das Erwerbsminderungsrentengesetz und das Sozialgesetzbuch IX eingegangen, vornehmlich auf den ersten Teil, der Regelungen für behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen betrifft." (Autorenreferat)

[306-F] Gramlinger, Franz, Dr.; Vahlbruch, Sven; Worgulla, Katrin (Bearbeitung); Tramm, Tade, Prof.Dr. (Leitung): Kaufleute in einem Europa von morgen (KEm)

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INHALT: Ein Projekt für bessere Vermittlungschancen für Arbeitsmarktbenachteiligte und Behinderte durch eine zukunftsweisende Berufsausbildung mit Zusatzqualifikation "E-Business" und variablen Vermittlungsstrategien. Siehe auch Internet: http://www.ibw.uni-hamburg.de/KEM/index.html . GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Berufsförderungswerk Hamburg GmbH; Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg)

[307-F] Hamburg, Ileana, Dr. (Leitung): REHA-INPROD: Rehabilitation von Behinderten durch Computer-basierte Qualifizierung und unterstützende Technologien zur Integration in die produktive Arbeit (Vertragstitel) INHALT: Das Hauptziel von REHA-INPROD ist die Entwicklung einer europäischen Lernpartnerschaft auf dem Gebiet der Möglichkeitsförderung für Behinderte um sich selbst in die produktive Arbeit zu integrieren. Eine der Hauptzielgruppen sind Menschen mit 1-2 amputierten Händen. Die Kooperationspartner werden Vorschläge für "Best Practices" und Geräte aus verschiedenen europäischen Länder machen, die diesen Menschen die Arbeit und das Lernen am Computer und so auch Ihre Integration in die produktive Arbeit erleichtern soll. Die Abteilung Produktionssysteme des IAT ist Kooperationspartner im EU-Projekt REHA-INPROD. Weitere Kooperationspartner sind: National Council of Small and Medium Enterprises from Romania, der Provider von Weiterbildung Veb Consult S.r.I. Toscana, Association DIA-Sport Sofia, Bulgarien. METHODE: Im ersten Jahr wurden Meetings, Workshops in den Partnerschaftsländern organisiert, um über die Lage dieser behinderten Menschen in Europa zu diskutieren und Verbesserungsvorschläge zu formulieren. So fand am 24.04.02 im IAT der internationale Workshop "Web-basiertes Lernen: Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen. Europäischer Erfahrungsaustausch in der Beruflichen Bildung von Behinderten" statt. Im April wurde am IAT ein Training für an dem Projekt beteiligte Lernende in dem Bereich Computer-based-learning, Elearning durchgeführt. Die Kooperationspartner haben verschiedene Institutionen, die im Bereich der unterstützenden Technologien und Training für Behinderte arbeiten kontaktiert, um an der Entwicklung des Gerätes, des Trainingsprogramms und der Lernpartnerschaft teilzunehmen. Im zweiten Jahr wird an den Vorschlägen für "Best Practices" und Geräte einschließlich Trainingsprogrammen für diese gearbeitet. VERÖFFENTLICHUNGEN: Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.): Webbasiertes Lernen: Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen. Europäischer Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten; Dokumentation eines Workshops 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H und REHAINPROD. Projektbericht des Instituts Arbeit und Technik, Nr. 2002-01. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik 2002.+++Engert, Steffi; Hamburg, Ileana: Web-based learning for people with disabilities: environments and training modules. in: Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.): Web-basiertes Lernen: Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen. Europäischer Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten; Dokumentation eines Workshops - 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H und REHA-INPROD. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik 2002, S. 5663.+++Hamburg, Ileana; Hamburg, Daniel: Knowlegde management and e-learning. in: 6th International Conference on Development and Application Systems, DAS 2002, 23-25 May

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2002, Suceava, Romania: proceedings. Suceava, Romania: Fac. of Electrical Engineering 2002, pp. 338-341.+++Hamburg, Ileana; Ionescu, Bucur B.: EURO-H - a European project on training for young disabled people. in: Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.): Web-basiertes Lernen: Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen. Europäischer Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten; Dokumentation eines Workshops - 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H und REHA-INPROD. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik 2002, S. 10-12.+++ Hamburg, Ileana: Qualifizierung und soziale Integration von Behinderten. in: Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen: Das Magazin, 12, 2001, H. 4, S. 33. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-08 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0209-1707-265, e-mail: [email protected])

[308-F] Hamburg, Ileana, Dr. (Bearbeitung): Berufliche Qualifizierung von körperlich behinderten Jugendlichen durch Open-DistanceLearning (EURO H) INHALT: Das Hauptziel von EURO H ist die Verbesserung der Qualifizierung und so auch der Beschäftigungschancen von körperbehinderten Jugendlichen in Europa, insbesondere in Rumänien, mittels Internet-basiertem ODL, welche im Projekt durch die Durchführung von Analysen und Qualifizierungsprogrammen realisiert wird. Die Abteilung Produktionssysteme des IAT ist Kooperationspartner im EU-Projekt EURO H. Weitere Kooperationspartner sind: H-Foundation for Disabled People, Pilot Center for Information Technologies of National School of Political Studies and Public Administration (NSPSPA), Firma New Systems, Foundation for Quality Promotion, alle aus Bukarest, Rumänien; University of Glasgow, Scotland; College of Transport and Telecommunication Gyor, Ungarn. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Rumänien METHODE: Experten aus allen Partnerländern führen vergleichbare Studien in entsprechenden europäischen Ländern durch, um Probleme der Bildung und Weiterbildung und der Beschäftigung von körperlich Behinderten zu identifizieren. Die Ergebnisse werden in alle nachfolgenden Projektaktivitäten integriert. Das IAT entwickelt ODL-Trainingsmodule mit technischen Themen wie Internetgrundlagen und Internetanwendungen und eine Web-basierte Lernumgebung für junge Leute mit körperlichen Behinderungen. Ein europäisches ODLZentrum EURO H wird entwickelt und in diesem Rahmen werden Trainingsprogramme für körperbehinderte Jugendliche durchgeführt. Im Rahmen von Meetings, Workshops und speziellen Messen in verschiedenen europäischen Partnerländern werden die Projekterfahrungen und -ergebnisse transferiert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.): Webbasiertes Lernen: Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen. Europäischer Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten. Dokumentation eines Workshops, 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H und REHAINPROD. Projektbericht des Instituts Arbeit und Technik, Nr. 2002-01. Gelsenkirchen 2002.+++Engert, Steffi; Hamburg, Ileana: Web-based learning for people with disabilities: environments and training modules. in: Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.): Web-basiertes Lernen: Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen. Europäischer Er-

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fahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten. Dokumentation eines Workshops, 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H und REHA-INPROD. Gelsenkirchen 2002, S. 56-63.+++Hamburg, Ileana; Ionescu, Bucur B.: EURO-H - a European project on training for young disabled people. in: ebd., S. 1012.+++Hamburg, Ileana; Muscan, Marina-Madalina; Marin, Mihnea: Improving learning for disabled by using special programs and e-libraries. in: Conference and Workshop on Assistive Technologies for Vision and Hearing Impairment - CVHI'2002, EURO-ASSIST-VHI-2: Accessibility, Mobility and Social Integration, 6th-9th aug. 2002, Granada, Spain. Conference preprints. Glasgow: Univ. 2002, 5 p.+++Hamburg, Ileana; Potorac, Alin; Marin, Mihnea: Elearning and disabled: evaluation aspects. in: Flückiger, Federico; Jutz, Christine; Schulz, Peter; Cantoni, Lorenzo (eds.): 4th International Conference on New Educational Environment, Lugano, Switzerland, May 8-11, 2002. Bern: net4net 2002, pp. 4.2/15-4.2/18.+++Ionescu, Adina; Hamburg, Ileana; Ionescu, Bucur B.: Rehabilitation engineering training - evaluation levels and examples. in: Conference and Workshop on Assistive Technologies for Vision and Hearing Impairment - CVHI'2002, EURO-ASSIST-VHI-2: Accessibility, Mobility and Social Integration, 6th-9th aug. 2002, Granada, Spain. Conference preprints. Glasgow: Univ. 2002, 6 p.+++Engert, Steffi: Survey on the situation of mobility-impaired youth in employment and education in Germany: general background. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit u. Technik 2001.+++Hamburg, Ileana: Qualifizierung und soziale Integration von Behinderten. in: Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen - Das Magazin, 12, 2001, H. 4, S. 33.+++Hamburg, Ileana; Cernian, Oleg; Marian, Gheorghe: Factors of success for continuous vocational training projects by using new media. in: Nistor, Nicolae; Jalobeanu, Mihai (eds.): Internet as a vehicle for teaching. RILW'2001, international conference and summer school, 11-20 aug. 2001, Sumuleu-Ciuc, Romania. Cluj-Napoca: Cultural Society Polygon 2001, pp. 145150.+++Hamburg, Ileana; Engert, Steffi; Marin, Mihnea: Distance learning approaches: an example of application for disabled students. in: Advances in Electrical and Computer Engineering, 1, 2001, No. 2, pp. 5-9.+++Hamburg, Ileana; Ionescu, Bucur B.: Improving qualification and life of disadvantaged young people by open distance learning based on networking technologies. in: Knop, Jan von; Haverkamp, Wilhelm (Hrsg.): Innovative Anwendungen in Kommunikationsnetzen. 15. DFN-Arbeitstagung über Kommunikationsnetze, Düsseldorf. Bonn: Ges. f. Informatik 2001, S. 135-143.+++Hamburg, Ileana; Ionescu, Bucur B.; Muscan, Marina-Madalina: Cooperative multimedia- and internet-based open distance learning for people with impediments. in: Conference and Workshop on Assistive Technologies for Vision and Hearing Impairment - CVHI'2001: Support Technologies for Independent Living and Work, 28th-31th aug. 2001, Castelvecchio Pascoli, Italy. Book of abstracts and programme. Glasgow: Univ. 2001, p. 21.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-12 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: CePtic Bucharest, Rumänien FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0209-1707-265, e-mail: [email protected])

[309-F] Hilger, Annelies (Leitung): Kompetenz 2000 plus. Eine Weiterbildungsinitiative für schwerbehinderte Mitarbeiter INHALT: Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung wird eine Weiterbildungsinitiative für beschäftigte behinderte Arbeitnehmer durchgeführt. Ziel dabei ist es, die

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Gleichstellung schwerbehinderter Arbeitnehmer in der betrieblichen Weiterbildung zu fördern. Diesem Personenkreis sollen berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet werden, die den Firmen eine interne Umsetzung bzw. einen flexibleren Einsatz ihrer schwerbehinderten Mitarbeiter erleichtert. Die Weiterbildungsinitiative findet parallel in vier Regionen statt, um einen möglichst breiten Transfer zu gewährleisten. Die ausgewählten Regionen sind: Mittelfranken, Unterfranken, Rheinland-Pfalz und Südhessen. Die Gesamtkoordination des Projektes liegt bei der bfz Bildungsforschung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittelfranken, Unterfranken, Rheinland-Pfalz, Südhessen METHODE: Befragungen; Expertengespräche; Erhebung zum Bildungsbedarf Schwerbehinderter (Arbeitgeberbeauftragte/ Schwerbehindertenvertretungen) DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2x1200; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Mauch, Rainer: Qualifizierungspotenziale entdecken und nutzen. in: Arbeitgeber, 53, 2001, 5.+++Ders.: Kompetenz 2000 plus - eine Initiative zur bedarfsgerechten Weiterbildung von Mitarbeitern mit Schwerbehinderung. in: BAR Reha-Info, 2001, 3.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Kompetenz 2000 plus. Unternehmen signalisieren Weiterbildungsbedarf. Informationsblatt, Nr. 2. Nürnberg 2001.+++Mauch, Rainer: Kompetenz 2000 plus - ein neues Weiterbildungsangebot für schwerbehinderte Mitarbeiter. in: bfz im Blick, 2001, 1.+++Ders.: Weiterbildungsinitiative: Potenziale erkennen, Perspektiven entwickeln. in: Sozialrecht und Praxis, 2001, 4. ARBEITSPAPIERE: bfz gGmbH: Kompetenz 2000 + Kompetenz schafft Flexibilität. Nürnberg 2000 (Download möglich).+++Hilger, Annelies; Straub, Edgar: Kompetenz 2000 plus - Beschäftigungssituation und Qualifizierungsbedarf schwerbehinderter Arbeitnehmer. Schlussbericht einer Erhebung. Nürnberg 2000. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-27958-0, e-mail: [email protected])

[310-L] Hohmeier, Jürgen (Projektleiter); Hollander, Jutta (Mitarbeiter): Um meine weitere Zukunft kümmere ich mich selbst!: Verbleibstudie zu den Absolventen von Pro Integration e.V. Hagen-Hohenlimburg, (Argument : Sonderbände zum Schwerbehindertenrecht, 7), Münster 2000, 43 S. (Standort: IAB-96-510-31 BM 222; Graue Literatur) INHALT: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe fördert seit den 80er Jahren den Verein Pro Integration e.V., einen kleinen Träger im Bereich der beruflichen Bildung schwer lernbehinderter Jugendlicher. Angeboten werden Förderlehrgänge und Werkerausbildungen, die die Arbeitsverwaltung finanziert. Die von der Universtiät Münster erstellte Verbleibsstudie untersucht die Werdegänge der Absolventen seit 1988. Von den durch persönliche Kontaktaufnahme erreichten 30 Ehemaligen waren 1999 nur vier arbeitslos. Die Mehrzahl ist stabil beruflich integriert und arbeitet immer noch im ersten Beschäftigungsverhältnis. (IAB2)

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[311-L] Holler, Gerhard; Lehmann, Knut; Schöberle, Marianne; Stadler, Peter; Wollny, Hans: Berufliche Rehabilitation und Beschäftigung für psychisch Kranke und seelisch Behinderte: eine Bilanz des Erreichten und Möglichen, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Gesundheit, Bd. 119), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 1999, 163 S., ISBN: 3-7890-6316-9 INHALT: Der Band enthält eine Auswertung der Ergebnisse von Projekten, die im Modellverbund Psychiatrie im Schwerpunkt "Beschäftigung/ Berufliche Rehabilitation" durchgeführt wurden. Nach einer Problemklärung, in der ein Überblick über die Krankheitsbilder der psychischen Behinderung gegeben wird, folgen grundsätzliche Bemerkungen zur beruflichen Rehabilitation psychisch Behinderter. Anschließend werden die konzeptionellen Ansätze der Projekte und die Ergebnisse der Modellerprobung in der Zusammenschau beschrieben. Danach werden Modelle der beruflichen (Re-)Integration vorgestellt und die Gründung von Integrationsfirmen als zukunftsweisener Ansatz einer marktorientierten zielgruppenbezogenen Arbeitsmarktpolitik behandelt. (IAB)

[312-F] Hüttenhölscher, Bernhard (Bearbeitung); Neuser, Heinz, Prof.Dr. (Leitung): Beruf im Zentrum: Eingliederung INHALT: Förderung der beruflichen Integration von benachteiligten und behinderten Jugendlichen im regionalen Verbund; Ausbau regionaler Netzwerke; Verbesserung der Zusammenarbeit mit Schulen und Betrieben; Job-Coaching vor und während der Ausbildung bzw. Anlernfertigkeit; Zusammenarbeit mit Berufskollegs. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostwestfalen METHODE: Konzeptentwicklung; Durchführung und Evaluation einer handlungsorientierten Schulsozialarbeit DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-08 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer Sozialfonds-; Bundesministerium für Bildung und Forschung; Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Fachhochschule Bielefeld, FB Sozialwesen (Kurt-Schumacher-Str. 6, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[313-L] Kellinghaus-Klingberg, Annette; Schwager, Michael: Berufswahlorientierung lern- und geistig behinderter Schüler als Unterrichtsprinzip in den oberen Klassen der Sekundarstufe I: ein Bericht aus dem Gemeinsamen Unterricht an der Gesamtschule Köln-Holweide, in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 53/2002, H. 3, S. 90-97 (Standort: UuStB Köln(38)-XB59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von allgemeinen Überlegungen zur Berufswahlorientierung als Unterrichtsprinzip in den Abschlussklassen der Sekundarstufe I wird gezeigt, wie im Gemeinsamen Unterricht an der Gesamtschule in Köln-Holweide insbesondere lern- und geistig behinderte Schüler darauf vorbereitet werden, diesbezüglich eigene und selbstverantwortliche Entscheidungen treffen zu können." (Autorenreferat)

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[314-F] Leimenstoll, Dieter, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Schübel, Ulrich F., Dipl.-Psych.; Weber, Harald, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Leitung): Strategisches Management in Werkstätten für behinderte Menschen in Rheinland-Pfalz INHALT: Im Bereich des Strategischen Managements ist die Anfang der 1990er Jahre entwickelte Balanced Scorecard eine Methode zur Strategieumsetzung. Nachdem sie zunächst im Wesentlichen in der Privatwirtschaft eingeführt wurde, gibt es inzwischen immer mehr Anwendungen bei Non-Profit-Organisationen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen in Anlehnung an den Balanced Scorecard Ansatz geeignete Konzepte und Instrumente zur strategischen Unternehmensführung in Werkstätten für behinderte Menschen entwickelt und in einigen Pilotwerkstätten in Rheinland-Pfalz praktisch umgesetzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Universität Kaiserslautern (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leimenstoll, Dieter (Tel. 0631-2054806, e-mail: [email protected])

[315-L] Marquardt, Udo: Wege in die Arbeit: der Integrationsfachdienst Hamburg, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 3, S. 138-144 INHALT: "Der Integrationsfachdienst (IFD) zur Eingliederung Schwerbehinderter in Hamburg ist ein Modellprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung. Der IFD vermittelt seit 1998 körperlich und sinnesbehinderte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt auf der Grundlage einer Kooperation zwischen der Adecco Personaldienstleistungen GmbH, einem marktwirtschaftlich orientierten Unternehmen, und dem Berufsförderungswerk Hamburg GmbH, ausbildungsträger beruflicher Rehabilitation. Der IIFD verknüpft soziale Kompetenz mit betriebswirtschaftlichen Aspekten (Beratung von Arbeitgebern, Abklärung von Förderleistungen, differenzierte Arbeitsplatzanalyse, Vorauswahl geeigneter BewerberInnen). Deutliche Kundenorientierung gegenüber Arbeitgebern ist selbstverständliche Botschaft der Personalberater des IFD, der sich somit als professioneller Personaldienstleister für Schwerbehinderte vorwiegend vor betrieblichen Entscheidungsträgern kleiner und mittelständischer Unternehmen präsentiert. Er berät und betreut die behinderten Menschen nach dem Prinzip des Case-Managements in Abstimmung mit den Auftraggebern, Arbeitsamt, Hauptfürsorgestelle, Rententrägern, Berufsgenossenschaften oder auch Krankenkassen." (Autorenreferat)

[316-F] Mauch, Rainer (Bearbeitung); Eckart, Brigitte; Wahler, Roland (Leitung): Aufbau einer expertenunterstützten Beratung zur leistungsgerechten Beschäftigung behinderter Arbeitnehmer in Bayern (Kurztitel: Expertenunterstützte Beratung -EBBA-) INHALT: Die Fachberatung EBBA ist ein innovatives Informations- und Beratungskonzept im Bereich der beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen in Arbeit und Beruf. Sie bietet den unterschiedlichen Ansprechpartnern in den Betrieben und Verwaltungen als Ergänzung und Unterstützung behördlicher Hilfen neugestaltete Dienstleistungen der Information, Beratung, Betreuung und Begleitung an, die kundenorientiert und bedarfsgerecht

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ausgerichtet sind. Beratung als betriebsnahe Dienstleistung: Zunehmende Rationalisierungen, erhöhte Leistungsstandards und restriktive Personalplanungen werfen bei bei privaten als auch bei öffentlichen Arbeitgebern immer mehr die Frage nach der Vereinbarkeit von sozialer Verantwortung und wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens auf. Zwar können behinderte Arbeitnehmer auf soziale Rücksichtnahmen rechnen; letztlich jedoch müssen sie den betrieblichen Anforderungen entsprechen können. Damit Personalentscheidungen zugunsten von behinderten Arbeitnehmern ausfallen, müssen fachkundige Informationen vor Ort aufgearbeitet und besprochen werden. Hierbei sind die Besonderheiten des Einzelfalls wie des Betriebsablaufs zu berücksichtigen und tragfähige Problemlösungen zu erarbeiten. Ziel der Fachberatung ist es daher: Betriebe und Behörden gezielt und umfassend zu beraten; Problemlösungen der beruflichen Integration zu erarbeiten; betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten zu unterstützen und zu begleiten; öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zu planen und gemeinsam durchzuführen. Das Beratungs- und Dienstleistungsangebot richtet sich an aufgeschlossene Arbeitgeber, Personalverantwortlicher Vorgesetzte und Betroffene in Betrieben und Verwaltungen, die einer fachlichen Unterstützung "von außen" unvoreingenommen gegenüberstehen und eine kompetente Beratung bei betrieblichen Problemlösungen der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderungen schätzen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Projektorientierte Verfahren; Workshops; Präsentation; Produkte; Informationsveranstaltungen. Kooperation und Case Management: Die Fachberatung EBBA kooperiert mit Einrichtungen und Diensten der beruflichen Integration, mit Trägern der beruflichen Ausund Weiterbildung, mit innovativen Projekten zur Verbesserung der beruflichen Eingliederung behinderter Menschen sowie mit Fachstellen der "offenen Behindertenarbeit", um neueste Erkenntnisse und Erfahrungen in die betriebliche Praxis einzuspielen. Die sich dabei ergebenden Kontakte führen oft zu einer vernetzten Zusammenarbeit, die im Sinne des Unterstützungsmanagements (Case Management) gestaltet und ausgebaut wird. Im Einzelfall verlangen die betriebsspezifischen Fragestellungen auch den Einsatz von Experten aus anderen Bereichen (z.B. Arbeitsmedizin, Ausbildungsleiter). Zum methodischen Grundverständnis der Fachberatung: Das Angebot der Fachberatung an betriebliche Entscheidungsträger wie Betroffene geht von einer positiv-sachlichen Grundeinstellung aus: Zum einen können behinderungsbedingte Anpassungsschwierigkeiten ein arbeitsorganisatorisches, betriebstechnisches oder soziales Problem im Betrieb darstellen. Zum anderen werden Zusammenhänge zwischen betrieblicher Sozialstruktur und dem Führungsverhalten von Vorgesetzten einerseits und dem Leistungsverhalten und den tätigkeitsrelevanten Einschränkungen - sofern überhaupt vorhanden - behinderter Arbeitnehmer andererseits oft zu wenig beachtet. Daher scheint es notwendig und sinnvoll, die Anforderungen des Arbeitsplatzes mit den Fähigkeiten, Kenntnissen und Fertigkeiten des behinderten Arbeitnehmers abzustimmen (Anforderungs- und Leistungsprofil) und variable Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen. Dienstleistungen und Produkte im einzelnen (Auswahl): Fachliche Begleitung des EBBA-Teams Mittelfrankens: Im Raum Mittelfranken hat sich eine Arbeitsgemeinschaft konstituiert (EBBA-Team) - bestehend aus insgesamt 14 Mitgliedern aus unterschiedlichen Einrichtungen - die Aktionsmöglichkeiten im Rahmen des EBBA-Konzeptes entwickelt und umsetzt. Hierbei werden bestehende Ressourcen wechselseitig genutzt, teamorientierte Arbeitsmethoden eingesetzt und projektorientiertes Vorgehen bevorzugt. Die Sicherstellung eines zielführenden Vorgehens und die kontinuierliche Prozeßsteuerung der EBBA-Aktivitäten übernimmt eine eigene Funktionsstelle "EBBAKoordination" der bfz Bildungsforschung (Arbeitsassistenz). VERÖFFENTLICHUNGEN: Mauch, R.; Wahler, R.: Expertenunterstützte Beratung zur leistungsgerechten Beschäftigung behinderter Arbeitnehmer (EBBA). Konzeption. München,

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Nürnberg: bfz e.V. 1994.+++Expertenunterstützte Beratung (EBBA) (Informationsblatt zum Projekt). Hrsg. v. bfz e.V. Nürnberg 1997.+++Einstellung und Beschäftigung Schwerbehinderter. Informieren, Realisieren, Profitieren. Hrsg. vom BStMAS. München 1996.+++Dehner, H.; Wahler, R.: Förderung der beruflichen Integration und Sicherung der Beschäftigung von Menschen mit psychischen Erkrankungen/ Behinderungen. Vollst. überarb. 2. Aufl. Nürnberg, Ansbach 1999.+++EBBA-Team Mittelfranken: Menschen mit Behinderungen in Arbeit und Beruf. "Bescheid wissen - Vorteile nutzen". Nürnberg, Ansbach 1997.+++Mauch, R.; Wahler, R.: Expertenunterstützte Beratung zur leistungsgerechten Beschäftigung behinderter Arbeitnehmer (EBBA). Konzeption. München, Nürnberg: 1994.+++Mauch, R.; Wahler, R.: Menschen mit Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit in Arbeit und Beruf. München, Nürnberg 1998.+++Wahler, R.: Menschen mit Epilepsien in Arbeit und Beruf. München, Nürnberg 1997.+++Wahler, R.; Wellnhofer, B.: Fachberatung EBBA: Ergebnisbericht 1995/96 und Fortführung der Aktivitäten 1997. Nürnberg, Ansbach 1997.+++Mauch, R.; Harnisch, W.: Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit in Arbeit und Beruf. München, Nürnberg 2000.+++Mauch, R.: Soziale Verantwortung im Kontext "schlanker Staat". in: Seyd, Wolfgang; Nentwig, Armin; Blumenthal, Wolfgang (Hrsg.): Zukunft der beruflichen Rehabilitation und Integration in das Arbeitsleben. Interdisziplinäre Schriften zur Rehabilitation, Bd. 8. Ulm: Univ.-Verl. 1999. ISBN 3-89559-124-6.+++Wahler, R.: Das Informations-Beratungssystem (IBS) als unternehmerische Entscheidungshilfe. in: Seyd, Wolfgang; Nentwig, Armin; Blumenthal, Wolfgang (Hrsg.): Zukunft der beruflichen Rehabilitation und Integration in das Arbeitsleben. Interdisziplinäre Schriften zur Rehabilitation, Bd. 8. Ulm: Univ.-Verl 1999. ISBN 3-89559-124-6. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1988-01 ENDE: 1999-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-27958-0, Fax. 0911-27958-60, e-mail: [email protected])

[317-L] Merseburger, Andrea; Kretschmer, Jens: Berufsbildungswerke versus wohnortnahe Rehabilitation, in: Informationen für die Beratungsund Vermittlungsdienste der Bundesanstalt für Arbeit : Zeitschrift für berufskundliche Information und Dokumentation, 2001, Nr. 16, S. 1089-1096 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1989; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der berufliche Erstausbildung von Menschen mit Behinderung musste bisher in den meisten Fällen zwischen den Alternativen einer wohnortnahen betrieblichen Eingliederung und einer überbetrieblichen Reha-Maßnahme entschieden werden. Im Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte wird zukünftig versucht, für einen Teil der Rehabilitanden die umfassenden begleitenden Hilfen, die in einem BBW zur Verfügung stehen, mit den Vorteilen einer wohnortnahen Rehabilitation zu verbinden. In dem Artikel werden am Beispiel der Erstausbildung von Menschen mit Hörschädigung konzeptionelle Überlegungen und Umsetzungsideen beschrieben. Ausgehend von der Spezifik, die eine Hörbeeinträchtigung mit sich bringt, wird ein dreistufiges Modell der wohnortnahen Rehabilitation unter Einbeziehung der Fachkompetenz der Reha-Fachdienste des Berufsbildungswerkes vorgestellt." (Autorenreferat)

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[318-F] Morais de Oliveira, Maria Teresa, Prof.Dr.; Patiniotis, Nikitas, Prof.Dr.; Evans, Karen, Prof.Dr.; Douterlungne, Mia, Dr.; Heikkinnen, Anja, Prof.Dr.; Frazao, Lourenco; Hoffmann, Bettina; Vanhoren, Ingrid; Laiho, Kristiina (Bearbeitung); Heidegger, Gerald, Prof.Dr.; Niemeyer, Beatrix, Dr. (Leitung): Verbesserung des Übergangs benachteiligter Schulabgängerinnen und Schulabgänger in die Berufsausbildung INHALT: Im Rahmen dieses Projektes wurden Maßnahmen zur Berufsausbildungsvorbereitung benachteiligter Jugendlicher untersucht. Vergleichende Studien zwischen den beteiligten Ländern, aber auch zwischen verschiedenen Maßnahmen innerhalb dieser Länder selbst, hatten die Inhalte und Methoden des Lehrens und Lernens in Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen für benachteiligte Jugendliche als Fokus. Das Projekt zielte daher sowohl auf der Makroebene der Bildungsplanung als auch auf der Mikroebene der verschiedenen Initiativen auf die Unterstützung einer Reform der Maßnahmen zur Benachteiligtenförderung. Eines der Hauptprobleme, dem sich die Europäischen Staaten gegenübergestellt sehen, ist die hohe Arbeitslosigkeit, die in vielen Ländern vor allem Jugendliche besonders betrifft (Europäische Kommission, 1993). Hohe Jugendarbeitslosigkeit führt immer zu einer Verschlechterung der Ausbildungschancen für benachteiligte Jugendliche und lässt deren Chancen auf einen Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt drastisch sinken. Die Arbeitslosenrate benachteiligter Jugendlicher hat daher in den meisten Europäischen Staaten eine Höhe erreicht, die soziale kaum noch tragbar erscheint. Alle europäischen Länder haben daher Maßnahmen ergriffen, die benachteiligten Jugendlichen den (Wieder-)Einstieg in einen "normalen" (Aus-)Bildungsverlauf erleichtern sollen. Leider haben sich diese Maßnahmen in den verschiedenen Ländern aus ähnlichen Gründen nicht besonders erfolgreich gezeigt. Bei der anstehenden Untersuchung wurde davon ausgegangen, dass innerhalb der Maßnahmen der Benachteiligtenförderung der angemessenen Berücksichtigung von Schlüsselkompetenzen, so wie sie im jeweiligen nationalen Kontext definiert werden, eine überaus große Bedeutung zuzumessen sei. Der innovative Aspekt dieses Projekts besteht in der Evaluation von Maßnahmen der Benachteiligtenförderung im Hinblick auf diese Schlüsselqualifikationen im Kontext von "situated learning" in "communities of practice". Ziele: 1. Auf der Basis bereits existierender Untersuchungen sollten Kriterien erarbeitet werden, aufgrund derer Jugendliche als nicht ausbildungsfähig angesehen werden. 2. Als gemeinsames Unterfangen der Partnerländer sollte ein Kriterienset definiert werden zur Evaluation der Lehr-/ Lerninhalte von Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der Komponenten: Schlüsselkompetenzen, "situated learning" in "communities of practice". Ergebnisse: Zusammenstellung der Kriterien für Benachteiligungen am Übergang von Schule in Beruf in den Partnerländern; Kriterien für situated learning in Programmen zur Benachteiligtenförderung; Sammlung von good practice Beispielen in den Partnerländern; Meta-Analyse der Beispiele; Konzept für situated learning in communities of practice in Programmen zur Benachteiligtenförderung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Portugal, Griechenland, Großbritannien, Belgien, Finnland METHODE: Vorliegende Forschungsdaten und Untersuchungen über Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen wurden entsprechend der in den jeweiligen Ländern geltenden Kriterien im Hinblick auf "situated learning" analysiert. Die Ergebnisse wurden verglichen und evaluiert. Es wurde für die beteiligten Länder eine Sammlung erfolgreicher Beispiele erstellt, die den verschiedenen Bildungssystemen und Kulturen Rechnung trägt. Im Hinblick auf die Forschungshypothese über die Bedeutung von "situated learning" für den Erfolg von Maßnahmen zur Benachteiligtenförderung wurden die Untersuchungsergebnisse einer Metaanalyse

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unterzogen. Für Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene wurden Empfehlungen zur Verbesserung von Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung von "situated learning" formuliert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Über den Zaun geschaut - situated learning in der europäischen Benachteiligtenförderung. in: Durchblick - Zeitschrift für Ausbildung, Weiterbildung und Berufliche Integration, 1999, 3.+++Evans, K.; Hoffmann, B.: Engaging to learn: situated learning and re-integration initiatives for young people. in: Walraven, Guido; Parsons, Carl; Day, Chris; Veen, Dolf van (eds.): Combating social exclusion through education: laissez-faire, authoritarianism or third way. Garant Publishers (Belgium) 2000, pp. 287-306.+++Laiho, Kristiina: Article in Tuhti-Network for youth of good practice examples and alternative educational.+++Laiho, Kristiina: Article in Ammattikasvatus (Vocational education and training, academic journal) of Re-enter problematic in Finland and participating countries, 2000, 3. ARBEITSPAPIERE: Dokumentation der Abschlusskonferenz am 27.-28.11.2000 in Flensburg/ Sankelmark.+++Re-enter - improving transition of low achieving school leavers to vocational education and training. Workshop Report I (Ms.). Flensburg/ Brüssel 1999.+++Literaturbericht Benachteiligtenförderung in der BRD (Ms.). Flensburg 1999. +++Situated learning and action oriented learning. in: Re-enter - improving transition of low achieving school leavers to vocational education and training. Interim Report. Flensburg/ Brüssel 2000.+++Situated learning - examples from Germany. in: Re-enter - improving transition of low achieving school leavers to vocational education and training. Interim Report. Flensburg/ Brüssel 2000.+++Re-enter - improving transition of low achieving school leavers to vocational education and training. Interim Report. Flensburg/ Brüssel 2000.+++Re-enter improving transition of low achieving school leavers to vocational education and training. Project summary and final report. Flensburg 2001.+++Situated Learning als Herausforderung für die Benachteiligtenförderung in Europa (Ms.). 2001.+++Paper presentation of the Reenter-project in the annual conference of the Finnish Youth Research Society and the TUHTINetwork for youth, 4/2000.+++Situated learning? How far can the concepts be used in work re-entry programmes? Lisboa: Univ. Nova des Lisboa, Seminar at Faculdade de Ciencias e Tecnologia (presentation of the Re-enter project for professors, master and doctoral students).+++Evans, Karen; Petersen, Wiebke: Booklet with all the Portuguese papers of the project, as well as the interim and the final report presented by the co-ordinators. 2001. ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2000-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Flensburg, Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg) KONTAKT: Heidegger, Gerald (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Niemeyer, Beatrix (Dr. e-mail: [email protected])

[319-L] Niehaus, Mathilde; Kurth-Laatsch, Sylvia; Hündling, W.: Die Bedeutung betrieblicher Interessen bei der Gestaltung von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation: empirische Ergebnisse aus der betrieblichen Umschulung, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 4, S. 235-240 INHALT: "Aus der wissenschaftlichen Begleitforschung zu dem Modellprojekt 'Wohnortnahe berufliche Rehabilitation von Frauen' werden empirische Ergebnisse zu den Interessen und Erfahrungen von Betrieben hinsichtlich der Bereitstellung von Umschulungsplätzen vorgestellt. Die Ergebnisse basieren auf qualitativen Interviews mit 13 Vertretern aus unterschied-

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lichen Betrieben in den alten und neuen Bundesländern. Von der Bereitschaft der Betriebe zur Beteiligung an Rehabilitationsmaßnahmen können weder die Rehabilitations- noch die Bildungsträger selbstverständlich ausgehen. Die Entscheidungsträger in den Betrieben sind vorrangig an einem reibungslosen Arbeits- und Ausbildungsablauf interessiert. Sie wollen als kompetente Partner, die ihrerseits eine Leistung für den Rehabilitationserfolg erbringen und deren Sichtweise in die Gestaltung der Maßnahme einbezogen wird, angesprochen werden." (Autorenreferat)

[320-L] Niehaus, Mathilde; Kurth-Laatsch, Sylvia: Synopse der Evaluationsergebnisse zum Modellprojekt "Wohnortnahe berufliche Rehabilitation von Frauen": Bewertungen der Teilnehmerinnen, Reha-Berater, Berufsschulen, Bildungstäger, Betriebe ; wissenschaftliche Begleitforschung des Modellprojektes "Wohnortnahe berufliche Rehabilitation von Frauen", Frankfurt am Main 2001, 47 S., ISBN: 3-98074101-X (Standort: IAB-93-3400-16 BL 921; Graue Literatur) INHALT: Das Heft berichtet über ein zwischen 1996 und 1999 durchgeführtes Modellvorhaben, dessen Ziel es war, der Unterrepräsentation von behinderten Frauen an beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen entgegen zu wirken. Die Konzeption sieht vor, dass die Umschulung örtlich nicht mehr an ein Berufsförderungswerk gebunden und somit keine internatsmäßige Unterbringung nötig ist. Die berufspraktische Umschulung findet in wohnortnahen Betrieben und die berufstheoretische Ausbildung in den regionalen Berufsschulen statt. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der einzelnen Umsetzungsschritte der Modellmaßnahme wurde im Sinne einer Prozessevaluation die Sicht der beteiligten Akteure über Experteninterviews und schriftliche Befragungen nachgezeichnet. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen abgeleitet. (IAB)

[321-F] Oertel, Astrid; Schumm, Hubert (Bearbeitung); Ebner, Hermann G., Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Konzepts zur wirtschaftsberuflichen Qualifizierung sprach- und hörgeschädigter Jugendlicher INHALT: Für das Berufsbildungswerk Leipzig, an dem die kaufmännische Berufsausbildung derzeit in Form einer Übungsfirma erfolgt, wird rekurrierend auf das Lehr-Lernsetting 'Juniorenfirma' ein Ausbildungskonzept entwickelt, implementiert und evaluiert, das auf die betrieblichen Bedingungen dieser Bildungseinrichtung und auf die spezifischen Anforderungen an die Ausbildung sprach- und hörgeschädigter Jugendlicher zugeschnitten ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig METHODE: verschiedene Methoden der empirischen Sozialforschung (Dokumentenanalyse, multiperspektivische Verfahren, Tests) DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ebner, H.G.; Voll, M.: Juniorenfirmen in Deutschland: eine Synopse über Realisationsformen von Juniorenfirmen. Mannheim 2000 (zu beziehen bei: Univ. Mannheim, Lehrstuhl f. Wirtschaftspädagogik, Prof.Dr. Hermann G. Ebner).+++Ebner, H.G.; Czycholl, R.: Handlungsorientierung und Juniorenfirma. in: Spommer, Karl-Heinz (Hrsg.): Betriebspädagogik in Theorie und Praxis. Stuttgarter Beiträge zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Sonderband 1. Esslingen 1990, S. 265-278.+++Ebner, H.G.; Oertel, A.; Schumm, H.; Lauck, G.: Modernisierung der kaufmännischen Ausbildung am Berufsbildungswerk

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Leipzig. Mannheim 2001 (zu beziehen bei: Univ. Mannheim, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik, Prof.Dr. Hermann G. Ebner).+++Ebner, H.G.; Lauck, G.: Zur Wechselwirkung von Ausbildungsinnovationen und Organisationslernen. in: Geissler, Harald (Hrsg.): Berufliche Bildung für das lernende Unternehmen. Bielefeld 2000, S. 71-82. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-05 AUFTRAGGEBER: Berufsbildungswerk Leipzig FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik (68131 Mannheim) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0621-181-2197, Fax: 0621-181-2195, e-mail [email protected])

[322-L] Orthmann, Dagmar: Berufliche Integration von lernbehinderten Mädchen - eine Illusion?, in: Berufliche Rehabilitation, Jg. 16/2002, H. 1, S. 23-31 INHALT: In dem Beitrag werden Zielsetzung, Methodik und erste Ergebnisse einer Erkundungsstudie zur nachschulischen Lebensbewältigung von lernbeeinträchtigten Mädchen vorgestellt. Die Untersuchungsgruppe bilden 17 junge Frauen, die zwischen 1997 und 1999 den Sonderschulabschluss an zwei kleinen Schulen für Lernbehinderte in Rheinland-Pfalz erworben haben. Die Ende 2000 und Anfang 2001 durchgeführten Befragungen zeigen eine große Variabilität beim beruflichen Eingliederungsprozess. Nur bei vier der Befragten verlief er bis dahin problemlos. (IAB)

[323-L] Orthmann, Dagmar: Berufliche Eingliederungsprozesse bei Jugendlichen mit Lernbehinderung: Ergebnisse einer Erkundungsstudie, in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 52/2001, H. 10, S. 398-404 (Standort: UuStB Köln(38)-XB59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Bemühen, die nachschulische Lebensbewältigung von jungen Menschen mit Lernbeeinträchtigungen zu unterstützen, erfolgt eine ständige Erweiterung und Anpassung des ohnehin schon differenzierten Systems der beruflichen Rehabilitation. Andererseits gibt es nur wenige empirische Erkenntnisse zu tatsächlichen Lebensvollzügen von Absolventen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Vor diesem Hintergrund wird eine retrospektive Erkundungsstudie zur nachschulischen Lebensbewältigung von 17 jungen Frauen mit Lernbehinderungen vorgestellt. Die individuellen beruflichen Eingliederungsprozesse werden differenziert beschrieben und zusammenfassend diskutiert." (Autorenreferat)

[324-L] Oyen, Renate: Berufliche Rehabilitation: Ausbildung, Arbeitsmarktchancen und Integration Behinderter ; Literatur- und Forschungsdokumentation 1998-2001, (Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung , Sonderheft, 8), Nürnberg 2002, o. Sz. (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: Die Bibliografie weist 281 Literaturbeiträge und 79 Forschungsprojekte zur Ausbildungs- und Beschäftigungssituation Behinderter nach. Neben Büchern und Zeitschriftenauf-

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sätzen wurden auch Parlamentaria, Arbeitspapiere, Konferenzberichte und Hochschularbeiten dokumentiert. Die Titel sind nach Schwerpunkten gegliedert, werden durch verschiedene Register erschlossen und durch ein kurzes Referat inhaltlich charakterisiert. (IAB)

[325-L] Pitschas, Rainer; Schulte, Bernd; Maydell, Bernd von (Hrsg.): Teilhabe behinderter Menschen an der Bürgergesellschaft in Asien und Europa: Eingliederung im Sozial- und Rechtsvergleich ; Ergebnisse einer Forschungskonferenz des MaxPlanck-Instituts für ausländisches und internationales Sozialrecht sowie der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, (Speyerer Arbeitshefte, Nr. 141), Speyer 2002, 244 S. (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: Der Band berichtet über eine Konferenz, auf der eine Bestandsaufnahme der Situation von Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Regionen der Welt versucht wurde. Die Beiträge vermitteln die Vielfalt der Politikansätze und kennzeichnen die Herausforderungen, vor denen die jeweiligen Bezugsstaaten in ihrer Sozialpolitik stehen. (IAB)

[326-L] Quambusch, Erwin: Die beschützten Werkstätten: zur Dominanz der Bequemlichkeit in einem Rehabilitationsmonopol, in: ZFSH, SGB: Sozialrecht in Deutschland und Europa, Jg. 40/2001, Nr. 9, S. 515-522 INHALT: Der Autor befasst sich mit den Arbeitsbedingungen in Werkstätten für Behinderte. Er beklagt, dass die dort beschäftigten geistig Behinderten häufig entmündigt, in ihrer Menschenwürde verletzt und nicht ausreichend gefördert werden und diskutiert Möglichkeiten zur Abwendung solcher Fehlhaltungen. (IAB)

[327-L] Sand, W.H. van de: RehaAssessment - ein System zur umfassenden Beurteilung der arbeitsbezogenen Leistungsfähigkeit, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 5, S. 304-313 INHALT: "Die Weiterentwicklung des traditionellen Angebotes 'Berufsfindung/ Arbeitserprobung' in den 27 Mitgliedseinrichtungen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Berufsförderungswerke führt zu einem neuen 'Produkt': RehaAssessment. In diesem Sinne passt sich dieses neue Instrumentarium an die Begriffswelt von Reha-Management und Case-Management an. Modular aufgebaut und technologiegestützt wird RehaAssessment zum unerlässlichen Beratungsbestandteil im Vorfeld beruflicher Rehabilitation. Neue Personengruppen (z.B. Hörbehinderte) können für die rasche Integration an einen geeigneten Arbeitsplatz schneller einbezogen werden, neue Instrumente und Methoden kommen zum Einsatz, und neue Aufgabenfelder wie die Erschließung rationellerer Wege in der Phase II der Rehabilitation sind optimaler zu bearbeiten. Die Instrumente, Grundprinzipien und Methoden des Arbeitsprozesses bei RehaAssessment tragen aber auch dazu bei, bestehende Konzepte der Prävention zu verbessern. Der gegenwärtige Status und die breite Kompetenz der Berufsförderungswerke - besonders im Bereich der Funktions- und Eignungsdiagnostik - sind die geeignete Basis für die ständige Weiterentwicklung bzw. für die qualitative Absicherung des neuen Angebots. Evaluation und hohe Qualitätsstandards werden durch wissenschaftliche Begleitforschung gesichert." (Autorenreferat)

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[328-L] Sander, Elisabeth; Brieseman, Maria-Anna: Untersuchung zum Self-monitoring bei sehgeschädigten Menschen, in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 53/2002, H. 2, S. 56-62 (Standort: UuStB Köln(38)-XB59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Rahmen einer empirischen Untersuchung wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der Selbstpräsentation sehbehinderter Menschen, ihrer beruflichen Tätigkeit und ihrer Arbeitszufriedenheit erforscht. Die Ergebnisse der Befragung, an der sich 81 Personen beteiligten, zeigen, dass zwischen der Kompatibilität von Beruf und Self-monitoring-Orientierung Sehbehinderter und ihrer Arbeitszufriedenheit ein erkennbarer Zusammenhang besteht. (IAB)

[329-L] Schaeffer, Marc: Heracles, ein Vereinsprojekt für die soziale und berufliche Integration von behinderten Arbeitnehmern, in: Berufsbildung : europäische Zeitschrift, 2000, H. 21, S. 70-78 (Standort: UuStB Köln(38)-XH2605; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Von 1993 bis 1996 wurde mit dem Projekt "Heracles" der Versuch unternommen, behinderten Arbeitnehmern in geschützten Werkstätten und beruflichen Therapiezentren dynamische Berufsperspektiven anzubieten. Angestrebt wurde ein Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und menschlichen Aspekten, um die Arbeitnehmer in den geschützten Arbeitseinrichtungen in ihrer sozialen und beruflichen Entwicklung zu fördern. Mit dem Projekt wurde das institutionelle Konzept für geschützte Arbeitseinrichtungen aufgegeben und sich damit von einer Politik verabschiedet, die geschützte Arbeitsplätze als einzige und dauerhafte Lösung für eine Mehrheit der behinderten Arbeitnehmer erachtete. Der Beitrag stellt das Projekt und die damit gewonnenen Erfahrungen vor. (BIBB2)

[330-L] Schmal, Andreas; Niehaus, Mathilde; Heinrich, T.: Betrieblicher Umgang mit der Gruppe leistungsgewandelter und behinderter Mitarbeiter/innen: Befragungsergebnisse aus der Sicht unterschiedlicher Funktionsträger, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 4, S. 241-246 INHALT: "Zentrale Ergebnisse des Forschungsprojekts 'Ansätze betrieblicher Beschäftigungsförderung (schwer)behinderter Mitarbeiter/innen in der Deutschen Automobilindustrie' werden vorgestellt. Das Projekt wurde im Jahr 2000 von der Universität Trier in Zusammenarbeit mit der Internationales Forschungsstelle für Arbeit und soziale Integration (IFASI) in fünf Werken der deutschen Automobilindustrie durchgeführt. Ziel der Studie war die Erfassung, Dokumentation und Analyse von innerbetrieblichen Integrations- und Förderansätzen mittels Dokumentenanalyse und Leitfadeninterviews. Der Beitrag gibt einen Überblick über die betriebliche Praxis und die Art und den Stellenwert von Integrationsmaßnahmen. Erfolgskritische Faktoren und potentielle Konfliktfelder werden thesenartig herausgearbeitet." (Autorenreferat)

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[331-F] Schmal, Andreas, Dr.; Niehaus, Mathilde, Prof.Dr.Dr.; Bernhard, Dörte; Kamrad, Klaudia; Kriesel, Mirjam (Bearbeitung): Betriebliche Integrationsvereinbarungen als prozess- und entwicklungsorientiertes Instrument zur Beschäftigungsförderung (schwer)behinderter Mitarbeiter/innen INHALT: 1. Wie wird das Instrument "IV" in der Automobilindustrie aufgenommen? 2. Wie gestaltet sich der Prozess der Erarbeitung einer IV auf Unternehmensebene? 3. Analyse von Integrationsvereinbarungen. 4. Anregung von innerbetrieblichen und überbetrieblichen Kommunikationsprozessen. Abschlussresümee: 1. Aufnahme des Instrumentes: Alle Automobilunternehmen haben eine IV abgeschlossen oder erarbeiten gerade eine IV; 2. Prozessgestaltung: Initiative von der SBV, Erarbeitung eines 1. Entwurfes (unter Beteiligung des BR), Austausch verschiedener Entwürfe; Verhandlungsrunde; 3. Analyse der IV's: Gesetzliche Vorschläge werden überwiegend aufgegriffen und ergänzt durch: Führungskräftetraining und Prävention; 4. Anregung zu inner- und überbetrieblicher Kommunikation durch Workshops, Internetplattform, Treffen mit Kooperationspartnern. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Implementationsforschung; Survey Feedback Ansatz. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview (Stichprobe: 18+7; betriebliche Beteiligte, Vertreter Integrations- und Arbeitsamt). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 3; Experten aus Gewerkschaft und Verband). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 220; betriebliche Beteiligte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmal, A.; Niehaus, M.; Bernhard, D.; Kamrad, K.; Kriesel, M.: Implementierung von Integrationsvereinbarungen am Beispiel der Deutschen Automobilindustrie - erster Ergebnisbericht. Trier: Universität Trier (in press). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-05 ENDE: 2003-06 FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Jägerstr. 45-52, 10117 Berlin); Universität Trier, FB 01, Fach Psychologie Abt. Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (54286 Trier) KONTAKT: Schmal, Andreas (Dr. Tel. 0651-201-2025, e-mail: [email protected])

[332-L] Schmidt-Zadel, Regina; Pörksen, Niels (Hrsg.): Teilhabe am Arbeitsleben: Arbeit und Beschäftigung für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, (Jahrestagung "Teilhabe psychisch kranker Menschen am Arbeitsleben", 2002, Berlin), Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 400 S., ISBN: 3-88414-329-8 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Niels Pörksen: Anforderungen an Hilfen zur Teilhabe am Arbeitsleben (35-47); Klaus Laupichler: Erwartungen an Hilfen zur Teilhabe am Arbeitsleben (4856); Christian Gredig: Handlungsbedarf zur Weiterentwicklung des Rehabilitationssystems (57-71); Peter Kruckenberq, Henninq Voßberg: Regionale Initiativen zur Überwindung von Barrieren (74-84); Gerhard Längle: Die berufliche Entwicklung schizophrener Patienten im Jahr nach der Entlassung aus der Klinik (88-98); Reinhard Saal: Berufliche Rehabilitation im Alltag eines Betriebes (99-104); Holger Hoffmann: Das Berner Job Coach Projekt (105-129); Jürgen Gütschow: Integrationsprobleme aus Sicht eines Angehörigen (130-134); Hans-Gerd Bude: Arbeitnehmer mit psychischer Behinderung im Betrieb (135-140); Hubert Kirchner: Voraussetzungen für die Integration von Arbeitnehmern mit psychischen Behinderungen (141-144); Anton Senner: Integrationsfirmen - Ein Weg zur Überwindung von Barrieren auf

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dem allgemeinen Arbeitsmarkt (145-152); Hans-Ludwig Siemen: Drohendes Abseits - chronisch psychisch kranke Menschen und berufliche Rehabilitation (153-162); Jürgen Bernhardt: Der Beitrag der Berufsbildungswerke zur Entwicklung der beruflichen Rehabilitation und Teilhabe junger Menschen mit psychischen Behinderungen: Möglichkeiten, Grenzen und Entwicklungsbedarf (166-171); Henning Hallwachs: Innovationen in Beruflichen Trainingszentren (172-177); Wilfried Hautop: Die Werkstatt für behinderte Menschen (178-183); Rainer Marien: Innovationen in den Berufsförderungswerken (184-189); Wolfgang Weig: Innovationen in den Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation aus Sicht der Rehabilitationseinrichtungen für psychisch Kranke und Behinderte (190-196); Heinrich Kunze, Julia Pohl: Leitlinien zur Rehabilitation und Integration (198-214); Karin Gelfort: Vermittlung chronisch psychisch Kranker in Arbeit (215-221); Rainer Radloff: Integration psychisch kranker Menschen in Arbeit (222-226); Wolfgang Rust: Betreuung statt Arbeit? Der mühsame Weg zur Teilhabe am Arbeitsleben (227-237); Knut Lehmann: Zentrale Aspekte der regionalen Koordination und Steuerung (238-248); Peter Beule, Berthold Deusch: Kommunale und regionale Steuerung aus der Sicht der Integrationsämter (249-258); Christiane Haerlin, Hermann Mecklenburg: Auf dem Weg zu personenzentrierten Hilfen zur Teilhabe am Arbeitsleben - Erfahrungen aus zwei rheinischen Regionen (259-277); Peter Mrozynski: Rechtsgrundlagen für Koordination und Steuerung in der personenzentrierten Versorgung (278-306); Lennarth Andersson: Lohn statt Prämie (307-311); Jutta Hittmeyer: Finanzierungsmöglichkeiten von Arbeit auf der Grundlage des BSHG (312-320); Arnd Schwendy: Arbeitsplatzsubvention und innovative Entgeltgestaltung (321-323); Burkhard von Seggern: Arbeitsplatzsubvention und innovative Entgeltgestaltung aus gewerkschaftlicher Sicht (324-327); Podiumsdiskussion. TeilnehmerInnen: Helga Kühn-Mengel, MdB (SPD), Dr. Irmgard Schwaetzer, MdB (FDP), Claudia Nolte, MdB (CDU), Klaus Growitsch (Ver.di), Moderation: Niels Pörksen (330-355); Niels Pörksen, Karl-Ernst Brill, Bernd Jäger, Christian Grediq: Bestandsaufnahme zur Rehabilitation psychisch Kranker - Eine Zusammenfassung (356-395).

[333-L] Schneeberger, Arthur: Das Konzept einer Mindestlernplattform: Bildungsinhalte und Methoden zur Förderung gering qualifizierter Personen, in: Berufsbildung : europäische Zeitschrift, 2000, H. 20, S. 65-70 (Standort: UuStB Köln(38)-XH2605; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, wie sicherzustellen ist, dass möglichst viele junge Menschen das Ausbildungssystem mit einem Mindestmaß an Kenntnissen und Fähigkeiten im Hinblick auf ihr weiteres Lernen und ihre Beschäftigungsfähigkeit verlassen. Eine der Grundstrategien liegt in der Verringerung des Nettoangebots an gering qualifizierten Arbeitskräften. Es werden spezielle Angebote für gering Qualifizierte bzw. Jugendliche mit Problemen benötigt, um ein Mindestniveau an Kompetenzen zu erreichen. Entscheidend ist, dass Bildung und Ausbildung ein breites Spektrum an Lernmöglichkeiten bieten, die verschiedene Lerngeschwindigkeiten und Lernorte zulassen. (BIBB2)

[334-F] Schrader, Carsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung): Förderung des Übergangs von Beschäftigten der Werkstätten für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt - Arbeitsweltbezogene Integrationsmodelle (AIM) (Modellprojekt)

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INHALT: Es sollen systematisch neue Wege des Übergangs auf den ersten Arbeitsmarkt für Beschäftigte aus Werkstätten für behinderte Menschen entwickelt und erprobt, fördernde und hemmende Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Übergang festgestellt sowie neue Formen der Qualifizierung und Beschäftigung außerhalb der Werkstätten entwickelt werden. Das ITA als wissenschaftliche Begleitung erforscht begünstigende und hemmende Rahmenbedingungen des Integrationsprozesses und übernimmt die wissenschaftliche Informationsversorgung. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Erstellung von Dokumentationen; Literaturrecherchen; Datenerhebungen; Veröffentlichung von Ergebnissen ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Universität Kaiserslautern (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-3752, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0631-205-3735, e-mail:[email protected])

[335-F] Schrader, Carsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung): E-Business in Werkstätten für behinderte Menschen INHALT: Es soll ein inter- und intranetfähiger Wissenspool für die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Rheinland-Pfalz eingerichtet werden. Inhalt des Pools sind allgemeine und WfbM-spezifische Informationen zum Thema E-Business. Es wird sowohl die Lieferantenseite als auch die kundenorientierte Seite des E-Business sowie Fragen des Intranets und gemeinsamer Lösungen mit anderen WfbM behandelt. Die Informationsschwerpunkte im Pool bemessen sich nach den Hauptinteressen der beteiligten WfbM. Der Pool soll ein organisch wachsendes Wissensportal mit Beteiligung der WfbM hinsichtlich eigener Beiträge und Wissensaustausch werden. Der Pool steht allen 33 rheinland-pfälzischen WfbM zur Verfügung. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Einrichtung einer geeigneten Software; Generierung von Inhalten; redaktionelle Aufbereitung von geliefertem Wissen; Initiation, Moderation, Motivation, Support, Administration; Akten- und Dokumentenanalyse; Inhaltsanalyse nach Auswahlverfahren; Gruppendiskussion ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Universität Kaiserslautern (Gottlieb-Daimler-Str. Geb. 42, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-3752, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0631-205-3735, e-mail:[email protected])

[336-L] Treinen, Heiner: Außer dem Ausweis haben sie wenig gemein...: schwerbehinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt, (IAT-Report, 2002-07), Gelsenkirchen 2002, 8 S. (Standort: http://www.iatge.de/iatreport/2002/report2002-07.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung und der Bundesarbeitsgemeinschaftder Clubs Behinderter und ihrer Freunde (BAG cbf) wurde in den Jahren

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2000/2001 eine Untersuchung zur beruflichen Situation schwerbehinderter Menschen durchgeführt. Im Zentrum der Untersuchung standen Berufsverläufe und aktuelle berufliche Situation sowie Problembereiche der beruflichen Tätigkeit und Bewältigungsstrategien am Arbeitsplatz. Einschätzungen der beruflichen Anforderungen im Vergleich zur Selbsteinschätzung berufs- und alltagsrelevanter Fähigkeiten gaben Auskunft über den beruflichen und privaten Durchsetzungswillen schwerbehinderter Menschen. Die folgende Analyse fußt auf der schriftlichen Befragung einer Zufallsstichprobe (N=7.200) von schwerbehinderten Menschen im Erwerbsalter aus dem Bereich von sechs Versorgungsämtern, die den Einzugsbereich groß- und mittelstädtischer Räume in Deutschland repräsentieren. Insgesamt konnten 1.051 gültige Fragebögen analysiert werden (Rücklaufquote von 15%). Ein Vergleich mit Basisdaten aus dem Mikrozensus und verbandseigenen Behindertenstatistiken lässt den Rückschluss zu, dass die Struktur der Population annähernd abgebildet werden konnte. Zur Abklärung von Sichtweisen der Arbeitgeberseite wurden fokussierte mündliche Interviews mit personalverantwortlichen Führungskräften durchgeführt." (Textauszug)

[337-L] Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Dokumentationssystem Schwerbehinderte und Arbeitswelt: Bd. 12, T. 1: Literaturdatenbank; T. 2: Statistisches Archiv, Trier 1999, 180 S. (Standort: IAB-96-500-00 BI 808 (1); Graue Literatur) INHALT: Die Literaturdatenbank weist deutsch- und englischsprachige Bücher und Aufsätze zu den Themenbereichen Lebens- und Arbeitsbedingungen schwerbehinderter Menschen, soziales Umfeld Behinderter, Behindertenpolitik sowie wirtschaftliche Aspekte von Behinderung nach. Jede Literaturangabe wird durch Autoren- und Schlagwortregister erschlossen und durch ein kurzes Referat inhaltlich charakterisiert. Das Statistische Archiv enthält Tabellen und Übersichten zu den Themenbereichen Lebenssituation von Behinderten, Behinderte und Arbeitsmarkt, berufliche Rehabilitation, Beschäftigung Schwerbehinderter in der Automobilindustrie und in Werkstätten. (IAB)

[338-L] Viedenz, Jürgen: Neue Arbeit für Werkstätten für Behinderte: Perspektiven des besonderen Arbeitsmarktes ; Zwischenbericht nach Ablauf der 1. Projektphase, (Studien der WSF Wirtschafts- und Sozialforschung, 26), Heidelberg 2000, 127 S. (Standort: IAB-93-3400-15 BK 375; Graue Literatur) INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird untersucht, welche zukünftigen Wege in den Werkstätten für Behinderte (WfB) beschritten werden können, damit sie - angesichts rasanter Veränderungen des Marktes - ihren Auftrag zur sinnvollen Beschäftigung und Rehabilitation von Menschen mit schweren Behinderungen weiter erfüllen können. Die erste Projektphase diente der Bestandsaufnahme und Problemanlayse sowie der Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen. Hierzu wurden schriftliche Befragungen, eine Literatur- und Statistikanalyse, in zwei ganztägigen Workshops eine Stärken- und Schwäche-Analyse der WfB, Analysen vergleichbarer Projekte und mehrere Fallstudien in Werkstätten im In- und Ausland durchgeführt. In der zweiten Projektphase sollen die Vorschläge weiterentwickelt und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden. (IAB)

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[339-L] Wagner, Joachim; Schnabel, Claus; Kölling, Arnd: Threshold values in German labor law and job dynamics in small firms: the case of the disability law, in: Ifo-Studien : Zeitschrift für empirische Wirtschaftsforschung, Jg. 47/2001, H. 1, S. 65-75 INHALT: "Das Schwerbehindertengesetz verpflichtete in seiner bis 30.9.2000 gültigen Fassung alle Arbeitgeber ab 16 Beschäftigten, sechs Prozent der Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten zu besetzen, ansonsten war für jeden nicht entsprechend besetzten Arbeitsplatz eine Ausgleichsabgabe von monatlich 200 DM zu entrichten. Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse der ersten ökonometrischen Untersuchung der Auswirkungen dieses Gesetzes auf die Arbeitsplatzdynamik in Kleinbetrieben. Mit Daten des IAB-Betriebspanels finden die Autoren keine eindeutigen Hinweise darauf, daß der Beschäftigungsaufbau in Betrieben an der ersten Schwelle des Schwerbehindertengesetzes (d.h. mit 16 Beschäftigten) sich signifikant von demjenigen in Betrieben vor oder hinter der Schwelle unterscheidet." (Autorenreferat)

[340-F] Wahler, Roland; Wehner, Stefanie (Bearbeitung); Hilger, Annelies; Spies, Josef (Leitung): Informationsmodule online INHALT: Bei inner- und außerbetrieblichen Helfergruppen, Personalverantwortlichen als auch Mitarbeitern in Behörden bestehen häufig große Unsicherheiten hinsichtlich der Bedingungen der Beschäftigung von Menschen mit besonderen Behinderungen. Online-Informationsmodule zu folgenden Behinderungen sollen diesen Informationsbedarf decken. Menschen mit Hörbehinderung, Menschen mit Sehbehinderung, Menschen mit psychischen Behinderungen, Menschen mit Epilepsie. Die Informationsmodule ermöglichen ein hohes Maß an Flexibilität bei der Aneignung der Informationen, da die Inhalte zeit- und ortsunabhängig abzurufen sind. Geplant ist die Entwicklung von Lehrmodulen, die leicht handhabbar sind und durch Modularisierung in übersichtliche Lerneinheiten einen punktgenauen Zugriff gemäß dem individuellen Informationsbedarf erlauben. Alle Module werden barrierefrei gestaltet. Die Module sollen über verschiedene Websites (Integationsamt/ Integrationsfachdienst etc.) leicht zugänglich gemacht werden. Vorrangiges Ziel der online-Informationsmodule ist es, behinderungsspezifische Informationen in Verbindung mit Erkenntnissen der Arbeitsgestaltung, der Mitarbeiterführung, der Personalentwicklung und des rehabilitativen Unterstützungsmanagements bereitzustellen. Der Adressatenkreis der Module ist sehr vielfältig: Personalverantwortliche, Schwerbehindertenvertretungen, Betriebsärzte, Betriebliche Sozialberatungen, Beratungs- und Betreuungsinstitutionen für behinderte Menschen, Integrationsfachdienst, Mitarbeiter in Behörden, die mit behinderten Menschen umgehen (Integrationsämter, Arbeitsämter). Die Module gehen deshalb grundsätzlich von berufspraktischen Fragestellungen aus. Alle Informationen sind bezogen auf beschäftigungsrelevante Informationen. Die Untergliederung der Themenbereiche in schlanke Lerneinheiten erlaubt den Lernenden punktgenauen Zugriff auf die jeweils benötigten Inhalte. Verzweigungsmöglichkeiten stellen die Beziehung zu anderen Modulen innerhalb eines Themenbereichs her. Inhalte, die es für unterschiedliche Informationsbedarfe aufzubereiten gilt, wie sie sich oftmals aus der jeweiligen Tätigkeit des Lerners ergeben, werden nach Darstellungstiefen und "Ebenen" strukturiert. METHODE: Beteiligung von Experten an der Entwicklung; Evaluierung der Barrierefreiheit über Testuser und einschlägige Testprogramme; punktgenauer Zugriff auf individuellen Informationsbedarf durch Modularisierung; Strukturierung in Kern- und vertiefende Informationen;

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anwenderorientierte Materialien, adressatenspezifische Aufbereitung (Personalverantwortliche etc.) der Inhalte DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Expertengespräch; Inhaltsanalyse. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: Integrationsamt der Regierung von Mittelfranken FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-26, e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0911-27958-0, e-mail: [email protected])

[341-F] Weinrich, Kathrin, Dipl.-Ing.; Schöne, Roland, Prof.Dr. (Bearbeitung): Vergleichende Studie zum aktuellen Entwicklungsstand von Produktionsschulen INHALT: Untersuchung des erfolgreichen dänischen Modells der "Produktionsschulen" (praxisorientierte, alternative Qualifizierungsvariante für besonders benachteiligte Jugendliche, insbesondere Schulabbrecher) und dessen Transfermöglichkeiten auf deutsche Verhältnisse in der Benachteiligtenförderung; Evaluierung der inzwischen gegründeten deutschen Produktionsschulen; vergleichende Gegenüberstellung der Konzepte; Schaffung von "Transparenz"; Auswertung der Erfahrungen als Grundlage für die Entwicklung von notwendigen Rahmenbedingungen zur Gründung bzw. Weiterentwicklung von Produktionsschulen in Deutschland; Untersuchung weiterer europäischer Ansätze, z.B. in Österreich. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dänemark, Österreich, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2003-08 FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Mittelstandsentwicklung i.G. Professur für Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung (Reichenhainer Str. 70, 09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0371-531-4923 od. -4250, e-mail: [email protected])

[342-L] Winkler, Albrecht: Zeitarbeit für Behinderte: eine informationsökonomische Analyse der Arbeitnehmerüberlassung als arbeitsmarktpolitisches Instrument, (Volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, 63), Hamburg: Kovac 2000, 217 S., ISBN: 3-8300-0244-0 INHALT: Die Attraktivität der Arbeitnehmerüberlassung aus betrieblicher Sicht ist eine wesentliche Bedingung dafür, sie auch als arbeitsmarktpolitisches Instrument nutzbar zu machen. Daher wird im ersten Teil der Arbeit der Blick auf die Ursachen für die Entstehung und Verbreitung dieser Arbeitsmarktinstitution gelenkt und die Bedeutung ökonomischer Unsicherheit für das betriebliche Beschäftigungsverhalten thematisiert. Im zweiten Teil stehen die Arbeitsmarktprobleme von Schwerbehinderten und das speziell zum Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile geschaffene arbeitsmarktpolitische Instrumentarium im Vordergrund. Der Zielsetzung und den daraus ableitbaren Erfolgskriterien wird die tatsächliche Beschäftigungssitu-

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ation gegenübergestellt. Im dritten Teil der Arbeit werden aufbauend auf die identifizierten Grundprobleme zunächst die Rationalität der Leiharbeit im Vergleich zu Alternativen sowohl aus betrieblicher Perspektive als auch aus dem Blickwinkel der Eingliederungsprobleme Schwerbehinderter dargelegt. Kurze Beschreibungen kleinerer Gesellschaften zur Arbeitnehmerüberlassung, Fallstudien über die zwei größten Projekte sowie die Ergebnisse aus einer Befragung des Autors von Projekten im südwestdeutschen Raum sollen dann Aufschluss darüber geben, inwieweit vermittlungsorientierte Leiharbeit dazu beitragen kann, Unsicherheit über das Leistungsvermögen Schwerbehinderter zu verringern und eine Brücke hin zu regulärer Beschäftigung zu bauen. Es zeigt sich, das Arbeitnehmerüberlassung nicht alle mit der Einstellung und Beschäftigung Behinderter verbundenen Probleme beseitigen kann. Deshalb werden abschließend Überlegungen für die weitere Gestaltung der selektiven Arbeitsmarktpolitik für Schwerbehinderte angestellt. (IAB2)

4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [343-F] Albrecht, Martina, Dipl.-Volksw.; Erhart, Michael, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Brennecke, Ralph, Prof.Dr.; Hansmeier, Thomas, Dr.; Tiemann, Friedrich, Prof.Dr.; Wegscheider, K., Prof.Dr. (Leitung): Direkte und indirekte Kosten und Erträge der Rehabilitation. Rehabilitation der Rentenversicherung als Instrument der sozialen Sicherung (Teilprojekt A4) INHALT: Auf der Grundlage einer Versichertenstichprobe aus der Altersgruppe zwischen 30 und 59 Jahren wird eine Fall-Kontroll-Studie mit Frührentnern (Kontrollgruppe A) und einer dazu passenden Kontrollgruppe (B) sowie eine prospektive Studie mit 2 Gruppen von Versicherten mit besonders hohem bzw. mittlerem/ normalem Frühberentungsrisiko durchgeführt. Beide Untersuchungen erfolgen mit Hilfe schriftlich-postalischer Befragungen mit standardisierten Fragebögen. Für die weitere Analyse werden die Erhebungsdaten um Angaben aus RVDatenbeständen ergänzt. Im Projekt werden im wesentlichen folgende Zielstellungen verfolgt: 1. Entwicklung und Erprobung eines Modells zur empirischen Analyse der Rehabilitationsbedürftigkeit. 2. Entwicklung, Erprobung und Einsatz eines Instruments zur Erhebung der Inanspruchnahme von kurativen und rehabilitativen Leistungen der Gesundheitsversorgung und dazugehöriger Out-of-pocket-Kosten. 3. Identifizierung von typischen Rehabilitandenkategorien der medizinischen Rehabilitation unter Berücksichtigung von Rehabilitationsbedürftigen ohne realisierte Reha-Nachfrage. 4. Vergleich der Gesundheitsausgaben gesundheitlich beeinträchtigter und/ oder reha-bedürftiger Erwerbspersonen mit Personen ohne gesundheitliche Probleme. Ermittlung fallgruppenspezifischer Ausgabendifferenzen im Zeitverlauf. 5. Abschätzung ökonomischer Auswirkungen unterschiedlicher Inanspruchnahmemuster. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Fall-Kontroll-Studie DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 36.000 -brutto-; Versicherte der LVA und der BfA, zwischen 30 und 59 Jahren; Auswahlverfahren: disproportionale Zufallsstichprobe). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brennecke, R.: Konzepte zur Erforschung von bundesweiten Steuerungsproblemen in der Rehabilitation. in: GfR e.V. (Hrsg.): Rehabilitationsorganisation und Rehabilitationsökonomie, Symposium am 07.07.1999. Berlin 1999, S. 14-24.+++Brennecke,

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R.; Müller-Fahrnow, W.; Teichmann, H.; Spyra, K.: Reha-Forschungsverbund BerlinBrandenburg-Sachsen (BBS). in: Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation, Jg. 37, 1998, Suppl. 2, S. 84-91.+++Brennecke, R.: Forschung zum System der Rehabilitation: Rehabilitationsbedarf - Schnittstellenprobleme - Organisation und Steuerung der Rehabilitation. in: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (Hrsg.): 3. Bundeskongreß für Rehabilitation 1999, Tagungsband (im Druck).+++Burchert H.; Hansmeier, T.; Hessel, F.; Krauth, C.; Nowy, R.; Seitz, R.; Wasem, J.: Gesundheitsökonomische Evaluation in der Rehabilitation. T. II: Bewertung der Ressourcenverbräuche. in: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.): Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften Empfehlungen der Arbeitsgruppen "Generische Methoden", "Routinedaten" und "RehaÖkonomie". DRV-Schriften, Bd. 16. 1999, S. 195-246.+++Hansmeier, T.; Vogt, K.; Spyra, K.; Müller-Fahrnow, W.: Zum Begriff und zur Meßbarkeit der Rehabilitationsbedürftigkeit ein Rahmenkonzept für eine empirische Untersuchung. in: Die Rehabilitation, 38, 1999.+++Endbericht. Ende 2002. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-02 AUFTRAGGEBER: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte -BfA- FINANZIERER: Auftraggeber; Landesversicherungsanstalten INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Soziale Medizin (Thielallee 47, 14195 Berlin); Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBSp.A. Humboldt-Universität Berlin, Institut für Rehablitationswissenschaften (Jägerstr. 10-11, 10117 Berlin) KONTAKT: Hansmeier, Thomas (Dr. e-mail: [email protected])

[344-F] Altmeyer, Susanne, Dr.med.; Tietze, Ulrike, Dr.med. (Bearbeitung): Strukturierte Gruppentherapie bei Patienten mit MS (Multipler Sklerose) INHALT: A. 1. Exploration und gegenseitiger Austausch über Themen im Zusammenhang mit MS; 2. Informationsvermittlung und Austausch; 3. psychoedukative Programme und Verfahren zum Zwecke von: Verbesserung der Krankheitsbewältigung, Erhöhung der Lebensqualität und Zufriedenheit, Reduktion reaktiver psychischer Beeinträchtigungen. B. Einbeziehung der Familien der Patienten. ZEITRAUM: 2000-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Aachen METHODE: Die themenzentrierte strukturierte und therapeutisch angeleitete Gruppentherapie soll eine bessere Krankheitsverarbeitung und -akzeptanz durch Ressourcenaktivierung nach sich führen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 30; Patienten). Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Tietze, U.; Altmeyer, S.; Gobbele, R.; Buchner, H.; Petzold, E.R.: Strukturierte Gruppenpsychotherapie bei Patienten mit Enzephalitis Disseminata. Zwischenbericht. Berichtszeitraum: 01.09.2000-31.05.2001. Aachen. ART: gefördert BEGINN: 2000-09 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schering GmbH; Serono Pharma GmbH INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 10 Medizinische Fakultät, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin (Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen) KONTAKT: Tietze, Ulrike (Dr. Tel. 0241-8080135)

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[345-F] Arendt, Thomas, Prof.Dr.; Busse, Anja, Dipl.-Psych.; Bischkopf, Jeannette, Dipl.-Psych.; Matschinger, Herbert, Dr.; Riedel-Heller, Steffi G., Dr. (Bearbeitung); Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr.med. (Leitung): Epidemiologie, Verlaufsdynamik und Risikofaktoren leichter kognitiver Störungen und dementieller Erkrankungen INHALT: Ziele: Prävalenz und Inzidenz dementieller Erkrankungen. Verlaufsdynamik leichter kognitiver Beeinträchtigungen: Untersuchung der Verlaufsdynamik leichter kognitiver Beeiträchtigungen auf der Grundlage einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe mit einer vergleichsweise langen Laufzeit von 6 Jahren (4 Folgeerhebungen); Prädiktion des Verlaufs anhand soziodemographischer, psychometrischer und biologischer Parameter, Einbezug klinisch-apparativer Diagnostik kognitiver Störungen; Überprüfung bisheriger theoretischer Konzepte für leichte kognitive Beeinträchtigungen hinsichtlich ihrer Vorhersagekraft für die Entwicklung einer Demenz und Etablierung eines operationalen Konzepts von hoher prognostischer Validität. Verlauf dementieller Erkrankungen: Beschreibung des Verlaufs dementieller Erkrankungen (Krankheitsdauer und Mortalität) und Suche nach Prädiktoren des Mortalitätsrisikos auf der Basis von Inzidenzfällen und relativ kurzen Beobachtungs-intervallen; Erfassung der Inzidenz dementieller Erkrankungen bei Hochbetagten zur Untersuchung einer möglichen Fortsetzung des exponentiellen Anstiegs der Demenzraten im Bereich der Hochaltrigkeit. Analyse von Risikofaktoren: fundierte Analyse der Bedeutung prospektiv erhobener Risikofaktoren für leichte kognitive Störungen und dementielle Erkrankungen auf der Basis einer prospektiven Inzidenzstudie mit langem Un-tersuchungszeitraum als wichtige Hinweise für Ansatzpunkte in der Demenzprävention. Etablierung von Wechselwirkungen zwischen genetischen und epigenetischen Ein-flussfaktoren: Charakterisierung von erkrankungsspezifischen Polymorphismen in den Genen für Apolipoprotein E, alpha-2-Makroglobulin, Tumor-Nekrose-Faktor alpha und Prion Protein an peripheren Zellen (Fibroblasten der Mundschleimhaut) und Identifikation von prädiktiv und differentialdiagnostisch relevanten Mustern und potentiellen Wechsel-wirkungen mit epigenetischen Faktoren. ZEITRAUM: Januar 1997 bis Dezember 2002 (Basiserhebung und Folgeerhebungen im Abstand von 1,5 Jahren) GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig Stadt, Sachsen METHODE: Stichprobe: Die Grundlage der Erhebung bildet eine repräsentative Zufallsauswahl von 1.692 Leipziger Bürgern, die zum Studienbeginn 75 Jahre und älter waren und im Rahmen der noch laufenden Leipziger Langzeitstudie in der Altenbevölkerung untersucht werden. Instrumente: Im Rahmen von persönlichen klinischen Untersuchungsgesprächen, die von Psychologen und Ärzten geführt werden, soll zur Erfassung der kognitiven Leistung das strukturierte Interview zur Diagnose von leichten kognitiven Störungen und Demenzen vom Alzheimer-Typ, der Multiinfarktdemenz und Demenzen anderer Ätiologie nach DSM-III-R, DSM-IV und ICD-10 (SIDAM) (Zaudig & Hiller 1991) zum Einsatz kommen. Dies wird durch eine neuropsychologische Testbatterie ergänzt. Zur Erfassung der depressiven Symptomatik wird die "Center for Epidemiological Studies Depression Scale" (CES-D dt. Version) (Hautzinger, 1988) und das Strukturierte Klinische Interview für DSM-IV: Sektion Major Depression (SKID) (Wittchen, Zaudig & Fydrich, 1997) eingesetzt. Bei kognitiv beeinträchtigten Studienteilnehmern wird zusätzlich einstandardisiertes Interview mit den nächsten Angehörigen durchgeführt. Bei moribunden oder verstorbenen Probanden erfolgt die Datengewinnung ausschließlich durch ausführliche strukturierte Angehörigeninterviews, in denen der kognitive Status mit Hilfe der Clinical Dementia Rating Scale (CDP) (Hughes, Berg, Danziger, Coben & Martin, 1982) eingeschätzt wird. Darüber hinaus stellen ein Risikofaktorenfragebogen und die Erhebung aller eingenommenen Medikamente sowie die detaillierte Erfas-

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sungsoziodemographischer Charakteristika wichtige Bestandteile des Explorationsleitfadens für die Untersuchungsgespräche dar. Genetische Polymorphismen: Zur Etablierung von krankheitsspezifischen Polymorphismen in den Genen für Apolipoprotein E, alpha-2Makroglobulin, Tumor-Nekrose-Faktor alpha und Prion Protein werden von den Probanden Schleimhautfibroblasten bzw, Epithelzellen (Mundschleimhautabstriche/ Haare) gewonnen und aus diesen Zellen genomische DNA issoliert. Die ApoE-Isotypisierung erfolgt durch PCR in Modifikation (Arendt et al., 1997) der Methode nach Wenham et al. (1991). Bereits bekannte Polymorphismen mit potentienteller Assoziation zu kognitiven Störungen im Gen des Prion-Protein, des TNF alpha bzw. alpha-2-Makroglobulin erfolgen wie beschrieben (Berr et al., 1998; McCusker et al., 2001; Richard und Amouyel, 2001). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.692; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Riedel-Heller, S.G.; Matschinger, H.; Schork, A.; Angermeyer, M.C.: Do memory complaints indicate the presence of cognitive impairment? Results of a field study. in: European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 249, 1999, pp. 197-204.+++Riedel-Heller, S.G.; Schork, A.; Matschinger, H.; Angermeyer, M.C.: The role of referrals in diagnosing dementia at the primary care level. in: International Psychogeriatrics, 11, 1999, pp. 251-262.+++Aurich, C.; Riedel-Heller, S.G.; Becker, Th.: Schützt Bildung vor Demenz? in: Psychiatrische Praxis, 26, 1999, S. 112-115.+++Riedel-Heller, S.G.; Stelzner, G.; Schork, A.; Angermeyer, M.C.: Gerontopsychiatrische Kompetenz ist gefragt. Die aktuelle psychopharmakologische Behandlungspraxis in Alten- und Altenpflegeheimen. in: Psychiatrische Praxis, 26, 1999, S. 273-276.+++Riedel-Heller, S.G.: Sind wir auf die steigende Zahl psychisch kranker älterer Menschen vorbereitet? in: Psychiatrische Praxis, 26, 1999, S. 265-266.+++Riedel-Heller, S.G.; Schork, A.; Matschinger, H.; Angermeyer, M.C.: Subjektive Gedächtnisstörungen - ein Zeichen für kognitive Beeinträchtigung im Alter? Ein Überblick zum Stand der Forschung. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 33, 2000, S. 9-16.+++Riedel-Heller, S.G.; Matschinger, H.; Schork, A.; Angermeyer, M.C.: Recruitment procedures and their impact on the prevalence of dementia. in: Neuroepidemiology, 19, 2000, pp. 130-140.+++Matschinger, H.; Schork, A.; Riedel-Heller, S.G.; Angermeyer, M.C.: Zur Anwendung der CES-D bei älteren Menschen - Dimensionsstruktur und Meßartefakte. in: Diagnostica, 46, 2000, S. 29-37.+++Riedel-Heller, S.G.; Angermeyer, M.C.: Die räumliche Verteilung psychisch Kranker in Großstädten. Ein Resümee aus sechs Jahrzehnten ökologischer Forschung in der Psychiatrie. in: Psychiatrische Praxis, 27, 2000, 5, S. 21420.+++Riedel-Heller, S.G.; Schork, A.; Fromm, N.; Angermeyer, M.C.: Demenzkranke in der Hausarztpraxis - Ergebnisse einer Befragung. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 33, 2000, S. 300-306.+++Busse, A.; Sonntag, A.; Riedel-Heller, S.G.; Matschinger, H.; Angermeyer, M.C.: Demenzkranke in der Pflegeversicherung - Ergebnisse einer Repräsentativerhebung. in: Zeitschrift für Gerontopsychologie und -psychiatrie, 13, 2000, S. 104111.+++Sonntga, A.; Busse, A.: Pflegeversicherung - werden Demenzkranke benachteiligt? in: Alzheimer Info, 2000, 2, S. 4-5.+++Riedel-Heller, S.G.; Busse, A.; Angermeyer, M.C.: Are cognitively impaired individuals adequately represented in community surveys? Recruitment challenges and strategies to facilitate participation in community surveys of older adults. A review. in: European Journal of Epidemiology, 16, 2000, pp. 827835.+++Matschinger, H.; Schork, A.; Riedel-Heller, S.G.; Angermeyer, M.C.: On the application of the CES-D with the elderly: dimensional structure and artifacts resulting from oppositely worded items. in: International Journal of Methods in Psychiatric Research, 9, 2000, pp. 119-209.+++Riedel-Heller, S.G.; Matschinger, H.; Schork, A.; Angermeyer, M.C.: The utilisation of antidepressants in community-dwelling and institutionalised elderly. Results from a

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representative survey in Germany. in: Pharmacopsychiatry, 34, 2001, pp. 612.+++Angermeyer, M.C.; Ehmann, M.; Riedel-Heller, S.G.; Matschinger, H.: Vorstellungen in der Altenbevölkerung über die Ursache von Gedächtnisstörungen. in: Psychiatrische Praxis, 28, 2001, S. 91-93.+++Wolf, H.; Grunwald, M.; Kruggel, F.; Riedel-Heller, S.G.; Angerhöfer, S.; Hojjatoleslami, A.; Hensel, A.; Arendt, A.; Gertz, H.-J.: Hippocampal atrophy in mild cognitive impairment. A population-based study. in: Neurobiology of Aging, 22, 2001, pp. 177-186.+++Stelzner, G.; Riedel-Heller, S.G.; Sonntag, A.; Matschinger, H.; Jakob, A.; Angermeyer, M.C.: Determinanten des Psychopharmakagebrauchs in Alten- und Altenpflegeheimen. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 34, 2001, 4, S. 306-312.+++ Umfangr. Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 1996-06 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig) KONTAKT: Busse, Anja (Tel. 0341-9724534, e-mail: [email protected])

[346-F] Bader, Kurt, Prof.Dr. (Bearbeitung): Entwicklung lebensweltorientierter Unterstützungsangebote im Bereich psycho-soziale Vernetzung INHALT: Entwicklung von biologischen Strukturen mit psychiatrieerfahrenen Menschen und Professionellen; damit wechselseitige Qualifizierung; aus Krankengeschichten Lebensgeschichten machen; Entwicklung von Unterstützungsangeboten in den jeweiligen Lebenswelten und deren Vernetzung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein, Niedersachsen METHODE: Handlungstheoretisch zugewiesene qualitative Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: AGIP Geschäftsstelle Fachhochschulforschung INSTITUTION: Fachhochschule Nordostniedersachsen Lüneburg, FB Sozialwesen (Rotenbleicher Weg 67, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 04131-677-832, e-mail: [email protected])

[347-L] Beck, Norbert: Psychosoziale Aspekte und Interaktionsaspekte in Familien mit zwangskranken Kindern und Jugendlichen, Berlin: dissertation.de 2000, 197 S., ISBN: 3-89825-182-9 (Standort: http://www.dissertation.de/PDF/nb323.pdf) INHALT: "In der Literatur werden für Familien mit zwangskranken Kindern und Jugendlichen wiederholt typische 'Familiencharakteristika' beschrieben. Weiter schildern die Eltern zwangskranker Kinder und Jugendlicher, daß sie in hohem Maße in die Zwangssymptomatik eingebunden werden, häufig verbunden mit aggressiven Verhaltensweisen. Die vorliegende Arbeit versuchte deshalb den Fragen nachzugehen, ob sich in Familien mit zwangskranken Kindern und Jugendlichen spezifische Erziehungsstile finden lassen, in welcher Weise das Familienklima durch die Eltern und durch die Zwangspatienten geschildert wird und wie die

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Eltern in die Symptomatik eingebunden werden. Die Ergebnisse werden auf dem Hintergrund anderer empirischer Untersuchungen diskutiert, weiter wird versucht, die Ergebnisse in einen ätiopathologischen Zusammenhang zu bringen." (Autorenreferat)

[348-F] Bestmann, Anja, M.A. (Bearbeitung); Hesse, Stefan, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Hilfsmittelversorgung auf der Mikroebene INHALT: Art und Anzahl von Hilfsmittelverordnungen in einer Rehabilitationsklinik; häusliches Nutzungsverhalten von Hilfsmitteln; HM-Effektivität zu Hause; Unterstüztungsfunktion von Hilfsmitteln für Angehörige. ZEITRAUM: 1998-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Berlin METHODE: Einfluss von Körperbild und Körperschema auf HM-Akzeptanz; sozio-kulturelle Einflussfaktoren auf HM-Akzeptanz. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt; Längsschnitt mit Prä/ Post-Design DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 960; alle Patienten mit Zustand nach Schlaganfall, nach Schädelhirntrauma, nach Gehirntumorresektion und mit MS, die innerhalb von zwei Jahren in die Klinik Berlin aufgemommen wurden; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 200; Patienten mit Zustand nach Schlaganfall, nach Schädelhirntrauma, nach Gehirntumorresektion, die innerhalb von 2 Jahren in die Klinik Berlin aufgenommen wurden und mindestens ein Hilfsmittel verordnet bekommen haben; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 120; Angehörige von Patienten der Klinik Berlin mit Zustand nach Schlaganfall, nach Gehirntumorresektion, nach Schädelhirntrauma oder mit Multiple Sklerose - die Patienten mussten mindestens ein Hilfsmittel in der Klinik Berlin verordnet bekommen haben; Auswahlverfahren: total). Funktionelle Assessments (Stichprobe: 30; Patienten mit Zustand nach Schlaganfall, die eine vollständige stationäre Rehabilitation in der Klinik Berlin durchlaufen haben, nach Hause entlassen wurden und entweder einen Handstock oder einen Rollstuhl verordnet bekamen - Zeitraum 1 1/2 Jahre; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bestmann, A.; Sonntag, D.; Hesse, S.: Der Einfluß von Sprunggelenkorthesen und Stützen auf das Gehen hemiparetischer Patienten. in: Neurologie & Rehabilitation, 6, 2000, 3, S. 117-120.+++Bestmann, A.; Lingnau, M.L.; Hesse, S.: Projekt B2: Hilfsmittel in der Rehabilitation. GfR e.V. Rehabilitationsorganisation und Rehabilitationsökonomie, Symposium am 7.7.1999. Berlin 1999, S. 55-58.+++Bestmann, A.; Lingnau, M.L.; Hesse, S.: Hilfsmittelversorgung in der neurologischen Rehabilitation. in: DRV-Schriften, 9. Rehawissenschaftliches Kolloquium, 20, 2000, S. 470-472.+++Bestmann, A.: Hilfsmittelversorgung Schwerstbehinderter/ Pflegebedürftiger. in: MDK-Info, Sonderausg. 2000, S. 7887.+++Bestmann, A.; Hesse, S.; Staats, M.; Lingnau, M.L.: Rehabilitative Anpassung an Heil- und Hilfsmittel/ Prothesen. Präsentationsmaterialien zum Workshop 'Hilfsmittel und Prothesen/ Epithesen in der Rehabilitation', 2000, S. 18-24.+++Dies.: Hilfsmittelkosten und häusliches Nutzungsverhalten in der neurologischen Rehabilitation. in: Gesundheitswesen, 62, 2000, S. A53.+++Dies.: Umfang und Kosten von Hilfsmittelverordnungen im internationalen Vergleich. in: Orthopädie Technik, 52, 2001, S. 114-117.+++Dies.: Patientenbezogene Outcome-Faktoren in der Hilfsmittelversorgung. in: DRV-Schriften, 10. Rehawissenschaftliches Kolloquium, 26, 2001, S. 78-79.+++Hesse, S.; Bestmann, A.; Lingnau, M.L.: Rehabilitative Anpassung an Heil- und Hilfsmittel/ Prothesen in der Rehabilitation. in: Rehabilitationsorganisation und Rehabilitationsökonomie, Symposium am 7.7.1999. Berlin 1999, S. 49.+++Lingnau, M.L.: Rollstuhlversorgung von hemiparetischen Patienten. in: MDK-Info, Sonderausg. 2000, S. 73-76.+++Bestmann, A.; Lingnau, M.L.; Staats, M.; Hesse, S.: Phasen-

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spezifische Hilfsmittelversorgung in der neurologischen Rehabilitation. in: Die Rehabilitation, 40, 2001, S. 1-6.+++Dies.: Hilfsmittelversorgung, -kosten und Outcome in der stationären neurologischen Rehabilitation. in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 56, 2001, S. 275-279.+++Dies.: Steigern Hilfsmittel die ADL-Kompetenz? in: Ergotherapie & Rehabilitation, 2002, 3, S. 5-8.+++Hesse, S.; Staats, M.; Werner, C.; Bestmann, A.; Lingnau, M.L.: Umfang, Inhalt und Effektivität der ambulanten Krankengymnastik von Schlaganfallpatienten zu Hause. in: Nervenarzt, 72, 2001, S. 950-954.+++Lingnau, M.L.; Bestmann, A.; Staats, M.; Hesse, S.: Werden ausreichend Hilfsmittel in der neurologischen Rehabilitation verordnet? in: Krankengymnastik, 2002 (im Druck).+++Bestmann, A.; Lingnau, M.L.; Hesse, S.: Funktionelle Veränderungen bei ambulanten Schlaganfallpatienten mit/ ohne Hilfsmittel. in: Gesundheitswesen, 64, 2002, S. A29. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte -BfAINSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Soziale Medizin (Thielallee 47, 14195 Berlin); Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBSp.A. Humboldt-Universität Berlin, Institut für Rehablitationswissenschaften (Jägerstr. 10-11, 10117 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Klinik und Poliklinik für Neurologie mit klinischer Neuropysiologie WE 31 Abt. Neurologische Rehabilitation (Kladower Damm 223, 14089 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-36503-257, e-mail: [email protected])

[349-F] Biendarra, Ilona, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bittner, Günther, Prof.Dr.; Faller, Herrmann, Prof.Dr.Dr.h.c.; Höfer, Susanne, Dipl.-Psych. (Betreuung): Krankheit als biographisches Ereignis INHALT: Krankheit als lebensgeschichtliches Ereignis - ein Beitrag zur pädagogisch-andragogischen Biographieforschung: Das Anliegen dieses Forschungsprojektes ist es, Krankheit als ein markantes, das Leben prägendes Ereignis aus der Perspektive betroffener Subjekte zu erhellen. Es scheint so, dass heutige Gesundheits-/ Krankheitsforschung sich wieder dem kranken Menschen als Subjekt zuwendet. Durch eine biographisch-narrative Studie in einer geriatrischen Rehabilitationsklinik soll jedoch aufgedeckt werden, dass dabei der einzelne von Krankheit betroffene Mensch in seiner Befindlichkeit und lebensgeschichtlichen Betroffenheit meist auf der Strecke bleibt. Es geht somit um die Bedeutung und den Stellenwert von Krankheit aus einer biographischen Perspektive, um die sich dabei eröffnenden Lebensbildungsmomente zu erforschen: also um den Entwurf einer Gesundheitsbildung auf dem Hintergrund eines biographisch-subjektiven Krankheitsverständnisses. METHODE: pädagogische Biographieforschung als grundlegender theoretisch-methodischer Rahmen; hermeneutische Psychologie (Bittner); qualitative Forschung DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 27; Patienten einer geriatrischen Rehabilitationsklinik; Auswahlverfahren: Vorauswahl). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bittner, G.: Krankheit als biographisches Ereignis. in: Bittner, G.: Der Erwachsene - Multiples Ich in multipler Welt. Stuttgart: Kohlhammer, S. 201-207. ARBEITSPAPIERE: Biendarra, Ilona: G. Bittners hermeneutische Psychologie als Verstehenszugang zu (Kranken-) Biographien. Unveröff. Manuskript.

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ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2000-03 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik 01 (Am Hubland, 97074 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0931-8885978, e-mail: [email protected])

[350-L] Borgetto, Bernhard: Selbsthilfe im Gesundheitswesen: Stand der Forschung und Forschungsbedarf, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 1, S. 26-32 INHALT: "Die gesundheitsbezogene Selbsthilfe chronisch Kranker und Behinderter in Gruppen und Organisationen leistet einen wichtigen eigenständigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland. Vor allem Selbsthilfegruppen tragen zur gegenseitigen sozialen Unterstützung, zur Informationsaneignung und zu Einstellungsänderungen bei den Betroffenen und in deren sozialem Umfeld bei. Sie entlasten die primären Netzwerke der Betroffenen und unterstützen bei der gezielteren Inanspruchnahme professioneller Dienste. Abgesehen von Beratungen sind Dienstleistungen und andere Hilfsangebote von Selbsthilfeorganisationen bislang noch wenig untersucht worden. Selbsthilfeaktivitäten werden zunehmend durch das Sozialversicherungssystem gefördert und in das Versorgungssystem integriert. Die Kooperation zwischen Selbsthilfe und professionellem System ist jedoch von einem Ungleichgewicht zwischen Laien und Experten geprägt. Die Forschungslandschaft in diesem Bereich ist stark fragmentiert; dringender Forschungsbedarf besteht unter anderem in der Frage der Aktivierung größerer Bevölkerungsanteile für Selbsthilfeaktivitäten und der Bedeutung der Selbsthilfe in unterschiedlichen Krankheitsbereichen. Eine gezielte Forschungsförderung und Forschungskoordination erscheint dringend geboten." (Autorenreferat)

[351-L] Braun, Hans (Projektleiter); Witt, Stefan; Brienen, Thomas (Mitarbeiter); Drafta, Cristina (Mitarbeiter); Heinze, Thomas (Mitarbeiter); Koch, Ursula (Mitarbeiter); Laudwein, Claudia (Mitarbeiter); Lenz, Thomas (Mitarbeiter): Unterstützung durch Psychosoziale Dienste in Rheinland-Pfalz: Verlaufsformen und Probleme, Trier 2000, 91 S. (Standort: IAB-96-500-62 BM 225; Graue Literatur) INHALT: Von März 1997 bis Dezember 2000 begleitete das Zentrum für Arbeit und Soziales an der Universität Trier den Aufbau der Psychosozialen Dienste in Rheinland-Pfalz. Aufbauend auf einer Studie zu organisatorischen Fragen entwickelte sich eine Untersuchung aller inhaltlichen Aspekte der Arbeit der Psychosozialen Dienste und ihrer Wahrnehmung durch die Klienten. Der Abschlussbericht der Begleitforschung analysiert zum einen die Betreuungstätigkeit der Psychosozialen Dienste und zum anderen deren Umfeld und Strukturen. (IAB2)

[352-L] Brodhun, B.; Buchholz, U.; Kramer, N.; Breuer, E.: Influenzasurveillance in Deutschland: erste Erfahrungen mit dem neuen Meldegesetz nach dem Infektionsschutzgesetz, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 44/2001, H. 12, S. 1174-1179

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INHALT: "Das Sentinelsystem der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) hat seit 1992 wertvolle Daten zur Influenzaaktivität in der gesamten Bundesrepublik Deutschland gesammelt. Die dabei erfassten Daten zu akuten respiratorischen Erkrankungen bilden die Grundlage für die Bewertung der aktuellen Verbreitung der Influenza. Mit dem Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 1.1.2001 wurde in Deutschland ein neues Meldesystem etabliert. Dabei ist erstmals auch der Nachweis von Influenzaviren meldepflichtig, und zwar über den Meldeweg nach Paragr. 7.1 IfSG (vorgegebene maximale Übermittlungszeit von 17 Tagen vom Gesundheitsamt bis zum Robert-Koch-Institut (RKI) sowie über eine Schnellübermittlung nach Paragr. 12 IfSG (vorgegebene Übermittlungszeit von einem Tag). Wir analysierten die Elemente und Inhalte dieses neu angelaufenen Meldesystems und verglichen die Ergebnisse mit denen des AGI-Sentinels. Die Meldedaten nach Paragr. 12 und die Daten des AGISentinels beschrieben den Verlauf der Influenzawelle übereinstimmend. Insgesamt hat das neue Meldewesen seine Funktionstüchtigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt." (Autorenreferat)

[353-L] Brosius, Hans-Bernd; Ziegler, Walther: Massenmedien und Suizid: praktische Konsequenzen aus dem Werther-Effekt, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 34/2001, Nr. 1, S. 9-29 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag untersucht die Frage, was die inzwischen vorliegenden Erkenntnissse über verschiedene Formen von Nachahmungstaten nach der Berichterstattung über Selbstmord für eine journalistisch qualifizierte und zugleich ethisch verantwortbare Berichterstattung über Suizide bedeuten. In vielen Untersuchungen zum "Werther-Effekt" in den letzten 30 Jahren wurde nahezu jeder vorstellbare Nachahmungsselbstmord nach vorangehender Fernseh- oder Presseberichterstattung ausgewertet. Unglücklicherweise ist in Deutschland keine Anstrengung darauf verwendet worden, aus diesen Informationen praktische Handlungsanweisungen für Journalisten abzuleiten mit dem Ziel, den Werther-Effekt in zukünftigen Situationen zu vermeiden. Eine Übersicht über die Literatur macht die Konsequenzen dieser Vernachlässigung offensichtlich. Berichterstattungen über Selbstmorde sollten jede konkrete Beschreibung von Methoden und Orten vermeiden. Sie sollten darüberhinaus niemals auf den Frontseiten von Tageszeitungen (keine Selbstmord-Schlagzeilen) erscheinen und sollten keine noch so einfachen Erklärungen der Selbstmordmotive (Romantisierung, Heroisierung) liefern. Diese aus medizinischer Sicht notwendigen Forderungen bringen Journalisten in eine paradoxe Situation. Reporter sollen anschaulich über ein Ereignis berichten, über das sie keine konkreten Details preisgeben dürfen. Die Antwort auf die klassischen Standardfragen "Wer hat was, wann, auf welche Weise und warum getan", sind plötzlich tabu. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Berichte über Selbstmorde ein Verkaufsfaktor sind und Journalisten sich dem Diktat des Marktes unterwerfen müssen. Der Beitrag diskutiert diese Probleme, zeigt Alternativen für praktische Handlungsanweisungen bezüglich der Abfassung von Berichten über Selbstmorde auf und liefert erste Ansätze für diesbezügliche Medienrichtlinien in Deutschland. (UNübers.)

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[354-F] Bull, Nadine, Dipl.-Psych.; Wilms, Hans-Ulrich, Dr.phil.; Wittmund, Bettina, Dr.med. (Bearbeitung); Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr.med. (Leitung): Belastungsbezogene Interventionen für Partner psychisch kranker Menschen. Optimierung der Kontextfaktoren in der Rehabilitation (Teilprojekt B8) INHALT: Angehörige psychisch Kranker sind aus Sicht der Rehabilitationswissenschaften in zwei verschiedenen Rollen bedeutsam: als häufig wichtigste Bezugspersonen in der Unterstützung des Rehabilitationsprozesses eines psychisch Kranken sowie aufgrund dieser Unterstützungsfunktion als vielfach schwer belastete Personen und daher selbst potentielle Nutzer von Rehabilitationsmaßnahmen. Die Daten des Projektes zu "Gesundheitlichen und ökonomischen Belastungen von Angehörigen psychisch Kranker" weisen auf erhebliche gesundheitliche Belastungen vor allem in Form von psychischen Störungen hin. Innerhalb dieses Projektes sollen daher Interventionsprogramme für Partner von an Depression und Schizophrenie erkrankten Menschen entwickelt und durchgeführt werden. Ziel der Programme ist einerseits eine Belastungsreduktion und eine damit verbundene Verbesserung der körperlichen und psychischen Befindlichkeit der unterstützenden Partner (Prävention). Andererseits vermag der Aufbau und die Nutzung von Kompetenzen und Ressourcen des unterstützenden Partners einen Beitrag für die Gestaltung familienbezogener Rehabilitationskonzepte zu leisten (tertiäre Rehabilitation). Der Transfer in die psychiatrische und rehabilitative Versorgungspraxis ist bereits während der Projektlaufzeit geplant. Die Evaluation erfolgt im Rahmen einer randomisierten prospektiven Studie. Neben der Belastung, Belastungserleben sowie psychischer Erkrankung werden auch ressourcenorientierte Perspektiven wie z.B. Strategien im Umgang mit der Erkrankung, psychosoziale Ressourcen, Ausmaß der geleisteten Unterstützung und die Frage der Lebensqualität in die Evaluation einbezogen. Zur Beurteilung ökonomischer Aspekte dient die Erhebung des Inanspruchnahmeverhaltens. ZEITRAUM: 2001-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadtgebiet Leipzig METHODE: Design: randomisierte prospektive Studie mit vier Erhebungszeitpunkten und einer Stichprobengröße von jeweils n=100 pro Erkrankungsgruppe für eine Laufzeit von drei Jahren. Kontrollgruppendesign: fünf Gruppen mit je 10 Partnern schizophrener und fünf Gruppen mit je 10 Partnern depressiver Patienten beginnen im Abstand von drei Monaten mit dem Interventionsprogramm. Analog dazu werden Teilnehmer randomisiert der Kontrollgruppe zugewiesen. Den Studienteilnehmern der Kontrollgruppe wird nach Abschluss der Evaluation die Teilnahme an Interventionsprogrammen angeboten, die mit Ressourcen eigenmittelfinanzierter Stellenanteile durchgeführt werden. Programmevaluation: Neben einem Prä-PostVergleich direkt vor und direkt nach Abschluss des Programms erfolgt die Evaluation kurzfristiger und mittelfristiger Effekte drei Monate und 12 Monate nach Abschluss des Interventionsprogramms (T 0-3). Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Abt. für Epidemiologie und Evaluationsforschung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig); RehaForschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBS- p.A. Humboldt-Universität Berlin, Institut für Rehablitationswissenschaften (Jägerstr. 10-11, 10117 Berlin) KONTAKT: Wittmund, Bettina (Dr. e-mail: [email protected])

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[355-L] Bürger, Wolfgang; Dietsche, S.; Morfeld, M.; Koch, U.: Multiperspektivische Einschätzungen zur Wahrscheinlichkeit der Wiedereingliederung von Patienten ins Erwerbsleben nach orthopädischer Rehabilitation: Ergebnisse und prognostische Relevanz, in: Die Rehabilitation, Jg. 40/2001, H. 4, S. 217-225 INHALT: Der Beitrag ist Teil eines Schwerpunktheftes zum Thema "Berufliche Wiedereingliederung", in dem Forschungsergebnisse aus der medizinischen und beruflichen Rehabilitation vorgestellt werden. Es wird untersucht, wie viele Patienten mit orthopädischen Erkrankungen im Anschluss an eine medizinische Rehabilitation erfolgreich ins Erwerbsleben reintegriert werden können und welche Möglichkeiten es gibt, die Gefahr eines Ausscheidens vorherzusagen. Dazu werden verschiedene Fragebogenitems für Patienten, Angaben der behandelnden Reha-Mediziner, der niedergelassenen Ärzte und Fehlzeiten im Jahr vor der Rehabilitationsmaßnahme verglichen. Es zeigt sich, dass insgesamt 72 Prozent der Rehabilitanden nach einem Jahr beruflich reintegriert sind. Die nicht erfolgreich Wiedereingegliederten lassen sich am besten durch die Frage identifizieren, ob sie meinen, bis zum Rentenalter berufstätig sein zu können sowie durch die Einschätzung des Reha-Mediziners, in welchem Umfang sie den zuletzt ausgeübten Beruf wieder aufnehmen können. (IAB)

[356-L] Busse, A.; Aurich, C.; Riedel-Heller, S.; Matschinger, H.; Angermeyer, M.C.: Adaption eines Demenztests zur Anwendung bei visuell beeinträchtigten Personen am Beispiel des SIDAM, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 1, S. 21-31 INHALT: "In den epidemiologischen Studien zur Ermittlung von Prävalenz- und Inzidenzraten dementieller Erkrankungen wird die Problematik der kognitiven Testung visuell beeinträchtigter Personen kaum diskutiert. In der Leipziger Langzeitstudie in der Altenbevölkerung kam eine adaptierte Version des SIDAM (Strukturiertes Interview für die Diagnose der Demenz vom Alzheimer Typ, der Multiinfarkt-Demenz und Demenzen anderer Ätiologie) für sehbeeinträchtigte Personen zur Anwendung, die um alle Items, welche das Sehvermögen erfordern, reduziert ist (SIDAM-blind). Zur Interpretation der Testergebnisse wurden die Scores für den vollständigen SIDAM aus dem Score des SIDAM-blind mittels linearer Transformation geschätzt. Das Verfahren der linearen Transformation erfordert Voraussetzungen, die in der vorliegenden Untersuchung geprüft werden. Es zeigte sich, dass die lineare Transformation nur in höheren Bereichen kognitiver Leistungsfähigkeit eine adäquate Schätzung für den vollständigen SIDAM-Score ermöglicht. Eine Bewertung der geschätzten Testleistung auf der Basis der bereits vorliegenden SIDAM-Normierung ist daher nicht uneingeschränkt möglich. Daher wird eine altersspezifische Normierung des SIDAM-blind vorgenommen. Es werden Cut-off-Werte zur Abgrenzung demenzerkrankter von gesunden Probanden mit Sehbeeinträchtigungen vorgeschlagen." (Autorenreferat)

[357-L] Daele, Wolfgang van den: Selektion und Solidarität: PID - auf der Suche nach den Tatsachen, in: WZB-Mitteilungen, 2002, H. 97, S. 11-14 INHALT: Präimplantationsdiagnostik (PID) dient dazu, menschliche Embryonen, die bei Verfahren der künstlichen Befruchtung in vitro - also im Labor - erzeugt werden, zu testen, bevor sie

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in die Gebärmutter übertragen werden. So kann man feststellen, ob ein Embryo Merkmale aufweist, bei denen eine Schwangerschaft gar nicht eintreten kann oder mit einer Fehlgeburt endet. Der vorliegende Beitrag trägt einige der Informationen zusammen, die für die Abschätzung der gesellschaftlichen Folgen von PID relevant sind. Dabei werden hauptsächlich zwei Fehlentwicklungsszenarien dargestellt und erörtert, die in der öffentlichen Debatte eine prominente Rolle spielen: (1) Mit der PID werde sich die Selektion von ungeborenem Leben ausbreiten. Ob ein Kind zur Welt kommt, wird mehr und mehr davon abhängen, ob es den Vorstellungen der Eltern von Gesundheit und von anderen erwünschten Eigenschaften entspricht (Eugenik von unten). (2) Die Praxis der vorgeburtlichen Selektion wird das gesellschaftspolitische Klima vergiften und zu steigender Diskriminierung und Stigmatisierung chronisch kranker und behinderter Menschen führen. (ICA2)

[358-L] Dahlgaard, Knut: Qualitätssicherung im Gesundheitswesen aus Sicht des Qualitätsmanagements, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 48/2002, H. 4, S. 540-553 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird der Versuch unternommen, einige Praxisbeispiele aus den Sektoren Rehabilitation, Krankenhaus und stationäre Altenpflege in einen Bezugsrahmen des Qualitätsmanagements zu stellen. Dazu werden zunächst die Besonderheiten des Qualitätsmanagements bei der Einführung in Gesundheitsbetrieben erläutert, und zwar bezogen auf die klassischen Managementfunktionen (Zielsetzung, Planung, Realisation, Kontrolle und Koordination). Im Anschluss daran wird gezeigt, welche Anforderungen an ein zweckmäßiges und effizientes Qualitätsmanagement in Gesundheitseinrichtungen zu stellen sind, bevor dann ein näherer Blick auf die drei Projekte und ihre jeweiligen Schwerpunktsetzungen geworfen wird. Die Praxisbeispiele zeigen, dass das Qualitätsmanagement in den Einrichtungen durch einen externen Anstoß durchaus vorangetrieben werden kann. Auf der anderen Seite wird auch deutlich, dass bei der Vielgestaltigkeit und Differenziertheit der Arbeitsprozesse ein großer Handlungs- und Entscheidungsspielraum der Akteure besteht, der durch externen wie auch internen Druck kaum beeinflussbar ist. (ICI2)

[359-F] Dinkel, A., Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Balck, Friedrich, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Rehabilitationsfaktoren bei Schädelhirntraumatikern (Teilprojekt C4) INHALT: Eine traumatische Kopfverletzung stellt nicht nur für den Patienten ein einschneidendes Ereignis dar, sondern auch für die Familienmitglieder. Insbesondere die emotionalen, behavioralen und Persönlichkeitsveränderungen des Betroffenen werden von vielen Familien als eine enorme Belastung erlebt. Aus einer kontextuellen Perspektive ist die Betrachtung der Auswirkungen eines Schädelhirntraumas (SHT) auf das Familiensystem jedoch nur eine unter mehreren möglichen Sichtweisen. Sie vernachlässigt die Frage nach den reziproken Wechselwirkungen in der Familie und somit auch die Frage, welchen Einfluß die Familie auf die Adaptation des Betroffenen ausübt. Merkmale des Familiensystems und der Paarbeziehung sowie das supportive Verhalten von Angehörigen sollten zum einen in der Phase der akuten Rehabilitation auf die Behandlungsmotivation und Compliance des Betroffenen wirken, und zum anderen mit darüber entscheiden, ob der erzielte Rehabilitationserfolg langfristig aufrechterhalten werden kann. Empirische Untersuchungen, die sich mit der Bedeutung sozialer

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Faktoren für die Rehabilitation und langfristige Adaptation von Patienten mit traumatischen Kopfverletzungen beschäftigen, liegen bislang jedoch nur in sehr begrenztem Umfang vor. Im Rahmen dieser Studie soll daher der differentielle Einfluß sozialer Faktoren auf den längerfristigen Adaptationsprozeß von SHT-Patienten untersucht werden. Die zentrale Frage ist, ob Merkmale der Familie und der Paarbeziehung einen Zusammenhang mit der längerfristigen Adaptation des Betroffenen aufweisen. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, welches supportive Verhalten die Partner des Patienten zeigen und ob dieses einen Einfluß auf den Adaptationsprozeß ausübt. Zusätzlich wird der Betroffene nach Art und Ausmaß der von ihm wahrgenommenen Unterstützung befragt. Patientenseitige Outcome-Kriterien sind unter anderem Ausmaß der Beeinträchtigungen, psychische Befindlichkeit und Lebensqualität. Ziel der Studie ist die differentielle Beschreibung der Wirkung sozialer Faktoren und die Identifizierung der Bedingungen, die sich förderlich auf die längerfristige Adaptation des Betroffenen auswirken. METHODE: Zum Einsatz kommen standardisierte Verfahren, semistrukturierte Interviews sowie ein Card Sorting-Verfahren. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine prospektive Längsschnittstudie mit vier Erhebungszeitpunkten. Der Partner und, sofern dies möglich ist, der Patient werden zum ersten Mal möglichst ereignisnah befragt. Die Follow upBefragungen finden 6, 12 und 18 Monate nach dem Ereignis statt. Für die Studie werden SHT-Patienten angesprochen, die einen initialen Glasgow Coma Scale-Score von 3-12 aufweisen, zwischen 20 und 60 Jahre alt sind und in einer Beziehung leben, die seit mindestens einem Jahr andauert. Aufgrund eines ähnlichen klinischen Bildes werden zusätzlich Patienten mit Subarachnoidalblutung und deren Partner um Teilnahme gebeten. Es wird eine Stichprobe von 60 Paaren angestrebt. Es besteht eine Kooperation mit drei Akutkliniken und zwei Reha-Kliniken. DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test, Qualitatives Interview (Stichprobe: N=60; Partner und Patienten im Längsschnitt; Auswahlverfahren: anfallende Stichprobe). Card-Sorting (Stichprobe: N=60; Partner im Längschnitt; Auswahlverfahren: anfallende Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Balck, Friedrich; Dinkel, Andreas: Schädelhirntrauma und Familie - Auswirkungen einer akuten Hirnschädigung auf Familienmitglieder und das Familiensystem. in: Kontext, 31, 2000, 2, S. 180-193.+++Dies.: Die Bedeutung sozialer Faktoren für die Adaption nach Schlaganfall und Schädelhirntrauma. in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, Bd. 14, 2001, 56, S. 295-306. ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2002-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V. INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Zentrum für Psychosoziale Medizin Professur für Medizinische Psychologie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-4584099, Fax. 0351-4585526, e-mail: [email protected])

[360-L] Dippelhofer, A.; Meyer, C.; Kamtsiuris, P.; Rasch, G.; Reiter, S.; Bermann, K. E.: Erste Ergebnisse zum Impfstatus aus der Pilotstudie des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 4, S. 332-337 INHALT: "Impfungen sind eine der effektivsten Präventionsmaßnahmen für eine Vielzahl von Infektionskrankheiten. Sie weisen einen hohen Kostennutzeneffekt auf und tragen damit zur Senkung der Kosten im Gesundheitswesen bei. Nach der Eradikation der Pocken im Jahr 1980 stehen nun im Jahr 2002 die Poliomyelitis und im Jahr 2007 die Masern in der europäi-

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schen Region zur Elimination an. Deutschland erreicht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern unbefriedigende Durchimpfungsraten; vor allem bei Kleinkindern und Erwachsenen existieren wesentliche Impflücken." (Autorenreferat)

[361-L] Dittmann, S.: Risiko des Impfens und das noch größere Risiko, nicht geimpft zu sein: Wissensstand, Wissenslücken und Schlussfolgerungen, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 4, S. 316-322 INHALT: "Keine Schutzimpfung ist vollständig frei von Nebenwirkungen, allerdings sind gesundheitlich bedeutsame Impfkomplikationen sehr selten. Unser gegenwärtiges Wissen um Impfkomplikationen ist teilweise unvollständig, der Aufklärung von Wissenslücken muss bevorzugte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nationale und internationale Standards für die Herstellung und Qualitätskontrolle von Impfstoffen schließen heute produktionsbedingte Risiken weitestgehend aus. In Ergänzung zu den klinischen Studien hinsichtlich Reaktogenität, Immunogenität und Effektivität vor der Zulassung eines neuen Impfstoffs muss eine qualifizierte Weiterbeobachtung von Nebenwirkungen nach Markteinführung eines Produkts garantiert sein, um eventuelle sehr seltene oder verzögert auftretende Nebenwirkungen zu erfassen. Der Aufklärung der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit über tatsächliche und zu Unrecht vermutete Impfschädigungen kommt Bedeutung zu, die Ständige Impfkommission (STIKO) wird in diesem Jahr die entsprechenden Hinweise geben. Ebenso wesentlich wie die Aufklärung über das tatsächliche Risiko von Impfungen ist jedoch die Aufklärung über das viel größere Risiko des Nichtimpfens." (Autorenreferat)

[362-L] Dittrich, Stefan: Fragen zur Gesundheit: Ergebnisse des Mikrozensus 1999, in: Wirtschaft und Statistik, 2001, H. 9, S. 771-780 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-LS-V-51000; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im April 1999 wurden im Rahmen des Mikrozensus an etwa 0,45 v.H. der Bevölkerung (rd. 370.000 Personen) Fragen zur Gesundheit gestellt. Die Fragen bezogen sich auf die Themengebiete Krankheiten und Unfallverletzungen, Grippeschutzimpfung, Rauchverhalten und Körpermaße. Insgesamt waren 10,7 v.H. der antwortenden Personen am Befragungstag oder in den vier davor liegenden Wochen durch eine Krankheit oder Unfallverletzung beeinträchtigt gewesen. Der überwiegende Teil dieses Personenkreises hatte wegen der Beschwerden ärztliche Dienste in Anspruch genommen. Die Warnungen vor den gesundheitlichen Risiken des Rauchens werden weiterhin von vielen Bundesbürgern ignoriert. Fast jede(r) vierte Befragte (24,7 v.H.) im Alter von über 15 Jahren bekannte sich zu regelmäßigem Tabakkonsum, 3,6 v.H. bezeichneten sich als Gelegenheitsraucher. Lediglich 13,6 v.H. der Befragten gaben an, innerhalb der letzten zwölf Monate vor der Erhebung eine Grippeschutzimpfung erhalten zu haben, obwohl durch eine derartige Impfung eine Grippeerkrankung weitgehend verhindert werden kann. Durch Fragen zur Körpergröße und zum Körpergewicht der Befragten konnte der so genannte Body-Maß-Index zur Feststellung von Übergewicht berechnet werden. Im April 1999 war fast jeder zweite (47,7 v.H.) erwachsene Bundesbürger übergewichtig, stark übergewichtig waren 11,5 v.H. der Befragten." (Autorenreferat)

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[363-L] Doblhammer, Gabriele: Longevity and month of birth: evidence from Austria and Denmark, in: Demographic Research, Vol. 1/1999, Art. 3, 22 S. (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol1/3/1-3.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag macht deutlich, dass in zwei europäischen Ländern, nämlich Österreich und Dänemark, die Lebensspanne einer Person mit ihrem Geburtsmonat korreliert. Es wird gezeigt, dass diese Tatsache nicht das Ergebnis saisonaler Verteilung von Sterblichkeit ist. Es wird ebenfalls gezeigt, dass das saisonale Muster der Langlebigkeit nicht durch das sogenannte Geburtsphänomen erklärt werden kann, das die angebliche Tendenz der Menschen, kurz nach ihrem Geburtstag zu sterben, meint. Der Artikel schließt mit einer Diskussion über die möglichen sozialen und biologischen Mechanismen in Zusammenhang mit der saisonalen Sterblichkeit von Personen, die möglicherweise auch deren Lebenserwartung beeinflussen können. (ICDÜbers)

[364-L] Döpfner, Manfred; Lehmkuhl, Gerd: Die Wirksamkeit von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, in: Psychologische Rundschau : Offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ; Informationsorgan des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Jg. 53/2002, H. 4, S. 184-193 (Standort: UuStB Köln(38)-BP3785; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Eine Übersicht über die methodischen Probleme und die empirischen Ergebnisse bei der Untersuchung der Wirksamkeit von Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter wird gegeben. Wesentliche Unterschiede zur Erwachsenenpsychotherapie werden herausgearbeitet. Globale Meta-Analysen belegen die Wirksamkeit vor allem kognitiv-behavioraler Verfahren und weisen darauf hin, dass durch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Effekte erzielt werden, die mit den Effekten der Erwachsenenpsychotherapie vergleichbar sind. Bei der Behandlung von Depressionen, Phobien und Angststörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen und oppositionellen/ aggressiven Störungen sowie von Sauberkeitsstörungen können bestimmte kognitiv-behaviorale Interventionen als evidenzbasiert eingestuft werden. Darauf aufbauend wurden mittlerweile Leitlinien zur Behandlung von einzelnen Störungen entwickelt." (Autorenreferat)

[365-F] Englert, Nicole, Dipl.-Psych.; Paul, Juliane, Dipl.-Psych.; Kleindienst, Judith; Lechler, Pierre; Haapanen, Hanna (Bearbeitung); Barth, Jürgen, Dr.phil.; Härter, Martin, Priv.Doz.Dr.; Bengel, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Effektivität und Effizienz einer leitlinienorientierten Behandlung (LOB) von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und komorbiden psychischen Störungen INHALT: Das Projekt basiert auf folgenden epidemiologischen Befunden: 1. Prospektive Studien konnten zeigen, daß Depressivität mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität assoziiert ist. 2. Komorbiditätsstudien zeigten eine Prävalenz depressiver Störungen bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen von ca. 19 Prozent. 3. Patienten mit einer manifesten kardiovaskulären Erkrankung (Bypass, Infarkt) und einer depressiven Störung haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den folgenden sechs bis zwölf Monaten zu versterben als Patienten ohne komorbide psychische Störung. Ziel der Studie ist es, die Effektivität und Effizienz ei-

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ner spezifischen leitlinienorientierten Behandlung von Patienten mit kardiologischen Erkrankungen und einer komorbiden depressiven Störung zu untersuchen. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg im Breisgau METHODE: Bei der Intervention wird zwischen einer psychotherapeutischen und einer psychopharmakologischen Behandlung unterschieden werden. Psychotherapeutische Behandlung: Die Intervention zur Behandlung depressiver Störungen in der kardiologischen Rehabilitation besteht aus insgesamt sieben Modulen, zu deren Durchführung sechs Sitzungen a 50 Minuten vorgesehen sind. Dieser moduläre Aufbau basiert auf der Annahme, dass Patienten mit unterschiedlichem Vorwissen, einer sich unterscheidenden Behandlungsgeschichte und einem heterogenen Erkrankungsbild eine individuelle Anpassung des therapeutischen Vorgehens verlangen. Es werden im folgenden verbindliche und optionale Module unterschieden. Verbindlich für alle Patienten die eine LOB erhalten erfolgt nach der Basisdiagnostik die Rückmeldung der diagnostischen Befunde (Modul 1), die Patientenedukation (Modul 2), die Motivierung/ Zielbestimmung (Modul 3) sowie - zum Abschluss - die Behandlungsempfehlung für den Patienten (Modul 7). Optionale Module sind die Würdigung von Aktivitäten (Modul 4) und depressive Kognitionen (Modul 5) oder eine Krisenintervention (Modul 6). Medikamentöse Behandlung: Für Patienten mit mittelgradiger oder schwerer depressiver Störung erfolgt die Empfehlung einer Medikation mit einem SSRI (Dosierung 50-100 mg) durch einen psychiatrischen Konsiliarius. Alle neuaufgenommenen Patienten mehrerer kardiologischer Rehabilitationseinrichtungen werden auf ihre psychische Belastung bei Aufnahme untersucht (Screening mit der HADS). Liegen bei psychisch belasteten Patienten nach einem klinischen Interview (SKID) Hinweise auf eine depressive Störung und eine entsprechende Einverständniserklärung zur Teilnahme vor, erfolgt eine randomisierte Zuweisung des Patienten zur Kontroll- bzw. Experimentalgruppe. Outcome-Parameter (Depressivität, psychische Belastung, Lebensqualität, Risikofaktoren etc.) sowie ökonomische Parameter (Zahl der Arztbesuche, Behandlungskosten etc.) werden für alle Studienpatienten erfasst. Messzeitpunkte sind bei Aufnahme und Entlassung aus der stationären Rehabilitation sowie zwei, vier und sechs Monate nach Abschluss der stationären Behandlung. Untersuchungsdesign: Panel. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.000; alle neuaufgenommenen Patienten mehrerer kardiologischer Rehabilitationseinrichtungen; Auswahlverfahren: HADS. Stichprobe: 100; klinische Stichprobe; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Härter, M.: Psychische Störungen bei körperlichen Erkrankungen. in: Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 2000, 50, S. 274286.+++Härter, M.; Bengel, J.: Psychische Beeinträchtigungen und Störungen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Epidemiologie und Implikationen für die medizinische Rehabilitation und Nachsorge. in: Strauß, B. (Hrsg.): Psychotherapie in der Medizin. Jahrbuch der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 23-42.+++Heßlinger, B.; Härter, M.; Barth, J.; Klecha, D.; Bode, C.; Walden, J.; Bengel, J.; Berger, M.: Komorbidität von depressiven Störungen und Herzerkrankungen - Implikationen für Diagnostik, Pharmakound Psychotherapie. in: Nervenarzt, 2002, 73, S. 205-218. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt Baden-Württemberg; Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Psychiatrie

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und Psychosomatik Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik (Hauptstr. 5, 79104 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Barth, Jürgen (Dr. Tel. 0761-203-3053, e-mail: [email protected]); Härter, Martin (Dr. Tel. 0761-270-6900, e-mail: [email protected])

[366-F] Ewers, Michael, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Schaeffer, Doris, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellprojekt zur Finanzierung palliativ-pflegerisch tätiger Hausbetreuungsdienste in Nordrhein-Westfalen INHALT: Das Modellprojekt zielt darauf ab, basierend auf Kenntnissen über Leistungsstrukturen und -angebote ausgewählter palliativ-pflegerischer Hausbetreuungsdienste, Eckdaten für die Standardisierung der ambulanten palliativen Pflege und Versorgung in NRW zu entwickeln. Zugleich sollen Modelle und Möglichkeiten für eine Finanzierung der Leistungsangebote dieser Dienste durch die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen aufgezeigt werden. ZEITRAUM: 2000-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Evaluationsforschung im Kontext der Health-Services Research; Versorgungsforschung unter Rückgriff auf quantitative und qualitative Methoden der Sozialwissenschaften DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 20; ambulante palliativ-pflegerisch tätige Hausbetreuungsdienste in NRW; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 400; Aufnahmebogen, Leistungsdokumentation, Abschlußbogen zur Dokumentation der im Modellzeitraum betreuten Fälle -Patienten, die palliativ-pflegerische Leistungen in Anspruch nehmen-; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Angehörige von Patienten, die palliativ-pflegerisch betreut wurden und Mitarbeiter von ambulanten palliativ-pflegerischen Hausbetreuungsdiensten; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; Vertreter der ambulanten palliativ-pflegerisch tätigen Hausbetreuungsdienste; Auswahlverfahren: total). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 8; Dokumente zum Versorgungsverlauf von Patienten, die palliativ-pflegerisch betreut wurden; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ewers, M.; Fuhr, A.; Günnewig, J.: Palliativ-pflegerisch tätige Hausbetreuungsdienste in NRW. Teilergebnisse eines Modellprojekts. P01-114. Veröffentlichungsreihe des Instituts für Pflegewissenschaft. Bielefeld: Univ., IPW 2001. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-08 ENDE: 2002-07 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-4803, Fax: 0521-106-6437, e-mail: [email protected])

[367-L] Fonk, Peter; Schlögl, Wolfgang: Der parlamentarisch assistierte Suizid, in: Ethica : Wissenschaft und Verantwortung, Jg. 10/2002, H. 2, S. 115-134

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INHALT: "Die rapiden Fortschritte, welche die Intensivmedizin in den letzten Jahren erzielt hat, stellen die Ethik vor neue, bisher nicht gekannte Fragen. Die vor diesem Hintergrund notwendig gewordene Unterscheidung zwischen dem technisch machbaren und ethisch verantwortlichen ärztlichen Handeln führt auch zum Nachdenken über die Frage, unter welchen Voraussetzungen es für den Arzt ein moralisch verpflichtendes Gebot sein kann, in einen begonnenen Sterbeprozess nicht mehr von außen einzugreifen. An dieser Stelle wird es unabdingbar notwendig, zwischen erlaubten und nicht mehr erlaubten Formen der Sterbehilfe zu unterscheiden. Von dieser ethischen Reflexion werden in besonderer Weise auch die Bereiche der staatlichen Gesetzgebung und Rechtsprechung betroffen. Als die I. Kammer des Niederländischen Parlaments am 10.04.2001 den Gesetzentwurf mit dem Titel 'Überprüfung bei Lebensbeendigung auf Verlangen und Hilfe bei der Selbsttötung' beschloss, sprachen viele in Deutschland von einem Dammbruch. Hierzu lässt sich jedoch feststellen, dass der Bundesgerichtshof in Strafsachen in den beiden sog. 'Sterbehilfe-Urteilen', veröffentlicht in BGHSt 32, 367, entschieden mit Urteil vom 04.07.1984 (Fall Dr. Wittig), wie in dem sog. 'Kempten-Fall' im Urteil vom 13.09.1984 bereits vor etlichen Jahren den Weg gewiesen hat, wie mit der Sterbehilfe im Gegensatz zu den Niederlanden in Deutschland umzugehen ist. Die Bundesärztekammer hat am 11.09.1998 ihre Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung neu formuliert und verabschiedet. Danach ist der Arzt verpflichtet, den Sterbenden, das heißt Kranken oder Verletzten mit irreversiblem Versagen einer oder mehrerer Vital-Funktionen, bei denen der Eintritt des Todes in kurzer Zeit zu erwarten ist, so zu helfen, dass sie in Würde zu sterben vermögen. Die Hilfe besteht neben palliativer Behandlung in Beistand und der Sorge für eine Basisbetreuung. Eine gezielte Lebensverkürzung durch Maßnahmen, die den Tod herbeiführen oder das Sterben beschleunigen sollen, ist unzulässig und mit Strafe bedroht. Von dieser Maßgabe sind auch Fragen des Einsatzes oder der Fortführung intensivmedizinischer Maßnahmen - insbesondere der künstlichen Ernährung - bei nicht-einwilligungsfähigen Patienten betroffen. Im Gegensatz zu den Niederlanden, in denen aufgrund der Gesetzesnovellierung das Selbstbestimmungsrecht des Patienten durch Fremdbestimmung ersetzt wurde, haben in Deutschland sowohl der Betreuer als auch das Vormundschaftsgericht nur die Aufgabe, das Selbstbestimmungsrecht des nicht-einwilligungsfähigen Patienten durchzusetzen. Das kategorische Nein zur aktiven Sterbehilfe ist außerdem ein Garant dafür, dass die Möglichkeiten der Schmerztherapie in vollem Umfang ausgeschöpft werden und damit ein 'sozialverträgliches Frühableben' wirksam verhindert werden kann." (Autorenreferat)

[368-F] Fuß, Stefan, M.A.; Goeschel, Albrecht, Prof.; Watzlawczik, Gerd-Uwe, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Regionaler Bedarf an präventiv-ambulanter Atembehandlung durch Zentren für Atemgesundheit INHALT: Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen hat wie schon andere Gremien und Kommissionen zuvor schwere Mängel in der niedrigschwelligen Prävention und Kuration der Massenkrankheiten im Bereich Atemwege und Atemfunktion festgestellt. Vor diesem Hintergrund müssen sich auch die Fachkliniken für Lungenheilkunde verstärkt zu präventiv-ambulanten Zentren für Atemgesundheit weiterentwickeln. Zur Bereitstellung eines entsprechenden Leistungsangebots sind regionsspezifische Bedarfsanalysen erforderlich. Die vorliegende Untersuchung stellt ein Modell für solche Bedarfsanalysen dar. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Regionaler Bedarf an Zentren für Atemgesundheit. Marquartstein: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 2002.

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ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2000-05 ENDE: 2002-05 AUFTRAGGEBER: Fachklinik in Baden-Württemberg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein) KONTAKT: Institution (Tel. 08641-7130, Fax: 08641-63242, e-mail: [email protected])

[369-F] Gärtner, Karla, Dipl.-Math.; Grünheid, Evelyn, Dr.; Roloff, Juliane, Dr. (Bearbeitung): Lebensstile und ihr Einfluß auf Gesundheit und Lebenserwartung (Lebenserwartungssurvey) INHALT: Im Verlauf der letzten Jahrzehnte gewannen chronische Krankheiten , Herz-/ Kreislauferkrankungen und bösartige Neubildungen als Todesursachen immer mehr an Bedeutung. Wie neuere Analysen zeigen, sind viele dieser Erkrankungen durch persönliche Verhaltensweisen, Lebensformen und Umweltbedingungen beeinflusst und damit häufig vermeidbar. "Ungesunde" Verhaltensweisen erschweren auch das erfolgreiche, aktive Altern. Um die derzeitige Lebenssituation und einen Wechsel der Lebensumstände mit ihren Auswirkungen auf den früheren, derzeitigen und erwarteten Gesundheitszustand untersuchen zu können, wurde 1998 von der I+G Gesundheitsforschung im Auftrag des BiB eine Erhebung durchgeführt, die als Wiederholungsbefragung des 1984/86 in West- und 1991/92 in Ostdeutschland durchgeführten Nationalen Gesundheitssurveys angelegt war. Wesentliche Bestandteile des neuen Fragebogens im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand war die retrospektive Erfassung von Ereignissen, die zwischen den zeitlich sehr weit auseinanderliegenden Erhebungszeitpunkten aufgetreten sind sowie eine detaillierte Erfassung der familiären Situation. Dafür wurde auf rein medizinische Fragen verzichtet. Die Ergebnisse sollen derzeit noch bestehende Informations- und Forschungslücken zumindest teilweise schließen, was insbesondere im Hinblick auf die weiterhin steigende Lebenserwartung und den wachsenden Anteil älterer und damit auch gesundheitlich gefährdeter Menschen von Bedeutung ist. Der Survey versteht sich auch als Beitrag zur Gesundheitsberichterstattung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Empirische Erhebung DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. VERÖFFENTLICHUNGEN: Mueller, Ulrich; Heinzel-Gutenbrunner, Monika: Krankheiten und Beschwerden (subjektive Gesundheit) unter Bewertung der eigenen Gesundheit. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 102c. 2001.+++Gärtner, Karla: Differentielle Sterblichkeit - Ergebnisse des Lebenserwartungssurveys des BiB. in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft (in Planung).+++Schulze, Eva; Drewes, Jürgen: Die Situation der Haushalte mit Pflegefall. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 102d (in Planung). ART: Eigenprojekt BEGINN: 1995-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- (Postfach 5528, 65180 Wiesbaden) KONTAKT: Gärtner, Karla (Tel. 0611-752692, e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0611-752235, Fax: 0611-753960, e-mail: [email protected])

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[370-F] Grabe, Kristin, Dipl.-Kff. Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Felder, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung): Ökonomische Überlegungen zur Adipositas INHALT: Ökonomische Erklärungsansätze zur Adipositas; ökonomische Analyse von Faktoren, welche zum weltweiten Wachstum von Adipositas beitragen; Berücksichtigung von Anreizen, welche zu einem Wachstum von Adipositas durch Stimulation der Kalorienaufnahme führen, während sie vom Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivität abhalten; empirische Untersuchung der theoretischen Ergebnisse. METHODE: Mikroökonomischer Modellansatz zur Untersuchung der individuellen Entscheidung über Kalorienzufuhr, Kalorienverbrauch und Gewicht; Prüfung der empirischen Evidenz ART: Dissertation BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie Professur für VWL, insb. Gesundheitsökonomie (Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0391-5328049, e-mail: [email protected])

[371-L] Grobe, Thomas G.; Dörning, Hans; Schwartz, Friedrich W.: GEK-Gesundheitsreport 2002: Auswertungen der GEK-Gesundheitsberichterstattung ; Schwerpunkt: "High Utilizer" - Potenziale für Disease Management, (GEK Edition : Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Bd. 22), Sankt Augustin: Asgard-Verl. 2002, 176 S., ISBN: 3537-44022-7 INHALT: "Bevölkerungsbezogene Angaben zu Erkrankungshäufigkeiten und Erkrankungsverläufen sowie zu Behandlungen sind für die Bundesrepublik bislang nur eingeschränkt verfügbar. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Gesundheitssektors sowie im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Betrachtungen bzw. Bewertungen von Erkrankungen und Therapien sind derartige Informationen jedoch ausgesprochen relevant. Der GEKGesundheitsreport, herausgegeben von der GEK in Zusammenarbeit mit dem ISEG, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung, Hannover, liefert eine Vielzahl von Informationen auf der Basis von Auswertungen der gesundheitsbezogenen Routinedaten der GEK und leistet einen Beitrag zu mehr Transparenz im Gesundheitswesen. Mit dem GEK-Gesundheitsreport 2002 werden aktuelle Auswertungsergebnisse zu Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, Arbeitsunfällen, Krankenhausbehandlungen und Sterblichkeit präsentiert. Dargestellt werden in aktualisierten Basiskapiteln des Gesundheitsreportes vorrangig für das Kalenderjahr 2001 Erkrankungshäufigkeiten differenziert nach Alter, Geschlecht, Berufsgruppen, Regionen und Diagnosen. Das Schwerpunktkapitel des diesjährigen GEKGesundheitsreportes beschäftigt sich unter dem Stichwort 'High Utilizer - Potentiale für Disease Management' mit Auswertungen zur versicherungsbezogenen Verteilung und Altersabhängigkeit der Inanspruchnahme von gesundheitsbezogenen Kassenleistungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklung beinhaltet dieses Kapitel zudem detaillierte Auswertungen zur bevölkerungsbezogenen Relevanz der vier chronischen Erkrankungen (Brustkrebs, Diabetes, koronare Herzkrankheit und Asthma); für die im Rahmen der Reform

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zum Risikostrukturausgleich Anfang des Jahres 2002 die Einführung eines Disease Managments beschlossen wurde." (Autorenreferat)

[372-F] Gülich, Elisabeth, Prof.Dr. (Leitung): Krankheitsgeschichten. Konversationsanalytische Studien zu Beschwerdedarstellungen von PatientInnen INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[373-L] Günther, Ralph: Suizidalitätsgenese im Längsschnitt: die Ausprägung adoleszenter Suizidgefährdung im Kontext spezifischer Wertorientierungen, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 22/2002, H. 3, S. 301-318 (Standort: UuStB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesem Beitrag wird ein Prozessmodell vorgestellt, welches versucht, die Entstehung suizidaler Neigungen im Jugendalter zu erklären. Ausgehend von der Wertetheorie von Schwartz und Ergebnissen verschiedener empirischer Studien wird ein Modell entwickelt und getestet, das spezifische (selbstüberwindende und selbststärkende) Werthaltungen Jugendlicher im Alter von 14 Jahren über die Mediationskonstrukte Bedrohungen (mikro bzw. makro), Zufriedenheiten (mikro bzw. makro) und allgemeine Lebenszufriedenheit mit der Suizidalität im Alter von 17 Jahren (operationalisiert über die Prävalenz suizidaler Gedanken) in Verbindung bringt. Anschließend wird eine geschlechtsspezifische Modellwirkung geprüft sowie regressionsanalytisch die Bedeutsamkeit der im Modell verwendeten Variablen in Relation zu einigen aus der Suizidforschung bekannten Einflussfaktoren eingeschätzt. Die Ergebnisse legen nahe, spezifische individuelle Wertorientierungen geschlechtsunabhängig als zarter bestimmten Gegebenheiten suizidalitätsförderlichen Kontext zu betrachten, dem für Vergleich mit bislang bekannten Effekten eine substanzielle Bedeutung zukommt." (Autorenreferat)

[374-L] Haaf, Hans Günter; Schliehe, Ferdinand: Wie wirksam ist die medizinische Rehabilitation?: Übersicht zu den häufigsten Krankheitsgruppen (T. 2), in: Wirtschaftspsychologie, Jg. 3/2001, H. 3, S. 168-177 INHALT: Ziel der medizinischen Rehabilitation ist es, negative Krankheitsfolgen zu bewältigen, die Erwerbsfähigkeit soweit wie möglich zu erhalten und eine berufliche Reintegration zu erreichen. In den letzten Jahren sind etliche Studien zum Erfolg der medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen erstellt worden. Der Beitrag enthält eine Literaturübersicht solcher Studien zu den vier häufigsten Diagnosegruppen. (IAB)

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[375-L] Haaf, Hans Günter; Schliehe, Ferdinand: Wie wirksam ist die medizinische Rehabilitation?: Übersicht zu den häufigsten Krankheitsgruppen (T. 1), in: Wirtschaftspsychologie, Jg. 3/2001, H. 2, S. 111-124 INHALT: Ziel der medizinischen Rehabilitation ist es, negative Krankheitsfolgen zu bewältigen, die Erwerbsfähigkeit soweit wie möglich zu erhalten und eine berufliche Reintegration zu erreichen. In den letzten Jahren sind etliche Studien zum Erfolg der medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen erstellt worden. Der Beitrag enthält eine Literaturübersicht solcher Studien zu den vier häufigsten Diagnosegruppen. (IAB)

[376-L] Haberland, J.; Bertz, J.; Görsch, B.; Schön, D.: Krebsinzidenzschätzungen für Deutschland mittels log-linearer Modelle, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 8/9, S. 556-560 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Gegenwärtig existiert in Deutschland keine vollständige und flächendeckende Krebsregistrierung, so dass Krebsinzidenzen auf nationaler Ebene nur geschätzt werden können. Zur Schätzung der Krebsinzidenzen für Deutschland wurden die Daten des saarländischen Krebsregisters herangezogen, die als lange Zeitreihen vorliegen und, belegt durch zahlreiche Studien, hinsichtlich der Vollzähligkeit und Qualität internationalen Standards genügen. Ein log-linearer Modellansatz führt mit saarländischen Krebsregisterdaten zu guten Modellanpassungen. Dabei werden für eine Krebslokalisation bzw. Lokalisationsgruppe und ein Geschlecht jeweils polynomiale Trends an die logarithmierten Quotienten aus Inzidenz und Mortalität für alle Altersklassen angepasst. Wendet man die geschätzten Modelle auf die bundesweite Mortalität an, erhält man u.a. für das Jahr 1998 insgesamt ca. 347.000 Krebsneuerkrankte, wovon 179.000 weiblichen und 168.000 männlichen Geschlechts sind. Der Modellansatz erlaubt neben Schätzungen für einen bestimmten Zeitpunkt auch die Bewertung von Trendverläufen. Im Laufe der 90er Jahre sind die altersstandardisierten Raten (Europastandard) nahezu unverändert geblieben, mit einer tendenziell geringfügigen Zunahme bei den Frauen und einer geringfügigen Abnahme bei den Männern." (Autorenreferat)

[377-F] Heidenreich, Regine, Dr.rer.pol.; Rogausch, Anja, Dipl.-Psych.; Scheidt-Nave, Christa, Dr.med.; Wetzel, Dirk, Dr.med. (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.; Himmel, Wolfgang, Priv.Doz. Dr.; Hummers-Pradier, Eva, Dr.med. (Leitung): Medizinische Versorgung in der Praxis (MedViP) INHALT: MedViP untersucht die Qualität der hausärztlichen Versorgung am Beispiel von drei ausgewählten Behandlungsanlässen: Asthma bronchiale/ chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Harnwegssymptomatik und Herzinsuffizienz. Zentrale Fragestellungen: 1. Wie kann die Qualität der Behandlung von Patienten mit Asthma oder (COPD) am besten beurteilt und unter Berücksichtigung subjektiver Kriterien von Patienten ggf. verbessert werden? 2. Welche Bedeutung haben genetische Polymorphismen für den Krankheitsverlauf und den Behandlungserfolg bei Patienten mit Asthma oder COPD? Welche Einstellungen haben Patienten zu genetischen Untersuchungen? 3. Wie lassen sich Leitlinienempfehlungen (am Beispiel der Leitlinie 'Brennen beim Wasserlassen') am besten in den Praxisalltag einbinden

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und an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anpassen? 4. Welche Probleme gibt es bei der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz an der ambulant-stationären Schnittstelle, und wie lässt sich die Früherkennung dieser schweren Erkrankung verbessern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: MedViP ist in wesentlichen Teilen als Clusterstudie konzipiert, in der die einzelne Hausarztpraxis die Erhebungs- und Analyseeinheit darstellt (Multilevel-Analyse). Untersuchungsdesign: Interventionsstudie; Beobachtungsstudie; Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Computerbasierte Auswertung von ärztlichen Routinedaten (Stichprobe: 100; AllgemeinarztPraxen in den KV-Regionen Göttingen und Umgebung sowie 58 Allgemeinarztpraxen, die im Qualitätspraxen-Netzwerk Freiburg zusammengeschlossen sind; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Patientenbefragung (Stichprobe: 2.000). Qualitatives Interview (teilnehmende Ärzte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hummers-Pradier, E.; Kochen, M.M.: DEGAM-Leitlinie Nr. 1 "Brennen beim Wasserlassen". in: Z Allgemeinmed, 2000, 76, S. 35-48 (s. unter: http://www.degam.de/S5_leit1.html ) ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt. Allgemeinmedizin (Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen) KONTAKT: Heidenreich, Regine (Dr. Tel. 0551-39-14221, e-mail: [email protected])

[378-F] Hellbernd, Hildegard, Dipl.-Päd.; Wieners, Karin, Dipl.-Pol.; Brzank, Petra, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Maschewsky-Schneider, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des "S.I.G.N.A.L."-Interventionsprojekts gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin INHALT: Vier Millionen Frauen werden nach Schätzungen in der BRD jährlich mit Gewalt und Mißhandlungen, ausgeübt von einem aktuellen oder ehemaligen Lebenspartner/ Ehemann, konfrontiert. Im Zuge der Neuen Frauenbewegung entstand eine Vielzahl von Beratungsstellen und Zufluchtseinrichtungen, die den Frauen Unterstützung, Schutz und Beratung anbieten. In jüngerer Zeit konnten auch im rechtlichen Bereich positive Veränderungen erzielt werden. Vergewaltigung in der Ehe wurde als Straftatbestand anerkannt, Teile von Polizei und Justiz anerkennen die Problematik und sehen Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Weitgehend ausgeblendet bleibt die Situation von Frauen mit Gewalterfahrungen bislang jedoch im Bereich der medizinischen Versorgung. Trotz des vorliegenden Wissens um mögliche Auswirkungen der Gewalt auf die Gesundheit von Frauen, besteht in diesem Bereich noch kaum Sensibilität. Ein erstes Interventionskonzept mit dem Namen "S.I.G.N.A.L." wurde 1998 für den Bereich der medizinischen Versorgung entwickelt. Beteiligt waren daran Mitarbeiterinnen des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der FU-Berlin, ein Frauenberatungs- und Zufluchtsprojekt sowie VertreterInnen von Bündnis 90/ Die Grünen. Zielgruppen des S.I.G.N.A.L.-Interventionkonzeptes bilden zum einen pflegerische, ärztliche und sonstige MitarbeiterInnen in der medizinischen Versorgung. Sie sollen durch Fortbildungen qualifiziert und auf ein aktives Umgehen mit der Problematik vorbereitet werden. Zielgruppe sind zum anderen Patientinnen in der medizinischen Versorgung, die von Gewalt betroffen sind. Ihre Versorgungssituation soll verbessert werden, indem Informationen vermittelt, Symptome und Beschwerden gerichtsverwertbar dokumentiert sowie die Tabuisierung der Problematik durch ein offensives Ansprechen möglicher Gewalterfahrungen durchbrochen wird. Seit Ok-

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tober 1999 wird das S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzept erstmals praktisch erprobt. Das Universitätsklinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin hat beschlossen, das S.I.G.N.A.L.-Konzept in einem ersten Schritt in der Ersten Hilfe/ Aufnahme des Klinikums zu verankern. Mittelfristig sollen weitere Stationen und perspektivisch schließlich alle Stationen einbezogen werden. Weitere Informationen über das Projekt am Universitätsklinkum erhalten Sie über http://www.medizin.fu-berlin.de/SIGNAL . Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzepts stehen der Prozess der Umsetzung und Verankerung der Intervention sowie erzielte Wirkungen der entwickelten Interventionsbausteine. Beantwortet werden sollen unter anderem folgende Fragen: Wie gelingt es pflegerische, ärztliche und sonstige MitarbeiterInnen für die Problematik zu sensibilisieren und für die Intervention zu qualifizieren? Welche Belastungen und welche zusätzlichen Unterstützungsanforderungen entstehen? Wie reagieren Frauen, die von Gewalt betroffen sind auf das neue Unterstützungsangebot und welche Bedürfnisse an Information und Hilfe formulieren sie? Welche internen und welche externen Bedingungen bzw. Einflußfaktoren wirken förderlich oder hemmend auf das Interventionsprojekt und seine Umsetzung? Gelingt der Aufbau tragfähiger Kooperations- und Vernetzungsstrukturen nach innen wie außen? Welche zeitlichen, räumlichen, personellen und finanziellen Ressourcen benötigt das Projekt? Und schließlich: Wie wird für eine kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung des Projekts gesorgt? Ziel der wissenschaftlichen Begleitforschung ist darüber hinaus, erste Daten über den Versorgungsbedarf im Bereich der 1. Hilfe sowie über Beschwerden und Verletzungen zu gewinnen, mit denen sich von Gewalt betroffene Frauen an die Klinik wenden. METHODE: Es werden zum einen erstmals entwickelte Dokumentationsbögen zu gewaltbedingten Verletzungen und Beschwerden ausgewertet, zum anderen erfolgte im Sommer 2002 eine sechswöchige Befragung aller Patientinnen der 1. Hilfe, um Prävalenzraten und die Erwartungen von Frauen an die medizinische Versorgung im Kontext von Gewalterfahrung zu ermitteln. Die Begleitforschung ist vorrangig als Prozessbegleitung mit hoher Praxis- und Projektorientierung angelegt. Darüber hinaus werden auch Erhebungsschritte zur Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen erfolgen. Arbeitsplanung und konkrete Erhebungsschritte gehen vom Stand der Projektentwicklung und von den Projekterfordernissen aus. Sie werden in enger Absprache mit dem klinikinternen Trägerkreis des Interventionsprojektes entwickelt und durchgeführt. Erhebungsmethoden orientieren sich am jeweiligen Erkenntnissinteresse. Die Ergebnisse von Arbeits- und Erhebungsschritten der wissenschaftlichen Begleitung werden zeitnah an den klinikinternen Trägerkreis rückvermittelt um eine sukzessive Weiterentwicklung des Interventionskonzepts zu gewährleisten. Die Ergebnisse der zweijährigen Begleitforschung werden abschließend in einem praxisorientierten Handbuch veröffentlicht. Es wird sich insbesondere an Einrichtungen der medizinischen Versorgung richten, die an der Implementierung eines Interventionskonzeptes interessiert sind. Neben Erkenntnissen aus der Begleitung des Interventionsprojektes am Universitätsklinikum Benjamin Franklin werden dabei auch internationale Erfahrungen einbezogen. Insbesondere aus den USA liegt inzwischen eine Vielzahl von Forschungs- und Praxisberichten zu gesundheitlichen Folgen häuslicher Gewalt und zu Interventionsprojekten in der medizinischen Versorgung vor. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wieners, K.; Hellbernd, H.: Gewalt macht krank - Zusammenhänge zwischen Gewalt und Gesundheit. in: EWHNET - European Women's Health Network. Netzwerk Frauengesundheit: Situation, Konzepte, Herangehensweisen und Organisationen in der Frauengesundheitsbewegung. Länderbericht Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. v. Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachen e.V. Hannover 2000, S. 30-42.+++Wieners, K.; Hellbernd, H.: Violence can make you ill - the connections between violence and health. in: European Women's Health Network (EWHNET). Women's health network: state of affairs,

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concepts, approaches, organizations in the health movement. Country report Germany. 2000, pp. 29-41.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Evaluation eines Gewalt-Interventionsprojekts an einem Klinikum. Darstellung eines Studiendesigns. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 62, 2000, Aug./ Sept., S. A83.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Gewalt gegen Frauen - ein Thema in der Medizin! Diskussion und Praxis in den USA. in: Plantettarium - Magazin für Pflegepersonal am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, 2001, Nr. 39, S. 9-11.+++Maschewsky-Schneider, U.; Hellbernd, H.; Schaal, W.; Urbschat, I.; Wieners, K.: Über-, Unter-, Fehlversorgung und Frauengesundheit. Ein Forschungsgegenstand für Public Health. in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 44, 2001, 8, S. 771-779.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich. Gesundheitliche Folgen, Versorgungssituation und Versorgungsbedarf. in: Jahrbuch Kritische Medizin, 36. Versorgungsbedarfe und Versorgungsrealitäten. Berlin 2002, S. 135148.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen und Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Erkenntnisse aus dem S.I.G.N.A.L.Interventionsprojekt. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 64, 2002, Aug./ Sept., S. A21.+++ Hellbernd, H.; Wieners, K.: Häusliche Gewalt und medizinische Versorgung - das SIGNAL Interventionsprojekt am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der FU Berlin. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Dokumentation FrauenGesundheit, FrauenLeben, FrauenArbeit. Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland. Fachtagung 4./5. Oktober 2001. Bonn 2002, S. 47-48.+++Mark, H.; Hellbernd, H.: Häusliche Gewalt gegen Frauen - was können Ärztinnen und Ärzte tun? in: Berliner Ärzte - die offizielle Zeitschrift der Ärztekammer Berlin, Jg. 39, 2002, 12, S. 24-27. ART: gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. 08 Wirtschaft und Management, Institut für Gesundheitswissenschaften -IFG- Abt. Gesundheitssoziologie (Ernst Reuter Platz 7, TEL 112, 10587 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-314-21969, Fax: 030-314-73256); Bearbeiter (e-mail: [email protected]; [email protected]; [email protected])

[379-F] Helmert, Uwe, Dr. (Leitung): Familiäre Situation, Lebensereignisse und subjektive Gesundheit INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, zu überprüfen inwieweit sich familiale Konstellationen mit der Einschätzung der eigenen Gesundheit aber auch der Bewertung der Gesundheit von Familienmitgliedern in Zusammenhang bringen lassen. Des Weiteren soll die Hypothese überprüft werden, ob schwerwiegende Lebensereignisse sich auf das Gesundheitsempfinden, tatsächliche Erkrankungen und vorzeitigen Tod auswirken. Bei der Längsschnittanalyse sollen weitere gesundheitsrelevante Merkmale wie die soziale Lage und gesundheitsbewusstes Verhalten (Rauchen, Alkohol, Sport) berücksichtigt werden. Datenbasis für das Projekt ist die Wiederholungsbefragung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zum Thema "Lebensstile und ihr Einfluss auf Gesundheit und Lebenserwartung" für die Jahre 1984 und 1998. ZEITRAUM: 1984 und 1998 ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIBINSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeitsund Sozialmedizin (Parkallee 39, 28209 Bremen)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4378, e-mail: [email protected])

[380-L] Herzog, Markwart (Hrsg.): Totengedenken und Trauerkultur: Geschichte und Zukunft des Umgangs mit Verstorbenen, (Iseer Dialoge: Kultur und Wissenschaft interdisziplinär, Bd. 6), Stuttgart: Kohlhammer 2001, 260 S., ISBN: 3-17-016972-6 (Standort: THB Aachen(82)-Za-9483-6) INHALT: "Bis weit in die Neuzeit hinein waren Sterben und Tod öffentliche und religiöse Angelegenheiten. Traditionelle Zeremonien und Riten, mit denen man den Abschied von und die Erinnerung an die Verstorbenen beging, verblassen jedoch zunehmend. Weitgehend aufs Private reduziert, hat sich bei der Trauer um Verstorbene eine vielbeklagte Ratlosigkeit ausgebreitet; auf der anderen Seite sind Aufbrüche zu neuen, individuellen Möglichkeiten zu beobachten, die etwa das Internet anbietet. Die Autoren geben einen instruktiven Einblick in die psychologischen Grundlagen persönlicher Trauerarbeit und analysieren die sozialgeschichtlichen Hintergründe der heutigen Situation. In überraschenden Kontexten stellt sich die spannende Frage, inwieweit das Gedenken an Verstorbene deren Bestattung in individuell markierten Grabstätten erfordert. Auch das radikale Gegenteil der Trauerkultur wird berücksichtigt: die Vernichtung von Totengedenken, wie sie in der Rechts- und Politikgeschichte reichlich dokumentiert ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Markwart Herzog: Einleitung: Totengedenken und Interpretation (11-20); Psychologische, sozialgeschichtliche und ethnologische Perspektiven: Arnold Langenmayr: Trauer und Trauerverarbeitung aus psychologischer Sicht (23-39); Norbert Fischer: Zur Geschichte der Trauerkultur in der Neuzeit. Kulturhistorische Skizzen zur Individualisierung, Säkularisierung und Technisierung des Totengedenkens (41-57); Rüdiger Schott: Die Lebenden und die Toten als Kommunikations- und Solidargemeinschaft. Totenrituale in Afrika (59-83); Brauchtum, Literatur und bildende Kunst: Gerhard Hölzle: 'damit och unser gedechtnus (...) nit mit dem glogken ton zergang'. Totengedenken in Bruderschaften Bayrisch Schwabens und Altbayerns anhand literarischer Quellen (87-110); Klaus Raschzok: Epitaphien, Totenschilde und Leichenpredigten als Erinnerungszeichen. Bemerkungen zu einer protestantischen Frömmigkeitstradition (111-155); Lothar Müller: Gelbe Immortellen Gräber, Tod und Totengedenken bei Theodor Fontane (157-180); Mario R. Zeck. 'Erschüttert geben wir bekannt...' Zur Illokution standardisierter Trauersprache in Todesanzeigen (181-197); Kriegerdenkmäler und 'damnatio memoriae': Katharina Weigand: Kriegerdenkmäler. Öffentliches Totengedenken zwischen Memoria-Stiftung und Politik (201-218); Katharina Weigand: Politische und religiöse Sinngebung des Gefallenengedenkens. Die Gedenktafeln und das Kriegerdenkmal in Markt Irsee (219-235); Gerhard Ries: Damnatio memoriae. Die Vernichtung des Andenkens an Verstorbene in Politik und Strafrecht (237-248).

[381-L] Heyers, Johannes: Passive Sterbehilfe bei entscheidungsunfähigen Patienten und das Betreuungsrecht, (Schriften zum Bürgerlichen Recht, Bd. 258), Berlin: Duncker & Humblot 2001, 421 S., ISBN: 3-42810561-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-KP-880-H-615) INHALT: Tod und Sterbehilfe sind Themen, die in den vergangenen Jahren zum Gegenstand einer breiten öffentlichen Diskussion geworden sind. Das Leben Todkranker oder hoffnungslos kranker Patienten mit nur wenig oder gar keiner Aussicht auf Heilung ist durch die fort-

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schreitenden medizinischen und pharmakologischen Möglichkeiten fast beliebig verlängerbar geworden. Wurden diese ursprünglich entwickelt, um Krankheitszustände überwinden zu können, so dienen sie heute vielfach auch dazu, ausgefallene vitale Funktionen der Patienten zu ersetzen. Dem Arzt ist es deshalb möglich, das erlöschende Leben eines sterbenden Patienten zu verlängern. Die vorliegende Dissertation erörtert die rechtlichen Fragen, die mit einer Relativierung des Lebensschutzes verbunden sind. Die Erörterungen kommen insgesamt zu folgenden Schluss: Das Recht auf Sterben ist Kern der Selbstbestimmung, es ist ein unveräußerliches Recht und schließt die Freiheit ein, selbst über das Wann und Wie unseres Endes zu entscheiden, anstatt diese Entscheidung anderen oder dem Ausgang des ärztlichen Eingriffs zu überlassen.(ICA)

[382-L] Hiemeyer, Florian: Gesundheit in Thüringen: ein Einblick, in: Statistische Monatshefte Thüringen, Jg. 8/2001, H. 12, S. 26-38 INHALT: "Dieser Aufsatz, der im Rahmen eines Praktikumeinsatzes im Thüringer Landesamt für Statistik erarbeitet wurde, soll einen kurzen Überblick über die gesundheitliche Situation in Thüringen geben. 'Im Vergleich ist Deutschlands Gesundheitssurvey teuer und es gibt dennoch zu viele Kranke' - diese Botschaft haben seit geraumer Zeit die Medien aufgegriffen, die These ist immer wieder zu hören und zu lesen. Gestützt werden solche Aussagen auf Daten aus der Gesundheitsstatistik. Doch dort fangen die Fragen schon an, bevor 'die erste Zahl erhoben wird': denn allein die Begriffsdefinition 'Gesundheit' ist schwierig. Da ist einerseits, idealtypisch, vom 'völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefinden' (Gesundheitsbegriff der WHO) die Rede, im anderen Extrem ist Gesundheit dann 'das Nichtvorhandensein von Erwerbsunfähigkeit' (in den Sozialversicherungen). Ziel dieser Abhandlung ist es daher - in relativ knapper Form - wichtige Indikatoren der Gesundheitssituation in Thüringen aufzuzeigen. Da das Auftreten zahlreicher Krankheiten von Alter und Geschlecht beeinflusst wird, bildet den Anfang eine Beschreibung der Bevölkerungsentwicklung in Thüringen. Mit der tatsächlichen Gesundheitssituation der Thüringer beschäftigt sich der dann folgende Abschnitt, der - unter anderem - Auskünfte über die klassischen Gesundheitsindikatoren 'mittlere Lebenserwartung', Säuglingssterblichkeit und die wichtigsten Todesursachen gibt. Um die medizinischen Einrichtungen in Thüringen geht es in einem eigenen Abschnitt, der sich mit der Personal- und Kostenstruktur von Krankenhäusern und Vorsorge- sowie Rehabilitationseinrichtungen befasst. Schließlich wird noch auf die großen Gesundheitsrisiken 'Rauchen' und 'Alkohol' ausführlich eingegangen." (Autorenreferat)

[383-F] Hilbert, Josef, Dr. (Bearbeitung): Telehealth-Monitoring und die Erneuerung der Medizin INHALT: Im Projekt soll herausgefunden werden, wie sich die neuen Möglichkeiten zur Fernüberwachung von Vitalparametern und zur Fernbetreuung für die Versorgungsqualität von Patienten einerseits sowie für die Entwicklungsperspektiven der Gesundheitswirtschaft andererseits auswirken. METHODE: Derzeit (Oktober 2002) befindet sich das Projekt in der Konzipierungsphase. Bislang zeichnen sich folgende Arbeitsschritte ab: Sondierung der Ansätze und bisherigen Erfahrungen auf dem Gebiet des Telehealthmonitoring; Skizze der bisherigen Erfahrungen mit dem

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Einsatz von neuen Technologien zur Unterstützung des Selbstmanagements von Patienten (etwa bei der Überwachung der Blutgerinnung von Patienten mit künstlichen Herzklappen); Überprüfung der Auswirkungen des TeleEKG-Einsatzes auf die Gesundheit-, Lebensqualität von Patienten und auf Behandlungskosten; Szenarien über die Auswirkungen eines breiteren Einsatzes von Telehealthmonitoring auf die Versorgungsqualität von Patienten, auf das ArztPatienten-Verhältnis und auf die Wachstums- und Beschäftigungsaussichten im Gesundheitswesen. In diesem Projekt wird mit dem Herz- und Diabeteszentrum NRW der RuhrUniversität Bochum in Bad Oeynhausen zusammengearbeitet, das u.a. bei der Entwicklung und Erprobung von innovativen Angeboten zur Fernüberwachung von Herzpatienten eine führende Rolle einnimmt. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0209-1707-120, e-mail: [email protected])

[384-L] Hölling, Günter (Redakteur): Gesundheit gemeinsam gestalten - Allianz für Gesundheitsförderung, Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2001, 240 S., ISBN: 3-933050-84-7 INHALT: Inhaltsverzeichnis: 1. Allianz für Gesundheitsförderung: Eberhard Göpel, Günter Hölling: Gesundheit gemeinsam gestalten (8-12); Positionspapier der Allianz für Gesundheitsförderung (13-16); Ursel Brösskamp-Stone: Die WHO-Strategie - Landesweite Aktionspläne (17-22); Hans Hagendoorn: Gesundheitsförderungs-Politik in den Niederlanden (23-30); Erwin Jordan, Norbert Lettau, Meinolf Nowak: Politische Verantwortungen für Gesundheitsförderung in Deutschland (31-38); Eberhard Göpel: Gesundheitsförderung als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe (39-52); 2. Netzwerke der Gesundheitsförderung: Alf Trojan: Vernetzungsstrukturen für Gesundheitsförderung (54-69); Klaus-Peter Stender: Gesundheitsförderung auf kommunaler Ebene - Gesunde Städte (70-76); Thomas Altgeld: Gesundheitsförderung auf Länderebene - Landesvereinigungen (77-83); Uwe Prümel-Philippsen: Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. (84-85); Harald Lehmann: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (86-87); Siegfried Heinrich: Krankenkassen und Gesundheitsförderung (88-92); Rainer Stehen: Gesundheitsförderung in und mit Schulen (93-99); Homburger Leitlinien: Gesundheitsfördernde Krankenhäuser (100-103); AK Gesundheitsfördernde Hochschulen: Gesundheitsfördernde Hochschulen (104); 3. Handlungsbereiche der Gesundheitsförderung: Rainer Fehr: Ökologische Gesundheitsförderung (106-112); Eva Luber/ Raimund Geene: Gesundheitschancen armer Menschen verbessern (119-125); Ines Albrecht-Engel: Familie und Gesundheitsförderung (126-131); Gregor Breuker /Michael Bellwinkel. Betriebliche Gesundheitsförderung (132-139); Jörn Rühl: Sport und Gesundheit (140-149); Klaus Bremen: Gesundheitliche Selbsthilfe und Gesundheitsförderung (150-152); Gerda Pfahl: UmweltInitiativen und Gesundheitsförderung (153-161); Günter Hölling: Gesundheits-Initiativen und Gesundheitsförderung (162-166); 4. Gesundheitsförderung durch Qualifizierung und Professionalisierung: Karl Kälble: Gesundheitsförderung als Studienbereich (168-179); Gesundheitsförderung durch Hochschulen für Gesundheit; Projektverbund (180-182); Ursula Wohlfart: Gesundheitsförderung in der Erwachsenenbildung (183-191); Frank Lehmann: Gesundheitsförderung in der hausärztlichen Versorgung (192-195); Heiko Waller: Gesundheitsförderung durch Soziale Arbeit (196-202); Marianne Brieskorn-Zinke: Gesundheitsförderung im Rahmen der Pflege (203-209); Maximilian Rieländer: Gesundheitsförderung durch psycholo-

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gische Arbeit (210-215); Bernhard Badura: Gesundheitsförderung und Public-HealthForschung (216-221).

[385-F] Holmberg, Christine (Bearbeitung); Niedermüller, Peter, Prof.Dr.; Wienau, Rolf, Prof.Dr. (Betreuung): Eleos, Phobos, Katharsis. Eine ethnographische Studie zu Krebserkrankung INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Philosophische Fakultät 01, Institut für Europäische Ethnologie (Schiffbauerdamm 19, 10117 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-2093-3704 od. -3703, Fax. 030-2093-3726, e-mail: [email protected])

[386-L] Homfeldt, Hans Günter; Jaeschke, Burkhardt; Laaser, Ulrich; Prümel-Philippsen, Uwe; Robertz-Grossmann, Beate (Hrsg.): Gesundheit: Strukturen und Handlungsfelder, Neuwied: Luchterhand 2000, getr. Zählung, ISBN: 3-472-03343-6 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2000A1270) INHALT: "Dieses Buch handelt von einem großen und komplexen Thema, zu dem es vielfältige disziplinäre Zugänge, Theorien, Forschungs- und Praxismethoden und eine inzwischen fast unübersehbare Fülle von Publikationen gibt: Gesundheit. Was also unterscheidet dieses Werk von anderen Veröffentlichungen? Was kann von diesem Loseblattwerk erwartet werden und was nicht? Es geht hier nicht um gesundheitspolitische Vorschläge für eine Reform des Gesundheitswesens, und das Werk hält auch keine Rezepte für mehr individuelle Gesundheit parat; deshalb sind weder die Allgemeinbevölkerung noch Betroffene die Zielgruppen dieses Buches. Unser Anliegen ist es dagegen - wie dies auch schon der Titel der Publikation signalisiert - vor allem die strukturellen Aspekte von Gesundheit zu verdeutlichen. Wir wollen darstellen, wie die Leistungserbringer, die Kostenträger und die politisch, wirtschaftlich und wissenschaftlich Verantwortlichen im Handlungsfeld 'Gesundheit' agieren, welche Themen diskutiert, welche Strategien verfolgt und welche Entwicklungen angestrebt werden. Zielgruppe sind daher Lehrende und Studierende in Hoch- und Fachhochschulen, an Ausbildungsstätten für Gesundheitsberufe und an Akademien sowie Meinungsbildner und Entscheidungsträger in Verbänden, Organisationen und Krankenkassen, denen wir Hilfen zur Analyse, Beurteilung und Gestaltung ihres Arbeitsbereiches zur Verfügung stellen möchten. In zehn Kapiteln arbeiten Experten aus Wissenschaft und Praxis den jeweiligen Stand der Fachdiskussion auf und vermitteln aktuell, übersichtlich und fundiert die Grundinformationen zu den jeweiligen Themenbereichen: 1. Gesundheit in Geschichte und Gegenwart; 2. Adressaten; 3. Themen; 4. Strukturen; 5. Strategien; 6. Settings; 7. Wissenschaftliche Disziplinen; 8. Wissenschaftliche Konzepte; 9. Aus-, Fort- und Weiterbildung; 10. Entwicklung. Durch die Form der Loseblattsammlung ist gewährleistet, daß der Katalog der Themen kurzfristig und bedarfsorientiert erweitert und ergänzt werden kann. Der mit den Beiträgen und Autoren aufgezeigten Interdisziplinarität und Interprofessionalität des Handlungsfeldes 'Gesundheit' konnte auch auf Herausgeberseite Rechnung getragen werden: Neben der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.,

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dem Dachverband der nichtstaatlichen gesundheitsfördernden Initiativen und Organisationen im Bundesgebiet, sind durch den Bundesverband." (Textauszug)

[387-F] Hummers-Pradier, Eva, Dr.med.; Simmenroth, Anne; Himmel, Wolfgang, Priv.Doz. Dr.; Bjerre, Lise M., Dr. (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.med. (Leitung): Umstellung von Originalpräparaten auf Generika in der allgemeinärztlichen Praxis INHALT: Bestimmung des Anteils an verordneten Originalpräparaten, die unter Praxisbedingungen auf Generika umgestellt werden können ("Generika-Potential"); Erfragung von Hindernissen seitens der Ärzte und Patienten, die einer Umstellung entgegenstehen; Erstellung und Prüfung einer Handlungsleitlinie für Ärzte zur Generika-Umstellung; ökonomische Evaluation der Studie. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Göttingen, Raum Freiburg, Raum Tübingen METHODE: Interventionsstudie (mit Kontrollgruppe) auf Basis von Verordnungsdaten und Fragebögen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 100; Praxen - Allgemeinärzte; Auswahlverfahren: Responder werden randomisiert). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 100; Praxen - Praxissoftware). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Z. Allg. Med., 2000, 76, S. 57.+++Z. Allg. Med., 2000, 75, S. 57.+++Z. Allg. Med. 2001, 75, S. 20.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S. 239-244.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S. 14.+++European Journal of clinical Pharmacology, 2001, 97. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Ratiopharm Ulm INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt. Allgemeinmedizin (Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen) KONTAKT: Simmenroth, Anne (Tel. 0551-392647, Fax: 0551-399530, e-mail: [email protected])

[388-L] Hurrelmann, Klaus; Leppin, Anja: Moderne Gesundheitskommunikation: eine Einführung, in: Klaus Hurrelmann und Anja Leppin (Hrsg.): Moderne Gesundheitskommunikation : vom Aufklärungsgespräch zur E-Health, Stuttgart: Huber, 2001, S. 9-21, ISBN: 3-456-83640-6 INHALT: In ihrer Einführung unternehmen die Autoren den Versuch, eine systematische Übersicht zu liefern über die Entwicklung der Wissenschaftsdisziplin "Gesundheitskommunikation", indem die wichtigsten Modelle und Konzepte, Strategien und Programme aus der wissenschaftlichen Fachliteratur vorgestellt und der Forschungsstand zur Rolle von klassischen und neuen Medien erörtert werden. Zunächst wird der Begriff "Health Communication" bzw. Gesundheitskommunikation versucht zu definieren, der zwei interdisziplinär ausgerichtete Wissenschaftsgebiete zusammenführt: die Gesundheitswissenschaften einschließlich ihrer Anwendungsgebiete in der Medizin und die Kommunikationswissenschaften. "Gesundheitskommunikation bezeichnet die Vermittlung und den Austausch von Wissen, Meinungen und Gefühlen zwischen Menschen, die als profesionelle Dienstleister oder Patienten/ Klienten in den gesundheitlichen Versorgungsprozess einbezogen sind, und/ oder als Bürgerinnen und Bürger an Fragen von Gesundheit und Krankheit und öffentlicher Gesundheitspolitik interes-

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siert sind. Dieser Austausch kann direkt-personal oder durch Medien vermittelt sein. Die interpersonelle Kommunikation und die Massenkommunikation von Gesundheits- und Krankheitsinformationen sowie die interaktive Kommunikation mit Hilfe der Technik werden erläutert. Fazit: Die neuen Medien verbinden potenziell die Vorteile der klassischen Medien und der direkten, personalen Kommunikation, d.h. die große Reichweite der Massenmedien und die auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Individualität der direkten Interaktion. (RG)

[389-F] Ingenleuf, Hans-Josef, Dr.; Haneberg, Jutta; Hellweg, Susanne (Bearbeitung); Stosberg, Manfred, Prof.Dr.; Albrecht, Günter, Prof.Dr. (Leitung): Vorbereitung, Durchführung und Verlauf von Enthospitalisierungsprozessen aus der Sicht der Enthospitalisierer: Rekonstruktion des Handlungswissens durch Expertenbefragung INHALT: Mit dem Vorhaben soll Erfahrungswissen systematisch erfasst werden, das in zahlreichen Enthospitalisierungsprojekten bei der Integration von psychisch kranken Menschen in die gemeindenahe Versorgung von Praktikern und Experten gesammelt worden ist. Dieses Wissen wird vor dem Hintergrund derzeit verfügbarer theoretischer Erkenntnisse - insbesondere zentraler Aspekte wie Einstellung, Stigmatisierung, Social Support, Raumbezogenheit sozialer Probleme und wissenssoziologische Ansätze - einer Reflexion unterzogen. Geleitet von dem Ziel, neue Erkenntnisse in diesem Bereich zur Bereitstellung von Handlungsempfehlungen zu nutzen, wird der Frage nachgegangen, wie in Abhängigkeit von konkreten Ausgangsbedingungen und sozialökologischen Faktoren Re-Integration gelingen kann. Die Verdichtung des Expertenwissens wird iterativ mit der Delphi-Methode erfolgen. Die Befragungsrunden, in denen die Experten mit dem jeweiligen Kondensat der vorhergehenden Erhebungen konfrontiert werden, ermöglichen es, kontroverse Ansichten zu beleuchten und ihre besonderen Entstehungsbedingungen vor dem jeweiligen Projekthintergrund nachzuvollziehen. Das auf diese Weise verdichtete Expertenwissen soll im Sinne einer Synopse zu einer Optimierung von Handlungsstrategien unter den differenziellen Bedingungen der Enthospitalisierungsprogramme und Versorgungsstrukturen beitragen. (S.a. http://www.wiso.uni-erlangen.de/WiSo/SFZ/albr-stos/index.html ). METHODE: Unter Heranziehung verfügbarer theoretischer Ansätze zu Einstellung, Stigmatisierung und Socialsupport, zur Raumbezogenheit sozialer Prozesse sowie aus dem Bereich der Wissenssoziologie soll das vorhandene, aber bislang noch wenig explizit gemachte Wissen einschlägiger Experten über die Reintegrationsprozesse enthospitalisierter psychisch kranker Menschen in ein neues soziales Umfeld beleuchtet werden. Die gemeinsame Reflexion mittels der Delphi-Methode soll ermöglichen, den jeweiligen Beitrag der Einflussfaktoren unter Berücksichtigung der je gegebenen Rahmenbedingungen präziser zu fassen, so daß in einem letzten Schritt im Sinne einer Syntheseleistung die Optimierung derartiger Reintegrationsprozesse angestrebt werden kann. Untersuchungsdesign: Delphi DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 80-100 -realisiert-; Experten im Bereich Enthospitalisierung; Auswahlverfahren: standardisierte Befragung). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200 -realisiert-; psychiatrische Kliniken, freie Träger mit Enthospitalisierungserfahrung und Wohnangeboten für psychich kranke ehemalige Patienten; Auswahlverfahren: Kriterium der relativ "großen Zahl" und breiten Streuung -kein Anspruch auf Repräsentativität-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2002-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum SFZ- (Findelgasse 7-9, 90402 Nürnberg); Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Ingenleuf, Hans-Josef (Dr. Tel. 0911-5302-601); Haneberg, Jutta (Tel. 0521-1064644)

[390-L] Jesse, Anja: Gesundheitliche Belastungen von Frauen, in: Veronika Hammer, Ronald Lutz (Hrsg.): Weibliche Lebenslagen und soziale Benachteiligung : theoretische Ansätze und empirische Beispiele, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2002, S. 288-314, ISBN: 3-593-36924-9 INHALT: Die Verfasserin setzt sich einleitend kritisch mit den Begriffen Gesundheit und Krankheit auseinander und skizziert in einem historischen Exkurs den sozialen Wandel des Frauenbilds und der Rolle der Frauenkrankheiten seit der Antike. Es schließt sich ein Überblick über ausgewählte Forschungsergebnisse zur Frauengesundheit an. Im Vergleich zu Männern wird deutlich: (1) Frauen haben eine längere Lebenserwartung. (2) Frauen scheinen kränker als Männer zu sein. (3) Frauen sind anders krank als Männer. Eine ganzheitliche Betrachtung von Krankheit und Gesundheit lässt Ursachen und Risikofaktoren erkennen: Doppelbeanspruchung durch Beruf und Familie, Widersprüchlichkeit weiblicher Lebenslagen, symptomverlängernde medizinische Behandlung. Die Verfasserin formuliert abschließend Leitlinien für die zukünftige Frauengesundheitsforschung. (ICE2)

[391-F] John, Jürgen, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Lengerke, Thomas von, Dr.phil. (Leitung): Krankheitskosten von Übergewicht unter besonderer Berücksichtigung der Ernährung INHALT: Leitfragen des Projektes: 1. Beschreibung direkter, indirekter und intangibler (psychosozialer) Krankheitskosten (a) von Übergewicht und (b) bei Übergewichtigen; 2. Bestimmung von Zusammenhängen zwischen Übergewicht und der Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Versorgung; 3. Analyse der Bedeutung psychosozialer Faktoren (a) bei und (b) für Übergewicht (Kontrollüberzeugungen, Kohärenzsinn, Social Support). GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Augsburg, Landkreis Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg METHODE: Innerhalb des KORA-Surveys 2000, einer umfangreichen, thematisch breit diversifizierten Befragung und Untersuchung einer repräsentativen Stichprobe der Wohnbevölkerung der Region Augsburg, ermittelt die Studie psychosoziale und ökonomischen Folgekosten von Übergewicht auf Individualdatenbasis. Unter Anwendung eines bereits erprobten umfassenden Erhebungsinstrumentes im Rahmen einer Vorläuferstudie ist der Vergleich aller innerhalb eines definierten Zeitraumes anfallenden Krankheitskosten für disjunkte, über den Body-Mass-Index (BMI) voneinander abgegrenzte Probandengruppen möglich. Basis der Analysen bildet dabei ein umfassendes Kostenkonzept, welches erstens die Kosten der im Zuge der gesundheitlichen Versorgung verbrauchten Ressourcen (direkte Kosten), zweitens die aus Krankheit entstehenden volkswirtschaftlichen Produktivitätsverluste (indirekte Kosten) und drittens die psychosozialen Kosten (intangible Kosten) berücksichtigt. Zur Erfassung der direkten Kosten von Übergewicht werden Mengen-, Preis- und Ausgabendaten zu ambulanter (zahn)ärztlicher Versorgung, Krankenhausbehandlung, Arzneimittelversorgung, medizinischer Rehabilitation, pflegerischer Betreuung, bei der Inanspruchnahme medizinischer Versorgung entstehende Aufwendungen für Fahrten und besondere Kosten der Lebensfüh-

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rung analysiert. Zur Ermittlung der indirekten Kosten werden Daten zu Bruttoarbeitseinkommen, krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeitszeiten, Berufs- und Erwerbsunfähigkeitszeiten, Arbeitsausfallzeiten und Freizeitausfall aufgrund von Wege-, Warte- und Behandlungszeiten der medizinischen Betreuung sowie Arbeitsausfallzeiten und Freizeitausfall von Familienangehörigen aufgrund pflegerischer Betreuung von Probanden analysiert. Zur Bestimmung der psychosozialen Kosten wird der Verlust an gesundheitsbezogener Lebensqualität analysiert. Darüber hinaus wurden weitere sozialpsychologische Variablen (gesundheitliche Kontrollüberzeugungen; Sense of Coherence) erhoben, bei denen ein Zusammenhang mit Übergewicht vermutet werden kann. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 4.261 -real.-; Bevölkerung der Region Augsburg im Alter von 25-74 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.076; Bevölkerung der Region Augsburg im Alter von 2574 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: gefördert BEGINN: 1999-09 ENDE: 2002-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen -IGM- (Postfach 1129, 85758 Neuherberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-3187-4161, e-mail: [email protected])

[392-F] Jungbauer, Johannes, Dr. (Bearbeitung); Wilz, Gabriele, Dr.; Cramon, D. Yves von, Prof.Dr. (Leitung): Die Integration von Angehörigen in die Behandlung und Rehabilitation von Schlaganfallpatienten: Konzeption und Evaluation geeigneter Interventionsmaßnahmen INHALT: Die Bedeutung der Familie für die Rehabilitation einer Schlaganfallerkrankung ist unumstritten. Bedingt durch die lebensverändernde Erkrankung sind bei den Angehörigen häufig gesundheitliche Beeinträchtigungen und eine Verminderung der Lebensqualität zu konstatieren. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie "Belastungsverarbeitung bei Angehörigen von Schlaganfallpatienten" ist ein spezifisches Beratungs- und Integrationskonzept für Angehörige in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten konzipiert worden, welches der Zielsetzung folgt, die Belastungen von Angehörigen zu reduzieren, deren Wohlbefinden zu erhöhen sowie über die Integration der Angehörigen in die Behandlung der Patienten einen Beitrag zu einer effektiveren Rehabilitation zu leisten. Das Beratungs- und Integrationskonzept für Angehörige in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten beinhaltet eine engmaschige zugehende individuelle Beratung von der Aufnahme des betroffenen Lebenspartners in die Rehabilitationsklinik bis in die ambulante Phase. Parallel besteht für die Angehörigen die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Interventionsprogramm, das sich zeitlich ebenfalls vom stationären bis zum ambulanten Versorgungsbereich erstreckt und somit den jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen nach Informationen bzw. instrumenteller und emotionaler Unterstützung gerecht werden kann. Die Durchführung, Evaluation und Etablierung dieses Konzeptes ist Gegenstand des Vorhabens. Das Interventionsprogramm soll unter folgenden Fragestellungen evaluiert werden: 1. Wodurch wird die tatsächliche Inanspruchnahme der Interventionsmaßnahmen beeinflußt? 2. Welche Interventionen sind zu welchem Zeitpunkt effektive Integrations- bzw. Unterstützungsangebote? 3. Welche Auswirkungen hat die Integration von Angehörigen in die Behandlung auf deren psychisches und physisches Befinden und die

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Lebensqualität? 4. Welchen Einfluß hat die Integration der Angehörigen in die Behandlung der Schlaganfallpatienten auf deren Rehabilitationserfolg und die Lebensqualität? METHODE: Prospektive Evaluationsstudie mit Kontrollgruppen-/ Versuchsgruppen-Design; quantitativ/ qualitative Methoden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, standardisiert; Psychologischer Test; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe Untersuchungsgruppe: je N=40; Schlaganfallpatienten und Angehörige. Auswahlverfahren: Kontrollgruppen/ Wartegruppen-Design. Stichprobe Kontrollgruppe: je N=40; Schlaganfallpatienten und Angehörige; Auswahlverfahren: Kontrollgruppen/ Wartegruppen-Design). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig) KONTAKT: Wilz, Gabriele (Dr. e-mail: [email protected])

[393-L] Kalbe, E.; Kessler, J.: Zahlenverarbeitungs- und Rechenstörungen bei Demenzen, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 2, S. 88-101 INHALT: "In dieser Arbeit werden Befunde zu Zahlenverarbeitungs- und Rechenstörungen bei Demenzpatienten referiert. Die dargestellten Einzelergebnisse, Gruppenstudien und eigene Studien deuten insgesamt darauf hin, dass Akalkulien zum Erscheinungsbild der Demenzen dazugehören und mit zunehmender Krankheitsausprägung ansteigen. Wenngleich in Einzelfällen sehr spezifische Defizite der Zahlenverarbeitung oder des Rechnens auftreten können, sind in der Regel das Rechnen und das Zahlentranskodieren besonders früh und deutlich vom kognitiven Abbau betroffen, während die semantische Zahlenverarbeitung und basale Zahlenverarbeitungsleistungen länger erhalten bleiben. Beim Zahlentranskodieren tritt neben anderen Beeinträchtigungen ein Fehlertyp auf, der bislang nicht bei anderen hirngeschädigten Patienten beobachtet werden konnte und somit demenzspezifisch sein könnte - der sog. "Shiftfehler" oder "Intrusionsfehler", bei dem ein falscher Zahlencode verwendet wird oder eine Vermischung der Zahlencodes auftritt (z.B. wird aus zweihundertelf "2hindert11"). Das häufige Auftreten von Akalkulien bei Demenzen und ihre spezifischen qualitativen Merkmale lassen eine Aufnahme von Akalkulien in die Demenzkriterien und eine Berücksichtigung von Zahlenverarbeitungs- und Rechentests in der Demenzdiagnostik sinnvoll erscheinen." (Autorenreferat)

[394-L] Kawski, S.; Koch, U.: Zum Stand der Qualitätssicherung in der Rehabilitation: zur Entwicklung der medizinischen Rehabilitation in den 90er Jahren, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 3, S. 260266 INHALT: "Seit den 90er Jahren erfährt die medizinische Rehabilitation, ein weitgehend eigenständiger Teil des bundesdeutschen Gesundheitssystems, einen Veränderungsprozess, der sich an verschiedenen Zielsetzungen orientiert. Eine optimierte Ergebnis- und Nutzerorientie-

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rung wird unter anderem durch die Einführung von Qualitätssicherungsprogrammen und verstärkte rehabilitationswissenschaftliche Forschung angestrebt. Eine zentrale Komponente bildet das Qualitätssicherungsprogramm der medizinischen Rehabilitation in der Rentenversicherung (das so genannte Fünfpunkteprogramm). Für die medizinische Rehabilitation der Krankenversicherung, die pädiatrische Rehabilitation und die ambulante Reha steht der Beginn bzw. die Konzeptionierung entsprechender Initiativen in der näheren Zukunft bevor." (Autorenreferat)

[395-L] Keller-Stanislawski, B.; Hartmann, K.: Auswertung der Meldungen von Verdachtsfällen auf Impfkomplikationen nach dem Infektionsschutzgesetz, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 4, S. 344-354 INHALT: "Am 1.1.2001 trat das Infektionsschutzgesetz (IfSG) in Kraft. In Paragr. 6 Abs. 1 Nr. 3 sind erstmals Meldeverpflichtungen des Verdachtes einer über das übliche Ausmaß hinausgehenden Impfreaktion gesetzlich geregelt. Die Meldungen werden im Paul-Ehrlich-Institut zentral erfasst und wissenschaftlich bewertet. Im Zeitraum vom 1.1.2001 bis 19.10.2001 wurden insgesamt 236 Verdachtsfälle gemeldet. 44,1 v.H. der Meldungen betrafen Kinder im Alter von 0 bis elf Jahren, 6,8 v.H. Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren und 48,7 v.H. Erwachsene. Zwei Todesfälle wurden berichtet. In neun Berichten wurde ein bleibender Gesundheitsschaden mitgeteilt. In keinem der letztgenannten Fälle konnte jedoch ein Zusammenhang mit der Impfung hergestellt werden. Die Zahl der nach dem IfSG gemeldeten Verdachtsfälle war im Beobachtungszeitraum im Vergleich zu Meldungen aus anderen Quellen (pharmazeutische Unternehmer, Arzneimittelkommission) geringer. Dies weist darauf hin, dass die seit Anfang 2001 bestehende Meldeverpflichtung noch nicht allen Ärzten bekannt ist. Weitere Anstrengungen sind daher erforderlich, um die Meldefreudigkeit zu steigern und so belastbare Aussagen über Impfkomplikationen in der Diskussion um die Stärkung des Impfgedankens zu erhalten." (Autorenreferat)

[396-L] Klimont, Jeannette; Urbas, Elfriede: Fragen zur Gesundheit: Befindlichkeit, Beschwerden und Erkrankungen. Mikrozensus September 1999, in: Statistische Nachrichten / Statistisches Zentralamt Österreich : N.F., Jg. 57/2002, H. 3, S. 147-158 (Standort: UuStB Köln(38)-M-So-00037; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die STATISTIK AUSTRIA führt seit 1973 in größeren Abständen Erhebungen zum Themenbereich "Gesundheit" durch. Die erste Folge einer Artikelreihe über die Ergebnisse der Erhebung vom September 1999 beschäftigt sich mit dem Thema "Befindlichkeit, Beschwerden und Erkrankungen", wobei geschlechts- und altersspezifische Unterschiede im Vordergrund stehen. 75,4 v.H. der Männer und 71,9 v.H. der Frauen beurteilten ihren Gesundheitszustand als "sehr gut" oder "gut", 53,0 v.H. der Männer und 58,6 v.H. der Frauen gaben mindestens eine gesundheitliche Beschwerde an. Im Gegensatz zur subjektiven Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Beschwerdehäufigkeit unterscheidet sich die Erkrankungshäufigkeit nicht nach dem Geschlecht: Etwa jeder zweite Mann und jede zweite Frau waren im Jahr vor der Befragung mindestens einmal krank. Der Vergleich mit den Ergebnissen des Mikrozensus vom Dezember 1991 weist auf Veränderungen im gesundheitli-

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chen Befinden hin. Vor allem ältere Personen erfreuen sich zunehmend besserer Gesundheit, wogegen bei jüngeren eher das Gegenteil zu beobachten ist." (Autorenreferat)

[397-F] Kluge, Hendrik, M.A.; Kulke, Claus, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Becker, Thomas, Prof.Dr.; Kallert, Thomas W., Priv.Doz. Dr.habil. (Leitung): Entwicklung, Erprobung und Implementation einer Basisdokumentation für die komplementäre psychiatrische Versorgung INHALT: Entwicklung einer praktikablen Dokumentation zur kontinuierlichen Erfassung von Klienten- und Einrichtungsprofilen auf der Grundlage spezifischer Klientendaten und der erbrachten Hilfeleistungen; Entwicklung einer Psychiatrieberichterstattung für den komplementären Bereich in Sachsen; Untersuchung der Grundlagen einer umfassenden Betreuungsplanung durch die Einrichtungen auf der Grundlage standardisierter Erfassung von Betreuungsbedarf, Ressourcen im sozialen Umfeld, Verhaltensauffälligkeiten, Lebensqualität. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesland Sachsen METHODE: Untersuchungsdesing: Trend, Zeitreihe; kontinuierlich; prospektiv DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (chronisch psychisch Kranke, die komplementäre Hilfeleistungen in Anspruch nehmen -prospektiv-; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kluge, H.; Becker, Th.; Kilian, R.; Kallert, Th.W.; Schützwohl, M.; Leiße, M.; Bach, O.; Angermeyer, M.C.: Entwicklung einer Basisdokumentation für die komplementäre psychiatrische Versorgung. in: Gesundheitswesen, 61, 1999, S. 323330.+++Dies.: Dokumentationssystem für den komplementären psychiatrischen Versorgungsbereich. Entwicklung und Erprobung im Freistaat Sachsen. in: Psychiat. Prax., 27, 2000, S. 86-91.+++Kallert, Th.W.; Becker, T.; Schützwohl, M.; Kluge, H.: Rechtliche Problemstellungen einer Basisdokumentation für komplementäre psychiatrische Versorgungseinrichtungen. in: Recht & Psychiatrie, 18, 2000, S. 20-28.+++Kallert, Th.W.; Schützwohl, M.: Hilfebedarfsermittlung in der gemeindepsychiatrischen Versorgung. Zum aktuellen Stellenwert eines Konstrukts. in: Psycho, 26, 2000, S. 375-380.+++Becker, T.; Kallert, Th.W.; Frey, Ch.: Integrierte psychiatrische Versorgung. (Editorial). in: Psycho, 26, 2000, S. 355.+++Kluge, H.; Cording, C.; Becker, T.: Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten einer standardisierten Dokumentation. in: Psycho, 26, 2000, S. 386-390.+++Becker, T.; Kallert, Th.W.: Qualitätssicherung in der Sozial- und Gemeindepsychiatrie. in: Psycho, 27, 2001, S. 217-222.+++Schützwohl, M.; Kluge, H.; Becker T.; Kallert, Th.W.: Mitarbeitermeinungen in der Erprobungsphase einer standardisierten Dokumentation für komplementäre psychiatrische Dienste. in: Gesundheitswesen, 63, 2001, S. 370-375.+++Kluge, H.; Kulke, C.; Kallert, Th.W.; Becker, T.: Entwicklung einer Basisdokumentation für die komplementäre psychiatrische Versorgung und deren Auswertung und Nutzung für die Versorgungsplanung und Psychiatrieberichterstattung. in: Gesundheitswesen, 63, 2001, S. 689-694.+++Kallert, Th.W.; Becker, T. (Hrsg.): Basisdokumentation in der Gemeindepsychiatrie. Entwicklung und Erprobung eines Instrumentes für den komplementären Versorgungsbereich. Bonn: PsychiatrieVerl. 2001. ARBEITSPAPIERE: Becker, T.; Kallert, Th.W.; Kluge, H.; Kulke, C.; Schützwohl, M.: Basisdokumentationssystem für komplementäre psychiatrische Einrichtungen (BADO-K). Ein Projekt zur datenbankgestützten Qualitätssicherung in der Gemeindepsychiatrie. Leipzig/ Dresden. ART: gefördert BEGINN: 1998-05 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Sachsen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie

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INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Abt. für Epidemiologie und Evaluationsforschung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig) KONTAKT: Kluge, Hendrik (Tel. 0341-97245-41, e-mail: [email protected])

[398-L] Kohler, Hans-Peter; Kohler, Iliana: Frailty modelling for adult and old age mortality: the application of a modified DeMoivre hazard function to sex differentials in mortality, in: Demographic Research, Vol. 3/2000, Art. 8, 32 S. (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol3/8/3-8.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht geschlechterspezifische Faktoren von Sterblichkeit bei Erwachsenen. Unbeobachtete Unterschiede individueller Todesanfälligkeiten sind ein wichtiger Aspekt in der Analyse der zeitgenössischen Sterblichkeitsmuster. Beobachtete Sterblichkeitsraten im Erwachsenenalter, die normalerweise durch eine Gompertz-Kurve gut beschrieben werden, werden in Zusammenhang mit 'Frailty'-Modellen der Sterblichkeit als inkonsistent angesehen. Die Autoren schlagen eine modifizierte 'DeMoivre-Hazardfunktion' vor, die für die Anwendung der 'Frailty'-Modelle bei erwachsenen und alten Personen anwendbar ist. Der vorgeschlagene Hazard wächst schneller als exponential, und wenn er mit unbeobachtetem 'Frailty' kombiniert wird, kann er einen breiten Bereich der Muster abdecken, die in der Analyse von Erwachsenensterblichkeit angetroffen werden. Die Anwendung auf Bulgarien zwischen 1992 und 1993 zeigt, dass ein starker Selektionsprozess bei der männlichen Bevölkerung, der durch ein insgesamt höheres Niveau von Sterblichkeit verursacht wurde, einen Primärmechanismus bildet, der zu einer Konvergenz der männlichen und weiblichen Sterblichkeit im höheren Alter führt. Folglich wird die Konvergenz zwischen männlicher und weiblicher Sterblichkeit nicht notwendigerweise durch einen unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Altersprozess verursacht, sondern ist eine bloße Konsequenz der unterschiedlichen Sterblichkeitsniveaus im Erwachsenenalter. (ICDÜbers)

[399-F] Kolleck, Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung): Rehabilitation Pflegebedürftiger aufgrund der sozialen Pflegeversicherung INHALT: Mit diesem Projekt wird eine Evaluation von Art, Umfang, Qualität und Begrenzung von Rehabilitationsleistungen bei ambulant Pflegebedürftigen angestrebt. Forschungsfragen richten sich auf die Realisierung und Umsetzung von Reha-Ansprüchen sowie auf Erfolg und Prognose von Reha-Leistungen. Darüber hinaus sollen Leistungsstruktur, Akzeptanz und Sinnhaftigkeit sowie erfolgshemmende institutionelle Faktoren untersucht werden. METHODE: Die genannten Forschungsfragen sollen auf der Grundlage der quantitativen und qualitativen Daten der Gutachten zur Reha sowie der Entscheidungen der Pflege- und Krankenkassen bearbeitet werden. Dieser Plan soll desweiteren durch Befragungen von Pflegebedürftigen ergänzt werden. Eine Kooperation mit Projekten mit vergleichbaren Zielsetzungen ist beabsichtigt. Die Relevanz dieses Projektes für den Ausbildungszusammenhang der ASFH ist ersichtlich. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin)

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KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 030-99245-512)

[400-F] Kolleck, Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung): Rehabilitation Pflegebedürftiger bei Heimunterbringung INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind die Leistungen der Rehabilitation, vor allem der gesetzlichen Krankenkassen, für Pflegebedürftige, die in Heimen untergebracht sind. Die Evaluation bezieht sich auf die Art der rehabilitativen Leistungen, ihren Umfang, ihre Qualität und Begrenzung. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 030-99245-512)

[401-F] Körner, Yvonne, Dipl.-Psych.; Hoffmann, Sonja, Dipl.-Psych.; Buld, Susanne, Dr.phil.; Roth, Charlotte, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Krüger, Hans-Peter, Prof.Dr. (Leitung): Kriterien zur Vorhersage der Fahrtüchtigkeit bei Morbus Parkinson INHALT: Spätestens seit dem Bericht von "plötzlichen Schlafattacken" bei M. Parkinson gewinnt die Diskussion um die Fahrtüchtigkeit der Patienten zunehmend an Brisanz. Ein Absprechen der Fahrtüchtigkeit für alle Parkinson-Patienten ist aufgrund gegenwärtiger Forschungsergebnisse jedoch keinesfalls zu rechtfertigen. Es gilt vielmehr, objektive Kriterien zu identifizieren, die eine Beurteilung der Fahrtüchtigkeit am einzelnen Patienten erlauben und v.a. fahrtüchtige von nicht fahrtüchtigen Patienten zuverlässig unterscheiden. Befunde aus der Literatur sowie aus dem Vorläufer-Projekt "Imperative Schlafattacken bei M. Parkinson?" lassen vermuten, dass die Fahrtüchtigkeit bei M. Parkinson im Wesentlichen von drei Faktoren abhängt: vom Ausmaß der motorischen Beeinträchtigungen (Krankheitsschwere), von kognitiven Beeinträchtigungen und v.a. von der Tagesmüdigkeit. Im Rahmen des vorliegenden Projekts sollen diese Faktoren in ihrem Zusammenhang zur Fahrleistung (Fahrsimulation) untersucht werden. Dabei sollen den Patienten auch gesunde, ältere Fahrer als Kontrollgruppe gegenüber gestellt werden. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 50; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 100; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Dt. Parkinson Vereinigung -dPV-, Moselstr. 31, 41464 Neuss FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Würzburg, Interdisziplinäres Zentrum für Verkehrswissenschaften IZVW- (Röntgenring 11, 97070 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 03 Methodenlehre und Verkehrspsychologie (Röntgenring 11, 97070 Würzburg) KONTAKT: Körner, Yvonne (Tel. 0931-9709941, e-mail: [email protected])

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[402-F] Kortmann, Cornelia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Krüskemper, Gertrud, Prof.Dr.phil. (Leitung): Schmerzen und Lebensqualität im Zusammenhang mit Diagnose und Therapie (bei Patienten mit Mundhöhlencarcinom) INHALT: Psychosoziale Versorgung von Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen und Rekonstruktionsoperationen. Es ist seit langem bekannt, dass chronische Schmerzen und Lebensqualität (L.Q.), abhängig von der Schwere der Diagnose und Therapie, individuell unterschiedlich erlebt werden. Für Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen sind diese Kenntnisse jedoch noch nicht quantifiziert worden. Deshalb werden 1.652 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen im deutschsprachigen europäischen Raum untersucht. Der Fragebogen, den die Patienten ausfüllten, bestand aus 148 Fragen und umfasste Lebensqualität, Schmerzen, Krankheitsverarbeitung, Vermeidungsverhalten, soziale Unterstützung, soziodemographische Angaben u.a. Der Vergleich der Schmerzintensität zum Zeitpunkt der Karzinomdiagnose vor der Operation mit der Schmerzintensität unmittelbar nach der Operation und mindestens 6 Monate später zeigt, dass durch die Operation (z.T. mit Bestrahlung und/ oder Chemotherapie) die Schmerzen anstiegen, dann aber wieder abnahmen. Das relativ niedrige Niveau vor der Operation wurde nicht wieder erreicht. Der Vergleich mit einem Gesamtscore des Impact of Disease and Therapy, wie z.B. Sprechbehinderungen, Schluckbeschwerden, Zungenbeweglichkeit, Riech- und Geschmacksvermögen, zeigten den gleichen Verlauf. Eine kumulative Darstellung der allgemeinen L.Q. zum Zeitpunkt der Befragung zeigte zumindest zwei Stufen: 20% der Patienten schätzten ihre L.Q. auf einer Skala von 0-100 unter 50 ein. 40% der Patienten schätzten ihre L.Q. höher als 70 Punkte ein. 691 Patienten gaben eine durch Krankheit und Therapie unveränderte L.Q. an. 533 Patienten erlebten eine Verschlechterung der L.Q. 338 Patienten gaben eine Verbesserung ihrer L.Q. seit der Diagnose ihrer Erkrankung und der Therapie an. Setzte man die L.Q. in Abhängigkeit zu den Schmerzen zum Zeitpunkt der Untersuchung, so war ein hochsignifikanter Zusammenhang feststellbar. Bei Patienten mit sehr starken Schmerzen war die Einschätzung der L.Q. negativ. Patienten ohne Schmerzen gaben eher einen günstigeren Wert auf der Lebensqualitätsskala an. Zwischen Männern und Frauen bestanden keine signifikanten Unterschiede. Auch die Beeinträchtigung des Aussehens wirkte sich auf die Einschätzung der L.Q. aus, aber auch hier war kein Unterschied zwischen den Geschlechtern festzustellen. Die Studie zeigte, dass die L.Q., trotz vergleichbarer Diagnose, Therapie und postoperativer Funktionseinschränkung, um so negativer eingeschätzt wurde, je stärker die chronischen Schmerzen waren. Für die Prävention der Schmerzchronifizierung ist ein comprehensiveres Case-Management anzustreben. ZEITRAUM: 1999-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Österreich METHODE: Mit Fragebögen wurden 1.700 Patienten untersucht, die eine chirurgischen Therapie mit z.T. erheblichen Beeinträchtigungen u.a. durch Schmerzen erleiden mussten. Die Aufgabe der Studie ist die Erforschung der psychologischen Parameter, die zu einer Verbesserung der sozialen Situation der Patienten führen kann und die von den medizinischen Diensten hergestellt werden müssen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schrifltich (Sichprobe: 1.700; Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen in 44 Kliniken -angefallenen Stichprobe-). Feldarbeit durch Ärzte. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-07 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie sowie Geschichte der Medizin Prof.Dr. Krüskemper (Postfach 102148, 44780 Bochum)

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KONTAKT: Leiterin (Tel. 0211-9346177, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[403-F] Kreis, Beate, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Rosendahl, Wolfram, Dr.phil. (Leitung): Arbeitslosigkeit und deren Konsequenzen für die ärztliche Betreuung von Familien INHALT: Welche Wirkungen hat die Erwerbslosigkeit eines oder beider Elternteile auf die Kinder, die Paarbeziehung und die Familienstruktur im Hinblick auf Veränderungen des Gesundheitszustands unter der Einbeziehung moderierender Faktoren wie der Selbstwirksamkeit, dem sozialen Netz und dem Beschäftigungsniveau? GEOGRAPHISCHER RAUM: Großraum Halle METHODE: Ausgehend von den anhaltend hohen Arbeitslosenzahlen in der Untersuchungsregion und der damit verbundenen Konfrontation des Arztes in der Praxis mit dem Phänomen der Erwerbslosigkeit soll der Umgang und die Bewältigung mit dem kritischen Lebensereignis beleuchtet werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; Familien; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Familien; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Dauer, S.; Henning, H. (Hrsg.): Arbeitslosigkeit und Gesundheit. Mitteldt. Verlag. 1999. ART: gefördert BEGINN: 2000-09 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Sachsen-Anhalt Kultusministerium INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (06097 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-557-3680, e-mail: [email protected])

[404-L] Lange, C.; Peters, M.; Radebold, H.; Schneider, G.; Heuft, G.: Behandlungsergebnisse stationärer psychosomatischer Rehabilitation Älterer, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 34/2001, H. 5, S. 387-394 INHALT: "Mit Hilfe einer umfangreichen empirischen Untersuchung werden die differentiellen Effekte eines spezifischen psychosomatischen Therapieangebotes für ältere Menschen (ab 55 Jahre) in einer Rehabilitationsklinik dargestellt. Eine differenzierte Analyse zur Bewertung des Behandlungsangebotes definiert vier Patientengruppen (Somatopsychische Patienten, 'Pseudonormale' Patienten, Patienten mit akuter Belastungsreaktion, Neurotische Patienten) mit unterschiedlichem Behandlungserfolg. Drei der vier gefundenen Patiententypen profitieren insgesamt von dem Behandlungsangebot und geben v.a. in einer 1-Jahres-Katamnese eine deutliche Reduzierung ihrer Belastungen in verschiedenen Problembereichen an. Auffällig zeigte sich die Gruppe der 'pseudonormalen' Patienten, die bereits zu Behandlungsbeginn eine geringe Belastung in allen befragten Problembereichen angaben und folglich nur geringe Effektstärken im Outcome aufweisen können. Zum besseren Verständnis dieser Gruppe sind fremdanamnestische Daten z.B. durch den Hausarzt hilfreich. Es werden konzeptuelle Veränderungen auf dem Hintergrund möglicher sozialer Schwierigkeiten dieser Gruppe diskutiert." (Autorenreferat)

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[405-L] Lasar, M.; Trenckmann, U. (Hrsg.): Depressionen - neue Befunde aus Klinik und Wissenschaft, Lengerich: Pabst 2000, 194 S., ISBN: 3-934252-41-9 (Standort: UB Bonn(5)-2002-3683) INHALT: "Anders als bei manch anderen psychischen Störungen scheint es so, als wäre das Erkennen und Behandeln der Depression für den Arzt und Psychotherapeuten heute eher unproblematisch. Warum also eine Tagung zum Thema Depressionen? Zum einen natürlich deshalb, weil Depressionen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen überhaupt gehören. 10-15 % aller Menschen erkranken zumindest einmal in ihrem Leben an einer behandlungsbedürftigen affektiven Störung. Obwohl schon der Laie mit dem Begriff Depression eine Vorstellung verbindet, sind Depressionen auch in den westlichen Industriestaaten zu beiden Seiten des Atlantik bis heute unterdiagnostiziert und untertherapiert. In einer Vielzahl versorgungsepidemiologischer Untersuchungen in Westeuropa und Nordamerika zeigte sich ein fast übereinstimmendes Bild: nur die Hälfte der Depressionen werden als solche erkannt. Und wiederum knapp 50 % der zutreffend diagnostizierten affektiven Störungen werden auch adäquat behandelt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: P. L. Janssen: Psychodynamische Psychotherapie der Depression (12-20); R. Sachse: Klärungsorientierte Psychotherapie bei depressiven Störungen (21-36); V. Wippermann: Interpersonelle Psychotherapie in der Depressionsbehandlung (37-44); U. Hillebrandt: Körperpsychotherapie und kreative Medien bei Depressionen (45-54); J. Höffler: Lebensqualität bei depressiven Störungen (55-63); H. Reinbold: Pharmakotherapie der Depression (64-82); U. Trenckmann: Möglichkeiten und Grenzen der Phytopharmakotherapie bei affektiven Störungen (83-89); H. Walter: Neue Chancen für die Depressionsbehandlung durch die funktionelle Bildgebung (90-108); J. Uekermann, I. Daum: Neuropsychologische Veränderungen bei Depressionen (109-126); K. Wenning: Repetitive Transkranielle Magnetstimulation (127-134); A. Margo: Therapeutical Standards in Depression - Experiences and Practice in the Goodmayes Hospital Ilford (135-149); B. Wiebel: Kognitiv-neurophysiologische Diagnostik bei depressiven Störungsbildern - ein funktional-syndromaler Ansatz (150-180); M. Lasar: Depressivität, exekutive Kognition und Schizophrenie - Theoretische Überlegungen und praktische Auswirkungen in der Situation für kognitive Therapie (181-194).

[406-L] Laue, Evelyn: Schwangerschaftsabbrüche 2000, in: Wirtschaft und Statistik, 2001, H. 12, S. 1027-1031 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-LS-V-51000; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Ergebnisse der Bundesstatistik über Schwangerschaftsabbrüche geben einen Überblick über Größenordnung, Struktur und Entwicklung der Anzahl von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland sowie über ausgewählte Lebensumstände der betroffenen Frauen. Damit werden wichtige Informationen im Zusammenhang mit den Hilfen für Schwangere in Konfliktsituationen sowie den Maßnahmen zum Schutz des ungeborenen Lebens zur Verfügung gestellt. Für das Berichtsjahr 2000 wurden in Deutschland 134.609 legale Schwangerschaftsabbrüche an das Statistische Bundesamt gemeldet. Etwa die Hälfte der Frauen (49,1 v.H.) waren zum Zeitpunkt des Eingriffes verheiratet, 44,5 v.H. waren ledig, 6,0 v.H. der Frauen waren geschieden. 38,4 v.H. der Frauen hatten zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs noch kein Kind geboren, jeweils ein Viertel hatten bis dahin ein bzw. zwei Lebendgeburten. Die meisten gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche (97,3 v.H.) wurden nach der

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Beratungsregelung durchgeführt. Die häufigste Abbruchmethode war auch im Jahr 2000 mit 82,6 v.H. die Vakuumaspiration (Absaugmethode). Die Quote der 'Schwangerschaftsabbrüche je 1.000 Lebend- und Totgeborene' lag bei 175." (Autorenreferat)

[407-F] Leidig, Eberhard, Dr.med.habil.; Eimert, Lisa, Dr.rer.soc; Rojas, Roberto, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Schlicht, Wolfgang, Prof.Dr.phil. (Leitung): Sport in der Rehabilitation krebskranker Jugendlicher und junger Erwachsener INHALT: Das Ziel dieser Studie ist es, Sport und Bewegung als einen bedeutsamen Bestandteil in das Gesamtgefüge onkologischer Rehabilitationsmaßnahmen zu integrieren. Zugleich soll geklärt werden, ob Rehabilitations-Sport dazu beitragen kann, die persönlichen Ressourcen (externale und internale), die Einstellung zum eigenen Körper und die Lebensqualität zu steigern. Geprüft werden diese Erwartungen an konsekutiv rekrutierten Patienten der Rehabilitations-Klinik Katharinenhöhe. ZEITRAUM: 2001-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Design folgt einem varianzanalytischen Plan mit zwei Gruppen (Sport- und Kontrollgruppe) und vier Messzeitpunkten: Anfang (T1) und Ende der Reha-Aufenthalt (T2), sowie 26 (T3) und 52 Wochen (T4) nach T2. Die Stichprobe rekrutiert sich aus Jugendlichen (16- 19 Jahre) und jungen Erwachsenen (20-25 Jahre), die eine je vierwöchige Rehabilitationsmaßnahme auf der Kataharinenhöhe durchgeführt haben. Mit den Probanden der Experimentalgruppe wurde in Abhängigkeit von der individuellen, gesundheitlichen und körperlichen Verfassung in differenzierter, aber dennoch vergleichbarer Weise, moderat und angeleitet Sport getrieben. Die Probanden der Kontrollgruppe nahmen an allen Aktivitäten der Klinik teil. Sie erhielten jedoch kein spezifisches Treatment. Untersuchungsdesing: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 250; Auswahlverfahren: Zufall). Aktenanalyse, standardisiert; Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sportwissenschaft (Allmandring 28, 70569 Stuttgart) KONTAKT: Rojas, Roberto (Dr. Tel. 0711-6853152, e-mail: [email protected]); Eimert, Lisa (Dr. Tel. 07651-972196, e-mail: [email protected])

[408-F] Lingnau, Marie-Luise; Bliemeister, Andreas (Bearbeitung); Hesse, Stefan, PD Dr.; Bestmann, Anja (Leitung): Der Patient zu Hause - Hilfsmittel und Therapie (Teilprojekt B2) INHALT: 1. Evaluation einer Hilfsmittelambulanz - Steigerung der funktionellen Verwendung von Hilfsmitteln durch HM-Ambulanz? 2. Umfang, Art und Kostenübernahme ambulanter Physiotherapie; 3. Verbesserung des funktionellen Status durch selbständiges Üben mit einem Armtrainingsgerät? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Effektivitäts- und Effizienzforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:

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300; Patienten einer Reha-Klinik nach Schlaganfall und Gehirntumorresektion; Auswahlverfahren: alle Patienten zweier Jahrgänge). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hesse, S.; Staats, M.; Werner, C.; Bestmann, A.; Lingnau, M.-L.: Umfang, Inhalt und Effektivität der ambulanten Krankengymnastik von Schlaganfallpatienten zu Hause. in: Nervenarzt, 2001, 72, S. 950-954.+++Bestmann, A.; Lingnau, M.-L.; Staats, M.; Hesse, S.: Steigern Hilfsmittel die ADL-Kompetenz? in: Ergotherapie & Rehabilitation, 2002, 3, S. 5-8.+++Bestmann, A.; Lingnau, M.-L.; Hesse, S.: Funktionelle Veränderungen bei ambulanten Schlaganfallpatienten mit/ ohne Hilfsmittel. in: Gesundheitswesen, 2002, 64, A 29.+++Lingnau, M.-L.; Bestmann, A.; Staats, M.; Hesse, S.: Werden ausreichend Hilfsmittel in der neurologischen Rehabilitation verordnet? in: Krankengymnastik, 2002 (im Druck). ART: Dissertation; Diplom; gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte -BfAINSTITUTION: Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBS- p.A. HumboldtUniversität Berlin, Institut für Rehablitationswissenschaften (Jägerstr. 10-11, 10117 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Klinik und Poliklinik für Neurologie mit klinischer Neuropysiologie WE 31 Abt. Neurologische Rehabilitation (Kladower Damm 223, 14089 Berlin) KONTAKT: Bestmann, Anja (Tel. 030-36503-257, e-mail: [email protected])

[409-L] Mader, Sabine: Empirische Untersuchung zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient: der Stellenwert subjektiver Theorien unter Berücksichtigung von Aspekten der Risikokommunikation, (Dissertationen, Bd. 379), Berlin: dissertation.de 2001, XII, 384 S., ISBN: 3-89825-279-5 (Standort: http://www.dissertation.de/PDF/sm420.pdf) INHALT: "Die vorliegende Arbeit untersucht verschiedene Elemente der Arzt-PatientKommunikation. Dabei geht es auch um deren möglichen Einfluß auf die Compliance der Patienten. Zunächst wird ein umfangreiches Modell entwickelt, das die Bedeutung subjektiver Theorien und Kontrollüberzeugungen hervorhebt. Auch Risikoaspekte werden erörtert. Neben äußeren Einflußfaktoren spielen diese Aspekte eine entscheidende Rolle für die Wahrnehmung der Konsultation und für mögliche Handlungskonsequenzen. 55 Patienten, die wegen akuter Atemwegsinfektionen ein Antibiotikum verordnet bekamen, und ihre Ärzte wurden zu verschiedenen Aspekten der Konsultation befragt. Von den Patienten wurden darüber hinaus umfangreiche Angaben zu Patiententheorien, Kontrollüberzeugungen, zum allgemeinen Gesundheitsverhalten und zum Umgang mit Medikamenten erhoben. Es zeigte sich zunächst, daß sowohl Ärzte als auch Patienten mit der Konsultation zufrieden waren; alle Patienten nahmen ihre Medikamente verordnungsgemäß ein. Allerdings ergaben sich erhebliche Diskrepanzen in einigen spezifischen Urteilen von Ärzten und Patienten; diese betreffen die Einschätzung der Erkrankungsschwere und die Information über Nebenwirkungen. Compliance ist allein kein Indikator für gelungene Kommunikation; vielmehr bestätigte sich die Bedeutung subjektiver Erklärungsmodelle." (Autorenreferat)

[410-F] Mahs, Claudia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Schneider, Peter, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Pädagogik des Sterbens

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INHALT: Sterben und Tod aus gesellschaftlicher Perspektive; Betrachtung anthropologischer, anthroposophischer und religiöser Ansätze; Pädagogik des Alters und des Sterbens. METHODE: qualitative Interviews/ Leitfaden DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Paderborn, Fak. für Kulturwissenschaften, Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Erziehungswissenschaft, Berufspädagogik, Weiterbildung (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 05251-60-2950, e-mail: [email protected])

[411-L] Maier-Riehle, Brigitte; Schliehe, Ferdinand: Neue Entwicklungen in der ambulanten Rehabilitation: Grundsätze und Anwendungsempfehlungen der gesetzlichen Rentenversicherung zur ambulanten medizinischen Rehabilitation, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 57/2002, H. 1, S. 42-57 INHALT: "Bisher wurden medizinische Rehabilitationsleistungen aller Rehabilitationsträger überwiegend stationär erbracht. Dabei ist in den letzten Jahren ein verstärkter Ausbau der ambulanten medizinischen Rehabilitation zu verzeichnen. Im Jahr 2000 belief sich die Anzahl der von der Rentenversicherung durchgeführten ambulanten Modelle auf insgesamt 109, davon war rund die Hälfte in einem ambulanten Rehabilitationszentrum angesiedelt. Aufgrund der nunmehr vorliegenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung und den gewonnenen Erfahrungen legt die Rentenversicherung für den weiteren Ausbau der ambulanten Rehabilitation die 'Grundsätze und Anwendungsempfehlungen der gesetzlichen Rentenversicherung zur ambulanten medizinischen Rehabilitation' vor. Den Grundsätzen und Anwendungsempfehlungen liegen folgende Eckpunkte zugrunde: Begriffsdefinition 'ambulante Rehabilitation', Betonung des umfassenden Rehabilitationsansatzes, Bezugnahme auf die BARRahmenempfehlungen zur ambulanten medizinischen Rehabilitation, Konkretisierung von spezifischen Anforderungen der Rentenversicherung und Berücksichtigung der Neuregelungen des SGB IX." (Autorenreferat)

[412-L] Maschewsky-Schneider, U.; Hellbernd, H.; Schaal, W.; Urbschat, I.; Wieners, K.: Über-, Unter-, Fehlversorgung und Frauengesundheit: ein Forschungsgegenstand für Public Health, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 44/2001, H. 8, S. 771-779 INHALT: "Aus der Public-Health-Perspektive hat sich die Diskussion um Über-, Unter- und Fehlversorgung mit dem Bedarf spezifischer Bevölkerungsgruppen zu befassen. Seit den 70er Jahren analysierte die Frauengesundheitsforschung und -bewegung das Gesundheitsversorgungssystem unter der Frage, ob eine angemessene gesundheitliche Versorgung von Frauen gewährleistet ist. Zwei Beispiele belegen den spezifischen Versorgungsbedarf von Frauen: 1. Frauen mit Gewalterfahrungen erhalten gegenwärtig keine angemessene Versorgung. Anstatt den misshandelten Frauen psychosoziale Beratung und Unterstützung anzubieten, werden sie lediglich hinsichtlich ihrer körperlichen Symptome behandelt. Eine bessere Aus- und Weiterbildung für Ärzte und das Pflegepersonal sowie das Angebot spezifischer Gesundheitsleistungen sind für eine angemessene Versorgung notwendig. 2. Seit den späten 80er Jahren riet die Ärzteschaft in Deutschland ihren Patientinnen zunehmend zu einer Hormonbehandlung ab

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der Menopause. Eine Schutzfunktion gegen Osteoporose und koronare Herzkrankheiten schien belegt, obwohl noch ungeklärt war, ob eine Hormonbehandlung das Brustkrebsrisiko erhöhen würde. Basierend auf der Auswertung von Daten des deutschen Nationalen Gesundheitssurveys muss hinterfragt werden, ob die Hormonsubstitution in Deutschland die richtige Zielgruppe erreicht. Weiterhin scheinen neuere Studienergebnisse die präventive Wirkung der Hormonbehandlung nicht so stark zu stützen, dass diese Therapie allen Frauen ab der Menopause empfohlen werden sollte." (Autorenreferat)

[413-F] Meusel, Monika, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung): Allgemeine und todesursachenspezifische Sterblichkeit in Nürnberg 1985-2000 (Arbeitstitel) INHALT: Basisdaten zur Sterblichkeit, da diese der umfassendste Indikator für den Gesundheitszustand einer Bevölkerung ist; zeitliche Entwicklung der Sterblichkeit in Nürnberg; Verschiebungen im Todesursachenspektrum; Einfluss von Alter und Geschlecht. Indikatoren: standardisierte Sterbeziffern, durchschnittliche Lebenserwartung, verlorene Lebensjahre je allgemein und spezifisch. ZEITRAUM: 1985-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg, Stadtgebiet METHODE: Zeitreihe zur Entwicklung von Sterblichkeit, Lebenserwartung, Todesursachen; statistische Auswertung von Sekundärdaten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 95.745; Todesfälle 1985-2000 Stadt Nürnberg, Einwohner am Ort der Hauptwohnung. Herkunft der Daten: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Todesursachenstatistik; Auswahlverfahren: total). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-07 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Stadt Nürnberg Gesundheitsamt Abt. Gesundheitsförderung (Burgstr. 4, 90317 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-231-3382)

[414-L] Meyer, C.; Rasch, G.; Keller-Stanislawski, B.; Schnitzler, N.: Anerkannte Impfschäden in der Bundesrepublik Deutschland 1990-1999, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 4, S. 364-370 INHALT: "Mit dem erfreulichen Rückgang einiger impfpräventabler Erkrankungen und deren Komplikationen dringen mögliche und vermutete Impfkomplikationen in den Vordergrund des öffentlichen Interesses. Die deskriptive Auswertung einer Befragung der Versorgungsverwaltungen der Länder zeigt, dass Entschädigungen und Anträge auf Entschädigungen zu Impfkomplikationen für den Zeitraum von 1991 bis 1999 weiterhin rückläufig sind. Im Zeitraum von 1976 bis 1990 wurden 1139 von 4569 gestellten Anträgen anerkannt, im Zeitraum von 1991 bis 1999 hingegen nur 389 von 2543 Anträgen. 38 v.H. aller Entschädigungsverfahren beziehen sich auf die seit 1982 nicht mehr durchgeführte Pockenimpfung. Regionale Unterschiede legen die Vermutung nahe, dass verfahrensbedingte Eigenheiten des Gesundheitswesens und gesamtgesellschaftliche Veränderungen Grundlage von unterschiedlichen Häufigkeiten und Raten sind. Epidemiologische oder kausale Fragestellungen sind aus den Daten der Versorgungsverwaltungen zu Entschädigungen nach Impfkomplikationen nicht zu beantworten. Eine valide aussagekräftige Analyse von Impfkomplikationen erfordert eine postvak-

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zinale Untersuchung des Einzelfalles. Hier sind in Zukunft aus den Meldedaten des Infektionsschutzgesetzes und anderen neu zu implementierenden Datengrundlagen (z.B. DLDB (Data Linked Data Bases) bei Krankenkassen) Erkenntnisse zu erwarten. Eine zentrale Gutachterkommission zu Impfkomplikationen könnte einen wertvollen Beitrag zur Transparenz und Vereinheitlichung bei der Bewertung von Impfkomplikationen leisten." (Autorenreferat)

[415-F] Meyer, Thomas D., Dr. (Bearbeitung); Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Kognitive Verhaltenstherapie bei der Rezidivprophylaxe bei manisch-depressiven Störungen INHALT: Untersuchung der Effektivität von kognitiver Verhaltenstherapie als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung zur Rückfallprophylaxe und Stabilisierung depressiver und manisch-depressiver Patienten. Dabei soll es nicht nur um die erstmalige Überprüfung der Wirksamkeit der psychologischen Intervention gehen, sondern auch um die Identifikation von Prädiktoren für den Verlauf und Behandlungserfolg. Studie I: Rezidivprophyaxe bei Patienten mit einer bipolaren Störung: Psychotherapie bei dieser Erkrankung als Alternative zur Medikation zu werten, wäre ein ethischer und ein therapeutischer Kunstfehler. Aus diesem Grund geht es bei dieser Studie um die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie als Ergänzung zur Medikation im Vergleich zu einer therapeutischen Bedingung, die der Realität ärztlich-praktischer Tätigkeit näher kommt. Bei der einen Therapiemodalität handelt es sich um eine manual-gestützte, 20 Therapiesitzungen umfassende Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) in Form einer Einzelbehandlung. Inhaltlich geht es um die Vermittlung und gemeinsame Erarbeitung eines einheitlichen Wissenstandes; die individuelle Identifikation potentieller Anzeichen und Auslöser für erneute depressive und manische Phasen und den Umgang damit, die Bewältigung und den Umgang mit den individuellen Kognitionen und Verhaltensweisen, die im Rahmen von depressiven und manischen Episoden auftreten; die Bearbeitung alltäglicher Probleme und Konfliktsituationen; und nicht zuletzt um die Medikamentencompliance. Es wird erwartet, daß sich nach Therapieabschluß differentielle Effekte zugunsten der KVT aufzeigen lassen werden. Kognitiv-verhaltenstherapeutisch behandelte Patienten sollen weniger Rückfälle bzw. Rezidive haben werden bzw. sowohl subjektiv als auch objektiv weniger psychopathologische Symptome aufweisen; seltener die Therapie abbrechen; besser mit ihrer chronischen Störung umgehen können. Dies sollte sich darin zeigen, daß sie ein erhöhtes Gefühl von Kontrolle über ihre Störung haben und ein positiveres Selbstbild zeigen. Die Bewältigung alltäglicher Belastungen und interpersoneller Konflikte sollte sich im Vergleich zu Patienten, die nur stützende Gespräche erfahren haben, verbessert haben. Studie II: Rezidivprophyaxe bei Patienten mit einer unipolaren depressiven Störung: Das Ziel dieser Studie besteht im Vergleich der Effektivität der KVT und pharmakologischer Maßnahmen und deren Kombination bei der Rückfallverhinderung bei depressiven Patienten. Es handelt sich somit um drei Therapiemodalitäten: 1. KVT ohne zusätzliche Medikation, wobei die KVT dem Vorgehen entspricht, das bereits bei Studie I beschrieben wurde; 2. Medikation mit einem neueren Antidepressivum (bevorzugt ein selektiver Serotoninrückaufnahmehemmer) nach Wahl des behandelnden Arztes; 3. der gleichzeitigen Behandlung mit KVT und Antidepressivum. Die zentralen Fragen sind, somit: inwieweit verschiedene Bedingungen in welchem Ausmaß zur Rezidivprophylaxe beitragen; ob sich differentielle Wirkungen der Therapiemodalitäten ermitteln lassen; inwieweit der Remissionsgrad nach dem staionären Aufenthalt von Bedeutung für die Wirksamkeit unterschiedlicher Therapiebedingungen ist; sich Prädiktoren (z.B. Patientenmerkmale, bisheriger Krankheitsverlauf etc.) für den weiteren Verlauf und mögliche Rückfälle identifizieren lassen. Es wird erwartet, daß die KVT in der Rezi-

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divprophylaxe mit der Antidepressiva-Behandlung vergleichbar ist, aber die Kombination beider Therapiemodalitäten sich gegenüber der alleinigen Therapie mit KVT oder Medikation als überlegen erweist, d.h. subjektiv wie objektiv weniger psychopathologische Symptome zu verzeichnen sind. Außerdem sollen Therapieabbrüche unter kognitiv-verhaltenstherapeutischen Bedingungen seltener auftreten. (S.http://www.uni-tuebingen.de/uni/sii/ ). METHODE: Randomisierte, kontrollierte Psychotherapiestudie zur Frage nach der Effektivität von kognitiver Verhaltenstherapie. Untersuchungsdesign: Therapiestudie DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2x30; manisch-depressive Patienten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Meyer, T.D.; Hautzinger, M.: Kognitive Verhaltenstherapie als Ergänzung der Pharmakotherapie manisch-depressiver Störungen. Wie sieht die Empirie aus? in: Der Nervenarzt, 2002, 7, S. 620-628. ARBEITSPAPIERE: Meyer, T.D.; Hautzinger, M.: Kognitive Verhaltenstherapie in der Rückfallprophylaxe manisch-depressiver Störungen. Arbeitsbericht zum DFG-Projekt ME 1681/6-1. Tübingen: Univ. 2001, 18 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[416-F] Moers, Martin, Prof.Dr.; Schücking, B., Prof.Dr. (Bearbeitung): Gemeinwesenorientierte Versorgungssteuerung und -gestaltung bei chronisch Kranken (Teilprojekt 6 im Gesamtprojekt "Patienten- und klientenorientierte Konzepte zur Systematisierung der Pflegepraxis") INHALT: Elemente von Case Management in die Arbeit eines ambulanten Pflegedienstes zu implementieren und zu evaluieren. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit Vita, ambulanter Pflegedienst (Osnabrück). METHODE: qualitativer Ansatz/ Grounded Theory. Untersuchungsdesign: Interventionsprojekt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2000-07 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, FB Wirtschaft (Albrechtstraße 28a, 49076 Osnabrück); Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Postfach 261, 30002 Hannover) KONTAKT: Schemann, Jörg (e-mail: [email protected], Tel. 0541-969-2004, Fax. 0541-969-2971)

[417-L] Niklowitz, Matthias; Suter, Christian; Budowski, Monica; Meyer, Peter C.: Summary health indicators in social survey research: a useful tool to cover health status?, (EUReporting Working Paper / TSER-Project "Towards a European System of Social Reporting and Welfare Measurement", Subproject "European System of Social Indicators", No. 5), Zürich 1999, 61 S. (Standort: http://www.gesis.org/en/social_monitoring/social_indicators/EU_Reporting/pdf_files/paper5.pdf; Graue Literatur)

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INHALT: "Problemstellung: Die Erfassung von 'Gesundheit' nimmt für die Ermittlung des sozialpolitischen Handlungsbedarfs sowie des Lebensstandards im Bereich Sozialer Indikatoren einen zunehmenden Stellenwert ein. Hauptdatenquellen für die Ermittlung des Gesundheitszustandes einer Bevölkerung sind die in der Administration und spezialisierten Einrichtungen anfallenden Datenbestände. In den grossen 'comprehensive surveys' stehen sozioökonomische Lebensbedingungen im Vordergrund. Für Fragen zur Gesundheit - ein unbestrittener Faktor im Level-of-living-, Wohlfahrts- bzw. Quality-of-life-Ansatz - steht nur wenig Platz zur Verfügung. Damit stellen sich drei Fragen: Erstens das der theoretischen und analytischen Abgrenzung des Gesundheitsbereiches von anderen Lebensbereichen und der Rückgriff auf Modelle zur Krankheitsentstehung. Zweitens die der Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher Datenquellen. Und drittens bleibt offen, welche Aspekte vom vielschichtigen Begriff 'Gesundheit' erfasst werden, wenn nur einige wenige Fragen gestellt werden können. Methodik: Vergleich des Zusammenhangs von Gesundheitsindikatoren bei vier verschiedenen Studiengruppen mit vier theoretischen Modellen zur Krankheitsentstehung. Abhängige Variable ist einerseits eine summarische Frage zur gesundheitlichen Befindlichkeit und andererseits der Arztbesuch innerhalb der letzten 12 Monate. Die Samples wurden aufgrund von zwei Kriterien gewählt: Erstens sind es Gruppen, welche sich in objektiven Bedingungen für Gesundheit (Geschlecht, Alter, Arbeitsverhältnisse, Lebensformen, soziale Vernetzung) grundlegend unterscheiden. Zweitens sind es Studienpopulationen, bei welchen Gesundheit über verschiedene Indikatoren (einfache globale Variable, Scores zu körperlichen und psychischen Beschwerden, Anzahl Arztbesuche u.a.) gleichzeitig erfasst worden ist. Die zwischen 1992 und 1995 befragten Stichproben aus Zürich umfassen alleinerziehende Mütter (323), betagte Männer und Frauen (n=171), verheiratete Väter (131) und geschiedene Väter (357) mit Kindern. Ergebnisse: Somatische und psychische Beschwerden allein erklären zwischen 12% (bei verheirateten Vätern) und 27% (bei alleinerziehenden Müttern und geschiedenen Vätern) der Varianz allgemeiner gesundheitlicher Befindlichkeit. Mit Ausnahme der Gruppe der verheirateten Väter steigt die aufgeklärte Varianz bei Einschluss weiterer Variablen (Sorgen wegen eigener Gesundheit, Alltagsstress) auf Werte zwischen 30% und 45%. Für den Arztbesuch lassen sich mit Ausnahme der Gruppe der betagten Frauen und Männer keine statistisch signifikanten Prädiktoren finden. Folgerung: Eine summarische Frage zur gesundheitlichen Befindlichkeit erscheint für die Erhebung des tatsächlichen Gesundheitszustandes von Befragten nicht brauchbar. Sie widerspiegelt nur zu einem kleinen Teil physische und/ oder psychische Beschwerden. Es fliessen viele weitere und nur teilweise näher bestimmbare Faktoren in die Beantwortung einer solchen summarischen Frage ein. Defizite hinsichtlich der theoretischen Einbindung sind auf zwei Ebenen festzustellen: Neben einer Basis für die Erklärung der Entstehung von Krankheit fehlt auch eine Einbindung in einen übergeordneten Metarahmen. Weitere Punkte der Diskussion sind die Reflexion von Grenzen der Aussagekraft der verwendeten Datenbestände, die Notwendigkeit einer mehrdimensionale Erfassung von Gesundheit und - für komparative Studien - die Empfehlung, Vergleiche nur dann vorzunehmen, wenn aufgrund tatsächlich vergleichbarer Daten möglich sind." (Textauszug)

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[418-F] Oelkers, Rieke, Dr.; Demiraca, Süha, Dr.; Weisbrod, Mattias, PD Dr.; Hohmeister, Johanna; Zohsel, Katrin (Bearbeitung); Hermann, Christiane, Dr. (Leitung): Zur Spezifität zentraler Sensitivierungsprozesse nach früher Schmerzerfahrung und bei chronischem Schmerz im Kindesalter INHALT: Aus Tierversuchen ist bekannt, dass frühe Schmerzerfahrungen die Schmerzsensibilität erhöhen und so möglicherweise ein Vulnerabilitätsfaktor für chronischen Schmerz sein könnten. Im geplanten Projekt wird die Schmerzverarbeitung bei Kindern mit frühen Schmerzerfahrungen in Abhängigkeit vom Reifungsgrad des nozizeptiven Systems untersucht. Parallel dazu wird die Schmerzverarbeitung bei Kindern mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Pathogenese (Migräne, Bauchschmerzen) bzw. gesunden Kindern unter Berücksichtigung früher Schmerzerfahrungen überprüft. Neben subjektiven Einschätzungen werden evozierte Potentiale und peripherphysiologische Maße als Korrelate der Schmerzverarbeitung erfasst. Durch Messung der Aktivität der bei der Schmerzverarbeitung involvierten (sub)kortikalen Hirnstrukturen wird ermittelt, inwieweit frühe Schmerzerfahrungen die sensorische und die affektive Dimension der Schmerzverarbeitung modulieren. Um die Spezifität des Einflusses früher Schmerzerfahrungen auf die Schmerzverarbeitung zu überprüfen, wird die kortikale Reagibilität bei visueller (d.h. nicht nozizeptiver) Stimulation erfasst. Schließlich wird der Einfluss assoziativer Lernprozesse, speziell der operanten Verstärkung, auf die Schmerzsensitivierung, die nicht-assoziativen Ursprungs ist, untersucht. METHODE: Kontrollgruppendesign. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Experiment; Psychologischer Test; Psychophysiologische Untersuchung (Stichprobe: 100). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-1703-912, e-mail: [email protected])

[419-F] Osterland, Astrid, Dr.; Röslen, Michael, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); StemannAcheampong, Susanne, Dr. (Leitung): Stellenwert, Einfluss und Bedeutungen der Medizintechnik in der Onkologie INHALT: Welchen Stellenwert und Einfluss hat Medizintechnik in der Onkologie im Hinblick auf die vertretenen Krankheitsauffassungen, bestehende Behandlungskonzepte und Handlungsmöglichkeiten der Mediziner in unterschiedlichen onkologischen Tätigkeitsbereichen und im Hinblick auf ihr jeweiliges Selbstverständnis und ihre spezifische Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für den gegenwärtigen Stand und die Entwicklung des Faches ableiten? Welche Folgen hat der starke Technikeinsatz für diejenigen Bereiche des Krebsgeschehens und seiner Handhabung, die technisch nicht erfolgreich zu erfassen und zu bewältigen sind? Welche Relevanz und welche Wirkung haben diese (relativ) "technik-resistenten" Praxisbereiche für die professionelle Orientierung der Onkologen und für die Gestaltung der Onkologie? Welche offiziellen und latenten Bedeutungen werden der Medizintechnik im "Kampf gegen den Krebs" zugemessen - auch und gerade im Hinblick darauf, dass wesentliche Aspekte des Krebsgeschehens nur eingeschränkt

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"technik-kompatibel" erscheinen? ZEITRAUM: ab 1985 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Forschungsgegenstand und Erkenntnisabsicht erfordern ein qualitatives Erhebungsund Auswertungsinstrumentarium, das den Interviewten viel Raum zur Darstellung ihrer eigenen Gesichtspunkte und Erzähldynamik gewährt. Nur so können nicht nur bewusste, "offiziell" sanktionierte, sondern auch latente Bedeutungsdimensionen des professionellen Umgangs mit Krebs bzw. mit Krebskranken erfasst werden und die Reichweite und Funktionsweise des Technikeinsatzes in ihrer möglichen Problematik und Tiefenstruktur deutlich gemacht werden. Als Erhebungstechnik hat sich dabei die Durchführung leitfadenorientierter (qualitativer) narrativer Interviews bewährt. Die Gespräche werden mit Tonband aufgezeichnet und anschließend transkribiert. Zu jedem Interview wird ein Gedächtnisprotokoll angefertigt, in dem der Interviewer den räumlich-zeitlichen Rahmen, nonverbale Informationen, eigene emotionale Reaktionen, Phantasien, Gedanken usw. notiert, um die szenischen Informationen bzw. die Gegenübertragungsreaktionen als wichtige Datenquelle festzuhalten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 95; Onkologen verschiedener Ebenen und Richtungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Niedersächsischer Forschungsverbund Technikentwicklung und gesellschaftlicher Strukturwandel FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Psychosoziale Medizin Abt. Medizinische Soziologie (Waldweg 37, 37073 Göttingen) KONTAKT: Röslen, Michael (Tel. 0551-398198, e-mail: [email protected])

[420-L] Page, Roman: Selbstmord in der Schweiz: eine empirische Analyse zu den Schweizer Kantonen, in: , Bern, 2000, 52 S. (Standort: http://www.soziologie.ch/resources/texts/docs/selbstmord.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Die Arbeit befasst sich mit einer klassischen Frage der Soziologie: Wie lassen sich die unterschiedlichen Selbstmordhäufigkeiten in verschiedenen Gesellschaften erklären? Diese Frage soll nicht international vergleichend, sondern am Beispiel der Schweizer Kantone anhand von Querschnittregressionen untersucht werden. Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut: Nach einer kurzen Darstellung der Entwicklung des Suizids in der Schweiz, werden in einem nächsten Kapitel die wichtigsten Beiträge zur Soziologie des Suizids sowie einzelne empirische Forschungen diskutiert. Kapitel 4 stellt Hypothesen, Definitionen und Operationalisierungen der Variablen vor. In Kapitel 5 wird die Forschungsanlage dargelegt, bevor in einem nächsten Schritt die aufgestellten Hypothesen empirisch überprüft werden. Abschliessend werden die theoretischen Argumente und die empirischen Ergebnisse referiert und in Form von Schlussfolgerungen zusammengefasst." (Autorenreferat)

[421-L] Petermann, Franz: Verhaltensmedizin und chronische Erkrankungen im Kindesalter, in: Psychologische Rundschau : Offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ; Informationsorgan des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Jg. 53/2002, H. 4, S. 194-204 (Standort: UuStB Köln(38)-BP3785; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "Mindestens 10% aller Kinder sind von einer chronischen Krankheit betroffen. Früher tödlich verlaufende Krankheiten (wie Diabetes, Krebs) erfordern heute vielfach ein lebenslanges Management. Die Verhaltensmedizin trug in den letzten 20 Jahren im Kontext der Pädiatrischen Psychologie durch drei Ansätze zur Problembewältigung bei: (a) strukturierte Familienberatung, (b) Patientenschulung und Verhaltenstraining, (c) verhaltensmedizinische Interventionen im eigentlichen Sinne. Studien konnten zeigen, dass diese drei Ansätze die Häufigkeit und Intensität von Symptomen und Beschwerden effektiv reduzieren. Am Beispiel des Asthmas, des Typ-I-Diabetes mellitus und der Krebserkrankung werden einige Interventionsprinzipien erläutert und auf die zentralen Probleme im Rahmen der Krankheitsbewältigung verwiesen. Dem Problem der Compliance wird dabei eine besondere Stellung eingeräumt." (Autorenreferat)

[422-L] Phlak, Marianne; Diehl, Rainer; Protz, Wolfgang; Slesina, Wolfgang; Schneider, Henning: Die Entwicklung der Reha-Anträge und Bewilligungen für stationäre medizinische Rehabilitationsmaßnahmen: eine vergleichende Sekundärdatenanalyse der Landesversicherungsanstalten Hessen und Sachsen-Anhalt für die Jahre 1995 bis 1997, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 56/2001, H. 8-9, S. 548-562 INHALT: "Mit zum Teil drastischen Rückgängen bei den Anträgen auf medizinische Rehabilitationsmaßnahmen hat die gesetzliche Rentenversicherung in den Jahren 1996 und 1997, d.h. unmittelbar vor und nach der Verabschiedung des Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetzes, den ausgeprägtesten Rückgang im Rehabilitationsbereich der Nachkriegszeit erfahren. Ein geringer Anstieg der Anträge in den Jahren 1998 und 1999 deutet zwar darauf hin, dass die tiefste Talsohle durchschritten ist. Die Analyse des Spektrums der RehaAntragsteller zeigt jedoch bemerkenswerte strukturelle Veränderungen zwischen 1995 und 1997. Während mit stichprobenartigen Versichertenbefragungen anderer Rentenversicherungsträger die motivationalen Gründe bzw. Determinanten des Antragsverzichts untersucht werden sollten, hat die Studie an den LVAen Hessen und Sachsen-Anhalt die Erfassung der real abgelaufenen Veränderungen in der strukturellen Zusammensetzung ihrer Versicherten in Bezug auf verschiedene soziodemographische und reha-spezifische Variablen zum Ziel. Dargestellt wird die Entwicklung der Antrags- und Bewilligungszahlen sowie die Merkmalsstruktur der Antragsteller für die Jahre 1995, 1996 und 1997. Als Datengrundlage dienten routinemäßig gespeicherte Daten der Versicherten aus den Versichertenkonten beider Landesversicherungsanstalten. Die Sekundäranalyse ergibt, dass bestimmte medizinisch und soziologisch definierte Patientengruppen vom Rückgang der Anträge stärker betroffen sind als andere. In Bezug auf die Fallzahlen wie auch die strukturelle Zusammensetzung der Versicherten zeigen sich parallele, aber teilweise auch unterschiedliche Entwicklungen zwischen den an der Untersuchung beteiligten Landesversicherungsanstalten." (Autoren-referat)

[423-F] Pillmann, Frank, Dr. (Bearbeitung); Marneros, Andreas, Prof.Dr.med. (Leitung): Eine klinische und Verlaufsuntersuchung akuter vorübergehender psychotischer Störungen INHALT: Soziodemographische, genetische, biologische, klinische und Verlaufscharakteristika akuter vorübergehender Psychosen im Vergleich zu schizophrenen, bipolar schizoaffektiven und gesunden Kontrollen.

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METHODE: Kontrollierte Studie mit alters- und geschlechtsgematchten Vergleichgsruppen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 168; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Marneros, A.; Pillmann, F.; Haring, A.; Balzuweit, S.: Die akuten vorübergehenden psychotischen Störungen. in: Fortschritte der Neurologie-Psychiatrie, 68, 2000, Suppl. 1, pp. S22-S25.+++Pillmann, F.; Haring, A.; Zänker, S.; Marneros, A.: Concordance of acute and transient psychotic disorders and cycloid psychoses. in: Franzek, E.; Ungvari, G.S.; Rüther, E.; Beckmann, H. (eds.): Progress in differentiated psychopatholgy. Würzburg: International Wernicke-Kleist-Leonhard Society 2000, pp. 274-279.+++Pillmann, F.; Haring, A.; Balzuweit, S.; Blöink, R.; Marneros, A.: Concordance of acute and transient psychotic disorders and cycloid psychoses. in: Psychopathology, 34, 2001, pp. 305-311.+++ Marneros, A.; Pillmann, F.; Balzuweit, S.; Blöink, R.; Haring, A.: The relation of "acute and transient psychotic disorder" (ICD-10 F23) to bipolar schizoaffective disorder. in: Journal of Psychiatric Research, 36, 2002, pp. 165-171.+++Marneros, A.; Pillmann, F.; Balzuweit, S.; Blöink, R.; Haring, A.: What is schizophrenic in ATPD? in: Schizophrenia Bulletin, 2002 (in press).+++Pillmann, F.; Haring, A.; Balzuweit, S.; Marneros, A.: A comparison of DSM-IV brief psychotic disorder with "positive" schizophrenia and healthy controls. in: Comprehensive Psychiatry, 43, 2002, pp. 385-392.+++Pillmann, F.; Haring, A.; Balzuweit, S.; Blöink, R.; Marneros, A.: The concordance of ICD-10 acute and transient psychosis and DSM-IV brief psychotic disorder. in: Psychological Medicine, 32, 2002, pp. 525-533.+++Pillmann, F.; Marneros, A.: Brief and acute psychoses: the development of concepts. in: History of Psychiatry, 2002 (in press). ART: gefördert BEGINN: 1997-02 ENDE: 2002-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (06097 Halle) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-557-4560, Fax: 0345-557-3500, e-mail: [email protected])

[424-F] Pinquart, Martin, Dr.habil. (Bearbeitung); Pinquart, Martin, Dr.habil.; Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr. (Leitung): Behandlungsentscheidungen und die Revision von Lebensplänen bei Krebskranken im höheren Lebensalter INHALT: Bei schweren Erkrankungen - wie Krebs - machte der medizinische Fortschritt nicht nur lebensverlängernde Therapien verfügbar, sondern auch solche, die mit einer Erhöhung der Lebensqualität einhergehen. Damit wird oft die Frage gestellt, ob der Behandlungseffekt einer Therapie aus Sicht des Patienten die damit verbundenen Belastungen lohnt. Untersuchungen zu dieser Fragestellung, die von der Entwicklungspsychologie inspiriert wurden, sind Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts über Lebensplanung bei Krebserkrankten im späten Erwachsenenalter. Die Studie ist Teil eines größeren Forschungsprojekts in der geriatrischen Onkologie und wird gemeinsam mit Krebsspezialisten durchgeführt. Bisherige Untersuchungen zeigten, daß die Patientenentscheidungen, sich einer Krebstherapie zu unterziehen oder dies zu unterlassen, im Widerspruch zu den objektiven Behandlungschancen stehen können. Folglich sind neben den objektiven Möglichkeiten und Risiken der Therapie subjektive Motive zu berücksichtigen. Es wird erwartet, daß der Lebenssinn und Prozesse der Lebensplanung

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die Bereitschaft beeinflussen, sich einer Therapie zu unterziehen. Die bisher vorliegenden Studien zu psychischen Effekten der Krebserkrankung - meist mit jüngeren Patienten - zeigten ein hohes Maß von psychischer Resilienz auf. Die Anpassung der Lebenspläne, die zu hohen Erfolgserwartungen führt, scheint hierbei eine Form der Anpassung an die Krebserkrankung zu sein. METHODE: Längsschnittstudie mit 300 Krebserkrankten im Seniorenalter, 300 Krebskranken im mittleren Erwachsenenalter und 300 Senioren ohne Krebserkrankung; halbstrukturierte Interviews, 4 Meßzeitpunkte. Theoretischer Hintergrund: Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, Menschen als Gestalter/ Mitgestalter ihrer Entwicklung. Untersuchungsdesign: Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 900; 300 Krebskranke im Seniorenalter, 300 Krebskranke im mittleren Erwachsenenalter, 300 Senioren ohne Krebserkrankung; Auswahlverfahren: stratifizierte Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pinquart, M.: Krankheitsbewältigung und Lebensqualität bei Krebserkrankungen im Alter. in: Der Onkologe, 4, 1998, S. 55-59.+++Ders.: Die psychische Situation der älteren Krebskranken. in: Forum DKG, 16, 2001, 5, S. 39-41.+++Pinquart, M.; Silbereisen, R.K.: Entscheidungsprozesse der Krebspatienten. Zusammenhänge mit dem Alter und der Lebensqualität. in: Der Onkologe, 8, 2002, 1, S. 161-166.+++Dies.: Lebenspläne und ihre Revision bei Krebserkrankungen im Alter. in: Friedenthal-Haase, M.; Meinhold, G.; Schneider, K.; Zwiener, U. (Hrsg.): Alt werden - alt sein: Lebensperspektiven aus verschiedenen Wissenschaften. Frankfurt am Main: P. Lang 2001, S. 125-143.+++Pinquart, M.: Psychosoziale Situation. in: Höffken, K.; Kolb, H.J.; Wedding, U. (Hrsg.): Geriatrische Onkologie. Berlin: Springer. 2001, S. 151-160. ISBN 3-540-67411-X. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krebshilfe e.V. INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945200, e-mail: [email protected], [email protected])

[425-F] Pirke, Karl-Martin, Prof.Dr. (Leitung): Chronischer Stress und Alter: Auswirkungen auf hormonelle, metabolische, physiologische und psychologische Regulationsmechanismen INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Trier, Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik FPP- (Universitätsring 15 Geb. D, 54286 Trier)

[426-F] Pössel, Patrick, Dr. (Bearbeitung): Universale Primärprävention von affektiven Auffälligkeiten bei Jugendlichen. Entwicklung und Validierung eines schulbasierten Präventionsprogramms INHALT: Theorie: Epidemiologische Daten: Depression im Kindes- und Jugendalter ist ein weitverbreitetes Problem. So leiden nach Groen und Petermann (1998) mindestens 10% der Jugendlichen bis zum Eintritt in das Erwachsenenalter unter mindestens einer ernsthaften depressiven Episode. Betrachtet man die Häufigkeit depressiver Störungen nach Schultypen ge-

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trennt, treten die meisten Fälle an Depression in Realschulen auf, gefolgt von den Hauptschulen und an dritter Stelle den Gymnasien (Essau & Petermann, 1999). Esser, Ihle, Schmidt und Blanz (2000) fanden in ihrer epidemiologischen Längsschnittstudie, dass 50% der im Alter von 13 Jahren an einer Depression leidenden Jugendlichen fünf Jahre später immer noch eine Depression hatten. Problematisch an Depressionen im Kindes- und Jugendalter sind neben der hohen Erkrankungsrate auch die Folgen. Eine depressive Erkrankung bei Jugendlichen erhöht das Risiko für die Entwicklung einer anderen Störung bis ins Erwachsenenalter hinein (Burke, Burke & Rae, 1994). So entwickeln sich oft in Folge einer Depression Drogen- und Alkoholmissbrauch, weiterhin bei Mädchen Essstörungen und bei Jungen aggressives Verhalten (McGee & Williams, 1988). In einer Längsschnittstudie konnten Fleming, Boyle und Offord (1993) zeigen, dass von den in einer Erhebung als depressiv identifizierten Jugendlichen vier Jahre später etwa ein Viertel Probleme mit ihrer Familie und ihren Freunden hatte, die Hälfte von ihnen war von der Schule abgegangen und ein Drittel hatte mit der Polizei oder dem Gericht zu tun gehabt. Auch Suizide hängen oft mit Depressionen zusammen. Den Ergebnissen verschiedener Studien zufolge stehen über 90% der Selbstmorde im Jugendalter in Zusammenhang mit einer psychischen und vor allem mit einer depressiven Störung (Birmaher, Ryan, Williamson, Brent, Kaufman, Dahl, Perel, & Nelson, 1996a, 1996b). So berichten Mitchell, McCauley, Burke & Moss (1988), dass fast 40% der depressiven Jugendlichen einen Suizidversuch unternehmen. Für Deutschland fanden Essau, Karpinski, Petermann und Conradt (1998b) heraus, dass in ihrer Bremer Stichprobe 17,5% der depressiven Jugendlichen konkrete Suizidpläne hatten und 9,7% bereits einen Suizidversuch unternommen hatten. METHODE: Methodik: Die Stichprobe besteht aus Schülern der 8. Klasse von Realschulen in und um Tübingen. Das Alter wurde gewählt, weil zwischen dem 13. und dem 15. Lebensjahr die Prävalenz für Depression stark ansteigt. Realschulen wurden ausgewählt, da sich dort bei dem Vergleich mit den anderen Schulzweigen die meisten Depressionen gezeigt haben. Die Stichprobe wird aus acht Schulen gezogen, wobei beide Versuchsgruppen in fast allen Schulen erhoben wurden. Eine Ausnahme bildete eine Schule mit nur einer 8. Klasse. Dieses Vorgehen ist ein einfacher Weg, die Power im Vergleich zur Zuordnung der Versuchsgruppen zu bestimmten Schulen bei gleichbleibender Anzahl der Schüler zu erhöhen (Brown & Liao, 1999), da die Varianzen zwischen den Schulen oft um das doppelte bis vierfache größer sind als zwischen den Klassen der gleichen Schule (Brown & Liao, 1999). Darüber hinaus entfällt so die Notwendigkeit, die Schulen in der statistischen Analyse als Gruppierungsfaktor zu berücksichtigen. Bei diesem Vorgehen besteht zwar die Möglichkeit der Kontamination der Gruppen, dieses Risiko ist aber gering, da die Lehrer nicht an den Programmen beteiligt sind und die Klassenverbände in den Realschulen relativ stabil sind. Die Klassen werden hierbei randomisiert den Versuchsgruppen zugeordnet. DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 100; 8. Klässler; Auswahlverfahren: hoch versus niedrig depressiv). Psychologischer Test (Stichprobe: 360; 8. Klässler; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brown, C.H.; Liao, J.: Princiles for designing randomized preventive trails in mental health: An emerging developmental epidemiology paradigm. in: American Journal of Community Psychology, 27, 1999, pp. 677-714.+++Döpfner, M.; Lehmkuhl, G.: Von der kategorialen zur dimensionalen Diagnostik. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 46, 1997, S. 519-547.+++Dumont, M.; Provost, M.A.: Resilience in adolescents: protective role of social support, coping strategies, self-esteem and social acivities on experience of stress and depression. in: Journal of Youth and Adolescence, 28, 1999, pp. 343-363.+++Esser, G.; Ihle, W.; Laucht, M.; Schmidt, M.H.: Empirische Entwicklungspsychopathologie. in: Psychomed, 11, 1999, S. 153-158.+++Esser, G.; Ihle, W.; Schmidt, M.H.;

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Blanz, B.: Der Verlauf psychischer Störungen vom Kindes- zum Erwachsenenalter. in: Zeitschrift für Klinische Psychologie, 29, 2000, S. 276-283.+++Essau, C.A.; u.a.: Kognitive Faktoren bei Jugendlichen mit depressiven Störungen: Ergebnisse der Bremer Jugendstudie. in: Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie, 47, 1999, S. 5172.+++Essau, C.A., u.a.: Häufigkeit und Komorbidität psychischer Störungen bei Jugendlichen: Ergebnisse der Bremer Jugendstudie. in: Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie, 46, 1998a, S. 105-124.+++Dies.: Häufigkeit, Komorbidität und psychosoziale Beeinträchtigung von Depressiven Störungen bei Jugendlichen: Ergebnisse der Bremer Jugendstudie. in: Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie, 46, 1998b, S. 316-329.+++Essau, C.A.; Petermann, U.: Depression. in: Petermann, F. (Hrsg.): Lehrbuch der klinischen Kinderpsychologie. Göttingen: Hogrefe 1998.+++Essau, C.A.; Petermann, F.: Erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe "Bremer Jugendstudie". 1999. Siehe auch unter : http://www.fire.uni-bremen.de/public_html/zrf/index.html (14.2.2000).+++ Garber, J.; Robinson, N.S.; Valentiner, D.: The relation between parenting and adolescent depression: self-worth as a mediator. in: Journal of Adolescent Research, 12, 1997, pp. 1233.+++Groen, G.; Petermann, F.: Depression. in: Petermann, F.; Kusch, M.; Niebank, K. (Hrsg.): Entwicklungspsychopathologie. Weinheim: Beltz 1998.+++ Harrington, R.; Clark, A.: Prevention and early intervention for depression in adolescence and early adult life. in: European Archive of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 248, 1998, pp. 32-45.+++Jaycox, L.H.; Reivich, K.J.; Gillham, J.; Seligman, E.P.: Prevention of depressive symptoms in school children. in: Behavior Research and Therapy, 32, 1994, pp. 801-816.+++Kaluza, G.; Schulze, H.-H.: Evaluation von Gesundheitsförderungsprogrammen - Methodische Stolpersteine und pragmatische Empfehlungen. in: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 8, 2000, S. 1824.+++Kröger, Ch.; u.a.: Implementation eines Lebenskompetenzprogrammes für fünfte Klassen an Hauptschulen und Gymnasien. in: Kindheit und Entwicklung, 7, 1998, S. 231238.+++Lewinsohn, P.M.; Clarke, G.N.; Hautzinger, M.: Psychologische Interventionen bei Depressionen im Jugendalter. Verhaltenstherapie (in Druck).+++Lewinsohn, P.M.; u.a.: Cognitive social skills and social self-appraisal in depressed adolescents. in: Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 32, 1993, pp. 739-744.+++Riffert, F.: Sozialtraining in der Schule - Evaluation eines Verhaltenstherapeutisch orientierten Präventionsprogramms. Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, 21, 2000, S. 51-64.+++ Sandler, I.: Progress in developing strategies and theory for the prevention of depression and anxiety. in: Prevention & Treatment, 2, 1999, Article 9.+++Umfangreiche Literaturliste beim Institut anfordern! ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-77181, Fax: 07071-360205, e-mail: [email protected])

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[427-F] Prudlo, Uwe, Dipl.-Psych.; Domann, Ursula, Dipl.-Psych.; Kraus, Sonja; Einsele, Hermann, Prof.Dr.; Bailer, Harald, Dr. (Bearbeitung); Larbig, Wolfgang, Prof.Dr.; Kächele, Horst, Prof.Dr.; Bergmann, Lothar, Prof.Dr.; Bunjes, Donald, Priv.Doz. Dr.; Grulke, Norbert, Dr.mult.; Kanz, Lothar, Prof.Dr. (Leitung): Psychotherapeutische und psychosoziale Interventionen bei Leukämiepatienten unter Stammzelltransplantation (SZT)1: eine kontrollierte Therapiestudie zur supportiven Behandlung krankheits- und therapiebedingter Nebenwirkungen zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung und der Lebensqualität INHALT: Zentrales Anliegen dieser Studie ist die Überprüfung der Frage, ob die Ergebnisse Knochenmarks- bzw. Stammzelltransplantation bei Leukämiepatienten durch zusätzliche spezifische psychologische Interventionen verbessert werden können. Die Hauptzielkriterien hierbei sind die Reduktion krankheits- und therapiebedingter Nebenwirkungen, ein günstigerer Krankheitsverlauf, eine Verbesserung der Krankheitsbewältigung und der Lebensqualität. METHODE: Bei der Untersuchung handelt es sich um eine kontrollierte, quasi-randomisierte prospektive Studie im Bereich der Psychoonkologie. DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 160; Leukämiepatienten). VERÖFFENTLICHUNGEN: Bailer, H.; Grulke, N.; Schekulin-Zaschka, M.; Prudlo, U.; Domann, U.; Larbig, W.; Kächele, H.: Perceived distress during inpatient time for allogeneic BMT/ SCT (abstract). in: Psycho-Oncology, 10, 2001, p. 84.+++Domann, U.; Larbig, W.; Prudlo, U.; Grulke, N.; Bailer, H.; Schekulin-Zaschka, M.; Kächele, H.: Quality of life (QOL) in leukemia patients undergoing allogeneic stem cell transplantation (SCT) - a controlled prospective behavioral intervention study (abstract). in: Psycho-Oncology, 10, 2001, pp. 2829.+++Grulke, N.; Bailer, H.; Schekulin-Zaschka, M.; Domann, U.; Prudlo, U.; Larbig, W.; Kächele, H.: Components of distress during inpatient time for stem cell transplantation (abstract, P160). in: Khayat, D.; Hortobagyi (eds.): Book of Abstracts: 11th International Congress on Anti-Cancer Treatment, Febr 6-9, 2001, Paris, France. Toulouse, France: EuropaOrganisation 2001, p. 238.+++Grulke, N.; Bailer, H.; Larbig, W.; Prudlo, U.; Domann, U.; Kächele, H.: Daily distress of patients with leukemias during hospital stay for allogeneic stem cell transplantation. A controlled study on the effectiveness of psychosocial interventions (abstract, 346). in: Psycho-Oncology, 9, 2000, p. 87.+++Grulke, N.; Bailer, H.; Larbig, W.; Prudlo, U.; Domann, U.; Kächele, H.: Health related quality of life of patients with acute and chronic leukemia pre and post allogeneic BMT/ SCT - a controlled study on the effectiveness of a psychosocial intervention programme (abstract, 271). in: Psycho-Oncology, 9, 2000, p. 68.+++Grulke, N.; Bailer, H.; Larbig, W.; Prudlo, U.; Domann, U.; Kächele, H.: Supportive psychotherapeutic interventions for patients with leukemia undergoing allogeneic stem cell transplantation. First results of a randomized and controlled study (abstract, 308). in: PsychoOncology, 9, 2000, p. 77.+++Larbig, W.; Fallert, B.; Maddalena, H.: Tumorschmerz: interdisziplinäre palliative Therapiekonzepte. Stuttgart: Schattauer 1999.+++Larbig, W.: Psychoonkologische Interventionen. Kritisches Review. in: Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 48, 1999, S. 381-389. ART: gefördert BEGINN: 2001-08 ENDE: 2002-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Jose Carreras Leukämie-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Abt. Psychotherapie und Psychosomatische Medizin (Am Hochsträß 8, 89081 Ulm); Universität Tübingen, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie (Gartenstr. 29, 72074 Tübingen); Universität Tübingen, Medizinische Fakultät, Medizinische Universitätsklinik Abt. II Häma-

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tologie, Onkologie, Immunologie und Rheumatologie (Otfried-Müller-Str. 10, 72076 Tübingen) KONTAKT: Prudlo, Uwe (e-mail: [email protected])

[428-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Niedermeier, Thomas, Dr.; Kohlböck, Gabriele; Sosnowsky, Nadia, Dipl.-Psych.; Cebulla, Marian, Dipl.-Psych.; Schaider, Birgit; Castellanos, Helen, Dipl.-Psych.; Bolz, Eva-Maria, Dipl.-Psych.; Hampel, Andreas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Langzeitverlauf und Risikofaktoren psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung INHALT: Zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung liegen zahlreiche Ergebnisse von Prävalenzuntersuchungen in der Bevölkerung vor. Sehr wenig ist bekannt über den Langzeitverlauf psychischer Erkrankungen in unausgelesenen Zufallsstichproben in der Bevölkerung. In der Oberbayerischen Verlaufsuntersuchung (gefördert im Rahmen des SFB 116 Psychiatrische Epidemiologie der DFG) wurden in den 70er bzw. 80er Jahren bereits ca. 2000 Personen einer Bevölkerungs-Zufallsstichprobe untersucht. Ziel der hier beantragten Untersuchung ist es, alle noch lebenden dieser ca. 2000 Personen in der Bevölkerung 25 Jahre nach der Ersterhebung und 20 Jahre nach der Zweiterhebung psychiatrisch nach zu untersuchen. Die Daten aus dem ersten und zweiten bereits erhobenen Querschnitt sind breit angelegt (Psychopathologie, Diagnostik, Belastungen, Lebensereignisse, Beschwerden, Demoralisation) und stellen damit eine einzigartige Basis für die Langzeitprädiktion dar. Ergebnisse dieser Langzeit-Verlaufsuntersuchung sind wichtig für Planungen im Gesundheitswesen und für die Nosologie. Sie ermöglicht die Darstellung des Langzeitverlaufs und die Herausarbeitung und Analyse verlaufsbeeinflussender Faktoren bzw. Risikofaktoren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Oberbayern METHODE: Verlaufsstudie mit 3. Querschnitt an einer ursprünglich repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; Personen -Verlaufsstichprobe, ursprünglich repräsentativ-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Umfangreiche Veröffentlichungen zum Vorläuferprojekt bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-683510, e-mail: [email protected])

[429-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Krenn, Heidelinde, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr.med. (Leitung): Langzeitverlauf, Risikofaktoren und Verlaufsprädiktoren bulimischer Eßstörungen INHALT: 635 konsekutiv in der Klinik Roseneck behandelte eßgestörte Patientinnen und Patienten wurden in mehreren Querschnitten (Aufnahme/ Entlassung/ 2-Jahres-Katamnese/ 6Jahres-Katamnese) prospektiv longitudinal untersucht. 103 Frauen erfüllten die DSM-IVKriterien für Anorexia nervosa bei Aufnahme, 196 Frauen hatten eine Bulimia nervosa und

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68 Frauen eine Binge Eating Disorder. Die Verlaufsuntersuchung erfolgte mittels Interview sowie durch Selbsteinschätzungsskalen. In einem erneuten Querschnitt soll an den selben Frauen und Männern der Gesundheitszustand ca. 12 Jahre nach Entlassung untersucht werden. METHODE: Quantitative deskriptive Erfassung von Eßstörungs-Symptomen, weiterer Psychopathologie sowie Inanspruchnahme von Hilfsangeboten mit strukturierten Experteninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: über 500; Personen - klinische, behandelte Verlaufsstichprobe; Auswahlverfahren: ursprünglich konsekutive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparative studies on the course of eating disorders in adolescents and adults. Is age at onset a predictor of outcome? in: Steinhausen, Hans-Christoph (ed.): Eating disorders in adolescence. Berlin et al.: de Gruyter 1995, pp. 301-337.+++Fichter, M.M.; Herpertz, Stephan; Quadflieg, N.; Herpertz-Dahlmann, Beate: Structured interview for anorexic and bulimic disorders for DSM-IV and ICD-10: updated (third) revision. in: International Journal of Eating Disorders, 1998.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Gnutzmann, Anna: Binge eating disorder: treatment outcome over a 6-year course. in: Journal of Psychosomatic Research, Vol. 44, 1998, No. 3/4, pp. 385405.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course of bulimia nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, 1997.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: The German longitudinal bulimia nervosa study I. in: Herzog, W.; Deter, H.-C.; Vandereycken, W. (eds.): The course of eating disorders. Long-term follow-up studies of anorexia and bulimia bervosa. Berlin et al.: Springer 1992, pp. 133-149.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Course and twoyear outcome in anorexic and bulimic adolescents. in: Journal of Youth and Adolescence, Vol. 25, 1996, No. 4, pp. 545-562.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Brandl, Barbara: Recurrent overeating. An empirical comparison of binge eating disorder, bulimia nervosa, and obesty. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 14, 1993, No. 1, pp. 116.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: Course of multi-impulsive bulimia. in: Psychological Medicine, 1994, 24, pp. 591-604.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course and outcome of Anorexia Nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 26, 1999, pp. 359-385.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparing self- and expert-rating: a self-report screening version (SIAB-S) of the structured interview for anorexic and bulimic syndromes for DMS-IV and ICD-10 (SIAB-EX). in: European Archives of Psychiatry and Clinical Neurocience, 250, 2000, pp. 175-185. ART: gefördert BEGINN: 1998-12 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wilhelm-Sander-Stiftung INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510); Bearbeiter (Tel. 089-5160-3438, Fax. 089-5160-4572, e-mail: [email protected])

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[430-L] Raspe, H.; Sulek, C.; Heon-Klin, V.; Matthis, C; Igl, G.: Zur Feststellung von Bedarf an medizinischen Rehabilitationsleistungen unter erwerbstätigen Mitgliedern der Gesetzlichen Rentenversicherung: ein Vorschlag aus sozialmedizinischer und sozialrechtlicher Sicht, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, GesundheitsSystem-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 1, S. 49-55 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die populationsbezogene Abschätzung von Versorgungsbedarf ist zu einer wichtigen Aktivität der Sozial- und Bevölkerungsmedizin geworden. Ihre Methodologie wurde vor allem in der angelsächsischen Welt entwickelt. Ihre Konzepte, Methoden und Techniken haben Deutschland bisher kaum erreicht. Allerdings hat der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen vor kurzem erste 'offizielle' Definitionen von Nachfrage, Angebot, aktueller Versorgung und Bedarf gegeben, um Unter- und Überversorgung identifizieren zu können. Der Artikel zielt auf die Abgrenzung von Bedarf an einer medizinischen Rehabilitation durch die Rentenversicherung aus einer gleichzeitig sozialrechtlichen und sozialmedizinischen Perspektive. Dabei wird unter Rehabilitation (in Anlehnung an Paragr. 15 SGB VI) eine ärztlich koordinierte multimodale-multidisziplinäre und verhaltensmedizinisch ausgerichtete Intervention in einem zeitlichen Block verstanden. Zur Objektivierung von RehaBedarf wurde eine Reihe von 9 Fragen entwickelt. Unter anderem wird nach dem Vorliegen einer Krankheit oder Behinderung, dem Grad ihrer Ausdehnung ('Amplifikation'), ihrem Verlauf, der Gefährdung des Leistungsvermögens und der Rehabilitationsprognose gefragt. Unspezifische Rückenschmerzen dienen als exemplarische Störung. Eines der Hauptprobleme von Bedarfsabschätzungen ist die augenblicklich noch schmale Evidenzbasis für die hierfür notwendigen prognostischen und therapeutischen Urteile." (Autorenreferat)

[431-L] Reinicke, Peter (Hrsg.): Soziale Arbeit im Krankenhaus: Vergangenheit und Zukunft, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2001, 231 S., ISBN: 3-7841-1363-X (Standort: THB Aachen(82)-Le7998) INHALT: "Die Deutsche Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus (DVSK) feiert 2001 ihr 75jähriges Bestehen. Dies ist Anlaß, sich mit der Sozialarbeit in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken aus unterschiedlicher Sicht auseinanderzusetzen. Die Arbeit der DVSK, der Fachvereinigung für diese Aufgabenfelder, wird aufgezeigt. Autoren berichten in dieser Publikation über Aspekte des Beratungs- und Betreuungsangebotes für Patienten, Angehörige und das soziale Umfeld. Behandelt werden u. a. Fragen der Geschichte der Krankenhaussozialarbeit, Kurzbiographien der Pioniere, die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Pflegekräften und Ärzten. Eingegangen wird auf Sozialarbeit für Patienten aus der Sicht der Träger von Einrichtungen, der Krankenkassen, der Rentenversicherungsträger und der Selbsthilfe. Welche Rolle spielt die Krankenhaussozialarbeit in der Ausbildung und welche modernen Ansätze sollen künftig bei der Versorgung von Patienten beachtet werden? Beispielhaft werden Hilfen der Sozialarbeit für einzelne Patientengruppen aufgezeigt. Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, der EDV, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, Aufgaben der DVSK, Sozialarbeit für Patienten aus der Sicht einer Krankenhausgesellschaft und berufspolitische Fragestellungen sind weitere Themen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kapitel I. Die deutsche Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus: Peter Reinicke: Rückblick auf die Entwicklung der Deutschen Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus (DVSK) (15-22); Peter

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Reinicke: Ausbildung der Gesundheits- und Sozialfürsorgerinnen und Kirchlichen Fürsorger in der DDR und die Aufgaben der Krankenhausfürsorge (23-30); Norbert Gödecker-Geenen: Die Deutsche Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus (DVSK) - heute und in Zukunft - Standortbestimmung - Ideen - Visionen (31-39); Birte Siemonsen: Die Arbeit der Geschäftsführerin des DVSK im Interesse der Mitglieder und der Ziele der Vereinigung (40-45); Rolf Schneider: Berufspolitische und gewerkschaftliche Arbeit im Krankenhaus. Wie ergänzen sich die Interessen eines Fachverbandes und eines Berufsverbandes? (46-52); Petra Nievelstein: Sozialarbeit und Öffentlichkeit. Tue Gutes und sprich drüber (53-60); Kapitel II. Sozialdienst im Krankenhaus - Handeln zum Wohle der Patienten: Harald Ansen: Tätigkeitsprofil der Sozialarbeit im Krankenhaus (63-69); Birgit Trockel, Ilona Grammer: Die Bedeutung des Sozialdienstes in Krankenhäusern der freien Verbände. Der Sozialdienst als ein Qualitätsmerkmal im kirchlichen Krankenhaus (70-77); Gaby Kunz: Sozialarbeit in Rehabilitationskliniken (78-85); Manfred Voepel: Wirkt sich die Psychiatriereform in der Praxis des Sozialdienstes aus und sind Ansätze für eine verbesserte Vorbereitung auf die Entlassung zu beschreiben? (86-90); Ralf Börtz, Ulrich Kurlemann: Einsatz der EDV und ihre Möglichkeiten in der Krankenhaussozialarbeit - oder: Wie alles mit LEXsoft-Sozialdienst in der DVSK begann (91-97); Jochen Herlt: Sozialarbeit mit onkologischen Patienten im stationären Bereich. Psychosoziale Intervention in einer Zeit von Krise und Neuorientierung. Erfahrungen - Werte - Leitlinien (98-104); Kapitel III. Zusammenarbeit ist unverzichtbar: Theo Barth, Christian Schmitz: Sozialer Dienst im Krankenhaus und die Zusammenarbeit mit Krankenkassen - Gedanken, Ideen zur Gestaltung (107-116); Peter Wißmann, Holger Gerecke: Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaussozialdienst und den Koordinierungsstellen für ambulante Rehabilitation älterer Menschen in Berlin (117-123); und weitere Beiträge von Michael Schüßler, Wolfgang Gagzow, Hans Nau, Klaus Kaiser, Gereon Heuft, Helmut Pauls, Peter Reinicke, Karl Spindler, Ruth Ingwersen, Elisabeth Röckelein und Ferdinand Schliehe.

[432-L] Resch, Stefan: Das Konzept der verlorenen Lebensjahre: theoretische Entwicklung und praktische Anwendung anhand eines Vergleichs der Mortalitäten West- und Ostdeutschlands, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 26/2001, H. 2, S. 203-229 (Standort: UB Bonn(5)Z77/240; UuStB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Hauptanliegen dieses Aufsatzes ist es, dem Leser einen detaillierten Überblick über die methodische Entwicklung sowie die Stärken und Schwächen des Mortalitätsindikators 'Verlorene Lebensjahre' zu geben. Im zweiten Teil folgt auf die Theorie eine empirische Anwendung des Konzepts anhand eines Mortalitätsvergleichs zwischen West- und Ostdeutschland in den Jahren 1990 und 1997. Anhand der Verlorenen Lebensjahre wird belegt, dass der vorzeitige Tod in Ostdeutschland ein höheres Gewicht besaß als in Westdeutschland. Im Hinblick auf die Relevanz der einzelnen Todesursachen ergeben sich ebenfalls Unterschiede: im Westen dominierten die Neubildungen, im Osten die Kreislaufkrankheiten. Erstaunlich war der immense Rückgang der verlorenen Lebensjahre durch Kreislaufkrankheiten in den neuen Bundesländern im Beobachtungszeitraum. Daneben fällt in Ostdeutschland der durch primär verhaltensdeterminierte Todesursachen verursachte hohe Anteil an verlorenen Lebensjahren auf; eine genauere Analyse der Todesursache Krankheiten der Verdauungsorgane lässt vermuten, dass der untypische Anstieg dieser Todesursache noch ein Artefakt der ideologischen Manipulationen der Sterbestatistik der DDR war." (Autorenreferat)

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[433-L] Retz-Junginger, D.; Retz, W.; Rösler, M.: Über die Bedeutung von Persönlichkeitsmerkmalen bei der Alzheimer-Demenz, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 33/2000, H. 1, S. 52-58 INHALT: "Im Rahmen multikausaler Ätiologiekonzepte bei der Alzheimer-Demenz gewinnen Persönlichkeitsmerkmale Betroffener an Bedeutung und werden seit einiger Zeit intensiver untersucht. Erschwert wird die Untersuchung möglicher Zusammenhänge durch methodische Probleme der objektiven, reliablen und validen Erfassung insbesondere auch prämorbider Persönlichkeitsmerkmale von Demenz-Patienten. Während einige Untersuchungsergebnisse darauf hindeuten, dass spezifische Eigenschaften wie beispielsweise ein höheres Bildungsniveau den Erkrankungsverlauf verzögern und das klinische Erscheinungsbild der Demenz modifizieren können, bleibt die Frage, inwieweit andere Persönlichkeitszüge und Eigenschaften das Krankheitsbild der Demenz im Verlauf prägen, bislang noch weitgehend ungeklärt. Vielfach wird die Auffassung vertreten, wonach es im Verlauf der Alzheimerschen Erkrankung zu einem uniformen Persönlichkeitsbild kommt. Da es bei der Auswahl nichtmedikamentöser Behandlungs- bzw. Trainingsstrategien bzw. bei der Interaktion mit Betroffenen wichtig ist, mögliche Persönlichkeitsveränderungen im Verlauf der Erkrankung zu berücksichtigen, sind in diesem Bereich weitere Forschungsaktivitäten erforderlich." (Autorenreferat)

[434-F] Schattenburg, Lothar, Dr.phil.; Zwerenz, Rüdiger, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Beutel, Manfred E., Prof.Dr.; Knickenberg, Rudolf J., Dr.med. (Leitung): Kontrollierte Therapiestudie zur Optimierung berufsbezogener Therapiemaßnahmen in der psychosomatischen Rehabilitation im Rahmen eines tiefenpsychologischen und eines verhaltenstherapeutischen Ansatzes. Teilprojekt Tiefenpsychologischer Ansatz INHALT: Im Rahmen der Evaluation der Beruflichen Belastungserprobung (BE) fanden die Projektmitarbeiter in Übereinstimmung mit der Literatur, dass für knapp die Hälfte der Patienten die Bearbeitung spezifischer berufsbezogener Problemkonstellationen entscheidend für den Erfolg der psychosomatischen Rehabilitation ist. Die BE ist zwar ein diagnostisch und therapeutisch tragfähiger Ansatz, kommt aufgrund der spezifischen Merkmale (z.B. dem zeitlichen und infrastrukturellen Aufwand) jedoch nur für einen Teil dieser Patienten zum Tragen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Entwicklung und Evaluation eines berufsbezogenen Behandlungsansatzes, mit dem ein breiterer therapeutischer Zugang zu beruflich belasteten Patienten geschaffen wird. Besonderes Augenmerk gilt dabei der gezielten Förderung und Erfassung der berufsbezogenen Motivation. Die Hauptfragestellungen lauten: 1. Wie ist die Wirksamkeit und Akzeptanz einer berufsbezogenen Therapiegruppe für beruflich belastete Patienten im tiefenpsychologischen (Psychosomatische Klinik Bad Neustadt/ Saale) und im verhaltenstherapeutischen (Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck) Behandlungssetting? 2. Wie lässt sich bei einem höheren Anteil der beruflich belasteten Patienten eine Motivation aufbauen, ihre beruflichen Probleme in der Therapie zu bearbeiten? 3. Wie lässt sich die Motivation zur therapeutischen Bearbeitung, zur praktischen Erprobung und zur beruflichen Wiedereingliederung mit dem neu entwickelten Fragebogen zur berufsbezogenen Motivation zuverlässig erfassen und vorhersagen? METHODE: In der prospektiven Interventionsstudie (kontrolliertes quasi-experimentelles Studiendesign mit Zeitstichproben) nehmen in beiden Kliniken alle beruflich belasteten Patienten (Screening) an einer berufsbezogenen Therapiegruppe teil. Als Kontrollbedingung dient das übliche klinische Setting. Es werden je Klinik 120 Teilnehmer der Interventions- und der

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Kontrollgruppe angestrebt. Patienten werden zur Aufnahme (Screening), zu Therapiebeginn, Therapieende und 3 und 12 Monate nach Entlassung mit den projektübergreifenden Skalen des Bayerischen Forschungsverbundes befragt. Berufliche Belastungen, Einstellungen, Motivation und Leistungsfähigkeit werden mit spezifischen Messverfahren erhoben. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; beruflich belastete Patienten -Screening- der stationären psychosomatischen Rehabilitation, die an der regulären psychosomatischen Reha-Behandlung teilnehmen Kontrollgruppe-. Stichprobe: 120; berufliche belastete Patienten -Screening- der stationären psychosomatischen Rehabilitation, die an einer spezifischen berufsbezogener Therapiemaßnahme teilnehmen -Interventionsgruppe-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beutel, M.; Kayser, E.; Vorndran, A.; Farley, A.; Bleichner, F.: Die integrierte berufliche Belastungserprobung in der medizinischen Rehabilitation. Erfahrungen und Perspektiven am Beispiel der psychosomatischen Rehabilitation. in: Rehabilitation, 37, 1998, S. 85-92.+++Beutel, M.; Kayser, E.; Vorndran, A.; Schlüter, K.; Bleichner, F.: Berufliche Integration psychosomatisch Kranker. Ergebnisse einer Verlaufsuntersuchung mit Teilnehmern der beruflichen Belastungserprobung. in: Prax Klin Verhaltensmed Rehabil, 42, 1998, S. 22-27.+++Beutel, M.; Dommer, Th.; Kayser, E.; Bleichner, F.; Vorndran, A.; Schlüter, K.: Arbeit und berufliche Integration psychosomatisch Kranker. Nutzen und Indikation der beruflichen Belastungserprobung. in: Psychother Psychosom Med Psychol, 49, 1999, S. 368-374.+++Kayser, E.; Bloem, R.; Beutel, M.: Berufliche Belastungserprobung als integrierter Bestandteil der psychosomatischen Rehabilitation. in: Arbeitskreis Klinische Psychologie in der Rehabilitation; Fachgruppe der Sektion Klinische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (Hrsg.): Kompetenz und Qualität klinischer Psychologie in der Rehabilitation. Bonn: Dt. Psychologen Verl. 2000, S. 145-165.+++Kayser, E.; Zwerenz, R.; Gustson, D.; Vorndran, A.; Beutel, M.: Schnittstellenproblematik am Beispiel der integrierten Beruflichen Belastungserprobung (BE). in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 58, 2002, S. 101-106. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung - Gesundheitsforschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Gießen, FB 11 Humanmedizin, Zentrum für Psychosomatische Medizin Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie (Ludwigstr. 76, 35392 Gießen); RhönKlinikum AG Psychosomatische Klinik Bad Neustadt (Salzburger Leite 1, 97616 Bad Neustadt) KONTAKT: Beutel, Manfred E. (Prof.Dr. Tel. 0641-9945660, e-mail: [email protected]); Knickenberg, Rudolf J. (Dr. Tel. 09771673203, e-mail: [email protected])

[435-L] Schauer, A.; Dornow, R.: Seelische Störungen und Umweltbelastung, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 2, S. 79-84 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit einigen Jahren hat sich der Bereich der Umweltmedizin an den Gesundheitsämtern etabliert. Es hat sich sowohl bei der Klientel der Gesundheitsämter als auch anderer Umweltambulanzen zunehmend abgezeichnet, dass bei einer nicht unerheblichen Zahl der an

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Ängsten in Verbindung mit Umweltbelastungen leidenden Patienten eine psychosomatische, wenn nicht gar psychiatrische Störung besteht. In dem gemeinsamen Beitrag aus Sicht des Psychiaters und des Umweltmediziners soll an der typischen Klientel beispielhaft aufgezeigt werden, welche Beziehungen zwischen seelischen Störungen und Umweltbelastungen bestehen, aber auch Abgrenzungen zwischen möglicherweise toxisch verursachten Symptomen und eher seelisch bedingten Beschwerden bzw. Krankheitsbildern verdeutlicht werden. Ziel dieses interdisziplinären Beitrags ist es, sowohl zum Abbau von bestehenden Berührungsängsten zwischen den Fachrichtungen Psychiatrie und Umweltmedizin beizutragen, als auch Ängste der Klientel vor 'Psychiatrisierung' zu mindern und damit den therapeutischen Zugang zu erleichtern." (Autorenreferat)

[436-F] Schmidt, Martin, Dipl.-Psych.; Trendler, Günter, Dipl.-Psych.; Hörmann, Frank, Dipl.Psych.; Gaebel, Wolfgang, Prof.; Klosterkötter, Joachim, Prof.; Maier, Prof.; Möller, Prof. (Bearbeitung); Häfner, Heinz, Prof.Dr.Dr.Dres.h.c.; Maurer, Kurt, Dr. (Leitung): Entwicklung und prospektive Evaluation eines Früherkennungsinventars (Teilprojekt 1.1.1 im Rahmen des Gesamtprojektes "Kompetenznetz Schizophrenie") INHALT: Das Ziel des Mannheimer Projekts besteht darin, eine Kriterienliste für die Risikoschätzung, an einer Schizophrenie zu erkranken, zu entwickeln und empirisch zu erproben. Es ist eine Risikofunktion zu entwickeln, um das Schizophrenierisiko einer Person zu schätzen, den augenblicklichen Entwicklungsstand der Erkrankung zu diagnostizieren und eine zeitabhängige Risikofunktion für den Übergang in die Psychose darzustellen. Das Früherkennungsinventar wird entwickelt und teststatistisch geprüft. ZEITRAUM: 1.2.2000 bis 31.03.2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Uni-Kliniken in Düsseldorf, Köln, Bonn und München; zwei internat. Partnerprojekte in Tel Aviv (Israel) u. Mailand (Italien) METHODE: Die Ausgangshypothese besagt: es ist möglich, schizophrene Psychosen bereits im initialen Prodrom zu erkennen und erfolgreich mit speziellen Strategien der Frühbehandlung den Übergang in die Psychose zu verhindern, hinauszuzögern oder abzumildern. Frühintervention hat einen günstigen Effekt auf den Krankheitsverlauf. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 1.000; Personen mit psychosefernem und psychosenahem Prodrom aus einem der Kooperationszentren -geplant-; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht. 2002. ART: gefördert BEGINN: 2000-02 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Arbeitsgruppe Schizophrenieforschung (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Maurer, Kurt (Dr. Tel. 0621-1703-744, e-mail: [email protected])

[437-L] Schmidt-Zadel, Regina; Kunze, Heinrich (Hrsg.): Mit und ohne Bett: personenzentrierte Krankenhausbehandlung im Gemeindepsychiatrischen Verbund, (Veröffentlichungen der Aktion Psychisch Kranke, Bd. 28), (Tagung "Mit und ohne Bett - Personenzentrierte Krankenhausbehandlung im Gemeindepsychiatrischen Verbund", 2001, Bonn), Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 334 S., ISBN: 3-88414-324-7 (Standort: BSB München(12)-2002.21477)

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INHALT: "Die Aktion Psychisch Kranke hat dieses Jahr die psychiatrische Krankenhausbehandlung zum Thema dieser Tagung gemacht, um auf der Grundlage eines intensiven Austausches über die inhaltlichen, sozialrechtlichen und strukturellen Aspekte der psychiatrischen Krankenhausbehandlung die Psychiatriereform weiter voran zu bringen. Dabei ist die Weiterentwicklung des Dialogs und der Zusammenarbeit von Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten und gemeindepsychiatrischen Diensten im Sinne einer patientenorientierten integrierten Behandlungsplanung und -gestaltung von großer Bedeutung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Heinrich Kunze: Wandel durch Annäherung: Die Klinik auf dem Weg in die Gemeinde (16-33); Gabriele Schleuning: Die Klinik im Gemeindepsychiatrischen Verbund (34-45); Peter Kruckenberg: Zielorientierte Behandlung und ressourcenschonende Steuerung: Zum Potential von Steuerungsstandards auf der Grundlage der Psych-PV (46-62); Dyrk Zedlick: Neue Benachteiligung psychisch Kranker - 'New Economy' im Krankenhaus? Oder: Der Zweck und das Mittel (63-75); Uwe Klein: Das Gerontopsychiatrische Zentrum im Kontext einer regionalen Psychiatrie- und Altenhilfeplanung (78-89); Peter Netz: Auf dem Weg zum Gerontopsychiatrischen Verbund - Gerontopsychiatrische Versorgung in Gütersloh (90-106); Klaus Nißle: Sozialmedizinische Aspekte gerontopsychiatrischer Erkrankungen (107-115); Josef Aldenhoff: Das Kieler Modell: Integrierte psychiatrische Versorgung zwischen ambulanter, teil- und vollstationärer Behandlung nach den Modalitäten des 'Regionalbudgets' (116123); Martin Bührig: Zentralkrankenhaus Bremen-Ost: Vom Psychiatrischen Zentrum zur Abteilungs- und Sektorversorgung (124-129); Artur Diethelm: Ambulante psychiatrische Akutbehandlung zu Hause (APAH) - ein Beispiel personenzentrierter Organisation psychiatrischer Akutversorgung (130-143); Hans Dlabal: Das Marburger Modell: Setting übergreifende Akutbehandlung von Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen (144-149); Helmut Frömmel und Dieter Sommer: Flexibilisierte Behandlung alkohol- und medikamentenabhängiger Patienten in Kassel und die Rolle der pflegerischen Mitarbeiter (150-156); Thomas Kuhlmann: Die zukünftigen Aufgaben für die Behandlung Drogenabhängiger in Psychiatrischen Kliniken (157-167); Martin Reker: Bedarfsorientierte Versorgung Suchtkranker in der klinischen Psychiatrie (168-177); Norbert Konrad: Im Abseits der Psychiatriereform: Psychisch Kranke im Strafvollzug (180-189); Nahlah Saimeh: Im Abseits der Psychiatriereform: Psychisch Kranke im Maßregel- und Strafvollzug (190-198); Regina Kucharski: Innovation der psychiatrischen Krankenhausbehandlung: Was die Psychiatrie-Erfahrenen von den Kliniken erwarten (200208); Gudrun Schliebener: Erfahrungen mit der und Anforderungen der Angehörigen an die Psychiatrische Klinik (209-220); Stefan Wöhrmann: Qualitätsanforderungen an psychiatrische Krankenhausbehandlung aus Sicht der Kostenträger (221-225); Jürgen Fritze: Sozialrechtliche Rahmenbedingungen der Integrierten Versorgung in der Phychiatrie (228-241); Michaela Amering: Multiprofessionelle Behandlung (fast) ohne Bett: Beispiele und Diskussionen aus Großbritannien und den USA (242-258); Gerhard Längle: Der Beitrag sozialwissenschaftlicher Forschung zur Förderung der Integrierten Versorgung (259-269); Thomas Reker: Aktuelle Probleme der Personalverordnung Psychiatrie (Psych-PV) (270-273); Dirk Richter: Die Steuerung der stationären psychiatrischen Versorgung: Deutsche und internationale Erfahrungen (274-285); Gerhard Holler: Integrierte Versorgung - Bedingungen für ein zukunftsweisendes Versorgungsprogamm (286-293); Andreas Horn: Integrative Psychiatrische Behandlung am Alexianer-Krankenhaus in Krefeld - Klinische Akutbehandlung ohne Krankenhausbett (294-310); Joachim Speicher; Die Psychiatrische Klinik im Gemeindepsychiatrischen Verbund (311-319); Christa Widmaier-Berthold: Planungskonzept für einen ambulanttagesklinisch-klinischen Verbund (320-326).

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[438-L] Schneider, Peter K.: Wahnsinn und Kultur oder die heilige Krankheit: die Entdeckung eines menschlichen Talents, Würzburg: Königshausen u. Neumann 2001, 306 S., ISBN: 3-8260-2101-0 (Standort: UB Paderborn(466)-P11HVRZ1961) INHALT: Die These des vorliegenden Buches lautet: keine Kultur ohne Wahn-Sinn. Was einer ratlosen Schizophrenieforschung als Defekt erscheint, entdeckt sich im Künstler, Religionsstifter und Schamanen als Talent. Aus ästhetischer, anthropologischer, ideologischer und pathologischer Sicht wird hier das Phänomen des Wahn-Sinns exemplarisch untersucht. Das Buch enthält einen kulturanthropologischen, ethnopsychiatrischen, psychobiographischen, psychopathologischen und philosophischen Teil. Der letzte Teil, der Epilog, widmet sich der biologischen Basis des Wahn-Sinns und untersucht die Entstehung und den Nutzen der "heiligen Krankheit" im Zusammenhang mit Kreativität und Talent. Die Diskussion verdeutlicht, warum der gleiche Wahnsinn für die einen - im Glück - zur Ruhmeshalle der Heiligen und Genialen, für die anderen - im Unglück - nur ins Irrenhaus führt. (ICH)

[439-L] Schütte, Wolfgang: Humanexperimente an Alzheimer-Patienten?: zum Streit um die Bioethik-Konvention des Europarates, in: standpunkt: sozial - online, 2001, H. 2, S. 69-75 (Standort: http://www.haw-hamburg.de/sp/standpunkt/heft0201/SchuetteAlzheimer%202_01.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Bioethik-Konvention des Europarates. Kaum ein Gesetzesentwurf mobilisierte in den vergangenen Jahren so viele Emotionen, kaum eine rechtliche Regelung blieb aber gleichzeitig so unbekannt wie die sogenannte BioethikKonvention des Straßburger Europarates. Der Autor geht auf das strittige Thema der "Humanexperimente" ein, nachdem er einige Anmerkungen zum Kontext der Konvention insgesamt gemacht hat. Ziel ist es, die Konvention selbst in ihrer Gesamtheit und in ihrem Umfeld einschätzen zu können, ehe sie im Spiegel der deutschen Diskussion problematisiert wird. Der Text der Konvention bezieht sich eng auf die sogenannten zehn Thesen des Nürnberger Kodex von 1947, den der damalige Nürnberger Gerichtshof im Anschluss an die Ärzteprozesse als Extrakt seiner Rechtssprechung formulierte. Die Konvention proklamiert die Rechte des Einzelnen in der Gesundheitsversorgung vom Schutz des Lebens über den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen bis zum Recht auf Patientenautonomie. Von diesem Grundsatz des informierten Einverständnisses als Basis jeder Arzt-Patient-Beziehung ausgehend werden Spezialthemen wie Auskunftsrecht, Genomanalyse, Transplantationsmedizin und Forschung behandelt, immer auf der Basis eines Patientenverständnisses, das sich frei zu machen versucht von Paternalismus einerseits und einer betriebsblinden Fremdbestimmung des Patienten andererseits. Die bundesdeutsche öffentliche Kritik an der Konvention des Europarates entzündete sich vornehmlich an Artikel 17. Im Kapitel "Wissenschaftliche Forschung" versucht die Konvention, einen schmalen Grat zu weisen zwischen Forschungsfreiheit, experimentellen Heilversuchen und individuellem Gesundheitsschutz. (ICD)

[440-L] Seel, Klaus-M.: Inwieweit sind menschliche Embryonen schützenswert?: eine neue Argumentation in der Diskussion um die Novellierung des Embryonenschutzgesetzes in Deutschland, in: Ethica : Wissenschaft und Verantwortung, Jg. 10/2002, H. 2, S. 183-202

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INHALT: "In der Diskussion um das deutsche Embryonenschutzgesetz müssen zwei ethisch sehr hoch stehende Güter gegeneinander abgewogen werden: der Schutz ungeborenen Lebens versus die Hilfsverpflichtung gegenüber Kranken. Als einziges und damit ausschlaggebendes Argument verbleibt die Potenzialität befruchteter Eizellen, zu einem kompletten Lebewesen zu reifen, in der Debatte. Bedenkt man, dass Lebewesen als biologische Systeme, die sich immer in ganz bestimmten Umweltbedingungen befinden, aufgefasst werden müssen, so kommt der befruchteten Eizelle und jeder anderen totipotenten Zelle diese Potenzialität nur zu, wenn diese Umweltbedingung der Mutterleib, und nicht, wenn sie das Labor ist. Der damit nahe liegende Vorschlag zur Novellierung des Gesetzes sieht vor, totipotente menschliche Zellen nur dann als Embryonen und damit als umfassend schützenswert zu betrachten, wenn sie sich im Mutterleib befinden. Die Intention des geltenden Gesetzes, ungeborenes Leben zu schützen, bliebe damit erhalten, ohne dass auf Forschung verzichtet werden muss, die hilft, geborenes Leben zu retten." (Autorenreferat)

[441-L] Signer, Markus: Jugendsuizidalität, Bern: Ed. Soziothek 2001, 85 S., ISBN: 3-905596-72-5 INHALT: Ziel der Arbeit ist es, der interessierten Leserschaft einen Einblick in das überaus komplexe Thema Jugendsuizidalität zu geben und es damit zu enttabuisieren. Unsicherheiten und persönliche Ängste sollen abgebaut werden. Anhand von Studien aus Deutschland und anderen Industriestaaten sowie mithilfe von Fallstudien werden folgende Fragen behandelt: 1) Welche Faktoren beeinflussen die Suizidalität bei Jugendlichen? 2) Wie können Personen aus dem sozialen Umfeld die suizidale Gefährdung bei Jugendlichen erkennen? 3) Was kann wo unternommen werden, um Suizid zu reduzieren? Nach Schilderung dreier Fallstudien folgt ein Abriss über die geschichtlichen Hintergründe, über Begriffsbestimmung sowie Daten und Kennzahlen. Daran schließt sich eine Betrachtung des Themas mit den Aufgaben und der Bedeutung der Jugendphase, den jugendspezifischen Daten und deren Verläufen an. Dem Theorie-Block folgt die Beschreibung der prozessual-systemischen Denkfigur nach StaubBernasconi und der Versuch, mittels dieses Modells Ansätze zur Erkennung von suizidaler Gefährdung bei Jugendlichen zu liefern. Den Abschluss bilden Ausführungen zur Präventionsarbeit und zu Projektvorschlägen. (ICH)

[442-F] Singer, Susanne, Dipl.-Psych.; Meyer, Alexandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schwarz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung): Psychosoziale Rehabilitation laryngektomierter Karzinompatienten unter besonderer Berücksichtigung der Stimme INHALT: Die Lebenssituation von Menschen nach karzinombedingtem Kehlkopfverlust hat bisher nur ungenügende wissenschaftliche Beachtung gefunden. Die Spätfolgen der Behandlung sowie die Möglichkeiten und Resultate der stimmlichen, beruflichen und psychosozialen Rehabilitation stehen im Zentrum des Projektes. In drei aufeinander bezogenen Studienteilen wird 1. die psychosoziale Situation der Patienten und ihrer Angehörigen charakterisiert, 2. Neuerkrankte prospektiv untersucht und 3. ein bereits bestehendes spezifisches Rehabilitationsprogramm für Kehlkopflose evaluiert. Neben Erkenntnissen über den Rehabilitationsstatus und die Betreuungsbedürftigkeit der Laryngektomierten werden Hinweise für eine gezielte Rehabilitation erwartet, wobei der Wiederherstellung der Sprechfähigkeit und der beruflichen

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Wiedereingliederung besondere Aufmerksamkeit gilt. Ziel der Studie ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Rehabilitation und den psychosozialen Gegebenheiten bei Laryngektomierten. Von Interesse sind: der Rehabilitations- und Versorgungsbedarf bei Patienten und Angehörigen; Determinanten der Inanspruchnahme von Rehabilitation (AHB u.a.); Determinanten von Rehabilitationserfolg; Überprüfung der Überlegenheit spezifischer Rehabilitations-Programme gegenüber unspezifischer onkologischer Standard-Rehabilitation. Folgende Fragen sollen beantwortet werden: 1. Wodurch ist die soziale Situation (berufliche Rehabilitation, soziale Isolation) der Laryngektomierten in Sachsen gekennzeichnet? 2. Wodurch ist die psychische Situation (Krankheitsverarbeitung, Lebensqualität, psychische Komorbidität) der Laryngektomierten in Sachsen gekennzeichnet? 3. Welche Kommunikationstechniken werden eingesetzt? 4. Wie ist die psychische und soziale Situation der Angehörigen der Laryngektomierten? 5. Welche Rolle spielen die Angehörigen bei der Rehabilitation? 6. Wie hoch sind Bedarf und Bedürfnisse an psychosozialer Unterstützung bei Laryngektomierten und deren Angehörigen in Sachsen? 7. Wie interagieren somatische, psychische und soziale Determinanten mit Art und Qualität der Stimme? 8. In welchem Ausmaß und aus welchen Gründen werden welche Rehabilitationsangebote in Anspruch genommen bzw. nicht genutzt? 9. Wie erfolgreich sind die verschiedenen Rehabilitationsangebote in Bezug auf die Sprechfertigkeit, die berufliche und soziale Integration, die Lebensqualität und die Reduzierung von Risikoverhalten? GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen METHODE: Es handelt sich um eine Querschnitt- und eine Längsschnitt-Erhebung mit quasiexperimentellem Design und um eine Interventionsstudie zur Evaluation eines spezifischen Rehabilitationsprogrammes. Die Befragung wird von geschulten PsychologInnen im häuslichen Setting der Befragten bzw. in den kooperierenden Kliniken durchgeführt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 250; laryngektomierte Karzinompatienten der letzten 20 Jahre verschiedener HNO-Kliniken; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 150; laryngektomierte Karzinompatienten; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 50; neuerkrankte Patienten, die laryngektomiert werden sollen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2001-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin -IfAS- Selbständige Abt. Sozialmedizin (Riemannstr. 32, 04107 Leipzig) KONTAKT: Singer, Susanne (Tel. 0341-9715407, e-mail: [email protected])

[443-L] Steffen, Fabian: Das Hamburger Suizidgeschehen: eine Analyse der Jahre 1985-1999 unter besonderer Berücksichtigung des Alterssuizides, (Forschungsergebnisse aus dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Hamburg, Bd. 4), Hamburg: Kovac 2001, IX, 137 S., ISBN: 3-8300-0509-1 (Standort: SB Augsburg(37)-Sm1787) INHALT: Für die vorliegende Untersuchung wurden sämtliche der Leichen- und Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes 4-17 bekannt gewordenen Suizide im Untersuchungszeitraum erfasst und ausgewertet. Die Untersuchung basiert auf einer Auswertung polizeilicher Handakten und auf Interviews mit Angehörigen von Suizidenten. Ziel ist die Darstellung typischer Konstellationen des Suizids im Alter. Neben geschlechtsspezifischen Faktoren und chronologischer Verteilung werden vor allem Suizidmethoden und Kasuistik behandelt. Als Motive

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treten Schmerzen, Krankheit, Kurzschlusshandlungen, Ehetrennung, Schulden, die Ablehnung eines Asylgesuchs, psychiatrische Erkrankungen, Lebessunlust sowie das Ausbleiben einer Renovierung auf. (ICE2)

[444-F] Stoll, Oliver, Prof.Dr.; Hobfoll, Stevan, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wirkt Sport und Bewegung ressourcenprotektiv? Experimentelle Untersuchungen zur Auswirkung von Sport und Bewegung auf die Psyche INHALT: Im Jahr 1999 wurden verschiedene experimentelle Untersuchungen zur Frage nach der Wirkung von Sport, Spiel, Bewegung und Sporttherapie auf ausgewählte Variablen der psychischen Gesundheit abgeschlossen und zur Publikation vorbereitet. Im Jahr 2000 wurden vor allen Dingen Studien im klinischen Bereich durchgeführt. Im Zentrum des Interesses stand die Wirkung von Sporttherapie nach Herzinfarkt und in der ambulanten Nachsorge von Diabetikern. Zusammenfassend lassen sich auch hier ressourcenprotektive Funktionen von Sport und/ oder Sporttherapie speziell im Bereich der Ressourceneinschätzungen nachweisen. METHODE: Alle Studien basieren auf der Theorie der Ressourcenerhaltung (Conservation of resources theory) nach Stevan E. Hobfoll. Es handelt sich prinzipiell um Längsschnitt- bzw. Follow-Up-Studien, mit quasi-experimentellen Forschungspradigma. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: 1. Studie n=28, 2. Studie n=10, 3. Studie n=9, 4. Studie n=21, 5. Studie n=78). Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stoll, O.: Wirkt sportliche Aktivität ressourcenprotektiv? Lengerich: Pabst Science Publ. 2001.+++Stoll, O.; Schega, L.: Sporttherapie und Ressourceneinschätzungen. in: psychologie & sport, 7, 2000, 4, S. 153-163.+++Stoll, O.: Gesundheitssport und Ressourceneinschätzungen. in: Leipziger Sportwissenschaftliche Beiträge,41, 2000, 1, S. 127-147.+++Boese, S.; Bohley, S.; Bolldorf, A.; Nitschke, K.; Stoll, O.: Sport, Spiel und Bewegung in der Primärprävention. Ergebnisse eines Feldexperiments in der Region Halle (Saale). in: Gesundheitssport und Sporttherapie, 17, 2001, 5, S. 198-199.+++Schega, L.; Schlothauer, U.; Stoll, O.: Gibt es nachweisbare Effekte im Rehabilitationssport? Ausgewählte Ergebnisse der Leipziger Ambulanten Herzsportstudie (LAHST). in: psychologie & sport, 9, 2002, S. 35-41.+++Stoll, O.; Alfermann, D.: Effects of physical exercise an resources evaluation, self-concept and well-being of older persons. in: Anxiety, Stress, and Coping, 15, 2002, pp. 311-319. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft (06099 Halle) KONTAKT: Stoll, Oliver (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[445-F] Struve, Maren, Dipl.-Psych.; Diesch, Eugen, Dr.phil. (Bearbeitung); Flor, Herta, Prof.Dr. (Leitung); Flor, Herta, Prof.Dr. (Betreuung): Emotionale Verarbeitung bei Tinnitus INHALT: Es soll der Zusammenhang zwischen der Schwere und der Dauer des Leidens an Tinnitus auf der einen und der allgemeinen emotionalen Verarbeitung auf der anderen Seite untersucht werden.

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METHODE: Nach Jastreboff et al. (1994) reorganisieren sich gerade im späteren Verlaufe des Tinnitus nicht nur Hirnareale der Hörrinde sondern auch Gebiete des limbischen Systems. Zum Nachweis dieser Reorganisation bei chronischifiziertem Tinnitus gegenüber akutem Tinnitus bzw. gegenüber Normalhörenden werden cerebrale Reaktionen auf emotional verschieden valente Bilder des IAPS (International Affective Picture System, Lang et al. 1989) gemessen. Neben funktioneller Magnetresonanztomographie und Elektroencephalographie werden Instrumente zur Erfassung der Peripherphysiologie (Hautleitwert, Herzrate, Modulation der Schreckreflex-Antwort) eingesetzt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 48; 16 akute, 16 chronische Tinnituspatienten, 16 gesunde Kontrollen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jastreboff, P.J.; Hazell, J.W.; Graham, R.L.: Neurophysiological model of tinnitus: dependence of the minimal masking level on treatment outcome. Hearing Research, 80, 1994, 2, pp. 216-232.+++Lang, P.J.; Öhman, A.; Vaitl, D.: The international affective picture system. 1988. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: American Tinnitus Association, Portland, OR/ USA INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-1703-918, e-mail: [email protected]); Berbeiterin (Tel. 0621-1703-923, e-mail: [email protected])

[446-F] Stürmer, Til, PD Dr. (Bearbeitung); Amelang, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Bevölkerungsbezogene Längsschnittstudie zur Rolle von psychologischen Faktoren bei der Entstehung und dem Verlauf chronischer Erkrankungen im Erwachsenenalter INHALT: Beginnend mit dem Sommer 1992 wurden im Raum Heidelberg während eines Zeitraumes von ca. 3 Jahren an insgesamt 5.133 Personen beiderlei Geschlechts im Alter von 40 bis 65 Jahren umfangreiche Erhebungen zu sozioökonomischen und psychologischen Faktoren sowie den Lebensumständen der Befragungspersonen (darunter Ernährungsgewohnheiten, Stress, Rauchen, Alkoholkonsum u.ä.) durchgeführt. Die Probanden (Pbn) machten zudem Angaben über ihren Gesundheitszustand bzw. aktuelle oder in der Vergangenheit erlittene Krankheiten. Im Mittelpunkt der Persönlichkeitsdimensionen standen die Skalen von Grossarth-Maticek und Eysenck (1990). Mit dem Vorhaben sollen die Pbn nach einem Zeitraum von nun 10 Jahren erneut kontaktiert und zu in der Zwischenzeit neu aufgetretenen Erkrankungen durch einen selbst auszufüllenden Erhebungsbogen befragt werden. Mit dem Einverständnis der Pbn sollen die Selbstangaben zu Erkrankungen durch Informationen der behandelnden Ärzte validiert werden. Bei erfolgloser Kontaktaufnahme sollen mit dem bereits vorliegenden Einverständnis der Probanden die Einwohnermeldeämter sowie gegebenenfalls zur Bestimmung der Todesursache die jeweiligen Gesundheitsämter kontaktiert werden. Die Erhebung der Daten erlaubt differenzierte Längsschnittanalysen zur Bedeutung psychologischer Faktoren und deren Zusammenwirken mit anderen Risikofaktoren für die Entstehung und den Verlauf chronischer Erkrankungen (insbesondere Krebserkrankungen und HerzkreislaufErkrankungen) im höheren Erwachsenenalter. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg); Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-547-328, Fax: 06221-547-325, e-mail: [email protected])

[447-L] Thränert, Oliver: Rückkehr zur Pockenschutzimpfung?: vom Umgang mit den Gefahren durch biologische Kampfstoffe, (SWP-Aktuell, 43/02), Berlin 2002, 8 S. (Standort: http://www.swp-berlin.org/pdf/swp_aktu/swpaktu_43_02.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Das Bundesministerium für Gesundheit erteilte Anfang Oktober 2002 dem PharmaUnternehmen Bavaria Nordic den Auftrag, bis zum Frühjahr 2003 elf Millionen Dosen Pockenimpfstoff zum Preis von 26,8 Millionen Euro herzustellen. Dadurch soll der Impfstoffvorrat in Deutschland auf insgesamt 35 Millionen Dosen aufgestockt werden. Diese Menge würde ausreichen, knapp die Hälfte der Bevölkerung durch Impfungen zu schützen. Langfristig soll jedoch - wie eine Ministeriumssprecherin erklärte - ein Impfstoffvorrat in einer Größenordnung angelegt werden, die es ermöglichen würde, alle Einwohner Deutschlands gegen Pocken zu impfen. Hintergrund dieser Vorhaben sind Befürchtungen, 'Schurkenstaaten' wie Irak oder Nordkorea könnten über Pockenviren verfügen. Überdies wäre es möglich, dass Terroristen sich Pockenviren verschaffen." (Autorenreferat)

[448-L] Tischer, A.; Siedler, A.; Rasch, G.: Masernüberwachung in Deutschland, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, GesundheitsSystem-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 11, S. 703-709 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In Deutschland wie in der gesamten WHO-Region Europa ist es das Ziel, bis zum Jahr 2007 die Masern zu eliminieren. Um dies erreichen zu können, sind sowohl sehr hohe Impfraten von ca. 95 v.H. erforderlich als auch eine intensive Überwachung, d.h. kontinuierliches Erfassen der alters- und regionalspezifischen Inzidenz sowie der Impfraten und Seroprävalenz. Die auf Länderebene bei den Einschulungsuntersuchungen erhobenen Daten zum Impfstatus werden seit 1998 zentral im RKI gesammelt und ausgewertet. Die Impfraten für die 1. Dosis gegen Masern liegen im Mittel bei 84,6 v.H., für die zweite Dosis bei 14,3 v.H.. Ein 1999 etabliertes bundesweites Sentinel mit über 1.200 Arztpraxen ermöglicht auf Basis der registrierten Masernfälle eine Hochrechnung für die landesweite Maserninzidenz. Aus den im Jahr 2000 erhobenen Daten ergaben sich sehr große Unterschiede zwischen den alten Bundesländern (mittlere Inzidenz von 46,8 Erkr./100.000 Ew.) und den neuen Bundesländern (0,9 Erkr./100.000 Ew.). Die meisten der Erkrankten waren Ungeimpfte (85,4 v.H.), wovon 35 v.H. die Impfung nicht gewünscht hatten. 39 v.H. der Fälle wurden im Labor untersucht, wovon bei 58 v.H. die klinische Diagnose bestätigt wurde. 10 v.H. der Fälle traten bei mit einer Dosis Geimpften auf, bei mit 2 Dosen Geimpften konnte bisher kein Fall bestätigt werden. Der Altersgipfel der Erkrankten lag bei den 1- bis 4-jährigen Kindern. Seit Januar 2001 sind Masern meldepflichtig. Aus den Daten wurden für das 1. Quartal Inzidenzen berechnet, die je nach Bundesland sehr differieren (z.B. Bayern 5,7 Erkr./100.000 Ew., neue Bundesländer ca.

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0,5 Erkr.). Die 1993 und 1995/96 durchgeführten Seroprävalenzstudien zeigen für Masern sehr große Immunitätslücken bei Kleinkindern, was darauf deutet, dass die MMR-Impfung zu spät erfolgt. Die Masernelimination wird auch in Deutschland nur zu erreichen sein, wenn die Impfraten erhöht werden und dabei die 1. MMR-Impfung so früh wie möglich vorgenommen wird. Vor allem für die 2. Dosis sind die Impfraten unzureichend, um in größerem Umfang Impfversager erreichen und Impflücken schließen zu können." (Autorenreferat)

[449-F] Töpferwein, Gabriele, Dr.phil.; Poßecker, Katrin, Dipl.-Betriebsw.; Bischoff, Peter, Dipl.Soz. (Bearbeitung); Kaluza, Jens, Dipl.-Phil. (Leitung): Sterbebegleitung in Sachsen INHALT: Analyse der Situation und der praktischen Erfordernisse der Begleitung Sterbender durch Ärzte, ambulante Dienste, Hospiz-/ Palliativeinrichtungen (Stellenwert der Sterbebegleitung, Kooperation und Kommunikation, Behandlung Sterbender, räumliche und organisatorische Bedingungen, Belastung, Aus- und Weiterbildung sowie Betreuung der Pflegenden/ Mediziner); Unterstützung von Initiativen und Aktivitäten zur Humanisierung der Sterbebegleitung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen METHODE: Mix quantitativer und qualitativer Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 1.500; niedergelassene und Krankenhausärzte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 845/2.500; ca. 845 ambulante Pflegedienste -Leitungskräfte/ Pflegende-; Auswahlverfahren: total, Zufall. Stichprobe: 27/54; ambulante und stationäre Hospizdienste und Palliativeinrichtungen -Leitung/ Mitarbeiter-; Auswahlverfahren: total, Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 140; ca. 50 niedergelassene und Krankenhausärzte, ca. 30 Mitarbeiter ambulanter Dienste, 14 Mitarbeiter ambulanter und stationärer Hospizdienste, ca. 50 hinterbliebene Angehörige; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (PhilippRosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9613578, e-mail: [email protected])

[450-F] Tuschen-Caffier, Brunna, Prof.Dr. (Leitung): Kognitive Störungen und kognitiv-behaviorale Therapie bei Patientinnen mit "BingeEating"-Störung INHALT: Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt widmet sich in drei Teilstudien der Erforschung störungsrelevanter dysfunktionaler Kognitionen bei Patientinnen mit einer "Binge-Eating"-Störung (Essanfallsstörung). Studie 1: Mit Methoden der kognitiven in-vivo-Diagnostik werden störungsrelevante Kognitionen im Lebensalltag von Frauen mit einer "Binge-Eating" Störung untersucht. Studie 2: Mit Hilfe klinischexperimenteller Methoden wird die Bedeutung von Nahrungsreizen und störungsrelevanten Kognitionen für die Nahrungsaufnahme von Patientinnen mit "Binge-Eating"-Störung untersucht. Studie 3: In dieser Studie wird ein Therapiekonzept zur Behandlung der "BingeEating"-Störung auf seine Wirksamkeit überprüft. Es wird u.a. überprüft, welche Auswirkungen die Behandlung auf störungsrelevante dysfunktionale Kognitionen hat.

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ART: gefördert BEGINN: 1999-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Psychologie Lehrstuhl Klinische Psychologie Prof.Dr. Tuschen-Caffier (Adolf Reichwein Str. 2, 57068 Siegen)

[451-F] Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH -UCEF-: Evaluierung des Diabetikermanagements in Mecklenburg-Vorpommern INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Kassenärztliche Vereinigung MecklenburgVorpommern FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH UCEF- (Augustenstr. 48a, 18055 Rostock) KONTAKT: Institution (Tel. 0381-459-1104, Fax: 0381-459-2855, e-mail: [email protected])

[452-L] Uphoff, H.; Heckler, R.; Schweiger, G.: Ergebnisse des Influenzasurveillance im Winter 2000/2001, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 44/2001, H. 12, S. 1169-1173 INHALT: "Die Influenzaaktivität im Winter 2000/2001 wird anhand der Beobachtungen der AGI und der Nationalen Referenzzentren bewertet. Insgesamt war die Influenzawelle sehr kompakt mit starkem Anstieg der Morbidität, spitzem Gipfel und raschem Rückgang der Erkrankungen. Es waren fast gleichzeitig alle Regionen erfasst, und der auslösende Subtyp A/H1N1 entsprach der erwarteten Variante. Das Erkrankungsgeschehen war stark auf die jüngeren Altersgruppen konzentriert. Zum Gipfel der Welle wurden bei Kindern und Jugendlichen ungewöhnlich hohe Erkrankungszahlen erreicht, die meist leicht und unkompliziert verliefen. Höhere Altersgruppen waren weniger betroffen, und die über 60-Jährigen wurden kaum von der Erkrankungswelle erfasst. Die Influenzaaktivität schien im Osten etwas höher als im Westen." (Autorenreferat)

[453-F] Vogd, Werner, Dr. (Bearbeitung): Das Bild der Psychiatrie in unseren Köpfen: eine soziologische Analyse im Spannungsfeld von Professionellen, Angehörigen, Betroffenen und Laien INHALT: Die Fortschritte in den Neurowissenschaften, die Selbstreflexion der Sozialpsychiatrie, aber auch die Erfahrungen der Bewegung der Psychiatriebetroffenen, lassen es notwendig erscheinen, erneut ein Resümee zu ziehen: Wie stellt sich Psychiatrie heute dar, was kann sie leisten und was könnte sie leisten? Zur Sprache kommen hier unterschiedliche Akteure, die im Feld der Psychiatrie jeweils ihren eigenen Platz einnehmen: Psychiatriebetroffene, Angehörige, Laien, Pflege- personal, Psychologen, Ärzte und Wissenschaftler. Aus dem Vergleich der unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich ein differenzierteres Bild, in dem Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten erscheinen, die einer genaueren Analyse bedürfen. Einige dieser Gegensätze liegen in der Natur psychischer Erkrankung selbst begründet und zeigen grund-

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sätzliche Paradoxien der Therapie von Menschen mit geschädigter Autonomie auf. Andere Widersprüche resultieren aus der Geschichte der Psychiatrie: die düstere, schwarze Psychiatrie der ersten Hälfte des Jahrhunderts steht den neueren humanistischen Entwicklungen der Psychiatrie gegenüber. Außerdem zeigen sich in der psychosozialen Versorgung einige Lücken, die oft nur durch therapeutische Entscheidungen "wider besseren Wissens" gefüllt werden können. Fehlbehandlungen sind in dieser Hinsicht auch die Konsequenz einer verfehlten Gesundheitspolitik. In gewisser Hinsicht stellen die Ergebnisse dieser Studie auch eine Bestandsaufnahme der Psychiatrie in Deutschland dar. Ihre Probleme, aber auch ihre Chancen werden deutlich sichtbar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Vogd, W.: Kohärenzen des Vertrauens in der Psychiatrie. Wege zum Menschen. in: Monatsschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, 53, 2001, 1, S. 2-18.+++Ders.: Das Bild der Psychiatrie in unseren Köpfen. Eine soziologische Analyse im Spannungsfeld von Professionellen, Angehörigen, Betroffenen und Laien. Berlin: Verl. f. Wissenschaft u. Forschung 2001. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-01 ENDE: 2000-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee 47, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1393, Fax. 030-8445-1392, e-mail: [email protected])

[454-L] Vogel, Beate: Sterben und Tod nach Stundenplan?: was Berufsschülerinnen und Berufsschüler zu Sterben und Tod lernen wollen, Bern: Ed. Soziothek 2001, 73 S., ISBN: 3-905596-68-7 INHALT: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Thematisierung von Sterben und Tod an Berufsschulen und versucht zu erforschen, ob die Auseinandersetzung mit diesem existentiellen, aber tabuisierten Thema nach Ansicht der Auszubildenden in ihren allgemeinbildenden Unterricht gehört. Auf dem Hintergrund der allgemeinen gesellschaftlichen Situation, dass sich die Einstellung der Menschen industrialisierter Länder zu Sterben und Tod signifikant verändert hat, untersucht die Studie, wie Schweizer Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenenleben Einstellungen in Bezug auf die Todesthematik heranbilden und welche Unterstützung sie dazu wünschen. Neben einer einführenden Literaturstudie und der Beschreibung der USamerikanischen Death-Education-Bewegung enthält die Arbeit auch eine Befragung von Lehrlingen gewerblich-industrieller Berufe zum Thema Tod und Sterben. Zusätzlich wurden der Rahmenlehrplan von gewerblich-industriellen Berufsschulen in der deutschsprachigen Schweiz und die Schullehrpläne von 29 entsprechenden Berufsschulen analysiert. Die abschließende Diskussion der Ergebnisse verdeutlicht, dass die große Mehrheit der Jugendlichen Death Education Unterricht, auch gerade zur Suizid-Problematik, wünscht, entweder in Form eines Wahlfachkurses oder von Vertiefungsarbeit, und dass mehr Jugendliche an einem offenen Umgang mit diesem Thema interessiert sind als vermutet. (ICH)

[455-L] Völker, Rita: Sexuelle Traumatisierung und ihre Folgen: die emotionale Dimension des sexuellen Missbrauchs, Opladen: Leske u. Budrich 2002, 210 S., ISBN: 3-8100-3622-6

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INHALT: Das Buch untersucht anhand mehrerer Fallanalysen die emotionalen Folgewirkungen sexuellen Missbrauchs bei Mädchen und Frauen. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens zur sexuellen Traumatisierung wurden Frauen befragt, die in ihrer Kindheit und Jugend sexuelle Gewalt erleben mussten. Dabei wurden die Probandinnen in drei Experimentalgruppen (Heim, Klinik, Therapie) eingeteilt und deren Emotionen sowie emotionale Verhaltensweisen isoliert erfragt. Theoretische Grundlage der Forschungsarbeit bildet Ciompis Konzept der Affektlogik, welches ein psycho-sozio-biologisches Integrationsmodell darstellt und das Wechselspiel von Aktion und Emotion, von Fühlen, Denken und Verhalten exemplarisch aufzeigt. Die dargestellten Ergebnisse umfassen qualitative und quantitative Daten sowohl zur Missbrauchserfahrung als auch zu posttraumatischen Belastungen wie Depression, Wut, Autoaggression, Scham, Ekel, Panik und geringes Selbstwertgefühl. (ICH)

[456-F] Watzke, Stefan, Dipl.-Psych.; Rödiger, Anja, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Gawlik, Berthold, Dipl.-Psych.; Hühne, Michael, Dipl.-Soz.Arb. (Leitung): Berufliche Rehabilitation und Integration psychisch Kranker - eine kontrollierte Studie zum Rehabilitationserfolg in zwei Einrichtungen mit gemeindenahem Konzept INHALT: In zwei ambulanten, gemeindenahen Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation und Integration psychisch Kranker soll prospektiv und kontrolliert untersucht werden, welche Rehabilitationserfolge erreicht werden. Dazu werden in jeder Einrichtung 60 Personen prospektiv und standardisiert hinsichtlich verschiedener Variablen untersucht (u.a. Psychopathologie, Bedürfnisse, Behinderung, Befindlichkeit, subjektive Ziele, Lebensqualität) und einer gematchten Vergleichsgruppe (N=120) gegenübergestellt. Untersuchungen erfolgen bei Beginn, während und bei Abschluß der Maßnahme sowie ein Jahr nach Beendigung. Wirkfaktoren, Prädiktoren und modifizierende Variablen des Verlaufes und Erfolges in diesem modernen Typus der beruflichen Rehabilitation und Integration psychisch Kranker sollen beschrieben werden. Daneben sollen individuelle Rehaverläufe sowie Zugangswege zur Rehabilitation betrachtet und analysiert werden. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Halle/ Saale METHODE: Kontrollierte Studie zum Effekt von Rehabilitation. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 180; Rehabilitanden; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (06097 Halle) KONTAKT: Brieger, Peter (Dr. Tel. 0345-5573681, e-mail: [email protected])

[457-F] Welz, Sabine, Dipl.-Psych.; Utzeri, Stefania, Dipl.-Psych.; Dolfen, Andrea, Dipl.-Psych.; Haug, Monika; Schlecht, Cathrine; Samson, Kirsten von (Bearbeitung); Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Zur kurz- und längerfristigen Wirksamkeit psychologischer Interventionen bei Depressionen und leichten kognitiven Beeinträchtigungen im Alter (Studie 2 im Rahmen des Gesamtprojektes "Depression im Alter 'DIA'")

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INHALT: Generelles Ziel des Vorhabens ist die vergleichende Wirkprüfung verschiedener psychologischer Interventionen bei depressiven Störungen im höheren Lebensalter. Damit soll ein (national wie international) innovativer Beitrag zur Entwicklung psychologischer Behandlungen bei einer bislang unterversorgten, kaum bzw. methodisch unzureichend beforschten, gesellschaftlich immer größer werdenden Zielgruppe geleistet werden. Die kontrollierte, prospektive, randomisierte Studie wird als dreifaktorelles Design mit dem Faktor "Interventionsart" (Kognitive Verhaltenstherapie vs. Unspezifische Intervention jeweils über 4 Monate), dem Faktor "Interventionssetting" (Gruppe vs. Einzel) und dem Faktor "Zeit" (prä, post, Katamnese) realisiert. Die Merkmale "parallele antidepressive Medikation", "Schwere der Depression" sowie "kognitive Beeinträchtigungen" werden als Kovarianten berücksichtigt. Weitere erfasste Variablen für den Erkrankungs- und Behandlungsverlauf sind Geschlecht, psychiatrische (depressive) Vorgeschichte, soziales Netz, Lebensalter, chronische körperliche Funktionsstörungen (Komorbidität). Die Hauptzielgröße stellt die Reduktion depressiver Symptomatik gemessen mit einer altersspezifischen Selbst- und Fremdurteil dar. Ergänzend werden Erhebungen (objektive Tests und Verhaltensbeobachtungen) auf der Kognitions-, der Verhaltens- und der Alltagsfunktionsebene sowie ärztliche Untersuchungen durchgeführt. Erwartet wird, dass die spezfische, kognitive Verhaltenstherapie sowohl hinsichtlich der Reduktion der depressiven als auch der kognitiven Symptomatik der unspezifischen, unterstützenden Intervention kurz- und längerfristig überlegen ist. Das Gruppensetting erbringt vor allem bei den wenig kognitiv beeinträchtigten Patienten längerfristig bessere Effekte. Die parallele antidepressive Medikation (im Sinne einer Kombinationstherapie) verbessert zusätzlich die Effekte der Kognitiven Verhaltenstherapie. (S. auch http://www.uni-tuebingen.de/uni/sii/abtkpps/Dia.htm ). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-29-77301, Fax. 07071-360205, e-mail: [email protected])

[458-L] Westphal, R.; Röstermundt, A.; Raspe, H.: Die Bedeutung ausgewählter präventiver, therapeutischer und rehabilitativer Leistungen im Spiegel eines Bevölkerungssurveys, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, GesundheitsSystem-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 5, S. 302-310 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Hintergrund: Zunehmend werden in Deutschland Überlegungen zu einer Rationierung von Gesundheitsleistungen laut, verstärkt durch jede neue Meldung eines Defizits der gesetzlichen Krankenkassen. Rationierung setzt aber eine Feststellung von Prioritäten voraus, wenn nicht auch absolut notwendige Leistungen vorenthalten werden sollen. Hierbei dürfen die Präferenzen, Erwartungen und Erfahrungen der Versichertengemeinschaft (Bevölkerung) nicht unberücksichtigt bleiben. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht, eine regionale deutsche Bevölkerung (Lübeck) zu ihren Präferenzen und Einschätzungen von Gesundheitsleistungen mittels eines postalischen Surveys zu befragen. Design: postalischer Survey mit Primäranschreiben und zwei Erinnerungen. Stichprobe: systematische Zufallsstichprobe (n=1.000) aus dem Einwohnermelderegister. Einschlusskriterien bildeten ein Alter zwischen

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25 und 64 Jahren, deutsche Staatsangehörigkeit und Erstwohnsitz in Lübeck. Instrument: 7seitiger Fragebogen mit insgesamt 9 Fragekomplexen zu präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Gesundheitsleistungen mit 88 Items und Fragen zu demographischen Daten. Ergebnisse: Unter 992 Erreichbaren erzielten wir einen Rücklauf von 64,1 v.H. 67 v.H. der Respondenten (n=634) wollen in Entscheidungen über Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen einbezogen werden. 12 v.H. lehnen eine Beteiligung grundsätzlich ab. Sowohl im präventiven wie kurativen und rehabilitativen Bereich haben Maßnahmen für Kinder höchste Priorität. Interventionen der besonderen Therapierichtungen bzw. solche mit umstrittener Wirksamkeit werden von den Befragten als weniger wichtig angesehen und sollen nicht in jedem Fall von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse des Surveys belegen die Durchführbarkeit einer solchen Befragung. Die Autoren fanden eine hohe Bereitschaft, sich an Entscheidungen zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung zu beteiligen. Dennoch sind weitere und differenziertere Formen der Bürgerbeteiligung zu entwickeln und zu überprüfen. Leistungen der besonderen Therapieeinrichtungen bzw. solche mit umstrittener Wirksamkeit sollten nach Meinung der Respondenten nicht in gleichem Umfang wie 'schulmedizinische' Behandlungsmethoden in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden." (Autorenreferat)

[459-L] Wildner, Manfred; Hasford, Jörg; Egen, Veronika; Fichter, Manfred; Kolominsky-Rabas, Peter; Neundörfer, Bernhard; Quadflieg, Norbert: Erfolg für die Gesundheit der Bevölkerung: ausgewählte Projekte aus dem Bayerischen Forschungsverbund Public Health - Öffentliche Gesundheit, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Beiheft, 2001, H. 4, S. 55-68 INHALT: "Im folgenden Beitrag wird der Entwicklungsprozess vom Münchner Forschungsverbund zum Bayerischen Forschungsverbund Public Health - Öffentliche Gesundheit skizziert. Zu diesem Zweck werden exemplarisch die Projekte 'Psychische Erkrankungen alleinstehender Wohnungsloser', 'Erlanger-Schlaganfallprojekt', sowie das 'Projekt PEGASUS: Arzneimittel in der Schwangerschaft - Risiken und ungenutzte Chancen' - mit den jeweils Public Health-relevanten Ergebnissen - vorgestellt." (Autorenreferat)

[460-L] Winge, S.; Mohs, A.; Müller, K.; Nörenberg, L.; Pannicke, L.; Robra, B.-P.: Schnittstellen in der Rehabilitation: drei Modelle, in: Die Rehabilitation, Jg. 41/2002, H. 1, S. 40-47 INHALT: "Schnittstellen können Störungen im Versorgungsablauf verursachen. Sie können aber auch als Zeichen eines ausdifferenzierten und arbeitsteilig spezialisierten Versorgungssystems angesehen werden. Drei Modelle zur Beschreibung von Schnittstellen werden dargelegt und verglichen: ein an der Kontinuität der Versorgung des Individuums orientiertes lineares Modell, das aus der Vertragstheorie stammende Principal-Agent-Modell (PA) und ein komplexes Systemmodell. Als wesentliche Schnittstellen-Funktionen werden in allen drei Modellen Kopplung und Informationsmanagement identifiziert. Im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten führen das lineare Modell zum Konzept des Case-Management, das PA-Modell zu integrierten Versorgungsformen und die Systemtheorie zur Kontextsteuerung." (Autorenreferat)

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[461-L] Winkel, Heidemarie: 'Trauer ist doch ein großes Gefühl...': zur biographiegenerierenden Funktion von Verlusterfahrungen und der Codierung von Trauerkommunikation, (Analyse und Forschung : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2002, 248 S., ISBN: 3-89669-785-4 INHALT: "Trauer konstituiert sich in der Moderne als individuell einzigartiges Gefühl. Unter Bezugnahme auf die Systemtheorie Luhmanns argumentiert die Autorin, dass Verlusterfahrungen als persönliches Leid erfahr- und kommunizierbar werden, weil sich Trauer zu einem symbolisch generalisierten Kommunikationsmedium entwickelt hat. Dadurch ist sicher gestellt, dass die Besonderheit individueller Trauer soziale Bestätigung findet. In der Auswertung biographischer Interviews zeigt die Autorin, dass Trauer auf der Ebene des psychischen Systems als Biographiegenerator funktioniert. Ausgehend von verschiedensten Trennungsund Abschiedserfahrungen ermöglicht Trauer eine umfassende Rekonstruktion der Lebensgeschichte." (Autorenreferat)

[462-L] Wittmund, B.; Bischkopf, J.; Angermeyer, M.C.: Wie nehmen Lebenspartner depressiver Patienten die Krankheit wahr und welche Informationen brauchen sie?, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-SystemForschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 8/9, S. 536-541 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Hintergrund: Ungeachtet der Zunahme von Informationsmöglichkeiten beklagen Angehörige depressiver Patienten ungenügend informiert und unterstützt zu sein. Insbesondere die Situation der Ehe- bzw. Lebenspartner wird im Rahmen von Familieninterventionen nur am Rande untersucht. Methode: Im Rahmen einer Längsschnittstudie zu gesundheitlichen und ökonomischen Belastungen von Familien mit psychisch kranken Angehörigen wurden n=54 Lebens- bzw. Ehepartner depressiver Patienten befragt. Die vorliegende Untersuchung basiert auf der qualitativen Analyse der narrativen Interviews zur Erfassung der Lebenssituation der Studienteilnehmer, die im Rahmen der Baselineerhebung geführt wurden. Ergebnisse: Verschiedene Interpretationen von Partnern depressiver Patienten hinsichtlich der Erkrankungssymptome werden analysiert und in ihrer Bedeutung für das Alltagshandeln und den Umgang mit der Erkrankung in der Familie dargestellt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass viele Angehörige auch nach langjähriger Krankheitserfahrung ein plausibles Erklärungsmodell für die Symptomatik suchen und nur zum Teil Aspekte eines medizinischen Krankheitsmodells einbeziehen. Familienbezogene Interventionsprogramme sollten demnach stärker als bisher die Sichtweise der Angehörigen einbeziehen und auf ihre Auseinandersetzung mit der Erkrankung aufbauen." (Autorenreferat)

[463-L] Worringen, Ulrike; Zwingmann, Christian (Hrsg.): Rehabilitation weiblich - männlich: geschlechtsspezifische Rehabilitationsforschung, (Juventa Materialien), Weinheim: Juventa Verl. 2001, 264 S., ISBN: 3-7799-1433-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A6368) INHALT: "Dass sich Frauen und Männer hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Einschränkungen und folglich auch hinsichtlich ihrer Gesundheitsbedürfnisse unterscheiden, ist inzwischen im

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akutmedizinischen Bereich einigermaßen bekannt. Ob es auch im Bereich der medizinischen Rehabilitation geschlechtsspezifische Unterschiede und Besonderheiten gibt, stellt das vorliegende Buch zur Diskussion. Nach einer Einführung zur geschlechtsspezifischen Rehabilitationsforschung in Deutschland, die die Bedeutung struktureller Unterschiede bei Frauen- und Männererwerbsarbeit und die unterschiedliche Partizipation in Haus- und Familienarbeit für die Rehabilitation herausstreicht, folgen Beiträge zur Inanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen, zu indikationsspezifischen Behandlungs- und Evaluationsansätzen und zur Forschungsmethodik. Frauen unterscheiden sich - wie in anderen Bereichen von Gesundheit und Krankheit - auch in der Rehabilitation von Männern. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeichnen sich vor allem ab bei den versicherungsrechtlichen Voraussetzungen und den psycho-sozialen Barrieren für den Zugang zu Rehabilitationsleistungen, bei der Inanspruchnahme von medizinischen und insbesondere von beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen, beim Indikationsspektrum sowie bei der Passung von Rehabilitationsangeboten einerseits und geschlechtsspezifischen Belastungen und Präferenzen andererseits." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Worringen und Christian Zwingmann: Zur Einführung: Geschlechtsspezifische Rehabilitationsforschung in Deutschland (13-36); Kapitel Inanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen: Elisabeth Röckelein: Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen der Rentenversicherung und Bedeutung geschlechtsspezifischer Rehabilitationsforschung (39-53); Wolfgang Bürger: Gibt es geschlechtsspezifische Benachteiligungen bei der Inanspruchnahme von medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen? (55-71); Kapitel Indikationsspezifische Behandlungs- und Evaluationsansätze: Oskar Mittag und Barbara Horres-Sieben: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der kardiologischen Rehabilitation: Überblicksarbeit (75-91); Ruth Deck: Geschlechtsspezifische Aspekte in der Rehabilitation unspezifischer Rückenschmerzen (93-125); Andreas Hillert, Barbara Maasche, Andreas Kretschmer, Daniel Staedtke und Edgar Schmitz: Geschlechtsspezifische Unterschiede von LehrerInnen in stationärer psychosomatischer Behandlung (127-150); Andrea Dinger-Broda: Frauenspezifische Versorgungsangebote in der psychosomatischen Rehabilitation (151-165); Sonja Arnhold-Kerri und Jürgen Collatz: Neue Ansätze zur Qualitätssicherung von Präventions- und Rehabilitationseinrichtungen für Mütter und Kinder (167-192); Kapitel Forschungsmethodik: Monika Bullinger, Matthias Morfeld, Corinna Petersen und Ulrike RavensSieberer: Zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Frauen und Männern (195-220); Ulrike Worringen, Andrea Benecke, Christian Gerlich und Susanne Frank: Erfassung von Hausund Familienarbeit in der Rehabilitationsforschung (221-234); Ulrike Maschewsky-Schneider und Judith Fuchs: Gender Bias - Gender Research: Entwicklung von methodologischen Standards zu geschlechtsspezifischer Forschung am Beispiel Public Health (235-252).

[464-F] Zubrägel, Sabine, Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung); Melzer, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Sächsische Schülerbefragung zum Gesundheits- und Krankenstatus von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der WHO-Studie. Zuarbeit für einen sächsischen Kindergesundheitsbericht INHALT: Neue Einblicke in das Gesundheitsverhalten von Heranwachsenden und ein verbessertes Verständnis über den Kontext von Gesundheit und Lebensstile von Kindern und Jugendlichen zu gewinnen. Analyse soll Konsequenzen für Gesundheitsförderung in Schulen ergeben. Vergleich nationaler sowie internationaler Datensätze zur Gewinnung von Erklärungsmustern der subjektive Dimensionen des Gesundheits- und Krankenstatus von Heranwachsenden.

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GEOGRAPHISCHER RAUM: Freistaat Sachsen, auch bundesweit sowie international in Europa METHODE: Evaluation zur Verbreiterung der Wissensbasis; Erhebung, Aufbereitung und Auswertung "bewertender" Aussagen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 6.000; Schüler der 5., 7., 9. Klassen in Sachsen - Alter: 11,5, 13,5, 15,5 Jahre; Auswahlverfahren: repräsentativ, Clustersampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Melzer, Wolfgang; Zubrägel, Sabine; Hähne, Cornelia: Sächsische Schülerbefragung zum Gesundheits- und Krankenstatus von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der WHO-Studie. Zuarbeit für einen sächsischen Kindergesundheitsbericht. Zwischenbericht. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-02 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Sachsen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie; Freistaat Sachsen Sächsisches Staatsministerium für Kultus FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Schulpädagogik und Grundschulpädagogik Professur für Schulpädagogik, insb. Schulforschung (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-33696, e-mail: [email protected])

[465-F] Zwerenz, Rüdiger, Dipl.-Psych.; Schattenburg, Lothar, Dr.phil. (Bearbeitung); Beutel, Manfred E., Prof.Dr.med.; Knickenberg, Rudolf, Dr.med. (Leitung): Berufliche Belastungserprobung als integrierter Bestandteil der psychosomatischen Rehabilitation - Evaluation im Rahmen eines randomisierten Kontrollgruppendesigns. Indikation, Prädiktoren, Wirksamkeit INHALT: Ziel des Forschungsvorhabens ist die Evaluation der Effektivität und Effizienz der integrierten Beruflichen Belastungserprobung im Rahmen eines tiefenpsychologischen (Bad Neustadt) und eines verhaltenstherapeutischen (Klinik Roseneck) Ansatzes. Die Hauptfragestellungen lauten: 1. Welchen Einfluss hat die Berufliche Belastungserprobung (BE) auf Erhaltung und Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, Rückkehr ins Erwerbsleben und berufsbezogene Motivation? 2. Für welche Patienten ist die BE indiziert? 3. Was sind die Prädiktoren für die erfolgreiche Rückkehr ins Erwerbsleben? Übereinstimmendes Forschungsdesign und Messverfahren in beiden Teilprojekten ermöglichen die therapieschulenübergreifende Prüfung des Behandlungskonzepts und den Transfer zu anderen Kliniken mit unterschiedlichen therapeutischen Ausrichtungen. Erste Ergebnisse: In der Psychosomatischen Klinik Bad Neustadt (tiefenpsychologischer Ansatz) erfüllten 329 von insgesamt 1590 gescreenten Patienten die Einschlusskriterien und wurden randomisiert der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen. Entsprechend den Hypothesen berichteten Teilnehmer der Interventionsgruppe bei Entlassung positivere berufsbezogene Einstellungen, die in den bislang vorliegenden Katamnesedaten nicht stabil blieben. Wie vorhergesagt bestand bei BE-Teilnehmern verglichen mit Nichtteilnehmern bei Entlassung kein Unterschied bzgl. anderer Behandlungsbeschwerden. Teilnehmer an der BE entwickelten im Verlauf des Praktikums ein positiveres Selbstbild und schätzten ihr Arbeitsverhalten sowie sozialkommunikative Fähigkeiten realistischer ein. Sie näherten sich damit dem insgesamt positiveren Fremdurteil durch den Anleiter an. BE-Teilnehmer wurden am Ende der Behandlung häufiger in berufsbezogene Rehamaßnahmen vermittelt. Ob dies zusammen mit der BE-Teilnahme die Wiedereingliederung in das Erwerbsleben fördert, lässt sich gegenwärtig nicht abschließend beantworten. Aufschluss er-

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hoffen sich die Projektbearbeiter von den noch laufenden 12-Monats- und 2-JahresKatamnesen. METHODE: Es handelt sich um eine prospektive, randomisierte Studie. In beiden Kliniken werden jeweils 100 Patienten, die die gemeinsamen Screeningkriterien für die BE-Teilnahme erfüllen, der Interventions- und der Kontrollgruppe zugewiesen. Die Befragung erfolgt zur Aufnahme, vor Entlassung und 3 und 12 Monate nach Entlassung mit den projektübergreifenden Skalen des Bayerischen Forschungsverbundes. Zusätzlich werden spezifische Messverfahren zu beruflichen Belastungen und Einstellungen erhoben. Selbsteinschätzungen der Leistungsfähigkeit werden zur Mitte und zum Ende der BE mit den Beurteilungen der betrieblichen Vorgesetzten an der Praktikumstelle verglichen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beutel, M.; Bleichner, F.; Kayser, E.: Berufliche Integration psychosomatisch Kranker. in: Münchner Medizinische Wochenschrift, 139, 1997, 46, S. 680682.+++Beutel, M.; Kayser, E.; Vorndran, A.; Farley, A.; Bleichner, F.: Die integrierte berufliche Belastungserprobung in der medizinischen Rehabilitation - Erfahrungen und Perspektiven am Beispiel der psychosomatischen Rehabilitation. in: Rehabilitation, 1998, 37, S. 8592.+++Beutel, M.; Kayser, E.; Vorndran, A.; Schlüter, K.; Bleichner, F.: Berufliche Integration psychosomatisch Kranker - Ergebnisse einer Verlaufsuntersuchung mit Teilnehmern der beruflichen Belstungserprobung. in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 1998, 42, S. 22-27.+++Beutel, M.; Dommer, T.; Kayser, E.; Bleichner, F.; Vorndran, A.; Schlüter, K.: Arbeit und berufliche Integration psychosomatisch Kranker. Nutzen und Indikation der beruflichen Belastungserprobung. in: Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 49, 1999, 9/10, S. 368-374.+++Kayser, E.; Bloem, R.: Berufliche Belastungserprobung als integrierter Bestandteil der psychosomatischen Rehabilitation. in: Arbeitskreis Klinische Psychologie in der Rehabilitation - Fachgruppe der Sektion Klinische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V. (Ed.): Kompetenz und Qualität klinischer Psychologie in der Rehabilitation. Bonn: Dt. Psychologen Verl. 2000, pp. 145-165.+++Kayser, E.; Zwerenz, R.; Gustson, D.; Vorndran, A.; Beutel, M.: Schnittstellenproblematik am Beispiel der integrierten Beruflichen Belastungserprobung (BE). in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 58, 2002, S. 101-106. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-09 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Gießen, FB 11 Humanmedizin, Zentrum für Psychosomatische Medizin Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie (Ludwigstr. 76, 35392 Gießen); RhönKlinikum AG Psychosomatische Klinik Bad Neustadt (Salzburger Leite 1, 97616 Bad Neustadt) KONTAKT: Beutel, Manfred E. (Prof.Dr. Tel. 0641-9945660, -61, e-mail: [email protected]); Zwerenz, Rüdiger (Tel. 0641-9945634, e-mail: [email protected]); Knickenberg, Rudolf (Dr. Tel. 09771673204)

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5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) [466-L] Marcus, U.: Zunahme von sexuellem Risikoverhalten und sexuell übertragbaren Infektionen bei homosexuellen Männern, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 45/2002, H. 1, S. 40-46 INHALT: "Seit der zweiten Hälfte der neunziger Jahre mehren sich Hinweise auf und Berichte über eine Zunahme von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs/STDs) und sexuellem Risikoverhalten bei homosexuellen Männern in den Industriestaaten. Die zeitliche Korrelation dieser Entwicklung mit der Einführung und dem Einsatz effektiverer antiretroviraler Kombinationstherapien legte früh den Verdacht nahe, dass diese beiden Entwicklungen miteinander zusammenhängen könnten." (Autorenreferat)

[467-L] Marcus, U.: Grenzen überwinden - der 8. Deutsche AIDS-Kongress in Berlin, 4.-7. Juli 2001, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 44/2001, H. 11, S. 1095-1108 INHALT: "Unter dem Motto 'Crossing Borders - Grenzen überwinden' trafen sich ca. 1.500 Wissenschaftler, Ärzte, Betroffene und deren Angehörige zum 8. Deutschen AIDS-Kongress und zur gleichzeitig unter demselben Dach stattfindenden Bundes-Positivenkonferenz 'Positive Begegnungen' vom 4. bis zum 7. Juli in Berlin. Aber nicht nur die Grenzen zwischen Ärzten, Wissenschaftlern und Betroffenen sollten überwunden werden, sondern auch die nationalen Grenzen, vor allem zu unseren Nachbarn in Osteuropa. Mit einem - leider nur mäßig besuchten - Osteuropatag zum Auftakt widmete sich der 8. Deutsche AIDS-Kongress daher besonders auch der HIV/ AIDS-Situation in unseren östlichen Nachbarländern. Die Konferenz selbst beschäftigte sich mit den klinischen, immunologischen und psychosozialen Konsequenzen und Folgeerscheinungen der 'Hochaktiven antiretroviralen Therapie' (HAART), diskutierte über Strategien, die Medikamente effektiver und nebenwirkungsärmer einzusetzen, wies auf Lücken und Unzulänglichkeiten im Versorgungs-, Betreuungs- und Präventionsbereich hin und bot einen Einblick in die Arbeit der wenigen noch verbliebenen AIDSForschungsprojekte in Deutschland. Mit dem Slogan 'Vergessen ist ansteckend', symbolisiert durch die rote Schleife mit einem Knoten, wurde versucht, durch eine neue Kampagne der AIDS-Prävention in Deutschland neuen Schwung zu verleihen." (Autorenreferat)

[468-L] Töppich, J.; Christiansen, G.; Müller, W.: Gib AIDS keine Chance: Public Health in Deutschland am Beispiel der AIDS-Prävention, in: Bundesgesundheitsblatt, Jg. 44/2001, H. 8, S. 788-795 INHALT: "Die AIDS-Prävention kann als einer der ersten gesellschaftsweiten Anwendungsfälle von Public Health in der Bundesrepublik Deutschland angesehen werden. Aus der Perspektive der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), die 1987 den Auftrag zur Planung, Durchführung und Evaluation der nationalen Aufklärungskampagne 'Gib AIDS keine Chance' erhielt, wird die Umsetzung der zentralen Elemente des 'Public Health Action Cycle' im Rahmen der AIDS-Prävention beschrieben: wissenschaftliche Problemabschätzung, Politikstrategieformulierung, Planung und Implementation der AIDS-Aufklärungskampagne,

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Qualitätssicherung und Evaluation. Anhand von Beispielen wird dargestellt, wie dieses Handlungsmodell zu einer kontinuierlichen, datengestützten Steuerung, Verbesserung und damit Wirksamkeitsoptimierung von Prävention genutzt werden kann. Die im Rahmen der AIDSPrävention gesammelten Erfahrungen legen eine Übertragung dieses Vorgehens auf andere Gesundheitsprobleme nahe." (Autorenreferat)

6 Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele) [469-F] Albrecht, Ulrike, Dipl.-Psych.; Plöntzke, Babett, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); GrüsserSinpoli, Sabine Miriam, Dr.rer.nat. (Leitung): Glücksspielsucht: psychophysiologische Mechanismen INHALT: Die zugrundliegenden psychophysiologischen Mechanismen, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Glücksspielsucht beitragen, werden im Rahmen eines Reiz-ReaktionsParadigmas untersucht. Hierzu wurde standardisiertes Untersuchungs- und Erhebungsmaterial entwickelt und umfangreiche Stichproben validiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Brandenburg; Bundesrepublik Deutschland METHODE: Reiz-Reaktions-Paradigma; lerntheoretischer Ansatz. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Experiment; Psychologischer Test; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (abstruierte und aktuelle glücksspielsüchtige Personen, gesunde Kontrollprobanden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Grüsser, S.M.; Wölfling, K.; Heinz, A.: Sucht, Verlangen und lerntheoretische Erklärungsansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung von süchtigem Verhalten. in: Grüsser, S.M. (Hrsg.): Drogenverlangen und Drogengedächtnis. Psychomed, 14, 2001, 2, S. 68-73.+++Grüsser S.M.: Glücksspielsucht. in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie von A-Z. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 230233.+++Albrecht, U.; Grüsser, S.M.: Diagnose Glücksspielsucht. in: Psychomed, 2002 (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Albrecht, U.; Plöntzke, B.; Grüsser, S.M.: Pathologisches Glücksspiel - Verlangen nach einem stoffungebundenen Suchtmittel. 2002 (submitted for publication).+++Grüsser, S.M.; Plöntzke, B.; Albrecht, U.: Stimulus-induced craving in pathological gamblers. 2002 (submitted for publication).+++Grüsser, S.M.; Albrecht, U.; Ziegler, S.; Flor, H.: Psychophysiological indicators of craving in pathological gamblers. 2002 (submitted for publication). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 02, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Klinische Psychologie (Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin)

[470-F] Arnold, Thomas, Dr.phil. (Bearbeitung); Simmedinger, Renate, Dipl.-Soz. (Leitung): Studie zur psychosozialen Begleitung von Substituierten in Hessen

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INHALT: Untersucht wurde: die Kooperation zwischen Medizin und Drogenhilfe bei der substitutionsunterstützten Behandlung; die Nutzung der Angebote zur psychosozialen Betreuung, welche in der hessischen Drogenhilfe für Substituierte vorgehalten werden; die Ziele und Leistungen dieser Angebote. Ergebnisse der Studien waren u.a.: Erreichungsgrad der psychosozialen Hilfe und Behandlung: Sofern die Behandlung in Ambulanzen durchgeführt wurde, haben 93 Prozent der Patienten auch an der psychosozialen Betreuung teilgenommen. Jedoch haben mehr als die Hälfte der in Arztpraxen behandelten Abhängigen an der psychosozialen Betreuung nicht teilgenommen. Die Haltekraft der psychosozialen Hilfen ist in Behandlungsmodellen, die eine Integration von medizinischer Behandlung und Drogenhilfemaßnahmen sicherstellen (Ambulanzen) sehr viel höher als bei Substitutionsbehandlungen, in denen Ärzte und Drogenberatungsstellen lediglich "locker" oder überhaupt nicht kooperieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Quantitative und qualitative empirische Studie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Fachkräfte der substitutionsunterstützten Behandlung). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300; Heroinabhängige in Substitutionsbehandlung; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Simmedinger, R.; Arnold, Th.: Studie zur psychosozialen Begleitung von Substituierten in Hessen. ISS-Referat, 2/2002. Frankfurt am Main: ISS-Eigenverl. 2002, ca. 65 S. ISBN 3-88493-171-7. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Hessen Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V. (Am Stockborn 5-7, 60439 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiterin (Tel. 069-95789-0, e-mail: [email protected])

[471-L] Aufenanger, Stefan; Große-Loheide, Mike; Hasebrink, Uwe; Lampert, Claudia (Hrsg.): Alkohol, Fernsehen, Jugendliche: Programmanalyse und medienpädagogische Praxisprojekte, (Schriftenreihe der HAM, Bd. 21), Berlin: Vistas Verl. 2002, 410 S., ISBN: 3-89158-325-7 (Standort: UB Bonn(5)-2002-5611) INHALT: "Wie wird Alkohol im Fernsehen dargestellt? Wie hängen diese Darstellungen mit der Meinungsbildung von Jugendlichen im Umgang mit Alkohol zusammen? Inwieweit können medienpädagogische Projekte zu einer kritischen und reflektierten Haltung beitragen? Ziel der Studie ist es, Antworten auf diese Ausgangsfragen zu geben. Die Studie wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) gemeinsam gefördert. Mit den hiermit veröffentlichten Projektergebnissen wird ein höchst ambivalentes Thema für den deutschen Sprachraum erstmals Gegenstand einer wissenschaftlichen Analyse und daran anknüpfender medienpädagogischer Projektarbeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil I: Mike Große-Lohheide: Alkoholdarstellungen im Fernsehen und in der wissenschaftlichen Diskussion (19-30); Teil II: Claudia Lampert und Uwe Hasebrink: Alkohol im Fernsehen - Ergebnisse einer Programmanalyse (33-188); Teil III: Mike Große-Loheide: Jugendliche und Alkohol - Medienprojekte in der Suchtprävention (191-268); Teil IV: Stefan Aufenanger: Die Bedeutung von Alkohol im Alltag von Jugendlichen und wie sie Alkoholthemen im Fernsehen wahrnehmen - Eine empirische Begleitstudie im Rahmen eines medienpädagogischen Projekts (271-317); Teil V: Wolfgang Schulz und Benjamin Korte, unter Mitarbeit von Stephan Dreyer: Rechtliche Rahmenbedin-

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gungen der Präsentation und Thematisierung von Alkohol im Fernsehen (321-341); Teil VI: Stefan Aufenanger, Mike Große-Loheide, Uwe Hasebrink und Claudia Lampert: Alkohol im Fernsehen und wie Jugendliche damit umgehen - Zusammenfassung eines Kooperationsprojekts und Schlussfolgerungen (345-375).

[472-L] Balluseck, Hilde von: Alkoholismus als Familiengeheimnis: Auswirkungen auf die folgenden Generationen, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 6, S. 224-229 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Rahmen eines drittmittelfinanzierten Forschungsprojekts wurden 1996/97 24 Familien, Klienten im Sozialpädagogischen Dienst eines Berliner Jugendamtes, ausführlich zu ihren Problemen befragt. An der Befragung waren zehn Studentinnen eines Projektseminars beteiligt. Im Rahmen eines Werkstattseminars wurden zwei Drittel der Familien nach circa vier Jahren erneut befragt, ebenso die zuständigen Sozialarbeiter/-innen. Die Methoden waren die gleichen wie in der ersten Befragungsphase. Auf diese Weise erhielten wir verschiedene Fallstudien von Familien im Längsschnitt, von denen eine im Folgenden dargestellt wird. Nur auf diese Weise lässt sich ermessen, welche Interventionen der Sozialarbeit sinnvoll sind und welche nicht. In den Familien, die über lange Zeit Klienten des Allgemeinen Sozialdienstes sind, ist häufig ein Suchtproblem der Eltern die Ursache für die Auffälligkeiten der Kinder. In der Fallstudie wird deutlich, welche schwer wiegenden Folgen eine durch Alkoholabhängigkeit geprägte Familiendynamik für die jeweilige Kindergeneration hat und wie wenig Sozialarbeit ausrichten kann, wenn sie dieses Problem nicht wahrnimmt." (Autorenreferat)

[473-F] Baumgärtner, Theo (Bearbeitung): Auswirkungen geänderter Öffnungszeiten des Drob-Inn auf das Nutzungsverhalten der BesucherInnen. Auswertung der ersten Stufe der Empfehlung des Mediatorenverfahrens INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Baumgärtner, T.: Welche Auswirkungen haben die geänderten Drob-Inn-GR-Öffnungszeiten auf das Nutzungsverhalten der BesucherInnen dieser und der dezentralen Einrichtungen? Statistische Auswertungen der Prä- und Post-SamstagsSchließungs-Befragungen unter GR-NutzerInnen in Hamburg. Hamburg: Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung ISD 2000. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (Martinistraße 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Institution (Tel./ Fax: 040-42803-5121, e-mail: [email protected])

[474-L] Bengelsdorf, Peter: Alkoholkonsum und verhaltensbedingte Kündigung Schwerbehinderter, in: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht : Zweiwochenschrift für die betriebliche Praxis, Jg. 18/2001, H. 18, S. 993-1003 (Standort: UB Bonn(5)-Z 86/58; UuStB Köln(38)-FHM XF 00406; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "Die verhaltensbegingte Kündigung aus Anlass von Alkoholkonsum des Arbeitnehmers ist Gegenstand des Beitrags. Um diese Kündigung für die Betriebspraxis transparent zu machen, stellt der Verfasser zunächst die grundsätzlichen Voraussetzungen der Kündigung vor, um sodann die Spezifikation der beim Alkoholkonsum auftretenden Besonderheitn aufzuzeigen." (Autorenreferat)

[475-L] Berger, Christa; Hildenbrand, Bruno; Somm, Irene: Die Stadt der Zukunft: Leben im prekären Wohnquartier, Opladen: Leske u. Budrich 2002, 219 S., ISBN: 3-8100-3490-8 INHALT: "Das Buch berichtet über die Ergebnisse einer stadtsoziologischen Untersuchung. Dort wurde der Frage nachgegangen, welche Veränderungen in zwei Zürcher Stadtkreisen eintraten, nachdem die offene Drogenszene um den Hauptbahnhof geschlossen und durch eine Politik der verdeckten Drogenszene und der differenzierten therapeutischen Maßnahmen unter Einschluss kontrollierter Heroinabgabe ersetzt wurde. Diese Fragestellung wurde in einem breit angelegten historischen Rahmen der Entwicklung prekärer Zugehörigkeit eines randständigen Stadtteils und seiner Bewohner zur Stadt Zürich bearbeitet. Es wird gezeigt, wie die Administration wie auch die Bewohnerinnen und Bewohner Handlungs- und Orientierungsmuster entwickeln, die zwischen einer Duldungskultur der Differenz und einer lokalen Ausschlusskultur des Fremden oszillieren. Davon ausgehend werden allgemeine Überlegungen zur Entwicklung von Städten unter den Bedingungen der Globalisierung angestellt. Die untersuchten Zürcher Stadtteile, so die These, die in diesem Buch vertreten wird, sind für diese Entwicklung exemplarisch." (Autorenreferat)

[476-L] Berth, Hendrik: Alkoholkonsum bei jungen Erwachsenen: Zusammenhang zu psychischen Beschwerden, Berlin: dissertation.de 2002, 228 S., ISBN: 3-89825-369-4 (Standort: http://www.dissertation.de/PDF/hb512.pdf) INHALT: "Dieses Buch ist entstanden als Teil eines umfangreichen Forschungsprojekts am Institut für Klinische Psychologie der Technischen Universität Dresden. Im Zeitraum September 1994 bis September 1995 wurden 254 männliche und 393 weibliche (insgesamt 653) Dresdener Abiturienten (Durchschnittsalter 18,2 Jahre) mit Fragebögen und teilweise mit mündlichen Interviews untersucht. Zunächst erfolgt eine kurze Einführung in die Alkoholproblematik allgemein und in verschiedene Aspekte des jugendlichen Alkoholkonsums/ -missbrauchs und Alkoholabhängigkeit. Nach einem Überblick über ausgewählte, vorliegende Studien zum Thema Alkohol und Jugend und einem Abschnitt zur Alkoholthematik in der ehemaligen DDR, werden hier die Aussagen der Dresdener Probanden zu ihrem Alkoholkonsum dargestellt, kritisch betrachtet und anschließend mit einigen vorliegenden Studien verglichen. 8,42 Prozent der Befragten lebten abstinent, als Problemtrinker sind 23,6 Prozent der männlichen und 7,8 Prozent der weiblichen Befragten zu kennzeichnen. Das bevorzugte Getränk aller Befragten ist Wein. Männer bevorzugten Bier. Aus den Mengen- und Häufigkeitsangaben der Probanden wurde ein Quantity-Frequency-Index berechnet. Der Konsum der Abiturienten ist im Vergleich zu anderen Studien nicht auffällig. Als stark alkoholismusgefährdet sind 5,9 Prozent der Schüler und 1,3 Prozent der Schülerinnen zu kennzeichnen. Von den 232 mündlich befragten Abiturienten erfüllten 31 Prozent die Kriterien für eine Diagnose gemäß DSM-

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III-R. Die am häufigsten vorkommende Störung ist die Sozialphobie. Zwischen Alkoholkonsum und diagnostizierten psychischen Störungen gemäß DSM-III-R besteht in der untersuchten Stichprobe kein Zusammenhang. Bei den untersuchten Schülern wurden ebenfalls keine, bzw. kaum Zusammenhänge bei der Untersuchung des Verhältnisses zwischen hohem Alkoholkonsum und dem Vorliegen anderer psychischer Beschwerden gefunden." (Autorenreferat)

[477-F] Blum, Cornelia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Sting, Stephan, Dr. (Leitung): Organisatorische und methodische Aspekte der Suchtprävention. Entwicklungen in der Ukraine, in Deutschland, Spanien und Russland INHALT: Erarbeitung und Erprobung wissenschaftlich fundierter Präventionsmodelle für das Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung des Problems interkultureller Übertragbarkeit; Untersuchung von Kooperations- und Handlungsmöglichkeiten in der Suchtprävention. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine, Spanien, Russland, Sachsen METHODE: Qualitative Sozialforschung; qualitative Evaluation von Praxismodellen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Experteninterview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Blum, C.; Sting, S.: Suchtprävention im Internet. 11 S.+++Blum, C.: Vernetzung in der Suchtprävention am Beispiel der Arbeitskreise Suchtprävention in den Städten Dresden und Leipzig. 27 S. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Dozentur für Sozialarbeit und Gesundheit (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-33193, Fax: 0351-463-37174, e-mail: [email protected])

[478-F] Brettfeld, Katrin (Bearbeitung); Löbmann, Rebecca, Dr.phil.; Wetzels, Peter, Dr. (Leitung): Der Einfluss heroingestützter Therapie auf die Delinquenz Drogenabhängiger (Kriminologische Teilstudie im Rahmen des Bundesdeutschen Modellprojekts zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger - eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Therapiestudie) INHALT: Der Modellversuch zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger will unter Verwendung eines randomisierten Versuchsplans überprüfen, ob eine heroingestützte Behandlung für Opiatabhängige der Methadonsubstitution überlegen ist. Die primären Zielkriterien sind dabei die Reduktion des illegalen Drogenkonsums, die Verbesserung des gesundheitlichen Zustands und die Verbesserung der psychischen Symptomatik. Von großer gesellschaftlicher Relevanz dürfte darüber hinaus eines der sekundären Zielkriterien, der Rückgang der Delinquenz der Teilnehmer/innen, sein. Die kriminologischen Teilstudien befassen sich daher spezifisch mit der Frage, wie sich die Delinquenz der Studienteilnehmer während der Behandlung verändert und ob zwischen der Heroin- und der Methadongruppe Unterschiede bestehen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bonn, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe,

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stehen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bonn, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, München METHODE: Dieser Teil der Begleitforschung, die Entwicklung der Delinquenz der betreuten Probanden, wird vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen und dem Lehrstuhl für Kriminologie der Universität Gießen in drei aufeinander abgestimmten Teilstudien bearbeitet. Seitens des KFN werden zum einen eine Hellfeldanalyse der Entwicklung der registrierten Delinquenz der Studienteilnehmer sowie zum anderen eine standardisierte, quantitative Dunkelfeldbefragung zu Viktimisierungserfahrungen und Delinquenz der Probanden durchgeführt. Seitens des Lehrstuhls für Kriminologie an der Universität Gießen wird ferner eine qualitative Studie durchgeführt, in der eine ausgewählte Anzahl von etwa 100 der heroinsubstituierten Studienteilnehmern in Intensivinterviews zu zwei Zeitpunkten befragt wird. Diese Verbindung von Hellfeldanalyse, standardisierter Dunkelfeldanalyse sowie qualitativen Interviews stellt eine grundsätzliche methodische Verbesserung gegenüber früheren Studien dar. Diese Art der Methodentriangulation verfolgt das Ziel, methodisch mehrfach abgesichert die Frage einer möglichen Delinquenzminderung genauer zu klären, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob derartige Effekte für bestimmte Teilpopulationen nachweisbar sind, für andere hingegen nicht. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 1.120; Methadon-Substitutierte mit problematischem Behandlungsverlauf und Heroinkonsumenten, die bisher therapeutisch nicht erreicht wurden oder bei denen bisherige Therapien wirkungslos blieben -Personen werden in den beteiligten Städten über die bestehenden sozialen Einrichtungen angeworben und müssen bestimmte Ein- und Ausschlusskriterien erfüllen-; Auswahlverfahren: selektiert). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Aktuelle Informationen unter: http://www.heroinprojekt.de . ART: gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit INSTITUTION: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr. 9, 30161 Hannover) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-34836-26, e-mail: [email protected])

[479-F] Düffert, Susanne, Dipl.-Psych.; Wölfing, Klaus, Dipl.-Psych.; Lurje, Elina, Dipl.-Psych.; Flor, Herta, Prof.Dr. (Bearbeitung); Grüsser-Sinopoli, Sabine M., Dr.rer.nat. (Leitung): Klassische Konditionierung und Drogengedächtnis INHALT: Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Drogenabhängigkeit spielen Lernprozesse eine wichtige Rolle. Diese wurden jedoch vorwiegend tierexperimentell untersucht. Ziel dieses Vorhabens ist es, bei Abhängigen zu prüfen, ob gelernte Drogenreaktionen bei diesen Personen eher auftreten. Mittels elektroenzephalographischer, kernspintomographischer und psychophysiologischer Methoden wird geprüft, welche neuronalen Grundlagen diesem "erlernten" Suchtgedächtnis zugrunde liegen und welche Transmittersysteme involviert sind. Es werden aus diesen Untersuchungen wichtige Hinweise auf die Behandlung der Abhängigkeit und die Prävention des Rückfalls erwartet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Berlin METHODE: Differentielles Konditionierungsparadigma; Darbietung von Geruchs- und visuellen Reizen, die als konditionierte und unkonditionierte Reize eingesetzt werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich; E-

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lektroenzephalographie (Stichprobe: ca. 200; abstinente Personen, soziale Trinker und Alkoholabhängige sowie Heroinabhängige und nach der Detoxikation - weitere Untersuchungen an Personen mit erhöhtem Alkoholrisiko oder Drogenrisiko sind geplant). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Grüsser, S.M.; Flor, H.; Heinz, A.: Drogenverlangen und Drogengedächtnis. in: Gölz, Jörg (Hrsg.): Moderne Suchtmedizin. Diagnostik und Therapie der somatischen, psychischen und sozialen Syndrome. Stuttgart: Thieme 1999. ISBN 3-13-1105712.+++Grüsser, S.M.; Heinz, A.; Flor, H.: Standardized stimuli to assess drug craving and drug memory in addicts. in: Journal of Neural Transmission, 107, 2000, pp. 715-720.+++Grüsser, S.M.; Jellinek, C.: Drogenverlangen und Suchtverlagerung bei substituierten opiatabhängigen Patienten. in: Westermann, B.; Bellmann, G.U.; Jellinek, C. (Hrsg.): Heroinverschreibungen, Wirkungen und Nebenwirkungen. Weinheim: Beltz 1999, S. 70-74.+++Grüsser, S.M.; Becker, K.: Drogenabhängigkeit und Migration. in: Gölz, J. (Hrsg.): Moderne Suchtmedizin, 3. Stuttgart u.a.: Thieme 2000.+++Grüsser, S.M.: Psychophysiologie der Sucht: reizinduziertes Drogenverlangen. in: Zerdick, J. (Hrsg.): Suchtmedizin im Dialog. Berlin: VWB 2001, S. 179-184.+++Grüsser, S.M.; Düffert, S.; Jellinek, C.; Kroekel, J.: Der Einfluß von Stimmung, Streß und Ängstlichkeit auf das Verlangen nach Heroin und Substanzen des Beikonsums bei Opiatabhängigen. in: Jellinek, C.; Westermann, B.; Bellmann, G.U. (Hrsg.): "Beigebrauch", offene Grenzen der Substitution. Weinheim: Beltz 2001, S. 65-69.+++Grüsser, S.M.: Wodurch wird das reizinduzierte Drogenverlangen beeinflußt? Eine psychophysiologische Untersuchung an opiat- und alkoholabhängigen Patienten. in: Suchtmedizin (Supl.), 20, 2000, S. 271-272.+++Grüsser, S.M.; Heinz, A.; Wessa, M.; Podschus, J.; Flor, H.: Cue-induced craving and startle among alcoholics. in: European Journal of Psychiatry, 17, 2002, pp. 188193.+++Braus, D.F.; Wrase, J.; Grüsser, S.; Hermann, D.; Ruf, M.; Flor, H.; Mann, K.; Heinz, A.: Alcohol-associated stimuli activate the ventral striatum in abstinent alcoholics. in: Journal of Neural Transmission, 108, 2001, pp. 887-984.+++Grüsser, S.M.; Wölfling, K.; Heinz, A.: Sucht, Verlangen und lerntheoretische Erklärungsansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung von süchtigem Verhalten (Addiction, craving and learning modells for the explanation of the development and maintenance of addiction). in: Grüsser, S.M. (Hrsg.): Drogenverlangen und Drogengedächtnis. Psychomed, 14, 2002, 2, S. 68-73.+++Heinz, A.; Wrase, J.; Grüsser, S.M.: Neurobiologische Grundlagen des Suchtgedächtnisses alkoholabhängiger Patienten (Neurobiological foundations of a drug memory in alcoholics). in: Grüsser, S.M. (Hrsg.): Drogenverlangen und Drogengedächtnis. Psychomed, 14, 2002, 2, S. 7479.+++Grüsser, S.M.; Rau, S.; Düffert, S.; Jellinek, C.; Raben, R.: Vergleich der Effektivität von Ohrakupunktur und Muskelentspannung auf Drogenverlangen und Stimmung bei Crackund Opiatabhängigen (Comparison of the effectiveness of auricular acupuncture and muscle relaxation an craving and mood in crack and opiate addicts). in: Suchtmedizin in Forschung und Praxis, 2002, 4, S. 98-100.+++Grüsser, S.M.: Glücksspielsucht (Addiction of gambling). in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie von A-Z. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 230-233.+++Grüsser, S.M.: Substanzabhängigkeit (Substance addiction). in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie von A-Z. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 590-593.+++Wrase, J.; Grüsser, S.M.; Diener, C.; Braus, D.F.; Hermann, D.; Flor, H.; Mann, K.; Heinz, A.: Development of alcohol-associated cues and cue-induced brain activation in alcoholics. in: European Psychiatry, 2002 (in press).+++Albrecht, U.; Grüsser, S.M.: Diagnose Glücksspielsucht (Diagnosen pathological gambling). in: Psychomed, 2002 (in press). ART: gefördert; Habilitation BEGINN: 1999-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Humboldt-Univ. Berlin

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INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Humboldt Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 02, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Klinische Psychologie (Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-20246-885, Fax: 030-20246-808, e-mail: [email protected])

[480-F] Exton, Michael, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Gerhard, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Psychophysiologische und neuroendokrine Parameter des Spielverhaltens von pathologischen Spielern im Casino INHALT: Die psychischen und körperlichen Prozesse, die für die Entstehung und Aufrechterhaltung von pathologischem Spielverhalten verantwortlich sind, sind bis heute ungeklärt. Erste empirische Befunde deuten darauf hin, daß durch die Teilnahme am Glücksspiel neuronale Belohnungssysteme aktiviert werden. Es wird angenommen, daß neuroendokrine Prozesse bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des pathologischen Glücksspiels beteiligt sind. Bis heute ist jedoch ungeklärt, welche neuroendokrinen Aktivierungsprozesse mit den erlebten stimulierenden und stimmungshebenden Effekten des Glücksspiels korrespondieren. Zur Untersuchung der Frage, ob und inwieweit Personen mit einem pathologischen Spielverhalten, Auffälligkeiten in ihrem Ausschüttungsmuster neuroendokriner Parameter aufweisen, sollen in der als Feldstudie geplanten Untersuchung neben psychologischen und peripherphysiologischen Faktoren insbesondere neuroendokrine Parameter von behandlungsbedürftigen Spielern im Vergleich zu unauffälligen Spielern vor, während und nach dem Glücksspiel und einer Kontrollbedingung analysiert werden. Mit dem Forschungsvorhaben soll die Bedeutung von neuroendokrinen Prozessen für das pathologische Spielverhalten analysiert und aufbauend darauf eine Basis für neue Behandlungsansätze geschaffen werden. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Essen, FB 14 Medizin, Institut für Medizinische Psychologie (Hufelandstr. 55, 45122 Essen); Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Psychologie und Kognitionsforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-2193, Fax. 0421-218-4600, e-mail: [email protected])

[481-F] Filip-Köhn, Renate, Dr. (Bearbeitung): Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen des Tabakkonsums INHALT: Empirisch wenig fundierte Ergebnisse verfügbarer Studien konnten in Bezug auf die für den Tabakkonsum eingesetzten volkswirtschaftlichen Ressourcen durch input-output gestützte Zusammenstellungen ergänzt werden. Die Diskussion und die Angaben zu den sozialen Kosten wurden systematisiert, die problematischen Aussagen wurden herausgearbeitet und ein Fazit zur gesamtgesellschaftlichen Belastung durch Rauchen wurde gezogen. Hier handelt es sich um einen Saldo von sozialen Lasten und sozialen Erträgen, die sich weitgehend die Waage halten könnten. Die Studie machte deutlich, dass dieses Thema in Bezug auf eine Kombination empirisch solide fundierter wirtschafts- und gesundheitswissenschaftlicher Forschung defizitär ist. METHODE: Literaturstudie

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ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (KöniginLuise-Str. 5, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-89789-316, Fax. 030-89789-200, e-mail: [email protected])

[482-F] Fischer, Uwe Ch., Dipl.-Psych. (Leitung): European healthy school and drugs INHALT: Dieses von der Europäischen Union unterstützte Projekt wird federführend vom Trimbos Institut (Niederlande) geleitet und erfolgt in Zusammenarbeit mit 10 europäischen Projektpartnern. Das ZepF ist in Kooperation mit dem Centre de Prevention des Toxicomanies (Luxemburg) beteiligt. Das Projekt hat zum Ziel in der Zusammenarbeit verschiedener nationaler und regionaler Organisationen verbesserte und innovative Konzepte und Praktiken in der schulischen Suchtprävention zu entwickeln. In der nun anlaufenden zweiten und dritten Projektphase soll ein Rahmenprogramm für die schulische Suchtprävention entwickelt werden, in denen Programme mit Modellcharakter, Programmplanung, Evaluation und die Entwicklung von Qualitätsleitlinien eine wesentliche Rolle spielen. Zum Ende des Projektes soll ein europäisches Handbuch veröffentlicht werden und eine europäische Konferenz zur schulischen Suchtprävention stattfinden. Zur Bearbeitung der verschiedenen Themen werden Untergruppen gebildet, die sich mit der Implementation eines Programms, dem sozialen Klima in der Schule, den Schülern als Multiplikatoren, einem Monitoring-System und den Möglichkeiten der Evaluation der schulischen Suchtprävention befassen. Das ZepF arbeitet in der Gruppe "Monitoring-System und Evaluation" mit und ist Ansprechpartner für die deutschen und luxemburgischen Informationen zur schulischen Suchtprävention. S.a.: http://www.school-and-drugs.org . GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung -ZepF- (Friedrich-Ebert-Str. 12, 76829 Landau) KONTAKT: Leiter (Tel. 06341-906-265, e-mail: [email protected])

[483-L] Grotenhermen, Franjo; Karus, Michael (Hrsg.): Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt: Recht - Medizin - Politik, Berlin: Springer 2002, XXVII, 385 S., ISBN: 3-540-42689-2 (Standort: UB Trier(385)-1b40092) INHALT: "In Deutschland konsumieren ca. 3 Millionen Menschen gelegentlich oder regelmäßig Cannabisprodukte. Nach derzeitiger Gesetzeslage und Rechtspraxis droht diesen 3 Millionen der Entzug des Führerscheins, selbst wenn sie nie unter dem Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug führten. Immer mehr Juristen und Wissenschaftler halten die derzeitige Praxis für (verfassungs)rechtlich bedenklich und wissenschaftlich nicht haltbar. Sie sehen eine deutliche Ungleichbehandlung von Cannabiskonsum gegenüber Alkoholkonsum und anderen möglichen Beeinträchtigungen von Fahrtüchtigkeit und Fahreignung. Nicht minder umstritten sind Drogenscreenings am Arbeitsplatz zur Identifizierung von illegalen Drogenkonsumenten. Wissenschaftler, Juristen und Politologen zeigen detailliert auf: Welche Gefahr geht von Cannabiskonsumenten im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz tatsächlich aus, und wie müs-

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sen Regelungen aussehen, um einen Schutz vor cannabisinduzierten Schäden zu gewährleisten, ohne die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen in unnötiger Weise einzuschränken." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sebastian Glathe: Rechtliche Praxis beim Führerscheinentzug (3-24); Michael Hettenbach: Ärztliche und medizinisch-psychologische Untrsuchung (MPU) und Fahrerlaubnisrecht (25-60); Jürgen Fleck: Rechtliche Praxis bei Drogenkonsum von Arbeitnehmern (61-80); Lorenz Böllinger, Robert Wenzel: Fallstudie (81-94); Michael Karus: Statistische Daten (95-116); Stephan Quensel: Cannabis, Straßenverkehr und junge Leute ein Dispositiv im Generationskonflikt (117-132); Jürgen Neumeyer: Drogenpolitik und Straßenverkehr (133-136); Michael Karus, Franjo Grotenhermen: Verminderung von Fahrtüchtigkeit und Fahreignung durch unterschiedliche Faktoren (139-152); Franjo Grotenhermen: Fahrtüchtigkeit, Fahreignung und Cannabiskonsum (153-212); Alison Smiley: Cannabiskonsum und Fahrverhalten - Ergebnisse experimenteller Studien (213-224); Günter Berghaus: Vergleich der Cannabiswirkungen mit den Alkoholwirkungen auf der Basis der experimentellen Forschung (225-236); Marie Longo: Cannabis, Alkohol und Unfallrisiko - Ergebnisse von Verursacherstudien (237-247); Franjo Grotenhermen: Berufliche Leistungsfähigkeit und Cannabiskonsum (251-296); Franjo Grotenhermen: Pharmakologie und Pharmakokinetik (297-314); Franjo Grotenhermen, Michael Karus: Grenzwertmodelle zur Bestimmung der Fahrtüchtigkeit und Messverfahren (315-346); Franjo Grotenhermen, Michael Karus: Hintergrund des Kannheiser-Gutachtens und Inhalt des Kannheiser-Gutachtens (347-354); Wayne Hall: Gewohnheitsmäßiger Cannabiskonsum und Teilnahme am Straßenverkehr (355-362); Franjo Grotenhermen: Methodenkritik am Kannheiser-Gutachten (363-385).

[484-L] Hellmann, Wilfried: Das Offene Kinder- und Jugendzentrum in der Lebenswelt seiner NutzerInnen: eine Evaluationsstudie aus der Perspektive der BesucherInnen, (Berichte aus der Sozialwissenschaft), Aachen: Shaker 2002, 331 S., ISBN: 3-8265-9865-2 (Standort: UuStB Köln(38)-11B1205) INHALT: Die Studie erforscht die Arbeit in den Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Stadtgebiet- und -umfeld Osnabrück. Dabei geht es insbesondere um die Bewertung der jeweiligen Einrichtung aus der Innenperspektive der AdressatInnen, d.h. um die Erkundung des Stellenwertes Offener Angebote für Kinder und Jugendliche sowie die Erfassung von Nutzungsmodalitäten. Im Interesse einer Optimierung der Praxis werden zugleich - über den Rahmen einer reinen Akzeptanzforschung hinaus - der Alltag und die Existenzbedingungen außerhalb der Einrichtung in den Blick genommen, womit wichtige Erkenntnisse über den Alltag der NutzerInnen produziert werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das Offene Zentrum für die jugendlichen Nutzer den zentralen Ort des Halts und der Orientierung darstellt und dass es auf diese Weise zu einer gewissen Entschärfung der Verhäuslichungsproblematik durch die Ermöglichung von kontinuierlichen Freizeitkontakten zu Gleichaltrigen kommt. Gleichzeitig erfüllen Offene Zentren nachweisbar eine wichtige lebensphasenbegleitende, identitätsfördernde und präventive, intervenierende und beratende Funktion. (ICH)

[485-L] Honsa, Hans-Jürgen: Alkohol- und Drogenmissbrauch im öffentlichen Dienst: Ursachen - Auswirkungen - Bekämpfungsstrategien, Berlin: E. Schmidt 2002, 317 S., ISBN: 3-503-06083-9 (Standort: UuStB Köln(38)-11B1250)

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INHALT: "Lange Zeit ist das Suchtproblem in den deutschen Amtsstuben als nicht existent verdrängt worden. Erst als die Wirtschaft sich massiv mit dieser Problematik auseinander gesetzt hat, begannen die Behörden nachzuziehen. Auch wenn sich in dieser Frage in den letzten Jahren doch schon einiges bewegt hat, so ist heute eine gewisse Ermüdung und Erosion in der Suchtbekämpfung festzustellen. Der Verfasser stellt hinsichtlich der Alkohol- und Drogenproblematik die zur Zeit geltende Beamten- und Tarifrechtssituation ausführlich dar und gibt dazu einen Überblick über die ergangene Rechtsprechung. Dabei werden auch die disziplinärund tarifrechtlichen Vorschriften eingehend besprochen. Die Suchtprävention bildet einen Schwerpunkt des vorliegenden Buches. Hier stellt der Verfasser die bisherigen Bemühungen anhand ausgewählter Behördenbeispiele dar und gibt hierdurch gute Hinweise für eine im Aufbau befindliche behördliche Suchtarbeit. Praktische Leitfäden für den Aufbau einer solchen betrieblichen Suchtkonzeption und der hierfür notwendigen Gesprächskommunikation runden diesen Teil ab. Im Rahmen dieser Darstellung plädiert er leidenschaftlich für ein neues Denken in der 'Chefetage' der Behörden, das in einer ganzheitlichen Firmen- bzw. Behördenkultur eine effizientere und humanere Möglichkeit der Problembewältigung insgesamt sieht." (Autorenreferat)

[486-F] Huss, Michael, Dr.med. (Bearbeitung); Lehmkuhl, Ulrike, Prof.Dr.med. (Leitung): Sind mit Methylphenidat therapierte Menschen einem erhöhten Mißbrauchs- und Abhängigkeitsrisiko ausgesetzt? INHALT: Retro- und prospektive Analyse des Suchtrisikos von Methylphenidat-Therapie bei hyperkinetischem Syndrom. ZEITRAUM: 1995-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln, Frankfurt, Berlin METHODE: Analyse multipler Prädiktoren der Suchtentwicklung unter Einbeziehung psychometrischer und neurophysiologischer Parameter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert; Experiment; Psychologischer Test; Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1996-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Virchow-Klinikum, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin)

[487-L] John, U.; Hanke, M.: Tabakrauch-attributale Mortalität in den deutschen Bundesländern, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 6, S. 363-369 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ziel: Es sollen die tabakrauch-attributablen Mortalitätsraten für die Bundesländer Deutschlands bestimmt werden. Methodik: Die 0,5 v.H.-Stichprobe der deutschen Bevölkerung mit freiwilligen Angaben zum Tabakrauchen aus dem Mikrozensus 1995 und Daten über die Todesursachen gemäß ICD-9 (vierstellig) des Statistischen Bundesamtes werden für die Schätzung der Mortalität sowie der Prävalenzraten des Tabakrauchens genutzt. Daten des

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US-amerikanischen Departments of Health and Human Services bilden die Grundlage für die Bestimmung der relativen Mortalitätsrisiken für Raucher im Vergleich zu Nierauchern. Ergebnisse: Im Alter ab 35 Jahren variieren die tabakrauch-attributablen Mortalitätsraten bei Frauen von 5,6 v.H. bis 13,2 v.H. zwischen den Bundesländern, bei Männern von 24,3 v.H. bis 29,2 v.H. Die Raten der Frauen sind in den Stadtstaaten besonders hoch. Für Deutschland beträgt die tabakrauch-attributable Mortalitätsrate für Frauen und Männer zusammengenommen 17,0 v.H. der Mortalität im Alter ab 35 Jahren. Schlussfolgerung: Es wird der international häufig geäußerte Befund unterstützt, Tabakrauchen sei die einzelne verhaltensbedingte und am meisten vermeidbare Krankheitsursache." (Autorenreferat)

[488-F] Jung, Claudia (Bearbeitung); Fischer, Uwe Ch., Dipl.-Psych. (Leitung): Community based addiction prevention: motivation of honorary citizen in the primary addiction prevention INHALT: Dieses von der Europäischen Union unterstützte Projekt wurde federführend vom Centre de Prevention des Toxicomanies (Luxemburg) und dem ZepF gestaltet und erfolgte in Zusammenarbeit mit Organisationen aus verschiedenen europäischen Ländern (Arbeitsgemeinschaft für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung, Belgien; "Free from Drugs", Irti Huumeista Ry, Finnland; Institut für Suchtprävention, Österreich; Protasi, Griechenland). Das Projekt kann als Fortführung des 1996 gestarteten Modellprojektes zur gemeindenahen Suchtprävention betrachtet werden. Die letzte europäische Konferenz zur gemeindenahen Suchtprävention im Mai 1999 stellte klar, dass ein Bedarf an Informationen über mögliche Strategien zur Motivation und Aufrechterhaltung von ehrenamtlich tätigen Präventionsgruppen besteht. Der besondere gesellschaftliche Stellenwert des bürgerschaftlichen Engagements zeigte sich auch in dem von der UNO für 2001 ausgerufenen Jahr der Freiwilligen. S.a. http://www.ecbap.org . METHODE: Innerhalb des Projektes erfolgte eine Literaturanalyse, Befragung von Organisationen und Freiwilligen im Bereich der Suchtprävention und die Organisation eines europäischen Workshops. Die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse mündeten in eine Veröffentlichung mit praktischen Hinweisen für die Arbeit mit Freiwilligen im Bereich der Suchtprävention und konnten exemplarisch im Rahmen einer gemeindebasierten Freiwilligengruppe angewandt werden. Weiterhin wurde die bereits bestehende Internet-Plattform zur europäischen gemeindenahen Suchtprävention ausgebaut und mit dem neuen Themenspektrum angereichert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, U.Ch.; Jung, C.: Bürgerschaftliches Engagement in der Suchtprävention. Motivation von Freiwilligen im europäischen Kontext. Landau: Verl. empir. Pädagogik 2001.+++Fischer, U.Ch.; Jung, C.: Civic engagement in primary addiction prevention. Motivation of volunteers in a European context. Landau: Verl. empir. Pädagogik 2001. ARBEITSPAPIERE: CePT: "Prevention needs volunteers! Volunteers need...!?" Europäischer Workshop zur Motivation von Freiwilligen in der primären Suchtprävention am 15./16. Juni 2001 in Mondorf les Bains (Luxembourg). Dokumentation des Workshops (unveröff. Workshop-Bericht). Luxemburg: Centre de Prevention des Toxicomanies 2001. ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung -ZepF- (Friedrich-Ebert-Str. 12, 76829 Landau) KONTAKT: Leiter (Tel. 06341-906-265, e-mail: [email protected])

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[489-F] Jungaberle, Henrik, Dr. (Bearbeitung); Verres, Rolf, Prof.Dr. (Leitung): Ritualdynamik und Salutogenese beim Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen (Teilprojekt C8) INHALT: In einer auf 8-10 Jahre konzipierten, prospektiven Längsschnittstudie sollen die Entstehung, die Dynamik und der entwicklungspsychologische Stellenwert von Ritualisierungen im Umgang mit legalen und illegalen psychoaktiven Substanzen bei Jugendlichen erforscht werden (Nikotin, Alkohol, Marihuana, Ecstasy, LSD, Kokain). Es geht darum, das Vorhandensein, die Funktionen und Veränderungen von Ritualisierungen beim Substanzkonsum festzustellen und auf längere Sicht deren Relevanz und Beeinflussbarkeit zu beurteilen. Für welche Jugendlichen und unter welchen Umständen kann Drogenkonsum die Funktion eines Übergangsrituals erfüllen? Schutz- und Risikofaktoren auf der Grundlage des Salutogenesekonzepts sollen bestimmt werden, die auch einen Ausgangspunkt für neue Präventionsansätze im Rahmen des Harm-Reduction-Modells bilden können. Des weiteren ist zu fragen, ob, bei wem und wie sich eine mit schamanischen Ritualtraditionen verwandte sakrale Dimension des Substanzkonsums in modernen Subkulturen manifestieren kann (Techno-Szene?). Der Ritualtransfer zwischen verschiedenen sozialen Subkulturen soll auch auf dem Weg einer parallel durchzuführenden Studie in einer von Mitgliedern der Schweizer Ärztegesellschaft für psycholytische Therapie (SÄPT) geleiteten Behandlung unter Einsatz psychoaktiver Substanzen untersucht werden. Hier interessieren auch etwaige Wechselwirkungen zwischen therapeutischen Subkulturen und dem Substanzkonsum Jugendlicher. - Die wichtigsten Aufgaben dieses Forschungsprojekts lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Beschreibung der beim Drogenkonsum jugendlicher Gruppen entwickelten Ritualisierungen. 2. Bewertung der gesundheitsgefährdenden und risikoreichen bzw. protektiven und risikomindernden Ritualisierungen und deren Funktionen. 3. Untersuchung der einschlägigen Ritualinventionen, ihrer Protagonisten, ihrer Erscheinungsformen und typologischen Gemeinsamkeiten. 4. Analyse der kontextuellen Faktoren in Familie, Schule, Drogenberatung etc., welche den Substanzkonsum und dessen Ritualisierungen beeinflussen. 5. Empirische Erfassung der entwicklungspsychologischen und biographischen Motive zum Konsum psychoaktiver Substanzen in mehrjähriger Perspektive. 6. Vergleich zwischen den bereits ritualisierten Formen des Konsums legaler Psychoaktiva und dem Konsum illegaler Alltagsdrogen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, SFB 619 Ritualdynamik: Soziokulturelle Prozesse in historischer und kulturvergleichender Perspektive (Im Neuenheimer Feld 330, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-568150, Fax: 06221-565303, e-mail: [email protected])

[490-F] Kalke, Jens, Dr. (Bearbeitung): Innovative Landtage. Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Drogenpolitik INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Teilbereich Methodische und Historische Grundlagen (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)

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[491-F] Kaluza, Jens, Dipl.-Phil. (Bearbeitung): Ein solitäres stationäres Pflegeangebot für alkoholkranke ältere Menschen - Chancen, Bedarfe und Probleme (Kurzstudie) INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2002-04 AUFTRAGGEBER: JaRiKo Sozialer Ring gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (PhilippRosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-961-3578 od. -3579, Fax. 0341-961-3580, e-mail: [email protected])

[492-F] Korporal, Johannes, Prof.Dr. (Bearbeitung): Ereignisspezifische Prävention von Drogennot- und Todesfällen durch dezentrale gesundheitlich-soziale Versorgung und Stärkung der Selbsthilfe INHALT: Mit dem Vorhaben soll durch eine szenenahe spezifische Versorgung und die Entwicklung und Stärkung der Drogenselbsthilfe ein wirksamer Beitrag zur Senkung der Not- und Todesfälle erbracht werden. Die Zielsetzung des Vorhabens soll im Rahmen des peer support Konzepts durch Erste-Hilfe-Kurse, Training der Symptomwahrnehmung, Notfallverweisung und Aktivierung von Hilfesystemen sowie durch die Vergabe eines Antidots erreicht werden, so daß ausgewählte Angehörige der Drogenszenen Bereitschaft zur Verantwortung und die Handlungskompetenz zum Umgang mit Notfällen entwickeln. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Sozialmedizin (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 030-99245-514)

[493-L] Kraigher, D.; Schindler, S.; Ortner, R.; Fischer, G.: Schwangerschaft und Substanzabhängigkeit, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, Sh. 2, S. 101-105 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Substanzabhängigkeit in der Schwangerschaft stellt nicht nur für die Mutter, sondern auch für den Fetus und das Neugeborene eine besondere Gefährdung dar. Das Problem der Substanzabhängigkeit Gravider betrifft nicht nur illegale Substanzen, sondern in weitaus größerem Ausmaß legale Substanzen wie Alkohol und Nikotin. Im Unterschied zu den meisten anderen Suchtmitteln sind jedoch Opioide nicht zytotoxisch oder teratogen. Das primäre Ziel der Therapie der Opioidabhängigkeit sollte die Stabilisierung der Patientinnen im Rahmen einer Opioiderhaltungstherapie sein. Auf die Gefahr einer Idealisierung der Abstinenz während der Schwangerschaft sollte hingewiesen werden, zumal diese zu einer gehäuften Anzahl von Frühgeburten und Spontanaborten führen kann und die Gefahr des illegalen Zusatzkonsums ansteigt. Daher sollte nach der 32. Schwangerschaftswoche von Dosisreduktionen oder Detoxifizierungen abgesehen werden. Ideal scheint der multiprofessionelle und interdisziplinäre Therapieansatz in der Risikopopulation substanzabhängiger schwangerer Patientinnen, der

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unter spezifischer Berücksichtigung der diversifizierten Opioiderhaltungstherapie zu einer Stabilisierung der Graviden und zu gesunden Neugeborenen führt. Das positive Therapieansprechen von schwangeren Frauen mit Opioidabhängigkeit auf eine diversifizierte Erhaltungstherapie sollte zu etablierten Standards dieses Behandlungsangebotes führen. Weiterhin sollten einheitliche Therapiestandards zur Behandlung des neonatalen Entzugssyndroms entwickelt werden." (Autorenreferat)

[494-L] Langer, Antje; Behr, Rafael; Hess, Henner: Krass drauf: aus der Lebenswelt von Drogenprostituierten, in: Kriminologisches Journal, Jg. 34/2002, H. 4, S. 288-297 (Standort: UuStB Köln(38)-XF146; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autoren stellen einige Ergebnisse aus einem von 1999-2001 durchgeführten Forschungsprojekt zur Drogenprostitution in Frankfurt vor. Durch den ethnographischen Zugang des Projekts sollte ein möglichst realistisches Bild von den Vorgängen auf dem Drogenstrich gezeichnet und die Alltagsbedingungen, Handlungsroutinen, Lebenswege und Perspektiven von Drogenprostituierten sichtbar gemacht werden. Die Prostitution findet innerhalb einer spezifischen Drogensubkultur im Umfeld des Frankfurter Hauptbahnhofs statt und ist nicht unmittelbar in das darüber hinausgehende Prostitutionsmilieu eingebunden. Dabei sind aber auch Überschneidungen und Oszillationen festzustellen, z.B. durch die räumliche Nähe der Drogenszene zu den Bordellen oder durch Prostitutionserfahrungen der Drogenkonsumentinnen in den Etablissements. Der so genannte "Drogenstrich" befindet sich unmittelbar auf der offenen Drogenszene und wird durch die spezifische Ökonomie und Rationalität dieser Subkultur geprägt. Im vorliegenden Beitrag werden einige Interviewausschnitte vorgestellt, die Einblicke in die alltägliche Lebenswelt von Drogenprostituierten geben. (ICI2)

[495-F] Lochmann, Reiner, Dr. (Bearbeitung): Dokumentation und Evaluation eines ambulanten Drogenprojekts in einem Landkreis INHALT: Quantitative und qualitative Dokumentation der Handlungsabläufe der DrogenSozialarbeiter. GEOGRAPHISCHER RAUM: Landkreis Ludwigsburg METHODE: Praxisforschung nach Maja Heiner DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, offen (Quantitative Zählkategorien und qualitative Sinneinheiten - alle Handlungen der Drogensozialarbeiter mit Einzelklienten, Gruppen und Institutionen im Feld ambulanter Drogenhilfe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Caritas und Diakonie LudwigsburgLandkreis Ludwigsburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Esslingen Hochschule für Sozialwesen, FB Sozialwesen (Flandernstr. 101, 73732 Esslingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-397-4579, e-mail: [email protected])

[496-L] MacDonald, Ziggy; Shields, Michael A.: The impact of alcohol consumption on occupational attainment in England, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, 166), Bonn 2000, 33 S. (Standort: ftp://ftp.iza.org/dps/dp166.pdf; Graue Literatur)

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INHALT: Der Beitrag untersucht den Einfluss von Alkoholkonsum auf den Berufserfolg (Berufserfolg wird definiert als durchschnittlicher Stundenlohn für jeden Beruf) Grundlage der Untersuchung ist eine Arbeitnehmerstichprobe aus der Gesundheitsbefragung in England zwischen 1992 und 1996. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Schätzungen aufgrund der endogenen Natur des Alkoholkonsums ein verzerrtes Bild der Wirkung des Alkoholkonsums auf den Berufserfolg vermitteln. Durch die Anwendung verschiedenartiger instrumenteller Variablen finden sie heraus, dass sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Arbeitnehmern beträchtliche positive Erfolgsfaktoren bei moderatem Alkoholkonsum zu verzeichnen sind, die allerdings bei höherem Alkoholkonsum wieder abnehmen. (ICCÜBERS)

[497-L] Moser, Michaela: Drogen und Politik: dionysische Welten und die gereinigte Gesellschaft ; Überlegungen zur staatlichen Heroinabgabe anhand von Erfahrungen aus Tirol, (Beiträge zur Dissidenz, Bd. 9), Frankfurt am Main: P. Lang 2001, 166 S., ISBN: 3-631-37799-1 (Standort: UB Bonn(5)-20024381) INHALT: "Als Praktikerin innerhalb des Tiroler Drogenhilfsnetzes 'und' als Politologin an dieses Thema heranzugehen, bedeutet eine Spagatübung. Die staatliche Heroinabgabe erweist sich in dieser Arbeit als eine fachlich adäquate Herangehensweise auf der einen Seite und als ein weiterer Schritt zur patriarchalen Neuschaffung von Welt und Mensch auf der anderen Seite. An der Demarkationslinie zwischen gesellschaftlichem Innen und randständigem Außen prallen Widersprüche in einer Heftigkeit aufeinander, die stutzig macht und aufhorchen läßt. Dieses Buch macht sich auf den Weg nach der Geschichte eines selbstverständlich gewordenen Diskurses und stellt sich dabei auch den Ängsten, die ungefragt damit einhergehen." (Autorenreferat)

[498-L] Neudert, Birgit: Ist Freigabe die Lösung?: Verletzung der Menschenwürde und der Grundrechte von Heroinabhängigen, (Wissenschaft im Tectum Verlag), Marburg: Tectum Verl. 2001, 80 S., ISBN: 38288-8317-6 (Standort: UB Siegen(467)-03ZZK79493) INHALT: "Eine politische Entscheidung bei der Frage der Freigabe von Heroin ist schwierig: Historisch und kulturell geprägte Vorstellungen über die Gefährlichkeit der Droge kollidieren mit dem ethischen Anspruch des Grundgesetzes. Das vorliegende Buch versteht sich als Plädoyer für eine menschenwürdige Lösung. Die Autorin befürwortet nicht aus pragmatischen medizinischen oder ökonomischen Gründen, sondern vor allem unter Berufung auf das Grundgesetz eine schrittweise Freigabe des Heroins. Es wird dargelegt, dass das bestehende Betäubungsmittelrecht dem Grundgesetz widerspricht, da es in unangemessener Weise die Menschenwürde und somit die Grundrechte der Heroinkonsumenten verletzt. Die Verfasserin skizziert ein stufenförmiges Modell der Freigabe, wobei sie die gänzliche Legalisierung für problematisch hält; einbezogen wurden hier die Ergebnisse des Versuchs zur 'Ärztlichen Verschreibung von Betäubungsmitteln' in der Schweiz. Eine Klienten-Befragung in einer Langzeit-Einrichtung für Drogenabhängige untermauert das Ergebnis der theoretischen Diskussion ebenso wie die Einbettung der Frage in den weiteren historischen und politischen Rahmen." (Autorenreferat)

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[499-L] Peters, Oliver: Desintegrationsprozesse drogenabhängiger Frauen: biographische Rekonstruktionen, Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2001, VII, 166 S., ISBN: 3-89676-506-X (Standort: UuStB Köln(38)-28A6346) INHALT: "In diesem Buch nähert sich der Autor auf der Basis biographischer Berichte von drogenabhängigen Frauen in Haft den Problemlagen einer komplizierten Klientel. Es soll mit der biographischen Methode der Versuch unternommen werden, nicht von allgemeinen Ansichten über die Drogensucht auf den pädagogischen Handlungsbedarf für diese Frauen zu schließen, sondern die Eigensicht und Lebensprozesse, aus der sich Verletzung, Abwehr und abweichendes Verhalten bildeten als Basis pädagogischen Nachdenkens zu nehmen. Aus den Ergebnissen der Interviews mit den Inhaftierten ist der Typus 'desintegrierter, opiatgebrauchender Frauen' hervorgetreten - ein Typus, der in Konkurrenz zu bestehenden, auf Krankheitsmodellen basierenden Erklärungen zur Drogenabhängigkeit steht. Für die Pädagogik in Justizvollzugsanstalten bedeutet der Umgang mit desintegrierten Frauen eine neue Form des Nachdenkens über Integration und den Ort ihrer Arbeit. Nicht zuletzt muß ein Hilfsangebot entstehen, welches stärker subjektorientiert ist und die verschiedenen Entstehungsgründe für Sucht (und damit die Verschiedenheit von Suchttypen) berücksichtigt." (Autorenreferat)

[500-L] Prömmel, Erdmann: Kontrolle statt Disziplinierung oder Kontrolle durch Disziplinierung: Überlegungen zum Verhältnis von Kontrollgesellschaft und sozialer Disziplinierung, in: Kriminologisches Journal, Jg. 34/2002, H. 4, S. 242-256 (Standort: UuStB Köln(38)-XF146; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Diskussion über institutionalisierte soziale Kontrolle vollzieht sich seit geraumer Zeit ein grundsätzlicher Wandel. Diagnostiziert wird eine neue Rationalität im staatlichen Kontrollhandeln, der Übergang von der sozialen Disziplinierung zur 'neuen Kunst des Regierens'. Im Gegensatz zu dieser Diagnose wird hier behauptet, dass das Konzept der sozialen Disziplinierung seine Bedeutung in der Kontrollgesellschaft behält. Begründet wird die These damit, dass die gegenwärtigen Transformationen staatlicher Regulation Parallelitäten zur Herausbildung einer weltlichen Obrigkeit seit dem Ende des 16. Jahrhunderts aufweisen. Diese werden am Beispiel von Entwicklungen in der Hamburger Drogenhilfe dargestellt." (Autorenreferat)

[501-F] Puls, Wichard, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Arbeitsbedingungen, Stress und der Konsum von Alkohol INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Forschungsstelle Arbeit und Gesundheit (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-24859 od. -24857 -Sekr.-, Fax. 0251-83-23193, e-mail: [email protected])

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[502-F] Raschke, Peter, Prof.Dr.; Kalke, Jens, Dr.; Kreutzfeldt, Nina; Lorenzen, Jürgen; Schmolke, Rüdiger (Bearbeitung): Suchtprävention an Schulen. Wissenschaftliche Erprobung und konzeptionelle Weiterentwicklung des Unterrichtprogramms "Gläserne Schule" in den Ländern Italien, Österreich und Deutschland INHALT: Der Kenntnisstand über die Effekte schulischer Suchtprävention ist unzureichend. Es gibt in diesem Bereich nur wenige Evaluationsstudien. Dies gilt insbesondere für Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen (12 bis 15 Jahre). In diesem Desiderat der Bestimmung von spezifischen Effekten suchtpräventiver Erziehung bewegt sich das EU-Forschungsprojekt "Suchtprävention an Schulen". Hierbei geht es insbesondere um die wissenschaftliche Evaluation und konzeptionelle Weiterentwicklung des Unterrichtsprogramms "Gläserne Schule", das bisher in der Praxis zwar erprobt, aber nie evaluiert worden ist. Die untersuchte Maßnahme besteht in einer gezielten suchtspezifischen, sich über zwei Wochen hin erstreckenden pädagogischen Intervention (Hauptbestandteil ist dabei eine Verzichtsübung) im jeweiligen Klassenverband. Die Evaluation erfolgte in vergleichender Perspektive in drei deutschsprachigen Regionen der EU (Flensburg/ D, Innsbruck/ A, Bozen/ I) mit ca. 3.000 Schülern der Klassenstufen 6 bis 8 in unterschiedlichen Schultypen. Es handelt sich dabei um eine PanelUntersuchung (drei Erhebungszeitpunkte) mit einer Experimental- und Kontrollgruppe. Die Ergebnisse dieser umfassenden Evaluation liegen seit dem Februar 2002 vor. Sie sind für die sucht-präventive Arbeit an Schulen ermutigend. Das Unterrichtsprogramm wird nicht nur von den Schülern und Lehrern akzeptiert und positiv bewertet, sondern es kommt bei einem erheblichen Teil der Schüler auch zu einer Konsumreduktion. Ferner entwickeln die Schüler realistische Einschätzungen über das Gefährdungspotential von Substanzen und elektronischen Unterhaltungsmedien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien, Österreich, Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Raschke, Peter; Kalke, Jens: Lernen durch Verzicht. Konzept und Wirkungen des suchtpräventiven Unterrichtsprogramms "Gläserne Schule¿. Hohengehren, Baltmannsweiler: Schneider 2002. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-09 ENDE: 2001-09 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Methoden der Politischen Wissenschaft Prof.Dr. P. Raschke (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (Martinistraße 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Raschke, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[503-F] Raschke, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung): Moderne Dokumentation und Monitoring in der ambulanten Suchtkrankenhilfe (Modellphase II) INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: Land Schleswig-Holstein Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Methoden der Politischen Wissenschaft Prof.Dr. P. Raschke (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg)

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KONTAKT: Raschke, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[504-F] Raschke, Peter, Prof.Dr.; Ullmann, Rainer, Dr. (Bearbeitung): Evaluation der präventiven Effekte der Substitutionsbehandlung von Opiatabhängigen in Hinblick auf die Infektionen von Hepatitiden und HIV INHALT: keine Angaben ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Methoden der Politischen Wissenschaft Prof.Dr. P. Raschke (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Raschke, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[505-F] Raschke, Peter, Prof.Dr.; Chorzelski, Georg, Prof.Dr. (Bearbeitung): Dosierungsverläufe und Ausschleichungsprozesse bei Substituierten in der Langzeitbeobachtung INHALT: Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit den Drogenambulanzen in Hamburg. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Methoden der Politischen Wissenschaft Prof.Dr. P. Raschke (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (Martinistraße 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Raschke, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[506-F] Raschke, Peter, Prof.Dr.; Püschel, Klaus, Prof.Dr.; Heinemann, Axel, Dr.; Chorzelski, Georg, Dr. (Bearbeitung): Mortalitätsbedingungen von Opiatabhängigen INHALT: Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit den Drogenambulanzen in Hamburg. ART: gefördert BEGINN: 1998-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Rechtsmedizin (Butenfeld 34, 22529 Hamburg); Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Methoden der Politischen Wissenschaft Prof.Dr. P. Raschke (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (Martinistraße 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Raschke, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

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[507-F] Rattay, Petra, Dipl.-Soz.; Hahn, Daphne, Dr. (Bearbeitung); Maschewsky-Schneider, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Untersuchung zur Umsetzung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes bei Maßnahmen des Bundesministeriums für Gesundheit zur Gesundheitsvorsorge bei Kindern und Jugendlichen INHALT: Zielsetzungen: 1. Bewertung der Geschlechtersensibilität von Forschungen, Veröffentlichungen und Maßnahmen des BMG (Bundesministerium für Gesundheit) im Bereich der Gesundheitsvorsorge bei Kindern und Jugendlichen; 2. Erarbeitung von Praxisempfehlungen zur Implementierung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes bei Forschungen, Veröffentlichungen und Maßnahmen des BMG; ausgewählte Untersuchungsbereiche: Ernährung, Bewegung, Tabak- und Alkoholkonsum und Gebrauch illegaler Drogen unter Berücksichtigung von Unterschieden nach sozialer Lage. ZEITRAUM: 1995-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Evaluierung der Umsetzung geschlechtersensibler Zugänge und Identifizierung von geschlechterbezogenen Verzerrungen (gender bias) in den Arbeitsfeldern der Gesundheitsvorsorge bei Kindern und Jugendlichen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Analyse der Maßnahmen und Kampagnen in der Ressortzuständigkeit des BMG anhand eines Kriterienkatalogs; Auswahlverfahren: Stichprobe). Aktenanalyse, standardisiert (Analyse der Veröffentlichungen in der Ressortzuständigkeit des BMG im Hinblick auf evtl. geschlechterbezogene Verzerrungen -gender bias- bzw. geschlechterdifferenzierende Ansätze; Auswahlverfahren: Stichprobe). Qualitatives Interview (teilstandardisierte Experteninterviews mit FachreferentInnen zur Integration/ Umsetzung des GM-Ansatzes bei Maßnahmen und Kampagnen des BMG). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (MitarbeiterInnen der Forschungs- und Evaluierungsprojekte und wiss. begleiteten Modellvorhaben in der Ressortzuständigkeit des BMG; Auswahlverfahren: voraussichtlich Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-11 FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. 08 Wirtschaft und Management, Institut für Gesundheitswissenschaften -IFG- Abt. Gesundheitssoziologie (Ernst Reuter Platz 7, TEL 112, 10587 Berlin) KONTAKT: Rattay, Petra (Tel: 030-314-25707, e-mail: [email protected])

[508-F] Reinl, Heidi, Dipl.-Päd.; Stumpp, Gabriele, Dr.; Füssenhäuser, Cornelia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Thiersch, Hans, Prof.Dr.Dr.h.c.mult. (Leitung): Alltagswelten und pädagogisch-therapeutischer Erfolg in Einrichtungen der Drogentherapie INHALT: Wie wirken sich die Elemente der Alltagswelt Drogentherapie (Regeln, Zeit- und Raumstruktur, Therapieangebote/ Gruppen- und Einzeltherapie, Arbeits- und Freizeittherapie) auf das Therapieresultat bei einzelnen KlientInnen aus? Wie erleben und bewerten KlientInnen diese Settings vor dem Hintergrund ihrer individuellen Erwartungen, Ziele und Motivation? Diese Subjektsicht der KlientInnen wird konfrontiert mit den Zielen der Einrichtungen und dem Verständnis der hier tätigen MitarbeiterInnen. METHODE: Drogentherapieforschung/ Alltagstheorie; explorative Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Zeitreihe; qualitativ; pzozeßanalytisch DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (MitarbeiterInnen der Einrichtungen). Qualitatives Interview (Klientenbefragung/ Inter-

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views in 3 Phasen - kurz nach Beginn und kurz vor Ende der Therapie sowie 1 Jahr nach Beendigung der Therapie. Vergleich von Klienten in 3 Einrichtungen - 3-, 6- und 12Monatstherapie-. MitarbeiterInnen der Einrichtungen. Stichprobe: ca. 45; Phase 1 Interviews mit KlientInnen aus drei Einrichtungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Reinl, Heidi; Stumpp, Gabi: Lebensweltorientierte Drogentherapie. in: Thiersch, Hans; Otto, Hans-Uwe (Hg.): Handbuch Sozialpädagogik/ Sozialarbeit. Neuwied 2000 (i.E.). ARBEITSPAPIERE: Thiersch, Hans: Tübinger Suchtforschungsverbund. Teilprojekt "Alltagswelt in der Drogentherapie" des Instituts für Erziehungswissenschaft. Zwischenbericht Stand November 1996.+++Füssenhäuser, C.; Reinl, H.; Stumpp, G.: Tübinger Suchtforschungsverbund. "Alltagswelt in der Drogentherapie" des Instituts für Erziehungswissenschaft. Endbericht. Tübingen 2000. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1996-04 ENDE: 2000-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Sozialpädagogik (Münzgasse 22-30, 72074 Tübingen) KONTAKT: Reinl, Heidi (Tel. 07071-29-74122, o. 74123)

[509-F] Roth, Charlotte, Dipl.-Psych.; Körner, Yvonne, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Krüger, Hans-Peter, Prof.Dr. (Leitung): Ansätze zur Prävention psychotroper Substanzen im Straßenverkehr in Europa INHALT: Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Fragebogens zur Untersuchung verschiedener in Europa verwendeter Strategien zur Prävention psychotroper Substanzen im Straßenverkehr. Dabei sollen Maßnahmen bzgl. Alkohol, illegalen Drogen und Medikamenten einander gegenüber gestellt werden. Zudem soll auf die Notwendigkeit einer Abgrenzung von Medikamenten gegenüber anderen psychotropen Substanzen hingewiesen werden, da sowohl die unterschiedlichen Konsumentengruppen per se als auch deren unterschiedliche Fahrgewohnheiten die Anwendung unterschiedlicher präventiver und interventiver Strategien nahe legen. Im Falle von Medikamenten erscheint es sinnvoll, eher ein bereits vorhandenes Verantwortungsbewusstsein der Patienten weiter zu fördern, während bei Drogenkonsumenten dagegen eher bewusstseinsbildende Maßnahmen zu empfehlen sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Ländervertreter der Pompidou-Group des Europarats; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Council of Europe Pompidou Group FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Würzburg, Interdisziplinäres Zentrum für Verkehrswissenschaften IZVW- (Röntgenring 11, 97070 Würzburg) KONTAKT: Roth, Charlotte (Tel. 0931-312608, Fax: 0931-312616, e-mail: [email protected])

[510-L] Sahler, Irmgard; Scherer, Hanfried (Hrsg.): Tolleranz: neue Ansätze in der Drogen-Diskussion, (Sozial extra, 3), Wiesbaden: sozialeXtraVerl. 1999, 140 S., ISBN: 3-9806342-2-1

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INHALT: Die vor allem in der Wissenschaft und Drogenhilfe tätigen Autorinnen und Autoren erläutern, 'welche neueren Wege die Drogenhilfe in den letzten Jahren beschritten hat' und damit 'das breite Spektrum (...), in dem sich Drogenhilfe bewegt' (5). Ziel ist es unverkennbar, die seit einigen Jahren in Bewegung geratene Diskussion weiter voranzutreiben. Behandelt werden in zehn Beiträgen u. a. die Themen 'Ecstasy & Safer Rave', das HeroinabgabeVersuchsprojekt, die Rolle von Gesundheitsräumen, die Zielgrundlage von Methadon-Programmen, die Ergebnisse einer Studie zur Infektionsprophylaxe in niedersächsischen Gefängnissen sowie der Nicht-Gegensatz von Abstinenz- und Akzeptanzorientierung. (ZPol, NOMOS)

[511-F] Scholz, Wolf-Dieter, Prof.Dr.; Kuß, Gabriele, Dipl.-Psych.; Becker, Susanne (Bearbeitung); Tielking, Knut, Dr. (Leitung): Alkoholentwöhnung im Verbundsystem INHALT: Welche Varianten von Verbundmodellen hinsichtlich beteiligter Einrichtungen und Behandlungsformen existieren in den Kooperationseinrichtungen der LVA OldenburgBremen? Wie effizient ist ein ambulant-stationäres Verbundmodell in der Rehabilitation Alkoholabhängiger? Wie lässt sich die Versorgung Alkoholabhängiger durch die einrichtungsübergreifende Abstimmung in einem QZ, bestehend aus Vertretern der Leistungsanbieter, eines Kosten-/ Leistungsträgers und einer wissenschaftlichen Begleitung verbessern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Oldenburg-Bremen METHODE: Theoretischer Ansatz: Organisationsschema zur Verbesserung von interinstitutioneller Kooperation; quantitative und qualitative Befragungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 7; Therapiekonzepte). Qualitatives Interview (Stichprobe: 14; PatientInnen, ExpertInnen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 200; PatientInnen und TherapeutInnen zu den PatientInnen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kuß, G.; Tielking, K.: Medizinische Rehabilitation im Licht, ambulant-stationärer Aufgabenteilung. in: Partner-Magazin, Jg. 35, 2002, H. 1, S. 12-17.+++ Tielking, K.: Wertschätzung und Zeit für den Anderen: zur Bedeutung der Arbeitsbeziehung zwischen Behandlern in der Suchtkrankenhilfe. in: Partner-Magazin, Jg. 35, 2002, H. 5, S. 24-29.+++Tielking, K.; Kuß, G.: Das Modellprojekt "Entwöhnung im Verbundsystem (EVS)": ein Beitrag zur Verbesserung von Kooperationen in der Suchtkrankenhilfe. in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 3, 2002, H. 1, S. 4047.+++Tielking, K.; Kuß, G.: The model project "Drug-withdrawal in an integrated system (EVS)": a contribution towards intensifying cooperations in the area of health-care services for addicted persons. in: ICAA News - Quartely of the International Council on Alcohol and Addictions, 2001. Internet: www.ICAA.ch - Rubrik: "Reports", Lausanne, S. 2.+++Tielking, K.: Optimierung der Rehabilitation von Alkoholabhängigen. Oldenburg: BIS 2000. ISBN 38142-0728-9.+++Tielking, K.; Kuß, G.: Alkoholentwöhnung im Verbundsystem (EVS) - Eröffnungsbericht zu einem Modellprojekt in der Region Oldenburg-Bremen. Schriftenreihe "Sucht- und Drogenforschung", Bd. 5. Oldenburg: BIS 2001. ISBN 3-8142-0789-0.+++ Tielking, K.; Kuß, G.: Strukturen erfolgreicher Suchtprävention. in: Kuß, G.; Scholz, W.-D.; Tielking, K. (Hrsg.): Oldenburger Präventionssymposium: Suchtprävention als Beitrag zur Gesundheitsförderung in Schulen: im Rahmen der schulischen Präventionsmaßnahme 'Sign'. Oldenburg: BIS 2001, S. 105-120. ISBN 3-8142-0797-1.+++Tielking, K.; Kuß G.: Effiziente Rehabilitation durch Kooperation: Was erfordert eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen

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Leistungsanbietern und Leistungsträgern? in: Fachverband Sucht e.V. (Hrsg.): Die Zukunft der Suchtbehandlung: Trends und Perspektiven. Geesthacht 2002, S. 381-391.+++Tielking, K.; Weiss, I.: Möglichkeiten und Grenzen einer stärkeren Berücksichtigung von arbeits- und berufsbezogenen Angeboten in der medizinischen Rehabilitation von Alkoholabhängigen: Positionen aus den Diskussionen in der Arbeitsgruppe. in: Meyenberg, R.; Tielking, K. (Hrsg.): Neue Wege in der Rehabilitation Alkoholabhängiger. Oldenburg: BIS 2002, S. 114124. ISBN 3-8142-0698-3. ARBEITSPAPIERE: Tielking, K.; Kuß, Gabriele: Alkoholentwöhnung im Verbundsystem (EVS): Zwischenbericht zu einem Modellprojekt in der Region Oldenburg-Bremen. Oldenburg: FB 3 Sozialwiss., Arbeitsstelle Sucht- und Drogenforschung; Landesversicherungsanstalt Oldenburg-Bremen 2002, 93 S. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt Oldenburg-Bremen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Oldenburg, FB 03 Sozialwissenschaften, Arbeitsstelle Sucht- und Drogenforschung (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Leiter (Dr. Tel. 0441-798-5156, e-mail: [email protected])

[512-F] Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH -UCEF-: Evaluierung des Projektes "Drogenberater in Suchtberatungsstellen" des Sozialministeriums Mecklenburg-Vorpommern INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH UCEF- (Augustenstr. 48a, 18055 Rostock) KONTAKT: Institution (Tel. 0381-459-1104, Fax: 0381-459-2855, e-mail: [email protected])

[513-F] Universität Bamberg: Suchtmittelabhängigkeit INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Eid, Volker: Was sagt die heutige Theologische Ethik zum Umgang des einzelnen und der Gesellschaft mit legalen und illegalen Drogen? in: KSAInformationsdienst Konsum und Sucht, 1998, Nr. 1, S. 8. ART: keine Angabe BEGINN: 1998-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl Moraltheologie (An der Universität 2, 96045 Bamberg); Katholische Sozialethische Arbeitsstelle e.V. (Jägerallee 5, 59071 Hamm)

[514-L] Vollrath, Mark; Löbmann, Rebecca; Krüger, Hans-Peter; Schöch, Heinz; Widera, Teresia; Mettke, Melanie: Fahrten unter Drogeneinfluß: Einflußfaktoren und Gefährdungspotenzial, (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen : Mensch und Sicherheit, H. 132), Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2001, 172 S., ISBN: 3-89701-755-5 (Standort: UB/TIB Hannover(89)-RR3196(132))

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INHALT: "In dem vorliegenden Projekt werden Informationen über zwei Themengebiete gewonnen: zum einen über Charakteristika von Drogenfahrten, zum anderen darüber, inwieweit der Drogenkonsum fahrerrelevante Aspekte der Leistungsfähigkeit bei den entsprechenden fahrenden Drogenkonsumenten beeinflusst. Im Sommer und Herbst 1998 wurden bei ausgewählten Veranstaltungen in Bayern 2.555 Autofahrer kurz interviewt. Entsprechend der Angaben zum Drogenkonsum wurden in einem zweiten Schritt 503 Personen ausgewählt, die an einer Intensivuntersuchung teilnahmen, bei der die Leistungsfähigkeit mit Hilfe eines Fahrsimulators überprüft und ein ausführliches Interview durchgeführt wurde. Bei einer zusätzlichen ärztlichen Untersuchung wurden Blut-, Urin- und Speichelproben erhoben. Es zeigte sich, dass bei der untersuchten Stichprobe Fahrten mit illegalen Drogen ebenso häufig vorkommen wie Alkoholfahrten über 0.5 Promille und dass bei einem hohen Anteil der Drogenfahrten zusätzlich auch noch eine Alkoholisierung vorliegt. Neben diesem Mischkonsum mit Alkohol ist auch die Kombination verschiedener Drogen miteinander sehr häufig zu finden. Die verschiedenen psychoaktiven Substanzen sind mit unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsgruppen und mit unterschiedlichem Fahrverhalten assoziiert. Hervorzuheben ist dabei, dass bei Alkoholkonsum eher nicht gefahren wird, der Konsum illegaler Drogen jedoch keine Auswirkungen auf die Entscheidung hat, zu fahren oder nicht. Für die Beurteilung, ob Drogenkonsum die fahrrelevante Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, wurde entsprechend der vorgefundenen Konsummuster unterschieden zwischen nüchternen Kontrollpersonen, alkoholisierten Personen, akuten und postakuten Cannabiswirkungen und dem Konsum von Amphetamin/Ecstasy in niedriger und hoher Konzentration. Bei Monokonsum lässt sich nur für Amphetamin/Ecstasy in hoher Konzentration und für Alkohol eine deutliche Gefährdung nachweisen. Der akute Konsum von Cannabis allein verändert das Fahrverhalten nicht, ebenso der Konsum von Amphetamin/Ecstasy in niedriger Konzentration. Besondere Gefährdung geht von der Kombination einer Droge mit Alkohol und von der Kombination zweier Drogen miteinander und zusätzlich mit Alkohol aus. Gerade diese Kombinationen sind wiederum sehr häufig bei den untersuchten Fahrern aufzufinden. Im ausführlichen Interview zeigt sich, dass zunächst verschiedene Gruppen von Drogenkonsumenten mit unterschiedlichen Konsummustern und Eigenschaften zu unterscheiden sind. Sogenannte harte und starke Drogenkonsumenten nehmen auch unter Drogeneinfluss am Verkehr teil. Drogenfahrer zeichnen sich außerdem durch eine erhöhte Risikobereitschaft aus und sind auch häufiger mit hoher Alkoholisierung unterwegs. Vergleicht man die Bedingungen des Fahrens unter Alkohol und Drogen, so zeigt sich, dass das Fahren unter Alkohol vom Ausmaß des Konsums und von der Einstellung abhängt. Die Sanktionierung von Drogenfahrten beeinflusst die Fahrer nur solange, wie sie noch wenig Erfahrung mit dem Drogenkonsum haben. Ist die Schwelle zum Konsum einmal überschritten, dann unterläuft der subjektive Eindruck einer nur geringen Leistungsbeeinträchtigung den angestrebten Effekt der Gesetzgebung. Insbesondere Fahrten mit Cannabis und Stimulanzien werden dann kaum noch abgelehnt. Allerdings haben repressive staatliche Maßnahmen einen deutlichen Einfluss auf die Bewertung von Drogenfahrten. Drogenfahrer, die in einer Polizeikontrolle schon einmal entdeckt wurde, schätzen die Verwerflichkeit von Drogenfahrten höher ein, als Drogenfahrer, die bislang unerkannt blieben. Nach den Ergebnissen der vorliegenden Studie sind längst noch nicht alle Potenziale zur Verhinderung von Drogenfahrten ausgeschöpft. Ansatzpunkte für verschiedene Präventionsstrategien werden aus den Ergebnissen abgeleitet." (Autorenreferat)

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[515-F] Wolf, Julia, Dipl.-Biol. (Bearbeitung); Schmidt, Werner, Prof.Dr. (Leitung); Schmidt, Werner, Prof.Dr.; Engels, Eve-Marie, Prof.Dr. (Betreuung): Auf dem Weg zu einer Ethik der Sucht? Neurowissenschaftliche und ethische Aspekte der Suchtproblematik, am Beispiel der Alkohol- und Heroinsucht INHALT: Die Dissertation befaßt sich mit den verschiedenen Definitionen und Erklärungsmodellen zur Sucht und erörtert deren Auswirkungen auf therapeutische und politische Interventionsmaßnahmen sowie auf den Umgang mit Drogen. Im Vordergrund der Betrachtung steht das Verständnis von Sucht als psychische Krankheit, das genauer beleuchtet und kritisch hinterfragt werden soll. Gleichzeitig werden auch normative Fragestellungen zur Suchtthematik aufgeworfen, z.B. wie mit Drogensüchtigen und Drogen in unserer Gesellschaft umgegangen werden sollte und welche psychischen Zustände wir überhaupt als wünschenswert erachten wollen. Für die Klärung dieser Frage spielt ein Aspekt der Sucht eine ganz zentrale Rolle bei der Bewertung von Drogen und dem Suchtzustand. Die Frage nach der Autonomie oder Freiheitsfähigkeit eines süchtigen Menschen und der daraus ableitbaren individuellen Verantwortung. Das Postulat eines Freiheitsverlustes, das innerhalb vieler Definitionen zur Sucht angeführt wird, stellt, neben den beträchtlichen Folgen für die Rechtssprechung und die Therapiepraxis auch ein normatives Urteil dar, das im Verlauf der Arbeit untersucht und diskutiert werden soll. Die Frage nach der Freiheitsfähigkeit erzeugt zudem eine Diskussion über die mögliche Beeinflussung menschlich kognitiver und moralischer Fähigkeiten durch den Drogenkonsum, die in dem Dissertationsprojekt ebenfalls angeschnitten wird. Als Reflexionsebene dieser Fragestellungen wird in der Arbeit eine anwendungsbezogene Ethik der Sucht vorgeschlagen, die als Diskussionsrahmen für Fragen nach dem "Sollen" in der Suchthilfe und im Bezug auf die Eigenmanipulation durch Drogen eingeführt wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Auswertung der einschlägigen Fachliteratur im Hinblick auf Suchtdefinitionen und Erklärungsmodelle zur Suchtentwicklung und Aufrechterhaltung; Erarbeitung wissenschaftlich-empirischer und ethischer Probleme im Bezug auf die Interventionspraxis. Die Arbeit enthält deshalb einen empirisch-deskriptiven Teil, einen normativen sowie einen historischen Teil. Im historischen Teil kommen sowohl die Wissenschaftstheorie von Thomas Kuhn, wie auch die wissenschaftstheoretischen Überlegungen von Ludwik Fleck im Bezug auf das historische Suchtverständnis zur Anwendung. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wolf, Julia: Auf dem Weg zu einer Ethik der Sucht - Neurowissenschaftliche Theorien zur Sucht und deren ethische Implikationen am Beispiel der Alkohol- und Heroinsucht. Dissertation. Tübingen 2002. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Biologie, Lehrstuhl für Ethik in den Biowissenschaften (Sigwartstr. 20, 72076 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-2977192 od. 07071-760971, e-mail: [email protected])

[516-F] Zurhold, Heike; Kreutzfeldt, Nina, Dipl.-Pol.; Degkwitz, Peter, Dr.; Verthein, Uwe, Dr.; Krausz, Michael, Prof.Dr. (Bearbeitung): Evaluation des Gesundheitraumsangebotes für Drogenkonsumenten in drei europäischen Städten

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INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Zurhold, H.; Kreutzfeldt, N.; Degkwitz, P.; Verthein, U.: Drogenkonsumräume. Gesundheitsförderung und Minderung öffentlicher Belastungen in europäischen Großstädten. Freiburg 2001.+++Zurhold, H.: Drogenkonsumräume im Spannungsfeld zwischen gesundheitspolitischen und ordnungspolitischen Wirkungserwartungen. in: Akzeptanz, 2001, 2, S. 12-13. ARBEITSPAPIERE: Zurhold, H.; Kreutzfeldt, N.; Degkwitz, P.; Verthein, U.; Krausz, M.: Evaluation des Gesundheitsraumangebots für Drogenkonsumenten in drei europäischen Städten. Abschlußbericht für die Europäische Kommission, Department: DG SANCO F/2. Hamburg: Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung ISD 2001. ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Hamburg, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (Martinistraße 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Institution (Tel./ Fax: 040-42803-5121, e-mail: [email protected])

7 Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.) [517-L] Albrecht, Günter; Backes, Otto; Kühnel, Wolfgang (Hrsg.): Gewaltkriminalität zwischen Mythos und Realität, (Edition Suhrkamp, Bd. 22), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001, 475 S., ISBN: 3-518-12222-3 INHALT: Der Band geht auf eine Tagung des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung zurück, die im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZIF) der Universität Bielefeld durchgeführt wurde. Die Gewaltkriminalität wurde seit den Achtziger- und Neunzigerjahren zu einem nennenswerten Thema der öffentlichen und innenpolitischen Diskussion und der medialen Berichterstattung. Begründet liegt diese Entwicklung offenkundig in der Zunahme der Gewalt. Aber neben der Realität existiert eine konstruierte Wirklichkeit, die oft auf Mythen basiert und diese weiterleben lässt. Die Autorinnen und Autoren setzen sich kritisch und differenziert mit dem Thema auseinander und fragen nach den Ursachen, nach den Kontrollmöglichkeiten und nach der Prävention von Gewaltkriminalität. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Günter Albrecht: Einleitung: Gewaltkriminalität zwischen Mythos und Realität (968); Kapitel I. Modernisierung und Gewaltkriminalität: Manuel Eisner: Individuelle Gewalt und Modernisierung in Europa, 1200-2000 (71-100); Heinz Steinert: Kulturindustrie und die Zivilisierung der Gewalt (101-122); Klaus Boers, Peter Kurz: Kriminalitätsfurcht ohne Ende? (123-146); Kapitel II. Methodologische und theoretische Probleme der Erklärung von Gewalt: Sebastian Scheerer: Verstehen und Erklären von Gewalt - ein Versprechen der Moderne (147164); Helmut Thome: Hilft uns die Kriminalgeschichte, Kriminalität in Gegenwartsgesellschaften zu verstehen? (165-194); Susanne Karstedt: Individualismus und Gewalt: Extreme Modernisierung oder Re-Traditionalisierung der Gesellschaft? Ein interkultureller Vergleich (236-256). Kapitel III. Empirische Befunde zu Kriminalität und Gewalt: Hans-Jörg Albrecht: Immigration, Kriminalität und Innere Sicherheit (259-281); Wiebke Steffen: Ausländerkriminalität zwischen Mythos und Realität (282-300); Jürgen Mansel: Kriminalitätsnerichterstattung und Anzeigeverhalten. Informelle Kontrollstrategien gegenüber kriminalisierbarem Verhalten Jugendlicher (301-325); Wolfgang Kühnel, Rainer Strobl: Junge Aussiedler als Täter

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und Opfer von Gewalthandlungen (326-356); Kapitel IV. Kriminalitätsfurcht und die Rolle der Polizei: Otto Backes: Kontrolle der Polizei. Wer schützt uns vor denen, die das Gesetz schützen sollen? (357-386); Manfred Brusten: Kontrolle der Polizei: Ein internationaler Vergleich oder: Was können wir in Deutschland von Australien lernen? (387-412); Kapitel V. Sanktion und Prävention: Klaus Breymann: Umgang der Strafjustiz mit gewalttätigen Jugendlichen (415-434); Karl F. Schumann: Experimente mit Kriminalitätsprävention (435-457); Roland Eckert: Auf der Schattenseite der Meritokratie - Jugenddelinquenz und Bildungspolitik (458-474). (ZPol, NOMOS)

[518-L] Bettermann, Julia: Frauen als Täterinnen häuslicher Gewalt: eine Literaturrecherche, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 27/2002, H. 6, S. 16-26 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag resümiert im Sinne eines Literaturberichts Untersuchungen aus den letzten 25 Jahren, die zum Thema "häusliche Gewalt" eher Frauen als Täterinnen in das Blickfeld rücken. Die Arbeiten werden nach folgenden Gesichtspunkten diskutiert: (1) Studien mit einem hohen Anteil weiblicher Täter; hier vor allem Arbeiten aus den USA seit den frühen 70er Jahren und eine Metastudie mit über 82 Arbeiten aus dem Jahr 2000; (2) Studien mit einem niedrigen Anteil weiblicher Täter; auch hier vorrangig us-amerikanische Projekte (3) europäische Studien; (4) methodologische Fragen; (5) häusliche Gewalt in lesbischen Beziehungen. Alle Untersuchungen halten fest, dass es mehr männliche Opfer und weibliche Täterinnen gibt als bisher - bedingt durch geschlechtsspezifische Rollenbilder - angenommen wurde. (ICA)

[519-F] Boers, Klaus, Prof.Dr.; Khostevan, Alireza (Bearbeitung): Begleitforschung zügiger Jugendstrafverfahren bei jugendlichen Mehrfachtätern in Münster INHALT: In Münster haben die Polizei und Staatsanwaltschaft, das Jugendamt, Amt für soziale Dienste und Amtsgericht im Sommer 2000 vereinbart, Strafverfahren gegen jugendliche Intensivtäter 'mit besonderer Beschleunigung' (im Folgenden 'zügiges Jugendstrafverfahren' genannt) zu bearbeiten ('Vereinbarung zur Beschleunigung von Verfahren ...' Münster, AktZ. 421-508). Jugendliche Mehrfachtäter werden mit Blick auf die anzunehmende Inzidenzrate und die zu berücksichtigenden Deliktsarten in der Kriminologie und Kriminalpraxis sowie für das Dunkelfeld und das Hellfeld recht unterschiedlich definiert. Gleichwohl ist der Anteil dieser Tätergruppe an einem Geburtsjahrgang nach allen Definitionen jeweils sehr gering. So betrug unter den 13-, 15- und 17-Jährigen der Anteil der Jugendlichen, die in der Münsteraner Schulbefragung 2000 angegeben hatten, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens fünf Gewaltdelikte begangen zu haben, bei einer engen Definition (Raub oder Körperverletzung mit Gegenstand oder Waffe) 1,3 Prozent (bei zusätzlicher Berücksichtigung der Körperverletzung ohne Waffen: 3,4 Prozent). Der Münsteraner Polizei sind nach den in der o.g. Vereinbarung festgelegten Kriterien (mindestens zwei erfasste Taten mit mindestens sechs Delikten, unter denen sich mindestens eine Gewalttat oder ein schwerer Diebstahl befinden) weniger als 75 jugendliche Mehrfachtäter bekannt (mehr als 0,75 Prozent aller ca. 9.500 Münsteraner Jugendlichen). Gleichwohl begehen diese Mehrfachtäter, so die wiederholte Beobachtung in (internationalen) kriminologischen Untersuchungen, einen großen Teil der Gewalt- und schweren Eigentumsdelikte ihrer jeweiligen Altersgruppe, häufig auch über mehrere Lebens-

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jahre hinweg (so genannte Karrieretäter). Die hierin konzentriert zum Ausdruck kommenden persönlichen und gesellschaftlichen Problemlagen legen es unter erzieherischen und kriminalpräventiven Gesichtspunkten nahe, jugendliche Mehrfachtäter zu einem Schwerpunkt der polizeilichen, justitiellen und sozialpädagogischen Arbeit zu machen. Sowohl in der Jugendkriminologie als auch in der Praxis der Jugendstrafrechtspflege wird allgemein die kriminalpädagogisch plausible Ansicht vertreten, dass eine jugendstrafrechtliche Reaktion am ehesten dann eine positive erzieherische und legalbewährende Wirkung entfalten kann, wenn sie alsbald nach der Tat erfolgt. In Münster (wie anderenorts) beträgt indessen bei jugendlichen Mehrfachtätern der Zeitraum zwischen der Tatbegehung und der Hauptverhandlung nach übereinstimmenden Einschätzungen der Praktiker in der Regel mehr als vier Monate. Deshalb wurde in der o.g. Vereinbarung als ein erster Schritt die Durchführung eines zügigen Strafverfahrens für jugendliche Mehrfachtäter beschlossen (zu den Einzelheiten der organisatorischen Durchführung, siehe dort). Um die vermuteten Effekte allein eines zügigen Verfahrens in einer Begleitforschung so kontrolliert wie möglich überprüfen zu können, sollen zunächst keine weiteren Änderungen, insbesondere nicht im sozialpädagogischen Betreuungsangebot vorgenommen werden. In Anbetracht der richterlichen Unabhängigkeit, aber auch wegen der sachlichen Verschiedenheiten der in Betracht kommenden Fälle, wurde in der Vereinbarung nicht exakt festgelegt, bis zu welcher Dauer ein Jugendstrafverfahren (von der Tätervernehmung bis zum Verfahrensabschluss durch Urteil oder Einstellung) als 'beschleunigt' anzusehen ist. Die Beteiligten waren sich jedoch darüber einig, dass ein zügiges Jugendstrafverfahren, um die erwarteten positiven Effekte zu erreichen, nach spätestens zehn Wochen abgeschlossen sein sollte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Münster METHODE: Im Rahmen von biografischen sowie problemzentrierten Interviews sollen die Jugendlichen bis zum Ende des Heranwachsendenalters in jährlichem Abstand befragt werden (qualitatives Panel). Zudem werden Akten erhoben sowie Familienmitglieder und die beteiligten Institutionen befragt. Die Auswertung erfolgt vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Münsteraner Kriminalitätsbefragung. Forschungsmittel sind beantragt. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: ca. 20; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Innenministerium INSTITUTION: Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften Abt. 04 Kriminologie (Bispinghof 24-25, 48143 Münster) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected], Tel. 0251-83-22749, Fax. 025183-22376)

[520-F] Cornel, Heinz, Prof.Dr. (Bearbeitung): Neuformulierung einer psychoanalytischen Kriminologie und darauf basierender Rehabilitationskonzeptionen INHALT: Aufgearbeitet werden sollen neue theoretische Ansätze zur frühkindlichen Herausbildung des dissozialen Syndroms hinsichtlich ihrer Bedeutung für Grundannahmen in der psychoanalytisch orientierten Theorie des abweichenden Verhaltens und der Rehabilitation. Ziel ist eine kritische Überprüfung und ggf. Korrektur bisheriger Ansätze und Erklärungsmuster. Zu erwarten ist eine, über die Sozialarbeit im engeren Sinne hinausreichende, Revision sozialisationstheoretischer Grundannahmen.

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METHODE: Methodisch sollen vorwiegend amerikanische Veröffentlichungen hinsichtlich ihrer Relevanz für die zu untersuchenden kriminologischen Ansätze aufgearbeitet und in mehreren Schritten auf die Untersuchungshypothesen sowie eigene Befunde aus empirischen Untersuchungen bezogen werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-99245-504, Fax. 030-99245-245, e-mail: [email protected])

[521-L] Dannecker, Martin: Elternrecht und Selektion der sexuellen Orientierung, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 15/2002, H. 3, S. 248-256 (Standort: UuStB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im vergangenen Jahr haben Aaron S. Greenberg und J. Michael Bailey in den 'Archives of Sexual Behavior' einen Artikel zum Recht der Eltern, die sexuelle Orientierung ihrer Kinder zu bestimmen, publiziert. Sie diskutieren in ihrem Text die möglichen Folgen einer Selektion für die Heterosexualität und gegen die Homosexualität sowie die Motive der Eltern für eine solche Selektion. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass eine so geartete Selektion keine gravierenden negativen Folgen für Homosexuelle hätte und dass deshalb das Recht der Eltern, die Kinder hervorzubringen, die sie wünschen, nicht eingeschränkt werden dürfe. Diskutiert wurden die von Greenberg und Bailey vertretenen Thesen auf dem 28th Meeting der 'International Academy of Sex Research', das vom 19. bis 23. Juni 2002 in Hamburg stattfand. Wir publizieren nachstehend die erweiterte Fassung des von Martin Dannecker für diese Debatte formulierten Kommentars." (Autorenreferat)

[522-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften INHALT: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften werden aus systemtheoretischer Perspektive begriffen als Intimbeziehungen und, wenn Kinder in dieser Lebensgemeinschaft leben, als Familien. In der gesellschaftlichen Funktion und den gesellschaftlichen Leistungen unterscheiden sich homosexuelle und heterosexuelle Paare nicht. Allerdings unterscheiden sich Intimbeziehungen von anderen persönlichen Beziehungen wie Geschwistern oder Freunden. Bislang gibt es kaum empirisch abgesicherte, sozialwissenschaftliche Ergebnisse zur sozialen Lage gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder. Unbekannt ist bereits die Anzahl gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften in Deutschland. So weist zwar der Mikrozensus seit 1996 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften aus. Diese Zahl liegt jedoch erheblich unter anderen, nicht amtlichen Schätzungen. die in Politik, Medien und Öffentlichkeit verbreitet werden. Die Untersuchung beschäftigt sich deshalb u.a. mit der Zuverlässigkeit und Gültigkeit der Angaben im Mikrozensus. Darüber hinaus stellt sie sozialstrukturelle Merkmale gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und der Kinder in diesen Lebensgemeinschaften vor. Schließlich beschäftigt sie sich mit der quantitativen Entwicklung registrierter Partnerschaften in Deutschland und in anderen Staaten. ZEITRAUM: seit 1996 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

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METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Mikrozensus und internationale amtliche Statistiken). VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Teil 3: Kinder in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2002, H. 2, S. 65-70.+++Ders.: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Erste Ergebnisse einer Untersuchung im Rahmen des Mikrozensus. in: Zeitschrift für Familienforschung, 2002, Sonderh. 2, S. 235-250.+++Klein, Alexandra: Angebot an Daten des Statistischen Landesamtes für kommunale Familien- und Kinderberichte. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2001, H. 2, S. 87-91.+++Eggen, Bernd: Vereinbarkeit von Beruf und Familien als Kern der sozialen Sicherung von Kindern. In Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hrsg.): Europa sozial gestalten. Frankfurt am Main, 2001, S. 1812002.+++Ders.: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften - Kontinuität im Wandel intimer und familialer Lebensgemeinschaften. in: Familie, Partnerschaft und Recht, H. 7, 2001, S. 444-449.+++Ders.: Papa und Mama sind zwei Männer. in: Frankfurter Rundschau, 06.03.2002. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familienwissenschaftliche Forschungsstelle (Postfach 106033, 70049 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-6412953, e-mail: [email protected])

[523-L] Felten, Mirjam von: Gewaltwahrnehmung und Zugehörigkeit zu einer Freundesgruppe: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Gewaltperzeption weiblicher Jugendlicher, in: Soziale Probleme, Jg. 13/2002, H. 1, S. 27-53 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die jüngere Forschung hat verschiedentlich den Nachweis erbracht, dass es sich bei Jugendgewalt um ein Gruppenphänomen handelt. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie weibliche Jugendliche Gewalt wahrnehmen und welche Rolle dabei die Zugehörigkeit zu einer Freundesgruppe spielt. Als Datengrundlage dient eine schriftliche Befragung von 15jährigen Schülerinnen einer Schweizer Stadt (Basel). Die Ergebnisse zeigen erstens, dass Schülerinnen, welche einer Freundesgruppe angehören, Gewalt außerhalb ihres Freundeskreises als weniger schwerwiegend wahrnehmen, tendenziell eine leicht höhere Gewaltbereitschaft zeigen, sich weniger oft vor Jugendgewalt ängstigen und häufiger Gewalt ausüben und erleiden als Schülerinnen ohne feste Freundesgruppe. Zweitens wird deutlich, dass mit aufsteigendem Organisationsgrad der Freundesgruppe sowohl die Täter - als auch die Opfererfahrungen der weiblichen Jugendlichen zunehmen. Offen bleibt die Frage, inwieweit neben der Zugehörigkeit zu einer Freundesgruppe weitere Faktoren wie beispielsweise die Bildung die Gewaltwahrnehmung der Schülerinnen determinieren und ob die aufgezeigten Ergebnisse Eigenheiten weiblicher Jugendlicher darstellen oder ob es sich dabei um geschlechtsübergreifende Charakteristiken handelt." (Autorenreferat)

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[524-L] Fuchs, Albert; Schuchart, Claudia: Gewaltwahrnehmung und Gewaltbegriff: wie (un-)bestimmt ist der Alltagssprachgebrauch von 'Gewalt'?, (Arbeitspapier / Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung e.V., Nr. 13), 2000, 23 S. (Standort: http://www.ifgk.de/download/ap_pdf/ap13.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Um den Einfluss der subjektiven Sicht der Konfliktpartner auf die Dynamik gewaltförmiger Interaktionen klären zu können, erscheint ein Bezugsbegriff von Gewalt erforderlich, der es erlaubt, individuelle und gruppenspezfische Besonderheiten der Gewaltwahrnehmung zu erfassen. Ein solcher Bezugsbegriff sollte möglichst weitgehend sozial geteilt sein und daher durch eine empirische Analyse des Alltagssprachgebrauchs etabliert werden. Zunächst ist jedoch zu klären, ob der alltagssprachliche Gewaltbegriff in seinem Umfang hinreichend bestimmt ist für eine empirische Explikation. Unterstellt man - vor dem Hintergrund vorliegender, bis dato eher beiläufiger Befunde -, dass der alltagssprachliche Gewaltbegriff trotz seiner augenscheinlichen Vagheit im Kern relativ präzise ist, müssten, im Sinne einer dualistischen Begriffstheorie, Bedeutungskern und Identifizierungskriterien operational differenzierbar sein. Ein Indikator dafür wäre der Nachweis einer sprungfunktionalen Beziehung zwischen der (eingeschätzten) Typizität potentieller Anwendungsfälle des Gewaltbegriffs und der Wahrscheinlichkeit ihrer Zuordnung zu diesem Begriff. Es wird über zwei Versuche (mit N=83 und 72 Vpn, Studierende der Pädagogischen Hochschule Erfurt in den Jahren 1994 und 1997) berichtet, einen entsprechenden Nachweis zu erbringen. Während bei Verwendung einer einfachen Klassifikationsaufgabe zur Bestimmung der Begriffszugehörigkeit von 30 zeitgeschichtlichen gewaltverdächtigen Aktivitäten eine lineare Beziehung zwischen der Typizität dieser Ereignisse und ihrer Zuordnungswahrscheinlichkeit besteht, ergibt sich eine nichtlineare (quadratische) Funktion, wenn die InformantInnnen Begriffszugehörigkeit und Intensität der fraglichen Aktivitäten getrennt beurteilen können. Anscheinend folgt der alltagssprachliche Begriffsgebrauch einer dreiwertigen Logik. Zur Absicherung dieser Interpretation sollte allerdings der Itempool erweitert und die Datenanalyse (auch) auf individuellem Niveau durchgeführt werden." (Autorenreferat)

[525-L] Gause, Detlev; Schlottau, Heike (Hrsg.): Jugendgewalt ist männlich: Gewaltbereitschaft von Mädchen und Jungen, (Orientierungen, Bd. 3), (2. Segeberger Forum "Jugend und Kriminalität", 2001, Bad Segeberg), Hamburg: E.B.Verl. 2002, 104 S., ISBN: 3-930826-67-4 INHALT: "Gewaltbereitschaft von Jugendlichen fällt vor allem bei jungen Männern auf, dabei nimmt auch das gewalttätige Verhalten von Mädchen zu, allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Fünf Prozent der Jugendlichen - meist männlichen - Täter begehen etwa 50% der Delikte. Dabei besteht ein deutlicher statistischer Zusammenhang zwischen der Gewaltbereitschaft und Faktoren wie Geschlecht, Gewalterfahrungen im Elternhaus, Bildungsstand und kulturspezifischer Männlichkeit. Der Streit um die richtigen Maßnahmen gegen die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen hält an. Das gilt für rechte Gewalt ebenso wie für andere Bereiche der Jugendkriminalität. Zusammen mit dem Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes Schleswig-Holstein veranstaltete die Evangelischen Akademie Nordelbien vom 26.-28. März 2001 das zweite Segeberger Forum Jugend und Kriminalität. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Praktiker und Praktikerinnen aus Jugendhilfe, Justiz, Polizei und Schule diskutierten über die Gewaltbereitschaft von Jungen und Mädchen, über Ge-

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waltprävention und angemessene Reaktionen auf Gewalttaten. Die Spanne der vorgeschlagenen Reaktionen reichte von Freiheitsentzug und härterer Bestrafung, dem engeren zeitlichen Zusammenhang zwischen Tat und Gerichtsverhandlung bis hin zu aufsuchender Hilfe für Familien mit Gewaltproblematik und Anti-Gewalt-Trainings, bei denen Jugendliche andere Wege der Konfliktlösung erproben. Eine gezielte und wirksame Prävention und Intervention müsste die besonderen kulturellen Muster von Mädchen und Jungen im Umgang mit Aggression stärker berücksichtigen. Vorträge und der Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik regten zu entsprechenden neuen Konzepten an. Der vorliegende Band dokumentiert Vorträge und Statements, die im Kontext der Tagung entstanden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Anne Lütkes: Jugendgewalt ist männlich (3-6); Dirk Enzmann: Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen jugendlicher Gewaltdelinquenz (7-35); Joachim Kersten: Jugendgewalt und Bilder von Männlichkeiten (36-52); Mirja Silkenbeumer: Mädchen und Gewalt Vielfältig, tabuisiert und häufig missverstanden (53-79); Helmut König: Junge Frauen im Strafvollzug - Hintergründe und Gewaltbereitschaft (80-96); Heribert Ostendorf: Jugendgewalt verhindern (97-99); Thomas Goihl: Schritte zur Verhinderung von Jugendgewalt (100103).

[526-L] Groenemeyer, Axel: Von der Sünde zum Risiko?: Bilder abweichenden Verhaltens und die Politik sozialer Probleme am Ende des Rehabilitationsideals ; Überlegungen zum Zusammenhang von gesellschaftlicher Modernisierung und der Konstruktion sozialer Probleme, in: Soziale Probleme, Jg. 12/2001, H. 1/2, S. 146-182 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Politik sozialer Probleme baut immer auf bestimmte kulturelle Grundlagen auf, die als Bilder von Störungen der Ordnung und abweichenden Verhaltens analysiert werden können. In diesem Aufsatz werden vier Idealtypen der Konstruktion sozialer Probleme unterschieden und mit gesellschaftlichen Entwicklungen der Modernisierung in Verbindung gebracht: der konservative Diskurs einer expressiven Punitivität, das klassisch-liberale Modell von Rechtsstaatlichkeit, das sozialdemokratische Ideal der Rehabilitation sowie der postmoderne Diskurs des Risikomanagements. Diese Orientierungen sind jeweils in bestimmten Phasen gesellschaftlicher Entwicklung entstanden und fungieren als Leitideen der Konstruktion sozialer Probleme. Die Entwicklung dieser Modelle wird hier als Ergebnis gesellschaftlicher Rationalisierungs-, Individualisierungs- und Differenzierungsprozesse interpretiert, die den Rahmen abgeben sowohl für die Konstitution kollektiver Akteure wie auch für die strategischen Durchsetzung ihrer Interessen und Wertideen." (Autorenreferat)

[527-L] Groote, Everhard von: Prognose von Täterverhalten bei Geiselnahmen: zur Einschätzung von Gewaltbereitschaft und Suizidneigung, Frankfurt a. Main: Verl. für Polizeiwiss. 2002, 174 S., ISBN: 3-935979-05-3 INHALT: "Geiselnahmen sind spektakuläre Ereignisse, die für alle Beteiligten mit einem hohen Maß an Anspannung und Stress verbunden sind. In der Bewältigung solcher Einsatzlagen müssen von der Polizei weitreichende und folgenschwere Entscheidungen getroffen werden. Als Grundlage für einige dieser Entscheidungen ist eine Einschätzung des Täters und eine Prognose seines weiteren Verhaltens von hoher Wichtigkeit. Mit dieser Arbeit soll ein System

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vorgestellt werden, das die Polizei bei der schwierigen Aufgabe der Tätereinschätzung und der Prognose von Täterverhalten unterstützen soll. Es basiert auf der psychologischen Grundannahme, dass menschliches Verhalten nicht zufällig geschieht, sondern regelgeleitet und damit auch prinzipiell prognostizierbar ist. So können die Ausgangsfragestellungen nach zu erwartender Gewalt gegen Geiseln und nach Suizidalität analog zu anderen psychodiagnostischen Fragen beantwortet werden. Der Fundus des psychologischen Wissens zu Themen der Vorhersage von Gewalt oder von Suizidalität ist groß. Problematisch ist jedoch, die Befunde in das Anwendungsfeld der Geiselnahme zu übertragen. Diese Arbeit unternimmt den Versuch, die aktuellen Forschungsbefunde mit der polizeilichen Erfahrung in Geiselnahmen zu kombinieren." (Autorenreferat)

[528-L] Hänsch, Ulrike: Lesbische Lebensentwürfe zwischen Gleichheitsversprechen und Unlebbarkeit: ein biographisches Beispiel, in: Eva Schäfer, Bettina Fritzsche, Claudia Nagode (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel : interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 299-304, ISBN: 3-8100-3010-4 INHALT: Der Beitrag erörtert am Beispiel der Biographie einer jungen lesbischen Frau Aspekte von Ermöglichung und Verhinderung eines spezifischen weiblichen Lebensentwurfs. Bei dem Thema geht es um die Frage nach Gleichheit und gesellschaftlicher Anerkennung einer lange als deviant gehandelten Lebensform, die eher mit dem Rand der Gesellschaft assoziiert wurde als mit ihrer Mitte. Im Zuge von Individualisierung und Pluralisierung von Lebens- und Liebesstilen scheinen allerdings die Chancen für Lesben und Schwule, sich von den Rändern ins Zentrum bewegen zu können, enorm gestiegen. Das Brüchigwerden von Normalbiographen, die Erosion traditioneller Lebensstrukturierungen und eine zunehmende gesellschaftliche Individualisierung sind Bedingungen, die lesbische und schwule Biographien auf eine neue Weise ermöglichen. Eine von familiären Strukturen unabhängige, individuelle ökonomische Existenzsicherung sowie die gesellschaftliche Anforderung und Erlaubnis, ein "eigenes Leben" zu führen, sind historisch neue und erweiterte Rahmenbedingungen für Biographieentwürfe jenseits traditioneller familiärer Ordnung. Das Beispiel verdeutlicht jedoch, dass heterosexuelle Normen sich als zählebige Traditionen erweisen, die deshalb so wirksam sind, weil sie als strukturierende Elemente von Lebensplanung und Lebensführung weitgehend unsichtbar bleiben. (ICH)

[529-L] Hark, Sabine: Junge Lesben und Schwule: zwischen Heteronormativität und posttraditioneller Vergesellschaftung, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 12/2002, H. 1, S. 50-58 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Beitrag geht zurück auf eine Expertise zur sozialen und psychischen Situation lesbischer Mädchen und schwuler Jungen in Nordrhein-Westfalen, die im Rahmen des Siebten Kinder- und Jugendberichts der nordrheinwestfälischen Landesregierung angefertigt wurde. Die Expertise hatte zum Ziel, Hypothesen und Fragen zu den Lebenslagen lesbischer und schwuler Jugendlicher zu generieren. Es liegen bisher keine größeren empirischen Studien zu den spezifischen Lebenslagen lesbischer Mädchen und schwuler Jungen vor. Junge Lesben und Schwule sind in der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung, in der Sozialarbeit, Sozi-

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alpädagogik und in der Jugendhilfeplanung 'unbekannte Wesen': Homosexualität scheint eine erwachsene Erfahrung zu sein. Die Frage, wie normative Heterosexualität in unsere gesellschaftlichen Institutionen und in soziales Handeln, in Identitäten und Biografien, aber auch in die sozialwissenschaftlichen Konstruktionen von Realität eingeschrieben ist und welche Implikationen dies für die Lebenslagen lesbischer und schwuler Jugendlicher hat, steht im Zentrum dieses Beitrags." (Autorenreferat)

[530-L] Heinrich, Wilfried: Gewalt im Gefängis: eine Untersuchung der Entwicklung von Gewalt im hessischen Justizvollzug (1989-1998), in: Bewährungshilfe : Soziales - Strafrecht - Kriminalpolitik, Jg. 49/2002, H. 4, S. 369-383 (Standort: UuStB Köln(38)-Si88-A,9,4-) INHALT: "Eine Untersuchung der Entwicklung der Gewalt von Gefangenen gegen Personen in den Jahren 1989-1998 im hessischen Justizvollzug auf der Grundlage von Aktenauswertungen hat ergeben, dass die Fälle von Gewaltanwendungen zugenommen haben. In absoluten Häufigkeiten betrachtet ist im Vergleich von 1989 zu 1998 eine Verdopplung der Vorkommnisse zu verzeichnen. Relativiert man die Zahlen auf die im Laufe des Beobachtungszeitraumes gestiegenen Belegungszahlen der Haftanstalten, so zeigt die Entwicklung immer noch eine deutlich ansteigende Tendenz. Darüber hinaus werden Ergebnisse zu Person, Vollstreckungsstand und Vorgeschichte der Inhaftierten, die wegen Gewalttätigkeit auffällig wurden, sowie den Umständen und Folgen der Vorkommnisse referiert. Die Diskussion der Resultate und möglicher Ursachen zeigt, dass die Gewaltprophylaxe im Justizvollzug stark vom Grad der Herstellung geeigneter Rahmenbedingungen für die Gefängnisse abhängt." (Autorenreferat)

[531-L] Hofmann, Johannes: Menschenhandel: Beziehungen zur Organisierten Kriminalität und Versuche der strafrechtlichen Bekämpfung, (Würzburger Schriften zur Kriminalwissenschaft, Bd. 4), Frankfurt am Main: P. Lang 2002, 459 S., ISBN: 3-631-39079-3 INHALT: "Seit Mitte der 80er Jahre rückte das Thema 'Menschenhandel' zunehmend in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Zahlreiche Publikationen und Tagungen beschäftigen sich seither mit dieser Problematik. Die vorliegende Abhandlung erörtert die ökonomischen, sozialen sowie kriminellen Ursachen und Hintergründe des Handels und veranschaulicht das Ausmaß dieses Kriminalitätsphänomens in der Bundesrepublik Deutschland. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Darstellung der geschichtlichen Entwicklung des Menschenhandels und die Versuche seiner strafrechtlichen Bekämpfung. Daneben werden die logistisch ausgerichteten Verfahrensabläufe des Handels näher untersucht, die eine Zuordnung dieses Deliktsfeldes zum Bereich der Organisierten Kriminalität rechtfertigen." (Autorenreferat)

[532-L] James, David V.; Farnham, Frank R.: Stalking and violence, in: Polizei & Wissenschaft : unabhängige interdisziplinäre Zeitschrift für Wissenschaft und Polizei, 2002, H. 4, S. 26-34

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INHALT: "Stalking beinhaltet Verhaltensweisen, welche in dem Opfer die Angst hervorrufen, körperlichen Schaden zu erleiden. Offensive Gewalt tritt wahrscheinlich in weniger als 20 Prozent aller Stalking-Fälle auf, wobei wiederum dabei in der Hälfte keinerlei physische Verletzungen zu beklagen sind. Schwere Gewalt bei Stalking ist selten. Ein Vergleich unterschiedlicher Studien über Stalking ist schwierig, da weder bei der Definition von Stalking noch bei der von Gewalt Übereinstimmung herrscht. Die meisten Studien verfügen nicht über ausreichend große Stichproben, um signifikante Zusammenhänge herzustellen, die es ermöglichen, Gewalttätigkeit vorherzusagen. Diejenigen Untersuchungen, die umfangreiche Samples auswerteten, ergaben, dass Vorstrafen, Alkohol- und Drogenmissbrauch und Drohungen bedeutsame Prediktoren darstellen. Allerdings haben diese Studien eine sehr weit gefasste Gewaltdefinition. Eine Studie, die sich nur auf schwere Gewalt fokussierte, fand ein anderes Bild, nämlich, dass verschiedene Formen von Gewalt mit unterschiedlichen Variablen verknüpft sind. Alle Untersuchungen stimmen darin überein, dass Drohungen ernst genommen werden sollten. Frühere Intimpartner stellen das größte Risiko für das Auftreten von Gewalt dar. Die Motive für Gewalt sind komplex, da Stalking nicht ein singuläres, homogenes Verhalten ist. Versuche, Instrumente zur Gewaltvorhersage bei Stalking zu erstellen, werden wahrscheinlich nicht erfolgreich sein. Um das Risiko von Gewalt zu minimieren, sollten Strategien gegen das Stalking-Verhalten mit der Therapie von Stalkern kombiniert werden." (Autorenreferat)

[533-L] Kamphuis, Jan H.; Emmelkamp, Paul M. G.: Stalking: Psychological distress and vulnerability, in: Polizei & Wissenschaft : unabhängige interdisziplinäre Zeitschrift für Wissenschaft und Polizei, 2002, H. 4, S. 53-59 INHALT: "Der Beitrag liefert eine Übersicht über verschiedene psychologische Studien betreffend Stalking und fasst einige Ergebnisse unserer Forschungen zusammen. Obgleich unterschiedliche Definitionen von Stalking vorgeschlagen wurden, herrscht dennoch weitgehend Einstimmigkeit darüber, dass Stalking ein Muster wiederholter unerwünschter Kommunikationsversuche und Belästigungen darstellt, welches beim Opfer ein Gefühl der Bedrohung auslöst. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die meisten Opfer multiplen belästigenden Verhaltensweisen ausgesetzt sind, die in 70 Prozent der Fälle Gewaltdrohungen und in mehr als 50 Prozent tatsächliche Gewalttätigkeiten beinhalten. Stalking kann beträchtliche psychische und gesundheitliche Auswirkungen auf die Opfer haben. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen in unserer Studie wurden - allgemein akzeptierten Kriterien folgend - klinisch relevante Pathologien gefunden. Stalking führte häufig zu Symptomen der Posttraumatischen Belastungsreaktion (PTS), und dies in einem vergleichbaren Ausmaß wie bei anderen Stichproben traumatisierter Personen. Individuelle Unterschiede bei den gefundenen PTS-Symptomen bei Opfern von Post-Beziehungs-Stalking ließen sich am besten durch eine Kombination von Stressund Persönlichkeits-Variablen erklären. Als entsprechende Risikofaktoren sind eine umfangreiche Stalking-Vorgeschichte mit Gewalterfahrung zu nennen sowie passive CopingStrategien bei den Opfern. Die Bedeutung der Befunde für klinische Interventionen wird abschließend diskutiert." (Autorenreferat)

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[534-L] Kersten, Joachim: Jugendgewalt und Gesellschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2002, B 44, S. 14-20 (Standort: http://www.das-parlament.de/2002/44/Beilage/003.html; UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wird Jugendgewalt 'immer schlimmer'? Bei der Würdigung dieser Frage wird eine zeitgeschichtliche und eine kulturvergleichende Betrachtungsweise gewählt. Letztere versucht insbesondere die geschlechtsspezifischen Merkmale von Jugendgewalt aufzugreifen. Ist Jugendgewalt 'Jungengewalt'? Schließlich wird über den Umgang der Gesellschaft mit dem Problem Jugendgewalt reflektiert." (Autorenreferat)

[535-L] Klose, Regina: Deskriptive Darstellung der subjektiv empfundenen Haftsituation männlicher türkischer Inhaftierter im geschlossenen Jugendstrafvollzug in Nordrhein-Westfalen: eine Pilotstudie, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 2, Rechtswissenschaft, Bd. 3416), Frankfurt am Main: P. Lang 2002, XXIV, 439 S., ISBN: 3-631-39453-5 INHALT: "Gegenstand der Arbeit ist die Darstellung der Situation männlicher türkischer Inhaftierter, die mit 41,7 % den größten Anteil unter den ausländischen Insassen im geschlossenen Jugendstrafvollzug in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2000 bildeten. Durch die Einzelinterviews mit türkischen Insassen im Rahmen einer Totalerhebung in vier Jungendstrafanstalten wurden sowohl legalbiographische Daten erhoben als auch die religiös und kulturell bedingten Besonderheiten sowie die Bereiche der Weiterbildung, des Drogenkonsums, der Stellung innerhalb der Insassensubkultur und das Verhältnis zu den Bediensteten untersucht. Aufgrund einer Aktenanalyse konnte in Teilbereichen ein Vergleich mit der Situation deutscher Insassen gezogen werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Beendigung der Haftsituation, insbesondere die Ausweisung, Abschiebung oder Überstellung in die Türkei zur Verbüßung der (Rest-)Jugendstrafe." (Autorenreferat)

[536-F] Lauerwald, Sandra, Dipl.-Psych.; Klemesch-Lasch, Christa; Häßler, Heidi, Dr.; Rottstädt, Dörte, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Wiesner, Gisela, Prof.Dr. (Leitung): "Neustart ins Berufsleben" - Integration in den Arbeitsmarkt. Beitrag zur Resozialisierung (Wissenschaftliche Begleitung) INHALT: Beschreibung/ Ziele: Strafgefangene und Haftentlassene in den Arbeitsmarkt integrieren bzw. eine berufliche Qualifizierung auch über die Vollzugszeit hinaus in modularer Ausund Weiterbildung ermöglichen; zielgerichtete Unterstützung der beruflichen Qualifizierung von Strafgefangenen und Haftentlassenen; Schaffung von Instrumenten zur beruflichen Neuund Wiedereingliederung; Entwicklung von Kooperationsketten und Netzwerken zur Zielerreichung. Untersuchungsfeld: vier sächsische Jusizvollzugsanstalten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-03 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Berufsfortbildungswerk GmbH.bfw, Dresden FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Berufspädagogik Professur für Erwachsenenbildung, berufliche Weiterbildung, einschl. Berufliche Bildung und Weiterbildung in Entwicklungsländern (01062 Dresden) KONTAKT: Häßler, Heidi (Dr. Tel. 0351-463-32697, e-mail: [email protected]); Leiterin (Tel. 0351463-37651, Fax: 0351-463-37158, e-mail: [email protected])

[537-L] Leyendecker, Natalie Andrea: (Re-)Sozialisierung und Verfassungsrecht, (Schriften zum Strafrecht, H. 128), Berlin: Duncker & Humblot 2002, 367 S., ISBN: 3-428-10567-2 (Standort: UB Freiburg im Breisgau(25)SW2002-250) INHALT: "Es werden immer weniger Abhandlungen zu der Thematik des Behandlungsvollzuges publiziert, immer seltener weisen Gerichte auf den Resozialisierungsgedanken hin. Das fehlende Interesse von Gerichten und Literatur geht konform mit der internationalen Entwicklung in Gesellschaft, Politik und Medien. Vereinzelte Misserfolge von Vollzugslockerungen werden medienträchtig vermarktet. Schon lange ist vom deutschen 'Hotelvollzug' die Rede. Übernommen vom Ausland hört man in Deutschland Forderungen nach 'law and order', nach 'Null-Toleranz' gegenüber Straftätern. Im Vollzug herrschen - bedingt durch Überbelegung und Personalmangel - katastrophale Haftbedingungen, und in der Behandlungsforschung kommt man häufig zu dem Ergebnis: 'nothing works'. Das war nicht immer so. In den sechziger und siebziger Jahren herrschte vielmehr international eine 'Behandlungseuphorie'. Strafvollzugsgesetze, die als primäres Vollzugsziel die Resozialisierung nannten, wurden reihenweise verabschiedet. Die Überbelegung der Gefängnisse verringerte sich, das Personal in den Vollzugsanstalten nahm zu, finanzielle Mittel wurden in Behandlungsmethoden investiert. Die Ursache für eine Abkehr vom Behandlungsvollzug seit dieser Zeit ist vor allem darin zu sehen, daß die hohen Erwartungen an einen Behandlungsvollzug mit dem Ziel der Resozialisierung enttäuscht wurden. Es gab keinen signifikanten Rückgang der Straftaten ehemaliger Strafgefangener. Desillusioniert setzte sich die Auffassung durch, Freiheitsentzug übe eher einen negativen Einfluss auf Straftäter aus, als daß er resozialisiere. So wurde häufig als anzustrebendes Vollzugsziel nicht mehr die Resozialisierung, sondern lediglich die Vermeidung von Entsozialisierung angesehen. Damit wurden einerseits die Forderungen nach Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe, der Freiheitsstrafe als solcher, der Strafe insgesamt laut. Andererseits rückten mit der Desillusionierung über den Behandlungsvollzug andere kriminologische Gesichtspunkte in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Abhandlungen, insbesondere eine verstärkte Blickrichtung auf das Opfer, der Gedanke einer Wiedergutmachung. Das Bundesverfassungsgericht steht heute mit seinen Forderungen nach Resozialisierung weitgehend alleine. In zahlreichen Entscheidungen gibt das Gericht verfassungsrechtliche Vorgaben für die Verwirklichung des Resozialisierungsgedankens. Die Umsetzung dieser Vorgaben liegt aber bei dem Gesetzgeber, bei der Verwaltung, bei den einzelnen Gerichten und nicht zuletzt bei der Gesellschaft, die nach dem Bundesverfassungsgericht verpflichtet ist, den Straftäter wieder in ihrer Mitte aufzunehmen. Damit kann die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts die Resozialisierungsidee fördern, nicht aber alleine verwirklichen." (Textauszug)

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[538-L] Melzer, Katja: Psychisch kranke Straftäterinnen: Frauen im Maßregelvollzug, (Frankfurter kriminalwissenschaftliche Studien, Bd. 74), Frankfurt am Main: P. Lang 2001, IX, 191 S., ISBN: 3-631-38310-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-3891) INHALT: "Die vorliegende Arbeit widmet sich der Situation der im Maßregelvollzug untergebrachten Frauen. Ziel der Untersuchung war zunächst, die ungeklärte Gesamtsituation der in der Bundesrepublik Deutschland untergebrachten Maßregelpatientinnen aufzuhellen und darzustellen. Damit sollte die bestehende Lücke geschlossen werden. Dazu wurden in 35 Unterbringungseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet Datenerhebungen vorgenommen und ausgewertet. Hierbei wurde nach der Rechtsgrundlage der Unterbringung - d.h. nach Paragraf 63 StGB (Unterbringung in einem Psychiatrischen Krankenhaus) und Paragraf 64 StGB (Unterbringung in einer Entziehungsanstalt) - differenziert, um eventuelle Unterschiede dieser Patientinnengruppen aufzuzeigen. Darüber hinaus wurden die über weibliche Maßregelpatientinnen gewonnenen Erkenntnisse mit Daten von männlichen Maßregelpatienten, weiblichen Straftäterinnen des Justizvollzugs und Zahlen der Allgemeinbevölkerung verglichen und Unterschiede analysiert. Weiteres Ziel war es, anhand der gewonnenen Daten eventuelle Besonderheiten und Mangelzustände der Unterbringung im Maßregelvollzug aufzuzeigen. Ausgehend von der Hypothese, dass aufgrund der geringen Anzahl der im Maßregelvollzug untergebrachten Frauen für diese eine Sondersituation bestehen könnte, wurde die Praxis des Maßregelvollzugs im Bezug auf die weiblichen Patientinnen im besonderen, daneben aber auch die sich für den Maßregelvollzug im allgemeinen ergebenden Probleme aufgegriffen. Die sich hieraus ergebenden Forderungen werden am Ende der Datenauswertung zusammengefaßt dargestellt. Aufgrund einiger Untersuchungsergebnisse mußte darüber hinaus die Frage nach der Befürwortung des bestehenden Systems von Strafen- und Maßregeln im allgemeinen und der Konstellation der gleichzeitigen Verhängung einer Haftstrafe neben einer Maßregel im besonderen aufgeworfen werden. Diese Fragen sind vor allem deswegen von Bedeutung, da das zur Zeit bestehende System weder das einzig denkbare Modell darstellt noch seine Rechtfertigung in der Strafrechtsgeschichte findet." (Textauszug)

[539-L] Müller-Bachmann, Eckart: Jugendkulturen revisited: musik- und stilbezogene Vergemeinschaftungsformen (Post-)Adoleszenter im Modernisierungskontext, (Jugendsoziologie, Bd. 3), Münster: Lit Verl. 2002, II, 324 S., ISBN: 3-8258-5094-3 INHALT: "In dieser Monographie werden zuerst historische Entwicklungslinien und Bezugspunkte des 'Jugendkultur- und Subkultur-Konzeptes' in der Soziologie und Pädagogik dargestellt und ausführlich diskutiert (Theorieteil). Im 2. Kapitel werden die unterschiedlichen jugendkulturell-politisierten Reaktionsformen auf den sozialen Wandel beschreiben, zuerst die britischen Ursprünge der 'Skinheads' und 'Punks', dann deren west- und auch ostdeutsche Nachfolgeszenen sowie die dominanten Jugendkulturen der 90er Jahre. 'HipHop' und 'Techno' - jeweils vor dem Hintergrund gesellschaftlicher (Pluralisierung) und jugendtypischer (Individualisierung) Entwicklungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Historische Entwicklungslinien und Bezugspunkte des Jugendkultur- und Subkultur-Konzeptes in der Soziologie (und in der Pädagogik) (20-58); Musik- und stilbezogene Vergemeinschaftungsformen im jugendkulturellen Raum (59-128); Theoretische Bestimmungselemente der Jugendkulturen

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(129-215); Jugendliche und Jugendkulturen im Modernisierungskontext (216-268); Der Wandel der Popkultur (269-290).

[540-L] Müller-Steinhauer, Sandra G.: Autonomie und Besserung im Strafvollzug: Resozialisierung auf Grundlage der Rechtsphilosophie Immanuel Kants, (Beiträge zur Strafrechtswissenschaft, Bd. 4), Münster: Lit Verl. 2001, XX, 312 S., ISBN: 3-8258-6809-5 (Standort: UB Hagen(708)-QPP-MUEL) INHALT: Die vorliegende Untersuchung gliedert sich in zwei große Teile: Der erste Teil stellt die kritische Philosophie Immanuel Kants in ihren Grundzügen sowie deren philosophischen Hintergrund dar. Im zweiten Hauptteil wird die absolute Straftheorie Kants eingehend untersucht und mit der Resozialisierungsaufgabe konfrontiert. Für das Anliegen der Abhandlung stellen sich verschiedene Fragen: War Kants Straftheorie im Vergleich zu zeitgenössischen Straftheorien bereits bei ihrer Publikation veraltet? Vertritt Kant tatsächlich eine absolute Straftheorie, die keinen Raum für Zwecke lässt? Wie kann auf der Grundlage einer absoluten Straftheorie - wenn Kant eine solche befürwortet - den Problemen einer menschenwürdigen Behandlung der Inhaftierten im freiheitsentziehenden Strafvollzug begegnet werden? Im Rahmen dieser Fragestellungen soll die Pädagogik Kants sowie die von seiner Philosophie beeinflusste pädagogische Theorie der Folgezeit dargestellt werden. Ziel ist es, eine Synthese zwischen der kantischen Straftheorie und der Pädagogik herzustellen, um auf diese Weise den Gedanken der Menschenwürde bei Kant für den Strafvollzug fruchtbar zu machen. (ICI2)

[541-L] Nickolai, Werner; Reindl, Richard (Hrsg.): Sozialer Ausschluss durch Einschluss: Strafvollzug und Straffälligenhilfe zwischen Restriktion und Resozialisierung, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2001, 224 S., ISBN: 3-78411349-4 (Standort: FHB Dortmund(Dm13)-OOM15) INHALT: "Der vorliegende Band vereinigt Beiträge, die auf mehreren Tagungen und Fachkongressen zum Themenkomplex 'Kriminalität und sozialer Ausschluss' entstanden sind, zuletzt anlässlich der vom 27. November bis 1. Dezember 2000 von der Katholischen BundesArbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe und der Evangelischen Konferenz für Straffälligenhilfe veranstalteten Fachwoche Straffälligenhilfe in Bergisch Gladbach. Dort interessierte insbesondere die Frage, wie sich innerhalb einer integrativen Gesellschaft sozialer Ausschluss vollzieht und welche Rolle Kriminalpolitik, Strafe und Strafvollzug dabei übernehmen. Mechanismen und Phänomene sozialen Ausschlusses und die Funktion der Sozialen Arbeit, insbesondere auch der Straffälligenhilfe, sollten dargestellt werden und Gegenstrategien zur Ausgrenzung, also Strategien der Entkriminalisierung und Integration, entworfen sowie praxisnahe Lösungsansätze angeboten werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Kawamura: Die Antworten der Sozialen Arbeit auf den gesellschaftlichen Wandel. Ansätze für die Straffälligenhilfe (13-34); Albert Scherr: Soziale Ausgrenzung, Kriminalisierung - und was macht die Soziale Arbeit? (35-50); Oliver Brüchert: Ökonomisierung von Kriminalpolitik (51-70); Heinz Cornel: Strafe als Medium der Ausgrenzung: Schärfere Gesetze, längere Haftzeiten - Was bringt die Zukunft? (71-92); Hartmut-Michael Weber: Zur Rolle des Strafvollzugs in (post-)modernen Gesellschaften (93-125); Kai Bammann: Die Situation ausländischer Inhaftierter im deutschen Strafvollzug unter dem Gesichtspunkt der sozialen Ausschließung (127-147); Joachim Walter: Aktuelle kriminalpolitische Strömungen und ihre Folgen

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für den Jugendstrafvollzug (149-177); Werner Nickolai: Warum den Rechtsextremisten mit Strafvollzug nicht zu begegnen ist (179-183); Heinrich Althoff: Straffälligenhilfe als adäquater Umgang mit Kriminalität und sozialen Ausschluss? - Plädoyer für eine künftige Praxis (185-203); Nikolaus Sidler: Integrieren statt Strafen (205-220).

[542-F] Schenk, Liane, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Bochow, Michael, Dr. (Leitung): Lebenssituationen und Lebensvorstellungen schwuler Männer und lesbischer Frauen über 55 Jahre INHALT: Schwule Männer und lesbische Frauen im dritten Lebensalter; Spezifika der Lebenssituation und der sozialen Aspirationen; Analogien und Differenzen zu heterosexuellen Männern und Frauen im 3. Lebensalter; Soziale Netzwerke; Bewältigungsstrategien; Beziehungsbiographien; Lebensqualität und Lebenszufriedenheit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen und Bremen METHODE: Biographieforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 66; Interviews mit ca. 33 schwulen Männern und 33 lesbischen Frauen; Auswahlverfahren: Schneeballverfahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bochow, Michael: Schwule über 44. in: Stimke, Hans-Georg (Hrsg.): Älter werden wir umsonst. Schwules Leben jenseits der Dreißig. Berlin: Verl. Rosa Winkel 1998, S. 220-231. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Schwules Forum Niedersachsen Hannover FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Bochow, M. (Grunewaldstr. 4, 10823 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2151629, e-mail: [email protected])

[543-L] Schröttle, Monika (Bearbeitung): Sexueller Missbrauch von Kindern: Dokumentation der Nationalen Nachfolgekonferenz "Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern" vom 14./15. März 2001 in Berlin, (Konferenz "Sexueller Missbrauch von Kindern", 2001, Berlin), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 351 S., ISBN: 3-8100-3376-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A9204) INHALT: Inhaltsverzeichnis Christine Bergmann: Die Verantwortung von Politik und Gesellschaft für den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch und kommerzieller sexuellen Ausbeutung (15-25); Christa Dammermann: Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern vor dem Hintergrund von Sexismus, Rassismus und sozialen Ungleichheiten. Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Fortschreibung des Nationalen Aktionsplanes (27-39); Ursula Enders: Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Jungen - Entwicklung und innovative Ansätze in der deutschen Präventions- und Beratungsarbeit (40-57); Jörg Fegert: Vernetzung - Chance oder Fluch (58-70); Birgit Thoma: Anregungen für eine koordinierte und effektive Vernetzung von Recht, Strafverfolgung und Hilfemaßnahmen zur Bekämpfung von kommerzieller sexueller Ausbeutung. Schwerpunkt: Kinderprostitution/Kinderhandel im internationalen Kontext (71-82); Dirk Bange: Sexuelle Ausbeutung von Kindern - Hintergründe und Motive der Täter (85-97); Anita Heiliger: Täterprävention durch Veränderung des Männlichkeitsverständnisses: Eingreifen, Grenzen setzen, erklären (97-102); Kai Sachs: 'Was ist mit euren Männern los, dass sie um die halbe Welt reisen, um unsere Kinder sexuell zu

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missbrauchen?' - Von der Notwendigkeit, die Täter in Deutschland zu erforschen (102-108); Adolf Gallwitz: Klassifikation von Pädokriminellen zwischen Therapie und polizeilicher Ermittlung (108-115); Mechthild Maurer: Die internationale Kampagne gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und ihre Erwartungen an die Akteure seit Stockholm (119123); Heinz Fuchs: Entwicklung sozialer Standards in der Tourismusindustrie (124-130); Susanne Lipka: Entwicklung sozialer Standards in der Tourismusindustrie (130-1329; Leonhard Reeb: Entwicklung sozialer Standards in der Tourismusindustrie (132-137); Renate Augstein: Bisherige Erfahrungen und künftige Anforderungen an Kooperation und Fortbildung (140147); Manfred Paulus: Die Arbeit der Kriminalpolizei im Bereich kommerzieller sexueller Ausbeutung von Kindern. Defizite und Forderungen aus kriminalpolizeilicher Sicht (148151); Vera Falck: Beispiele von interdisziplinärer Fortbildung von 'Dunkelziffer e.V.' (151157); Gudrun Graichen-Drück: Bekämpfung von Kinderarmut in den Entwicklungsländern als Präventionsmaßnahme (160-165); Klaus Rieth: Bekämpfung von Kinderarmut als wichtige Präventionsmaßnahme (165-168); Lea Ackermann: Kinderarmut als wichtige Präventionsmaßnahme vor sexueller Ausbeutung (169-174); Michaela Verboom: Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern als Folge von Armut am Beispiel Brasiliens (175-177); Sabine Walther: Zum Kontext Kinderarmut und kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Deutschland (177-178); Gisela Wuttke: Ergebnisse eines Forschunsgprojektes zur Kinderpornografie (181-185); Katharina Larondelle: Beratungsarbeit für Opfer von Kinderpornografie (185-190); Carmen Kerger: Ansätze für die Beratungsarbeit mit Opfern von Kinderpornografie (191-195); und weitere Beiträge aus folgenden Arbietsgruppen: 6. Förderung von Hilfeund Präventionsprojekten gegen sexuelle Gewalt - national und international; 7. Partizipation im Kinderschutz: Innovative Konzepte bei der Bekämpfung kommerzieller sexueller Ausbeutung von Kindern national und international; 8. Strafverfolgung von Kinderprostitutionstourismus - eine Gesetzesänderung ohne Folgen; 9. Koordinierte Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel mit Kindern; 10. Kinderpornografie im Internet - Recht, Strafverfolgung und Sensibilisierung; 11. Opferschutz, Zeugenschutz, Videobefragung - Besonderheiten bei kindlichen Opfern von kommerzieller sexueller Ausbeutung; 12. Vernetzung und Koopertion auf nationaler und internationaler Ebene zur Bekämpfung von kommerzieller sexueller Ausbeutung von Kindern.

[544-L] Schubert, Venanz (Hrsg.): Gewalt: Kriminalität und Verbrechen in der Gesellschaft, (Wissenschaft und Philosophie : Interdiziplinäre Studien, Bd. 21), Sankt Ottilien: EOS Verl. 2001, 300 S., ISBN: 3-8306-7093-1 (Standort: THB Aachen(82)-Za-7369-21) INHALT: "'Gewaltanwendung entlarvt sich selbst als Tun des Falschen', dieser, im Mittelalter geprägte Satz beweist nicht nur im politischen und privaten Leben täglich aufs neue seine Gültigkeit, er zieht sich auch wie ein roter Faden durch viele der hier vorgelegten Untersuchungen zum Phänomen der Gewalt. Bei aller unterschiedlichen Betrachtung und Bewertung sind sich alle Autoren darin einig, daß Gewaltanwendung nicht der richtige Weg sein kann, auch wenn gleich hinzugefügt werden muß, daß die wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion um die immer wieder auf- und abflauende Gewalt gegen Personen und Sachen im Flusse ist. Die Herangehensweise und Beurteilungskriterien der Wissenschaften sind zu unterschiedlich als daß sie zu einhelligen Urteilen führen könnten. Dies mag man beklagen. Aber wer nur ein wenig Einblick in das innere Geschehen, in die ständig wachsende Spezialisierung und die Methodik von Wissenschaft hat, wird seinen Frieden mit der Tatsache ma-

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chen, daß Wissenschaft ein hypothetisches Verfahren ist. Die Alternative wäre Dogmatismus oder gar Meinungsdiktatur, was freiheitliche Demokratien zu Recht verabscheuen. Es gilt also sich damit abzufinden, daß endgültige Urteile über gesellschaftlich und politisch umstrittene Phänomene auch von der Wissenschaft nicht zu erhalten sind. Nirgendwo wird dies deutlicher als bei interdisziplinär angelegten Untersuchungen, wie sie hier vorgelegt werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Venanz Schubert: Violentia sigillum falsi. Einführung (7-11); Ulrich Broich: Huren, Hehler, Straßenräuber: Zur literarischen Repräsentation des Verbrechens im England des frühen 18. Jahrhunderts (13-39); Klaus Schneewind: Wege in Gewalt und Kriminalität: Die psychologische Perspektive (41-76); Wolfgang Eisenmenger: Kriminalität und berauschende Mittel (77-115); Ronald Hitzler: Wie wehren sich Bürger? Reaktionen auf alltägliche Verunsicherung (117-140); Hans Wagner: Gewalt und Kriminalität in den Medien. Vom fragwürdigen Vergnügen am Schrecklichen (141-218); Paul Noack: Das Jahrhundert der Korruption (219-233); Klaus Volk: Verbrechen lohnt sich, nicht? Strafrecht und Wirtschaftskriminalität (235-256); Peter Cornelius Mayer-Tasch: Umweltkriminalität - was ist das eigentlich? (257-270); Raymund Schwager: Sind Kriminelle auch Sündenböcke? (271-288).

[545-L] Sheridan, Lorraine; Blaauw, Eric: Stalker typologies and intervention strategies, in: Polizei & Wissenschaft : unabhängige interdisziplinäre Zeitschrift für Wissenschaft und Polizei, 2002, H. 4, S. 15-25 INHALT: "Es gibt verschiedenen Gruppen von Stalkern, die sich auch hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit und ihrer Beeinflussbarkeit durch polizeiliche und andere Maßnahmen voneinander unterscheiden lassen In diesem Beitrag wird ein Kategoriensystem für Stalker vorgestellt (s.a. Boon & Sheridan, 2001; Sheridan & Boon, 2002), welches eine Gefährlichkeitseinschätzung unterstützt und auch Hinweise für das Management solcher Fälle und mögliche Interventionsstrategien anbietet. Infatuation harassers - Belästiger aus Verliebtheit - (ca. 18.5%) sind die ungefährlichsten Stalker und auch diejenigen, bei denen eine Intervention am meisten Erfolg verspricht. Ex-Partner-Stalker stellen die größte Gruppe dar (ca. 50%). Sie sind aufgrund ihrer Wut und Impulsivität häufiger gewalttätig und weniger leicht durch eine Intervention zu beeinflussen. Wahnhaft fixierte Stalker (ca.15%) sind entweder vergleichsweise gefährlich oder wenig gefährlich. Sadistische Stalker (ca. 13 %) stellen dagegen die Kategorie mit dem höchsten Gewaltrisiko überhaupt dar. Interventionen in diesen Fällen können zu einer zusätzlichen Gefährdung des Opfers führen." (Autorenreferat)

[546-L] Steiert, Christiane: Sozio-psychologische, kriminologische und rechtliche Aspekte kriminellen Verhaltens in Sekten, (Juristische Schriftenreihe, Bd. 179), Münster: Lit Verl. 2002, X, 302 S., ISBN: 3-82585892-8 INHALT: Vorgelegt wird eine phänomenologische Darstellung des Verhaltens von Sekten innerhalb und außerhalb des Sektenmilieus und eine strafrechtliche Würdigung solchen Verhaltens. Die Verfasserin stützt sich dabei auf sekteneigene Informationen und auf Sekundärquellen, die Originalzitate aus sekteneigenen Schriften enthalten. Sie gibt zunächst einen Überblick über die Verbreitung von Sekten in der Bundesrepublik, Formen und Motive der Mitgliedschaft sowie kriminelles Verhalten in Sekten. Der letztgenannte Punkt wird im Folgenden genauer differenziert: (1) fahrlässige Tötung, Körperverletzung und Betrug am Beispiel

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"Uriella"; (2) Körperverletzung bei Steigerung eines vorhandenen latenten psychopathologischen Zustandes durch Sektenmitgliedschaft am Beispiel Scientology (USA); (3) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und die persönliche Freiheit, Vermögensstraftaten am Beispiel der "Kinder Gottes"; (4) Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, Nötigung, Falschaussage, Meineid am Beispiel Scientology. Abschließend setzt sich die Verfasserin, ebenfalls am Beispiel der Scientology-Organisation, mit der Beobachtung von Sekten durch den Verfassungsschutz als Mittel der Kriminalprävention auseinander. (ICE)

[547-L] Stiels-Glenn, Michael: "Täter - Opfer" "Opfer - Täter": geschlechtsspezifische Ansätze in der Arbeit mit Straftätern, in: Bewährungshilfe : Soziales - Strafrecht - Kriminalpolitik, Jg. 49/2002, H. 4, S. 384-394 (Standort: UuStB Köln(38)-Si88-A,9,4-) INHALT: "Kriminalität als männerwendiges Phänomen müsste Fachleute eigentlich neugierig machen auf Faktoren, die Männer zu Straftaten führen. Einige Untersuchungsbefunde zu Männern als Opfer und Männern als Täter werden kurz dargestellt. Deutlich ist, dass in der Biographie Straftäter oft beide Rollen innehaben. Im Sonderfall der traumatisierten Täter wird das besonders deutlich. Betreuung und Psychotherapie von Straftätern sollten sich folgerichtig auch mit der männlichen Identität der Probanden und mit den Problemen bei der Ausfüllung der männlichen Rolle befassen." (Autorenreferat)

[548-L] Sutterlüty, Ferdinand: Gewaltkarrieren: Jugendliche im Kreislauf von Gewalt und Missachtung, (Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialphilosophie, Bd. 2), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2002, 381 S., ISBN: 3-593-37081-6 INHALT: "Anhand ungewöhnlich eindringlicher und oft erschreckender Beispiele arbeitet das Buch die Entwicklungsschritte und Wendepunkte von Gewaltkarrieren jugendlicher Täter heraus. Der Autor schlägt einen Bogen von familiärer Misshandlung und Missachtung in der Kindheit bis hin zu rauschhaft erlebten Situationen der Gewaltausübung im Jugendalter. Er geht dem Gehalt und den Nachwirkungen von Erfahrungen nach, die jugendliche Wiederholungstäter im Laufe ihrer langen Geschichte mit der Gewalt gemacht haben. Dabei verdichtet er seine feinsinnigen Interpretationen zu theoretischen Konzepten, die der Gewaltforschung neue Anstöße geben." (Autorenreferat)

[549-L] Voß, Hans-Georg W.: Stalking in einer Normalpopulation, in: Polizei & Wissenschaft : unabhängige interdisziplinäre Zeitschrift für Wissenschaft und Polizei, 2002, H. 4, S. 60-71 INHALT: "Stalking wurde bisher zumeist in ausgewählten Populationen - vor allem mit klinischer Symptomatik - untersucht. Die wenigen umfangreicheren Untersuchungen in Normalpopulationen zeigen eine unterschiedliche Häufigkeit und Verteilung von Stalking, je nach der verwendeten Definition. In diesem Beitrag werden Stalking-Verhaltensweisen anhand eines neu entwickelten Erfassungsinstruments, dem Stalking-Verhaltens-Fragebogen, SVF, untersucht. Der SVF liegt in zwei Formen vor: eine für Opfer und eine für Täter. Erstmalig wird

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hier dem Umstand Rechnung getragen, dass ein und dieselben Personen Opfer und Täter sein können. Die faktorielle Struktur des Fragebogens wird ermittelt. Es ergaben sich drei Faktoren für jede der beiden Gruppen bzw. Rollen, die die Befragten eingenommen haben. Die Faktoren repräsentieren unabhängige Komponenten des Stalkings. Es wird angenommen, dass diese zugleich verschiedene Stadien der Eskalation von Belästigung bis hin zu physischer und psychischer Gewalt widerspiegeln, die je nach den Kontextbedingungen (Beziehung zwischen Täter und Opfer, situative Faktoren) auf der Handlungsebene manifest werden. Die Befunde zeigen, dass Erfahrungen als Opfer und Handeln als Täter nicht einander ausschließen, dass vielmehr der Opfer- und Täterstatus bei einer Person gewechselt werden kann. Es werden Zusammenhänge dieses Phänomens mit neurotischen Persönlichkeitskonstellationen aufgezeigt sowie Unterschiede zwischen Tätern und Opfern in Bezug auf den Beziehungskontext dargestellt." (Autorenreferat)

[550-F] Welp, Wolfgang (Bearbeitung); Möller, Kurt, Prof.Dr. (Leitung): Prozesse des Ein- und Ausstiegs bei Skinheads INHALT: Eruierung der Verläufe von Einstiegen in die rechtsextreme Skinheadszene und deren Ursachenkontexten sowie von Ausstiegen sowohl aus der Szene als auch aus rechtsextremen politischen Orientierungen. Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die (sozial)pädagogische Arbeit und politische Praxis. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Ost und West) METHODE: Qualitative Längsschnittstudie über 3 Jahre mit 2 Erhebungszeitpunkten. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 40; Skinheads - 13-16jährige Einsteiger, 18-24jährige Aussteiger; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Möller, K.: Hässlich, kahl und hundsgemein. Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder in subkulturellen Selbstverständnissen von Skinheads. in: Farin, K. (Hrsg.): Skinheads. Zwischen Mythos und Realität. Berlin 1998, S. 118-141.+++Ders.: Harte Kerle - geile Weiber. Rechtsrockkonsum geschlechtsspezifisch. in: Baacke, D.; Farin, K.; Lauffer, J. (Hrsg.): Rock von rechts II. Bielefeld 1999. ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Fachhochschule Esslingen Hochschule für Sozialwesen, FB Sozialwesen (Flandernstr. 101, 73732 Esslingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-1063-106)

[551-L] Wittmann, Svendy: Gewaltbereitschaft und Gewalthandeln von Mädchen und jungen Frauen im jugendgruppenspezifischen Umfeld, in: Soziale Probleme, Jg. 13/2002, H. 1, S. 11-26 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel stellt ausgewählte Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung über gewaltauffällige gemischtgeschlechtliche und Mädchengruppen dar. Themen sind: Einstellung zu Gewalt, Gewaltbereitschaft, Gewaltanwendung und Rolle von Mädchen in den Jugendgruppen. Gezeigt wird, dass gewalttätige Auseinandersetzungen für weibliche Gruppenangehörige in gewaltbereiten Jugendgruppen häufige Formen der Konfliktlösung bzw. der Abwehr

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sind. Motiviert sind sie überwiegend durch den Wunsch nach Anerkennung und Selbstwirksamkeit sowie durch Machtansprüche. Entgegen vorliegender Forschungsbefunde belegen die dargestellten Ergebnisse, dass weibliche Jugendliche in Jugendgruppen nicht immer eine Randstellung einnehmen. Statushohe gewaltbereite Mädchen üben in den Gruppen einen gewaltfördernden Einfluss insbesondere auf andere weibliche Jugendliche aus, und die Statuszuweisung über Gewaltbereitschaft verstärkt bei den Gruppenmitgliedern die Gewaltneigung. Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeit werden weder von den gewaltbereiten Mädchen noch von ihren Cliquen als 'unweiblich' etikettiert, sie bilden vielmehr einen integralen Bestandteil eines Weiblichkeitskonzepts, das sich gegen herkömmliche Geschlechterstereotypen abgrenzt. Die Ergebnisse führen zur Forderung nach einer geschlechterdifferenzierten Gewaltprävention." (Autorenreferat)

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister

A Abholz, Hans-Harald 220 Adam, Heidemarie 268, 282 Adler, Georg 220 Aktas, Maren 241 Albrecht, Günter 389, 517 Albrecht, K. 221 Albrecht, Martina 343 Albrecht, Peter-Georg 125, 126 Albrecht, Ulrike 469 Alfermann, Dorothee 127 Altmeyer, Susanne 344 Amelang, Manfred 446 Ammon, Barbara 262 Amrhein, Ludwig 184 Andreev, Kirill 181 Angermeyer, M.C. 356, 462 Angermeyer, M. C. 237 Angermeyer, Matthias C. 128, 201, 220, 345, 354 Arendt, Thomas 345 Arling, Viktoria 288 Arnold, Karl-Heinz 242 Arnold, Thomas 470 Aronsson, Gunnar 101 Aufenanger, Stefan 471 Aurich, C. 356 Ayala, Luis 70 B Bacher, Johann 1 Bachmann, Cadja 220 Backes, Gertrud M. 129, 130 Backes, Otto 517 Bader, Kurt 346 Bahlke, Susanne 289, 290 Bailer, Harald 427 Balck, Friedrich 359 Balluseck, Hilde von 2, 472 Barkholdt, Corinna 102 Barlösius, Eva 3 Barth, Johannes 4 Barth, Jürgen 365 Bartling, Hartwig 232 Bathke, Sigrid 185

Baudisch, Annette 131 Baudisch, Winfried 243, 291 Bauer, Tobias 90 Baumgärtner, Theo 473 Beblo, Miriam 5 Beblo, T. 186 Beck, Norbert 347 Becker, G. 176 Becker, Irene 6 Becker, Nicole 187 Becker, Stefanie 224 Becker, Susanne 511 Becker, Thomas 397 Behr, Rafael 494 Behrend, Christoph 103, 132 Beisenherz, Gerhard H. 7, 8 Beisenherz, Heinz Gerhard 9 Bengel, Jürgen 365 Bengelsdorf, Peter 474 Berchem, Sascha von 11 Berger, Christa 475 Berger, K. 218 Bergeskog, Anders 292 Bergmann, Lothar 427 Bergmann, Manfred Max 20 Bermann, K. E. 360 Bernhard, Dörte 331 Bernhardt, T. 188 Berntsen, Roland 10 Berth, Hendrik 476 Berthold, Norbert 11 Bertsch, Frank 12 Bertz, J. 376 Berven, Norman L. 245 Bestmann, Anja 348, 408 Bettermann, Julia 518 Beutel, Manfred 107 Beutel, Manfred E. 434, 465 Biagosch, Katrin 244 Bickel, H. 189, 220 Biendarra, Ilona 349 Biewen, Martin 13 Bischkopf, J. 462 Bischkopf, Jeannette 345 Bischoff, Peter 449

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Bischoff, Stefan 133, 136 Bishop, Malachy 245 Bittner, Günther 349 Bjerre, Lise M. 387 Blaauw, Eric 545 Blankenfeld, Christine 235 Blaudszun, Annette 293 Bleichner, Franz 107 Bliemeister, Andreas 408 Blum, Cornelia 477 Bochow, Michael 542 Bode, C. 134 Boers, Klaus 519 Böhm, Uta 224 Böhmer, S. 195 Bohne, S. 258 Böhnke, Petra 15 Bolz, Eva-Maria 428 Borgetto, Bernhard 350 Born, Andreas 135 Boss, Alfred 16 Bouytaud, Chantal 294 Bozenhardt, Inge 17 Brader, Doris 295, 301 Brähler, E. 150 Braun, Hans 351 Braun, Joachim 133, 136 Breitenbach, Erwin 246, 262 Breitenbacher, Katja 190 Brennecke, Ralph 343 Brettfeld, Katrin 478 Breuer, E. 352 Brienen, Thomas 351 Brieseman, Maria-Anna 328 Britten, Uwe 18 Brodhun, B. 352 Brosius, Hans-Bernd 353 Bruggmann, Michael 104 Brzank, Petra 378 Buchholz, U. 352 Buchmann, J. 258 Buddelmeyer, Hielke 296 Budowski, Monica 19, 20, 417 Bühler, Angelika 297 Buhr, Petra 21, 22 Buld, Susanne 401 Bull, Nadine 354 Bundschuh, Konrad 248, 249 Bunjes, Donald 427

Personenregister

Bürger, Wolfgang 355 Burmeister, Joachim 133 Burzan, Nicole 137 Bussche, Hendrik van den 220 Busse, A. 237, 356 Busse, Anja 345 Büssing, Andre 191, 200 C Cappai, Gabriele 277 Carls, Christian 180 Castellanos, Helen 428 Cebulla, Marian 428 Chan, Fong 245 Chorzelski, Georg 505, 506 Christiansen, G. 468 Cirkel, Michael 192 Clemens, Wolfgang 105, 129, 130 Cornel, Heinz 520 Cramon, D. Yves von 392 Cvetanovska-Pllashniku, Gabriela 220 D D'Heureuse, V. 176 Daele, Wolfgang van den 357 Dahl, Katharina 194 Dahlgaard, Knut 358 Dallinger, Ursula 138 Dann, Sabine 56 Dannecker, Martin 521 Dassen, Theo 216 Debler, Christiane 106 Deck, R. 195 Degkwitz, Peter 516 Demiraca, Süha 418 Dern, W. 299 Diehl, Rainer 422 Diesch, Eugen 445 Dietsche, S. 355 Dillmann-Lange, Cornelia 25 Dinkel, A. 359 Dippelhofer, A. 360 Distler, Birgit 294 Dittmann, S. 361 Dittmann-Kohli, F. 134 Dittrich, Stefan 362 Doblhammer, Gabriele 196, 363 Doh, Michael 165 Döhner, Hanneli 194, 227

Personenregister

Dolfen, Andrea 457 Domann, Ursula 427 Döpfner, Manfred 364 Dörning, Hans 371 Dornow, R. 435 Douterlungne, Mia 318 Drafta, Cristina 351 Dräger, Dagmar 214 Drjkstra, Ate 216 Duben, Kai 122 Düffert, Susanne 479 During, Margrit 247 Dworschak, Wolfgang 248, 249 Dymarczyk, Christina 197 E Ebert, Harald 246, 262 Ebner, Hermann G. 321 Eckart, Brigitte 316 Egen, Veronika 459 Eggen, Bernd 522 Ehlers, Angela 250, 251 Ehrenreich, Barbara 26 Eichhorn, Lothar 27 Eierdanz, Jürgen 139 Eimert, Lisa 407 Einsele, Hermann 427 Emmelkamp, Paul M. G. 533 Enders-Dragässer, Uta 28 Engel, Heike 133 Engels, Dietrich 133, 198 Engels, Eve-Marie 515 Englert, Nicole 365 Erben, C. M. 223 Erdfelder, Edgar 140 Erhart, Michael 343 Ernst, Babe Anke 141 Erzberger, Christian 199 Ettrich, Udo 143 Evans, Karen 318 Ewers, Michael 366 Exton, Michael 480 F Fachinger, Uwe 132 Faller, Herrmann 349 Farnham, Frank R. 532 Faßmann, Hendrik 295, 301, 302, 303 Fegert, Jörg M. 260

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Fehn, Rainer 11 Felder, Stefan 370 Felten, Mirjam von 523 Fenge, Anja 142 Fersen, Lorenzo von 262 Fichter, Manfred 428, 429, 459 Fiedler, Antje 143 Filip-Köhn, Renate 481 Fischer, G. 206, 493 Fischer, Uwe Ch. 482, 488 Fischer-Cyrulies, Antje 143 Flaschenträger, Pia 166 Flor, Herta 445, 479 Flueren, Hanns J. 144 Flürenbrock, Meike 252 Föbker, Stefanie 178 Fonk, Peter 367 Forrester, Viviane 29 Frank, Guido 262 Frazao, Lourenco 318 Friedrich, Bianca 304 Fritz, Antje 253 Fritz, Armin 262 Frölich, L. 188 Fuchs, Albert 524 Fuhr, Harald 30 Fürstenberg, Friedrich 145 Fuß, Stefan 368 Füssenhäuser, Cornelia 508 G Gaebel, Wolfgang 436 Gagel, Alexander 305 Gärtner, Karla 369 Gast, Wolfgang 146 Gause, Detlev 525 Gawlik, Berthold 456 Gebauer, Ronald 31, 32 Gebert, Alfred J. 210 Geene, Raimund 33 Geister, Ch. 214 Geller, Helmut 185 Gerhard, Christine 107 Gerling, Vera 192 Gerste, Bettina 205 Geyer, M. 150 Giesenbauer, Björn 191 Glaser, Jürgen 191, 200 Goebel, Swantje 254

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Goeschel, Albrecht 368 Gold, Carola 33 Gorfer, Sandra 220 Goritzka, Bernd 34 Görsch, B. 376 Gösken, Eva 182 Götz, Katharina 34 Grabe, Kristin 370 Gramlinger, Franz 306 Grawehr, Andrea 35 Grefe, Stephan 304 Grimm, Gaby 43 Grimm, Hannelore 241 Grobe, Thomas G. 371 Groenemeyer, Axel 526 Gröning, Katharina 215 Groote, Everhard von 527 Große-Loheide, Mike 471 Grotenhermen, Franjo 483 Grotz, Reinhold 178 Grub, Martin 36 Grulke, Norbert 427 Grüner, Beate 255 Grünheid, Evelyn 369 Grüsser-Sinopoli, Sabine M. 479 Grüsser-Sinpoli, Sabine Miriam 469 Gülich, Elisabeth 372 Günther, Dirk 37 Günther, Ralph 373 H Haaf, Hans Günter 374, 375 Haapanen, Hanna 365 Haberland, J. 376 Hacker, Winfried 201 Haerlin, Christiane 288 Häfner, Heinz 436 Hagen, Christine 38 Hagen, Jutta 256 Hahn, Daphne 507 Hähner, Ulrich 257 Hamann, Silke 52 Hamburg, Ileana 307, 308 Hampel, Andreas 428 Haneberg, Jutta 389 Hanke, M. 487 Hänsch, Ulrike 528 Hanses, Andreas 299 Hansmeier, Thomas 343

Personenregister

Hark, Sabine 529 Härter, Martin 365 Hartmann, K. 395 Hasebrink, Uwe 471 Hasford, Jörg 459 Häßler, F. 258 Häßler, Heidi 536 Haug, Monika 457 Hauser, Richard 6, 39 Haustein, Silva 143 Haustein, Thomas 40 Hautzinger, Martin 415, 457 Heckler, R. 452 Hefele, Peter 149 Heidegger, Gerald 318 Heidenreich, Regine 377 Heikkinnen, Anja 318 Heinemann, Axel 506 Heinrich, T. 330 Heinrich, Wilfried 530 Heinz, Esther 200 Heinze, Thomas 351 Hellbernd, H. 412 Hellbernd, Hildegard 378 Hellmann, Wilfried 484 Hellmer, Fritz 202 Hellweg, Susanne 389 Helmert, Uwe 379 Henn, Wolfram 246 Heon-Klin, V. 430 Hermann, Bruce P. 245 Hermann, Christiane 418 Hersch, Adam 97 Herzog, Markwart 380 Hess, Henner 494 Hesse, Stefan 348, 408 Hessel, A. 150 Hettlage, Robert 151 Heuft, G. 404 Heyers, Johannes 381 Hiemeyer, Florian 382 Hilber Bürgi, Esther 41 Hilbert, Josef 192, 203, 383 Hildenbrand, Bruno 475 Hilger, Annelies 294, 309, 340 Himmel, Wolfgang 377, 387 Hin, Monika 152 Hindermann, Sybill 212 Hines, Gerald 42

Personenregister

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Hinte, Wolfgang 43 Hirzel-Wille, Martina 153 Hitzblech, Tanja 161 Hobfoll, Stevan 444 Hoefert, Hans-Wolfgang 44 Höfer, Susanne 349 Hoffmann, Bettina 318 Hoffmann, Peter Michael 204 Hoffmann, Sonja 401 Hofmann, Christiane 259 Hofmann, Johannes 531 Hofmann, W. 213 Höge, Thomas 191, 200 Hohmeier, Jürgen 310 Hohmeister, Johanna 418 Hollander, Jutta 310 Holler, Gerhard 311 Hölling, Günter 384 Hollstein, Betina 154 Holm, Karin 45 Holmberg, Christine 385 Holz, Gerda 76, 79, 85 Holz-Rau, Christian 178 Homfeldt, Hans Günter 386 Honsa, Hans-Jürgen 485 Hörmann, Frank 436 Horst, Susanne 297 Huber, Achim 108 Hühne, Michael 456 Hummers-Pradier, Eva 377, 387 Hündling, W. 319 Hurrelmann, Klaus 93, 388 Husemann, Rudolf 122 Huss, Michael 486 Huth, M. 164 Hüttenhölscher, Bernhard 312 Hütter, Ulrike 204 I Igl, G. 430 Igl, Gerhard 205 Ingenleuf, Hans-Josef Inoue, Yuriko 301

389

J Jacobebbinghaus, Peter 88 Jaeschke, Burkhardt 386 Jagenlauf, Michael 155 Jäger, K. 229

James, David V. 532 Jenkins, Stephen P. 13, 47, 48 Jerg, Jo 278 Jeschke, Karin 260 Jesse, Anja 390 Joggerst, Klaus 49 John, Jürgen 391 John, U. 487 Jung, Claudia 488 Jungaberle, Henrik 489 Jungbauer, Johannes 392 Junius, U. 206 K Kächele, Horst 427 Kaduszkiewicz, Hanna 220 Kalbe, E. 393 Kalina, Thorsten 109, 110 Kalke, Jens 490, 502 Kallert, Thomas W. 397 Kaluza, Jens 156, 207, 449, 491 Kamensky, Jutta 50 Kämmer, K. 208 Kamphuis, Jan H. 533 Kamrad, Klaudia 331 Kamtsiuris, P. 360 Kannisto, Vaino 181 Kanz, Lothar 427 Kapphan, Andreas 51 Karl, Astrid 52 Karl, Ute 157 Karus, Michael 483 Käser, Udo 178 Kasper, Birgit 178 Kaufeler, T. 220 Kawski, S. 394 Keim, Rolf 53 Kelle, Udo 167, 209 Keller-Stanislawski, B. 395, 414 Kellinghaus-Klingberg, Annette 313 Kempe, Wolfram 54 Kentner-Figura, Beate 25 Kersten, Joachim 534 Kessler, J. 393 Khostevan, Alireza 519 Kilbom, Asa 101 Kilian, Reinhold 128 Kirchmann, Andrea 55, 56 Kittler, Klaus 57

340

Klagge, Britta 58 Klein, Caroline 261 Klein, Marion 144 Klein, Susanne 260 Klein, Thomas 158 Kleindienst, Judith 365 Klemenz, Dieter 304 Klemesch-Lasch, Christa 536 Kliegel, M. 176 Klimont, Jeannette 396 Klinckert, Hans-Jürgen 262 Klose, Joachim 205 Klose, Regina 535 Klosterkötter, Joachim 436 Kluge, Hendrik 397 Kneubühler, Hans-Ulrich 210 Knickenberg, Rudolf 107, 465 Knickenberg, Rudolf J. 434 Knöpfel, Carlo 35 Knuth, Matthias 109, 110 Koch, U. 355, 394 Koch, Ursula 351 Kochen, Michael M. 377, 387 Kofahl, Christopher 194, 227 Kohlböck, Gabriele 428 Kohler, Hans-Peter 398 Kohler, Iliana 398 Kohli, Martin 163 Kollak, Ingrid 211 Kolleck, Bernd 399, 400 Koller, Barbara 111, 112 Kölling, Arnd 339 Kolominsky-Rabas, Peter 459 Kooning, Jaap de 297 Körner, Yvonne 401, 509 Korporal, Johannes 492 Kortmann, Cornelia 402 Kortmann, Klaus 6 Kotkamp, Nicole 212 Kraigher, D. 493 Kramer, N. 352 Kraneburg, Stefan 262 Krappmann, Lothar 59 Krappweis, Jutta 201 Kratzsch, J. 164 Kraus, Sonja 427 Krause, Peter 60 Krausz, Michael 516 Kreis, Beate 403

Personenregister

Krenn, Heidelinde 429 Kretschmer, Jens 317 Kreutzfeldt, Nina 502, 516 Kriesel, Mirjam 331 Krisam, Ilse 159 Kron, Maria 270 Kronauer, Martin 61 Krope, Peter 304 Krüger, Hans-Peter 401, 509, 514 Krüsemann, Markus 202 Krüskemper, Gertrud 402 Kudielka, Brigitte M. 160 Kuhle, Holger 62 Kuhlmey, Adelheid 161, 213, 214 Kühnel, Wolfgang 517 Kulke, Claus 397 Künemund, Harald 162, 163, 179 Kunstmann, Anne-Christin 215 Kunze, Heinrich 437 Kurth-Laatsch, Sylvia 319, 320 Kuß, Gabriele 511 Kutsch, Thomas 73, 197 L Laaser, Ulrich 386 Laiho, Kristiina 318 Lampert, Claudia 471 Lange, C. 404 Langer, Antje 494 Larbig, Wolfgang 427 Lasar, M. 405 Laudwein, Claudia 351 Laue, Evelyn 406 Lauer, Charlotte 5 Lauerwald, Sandra 536 Lauterbacher, Claudia 122 Leber, Ute 113 Lechler, Pierre 365 Lechner, Birgit 303 Lechta, Viktor 275 Leclerque, Gregor 63 Lehmann, Knut 311 Lehmkuhl, Gerd 364 Lehmkuhl, Ulrike 260, 486 Lehmkühler, Stephanie 64 Leibold, Stefan 185 Leidig, Eberhard 407 Leimenstoll, Dieter 314 Leisering, Lutz 38

Personenregister

Lengerke, Thomas von 391 Lenhard, Wolfgang 246 Lenz, Thomas 351 Leonhardt, Annette 244, 255, 264, 265, 275, 281 Leonhäuser, Ingrid-Ute 64 Leppin, Anja 388 Lesky, Jürgen 263 Lessenich, Stephan 74 Leutner, Bernd 65 Lewerenz, Julia 301 Leyendecker, Natalie Andrea 537 Liebel, Manfred 66 Liebig, Olaf 286 Lindenthal, Luisa 17 Lindner, Brigitte 264, 275 Lingnau, Marie-Luise 408 Löbmann, Rebecca 478, 514 Lochmann, Reiner 495 Löffler, Berthold 68 Lohrmann, Christa 216 Loos, Stefan 222 Lorenz, Paul 304 Lorenzen, Jürgen 502 Lubecki, Ulrike 178 Ludwig, Kirsten 265 Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang 3 Lurje, Elina 479 Lüttringhaus, Maria 43 Lutz, Ronald 69 M Maaz, Asja 213 MacDonald, Ziggy 496 Machalowski, Gerhard 133 Mader, Sabine 409 Mahs, Claudia 410 Maier 436 Maier, Wolfgang 220 Maier-Riehle, Brigitte 411 Mair, Helmut 266 Maly, Nicole 171 Marcus, U. 466, 467 Markert, Susan 143 Marneros, Andreas 423 Marquardt, Udo 315 Martin, H. 164 Martin, R. 164 Martinez, Rosa 70

341

Martinsohn-Schittkowski, Wiebke 260 Maschewsky-Schneider, U. 412 Maschewsky-Schneider, Ulrike 378, 507 Matschinger, H. 356 Matschinger, Herbert 128, 345 Mattern, Daniela 301 Matthis, C 430 Mauch, Rainer 316 Maurer, K. 188 Maurer, Kurt 436 Maydell, Bernd von 325 Mayer, Manfred 220 Mayr, Franz Josef Michael 217 McGauran, N. 218 Meinck, Matthias 219 Melzer, Katja 538 Melzer, Wolfgang 464 Merseburger, Andrea 317 Mettke, Melanie 514 Metzger-Pregizer, Gerhard 43 Metzler, Heidrun 284 Meusel, Monika 413 Meyer, Alexandra 442 Meyer, C. 360, 414 Meyer, Gerhard 480 Meyer, Peter C. 417 Meyer, Sibylle 224 Meyer, Thomas D. 415 Misensky, Wolfgang 267 Moch, Matthias 287 Moers, Martin 416 Mohs, A. 460 Mollenkopf, Heidrun 165, 166, 172, 224 Möller 436 Möller, Kurt 550 Morais de Oliveira, Maria Teresa 318 Morfeld, M. 355 Morschhäuser, Martina 108, 114 Mösch, Edelgard 220 Moser, Josef 115 Möser, Kornelia 187 Moser, Michaela 497 Motel-Klingebiel, Andreas 167, 168 Müller, Alfred 116 Müller, K. 460 Müller, Marion 71 Müller, W. 468 Müller-Bachmann, Eckart 539 Müller-Steinhauer, Sandra G. 540

342

Münnich, Margot 169, 170 Mutschler, Roland 230 N Naegele, Gerhard 171 Nägeli, Katharina Ingold 41 Naumann, Dörte 172 Neder von der Goltz, Anna 268 Neudert, Birgit 498 Neundörfer, Bernhard 459 Neuser, Heinz 312 Nickolai, Werner 541 Niederfranke, Annette 173 Niedermeier, Thomas 428 Niedermüller, Peter 385 Niehaus, Mathilde 319, 320, 330, 331 Niemann, B.M. 229 Niemeyer, Beatrix 318 Niggemann, Christiane 209 Niklowitz, Matthias 417 Nöbauer, Brigitta 115 Nollmann, Gerd 72 Nordheim, Johanna 213 Nörenberg, L. 460 Normann, Konstantin von 73 Nußbeck, Susanne 269 O Oelkers, Rieke 418 Oertel, Astrid 321 Olbermann, Elke 133 Olejniczak, Claudia 174 Olk, Thomas 77 Oppikofer, S. 221 Orthmann, Dagmar 322, 323 Ortland, Barbara 279 Ortner, R. 493 Osterland, Astrid 419 Ostner, Ilona 74 Oswald, Frank 172 Otto, Birgit 75 Oyen, Renate 324 P Page, Roman 420 Pannicke, L. 460 Pape, Klaus 57 Papke, Birgit 270 Patiniotis, Nikitas 318

Personenregister

Paul, Juliane 365 Paulgerg-Muschiol, Larissa von Petermann, Franz 421 Peters, M. 404 Peters, Oliver 499 Petersen, Johannes Peter 304 Petschauer, Hanna 31, 32 Peyke, Gerd 190 Pfaff, Matthias 182 Phlak, Marianne 422 Pillmann, Frank 423 Pinquart, Martin 424 Pirke, Karl-Martin 425 Pitschas, Rainer 325 Pixa-Kettner, Ursula 271 Plate, Andreas 222 Plath, Hans-Eberhard 111 Plöntzke, Babett 469 Pluquett, Heidrun 65 Pohlmann, Stefan 175 Pörksen, Niels 332 Poßecker, Katrin 449 Pössel, Patrick 426 Power, Mick 128 Prangenberg, Magnus 271 Preis, Michael 43 Pritzkuleit, R. 223 Prömmel, Erdmann 500 Protz, Wolfgang 422 Prudlo, Uwe 427 Prümel-Philippsen, Uwe 386 Puffer, Günter 117 Puhlmann, Andreas 76 Puls, Wichard 501 Püschel, Klaus 506

71

Q Quadflieg, Norbert 428, 429, 459 Quambusch, Erwin 326 R Radebold, H. 404 Rasch, G. 360, 414, 448 Raschke, Peter 502, 503, 504, 505, 506 Raspe, H. 430, 458 Rattay, Petra 507 Rauscher, Christine 284 Redetzki-Rodermann, Heidrun 144 Reichert, Monika 171

Personenregister

343

Reindl, Richard 541 Reinicke, Peter 431 Reinl, Heidi 508 Reiter, S. 360 Renner, Thomas 10 Rensing, Elisabeth 215 Rentzsch, Doris 77 Resch, Stefan 432 Retz, W. 433 Retz-Junginger, D. 433 Reuter, W. 164 Richter, V. 164 Riedel-Heller, S. 356 Riedel-Heller, S. G. 237 Riedel-Heller, Steffi 128 Riedel-Heller, Steffi G. 345 Ries, W. 164 Robertz-Grossmann, Beate 386 Robra, B.-P. 218, 460 Robra, Bernt-Peter 219 Rödiger, Anja 456 Roeken, Katja 30 Rogausch, Anja 377 Röhrig, Anne 224 Röhrig, Bernd 212 Rojas, Roberto 407 Roloff, Juliane 369 Romaus, Anja 96 Romaus, Rolf 96 Romberg, H.-P. 220 Rosemeier, Hans-Peter 216 Rosendahl, Wolfram 403 Röslen, Michael 419 Rösler, M. 433 Rösner, Hans-Uwe 272 Rösner, Verena 183 Röstermundt, A. 458 Roth, Charlotte 401, 509 Rothgang, Heinz 225 Rott, C. 176 Rottstädt, Dörte 536 Rudinger, Georg 178 Ruhm, Antje 178 Ruiz-Huerta, Jesus 70 Rummel, Anke 262 Rüpprich, Bernward E. 118 S Sahler, Irmgard

510

Salis Gross, Corina 226 Salize, Hans Joachim 25 Samson, Kirsten von 457 Sand, W.H. van de 327 Sander, Elisabeth 328 Sarimski, Klaus 273 Sattel, Heribert 227 Sauer, I. 164 Schaal, W. 412 Schabmann, Alfred 274 Schaeffer, Doris 366 Schaeffer, Marc 329 Schäfers, Markus 284 Schaider, Birgit 428 Schaller, Sylvia 228 Schallies, Elke 172 Schaper, Marcus 30 Scharfenorth, Karin 203 Schattenburg, Lothar 107, 434, 465 Schauenburg, Gaby 269 Schauer, A. 435 Schäufele, Martina 227 Scheidt-Nave, Christa 377 Scheiner, Joachim 178 Schelling, H. R. 221 Schemme, Dorothea 119 Schenk, Liane 542 Scherer, Hanfried 510 Schiemann, Doris 205 Schilling, Oliver 172 Schimany, Peter 177 Schindelhauer-Deutscher, Hans-Joachim 246 Schindler, S. 493 Schlabs, Susanne 78 Schlecht, Cathrine 457 Schlevogt, Vanessa 79 Schlicht, Wolfgang 407 Schliehe, Ferdinand 374, 375, 411 Schlögl, Wolfgang 367 Schlothfeldt, Stephan 80 Schlottau, Heike 525 Schluter, Chris 47, 48 Schmal, Andreas 330, 331 Schmeling-Kludas, C. 229 Schmid, Achim 21 Schmid, Josef 99 Schmid, Volker 81 Schmidt, Martin 436

344

Schmidt, Tanja 163 Schmidt, Werner 515 Schmidtova, Margitta 275 Schmidt-Zadel, Regina 332, 437 Schmoecker, Mary 230 Schmolke, Rüdiger 502 Schnabel, Claus 339 Schneeberger, Arthur 333 Schneider, G. 404 Schneider, Henning 422 Schneider, Hilmar 54 Schneider, Karin 269 Schneider, Peter 410 Schneider, Peter K. 438 Schneider, Wolfgang 276 Schnitzler, N. 414 Schöberle, Marianne 311 Schöch, Heinz 514 Schöler, Jutta 242 Schölkopf, Martin 222 Scholz, Wolf-Dieter 511 Schön, D. 376 Schöne, Roland 341 Schönemann, P. 176 Schrader, Carsten 334, 335 Schreiber, Martina 178 Schroeter, Klaus R. 130, 138, 231 Schröter, Michael 136 Schröttle, Monika 543 Schübel, Ulrich F. 314 Schubert, Venanz 544 Schuchart, Claudia 524 Schücking, B. 416 Schüll, Peter 277 Schüller, Stephanie 232 Schulte, Bernd 325 Schulz, Uwe 45 Schumann, Werner 278 Schumm, Hubert 321 Schürgers, Georg 230 Schütte, Wolfgang 233, 439 Schüttemeyer, Anke 178 Schwab, Herbert 120 Schwab, Oliver 297 Schwager, Michael 313 Schwartz, Friedrich W. 371 Schwarz, Reinhold 442 Schweiger, G. 452 Schweikart, Rudolf 82

Personenregister

Schwientek, Hubert 83 Seeber, Jobst 117 Seel, Klaus-M. 440 Seemann, Sabine 120 Seidl, Martin 115 Seidl, Norbert 234 Sellach, Brigitte 28 Semrau, Peter 10 Seyfried, Erwin 297 Sheridan, Lorraine 545 Shields, Michael A. 496 Siebeck, Astrid 265 Siedler, A. 448 Signer, Markus 441 Silbereisen, Rainer K. 424 Simmedinger, Renate 470 Simmenroth, Anne 387 Sing, Horst 84 Singer, Susanne 442 Skoluda, Susanne 85 Slesina, Wolfgang 422 Solga, Heike 86 Somm, Irene 475 Sommer, Carola 179 Sopp, Peter 6 Sosnowsky, Nadia 428 Spermann, Alexander 55, 56, 87 Spies, Josef 340 Spieß, Katharina C. 75 Spijkers, Will 288 Springer, Werner 43 Stadelhofer, Carmen 180 Stadler, Peter 311 Steffen, Fabian 443 Steffen, Gabriele 253 Steger, Renate 303 Steiert, Christiane 546 Stein, Peter 121 Steiner, Viktor 88 Stemann-Acheampong, Susanne 419 Stiels-Glenn, Michael 547 Stiller, Jeannine 127 Sting, Stephan 477 Stock, Lothar 82 Stoll, Oliver 444 Stosberg, Manfred 389 Strasser, Hermann 72 Strauß, Bernhard 212 Strengmann-Kuhn, Wolfgang 6, 89

Personenregister

345

Streuli, Elisa 90 Strom, Jonas 91 Struve, Maren 445 Stubig, Hans-Jürgen 10 Stumpf, Eva 262 Stumpp, Gabriele 508 Stürmer, Til 446 Sulek, C. 430 Suprinovic, Olga 36 Süß, Waldemar 92 Suter, Christian 19, 417 Sutterlüty, Ferdinand 548 Szadrowsky, Matthias 91 T Tamayo Korte, Miguel 204 Thalheim, Stephan 278 Thatcher, Roger 181 Thiebach, Jörg 304 Thiere, Christiane 262 Thiersch, Hans 508 Thomas, Helgard 260 Thränert, Oliver 447 Tielking, Knut 511 Tiemann, Friedrich 343 Tietze, Ulrike 344 Tillmann, Barbara 279 Tillmann, Robin 20 Tischer, A. 448 Töpferwein, Gabriele 449 Töppich, J. 468 Tramm, Tade 306 Treinen, Heiner 336 Trenckmann, U. 405 Trendler, Günter 436 Tröster, Andrea 43 Tuschen-Caffier, Brunna 450 U Ullmann, Rainer 504 Ullrich, Carsten G. 52 Unverzagt, Gerlinde 93 Uphoff, H. 452 Urbas, Elfriede 396 Urbschat, I. 412 Utzeri, Stefania 457 V Vahlbruch, Sven

306

Vanhoren, Ingrid 318 Vaupel, James W. 131 Veelken, Ludger 182 Verres, Rolf 489 Verthein, Uwe 516 Viedenz, Jürgen 338 Vobruba, Georg 32 Vogd, Werner 453 Vogel, Beate 454 Vogt-End, Gertraud 262 Voit, Helga 280 Voland, Eckart 131 Völker, Rita 455 Völker, Wolfgang 94 Volkert, Jürgen 56 Vollrath, Mark 514 Vonier, Andreas 281 Vonken, Matthias 122 Vorberg, B. 164 Voß, Hans-Georg W. 549 W Wachsmuth, Susanne 282 Wacker, Elisabeth 284 Wagner, Gabriela 220 Wagner, Gert G. 48 Wagner, Joachim 339 Wagner, Michael 248 Wagner, Petra 123 Wagner-Link, Angelika 124 Wahl, Hans-Werner 172 Wahl, Stefanie 149 Wahler, Roland 316, 340 Walburg, Wolf-Rüdiger 283 Wallimann, Isidor 91 Walther, Uwe-Jens 95 Wansing, Gudrun 284 Wasilewski, Rainer 301 Watzke, Stefan 456 Watzlawczik, Gerd-Uwe 368 Wawrok, Silke 260 Weber, Harald 314, 334, 335 Weeber, Rotraut 183, 235 Wegener, Alexander 30 Wegscheider, K. 343 Wehner, Stefanie 340 Weinrich, Kathrin 341 Weisbrich, C. 164 Weisbrod, Mattias 418

346

Personenregister

Weitzel-Polzer, E. 236 Weizel, Ruth 96 Weller, Christian E. 97 Welp, Wolfgang 550 Welz, Sabine 457 Wenzig, Claudia 1 Werle 220 Werning, Rolf 285 Westerhof, G.J. 134 Westphal, R. 458 Wettstein, A. 221 Wetzel, Dirk 377 Wetzels, Peter 478 Weyerer, Siegfried 220, 227 Widera, Teresia 514 Wienau, Rolf 385 Wieners, K. 412 Wieners, Karin 378 Wiesner, Gisela 536 Wildner, Manfred 459 Wilmerstadt, Rainer 286 Wilms, H.-U. 237 Wilms, Hans-Ulrich 354 Wilz, Gabriele 392 Winge, S. 460 Wingenfeld, Klaus 238 Winkel, Heidemarie 461 Winkler, Albrecht 342 Winter, Maik H.-J. 213 Wissert, Michael 239 Witt, Stefan 351 Wittmann, Svendy 551 Wittmund, B. 462 Wittmund, Bettina 354 Wolf, Julia 515 Wölfing, Klaus 479 Wölfle, Gunther 183 Wölkerling, Udo 260 Wollny, Hans 311 Wolski-Prenger, Friedhelm 98 Wolze, Wilhelm 304 Woods, Dorian 99 Worgulla, Katrin 306 Worringen, Ulrike 463 Wübbeke, Christina 295, 301 Wurm, Susanne 224 Z Zenz, Helmuth

50

Ziegler, Walther 353 Zimmermann, Thomas 220 Zingerle, Arnold 277 Zink, Klaus J. 293, 314 Zitter, Gernot 240 Zohsel, Katrin 418 Zube, Michael 287 Zubrägel, Sabine 464 Zurhold, Heike 516 Zwerenz, Rüdiger 434, 465 Zwingmann, Christian 463

Sachregister

347

Sachregister

A Abbrecher 341 Abiturient 476 Ablauforganisation 200 Abmahnung 474 Abschiebung 535 abweichendes Verhalten 71, 81, 520, 526 Adoleszenz 373, 539 Adoptionsvermittlung 45 Afrika 380 Aggression 226, 347, 364, 426 Aggressivität 81, 364 AIDS 45, 193, 466, 467, 468, 504 Akteur 43, 62, 108, 202, 453 Aktivierung 133, 155, 492 Akzeptanz 6, 52, 122, 133, 153, 203, 244, 399, 434 Alkohol 379, 426, 471, 491, 501, 509, 511 Alkoholismus 472, 474, 485, 496, 515 Alkoholkonsum 446, 471, 472, 476, 483, 484, 485, 507, 514 allein erziehender Elternteil 4, 8, 19, 28, 37, 48, 75, 99, 417 Alleinstehender 23 Allgemeinmedizin 206, 387 Allokation 240 Alltag 137, 224, 234, 247, 268, 269, 277, 279, 377, 494, 508, 524 Altbau 62 alte Bundesländer 13, 23, 60, 112, 132, 163, 170, 360, 432 Altenarbeit 139, 180, 198, 217, 233 Altenberatung 233 Altenbildung 133, 155, 180 Altenheim 152, 153, 184, 197, 198, 201, 203, 207, 209, 217, 226, 234 Altenhilfe 156, 175, 184, 194, 198, 205, 233 Altenpflege 26, 175, 184, 185, 197, 198, 201, 202, 205, 208, 214, 216, 231, 232, 233, 234, 236, 358, 449 Altenpolitik 175 Alter 129, 130, 133, 138, 142, 145, 151, 153, 157, 164, 166, 176, 181, 186, 189, 210, 233, 237, 240, 363, 398, 413

älterer Arbeitnehmer 100, 101, 103, 104, 105, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 132, 133, 162, 175 alter Mensch 33, 91, 101, 103, 105, 120, 125, 126, 127, 128, 129, 130, 131, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 146, 148, 149, 151, 152, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160, 161, 162, 163, 164, 165, 166, 167, 171, 172, 173, 174, 175, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 186, 187, 189, 190, 192, 194, 195, 196, 197, 198, 201, 203, 204, 205, 206, 209, 211, 212, 213, 215, 216, 217, 218, 220, 224, 227, 228, 230, 231, 232, 233, 234, 235, 237, 238, 239, 240, 345, 349, 363, 369, 398, 404, 410, 417, 424, 437, 443, 457, 491 Altern 101, 103, 127, 128, 130, 131, 138, 140, 161, 173, 175, 177, 182, 363, 398, 410 altersadäquater Arbeitsplatz 108, 119, 294 Altersgruppe 151, 153, 406 Alterskrankheit 186, 188, 208, 220, 221, 227, 229, 234, 235, 236, 345, 356, 393, 433 Altersrolle 144 Alterssoziologie 129, 138, 145, 167, 177 Altersstruktur 105, 117, 121, 123, 138, 153, 159, 175, 177, 181, 190, 382, 422 Altersteilzeit 105, 106 Altersversorgung 102, 168 ambulante Behandlung 408, 437 ambulante Versorgung 185, 191, 193, 200, 202, 205, 207, 211, 219, 235, 239, 366, 368, 377, 399, 408, 416, 431, 444, 449, 470, 495, 503, 506 amtliche Statistik 10, 27, 34, 40, 49, 83, 169, 289, 337, 382, 413, 432 Amtsgericht 204 Anamnese 372 Anbieter 185, 232 Angelernter 86, 114

348

Angst 107, 262, 364, 476 Animateur 217 Anlernung 312 Anpassung 424 Anreizsystem 16, 56, 87 Antrag 223 Antwortverhalten 209 Arbeit 21, 87, 94, 101, 105, 114, 117, 119, 120, 138, 249, 277 Arbeiterwohlfahrt 215 Arbeitgeber 113 Arbeitnehmer 120, 122, 309, 343, 483 Arbeitnehmerüberlassung 342 Arbeitsaufnahme 31 Arbeitsbedingungen 119, 122, 200, 326, 501 Arbeitsbelastung 184, 191, 200 Arbeitsberatung 316 Arbeitsbereitschaft 32 Arbeitsbeschaffung 338 Arbeitsförderung 55, 316, 330 Arbeitsgestaltung 108, 200, 330, 340 Arbeitskräftebedarf 116, 123 Arbeitskräftenachfrage 339 Arbeitsleistung 104, 326, 496 Arbeitsloseninitiative 57 Arbeitslosenunterstützung 52, 54, 296 Arbeitslosenversicherung 11, 109 Arbeitsloser 35, 55, 57, 87, 110 Arbeitslosigkeit 4, 7, 11, 16, 24, 29, 43, 52, 56, 60, 62, 70, 75, 86, 87, 98, 109, 110, 112, 286, 301, 318, 403, 465 Arbeitsmarkt 31, 32, 56, 86, 116, 117, 118, 121, 124, 288, 295, 297, 301, 318, 336, 536 Arbeitsmarktpolitik 11, 35, 55, 57, 58, 102, 110, 116, 292, 342 Arbeitsmarktsegmentation 35 Arbeitsmethode 164 Arbeitsnachfrage 55, 296 Arbeitsorganisation 115, 122, 191 Arbeitsplatz 289, 336, 415, 483 Arbeitsplatzsicherung 289, 294, 295 Arbeitsschutz 340 Arbeitssituation 26, 289, 290, 330, 338 Arbeitsstrukturierung 118 Arbeitsunfähigkeit 106, 371, 391, 422, 465 Arbeitsunfall 101, 371 Arbeitsverhältnis 118, 301

Sachregister

Arbeitsvermittlung 306, 315 Arbeitswelt 101, 120, 332, 337, 483 Arbeitszeit 122 Arbeitszeitpolitik 122 Arbeitszufriedenheit 294, 328 Armut 1, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 19, 20, 24, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 36, 37, 38, 39, 41, 42, 43, 45, 47, 48, 50, 53, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 69, 70, 71, 72, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 84, 85, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 96, 97, 99, 158, 543 Artefakt 167, 209 Arzneimittel 193, 387, 391, 415, 467, 509 Arzt 377, 384, 387, 409, 449, 470 Arzt-Patient-Beziehung 367, 409, 419 Arztpraxis 387 Asien 325 Ästhetik 283 Asylbewerber 40 Aufmerksamkeit 364 Ausbildung 5, 194, 205, 211, 253, 269, 277, 301, 302, 303, 312, 317, 333 Ausbildungsabbruch 322 Ausbildungsbetrieb 312 Ausbildungschancen 302, 318 Ausbildungseinrichtung 317 Ausbildungserfolg 5 Ausbildungsplan 321 Ausbildungsplatz 295, 302 Ausbildungsverhältnis 301 Ausbildungsverlauf 460 Ausgaben 149, 225, 250, 343 Ausländer 8, 58, 62 Aussteiger 550 Australien 292, 517 Ausweisung 535 Auszubildender 304 Autismus 262 autoritäre Erziehung 548 B Baden-Württemberg 17, 25, 55, 56, 68, 152, 204, 227, 235, 253, 278, 365, 387, 446 Baltikum 172 Bayern 96, 107, 116, 190, 200, 244, 264, 265, 275, 277, 309, 316, 391, 413, 428, 459, 514

Sachregister

Beamter 170 Bedarfsanalyse 430 Bedarfsplanung 250 Bedrohung 67 Befragung 34, 167, 209, 458 Begriff 42, 367, 524 Behaviorismus 450 Behindertenhilfe 256, 257, 267, 269, 284, 301, 304 Behindertenwerkstätte 293, 314, 326, 329, 334, 335, 338 Behinderter 91, 142, 215, 243, 245, 248, 250, 253, 256, 259, 261, 263, 267, 269, 273, 274, 282, 284, 286, 288, 289, 290, 291, 292, 293, 295, 297, 300, 301, 302, 303, 305, 306, 307, 309, 310, 311, 312, 313, 315, 316, 317, 319, 321, 322, 323, 324, 325, 326, 328, 329, 330, 331, 337, 338, 340, 342, 351, 355 Behinderung 142, 241, 243, 244, 246, 252, 253, 254, 256, 262, 263, 265, 266, 270, 272, 275, 277, 278, 279, 280, 281, 283, 287, 289, 296, 301, 302, 305, 310, 313, 320, 323, 324, 325, 327, 332, 334, 337, 340, 350, 357, 456 Behörde 92 Belastung 37, 107, 200, 354, 359, 378, 392, 415, 424, 428, 434, 465, 481, 516 Belegschaft 103, 120 Belgien 196, 318, 488 Belohnung 480 Benachteiligtenförderung 243, 306, 312, 318, 331, 334, 341 Benachteiligung 50, 61, 64, 95, 285, 297, 306 Benchmarking 293 Beratung 78, 108, 251, 299, 316, 392, 416, 543 Beratungsstelle 230, 378, 397, 512 Bericht 253 Berichterstattung 57, 92, 353, 471 Berlin 2, 44, 51, 62, 83, 204, 260, 348, 378, 469, 486 Beruf 14, 24, 26, 115, 191, 253, 276, 277, 294, 300, 301, 308, 434, 536 berufliche Integration 23, 24, 35, 56, 116, 118, 243, 297, 300, 301, 302, 306,

349

307, 311, 312, 315, 316, 325, 329, 331, 332, 334, 340 berufliche Rehabilitation 239, 288, 291, 298, 301, 302, 303, 305, 307, 311, 317, 319, 320, 324, 332, 337, 340, 343, 456, 460 berufliche Reintegration 55, 87, 107, 288, 296, 305, 306, 311, 355, 434, 442, 465, 536 berufliches Selbstverständnis 353 berufliche Weiterbildung 35, 100, 103, 111, 117, 119, 278, 309, 319, 449 Berufsanforderungen 336 Berufsaussicht 112, 113, 123, 132, 300, 322, 323, 324, 342 Berufsausstieg 112 berufsbildende Schule 312 Berufsbildung 100, 114, 291, 304, 306, 312, 317, 318, 321, 322 Berufseinmündung 100, 304, 310, 322, 323 Berufserfahrung 124 Berufsfindung 299, 327 Berufsförderung 312, 334 Berufskolleg 312 Berufsorientierung 313 Berufspraxis 41 Berufsschule 454 Berufssituation 8, 336 Berufstätigkeit 101, 152, 301 Berufsverlauf 110, 120, 132, 289, 310, 324, 336 Berufsvorbereitung 310, 323 Berufswahlunterricht 313 Beschäftigungsbedingungen 340 Beschäftigungseffekt 11, 54, 122 Beschäftigungsentwicklung 55, 338, 339 Beschäftigungsfähigkeit 23, 114, 333 Beschäftigungspolitik 21, 87, 88, 339 Beschäftigungssituation 103, 116, 118, 121 Bestandsaufnahme 453 Besteuerung 37 Beteiligung 43 betreutes Wohnen 198 Betreuung 156, 162, 183, 204, 205, 208, 226, 227, 235, 247, 257, 270, 293, 302, 351, 366, 383, 397, 449, 470

350

Betrieb 103, 120, 289, 290, 293, 305, 312, 316, 317, 319, 324, 330, 331, 384 Betriebsgröße 109 Betriebsrat 115 Betriebsvereinbarung 331 Betroffener 50, 76, 96, 204, 246, 265, 349, 453 Betroffenheit 349 Betrug 546 Beurteilung 197, 216, 242, 401 Bevölkerung 6, 43, 52, 96, 121, 177, 181, 190, 196, 223, 363, 398, 417, 428, 459 Bevölkerungsentwicklung 152, 175, 177, 181, 190, 363, 382, 398 Bevölkerungsgruppe 181, 398 Bevölkerungspolitik 357 Bevölkerungsstatistik 181, 363, 398 Bevölkerungsstruktur 130 Bewohner 197, 201, 227 Bewusstsein 388, 509 Bezugsperson 354 Bildtelefon 136 Bildung 5, 7, 50, 136, 152, 163, 179, 277, 298, 308 Bildungsabschluss 5, 8 Bildungsangebot 163, 179 Bildungsarbeit 139 Bildungsbedarf 155 Bildungsbeteiligung 103, 111, 155, 162 Bildungschance 5, 14, 322, 323 Bildungsdefizit 5 Bildungseinrichtung 321 Bildungsniveau 5, 163 Bildungsplanung 318 Bildungsprogramm 251 Bildungsverlauf 318 Bildungswesen 7, 14 Bildungsziel 139, 540 Bioethik 439 Biographie 137, 349, 461 biographische Methode 137, 167 biologische Faktoren 164, 173, 438 biologische Waffe 447 Biotechnik 357, 440 Bisexualität 466 Bourdieu, P. 231 Brandenburg 242, 469 Bremen 38, 511, 542 Buch 252

Sachregister

Budget 250 Bulgarien 307, 398 Bundesamt für Verfassungsschutz Bundesanstalt für Arbeit 302 Bundesland 490 Bundesregierung 75 Bundessozialhilfegesetz 49 Bundesverfassungsgericht 537 Bürger 98, 143, 488 Bürgerbeteiligung 43, 116 Bürgerrecht 94

546

C Chancengleichheit 298 chronische Krankheit 332, 350, 355, 371, 377, 383, 392, 401, 407, 416, 418, 421, 427, 428, 444, 445, 446, 451 Computer 180, 203 computerunterstütztes Lernen 307 Coping-Verhalten 85, 212, 263, 273, 289, 344, 374, 375, 415, 418, 421, 427, 445, 505 Curriculum 454 D Daily Soap 144 Dänemark 341, 363 Daten 188 Datenbank 194 Datenerfassung 10, 13 Datengewinnung 1, 34, 39, 218, 221, 237 Dauer 21, 445, 519 Dauerarbeitslosigkeit 55, 56, 87 DDR 276, 431, 432, 476 Defizit 146 Delinquenz 478 Demographie 177, 181, 363, 398 demographische Faktoren 119, 123, 131, 163, 213, 345, 423 demographische Lage 108, 116, 121, 175, 190, 363 demographischer Übergang 363, 398 Demokratie 57 Denkmal 380 Depression 153, 186, 229, 235, 345, 354, 364, 365, 405, 415, 426, 428, 455, 457 Deprivation 20, 77, 80 Deregulierung 97 deutschsprachige Schweiz 417

Sachregister

Dezentralisation 11 Diagnose 187, 220, 246, 402, 436, 476 Diagnostik 212, 291, 345, 393, 405, 450 Dialog 282 Didaktik 268 Die Grünen 75 Dienstleistung 73, 108, 183, 185, 192, 198, 203, 211, 232, 358 Dienstleistungsberuf 26 Dienstleistungsgesellschaft 26 Dienstrecht 485 Diffusion 447 Diskriminierung 3, 7, 285 Diskurs 98, 138 Disziplin 500 Dokumentation 193, 397, 495, 503 Doppelrolle 24, 390 Dritte Welt 45 Droge 426, 473, 479, 482, 497, 503, 504, 505, 507, 509, 510, 512, 513, 515, 516, 539 Drogenabhängigkeit 479, 495, 498, 499, 508, 510, 515 Drogenberatung 470, 510 Drogenkonsum 478, 483, 484, 489, 494, 497, 498, 514, 535 Drogenmissbrauch 485, 489, 493 Drogenpolitik 483, 490, 497, 498, 500, 510 Drogenszene 475, 492, 494 duales System 320 E EDV 107, 203, 294 Ehe 154, 378, 522 Ehemann 378 Ehescheidung 4 Ehrenamt 125, 126, 143, 162, 174, 488 Eigentumsdelikt 519, 546 Eignung 300 Einfluss 160, 246, 379, 478, 483, 514 Einkommen 1, 3, 6, 8, 15, 16, 20, 22, 47, 64, 72, 77, 83, 88, 109, 132, 135, 141, 152, 169, 170, 420 Einkommenspolitik 60, 88 Einkommensumverteilung 60, 63, 97 Einkommensunterschied 13, 60, 70, 97, 158

351

Einkommensverhältnisse 4, 8, 10, 13, 36, 60, 89, 135, 149, 158 Einkommensverwendung 135 Einnahmen 149 Einrichtung 227, 264, 275, 293, 304, 327, 358, 408, 456, 511 Einsamkeit 160 Einstellung 52, 113, 148, 154, 228, 244, 246, 254, 274, 283, 377, 379, 389, 407, 465, 513, 514 Elektronik 281 elektronischer Handel 335 elektronischer Markt 335 Elias, N. 231 Elite 14 Eltern 85, 246, 255, 265, 271, 281, 347, 521 Eltern-Kind-Beziehung 472 Elternschaft 37, 251 Emotionalität 262, 415, 445, 455 empirische Forschung 167 empirische Sozialforschung 10, 13, 59, 71 Engagement 14, 98, 126, 133, 143, 162, 174, 488 Entberuflichung 100 Entlassung 429 Entmündigung 247 Entscheidung 204, 281, 424, 514 Entsolidarisierung 67 Entwicklungsland 45, 97, 292, 325 Entwicklungsstand 241, 255, 341 Entwicklungsstörung 242 Epidemie 467 Epidemiologie 345, 356, 365, 467 Epilepsie 245, 300, 340 Erbschaft 147 Erfahrung 104, 111, 119, 120, 133, 195, 269, 287, 341, 346, 418, 461, 514 Erfolg 341, 377, 399, 404, 415, 434, 442, 456, 486, 508 Erfolgskontrolle 65, 296, 311, 351, 374, 375 Erhebungsmethode 34, 150, 216 Erinnerung 380 Erkenntnisinteresse 129 Erleben 160, 212, 287, 359, 391, 402, 480, 508, 539 Ernährung 50, 64, 73, 370, 391, 446, 450, 507

352

Erwachsenenbildung 100, 155, 384 Erwachsener 151, 160, 162, 249, 271, 403, 424, 476 Erwartung 14, 215, 508 Erwerbsarbeit 32, 41, 99, 103, 105, 463 Erwerbsbeteiligung 24, 101, 112, 132, 292 Erwerbsbevölkerung 343 Erwerbslosigkeit 403 Erwerbspersonenpotential 83, 123 Erwerbstätigkeit 22, 88, 89, 90, 99, 101, 103, 109, 138, 152, 162, 266, 292, 422 Erwerbsverlauf 109, 110 Erzieher 278 Erziehung 268, 270, 502, 521 Erziehungsstil 347 Erziehungsziel 454 Essstörung 426, 429, 450 Ethik 46, 147, 254, 272, 353, 357, 367, 381, 439, 440, 513, 515 Ethnographie 210, 385 Ethnologie 210 EU 8, 15, 74, 89, 225, 297, 333, 502, 516 Europa 15, 39, 95, 196, 206, 211, 306, 308, 318, 325, 341, 464, 482, 483, 509, 516, 518 Europäische Kommission 318 europäische Sozialpolitik 325 Europarat 439 Euthanasie 228, 367, 381 Evaluation 46, 65, 79, 107, 187, 210, 227, 230, 242, 265, 297, 318, 354, 392, 399, 400, 404, 434, 451, 465, 482, 502, 504, 512, 516 evangelische Kirche 304 Evolution 131 Exklusion 9, 15, 57, 62, 69, 94, 285, 541 Experiment 439 Experte 389 Exploration 344 F Fachhochschule 386 Fahrtauglichkeit 401 Fallstudie 167 familiale Sozialisation 455 Familie 2, 5, 12, 22, 24, 64, 79, 85, 89, 93, 96, 147, 154, 158, 212, 215, 246, 273, 344, 347, 359, 369, 379, 384, 392, 403, 472, 484, 518, 522, 548

Sachregister

Familienangehöriger 214 Familienarbeit 99, 463 Familienpolitik 37, 75 Familiensoziologie 130 Familienstand 406, 422 Feldforschung 209 Ferien 217 Fernsehen 144, 146, 471 Fernsehprogramm 471 Fernsehsendung 471 Fernsehserie 144 Fettsucht 370 Figuration 231 finanzielle Situation 21, 22, 37, 152 Finanzierung 183, 194, 225, 284, 314, 366 Finnland 117, 196, 292, 318, 488 Flexibilität 122, 145, 294 flexible Altersgrenze 102 Flucht 45 Flüchtling 45 Förderungsmaßnahme 331 Förderungsprogramm 116 Forschung 3, 62, 171, 439, 463 Forschungsansatz 1, 59, 129, 145 Forschungsfreiheit 439 Forschungsgegenstand 129, 145 Forschungsreaktivität 167, 209 Forschungsstand 3, 62, 165, 179, 350, 518 Fortschritt 453 Foucault, M. 500 Fragebogen 34, 209 Frankreich 62, 117, 196, 329 Frau 4, 19, 23, 28, 33, 69, 78, 99, 131, 153, 161, 173, 214, 215, 297, 320, 323, 378, 390, 398, 402, 406, 412, 429, 450, 455, 463, 499, 518, 528, 538, 542 Frauenbewegung 28, 378 Frauenbild 390 Frauenforschung 28, 518 Freiheit 515, 540 Freiwilligkeit 126, 143, 174 Freizeit 50, 178, 192, 217, 249, 277 Freizeitangebot 127 Freizeitberuf 217 Freizeitbeschäftigung 178 Fremdbild 62, 144, 146, 457 Fremdeinschätzung 336 Fremdheit 272

Sachregister

Freundschaft 523 Fruchtbarkeit 131 frühe Neuzeit 69 Früherkennung 117, 220, 241, 377, 436 Frühförderung 265 Frührentner 343 Führerschein 483 Führungskraft 118 Fürsorge 431 G Gastgewerbe 26 Geburt 363 Gedächtnis 140, 188, 479 Gedenkstätte 380 Gefährdung 1, 25, 369, 489, 502, 514 Gehörlosigkeit 280, 281, 321 Geiselnahme 527 geistige Behinderung 142, 186, 188, 208, 220, 221, 229, 234, 236, 243, 246, 248, 249, 251, 256, 257, 258, 259, 260, 271, 273, 274, 276, 283, 284, 313, 326, 345, 356, 393 Geld 50, 93 Gemeinde 332 Gemeindehaushalt 21 Gemeinnützigkeit 342 Gemeinwesen 143, 416 Gemeinwohl 14, 139 Generation 5, 151, 152 Generationenverhältnis 5, 124, 138, 146, 147, 148, 158, 162, 175, 182, 240, 472 Generationenvertrag 168 Genetik 246, 377 Genforschung 440 Gentechnologie 254, 357 Gerechtigkeit 63, 80, 240, 272 Geriatrie 193, 206, 218, 219, 222, 234 Gerichtsverfahren 519 geringfügige Beschäftigung 62 Gerontologie 129, 130, 138, 171, 176, 182 Gesamtschule 313 Gesamtwirtschaft 481 Geschiedener 417 Geschlecht 20, 157, 161, 228, 398, 402, 423, 429, 446, 457, 476, 507 Geschlechterforschung 463 Geschlechterverhältnis 518, 528 Geschlechterverteilung 112, 170, 398, 422

353

Geschlechtskrankheit 467 Geschlechtsrolle 252, 518, 547 geschlechtsspezifische Faktoren 8, 20, 69, 109, 164, 171, 173, 252, 390, 398, 413, 420, 443, 463, 525, 534, 547, 551 Geschwister 252, 522 Geschwisterreihe 252 Gesellschaft 3, 14, 105, 129, 133, 138, 145, 148, 175, 192, 215, 254, 534, 544 Gesellschaftspolitik 42, 94 Gesellschaftstheorie 138 Gesetz 352 Gesetzentwurf 261 Gesetzgebung 261, 286, 367, 440, 514 gesetzliche Krankenversicherung 240, 371, 384, 394, 400 gesetzliche Regelung 147, 232, 498 Gestaltung 122, 269, 279, 289, 419 Gesundheit 33, 50, 92, 96, 124, 141, 156, 160, 164, 189, 194, 196, 218, 249, 343, 349, 360, 362, 369, 371, 379, 382, 386, 388, 390, 391, 396, 412, 414, 417, 418, 439, 448, 459, 464, 481, 487, 489, 516 gesundheitliche Folgen 390, 414, 487 Gesundheitsdienst 388 Gesundheitserziehung 386, 388, 464 Gesundheitsfürsorge 33 Gesundheitspolitik 33, 384, 386 Gesundheitsvorsorge 33, 92, 343, 360, 384, 414, 439, 448, 458, 464, 468, 482, 507 Gesundheitswesen 189, 213, 240, 350, 358, 382, 384, 386, 388, 412, 430, 439, 468 Gesundheitswirtschaft 383 Gesundheitswissenschaft 384, 386, 388, 412, 463 Gesundheitszirkel 384 Gesundheitszustand 33, 101, 164, 219, 221, 228, 396, 403, 413, 417, 429, 446, 463 Gewaltbereitschaft 523, 525, 527, 551 Gewaltkriminalität 519, 546 Gewerkschaft 42, 57 Glasnost 36 Gleichheit 528 Gleichstellung 261, 286, 309 Globalisierung 9, 45, 97

354

Sachregister

Glück 151 Glücksspiel 469, 480 Griechenland 318, 488 Großbetrieb 109 Großbritannien 47, 48, 99, 142, 172, 196, 225, 292, 318, 496, 539 Großstadt 61, 62, 82, 156, 336, 345, 413, 475, 516 Grounded Theory 71 Grundlagenforschung 176 Grundrecht 381, 498 Grundschule 76, 242 Grundsicherung 75 Gruppe 62, 350, 434 Gruppenarbeit 108, 114 Gruppenkohäsion 287 Gruppentherapie 344 Gruppenzugehörigkeit 93 Gutachten 258 Gymnasium 426

Hessen 53, 64, 107, 309, 422, 470, 486, 494, 530 Hierarchie 14 Hilfeleistung 21, 50, 73, 85, 225, 250, 253, 266, 279, 284, 346, 367, 397, 429 Hilfsbedürftigkeit 73, 176, 183, 218, 237, 284 Hirnschädigung 359 historische Entwicklung 16, 67, 69, 94, 153, 275, 386, 431, 517, 531 Hochbetagter 151, 152, 176, 345 Hochschule 159, 182, 384 Homosexualität 466, 521, 522, 528, 529, 542 Hörbehinderung 244, 255, 264, 265, 275, 280, 281, 317, 321, 340, 445 horizontale Mobilität 166, 167 Hospitalisierung 243, 389 Humanisierung 449 Humanität 381, 540

H Haftbedingung 530, 535, 538 Häftling 499, 530, 535, 538 Hamburg 61, 65, 92, 204, 227, 230, 315, 443, 473, 500, 506 Handbuch 482 Handel 97 Handelshemmnis 232 Handlung 28, 78, 378 Handlungsfähigkeit 419, 492 Handlungsorientierung 28, 38, 41, 95, 118, 550 Handlungsspielraum 28 Handwerk 192 Hauptschule 426 Hausarbeit 463 Haushaltsgröße 16, 89 häusliche Pflege 193, 198, 205, 208, 215 Hauswirtschaft 78 Heilpädagogik 269, 272 Heilung 283, 348 Heimbewohner 209 Heimunterbringung 400 Herrschaft 497 Herzinfarkt 444 Herzkrankheit 365, 371, 377, 383, 446, 463

I Identifikation 262, 415 Identität 137, 280 Identitätsbildung 182, 269 Ideologie 210 Image 338 Imitation 353 Implementation 92, 482 Inanspruchnahme 6, 10, 213, 391, 392, 442, 463 Indikation 465 Indikator 417 Individualisierung 145, 380, 539 Individualität 134, 291 Individualverkehr 166 Individuum 249, 349, 370 Industrie 109 Industriegesellschaft 45 Industriemeister 115 Industriestaat 97 Infektionskrankheit 352, 361, 448, 452, 466, 467, 504 Inflation 36 Information 136, 334, 388, 462, 482, 488 Informationsquelle 340 Informationssystem 335 Informationstechnologie 165 Informationsvermittlung 344

Sachregister

informelle Struktur 154 Infrastruktur 190 Inklusion 94 Innenstadt 62 innere Sicherheit 517, 544 Innovation 100, 115, 383, 490 Innovationsfähigkeit 100 Input 481 Institution 43, 184, 199, 210, 215 institutionelle Faktoren 21, 202, 399 Instrumentarium 39, 65, 128, 220, 293, 297, 314, 343, 436 Inszenierung 144 Integration 9, 56, 244, 264, 283, 289, 290, 294, 324, 330, 331, 334, 392, 456, 470, 536 Integrationskonzept 53 Intelligenz 258 Interaktion 59, 269, 347 interaktive Medien 388 Interdependenz 86, 172 interdisziplinäre Forschung 129, 179 Interdisziplinarität 145, 386, 388 Interesse 442 Interessenlage 122 Interessenpolitik 63 Interessenvertretung 63 interkulturelle Faktoren 128, 477 interkultureller Vergleich 167 internationale Politik 175 internationaler Vergleich 47, 48, 70, 74, 99, 153, 167, 172, 225, 232, 292, 325, 402, 464, 477, 483, 516 internationale Zusammenarbeit 117, 297 Internet 136, 146, 165, 180, 335, 543 interpersonelle Kommunikation 282, 388 Intervention 304, 354, 378, 392, 415, 427, 441, 442, 457, 465, 502, 509 Interview 195 Intimität 522 Intranet 335 Irland 292 Italien 117, 196, 225, 307, 502 J Journalismus 353 Journalist 353 Jude 236 Jugend 9, 93, 441, 510, 525, 534

355

Jugendamt 199 Jugendarbeit 484 Jugendberatung 441 Jugendgruppe 523 Jugendhilfe 17, 18, 441, 472, 484 Jugendkultur 539 Jugendlicher 8, 17, 18, 33, 50, 81, 93, 100, 144, 151, 251, 253, 260, 271, 273, 285, 287, 291, 297, 302, 303, 304, 308, 310, 312, 313, 318, 321, 324, 341, 347, 360, 364, 373, 407, 426, 441, 454, 464, 471, 476, 477, 484, 489, 502, 507, 519, 523, 525, 529, 534, 535, 539, 548, 550, 551 Jugendliteratur 252 Jugendpsychologie 258 Junge 525, 529 junger Erwachsener 17, 18, 148, 253, 260, 279, 407, 476, 525 Justiz 378 Justizvollzugsanstalt 499, 510, 530, 535 K Kampagne 136 Kant, I. 540 Kanton 420 Kapitalbewegung 97 Kapitalismus 42, 67 Kapitalmarkt 29, 97 Katamnese 429, 457 Kategorie 524 Kaufkraft 135, 192 Kaufmann 306 kaufmännischer Beruf 306, 321 Kaufverhalten 64, 93 Kennzahl 293, 314 Kind 1, 4, 5, 7, 8, 9, 18, 33, 45, 47, 48, 50, 58, 59, 66, 75, 76, 79, 81, 85, 89, 93, 96, 151, 162, 241, 246, 251, 252, 253, 255, 258, 262, 265, 270, 271, 273, 278, 281, 285, 287, 347, 360, 364, 403, 418, 421, 426, 464, 484, 507, 521, 522, 543 Kinderarbeit 45, 66 Kindergarten 253, 278 Kinderschutz 543 Kinderzahl 37 Kindeswohl 7, 199 Kindheit 7, 45, 66

356

Kirche 57 Klassengesellschaft 42 Kleinbetrieb 339 Kleinkind 253, 255, 270, 520 Klimakterium 131 Kognition 188, 405, 450 kognitive Entwicklung 7 kognitive Fähigkeit 7, 345 kognitive Faktoren 124, 140, 176, 415, 457 Kommerzialisierung 185 Kommunalpolitik 11, 30, 43, 53, 62, 95, 384 Kommunikation 146, 180, 241, 244, 253, 269, 273, 294, 388, 409, 442, 461, 524 Kommunikationsfähigkeit 282 Kommunikationsforschung 353, 388 Kommunikationstechnologie 136, 165 Kommunitarismus 139 Kompensation 93 Kompetenz 7, 78, 100, 124, 133, 136, 180, 187, 220, 287, 293, 294, 354 Konditionierung 479 Konfliktsituation 415 Konsens 434 Konservatismus 526 Konstruktivismus 304 Konsum 64, 93, 169, 476, 501, 514, 516 Konsumgesellschaft 93 Kontrolle 500, 502 Konvention 439 Konzeption 21, 43, 114, 122, 183, 185, 314, 317 Kooperation 92, 193, 199, 202, 215, 238, 297, 298, 312, 317, 319, 470, 477, 482 Kooperationsbereitschaft 199 Körper 138, 157, 254, 279, 370, 407, 480 Körperbehinderung 241, 242, 254, 256, 268, 269, 279, 308, 355 Körpergewicht 391 körperliche Entwicklung 127 Kosten 183, 198, 213, 219, 343, 387, 391, 408 Kostenbeteiligung 408 Kostenentwicklung 198, 467 Kosten-Nutzen-Analyse 198 Kostensenkung 185, 238 Kostenstruktur 198, 382 Kraftfahrzeugindustrie 114, 330, 331

Sachregister

Krankenhaus 187, 195, 216, 222, 348, 358, 371, 378, 382, 384, 386, 429, 431, 437, 465 Krankenpflege 193, 205, 366 Krankenschwester 193 Krankenversicherung 386, 431 Krankheit 150, 153, 212, 218, 229, 235, 253, 344, 349, 360, 362, 365, 367, 368, 371, 372, 374, 375, 376, 377, 379, 381, 382, 385, 390, 391, 395, 396, 401, 402, 407, 409, 417, 418, 419, 421, 424, 432, 439, 440, 445, 447, 448, 451, 457, 458, 459, 462, 464, 487, 491, 508 Krankheitsverlauf 345, 346, 359, 371, 377, 415, 427, 428, 436 Kreativität 438 Krebs 371, 376, 385, 402, 407, 419, 421, 424, 427, 442, 446 Kreislaufkrankheit 459 Krieg 45 Kriminalisierung 541 Kriminalität 517, 525, 533, 541, 544, 546 Kriminalpolitik 526, 535, 541 Kriminologie 71, 520, 526 Krisenbewältigung 415 Kritik 29, 197, 265 Kultur 69, 277, 380 Kulturanthropologie 438 kulturelle Faktoren 69, 420, 535 Kundenorientierung 194, 314, 335 Kündigungsschutz 290, 474 Kunst 283 künstliche Befruchtung 357 Kurort 190 L Ladenöffnungszeit 473 Laie 157, 453 Landespolitik 490 Landkreis 55, 495 ländlicher Raum 223 ländliches Gebiet 166, 225 Landtag 490 Landwirtschaft 152 Längsschnittuntersuchung 167 Leben 151, 269, 440 Lebensarbeitszeit 105, 122

Sachregister

Lebensbedingungen 1, 15, 19, 22, 129, 197, 233, 249, 267, 277 Lebensbereich 249 Lebensdauer 363 Lebenserwartung 189, 225, 268, 363, 369, 379, 413, 432 Lebenshilfe 233 lebenslanges Lernen 100, 180, 294 Lebenslauf 19, 31, 38, 77, 78, 137, 151, 247, 489, 499, 547, 548 Lebensmittel 73 Lebensperspektive 120, 137 Lebensplanung 137, 161, 269, 424, 528 Lebensqualität 25, 128, 130, 166, 172, 175, 212, 221, 227, 233, 245, 248, 249, 250, 284, 344, 354, 359, 392, 402, 405, 424, 427, 442, 456, 463, 542 Lebensraum 508 Lebenssituation 12, 14, 22, 28, 31, 40, 50, 59, 64, 69, 71, 76, 77, 78, 79, 83, 85, 130, 138, 152, 156, 172, 192, 197, 204, 231, 233, 235, 247, 263, 271, 276, 280, 310, 323, 337, 369, 428, 442, 484, 529, 542 Lebensstandard 3, 15, 77, 149, 158, 233 Lebensstil 146, 161, 164, 369, 379, 464 Lebensunterhalt 6, 83 Lebensweise 19, 144, 146, 173, 528 Lebenswelt 138, 154, 208, 215, 231, 256, 280, 285, 346, 349, 484, 494 Legalisierung 498 Lehrer 242, 244, 463, 502 Lehrplan 454 Leiharbeit 342 Leistung 6, 46, 187, 270, 399, 400, 470, 522 Leistungsanreiz 16 Leistungsbewertung 242 Leistungsbezug 31, 77 Leistungsfähigkeit 101, 104, 111, 185, 294, 327, 374, 375, 422, 465, 514 Leitbild 98, 139, 161, 257, 526 Lernbehinderung 302, 303, 310, 313, 322, 323 Lernen 100, 314 Lernfähigkeit 100, 101 Lernhilfe 180 Lerninhalt 318 Lernort 302, 320

357

Lernprogramm 180, 340 Lernprozess 418, 479 Lernschwierigkeit 258 Lettland 172 Liberalismus 526 Literatur 380 Literaturdokumentation 518 Lobby 63 Lohn 16, 26, 54, 56, 87 Lohnabhängiger 42 Lohnarbeit 94 Lohnform 56 Lohnhöhe 56, 496 Lohnnebenkosten 55 Lohnpolitik 88 Lohnunterschied 16 Luxemburg 482, 488 M Macht 184, 272 Mädchen 322, 455, 523, 525, 529, 551 Management 65, 104, 194, 358 Mann 153, 161, 173, 398, 429, 463, 535, 542, 547 Männlichkeit 525 Marginalität 15, 33, 62, 69, 71 Markenartikel 93 Marketing 338 Markt 211, 232, 338 Marktorientierung 185 Marktwirtschaft 36 Marxismus 42 Massenmedien 353, 388 Maßnahme 24, 44, 48, 79, 87, 91, 111, 114, 120, 207, 219, 238, 288, 304, 310, 318, 331, 434, 456, 502, 507, 509, 519 Maßregelvollzug 437, 538 Mecklenburg-Vorpommern 155, 204, 260, 451, 512 Mediation 473 Medien 57, 388, 522 Medienkompetenz 136, 165 Medienpädagogik 471 Medienverhalten 165 medizinische Faktoren 25, 428 Medizinischer Dienst 218

358

medizinische Rehabilitation 239, 253, 263, 298, 355, 374, 375, 382, 394, 404, 411, 422, 430, 444, 458, 463 medizinische Versorgung 33, 187, 195, 206, 213, 218, 220, 222, 233, 240, 277, 348, 377, 378, 383, 384, 391, 403, 467, 492, 511 Medizintechnik 419 Mehrfachbehinderung 242, 256 Meldegesetz 395 meldepflichtige Krankheit 395 Meldewesen 352 Mensch 254, 262, 349, 439 Menschenhandel 45, 531, 543 Menschenwürde 234, 439, 498, 540 Mentalität 151 Messinstrument 13, 509 Messung 128, 245, 248, 304, 418 Methode 181, 299, 376, 443, 477 Methodik 39, 176, 395, 433 Methodologie 10, 71, 137 Metropole 62 Migrant 33, 297 Migration 51, 517 Mikroebene 348 Mikrozensus 27, 141, 362, 396, 522 Mindesteinkommen 74 Mindestlohn 74 Mindestrente 74 Missbrauch 68, 476, 486 Misshandlung 378, 548 Mitarbeiter 73, 293 Mittelstadt 336 Mobilitätsbarriere 166 Modell 122, 211, 238, 245, 279, 296, 301, 302, 312, 341, 366, 376, 441, 460, 478, 508, 511 Modellentwicklung 54, 55, 122 Modellrechnung 225 Modellvergleich 417 Modellversuch 21, 23, 56, 79, 227, 250, 294, 295, 301, 303, 311, 315, 320, 334, 478 Moderator 251 Moderne 503 Modernisierung 517, 526, 539 Mongolismus 241 Moral 272 Morbidität 25, 160, 225, 365

Sachregister

Motiv 153, 264, 424, 443, 548 Motivation 21, 23, 119, 159, 179, 214, 262, 281, 434, 488, 489 Motorik 127, 407, 408, 444, 507 Multiple Sklerose 344 Multiplikator 482 Musik 539 Mutter 19, 99, 271 N Nachfrageentwicklung 183 Nachsorge 444 Nahverkehr 166, 178 Nationalität 109 Natur 287 negative Einkommensteuer 87 Neoliberalismus 7, 29 Neonazismus 539, 550 Netzwerk 117, 120, 220, 249, 269, 302, 536 Neubau 62 neue Bundesländer 23, 60, 109, 112, 125, 132, 143, 163, 170, 187, 237, 242, 276, 360, 397, 432, 449, 451, 464, 469, 476, 512 neue Medien 165, 192, 203, 388 neue Technologie 136, 383 Neurologie 348, 405 Neurose 549 Neuseeland 292 nichteheliche Lebensgemeinschaft 522 Nichtsesshaftigkeit 69, 71 Niederlande 296, 367, 384, 482, 537 Niedersachsen 27, 114, 117, 199, 202, 346, 387, 510, 542 Niedrigeinkommen 4, 10, 20, 22, 64, 89, 90 Niedriglohn 26, 54, 88 Niedrigqualifizierter 86, 333 Non-Profit-Organisation 314 Nordamerika 26, 99, 142, 160, 210, 240, 245, 483, 518, 537, 546 Norddeutschland 283 Nordrhein-Westfalen 46, 49, 79, 135, 159, 182, 185, 192, 203, 204, 279, 288, 312, 344, 366, 486, 519, 529, 535 Nord-Süd-Beziehungen 58, 97 Nord-Süd-Konflikt 97 Normalität 157, 272

Sachregister

Normativität 80 Normierung 356 Norwegen 292 Notlage 78 Notunterkunft 44 Nutzen 14, 220 O Obdachlosenhilfe 17, 73, 82 Obdachlosigkeit 17, 23, 25, 33, 34, 69, 71, 73, 459 Observation 352, 383, 452, 503 OECD 70, 292 öffentliche Dienstleistung 458 öffentliche Ordnung 544 öffentlicher Dienst 485 öffentlicher Sektor 101 öffentlicher Verkehr 166, 178 öffentliches Gesundheitswesen 458 öffentliche Verwaltung 65 Öffentlichkeit 522 Öffentlichkeitsarbeit 283 ökonomische Faktoren 76, 85, 219, 370, 387, 420, 531 Online-Dienst 340 Operation 402 Opfer 523, 532, 533, 543, 547, 549 Organisation 73, 99, 200, 202, 231, 477 Organisationen 482, 488 Organisationsentwicklung 119, 120, 251 Organisationsform 295 Organisationsstruktur 338 organisatorischer Wandel 115 organisierte Kriminalität 531 Organtransplantation 427 Orientierung 154 Ostasien 325 Österreich 193, 217, 240, 263, 267, 274, 292, 341, 363, 396, 402, 488, 497, 502, 537 Osteuropa 36, 439, 467 Ost-West-Vergleich 432 Ozeanien 292 P Pädagogik 287, 410, 539 pädagogische Anthropologie 410 pädagogische Förderung 317 pädagogisches Konzept 139

359

pädagogische Theorie 540 Panel 6 Paradigma 140, 304, 469 Parameter 164, 480 Partizipation 43, 143, 163, 172, 179 Partnerbeziehung 462, 542, 545 Partnerschaft 154, 354, 522 Pathologie 480 Patient 187, 212, 216, 219, 220, 227, 229, 344, 359, 365, 372, 377, 381, 383, 387, 389, 392, 401, 402, 404, 408, 409, 415, 416, 424, 429, 434, 439, 442, 450, 457, 462, 465, 470, 538 Patriarchat 497 Pazifischer Raum 292, 517 Peer Group 523, 551 Pensionierung 101, 266 Perestroika 36 Personaleinsatz 108 Personalentwicklung 108, 119, 120, 193, 294, 330, 340 Personalführung 120, 340 Personalpolitik 103, 111, 113, 114, 123, 289, 319, 342 Personenverkehr 166 Persönlichkeitsrecht 483 Pflege 156, 162, 171, 187, 196, 200, 205, 207, 208, 211, 215, 225, 230, 235, 238, 279, 416, 491 Pflegebedürftigkeit 152, 176, 183, 189, 197, 198, 205, 214, 216, 223, 225, 231, 233, 237, 238, 400 Pflegeberuf 191 Pflegedienst 185, 193, 202, 233, 416, 449 Pflegeeltern 199 Pflegefall 231, 381 Pflegeheim 187, 201, 205, 207, 209, 210, 216, 231 Pflegekind 199 Pflegepersonal 184, 197, 205, 216, 226, 227, 231, 449, 453 Pflegeversicherung 184, 205, 214, 399 Pflegewissenschaft 205 Physiologie 405, 425, 480 physiologische Faktoren 469 physische Belastung 200 Planung 156, 204, 270 Planungsprozess 65 Polen 5, 292

360

Politik 522 Politikberatung 10 Politikfeldanalyse 92 politische Einstellung 148, 550 politische Faktoren 147 politische Ökonomie 63 politische Partizipation 162 politischer Konflikt 72 politisches Programm 92, 95 politische Willensbildung 63 Polizei 378, 517, 527 Polizeieinsatz 527 Popmusik 539 Pornographie 543 Portugal 196, 292, 318 postkommunistische Gesellschaft 36 Postmoderne 526 postsozialistisches Land 5, 36, 172, 275, 292, 307, 308, 398, 477 Prävention 24, 50, 79, 211, 354, 382, 426, 441, 468, 471, 484, 485, 488, 492, 509, 514, 525, 543, 546 Praxis 204, 358, 377, 550 Privathaushalt 20, 22, 40, 64, 78, 83, 88, 90, 141, 149, 152, 169, 196, 235, 279, 348 Privileg 14 Problemgruppe 18, 23, 33, 58, 81 Produkt 192 Produktion 108 Produktivität 139 Professionalisierung 46, 226, 257, 346 Profit 29 Prognose 121, 123, 152, 196, 220, 289, 355, 399, 527 Programm 24, 238, 296, 344, 354, 482 programmierter Unterricht 340 Programmplanung 482 Projektgruppe 98 Prophylaxe 33, 345, 360, 368, 447, 448, 477, 488, 502, 504 prosoziales Verhalten 162 Prostitution 494, 531, 543 Protestantismus 380 Prozess 78, 219, 345 Psyche 138, 444 Psychiatrie 258, 283, 346, 437, 453, 538 psychiatrische Versorgung 25, 234, 397, 404, 415, 437, 538

Sachregister

psychische Belastung 200, 212, 359, 390, 532, 533, 545, 549 psychische Entwicklung 428 psychische Faktoren 147, 150, 191, 263, 359, 380, 425, 427, 428, 445, 446, 469, 480, 489 psychische Gesundheit 25, 150, 221, 283, 435, 444 psychische Krankheit 235, 332, 389, 397, 405, 428, 436, 437, 438, 453, 456, 459, 515, 538 psychischer Konflikt 214 psychische Situation 442, 461, 529 psychische Störung 160, 229, 234, 262, 288, 311, 340, 347, 354, 364, 365, 370, 405, 423, 426, 429, 438, 450, 476, 532, 545, 546, 549 Psychoanalyse 81, 520 Psychodiagnostik 229 Psychologe 453 Psychologie 153, 188 psychologische Theorie 441 Psychopathologie 438, 456 Psychopharmaka 201, 227 psychophysische Belastung 214 Psychose 423, 436 psychosomatische Faktoren 107, 404, 465 psychosomatische Krankheit 434, 463 psychosoziale Entwicklung 246 psychosoziale Faktoren 25, 245, 279, 346, 347, 391, 420, 427, 428, 442 psychosoziale Versorgung 351, 397, 402, 453, 470 Psychotherapie 364, 404, 405, 415 Pubertät 81 Public Health 459 Q Qualifikation 5, 21, 24, 79, 100, 109, 111, 116, 119, 124, 133, 205, 278, 291, 293, 294, 304, 308, 316, 321, 338, 346, 431, 536 Qualifikationsanforderungen 333 Qualifikationserwerb 307, 334 Qualifikationsniveau 5, 86 qualitative Methode 71, 167 qualitatives Interview 167 Qualitätskontrolle 210

Sachregister

Qualitätssicherung 171, 205, 207, 210, 215, 233, 251, 358, 394, 397, 404, 463 Quantifizierung 220 quantitative Methode 167 Querschnittslähmung 263 Quote 222, 292 R Rahmenbedingung 79, 341 Randgruppe 18, 33, 50, 62, 71, 81 Rationierung 240 Rauchen 362, 379, 446, 481 Reaktion 254, 271, 469 Realschule 426 Recht 142, 147, 204, 289, 325, 439, 474, 483 Rechtslage 267, 286 Rechtsphilosophie 540 Rechtsprechung 367, 381, 515 Rechtsradikalismus 539, 541, 550 Rechtsstaat 526 Rechtsvergleich 142 Reform 11, 46, 102, 132, 142, 168, 318 Reformpolitik 65 Regelschule 244 Regelung 145 Region 43, 55, 202, 309, 312, 332, 368 regionale Faktoren 295 regionale Mobilität 178 regionaler Unterschied 58 regionaler Vergleich 132, 170 regionale Verteilung 223 Regulierung 97 Rehabilitationszentrum 298, 431 Reichtum 27, 67, 72, 96 Reinigungsberuf 26 Reintegration 56, 389, 536 Reiz 418, 469, 480 Relevanz 478 Reliabilität 216 Religion 535 Religionspädagogik 410 Rente 102, 109 Rentenalter 105, 112 Rentenleistung 132 Rentenversicherung 37, 74, 102, 105, 112, 132, 168, 169, 343, 394, 411, 430, 431 Rentner 125, 126, 132, 149, 169, 170, 174 Repräsentation 63

361

Resignation 107 Resozialisierung 519, 536, 537, 540, 541 Ressourcen 204, 270, 481 Revision 520 Rezeption 242 Rezipient 144, 146 Rheinland-Pfalz 289, 290, 309, 310, 314, 334, 335, 351 Risiko 9, 25, 59, 99, 160, 220, 241, 345, 382, 426, 428, 429, 436, 446, 459, 483, 486, 489, 526 Risikokommunikation 409 Ritual 226, 380, 489 Rolle 133, 144 Rollenbild 144 Rollenverteilung 215 Ruhestand 102, 105, 138, 145, 161, 163, 266 Ruhrgebiet 43, 279 Rumänien 307, 308 Rundfunk 146 Russland 36, 477 S Saarland 4, 204 Sachsen 82, 141, 156, 201, 204, 207, 237, 317, 321, 345, 397, 442, 449, 464, 477, 491, 536 Sachsen-Anhalt 77, 126, 219, 243, 403, 422 Säkularisierung 380 Sanierung 43 Säugling 382 Schätzung 6, 181, 376, 522 Schauspieler 157 Schizophrenie 354, 405, 423, 436, 438 Schlaganfall 348, 392, 459 Schleswig-Holstein 250, 304, 346 Schlüsselqualifikation 294, 318 Schmerz 402, 418, 463 Schulabbruch 7, 304 Schulabgänger 318 Schulbesuch 7 Schulbildung 7 Schule 7, 251, 253, 268, 276, 312, 341, 464, 482, 502 Schüler 7, 93, 242, 244, 251, 264, 268, 274, 454, 464, 476, 502 Schülerin 268, 523

362

Schulpflicht 270 Schulversagen 7 Schulversuch 242 Schwangerschaft 357, 459, 493 Schwangerschaftsabbruch 406, 440 Schweden 99, 172, 292 Schweiz 19, 20, 35, 41, 90, 91, 210, 261, 402, 417, 420, 441, 454, 475, 523 Schweizer 420 Schwerbehindertengesetz 339 Schwerbehinderung 256, 286, 289, 290, 294, 315, 316, 331, 336, 337, 338, 342, 351 Segregation 43, 51, 62 Sehbehinderung 328, 340 Sekte 546 Sekundarstufe I 242, 313 Selbständigkeit 279 Selbstbestimmung 142, 228, 243, 250, 257, 260, 269, 284, 286, 298, 367, 381 Selbstbewusstsein 146 Selbstbild 127, 134, 146, 157, 246, 259, 269, 280, 407, 415, 429, 457 Selbsteinschätzung 336 Selbsterfahrung 182 Selbsthilfe 98, 187, 350, 492 Selbstmord 153, 228, 353, 373, 420, 426, 441, 443, 454, 527 Selbstmordversuch 441 Selbstverständnis 14, 137, 157, 419 Selektion 86, 357 Sexualdelikt 260, 455 Sexualerziehung 521 Sexualität 260, 521, 528 sexueller Missbrauch 45, 455, 543 Siedlung 51, 62 Simmel, G. 138 Simulation 281, 376 Sinn 151, 161 Skalierung 13 Slowakei 275 soap opera 144 Soldat 45 Solidarität 168, 257, 357 Soll-Ist-Vergleich 210 Sonderpädagogik 81, 248, 268 Sonderschule 251, 264, 270, 322, 323 Sozialarbeit 2, 41, 44, 84, 125, 126, 287, 304, 312, 431, 472, 541, 550

Sachregister

Sozialarbeiter 495 Sozialbericht 1, 10, 13, 33, 167 Sozialberuf 194 Sozialdemokratie 526 soziale Anerkennung 124 soziale Anpassung 25 soziale Anziehung 127 soziale Bewegung 57 soziale Beziehungen 59, 138, 147, 154, 162, 184, 198, 252, 255, 282, 484 soziale Chance 14, 270 soziale Deprivation 38, 341 soziale Dienste 2, 73, 79, 125, 193, 198, 232, 351, 366 soziale Differenzierung 8 soziale Einrichtung 18, 50, 73, 192, 257, 260, 270, 303, 508 soziale Einstellung 148 soziale Entwicklung 3, 394 soziale Faktoren 8, 95, 147, 163, 173, 178, 213, 345, 359, 438, 489, 531 soziale Frage 8, 94 soziale Funktion 522 soziale Gerechtigkeit 9, 80, 98 soziale Herkunft 14 soziale Indikatoren 1, 39, 417 soziale Institution 3 soziale Integration 9, 35, 91, 94, 95, 154, 172, 175, 239, 242, 243, 244, 264, 270, 278, 280, 303, 325, 329, 389, 420, 442 soziale Isolation 160, 442 soziale Kompetenz 242, 273 soziale Konstruktion 145, 226, 461 soziale Kontrolle 500, 528 soziale Kosten 481 soziale Lage 39, 42, 76, 77, 78, 244, 285, 379, 402, 442, 507, 522 soziale Mobilität 38, 277 soziale Norm 74, 254, 528 soziale Partizipation 15, 24, 162, 175, 250, 267, 286 soziale Position 157 sozialer Brennpunkt 475 soziale Rehabilitation 84, 239, 298, 302 sozialer Konflikt 72, 184, 524 sozialer Mindeststandard 74, 80 sozialer Prozess 254 sozialer Raum 51, 95

Sachregister

sozialer Status 8, 38, 551 sozialer Wandel 51, 61, 66, 129, 130, 539, 547 sozialer Wohnungsbau 44 soziale Schichtung 20 soziale Schließung 39, 50, 51, 53, 61, 62, 67, 120 soziale Sicherung 52, 74, 88, 109, 158, 168, 171, 343, 386 soziales Milieu 53, 475, 494 soziales Netzwerk 25, 154, 160, 248, 269 soziales Problem 28, 33, 41, 44, 53, 515, 526 soziales System 16 soziales Verhalten 134, 143, 287 Sozialethik 74 soziale Umwelt 53, 208 soziale Ungleichheit 3, 13, 14, 15, 36, 50, 51, 59, 60, 61, 63, 72, 89, 130, 158, 285 soziale Unterstützung 41, 221, 239, 248, 257, 269, 389, 402 soziale Verantwortung 143, 215 soziale Wahrnehmung 430, 524 Sozialforschung 417 Sozialgesetzbuch 286, 305 Sozialhilfe 4, 6, 10, 11, 16, 21, 22, 31, 32, 35, 38, 40, 43, 46, 49, 50, 52, 54, 58, 68, 74, 75, 77, 83, 286 Sozialhilfeempfänger 16, 21, 22, 31, 32, 35, 38, 40, 49, 55, 56, 71, 77, 87, 91 Sozialisation 373, 438, 520, 528 Sozialleistung 68, 139, 284 Sozialmedizin 430 sozialökologische Faktoren 178 Sozialökonomie 49 Sozialpädagogik 81, 410, 499 Sozialplanung 65 Sozialpolitik 9, 10, 13, 39, 42, 52, 60, 63, 67, 74, 75, 88, 89, 99, 105, 112, 158, 168, 261, 267, 272, 286, 289, 296, 298, 325, 337 Sozialpsychiatrie 453, 508 Sozialrecht 102, 205, 250 Sozialstaat 10, 52, 63, 98, 139, 168, 175 Sozialstation 185 Sozialstatistik 40 Sozialstruktur 36, 51, 62, 138 Sozialversicherung 74, 88, 130

363

Sozialwissenschaft 176, 224 Sozialwohnung 62 Sozialzeit 221 soziokulturelle Faktoren 91 Soziologe 130 Soziologie 3, 153, 539 soziologische Theorie 28, 130, 420, 441 sozioökonomische Entwicklung 62 sozioökonomische Faktoren 99 Spanien 196, 225, 477 Spezialklinik 434 Spiel 273, 444, 480 Sport 192, 287, 379, 384, 407, 444 Sportpädagogik 287 Sprachbehinderung 275 Sprache 241, 249, 255, 273, 280, 442 Spracherwerb 273 Sprachgebrauch 524 Sprechen 282, 442 Staat 500, 522 Stabilisierung 415 Stadt 30, 95, 96, 223, 277, 475, 516, 519 Stadtbevölkerung 345, 413 Stadtentwicklung 51, 61, 62, 65, 92, 95, 190 Stadterneuerung 95 Stadtgebiet 62 Stadtrand 43, 62 Stadtregion 166 Stadtteil 43, 44, 51, 53, 61, 79, 95, 475 Stadt-Umland-Beziehung 58 stationäre Behandlung 233, 371, 404, 437, 508 stationäre Versorgung 107, 184, 197, 200, 202, 205, 222, 227, 233, 358, 368, 431, 449, 491 Statistik 8, 181, 422 statistische Analyse 181, 188 statistische Methode 181, 398 Stellung im Beruf 422 Sterben 226, 367, 381, 410, 449, 454 Sterblichkeit 131, 158, 160, 181, 225, 345, 363, 371, 382, 398, 413, 432, 487, 506 Stereotyp 144, 146 Stichprobe 150, 169, 188, 221 Stiftung 14 Stigma 86 Stigmatisierung 53, 62, 86, 389 Strafe 526, 541

364

Straffälligenhilfe 541, 547 Straffälliger 519, 547 Strafgefangener 535, 536, 541 Strafrecht 531, 540 Straftat 71, 518, 532, 533, 538, 544, 545, 546, 549 Strafverfahren 519 Strafverfolgung 543, 544 Strafvollzug 437, 525, 535, 537, 540, 541 Straßenkind 18, 45 Straßenverkehr 483, 509 strategisches Management 314 Stress 160, 212, 421, 425, 446, 455, 501 Strukturwandel 43, 123 Studienbedingung 159 Studienfach 159 Studium 159, 182, 384 Subjekt 66, 349 Subjektivität 409 Subkultur 489, 494, 499, 535, 539 Substitution 470, 478 Subvention 54, 87 Subventionspolitik 88 Sucht 437, 469, 473, 477, 479, 485, 486, 488, 502, 503, 504, 505, 506, 508, 511, 512, 513, 515, 516 Süddeutschland 246 Südeuropa 15 Symbol 241 System 210, 215 Systemtheorie 138 T Tabakkonsum 481, 487, 507 Tabu 378, 454 Tagesbetreuung 193, 256 Täter 523, 527, 532, 533, 538, 545, 547, 548, 549 Täter-Opfer-Beziehung 532, 549 Tätigkeit 193 Tätigkeitsfeld 289 Tausch 249 Technik 224, 419 Technikfolgen 224 technische Entwicklung 224 technische Hilfe 253 technischer Wandel 120 Technisierung 380 Technokultur 539

Sachregister

Technologie 307 Teilnehmer 23, 179, 478 Telekommunikation 136, 192, 203 Terrorismus 447 tertiärer Sektor 211 Test 241, 356 Testament 381 Textanalyse 188 Theater 157 Theologie 513 Theorie 80, 140, 176, 520, 540 Theorie-Praxis 269 Therapie 187, 253, 260, 262, 273, 344, 365, 377, 387, 389, 392, 404, 405, 408, 409, 415, 419, 427, 429, 434, 436, 440, 442, 447, 450, 453, 457, 458, 465, 470, 478, 479, 480, 485, 486, 504, 508, 511, 515, 538 Thüringen 382 Tier 262 Tirol 497 Tod 153, 226, 363, 367, 379, 380, 382, 398, 410, 413, 432, 446, 461, 492 Tötungsdelikt 546 Tourismus 192, 217, 543 Tradition 528 Trägerschaft 46, 298, 301 Trainer 133 Training 288, 408 Transformation 13, 36, 60 Trauer 380, 461 Trauma 236, 359, 438, 455, 533 Tschechische Republik 292 Türke 535 Typologie 159, 545 U Übergewicht 362, 391 Überwachung 503 Übungsfirma 321 UdSSR-Nachfolgestaat 36, 172, 477 Ukraine 477 Umfrageforschung 167 Umschulung 319, 327 Umwelt 30, 174 Umweltbelastung 435 Umweltfaktoren 164, 249

283, 402, 424, 444, 467, 493,

381, 454,

Sachregister

Umweltschutz 174 Unfall 359, 362, 483 Ungarn 172 Ungelernter 86 Ungleichheit 97 UNO 488 Unterbringung 25 Unternehmen 43, 102, 108, 114, 117, 120, 192 Unternehmensberater 115 Unternehmensführung 314 Unterricht 251, 454, 502 Unterschicht 63 Ursache 11, 50, 78, 264, 345, 382, 413, 432, 438, 446, 483 USA 26, 99, 142, 160, 210, 240, 245, 483, 518, 537, 546 V Validierung 426 Validität 167, 209, 216 Vater 271 Verantwortung 41, 353, 492, 515 Verantwortungsbewusstsein 509 Verband 43 Verbot 497 Verbraucher 135 Verbundsystem 511 Verdichtungsraum 223 Verein 43, 136 Verelendung 42 Verfahren 220, 344 Verfassung 261 Verfassungsrecht 537 Vergewaltigung 378, 455 Vergleich 6, 80, 227, 246, 275, 293, 343, 417 Verhalten 6, 64, 135, 254, 347, 359, 369, 370, 379, 421, 446, 450, 457, 464, 480, 527 Verhaltensauffälligkeit 227, 455 Verhaltensstörung 364 Verhaltenstherapie 415, 457 Verhaltenstraining 421 Verkäufer 26 Verkehr 166 Verkehrsmittel 166 Verkehrsnetz 166 Verkehrsteilnehmer 166

365

Verkehrsverhalten 166, 178, 483, 514 Vermeidungsverhalten 402 Vermögen 72, 132, 142, 169, 170 Vernetzung 79, 194, 238, 335, 346, 384 Verpflegung 73 Verschuldung 78 Versicherungsleistung 214 Versorgung 82, 194, 205, 215, 238, 279, 412, 416 Verständnis 464, 524 Verstärkung 418 Verstehen 349 Versuch 439 Verteilung 72, 80, 135 Verteilungskonflikt 240 Verteilungspolitik 88 Vertrauen 234 Verwahrlosung 81 Verwaltung 142 Verzicht 50 Viktimisierung 548 virtuelle Gemeinschaft 180 visuelle Wahrnehmung 356 Vorgesetzter 107 Vormundschaft 247 Vorruhestand 109, 110 Vorschulalter 241, 270 Vorschulerziehung 276 W Wahlfach 454 Wahnvorstellung 438 Wahrnehmung 249, 523 Weiblichkeit 523, 551 Wein 476 Weiterbildung 23, 100, 120, 133, 180, 182, 194, 294, 308, 535, 536 weiterführende Schule 274 Weltbild 157 Werbewirtschaft 146 Werbung 146, 471 Wert 349 Wertorientierung 52, 58, 148, 254, 373 Wertschöpfung 314 Westeuropa 439 Wettbewerb 202 Wettbewerbsbeschränkung 232 Wettbewerbsfähigkeit 338 WHO 384, 464

366

Wien 193 Wirkung 2, 144, 204, 353 Wirkungsanalyse 65 Wirkungsforschung 353 Wirtschaft 43, 192 wirtschaftliche Faktoren 343 wirtschaftliche Lage 37, 99, 170 wirtschaftliches Handeln 41 Wirtschaftlichkeit 284, 298 Wirtschaftsentwicklung 36 Wirtschaftsethik 41 Wirtschaftspolitik 29, 30 Wirtschaftssystem 29 Wirtschaftswachstum 97 Wirtschaftszweig 109 Wissen 104, 111, 119, 120, 133, 136, 335, 389, 453 Wissenschaftler 453 wissenschaftliche Begleitung 46, 238, 378, 511, 536 Wissensgesellschaft 136 Witwe 154 Witwer 154 Wohlbefinden 172, 221, 234, 249, 392, 407 Wohlfahrt 38 Wohlfahrtsstaat 42, 99 Wohlfahrtsverband 125 Wohlstandsgesellschaft 9 Wohnen 17, 50, 156, 172, 183, 192, 198, 249, 277, 279, 284 Wohnform 198, 234 Wohngebiet 475 Wohngemeinschaft 183, 234 Wohnort 303 Wohnsiedlung 62 Wohnumgebung 175, 198, 224, 475 Wohnung 44, 224, 260 Wohnungsmarkt 51 Wohnungswesen 44 Wohnverhalten 172, 198 Wohnverhältnisse 25, 61, 172, 198 Z Zeitbudget 137 Zeuge 543 Zielerreichung 536 Zielgruppe 79, 146 Zielsetzung 270

Sachregister

Zivilgesellschaft 98 Zivilisation 254 Zufriedenheit 80, 127, 151, 197, 209, 235, 245, 249, 263, 265, 304, 344, 407, 542 Zukunft 129, 194, 197 Zukunftsperspektive 338 Zusatzqualifikation 133, 306 Zuverlässigkeit 522 zwischenbetriebliche Kooperation 338

Institutionenregister

367

Institutionenregister

Akademie für öffentliches Gesundheitswesen Projektstelle Arbeitsstelle dialog an der Universität Oldenburg

204

117

Berufsakademie Stuttgart, Ausbildungsbereich Sozialwesen

287

bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH 294, 309, 316, 340 BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH

14, 224

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB-

369

Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung

331

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittdaten und Mikroanalyse 47 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat

481

Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg

172, 224, 446

empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, FB 01 Soziale Arbeit Fachhochschule Bielefeld, FB Sozialwesen

136 278

312

Fachhochschule Esslingen Hochschule für Sozialwesen, FB Sozialwesen Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin

495, 550

44, 276, 399, 400, 520

Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Pflegewissenschaft

211

Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Sozialarbeit, Sozialpädagogik 2 Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Sozialmedizin

492

Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin, Forschungsstelle für Berufsbildung, Arbeitsmarkt und Evaluation -FBAE- 297 Fachhochschule Neubrandenburg, FB Soziale Arbeit und Gesundheit Fachhochschule Nordostniedersachsen Lüneburg, FB Sozialwesen Fachhochschule Osnabrück, FB Wirtschaft

133

346

416

Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Klinik und Poliklinik für Neurologie mit klinischer Neuropysiologie WE 31 Abt. Neurologische Rehabilitation 348, 408 Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie 161, 213, 214, 453

368

Institutionenregister

Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Soziale Medizin 343, 348 Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISSGFS Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung

199

96

GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen -IGM- 391 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, FB Sozialpädagogik

230

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft 82 Humboldt Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 02, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Klinische Psychologie 469, 479 Humboldt Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charite, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft 216 Humboldt Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Virchow-Klinikum, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters 260, 486 Humboldt Universität Berlin, Philosophische Fakultät 01, Institut für Europäische Ethnologie 385 Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen 308, 383 Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung -IAW-

55, 56

Institut für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg Institut für Evaluation und wissenschaftliche Weiterbildung e.V. Institut für Pflegewissenschaft -IPW- an der Universität

Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V.

295, 303

46

238, 366

Institut für Regionalforschung e.V. -IfR- an der Universität Göttingen

202

76, 79, 85, 470

Institut für sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung -ISAB-

133, 136

Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Universität Kaiserslautern Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn e.V. -IWG BONN-

149

ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH

133

293, 314, 334, 335

ISIS - Institut für sozialwissenschaftliche Informationen und Studien GmbH ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. Katholische Sozialethische Arbeitsstelle e.V.

135, 192, 203, 307,

243

108, 114

513

Katholische Universität Eichstätt, Fak. für Soziale Arbeit, Professur für Sozialpolitik Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.

478

84

Institutionenregister

369

Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur Max-Planck-Institut für demografische Forschung

416

131, 196

Metakontor Sozialwissenschaftliche Analysen und Informations-Systeme für die Bereiche Arbeit, Organisation, Gesundheit 227 NFO Infratest Sozialforschung

6

Promotionskolleg "Biographische Risiken und neue professionelle Herausforderungen" der Universität Halle und Magdeburg 78 Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBS- p.A. Humboldt-Universität Berlin, Institut für Rehablitationswissenschaften 343, 348, 354, 408 Rhön-Klinikum AG Psychosomatische Klinik Bad Neustadt Stadt Leipzig

107, 434, 465

156

Stadt Nürnberg Gesundheitsamt Abt. Gesundheitsförderung

413

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familienwissenschaftliche Forschungsstelle Studiengruppe für Sozialforschung e.V.

522

368

Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrgebiet 02 Berufliche Rehabilitationspsychologie 288 Technische Hochschule Aachen, FB 10 Medizinische Fakultät, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin 344 Technische Universität Berlin, Fak. 01 Geisteswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Arbeitsstelle Integrative Förderung schulschwacher, behinderter Kinder und Jugendlicher 242 Technische Universität Berlin, Fak. 01 Geisteswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Professur für Pädagogische Psychologie 242 Technische Universität Berlin, Fak. 08 Wirtschaft und Management, Institut für Gesundheitswissenschaften -IFG- Abt. Gesundheitssoziologie 378, 507 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Mittelstandsentwicklung i.G. Professur für Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung 341 Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Berufspädagogik Professur für Erwachsenenbildung, berufliche Weiterbildung, einschl. Berufliche Bildung und Weiterbildung in Entwicklungsländern 536 Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Schulpädagogik und Grundschulpädagogik Professur für Schulpädagogik, insb. Schulforschung 464 Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Dozentur für Sozialarbeit und Gesundheit 477 Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie 201 Technische Universität Dresden, Gesundheitsökonomisches Zentrum

187

370

Institutionenregister

Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Institut für Klinische Pharmakologie 201 Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 397 Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Zentrum für Psychosoziale Medizin Professur für Medizinische Psychologie 359 Technische Universität München, Fak. für Medizin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 220 Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Psychologie Prof.Dr. Büssing 200 Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH -UCEF-

451, 512

Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl Moraltheologie 513 Universität Bayreuth, Fak. 05 Kulturwissenschaften, Facheinheit Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie 277 Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft

372

Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung für Psychologie Arbeitseinheit 03 Entwicklungspsychologie 241 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie

389

Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Lehrstuhl für Soziologie der Sozialpolitik Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Frauenforschungs-Zentrum -IFF-

38

215

Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie sowie Geschichte der Medizin Prof.Dr. Krüskemper 402 Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie 73, 197 Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 220 Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Geographisches Institut Abt. Stadt- und Regionalforschung 178 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Psychologie und Kognitionsforschung 480 Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Studiengang Behindertenpädagogik 271 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin 379 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung

225

Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Institut für Berufsbildung, Weiterbildung und Telematik Professur Erwachsenenbildung 155

Institutionenregister

371

Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitationssoziologie 284 Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitation und Pädagogik bei Körperbehinderung 279 Universität Dortmund, FB 09 Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung 178 Universität Düsseldorf, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Experimentelle Psychologie 160 Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Zentrum für Medizinische Psychologie, Soziologie, Statistik und Allgemeinmedizin Abt. für Allgemeinmedizin 220 Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Berufspädagogik und Berufliche Weiterbildung 122 Universität Erlangen-Nürnberg, Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum -SFZ-

389

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie 190 Universität Essen, FB 14 Medizin, Institut für Medizinische Psychologie

480

Universität Essen, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung -ISSABUniversität Flensburg, Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik

43

318

Universität Frankfurt, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL Professur für VWL, insb. Verteilungs- und Sozialpolitik 6 Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik 365 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie 365 Universität-Gesamthochschule Duisburg, Fak. 01 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Fach Wirtschaftspädagogik, Betriebliche Aus- und Weiterbildung 122 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Ernährungswissenschaft Professur Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten 64 Universität Gießen, FB 11 Humanmedizin, Zentrum für Psychosomatische Medizin Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie 107, 434, 465 Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt. Allgemeinmedizin 377, 387 Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Psychosoziale Medizin Abt. Medizinische Soziologie 419 Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialpolitik

74

Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 403, 423, 456

372

Institutionenregister

Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft

444

Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Allgemeinmedizin 220 Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Medizin-Soziologie Schwerpunkt Sozialgerontologie 194, 227 Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Rechtsmedizin 506 Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Methoden der Politischen Wissenschaft Prof.Dr. P. Raschke 502, 503, 504, 505, 506 Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Teilbereich Methodische und Historische Grundlagen 490 Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft 157 Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik 306 Universität Hamburg, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung 506, 516 Universität Hamburg, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung

473, 502, 505,

504

Universität Hannover, FB Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Abt. Sprachbehindertenpädagogik 285 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit 220 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit 25, 479 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Arbeitsgruppe Psychogeriatrie 220, 227 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Arbeitsgruppe Schizophrenieforschung 436 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie 418, 445 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut 446 Universität Heidelberg, SFB 619 Ritualdynamik: Soziokulturelle Prozesse in historischer und kulturvergleichender Perspektive 489 Universität Hohenheim, Fak. 05 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Haushalts- und Konsumökonomik FG Haushaltsökonomik 6 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie 424

Institutionenregister

373

Universität Jena, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie

212

Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Heilpädagogik Abt. Geistig- und Schwerstbehindertenpädagogik 250, 251, 283 Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft 304 Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung ZepF- 482, 488 Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Heilpädagogische Psychologie 269 Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik

268, 282

Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin -IfASSelbständige Abt. Sozialmedizin 442 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Abt. für Epidemiologie und Evaluationsforschung 128, 354, 397 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung 201, 220, 345 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie 392 Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik 127 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Soziale und Berufliche Rehabilitation 243, 291 Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie 219 Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie Professur für VWL, insb. Gesundheitsökonomie 370 Universität Mainz, FB 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik Prof.Dr. Bartling 232 Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik

321

Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Psychologie 03 -Allgemeine und Differentielle Psychologie- 140 Universität Mannheim, Otto-Selz-Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaft

228

Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik 244, 255, 264, 265, 275, 280, 281 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Geistigbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik 249 Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation 428, 429

374

Institutionenregister

Universität Münster, FB 02 Katholisch-Theologische Fakultät, Institut für Christliche Sozialwissenschaften 185 Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften Abt. 04 Kriminologie 519 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Weiterbildung und Empirische Pädagogik Abt. Sozialpädagogik 266 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Forschungsstelle Arbeit und Gesundheit 501 Universität Oldenburg, FB 01 Pädagogik, Institut für Erziehungswissenschaft 01 Arbeitsstelle Weiterbildung 120 Universität Oldenburg, FB 03 Sozialwissenschaften, Arbeitsstelle Sucht- und Drogenforschung 511 Universität Paderborn, Fak. für Kulturwissenschaften, Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Erziehungswissenschaft, Berufspädagogik, Weiterbildung 410 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Internationale Politik 30 Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Heil- und Sonderpädagogik Prof.Dr. Kron 270 Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Psychologie Lehrstuhl Klinische Psychologie Prof.Dr. Tuschen-Caffier 450 Universität Siegen, Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste -ZPE-

270

Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sportwissenschaft 407 Universität Trier, FB 01, Fach Psychologie Abt. Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 331 Universität Trier, Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik -FPPUniversität Tübingen, Fak. für Biologie, Lehrstuhl für Ethik in den Biowissenschaften

425 515

Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Sozialpädagogik 508 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. 01 Innen- und EU-Politik und Politische Theorie Prof.Dr. Schmid 99 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie 415, 426, 457 Universität Tübingen, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie 427 Universität Tübingen, Medizinische Fakultät, Medizinische Universitätsklinik Abt. II Hämatologie, Onkologie, Immunologie und Rheumatologie 427

Institutionenregister

375

Universität Tübingen, Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der 'Lebenswelten behinderter Menschen' -Z.I.E.L.- 284 Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Ulm Abt. Kinder- und Jugendpsychiatrie - Psychotherapie 260 Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Abt. Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 427 Universität Ulm, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung -ZAWiW-

136

Universität Würzburg, Interdisziplinäres Zentrum für Verkehrswissenschaften -IZVW-

401, 509

Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie 349 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik 01 349 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 03 Methodenlehre und Verkehrspsychologie 401 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik 246, 262 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 01 Lernbehindertenpädagogik 262 Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung

183, 235, 253

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung

122

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP II Technik - Arbeit - Umwelt Abt. Regulierung von Arbeit 30 ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V.

156, 207, 449, 491

Zentrum für Evaluation und Methoden -ZEM- an der Universität

178

ANHANG

Hinweise

379

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Angebot der Datenbanken auf elektronischen Medien • Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Beratung bei der Konzeption und Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim, in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: ca. 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen

Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, SOWIS (Sozialwissenschaftliche Informationsstelle der Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien) in Österreich und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Die Nachweise Grauer Literatur und von Zeitschriftenaufsätzen enthalten einen Standortvermerk (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit bzw. der Zeitschrift). Bei Aufsätzen aus OnlineZeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend auch ein Link zum Volltext vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Frühjahr 2003 ca. 285.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, der Zeitschrift für Politikwissenschaft/NOMOS Verlagsgesellschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main. Online-Zugang über Hosts Der Direkt-Zugriff auf die Datenbanken FORIS und SOLIS ist möglich mit einem handelsüblichen PC, der mit einer geeigneten Kommunikationssoftware ausgestattet ist. Online-Zugänge werden angeboten über Datex-P (Telekom) oder Internet (Service Provider). Voraussetzungen sind die Zugangsberechtigung zu einem dieser Netze sowie i.d.R. ein Nutzungsvertrag mit einem der Hosts (Großrechner). FORIS und SOLIS stehen mit unterschiedlichen Datenbankumgebungen über folgende Hosts zur Verfügung:

STN International The Scientific Technical Information Network Postfach 24 65 D-76012 Karlsruhe Tel. (0 72 47) 80 85 55 Fax (0 72 47) 80 82 59 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft f. Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 D-81903 München Tel. (0 89) 99 28 79-0 Fax (0 89) 99 28 79-99 www.gbi.de

FORIS und SOLIS auf CD-ROM Die Datenbanken FORIS und SOLIS werden gemeinsam auf der CD-ROM WISO III angeboten. Diese CD-ROM wird sowohl einzeln als auch im Paket mit wirtschaftswissenschaftlichen Datenbanken auf WISO I und/oder WISO II verkauft (zu beziehen über GBI). Die Inhalte der WISO CD-ROMs sind auch - einzeln oder gemeinsam mit weiteren wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Datenbanken - im GBI-WISO-Net über IP-Verknüpfung recherchierbar. FORIS-Ausschnitt im Web-Angebot des IZ Ein Ausschnitt aus der Datenbank FORIS mit Beschreibungen sozialwissenschaftlicher Forschungsprojekte der letzten drei Jahre steht im Web-Angebot des IZ für Recherchen zur Verfügung (www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche).

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Bibliographien, Nachschlagewerke, wissenschaftliche Publikationen Zu den Standardwerken zählt die „Bibliographie zur deutschen Soziologie“, die in mehreren Bänden herausgegeben wird. Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten geben einen Überblick über Forschungsaktivitäten und Literatur der letzten Jahre in den deutschsprachigen Ländern und enthalten i.d.R. wissenschaftliche Einführungen in das Thema. Die Reihe „Sozialforschung in der DDR“ vermittelt in zehn Bänden einen umfassenden Überblick über unveröffentlichte Forschungsberichte. Darüber hinaus werden Dokumentationen zu Themen der Transformationsforschung sowie zu sozialwissenschaftlichen Institutionen und Forschungsprojekten in Osteuropa angeboten. Wissenschaftliche Publikationen werden insbesondere in den Reihen „Sozialwissenschaften im Überblick“ und „Europe in Comparison“, die gemeinsam mit dem „Mannheimer Zentrum für europäische Sozialforschung“ herausgegeben wird, aber auch in den Reihen „Forschungsberichte“ und „IZ-Arbeitsberichte“ veröffentlicht.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien Sprache Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie

• Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Gesundheitsforschung • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Technology Assessment • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten: Datenbanken zu osteuropäischen Institutionen und Forschungsprojekten geben Überblicke über die Forschungsentwicklung in den postsozialistischen Ländern und helfen bei der Suche nach Kontakten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Beratung bei der Konzeption und Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Fachinformationsbereich können wir Ihnen bei der Konzeption von Datenbanken und Informationssystemen wertvolle Hilfe geben. Eines der von uns entwickelten Instrumente für den Aufbau von Datenbanken ist das „Regelwerk für die Literaturdokumentation im Fachinformationssystem Sozialwissenschaften“. Es enthält Regeln zur bibliographischen und inhaltlichen Erschließung und zur Erfassung von Literatur sowie Listen zugelassener Deskriptoren.

Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten gemeinsam im Internet Informationen und Serviceleistungen an: • Überblick über das gesamte Spektrum der Infrastrukturleistungen der GESIS-Institute • Zugang zu Informations- und Datenbeständen der GESIS • Zugriff auf weitere nationale wie internationale Internet-Angebote auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften (Linksammlung SocioGuide) • GESIS-Tagungskalender mit Informationen zu nationalen und internationalen Veranstaltungen in den Sozial- und Informationswissenschaften. Das GESIS-Angebot ist zu erreichen unter der Internet-Adresse: www.gesis.org

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein email-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm Ihr Vorname Ihr Nachname Der Betreff bleibt leer, statt Ihr Vorname Ihr Nachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe *** Ausführliche Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ einschließlich Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie unter: www.gesis.org/IZ GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Telefon: (0228) 22 81-0 Telefax: (0228) 22 81-120 e-mail:[email protected]

Abteilung Informationstransfer in der GESIS Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected]

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