sofid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2005 Frauen- und Geschlechterforschung GESIS-IZ Bonn 2005 Sozialwissenschaftlicher Fach...
Author: Moritz Schwarz
39 downloads 8 Views 1MB Size
soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2005

Frauen- und Geschlechterforschung

GESIS-IZ Bonn 2005

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Frauen- und Geschlechterforschung

Band 2005/2

bearbeitet von Ulrike Adler

Mit einem Beitrag von Almuthe Schlüter

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0176-4349 Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Ulrike Adler Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Almuthe Schlüter Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa "Databases of Women Scientists" (DATAWOMSCI).....................................................................11 Sachgebiete 1

Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung.......25

2

Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft .................................................52

3

Frauenerwerbstätigkeit ........................................................................................................97

4

Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität ...........................................................120

5

Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich........................................138

6

Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ................................................158

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................169 Personenregister ............................................................................................................................171 Sachregister...................................................................................................................................177 Institutionenregister.......................................................................................................................189 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................195 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................195

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Vorwort

7

Vorwort zum soFid „Frauen- und Geschlechterforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Der vorliegende Fachinformationsdienst enthält Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Themen der Frauenforschung oder Geschlechterforschung beschäftigen. Themen, die sich lediglich in Teilaspekten mit dieser Thematik auseinandersetzen, wurden außer Acht gelassen; dies hätte den Umfang gesprengt. Entsprechend den neueren Entwicklungen in dieser Forschungsdisziplin zur Generalisierung auf Geschlechtsnormen, Geschlechterbeziehungen, Geschlechterpolitik etc. wurden solche Arbeiten zur Geschlechterforschung im allgemeingültigen Sinn wie auch speziell zur Männerforschung mit einbezogen. Dies fand seinen Niederschlag in der Bezeichnung der Kapitel und auch im Namen des Bandes. Damit gibt dieser Dienst einen recht guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion auf diesem Gebiet, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu stellen. Für

8

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Vorwort

zusätzliche Informationen zur Thematik „Frauen im Beruf“ verweise ich zudem auf den soFid „Berufssoziologie“, der sich in einem eigenen Kapitel mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf beschäftigt. Mit der Thematik „Frauen und Technik“ beschäftigt sich zudem ein Kapitel im soFid „Technology Assessment“, für den Bereich Sozialpolitik verweise ich auf den gleichnamigen Fachinformationsdienst hierzu. Die Auswahl der Titel wurde überwiegend auf der Basis der Klassifikation „Frauenforschung“ getroffen, also einer intellektuellen thematischen Zuordnung zum Forschungsgebiet; zusätzlich erfolgte eine Ergänzung über Schlagwörter.

Zu den einzelnen Kapiteln: Das erste Kapitel beinhaltet weitgehend die Arbeiten zum theoretischen Feminismus, Arbeiten mit feministischen Forschungsansätzen, theoretische und grundsätzliche Untersuchungen sowie neuerdings auch Arbeiten zur Männer- bzw. Geschlechterforschung. Dem Kapitel „Stellung der Frau in der Gesellschaft“ wurden Arbeiten zugeordnet, die - auf eher praxisbezogener Grundlage - allgemeingültige Aussagen zur Situation der Frau in der Gesellschaft machen. Dazu gehören Frauenpolitik einschließlich Gleichstellungsbemühungen, ferner Sozialpolitik mit ihren Auswirkungen auf frauenspezifische Belange, Gewalt gegen Frauen und Diskriminierung, Frauenbildung und das Bild der Frau in der deutschen Gesellschaft bzw. in Österreich und der Schweiz. Kapitel 3 „Frauenerwerbstätigkeit“ ist ein recht abgeschlossener Bereich. Er bezieht neben den Berufsverläufen und der beruflichen Situation von Frauen auch die Übergänge in den Beruf, Wiedereinstieg, Karrieremöglichkeiten und Arbeitslosigkeit mit ein. Das Kapitel „Geschlechterspezifische Sozialisation und Identität“ beschäftigt sich mit individuellen Schicksalen aus dem Blickwinkel des geschlechtsspezifischen Einflusses. Dies zeigt sich anhand von Lebensverläufen, unterschiedlicher Lebensplanung und Selbstbild oder der vermittelten Einstellung zum eigenen Geschlecht, ferner anhand von spezifischen Problemen wie Fertilität, Partnerschaft, Elternschaft und darau resultierenden individuellen Problemen und Bewältigungsstrategien. Geschlechtergerechte Erziehung und Sozialisation, Vorbilder, geschlechtsspezifische Stereotypen und Rollenmuster sind weitere Grundlagen für die geschlechtsspezifische Formung des Individuums und somit Thema dieses Kapitels. Das fünfte Kapitel umfasst interkulturelle bzw. internationale Untersuchungen zur Frauenthematik und Länderstudien zur Situation von Frauen oder dem Geschlechterverhältnis außerhalb von Deutschland, der Schweiz und Österreich. Kapitel 6 „Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung“ beschäftigt sich mit historischen Untersuchungen zur Geschlechterrolle, Frauengeschichtsforschung und feministischer Sozialgeschichte. Trotz der relativ groben Unterteilung in sechs Kapitel ergaben sich mitunter Zuordnungsschwierigkeiten, wenn mehrere Themenbereiche berührt waren. In solchen Fällen war der Schwerpunkt

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Vorwort

9

der Arbeit ausschlaggebend. Arbeiten aus der Schweiz und Österreich wurden entsprechend dem Interesse der Abonnentinnen allen 6 Kapiteln inhaltlich zugeordnet. In dieser Ausgabe wird der Band des sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienstes durch einen fachwissenschaftlichen Beitrag zum EU-Projekt „DATAWOMSCI“ ergänzt. Wir bedanken uns beim Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) für ihre Kooperation Mit dieser Erweiterung unseres Dienstes streben wir eine weitere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.

Ergebnisse des EU-Projektes zu WissenschaftlerinnenDatenbanken in Europa „Databases of Women Scientists“ (DATAWOMSCI) Almuthe Schlüter

Einleitung Frauen sind in Führungspositionen der Wissenschaft in Deutschland und in Europa deutlich unterrepräsentiert. Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind daher ein wichtiges und nach wie vor wirksames Instrument, um dieser Situation entgegen zu wirken. Bisher gab es jedoch weder einen länderspezifischen noch einen internationalen Überblick über bereits bestehende Wissenschaftlerinnen-Datenbanken und auch keine zentrale Zugangsmöglichkeit. Ein Baustein, um diese Lücke zu schließen, stellt das durch die Europäische Kommission finanzierte Projekt „A study on DATAbases of WOmen SCIentists“ (DATAWOMSCI), das vom Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn, eingeworben wurde dar. Im Rahmen dieses Projektes leitete und koordinierte das CEWS ein Konsortium von sechs Partnerinnen aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, England, Norwegen und der Tschechischen Republik). Aus dem Projekt gingen folgende Ergebnisse hervor: § eine Analyse bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa, § eine strukturierte Übersicht bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, § eine Liste von Organisationen, Institutionen und Netzwerken in den europäischen Ländern, in denen zur Zeit noch keine Wissenschaftlerinnen-Datenbanken existieren, § Qualitätskriterien und Empfehlungen zum Aufbau neuer bzw. zur Verbesserung bereits bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, § eine technische Machbarkeitsstudie über die Perspektiven der Vernetzung von existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, § Empfehlungen zur zukünftigen Förderung und Nutzung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auf nationaler und internationaler Ebene. Die Ergebnisse dieses Projektes dienen allen, die eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank betreiben oder in Zukunft eine derartige Datenbank aufbauen möchten. Sie helfen den Datenbank-NutzerInnen (WissenschaftlerInnen, ForscherInnen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen und politischen Institutionen, Netzwerken etc.), sich in der bestehenden Datenbanklandschaft zurecht zu finden. Der vorliegende Artikel gibt einen Einblick in Inhalt und Ergebnisse des Projektes DATAWOMSCI. Die vollständigen Ergebnisse und zugleich eine praktische Handreichung finden sich in der Publikation „Databases of Women Scientists - Overview, Best Practice Guideline and Future Perspectives“, die als pdf-file über die CEWS-Website http://www.cews.org/EU/DATAWOMSCI kostenlos zu beziehen ist.

12

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

Wissenschaftlerinnen in Europa - Datenbanken und andere Quellen Um eine klare Abgrenzung zu anderen Datensammlungen zu schaffen, formulierte das am Projekt beteiligte Konsortium folgende Definition von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, die Ausgangspunkt für die Studie ist: „Datensammlungen, die zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft beitragen oder dazu verhelfen, mehr Frauen in Führungspositionen an Hochschulen, Forschungseinrichtungen, in Gremien, Kommissionen, Ausschüsse und in der industriellen Forschung zu positionieren. Diese Datensammlungen sollten (online/offline) sowohl Kontaktdaten über Wissenschaftlerinnen/Expertinnen als auch Informationen über ihre wissenschaftlichen Arbeits- und Forschungsgebiete und die Berufserfahrung bieten. Zudem sollten diese Daten in Form einer Datenbank zur Verfügung gestellt werden.“ Auf der Grundlage dieser Definition erfolgte die Identifizierung der Datenbanken sowie deren Analyse mittels eines Fragebogens. Als Ergebnis können erstmalig der Ist-Zustand von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in verschiedenen Ländern des zukünftigen europäischen Forschungsraums und die häufigsten Merkmale dieser Datenbanken beschrieben werden. Insgesamt wurden im Rahmen des DATAWOMSCI Projektes 31 Wissenschaftlerinnen-Datenbanken analysiert und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Datenbanken für Wissenschaftlerinnen in den europäischen Ländern in sehr unterschiedlichem Ausmaß etabliert sind. Deutschsprachige Länder Mehr als 50% aller in Europa existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind in Deutschland, Österreich oder der Schweiz angesiedelt; mehr als ein Drittel in Deutschland. In jedem der drei Länder existiert eine große interdisziplinäre und online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank (FemConsult in Deutschland, FEMtech in Österreich und femdat in der Schweiz). FEMtech wurde zwar erst vor einem Jahr neu gegründet, erfüllt aber bereits alle Kriterien um die wichtigste interdisziplinäre und online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank Österreichs zu werden. Andere deutschsprachige Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind wesentlich kleiner und meist fachspezifisch ausgerichtet. Nordeuropäische Länder, Großbritannien und Irland In jedem dieser Länder wurde mindestens eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank gefunden. Mit einer Ausnahme (Women’s Engineering Society Membership Database, UK) sind alle Datenbanken geographisch auf das jeweilige Land beschränkt. Ost- und zentraleuropäische Länder Insgesamt konnten zwei Wissenschaftlerinnen-Datenbanken berücksichtigt werden (eine in Ungarn und eine neu gegründete in der Tschechischen Republik). Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande Zwar existieren in diesen Ländern mehrere Netzwerke, die zum Thema Gleichstellung in der Wissenschaft arbeiten, jedoch gibt es mit Ausnahme einer Datenbank in den Niederlanden keine Wissenschaftlerinnen-Datenbank, die der Definition des vorliegenden Projektes entspricht.

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

13

Südeuropäische Länder und Israel In diesen Ländern war es äußerst schwierig relevante Informationen zu erhalten. In Malta existiert eine von der Regierung geführte Wissenschaftlerinnen-Datenbank, die aber nicht öffentlich zugänglich ist. Ansonsten sind im Rahmen dieses Projektes keinerlei entsprechende Datenbanken bekannt geworden. Bei aller Unterschiedlichkeit bezüglich der Existenz von Datenbanken für Wissenschaftlerinnen in den Ländern des europäischen Forschungsraums weisen die bestehenden Datenbanken viele gemeinsame Merkmale auf. § 24 von 31 Datenbanken nannten die folgenden zwei Ziele, die mit der Datenbank verfolgt werden: Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung, § Netzwerkbildung von Wissenschaftlerinnen. In allen untersuchten Datenbanken sind Wissenschaftlerinnen bzw. Forscherinnen registriert. Darüber hinaus enthalten 55% der Datenbanken auch Expertinnen. Das bedeutet, dass in allen untersuchten Datenbanken Akademikerinnen registriert sind, aber nur in der Hälfte aller Datenbanken ausschließlich die Daten von Akademikerinnen aufgenommen werden. § 80% der Datenbanken nennen als NutzerInnen für die Recherche folgende Zielgruppen: Universitäten und Hochschulen, § Einzelpersonen aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder politische Institutionen. Die meisten Datenbanken sind interdisziplinäre Datenbanken. § Als persönliche Informationen der registrierten Personen werden gespeichert: Name, Adresse, höchster akademischer Abschluß, akademische Position, Kompetenz, Spezialisierung, Expertise, Tätigkeitsgebiet (z.B. Universität, Forschungseinrichtung, Unternehmen, Politik usw.). In den meisten untersuchten Datenbanken können sich ausschließlich Frauen registrieren. 23 von 31 Datenbanken sind geographisch auf bestimmte Länder begrenzt. Zudem zeigte sich, dass die Nutzbarkeit häufig auch durch die verwendete Landessprache begrenzt ist (dies ist bei fünf weiteren Datenbanken der Fall). 28 von 31 Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind geographisch begrenzt. Die Mehrzahl der Wissenschaftlerinnen-Datenbanken nutzten technische Datenbank-Software und ermöglichten eine online-Recherche. Weniger als die Hälfte aller Datenbanken verfügt über eine online-Registrierung oder -Neuaufnahme. 25 der 31 Datenbanken ermöglichen die direkte Kontaktaufnahme zu den registrierten Wissenschaftlerinnen. Bei diesen Datenbanken handelt es sich sowohl um online- als auch um offline-verfügbare Datenbanken.

14

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

Eine vollständige Liste der untersuchten Datenbanken mit ihren Merkmalen findet sich in der Publikation „Databases of Women Scientists - Overview, Best Practice Guideline and Future Perspectives“ im Abschnitt „Women Scientists in Europe - Databases and other Resources“.

Qualitätskriterien für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken Auf der Grundlage der Analyse bestehender Datenbanken wurden in dem Projekt Qualitätskriterien für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken entwickelt. Diese Kriterien und Mindeststandards sollen zum einen die Nutzung von Datenbanken effektiver gestalten. Zum anderen sollen sie die BetreiberInnen beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung solcher Datenbanken unterstützen.

Grundvoraussetzungen Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sollten speziell für Frauen in Wissenschaft und Forschung konzipiert werden; sie sind ein Instrument für die Durchsetzung von Chancengleichheit in der Wissenschaft. Um ein solches Vorhaben erfolgreich und effektiv umsetzen zu können, sollte eine Institution, die eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank aufbaut oder überarbeitet, über Kenntnisse von Strukturen und Mechanismen in Wissenschaft und Forschung und von Gleichstellungsarbeit in diesem politischen Feld verfügen. Vor dem Aufbau einer neuen Datenbank sind deren Ziele, Form und Zielgruppen zu klären. Auch der Zeithorizont, in dem geplant wird, ist zu bestimmen. Eine Kontextanalyse zeigt, ob bereits ähnliche Datenbanken existieren, deren genaues Profil (Ziele, Zielgruppen, technisches und disziplinäres Profil) zu erheben ist. Im Vergleich zu bestehenden Datenbanken sind Innovation und Mehrwert der geplanten Datenbank sowie mögliche Kooperationen zu klären. Zur Vorarbeit gehört auch die Finanzplanung und die Sicherstellung der Finanzierung für einen mittelfristigen Zeitrahmen. Zu beachten ist dabei, dass nicht nur der inhaltliche und technische Aufbau (u.a. die Programmierung) einer Datenbank, sondern auch deren Pflege und Aktualisierung kostenintensiv sind. Erst wenn diese Aspekte und Fragen geklärt und die finanziellen Ressourcen gewährleistet sind, sind die Grundvoraussetzungen für den Aufbau einer Datenbank erfüllt. Auf dieser Basis sind die nachfolgenden Qualitätsstandards zu beachten.

Datenbankinhalt und Datensammlung Die folgenden Kriterien werden als obligatorisch empfohlen: § Die Ziele und die Zielgruppen der Datenbank müssen klar definiert und den NutzerInnen ersichtlich sein. § Die Wissenschaftlerinnen-Datenbank muss von anderen Datensammlungen (Mailing-Listen, Mitgliederdaten, usw.).klar unterschieden werden können § Die Datenbank sollte online-Suche und -Registrierung ermöglichen. § Geographische und sprachliche Begrenzungen müssen transparent sein. Weitere Qualitätskriterien werden als wünschenswert empfohlen:

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

15

§ Die Anzahl der gespeicherten Datensätze ist ein Qualitätskriterium. Hierbei ist zu bedenken, dass

§

§ § §

§

eine interdisziplinäre Datenbank mehr Wissenschaftlerinnen für einen Eintrag gewinnen kann als eine fachspezifische Datenbank. Die Aktualisierung der Datensätze sollte in regelmäßigen Abständen (mindestens 1x pro Jahr) erfolgen. Der Erhalt der aktualisierten Daten sollte bestätigt und das letzte Aktualisierungsdatum im Datensatz angegeben werden. In regelmäßigen Abständen sollte die Datenbank vor allem hinsichtlich Nutzen, Bedeutung und Bekanntheit evaluiert werden. Die Einbindung der Datenbank bzw. der Institution, die die Datenbank betreibt, in Netzwerke, erhöht ihre Bekanntheit und ihren Nutzen. Bezüglich der Speicherung der persönlichen Daten sind folgende Informationen unverzichtbar: § Hinweis zum Datenschutz, § Hinweis auf Datensicherheit, § Name, Adresse und weitere Kontaktdaten, § Geschlecht, § höchster akademischer Abschluß, § akademische Position, § Kompetenzen, Spezialisierung und vorhandene Expertise. Bezüglich der Speicherung der persönlichen Daten sind folgende Informationen fakultativ und wünschenswert: § Sprachkenntnisse, § Projekterfahrung (Titel, Zeitraum, Ort), § Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Organisationen (begrenzte Zahl von Angaben), § Stipendien, § Gremienerfahrungen, § Publikationen (ggfs. in einem Archiv oder separaten Dokument), § Berufserfahrung, § Erfahrung in Drittmitteleinwerbung, § Geburtsjahr § Freitext-Feld.

Technische Qualitätskriterien Die technischen Qualitätskriterien umfassen folgende Bereiche: § Mehrsprachigkeit, § Bedienbarkeit und NutzerInnenfreundlichkeit in Struktur, Inhalt und Navigation, § Suche mit unterschiedlichen Suchmethoden (Freitext, Indices, Filter etc.) und Anzeige von mehr als einem Suchergebnis § Online-Registrierungsformular: Vorschau des Formulars, Bestätigung per e-mail über erfolgten Datenbankeintrag, Generierung und Versand eines Passwords, Spam-Schutz.

16

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

Technische Machbarkeitsstudie über die Perspektiven zur Vernetzung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken Im zukünftigen europäischen Forschungsraum erscheint es sinnvoll, dass Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auch europaweit agieren. Eine Möglichkeit ist die Verknüpfung bestehender, nationaler Datenbanken. Eine solche Verknüpfung kann den Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlerinnen erhöhen, die Kooperation zwischen den BetreiberInnen von Datenbanken verstärken und die Sichtbarkeit und Wahrnehmung sowohl von Wissenschaftlerinnen als auch von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken steigern. Die technische Machbarkeit einer Verknüpfung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken wurde in dem Projekt DATAWOMSCI geprüft. Grundsätzlich ist der Aufbau einer Meta-Datenbank für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken möglich. Als grundlegend stellte sich das Zusammenwirken von Inhalt und Technologie heraus. Die herausragende Bedeutung des Inhalts der miteinander zu verlinkenden Datenbanken erfordert eine enge Kooperation zwischen den zukünftigen PartnerInnen einer solchen Meta-Datenbank. Um das Zusammenwirken von Inhalt und technischen Aspekten genauer untersuchen zu können, wurden im Rahmen der Machbarkeitsstudie die folgenden fünf Datenbanken ausgewählt und auf der Basis eines technischen Fragebogens miteinander verglichen: § CEC-WYS des Central European Research Centre for Women and Youth in Science, Tschechische Republik, § FemConsult - Wissenschaftlerinnendatenbank des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Deutschland, § femdat - Die Schweizer Expertinnen-Datenbank, Schweiz, § Kilden’s researcher database, sub base for women researchers von KILDEN (Norwegian Information and Documentation Centre for Women’s Studies and Gender Research), Norwegen, § European Database of Women Experts in Science and Technology (SET) von WITEC UK, Großbritannien. Der Vorteil einer Meta-Datenbank ist offensichtlich: Die aufwändige, zeitintensive und meist frustrierende Suche nach unterschiedlichen nationalen oder internationalen Datenbanken über das Internet ist nicht erforderlich. Die Meta-Datenbank kann auf Anhieb einen Überblick über alle existierenden Datenbanken geben. Eine Meta-Datenbank verknüpft bereits existierende Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, d.h. die bestehenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken werden nicht ersetzt, sondern die Meta-Datenbank macht jede einzelne von ihnen durch ein zentrales Portal zugänglich. In dem Projekt DATAWOMSCI wird eine solche Meta-Datenbank als „DATAWOMSCI Service Provider (DSP)“ konzipiert . Notwendig hierfür ist eine homogene Sammlung und Eingabe der Daten. Der Vergleich zwischen den fünf ausgewählten Wissenschaftlerinnen-Datenbanken zeigte, dass die Heterogenität der Daten eine große Problematik darstellt. Homogenität setzt nicht nur dieselben Ziele und Funktionalitäten der existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken voraus, sondern eine Einheitlichkeit bei Registrierungsmodalitäten, Suchoptionen, Nutzung von Passwörtern und eine klare Regelung bezüglich Mehrsprachigkeit. Neben dem Inhalt sind aber auch Aspekte wie Datenredundanz, Datenschutz, Datensicherheit und anderes von großer Bedeutung. Als ein Beispiel für diese Schwierigkeit sei die unterschiedliche Bezeichnung eines Feldes genannt, die es nahezu unmöglich macht, bestimmte Infor-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

17

mation aus heterogenen Datenbanken zu beschaffen. So werden bereits die Informationen zum Namen der Wissenschaftlerinnen unter folgenden Feldbezeichnungen aufgeführt: Name Vorname - Nachname first name -familyname firstname - lastname first name - surname Voraussetzung für eine erfolgreiche Meta-Datenbank von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken ist daher eine enge Kooperation zwischen den BetreiberInnen der Datenbanken. Hilfreich ist an dieser Stelle auch die Verwendung der Qualitätskriterien, in denen auch konkrete Hinweise zur Vereinheitlichung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken gegeben werden. Zum Problem der Mehrsprachigkeit (Erläuterungen und Bezeichnungen der Datenbankfelder sowie Inhalte der einzelnen Datensätze in unterschiedlichen Sprachen) präferieren die Projektpartnerinnen die Lösung eines Monolingualen DATAWOMSCI Service Provider. Hierbei werden bei der Registrierung durch die Wissenschaftlerin nicht nur die Daten in der nationalen Sprache der jeweiligen Wissenschaftlerinnen-Datenbank eingegeben, sondern zusätzlich eine bestimmte Auswahl an Daten (z.B. Vorname, Nachname, Adresse, Berufserfahrung, Forschungsgebiete etc.) in einer international gängigen Sprache. Gegebenenfalls kann die Eingabe der zusätzlichen Daten durch englischsprachige Index-Listen und/oder Thesauri erleichtert werden. Dieses Modell einer Meta-Datenbank kann durch einen DATAWOMSCI Information Provider vervollständigt werden, der neben Informationen über Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auch zusätzliche Unterstützung hinsichtlich der Nutzung der Meta-Datenbank und der lokalen Datenbanken bereitstellt. In einem Informationsprovider können auch offline-Datenbanken sowie Datenbanken, die aufgrund der technischen Voraussetzungen nicht in der Meta-Datenbank verknüpft werden können, aufgenommen werden (z.B. durch eine Verlinkung). Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Einführung eines DATAWOMSCI Service Providers (DSP) und eines DATAWOMSCI Information Provider (DIP) empfehlenswert ist und einen Schritt zu einer besseren Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen in Europa bewirken kann.

Empfehlungen zur zukünftigen Förderung und Nutzung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auf nationaler und internationaler Ebene Die Studie zu Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa zeigt deutlich, dass in den verschiedensten Bereichen Veränderungen vorgenommen werden sollten. Hierzu spricht das Konsortium des EU-Projektes DATAWOMSCI spezifische Empfehlungen aus. Auf europäischer Ebene sollten vor allem die Internationalisierung von Datenbanken und die Schaffung von Datenbank-Kooperationen finanziell gefördert werden. Für den Aufbau einer Meta-Datenbank ist dies unabdingbar. Eine solche Meta-Datenbank würde maßgeblich zur besseren Sicht- und Erreichbarkeit von Wissenschaftlerinnen beitragen und somit einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit im europäischen Forschungsraum leisten. Zugleich würde es die Bedeutung der einzelnen bereits existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken stärken.

18

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa

Durch eine ExpertInnengruppe bestehend aus SoftwareprogrammiererInnen, DatenbankbetreiberInnen und internationalen ExpertInnen mit Kenntnissen über Wissenschaft und Chancengleichheit könnte eine europaweite Standardisierung im Datenbankbereich vorangetrieben werden. Ein solcher Erfahrungsaustausch würde wesentlich zur Harmonisierung nationaler und internationaler Klassifikationssysteme beitragen. Grundsätzlich ist eine nationale Förderung wünschenswert, um Datenbanken an europäische Qualitätsstandards anzupassen. Konkret empfehlen die Projektpartnerinnen auf nationaler Ebene unterschiedliche Maßnahmen in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausgangslage. Angesichts der großen Anzahl an Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Deutschland sollte die Kooperation oder der Zusammenschluss zwischen Datenbanken gefördert werden, um so auch Synergien zu nutzen. In Schweden, Finnland, Großbritannien und Irland sollte der Auf- bzw. Ausbau online verfügbarer interdisziplinärer Datenbanken vorangetrieben werden. Für Norwegen und Dänemark empfehlen wir die Aufrechterhaltung bestehender Datenbanken und deren Weiterentwicklung finanziell zu fördern. Für die osteuropäischen Ländern sollte der Aufbau der CEC-WYS-Datenbank dahingehend beobachtet werden, inwiefern dieses Modell auf weitere osteuropäische Ländern übertragen werden kann. Zudem bedarf es der Nutzung aller bereits vorhandener Kenntnisse und Erfahrungen, um weitere Fortschritte im Datenbankbereich in diesen Ländern zu erzielen. Generell ist auf internationaler Ebene eine verstärkte Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den nationalen und internationalen Datenbanken erforderlich. Mit der European Platform of Women Scientists wird zur Zeit eine zentrale Organisationsstruktur aufgebaut, die vom Standort Brüssel aus die Arbeit zahlreicher nationaler, regionaler und lokaler Netzwerke für Wissenschaftlerinnen im Sinne eines „Networking the Networks“ unterstützt und gleichzeitig politisch in die Europäische Kommission hinein wirken kann. Grundlegendes Ziel ist es, den Wissenschaftlerinnen ihre Einwirkungsmöglichkeiten in der europäischen Politikdebatte zu verdeutlichen und diese Möglichkeiten auch umfassend zu nutzen. Wir empfehlen daher allen Institutionen und Organisationen, die Wissenschaftlerinnen-Datenbanken aufbauen und/oder betreiben, in Zukunft diese European Platform of Women Scientists als Koordinations- und erste Kontaktstelle zu nutzen.

Almuthe Schlüter 1992-2000 Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft, Orientalischen Kunstgeschichte, Tibetologie und zusätzlich der Indologie in Marburg und Bonn; 2001-2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung Center of Excellence Women and Science (CEWS) Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Das CEWS wird für den Zeitraum 2000 – 2005 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als eine international ausgerichtete Informations- und Koordinierungsstelle für alle Aktivitäten und Kompetenzen im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung gefördert. Das Projekt steht im Rahmen der von Bundesministerin Edelgard Bulmahn eingeleiteten Politik zur Durchsetzung von Chancengleichheit für Frauen in Bildung und Forschung. Ziel dieser Politik ist es, bis zum Jahr 2005 den Anteil von Frauen an den Professuren von 10,5 Prozent im Jahr 2000 auf 20 Prozent und den Anteil von Frauen in Führungspositionen in den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen von heute 5,1 Prozent ebenfalls deutlich zu erhöhen und damit die im internationalen Vergleich schlechte Positionierung Deutschlands zu verbessern. Das CEWS soll allen mit Chancengleichheit im Forschungs- und Wissenschaftsbereich und mit Frauen- und Gender-Forschung befassten wissenschaftlichen Einrichtungen und Organisationen, den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland als Dienstleistungseinrichtung zur Verfügung stehen. Zentrale Aufgabe ist es, Instrumente und Strukturen zur Planung, Durchsetzung und Überwachung der Verwirklichung der Chancengleichheit und des Gender-Mainstreaming - Konzeptes im Bereich von Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu entwickeln, bei der Umsetzung unterstützend zu wirken und den politischen Institutionen in diesen Fragen zuzuarbeiten. Dabei hat sich das CEWS folgende Ziele gesetzt: § eine deutliche Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung, § eine Effizienzsteigerung gleichstellungspolitischer Maßnahmen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen und § die Verwirklichung des Gender-Mainstreaming als Grundsatz und Methode für alle Konzepte, Prozesse und Maßnahmen in Wissenschaft und Forschung. Vor diesem Hintergrund wurden fünf thematische Arbeitsschwerpunkte aufgebaut: 1. Hochschulen 2. Forschungseinrichtungen 3. Europäische Zusammenarbeit 4. Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult 5. Frauen- und Genderforschung

Arbeitsschwerpunkt Hochschulen Noch immer nimmt der Frauenanteil an deutschen Hochschulen mit steigendem Qualifikationsniveau stetig ab. Während inzwischen fast 50 Prozent der Studienanfänger weiblich sind, sind nur 10,5 Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt (Stand 2000). Um hier eine grundlegende Änderung er-

20

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

reichen zu können, sind gezielte Strategien und Maßnahmen erforderlich. Zentrales Anliegen im Arbeitsschwerpunkt Hochschulen ist es, diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen. Zu den zentralen Aufgaben in diesem Bereich gehören insbesondere: § die Information und Beratung über gleichstellungspolitische Instrumentarien und Fördermöglichkeiten für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulleitungen und Wissenschaftsorganisationen, § die Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung von gleichstellungspolitischen Instrumentarien an Hochschulen, § die Entwicklung von Instrumenten zur Umsetzung des Gender - Mainstreaming an Hochschulen und anderen Einrichtungen, § die Koordinierung und Unterstützung der Arbeit der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen in Deutschland. Beispiele für die Arbeit in diesem Bereich sind: § Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (HWP) des Bundes und der Länder: Analyse der Umsetzung des Fachprogramms „Chancengleichheit“ in den Bundesländern und Evaluation des Frauenanteils in den übrigen Fachprogrammen. Konzept und Einstellung eines HWP-Portals in das Internet, Veröffentlichung einer HWP-Broschüre mit best-practice-Beispielen, Planung und Durchführung eines HWP-Kongresses. § Entwicklung von Konzepten zur Initiierung gleichstellungspolitischer Prozesse an einzelnen Hochschulen. § Veröffentlichung einer Synopse aller gleichstellungsrelevanten Bestimmungen in den Hochschulund Gleichstellungsgesetzen der Länder. § Durchführung eines ExpertInnengesprächs zum Thema Mentoring an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. § Untersuchung zur Auswirkung der Änderung der Qualifizierungswege im Hochschulbereich auf die Karrierechancen von Frauen, z. B. Abschaffung der Habilitation – Einführung von Juniorprofessuren, im internationalen Vergleich. § Indikatorengesteuerte Finanzverteilung und Gleichstellung im Ländervergleich. § Mitarbeit als „statistical correspondent“ für Deutschland bei der Erstellung europaweiter Statistiken durch Eurogramme im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung. § Weiterführung und Aktualisierung eines Archivs der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen.

Arbeitsschwerpunkt Forschungseinrichtungen Ein wesentlicher Bestandteil der außerhochschulischen Forschung in Deutschland sind die gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Forschungseinrichtungen der § Fraunhofer-Gesellschaft § Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren § Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften § Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

21

Für diese gelten – im Gegensatz zu den Hochschulen - bisher bis auf wenige Ausnahmen keine gleichstellungsrechtlichen Regelungen. Gleichwohl sind auch in diesen Forschungseinrichtungen Maßnahmen ergriffen worden, um den Anteil an Wissenschaftlerinnen, insbesondere in Führungspositionen, zu erhöhen. Die an diesem Prozess Beteiligten zu beraten und zu begleiten ist ein zentrales Anliegen des Arbeitsschwerpunktes Forschungseinrichtungen, insbesondere § die Beratung und Unterstützung der Geschäftsleitungen und aller weiterer mit Fragen der Chancengleichheit befassten Gremien und Instanzen der Forschungszentren bei der Entwicklung und Umsetzung gleichstellungspolitischer Instrumentarien, § die Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung von gleichstellungspolitischen Maßnahmen und Instrumenten, § die Entwicklung und Fortschreibung eines übergreifenden Berichtssystems für die Forschungseinrichtungen, § die Stärkung der Vernetzung der mit Fragen der Chancengleichheit befassten Gremien, Arbeitskreise und Projekte der Wissenschaftsorganisationen, § die Verbesserung der Vernetzung der Wissenschaftlerinnen der Forschungsorganisationen, Vermittlung von Expertinnen, Referentinnen und Diskussionspartnerinnen. Im Arbeitsschwerpunkt Forschungseinrichtungen sind folgende Projekte eingebunden: § Trainings-Seminare für Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmittel-Einwerbung in den Forschungs-Rahmenprogrammen der Europäischen Gemeinschaft. § Erstellung eines Handbuches zum Thema „Chancengleichheit in den Forschungszentren“ als übergreifendes Berichtssystem mit tabellarischen Informationen über alle Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit und statistischen Daten zur Personalsituation in jährlicher Fortschreibung. § Vorbereitung einer Broschüre mit best-practice-Beispielen aus den Forschungseinrichtungen im Bereich Chancengleichheit. § Durchführung und Dokumentation des internationalen Kongresses des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Thema „Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung – überholter Ansatz oder zukunftsweisende Politik?“ am 28.05. 2001 im Plenarsaal des Bundeshauses in Bonn mit 450 TeilnehmerInnen. § Drehbuchbearbeitung, Herstellungsbegleitung, Reproduktion und Vermarktung des zwanzigminütigen Videofilms „Chancengleichheit – Chance für die Wissenschaft“, der in deutscher und englischer Fassung im CEWS kostenlos bestellt werden kann. § Konzeptualisierung, organisatorische und wissenschaftliche Begleitung sowie Evaluierung der Ergebnisse eines bundesweiten Pilotprojektes zu Karriere- und Bewerbungstrainings sowie Coaching für zukünftige Professorinnen und zur Vorbereitung auf Juniorprofessuren, als erstem Baustein im Rahmen des Bundesprogrammes „Anstoß zum Aufstieg“. Die Karrieretrainings werden für bisher insgesamt 520 Wissenschaftlerinnen in den Jahren 2002/03 durchgeführt, eine erneute Ausschreibung ist für Winter 2002 geplant.

22

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Arbeitsschwerpunkt Europäische Zusammenarbeit Mit dem Konzept des Gender Mainstreaming soll Chancengleichheit auch Eingang in die europäische Forschungs- und Wissenschaftspolitik finden. Im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU wird ein Frauenanteil von 40 Prozent an den Marie-Curie-Stipendien und an allen beratenden Versammlungen und Gutachtergremien angestrebt. Ziel des Arbeitsschwerpunktes Europäische Zusammenarbeit ist eine Vernetzung und Koordinierung der Arbeit des Kompetenzzentrums mit europäischen und internationalen Netzwerken sowie eine Begleitung der EU-Förderprogramme, insbesondere: § die Vermittlung von Unterstützung von Wissenschaftlerinnen bei der Beantragung der EU – Forschungsförderung, Erstellen von Materialien, Organisation von Beratungsseminaren, § die Begleitung und Analyse von EU-Forschungsprogrammen hinsichtlich der Verwirklichung des Gender Mainstreaming, § die Netzwerkarbeit mit europäischen und internationalen Einrichtungen im Bereich der Förderung von Wissenschaftlerinnen und § die Zusammenarbeit mit dem Referat „Women and Science“ der Europäischen Kommission, der ETAN -Gruppe sowie der Helsinki-Gruppe. Projekte in diesem Bereich sind: § Trainings-Seminare für Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmittel-Einwerbung in den Forschungsrahmenprogrammen der EU. § Nutzung der Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult zur Gewinnung von Wissenschaftlerinnen als Gutachterinnen in den Evaluation Panels oder als Teilnehmerinnen von beratenden Versammlungen, z. B. in den Monitoring Panels der EU - Rahmenprogramme.

Wissenschaftlerinnen – Datenbank FemConsult Ein wichtiges Modul für die Arbeit der Vernetzung und der Serviceleistung stellt die Datenbank FemConsult dar. FemConsult ist eine Datenbank für Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. FemConsult enthält z. Zt. ca. 7.000 aktualisierte Datensätze promovierter bzw. habilitierter Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen mit Namen, Anschriften, Fachrichtungen, Lehr- und Forschungsschwerpunkten sowie Hochschul- und Institutszugehörigkeit, Berufserfahrung und Venia Legendi. Sie ist damit die größte Datenbank dieser Art in Europa. Die Datenbank dient als „Nachwuchsbörse“ und als „Expertinnen- und Gutachterinnenbörse“. Mit FemConsult sollen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien sowie Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Einrichtungen bei der Suche nach qualifizierten Wissenschaftlerinnen unterstützt werden, um den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren und anderer Führungspositionen im wissenschaftlichen Bereich zu erhöhen. Die Datenbank kann darüber hinaus auch bei der Suche nach Lehrstuhlvertretungen, Gutachterinnen und Expertinnen für Vorträge, Gremien- und Ausschusstätigkeiten genutzt werden. Die Datenbank soll im Laufe des Jahres 2002 ins Internet gestellt, international ausgebaut und vernetzt werden. Gleichzeitig wird die Datenbank erweitert durch Weiterentwicklung der Fächer- und Schwerpunktsystematik.

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

23

Ein wichtiges Anliegen in diesem Zusammenhang ist das Bemühen um die Aufnahme weiterer Wissenschaftlerinnen, vorrangig auch aus den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem europäischen Ausland.

Frauen- und Genderforschung Frauen- und Genderforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten in Lehre und Forschung sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen etabliert. Im Arbeitsschwerpunkt Frauen- und Genderforschung soll ein Netzwerk zur Information über solche Institutionen, die Forschungsprojekte sowie deren Ergebnisse via Internetplattform aufgebaut werden; dies soll zur Herstellung und Vernetzung frauenforschungsförderlicher Strukturen beitragen, die dann gestaltenden Einfluss nehmen auf Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Dazu werden empirische Forschungsergebnisse und aktuelle Informationen aus dem Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung thematisch aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht. Das beinhaltet im einzelnen: § die empirischen und theoretischen Arbeiten zu den Bedingungsfaktoren der Marginalisierung von Frauen im Wissenschaftsbetrieb, § die spezifischen Interventionskonzepte und deren Evaluation, § die Literaturdatenbank zu „Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zum Thema Frauen in Wissenschaft und Forschung“ wird über den Server der Universitäts-Bibliothek im Internet zugänglich gemacht, § die Ableitung von Empfehlungen auf der Grundlage des aktuellen Wissensstandes, § die Vernetzung von WissenschaftlerInnen im Bereich Frauen- und Genderforschung und Erstellung einer diesbezüglichen „Institutionen-Datenbank“ und § die Organisation von Tagungen, Kongressen und Workshops zu dieser Thematik.

Das CEWS- Internetportal (www.cews.org), der regelmäßig erscheinende umfassende elektronische Newsletter und die Schriftenreihe cews publik spiegeln die vielfältigen Arbeitsbereiche und die umfassenden Ergebnisse der Arbeit des CEWS deutlich wider. Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung Universität Bonn, Poppelsdorfer Allee 15, 53115 Bonn Tel. 0228 - 73 48 35, Fax: 0228 - 73 48 40 [email protected]

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

25

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [1-L] Bauer, Ingrid; Neissl, Julia (Hrsg.): Gender studies: Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck: Studien-Verl. 2002, 189 S., ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549) INHALT: "Entlang interdisziplinärer Denkachsen der Geschlechterforschung werden im vorliegenden Band unterschiedliche Theoriemodelle - von den egalitären Ansätzen über differenztheoretische Positionierungen bis zum Konzept der Dekonstruktion - vorgeführt und ihre jeweiligen Fokussierungen auf Erkenntnisgewinne aber auch Defizite analysiert. In allen Disziplinen - sowohl den geistes- als auch den natur- und rechtswissenschaftlichen sowie theologischen - wird dabei deutlich, dass die historische Achse in der Frauen- und Geschlechterforschung für das Verständnis der Kategorie 'Geschlecht' eine wichtige Voraussetzung war und ist. Hinsichtlich der Perspektiven von Gender Studies sind differenzierte Sichtweisen auf die einzelnen Forschungsfelder wie die Frauenforschung, die Männerforschung oder eben die Geschlechterforschung notwendig. Die Ergebnisse der einzelnen Forschungsparadigmen sollten dabei nicht als für sich allein gültige 'Wahrheiten' festgeschrieben werden, gefordert wäre vielmehr ein diskursives Verhältnis zwischen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die sich mit den Phänomenen 'Weiblichkeit' und 'Männlichkeit' auseinandersetzen, um die Forschungsergebnisse gegenseitig auch kritisch zu reflektieren. Die Beiträge dieses Buches spiegeln aktuelle Debatten in allen Fachrichtungen von der Analyse der politischen Vorgabe zum 'Gender Mainstreaming' über historische und literaturwissenschaftliche Perspektiven bis zu Veränderungen in der Landschaftsplanung oder der Neuorientierungen in der Gehirnforschung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Bauer, Julia Neissl: Weigerung, den Status Quo zu bedienen. Das kritische Potential der Gender Studies (7-16); Elisabeth Holzleithner: Von der Gleichheit aller Bürger zum Gender Mainstreaming - ein Paradigmenwechsel? (17-34); Ingrid Bauer: Frauengeschichte, Männergeschichte, Geschlechtergeschichte Geschlechtersensible Geschichtswissenschaft (35-52); Gisela Riescher: 'Das Private ist politisch'. Die politische Theorie und das Öffentliche und das Private (53-66); Elisabeth Klaus: Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs Befunde und Perspektiven der kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung (67-80); Christa Gürtler, Eva Hausbacher, Sigrid Schmid-Bortenschlager: Von der Frauenforschung zum Dekonstruktiven Feminismus in der Literaturwissenschaft (81-94); Roswitha Muttenthaler, Regina Wonisch: Visuelle Repräsentationen Genderforschung in Museen (95-108); Sigrid Schmitz: Hirnforschung und Geschlecht: Eine kritische Analyse im Rahmen der Genderforschung in den Naturwissenschaften (109-126); Michaela Moser: Göttliches Begehren.Zur theologischen Bedeutung der Geschlechterdifferenz (127.-142); Eva Cescutti: Das Geschlecht mittelalterlicher Mönche. Ansätze mittelalterlicher Gender-Forschung (143-154); Heide Studer: Mobilität und Geschlechterpositionen (155-170); Kornelia Hauser: Gender Studies zwischen Kulturkritik und politischer Affirmation? (171-186).

26

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

[2-L] Beaufays, Sandra; Krais, Beate: Doing science - doing gender: die Produktion von WissenschaftlerInnen und die Reproduktion von Machtverhältnissen im wissenschaftlichen Feld, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 82-99 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Bei der Forschung der achtziger Jahre über die Frage, warum Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen Seltenheitswert haben, wurden die Erklärungen für die Unterrepräsentanz von Frauen wie auch die Ausnahmeerscheinung erfolgreicher weiblicher Karrieren in der Wissenschaft vornehmlich bei den Frauen und ihren spezifischen Sozialisationsprozessen und Identitätsentwicklungen selbst gesucht. In den neunziger Jahren konnten dagegen Hochschulforscherinnen zeigen, dass die Universität eine asymmetrische Konstruktion der Geschlechter reproduziert. Auf diesem Hintergrund wirft der Beitrag einen Blick auf das wissenschaftliche Alltagsgeschäft und befasst sich mit der sogenannten Wissenschaftskultur, d.h. den informellen Hierarchien, Sitten und Gebräuchen der "scientific community". Ziel ist, in Anlehnung an das Konzept der sozialen Felder von Pierre Bourdieu aufzudecken, dass die wissenschaftlichen Akteure Konstrukteure ihrer Realität sind. Die Praxis des wissenschaftlichen Feldes spiegelt sich in der illusio der Akteure wider. Die Analyse der Verschränkung von doing science und doing gender basiert auf Ergebnissen zweier empirischer Studien an deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten, die unter der Leitung von Beate Krais in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Ausschlussmechanismen in den Wissenschaftsbetrieben dazu führen, dass Frauen seltener zu "Mitspielerinnen" im wissenschaftlichen Feld werden und wie Machtverhältnisse zum Tragen kommen, die in das Verhältnis der Geschlechter eingelagert sind. (ICH)

[3-L] Becker-Schmidt, Regina: Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 155-166, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)2004.6532) INHALT: Der Beitrag bilanziert die Forschungstätigkeit des Niedersächsischen Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin (NFFG). In den Jahren zwischen 1997 und 2002 liefen 69 Anträge aus 13 niedersächsischen Hochschulen beim NFFG ein. Je sechs Projekte aus den drei Schwerpunktsetzungen - Naturwissenschaften, Technik und Medizin - gelangten zur Förderung. Die Impulse, die von den hier geförderten Projekten ausgegangen sind, sind für die Autorin beachtlich. Das wird an einzelnen Beispielen demonstriert, die im Kontext internationaler feministischer Diskurse diskutiert werden. Die Projekte gruppieren sich nach den folgenden drei Feldern: (1) Feministische Wissenschaft - Erkenntnistheorie/Epistemologie; Wissenschaftskritik/Sozialkritik; (2) Frauenforschung/Geschlechterforschung; (3) Interdisziplinarität. Die Studien einer feministischen Wissenschaft betonen folgende erkenntnistheoretischen und epistemologischen Aspekten und Forderungen: (1) nicht zu unterschlagen, dass Wissen verkörpert ist (z.B. durch Geschlechtszugehörigkeit); (2) die raum-zeitliche Begrenztheit von Erkenntnis zu beachten; (3) die Verzerrungen zu reflektieren, die durch Universalisierung, "Geschlechtsblindheit" und die Verknüpfung von Wissen und Macht entstehen. (ICA2)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

27

[4-L] Becker-Schmidt, Regina: Women's studies, gender studies and studies of genderbased societal arrangements in the natural sciences, technology and medicine, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 33-41, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532) INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Spielarten von "gender studies" für die Sozialwissenschaften, aber auch für Natur- und Technikwissenschaften und für die Medizin relevant sind. Genannt werden zunächst (1) komparative Studien, die nach der Varianz des Einflusses fragen, den Zeitgeschichte, soziale und ethnische Herkunft oder Erfahrungshintergründe von Frauen haben. Sie sind im Bereich der Gesundheitsforschung, der medizinischen Versorgung und Therapie ebenso angesiedelt wie in Feldern der Technikgenese, der Technikgestaltung oder des Umgangs mit Technik. Vergleiche zwischen Frauen aus verschiedenen sozialen Milieus, Regionen und Ethnien fördern z. B. zu Tage, wie gesellschafts- und kulturabhängig der Zusammenhang zwischen Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht und Marginalisierungs- bzw. Integrationsprozessen in den verschiedensten Wissensfeldern ist.(2) Die Geschlechterforschung deckt vor allem Benachteiligungen auf, welche Frauen im Vergleich zu Männern zugemutet werden. Mit Geschlechtszughörigkeit verbundene Diskriminierung ist aber nicht der einzige Bezugspunkt für Geschlechtervergleiche. (3) Feministische Erforschung der Wissensgenese und Wissenschaftsgeschichte. Epistemologie und Wissenschaftsgeschichte in diesem Sinne gehören - an einem internationalen Maßstab gemessen - zum etablierten Kanon von "gender studies". (ICA2)

[5-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth; Butler, Judith; Puigvert, Lídia (Hrsg.): Women & social transformation, (Counterpoints : studies in the postmodern theory of education, Vol. 242), New York: P. Lang 2003, IX, 149 S., ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)2004-1613) INHALT: Contents: Judith Butler: The Question of Social Transformation (1-28); Lidia Puigvert: Dialogic Feminism: 'Other Women's'. Contributions to the Social Transformation of Gender Relations (29-60); Elisabeth Beck-Gernsheim: Household-Migrant Women and MarriageMigrant Women: Women in a Globalizing World (61-80); Judith Butler: Transformative Encounters (81-98); Lidia Puigvert: Equality of Differences (99-115); Gender and Social Transformation: A Dialogue (116-136); Feminism for the Twenty-First Century: A Press ConferenceInterview with Judith Butler, Lidia Puigvert, Elisabeth Beck-Gernsheim, and Ana Lebrón (137-144).

[6-L] Beer, Ursula: Hausarbeit Revisited: geschlechtliche Arbeitsteilung, bürgerliches Liebesideal und gelebte Geschlechterarrangements, in: Christine Bauhardt (Hrsg.): Räume der Emanzipation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 34-57, ISBN: 3-531-14368-9 (Standort: UB Bochum(294)CZA21729) INHALT: Die Verfasserin diskutiert das Arrangement der Geschlechter zwischen geschlechtlicher Arbeitsteilung und romantischem Liebesideal. Sie zeigt, wie stark die Ungleichheit der Geschlechter einerseits institutionell abgesichert und andererseits subjektiv internalisiert wird.

28

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

Sie konstatiert drei unterschiedliche und analytisch voneinander zu trennende Dimensionen des Begriffs Liebe: die gattungsgeschichtliche, die historisch-besondere und die Ungleichheits-Dimension. Als gattungsgeschichtliches Bedürfnis von Menschen findet Liebe in der bürgerlichen Gesellschaft ihren strukturell-symbolischen Ausdruck im Ideal der romantischen Liebe, das wiederum im Kontext eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses steht. Als vierte Dimension tritt der Charakter der bürgerlichen Gesellschaft als einer Gesellschaft hinzu, in der soziale Beziehungen über Ware, Tausch und Geld vermittelt sind. (ICE2)

[7-L] Boeckle, Bettina; Ruf, Michael (Hrsg.): Eine Frage des Geschlechts: ein Gender-Reader, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 284 S., ISBN: 3-531-14271-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A810) INHALT: "Wir befinden uns im Wandel von feministischen Debatten hin zu Gender-Diskursen. Der interdisziplinäre Sammelband zeigt, was dieser Paradigmenwechsel in den Bereichen Arbeit, Finanzen, Gesundheit, Erziehung, Entwicklungszusammenarbeit, Kultur und Medien konkret bedeutet. Die Erkenntnis des 'Gender matters' ersetzt die bisherige Geschlechtsblindheit und zeigt, dass Gender bei der Analyse und Lösung unterschiedlichster Herausforderungen entscheidend ist. Durch die thematische Vielfalt der Artikel nimmt das Chamäleon Gender zunehmend Gestalt an und verdeutlicht, welche Chancen der Blick durch die GenderPerspektive eröffnet." (Autorenreferat). Inhalstverzeichnis: Klaus Schwerma, Andrea von Marschall: Vom Mauerblümchen zum Straßenfeger? Geschlechtliche Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in Organisationen und Unternehmen (21-38); Willi Walter: Genderforschung gleich Frauenforschung? Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension? (39-54); Uta Kletzing: Mit Gender Budgeting zum geschlechtergerechten Haushalt (5572); Lena Hipp: Teilzeitarbeit - von einer Arbeitsmarktfalle für Frauen zu einer Arbeitsmarktbrücke für beide Geschlechter? Was die Bundesrepublik von anderen Ländern lernen kann (73-86); Marc Gärtner, Vera Riesenfeld: Geld oder Leben? Männliche Erwerbsorientierung und neue Lebensmodelle unter veränderten Arbeitsmarktbedingungen (87-106); Brigitte Sorg: ...Männer sterben früher und auch Frauen haben Herzinfarkt. Gesundheit und Geschlechtsbezug (107-116); Michael Ruf: HIV/AIDS und Gender (117-132); Martina Busche: Gender im (Re)Konstruktionsprozess: Perspektiven geschlechtsbezogener Bildung (133-152); Catrin Becher: Systeme des Nichtwissens, Expertentum und die Macht der Wissensproduktion: zur Konstruktion von Frauen und Gender in der Entwicklungszusammenarbeit (153-166); Daniela Hrzan: TOSTAN - Eine Herausforderung fir die Entwicklungstheorie? Weibliche Genitalverstümmelung im Kontext von Geschlecht, Kultur und postkolonialer Kritik (167178); Bettina Boekle: Rechte nicht nur auf Papier: Wie brasilianische Gleichstellungsabteilungen im Großraum Sao Paulo Worte in Taten verwandeln (179-195); Stephanie Catani: Mythos 'Femme fatale' - Zur medialen Inszenierung weiblicher Leidenschaft im Film (195206); Johanna Vollhardt: Der Einfluss des Faktors Geschlecht auf die Filmpräferenz (207220); Vanessa Watkins: Der Cyberspace als Spielwiese der Geschlechterkonstruktion (221234); Anja Michaelsen: Sushi und Muskeln. Zur Intersektionalität von ,Rasse' und ,Geschlecht' (235-242); Michael Ruf: Gender plus ,Race' im Hollywood-Film (243-258); Dieter Dorn: Versuche der Eingrenzung von Grenzüberschreitungen männlich- weiblicher Erotik: Bi-, Poly-, Multi-Sexualitäten (259-272).

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

29

[8-L] Braidotti, Rosi: Die materielle Grundlage virtueller Subjektivität, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 100-113 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Grundlage der Überlegungen über die virtuelle Realität ist die Annahme, dass der virtuelle Raum der Informationsgesellschaft eine technologisch betriebene fortgeschrittene Kultur ist, in der sich massive Konzentration von Infrastrukturen neben komplexer weltweiter Zerstreuung findet. Es handelt sich um einen fortgeschrittenen Kapitalismus, um ein Paradox hochgradiger Mobilität bei den Kapitalströmen und bei Teilen der ökonomischen Eliten einerseits und hochgradiger Zentralisierung und großer Immobilität bei der Masse der Bevölkerung andererseits. Da globale Ökonomie nicht auf lineare Weise funktioniert, sondern netzförmig, zerstreut und polyzentrisch, plädiert die Autorin für die Notwendigkeit von neuen Denkschemata und Figurationen, mit denen die derzeit stattfindenden Wandlungen und Transformationen erklärt werden können. An innovativen Methoden werden besonders die Politik der Verortung (feministischer Materialismus) und eine Neubestimmung des sozialen Konstruktivismus diskutiert. Die Überlegungen demonstrieren, dass virtuelle Realität keine Abstraktion, sondern eine technologisch vermittelte soziale Realität ist, die materielle Verhältnisse erzeugt und eingebettete Subjekte bindet. (ICH)

[9-L] Braun, Friederike; Sczesny, Sabine; Stahlberg, Dagmar: Cognitive effects of masculine generics in German: an overwiew of empirical findings, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 1-21 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Reihe von Experimenten, die unter Probanden mit deutscher Muttersprache durchgeführt wurden und das Ziel hatten, den Einfluss verschiedener Typen deutscher Begrifflichkeiten auf die kognitive Inklusion von Frauen zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Grad der Inklusion von Frauen bei geschlechtsneutralen begrifflichen Alternativen höher ist als bei männlichen Begriffen, eine Tendenz, die über unterschiedliche Untersuchungen hinweg konstant blieb. Die unterschiedlichen Alternativen riefen jedoch unterschiedliche Effekte hervor, die jeweils kontextabhängig waren. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre praktischen Konsequenzen in verschiedenen Situationen wie z.B. der Nominierung von Männern und Frauen für Auszeichnungen oder politische Ämter hin diskutiert. (Unübers.) (RG)

[10-F] Brömer, Philip, PD Dr. (Bearbeitung): Salienz und Relevanz geschlechtsbezogener Identität INHALT: Geschlechtsbezogene Identität wurde in der psychologischen Forschung vor allem als Identifikation mit der Geschlechtsrolle untersucht. Diese Forschung erfolgte im wesentlichen aus entwicklungspsychologischer und persönlichkeitspsychologischer Perspektive und betont die personale Identität. Aus sozialpsychologischer Perspektive kann geschlechtsbezogene Identität aber auch als ein Aspekt der sozialen Identität gesehen werden, die durch die Identifikation mit der sozialen Kategorie 'Frau' oder 'Mann' zustande kommt und vor allem durch interkategoriale soziale Vergleiche bestimmt wird. Die sozialpsychologische Forschung hat

30

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

sich jedoch vor allem mit möglichen Konsequenzen der Identifikation mit einer sozialen Kategorie beschäftigt und die für die Anwendung des Ansatzes der sozialen Identität auf die geschlechtsbezogene Identität interessantere Frage nach den förderlichen und hinderlichen Bedingungen der Identifikation mit einer sozialen Kategorie eher vernachlässigt. Das geplante Forschungsvorhaben wird die beiden Desiderata der psychologischen Forschung zur geschlechtsbezogenen und zur sozialen Identität aufgreifen und auf der Basis gängiger Theorien zur sozialen Identität und zum sozialen Vergleich situative und kognitive Einflüsse auf die Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und damit die temporäre Salienz und situative Relevanz der geschlechtsbezogenen Identität untersuchen. METHODE: Es sollen sieben experimentelle Studien mit mehr als 700 Teilnehmer/innen im Alter von 16-18 Jahren durchgeführt werden. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Sozial- und Persönlichkeitspsychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-78345, Fax: 07071-29-5899, e-mail: [email protected])

[11-L] Burbach, Christiane: Dimensionen des Gender Begriffes, in: Wege zum Menschen : Monatsschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, Jg. 56/2004, H. 4, S. 291-297 INHALT: In diesem Artikel werden die fünf Dimensionen des inzwischen elaborierten Gender Begriffes differenziert und erläutert.

[12-L] Butler, Judith: Transformative encounters, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 81-98, ISBN: 0-82046708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Lidia Puigverts Artikel über den Dialogischen Feminismus. Während die Autorin die Notwendigkeit des Dialogs auch im Hinblick auf soziale Transformation und die Entwicklung feministischer Theoriebildung betont, so merkt sie doch kritisch an, dass eine zentrale Voraussetzung für den Dialog die Anerkennung ist, die jedoch Frauen in der Moderne systematisch verweigert wird. Das Konzept des dialogischen Feminismus kommt ohne das Konzept der Anerkennung nicht aus. Es wird kritisiert, dass Puigverts Artikel davon ausgeht, dass soziale Transformation nur in der Moderne möglich ist, und dass sich alle Feministen daher mit der Moderne identifizieren sollten. Stattdessen plädiert die Autorin für eine kritische Distanz zum Begriff der Moderne, um im Sinne einer demokratischen Vision feministischer Politik zu hinterfragen, welche ihrer Ressourcen sinnvoll für einen feministischen Diskurs sind und welche nicht. (ICH)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

31

[13-L] Butler, Judith: The question of social transformation, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 1-28, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613) INHALT: In ihrem Beitrag befasst sich die Autorin mit der Frage, was soziale Transformation im Sinne des Feminismus bedeutet und welche Bedeutung die zugrunde liegenden Theorien für Prozesse sozialer Transformation haben. Die Theorie selbst wird dabei schon als transformativer Prozess aufgefasst, die jedoch durch soziale und politische Interventionen unterstützt werden muss. Mit Bezug auf ihr Werk "Gender Trouble" und die dort elaborierte feministische Theorie geht es auch um das Verhältnis von Normativität zu sozialen Normen als Teil der Kulturtheorie von Micheal Warner und Lauren Berlant. Diskutiert wird in diesem Rahmen die Forderung "erweiterter Normen für eine Garantie lebenswerten Lebens". Besonders mit Blick auf die Geschlechterfrage oder die Gewalt zwischen den Geschlechtern wird erörtert, was lebenswertes Leben ausmacht, welches die Bedingungen der Aufrechterhaltung minimaler biologischer Grundlagen des Lebens sind und was demokratische Politik dazu beitragen kann, konzeptionell die Möglichkeiten für eine Reproduktion lebenswerter Bedingungen und ihrer institutionellen Verwirklichung zu schaffen. (ICH)

[14-L] Döge, Peter; Kassner, Karsten; Schambach, Gabriele (Hrsg.): Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 151), Bielefeld: Kleine 2004, 212 S., ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2951) INHALT: "Gender hat sich in den letzten Jahren zunehmend als Analysekategorie etabliert. Allerdings nimmt sie auch heute keinesfalls einen zentralen Platz im Mainstream der unterschiedlichen sozial-wissenschaftlichen Disziplinen in Deutschland ein. Vor diesem Hintergrund hat das Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung (IAIZ e.V.) in Kooperation mit dem Büro für Frauenförderung und Gleichstellung der Universität Lüneburg die Tagung 'Gender als Kategorie in den Sozialwissenschaften' veranstaltet. Im Rahmen der Tagung erfolgte eine aktuelle Standortbestimmung zum Stellenwert der Kategorie Gender in unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen (Soziologie, Politikwissenschaft, Erziehungs- und Kulturwissenschaften). Zugleich sind exemplarisch Ansätze von Nachwuchswissenschaftlerinnen zur Operationalisierung der Analysekategorie Gender in verschiedenen Bereichen sozialwissenschaftlicher Forschung präsentiert worden. Der vorliegende Band enthält die Tagungsbeiträge in aktualisierter und überarbeiteter Form." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach: Vorwort (710); Andrea Maihofer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung - modischer Trend oder bedeutsamer Perspektivenwechsel? (11-28); Michael Meuser: Geschlechterforschung und Soziologie der Männlichkeit (29-40); Katrin Schäfgen / Iris Peinl: Gender in der Soziologie: eigenständige Teildisziplin und / oder querliegende Mittlerin? (41-51); Vera Moser / Barbara Rendtorff: Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? Zum Stand der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung (52-60); Peter Döge: Vom Geschlecht zur Differenz - Perspektiven politikwissenschaftlicher Geschlechterforschung (61-83); Karsten Kassner: Alltägliche Lebensführung. Habitus und Geschlecht (84-108); Anneli Rüling: Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnisse und familiale Arbeitsteilung - theoretische Überlegungen (109-134); Daniela Rechenberger: Gender und Medien - Die Konstruktion von gender in

32

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

der japanischen Zeitungsberichtserstattung zur Problematik der 'Trostfrauen' (135-153); Uta Scheer: Gendered Cyborgs in der Fernsehserie Star Trek: Voyager (154-171); Gabriele Schambach: Genderaspekte in der Planung des Potsdamer Platzes in Berlin (172-190); Stefanie Kron: Geschlechterbeziehungen in internationalen Migrationsprozessen: Veränderungen in / an Orten der Herkunft (191-207).

[15-L] Duval, Bettina; Welger, Andrea: Virtuelle Communities: das Netz als Sozialraum, in: Christina Schachtner, Gabriele Winker (Hrsg.): Virtuelle Räume - neue Öffentlichkeiten : Frauennetze im Internet, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 239-260, ISBN: 3-593-37726-8 INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den gemeinschaftsstiftenden Elementen virtueller Communities, denn diese sind durch ihre Netzakteurinnen geprägt und erhalten so ihren unverwechselbaren Charakter, der nicht durch die technischen Grundlagen, sondern durch Inhalte und soziale Bedingungen wie Regeln und Verhaltenscodes geformt wird. Insofern werden Online-Gemeinschaften mit Gemeinschaftsmodellen aus dem Offline-Bereich vergleichbar. Die Ausführungen basieren auf Interviews mit Akteurinnen der virtuellen Frauen- und Mädchennetze femity, LeaNet, LizzyNet, Webgrrls und Womanticker sowie auf Analysen von Netzdiskussionen in Foren und Mailinglisten. Diskutiert werden neben den Handlungsmerkmalen und Regeln auch die emotionalen Merkmale, wie Sehnsucht nach emotionaler Bindung, Vertrauen, face-to-face-Kontakten sowie soziale Merkmale, z.B. die gemeinsame Identität als Basis der Gemeinschaftsbildung und der geteilte Sinnzusammenhang in Form von inhaltlichen Berührungspunkten wie Hobbys, Interessen etc. Dabei wird betont, dass sich die Zukunft des Sozialraums im virtuellen Netz konstituiert über die Entwicklung und den Austausch über gemeinsame Ziele, die eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und dauerhafte virtuelle Gemeinschaft darstellen. (ICH)

[16-F] Ebeling, Kirsten Smilla, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Geschlecht und Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich als Legitimationsbasis für die Geschlechterverhältnisse des Menschen INHALT: Oftmals dienen die biologischen Theorien über Geschlecht und Fortpflanzung bei Tieren und Pflanzen der Legitimation der Geschlechterverhältnisse des Menschen. Wird zum Beispiel gleichgeschlechtliches Sexualverhalten verstärkt bei Tieren beobachtet und als natürlich erachtet, so wird auch Homosexualität beim Menschen leichter akzeptiert. Derartige Legitimationen menschlicher Geschlechterverhältnisse durch zoologische und botanische Darstellungen von Geschlecht und Fortpflanzungsformen sind schon in den Beschreibungen pflanzlicher Fortpflanzung durch Carl von Linnè und Erasmus Darwin im 18. Jahrhundert zu beobachten (Londa Schiebinger 1995) und finden sich in aktuellen Beobachtung von Transgenderphänomenen im Tierreich (Bruce Bagemihl 1999). Den Autor interessiert, warum Tiere und Pflanzen als Stellvertreter der Natur so häufig und selbstverständlich als Legitimationsbasis für die Verhältnisse des Menschen verwendet werden. Mittels einer empirischen Exploration wird dieser Frage nachgegangen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG- (26111 Oldenburg)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

33

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-4436, e-mail: [email protected])

[17-L] Hauser, Kornelia: Gender Studies zwischen Kulturkritik und politischer Affirmation?, in: Ingrid Bauer, Julia Neissl (Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 171-185, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)3H72549) INHALT: Die Verfasserin spannt einen weiten Bogen von den theoretischen Positionen zu Beginn der Frauenforschung bis zu neueren Ansätzen aus der Männlichkeitsforschung, die sie als Voraussetzung für eine gesellschaftspraktische Umsetzung von Gender Studies bewertet. Die derzeit vorliegenden Ergebnisse sowohl auf dem Gebiet der Forschung als auch der Theorieentwicklung stuft sie allerdings als wenig vielversprechend ein und verweist hier auf Houellebecq und Schwanitz. Der Zusammenbruch der staatssozialistischen Länder und der Import von Poststrukturalismus und Diskurstheorie aus Frankreich und den USA haben, so die Verfasserin, die Wissenschaftslandschaft grundlegend verändert, vor allem dadurch dass die "Utopie einer für morgen bereitstehenden besseren Welt" verlorengegangen ist. (ICE2)

[18-L] Heinz, Kathrin; Thiessen, Barbara (Hrsg.): Feministische Forschung - Nachhaltige Einsprüche, (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, 3), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 411 S., ISBN: 3-8100-3256-5 INHALT: Der Band ist ein Kooperationsprodukt des Zentrums für feministische Studien an der Universität Bremen (ZFS); und des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Oldenburg (ZFG). Als Diskussionsforen für inter- und transdisziplinäre Forschungsfragen stellen die Autorinnen mit diesem Band äneuere Untersuchungen zu Herausbildungen und Bedeutungen von Geschlecht' (10); aus politik-, sozial-, rechts-, kultur- sowie natur- und technikwissenschaftlicher Perspektive vor. 'Beispielhaft zeigen die Aufsätze, wie weit geschlechterkritische Inhalte in die Disziplinen eingedrungen sind und welche interdisziplinären Bezüge bereits bestehen.' (10). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Impulse und Zusammenführungen Marianne Friese: Feministische Bildungsprozesse im Haus der Wissenschaft. Konzeptionen und institutionelle Erfahrungen von Frauenstudien/gender studies (2345); Ilse Modelmog: Erkenntnisse brauchen Räume und Zeiten. Frauen erfinden sie (47-60); Analysen, Interventionen, Wirkungen: Ulrike Liebert: Geschlechterpolitik im europäischen Einigungsprojekt (89-109); Ursula Rust: Gender Mainstreaming - auch ein rechtliches Konzept? (111-121); Karin Gottschall: Erziehung und Bildung im deutschen Sozialstaat. Besonderheiten und Reformbedarfe im europäischen Vergleich (145-170); Grenzgänge und Überschreitungen Nachhaltige Verknüpfungen Adelheid Biesecker: Vorsorgendes Wirtschaften Wege zu einer nachhaltigen Ökonomie (337-352); Maria-Eleonora Karsten: Hochschulmanagement - (ein); wesentlicher Ort für die Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit in Forschung, Lehre und Erkenntnisproduktion (389-407). (ZPol, VS)

34

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

[19-L] Helduser, Urte; Marx, Daniela; Paulitz, Tanja; Pühl, Katharina (Hrsg.): Under construction?: konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis, (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 24), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 292 S., ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042) INHALT: "Der Band versammelt kontroverse Beiträge zur vehement geführten Diskussion um konstruktivistische Positionen im Spektrum feministischer Theorien. Den Ausgangspunkt dieser Debatte bildet die Frage, wie Geschlecht bzw. gender und sex 'konstruiert' sind. Hieran knüpfen sich wissenschafts- und erkenntnistheoretische ebenso wie politische und soziale Fragen nach dem Gewinn - oder Verlust - einer solchen Perspektive in unterschiedlichen Disziplinen und Praxisfeldern. Vertreten sind namhafte Autorinnen und Autoren aus Sozial-, Kunst- und Kulturwissenschaften." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Katharina Pühl, Tanja Paulitz, Daniela Marx und Urte Helduser: Under construction? Konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis - zur Einführung (11-32); Andrea Maihofer: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung (33-43); Judith Butler: Gender-Regulierungen (44-57); Angelika Wetterer: Widersprüche zwischen Diskurs und Praxis. Gegenstandsbezug und Erkenntnispotenziale einer sozialkonstruktivistischen Perspektive (58-67); Astrid Deuber-Mankowsky: Konstruktivistische Ursprungsphantasien. Die doppelte Lektion der Repräsentation (68-79); Mona Singer: The truth is not out there. Konstruktivismus, Realismus und Technowissenschaften (80-90); Anette Barkhaus und Anne Fleig: Lebendigkeit als kritischer Begriff. Einspruch gegen die 'bloße' Rede von Materialität (91-102); Tanja Paulitz: Engendering in Engineering. Zur Historisierung von Konstruktion als technische und vergeschlechtlichte Metapher (103-116); Werner van Treeck: Gefühlskonstruktionen und Geschlechterverhältnisse (117-126); Dorothea Dornhof: Geschlecht als wissenschaftliche Tatsache. Intersexualität zwischen Reifizierung und Destabilisierung von Zweigeschlechtlichkeit (127-137); Volker Woltersdorff alias Lore Logorrhöe: Zwischen Unterwerfung und Befreiung Konstruktion schwuler Identitäten im Coming out (138-149); Katharina Liebsch: Klare Verhältnisse. Konstruktion von Geschlechterdifferenz als politische Strategie (150-164); Katharina Pühl und Birgit Sauer: Geschlechterverhältnisse im Neoliberalismus. Konstruktion, Transformation und feministisch-politische Perspektiven (165-179); Gülay Çaglar: Zum Begriff der Konstruktion in der feministischen Ökonomiekritik (180194); Encarnaciôn Gutiérrez Rodriguez: Transversales Übersetzen als dekonstruktive Verstehenspraxis in den Gender Studies (195-207); Johanna Schaffer: Sichtbarkeit = politische Macht? Über die visuelle Verknappung von Handlungsfähigkeit (208-222); Katharina Pewny: 'What's Left of Theatre?' Zur Politik theater- und performancetheoretischer Konstruktionen (223-235); Urte Helduser: Zum Engendering ästhetischer Theorien (236-250); Daniela Marx: Kommentierte Bibliographie. Zur Debatte um die Konstruiertheit der Kategorie Geschlecht eine kommentierte Bibliographie (251-285).

[20-L] Hertzfeldt, Hella; Schäfgen, Katrin; Veth, Silke (Hrsg.): GeschlechterVerhältnise: Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, (Texte / RosaLuxemburg-Stiftung, Bd. 18), Berlin: Dietz 2004, 339 S., ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193) INHALT: "Welche Herausforderungen entstehen aus den sich wandelnden Lebens- und Arbeitsverhältnissen für feministische Akteurinnen und Akteure? Welche Perspektiven eröffnen sich, welcher Strategien bedarf es? Und welche Bündnisse und welche Netzwerke sind zu ihrer

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

35

Umsetzung notwendig? Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein breites Themenspektrum entfaltet, das von der Analyse aktueller Gendertheorien über die Behandlung geschlechtsspezifischer Aspekte der gegenwärtigen Wirtschafts- und Sozialpolitik bis hin zur Diskussion um sexuelle Gewalt reicht. Nicht ausgespart wird auch die hochbrisante Frage nach Geschlechterverhältnissen in Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften. Die Analysen aus Politik, Wissenschaft und Praxis vermitteln ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Diskussionen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen und Silke Veth: Vorwort (913); Frigga Haug: Gender - Karriere eines Begriffs und was dahinter steckt (15-32); Sylka Scholz: 'Hegemoniale Männlichkeit' - Innovatives Konzept oder Leerformel (33-45); LillAnn Körber: Politiken der Männlichkeit und Politiken der Repräsentation in Werk und Rezeption Edvard Munchs (46-55); Heike Raab: Queer meets Gender - Prekäre Beziehung oder gelungene Koalition? (56-65); Heinz-Jürgen Voß: Queer zwischen kritischer Theorie und Praxisrelevanz (66-76); Ingrid Jungwirth: Zur Konstruktion von 'Weiß-Sein'- ein Perspektivenwechsel in der Auseinadersetzung mit Rassismus (77-91); Annette Dietrich: Weiß-Sein und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus (92-100); Nancy Cheng: Weißes Coming-Out oder Wie schwarze Frauen weiße ausziehen. Critical Whiteness am Beispiel von 'When night is falling' (101-112); Gisela Notz: Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und Politik (113-123); Brigitte Stolz-Willig: Familie und Arbeit zwischen Modernisierung und (Re-)Traditionalisierung (124-138); Gerda Heck und Susanne Spindler: 'Wir wissen, dass das Ausbeutung ist.' Geschlecht und Migration, Klischee und Widerspruch (139-155); Hannelore Buls: Hartz und die Leit/dkultur Familie (156-165); Katja Wolf: Parlamentarische Arbeitsund Sozialpolitik (166-173); Bettina Musiolek, Nina Ascoly und Ineke Zeldenrust: Die Clean Cloth Campaign und die Bekleidungsvermarkter - gezähmte Modemultis? (174-181); Christa Wichterich: Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik (182-191); Regina Frey und Maria Kuhl: Wohin mit Gender Mainstreaming? Zum Für und Wider einer geschlechterpolitischen Strategie (192-208); Chris Schenk: Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung politischer Theorie und Praxis (209220); Gunild Lattmann-Kretschmer: Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur? Gedanken zum Thema aus der Sicht einer kulturpolitischen Sprecherin des Sächsischen Landtages (221-230); Corinna Voigt-Kehlenbeck: 'Ach, ich weiß - ich bohr in der Nase und mach auf dumm.' Geschlechterreflexive Perspektiven und jugendliche Inszenierungen (231-242); Ilona Pache: Erfolgsgeschichte oder Auslaufmodell? Gratwanderungen in den Gender Studies (243-253); Christine Katz und Tanja Mölders: Aus(nahme)fälle in der Nachwuchsförderung - Qualifizierungen im Themenfeld Gender und Nachhaltigkeit (254-262); Regina Schleicher: Liasons manifesto - Netzfeminismus als Praxis von WissenschaftlerInnen (263-266); Ronald Lutz: Faszination der Gewalt (267-279); Britta Ferchland: Zur politischen Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes in Sachsen-Anhalt (280-289); Silke-Brigitta Gahleitner: Keine Regel ohne Ausnahme - Genderaspekte in der Bewältigung sexueller Gewalt (290-297); Constanze Ohms: Recht lesbisch? Das deutsche Gewaltschutzgesetz und Gewalt in lesbischen Beziehungen (298-308); Elvira Claßen: Informationsmacht oder -ohnmacht? Die Instrumentalisierung von Genderstrukturen im Krieg (309-329).

[21-L] Jungwirth, Ingrid: Zur Auseinandersetzung mit Konstruktionen von 'Weiß-Sein': ein Perspektivenwechsel, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 77-91, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)

36

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

INHALT: "Weiß-Sein" als Klassifikation für "rassialisierte Subjekte" einzuführen, ermöglicht die Untersuchung von Prozessen, durch die soziale AkteurInnen von Rassismus privilegiert werden. Dabei stellt der Perspektivenwechsel hin zu denjenigen, die von Rassismus profitieren, einen politischen Einsatz dar, erstens Rassialisierungsprozesse als Konstruktionsmodus sozialer Wirklichkeiten anzuerkennen und zu benennen, zweitens diejenigen zu klassifizieren, die als "nicht klassifiziert" gelten, und aus diesem Grund für das Allgemeine stehen. Drittens bedeutet dieser Perspektivenwechsel, diejenigen zu Objekten der Rassismusforschung zu machen, die als "rassialisierte Subjekte" andere zu "rassialisierten Objekten" machen. Viele Untersuchungen im Rahmen feministischer Theoriebildung und der "gay- and lesbian studies" bzw. "queer studies" zeigen, wie Konstruktionen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen auch über die Zuschreibung zu "Weiß-Sein" hergestellt werden. Die Autorin diskutiert in ihrem Beitrag die Frage, welche Bedeutung die Klassifizierung "whiteness" oder "WeißSein", die in den USA und England im Rahmen von antirassistischen Bewegungen aufgekommen ist und für kultur- und sozialwissenschaftliche Untersuchungen von Rassismus und rassistischen Verhältnissen eingesetzt wird, für den deutschsprachigen Kontext haben kann. Sie schlägt für weitere Forschungen über das "Weiß-Sein" Pierre Bourdieus Theorie der symbolischen Gewalt vor, da sie eine gesellschaftstheoretische Formulierung von Bezeichnungsprozessen ermöglicht. (ICI2)

[22-L] Klaus, Elisabeth: Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs: Befunde und Perspektiven der kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung, in: Ingrid Bauer, Julia Neissl (Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 67-80, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549) INHALT: Die Verfasserin stellt in ihrem Überblick über kommunikationswissenschaftliche Aspekte der Frauen- und Geschlechterforschung drei Strategien vor, die von jeweils unterschiedlichen erkenntnistheoretischen Positionen ausgehen und unterschiedliche Bedeutungsaspekte der Kategorie Gender in den Medien und im Journalismus deutlich machen. Während der die Anfänge der Frauenmedienforschung dominierende Gleichheitsansatz Frauen in erster Linie als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse sieht, rückt der Differenzansatz Frauen als in den Medien Handelnde in den Blick. Eine Weiterentwicklung des Differenzansatzes in Richtung Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus versteht Gender als soziales Konstrukt. Die drei genannten Strategien bestehen heute nebeneinander fort. Die Verfasserin zeigt, welche Konsequenzen sie jeweils in Bezug auf Medieninhalte, Journalismus und Rezipienten zeitigen. (ICE2)

[23-L] Knapp, Gudrun-Axeli: "Intersectionality" - ein neues Paradigma feministischer Theorie?: zur transatlantischen Reise von "Race, Class, Gender", in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 68-81 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Fokus der angloamerikanischen feministischen Diskurse hat sich in den letzten 20 Jahren immer mehr auf Fragen von Ungleichheit und Differenz verschoben. Symbolisiert wird diese Entwicklung in der viel zitierten Triade von Race, Class, und Gender, die das Zu-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

37

sammenwirken unterschiedlicher Herrschaftsformen und Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Formen sozialer Ungleichheit und kultureller Verschiedenheit in den Blick rückt. Inzwischen ist der von der US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw geprägte Begriff "intersectionality" zum Leitbegriff geworden, der als paradigmatische Neuorientierung der Geschlechterforschung verstanden wird. Der Beitrag untersucht, wie die Triade Race, Class und Gender im deutschsprachigen Kontext aufgenommen wird und welche Bedeutung sie für die Zukunft feministischer Theorie hat. Ziel ist es, die Herausforderung zu verdeutlichen, die mit der Problematik der intersectionality für die Geistes- und Sozialwissenschaften in Kernbereichen wie der Gesellschaftstheorie und der Ungleichheitsforschung verbunden ist. Dabei wird betont, dass die Intersektionalität ein bemerkenswertes Potenzial in sich birgt, über die europäische Moderne in einer neuen kategorialen Konstellation nachzudenken und zu einer Re-Inspektion der europäischen Moderne in ihrem historischen Zusammenhang aufzufordern. (ICH)

[24-L] Krones, Tanja: Fortpflanzungsentscheidungen zwischen Schwangerschaftsabbruch und assistierter Reproduktion: eine kritische Evaluation der deutschen feministischen bioethischen Debatte, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 24-39 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag stellt die aktuellen Argumentationsfiguren der deutschen feministischen bioethischen Debatte hinsichtlich möglicher Reproduktionsentscheidungen dar. Diese werden auf dem Hintergrund internationaler Diskurse und aktueller empirischer Ergebnisse eigener Studien kritisch mit Blick auf zentrale feministische Anliegen, insbesondere die Beachtung von Autonomie, Gleichheit und Differenz beleuchtet. Dabei werden zunächst die Grundzüge feministischer Bioethik und ihre Verortung innerhalb der feministischen Theoriebildung skizziert. Methodisches Ziel des Beitrags ist es, analog zum Ansatz Pierre Bourdieus eine selbstreflexive Anwendung des eigenen Instrumentariums vorzunehmen und den "blinden Fleck" im deutschen feministischen Bioethikdiskurs in seinen negativen Auswirkungen auf die Frauen sichtbar zu machen. Dabei wird das Thema Kinderlosigkeit in den Gesamtzusammenhang reproduktiver Entscheidungen von Frauen gestellt und im besonderen der historischargumentative Bruch der feministischen bioethischen Diskussion um Möglichkeiten und Gefahren der Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik kritisiert. Stattdessen wird mehr Sensitivität in der Betrachtung unterschiedlicher Lebenssituationen, mehr Vertrauen in autonome Fortpflanzungsentscheidungen von Frauen und weniger Sozialdeterminismus in der feministischen Diskussion gefordert. (ICH)

[25-L] Leitner, Andrea: Gender als mainstream: Doing Gender in Theorie und politischer Praxis, (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie), Wien 2005, 20 S. (Standort: UuStB Köln(38)20050106670; Graue Literatur; URL: http://www.ihs.ac.at/publications/soc/rs70.pdf) INHALT: "Gender Mainstreaming wird als neues Konzept der Gleichstellungspolitik zwar vielfach zitiert, bleibt aber in seiner praktischen Umsetzung weit hinter den theoretischen Erwartungen zurück. Nicht zuletzt deshalb, weil dieser Ansatz meist losgelöst vom feministischen

38

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

Diskurs angewendet wird. Der vorliegende Beitrag geht den theoretischen Grundlagen von Gender Mainstreaming nach, indem der Ansatz des Doing Gender und der sozialen Konstruktion von Geschlecht beleuchtet und hinsichtlich seiner politischen Umsetzbarkeit diskutiert wird." (Autorenreferat)

[26-L] Liebsch, Katharina: Klare Verhältnisse: Konstruktion von Geschlechterdifferenz als politische Strategie, in: Urte Helduser, Daniela Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl (Hrsg.): Under construction? : konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 150-161, ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042) INHALT: Die Autorin erörtert die Frage nach der Konstruktion eindeutiger Geschlechterdifferenz im Kontext von Enttraditionalisierung und Retraditionalisierung: Wie und mit Hilfe welcher Strategien ist es heute möglich, eindeutige, alle Pluralität ablehnende, moralisch begründete und traditionale Formen des Geschlechterverhältnisses zu entwerfen? Welche theoretischen Perspektiven können helfen, einen Geschlechterkonservatismus zu erklären und nachvollziehbar zu machen, und was leistet hier die Frage nach der Konstruktion von Geschlechterdifferenz als theoretische Perspektive? Die Autorin geht diesen Fragen am Beispiel des Evangelikalismus als einer aktuellen Form einer moralisierenden und traditionalen Sexualpolitik nach. Sie bezieht sich dabei auf eine kleine evangelikale Gruppe, die in den letzten Jahren häufiger in den Medien vertreten war und die unter dem Namen "Wahre Liebe wartet" voreheliche Enthaltsamkeit und eine sittliche Lebensführung unter Jugendlichen propagiert. Die Autorin betrachtet diese Form von Sexualpolitik inhaltlich und theoretisch unter zwei Aspekten: (1) Wie konstruieren die Akteure eine eindeutige, alle Pluralität ablehnende Moralität? Wie vollzieht sich die Konstruktion von Eindeutigkeit? (2) Wie und warum werden insbesondere Puritanismus und Tradition zur Leitlinie des Selbstverständnisses und des Handelns von Männern und Frauen gemacht? Welche Funktion erfüllt die Konstruktion von Tradition? (ICI2)

[27-F] Löw, Christine (Bearbeitung): Antirassistische Feminismen im Zeitalter globaler Migration: eine wissenschaftskritische Untersuchung von Ethnizität in feministischen Theorien INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

39

[28-L] Maihofer, Andrea: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung, in: Urte Helduser, Daniela Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl (Hrsg.): Under construction? : konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 33-43, ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042) INHALT: In ihrem Buch "Geschlecht als Existenzweise" (1995) versuchte die Autorin u.a. zu zeigen, dass mit der bedeutsamen Einsicht in die soziale Konstruktion von Geschlecht die Gefahr einer theoretischen Verengung verbunden ist, indem ausschließlich soziale Konstruktionsprozesse und damit der Nachweis, dass, wo und vor allem wie Geschlecht sozial konstruiert wird, Gegenstand der Analyse sind. Vernachlässigt werden auf diese Weise - so die These - zwei andere zentrale Aspekte sozialer Konstruktion: zum einen die Analyse der Effekte sozialer Prozesse, d.h. der "Materialität", die sie annehmen, und zum anderen der Bezug auf den gesamtgesellschaftlichen Rahmen, in dem diese Prozesse jeweils stattfinden. Die Autorin greift im vorliegenden Beitrag die Frage des "Wie" sozialer Konstruktionsprozesse noch einmal auf, indem sie sich auf die ethnomethodologischen Konzeptualisierungen von Geschlecht als "Doing gender" im Anschluss an Erving Goffman bezieht. Denn dieser Strang de/konstruktivistischer Konzeptionen ist neben dem diskurstheoretischen Verständnis von Geschlecht als "performativem Akt" im Anschluss an Judith Butler sowohl in der deutschsprachigen als auch in der anglo-amerikanischen Geschlechterdebatte nach wie vor dominant. (ICI2)

[29-L] Maihofer, Andrea: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung: modischer Trend oder bedeutsamer Perspektivenwechsel?, in: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach (Hrsg.): Schaustelle Gender : aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 1128, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2951) INHALT: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung und bettet darin auch die Entstehung der Männer- resp. Männlichkeitsforschung ein. Mit dieser Entwicklung ist insgesamt eine folgenreiche theoretische Verschiebung verbunden, die zu einer Radikalisierung der Perspektive auf Geschlecht führt und zudem die Erforschung der Geschlechterverhältnisse wieder stärker an Fragen der Gesellschaftstheorie anbindet. Die Geschlechterforschung wird von der Autorin als eine Radikalisierung der mit der Frauenforschung aufkommenden Einsicht in die fundamentale Bedeutung von Geschlecht für die Erkenntnis der Gesellschaft verstanden. Der mit der Frauenforschung einsetzende theoretische Paradigmenwechsel und die Entstehung einer neuen eigenständigen Forschungsperspektive werden durch die Geschlechterforschung immens verbreitert und verstärkt. Der patriarchatskritische Impuls geht dabei keineswegs notwendigerweise verloren. Im Gegenteil: Die Kritik zielt jetzt überhaupt auf Geschlecht als zentrales gesellschaftliches Organisations- und Herrschaftsprinzip. Die Sicht auf die Dinge wird damit um ein Vielfaches grundlegender und komplexer. (ICA2)

40

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

[30-L] Maltry, Karola; Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Rausch, Renate (Hrsg.): Zukunftsbilder: wie Frauen in dreißig Jahren leben werden - Prognosen und Visionen, Frankfurt am Main: Helmer 2004, 196 S., ISBN: 3-89741-148-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.40597) INHALT: "Wie wird unsere Welt in dreißig Jahren aussehen? Wie werden Frauen und Männer dann leben? Geht es in kleinen Schritten voran oder droht ein globales Rollback? In den drei Jahrzehnten seit dem Siebziger-Jahre-Neustart der Frauenbewegung hat sich die geschlechterpolitische Lage in nicht wenigen Ländern der Erde deutlich verbessert. Doch nichts scheint sicher und absehbar zu sein in Zeiten von Globalisierung, neuen Kriegen, frauenpolitischer Ermüdung und gesellschaftlich umstrittenen Reformprojekten. Längerfristige Zukunftsvorstellungen zu entwickeln ist daher nicht einfach. In essayistischen Zukunftsbildern wagen renommierte Sozial- und Politikwissenschaftlerinnen in diesem Band Prognosen und Visionen zu den Themenbereichen Frauenbewegung, Frauenpolitik, institutionelle Teilhabe und Gender. Ergänzt werden ihre Perspektiven um die Ergebnisse der Delphi-Studie 'Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft' des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Ralf Löchel, Karola Maltry, Renate Rausch: Die Zukunft der Zukunftsforschung. Rückblick auf einen fünfjährigen Forschunsgprozess (7-18); Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Karola Maltry, Renate Rausch: Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft. Eine Delphi-Studie (19-62); Ute von Wrangell: Die Akteurinnen der Frauenpolitik. Auf-Brüche zu einem Szenario 2034 (63-85); Ilse Lenz: Zukunftsbilder und Zerrspiegel? Die möglichen Zukünfte der internationalen Frauenbewegungen (89-105); Mechthild Bereswill: Ein Blick auf die zukünftigen Balanceakte feministischer Politik. Vier Szenarien (109-119); Heike Kahlert: Szenarien sozialen Wandels nach der schönsten Revolution des 20. Jahrhunderts (123-132); Birgit Sauer: Das Ende der Politik ist der Anfang von Widerstand. Feminisierung und Basisdemokratie im Vereinigten Europa (135-150); Regina-Maria Dackweiler: Flaschengeister (153-160); Rolf Löchel: Nummy. Unterwegs im Jahr 2033 (163-171); Anja Ruf: Ein Abend mit Eva (175-183); Nina Köllhofer: Reflections (187-190).

[31-L] Meuser, Michael: Gender Mainstreaming - Festschreibung oder Auflösung der Geschlechterdifferenz?: zum Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik, in: Michael Meuser, Claudia Neusüß (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, 2004, S. 322336, ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur) INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit dem Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik. Der Autor betrachtet die sich herausbildende Praxis des Gender Mainstreaming aus der Perspektive der Geschlechtertheorie. Von deren Seite wird die geschlechterpolitische Praxis mit der skeptischen Frage konfrontiert, ob es ihr gelingt, zu einer 'Dekonstruktion' der bipolaren Geschlechterordnung beizutragen, oder ob sie die bestehende Geschlechterdifferenz eher festschreibt. Der Autor zeichnet die Entwicklung von der Frauenforschung zu den gender studies sowie diejenige von der Frauenpolitik zu Gender Mainstreaming nach und fragt nach Parallelen in diesen Entwicklungen. Die Parallelität der Begrifflichkeit dürfe nicht darüber hinweg täuschen, dass der Begriff 'gender' in der wissenschaftlichen Diskussion und

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

41

der politischen Praxis unterschiedlich verwendet wird. Gender Mainstreaming unterliege der Gefahr, die in der Gesellschaft übliche Unterscheidung in 'die' Frauen und 'die' Männer zu bekräftigen, während die Geschlechtertheorie genau diese Einheitlichkeit auflöse. Allerdings argumentiert der Autor, dass das spannungsreiche Verhältnis von Geschlechtertheorie und Geschlechterpolitik nicht ungewöhnlich ist. Wissenschaft und Politik folgen unterschiedlichen Logiken. Es ist das übliche Verwendungsschicksal wissenschaftlicher Konzepte, gemäß den Relevanzen der politischen Praxis 'klein gearbeitet' zu werden." (Textauszug)

[32-L] Meuser, Michael: Geschlechterforschung und Soziologie der Männlichkeit, in: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach (Hrsg.): Schaustelle Gender : aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 29-40, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2951) INHALT: Der Autor skizziert in seinem Beitrag, warum und in welcher Hinsicht Männlichkeit(en) und die Strukturen männlicher Hegemonie im Rahmen einer Geschlechterforschung thematisiert werden sollten - unabhängig vom (biologischen) Geschlecht der Forschenden. Dies wird näher am Beispiel von vier zentralen empirischen Forschungsfeldern einer Soziologie der Männlichkeit - Männlichkeit und Wettbewerb, homosoziale Männergemeinschaften, männliche Dominanz und weibliche Anerkennung sowie dem Wandel von Männlichkeitskonstrukten - ausgeführt. Der Autor konzipiert Geschlecht als relationale Kategorie. Die zentrale Fragestellung einer Geschlechterforschung, die nach den Konstitutions- und Reproduktionsbedingungen von Männlichkeit fragt, wird folgendermaßen formuliert: Vor dem Hintergrund der rezenten Veränderungen im Arrangement der Geschlechter, welche bewirken, dass sich die männliche Herrschaft nicht mehr mit der Evidenz des Selbstverständlichen durchsetzt, sind sowohl die Strukturen männlicher Hegemonie zu entschlüsseln als auch Tendenzen eines Wandels tradierter Männlichkeitskonstruktionen zu erforschen. Daraus ergeben sich für die empirische Forschung die vier oben genannten Untersuchungsgegenstände. (ICA2)

[33-L] Mogge-Grotjahn, Hildegard: Gender, Sex und Gender Studies: eine Einführung, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 20 04, 253 S., ISBN: 3-7841-1531-4 (Standort: UuStB Köln(38)-31A672) INHALT: "Mit ihrem Lehrbuch trägt die Autorin zur Vermittlung von Gender-Kompetenzen für die Soziale Arbeit bei. Zugleich bietet sie eine allgemeine Einführung in die Entstehung und Entwicklung, in aktuelle Fragen und Kontroversen der feministischen Frauen- und der Geschlechterforschung. Die ersten Kapitel sind historisch und systematisch orientiert. In den weiteren Kapiteln geht es um Sozialisation und Identität, soziale Ungleichheit, Alter und Migration als Gender-Themen. Von einer soziologischen Betrachtung ausgehend, führt die Lektüre weiter in das breite Themenfeld der interdisziplinären Gender Studies. Die jedem Kapitel zugeordneten kommentierten Literaturhinweise und Quellentexte laden zur selbstständigen Vertiefung ein." (Autorenreferat)

42

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

[34-L] Müller, Ursula: 'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden: methodologische Probleme und Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 59-77, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532) INHALT: Der Beitrag konzentriert sich auf die Wissenschaft als Gegenstand der feministischen Kritik, um dann die Gesellschaftlichkeit der Frauen- und Geschlechterforschung zu verdeutlichen. Das Engagement der feministischen Wissenschaftskritik richtete sich früh auf den Objektivitätsanspruch der herrschenden Wissenschaft, die fast ausschließlich von Männern und noch dazu im Kontext eines näher zu bestimmenden Geschlechterverhältnisses entwickelt wurde. Der Objektivitätsanspruch der traditionellen Wissenschaft verkennt, so die frühe und auch die spätere elaborierte feministische Kritik, dass sie lediglich die Sichtweise des männlichen Geschlechts ausdrückt und somit selektiv ist, ohne dies zu bemerken. Die "Verzerrung" besteht darin, dass männliche Wissenschaftler "Weiblichkeit" mit Nicht-Wissenschaftlichkeit assoziieren, alle Bezüge zur Körperlichkeit, Emotionalität und Sinnlichkeit aus dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess verbannen und diese Aspekte, die die "Objektivität" stören, an Frauen delegieren. Trotz der freien und gleichen Geburt nach der Französischen Revolution wurden Frauen noch für lange Zeit aus dem Status "Bürger" ferngehalten, selbständige Existenzmöglichkeiten außerhalb der Ehe blieben ihnen so gut wie verwehrt, von Bildung wurden sie weitgehend ferngehalten und jeder einzelne Schritt hin zur Beteiligung an der Wissenschaft musste mühsam und langwierig erkämpft werden. Diese gesellschaftliche Realität, so die These, prägte die Entwicklung der modernen Wissenschaft und die grundlegende Verkennung ihrer androzentrischen Grundlagen als "objektive" Wissenschaft. (ICA2)

[35-L] Pasero, Ursula (Hrsg.): Gender - from Costs to Benefits, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 298 S., ISBN: 3-531-14061-2 INHALT: Unter dem Leitmotiv des Kosten-Nutzen-Paradigmas werden in diesem Band die Veränderungen im Verhältnis der Geschlechter im Kontext von Wirtschaft und Organisationen betrachten. Der erste Teil enthält Beiträge, in denen mithilfe von wirtschaftswissenschaftlichen Konzepten (besonders der Humankapitaltheorie) die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf den Arbeitsmärkten verschiedener Länder sowie in weiteren gesellschaftlichen Bereichen untersucht werden. Im zweiten Teil werden anhand von Einzelfallstudien Prozesse des 'doing gender' in Organisationen veranschaulicht. Die Beiträge im dritten Teil haben verschiedene Gleichstellungsprojekte zum Thema. Der Sammelband dokumentiert das international besetzte 6. Symposion zur Geschlechterforschung, das im November 2002 in Kiel stattfand. Inhaltsverzeichnis: Ökonomische Betrachtungen: Ursula Pasero/Lutz Ohlendieck: Gary S. Becker revisited: Rational Choice, Humankapital, Diskriminierung (15-30); Marianne Saam: Gender in growth theory (31-43); Maria S. Floro: Macroeconomic policies, globalization and gender: Issues and challenges in an era of declining economic security (44-57); R. W. Connell: Scrambling in the ruins of patriarchy: Neo-liberalism and men's divided interests in gender change (58-69); Agneta Stark: Ageing and care: Gendered costs and benefits of societal progress in an international perspective (70-85); Elisabetta Ruspini: The social construction of health inequalities: The case of Italian women (86-100); Graca Leao Fernandez / Margarida Chagas Lopez: Gender, life cycle trajectories, and their determinants in the Portuguese labour market (101-110); Karin Astrid Siegmann: Foreign capital effects on gender

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

43

wage differentials in Indonesia (111-131). Gendering in Organisationen: Dana M. Britton: Gendering in Organizations: Lessons from the prison and other iron cages (135-150); Alice H. Eagly: More women on the top: The impact of gender roles and leadership style (151169); Anke von Rennenkampff / Ulrich Kühnen / Sabine Sczesny: Die Attribution von Führungskompetenz in Abhängigkeit von geschlechtsstereotyper Kleidung (170-182); Lutz Ohlendieck: Die Anatomie des Glashauses: Ein Beitrag zum Verständnis des Glass-CeilingPhänomens (183-193); Marion Franke: Die Teilzeitfalle für Frauen - Firewalls im Topmanagement (194-209); Inger Jonsson: Part-time employment in Swedish retail trade: A gender perspective on the development of working time patterns (210-220); Sara Charlesworth: Paying the price: The cost of the equal employment opportunity in the Australian banking industry (221-235); Esther Ruiz Ben: Looking beyond the software boom: Gendered costs and benefits? (236-249). Konzepte zur Gleichstellung: Michel E. Domsch / Desiree H. Ladwig: Management Diversity: Das Hidden-Cost-Benefit-Phänomen (253-270); Karin Grasenick / Birgit Woitech: Die Bedeutung statistischer Grundlagen und kultureller Analysen für die Implementierung von Gender Mainstreaming (271-283); Gudrun Sander / Catherine Müller: Gleichstellungs-Controlling in Unternehmungen und öffentlichen Verwaltungen (284-298). (ZPol, VS)

[36-L] Pohl, Rolf: Feindbild Frau: männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, Zürich: Offizin Verl. 2004, 551 S., ISBN: 3-930345-36-6 INHALT: "Sexuelle Gewalt ist männlich. Täglich konfrontieren uns die Medien mit Berichten über 'normale' sexuelle Belästigungen, Vergewaltigungen oder gar Sexualmorde. Was sind die tieferen Ursachen für dieses Verhalten? Rolf Pohl kommt zu der Erkenntnis, dass diesen Gewaltformen eine ambivalente bis feindselige Einstellung zu Frauen zugrunde liegt, die als Tendenz bei fast allen Männern nachweisbar ist. Weiblichkeit wird von Männern unbewusst als Bedrohung erlebt und deshalb abgewehrt. Pohl weist nach, dass die gängigen Erklärungsversuche zu kurz greifen, die sexuelle Gewalthandlungen ausschließlich als Ausdruck männlicher Macht deuten und die Sexualität des Mannes unberücksichtigt lassen. Der Autor verknüpft den Ursprung geschlechtsbezogener Gewalt mit der geschichtlich-gesellschaftlichen Entstehung und Entwicklung der männlichen Sexualität und ihrer phallisch-aggressiven Ausrichtung. Denn entscheidend sind nicht allein die Triebgrundlagen von Sexualität und Aggression, sondern ihre Bindung an das gemeinsame Objekt: die Frau. Die typisch männliche Gewaltbereitschaft entspringt einer aus Lust, Angst, Neid, Wut und Hass bestimmten unbewussten Einstellung zur Weiblichkeit. Anhand einschlägiger ethnologischer und kulturvergleichender Studien zeichnet der Autor zunächst nach, wie unter dem Druck vorherrschender Männlichkeitsbilder die Verbindungen von Sexualität und Aggressivität auch in die Körper eingeschrieben werden. Männliche Initiationsriten unter Ausschluss der Frauen und der gesellschaftlichen Abwertung von Weiblichkeit sind für die kulturelle Erzeugung hegemonialer Männlichkeit entscheidend. Im weiteren untersucht Pohl die Wege der männlichen Sozialisation in westlichen Gesellschaften und setzt sich kritisch mit psychoanalytischen Erklärungsansätzen auseinander, die er mit neueren sozialpsychologischen Forschungen konfrontiert. Abschließend diskutiert der Autor das Verhältnis von männlicher Sexualität und Destruktionslust am Beispiel von Massenvergewaltigungen unter Kriegsbedingungen aus jüngster Zeit. Hass und Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen, so die Kernthese des Autors, ist auch als Ergebnis einer Leugnung und Abwehr der männlichen, auf den weiblichen Körper gerichteten

44

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

Begierde zu verstehen. Die durch Frauen ausgelöste sexuelle Erregung bestätigt die Abhängigkeit des Mannes und entlarvt die im männlichen Autonomiewunsch enthaltene Idee vollkommener Beherrschung und Kontrolle als wahnhafte Illusion." (Autorenreferat)

[37-L] Puigvert, Lídia: Equality od differences, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 99-115, ISBN: 0-82046708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613) INHALT: Der Beitrag stellt eine kritische Betrachtung von Judith Butlers Artikel "The question of social transformation" dar, in der die Autorin den anhaltenden Dialog und die Kollaboration mit den "anderen", d.h. nicht-akademischen Frauen als integralen Bestandteil der Geschlechterforschung betont. Ihre Auffassung, dass die akademische Frauenforschung nicht das exklusive Sprachrohr zur Artikulation sozialer Probleme aller Frauen darstellt, wird anhand eines intersubjektiven Dialogs zwischen Laia, einer feministischen Akademikerin, und Chelo, einer traditionellen Hausfrau, veranschaulicht. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Reflektionen über die dringenden Fragen des Feminismus, wie sie auch in Butlers Werk verankert sind, neue Dimensionen erlangen können, wenn sie die Perspektiven aller "anderen" Frauen einschließt. Die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse hat einen Punkt erlangt, an dem es nicht nur um die Überwindung der traditionellen Kategorien von Männlichkeit und Weiblichkeit geht, sondern auch um die Überwindung der unterschiedlichen Typen von Weiblichkeit. (ICH)

[38-L] Resch, Marianne; Pleiss, Cordula: "Leider haben wir hierzu keine Angebote oder Forschungen und planen sie auch nicht": zum Stand der Geschlechterforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, H. 1, S. 44-60 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit über 15 Jahren wird die androzentrische Perspektive der deutschsprachigen Arbeits- und Organisationspsychologie kritisiert und gefordert, die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung zu berücksichtigen sowie bislang vernachlässigte Themen - wie etwa die unbezahlte Arbeit -in den Blick zu nehmen. Die Erstellung einer Expertise zum Stand der genderorientierten Arbeitsforschung in der Psychologie bot die Möglichkeit einer aktuellen Bestandsaufnahme. Umfrageergebnisse sowie Literatur- und Datenbankrecherchen zeigen, dass bislang weder hinsichtlich der Relevanz geschlechterbezogener Themen für Forschung und Lehre noch im Hinblick auf Qualitätskriterien geschlechterorientierter Forschung Konsens innerhalb der Disziplin besteht. Trotz positiver Ansätze aus jüngerer Zeit bedarf es weiterer Anstrengung, um eine geschlechtersensible Forschungsperspektive in der Arbeits- und Organisationspsychologie zu etablieren." (Autorenreferat)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

45

[39-L] Rodenstein, Marianne: From the local level to the global level and back again: how feminism has spread, in: Ulla Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 19-40, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-20033346) INHALT: Feministische Bewegungen weisen in verschiedenen Gesellschaften gemeinsame Merkmale auf. Feministische Theorien wie die Theorie der patriarchalen Gesellschaft und die postmoderne feministische politische Theorie haben einen bedeutenden Einfluss auf die feministische Politik. Eine wichtige Quelle für eine in der Praxis relevante feministische Theorie ist die Entwicklungspolitik für Frauen, beeinflusst von der globalen Frauenbewegung (Empowerment). Ein weiteres Ergebnis erfolgreichen Lobbyings seitens der internationalen Frauenbewegung sind die UN-Konferenzen und die hier entwickelten Strategien der UNO (Gender Mainstreaming). Eine dritte Ebene feministischer Politik betrifft das politische System der Nationalstaaten und die Rolle, die Frauen auf dieser Ebene spielen. (ICE)

[40-L] Rose, Barbara: Sich Sorgen gestern, heute und morgen: alte und neue Kitchen Stories, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2005, Nr. 2 = H. 92, S. 37-49 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Autorin knüpft mit dem Beitrag an den Tatbestand des doing gender an, indem sie die gegenwärtig geführte Care-Debatte aufgreift und an diese empirische sowie sozial- und arbeitsmarktpolitische Fakten anlegt, um die Orte des Sorgens, welche nach wie vor 'den Frauen gehören', zu identifizieren. Vor diesem Hintergrund rekapituliert sie den feministischen Diskurs um Care und fragt, welche Perspektiven dieser für eine Anerkennung von Care als gesellschaftlich notwendiger, als Gattungstätigkeit bieten kann." (Autorenreferat)

[41-L] Schabus, Melitta: Geschlecht und Organisation: ein Vergleich zwischen betriebswirtschaftlichen Theorien und feministisch-utopischen Konzepten, München: Hampp 2004, 95 S., ISBN: 3-87988-846-9 INHALT: "In einem Wechselspiel der Disziplin lässt die Autorin betriebswirtschaftliche Theorien und feministische Utopien aufeinanderprallen. Wo verzahnen sich diese so gegensätzlichen Herangehensweisen? Wie verhalten sie sich zueinander im Spiel der Anziehung und Abstoßung? Was wird aus den Utopien der feministischen Bewegung, wenn sie in betriebswirtschaftliche Theorien integriert werden? Und was ist der Ausweg aus dem Dilemma, wenn eine betriebswirtschaftliche Theorie die Utopie in seine Umklammerung zwingt? Die zentrale These der Autorin ist, dass die Widersprüchlichkeit des rational-technokratischen Ansatzes betriebswirtschaftlicher Theorien immer dann augenscheinlich wird, wenn gesellschaftspolitische Entwicklungen und ihre soziologisch-philosophischen Theorien dazu verwendet werden, eine Öffnung betriebswirtschaftlicher Theorien gegenüber gesellschaftspolitischen Forderungen vorzuspielen." (Autorenreferat)

46

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

[42-L] Schinzel, Britta: Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 81-95, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532) INHALT: Die Technik und ihre Produkte haben einen großen Einfluss auf die Gestaltung sozialer Kontexte: Sie können dazu beitragen, soziale und vermittelt auch Geschlechterbverhältnisse zu verfestigen, sie können sie aber auch umgekehrt verändern helfen. Der vorliegende Beitrag versucht dies an Beispielen aus der Informatik zu verdeutlichen. Die Autorin unterscheidet zunächst Ebenen der Analyse bzw. Artefakte.Durch die strukturelle und symbolische Ebene hindurch können sich Forschungen zum Verhältnis von Technik und Geschlecht auf der Ebene der Artefakte ansiedeln (Technology of Gender). Da diese Artefakte wiederum in der sozialen Welt symbolisch und strukturierend wirken, drehen sich so Ursachen und Wirkungen des Verhältnisses von Technik und Geschlecht in einer sich stets erneuernden Schleife des deund regendering. Für das degendering sollten sich Analyse und Konstruktion auch eng koppeln. Technik und ihre Produkte sind immer ein Ausdruck der Gesellschaft, in der sie entwickelt werden. So ist es nicht überraschend, dass sich auch die Geschlechterverhältnisse in der westlichen Welt innerhalb von Technik abbilden. Die soziale Formung von Technik wird auch als Vergeschlechtlichung der Technik darin fassbar, dass soziale Strukturierungen und Strukturen technologisch rekonstruiert und in Software "eingebacken" werden und dass diese auf ihre soziale Umwelt zurückwirken und alte geschlechtliche Strukturen verfestigen. (ICA2)

[43-L] Schmitz, Sigrid; Schinzel, Britta (Hrsg.): Grenzgänge: Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaften, Frankfurt am Main: Helmer 2004, 173 S., ISBN: 3-89741-155-5 (Standort: Techn. HSB Aachen(82)-Lf1004) INHALT: "Die Geschlechterforschung in den Technik- und Naturwissenschaften versucht Geschlechtergrenzen aufzulösen und Dichotomien zu dekonstruieren, wird jedoch auf Schritt und Tritt mit der Ungleichheit der Geschlechter konfrontiert. Indessen hat sich auch hier eine kritische Geschlechterforschung entwickelt, die die Situation von Frauen, die Geschlechterkonstruktionen und die methodisch-epistemologischen Vorgehensweisen analysiert. Die vorliegende Publikation bietet Einblicke in die theoretischen Grundlagen und aktuellen Diskussionen der Gender Studies in den Technik- und Naturwissenschaften mit dem Ziel, den Dialog mit den Gesellschaftswissenschaften zu fördern. Die Autorinnen liefern eine Reihe von Beispielen, von der konstruktiven Veränderung von 1T-Produkten beim E-Learning bis hin zur spannenden Frage der Wirkmacht 'neuer' Körperbilder in der digitalen Bildkultur." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Schmitz: Einblicke: Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaften im interdisziplinären Diskurs (7-12); Frances Grundy: Arbeiten an den Grenzlinien - Möglichkeitenund Probleme der Interdisziplinarität (13-29); Britta Schinzel: Epistemische Veränderungen an der Schnittstelle Informatik und Naturwissenschaften (3049); Kerstin Palm: Was bringt die Genderforschung eigentlich den Naturwissenschaften? (5064); Cecile K. M. Crutzen: Questioning Gender, Questioning E-Learning (65-88); Ruth Meßmer: Gender und Diversität in E-Learning:theoretische und technische Konzepte (89-98); Elisabeth Grunau: Navigationsstrategien beim Lernen im Netz - eine Frage des Geschlechts? (99-107); Katharina Schmidt: Topic Maps - Vernetzte Strukturen (108-117); Sigrid Schmitz: Körperlichkeit in Zeiten der Virtualität (118-132); Katrin Nikoleyczik: NormKörper: 'Ge-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

47

schlecht' und 'Rasse' in biomedizinischen Bildern (133-148); Bärbel Mauß: 'Genomic Imprinting' im Kontext feministischer Kritik (149-163); Britta Schinzel: Ausblicke (164-169).

[44-L] Scholz, Sylka: 'Hegemoniale Männlichkeit': Innovatives Konzept oder Leerformel?, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 33-45, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)31A9193) INHALT: Die Autorin stellt zunächst die zentralen Prämissen des Konzeptes "hegemoniale Männlichkeit" vor, welches von Robert W. Connell in den 1980er Jahren entwickelt wurde und Teil einer umfassend konzipierten "Soziologie der Männlichkeit" ist. Für die Organisation des Geschlechterverhältnisses sind nach Connell vor allem drei Dimensionen ausschlaggebend: Macht, Produktion/Arbeit und Sexualität. Connell orientiert sich in seiner Konzeptionalisierung des Geschlechterverhältnisses an feministischen, neomarxistischen und strukturalistischen Theorien, die die fundamentale Bedeutung der geschlechtlichen Arbeitsteilung und der gesellschaftlichen Kontrolle und kulturellen Konstruktion der Sexualität für die historische Grundlegung und Reproduktion männlicher Herrschaft herausgearbeitet haben. Die Autorin weist in ihrer Kritik an Connells Konzept darauf hin, dass man von verschiedenen Versionen hegemonialer Männlichkeit in einer Gesellschaft ausgehen muss. Sie schlägt ein anderes Verständnis von hegemonialer Männlichkeit vor, das sich am generativen Prinzip der sozialen Reproduktion von Männlichkeit orientiert. Als weiteres Arbeitsfeld bietet sich eine Verknüpfung von Connells und Bourdieus Ansatz an. Während Connell in seinen Arbeiten den Wandel von Männlichkeit(en) fokussiert, richtet sich Bourdieus Blick auf die permanente Reproduktion von männlicher Macht. Durch eine Verbindung beider Theorieansätze können nach Meinung der Autorin sowohl die Prozesse der Reproduktion als auch die der Transformation von Männlichkeit(en) und männlicher Hegemonie genauer analysiert werden. (ICI2)

[45-L] Sommerbauer, Jutta: Differenzen zwischen Frauen: zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus, Münster: Unrast-Verl. 2003, 133 S., ISBN: 3-89771-300-4 INHALT: Die aktuellen feministischen Diskussionen kreisen wesentlich um die Dekonstruktion von Geschlecht sowie die Ausdifferenzierung und Pluralisierung weiblicher Lebensentwürfe. Damit ist aber nicht selten die Entkoppelung der Debatte von politischen Forderungen und (gesamt)gesellschaftlicher Analyse verbunden, unter anderem auch deshalb, weil nicht mehr umstandslos mit der Kategorie 'Frau' argumentiert werden kann. Die Autorin diskutiert kritisch, inwieweit aktuelle feministische Theorieansätze und Debatten ihre politische Sprengkraft verloren haben und entwickelt erste Ansatzpunkte zu einer Repolitisierung feministischen Denkens. Sie wendet sich dagegen, dass alte Argumentationsstrategien wiederholt werden. Vielmehr fordert sie, die Kritik der jüngeren Theoretikerinnen zu verarbeiten und den wesentlichen gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen. (ZPol, VS)

48

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

[46-L] Sturm, Gabriele: Das gesellschaftliche Geschlechterverhältnis als Konfliktfeld, in: Peter Imbusch, Ralf Zoll (Hrsg.): Friedens- und Konfliktforschung : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 409-444, ISBN: 3-531-14426-X INHALT: Geschlecht ist, wie jede Kategorie gesellschaftlicher Ordnung, durch vorgängige gesellschaftliche Prozesse strukturiert und wirkt gleichzeitig strukturierend auf aktuelles und zukünftiges Geschehen ein. Damit verweisen Konflikte um Geschlecht auf aktuelle psychische oder soziale Probleme, auf veränderte öffentliche Diskurse, auf Unstimmigkeiten in individuellen oder kollektiven geschlechtsbezogenen Praktiken oder auf unangepasste Räume und Zeiten mit ihren jeweiligen materialisierten Geschlechtszuweisungen. Dies bedeutet nach der These der Autorin, dass sich eine wissenschaftliche Thematisierung von Geschlecht nicht länger auf eine biologisch bzw. anthropologisch begründete Unterscheidung von Genusgruppen berufen kann, sondern jeweils die Relevanzkriterien suchen muss, die den Problemstellungen angemessen sind. Die Autorin thematisiert das Geschlechterverhältnis als Konfliktfeld und unterscheidet vier verschiedene Analyseebenen: die Ebene der persönlichen Beziehungen zwischen Geschlechtsindividuen, die Ebene der überindividuellen Herstellung von Geschlechterdualität, die Ebene der Genusgruppendifferenz als Ordnungsraster sowie die Ebene der Geschlechterklassifikation und Sexuierung. Diese Untergliederung durchzieht die vorliegende Darstellung exemplarischer Konfliktgegenstände, der jeweiligen Akteure und Austragungsformen sowie der möglichen Konfliktregelungen. (ICI2)

[47-L] Terlinden, Ulla: "Public man" and "private woman": discourse and practice in western societies, in: Ulla Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 41-56, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-20033346) INHALT: Die Verfasserin arbeitet die Einbettung des Geschlechterverhältnisses in den wirtschaftlichen und kulturellen Wandel der vergangenen Jahrhunderte heraus. Mit der wirtschaftlichen und physischen Trennung von Erwerbsarbeit und Haus entstehen Öffentlichkeit und Privatheit als neue kulturelle Sphären. Die häusliche Privatsphäre, in der die Hausfrau tätig ist, ist das Ergebnis der Verlagerung der Arbeit in Werkstätten und Fabriken. Aus dieser Trennung von Hausarbeit und Erwerbsarbeit leitet sich im bürgerlichen Diskurs ein Kanon kontrastierender Werte und Attribute ab, die den Gegensatz von Privatsphäre einerseits, Büro und Fabrik andererseits ebenso konstituieren wie den Gegensatz von Mann und Frau. Der utopische Diskurs propagiert andere Geschlechtsbilder, setzt sie aber nicht in gesellschaftliche Praxis um. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wird das normativ diskriminierende Bild der "privaten Frau" von renommierten Philosophen wie Arendt und Habermas unterstützt. Die Einbrüche, die Frauen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Politik und Wirtschaft unternommen haben, machen jedoch den Weg für die Frau in die Öffentlichkeit frei. (ICEÜbers)

[48-L] Terlinden, Ulla (Hrsg.): City and gender: international discourse on gender, urbanism and architecture, (Schriftenreihe der Internationalen Frauenuniversität 'Technik und Kultur', Bd. 12), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 230 S., ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3346)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

49

INHALT: Content: Ulla Terlinden: Visions of the City. Introduction (7-18); Marianne Rodenstein: From the Local Level to the Global Level and Back Again. How Feminism has Spread (19-40); Ulla Terlinden: 'Public Man' and 'Private Woman': Discourse and Practice in Western Societies (41-56); Ursula Paravicini: Public Spaces as a Contribution to Egalitarian Cities (57-82); Kerstin Dörhöfer: Symbols of Gender in Architecture and Urban Design (83-104); Rachel Kallus: Gender Reading of the Urban Space (105-132); Aysegul Baykan: Urban Geography and Women in the Periphery's Metropolis: The Example of Istanbul, Turkey (133150); Ruth Becker: What's Wrong with a Female Head? (151-176); Giulietta Fadda: Urban Sustainability, Quality of Life and Gender (177-190); Beverly Willis: Towards a Sustainable City (191-208); Christine Bauhardt: Ways to Sustainable Transport: Gender and Mobility (209-228).

[49-L] Villa, Paula-Irene: "Sich bewegen, um die Verhältnisse zu verändern": räumliche, subjektbezogene und politische Dimensionen des Bewegungsbegriffs in der feministischen Theorie und Praxis, in: Gabriele Klein (Hrsg.): Bewegung : sozial- und kulturwissenschaftliche Konzepte, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 239-262, ISBN: 3-89942-199-X (Standort: ULB Münster(6)-3H80069) INHALT: Die Autorin thematisiert die räumlichen, subjektbezogenen und politischen Dimensionen von sozialen Bewegungen aus der Perspektive feministischer Theorie und Praxis. Sie zeichnet die verschiedenen metaphorischen Bedeutungen des Bewegungsbegriffs nach und diskutiert die Denkfigur des feministischen Subjekts, das sie als ein bewegtes, rastloses und nomadisches umschreibt. Sie versucht zu zeigen, dass vor allem Dynamik die Bewegungssemantik und die materiellen Praxen in den vorherrschenden Spielarten der feministischen Theorie und Praxis prägt. Die in-sich-ruhende Verwurzelung an einem symbolischen oder materiellen Ort scheint nicht Thema von Feministinnen zu sein, was wiederum nur aus der Verklammerung von feministischer Theorie und Praxis zu verstehen ist. Nur eine Perspektive, die die feministische Theorie in ihren komplexen Bezügen zur feministischen Bewegung einbettet, kann nach Ansicht der Autorin nachvollziehen, welche Spuren sozialer und politischer Reflexionen ihre Begriffe aufweisen. Sie weist abschließend auf die paradoxe Konvergenz von hegemonialen und marginalen Diskursen hin, wie sie in der Gleichzeitigkeit von ökonomischen Imperativen der Mobilität, der Dynamik und der Bindungslosigkeit einerseits und der feministischen Rastlosigkeit des Subjekts andererseits aufscheint. (ICI2)

[50-L] Villa, Paula-Irene: Vom Sein und Werden: Sozialisation und Konstruktion von Geschlecht, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 14/2004, H. 2, S. 65-73 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag greift in die 'alte' und neu entflammte Debatte um die Brauchbarkeit des Konzepts der 'geschlechtsspezifischen Sozialisation' ein. Dabei stehen Konvergenzen sowie Differenzen von konstruktivistischen und sozialisationstheoretischen Perspektiven im Mittelpunkt. Ausgehend von Texten aus der ersten Frauenbewegung - vor allem Hedwig Dohm über die existenzialistische Philosophie Simone de Beauvoirs bis zu Judith Butlers Begriff des 'postsouveränen Subjekts' werden Kernideen zum Zusammenhang zwischen individueller Sozialisation und Geschlecht als Strukturkategorie nachgezeichnet und kritisch diskutiert (Es-

50

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

sentialismus, Subjektbegriff, Prozesshaftigkeit), die ihrerseits eine der Grundfragen soziologischen Denkens betreffen - die nach dem Verhältnis von Struktur und Person bzw. Individuum und Gesellschaft. Am Ende steht ein Ausblick auf Möglichkeiten der Verknüpfung von Mikro- und Makroperspektive anhand der Kategorien 'Konstitution' und 'Konstruktion'." (Autorenreferat)

[51-L] Voß, Heinz-Jürgen: Queer zwischen kritischer Theorie und Praxisrelevanz, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 66-76, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193) INHALT: Der Autor stellt die radikale Kritik der normativen Zweigeschlechtlichkeit von so genannten "Queertheorien" vor, welche Unterdrückungs- und Abhängigkeitsverhältnisse aufbrechen und jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wollen. Dabei muss dem Autor zufolge einerseits auf feministische Theorien zurückgegriffen werden, um die patriarchalen Macht- und Herrschaftsverhältnisse deutlich zu machen und aufzulösen. Andererseits ist "queer" aber auch gefordert, über einen radikalen Feminismus hinauszugehen, um die Auswirkungen von Zweigeschlechtlichkeit, das Herausbilden kollektiver Identitäten, die Einteilung in Mehrheiten und Minderheiten sowie die Stilisierung "des Anderen" anzugreifen. Der Autor nimmt eine kritische Betrachtung von theoretischen Queerkonzepten in Bezug auf ihre Praxisrelevanz vor und skizziert abschließend die Vision einer "verqueeren Gesellschaft". (ICI2)

[52-L] Walter, Willi: Genderforschung gleich Frauenforschung?: Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension?, in: Bettina Boeckle, Michael Ruf (Hrsg.): Eine Frage des Geschlechts : ein Gender-Reader, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 39-54, ISBN: 3-531-14271-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A810) INHALT: Die Tendenz zur Genderforschung wurde aus der Sicht der feministischen Frauenforschung vielfach kritisch diskutiert. Der Verfasser zeigt aus der Sicht der Männerforschung, dass die beliebige Verwendung des Genderbegriffs problematisch ist und zu einem mehrfachen Verschwinden des Geschlechts aus dem Forschungsbewusstsein führt: Das Geschlecht der Männer verschwindet auf der Ebene der Forschungsinhalte und das Geschlecht der forschenden Subjekte entschwindet aus dem reflexiven Bewusstsein. Die Wirkungsweise dieser beiden Mechanismen illustriert der Verfasser am Beispiel des Metzler-Lexikons zu Gender Studies/Geschlechterforschung und am Beispiel des Diskurses zu häuslicher Gewalt. Der Verfasser plädiert abschließend für eine ihrem Namen tatsächlich gerecht werdende Geschlechterforschung, die aus dem fruchtbaren Dialog bewusster Frauen- und Männerperspektiven entsteht. (ICE2)

[53-L] Warnke, Krista; Lievenbrück, Berthild (Hrsg.): Gender studies: Dokumentation einer Annäherung, (Musik und : eine Schriftenreihe der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. N. F., Bd. 5), Berlin: Weidler 2004, 260 S., ISBN: 389693-402-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2003.2081)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

51

INHALT: "Mit dieser Veröffentlichung wird eine Auswahl von Vorträgen der ersten und zweiten Ringvorlesung Gender Studies an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in den Jahren 1999-2001 dokumentiert. Der erste Teil des Buches enthält Themen aus dem Bereich der Musik: Bedeutung der Kategorie Gender für die Musikwissenschaft, Sozialgeschichte unter-schiedlicher Instrumente, Rolle der Frau in der Oper, geschlechtsspezifisches Verhalten bei Vorschulkindern. Im zweiten Teil werden unterschiedliche Wissensdisziplinen behandelt: Biologie, Sozialgeschichte, Architektur, Tanzkunst, Kunstgeschichte. Im dritten Teil werden 19 Komponistinnen vorgestellt, die in den Jahren 1997-2001 an der Hochschule in Kone Workshops und Seminaren vortrugen. Das Buch ist eine Dokumentation der Annäherung an Gender und die Begegnung mit Komponistinnen in Vorträgen, Bilde und Notenhandschriften." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Veronika Busch: Der-Die-Das Musik. Zur Bedeutung der Kategorie Gender für die Musikwissenschaft (17-24); Melanie Unseld: Ausposaunt! - Wie die Posaune zu einem 'unweiblichen' Instrument wurde (25-36); Gudrun Jalass: Von 'weiblichen' und 'unweiblichen Instrumenten (37-43); Corinna Herr: Was ist aus Medea geworden? Die Rolle der Frau in der Oper (45-62); Juliane Ribke: Von Natur aus so? Einige Merkmale geschlechtsspezifischen Verhaltens bei Vorschulkindern (63-75); Kerstin Palm: Der Naturbezug der Musikanthropologie aus der Perspektive der feministischen Biologieforschung (81-89); Gunilla-Friederike Budde: 'Die Entdeckung der modernen Frau'. Zur Sozialgeschichte der Frauen im 20. Jahrhundert (91-108); Dörte Kuhlmann: Von Frauenzimmern und Frauenhäusern (109-121); Gabriele Klein: Performing Gender: Tanz, Kunst, Geschlecht (123-134); Peter Rautmann: Unerhört. Zur Wechselbeziehung künstlerischer Positionen von Künstlern und Künstlerinnen im 20. Jahrhundert (135-165); Peter Michael Hamel: Begegnungen mit Komponistinnen des 20. Jahrhunderts an der Hochschule für Musik und Theater (171-174); Jan Dvorak: Begegnung mit dem Neuen. Zwei Konzerte mit Werken zeitgenössischer Komponistinnen (175-177); Frangis Ali-Sade (178-179); Renate M. Birnstein (180181); Violeta Dinescu (182-183); Sofia Gubaidulina (184-185); Adriana Hölszky (186-187); Babette Koblenz (188-189); Joan La Barbara (190-191); Elzbieta Sikora (192-193); Ruth Zechlin (194-195); Krista Warnke: Begegnungen mit asiatischen Komponistinnen OstWest/West-Ost (196-199); Younghi Pagh-Paan (200-201); In-Sun Cho (202-203); Hope Lee (204-205); Darlen Bakke: hörenriechensehen. Charlotte Seither in der Komponistinnenreihe 'Unerhört' (206-207); Charlotte Seither (208-209);Lena Blank: Ein Brief, der niemals abgeschickt wurde (210-211); Grete von Zieritz (212-213); Katja Prante/ Berthild Lievenbrück/Hano Andersen: Sechs Hamburger Komponistinnen: Rückblick auf ein Seminar (214-223); Felicitas Kuckuck (224); Nicola Kruse (225); Ulrike Schmid (226) Christine K. Brückner (227); Krista Warnke: Ein Himmel - eine Erde. Gespräch mit der Komponistin JinAh Ahn (228-230); Jin-Ah Ahn (232-233); Beatrix Borchardt/Kirsten Reese/Sophie Fetthauer: http://mugi.hfmt-hamburg.de ist startklar! (234-242).

[54-L] Wollrad, Eske: Weißsein im Widerspruch: feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion, Frankfurt am Main: Helmer 2005, 217 S., ISBN: 3-89741-176-8 INHALT: Die Autorin problematisiert die Normativität von Weißsein als "Rasse"-Konstrukt und gewaltsame gesellschaftliche Realität. Sie beschreibt zunächst die Entstehung und die Schwerpunkte der angloamerikanischen "Critical Whiteness Studies" und untersucht ihre Bedeutung für den bundesdeutschen Kontext, wobei sie auch auf Schwachstellen der Rassismusund Geschlechterforschung im Hinblick auf eine Auseinandersetzung mit postkolonialer The-

52

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung

oriebildung hinweist. Sie erörtert ferner historische, theologische und philosophische Aspekte der Entstehung des Mythos "Weißsein" und beleuchtet das Verhältnis von Kultur, Hybriditätsdiskursen und Rassismus. Weitere Schwerpunkte ihrer Studie sind u.a. die Rolle von Weißsein als Ware, die Inszenierungen weißer Weiblichkeit im Hollywood-Film sowie die Hintergründe und Herausforderungen des Scheiterns von Schwarz-Weißen-Bündnissen. Die Autorin stellt abschließend einige praxisbezogene Ansätze und Materialien für die antirassistische Bündnisarbeit vor. (ICI)

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [55-F] Abu Sharkh, Miriam, Dr. (Leitung): Reducing gender-discrimination world wide: what works and why. The global spread and (unintended) impact of labor legislation and social movements INHALT: The proposal seeks to apply the world society and social movement paradigms to study gender discrimination in the labor market in a globalizing world. The purpose is both to widen the scope of gender studies and to advance the world society and social movement theories. Research in line with the world society paradigm has been criticized for not examining whether transnational norms are implemented and yield the desired outcomes. lt has also paid scant attention to gender issues in the labor market. Both limitations will be addressed in the proposed research project. The questions the research thereby asks are four. (1) Which types of nations ratify the antidiscrimination conventions of the International Labour Organization? (2) Does ratification prompt the implementation of anti-discrimination legislation into national Iaw? (3) Under which conditions does such ratification and national legislation impact women's labor market status? (4) What are the interaction and feedback effects of these processes an poverty, inequality and democratization? These questions will be addressed in a quantitative study with comparative, longitudinal data for all nation states through the modern post-World War II period. The quantitative results will be followed up by qualitative case studies in phase II. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Abu Sharkh, M. (Eisenacherstr. 109, 10777 Berlin)

[56-L] Ahrens, Petra; Kletzing, Uta; Kühl, Jutta: Instrumente von Gender Mainstreaming in der Verwaltungspraxis, in: Michael Meuser, Claudia Neusüß (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, 2004, S. 306-320, ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur) INHALT: "Die Autorinnen fokussieren in ihrem Beitrag auf die Frage von geeigneten Instrumenten in den Praxen der Verwaltung. Sie unterstreichen die Anschlussfähigkeit zu den Ansätzen der Verwaltungsmodernisierung. Die 'out-put'- und Kundenorientierung beinhalte, dass Vorhaben passgenau auf Zielgruppen zugeschnitten werden. Dies komme dem Ansatz des Gender Mainstreaming entgegen. Mit Blick auf die Vielzahl der Instrumente betonen sie, dass es zunehmend wichtiger werde, in der 'Fülle des Angebots' Kriterien für die Güte von Instrumenten zu entwickeln, um tragfähige Entscheidungen treffen zu können. Sie beschreiben ge-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

53

eignete Arbeitshilfen für verschiedene Handlungsfelder der internen und externen Steuerung von Verwaltungen sowie für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Fünf qualitätssichernde Kriterien in der Handhabe von Instrumenten werden besonders herausgestellt: Praktikabilität, Verbindlichkeit, Entwicklungsoffenheit, Nachhaltigkeit sowie die Klarheit im Hinblick auf Gender. Nebst einer kritischen Würdigung der bislang seitens der Bundesregierung entwickelten Instrumente betonen sie die Bedeutung, Gender-Mainstreaming-Instrumente in die 'Regelpraxis von Organisationshandeln zu integrieren'." (Textauszug)

[57-F] Bachmann, Ruth; Rothmayr, Christine (Bearbeitung); Spreyermann, Christine (Leitung): Evaluation Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten INHALT: Das Bundesprogramm "Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten" soll den Anteil der Professorinnen bis zum Jahr 2006 von 7 auf 14% erhöhen! Das Programm, dessen erste Programmrunde von 2000 - 2003 dauert, setzt sich aus den drei Modulen, Anreizsystem, Mentoring und Kinderbetreuung, zusammen. Die Evaluation der ersten Programmrunde informiert über Inhalte, Umsetzung und Ergebnisse einzelner Projekte und des ganzen Programms. Sie macht Aussagen über die Zielerreichung und nimmt eine Bewertung der eingeschlagenen Strategien zur Implementation und Verankerung des Programms vor. Sie soll zudem die künftige Programmsteuerung, den Wissenstransfer und den Austausch über Good Practices unterstützen. (Zwischen)ergebnisse: Das Bundesprogramm Chancengleichheit fasst dank der Kombination dreier Themenfelder, der gewählten Verteilung von Entscheidungs- und Vollzugsverantwortung und der Kooperation zwischen Universitäten und Bundesprogramm bei der Finanzierung von Projekten erfolgreich Fuss. Das Programm ermöglicht die Schaffung von Gleichstellungsstellen und stärkt bereits bestehende Stellen. Die Tatsache, dass die Universitätsleitung verantwortlich zeichnet für die Projektgesuche und Programmreportings sowie bei der Projektfinanzierung in der Regel 50 Prozent Eigenleistungen beisteuert, stellt sicher, dass das Thema punktuell immer wieder auf höchster Führungsebene angesiedelt bleibt. Das Anreizmodul erweist sich als Modul, dem sich niemand annehmen will. Universitätsleitungen begegnen ihm mit grosser Skepsis. An keiner Universität werden Strategien entwickelt oder propagiert, wie die Chancen erhöht werden können, dass Frauen berufen werden. Die Fakultäten, die am meisten Einfluss nehmen können auf die Berufungsverfahren und die Nachwuchsförderung, sind weder aufgefordert, für die Frauenanteile an der Fakultät Verantwortung zu übernehmen noch profitieren sie direkt von den Anreiz-Geldern. Das Konzept des Bundesprogramms mit den drei strategischen Ansätzen "Anreiz", "Mentoring" und "Kinderbetreuung" ist attraktiv. Es bietet unterschiedlichen Akteuren und Akteurinnen Identifikationsmöglichkeiten. Grösste Akzeptanz geniesst das Modul 3 - Kinderbetreuung. Das Ziel, den Professorinnenanteil bis 2006 von 7 auf 14% zu erhöhen wird voraussichtlich nicht erreicht. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx? htm.sel0=8219 . ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Persönliche leitfadengestützte Interviews mit allen Gleichstellungsbeauftragten der zehn Universitäten; persönliche leitfadengestützte Interviews mit Rektoren und weiteren Vertreter/-innen der Universitätsleitungen der zehn Universitäten; Dokumentenanalyse: Reportings der Universitäten zuhanden des Bundesprogramms, Jahresberichte der Universitäten, Universitätsreglemente, Projektdokumentationen usw.; Auswertung bestehender Statistiken: Statistik der Schweiz, Fachbereich Bildung und Wissenschaft, BFS. 1992-2003; schriftliche Befragung von Berufungskommissions-Präsident/-innen; persönliche leitfadengestützte Interviews mit Projektleiter/-innen acht ausgewählter Mentoring-Projekte; schriftliche Befragung

54

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

der Mentees der acht ausgewählten Mentoring-Projekte; schriftliche Befragung aller Personen, welche im Jahr 2002 ein Doktorat an einer CH-Universität abgeschlossen haben; schriftliche Befragung der Projektleiter/-innen von Modul 3-Projekten. Untersuchungsdesign: Querschnitt, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 10; Schweizer Universitäten; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Gleichstellungsbeauftragte, Rektoren und weitere Vertreter/-innen der Universitätsleitungen, Projektleiter/-innen der Mentoring-Projekte; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Berufungskommissions-Präsident/-innen, Mentees der Mentoring-Projekte, Personen, welche im Jahr 2002 ein Doktorat an einer CH-Universität abgeschlossen haben, Projektleiter/-innen von Modul 3-Projekten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Spreyermann, Christine; Rothmayr, Christine; Bachmann, Ruth: Evaluation Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten. Bericht zu Umsetzung und Wirkungen des Programms 2000 bis 2003. Im Auftrag des Lenkungsausschusses Bundesprogramm Chancengleichheit, Bern 2004. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bildung und Wissenschaft -BBW- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: INTERFACE Institut für Politikstudien (Seidenhofstrasse 12, 6003 Luzern, Schweiz); Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision (Maulbeerstrasse 14, 3011 Bern, Schweiz); Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Laboratoire de Recherches Sociales et Politiques Appliquées -RESOP- (40 Bd du Pont-d'Arve, 1211 Genève, Schweiz)

[58-L] Baer, Susanne; Kletzing, Uta: Strategien der Gleichstellungspolitik - zur Debatte um Gender Mainstreaming, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 3-20 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Auf dem Hintergrund gleichstellungspolitischer Entwicklungen in Politik und Gesellschaft sowie Entwicklungen der Frauen- und Geschlechterforschung stellt der Beitrag Wissenschaftlerinnen vor, die auf der Basis feministischer Theorieentwicklung bei der praktischen Umsetzung von Gender Mainstreaming (GM) beratend unterstützen. Folgende Fragen werden analysiert: Was bedeutet GM als Ausrichtung des Verwaltungshandelns? Ist GM ein Erfolg versprechender Weg der Gleichstellungspolitik? Welche Rolle spielt die Theorie im Hinblick auf die Praxis zur Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern? Neben der Charakterisierung von GM diskutiert der Beitrag sowohl die Vorbehalte gegenüber GM als auch die Perspektive der Gleichstellungspolitik sowie das Verhältnis von Theorie und Praxis. Dabei wird betont, dass Theorie nie den politischen Diskurs ersetzen kann. GM ist zwar eine Strategie zur durchgängigen Förderung von Gleichstellung, kann jedoch nicht unbedingt als Erfolgsgarantie angesehen werden, da sie keine Machtverhältnisse verändert. Entscheidend ist die tatsächliche Durchsetzung von Gleichstellung. Sinnvoll wäre daher für die Zukunft eine größere Durchdringung von Forschungs- und Praxisfragen. (ICH)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

55

[59-L] Behning, Ute; Sauer, Birgit (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen, (Politik der Geschlechterverhältnisse, 25), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 240 S., ISBN: 3-593-37608-3 INHALT: "Nach wie vor ist Gender Mainstreaming, dem entsprechend in allen Institutionen von Politik und Verwaltung das Geschlechterverhältnis berücksichtigt werden soll, ein höchst umstrittenes gleichstellungspolitisches Instrument. Trotz kontroverser Debatten um das Für und Wider gibt es noch keine stichhaltige Evaluation der bisherigen Praxis. Die Autorinnen dieses Bandes greifen neoinstitutionalistische und diskurstheoretische Ansätze der Policy-Forschung auf, die für die Analyse von Gender-Mainstreaming-Prozessen und eine entsprechende Politikberatung nutzbar gemacht werden können. Gender Mainstreaming sollte im Kontext von Regime- und Institutionenwandel, aber auch von Demokratisierung und Partizipation fortlaufend kritisch begleitet werden." (Autorenreferat)

[60-L] Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen -BEIGEWUM(Hrsg.): Frauen macht Budgets: Staatsfinanzen aus Geschlechterperspektive, Wien: Mandelbaum Verl. 2002, 215 S., ISBN: 3-85476-078-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-2005.1377) INHALT: "Politikbereich erobern und im Sinne einer solidarischen und emanzipatorischen Gesellschaft umgestalten. Frauen, macht Budgets! Die Autorinnen nehmen erstmals das österreichische Budget unter die feministische Lupe und spannen den Bogen von der Theorie bis zur österreichischen Budgetpraxis. Die Kritik an der herrschenden Wirtschaftspolitik besteht im Aufzeigen der strukturellen Frauenbenachteiligung i9 der Budgetpolitik bis hin zum undurchschaubaren Männer dominierten Budgeterstellungsprozess. Im Anschluss daran finden sich Perspektiven und Ansätze zur 'Vergeschlechtlichung' (engendering) der wirtschaftspolitische Konzepte im Spannungsfeld von Frauen, Macht und Budgets." (Autorenreferat)

[61-F] Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS-: Schutz- und Hilfsmaßnahmen für Heiratsmigrantinnen aus Drittstaaten in den Ländern der Europäischen Union (HeiRat II) INHALT: Heiratsmigration ist ein äußerst sensibles Thema, das bislang allerdings nur unzureichend erforscht worden ist. In diesem Projekt soll der Zugang von Migrantinnen, die durch Heirat in die EU kommen, zu sozialen und rechtlichen Beratungsmöglichkeiten untersucht werden. Ziel des Projekts ist es - aufbauend auf den Ergebnisse des ersten Teil des Projekts eine Analyse der rechtlichen und sozialen Situation von Heiratsmigrantinnen in allen Ländern der Europäischen Union durchzuführen. Zu diesem Zweck sollen die bestehenden staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen, Organisationen, Programme und Initiativen, die Hilfe und Schutz für diese Gruppe von Migrantinnen anbieten, interviewed werden, sowie deren Rolle und Einfluss analysiert werden. Weiterhin soll in HeiRat II auch die Rolle, bzw. Arbeitsweise, von Heiratsvermittlungsagenturen untersucht werden. Die Ergebnisse der Länderstudien, Empfehlungen sowie die bewährten Praktiken darüber, wie der Schutz der Heiratsmigrantinnen verbessert werden könnte, sollen im Rahmen einer Abschlusskonferenz mit Nichtregierungsorganisationen, Sozialarbeitern, Migranten- und Frauenorganisationen, sowie politischen Entscheidungsträgern und staatlichen Institutionen diskutiert werden. Auf diese

56

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

Weise liegt eine Zielsetzung des Projekts darin, einen Beitrag zu der EU-weiten Debatte über Themen wie in etwa Familienzusammenführung zu leisten. Das Projekt beschäftigt sich mit Zuwanderinnen aus Drittstaaten, die entweder in Immigrantenfamilien einheiraten, oder einen autochthonen Mann (bzw. EU-Staatsbürger) heiraten, und von denen man annimmt, dass sie eine potentielle Opfergruppe darstellen. Heiratsmigration tritt in den unterschiedlichsten Formen auf, die alle mitberücksichtigt werden sollen, allerdings fällt sie meist unter die Kategorie der Familienzusammenführung. Die Untersuchung wird sich mit regulären Ehen, Zwangsehen, sowie arrangierten Ehen befassen. Neue Entwicklungen der gesetzlichen Bestimmungen der EU-Mitgliedsstaaten welche den rechtlichen und damit auch sozialen Status der Heiratsmigrantinnen bestimmen, sollen analysiert werden. Die Hauptunterschiede in der rechtlichen Handhabung der einzelnen Mitgliedsstaaten bestehen in den Bestimmungen bezüglich eines unabhängigen Aufenthaltsrechts für die Frauen, insbesondere in Krisen- und Scheidungssituationen. Es gilt insb. die jeweilige rechtliche und soziale Situation von Frauen die in Immigrantenfamilien, bzw. autochthone Familien einheiraten, zu vergleichen. Besondere Beachtung wird der Existenz und der Rolle nationaler und internationaler Heiratsvermittlungsagenturen geschenkt werden, die Ehen zwischen Angehörigen von Drittstaaten und EUBürgern vermitteln. Sie reichen von Familien- und Nachbarschaftsnetzwerken, bis hin zu transnationalen kommerziellen Agenturen, die Ihren Service im Internet anbieten. Man kann davon ausgehen, dass die Kommerzialisierung dieses Bereichs sich so weit entwickelt hat, dass mittlerweile ledige Männer aus EU-Mitgliedsstaaten ihre Partnerinnen aus fast jedem beliebigen Land auswählen können. Seit Anfang der 90er Jahre haben diese Agenturen ihre "Leistungen" auf Osteuropa, Südasien und Lateinamerika erweitert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Die Informationen, die während der ersten Phase des HeiRat-Projekts gesammelt wurden, werden durch Interviews mit Vertretern von Institutionen die in den jeweiligen EULändern mit Migrantinnen, insb. Heiratsmigrantinnen, arbeiten, ergänzt und vertieft. Sowohl die Interviews als auch die Auswertung der Informationen sollen sich auf Schutzmaßnahmen konzentrieren, die den Heiratsmigrantinnen zur Verfügung stehen. Auf Grundlage dieser Informationen, sollen bewährte Praktiken und Empfehlungen entwickelt werden. Ein Hauptschwerpunkt des Projekts liegt darin, das Networking der einschlägigen Institutionen und Organisationen zu verbessern, ein themenspezifisches Netzwerk zu entwickeln und einen Beitrag dazu zu leisten, die "good practices" auf die internationale Ebene zu übertragen. Eine europäische Konferenz, die zum Ende des Projekts organisiert werden wird, soll dazu beitragen, die Verbindung zwischen den einzelnen Akteuren herzustellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen in ganz Europa verbreitet werden. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Justiz und Inneres INSTITUTION: Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- (Schliemannstr. 23, 10437 Berlin); Universita degli Studi Firenze, Dipartimento die Scienze dell'Educazione e dei Processi Culturali e Formativi (Via del Parione, 11 b, 50123 Firenze, Italien) KONTAKT: Institution (Tel. 030-44651-065, Fax: 030-4441085, e-mail: [email protected])

[62-F] Biermann, Ingrid, Dr. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung): Die Geschlechterpolitik der Europäischen Union - Institutionalisierung von Gleichberechtigungsnormen im supranationalen und globalen Kontext

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

57

INHALT: Das Ziel des Vorhabens ist es, am Beispiel der Geschlechterpolitik die Institutionalisierung von supranationalen Normen auf der europäischen Gemeinschaftsebene zu erforschen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Gleichberechtigungsnormen im Kräftefeld supranationaler und globaler Systemebenen verbreitet und institutionalisiert werden. Zur Beantwortung sollen zwei qualitative Teilprojekte durchgeführt werden. Das erste Projekt erforscht die Institutionalisierung von Gleichberechtigungsnormen, indem es die organisationale und kognitive Strukturierung der EU-Geschlechterpolitik untersucht. Das zweite Projekt untersucht externe Einflüsse globaler Gleichberechtigungsnormen auf die EU und fragt, ob Akteure globale Vorbilder von der Ebene der UN auf die der EU übersetzt haben und welche Innovationen damit ermöglicht wurden. Hierbei werden zwei Phasen der EU-Geschlechterpolitik unterschieden: Das an wirtschaftlicher Marktgleichheit orientierte Gleichberechtigungsverständnis prägt die erste Phase (1970-1990), die Ausweitung und Neubestimmung in Richtung auf Frauenrechte als Menschrechte prägt die zweite Phase (ab 1990er Jahre). Im deutschsprachigen Raum ist dieses Vorhaben das erste Projekt, das sich mit der besonderen organisationalen und kognitiven Ebene der EU-Geschlechterpolitik in einem globalen Kontext beschäftigt. ZEITRAUM: 1957-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa, Osteuropa METHODE: Institutionentheoretische Ansätze (Bach, Lepsius, Meyer et al.) und themenanalytische Ansätze (Nedelmann); Dokumenten-, Aktenanalyse, Inhaltsanalyse; offene qualitative Interviews mit ausgewählten ExpertInnen; Sekundäranalyse von Individualdaten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Dokumente der EU: rechtliche Normen, Programme, zu institutionellen Strukturen, Ergebnisberichte). Aktenanalyse, offen (Selbstdarstellung/ Stellungnahmen von Frauen-NGOs mit Bezug zur EU). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; ausgewählte ExpertInnen). Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wobbe, T.: From protecting to promoting: evolving EU sex equality norms in an organisational field. in: Shaw, Jo; Wiener, A. (eds.): European Law Journal, special issue on constitutionalism, 2003, 9, pp. 88-108.+++Biermann, Ingrid: Die Frauen- und Geschlechterpolitik der Europäischen Union: rechtliche Normen, Programme, AkteurInnen. in: IFF-Info, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung, Univ. Bielefeld, Jg. 21, 2004, Nr. 28, S. 137-142. ARBEITSPAPIERE: Wobbe, Theresa: Integration und Konflikt: Supranationale Geschlechterpolitik der Europäischen Union. Vortrag, 26. Juni 2003, Tagung der Sektion Politische Soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie, insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[63-L] Blome, Eva; Erfmeier, Alexandra; Gülcher, Nina; Smasal, Kerstin; Smykalla, Sandra: Handbuch zur universitären Gleichstellungspolitik: von der Frauenförderung zum Gendermanagement?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 308 S. INHALT: "Universitäre Gleichstellungspolitik bewegt sich derzeit im Spannungsfeld von aktuellen geschlechtertheoretischen Debatten und den Reformbestrebungen an deutschen Hochschulen. Das Handbuch will der zunehmenden Komplexität universitärer Gleichstellungsarbeit Rechnung tragen und zu ihrer Professionalisierung beitragen. Der erste Teil vermittelt

58

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

theoretische Grundlagen und regt zur Reflexion der Erkenntnisse aus der Geschlechterforschung an, die die gleichstellungspolitische Praxis beeinflussen. Im zweiten Teil liegt der Schwerpunkt auf den konkreten Aufgabenfeldern und Handlungsmöglichkeiten von Gleichstellungsbeauftragten an der Hochschule. In der Verschränkung von Theorie und Praxis sollen Paradoxien gleichstellungspolitischen Handelns als Herausforderung produktiv gemacht werden." (Autorenreferat)

[64-L] Borgwardt, Rafaela; Eichholz, Erik; Sievers, Andrea; Wachendorf, Petra: Festung Fachbereich?: Frauen und Gleichstellung in Organisationskultur, Personalauswahl und Lehre des Fachbereichs Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg 1974 bis 2000, (Wissenschaftliche Reihe, 146), Bielefeld: Kleine 2003, 171 S., ISBN: 3-89370373-X INHALT: Die Autorinnen und Autoren untersuchen die Veränderungen bei der Beteiligung von Frauen in Lehre und Forschung sowie die Einbeziehung geschlechtsspezifischer Inhalte im Lehrangebot am Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg. Im ersten Beitrag geben Borgwardt und Eichholz einen Überblick über die Entwicklungen am Fachbereich insgesamt; in den nachfolgenden Beiträgen wird die recht unterschiedliche Situation der einzelnen Institute behandelt. Die Spanne reicht von weitgehender Gleichstellung am Institut für Journalistik bis zu deutlicher männlicher Dominanz am inzwischen ausgegliederten Philosophischen Seminar. Die auf schwierigen und aufwändigen Recherchen beruhende Analyse ist auf den wissenschaftlichen Bereich beschränkt; die Verwaltung wurde nicht berücksichtigt. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Frauenförderpreises der Universität Hamburg, den der Fachbereich im Jahr 2000 erhalten hatte. Aus dem Inhalt: Rafaela Borgwardt / Erik Eichholz: Der Fachbereich: Prozesse der Partizipation unter den Bedingungen einer androzentrischen Organisationskultur (12-94); Rafaela Borgwardt: Positionierung auf zerklüftetem Terrain. Frauen am Institut für Soziologie und die Kategorie Geschlecht in der Lehre (95-111); Andrea Sievers: '... an sich ist das eine ziemlich normale Zeitverschiebung.' Zur Situation von Frauen am Institut für Politische Wissenschaft (112-125); Petra Wachendorf: 'Dem Lehrauftrag ... 'Die Rolle der Frau in der politischen Philosophie' ... ist eine Priorität zugemessen worden': Frauen und Frauenforschung am Philosophischen Seminar (126139); Rafaela Borgwardt: Mit halbem Ohr. Geschichte von Frauen am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (140-150); Petra Wachendorf: Feminismus und Harmonie: Frauen und Gender Studies am Institut für Journalistik (151-155). (ZPol, VS)

[65-F] Brunzema, Imke, Dipl.-Des.; Caio, Andrea; Polzin, Silja, M.A.; Rautenstrauch, Christina, Dipl.-Päd.; Reckmeyer, Anne, Dipl.-Inform.; Kröhnert-Othmann, Susanne, M.A.; Vieth, Joensa A., M.A.; Baiker-Birk, Renate; Brunner, Josi; Pinkvoss, Kirsten; Burgdorf, Mirjam, M.A.; Rossie, Ute; Sandführ, Stefan; Schüring, Thomas; Zimmermann, Caroline, Dipl.-Psych.; Piek, Nadine; Wendebourg, Elisabeth (Bearbeitung); Müller, Ursula, Prof.Dr.; Lenz, Ilse, Prof.Dr.; Schulz, Ulrike; Knapp, Gudrun-Axeli, Prof.Dr.; Becker-Schmidt, Regina, Prof.Dr.; Polzin, Silja, M.A. (Leitung): Geschlechterstudien Online mit VINGS - Virtual International Gender Studies INHALT: Das Projekt VINGS hat das Ziel, ein bundesweit einmaliges, multimedial aufbereitetes Studienangebot im Bereich der Geschlechterforschung zu realisieren. Virtual International

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

59

Gender Studies bietet Studierenden ein neuartiges netzbasiertes Studienprogramm an, das im Sommersemester 2002 gestartet ist. Im Brennpunkt stehen die Kategorie Geschlecht und der gesellschaftliche Wandel von Geschlechterverhältnissen. Darüber hinaus bietet VINGS ein Weiterbildungsprogramm für Berufstätige an, das via Internet für Gleichstellungs- und Führungsaufgaben qualifiziert. Gefördert wird das hochschul-übergreifende Verbundprojekt im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung "Neue Medien in der Bildung". VINGS wird unter der Konsortialführung des Interdisziplinären FrauenforschungsZentrums der Universität Bielefeld in Kooperation mit der Fern-Universität Hagen, der RuhrUniversität Bochum und der Universität Hannover realisiert. Online-Studium: Im internationalen Vergleich beginnen sich Gender Studies in Deutschland erst langsam zu etablieren. Vor diesem Hintergrund bietet VINGS Studierenden die Chance, über einzelne Angebote geschlechterforschungsbezogener Seminare an der einen oder anderen Fakultät der eigenen Hochschule hinaus einen kohärenten Kanon von Forschungsperspektiven und -feldern via Internet zu studieren. Erstmals wird in Deutschland ein so umfassendes Studienangebot im Bereich der Geschlechterforschung für das Lehren und Lernen in Computernetzen mediendidaktisch aufbereitet. Studierende, die Interesse an einem Studium der Geschlechterforschung haben, können VINGS weitgehend via Computer mit Internetanschluss und Webbrowser studieren. Die Umsetzung der Lehr-/ Lernprozesse umfasst verschiedene Lernszenarien. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lehrtraditionen gilt es im Verbundprojekt VINGS, mediendidaktische Konzeptionen für neue Formen vernetzten Lernens zu entwerfen und zu erproben, die sowohl den Anforderungen der Studierenden der beteiligten Präsenzuniversitäten als auch den Bedingungen des Fernlehrens und -lernens gerecht werden. Dabei kommt der Einbeziehung der Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zur Entwicklung geeigneter mediendidaktischer Lösungen eine herausragende Bedeutung zu. Die in VINGS erprobten Lösungen sind Gegenstand einer projektinternen Evaluation. Weitere Informationen unter: http://www.vings.de . METHODE: VINGS-Studienprogramm: Das innovative Studienprogramm ist modular konzipiert und entspricht dem Umfang nach einem Master oder Magisternebenfach. Ein Abschluß kann während der Projektlaufzeit noch nicht erzielt werden, doch ist eine Zertifizierung einzelner Kurse möglich. In einem ersten Probedurchlauf wird das zunächst über vier Semester angelegte virtuelle Kursangebot vom Sommersemester 2002 bis zum Wintersemester 2003/2004 angeboten. VINGS steht weiblichen und männlichen Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen offen. Das vornehmlich mit Beteiligung der Sozial- und Kulturwissenschaften konzipierte Curriculum ist problemorientiert angelegt. Im Mittelpunkt des Studiums stehen vier Themenfelder: 1. Globalisierung, Europäisierung, Regionalisierung; 2. gesellschaftliche Transformationen im Verhältnis von Arbeit und Geschlecht; 3. Körper, Sexualität, Gesundheit; 4. Geschlechterverhältnisse und Umbrüche in Lebensformen. Förderung von Medienkompetenz: Die Förderung von Medienkompetenz wird in VINGS auf drei Ebenen verwirklicht. 1. Curriculum: Der Einführungskurs "Studieren im Netz" vermittelt die Grundlagen des Lernens und wissenschaftlichen Arbeitens in Computernetzen sowie eine Einführung in die medienkritische Reflexion. 2. Didaktik: Die Verankerung im mediendidaktischen Konzept von VINGS als ein Leitprinzip ermöglicht es Studierenden und Lehrenden, diese grundlegende kulturelle und soziale Kompetenz in verschiedenen Kontexten - immer auch aus der Perspektive der Geschlechterforschung - zu erproben und weiterzuentwickeln. 3. Qualifizierung: Im Bereich der Entwicklung multimedialer Lehr- und Lernmaterialien sowie der Förderung und Moderation von Lernprozessen in Computernetzen werden völlig neue Anforderungen an Lehrende in Hochschulen gestellt. Im Rahmen des Projekts werden Workshops für Fachautorinnen und Lehrende veranstaltet, in denen die für das Lehren und Lernen im Netz notwendi-

60

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

gen Kompetenzen insbesondere auch unter Einbeziehung von Erkenntnissen im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung vermittelt werden. ART: gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Zentrum für Fernstudienentwicklung -ZFE- (In der Krone 17, 58084 Hagen); Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach Sozialpsychologie (Im Moore 21, 30167 Hannover); Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Frauen- und Sozialstrukturforschung (44780 Bochum); Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauenund Geschlechterforschung -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[66-F] Daniels, Judith, M.A.; Lehmann, Jasmin, M.A. (Bearbeitung); Mischau, Anina, Ph.D. (Leitung): Prozesse des "doing gender" in der Mathematik INHALT: Auch wenn noch immer eine ungleiche Verteilung der Geschlechter auf die einzelnen Studiengänge der Mathematik zu beobachten ist, Männer also noch immer deutlich häufiger Diplomstudiengänge der Mathematik, Frauen hingegen entsprechende Lehramtsstudiengänge wählen, so kann dennoch angenommen werden, dass die seit Jahren steigenden Studentinnenanteile auf eine (langsame aber kontinuierliche) "Angleichung" des Geschlechterverhältnisses in der Mathematik hindeutet - zumindest auf der Ebene der Studierenden. Inwieweit diese Annahme stimmt, ist eine zentrale Ausgangsfrage dieses Forschungsprojektes, das seine theoretische Verortung in dem organisationssoziologischen Ansatz von Joan Acker findet. Um Auffassungen entgegenzutreten, wonach Organisationen und in unserem Falle Fachbereiche an Universitäten als geschlechtsneutrale soziale Gebilde zu verstehen sind, entwickelt und beschreibt Joan Acker in ihrem Aufsatz "Gendering organizational theory" von 1992 vier Prozesse oder Prozesskategorien, die dafür verantwortlich zu machen sind, dass im Gegenteil Organisationen als "gendered" zu bezeichnen sind und dass "gendering" ständig reproduziert wird. Diese sind: 1. die (Re-)Produktion von geschlechtsspezifischen Bereichen (Segmentation und Segregation); 2. die (Re-)Produktion von Symbolen, Vorstellungen und Bewusstseinsformen, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten legitimieren oder selten auch ablehnen (Symbolische Ordnung); 3. Interaktionsprozesse zwischen Individuen, die geschlechtsspezifische Herrschafts- und Unterordnungsstrukturen manifestieren und Allianzen sowie Exklusionen bewirken (Interaktive Ordnung); mentale Prozesse, die im Individuum ablaufen, wenn es bewusst Organisationen als geschlechtsstrukturierte Gebilde konzipiert sowohl im Hinblick auf Strukturen als auch auf die Kultur einer Organisation (Kognitive Ordnung). Acker zufolge spielt sich der Prozess des "gendering" in einem weiten gesellschaftlichen Rahmen ab, eben entsprechend der skizzierten Zusammenhänge, in einem Rahmen, der gesellschaftliche und organisationale Gegebenheiten in eine Wechselwirkung miteinander stellt. In dieser Studie wird der Ansatz von Acker zu folgender These modifiziert: Nicht nur die Universität als Organisation, sondern auch wissenschaftliche Disziplinen sind geschlechtsstrukturiert, d.h. strukturelle, symbolische, interaktionale und mentale Prozesse des "doing gender" tragen dazu bei, dass Hochschuldisziplinen und in diesem Fall die Mathematik, keine neutralen sozialen Gebilde sind, sondern Geschlechterasymmetrien reproduzieren. Was geschieht nun, so die forschungsleitende Frage, wenn sich ein Aspekt des von Acker beschriebenen "circulus vitiosus" ändert? Hat dies Auswirkungen auf die restlichen Aspekte? Im Falle der Mathematik las-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

61

sen sich Änderungen auf der strukturellen Ebene beobachten, der Anteil der Studentinnen in diesem Fach steigt, d.h. das Ausmaß der Segmentation geht zurück. Ändern sich dadurch auch die Prozesse auf der symbolischen, der interaktionalen und der mentalen Ebene? Bedeutet dies, dass auf allen Ebenen Unterschiede zwischen den Geschlechtern verschwinden oder sich zumindest nivellieren, d.h. statistisch nicht mehr signifikant sind? ZEITRAUM: Erhebungszeitraum: WS 2002/03 bis WS 2003/04 METHODE: Quantitative und qualitative Erhebung unter Mathematikstudierenden an acht bzw. sechs Universitäten in Deutschland. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 741). Qualitatives Interview (Stichprobe: 63). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Daniels, J.; Mischau, A.: Geschlecht und "Fachkulturen" in der Mathematik. in: IFF Info - Zeitschrift des Interdisziplinären Frauenforschungs-Zentrum, Jg. 20, 2003, Nr. 26, S. 91-102.+++Mischau, A.; Lehmann, J.; Daniels, J.: Geschlechterverhältnisse, Geschlechterasymmetrien und Geschlechterstereotypen (in) der Mathematik - Ergebnisse aus einer qualitativen Studie unter Mathematikstudierenden. in: IFF Info - Zeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 21, 2004, Nr. 28, S. 36-50.+++Mischau, A.; Blättel-Mink, B.; Daniels, J.; Lehmann, J.: Doing gender in mathematics. Indications for more gender equality in German universities? IFF-Forschungsreihe, Bd. 16. Bielefeld 2004, 79 S. ISBN 3-932869-16-8.+++Mischau, A.; Daniels, J.; Lehmann, J.; Petersen, K.: Geschlecht und "Fachkulturen" in der Mathematik - Ergebnisse einer empirischen Studie an der Universität Bielefeld. IFF-Forschungsreihe, Bd. 17. Bielefeld 2004, 107 S. ISBN 3-932869-17-6. ART: Habilitation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4573, e-mail: [email protected])

[67-F] Ebach, Judith, Dipl.-Psych.; Husel, Gaby, Dipl.-Päd.; Müller, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Sander, Elisabeth, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Ada-Lovelace-Projekt - Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und Naturwissenschaft INHALT: Ziel des Projektes ist die Gewinnung von Mädchen für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe. Studentinnen und Auszubildende entsprechender Fachbereiche und Berufe werden als Mentorinnen gewonnen und geschult. Sie suchen Schülerinnen in Gymnasien auf und stellen sich ihnen mit der eigenen Biografie als Modelle vor. Außerdem laden sie die Mädchen zu "Schnuppertagen" an die Hochschulen ein, um ihnen dort Einblick in den Studienalltag zu vermitteln bzw. ihnen zu ermöglichen chemisch-physikalische Experimente durchzuführen oder im Internet zu surfen. Studentinnen und Schülerinnen führen gemeinsam Betriebsbesichtigungen durch, um den Kontakt zwischen Schule, Hochschule und den Betrieben zu intensivieren. Ada-Lovelace-Mentorinnen werben für die Projektziele auf Messen und anderen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen. Durch Tagungen und Kongresse werden Veränderungen von Studienangeboten in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern thematisiert. ZEITRAUM: seit August 1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz

62

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

METHODE: Mentoring; Modelling; School-to-work. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Schülerinnen, LehrerInnen aus Schule und Hochschulen, Personalverantwortliche in Behörden; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Schülerinnen, Expertinnen - Fachfrauen in Technik und Naturwissenschaft; Auswahlverfahren: Zufall). Expertengespräch (Berufsberaterinnen, Ausbilderinnen, Absolventinnen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online; Schülerinnenfragebögen; Expertinnenfragebögen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Neuhäuser-Metternich, S.; Hummrich, M.: Ada-Lovelace-Projekt: ein Netzwerk zur Gewinnung von Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge. 2. Fachtagung Frauen- und Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Univ. Mainz, 30.-31.10.19 98. Dokumentation: Frauen in Kultur und Gesellschaft, Sektion 4 Naturwissenschaften. Tübingen: Stauffenburg Verl. 1998.+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S.: Technikdistanz bei Frauen. Kritische Anmerkungen zu einem umstrittenen Begriff. Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft und Technik" vom 21.-23.5.1998, Univ. Mainz. Dokumentation: Frauen Macht Europa, Frauen in der Technik. Darmstadt: FiT-Verl. 1999.+++Neuhäuser-Metternich, S.: Das Ada-Lovelace-Projekt: Empowerment of Women in Naturwissenschaft und Technik. 24. Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft und Technik" vom 21.-23.5.1998, Univ. Mainz. Dokumentation: Frauen Macht Europa, Frauen in der Technik. Darmstadt: FiT-Verl. 1999. +++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S. (Hrsg).: Moderation einer Ada-Lovelace-Mentorinnengruppe. Die Rolle der Dozentin. (Beiträge v. A. Jesse, M. Hummrich, F. Lorenz, E. Kaiser, M. Grimm von Essen, B. Pinger). Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 3. 1999. ISBN 3935858-02-7.+++Neuhäuser-Metternich, S.: The Ada-Lovelace-Project: Mentoring for Women into Science and Technology, World Engineeer's Convention, 19-21 June 2000. in: Professional Congress: Women in Science and Technology. Proceedings. Düsseldorf: VDIVerl. 2000, pp. 87-92.+++Dies.: "Die Basis verbreitern - das Leitbild verändern". Ziele und erste Ergebnisse des Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerkes zur Gewinnung von Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe. Tübingen: Stauffenburg Verl. 2001.+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S. (Hrsg.): Ein Frauen-Tutorium in der Informatik. Erste Bestandsaufnahme (Beiträge v. A. Jesse, M. Knapp). Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 5. 2001. ISBN 3-935858-04-3.+++Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg).: Mädchen in der Berufswahlentscheidung: Bewertung der Informationsveranstaltungen des Ada-Lovelace-Projektes durch Schülerinnen. Rückmeldungen von Schülerinnen der 10. bis 12. Jahrgangsstufe, die an Schulbesuchen der Ada-Lovelace-Mentorinnen teilgenommen haben, wurden von Frau Grietje Paul im Rahmen einer Diplomarbeit am Psychologischen Institut der Universität Koblenz ausgewertet. Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 8. 2002. ISBN 3-935858-08-6.+++Buss, S.: Berufsorientierende Schulangebote als Möglichkeit der Aufweichung von Geschlechterstereotypen. in: Pädagogische Beiträge (ISSN 1619-2788), 2003, H. 2, S. 16.+++Lauscher, S.: Naturwissenschaftlich-technische Berufe und die Arbeit des Ada-Lovelace-Projektes aus der Sicht verschiedener Personengruppen. in: Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg.): Ada-LovelaceSchriftenreihe, H. 9. 2003.+++Ebach, J.: Naturwissenschaft und Technik - nicht nur für Männer! Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich vor. in: Standard: Abweichung. Dokumentation, 29. Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Kirchlinteln: Hoho-Verl. Hoffmann & Hoyer 2004, S. 436-442.+++Jesse, A.: Evaluation ausgewählter Veranstaltungen des AdaLovelace-Projektes im Zeitraum 1999 bis 2002. in: Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg.): AdaLovelace-Schriftenreihe, H. 10. 2004.+++Sander, E.: Ausgewählte Evaluationsstudien zum Ada-Lovelace-Projekt. in: Löther, Andrea (Hrsg.): Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen. Bielefeld: Kleine 2004.+++Ebach, J.: Schülerinnen für

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

63

Naturwissenschaft und Technik begeistern. Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich vor. in: Steinbrenner, Diana; Kajatin, Claudia; Mertens, Eva-Maria (Hrsg.): Technik und Geschlecht. Rostock: Koch 2005.+++S.a. http://www.uni-koblenz.de/~alp/publik.htm . ARBEITSPAPIERE: Neuhäuser-Metternich, S.: Moderation Workshop 1: Mentoring - Frauen Wege in die Technik öffnen! Frauen auf dem Weg nach oben begleiten! Internationale Konferenz "Frauen in der Informationsgesellschaft" im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft am 17.18.04.1999 auf der TOP'99 in Düsseldorf. in: Koordinierungsstelle der Initiative Frauen geben Technik neue Impulse: Frauen in der Informationsgesellschaft (dt. u. engl.). Bielefeld 20 00, S. 27-30.+++Ebach, J.: Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und Naturwissenschaften - Bestandsaufnahme und Ausblick nach fünf Jahren Ada-LovelaceProjekt. 2003. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 AUFTRAGGEBER: Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend FINANZIERER: Siemens AG; Verein Deutscher Ingenieure e.V. -VDI-; Forschungszentrum Jülich GmbH; Deutsche Telekom AG Generaldirektion INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie (Postfach 201602, 56016 Koblenz) KONTAKT: Ebach, Judith (Tel. 0261-287-1938, Fax: 0261-287-1942, e-mail: [email protected])

[68-L] Edinger, Michael; Holfert, Claudia: Frauen im Parlament: Eroberung einer Männerbastion?: politischer Werdegang, Verbleibschancen und Aufstiegsperspektiven von Parlamentarierinnen im vereinten Deutschland, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005, H. 1, S. 29-40 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Dieser Beitrag analysiert die spezifischen Chancenstrukturen weiblicher Abgeordneter im Deutschen Bundestag nach der Wiedervereinigung. Die Autoren beschreiben die Wandlung in der öffentlichen Wahrnehmung der Politikerinnen, von mitunter belächelten Randfiguren zum gewöhnlichen Erscheinungsbild in deutschen Parlamenten. Diese Entwicklung der "Verweiblichung" wird geschildert und die Frage aufgeworfen: "Gibt es spezifische Karrierepfade für Frauen auf dem Weg ins Parlament und, falls ja, sind die mutmaßlichen Unterschiede zu den männlichen Kollegen dann zugleich Ausdruck anderer Chancenstrukturen für Frauen?" Die Untersuchung zeigt, dass sich im vereinten Deutschland kaum noch geschlechtsspezifische Karrierewege für Parlamentarier feststellen lassen: "Weibliche Abgeordnete haben weitgehend die gleichen Etappen auf dem Weg ins Mandat zurückgelegt wie ihre männlichen Kollegen." Die nächsten Kapitel widmen sich dem Verbleib von Politikerinnen im Parlament und den Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen in der Politik. Die Autoren kommen zu dem Schluss: "Angesichts der in diesem Bereich gestiegenen Präsenz von Frauen müsste es überraschen, wenn sich zukünftig nicht auch in Spitzenpositionen eine stärker proportionale Verteilung ergeben sollte." (ICB)

64

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

[69-L] Feuerbach, Susanne: Geschlechterdemokratische Beteiligung im Rahmen kommunaler Sozialplanung, (Beiträge zur Demokratieentwicklung von unten, 19), Bonn: Stiftung Mitarbeit 2003, 281 S., ISBN: 3-92 8053-80-9 INHALT: Wie lässt sich die Chancengleichheit von Männern und Frauen in Beteiligungsprozessen entwickeln und fördern? Diese Frage will Feuerbach am Beispiel von zwei Segmenten der kommunalen Sozialplanung beantworten. Zunächst analysiert sie die strukturellen Voraussetzungen einer geschlechterdemokratischen Beteiligung und untersucht dann anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse von ausgewählten Konzepten, Empfehlungen, Rahmenplänen und Projektberichten aus der Alten- und Jugendhilfeplanung die Beteiligungspraxis der bundesdeutschen kommunalen Sozialplanung. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität und bestätigen weitgehend die Existenz geschlechtsspezifischer Beteiligungsmuster. Die Arbeit schließt mit der Formulierung von Strategien und notwendigen Bedingungen für die Realisierung einer geschlechterdemokratischen Beteiligung, die nicht lediglich auf die Gleichstellung von Mann und Frau, sondern auf die Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit aller Lebensentwürfe jenseits körperlicher und kultursoziologischer Unterschiede zielt. (ZPol, VS)

[70-F] Franzke, Astrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Franzke, Astrid, Dr.phil.; Gotzmann, Helga, Dipl.Soz.Wiss. (Leitung): Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen - institutionelle Potentiale und Veränderungen INHALT: Ziel dieser Evaluation ist es, zu untersuchen, wie Strukturen, Potenziale und Innovationen im Kontext der Mentoringzusammenhänge so gestaltet werden können, dass neue Optionen für die Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen entstehen. Zentrale Hypothese: Je enger Mentoring mit dem Hochschulbetrieb verzahnt ist und je besser es auf dessen Zielgruppen und Interessen zugeschnitten ist, desto nachhaltiger der Erfolg. Spezielle Fragestellungen: Welche Impulse gehen von Mentoringprojekten für die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses und als Wettbewerbsfaktor für die Erhöhung der weiblichen Studierendenzahlen aus? Welche Innovationen sind die Fachbereiche/ Institute bereit mitzugehen? Welche Strukturellen Hindernisse lassen sich durch Mentoring sichtbar machen und dabei wie abbauen? Was sind Bedingungen erfolgreicher Implementierungen? ZEITRAUM: Febr. 2003 bis Okt. 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Über drei leitfadengestützte Interviews je Projekt sollen verschiedene Kompetenzund Entscheidungsträger der Hochschule zu den strukturellen Potenzialen von Mentoring befragt werden. Durch eine zielgruppenvergleichende Untersuchung (Schülerinnen, Studentinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen) werden Implementierungsoptionen erhoben. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-08 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter -LNHF- FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

65

INSTITUTION: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der HAWK Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim (Goschentor 1, 31134 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 05121-883-191)

[71-F] Gerfin, Michael, Prof.; Bütikofer, Aline (Bearbeitung); Strub, Silvia (Leitung): Gesamtwirtschaftliche Lohnanalysen im Rahmen der Evaluation des Gleichstellungsgesetzes INHALT: Untersuchtungsgegenstand ist die Durchführung einer vergleichenden Analyse der Löhne von Frauen und Männern in der Schweiz anhand der Lohnstrukturerhebung 1998, 2000 und 2002. Die Analysen in Teil A sollen Erkenntnisse zu den folgenden Punkten liefern: Integration der Frauen bei den Unternehmen (Hierarchie, Anforderungsniveau der Stelle, etc.); Identifizieren und Messen der wichtigsten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern und ihre zeitliche Entwicklung aufgrund der Personenmerkmale der LohnbezügerInnen sowie nach Wirtschaftszweigen und Großregionen; Beschreibung und Messung einer allfälligen Lohndiskriminierung und ihre zeitliche Entwicklung. Identifizierung und Messung von Lohnunterschieden, welche a) objektiv gesehen auf die unterschiedliche strukturelle Zusammensetzung der LohnbezügerInnen zurückzuführen sind und b) nicht erklärt werden können (Lohndiskriminierung). Es ist aufzuzeigen, wie sich seit der Inkraftsetzung des Gleichstellungsgesetzes die Lohnunterschiede bzw. die Lohndiskriminierung zeitlich verändert haben. Verschiedene empirische Studien zu Lohnstrukturen zeigen, dass die Beschreibung und Veränderung der Lohnstruktur mit den herkömmlichen Analyse-Methoden nur ungenügend abgebildet wird. Die OLS-Regressionen orientieren sich an Mittelwerten und geben keine Auskunft über die unteren bzw. oberen Ränder der Lohnverteilung. Doch es gibt vermehrt Hinweise darauf, dass das Ausmaß der Diskriminierung nicht auf allen Lohn-Niveaus gleich ausgeprägt ist. Deshalb basiert die ökonometrische Literatur zu Lohnstrukturen zunehmend auf Verfahren, die es erlauben, die gesamte Lohnverteilung zu analysieren. Dieses Argument trifft insbesondere auch auf die Untersuchung von Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern zu. Diesem Anspruch wird im vorliegenden Forschungsprojekt Rechnung getragen, indem in Teil B die Entwicklung der Lohnunterschiede mittels so genannter Quantilsregressionen analysiert wird. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: deskriptiv-statistische Analysen; Regressionsanalysen (OLS und Quantilsregressionen); Oaxaca-Blinder-Zerlegung DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Statistik -BfS- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département VWL Volkswirtschaftliches Institut (Vereinsweg 23, 3012 Bern, Schweiz); Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[72-F] Goeke, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Empowermentprozesse bei Frauen mit geistiger Behinderung - eine qualitative Untersuchung im Stil der Grounded Theory

66

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

INHALT: Die Frauenforschung als auch die Sonderpädagogik haben sich bisher vermehrt der Lebenssituation der Frauen mit Körperbehinderung gewidmet. Die Probleme und Widersprüche der Lebenssituation von Frauen mit geistiger Behinderung blieben, bis auf einige wenige Arbeiten (Friske 1995), unberücksichtigt. Da eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Kategorie Geschlecht fehlt, steht im Vordergrund meist die geschlechtsneutrale Arbeit in der Geistigbehindertenpädagogik, ohne dabei die besondere Situation von Frauen und Männern mit geistiger Behinderung zu berücksichtigen. Die vielfältigen Benachteiligungen, denen die Frauen mit geistiger Behinderung ausgesetzt sind, kumulieren im Laufe des Lebens und verstärken sich, so dass von einer mehrfachen Diskriminierung gesprochen werden kann. Dabei sind die Möglichkeiten der Selbstbestimmung stark eingeschränkt. Geeignete Sozialisationsvorbilder und Rollenmodelle gibt es kaum, was zu einer Verunsicherung der Frauen führen kann. Im Zentrum der Forschung steht dabei die Frage nach dem Verlauf des Empowermentprozesses bei Frauen mit geistiger Behinderung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In der Arbeit wird folgender Fragestellung nachgegangen: Wie gestaltet sich der Prozess der Selbstermächtigung bei Frauen mit geistiger Behinderung? Unter welchen Bedingungen gelingt es Frauen mit geistiger Behinderung sich zu empowern? Dazu wurde Kontakt zum Veranstalter eines Bildungsangebots für Frauen mit geistiger Behinderung hergestellt. Die Frauen mit geistiger Behinderung nahmen an einer 3-teiligen Seminarreihe zum Thema Selbstbestimmung und Empowerment teil. Innerhalb eines Jahres (2004) wurden 12 Frauen mit geistiger Behinderung zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten interviewt. Ausgehend von der Annahme, dass Frauen und Männer mit geistiger Behinderung an qualitativen Interviews teilnehmen können, wenn entsprechende Rahmenbedingungen hergestellt werden, wurden Leitfadeninterviews geführt. Zusätzliche Hilfsmittel wie z.B. Fotos wurden eingesetzt. Im Stil der Grounded Theory werden die Interviews anschließend ausgewertet. Ziel der Forschung ist, sich der Lebenssituation der Frauen zu nähern und den Prozess der Selbstermächtigung zu betrachten, wobei es um die Herausarbeitung der förderlichen und hemmenden Bedingungen geht und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Empowermentkonzept erfolgen soll. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Frauen mit geistiger Behinderung). ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-06 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Arbeitsgruppe Sonderpädagogik (55099 Mainz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[73-F] Gramespacher, Elke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Gender Mainstreaming an Hauptschulen INHALT: Gender Mainstreaming als relativ neues europolitisches Programm wird voraussichtlich auch auf Schulen in Baden-Württemberg zukommen. Um dieses Programm gezielt einsetzen zu können, sollten vorab gendering Prozesse empirisch beleuchtet werden. Gendering Prozesse sind Prozesse geschlechtsbezogener Unterscheidungen, die Benachteiligungen oder Bevorzugungen erzeugen können. Im Rahmen von Unterricht lassen sich vor allem im Schulsport gendering Prozesse beobachten. Sie erhalten hier durch den direkten Körper- und Bewegungsbezug besondere Relevanz. Gendering Prozesse sind im Rahmen von Hauptschule bzw. im Schulsport von Hauptschulen aus unterschiedlichen Gründen zu erwarten. Die zentrale un-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

67

tersuchungsleitende Fragestellung lautet: Welche gendering Prozesse sind im Rahmen von Hauptschule und im Schulsport der Hauptschulen zu finden? Auf der Grundlage der empirisch gewonnenen Befunde sollen dann erste konzeptionelle Überlegungen dargelegt werden, wie Gender Mainstreaming an Hauptschulen eingeführt und auf den Schulsport bezogen werden könnte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Für die theoretische Arbeit wird auf der Folie sozialkonstruktivistischer Geschlechtertheorie (Hirschauer 1994; 2001) Gender Mainstreaming zunächst näher bestimmt. Schule wird vor allem bezogen auf die zentralen Funktionen verstanden (Fend 1980) und schließlich wird geschlechtsbezogene Schulentwicklung (Koch-Priewe 1997; 1998) in den theoretischen Rahmen aufgenommen. Im Anschluss an die Theoriearbeit wurde an N=400 Hauptschulen in Baden-Württemberg zwei Fragebogen gesandt, die sich zum einen an SchulleiterInnen und zum anderen an Fachbereichsleitungen Sport richteten. Abgeschlossen wird die empirische Arbeit mit einer qualitativen Studie, in der vorrangig ExpertInneninterviews geführt werden. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. II Unterrichtsforschung und Weiterbildung (79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-203-4544, e-mail: [email protected])

[74-F] Guggisberg, Jürg; Schär Moser, Marianne; Baillod, Jürg; Freivogel, Elisabeth; Wissmann, Judith (Bearbeitung); Stutz, Heidi (Leitung): Evaluation der Wirksamkeit des Gleichstellungsgesetzes INHALT: Der Evaluationsauftrag geht auf eine Motion der Nationalrätin Vreni Hubmann (02.3142) zurück. Hubmann verlangte, dass Rachekündigungen in privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen nichtig statt anfechtbar sein sollen und dass die Dauer des Kündigungsschutzes angemessen verlängert werden soll (Änderung Art 10 GlG). Da das Thema der Rachekündigung nicht für sich allein untersucht werden kann, wurde die Evaluation ausgedehnt auf die Frage, inwiefern das Gleichstellungsgesetz (GlG) seinem Anspruch gerecht wird. Mögliche Schwachstellen des Gesetzes sollen aufgezeigt und ein allfälliger Reformbedarf ermittelt werden. Die Aktivitäten und Tätigkeitsfelder des Eidg. Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann sind nicht Gegenstand der Evaluation, insbesondere auch nicht die Finanzhilfen nach Gleichstellungsgesetz. Diese beiden Bereiche wurden bereits in früheren Evaluationen untersucht. Die Evaluation umfasst drei Ebenen: Eruierung und Auswertung der Fälle zum Gleichstellungsgesetz (Gerichte und Schlichtungsstellen); Befragung verschiedener an der Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes Beteiligter zu ihren Erfahrungen; statistische Auswertung der Löhne und der beruflichen Stellung von Frauen und Männern (aufgrund der Lohnstrukturerhebung LSE) als wichtigste Indikatoren für eine ungleiche Erwerbssituation. Der dritte Punkt ist in einem separaten Auftrag des Bundesamts für Statistik geregelt und nicht Teil des hier vorgestellten Projekts. Die hier untersuchten Themenbereiche sind: Bekanntheitsgrad des GlG und seiner Regelungen; Einfluss des GlG auf Entwicklung und Stand der Gleichstellung im Erwerbsleben; konkrete Diskriminierungsfälle: auf den Ebenen Betrieb, Beratung, Schlichtungsstellen und Gerichte; neue Regelungen im GlG: Verbandsklagen, Beweislasterleichterung, Kündigungsschutz und sexuelle Belästigung sowie - Rechtsentwicklung. Als Referenzpunkte der Wirkungsbeurteilung dienen die Probleme bei der Durchsetzung gleicher Rechte für Frau und Mann, die das Gleichstellungsgesetz lösen wollte: Fehlen-

68

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

de Sensibilisierung für Diskriminierung (Instrument im Gesetz: Allgemeines Diskriminierungsverbot); Exponierung (Instrument: Verbandsklagerecht); schwierige Beweisführung (Instrument: Beweislasterleichterung); fehlender Kündigungsschutz (Instrument: Kündigungsschutz); fehlende Unterstützung (Instrument: Schlichtungsstellen, Finanzhilfen an Beratungsstellen); kostspielige Verfahren (Instrument: Kostenlosigkeit des Verfahrens); Tabuthema sexuelle Belästigung (Instrument: Haftung des Arbeitgebers für sex. Belästigung). ZEITRAUM: 1996-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Das Forschungsdesign kombiniert quantitative und qualitative Methoden und besteht aus folgenden Bausteinen: Baustein 1: Literatur- und Dokumentenanalyse. Baustein 2: Befragung aller zuständigen Gerichte und statistische Grobauswertung der Gerichtsurteile. Standardisierte Befragung schriftlich, Vollerhebung. Baustein 3: Befragung der Schlichtungsstellen und Auswertung der Schlichtungsfälle. Standardisierte Befragung schriftlich, Vollerhebung. Baustein 4: Befragung von Organisationen und Beratungsstellen der Arbeitnehmendensseite. Standardisierte Befragung schriftlich Stichprobe von 1'510 Vertreter/innen von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Frauenorganisationen, spezialisierten Beratungsstellen, Männerorganisationen und Gleichstellungsbüros aus der ganzen Schweiz. Baustein 5: Unternehmensbefragung. Standardisierte Befragung schriftlich, repräsentative geschichtete Stichprobe von 5767 Unternehmen und Verwaltungen aus Privatwirtschaft und Öffentlichem Sektor. Baustein 6: Inhaltsanalytische Auswertung der Gerichtsfälle aus einzelnen Kantonen. Inhaltsanalyse, offen. Baustein 7: Qualitative Vertiefung durch persönliche Interviews mit Akteurinnen und Akteuren, die professionell mit dem Gleichstellungsgesetz zu tun haben. Halbstandardisierte, leitfadenbasierte Interviews mit 20 Vertreter/innen von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Frauenorganisationen, spezialisierten Beratungsstellen, Gleichstellungsbüros und Anwaltskanzleien. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007 Bern, Schweiz); Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung (Waaghausgasse 5, 3011 Bern, Schweiz); Janiak Freivogel und Partner (Hauptstr. 104, 4102 Binningen, Schweiz)

[75-L] Heitzmann, Karin: Frauenarmut in Österreich: geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Armutspopulation, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 59-74, ISBN: 3-631-52593-1 INHALT: "Im Beitrag von Karin Heitzmann stehen erstmals arme Frauen, und zwar einkommensarme Frauen im Mittelpunkt der Analyse. Sie arbeitet vor allem die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in der Armutsbetroffenheit von Männern und Frauen heraus und kommt zum Schluss, dass Ungleichheiten nicht nur die Gesamtbevölkerung, sondern auch die unterste Einkommensschicht prägen. Ein interessanter Aspekt wird durch die Einbeziehung von Sozialleistungen in die Analyse aufgedeckt: Zwar verringern Sozialleistungen Armut für Männer und Frauen beträchtlich, allerdings erhöht sich die geschlechtsspezifische Ungleichheit mit den Sozialleistungen sogar noch. Dies führt die Autorin zu einem ihrer Lösungsvorschläge aus der Frauenarmut, die am Ende ihres Beitrags angeführt sind: eine Reformierung des Sozialsystems in einer Weise, dass Lebensspezifika von Frauen in gleicher Weise eine soziale Absicherung erfahren wie die Lebensspezifika von Männern. Eine - auch im Sinne des Gen-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

69

der Mainstreaming - Gleichstellung (und monetäre Gleichbewertung) der weiblichen und männlichen 'Norm' müsste zu einer deutlich stärkeren vertikalen (zwischen Beitragsleistenden und Leistungsempfängerinnen) und horizontalen (zwischen den Geschlechtern) Umverteilung führen. Dies hätte eine Besserstellung der Situation der Frauen zur Folge. Eine Verbesserung der Position von armen Frauen (und armen Männern), ohne gleichzeitig eine Verschlechterung der Position von nicht armen Männern (und nicht-armen Frauen) herbeizuführen, wäre zwar politisch akzeptabel, aber wohl illusorisch. Ein alternativer Weg aus der Frauenarmut ist nach Ansicht der Autorin in einer Veränderung des Gesellschaftssystems - im Hinblick auf eine gleiche Verteilung der Arbeitslasten zwischen Männern und Frauen - zu sehen. Auch diesen Weg sieht sie in der kurzen und mittleren Frist als kaum bewältigbar an." (Autorenreferat)

[76-L] Heitzmann, Karin; Schmidt, Angelika (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 14), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 257 S., ISBN: 3-631-52593-1 INHALT: "In diesem Sammelband finden sich vielfältige Ansätze auf der Suche nach Wegen aus der Frauenarmut. Es beginnt mit Lösungen, die von supranationalen Organisationen der Europäischen Union vorgeschlagen und verfolgt werden, wie z. B. die Europäische Sozialpolitik oder die Politik des Gender Mainstreaming. Etliche Beiträge beziehen sich auf nationale Politiken und Maßnahmen, die Wege aus der Frauenarmut darstellen sollen, andere fokussieren auf Möglichkeiten, die der Arbeitsmarkt bzw. Erwerbsorganisationen bieten. Es wird aber beispielsweise auch die Frage gestellt, ob eine zunehmende Politisierung ein möglicher Ausweg aus der Frauenarmut sein könnte, oder wie eine neue Geschlechter- und Gesellschaftsordnung aussehen müsste, die Frauen (und Männern) das gute Leben außerhalb der Armut ermöglichen würde." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Heitzmann und Angelika Schmidt: Wege aus der Frauenarmut: Ein Wegweiser durch den Sammelband (9-18); Silvia Angelo: Was hat der Euro mit den Frauen zu tun? Auswirkungen der Europäischen Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik auf Frauen (19-34); Andrea Leitner: Gender Mainstreaming als erfolgreiche Strategie für Einkommensgleichheit von Frauen und Männern? (35-58); Karin Heitzmann: Frauenarmut in Österreich: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Armutspopulation (59-74); Ulrike Mühlberger: Wege aus der Frauenarmut durch Arbeitsmarktpartizipation (75-89); Monika Heinrich und Angelika Schmidt: Schlüsselcodes statt Schlüsselqualifikationen für Frauen; Konsequenzen atypischer Beschäftigungsformen beim organisationalen Eintritt (91-121); Edeltraud Hanappi-Egger: Organisationsbezogene Ausschließungsmechanismen von Frauen am Beispiel des technisch-naturwissenschaftlichen Bereichs (123-135); Regine Bendel und Angelika Schmidt 'Firewalls' und Gender Mainstreaming: Durchbruch oder weiterer Ausschluss von Frauen aus Führungspositionen? (137-170); Ulrike Schneider: Es lohnt sich - es lohnt sich nicht... Selbstständigkeit als Option der ökonomischen Existenzsicherung (171-189); Margit Appel: Politisierung von Frauen als Strategie gegen Frauenarmut (191-212); Michaela Moser: 'Eine zweite kopernikanische Wende': Die Care-Perspektive als Alternative (213-226; Helene Schrolmberger und Manuela Vollmann: Armut verhindern: Möglichkeiten Arbeitsmarkt-Politischer Prävention (227-239); Karin Heitzmann und Angelika Schmidt: Wege aus der Frauenarmut: Ein Blick auf die Wanderkarte (241-257).

70

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

[77-F] Hildebrandt, Karin, Dr. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung der Berichterstattung der Thüringer Landesregierung nach dem Thüringer Gleichstellungsgesetz (ThürGleichG) INHALT: Nach Paragraph 13 Abs. 1 des am 12. November 1998 in Kraft getretenen Thüringer Gleichstellungsgesetzes (ThürGleichG) hat die Landesregierung dem Landtag in jeder Legislaturperiode einen Erfahrungsbericht über die Situation der Frauen in den Verwaltungen sowie über die Anwendung dieses Gesetzes in den Dienststellen des Landes vorzulegen. Der erste Bericht hat sechs Jahre nach In-Kraft-Treten des Gesetzes zu erfolgen. Es ist das Ziel, die wissenschaftliche Auswertung der Anwendung des Thüringer Gleichstellungsgesetzes durchzuführen und die Umsetzung und Wirksamkeit des Gesetzes zu untersuchen. Der Erste Zwischenbericht wurde am 15. Oktober 2003 vorgelegt. Er beinhaltet Ergebnisse über die Personalsituation (Frauen/ Männer) im öffentlichen Dienst des Freistaats Thüringen 19992002, über die Umsetzung der Regelungen zum Gesetz sowie einen umfangreichen Materialanhang. ZEITRAUM: 1999-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Freistaat Thüringen METHODE: Auswertung quantitativer Daten, die durch Interviews ergänzt und spezifiziert werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Personalstandsstatistik des TLS Frauenförderstatistik-). Aktenanalyse, offen (Frauenförderpläne der Dienststellen; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (FBA/ Gleichstellungsbeauftragte; Auswahlverfahren: total, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (FBA/ GBA; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wissenschaftliche Begleitung der Berichterstattung der Landesregierung gemäß Paragraph 13 Abs.1 ThürGleichG. Erfurt, 15. Oktober 2003, Universität Erfurt, Lehrstuhl für Geschlechtersoziologie (nichtveröffentl. erster Zwischenbericht). ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Freistaat Thüringen Staatskanzlei FINANZIERER: Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie, insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-7374926, e-mail: [email protected])

[78-F] Hochheiser, Katrin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung): Politische Karrieren Thüringer Parlamentarier und Parlamentarierinnen (1990-2002) (Teilprojekt 1 im Rahmen des Gesamtprojekts "Geschlechter-Politiken") INHALT: Im Zentrum des (Teil-)Projekts steht die Frage nach den Karrierechancen von Männern und Frauen in der Politik. Ausgangsannahme ist, dass Männer und Frauen über die gleiche formale Zugangsberechtigung zur Politik verfügen, ihre Aufstiegschancen aber dennoch unterschiedlich sind. Mit dem Projekt soll geprüft werden, ob und inwieweit nicht-formale, verdeckte Mechanismen bei der Rekrutierung und dem Aufstieg von Politikern und Politikerinnen unterschiedliche Ein- und Aufstiegsmuster der Geschlechter bewirken. Ziel des Projekts ist, formale und informale Bedingungen der politischen Karriere von Thüringer Parlamentarier und Parlamentarierinnen der ersten drei Legislaturperioden im Hinblick auf die Relevanz der Kategorie Geschlecht zu erforschen. ZEITRAUM: 1990-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

71

METHODE: Theoretische Anbindung: Das Forschungsprojekt bezieht sich v.a. auf elitentheoretische, organisations- und interaktionssoziologische Ansätze sowie auf Ansätze aus der Karriere- und Segregationsforschung und erweitert diese. Methodischer Ansatz: Im Projekt werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung angewendet. Die Untersuchung ist systematisch vergleichend angelegt. Zunächst wurden mittels einer Analyse der Handbücher des Thüringer Landtags Strukturdaten der Abgeordneten erhoben. Über standardisierte Fragebögen sollen zudem Informationen über den politischen Karriereverlauf der Parlamentarierinnen und Parlamentarier gewonnen werden. Ziel ist es festzustellen, ob sich bei den innerparteilichen Rekrutierungsmustern Differenzen nach dem Geschlecht zeigen. Der qualitative Teil der Forschung besteht zum einen aus der Durchführung von leitfadengestützten qualitativen Interviews und Experteninterviews. Zudem sollen halbstandardisierte Beobachtungen in Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen durchgeführt werden. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Handbücher des Thüringer Landtags der ersten drei Legislaturperioden -1990-2004-). Beobachtung, nicht teilnehmend (Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen des Thüringer Landtags). Qualitatives Interview (Stichprobe: 22 -geplant-; Abgeordnete des Thüringer Landtags; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160 -geplant-; alle Abgeordneten des Thüringer Landtags der ersten drei Wahlperioden -1990-2004-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie, insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-737-4925, e-mail: [email protected])

[79-L] Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Maltry, Karola; Rausch, Renate: Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft: eine Delphi-Studie, in: Karola Maltry, Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Renate Rausch (Hrsg.): Zukunftsbilder : wie Frauen in dreißig Jahren leben werden - Prognosen und Visionen, Frankfurt am Main: Helmer, 2004, S. 19-62, ISBN: 3-89741-148-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.40597) INHALT: Die im vorliegende Beitrag dargestellte Delphi-Studie "Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft" wurde vom Arbeitskreis "Zukunft" des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg durchgeführt. Die Delphi-Studie will einen feministischen Zukunftsdiskurs anzuregen. Diese Methode der Zukunftsforschung bietet sich an, weil sich das Thema aufgrund seiner Komplexität und Interdisziplinarität einer Bearbeitung durch andere Prognoseverfahren, wie z. B. Hochrechnungen, entzieht. Im Ergebnis der Studie dominiert ein skeptischer, verhalten optimistischer Blick auf die Zukunft. Reformerische Politik wird von allen Expertinnen gewünscht und erwartet, gleichzeitig wird aber auch prognostiziert, dass die bereits erreichten wie die künftigen quantitativen Veränderungen zugunsten von Frauen keine qualitative Veränderung des hierarchischen Geschlechterverhältnisses bewirken werden. Die Prozesse des Gender Mainstreaming, der Institutionalisierung, Professionalisierung und Netzwerkbildung, welche die Frauenbewegung und Frauenpolitik heute charakterisieren, werden sich nach Einschätzung der Expertinnen in Zukunft fortsetzen und noch an Bedeutung gewinnen. Utopische Visionen und systemtranszendierende Ziele der Frauenbewegung scheinen zurückzutreten hinter der Anpassung an realpolitische Handlungsmöglichkeiten. (ICA2)

72

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

[80-F] Hullen, Gert, Dr.; Ruckdeschel, Kerstin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Höhn, Charlotte, Prof.Dr. (Leitung): GGS - Generations and Gender Survey INHALT: Der Generations and Gender Survey (GGS) ist eine multidisziplinäre Paneluntersuchung zur Familiendynamik und den Familienbeziehungen in Industrieländern. Es geht um das Verständnis der Faktoren - einschließlich der politischen Interventionen -, die die Entwicklung der zentralen Familienbeziehungen beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf ElternKind-Beziehungen über alle Generationen hinweg und auf den Beziehungen zwischen Partnern. Daneben werden Themenbereiche wie Haushaltsorganisation, Kinderwunsch, Gesundheit, Erwerbsleben sowie individuelle Orientierungen und Werthaltungen erhoben. Der GGS versteht sich in der Nachfolge des Family and Fertility Surveys und des Population Policy Acceptance Surveys, die 1992 in Deutschland vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung durchgeführt wurden. Auch er wird von der Economic Commission for Europe der Vereinten Nationen (UNECE) in Genf koordiniert und von Mitgliedsländern selbst durchgeführt. Die Stichprobe der Befragung 2005 umfasst 10.000 Befragte im Alter von 18 bis 79 Jahren. Da die Entwicklung von Familienbeziehungen im Zeitablauf abgebildet werden soll, ist nach der Ersterhebung wenigstens eine Wiederholungsbefragung notwendig. Geplant ist ein zeitlicher Abstand von etwa drei Jahren. Internationale Projekthomepage: http://www.unece.org/ead/ pau/ggp . METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10.000; deutsche Bevölkerung in Privathaushalten, Alter 18 bis 79 Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- (Postfach 5528, 65180 Wiesbaden) KONTAKT: Hullen, Gert (Dr. Tel. 0611-752363, e-mail: [email protected]); Ruckdeschel, Kerstin (Tel. 0611-752813, e-mail: [email protected])

[81-F] Katz, Christine, Dr.; Mayer, Marion, Dipl.-Soz.Päd.; Thiem, Anja, M.A.; Grüning, Juliane (Bearbeitung); Inden-Heinrich, Helga (Leitung): Gender Greenstreaming - Geschlechtergerechtigkeit im Natur- und Umweltschutz INHALT: Das Projekt baut auf Ergebnissen der Vorstudie "Gender Mainstreaming - Relevanz und Herausforderung für Naturschutz- und Umweltverbände" (Laufzeit Oktober 2002 bis Februar 2003) auf, welche die Universität Lüneburg im Auftrag des DNR durchgeführt hat. Im Rahmen eines Gender Mainstreaming Prozesses werden gemeinsam mit den Verbandsmitgliedern des DNR Ansätze und Möglichkeiten erarbeitet, Genderaspekte in die tägliche Arbeit zu integrieren. Zentrales Anliegen des Projektes ist der Anstoß bzw. die Begleitung von verbandseigenen und Verbände übergreifenden Aktivitäten sowie von Modellprojekten, in denen es um ein Sichtbarmachen von Genderaspekten und ihr Zusammendenken mit Umweltthemen geht. Die Sensibilisierung für die Geschlechterbezüge in der täglichen Arbeitsorganisation eröffnet strukturelle Innovationen und alternative Handlungsoptionen, die für die Entscheidungsprozesse der jeweiligen Organisation fruchtbar gemacht werden können. Auf diese Weise wird Gender zu einer Art Prüfkategorie, nach der die verbandsspezifischen Handlungsabläufe begutachtet und gestaltet werden können. Um den heterogenen Strukturen

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

73

der Mitgliedsverbände und ihrer häufig basisdemokratischen Tradition gerecht werden zu können, geht es in dem Vorhaben auch um eine Ergänzung des Top-Down-Instrumentes durch Bottom-Up-Prinzipien. Das Konzept Gender Mainstreaming wurde 1997 auf europäischer Ebene im Amsterdamer Vertrag verankert, in dem alle Staaten der Europäischen Union sich verpflichteten, das Prinzip anzuwenden. Die Bundesrepublik Deutschland hat 1999 einen Kabinettsbeschluss verabschiedet, mit dem die Aufforderung an alle öffentlichen Organisationen und Institutionen erging, in jegliche Entscheidungsprozesse die Perspektive der Geschlechterverhältnisse zu integrieren. Gender Mainstreaming ist zunächst eine Strategie der Organisations- und Personalentwicklung für alle gesellschaftlichen Bereiche. Sie soll eine gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter in allen Phasen der Planung und Umsetzung von Projekten sichern und gleichzeitig die unterschiedlichen Fähigkeiten der Geschlechter für den Prozess verfügbar machen. Neben rechtlichen und politischen Vorgaben wird das Prinzip Gender Mainstreaming auch in die Mittelvergabe einbezogen. Bedeutende öffentliche Geldgeber prüfen inwieweit beantragte Projekt- und Forschungsvorhaben Themen mit einbinden, die auf Geschlechterverhältnisse fokussieren. Die Arbeit der Verbände erfolgt in einigen Bereichen in enger Anbindung an finanzielle Förderungen durch öffentliche Institutionen. Dies unterstreicht die Relevanz, die dem begonnenen Prozess zukommt: der Sensibilisierung für verbandsspezifischen Hindernisse und Chancengleichheit verhindernde Strukturen, die Erarbeitung ihrer Lösungsmöglichkeiten sowie das Eröffnen neuer Inhalte, in dem Umweltthemen und Geschlechterfragen in Modellprojekten zusammengedacht und reflektiert werden. Neben der Begleitung und Unterstützung durch externe Experten/innen baut das Projekt vor allem auf eine aktive Beteiligung und Mitgestaltung seitens der unter dem Dachverband des DNR versammelten Verbände. Sie sind explizit dazu aufgefordert, sich aktiv in dem gemeinsamen Prozess einzubringen. Eine regelmäßige Berichterstattung wird in einem Newsletter über die Homepage des DNR erfolgen. Die erste Ausgabe erscheint im September 2004. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. FINANZIERER: Umweltbundesamt; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg) KONTAKT: Katz, Christine (Dr. Tel. 04131-78-2966, e-mail: [email protected])

[82-F] Knab, Maria, Prof.Dr.; Kaschuba, Gerrit, Dr.; Bartjes, Heinz, Dr.; Weide, Alexandra; Kabs, Kai (Bearbeitung): Geschlechterverhältnisse in der Selbsthilfe. Zur Gender-Perspektive in der fachlichen Selbsthilfeunterstützung INHALT: Ausgangssituation: Eine wichtige Voraussetzung für produktive Praxisforschung ist das Interesse der Praxis an Forschung. Da das Forschungsvorhaben von der Praxisseite, konkret von einer langjährigen Mitarbeiterin einer Selbsthilfekontaktstelle, angeregt wurde und in Kooperation mit dem bundesweiten Fachverband, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG) e.V. entwickelt wurde, war diese Voraussetzung erfüllt. Das Forschungsvorhaben ist im Kontext der in den letzten Jahrzehnten enormen thematischen und quantitativen Ausdehnung von Selbsthilfeaktivitäten zu sehen, mit denen neue, für unsere Gesellschaft so wichtige Unterstützungskulturen entwickelt werden. Ziele: Mit diesem handlungsorientierten Forschungsprojekt soll in Erfahrung gebracht werden, wie die Ausgangsbe-

74

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

dingungen, Interessen von Frauen und Männern sowie geschlechterbezogene Zuschreibungsprozesse in der Selbsthilfe und der professionellen Selbsthilfeunterstützung Berücksichtigung finden. Das Projekt zielte auf ein erstes Aufschließen des Themas. Zentrale Fragen des Projektes: Welche Konstruktionen von Geschlecht kommen im Diskurs zwischen Professionellen, in SH-Gruppen und zwischen SH-Gruppen und Professionellen zum Ausdruck? Welche Hinweise auf Geschlechterstereotype und auf diese Stereotype veränderndes Handeln enthalten diese Konstrukte? Welche Bedeutung kommt dem Geschlechterverhältnis und seiner Veränderung in einer gesellschaftlich neuen Unterstützungskultur wie der Selbsthilfe zu? Welche Gender-bezogenen Lernprozesse von Frauen und Männer finden in der Selbsthilfe statt und wie können diese durch Professionelle gefördert werden? Welche innovativen Impulse von Seiten der Selbsthilfegruppen nehmen Professionelle auf? METHODE: Geschlechterforschung in der Perspektive von Geschlecht als soziale Strukturkategorie und als soziales Konstrukt. Grundlegend ist der Ansatz als Forschung zur Praxisentwicklung zu verstehen. Diesem Ansatz liegt folgende Annahme zugrunde: Im Selbsthilfehandeln und in der professionellen Unterstützung werden Aspekte der Gender-Perspektive bereits berücksichtigt; da dieses Thema bisher jedoch kaum Bestandteil eines 'offiziellen' fachlichen Diskurses ist, findet ein Austausch über die Art der Berücksichtigung bisher nur vereinzelt statt. Bereits vorhandenes Gender bezogenes Wissen, aber auch Lücken und 'blinde Flecken' der Unterstützungsinstitutionen gilt es mit dem Forschungsvorhaben der Wahrnehmung und der Reflexion zugänglich zu machen, um es zu einem Bestandteil eines fachlichen Diskurses zu entwickeln. Die Datenerhebung erfolgte über: a) Analyse von Materialien der Selbsthilfebewegung und fachlicher Selbsthilfeunterstützung; b) Einzelinterviews und Gruppendiskussionen mit Professionellen aus der Selbsthilfeunterstützung; Gruppendiskussionen mit einzelnen Selbsthilfegruppen und im Rahmen von Selbsthilfetagen. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Knab, Maria; Bartjes, Heinz: Geschlechterverhältnisse in der Selbsthilfe. Einblicke in ein aktuelles Praxisforschungsprojekt. in: Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.: Selbsthilfegruppenjahrbuch 2003. Gießen 2003.+++Dies.: Geschlechterverhältnisse in der Selbsthilfe. in: TIPP. Selbsthilfe-Magazin, Jg. 2, 2004, H. 2.+++Kaschuba, Gerrit: Selbsthilfebewegung und fachliche Selbsthilfeunterstützung aus der Perspektive praxisbezogener Geschlechterforschung (Erscheinungsort noch unklar). ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt); Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. (Wöhrdstr. 25, 72072 Tübingen) KONTAKT: Knab, Maria (Prof.Dr. e-mail: [email protected] o. [email protected])

[83-F] Kohlmann, Annette, Dr.; Lang, Stefan, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Bender, Stefan (Leitung): Women, work, and motherhood: changing employment penalties for motherhood in West Germany after 1945 - a comparative analysis of cohorts born in 1934-1971 INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: seit 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westdeutschland METHODE: empirische Arbeit mit dem VDR-Datensatz ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

75

INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[84-L] Kortendiek, Beate: Die Kehrseite von Emanzipation?: zur Wohnungslosigkeit von Frauen, in: Christine Bauhardt (Hrsg.): Räume der Emanzipation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S, 148-162, ISBN: 3-531-14368-9 (Standort: UB Bochum(294)-CZA21729) INHALT: Eigene Räume sind neben einem existenzsichernden Einkommen grundlegende Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen. Wohnverhältnisse und Wohnbedürfnisse von Frauen differenzieren sich je nach Lebenslage und materieller Situation. Frauen können aufgrund von Wohnungslosigkeit an den Rand der Gesellschaft geraten, gerade weil sie aus patriarchalen Verhältnissen ausbrechen wollen. Man kann drei Formen von Wohnungslosigkeit unterscheiden: die akute Wohnungslosigkeit (Obdachlosigkeit), die latente Wohnungslosigkeit (prekäre Wohnverhältnisse) und die bevorstehende Wohnungslosigkeit. Wie Wege in die Wohnungslosigkeit aussehen, zeigt die Verfasserin anhand von Fallbeispielen von Heimen und Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen. Ein frauengerechtes Hilfesystem muss Frauenräume in dreifacher Hinsicht schaffen: (1) als materiellen Frauenraum zur Gewährung von Schutz und zur Sicherstellung der Grundversorgung, (2) als sozialen Frauenraum der Parteilichkeit, Akzeptanz und Toleranz und (3) als Entwicklungsraum von Arbeit, Selbsthilfe und Empowerment. (ICE2)

[85-L] Kunze, Jan-Peter: Das Geschlechterverhältnis als Machtprozess: die Machtbalance der Geschlechter in Westdeutschland seit 1945, (Figurationen : Schriften zur Zivilisations- und Prozesstheorie, Bd. 6), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 447 S., ISBN: 3-8100-4101-7 INHALT: "Jan-Peter Kunze analysiert einen Vorgang, der in Deutschland seit Jahrzehnten viel diskutiert, aber bisher wenig verstanden wird: den Wandel des Machtverhältnisses zwischen Männern und Frauen seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Nach der notwendigen Klärung von Basiskategorien der Machttheorie wendet sich der Autor den wichtigsten Schauplätzen dieses gesellschaftlichen Wandlungsprozesses zu: Erwerbssphäre, Bildungssystem, Familienund Privatbeziehungen. Wo waren welche Zugewinne an Einfluss- und Gestaltungschancen für Frauen zu verzeichnen, wo ging dies schnell, wo langsam vonstatten? Zentrale Absicht der Arbeit ist es, den Machtzuwachs von Frauen nicht nur umfassend zu dokumentieren, sondern auch zu erklären. Hierzu wird ein Modell entwickelt, das plausibel macht, dass die Erklärung weniger in den Effekten internationalen Handelns von Einzelnen oder Gruppen als vielmehr in einem Bündel eigendynamischer, langfristiger sozialer Prozesse zu suchen ist." (Autorenreferat)

[86-L] Löther, Andrea (Hrsg.): Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen, (Frauen in Wissenschaft und Forschung, no. 3), Bielefeld: Kleine 2004, 263 S., ISBN: 3-89370-399-3

76

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

INHALT: "Gleichstellungsmaßnahmen sind seit 15 Jahren Bestandteil der Reformbestrebungen an Hochschulen. Vor allem die von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Hochschulsonderprogramme und seit 2001 das Hochschul- und Wissenschaftsprogramm stellen die finanziellen Ressourcen für qualifizierungsbezogene Maßnahmen, Projekte zur Erhöhung des Studentinnenanteils in naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen und Maßnahmen zur Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung zur Verfügung.Der vorliegende Band gibt erstmals einen Überblick über Evaluationen dieser gleichstellungspolitischen Maßnahmen. Evaluationen sollen die Qualität der Gleichstellungspolitik sichern und zugleich notwendige Anpassungen und Veränderungen aufzeigen. Der Band ermöglicht die kritische Bilanz dieser Studien.Vorgestellt werden Evaluationsstudien zu Maßnahmen und Programmen einzelner Bundesländer und Hochschulen sowie zu den Modulen des Bundesprogramms Chancengleichheit der Schweiz. Diese Studien werden ergänzt durch einen Überblick über die Entwicklung gleichstellungspolitischer Programme in Deutschland und durch rechtsphilosophische Überlegungen zum Thema Frauenförderung und Gerechtigkeit. Ein Literaturüberblick rundet die Zusammenstellung von Evaluationsstudien ab." Autorenreferat. Inhaltsverzeichnis: Andrea Löther: Evaluation von Gleichstellungsmaßnahmen (9-21); Andrea Löther/Brigitte Mühlenbruch: Gleichstellungspolitik in den Hochschulsonderprogrammen und im Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (22-37); Ute Sacksofsky: Frauenförderung und Gerechtigkeit (38-52); Sigrid Metz-Göckel: Etablierung von Gender Studies-Studiengängen an bundesdeutschen Hochschulen (53-69); Götz Schindler, Gerdi Steward: Evaluation des Lehrauftragsprogramms zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses an bayerischen Fachhochschulen (70-90); Barbara Krischer: Evaluierung und Controlling der Programme zur 'Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre' des Hochschulsonderprogramms III (HSP III) und des Hochschul und Wissenschaftsprogramms (HWP) - Qualifizierungsbezogene Maßnahmen in Bayern (HWP) (91-110); Margot KörberWeik: Mathilde-Planck-Programm für Fachhochschulen in Baden-Württemberg (111-121); Inken Lind: Evaluation des Lise Meitner-Habilitationsprogramms (122-147); Christine Rothmayr: Das Bundesprogramm Chancengleichheit in der Schweiz: Evaluation der Module 'Anreizsystem' und 'Mentoring' (148-170); Astrid Franzke: Mentoring an Hochschulen - innovative Potenziale zur Steigerung des Frauenanteils in Naturwissenschaft und Technik? Ergebnisse einer niedersächsischen Evaluationsstudie (171-185); Ingeborg Wender: 'step in mentoring & mobilität' (186-217); Elisabeth Sander: Ada-Lovelace-Mentorinnen-Projekt (218-241); Christine Weiß: 'Femina Technica' als Teil des Bremer Verbundprojektes 'Frauen studieren Naturwissenschaft und Technik' (242-257).

[87-L] Löther, Andrea (Hrsg.): Mentoring-Programme für Frauen in der Wissenschaft, (Frauen in Wissenschaft und Forschung, 1), Bielefeld: Kleine 2003, 152 S., ISBN: 3-89370-378-0 INHALT: Mehrere Studien beweisen, dass Frauen in der Wissenschaft einen deutlich schlechteren Zugang zu informellen Beziehungen haben als Männer, sodass seit einigen Jahren im deutschsprachigen Raum Mentoring-Programme als gleichstellungspolitisches Instrument entwickelt werden. Diese Programme richten sich an Schülerinnen, Studentinnen, Absolventinnen, Doktorandinnen und Habilitandinnen, die durch unterschiedliche Arten des Mentoring gezielt gefördert werden sollen. Der Band beschäftigt sich mit Erfolgsfaktoren, Schwierigkeiten und Chancen von Mentoring sowie mit konkreten Beispielen. Neben dem klassischen 'one-to-one'-Mentoring werden auch neuere Konzepte, wie etwa das 'Peer'-Mentoring, vorge-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

77

stellt. Der Band enthält außerdem eine ausführliche Übersicht über mehr als 40 Projekte an deutschsprachigen Hochschulen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Andrea Löther: MentoringProgramme für Frauen in Wissenschaft und Forschung (9-28); Elisabeth Maurer und Ursula Meyerhofer: Peer-Mentoring - Erste Erfahrungen mit der Mentoring Werkstatt an der Universität Zürich (29-40); Irene Hofmann-Lun: Mentoring für Frauen - Ergebnisse einer Evaluationsstudie (41-51); Ulrike Petersen: Mentoring als gleichstellungspolitisches Instrument für Frauen in der Wissenschaft (52-65); Dagmar Höppel: Mentoring für High Potentials (Habilitandinnen). Besonderheiten eines Mentoring-Programms für Hochqualifizierte (66-88); Andrea Löther: Fachgespräch Mentoring: Diskussionsergebnisse (89-110); Andrea Löther unter Mitwirkung von Susanne Fleger: Mentoring-Programme für Frauen in Wissenschaft und Forschung - ein Überblick (111-142). (ZPol, VS)

[88-F] Marjanen, Katja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Drobnic, Sonja, Prof.Ph.D. (Betreuung): Economic dependency, gender and housework in Germany and Finland INHALT: Eine Konsequenz der zunehmenden Frauenerwerbstätigkeit ist eine Verschiebung vom traditionellen männlichen Ernährermodell zu Doppelverdienerhaushalten. Diese Zunahme der Doppelverdienerhaushalte zeigt an, dass Geschlechtertrollen sich hinsichtlich der Verteilung von Erwerbsarbeit ändern. Aber gibt es auch Veränderungen in der Aufteilung von Hausarbeit? Wie bewältigen Einzelpersonen die neuen Anforderungen, angesichts konkurrierender Zeitansprüche im Haushalt und sich verändernden Governance-Strukturen? International vergleichende Studien haben eine große Vielzahl von Formen der Aufteilung von Erwerbsarbeit in gegenwärtigen Gesellschaften gezeigt. Wird die Aufteilung der Hausarbeit auch durch institutionelle Kontexte und neue Governance-Strukturen beeinflusst? In welchem Verhältnis steht Globalisierung zu den veränderten Erwerbs- und Familienmodellen? Gegründet auf Theorien der ökonomischen Abhängigkeit und von Geschlechterrollen, sowie Modelle der Wohlfahrtsstaatsregime, konzentriert sich dieses Projekt auf die Aufteilung der Hausarbeit in Deutschland und Finnland. In Deutschland kombinieren Frauen häufig Erwerbstätigkeit und Familie, indem sie teilzeitbeschäftigt sind, während ganztägige Erwerbstätigkeit für finnische Frauen typisch ist, selbst wenn sie kleine Kinder haben. Die Frage wird aufgeworfen, ob länderspezifische Unterschiede auch in der Verteilung der Haushaltsarbeit gefunden werden können, und ob die Muster der Hausarbeit von unterschiedlichen Governance-Strukturen oder von den individuellen Präferenzen bestimmt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Finnland METHODE: Die empirische Analyse basiert auf einer Befragung zum Thema 'Family and Changing Gender Roles III', durchgeführt im Rahmen des International Social Survey Program (ISSP). ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Department Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-7213, Fax: 040-42838-2499, e-mail: [email protected])

78

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

[89-L] May, Michael: Gender Mainstreaming und die Disziplin Soziale Arbeit, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2005, Nr. 2 = H. 92, S. 97-113 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Verfasser beginnt seinen Beitrag mit einer methodologischen Vorbemerkung zu den verschiedenen Blickwinkeln, aus denen es das Konzept des Gender Mainstreaming kritisch zu analysieren gilt. Er fragt dann nach dem gesellschaftspolitischen Kontext der Entstehung von Gender Mainstreaming sowie nach den rechtlichen Grundlagen dieses Konzepts, besonders in Hinblick auf den Hochschulbereich. Es schließt sich eine kritische Analyse des Instrumentariums von Gender Mainstreaming an, die pädagogische und erziehungswissenschaftliche Fragestellungen einbezieht. Abschließend erörtert der Verfasser die Zielsetzung von Gender Mainstreaming in der Disziplin der Sozialarbeit, wobei er zwischen einer personellen, einer materiellen und einer inhaltlichen Komponente von Gleichstellung unterscheidet. (ICE2)

[90-F] Metz-Göckel, Sigrid, Prof.Dr. (Bearbeitung): Vision und Mission: die Integration von Gender in den Mainstream europäischer Forschung INHALT: Legitimation politischer Entscheidungen durch die Hinzuziehung wissenschaftlicher Expertenräte und anderer think-tanks bei der forschungspolitischen Programmentwicklung werfen die Frage nach der Neu- und Umdefinitionen von Zugehörigkeiten zu den Steuerungseliten des wissenschaftlichen Feldes auf. Mit der Idee eines europäischen Forschungsraumes, entwickelt von forschungspolitisch zuständigen Entscheidungsträgern auf der europäischen Ebene, greifen wir eine Thematik auf, in der sich die Vision eines gemeinsamen Europa mit der Mission verbindet, "subtile Diskriminierungen von Frauen aufzuspüren, um geschlechtsneutrale Vorstellungen von Exzellenz und Leistung zu erarbeiten." (Aktionsplan "Women and Science" der Europäischen Kommission, S. 5) Neben der Frage, ob es geschlechtsneutrale Kriterien überhaupt geben kann, verbindet sich mit dieser Vision eine erhöhte Nachfrage nach dem Wissen von Expertinnen über den Einfluss der Kategorie Geschlecht in der Wissenschaft. METHODE: Im Mittelpunkt der Politikfeldanalyse steht Gender Mainstreaming als Konzeption, die auf Qualitätssicherung in der Forschung unter Einbeziehung der Geschlechterperspektive abzielt. Auf der Basis von Dokumentenanalysen und ca. 20 offenen Interviews mit beteiligten Akteur/innen auf der europäischen und nationalen forschungspolitischen Ebene, der Verwaltung und Experten aus der Wissenschaft wird die Implementation von Gender Mainstreaming qualitativ rekonstruiert; neben sozialtheoretischen kommen politikwissenschaftliche und organisationssoziologische Theorieperspektiven zum Tragen. Untersuchungsdesign: Politikfeldanalyse DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum (44221 Dortmund) KONTAKT: Metz-Göckel, Sigrid (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5530, e-mail: [email protected]); Zimmermann, Karin (Dr. e-mail: [email protected])

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

79

[91-L] Meuser, Michael; Neusüß, Claudia (Hrsg.): Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 418), Bonn 2004, 366 S., ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur) INHALT: "Gender Mainstreaming ist ein gleichstellungspolitisches Konzept, das seinen Ursprung in einem entwicklungspolitischen Zusammenhang hat. Erstmals auf der dritten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen 1985 in Nairobi diskutiert und auf der vierten Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking als neue Gleichstellungsstrategie propagiert, wurde es 1997 im Amsterdamer Vertrag als verbindliche Aufgabe für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union festgeschrieben. Neunzehn Jahre nach Nairobi, neun Jahre nach Peking und sieben Jahre nach Amsterdam ist das Instrument des Gender Mainstreaming sowohl in der geschlechterpolitischen Diskussion als auch in der geschlechterpolitischen Praxis so weit präsent, dass es möglich ist, eine erste Bilanz zu ziehen. Die Zahl der Publikationen zu Gender Mainstreaming ist in den letzten Jahren stark angestiegen und neben programmatischen Beiträgen und einer Vielzahl von Umsetzungsempfehlungen für unterschiedliche Arbeitsfelder liegen auch schon einige empirische Studien vor, die sich mit der Praxis von Gender Mainstreaming befassen. Die Bilanz, die dieses Buch zu ziehen versucht, betrifft den Stellenwert, der Gender Mainstreaming in der Geschlechterforschung zugemessen wird, die politischen Kontroversen und die Umsetzung von Gender Mainstreaming." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Meuser, Claudia Neusüß: Gender Mainstreaming - eine Einführung (9-22); Regina Frey: Entwicklungslinien: zur Entstehung von Gender Mainstreaming in internationalen Zusammenhängen (24-39); Silke Roth: Gender Mainstreaming - eine neue Phase der Frauenbewegung in Deutschland (40-51); Mechthild Bereswill: "Gender" als neue Humanressource? Gender Mainstreaming und Geschlechterdemokratie zwischen Ökonomisierung und Gesellschaftskritik (52-70); Susanne Baer: Geschlecht und Recht - zur rechtspolitischen Steuerung der Geschlechterverhältnisse (71-83); Alison E. Woodward: Gender Mainstreaming als Instrument zur Innovation von Institutionen (86-102); Stephan Höying, Ralf Lange: Gender Mainstreaming - ein Ansatz zur Auflösung männerbündischer Arbeitsund Organisationskultur? (103-119); Ute Behning: Implementation von Gender Mainstreaming auf europäischer Ebene: Geschlechtergleichstellung ohne Zielvorstellung? (122-134); Peter Doge, Barbara Stiegler: Gender Mainstreaming in Deutschland (135-157); Elizabeth Villagómez, Maribel Martínez: Gender Mainstreaming in Spanien (158-168); Birgit Sauer: Ein ewiges Pilotprojekt? Gender Mainstreaming in Österreich (169-181); Bozena Choluj, Claudia Neusüß: Geschlechtergleichstellung in Polen - zwischen historischem Erbe, kulturellen Eigenheiten und neuen Herausforderungen (182-193); Lars Jalmert: Männer und Geschlechterpolitik in Schweden (194-205); Dörthe Jung: Neue Führungskultur, Kundenorientierung, Flexibilisierung: die private Wirtschaft braucht Gender Mainstreaming (206-217); Ellen Kuhlmann, Petra Kolip: Gender Mainstreaming im Gesundheitssystem (220-231); Heidrun Hoppe, Elke Nyssen: Gender Mainstreaming: neue Gleichstellungsimpulse für die Schule? Begründungen und Ansatzpunkte (232-243); Karin Derichs-Kunstmann: Konsequenzen von Gender Mainstreaming für die politische Bildung (244-256); Barbara Riedmüller: Gleichstellungspolitik und der Umbau des Sozialstaats (257-72); Gabriele Schambach, Henning von Bargen: Gender Mainstreaming als Organisationsveränderungsprozess - Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming (274-290); Birgit Erbe: Gender Budgeting - Verteilungsfragen neu gestellt in der Haushaltspolitik. Grundlagen, Instrumente, Herausforderungen (291-305); Petra Ahrens, Uta Kletzing, Jutta Kühl: Instrumente von Gender Mainstreaming in der Verwaltungspraxis (306-320); Michael Meuser: Gender Mainstreaming: Fest-

80

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

schreibung oder Auflösung der Geschlechterdifferenz? Zum Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik (322-336); Michael Kimmel: Frauenforschung, Männerforschung, Geschlechterforschung: einige persönliche Überlegungen (337-355).

[92-F] Naumann, Ingela; Wersig, Maria (Bearbeitung); Berghan, Sabine, PD Dr.; Beblo, Miriam, Prof.Dr. (Leitung): Ehegattenunterhalt und sozialrechtliches Subsidiaritätsprinzip als Hindernisse für eine konsequente Gleichstellung von Frauen in der Existenzsicherung ("Ernährermodell") INHALT: Untersucht werden die Schnittstellen zwischen Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht und dem Recht des Ehegattenunterhalts im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit der Gleichberechtigung der Geschlechter und dem aktiven Gleichstellungsgebot (3 Abs. 2 GG). Damit sollen Wege zur Überwindung des männlichen Ernährermodells in der deutschen Existenzsicherung aufgezeigt werden. Kontext/ Problemlage: Frauen sind im deutschen System der Existenzsicherung weniger als Männer in das Erwerbssystem integriert und daher in viel höherem Maße auf Ehegattenunterhalt und/ oder subsidiäre Sozialleistungen angewiesen. Darin ist eine rechtlich relevante Benachteiligung und ein Hindernis für die Verwirklichung von Gleichstellung zu vermuten. Dem Erwerbs-, Sozial- und Steuersystem wohnt wegen seiner Bezogenheit auf Unterhalt und Ehe ein Double-Bind-Mechanismus inne, der es Frauen trotz formaler Geschlechtsneutralität des Rechts nahe legt, in bestimmten Situationen auf die Alternativsicherung über die Ehe auszuweichen. Sie gelten dann als versorgt. Ausgedrückt wird die widersprüchliche Beeinflussung vor allem durch die Bevorzugung des männlichen Ernährers im Arbeitsleben, durch die negative Anreizwirkung des Ehegattensplittings und durch die sozialrechtliche Ehegattensubsidiarität (Nachrangigkeit von Sozialleistungen gegenüber ehelichem oder nachehelichem Unterhalt). Fragestellung: In dem Projekt sollen die deutschen Regelungsstrukturen an den Schnittstellen von Familienrecht, Arbeitsrecht, Steuer- und Sozialrecht unter geschlechterpolitischen Aspekten untersucht werden. Normativ geht es darum festzustellen, inwieweit die im deutschen System relativ starke Verweisung von Frauen auf die (Alternativ-)Versorgung durch Unterhalt mittelbar diskriminierend wirkt und gegen höherrangige Normen verstößt. Daran schließt sich die Frage nach legislativer oder justizieller Reform bzw. Abhilfe an. Sozialwissenschaftlich soll untersucht werden, inwieweit der soziale Wandel in den Einstellungen und Arrangements von Frauen und Männern im Hinblick auf das Spannungsverhältnis zwischen eigenständiger Existenzsicherung und ehelicher Unterhaltssolidarität gesetzliche Reformen nahe legt und wie diese aussehen könnten. Dabei sind auch die volkswirtschaftlichen Veränderungsdesiderate zu skizzieren, um Unterhalt durch Erwerbseinkommen zu ersetzen. (S.a. http://www.fu-berlin.de/ernaehrermodell/ ). METHODE: Das Projekt ist interdisziplinär angelegt, d.h. es wird im Zusammenspiel juristischer, sozialwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektiven und Methoden, bearbeitet. Die juristisch-normativen Fragestellungen werden rechtsdogmatisch-hermeneutisch bearbeitet, Rechtstatsachen und strukturelle Auswirkungen sind mit soziologischen Methoden zu erfassen, der Reformbedarf erfordert eine politikwissenschaftliche Vorgehensweise. Die empirischen Untersuchungsteile sind überwiegend sekundäranalytisch angelegt, die Einstellungen von Paaren sollen durch eigene qualitative Interviews der Projektbearbeiterinnen bzw. durch Diskussionsforen untersucht werden. Die ökonometrischen Teile werden von einer dem Projekt mittels Werkvertrag verbundenen Wissenschaftlerin bearbeitet, die sich vor allem mit den sozialstatistischen und ökonomischen Aspekten der Unterhaltssituation beschäftigt. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.fu-berlin.de/ernaehrermodell/veroff.html .

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

81

ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[93-L] Nohr, Barbara; Veth, Silke (Hrsg.): Gender Mainstreaming: kritische Reflexionen einer neuen Strategie, (Texte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 7), Berlin: Dietz 2002, 160 S., ISBN: 3-320-02987-8 INHALT: Ist Gender Mainstreaming die Zauberformel für eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter oder versteckt sich dahinter 'nur die neueste List männerbündischer Institutionen (...), mit der Frauen auch weiterhin ferngehalten werden sollen?' (9). Die Beiträge bewegen sich mit ihren differenzierten Analysen zwischen diesen beiden Polen und setzen sich kritisch mit dem Begriff und seinen Implikationen aus theoretischer und praktischer Perspektive auseinander. Der Band geht auf eine Tagung des Bundes demokratischer WissenschaftlerInnen (BdWi) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom Herbst 2000 zurück. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Hintergründe: Claudia von Braunmühl: Gender Mainstreaming: neue Konzepte neue Chancen (17-25); Gabriele Rosenstreich: Gender Mainstreaming: für wen? (26-36); Kontexte: Sünne Andresen: Gender Mainstreaming: eine Strategie zum geschlechtergerechten Umbau von Organisationen? (39-47); Barbara Nohr: Diversity, Total-E-Quality und Gedöhns (48-55); Stephan Höyng / Klaus Schwerma: Gender Mainstreaming - Möglichkeiten und Grenzen aus der Perspektive von Männern (56-62); Ute Giebhardt: Gender Mainstreaming: positive Impulse für den Wissenschaftsbetrieb? (63-68); Praktiken: Regina Frey / Gabriele Zdunnek: Gender Mainstreaming in der Entwicklungspolitik: Ansätze, Instrumente und Erfahrungen (71-79); Sylvia Skrabs: Gender Mainstreaming in der Tarifpolitik (80-88); Brigitte Stepanek: Gleichstellung und Gender Mainstreaming in der Arbeit des Frauenbildungsnetzes (FBNO); - nationale und internationale Erfahrungen (89-97); Monika Stein: Gender Mainstreaming - ein gleichstellungspolitisches Erfolgsrezept für Hochschulen? (98-105); Christine Rabe: Umsetzung von Gender Mainstreaming im Stadtbezirk (106-111); Leah C. Czollek / Heike Weinbach: Gender- und Gerechtigkeits-Trainings: Machtverhältnisse begreifen und verändern (112-122); Verortungen: Susanne Schunter-Kleemann: Gender Mainstreaming Workfare und 'Dritte Wege' des Neoliberalismus (125-140); Johannes Dingler / Regine Frey: Von der Praxis zur Gender-Theorie: Impulse postmoderner Feminismen (141-157). (ZPol, VS)

[94-L] Notz, Gisela: Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und Politik, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 113-123, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193) INHALT: Die Autorin möchte mit ihren Ausführungen dazu anregen, einen erweiterten Arbeitsbegriff, wie er in der soziologischen Frauenforschung bereits genutzt wird, auch zum Gegenstand von Arbeitsmarktforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik zu machen. Sie nimmt dabei Abgrenzungen zu einem inflationären Arbeitsbegriff vor, mit welchem behauptet wird,

82

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

dass alles, was Menschen in ihrer wachen Zeit tun, Arbeit sei. Die Autorin skizziert darüber hinaus Handlungsoptionen für das Politikfeld Arbeit und betont, dass eine bloße Erweiterung des Arbeitsbegriffs nicht ausreicht, sondern dass strukturelle Veränderungen in allen Bereichen menschlicher Arbeit und in den Formen des sozialen Zusammenlebens notwendig sind. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Tatsache, dass sowohl im Bereich der bezahlt geleisteten Arbeiten als auch im Bereich der unbezahlt geleisteten Arbeiten gesellschaftlich notwendige und nützliche Tätigkeiten verrichtet werden. Die feministische Kritik der Arbeit in kapitalistischen Verhältnissen zielt dabei über die Forderung nach Einbeziehung aller jetzt unbezahlt geleisteten Arbeiten in die Lohnform hinaus. Diese Kritik sollte nach Meinung der Autorin mit einem neuen Utopiebegriff verbunden werden, d.h. es sollte eine Verallgemeinerung der gesellschaftlichen Gesamtarbeit (bezahlter und unbezahlter, auch gemeinwesenorientierter und ehrenamtlicher Arbeit) auf alle angestrebt sowie ein Recht auf existenzsichernde, sinnvolle und selbstbestimmte Arbeit für alle Menschen verankert werden. (ICI2)

[95-F] Odierna, Simone, Dr. (Leitung): Politische Aktivität junger Frauen in der Bundesrepublik. Explorative Studie zum Engagement junger Frauen in Non-Profit-Organisationen am Beispiel der IG Metall INHALT: Die Kurzstudie untersucht individuelle und organisationsbezogene Hintergründe von politischer Aktivität im Kontext von Non-Profit-Organisationen, zu denen auch die Gewerkschaften gerechnet werden können. In einigen Gewerkschaften sind Frauen teilweise unterrepräsentiert. Es wird untersucht, wie und unter welchen Bedingungen es jungen Frauen gelingt, Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen. Kontext/ Problemlage: Non-ProfitOrganisationen spielen im modernen Sozialstaat eine elementare Rolle für das Gemeinwesen und die Integration der Gesellschaft. Sie sind ein wesentliches Feld für politisches Engagement, für aktive politische Partizipation. Unter den Gewerkschaftsmitgliedern sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Sie nehmen sich damit die Möglichkeit, über die Gewerkschaften als politisch einflussreiche Großorganisationen auf die Gestaltung der Arbeitswelt Einfluss zu nehmen. In vielen Gewerkschaften wird seit Jahren ein Rückgang junger Mitglieder verzeichnet. Die demographische Entwicklung allein reicht als Erklärung dieses Phänomens nicht aus. Besonders positiv zu vermerken ist andererseits, dass die Aktivität der organisierten jungen Frauen überproportional hoch ist: der Anteil weiblicher Jugend- und Auszubildendenvertretungsmitglieder zeigt eine steigende Tendenz. Es stellt sich die Frage, warum hier die Aktivität so groß ist, später das Engagement aber abflacht. Fragestellung: Bei der explorativen Studie in der IG Metall (als Beispiel für eine Non-Profit-Organisation) geht es darum, zu untersuchen, welche Erfahrungen die jungen Frauen machen, die den Weg in die Gewerkschaften trotz mancher Vorbehalte und Barrieren finden. Frauen von Mitte 20 bis ca. 40 Jahre sind in einer Phase, in der sie sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders auseinander setzen müssen. Wenn sie zusätzlich noch gesellschaftlich, politisch oder gewerkschaftlich aktiv sein wollen, stehen sie vor besonderen Schwierigkeiten. Folgende Leitfragen wurden untersucht: Unter welchen Bedingungen sind junge Frauen in Organisationen bereit, sich zu engagieren? Welche Erfahrungen machen junge Frauen, die sich in "männlichen Organisationen" engagieren? Darstellung der Ergebnisse: Junge Frauen werden aktiv, um sich für andere einzusetzen und um zu helfen. Sich für Ideale einzusetzen, Solidarität zu üben, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, "mitmischen" und "etwas verändern, bewegen, verbessern wollen" ist ihnen wichtig. Anstoß zur Aktivität gibt das Bedürfnis nach betriebsbezogenen und allgemeinen Informationen, nach politischer und allgemeiner

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

83

Bildung und nach sozialen Kontakten in der IG Metall. Fördernde Bedingungen für Aktivität sind Unterstützung und Beratung beim Engagement durch MentorInnen und die Einbeziehung in Jugendarbeit, Vertrauensleutearbeit oder den Betriebsrat. Zugangsweg in die Gewerkschaftsarbeit ist vorrangig der Jugendbereich. Der Übergang von der Jugendarbeit in die Erwachsenenarbeit funktioniert bei von MentorInnen aktiv geförderter Integration von jungen Frauen in die Gewerkschaftsarbeit. Ortsfrauenausschüsse müssen sich umorientieren und sich auf die junge Frauen interessierenden Aktivitäten und Themen einlassen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die individuellen und organisationsabhängigen Hintergründe politischer Aktivität in Non-Profit-Organisationen sind mit Hilfe folgender Instrumente erhoben worden: a) 20 teilstandardisierte, leitfadengestützte Telefoninterviews in fünf Verwaltungsstellen. Zielgruppe: Gewerkschafterinnen, Altersklassen bis 40 Jahre, um die verschiedenen Lebenssituationen und Erfahrungen zu berücksichtigen; b) vier metaplangestützte Gruppendiskussionen in vier weiteren Verwaltungsstellen von ca. 1 Stunde reiner Interviewzeit. Zielgruppe: Gewerkschafterinnen aller aktiven Altersklassen; c) schriftliche Befragung der Gruppendiskussionsteilnehmerinnen. Die Wahl der Methoden erfolgt aus inhaltlichen und pragmatischen Gründen. Eine repräsentative Erhebung mit einem geschlossenen Fragebogen entfällt im Rahmen einer explorativen Studie der vorgesehenen Größenordnung. Zur Auswertung wurden qualitative Inhaltsanalysen der Interviews, Gruppendiskussionen und offenen Fragen im Fragebogen vorgenommen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Odierna, Simone: Politische Aktivitäten junger Frauen in Non-Profit-Organisationen am Beispiel junger Frauen in der IG Metall. Abschlussbericht. München 2004, 120 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Moderation-Coaching-Consult (Veldenerstr. 44, 80687 München) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[96-F] Oppenheimer, Christa, M.A. (Bearbeitung); Brückner, Margrit, Prof.Dr. (Leitung): Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen, die im Rhein-Main-Gebiet sexuelle Dienstleistungen anbieten INHALT: Schwerpunkte: Gewalterfahrungen, Gesundheitssituation und evtl. Hilfebedarf bei Prostituierten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Main-Gebiet METHODE: Ziel der Studie ist zum einen auf der Basis der Kenntnisse von Gewaltprävalenzen die Ermittlung des Hilfebedarfes im Rhein-Main-Gebiet für Frauen, die gewaltdurchdrungenen Arbeitssituationen ausgesetzt sind - wie bei der Straßenprostitution, dem Drogenstrich aber auch für jene Frauen, die als sogenannte "gehobene" Prostituierte tätig sind. Zum zweiten sollen Erkenntnisse über die Bekanntheit der neuen rechtlichen Bedingungen bei den Prostituierten selbst und zugleich die Auswirkungen dieser Änderungen für die Arbeit der Hilfeeinrichtungen gesammelt werden, und zum dritten durch die neuen Erkenntnisse die Ausbildungsbedingungen für SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen in diesem Bereich komplettiert werden. Die bei der Bundesstudie in Frankfurt erhobenen Daten zu Prostituierten werden in dieser Untersuchung in einer Sekundärauswertung analysiert und durch zusätzliche Daten erweitert. Ergänzend sind qualitative Interviews mit Prostituierten selbst und mit professionellen MitarbeiterInnen der unterschiedlichen Institutionen und Behörden - z.B. Gesundheitsämter, Polizei, Hilfevereine - durchgeführt, die weitergehende Erkenntnisse zu den Gewalterfahrungen von Prostituierten und gleichzeitig zum veränderten Hilfebedarf ange-

84

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

sichts sozial und rechtlich verbesserter Rahmenbedingungen ermöglichen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: min. 30; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; ausgewählte Experten. Stichprobe: ca. 8; Prostituierte). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 30; ausgewählte Datensätze für den Raum Frankfurt/ Main. Herkunft der Daten: Bundesstudie von 2004 "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland - Teilpopulation Prostitutierte"; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Sozialarbeit (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[97-L] Pasero, Ursula; Priddat, Birger P. (Hrsg.): Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 258 S., ISBN: 3-531-14255-0 (Standort: UuStB Köln(38)-31A7052) INHALT: "Wie arbeiten hochqualifizierte Frauen und Männer in Organisationen und Netzwerken zusammen, wie sind sie positioniert? Wo endet die 'klassische' Arbeitsteilung, in der Männer entscheiden und Frauen zuarbeiten? Wo entsteht der neue Gender Mix auf Augenhöhe? Unternehmen, in denen Frauen und Männer gleichrangig kooperieren, können ihr Potenzial ausschöpfen und sich besser im internationalen Wettbewerb aufstellen. In diesem Band thematisieren Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen, wie sich Geschlechterverhältnisse in Organisationen und Netzwerken zukünftig entwickeln könnten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Pasero & Birger P. Priddat: Vorwort (7-12); Christiane Funken: Zu Chancen und Risiken von (in)formellen Organisationsstrukturen für die Karrieren von Frauen und Männern (13-44); Johanna Hofbauer: Distinktion - Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen (45-64); Gertraude Krell: Gefühl und Geschlecht in Bürokratie, Gemeinschaft und ICH-AG (65-92); Michael Meuser: Von Frauengleichstellungspolitik zu Gender Mainstreaming: Organisationsveränderung durch Geschlechterpolitik? (93-112); Renate Ortlieb & Simone Rokitte: New Economy - neue Geschlechterverhältnisse? (113-142); Ursula Pasero: Gender Trouble in Organisationen und die Erreichbarkeit von Führung (143-164); Birger P. Priddat: Vom Gender Trouble zur Gender-Kooperation (165-198); Nicoline Scheidegger & Margit Osterloh: One network fits all? Effekte von Netzwerkcharakteristika auf Karrieren (199-226); Sylvia M. Wilz: Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit in der Gendered Organization (227-258).

[98-L] Pinl, Claudia: Gender Mainstreaming: vom radikalen Gedanken zur technokratischen Umsetzung, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 50/2005, H. 7, S. 877-883 (Standort: UB Bonn(5)Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ursprünglich in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit entstanden, hat das Konzept des Gender Mainstreaming seit der 4. UN-Weltfrauenkonferenz auch in den industrialisierten Staaten einen fulminanten Aufschwung erlebt. Die Autorin fragt, was von der ra-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

85

dikalen Idee, die Geschlechterperspektive in alle politischen Handlungskonzepte zu integrieren, übrig geblieben ist. Angesichts ihrer institutionell-technokratischen Umsetzung fordert sie eine Repolitisierung frauenpolitischer Netzwerke" (Autorenreferat)

[99-F] Radtke, Sabine (Bearbeitung); Doll-Tepper, Gudrun, Prof.Dr.; Pfister, Gertrud, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Frauen an die Spitze - Aktionsbündnis zur Steigerung des Frauenanteils in den Führungspositionen des Sports INHALT: 1. Wissen über die Geschlechterverteilung in Führungsgremien des Sports und über die Ursachen der Dominanz männlicher Funktionäre bereitstellen; 2. Maßnahmen der Frauenförderung und Gender Mainstreaming dauerhaft im Ehrenamt von Sportorganisationen verankern; 3. den Frauenanteil in den Führungsgremien des Sports erhöhen; 4. gleichberechtigter Zugang zu Einfluss und Mitbestimmung schaffen; 5. Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen nutzen; 6. das Defizit an Führungskräften abbauen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Projekt ist Ansätzen konstruktivistischer Geschlechtertheorien sowie der Arbeits- und Organisationssoziologie verpflichtet. Organisationsanalyse der Entscheidungsgremien im deutschen Sport; 7 empirische Untersuchungen (qualitativ und quantitativ); Evaluation der Praxismaßnahmen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10; Experten des deutschen Sportsystems; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 23; weibliche Führungskräfte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 17; DropOuts; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 18; Spitzensportler; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 413; Präsidiumsmitglieder Sportorganisationen; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 321; Übungsleiterinnen Deutscher Turner-Bund; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Doll-Tepper, Gudrun; Pfister, Gertrud (Hrsg.): Hat Führung ein Geschlecht? Genderarrangements in Entscheidungsgremien des deutschen Sports. Wissenschaftliche Berichte und Materialien, Bd. 3. Sport & Buch Strauß 2004.+++Radtke, Sabine: Workshop 1D - access to decision-making positions. in: Fraisse, F.; Petit, D. (eds.): Géme Confirence Europèenne Femmes et Sport. Actes - Proceedings 2004.+++Weitere Informationen unter: http://femtotop.de/ . ARBEITSPAPIERE: Radtke, Sabine: Ausstieg aus der Führung: geschlechtsspezifische Ursachenanalyse für den vorzeitigen Karriereabbruch von männlichen und weiblichen Führungskräften in Sportverbänden (Drop-Out-Studie).+++Dies.: Einstieg in die Führung? Das Führungskräftepotenzial von ehemaligen Hochleistungssportlerinnen und Hochleistungssportlern für das deutsche Sportsystem. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Integrationspädagogik, Bewegung und Sport (Fabeckstr. 69, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-83-852521, e-mail: [email protected])

86

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

[100-L] Roemheld, Regine (Hrsg.): Wie geht es Ihnen, Madame Europe?: Gendering in Politik und Verfassung in der Europäischen Union, (Frauen, Gesellschaft, Kritik, 39), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2002, 156 S., ISBN: 3-8255-0379-8 INHALT: Wo bringt Europa den Frauen einen Gewinn? Wo trägt Europa zur Verbesserung der Situation von Frauen bei? Diese und weitere Fragen diskutieren die acht Autorinnen. Sie erläutern Gender-Aspekte in der Debatte um Grund- und Menschenrechte in Bezug auf die Verträge und eine künftige europäische Verfassung und stellen Frauenstrategien als GenderMainstreaming in der Politik im Allgemeinen und in der EU im Besonderen vor. Als beispielhaft für die EU-Frauenpolitik wird die überwiegend von Frauen gestaltete schwedische Frauenpolitik bezeichnet, sie habe 'Vorbildcharakter' (6). Die Kehrseite, das Problem des Frauen- und Menschenhandels in Europa, beschreiben die beiden grünen Mitglieder im Europäischen Parlament (Breyer/Sörensen) und benennen die noch vorhandenen Defizite sowie den Handlungsbedarf der europäischen Politik. Einen wichtigen Impuls für die EU in Sachen Gender-Mainstreaming gab Artikel 3, Absatz 2 des Amsterdamer Vertrages. Er sieht vor, dass die Gemeinschaft darauf hinwirkt, in allen wesentlichen Bereichen der Europapolitik äUngleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern'. Auf diese Weise 'haben die EU-Staaten die Strategie des Gender-Mainstreaming in ihrem zentralen Rechtsfundament verankert und damit für alle öffentlichen und nicht-öffentlichen Policy-Sektoren als verbindlich erklärt' (4). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Frauen in Politik und Verwaltung: Regine Roemheld: Justitia, wo bleibt die Gerechtigkeit? Über Gendering, Frauen- und (soziale) Grundrechte in Europa (7-28); Bente Stig: Menschenrechte - Frauenrechte (29-41); Iris Roemheld: Gender in der Entwicklungszusammenarbeit. Terres des Femmes als Vorreiter im internationalen Kampf für Frauenrechte (43-62). B. Frauenstrategien in der europäischen Politik: Marianne Weg: Gender Mainstreaming als Politikmethode für Geschlechterdemokratie (63-90); Lissy Gröner: Frauen gestalten Europa. Gender Mainstreaming in der Europäischen Union (91-97); Gunilla Fürst / Kaj Fölster: Gleichstellung: Der schwedische Weg. Gender Mainstreaming - eine lang bewährte Strategie (99-135); Hiltrud Breyer / Patsy Sörensen: Frauenhandel in der EU (137-154). (ZPol, VS)

[101-L] Roloff, Christine; Selent, Petra (Hrsg.): Hochschulreform und Gender Mainstreaming: Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittaufgabe, (Wissenschaftliche Reihe NFFG, 149), Bielefeld: Kleine 2003, 320 S., ISBN: 3-89370381-0 INHALT: Ziel des von der VolkswagenStiftung finanzierten und an der Universität Dortmund durchgeführten Projektes QueR war es, die Hochschulreform mit einer Förderung der Gleichstellung der Geschlechter sowie einer stärkeren Einbeziehung der Geschlechterperspektive in Lehre und Forschung zu verbinden. Der Band dokumentiert die Abschlusstagung des Projektes, die im Januar 2003 in Dortmund stattfand. Die Beiträge vermitteln einen Überblick über die Konzeption des Dortmunder Gesamtprojektes und bieten Erfahrungsberichte aus den einzelnen Fachbereichen. Zudem enthält das Buch Berichte über Gleichstellungsbemühungen an anderen deutschen und europäischen Universitäten. Die Darstellung ist thematisch in fünf Bereiche unterteilt, die auch die zentralen Ansatzpunkte des Dortmunder Projektes darstellten, nämlich Hochschulmanagement, Gender Mainstreaming, neue Steuerungsinstrumente, Gleichstellungsstrategien in den Fachbereichen und Personalentwicklung. Vorangestellt wur-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

87

den verschiedene Beiträge, in denen das Thema aus übergreifender Perspektive diskutiert wird. Aus dem Inhaltsverzeichnis: I. Entwicklungen und Perspektiven international: Christine Roloff / Petra Selent / Carsten Pfaff: Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie - Viereinhalb Jahre Projekt 'QueR' an der Universität Dortmund (35-55) Ayla Neusel: Zukunftsentwürfe für die Universität (56-73); Teresa Rees: Gender Mainstreaming: Women in Science (7483); Maya Widmer: Das Bundesprogramm Chancengleichheit und seine Wirkung auf die schweizerische Hochschullandschaft (84-97); Gabriele Moser: Frauenförderung und Personalentwicklung an der Universität Wien (98-111); II. Hochschulmanagement kreativ und geschlechtergerecht gestalten: Andrea Kaus / Anja Tillmann: Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittaufgabe - Innovationsimpulse am Beispiel der Ruhr-Universität Bochum (RUB) (118-129); Anneliese Niehoff: 'Die Geschlechterbrille aufsetzen ...'. Gender Mainstreaming an der Universität Bremen (130-143); Sigrid Michel: Hochschulmanagement kreativ und geschlechtergerecht mit Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten gestalten - Fallbeispiel Fachhochschule Dortmund (144-161); III. Von der Frauenförderung zum Gender Mainstreaming: Helen Füger: Knacknüsse der Gleichstellungsarbeit an Westschweizer Universitäten. Erfahrungen der Universität Freiburg (175-181); Barbara Lischetti: Die Frauenbeauftragte ein Auslaufmodell? Erfahrungen mit Gender Mainstreaming an der Universität Bern (182190); IV. Entwicklung und Einflüsse der neuen Steuerung: Anke Burkhardt: Sachsen-Anhalt: Hochschulsteuerung und Gender Mainstreaming - Chancengleichheit als Leistungsindikator (195-212); Mechthild Koreuber / Andrea Güttner: Zielvereinbarungen und formelgebundene Mittelvergabe: Kommunikation versus Operationalisierung (213-223); V. Fachbereiche auf dem Weg: Rafaela Borgwardt / Erik Eichholz: Keine Via regia zur Gleichstellung: Ein Vergleich von klassischer Frauenförderung und ökonomischem Motivationsmodell an einem Fachbereich 1985 bis 2000 (231-241); Kerstin Wasgien / Bettina Wirtz: Zwei Fakultäten auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. Erfahrungen aus den Reformprojekten in Maschinenbau und Raumplanung (242-253); Monika Kil: Fachbereichsentwicklung: Akteure/-innen und Evaluation (254-265); VI. Perspektive Personalentwicklung in der Wissenschaft: Elisabeth Maurer: Geschlechtergerechte Personalförderung an der Universität Zürich? Qualifikationsstellen und Pflichtenhefte für den Mittelbau (274-282); Barbara Hey / Roswith Roth / Ilse Wieser: Frauen an der Universität Graz: Kompetenzen und Vernetzungsstrategien zur Etablierung einer symmetrischen Geschlechterkultur (283-294); Sabine Mertel / Maria-Elenora Karsten: 'Eine wissenschaftliche Karriere gestalten' - Einblicke und Ausblicke in geschlechtergerechte Personalentwicklung im Spektrum biographischer Kompetenz und Institutionenkultur (295-311). (ZPol, VS)

[102-L] Sauer, Birgit: Geschlecht und Politik: institutionelle Verhältnisse, Verhinderungen und Chancen, (Alte und neue Ungleichheiten : Transformationen und Perspektiven von Geschlechterverhältnissen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, Bd. 1), Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2004, 106 S., ISBN: 3-936846-89-8 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS2900/314) INHALT: "Zum Wintersemester 2001/2002 konnte in Rheinland-Pfalz eine internationale und interdisziplinäre Gastprofessur Frauen- und Geschlechterforschung etabliert werden. Erste Inhaberin der Gastprofessur, die vom Institut für Politikwissenschaft an der Universität Mainz ausgerichtet wurde, war die Politikwissenschaftlerin Ao. Prof. Dr. Birgit Sauer von der Universität Wien, Österreich. Ihre Vorträge, die im Kontext der Gastprofessur gehalten wurden, liegen nun in diesem ersten Band der Dokumentation zur Gastprofessur auch in schriftlicher

88

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

Form vor." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Das "bewundernswert Männliche" des Staates. Überlegungen zum Geschlechterverhältnis in der Politik (13-26); II. "Geschlechterdemokratie". Institutionelle Verhältnisse, Verhinderungen und Chancen (27-40); III. "Politologie der Gefühle". Emotionen in der Frauen- und Geschlechterforschung (41-56); IV. Zivilgesellschaft versus Staat? Plädoyer für ein hegemonietheoretisch-geschlechterkritisches Konzept der Zivilgesellschaft(57-74); V. Der Staat als geschlechtsspezifisches Gewaltverhältnis. Überlegungen zur Dauerhaftigkeit männlicher Gewaltoligopole (75-103).

[103-L] Schenk, Chris: Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung politischer Theorie und Praxis, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 209-220, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193) INHALT: Die Geschlechterfrage ist nach Meinung des Autors nach wie vor ungelöst, denn der Anteil von Frauen an den gesellschaftlichen Ressourcen, wie Einkommen, beruflichen Entwicklungschancen, Anteil an Führungspositionen etc., ist immer noch deutlich geringer als der der Männer. Die Frauenpolitik hat die herrschenden Zustände in den Geschlechterverhältnissen als patriarchale Strukturen thematisiert und zum öffentlichen Thema gemacht. Sie hat dafür gesorgt, dass im öffentlichen Dienst, an Universitäten und in Betrieben Frauenfördermaßnahmen angeboten, Frauenbeauftragte eingesetzt und Landesgleichstellungsgesetze verabschiedet wurden. Angesichts des ausgebliebenen Durchbruchs ist jedoch zu fragen, ob nicht der frauenpolitische Ansatz selbst Denkblockaden geschaffen hat und dadurch weitergehenden Veränderungen im Wege stand bzw. immer noch steht. Die Engführung der Geschlechterverhältnisse als Frauenfrage beinhaltet Implikationen, deren Gültigkeit nach Ansicht des Autors entweder von Anfang an fraglich war oder zumindest in heutiger Zeit bestreitbar ist: Frauen sind als Kollektivsubjekte und als Opfer der Männerherrschaft zu verstehen und als solche in ihren Entwicklungsmöglichkeiten beschnitten worden - folglich defizitär und daher auf frauenpolitische Hilfe angewiesen. Diese Grundannahmen werden im vorliegenden Beitrag einer kritischen Betrachtung unterzogen sowie die frauenpolitischen Perspektiven von "Gender Mainstreaming" und "Managing Diversity" herausgestellt. (ICI2)

[104-F] Schmähl, Winfried, Prof.Dr. (Leitung): Alterssicherung von Frauen INHALT: Die Gestaltung der Alterssicherung von Frauen ist ein seit langem diskutiertes Thema. Dabei standen zumeist die gesetzlichen Systeme (insbesondere die gesetzliche Rentenversicherung) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit sich ändernden familialen Strukturen, gestiegener Erwerbsbeteiligung, sich wandelnden normativen Vorstellungen sind immer wieder Vorschläge zur Veränderung der Struktur der Alterssicherung (z.B. mehr eigenständige, weniger "abgeleitete" Alterssicherung) entwickelt worden. Die Tendenz zu einer Reduzierung gesetzlicher Systeme und deren partielle Substitution durch private Vorsorge hat - wie auch manche früheren gesetzgeberischen Maßnahmen (z.B. hinsichtlich der Altersgrenzen) - geschlechtsspezifische Auswirkungen. Die Analyse solcher geschlechtsspezifischen Aspekte ist einerseits ein "Querschnittsthema" (und berührt deshalb auch andere Projekte, so zur privaten Vorsorge oder zur Alterssicherung von Selbständigen),

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

89

erfährt aber auch eine Bündelung im Rahmen dieses Vorhabens, um den besonderen Stellenwert dieser Frage im Rahmen von Reformkonzepten herauszuarbeiten. Zur Vorbereitung und im Rahmen einer von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte durchgeführten Tagung wurden konzeptionelle Vorstellungen entwickelt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmähl, Winfried: Alterssicherung von Frauen im Prozess ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Wandels - zugleich zur Einführung in das Thema des Kolloquiums". in: Schmähl, Winfried; Michaelis, Klaus (Hg.): Alterssicherung von Frauen. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2000, S. 9-35. ISBN 3-531-13566-X. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4055, Fax: 0421-218-7540, e-mail: [email protected])

[105-F] Schmidt-Koddenberg, Angelika, Prof.Dr.; Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.; Hasenjürgen, Brigitte, Prof.Dr. (Bearbeitung): Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen INHALT: Das Projekt zielt auf die Vernetzung bestehender Initiativen und Organisationen zum Thema Migration und zugleich auf die Ansprache von Frauen verschiedener kultureller Herkunft, die mehr Austausch suchen, sich ehrenamtlich engagieren möchten oder berufliche Perspektiven anstreben. Religion ist dabei als ein hervorragender Anknüpfungspunkt zu verstehen. Das Projekt ist anwendungsorientiert, d.h.: Es qualifiziert Frauen verschiedener kultureller Herkunft durch die Vermittlung von Techniken und Methoden (skills), von allgemeiner Sachkompetenz (basics) und von berufsbezogenen Kenntnissen (net and practice). Dafür wird ein Curriculum 'Cultural worker' (Arbeitstitel) entwickelt. Weitere Projektziele sind, Multiplikatorinnen auszubilden, die Kultur des Austauschs zu fördern und vor allem die Partizipation von Frauen zu erhöhen. METHODE: anwendungsorientiert; differenziertes Forschungsdesign; Mix aus qualitativen und quantitativen Erhebungsmethoden; wissenschaftlich begleitet durch KFH-KollegInnen, in Kooperation mit der überparteilichen Fraueninitiative 'Berlin - Stadt der Frauen' ART: gefördert BEGINN: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Münster, FB Sozialwesen (Piusallee 89, 48147 Münster); Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln) KONTAKT: Hasenjürgen, Brigitte (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); SchmidtKoddenberg, Angelika (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[106-L] Schubert-Lehnhardt, Viola: Kein Haushalt ist geschlechtsneutral: geschlechtergerechte Haushaltsführung als Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2005, H. 173, S. 212-222 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/173/173_Schubert.pdf)

90

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

INHALT: Die Verfasserin stellt zunächst die Folgen der Gesetzesnovellen in den Bereichen Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik in Deutschland unter geschlechtsspezifischer Perspektive dar. Aufgrund ähnlicher Erfahrungen wurden international Forderungen nach einer Strategie des Gender Budgeting laut. In einigen Ländern ist diese politische Strategie bereits umgesetzt worden. Der Beitrag beschreibt die Annahmen, die Schritte und Instrumente dieser Strategie, um dann einen Überblick über entsprechende Initiativen in Deutschland zu geben. Abschließend wird diskutiert, wie diese Strategie zur Demokratisierung der Gesellschaft insgesamt beitragen kann. (ICEÜbers)

[107-F] Schulze, Eva, Dr. (Leitung): Stiften Frauen anders? Untersuchung zu Stiftungsaktitäten von und für Frauen INHALT: Zum ersten Mal wird eine umfassende Studie zu deutschen Stifterinnen vorgelegt. Enthalten sind Ergebnisse zu den Motiven, eine Stiftung zu gründen, den Zielen, die Frauen mit ihrer Stiftung verfolgen und die Stiftungstätigkeit. Eine Beschreibung des Sozialprofils, der Wert- und Lebensorientierungen vervollständigen die Ergebnisse zu den Stifterinnen. Kontext/ Problemlage: Der Stellenwert von Stiftungen wird wegen der tief greifenden Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand immer wichtiger. Bislang gibt es wenig Forschungen über das deutsche Stiftungswesen. Fragen zur gesellschaftlichen Rolle des stifterischen Handelns sind kaum bearbeitet. Vor allem fehlten gesicherte Aussagen zu den StifterInnen als Personen, deren Motive, Erwartungen und Ziele, die sie mit der Gründung einer Stiftung verbinden. Insbesondere das Potential von Stiftungen von Frauen für Frauen ist weitgehend unbekannt. Deutlich ist jedoch, dass es immer mehr vermögende Frauen gibt und geben wird. Bis 2010 werden Vermögen von ca. 2 Billionen Euro vererbt ("Erbschaftswelle" seit Anfang der 90er Jahre). Bislang gibt es wenig Erkenntnisse darüber, wie Frauen mit ihrem Reichtum umgehen. Nur ein kleiner Teil wird zu Stifterinnen. Fragestellung: Die zentrale Fragestellung ist, ob Frauen anders stiften als Männer. Weiterhin ist von Interesse, was Frauen bewegt, eine Stiftung zu gründen und welche Zwecke sie damit verbinden. So wurde z.B. angenommen, dass Frauen stärker für soziale Zwecke eintreten als Männer und weniger häufig in den Gremien der Stiftung mitarbeiten. Darüber hinaus ist von Interesse, wie vermögende Frauen stärker zu stifterischem Handeln animiert werden können. Darstellung der Ergebnisse: Ein Drittel der Befragten der "Bertelsmann StifterStudie" sind weiblich. Die Stifterinnen sind hoch gebildet, verheiratet, im Durchschnitt 69 Jahre alt und über die Hälfte ist kinderlos. Dass für die Stiftung verwendete Vermögen stammt bei Frauen häufiger als bei Männern aus Erbschaften oder Schenkungen. Stifterinnen wollen häufiger als Stifter die Rolle der Frau in der Gesellschaft stärken. Des Weiteren wollen sie mit der Stiftungsgründung häufiger als Männer das Andenken an eine nahe stehende Person wahren und sie meinen auch häufiger als Männer, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen. Die wichtigsten Motive für eine Stiftungsgründung sind vorwiegend der Wunsch, "etwas bewegen zu wollen", "Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitmenschen" zu übernehmen sowie das Anliegen "konkrete Missstände bekämpfen" zu wollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Anfang 2004 wurde eine schriftliche Befragung im Rahmen der "Bertelsmann StifterStudie" durchgeführt. Auf Grundlage der Datenbasis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wurden StifterInnen einbezogen, die seit 1990 eine Stiftung gegründet haben. Insgesamt wurden 1666 Fragebögen verschickt. Der Rücklauf betrug rd. 38 Prozent (630 Fragebögen). Die Analyse der Daten im Hinblick auf die vorliegende Stifterinnen-Studie wurde durch die vergleichende Analyse der Daten der Stifter und Stifterinnen herausgearbeitet.

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

91

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schulze, Eva; Meyer, Sibylle; Budnick, Andrea; Frickel, Sybille; Vers, Susann: Stiften Frauen anders? Untersuchung zu Stiftungsaktivitäten von und für Frauen. Berlin 2004. 62 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche Praxis e.V. (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[108-F] Smolka, Adelheid, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Wege aus der häuslichen Gewalt INHALT: Dieses Projekt dient der wissenschaftlichen Begleitung und Auswertung eines Modellversuchs, den das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen durchführt. Ziel dieses Modellversuchs ist die Verbesserung der Beratungssituation von Opfern häuslicher Gewalt durch die Unterstützung vorhandener Beratungseinrichtungen. Für die Dauer von 16 Monaten wird dazu in bestehenden Beratungseinrichtungen die Beratungskapazität für Fragen im Zusammenhang mit dem Gewaltschutzgesetz aufgestockt. Da Frauenhäuser über besondere Erfahrung und fachliche Qualifikation (z.B. in Sicherheitsfragen) für die Beratung von Opfern häuslicher Gewalt verfügen und bereits ambulante Beratung anbieten, schienen sie als Projektträger besonders geeignet. Im Rahmen des Modellprojekts sollen zudem fachliche, organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz geklärt werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts bezieht sich zunächst auf die Fragestellung, welcher Bedarf durch die Beratungsstelle auf welche Art und Weise gedeckt wird. Weitergehendes Ziel ist die Entwicklung von Leitlinien für einen effektiven Schutz von Betroffenen in Form einer Handreichung für Beratungseinrichtungen, Polizei und Justiz. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes Im Rahmen des Modellprojekts werden die Personalkapazitäten in externen Beratungsstellen von sechs bayerischen Frauenhäusern zeitlich befristet aufgestockt. Diese Beratungsstellen und das jeweils zugehörige Frauenhaus werden in die wissenschaftliche Begleitung einbezogen, zwei bis drei weitere bayerische Frauenhäuser nehmen als kleine Vergleichsgruppe an der Studie teil. Die wissenschaftliche Begleitung umfasst eine umfangreiche Datenerhebung, die quantitative und qualitative Elemente verbindet. Erfassung des Beratungsanfalls in allen bayerischen Frauenhäusern und Notrufen: Für die Laufzeit des Projekts wird an allen bayerischen Frauenhäusern und Notrufen (letztere fakultativ) eine einfache Statistik über (ambulante) Beratungen geführt, um einen generellen quantitativen Überblick über das Beratungsgeschehen im Zusammenhang mit dem GewSchG zu erhalten. Erfassung der Arbeit der Beratungsstellen durch einen Erhebungsbogen. Um Umfang und inhaltliche Aspekte der geleisteten Beratungstätigkeit darzulegen, wird die Arbeit der Beratungsstellen dokumentiert. Hierzu wird jede qualifizierte ambulante Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz mit Hilfe eines standardisierten und differenzierten Instruments erfasst. Erhoben werden zum einen Merkmale der beratenen Opfer von Gewalt und der Gewaltbeziehung, zum anderen Merkmale der Beratung. Neben inhaltlichen Aspekten sind dies auch organisatorische und prozessuale Charakteristika. Die Erhebung erfolgt während der gesamten Projektlaufzeit. Erfassung der strukturellen Rahmenbedingungen: Nachdem in den einzelnen Modellstandorten teilweise sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind, sollen diese Besonderheiten entsprechend dokumentiert und

92

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

in der Auswertung des Projekts berücksichtigt werden. Basis für diese Deskriptionen sind u.a. die Sachstands- und Jahresberichte der entsprechenden Frauenhäuser. Qualitative Befragungen: Ergänzend zu den standardisierten Erhebungen ist es notwendig, die Arbeit der Modellberatungsstellen aus unterschiedlichen Perspektiven qualitativ zu bewerten. Hierzu werden leitfadenbasierte Interviews mit verschiedenen Beteiligten bzw. Experten durchgeführt. Auswertung, Feedback und Dokumentation Die aus den verschiedenen Quellen erzielten Erkenntnisse werden in Besprechungsrunden an alle beteiligten Stellen zurückgegeben, so dass ggf. weitere Verbesserungsschritte unternommen werden können, und zwar sowohl hinsichtlich der Kooperation wie auch hinsichtlich der konkreten Gestaltung des Beratungsangebotes. Entwicklung eines Leitfadens für die Beratungspraxis. Aus den bisherigen Arbeiten im Themengebiet ergeben sich zwei grundlegende Erkenntnisse: Erstens ist das Gewaltschutzgesetz sehr komplex und stellt damit hohe Anforderungen an die Beratung. Zweitens sind durch den Beratungsanlass selbst, d.h. seiner Problematik und seiner Dynamik, spezielle Bedingungen vorgegeben, denen im Interesse der Betroffenen Rechnung getragen werden muss. Beispielsweise erfordert es oftmals eine längere Zeit und mehrere Anläufe, ehe sich Betroffene aus einer Gewaltbeziehung lösen können. Daher hat sich das Modellprojekt als zweiten Arbeitsschritt zum Ziel gesetzt, einen Leitfaden für die Beratungspraxis zu entwickeln, der sowohl wesentliche Inhalte des Gewaltschutzes als auch zum Beratungssetting, deren Ablauf etc. enthält. Das breit gefächerte Themenspektrum wird gemeinsam mit den Beraterinnen der Modellberatungsstellen, dem fachlichen Beirat des Modellprojektes und weiteren Expert(inn)en entwickelt. Der Leitfaden soll zu Beginn des Jahres 2006 zur Verfügung stehen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (geförderete Beratungseinrichtungen -Beratungsstellen für häusliche Gewalt an Frauenhäuserenund Vergleichsgruppe; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[109-F] Spreyermann, Christine (Leitung): Mentoring Deutschschweiz. Programm für Wissenschaftlerinnen zur Unterstützung einer Akademischen Karriere INHALT: Mentoring, ein Instrument zur individuellen Nachwuchsförderung, ist eines der Massnahmenmodule des Bundesprogramms für Chancengleichheit (Modul 2), das zur Verdoppelung des prozentualen Anteils von Professorinnen in der Schweiz bis zum Jahr 2006 von 7% auf 14% beitragen soll. Mit Mentoring-Programmen sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen zur gezielten Laufbahnplanung angeregt, in ihrem Selbstverständnis als Wissenschaftlerinnen gestärkt und durch Vernetzung besser in den Wissenschaftsbetrieb integriert werden. Mentoring Deutschschweiz ist ein interuniversitäres und fächerübergreifendes Programm für fortgeschrittene Doktorandinnen, Postdoktorandinnen und Habilitandinnen. Das gut ein Jahr dauernde Programm bietet ein One-to-One Mentoring und ein begleitendes Rahmenprogramm Mentoring Deutschschweiz ist ein Kooperationsprojekt der Gleichstellungsstellen der Universitäten Basel, Bern, Freiburg, Luzern, St. Gallen, Zürich und der ETH Zürich. Das Projekt ist

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

93

an der Abteilung für die Gleichstellung von Frauen und Männern (AfG) der Universität Bern angesiedelt. (Zwischen)ergebnisse: Die begleitende Evaluation zeigt, dass die Anzahl und Unterschiedlichkeit der 45 Programmteilnehmerinnen und 39 MentorInnen ein gutes Ausgangspotential zum Netzwerken bilden, das auch genutzt wird. Das Programm verfügt über hilfreiche Instrumente zur effizienten Nutzung und Gestaltung der Mentoring-Beziehung und über ein Rahmenprogramm, die sich je mit ihren Leistungen ergänzen. Unterschiedliche, sehr heterogene Zielgruppen können von den Leistungen profitieren. Die Mentees verzeichnen als Programmleistungen Unterstützung im Bereich Vernetzung mit Frauen gleicher Qualifikationsstufe wie auch mit ProfessorInnen. Sie geben an, Unterstützung im Hinblick auf karrierespezifisches Wissen und Strategien (Feedback zur eigenen Qualifikation, Klärung der Karriereziele, Kenntnisse über das Funktionieren des Wissenschaftssystems, Laufbahnstrategien) und Unterstützung bezüglich persönlicher Kompetenzen (Selbstsicherheit, zielgerichtetes Arbeiten, Selbstverständnis als Wissenschafterin) erhalten zu haben. Die Teilnahme führt bei zwei Dritteln der Mentees zu einer Klärung der Karriereziele, und bei der Hälfte der Befragten zu einer grösseren Motivation, eine akademische Karriere anzustreben. Trotz kurzer Programmzeit weisen die Mentees erste konkrete Qualifizierungsschritte aus und schreiben Mentoring Deutschschweiz zu, einen Beitrag zur Erreichung dieser Schritte geleistet zu haben. Doktorandinnen und Mentees der Fachbereiche BW-Nat-Med ziehen insgesamt eine positivere Bilanz. Dies kann in Beziehung zu einer besseren Betreuungssituation in diesen Fachbereichen gesehen werden wie auch zu möglicherweise offeneren Zukunftsperspektiven der Doktorandinnen. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Die Evaluation ist als begleitende formative Evaluation angelegt. Die Fragestellungen sollen arbeitsteilig mit internem Monitoring, externer Begleitung und schriftlicher Befragung von allen Teilnehmerinnen nach Programmabschluss beantwortet werden. Das Monitoring hält systematisch fest, welche Meilensteine erreicht, welche Angebote genutzt und wie diese bewertet werden. Alle Rückmeldungen sind persönlich zuordenbar. Regelmässige Evaluationsgespräche zwischen Programmverantwortlichen und mir erlauben auf der einen Seite den aktuellen Stand sowie die eingesetzten Monitoringinstrumente zu reflektieren als auch weitere Instrumente zu entwickeln. Mentoren und Mentorinnen ziehen schriftliche Bilanz in einem persönlichen Online-Fragebogen (Schlussfeedback). Der Fragebogen der Mentees ist so angelegt, dass er einen Vergleich mit der gesamtschweizerischen Teilnehmendenbefragung von Modul 2 erlaubt. Die Auswertung geschieht nach Qualifikationsstufen (doktorierend bzw. habilitierend), Fachbereichen (Soz-Phil-Jus und BW-Nat-Med), Ausprägung des Ausgangsprofils und nach dem Grad des Commitments. Untersuchungsdesign: Zeitreihe, Zeitpunkt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Mentorinnen und Mentees; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Projektverantwortliche; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Spreyermann, Christine: Mentoring Deutschschweiz. Programm für Wissenschaftlerinnen zur Unterstützung einer Akademischen Karriere. Evaluation des zweiten Programms von September 2002 bis Januar 2004 im Auftrag von Mentoring Deutschschweiz. Bern 2004. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Univ. Bern Abt. für die Gleichstellung von Frauen und Männern FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision (Maulbeerstrasse 14, 3011 Bern, Schweiz)

94

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

110-L] Stiegler, Barbara: Geschlechter in Verhältnissen: Denkanstöße für die Arbeit in Gender Mainstreaming Prozessen, (Expertisen zur Frauenforschung), Bonn 2004, 35 S., ISBN: 3-89892-211-1 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/02613.pdf) INHALT: Der gegenwärtige Umbau des Sozialstaates mit seinen ökonomischen und sozialen Verwerfungen erschwert die Umsetzung von Gender Mainstreaming, denn Geschlechterfragen werden im Mainstream eher als Randproblematik angesehen und weniger in ihrem Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen geschätzt. Auch das mangelhafte Verständnis und Wissen um die Geschlechterverhältnisse ist eine der Bremsen, die Prozesse blockieren kann. Vor diesem Hintergrund liefert die Expertise Denkanstösse für die Arbeit in Gender Mainstreaming-Prozessen. Im ersten Kapitel geht es um die Frage: Was ist Geschlecht? Es werden Dimensionen von Geschlecht vorgestellt und traditionelle Geschlechterkonzepte mit alternativen Geschlechterkonzepten konfrontiert. Im zweiten Kapitel wird am Beispiel der Familie und des Arbeitsmarktes deutlich gemacht, dass Gender nicht nur eine Kategorie zur Beschreibung von Personen ist, sondern dass Gender auch ein konstitutives Merkmal von gesellschaftlichen Strukturen ist und politische Strategien leitet. Im dritten Kapitel werden geschlechterpolitische Zielsetzungen formuliert, die den alternativen Vorstellungen von Geschlecht entsprechen. Im vierten Kapitel wird abschließend die Debatte um verschiedene geschlechterpolitische Strategien aufgenommen. Dabei werden Antidiskriminierungsstrategien, Gender Mainstreaming und Managing Diversity auf ihre Reichweite hin analysiert. (ICG2)

[111-F] Stürzer, Monika; Dressel, Christian; Heß-Meining, Ulrike; Lohel, Vera; Wolf, Karin (Bearbeitung); Cornelißen, Waltraud, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Kommentierter Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland INHALT: Gleichstellung, deren Wandel in: Bildung, Ausbildung, Weiterbildung; Erwerbstätigkeit; Einkommen; Familie/ Lebensformen; Vereinbarkeit; politische Partizipation/ bürgerschaftliches Engagement; soziale Sicherung; Gesundheit; Behinderung; Gewalt. ZEITRAUM: 1970-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Es wird davon ausgegangen, dass die traditionelle Geschlechterordnung in einigen Bereichen aufbricht und sich in den letzten Jahrzehnten (im Westen teilweise nah dem Osten) Angleichungstendenzen bis in die Gegenwart zeigen lassen. Sekundäranalyse repräsentativer Daten, der amtlichen Statistik. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: amtliche Statistik - IAB-Stichprobe, Berufsbildungsbericht, Labour Force Survey, Allbus, Alterssurvey 2003, Familiensurvey, Jugendsurvey, BZgA-Studie Männerleben, DJI Zahlenspiegel; Auswahlverfahren: verschieden). ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Geschlechterforschung und Frauenpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

95

[112-L] Stutzer, Erich: Frauen mit Courage und Weitblick: Erfolge einer über 100-jährigen Entwicklung, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 10, S. 3-8 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819) INHALT: "'Frauen mit Courage und Weitblick' - ein Titel mit einem Doppelcharakter. Es ist sowohl eine Feststellung über Frauen im Südwesten wie auch eine Handlungsaufforderung. In Baden-Württemberg gibt es Frauen mit Courage und Weitblick, und wir brauchen (noch mehr) Frauen mit Courage und Weitblick. Wie es um die Lebenssituation der Frauen im Südwesten bestellt ist, wird in diesem Beitrag in ausgewählten Lebensbereichen vorgestellt. Hierzu wird im Wesentlichen auf die Daten der amtlichen Statistik zurückgegriffen. Damit ist auch gewährleistet, dass ein objektives und neutrales Bild der Lage von Frauen in BadenWürttemberg entsteht." (Autorenreferat)

[113-F] Terlinden, Ulla, Prof.Dr. (Bearbeitung): International women's university project - Bereich "city and gender". Entwicklung, Durchführung und Evaluation international ausgerichteter Studien INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Internationale Frauenuniversität GmbH INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Geschlechterforschung in Architektur und Planung (Gottschalkstr. 28, 34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-3208, Fax: 0561-804-3599, e-mail: [email protected])

[114-F] Theuerkauf, Sarah (Bearbeitung); Epiney, Astrid (Leitung): Commentary of article 141 EC INHALT: Art. 141 EGV Die zentrale Norm des europäischen Rechts zur Gleichstellung zwischen Männern und Frauen, nämlich der Grundsatz des gleichen Entgelts für gleiche oder gleichwertige Arbeit, befindet sich in Art. 141 EGV. Zahlreiche Richtlinien konkretisieren den Anwendungsbereich des Grundsatzes der Gleichbehandlung, insbesondere die sog. "Gleichbehandlungsrichtlinie" (Richtlinie 76/207), die den Grundsatz der Gleichbehandlung auf andere Bereiche des Arbeitslebens ausdehnt. Der Kommentar analysiert und bewertet den rechtlichen Bedeutungsgehalt der in Art. 141 EGV normierten Begriffe und des dazugehörigen Sekundärrechts, insbesondere der Richtlinie 76/207, unter besonderer Berücksichtigung der umfangreichen Rechtsprechung des EuGH. ZEITRAUM: 9/2003 bis 1/2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Kommentierung der Bestimmung des Art. 141 unter Analyse der Rechtsprechung des EuGH VERÖFFENTLICHUNGEN: Epiney, A.; Theuerkauf, S.: Article 141 EC-treaty. in: Campbell, C.; Herzog, P.; Zagel, G. (eds.): The law of the European Union - a commentary of the treaties. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Center for International Legal Studies -CILS- Salzburg, AU FINANZIERER: Auftraggeber

96

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

INSTITUTION: Universität Fribourg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Europarecht (Av. de Beauregard 11, 1700 Fribourg, Schweiz)

[115-F] Thiem, Anja, M.A. (Bearbeitung); Hofmeister, Sabine, Prof.Dr. (Betreuung): Die Bedeutung öffentlicher Räume im ländlichen Raum für Frauen. Analyse der geschlechtsspezifischen Raumaneignung von Frauen am Beispiel einer ausgewählten Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern (Arbeitstitel) INHALT: Im ländlichen Raum ist, bedingt durch die infrastrukturellen Transformationsprozesse, ein Funktionsverlust der Dörfer zu beobachten, die zu Schlafstätten von Pendlern werden. Mit dem Vorhaben soll der Frage nachgegangen werden, welcher Zusammenhang zwischen der gesellschaftlichen Sozialisation und der Entstehung von spezifischen Raumstrukturen sowie der geschlechtsspezifischen Nutzung dieser Räume in Bezug auf den öffentlichen Raum besteht. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die Raumordnung ihrer gesellschaftlichen Aufgabe im Hinblick auf die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen dann nicht nachkommen kann, wenn die darin lebenden Menschen isoliert von der gesellschaftlichhistorischen Lebenswelt betrachtet werden und Raumstruktur und Gesellschaftsstruktur nicht als eng miteinander verbunden und als sich wandelnde, werdende und gewordene gesehen werden. In dem Promotionsvorhaben soll der öffentliche Raum sichtbar gemacht werden, der von Frauen für soziale Kontakte und Kommunikation genutzt wird. Es werden handlungsorientierte Ansätze entwickelt für ein an den Lebenssituationen der Dorfbewohnerinnen orientiertes Leitbild, dass den öffentlichen Raum beinhaltet, der Möglichkeiten für soziale Kontakte und Kommunikation gibt. In diesem Zusammenhang sollen die Instrumente der Raumordnung im Hinblick auf die Berücksichtigung weiblicher Lebenswelten analysiert werden. Es wird eine Fallstudienanalyse in zwei ausgewählten Dörfern durchgeführt. Ziel des Promotionsvorhabens ist es, die bisher überwiegend androzentrisch geprägte Sichtweise auf die Entstehung von Raumstrukturen durch eine weibliche Sichtweise zu erweitern und damit das Leitbild der Nachhaltigen Raumentwicklung zu konkretisieren. Die Forschungsergebnisse sollen Impulse zur Berücksichtigung von gesellschaftlichen Lebenssituationen in der Raumplanung geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern METHODE: Deutungsmusteranalyse; qualitative Interviews; Auswertung nach Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend (Stand der Forschung: gesellschaftliches Leben im Dorf). y 10 (Frauen im Dorf; Auswahlfverfahren: Schneeballsystem). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Thiem, Anja: Zwischen räumlicher Planung und lebensweltlicher Realität: ländliche Räume im Wandel - Frauen im ländlichen Raum. in: Hofmeister, Sabine; Mölders, Tanja; Karsten, Maria-Eleonora (Hrsg.): Zwischentöne gestalten: Dialoge zur Verbindung von Geschlechterverhältnissen und Nachhaltigkeit. Wissenschaftliche Reihe, Bd. 150. Bielefeld: Kleine 2003, S. 92-102. ISBN 3-89370-382-9:+++Dies.: Öffentliche Räume für Frauen im ländlichen Raum - ein Beitrag zur kulturellen Vielfalt. in: Hogenmüller, Daniel; Smeddinck, Ulrich; Tils, Ralf (Hrsg.): Landwirtschaft im Spektrum der Umweltwissenschaften. Umweltrecht und Umweltpolitik, Bd. 10. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2002, S. 59-67. ISBN 3-7890-8089-6. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium; Graduiertenförderung INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft

97

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-78-2967, Fax: 04131-78-2532, e-mail: [email protected])

[116-L] Wichterich, Christa: Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 182-191, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)31A9193) INHALT: Feministische Kritik an der Globalisierung artikulierten in den 1990er Jahren zum einen Frauenbewegungen und Aktivistinnen aus ihren politischen Praktiken heraus, zum anderen feministische Wissenschaftlerinnen. Das NRO-Forum bei der 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Beijing war die erste globale Plattform, auf der Frauen aus allen Kontinenten die neoliberale Globalisierung zu einem zentralen Thema machten. Zwischen zwei Achsen der Kritik, nämlich am Neoliberalismus und an den Fundamentalismen, spannte sich die Auseinandersetzung um die Globalisierung. Frauenorganisationen, die vorher strategisch vor allem auf Lobbying und die politische Verhandlungskultur der UN-Konferenzen gesetzt hatten, reihten sich in die globalisierungskritische Bewegung ein, wobei sich jedoch Ende der neunziger Jahre bei vielen Aktivistinnen eine Ernüchterung über die geringe Wirkung ihrer Anstrengungen einstellte. Von daher stellte sich die Frage nach den Adressaten für geschlechterpolitische Forderungen, dem politischen Ort der Auseinandersetzung und den Strategien neu. Ein Signal für eine andere politische Strategie transnationaler Vernetzung und eine "Globalisierung von unten" setzten Frauen im Jahr 2000 mit dem Weltmarsch "Olymp". Die Autorin beschreibt im vorliegenden Beitrag die Entwicklungen und Ziele der neuen sozialen Frauenbewegungen und erörtert feministische Perspektiven zwischen Widerstand und Identitätsfindung. (ICI2)

3 Frauenerwerbstätigkeit [117-L] Algan, Yann; Cahuc, Pierre: Job protection: the macho hypothesis, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, 1192), Bonn 2004, 35 S.; 473 KB (Graue Literatur; URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp1192.pdf) INHALT: "This paper shows that employment protection is influenced by the male breadwinner conception which is itself shaped by religions. First, by using international individual surveys, we document that Catholics, Muslims and Orthodoxs are more likely to support such 'macho values' than Protestants and atheists. Second, we develop a model showing that such a macho bias yields support to job protection legislation. This prediction is strongly supported by OECD panel data regressions including country-fixed effects." (author's abstract)

98

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

[118-L] Angelo, Silvia: Was hat der Euro mit den Frauen zu tun?: Auswirkungen der Europäischen Wirtschaftsund Beschäftigungspolitik auf Frauen, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 19-34, ISBN: 3-631-52593-1 INHALT: "Silvia Angelo bezieht sich in ihrem Beitrag nicht nur auf arme, sondern auf alle erwerbsfähigen Frauen, indem sie unterstreicht, dass Frauen in den EU-Mitgliedstaaten generell im Hinblick auf Erwerbstätigkeit und Erwerbseinkommen, Arbeitslosigkeit und schließlich Einkommensarmut gegenüber Männern benachteiligt sind. Als mögliche Wege aus der Benachteiligung von Frauen untersucht sie zum einen den so genannten Luxemburg-Prozess, der die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zum Ziel hat, zum anderen die europäische Strategie zur Förderung des sozialen Zusammenhalts bzw. der sozialen Eingliederung, die letztlich auch ein Mittel zur Armutsbekämpfung darstellt. Als effizienteste Form der Armutsbekämpfung wird darin die Integration in den Arbeitsmarkt gesehen. Angelo erkennt zwar an, dass beide Strategien, national und supranational, öffentliche Debatten angekurbelt haben, auf Grund der - unhinterfragten - Vormachtstellung der neoklassisch-monetaristischen Wirtschaftspolitik weisen sie bislang jedoch kaum nennenswerte realpolitische Wirkungen auf. Angesichts der aktuellen Prioritätensetzung bleibt Silvia Angelo zudem skeptisch, dass sozialpolitische EUStrategien in nächster Zukunft an Bedeutung zunehmen werden." (Autorenreferat)

[119-L] Baur, Christine; Fleischer, Eva; Schober, Paul: Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt: Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen und Politik, Innsbruck: Studien-Verl. 2005, 212 S., ISBN: 3-7065-4035-5 INHALT: "Wo liegen die Wurzeln des Begriffs Gender Mainstreaming? Welche theoretischen und rechtlichen Grundlagen gibt es und wie kann Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt umgesetzt werden? Im Buch werden feministische Theorien und zentrale Begriffe der Gleichstellungspolitik aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Aktuelle Themengebiete wie Berufswahl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Einkommensverteilung, Gleichbehandlung und Gleichstellung finden hier besondere Berücksichtigung. Es enthält Informationen über die Förderlandschaft der Europäischen Union sowie über aktuelle Gender Mainstreaming-Projekte in Tirol. Die beiliegende CD-Rom enthält eine Sammlung aktueller Publikationen, Checklisten, Leitfäden, Links und Kontakte für die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Alle Daten der WoMen-Studie können mittels einer neu entwickelten Einstiegsversion der Forschungssoftware GABEK - WinRelan selbstständig erforscht werden." (Autorenreferat)

[120-L] Busse, Anja: Zicken unter sich: Konflikte und Lösungen im weiblichen Konkurrenzkampf, Zürich: Orell Füssli 2004, 192 S., ISBN: 3-280-05091-X (Standort: Techn. HSB Aachen(82)-Lf183) INHALT: "Tag für Tag herrscht in Betrieben Kleinkrieg unter Frauen, denn es gibt immer irgendwo eine Konkurrentin - ob es nun um die Liebe (oder auch nur die Aufmerksamkeit) eines Mannes geht oder die bevorstehende Beförderung. Frauen gehen mit Konflikten untereinander völlig anders um als Männer. Konflikte werden mit härteren Bandagen geführt und beeinträchtigen allzu häufig nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die persönliche Karriere

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

99

und sogar den Erfolg des Unternehmens. Dieses Buch basiert auf Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen. Es weist berufstätige Frauen auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Handling mit Konflikten und in der Konfliktbewältigung hin. Und es zeigt Wege, interfeminine Konflikte konstruktiv zu lösen." (Autorenreferat)

[121-F] Dieterle, Annegret, Prof.; Hennige, Ute, Prof.Dr.; Steinhilber, Beate, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hennige, Ute, Prof.Dr.; Steinhilber, Beate, Prof.Dr. (Leitung): Chancengeminderte junge Frauen beim Übergang in das Erwerbsleben INHALT: Gegenstand und Ziel: Gegenstand des Projekts ist die Untersuchung der Übergangswege chancengeminderter junger Frauen von der Schule in die Arbeit. Unter Chancenminderung soll dabei die Ausstattung mit relativ geringen kulturellen, materiellen und sozialen Ressourcen verstanden werden; es geht also um junge Frauen, die eine relativ glücklose Schullaufbahn hinter sich gebracht haben, in instabilen oder ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen leben, über nur dürftige oder brüchige soziale Netze verfügen und von Ausgrenzung oder sozialem Abstieg bedroht sind. Ziel unserer Untersuchung ist es, über eine mehrjährige Zeitspanne hinweg die Lebens- und Berufspläne bzw. -wege sowie die individuellen Bewältigungsstrategien dieses Personenkreises zu verfolgen, um zu erfahren, ob und ggf. wie sich von Arbeitsmarktrisiken betroffene junge Frauen trotz brüchiger Erwerbsbiographien Fähigkeiten und Kompetenzen zu gelingender Lebensbewältigung aneignen und wie sie diese entfalten. Zu diesem Zweck wurden rund zwanzig junge Frauen mit schwachem Hauptschulabschluss drei Jahre lang mittels narrativ-lebensgeschichtlicher und teilstrukturierter Interviews befragt. Eines der Hauptergebnisse ist, dass die jungen Frauen bei allen Widrigkeiten, denen sie ausgesetzt sind (z.B. von Seiten der Schule, der AusbilderInnen, im Hinblick auf ihre eingeschränkte Berufswahl, den geringen Lohn, die zusätzlichen häuslichen Verpflichtungen, denen sie nachzukommen haben u.a.) die berufliche Qualifikation über einen dreijährigen Lehrberuf für unverzichtbar halten, weil für sie eine abgeschlossene Lehre selbst auf unterem Niveau nicht nur Beweis für die Mindestgüte und den Wert einer Arbeitskraft, sondern auch für ihren eigenen, persönlichen Wert ist. Dabei ahnen oder wissen sie, dass die Chance, dass sie mit ihrem Lehrberuf - meist sog. Sackgassenberufe mit geringem gesellschaftlichen Ansehen wie Verkäuferin, Arzt-/ Zahnarzthelferin oder Friseurin - Berufe "gewählt" haben, die ihnen weder eine selbständige Lebensführung noch einen qualifizierten Arbeitsplatz garantieren. Die Ergebnisse werden auf der Grundlage des sog. Confidence Game von Goffman, mit dem sich Mikroprozesse der Herstellung und Festigung sozialer Positionen im gesellschaftlichen Raum illustrieren lassen, und des subjektorientierten Modells von Scherr interpretiert, und es wird gezeigt, dass die jungen Frauen sowohl Opfer von Täuschungs- und Selbsttäuschungsmanövern wie auch Akteurinnen selbstbestimmten und selbstbewussten Handelns sind. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hennige, U.; Steinhilber, B.: Chancengeminderte junge Frauen beim Übergang ins Erwerbsleben: das BVJ - Frust oder Chance. in: Pohl, Axel; Schneider, Sabine (Hrsg.): Sackgassen, Umleitungen, Überholspuren? Ausgrenzungsrisiken und neue Perspektiven im Übergang in die Arbeit. Tübingen: Neuling-Verl. 2000, S. 59-82. ISBN 3922859-55-0.+++Dies.: "Weil ohne Lehre bist du nichts wert!" Chancengeminderte junge Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben. in: Unsere Jugend, Zeitschrift für Studium und Praxis der Sozialpädagogik, 2002, H. 2, S. 392-400.+++Dies.: "Mädchen, lern' und mach' was!" -

100

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

junge Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben. Forschungs- und Projektbericht, 21. Freiburg: Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der EFH Freiburg 2005.+++Dies.: Vom Wert einer Ausbildung. in: Positionen, Zeitschrift des Verbandes baden-württembergischer Wissenschaftlerinnen, 2002, H. 24. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Südwest-AG der Evangelischen Fachhochschulen, Karlsruhe INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik, FB Sozialpädagogik (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau); Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Ringelbachstr. 221, 72762 Reutlingen) KONTAKT: Hennige, Ute (Prof.Dr. Tel. 07141-965550, e-mail: [email protected])

[122-F] Freitag, Namara, Dipl.-Soz.Wiss.; Grimm, Natalie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Gemeinschaftsinitiative EQUAL Entwicklungspartnerschaft "Frauen in t.i.m.e." - Teilprojekt: Evaluation INHALT: Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist Teil der Strategie der Europäischen Union, mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen und dafür zu sorgen, dass niemandem der Zugang zu diesen Beschäftigungen versperrt wird. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit als nationale Koordinierungsstelle und Programmverwaltungsbehörde für die inhaltliche und finanzielle Umsetzung des Förderprogramms verantwortlich. EQUAL erprobt neue integrative Konzepte zur Bekämpfung von Diskriminierungen und Ungleichheiten im Arbeitsleben sowie bei der Arbeitssuche. Dazu werden in einem geographisch bzw. sektoral begrenzten Bereich die relevanten Akteure in Entwicklungspartnerschaften (EP) zusammengebracht. Insgesamt nehmen in der Bundesrepublik 109 Entwicklungspartnerschaften an der Umsetzung von EQUAL teil. Auf Initiative der Volkshochschule Göttingen hat sich Anfang 2002 die Entwicklungspartnerschaft (EP) "Frauen in t.i.m.e." (telekommunikation - information - multimedia - elearning) zusammengefunden. Sie setzt sich u.a. aus Bildungsträgern, Gleichstellungsstellen, Unternehmen, dem Arbeitsamt und Gewerkschaften der Region Göttingen-Hannover-Verden zusammen und wird von der VHS Göttingen koordiniert. Darüber hinaus besteht eine transnationale Partnerschaft mit Projekten in Spanien und den Niederlanden. "Frauen in t.i.m.e." ist im beschäftigungspolitischen Pfeiler "Chancengleichheit für Frauen und Männer" angesiedelt und beschäftigt sich dort mit dem Themenbereich "Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt". Ziel der EP ist es, Mädchen und Frauen neue Perspektiven und Qualifikationen im Bereich der ITBerufe und -Anwendungsgebiete zu vermitteln und damit die Position von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Spezifische Zugangsbarrieren und Entwicklungshemmnisse auf dem Qualifizierungs- und Arbeitsmarkt sollen identifiziert, benannt und abgebaut werden. Zur Zeit werden 11 Teilprojekte umgesetzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Göttingen-Hannover-Verden METHODE: Das SOFI führt seit September 2002 die wissenschaftliche Begleitung dieser Maßnahme durch. Zur Durchführung der Evaluation arbeitet das SOFI in der Kerngruppe der EP mit, indem es die Beteiligten mittels Rückmeldung von Evaluations-Ergebnissen darin unterstützt, den Stand der Umsetzung zu reflektieren und die Maßnahmen gezielter zu steuern. Zur Informationsbeschaffung werden einerseits Expertengespräche mit Mitgliedern der Entwick-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

101

lungspartnerschaft sowie den Verantwortlichen der Teilprojekte durchgeführt, andererseits werden auf der Ebene der Teilnehmerinnen ausgewählte Projekte begleitet. ART: gefördert BEGINN: 2002-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen) KONTAKT: Freitag, Namara (e-mail: [email protected])

[123-F] Frey, Michael, Dipl.-Soz.; Kirschbaum, Almut, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nickel, Hildegard Maria, Prof.Dr.; Hüning, Hasko, Dipl.-Pol. (Leitung): Vermarktlichung und Subjektivierung der Arbeit? Neue Arbeitspolitik und betriebliche Geschlechterverhältnisse INHALT: Das Projekt untersucht auf betrieblicher Ebene, ob und wie sich im Rahmen von Vermarktlichung eine neue Arbeitspolitik durchsetzt und welche Effekte das auf Arbeitsanforderungen, Arbeitszeit und Entgeltstrukturen - innerhalb wie auch zwischen den Genusgruppen hat. Empirisches Feld ist die (Schienen-)Verkehrsbranche mit dem zentralen Hauptakteur Deutsche Bahn AG sowie ihren zahlreichen markt- und branchenbezogenen, relativ selbständigen Unternehmenseinheiten. Die Untersuchung zielt auf die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch wichtige Frage nach Gestaltungsoptionen für eine solidarische Arbeits- und Geschlechterpolitik, die soziale Differenzierungen integriert, statt auf Basis von (Geschlechter)Differenz und mit Bezug auf unternehmensrelevanten Wirtschaftlichkeitsgewinn zu polarisieren. Konkret werden folgende Dimensionen untersucht: Die mit der Vermarktlichung verbundenen Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Anforderungen in der Arbeit. Es geht um die Frage, ob sich eine "neue Subjektivierung der Arbeit", d.h. größere Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Entscheidungsbefugnisse und Komplexität in den Arbeitsanforderungen zeigen lassen. Wenn ja, trifft das nur für bestimmte Tätigkeitsgruppen zu oder ist von einem generellen Trend auszugehen? Wird dieser Prozess durch eine innovative betriebliche Arbeitspolitik abgestützt, so dass es tatsächlich zu qualifizierterer, kooperativ-solidarischer Arbeit kommt und auch individuelle Lebenslagen, wie beispielsweise Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten, berücksichtigt und sozial integriert werden? Sind möglicherweise insbesondere weibliche Angestellte Trägerinnen dieser Veränderung? Die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die betriebliche Arbeitszeitpolitik wird vom Unternehmen zunehmend als Hebel zum Umbau der Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen genutzt. Im Mittelpunkt dabei steht die konsequente Ausrichtung der betrieblichen Arbeitszeitstrukturen an die Erfordernisse des Marktes. Eine marktorientierte Arbeitszeitgestaltung zielt auf die flexible Anpassung der betrieblichen Arbeitskraftnutzung an den tatsächlichen Arbeitsanfall. Neue Arbeitszeitmodelle wie z.B. Arbeitszeitkonten tragen diesen betrieblichen Kalkülen Rechnung. Doch nicht nur: So könnte durch einen variablen Arbeitseinsatz die Synchronisation von Arbeit und Leben verbessert werden. Davon könnten beide Geschlechter profitieren. Zugleich könnten aber stattdessen die Kräfte der Polarisierung der Lebenssphären verstärkt Beschäftigte mit Betreuungsaufgaben im privaten Bereich in diesem Prozess verlieren. Die Variabilisierung der Entgeltstrukturen. Es geht um die Frage, inwieweit die tarifliche Entlohnung durch leistungs- bzw. ertragsabhängige Vergütung durchlöchert bzw. variabilisiert wird, für welche Beschäftigtengruppen das gilt und mit welchen Effekten das auf Seiten der Beschäftigten einhergeht. Die Grundlagen des betrieblichen Lohn- und Gehaltsgefüges

102

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

stammen noch aus der tayloristischen Lohn-Leistungs-Regulation und werden nun den Veränderungen angepasst. So hat im Zuge der Durchsetzung der Marktsteuerung die Ausweitung der erfolgsabhängigen Entgeltbestandteile deutlich zugenommen ("Privatisierung der Leistungsbemessung" qua Zielvereinbarungen). Der Formwandel von übertariflichen Zahlungen hin zu ertragsabhängigen Entgelten drückt das verschobene Kräfteverhältnis auf der betrieblichen Ebene zuungunsten der Beschäftigten aus. Kann aber bei ertragsabhängiger Entlohnung ein Fortschritt in Richtung Demokratisierung der Unternehmensverfassung und damit auch der Demokratisierung der betrieblichen Geschlechterverhältnisse gelingen? Wie wäre unter diesen Bedingungen eine Entgeltpolitik zu entwerfen, die sich nicht vollends der Grundsätze solidarischer Umverteilung entledigt? ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, OttoSuhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Frey, Michael (Tel. 030-2093-4326, Fax: 030-2093-4340, e-mail: [email protected]); Kirschbaum, Almut (Tel. 030-2093-1863, e-mail: [email protected])

[124-F] Gartner, Hermann, Dr. (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Ph.D. (Leitung): Was tun Betriebe zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern? Auswirkungen auf die Produktivität und auf die Situation von Frauen INHALT: Die Betriebe sind eine der zentralen Schaltstellen, welche über die beruflichen Perspektiven von Frauen und Männern entscheiden. Im Sommer 2001 wurde daher zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung geschlossen, die Initiativen und Maßnahmen der Betriebe zur Verbesserung der Chancengleichheit befördern sollten. Untersuchungen aus anderen Ländern weisen darauf hin, dass Betriebe von sich aus einen Anreiz haben können, familienfreundliche Maßnahmen anzubieten, da diese aufgrund besserer Motivation der Beschäftigten und mehr Möglichkeiten in der Personalrekrutierung produktiver sind. Zentrale Forschungsfragen sind daher: Erstens, sind Betriebe mit Vereinbarungen zur Verbesserung der Chancengleichheit effizienter als andere? Dies lässt sich messen an Größen wie etwa den Umsatz pro Beschäftigten und an der Entwicklung der Beschäftigtenzahl. Zweitens, wie verändert sich die Situation von Frauen in diesen Betrieben? Indikatoren hierbei sind die gezahlten Löhne, die Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen, die Verweildauer von Männern und Frauen in den Betrieben und die Positionierung von Frauen und Männern in den verschiedenen Hierarchieebenen der Betriebe. METHODE: Zur Analyse der Fragen wird auf das IAB-Betriebspanel sowie auf den LinkedEmployer-Employee Datensatz des IAB zurückgegriffen. Angewandt werden hierzu verschiedene ökonometrische Methoden wie Mehrebenenmodelle oder Hazardratenmodelle. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Deutsches Jugendinstitut e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-179-3386, e-mail: [email protected])

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

103

[125-L] Hammer, Veronika: Die Transformation kulturellen Kapitals: berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein erziehender Frauen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 362 S., ISBN: 3-531-14360-3 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2009) INHALT: "Der Band macht mit einem empirisch und theoretisch qualifizierten Weiterbildungsprofil bekannt. Der dabei zugrundeliegende Ansatz liefert für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung, für die Bildungsdiskussion und für die Praxis in Beruflicher Weiterbildung und Sozialer Arbeit neue Ansatzpunkte. Die Konvergenzen aus den Kapitalformen von Pierre Bourdieu und aus den Spielräumen des Lebenslagen-Ansatzes bieten das 'Kulturelle Kapital' als ein Konzept an, das es erlaubt, Aspekte sozialer Ungleichheiten bei der Analyse subjektiver Bildungsprozesse auf der Ebene der Lebenslage zu erschließen. Kulturelles Kapital ist dabei keine flüchtige Mode, sondern ein beständiger Kapitalwert auf der Basis der Eigenkultur von Gruppen." (Autorenreferat)

[126-F] Hammer, Veronika, Dr. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein erziehender Frauen INHALT: Fragestellung: Mit welchem Profil kann berufliche Weiterbildung allein erziehende Frauen in den neuen Bundesländern am ehesten unterstützen? ZEITRAUM: 1989-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Neue Bundesländer METHODE: Theorie: Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu in Kopplung mit dem LebenslageAnsatz. Methode: quantitative und qualitative Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hammer, V.: Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein erziehender Frauen. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2004, 362 S. ISBN 3-531-14360-3.+++Dies.: Alleinerziehende in den neuen Bundesländern: Kinderbetreuung und Selbsthilfeorientiert. Aspekte der Freire-Pädagogik, Nr. 8 (Ringheftung). Oldenburg: Verl. Dialogische Erziehung 2001. ISBN 3-934129-14-5.+++ Dies.: Frauen nach der Familienphase - ein Orientierungskurs in der Praxis. Oldenburg: Verl. Dialogische Erziehung 2002. ISBN 3-934129-27-7.+++Dies.: Qualifizierung allein erziehender Frauen für den ersten Arbeitsmarkt. in: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Jg. 52, 2001, Nr. 9, S. 336-340.+++Dies.: Modellentwicklung eines beruflichen Qualifizierungskonzeptes für allein erziehende Frauen in den neuen Bundesländern. in: NDVNachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (ISSN 00121185), 2001, H. 10, S. 343-347.+++Dies.: Impulse für Alleinerziehende zur Gestaltung ihrer sozialen Lebenswelt. in: Dabisch, Joachim (Hrsg.): Neue Wege suchen. Zur Pädagogik Paulo Freires. Oldenburg 2001, S. 61-69. ISBN 3-934129-09-9.+++Hammer, V.; Schmitt, Christian: Computer in der Familie. Umgang und Auswirkungen. Ifb-Materialien, Nr. 2/2002. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg 2002. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie (Postfach 900221, 99105 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09261-96035, e-mail: [email protected])

104

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

[127-L] Heinrich, Monika; Schmidt, Angelika: Schlüsselcodes statt Schlüsselqualifikationen für Frauen: Konsequenzen atypischer Beschäftigungsformen beim organisationalen Eintritt, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 91-121, ISBN: 3-631-52593-1 INHALT: "Monika Heinrich und Angelika Schmidt fokussieren in ihrem Beitrag vor allem auf Frauen im erwerbsfähigen Alter, die eine Erwerbstätigkeit anstreben. Vielfach stehen diese Frauen dem Erwerbsarbeitsmarkt aber auf Grund von Betreuungspflichten nicht Vollzeit zur Verfügung. Heinrich und Schmidt analysieren den Gehalt von atypischen Beschäftigungsformen als einen Weg für Frauen, Doppel- und Mehrfachbelastungen zu begegnen. Dabei handelt es sich um durchaus unterschiedliche Arbeitsformen, die sich im Gegensatz zur typischen Beschäftigung im Hinblick auf den Ort der Arbeitsleistung (Leiharbeit, Telearbeit), die Arbeitsdauer (Befristung der Arbeitsverhältnisse) und/oder die Arbeitszeit (z. B. Teilzeitarbeit) unterscheiden bzw. eine sozialversicherungs- oder steuerrechtliche Sonderstellung aufweisen (z. B. neue Selbstständige). Flexible Arbeitsformen eröffnen zwar vielen Frauen und vor allem Frauen mit Betreuungspflichten oft erst die Möglichkeit, überhaupt am Erwerbsarbeitsmarkt teilnehmen zu können, doch mit diesen Arbeitsformen sind auch erhebliche Nachteile (z. B. Aufstiegschancen, Einkommen, erwartete Flexibilität der Arbeitnehmerinnen etc.) verbunden. Als wesentliche Eintrittsbedingungen (und Aufstiegbedingungen) für Frauen in Organisationen werden von den Autorinnen neben den nach wie vor wesentlichen beruflichen und sozialen Qualifikationen die 'Verfügbarkeit' in der und für die Organisation, die Fähigkeit zum Selbstmanagement und das Bilden und Pflegen von Netzwerken genannt." (Autorenreferat)

[128-F] Heinze, Anja (Bearbeitung); Wolf, Elke, Prof.Dr. (Leitung): Ungleichheit in Unternehmen: wie beeinflussen betriebliche Merkmale, Unternehmenspolitik und institutionelle Rahmenbedingungen das geschlechtsspezifische Lohndifferenzial? (Teilprojekt P17 im Rahmen des Gesamtprojekts "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten") INHALT: Auf der Suche nach den Ursachen geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Positionierung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt wurden Unternehmen als Ort der Entstehung und Auftrechterhaltung von Ungleichheit zwischen Männer und Frauen lange Zeit vernachlässigt. Erstmalig soll im Rahmen dieses Forschungsprojekt in einer repräsentativen empirischen Analyse der Einfluss von Unternehmenspolitik sowie weitere betrieblicher und institutioneller Merkmale auf die geschlechtspezifischen Lohnunterschiede innerhalb von Unternehmen betrachtet werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die betrieblichen Gleichstellungsmaßnahmen als Determinante der Lohnunterschiede gelegt werden. Weiterhin wird untersucht, wie das betriebliche Lohndifferenzial zwischen Männern und Frauen über die Lohnverteilung variiert und ob sich die Einflussfaktoren unterschiedlich auf das geschlechtsspezifische Lohndifferenzial von Niedrig- und Hochverdienern auswirken. Die "Linked Employer-Employee"-Daten (LIAB), die am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung für Forschungszwecke genutzt werden können, stellen hierfür eine ideale Datenbasis dar. Die Analyse grenzt sich durch die betriebsspezifische Perspektive eindeutig von der bisherigen Forschung zur geschlechtsspezifischen Lohndifferenz ab, die in der Regel den durchschnittlichen Lohnunterschied aller Beschäftigten oder bestimmten Arbeitnehmergruppen untersucht.

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

105

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-153, Fax: 0621-1235-225)

[129-F] Henninger, Annette, Dr (Bearbeitung); Gottschall, Karin, Prof.Dr. (Leitung): Neue Erwerbsformen und Wandel von Geschlechterarrangements (Teilprojekt im Forschungsnetzwerk "Grenzen der Entgrenzung von Arbeit") INHALT: Das Teilprojekt untersucht aus erwerbs- und gendersoziologischer Sicht Erwerbsbiographien und Arrangements von Arbeit und Leben bei Alleinselbständigen in den Berufsfeldern Journalismus, Webdesign und Softwareentwicklung. Angenommen wird, dass der hohe Grad an Autonomie in diesen Beschäftigungsverhältnissen auf neuen und alten Bindungen im Hinblick auf das Marktverhalten und die Gestaltung des Privatlebens beruht. Grenzen der Entgrenzung von Arbeit könnten darin bestehen, dass die neuen Erwerbsformen und -verläufe biografisch nicht stabil, nur für bestimmte Personengruppen (Männer statt Frauen, Kinderlose statt Eltern) oder unter Rückgriff auf spezifische partnerschaftliche Arrangements realisierbar sind. ZEITRAUM: 2002/03 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Berlin, Köln, Hamburg) METHODE: Methodisch ist das Projekt überwiegend als qualitative Querschnittsstudie angelegt. Durchgeführt wurden 18 Expertengespräche, eine Fragebogenerhebung unter alleinselbständigen Mitgliedern einschlägiger Berufsverbände (N=185) und 39 erwerbsbiografische Interviews. Ergänzend wurde eine Sekundäranalyse erwerbstruktureller und haushaltsbezogener Daten durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 39; alleinselbständige JournalistInnen, Webdesigner, SoftwareentwicklerInnen; Auswahlverfahren: theoriegeleitetes Sampling). Expertengespräch (Stichprobe: 18; Vertreter von Berufs-/ Branchenverbänden, Gewerkschaften). Fragebogenerhebung (Stichprobe: N=185; alleinselbständige Mitglieder einschlägiger Berufsverbände). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (berufs- und haushaltsbezogene Daten; Herkunft der Daten: SOEP und Mikrozensus, branchenspezifische Erhebungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Betzelt, Sigrid; Gottschall, Karin: Media and the publishing professions as forerunners of pioneer work and life patterns? in: Zollinger Giele, Janet; Holst, Elke (eds.): Changing life patterns in Western industrial societies. London: Elsevier 2004, pp. 257-280.+++Gottschall, Karin: New forms of employment in Germany: labor market regulation and its gendered implications. Occasional Paper Series, Number B. Detroit/ USA: Wayne State Univ., College of Urban, Labor and Metropolitan Affairs 2002.+++Henninger, Annette: Freelancer in den Neuen Medien: jenseits standardisierter Muster von Arbeit und Leben? in: Kahlert, Heike; Jajatin, Claudia (Hrsg.): Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter. Wie neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern. Frankfurt a.M. u.a.: Campus 2004, S. 143-165.+++Henninger, Annette: Local heroes im globalen Informationsraum. Software-Unternehmen in Ost- und Westdeutschland und in den USA im Vergleich. in: Hirschfelder, Gunther; Huber, Birgit (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit. Zur Ethnographie neuer Arbeits- und Organisationsformen. Frankfurt a.M. u.a.: Campus 2004, S. 89-113. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

106

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4398, e-mail: [email protected])

[130-L] Jepsen, Maria: Some reflections on an gender analysis of flexicurity, in: Transfer : European Review of Labour and Research, Vol. 10/2004, No. 2, S. 321-325 INHALT: Die Autorin kritisiert das Fehlen einer Gender-Perspektive in zahlreichen Beiträgen zum Thema Flexicurity. Dabei sind Frauen in viel stärkerem Maße als Männer von Flexicurity betroffen, beispielsweise durch die Tatsache, dass Frauen häufiger als Männer geringfügig beschäftigt sind und unbezahlte Hausarbeit leisten. Die zusätzliche Sicherheit, die Flexicurity gewährleisten soll, ist jedoch für Frauen nicht ausreichend. Die Abwesenheit von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, z.B. wegen Kindererziehung, und auch Teilzeitarbeit wirkt sich nach wie vor negativ auf den Berufsverlauf und auf die Einkommensentwicklung von Frauen aus. Nur unter den richtigen politischen Bedingungen kann das Paradigma der Flexicurity bzw. des Übergangsarbeitsmarktes zur Geschlechtergleichberechtigung beitragen. Hierzu gehört auch die gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen. Nur die stärkere Beteiligung von Männern an unbezahlter Arbeit ermöglicht Frauen eine Wahlmöglichkeit in Hinblick auf bezahlte Arbeit. (IAB)

[131-F] Kießler, Otfried, Prof.Dr. (Betreuung): Analyse der Entstehung und Verfestigung weiblicher Technikdistanzskepsis, -akzeptanz und -kompetenz für Berufssituationen von Frauen und daraus abzuleitende Strategievorschläge für Unternehmen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung -IBB- (34109 Kassel) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2798, e-mail: [email protected])

[132-F] Kirschenbauer, Annette, Dipl.-Soz. Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Siegel, Tilla, Prof.Dr. (Betreuung): IT-Consulting: "neue" Branche - "neue" Chancen für Frauen? INHALT: Im Bereich neuer Dienstleistungen - wie der IT-Consulting Branche - ist über die Innovationsfähigkeit von Frauen noch wenig bekannt, aber es besteht die Möglichkeit, dass Frauen Beteiligte statt Ausgegrenzte sein könnten. In einer Situation, in der diese Gegebenheiten (betriebliche Reorganisationsprozesse, gesellschaftliche Veränderungen) neu definiert werden, könnten die Chancen gerade darin liegen, dass Frauen in diese Neudefinition eingreifen und zu Akteurinnen werden. In welche Richtungen allerdings Grenzverschiebungen stattfinden können, lässt sich gegenwärtig noch nicht beantworten. Es sind hier Prozesse angestoßen, die als prinzipiell offen begriffen werden müssen. Genau hier ist der Ansatzpunkt des Promotionsvorhabens zu sehen. Es wird untersucht, wie sich neue Berufsfelder bzw. -formen und

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

107

die (Re)organisation der Geschlechterverhältnisse verbinden. Sehr wahrscheinlich sind widersprüchliche Tendenzen zu erwarten. METHODE: Empirische Studie: Transparentmachung der Branche. Im quantitativen Teil sollen Daten ausgewählter IT-Consulting Unternehmen sowie einem Internet-Freiberufler-Portal ausgewertet werden. Im qualitativen Teil sollen Interviews mit IT-Consultants geführt werden, um die eigene Einschätzung der Beteiligten herauszuarbeiten. Beobachtungen (Protokolle) konnten aufgrund der eigenen beruflichen Tätigkeit in der Branche durchgeführt werden. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[133-F] Koch, Sabine C., Dr. (Bearbeitung); Kruse, Lenelis, Prof.Dr.; Thimm, Caja, Prof.Dr. (Leitung): Die kommunikative Konstruktion von Geschlecht in beruflichen Settings (WorkComm) (Schwerpunkt: Professionalisierung - Organisation - Geschlecht) INHALT: Ziel des Projekts ist es, die Kommunikation in beruflichen Kontexten mit sprach- und sozialpsychologischen und linguistischen Methoden zu untersuchen. Dazu werden in einer ersten Forschungsphase die Einstellungen und Erfahrungen von Angestellten und Selbständigen bezüglich sprachlicher Kommunikation und präferierter Kommunikationsstile in beruflichen Settings erhoben und ein Erfahrungs- sowie Erwartungsprofil erstellt. In einer zweiten Phase wird an in natürlichen Kontexten gewonnenem Sprachmaterial empirisch überprüft, wie Mitarbeiter in Teambesprechungen kommunizieren. Die empirische Grundlage bilden reale Besprechungen von Arbeitsteams in kleinen und mittleren Unternehmen. Siehe unter: http://www.workcomm.uni-hd.de . ZEITRAUM: insgesamt 1998-2002 (Erhebungszeitaum) GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland METHODE: Kommunikationspsychologie/ Geschlechterforschung (T), sprach- und sozialpsychologisch, sowie linguistische Methodik: Construction of Gender; Doing Gender; Communities of Practice; Gender in Context Model. Stichprobe 1: Halbstandardisierte Inhaltsanalyse und qualitatives Interview (n=26): 13 Männer und Frauen -15 angestellt und 11 selbständigunterschiedlicher Arbeitsbereiche werden in Tiefeninterviews zur Relevanz von Kommunikation am Arbeitsplatz, ihren Kommunikationseinstellungen und -erfahrungen befragt. Erste Geschlechterunterschiede wurden beobachtet (siehe Publikation). Stichproben 2a-2d: Experiment: In der Dissertation von Sabine Koch wurden Experimente durchgeführt, die die qualitativen Analysen ergänzten, insbesondere: Reaktionen affektiver Art auf männliche und weibliche Autoritäten, verbale und nonverbale Kommunikation von Geschlecht in Team- und Führungssituationen, unterschiedliche Einschätzung von Personen auf Grund unterschiedlicher Hypothesen über deren Geschlecht (siehe Publikation); Population: überwiegend Studenten. Stichprobe: 3: Nicht teilnehmende Beobachtung, Gesprächsanalye von Transkripten, Clusteranalyse und Bewegungsanalyse (n=130 -20 Gruppen-) 20 Arbeitsteams wurden in ihren Routine-Teamsitzungen in verschiedenen Organisationen aufgezeichnet. Ausgewertet wurden insbesondere dominanz- und unterstützungsbezogene Verhaltensweisen mit o.g. und u.g. Methoden). Teil der Stichprobe 3: a) qualitatives Interview (n=ca. 80); b) standardisierte Befragung, face to face (n=ca. 80); c) standardisierte Befragung, schriftlich (n=ca. 80) Einzelinter-

108

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

views mit Fragebögen, die nach den Teamsitzungen von Projektmitgliedern durchgeführt wurden. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Feldstudie (Beobachtung, Interview, Fragebogen). DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, halbstandardisiert; Qualitatives Interview (Stichprobe: n=26; 13 Männer und 13 Frauen; Auswahlverfahren: Bekannte 2. und 3. Grades, auf die die Kriterien zutrafen). Experiment (Stichprobe: n=64, n=64, n=80, n= 126 -334 insgesamt-; Auswahlverfahren: Zufall -Selbstselektion-). Beobachtung, nicht teilnehmend; Gesprächsanalyse (von Transkripten); Clusteranalyse; Bewegungsanalyse (Stichprobe: n=130; 20 Arbeitsteams; Auswahlverfahren: Anschrift von Betrieben -Selbstselektion-). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=ca. 80; Einzelinterviews mit Fragebögen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/ Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch.html . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: http:// www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch. html . ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie Lehrgebiet Ökologische Psychologie (Fleyerstr. 204, 58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-547297, e-mail: [email protected])

[134-L] Kocher, Eva: Geschlecht und Arbeit im Recht - die rechtliche Regelung von Arbeit aus feministischer und gender-orientierter Sicht: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 6/2004), Marburg 2003, 77 S. (Graue Literatur; URL: https://www.gendanetz.de/files/document45.pdf) INHALT: Der Beitrag beleuchtet aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive die rechtliche Regelung sowohl der Produktions- und Erwerbsarbeit als auch der Reproduktionsund nicht materiell entgoltenen Arbeit. Die Analyse geht dabei von der Annahme aus, dass die ungleiche Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit zwischen den Geschlechtern einerseits Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern begründet, aufrechterhält und vertieft und andererseits die Entfaltungsfreiheit aller Menschen einschränkt. Die Ausführungen orientieren sich an den folgenden Leitfragen: (1) Wo spiegeln sich in der rechtlichen Regelung von Arbeit die geschlechtsspezifische Teilung der Arbeit und Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern? (2) Inwiefern trägt die rechtliche Regelung von Arbeit zu einer Vertiefung dieser Teilungen bei? (3) Wo finden sich im Recht emanzipatorische Potenziale, das heißt: Wie und wo wird über Recht versucht, bestehende Teilungen und Herrschaftsverhältnisse aufzuheben und zu ändern? Die Beantwortung beginnt mit einer knappen Darstellung der rechtlichen Regelung von 'Arbeits'-Tätigkeiten. Demnach bestimmt sich die rechtliche Regulierung nach dem Arbeits- und Sozialrecht, dem Zivilrecht oder dem Familienrecht. Auf dieser Grundlage wird in einem zweiten Schritt auf die tatbestandliche Abgrenzung dieser Regelungsbereiche (Anwendungsbereiche) sowie auf die Rechtsfolgen (d.h. die Inhalte der rechtlichen Regulierung, Regelungsbereiche) eingegangen. Der dritte Schritt befasst sich sodann mit der Funktionsweise und den Inhalten der arbeitsrechtlichen Diskriminierungsverbote sowie den Gleichstellungsverpflichtungen und -rechten. Im Anschluss werden entsprechende

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

109

Entwicklungsperspektiven vorgestellt und zwar: (1) Prozessorientierte Antidiskriminierungsund Gleichstellungskonzepte, (2) die Verbesserung der Durchsetzungsverfahren sowie (3) der Diskriminierungsschutz im Zivilrecht. Der fünfte Abschnitt informiert abschließend über Personen und (außer-)universitäre Institutionen (Forschung, Lehre, Publikationsorgane, Verbände), die sich im Interesse der Gleichstellung der Geschlechter kritisch mit dem Arbeitsrecht und den rechtlichen und sozial-ökonomischen Strukturen auseinandersetzen. (ICG2)

[135-F] Kopel, Mechthild (Leitung): Betriebliches Gleichstellungsmanagement in der Metall- und Elektroindustrie - ein Benchmarkingprojekt INHALT: Das Projekt hat zum Ziel, Erfolgsbedingungen einer wirksamen betrieblichen Gleichstellungspolitik in Verbindung mit den strukturellen Wandlungsprozessen in der Metall- und Elektroindustrie zu identifizieren. Gleichstellung von Unternehmen heißt, differenzierte Interessen und Lebenslagen ernst nehmen und wirkliche Wahlmöglichkeiten für männliche und weibliche Beschäftigte gleichermaßen sichern. Kontext/ Problemlage: Die übergeordnete Zielstellung besteht darin, auf der Basis empirischer Fallstudien und unter Berücksichtigung sektoraler und regionaler Kontextfaktoren, Anforderungen und Erfolgsbedingungen einer wirksamen betriebliche Gleichstellungspolitik zu beschreiben und Handlungsempfehlungen für betriebliche AkteurInnen zu erarbeiten. Das Vorhaben soll in und mit sechs Betrieben der Metall-/Elektroindustrie durchgeführt werden. Die Auswahl dieses Untersuchungsfeldes geht auf folgende Überlegungen zurück: a) männerdominierte Branche; damit ein Bereich mit besonders großem gleichstellungspolitischem Handlungsbedarf, b) sektorale Wandlungsprozesse in der Branche, die Chancen sowie Risiken für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen im Erwerbsleben beinhalten, c) Umsetzung des neuen Entgeltrahmentarifvertrags (ERA); (Neu-)Aushandlung genderrelevanter Fragen, z.B. Eingruppierung, Arbeitszeitorganisation, Leistungskriterien usw., d) Bedeutung der betrieblichen Humanisierungsoffensive sowie Work Life Balance. Fragestellung: Welche Ausgangs- und Rahmenbedingungen (struktureller Wandel in der Branche) beeinflussen die Realisierung der gleichstellungspolitischen Aktivitäten? Was kann betriebliche Gleichstellungspolitik leisten? Welche Elemente, Strategien und Konzepte führen zum Erfolg? Die Basis bilden betriebliche Fallstudien in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie. Es wird zum einen eine Analyse des vorhandenen Gleichstellungsmanagements, der jeweils verfolgten Konzepte und der gleichstellungspolitischen Instrumente durchgeführt. Zum anderen sollen die gleichstellungspolitischen Erfolge in drei Handlungsfeldern analysiert werden: der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Work Life Balance) und der Personalentwicklung inklusive der Personalrekrutierung, Qualifizierung und der Auswahl von Führungskräften. METHODE: Mit Hilfe von Interviews/Fragebögen wird erfasst, wie die interne Kommunikation, die Führungskultur, die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung sowie der Karriereentwicklung, die Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilt werden und gleichberechtigte Chancen für weibliche und männliche Beschäftigte erzielt werden können. Die betrieblichen AkteurInnen werden aktiv in die Bestandsaufnahme im Betrieb einbezogen und sind PartnerInnen bei der Diskussion und Fixierung der Ergebnisse. Auf der Basis der Ergebnisse der Betriebsfallstudien erfolgt ein Vergleich zwischen den Gleichstellungspolitiken der Betriebe. So können Erfolgsfaktoren eines wirksamen betrieblichen Gleichstellungsmanagements identifiziert werden. Gemeinsam mit den Benchmarking-Teams werden die Er-

110

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

gebnisse der empirischen Erhebung diskutiert und Vorschläge für die Optimierung des Gleichstellungsmanagements in den beteiligten Unternehmen erarbeitet. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg (Wallstr. 61-65, 10179 Berlin) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[136-L] Leitner, Andrea: Gender Mainstreaming als erfolgreiche Strategie für Einkommensgleichheit von Frauen und Männern?, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 35-58, ISBN: 3-631-52593-1 INHALT: "Im Beitrag von Andrea Leitner geht es um eine spezifische Gruppe von Frauen, nämlich jene, die im Erwerbsleben stehen. Zentraler Aspekt sind dabei die Unterschiede im Erwerbseinkommen von Männern und Frauen, die nur zum Teil auf unterschiedliche Qualifikationen, Berufe, Branchen oder Arbeitszeiten zurückzuführen sind, zu einem wesentlichen Teil aber schlicht auf Diskriminierung basieren. In den 1990er Jahren wurden zwar einige rechtliche Regelungen (z. B. Gleichbehandlungsgesetz) und institutionelle Neuerungen (z. B. Implementierung der Gleichbehandlungsanwältin) zur Reduktion der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Österreich ein-geführt, doch diese brachten nach Ansicht Leitners kaum Verbesserungen für Frauen. Die Strategie des Gender Mainstreaming verspricht - zumindest theoretisch - eine Reduktion der Erwerbseinkommensungleichheit. Realpolitisch ist Leitner allerdings weniger von dem Konzept überzeugt: Einer starken Rolle des Arbeitsmarktservice (AMS) und des Europäischen Sozialfonds in der Umsetzung der Politik des Gender Mainstreaming steht eine abnehmende Rolle der Regierung und der Sozialpartner gegenüber. Zur Verbesserung der Wirksamkeit von Gender Mainstreaming schlägt Leitner die koordinierte Vorgehensweise aller Akteurinnen vor (Regierung, AMS, Sozialpartner). Zusätzlich zu Gender Mainstreaming würde eine Förderung der Weiterbildung von Frauen oder der Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation im Arbeitsmarkt die Unterschiede in den Erwerbseinkommen verringern. Wesentlich wäre zudem nach Ansicht der Autorin die partnerschaftliche Teilung der Familienarbeit. Obwohl die Politik darauf keinen direkten Einfluss nimmt, werden - oft entgegengesetzte - indirekte Anreize gesetzt (z. B. Kindergeld). In diesem Zusammenhang verweist Leitner auf die Vermischung von Frauenpolitik und Familienpolitik und auf die Gefahr, Maßnahmen der Familienpolitik als Gender Mainstreaming 'zu verkaufen'." (Autorenreferat)

[137-L] Lindecke, Christiane: Geschlechterpolitik im Betrieb, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 58/2005, H. 6, S. 322-328 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/ de/indexwsi.htm) INHALT: "Vereinbarungen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie zu Gunsten familienfreundlicher Arbeitsbedingungen finden sich nur in einer Minderheit der Betriebe und Dienststellen. Allerdings haben sich viele Betriebs- und Personalräte in den letzten zwei Jahren mit diesen Fragen beschäftigt und schreiben diesen Themen auch einen mitt-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

111

leren Stellenwert zu. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind dabei in der aktuellen Befragung wichtiger als die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Der Anteil der Frauen in den Betriebs- und Personalräten steigt, aber es gibt immer noch überproportional häufig männliche Betriebsratsvorsitzende. Der Vergleich zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft bestätigt die 'Vorreiterrolle' des öffentlichen Dienstes sowohl für Familienfreundlichkeit als auch zur Förderung von Chancengleichheit." (Autorenreferat)

[138-L] Maier, Friederike: Volkswirtschaftliche Arbeitsmarktanalysen und -theorien und Frauenarbeit: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 10/2004), Marburg 2004, 60 S. (Graue Literatur; URL: https://www.gendanetz.de/files/document50.pdf) INHALT: Eine der großen Veränderungen auf den Arbeitsmärkten der entwickelten westlichen Industrieländer ist die steigende Integration von Frauen in die bezahlte Erwerbsarbeit. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie in einem ersten Schritt, wie die ökonomischen Theorien generell das Thema Frauen und Arbeit behandeln. Im Anschluss folgt eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie ökonomische Arbeitsmarkttheorien auf Veränderungen in der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Arbeitsmärkte reagiert haben, wie und mit welchen theoretischen und empirischen Arbeiten auf die 'Feminisierung' der Arbeitsmärkte eingegangen wurde und wird. Dazu gehören die Analyseebenen der mikro- und makroökonomischen Betrachtung sowie neoklassische und institutionalistische Arbeitsmarkttheorien. Ferner findet in einem dritten Schritt ein Exkurs zur Geschlechterdimension in den Analysen und Empfehlungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung statt. Die Ausführungen schließen mit einer kritischen Zwischenbilanz der ökonomischen Arbeitsmarktforschung aus der Perspektive eines feministischen Ansatzes, dem es nicht nur darum geht, die Wirklichkeit der Geschlechter widergespiegelt zu sehen, sondern auch Ansätze zur Veränderung und Verbesserung der Situation der Frauen zu entwickeln. (ICG2)

[139-F] Matthies, Hildegard, Dr. (Bearbeitung): Organisation und Geschlecht: eine Rekonstruktion und Reinterpretation empirischer Befunde am Beispiel von wissensbasierten Tätigkeitsfeldern INHALT: Das Forschungsvorhaben setzt am Diskurs der Geschlechterforschung über die Rolle von Organisationen bei der vertikalen Segregation der Geschlechter an. Dabei geht es um folgende Fragen: Setzt sich in Organisationen lediglich die gesellschaftlich verankerte Geschlechterordnung fort, oder schaffen sich Organisationen ihre eigenen Welten? Wie weit reicht diese Fähigkeit zur Autopoiesis im Hinblick auf die Rolle von Geschlecht? Sind Organisationen per se geschlechtsneutral? Wird Geschlecht erst in einem zweiten Schritt, nämlich über Personen bzw. über soziales Handeln, zu einem Faktor sozialer Differenzierung? Wie kontingent bzw. kontextabhängig sind diese Prozesse des 'gendering'? Lassen sich strukturelle Zusammenhänge identifizieren, durch welche die zweigeschlechtlichen Klassifizierungen unterstützt oder restringiert werden? Diese Fragen stehen im Zentrum des Vorhabens. METHODE: Es wurden Befunde einschlägiger empirischer Sudien zu Organisation und Geschlecht fallbezogen rekonstruiert und einer vergleichenden Analyse und Reinterpretation un-

112

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

terzogen. Der analytische Rahmen wird mithilfe neoinstitutionalistischer und differenzierungstheoretischer Ansätze konzeptualisiert. Die vergleichende Interpretation der Befunde erfolgt aus einer strukturationstheoretischen Perspektive, der zufolge sich Struktur und Handlung wechselseitig konstituieren. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf Studien zu den beruflichen Entwicklungschancen von Männern und Frauen in wissensbasierten Tätigkeitsfeldern. ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-25491-599, Fax: 030-25491-582, e-mail: [email protected])

[140-L] Mettler-von Meibom, Barbara: Frauen in Führungspositionen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 35-37 INHALT: In Anlehnung an das Buch "Macchiavelli für Frauen" von Harriet Rubin plädiert die Autorin dafür, dass Frauen in Führungspositionen ihre Macht aus dem Bewußtsein der eigenen Identität und Stärke schöpfen. Wo Frauen den eigenen Erfahrungsraum annehmen, sprengen und transformieren sie die Regeln patriarchaler Machtausübung. Sie schaffen neue Regeln, "und zwar solche, die Macht und Liebe miteinander verbinden". (PT)

[141-L] Mühlberger, Ulrike: Wege aus der Frauenarmut durch Arbeitsmarktpartizipation, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 75-89, ISBN: 3-631-52593-1 INHALT: "Ulrike Mühlberger konzentriert sich in ihrem Beitrag vor allem auf jene Gruppe von Frauen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie sich am Erwerbsarbeitsmarkt beteiligen oder nicht bzw. in welchem Ausmaß sie eine Beschäftigung anbieten können. In diesem Zusammenhang verweist die Autorin nicht nur auf ökonomische Determinanten, sondern auch auf soziale Strukturen und Präferenzen, die Einfluss auf diese Entscheidung haben: eine Entscheidung, die im Fall der Aufnahme der Erwerbsarbeit mit der Akquirierung eigener Ressourcen - und damit der Möglichkeit, Einkommensarmut zu entgehen - einhergeht. Die Autorin verweist auf politisch gesetzte Anreize, die positiven Einfluss auf die Arbeitsangebotsentscheidung haben. Beispielsweise besteht ein negativer Zusammenhang zwischen den Kosten für die Kinderbetreuung und der (vollzeitbeschäftigten) Arbeitsmarktpartizipation. Aber auch die Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen (vor allem Teilzeitarbeit) bzw. die Ausweitung des Dienstleistungssektors haben sich - wie empirisch nachgewiesen wurde - positiv auf die Frauenbeschäftigung ausgewirkt. Auch die verstärkte Verankerung von Frauen in Interessenorganisationen wird von der Autorin als Möglichkeit eines direkten Effektes auf die Frauenbeschäftigung gesehen." (Autorenreferat)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

113

[142-F] Müller, Petra, Dr.; Kurtz, Beate (Bearbeitung): Gender Mainstreaming im Kontext der Aktiven Arbeitsmarktpolitik. Spezifische Entwicklungen bei beruflicher Weiterbildung und beschäftigungsbegleitenden Maßnahmen nach dem SGB III sowie maßnahmeübergreifende Chancen und Hemmnisse der Implementation INHALT: Gender Mainstreaming bedeutet - ausgehend von der Definition des Europarates von 1998 (Europarat 1998) und anknüpfend an den aktuellen Stand der wissenschaftliche Diskussion - eine Doppelstrategie: Gender Mainstreaming umfasst zum einen spezifische Konzepte und Projekte der Frauenförderung. Zum zweiten stellt Gender Mainstreaming darüber hinausgehend eine Querschnittsthematik dar, die auf eine geschlechtsspezifische Sensibilisierung aller politischen Strategien und Prozesse und ihrer Evaluation gerichtet ist. Gender Mainstreaming ist im Aufgabenspektrum der Bundesanstalt für Arbeit in zweifacher Weise verankert: Zum einen ist die Bundesanstalt für Arbeit an die gesetzlichen Vorgaben des SGB III gebunden und muss diese bei der Gestaltung ihrer Aufgaben berücksichtigen. Der gesetzliche Auftrag reicht von der Umsetzung von Gender Mainstreaming bei Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung (Paragraph 8 SGB III) bis zur geschlechtsspezifischen Dokumentation der Umsetzungsergebnisse (Paragraph 11 SGB III). Zum zweiten definiert die Bundesanstalt für Arbeit Gender Mainstreaming seit 1998 als Teil ihrer organisationsbezogenen Geschäftspolitik. Zentrales Ziel des Projektes ist es, Chancen und Hemmnisse der Realisierung von Gender Mainstreaming als Querschnittsziel der Aktiven Arbeitsmarktpolitik einerseits aus der Perspektive der praktischen Umsetzung in den Arbeitsämtern in den Blick zu nehmen. Andererseits soll der Stand der Umsetzung durch eine Vertiefung mikroanalytischer Evaluation auf Teilnehmerebene eruiert werden. Die Verknüpfung von qualitativer Implementationsforschung und mikroanalytischer Evaluation macht es möglich, die Vielfalt der Dimensionen der Problematik von Gender Mainstreaming weiter zu erhellen. Die Chancen und Hemmnisse der Implementation werden in der Studie maßnahmeübergreifend in den Blick genommen. Hier geht es darum, Erkenntnisse über die "Operationalisierung" von Gender Mainstreaming bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen der Aktiven Arbeitsmarktpolitik in den Arbeitsämtern zu gewinnen. Auf der Grundlage der "Expertise vor Ort" können Informationen gewonnen werden, die sich aus den bislang vorhandenen statistischen Daten nicht erschließen lassen und die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Ergebnisse liefern können. Auf der Basis der Maßnahme-Teilnehmer-Grunddatei (MTG) ist eine erweiterte Deskription der Zugänge hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte (inkl. Berücksichtigung von Mehrfachbenachteiligung) exemplarisch für "Maßnahmen der berufliche Weiterbildung" (FbW) und "beschäftigungsbegleitende Maßnahmen" vorgesehen. Ziel ist es zu überprüfen, ob teilnehmerbezogene sichtbare Unterschiede hinsichtlich des Zugangs in FbW und beschäftigungsbegleitende Maßnahmen vorliegen, diese gegebenenfalls kenntlich zu machen und somit Informationen über mögliche Zugangsselektivitäten zu erhalten. Darüber hinaus soll ein Überblick über mögliche Unterschiede in der Höhe der Verbleibsquote für verschiedene Personengruppen und Förderarten gegeben werden. METHODE: projektbezogene Aufbereitung prozessproduzierter Daten der BA; bivariate und multivariate Analysen zu Zugang und Verbleib von Teilnehmer/innen an FbW und beschäftigungsbegleitenden Leistungen; Implementationsanalyse: a) Internet- und Vorort-Recherche zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der BA, b) qualitative Experteninterviews innerhalb der BA (Zentrale, Regionaldirektionen) und außerhalb der BA (Wissenschaft), c) standardisierte Online-Befragung der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in den Arbeitsämtern (Vollerhebung) DATENGEWINNUNG: Analyse (Prozessdaten der BA zu FbW und beschäftigungsbegleitenden Leistungen). Implementationsanalyse (Stichprobe: 50;

114

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

Arbeitsämter - explorative Recherchen im Internet und Intranet sowie Vorort-Recherechen). Qualitatives Experteninterview. Standardisierte Befragung, online (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in den Arbeitsämtern; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller, Petra; Kurtz, Beate: Active labour market policy and gender mainstreaming in Germany. Gender-specific aspects of participation and destination in selected instruments of the Federal Employment Service. in: IAB Labour Market Research Topics, 2003, No. 50, S. 1-28 ( http://doku.iab.de/topics/2003/topics50.pdf ) . ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesanstalt für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterinnen (Tel. 0911-179-5645, -179-326628, e-mail: [email protected], [email protected])

[143-F] Pechan, Jutta, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung): Männlich dominierte Berufe - Berufswahl weiblicher Auszubildender INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie (Nußallee 21, 53115 Bonn)

[144-F] Plogstedt, Sibylle, Dr. (Leitung): Zur Geschichte der feministischen Projekte. Vom Kollektiv zur Unternehmerin? INHALT: Frauenprojekte zählen zu den alternativen und kollektiven Betrieben. Sie wurden nach sozialistischfeministischen Prinzipien organisiert: alle sind gleich, alle erhalten den gleichen Lohn und alle tun alles, keine Macht für Niemand. Der linke theoretische Mantel wurde um den antipatriarchalen Ansatz erweitert. Gefragt waren Autonomie, Ganzheitlich, Betroffenheit und Gleichheit. Kontext/ Problemlage: Aufgrund des Extremistenerlasses für den Öffentlichen Dienst verzichteten Mitte der 70er Jahre viele junge Frauen auf eine Karriere im Wissenschaftsbereich. Sie strömten in die alternativen Betriebe und entsprechend in die Frauenprojekte. Das Ziel war Öffentlichkeitsarbeit für die Frauenbewegung: Ein Öffentlichmachen der Gewalt gegen Frauen, des Missbrauchs und all der Entdeckungen, die die neue Frauenbewegung machte. Wachstum und Gewinnstreben waren lange kein Ziel der Projekte. Zweck der Projekte war die Ausweitung der Frauenbewegung. Die Projekte waren Anlaufpunkte für neue bzw. betroffene Frauen. Geschaffen werden sollten selbst organisierte Arbeitsplätze für Frauen. Service war kein Ziel. Unprofessionelles und armes Auftreten der Projekte war damals hoch professionell, weil die Zielgruppe ein antikapitalistisches und antipatriarchales Verhalten erwartete. Fragestellung: Aus der Zwischenstellung zwischen sozialistischfeministischem Ansprüchen sowie der wirtschaftlichen sinnvollen Abläufe in den Betrieben entstand eine Problemlage für die feministischen Unternehmerinnen. Wie gingen die feministischen Kollektivunternehmerinnen mit den Ansprüchen der Frauenbewegung um? Wie war das Verhältnis zwischen Aufklärung nach außen und Tabus im Inneren. Wie sind die Projektfrauen mit den Tabus wie dem von Macht und Gleichheit oder dem von Schönheit, Männern

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

115

usw. umgegangen. Und wie gingen die Projekte damit um, dass die Frauenbewegung in den vergangenen Jahren an Einfluss verloren hat. Welchen Einfluss hatte zum Beispiel die Wende in der DDR auf die Frauenprojekte. Wann haben sich die Frauenbetriebe der notwendigen Professionalisierung gestellt? Wie wird die Nachfolgefrage in den heutigen Frauenbetrieben geregelt? Und welche Wachstumsmodelle gibt es für Frauenbetriebe, die vielfach zu kleinen und übersichtlichen Betriebsgrößen gehören? Darstellung der Ergebnisse: Die Frauenbewegung erwies sich als Jobmaschinerie. Geschätzt wird, dass mehr als 10.000 Stellen in Selbstorganisation entstanden sind. Die ideellen Voraussetzungen von Gleichheit und Verzicht auf Macht haben zu einer Vielzahl von Tabus und zu Konflikten geführt. Supervisionen hatten oft keine Wirkung, weil die Mitglieder der Kollektive nicht einig waren, etwas zu verändern. Mit der Wende und der Vereinigung Deutschlands entstanden in den neuen Bundesländern mehr Frauenprojekte als es sie in den alten Bundesländern gab. Die Leitung der Projekte übernahmen nunmehr Geschäftsführerinnen, auch im Westen. Mit dem Rückgang der Frauenbewegung mussten die Frauenprojekte sich den veränderten Bedürfnissen und dem Wettbewerb stellen. Nachfolgerinnen für die feministischen Betriebe zu finden, ist derzeit nicht leicht. Ein Wachstumsmodell für kleinere Frauenbetriebe ist in den Frauengewerbehöfen im Entstehen. METHODE: Die vorliegende Arbeit ist eine Literaturstudie mit einer qualitativen Befragung. Die qualitativen Interviews sind der Hauptteil der Studie, da die Literatur über Frauenprojekte bis Mitte der 90er Jahre reicht. Um die Forschungslücke zu schließen, wurden 14 Frauen aus 12 Projekten und Frauenbetrieben befragt. Die Befragung erfolgte an Hand eines Interviewleitfadens. Die Interviews dauerten zwischen 60 und 150 Minuten. Grundlage für die Auswahl der Interviewpartnerinnen war die Länge der Zugehörigkeit in den Projekten. Durch die Intensität der Gespräche ist eine Innensicht über die Projekte entstanden, wie es sie bisher über den Zeitraum von den 70er Jahren bis zum Jahr 2004 noch nicht gibt. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Plogstedt, Sibylle: Frauenbetriebe. Vom Kollektiv zur Einzelunternehmerin. Abschlussbericht. 2005. 220 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Plogstedt, S. (Am Büchel 100a, 53173 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[145-L] Ruiz Ben, Esther: Arbeit und Geschlecht in der Informatik: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 9/2004), Marburg 2003, 79 S. (Graue Literatur; URL: https://www.gendanetz.de/files/document49.pdf) INHALT: Der Beitrag widmet sich aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive der Aufarbeitung des Themenfeldes 'Arbeit und Geschlecht in der Informatik'. In einer kurzen Einleitung werden zunächst die Begriffe 'IT-Branche' sowie die amtlichen Klassifikationen in diesem Bereich grundlegend erklärt. Im ersten Kapitel folgt dann ein chronologischer Überblick über die Forschungsperspektiven im Bereich Arbeit und Geschlecht in der Informatik in Deutschland. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf das Thema der Professionalisierung der Softwareentwicklung in Bezug auf die Konstruktion von Geschlecht, um sodann die Entgrenzung von Arbeit und Leben in der Informatik aus einer gender-orientierten Perspektive heraus zu thematisieren. Im vierten Kapitel werden die wichtigsten AkteurInnen auf der akademischen und der beruflichen Ebene der Informatik aufgeführt. Dabei ist es auch wichtig, die verschiedenen Initiativen und Netzwerke, die sich mit der Beteiligung von Frauen in der In-

116

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

formatik beschäftigen, zu betrachten. Gegenstand des fünften Kapitels ist das Selbstverständnis der Informatik als Disziplin und ihre Entwicklung in Bezug auf die berufliche Praxis. Angesichts der Ergebnisse der kommentierten Studien über Arbeit und Geschlecht in der Informatik lassen sich die optimistischen Erfolgsaussichten bezüglich der Beteiligung von Frauen in der Informatik nicht bestätigen. Die scheinbare Offenheit der IT-Branche, die mit Begriffen wie 'Flexibilität', 'Autonomie' oder 'Mobilität' Konnotationen von Jugendlichkeit und Emanzipation in sich birgt, verschleiert eher die Transformation bzw. Anpassung von Ausgrenzungsmechanismen, die sich insbesondere für Frauen bzw. für die Konstruktion von Geschlechterbedeutungen ergeben. Abschließend werden offene Fragen formuliert, die dazu dienen sollen, dieses Gebiet aus der Perspektive der feministischen und geschlechtssensiblen Forschung genauer und weiterführend zu analysieren. (ICG2)

[146-L] Schnatmeyer, Dagmar: Frauen und Führung: berufliche Segregation und neue Konzepte zur Chancengleichheit, Bonn 2003, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc2003/ schnatmeyer03_01.pdf; http://deposit.ddb.de/ep/netpub/30/16/11/969111630/_data_stat/schnatmeyer03_01.pdf) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum es für Frauen so schwierig ist, in berufliche Top-Positionen aufzusteigen, und mit welchen Maßnahmen aktuelle Modelle Chancengleichheit in der Arbeitswelt durchsetzen wollen. Die hier vorgestellten neuen Konzepte haben ihren Ursprung größtenteils in den USA und werden in unterschiedlichem Ausmaß auch in Europa angewendet. Die Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Lage in Deutschland, einige der angeführten Studien wurden in der Schweiz durchgeführt. Im ersten Teil geht es um den Begriff der beruflichen Segregation, der etwas genauer erläutert wird. Anschließend folgen Ausführungen zum Begriff der 'gläsernen Decke', die verhindert, dass Frauen ab einer bestimmten Position beruflich nicht mehr weiter aufsteigen können. Daraus resultiert die Frage, wie man einer 'gläsernen Decke' entgegenwirken kann. Im zweiten Teil werden die drei wichtigsten neuen Modelle zur Realisierung von Chancengleichheit beschrieben: (1) Managing Diversity, (2) Work-Life-Balance und (3) Gender Mainstreaming. Im dritten Teil werden die beschriebenen Konzepte miteinander verglichen und kritisch hinterfragt. Was bisher in Deutschland hauptsächlich zu beobachten ist, sind Gender-Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen, die entweder firmenintern oder aber von externen Unternehmensberatungen durchgeführt werden. Es kann der Eindruck entstehen, dass diese Maßnahmen sehr effektiv sind, um damit öffentlich im Sinne einer innovativen Firmenpolitik zu werben. Gleichzeitig sind sie aber so 'ungefährlich', dass sie die bisherigen (Macht)Strukturen nicht beeinträchtigen. Ein großer Nachteil der neuen beruflichen Modelle zur Chancengleichheit ist ferner die fehlende rechtliche Grundlage. Die bisherige Bilanz lässt vermuten, dass es noch eine lange Zeit dauern wird, bis zumindest 20% des 'European Round Table of Industrials' weiblich sind. (ICG2)

[147-F] Sommerfeld, Peter, Prof.Dr.rer.soc.; Bühlmann, Felix, Lic.soc.; Krattiger, Barbara (Bearbeitung); Nadai, Eva, Prof.Dr.phil. (Leitung): (De-)Professionalisierung und Geschlecht: soziale Arbeit zwischen Beruf und freiwilligem Engagement

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

117

INHALT: In der neueren Geschlechterforschung sind Professionen ein bevorzugtes Untersuchungsfeld zur Analyse von Prozessen geschlechtlicher Differenzierung. Dabei konzentriert sich das Interesse zur Zeit schwergewichtig auf die Mechanismen des Ausschlusses der Frauen aus männlichen Professionen, während die Problematik von Professionalisierung in Frauendomänen etwas in den Hintergrund gerückt ist. In Mainstream-Professionstheorien werden weibliche Berufe zwar thematisiert, dies allerdings gerade unter Absehung von Geschlecht. Im vorliegenden Projekt steht die Soziale Arbeit im Zentrum, ein Beruf, dem sowohl in klassischen wie in neueren theoretischen Ansätzen ein Professionalisierungsdefizit attestiert wird. Soziale Hilfe hat sich historisch gleichzeitig zu einem Beruf und zu Freiwilligenarbeit ausdifferenziert, und beide Formen sind konstitutiv mit weiblich codierten Kompetenzen wie z.B. 'Fürsorglichkeit' verwoben. Die 'Weiblichkeit' sozialer Hilfe und die Parallelität von Beruf und Ehrenamt sind bestimmende Parameter für die Professionalisierungsbemühungen in der Sozialen Arbeit, die zudem durch die aktuellen politischen Tendenzen zur Propagierung von Wohlfahrtspluralismus und Freiwilligenarbeit weiter unter Druck gerät. Die Studie fokussiert auf die Schnittstelle zwischen Beruf und Freiwilligenarbeit und fragt nach den Implikationen von Abgrenzungsproblemen für die Professionalisierung der Sozialen Arbeit: Wie werden in einer sozialen Arena aus Sozialer Arbeit, Freiwilligenarbeit und Politik die Grenzen zwischen Beruflichkeit und Ehrenamtlichkeit ausgehandelt und legitimiert, und welche Rolle spielt dabei die faktische und symbolische Feminisierung sozialer Hilfe? Wie gestaltet sich die konkrete Kooperation von Sozialarbeitenden und Freiwilligen und wie unterscheidet sich professionelles von Laienhandeln? Ergebnisse: s. http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm. sel0=6890 . ZEITRAUM: 2001-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Bern und Kanton Solothurn METHODE: Es handelt sich um eine qualitative Studie nach dem Verfahren der grounded theory. Untersucht werden kontrastierende Konstellationen von Freiwilligenarbeit und Sozialer Arbeit: 1. ehrenamtliche Sozialbehörden als Vorgesetzte der Sozialarbeitenden im Rahmen der kommunalen öffentlichen Sozialhilfe; 2. Freiwillige in ausführender Basisarbeit im Rahmen einer kantonalen Bewährungshilfe; 3. Gemeinwesenarbeit im Rahmen städtischer Quartierzentren, wo die Sozialarbeitenden zwischen Freiwilligen an der Basis und Ehrenamtlichen in Vorständen der Trägervereine der Zentren stehen. Die Studie umfasst 33 qualitative Interviews mit Sozialarbeiter/innen und Freiwilligen, eine Gruppendiskussion mit Professionsvertreter/innen und die Analyse 'natürlicher' Protokolle zum Verhältnis von Freiwilligenarbeit und professioneller Sozialer Arbeit. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Nadai, E.: Helfen kann jeder Soziale Arbeit zwischen Profession und Freiwilligenarbeit. Referat auf der Tagung "Soziale Arbeit und Freiwilligenarbeit: Kooperation, Koexistenz, Konkurrenz?", 16. Mai 2001, Gottlieb-Duttweiler-Institut, Rüschlikon.+++Nadai, E.; Bühlmann, F.; Krattiger, B.; Sommerfeld, P.: (De-)Professionalisierung und Geschlecht: Soziale Arbeit zwischen Beruf und freiwilligem Engagement. Zwischenbericht an den Schweizerischen Nationalfonds, Febr. 2002.+++ Bühlmann, F.; Krattiger, B.; Sommerfeld, P.: (De-)Professionalisierung und Geschlecht. Zum Grenzverlauf zwischen freiwilliger und professioneller Sozialer Arbeit. Referat auf der Tagung der Empirie AG der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Univ. Bielefeld, 29.6.2001.+++Nadai, E.; Sommerfeld, P.: Von Fürsorglichkeit zu Fachlichkeit. Entgeschlechtlichung als Professionalisierungsstrategie der Sozialen Arbeit. Referat auf der Tagung Anregung zur Selbstreflexion des Arbeitskreises Professionelles Handeln, Katholische Hochschule für Soziale Arbeit, Saarbrücken, 7.-8.6.2002.+++Nadai, E.; Sommerfeld, P.; Bühlmann, F.; Krattiger, B.: Fürsorgliche Verstrickung. Soziale Arbeit zwischen Profession und

118

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

Freiwilligenarbeit. Schlussbericht an den Schweizerischen Nationalfonds. Olten: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz 2003. ART: gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Bereich Soziales (Riggenbachstr. 16, 4601 Olten, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[148-F] Steffen, Isabelle (Bearbeitung); Linder, Wolf, Prof.Dr. (Betreuung): Frauenerwerbstätigkeit unter dem Blickwinkel von Politik, Ökonomie und Gesellschaft INHALT: Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen. Seit den 1960er Jahren hat die Zahl der Frauen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, in der Schweiz wie in den anderen Industriestaaten stark zugenommen. Mit einer Erwerbsquote von über 70 Prozent weist die Schweiz im internationalen Vergleich eine der höchsten Frauenerwerbsquotenüberhaupt auf. Während im internationalen Vergleich jedoch drei Viertel der Arbeitnehmerinnen einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil in der Schweiz mit rund 50 Prozent außergewöhnlich gering. Wird diese Tatsache für die Messung der Arbeitsmarktintegration von Frauen berücksichtigt, nimmt die Schweiz in der Rangliste der OECDLänder einen Platz im hinteren Mittelfeld ein. Vor dem Hintergrund dieser Bemerkungen soll die Dissertation Antworten auf folgende Fragen geben: Wie ist die Situation der Frauen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich aktuell und im Zeitvergleich tatsächlich einzuschätzen? Womit lässt sich das Niveau und die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz erklären? Wie lässt sie sich möglicherweise beeinflussen? Bisherige Studien zu diesem Thema waren in erster Linie ökonomischen und soziologischen Ansätzen verpflichtet und stellten den individuellen Entscheid der Frauen in Abhängigkeit von Kosten-Nutzenüberlegungen, bzw. von gesellschaftlichen Faktoren in den Vordergrund, während die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen in der Politikwissenschaft ein relativ wenig erforschtes Gebiet darstellt. Vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes soll die Dissertation den Theorie- und Forschungsstand auf drei Ebenen erweitern: 1) Die Stärkung des politikwissenschaftlichen Ansatzes: Obwohl sich politikwissenschaftliche Faktoren für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit theoretisch aufdrängen, fanden sie bisher kaum systematisch Eingang in die Forschung. Es soll deshalb untersucht werden, inwiefern die Politik die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen beeinflusst. Der Dissertation wird hierzu ein komparativ-institutionalistischer Ansatz der Arbeitsmarktforschung zu Grunde gelegt. Dahinter steht die Annahme, dass soziale und politische Institutionen und Instrumente auf der Makro- und Mesoebene wesentliche Erklärungsfaktoren für die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen darstellen. Die zentrale These spricht nicht zuletzt dem Einfluss von konkreten Policies einen wesentlichen Stellenwert für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit zu und kann als Erweiterung bisheriger politisch-institutioneller Erklärungsansätze verstanden werden. Dies in dem Sinne als betont wird, dass nicht nur die politischen Institutionen und Werte, sondern auch die daraus folgende Politik, bzw. ihre Inhalte von Bedeutung sind. 2) Die Kombination von politikwissenschaftlichen, ökonomischen und soziologischen Theoriesträngen: Die meisten bisherigen Studien wählten einen relativ engen theoretischen disziplinenspezifischen Fokus. Doch gerade das Beleuchten der Frauenerwerbstätigkeit aus verschiedenen Perspektiven kann möglicherweise einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis des Phänomens leisten. Es ist deshalb Ziel dieser Untersuchung, die Frauenerwerbstätigkeit unter Einbezug der drei

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

119

Theoriestränge von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Erklärungskraft der Ansätze gegeneinander abzuwägen. Die Kombination von Individual- und Kontextebene: Neben dem Einbezug verschiedener Theoriestränge dürfte auch die Betrachtung mehrerer Analyseebenen von Bedeutung sein. Der Dissertation liegt die Annahme zu Grunde, dass ein Wechselverhältnis zwischen dem individuellen Verhalten von Frauen und ihrem Umfeld besteht. Insbesondere ist der Entscheid einer Frau, am Arbeitsmarkt teilzunehmen, geprägt vom gesellschaftlichen, strukturellen und institutionellen Kontext. Indem Individual- und Kontextebene kombiniert werden, soll diesem Zusammenspiel Rechnung getragen werden. ZEITRAUM: 1980-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (einerseits auf der Ebene der Kantone andererseits im internationalen Vergleich) METHODE: Ziel der Studie ist es, die Arbeitsmarktintegration der Schweizer Frauen sowie deren Bestimmungsfaktoren zu untersuchen. Hierzu wird ein mehrstufiges Verfahren gewählt, das nicht zuletzt die Integration der verschiedenen Forschungsansätze und damit eine differenzierte Analyse erlaubt. Teil 1 soll dazu dienen, die Schweiz im internationalen Vergleich einzuordnen - dies zum einen durch Deskription, jedoch ebenfalls durch die Analyse der Bestimmungsgründe, welche die Position der Schweiz erklären können. Im 2. Teil soll daraufhin die bisherige Forschung in dem Sinne weiter entwickelt werden, als individuelle und kontextuelle Erklärungsgrößen nicht nur getrennt, sondern kombiniert getestet werden. 1. Teil: Die Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz: Die Beschreibung und Einordnung der Schweizer Gegebenheiten soll in mehreren Schritten und mit einer Mix aus sowohl qualitativen als auch quantitativen Verfahren erfolgen. Im Zentrum steht einerseits ein quantitativer Vergleich der OECD-Staaten auf Makroebene, andererseits eine Fallstudie zur Schweiz unter Anwendung der Erklärungsgrößen, die sich im internationalen Vergleich als wichtig erwiesen haben. Damit sollen Bestimmungsgrößen auf Kontextebene ausgemacht werden, welche die Arbeitsmarktpartizipation der Schweizer Frauen möglicherweise beeinflussen und erklären können. 2. Teil: Kombination von individuellen und Kontextfaktoren - eine Mehrebenenanalyse: Wie oben erläutert, liegt der Untersuchung ein integraler Forschungsansatz zu Grunde. Zum einen wird die potentielle Erklärungskraft sowohl der politikwissenschaftlichen als auch der soziologischen und ökonomischen Theorien unterstellt. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass politische, kulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen einen wichtigen Einfluss auf den Entscheid der Frauen, am Arbeitsmarkt zu partizipieren, ausüben. Um die Wirkung von Kontextfaktoren auf das individuelle Arbeitsmarktverhalten systematisch überprüfen zu können, ist es wichtig, dass individuelle Variablen und Kontextgrößen nicht nur nebeneinander, sondern kombiniert analysiert werden. Diese Kombination von Individual- und Kontextfaktoren kann mittels Mehrebenenanalyse geschehen. Dabei bilden Individualdaten aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung die erste Datenebene, die durch Kontextfaktoren auf kantonaler Ebene ergänzt werden. Jede Frau im Sample kann damit einer Untereinheit, einem Kanton, zugeordnet werden, der unterschiedliche Rahmenbedingungen bietet. Untersuchungsdesign: Quer- und Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: bis 30; OECD-Staaten; Auswahlverfahren: gemäß OECD-Statistiken). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 30.610; weibliche Schweizer Bevölkerung; Auswahlverfahren: Stichprobe gemäß SAKE). Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 26; Schweizer Kantone - kantonale Kontextfaktoren, insb. Policies; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Steffen, I.: Stärken und Schwächen gepoolter Zeitreihen-Designs am Beispiel der Frauenerwerbsbeteiligung in 22 OECD-Staaten. Paper präsentiert am Jahreskongress der schweizerischen Vereinigung für politische Wissenschaft, 18./19. Nov. 2004, Balsthal.

120

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 3 Frauenerwerbstätigkeit

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft (Unitobler, Lerchenweg 36, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[149-L] Strub, Silvia; Stutz, Heidi: Macht Arbeit Frauen arm?, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 2/2004, S. 11-20 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Frauen_2004-2.pdf) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Armutsrisiko von Frauen in der Schweiz im Kontext ihrer (un-)entgeltlichen Arbeitstätigkeiten. Dabei orientieren sich die Ausführungen an der These, wonach nicht die Arbeit, sondern die Arbeitsteilung das Armutsrisiko von Frauen erhöht. Diese Entwicklung wird anhand von fünf Faktoren und entsprechendem empirischen Datenmaterial für den Zeitraum von 1991 bis 2002 aufgezeigt: (1) die traditionelle Rollenverteilung in ihrer ganzen Breite, (2) die damit verbundene Erwerbsreduktion von Müttern, (3) Lohnungleichheit, (4) erhöhte Erwerbslosigkeit und Unterbeschäftigung unter Frauen sowie (5) das System sozialer Sicherung, das auf die Lohnhöhe ausgerichtet ist. Vor diesem Hintergrund plädieren die Autorinnen für eine Armutsbekämpfung in Form einer gleichberechtigten Teilnahme der Frauen am Berufsleben. (ICG2)

[150-F] Universität Regensburg: Entwicklung von Strategien zur praktischen Umsetzung von Gender Mainstreaming in Unternehmen, Organisationen und Betrieben INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regensburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0941-943-3855, e-mail: [email protected])

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität [151-F] Althans, Birgit, Dr. (Bearbeitung): Bewegte Kindheiten. Im Spielraum von Körper, Geschlecht und Begehren INHALT: Wie inszenieren Kinder in den 5. und 6. Klassen einer Schule eines Berliner Innenstadtbezirks Geschlecht, wie überschreiten sie Geschlechtergrenzen und wann tritt die Kategorie Geschlecht in den Hintergrund? Der ethnographische Beitrag zur Kindheitsforschung

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

121

beschreibt Bedingungen des Aufwachsens in einer globalisierten Welt, in der Medien eine starke Rolle spielen, und stellt spezifische und kompetente Bearbeitungsformen von Differenz und Heterogenität von 10-13jährigen Kindern am Übergang zur Jugend vor. Sie erarbeitet methodische Umsetzungen der aktuellen Debatte zur Kritik an der Kategorie Geschlecht an der Schnittstelle von Kultur- und Sozialwissenschaften. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung (Arnimallee 11, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-52730, Fax: 030-838-56698, e-mail: [email protected])

[152-L] Beuth, Kirsten; Dorgerloh, Annette; Müller, Ulrike (Hrsg.): Ins Machbare entgrenzen: Utopien und alternative Lebensentwürfe von Frauen, (Schriftenreihe des Frauenstudien- und -bildungszentrums der EKD, Bd. 2), Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.Ges. 2004, 184 S., ISBN: 3-8255-0484-0 (Standort: UB Siegen(467)-31OGX6245) INHALT: "Angesichts eines um sich greifenden Sozialdarwinismus, der vom Recht des Stärkeren ausgeht, und von Politik und Wirtschaft bedient wird, gewinnt der Wunsch nach lebbaren Utopien an Bedeutung. In diesem Buch wird eine Annäherung an den Utopiebegriff und eine Positionierung aus unterschiedlichen Perspektiven und Lebenshaltungen von Frauen unternommen. Frauen haben in Geschichte und Gegenwart eine Vielfalt von Utopien und Projekten mit utopischem Potential entwickelt, in denen sie ihre Lebensformen und ihr jeweiliges politisches, soziales, wissenschaftliches oder künstlerisches Engagement mit einem theoretischen Anspruch verbinden. Auf diese Weise sind Gesellschaftsentwürfe und Modelle auf sehr unterschiedlichen Theorie- und Praxisfeldern entstanden, deren Entdeckung oder Wiederentdeckung sich allemal lohnt. Die Palette reicht von politischen und künstlerischen Umorientierungen über Wohn- und Wirtschaftsmodelle bis zu Landschaftsentwürfen. Die Publikation verfolgt zwei inhaltliche Intentionen: Zum einen lassen sich die immer noch zu wenig bekannten, aber bedeutenden und vor allem auch originellen Leistungen von Frauen auf diesem Gebiet - zumindest ausschnitthaft - transparent machen. Zum anderen - und darin besteht die besondere Attraktivität dieser Veröffentlichung - können und sollen in Konfrontation mit den dramatischen Problemen unserer Zeit, wie Umweltzerstörung und der Verlust von bezahlter Arbeit und sozialer Sicherheit, innovative Denkansätze, Modelle und konkrete Handlungsmöglichkeiten aus weiblicher Perspektive für die aktuelle Diskussion um Lebenswerte und Gesellschaftsentwürfe unserer Zukunft gewonnen und vorgestellt werden. So kann die Lektüre dazu ermutigen, eigene Utopien ins Machbare zu entgrenzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Müller: Zur Herkunft und zum Verständnis des Utopiebegriffs (3-19); Dorothee Sölle: Eine Utopie der Arbeit (20-30); Ilona Scheidle: Beginen - Mittelalter, Spiritualität und Aktualität (31-40); Annette Dorgerloh: Paradies auf Erden? Gartenentwürfe von Frauen (41-51); Kirsten Beuth: Man nannte sie 'Walküre der Revolution'. Die politischen und persönlichen Utopien der Alexandra Kollontai (52-65); Ada Raev: Utopie und Realität. Bühnen- und Festgestaltungen russischer Avantgardistinnen (66-83); Kirsten Beuth: 'Keine unnötigen Experimente'. Frauen am Bauhaus (84-92); Ulrike Müller: Fragmente über Literatur und Utopie (93-100); Antje Schrupp: Blicke in parallele Welten. Frauen und Science Fiction (101-116); Ingeborg Reichle: Visionen vom 'Neuen Menschen'? Kunst im Zeitalter der Gen- und Reproduktionsmedizin (117-128); Christiane Dietrich: Spirituelle Utopie (129-142); Barbara Mer-

122

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

lau: attac - Eine andere Welt ist möglich. Ein Interview (143-152); Sabine Werth: Eine real existierende Utopie - Die Geschichte der Berliner Tafel e.V. (153-161); Samira Kenawi: Licht am Ende des Tunnels. Aus dem wirtschaftlichen Zerfall für die Zukunft lernen (162180).

[153-F] Böhmann, Marc, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Vinçon, Inge, Prof.Dr. (Betreuung): Genderbezogenes Sprachverhalten beim Argumentieren und Diskutieren im Deutschunterricht der Hauptschule. Die Rolle geschlechtergetrennten Unterrichts bei der Behandlung literarischer Texte INHALT: In diesem Teilprojekt des Forschungs- und Nachwuchs-Kollegs soll mittels genderbezogener, vor allem qualitativ-empirischer Unterrichtsforschung untersucht werden, wie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (Hauptschule, Klasse 7/8/9) in koedukativen und geschlechtergetrennten Gruppen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten umgehen. Es nehmen insgesamt sechs Hauptschulklassen am Projekt teil. Das Ziel ist, zu erfahren, a) wie in Hauptschulklassen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten umgegangen wird, b) welche Diskussions- bzw. Argumentationskompetenzen die Schüler/ innen besitzen bzw. gegebenenfalls erwerben, c) inwiefern es vor diesem Hintergrund für welche einzelne, gfs. Gruppen von Schüler/innen (orientiert am Leseverhalten) sinnvoll sein kann, Deutschunterricht teilweise geschlechtergetrennt durchzuführen. Das Forschungsvorhaben bewegt sich damit an der Schnittstelle sprachdidaktischer, literaturdidaktischer, genderbezogener und schulpädagogischer Fragestellungen. Es bietet eine Kombination genderbezogener Forschungsrichtungen, die es bislang nocht nicht gibt: a) Es geht über die traditionelle (quantitative) Analysekategorie des biologischen Geschlechts hinaus und fragt nach Zusammenhängen zwischen dem sozial-kulturellen Geschlecht in seiner Ausprägung als subjektives Geschlecht ("gender") im Bereich der Lesesozialisation und der Rezeption literarischer Texte im schulischen Kontext. b) Es untersucht das sprachliche Handeln von Schüler/innen im Umgang mit literarischen Texten im Vergleich zwischen koedukativen und geschlechtergetrennten Unterrichtssettings und bezieht damit das Prinzip der ?Reflexiven Koedukation? auf den Deutschunterricht. Damit nimmt es eine häufig vorgeschlagene, aber bislang nie untersuchte Organisationsform des Deutschunterrichts unter die Lupe. METHODE: Gendertheorie (Trautner); empirische Unterrichtsforschung (Becker-Mrotzek; Deppermann). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; LehrerInnen; Auswahlverfahren: total). Experiment (Stichprobe: 6; geschlechtergetrennte Unterrichtsstunden; Auswahlverfahren: total). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 6; Klassen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; Schülerfragebögen; Auswahlverfahren: total). Unterrichtsanalyse nach Transkription. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Böhmann, Marc: Genderspezifisches Diskutieren und Argumentieren. Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zum geschlechtergetrennten Literaturunterricht in der Hauptschule. in: Der Deutschunterricht, 2005, 5, S. 80-86. ART: Dissertation BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-477372)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

123

[154-L] Brandt, Oliver; Cornelißen, Waltraud: Berufsfindung in einer geschlechterkodierten Welt: praxistheoretische Ansätze können der Berufsfindungsforschung neue Ansätze geben, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 21-38 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag stellt empirische Befunde vor, die den Berufsfindungsprozess von jungen Frauen und Männern in seinen Anfängen beleuchten und Erklärungen für geschlechterdifferenzierte Berufsfindungsprozesse geben. Diverse strukturtheoretische und subjekttheoretische Ansätze werden auf ihren Erklärungswert hin untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Geschlechtersegregation nicht allein durch antizipierte Selektionsprozesse im Ausbildungssystem zu erklären ist. Berufliche Vorstellungen und Wünsche von Kindern, die sich aus dem Alltagswissen und aus der Einbettung in institutionellen Arrangements der Geschlechter speisen, reproduzieren die geschlechtliche Segregation der Erwachsenenwelt. Gefordert wird daher eine frühe, geschlechterbewusste Berufsorientierung, die spielerische Entwicklung von Selbstentwürfen und Mut zu "untypischen" Berufsentscheidungen fördert, eine stärker individualisierte Berufsberatung sowie eine Einbeziehung der Betriebe mit dem Ziel, die Jugendlichen mit unbekannten Berufsfeldern vertraut zu machen und informelle Geschlechtergrenzen im Betrieb reflektiert abzubauen. (ICH)

[155-L] Burdewick, Ingrid: Geschlechtersozialisation und politische Partizipation: biografische Orientierungen männlicher und weiblicher Jugendlicher, in: Wege zum Menschen : Monatsschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, Jg. 56/2004, H. 4, S. 298-310 INHALT: In dem Beitrag werden zentrale Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie zur politischen Partizipation und Sozialisation männlicher und weiblicher Jugendlicher vorgestellt und auf Basis einschlägiger Untersuchungen zum Themenbereich Geschlechtersozialisation und Politik, zur "weiblichen Moral" sowie zum Verhältnis der Geschlechter gegenüber dem Bereich der etablierten Politik diskutiert.

[156-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Analyse von Tagebuchaufzeichnungen und Lebensbeschreibungen von Frauen einer Familie über drei Generationen INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: AGIS INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[157-F] Eickhorst, Andreas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Keller, Heidi, Prof.Dr. (Betreuung): Vater - Erleben, integrative Kompetenzen und Wohlbefinden. Eine quer- und längsschnittliche Studie an 40 deutschen Vätern 19-20 Monate alter Kinder

124

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

INHALT: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Erleben der Vaterschaft von deutschen Vätern mit Kindern im Alter von drei und 19-20 Monaten. Es werden ausgewählte Komponenten des Vater-Erlebens (Rollenerleben, Elterntheorien, Selbstkonzept) untersucht, ihre längsschnittliche Stabilität geprüft und ihr Einfluss auf das väterliche Wohlbefinden betrachtet. Dazu wird das Konzept des "subjective well-being" herangezogen. Des Weiteren wird versucht, "integrative Kompetenzen" zu konzeptionalisieren, die bei der Bearbeitung und Integration des Erlebens helfen und für das Wohlbefinden der Väter förderlich sind. Für dieses Vorhaben werden die Konzepte Kohärenzgefühl und Handlungsorientierung verwendet. Durch die Berücksichtigung dieser integrativen Kompetenzen der Väter soll ein Schwerpunkt auf den salutogenetischen Aspekten von Vaterschaft wie beispielsweise den väterlichen Ressourcen für einen angemessenen und das Wohlbefinden fördernden Umgang mit Erlebensinhalten liegen. Diese Arbeit will ferner dazu beitragen, die Rolle der Väter in der frühen Lebenszeit ihrer Kinder näher zu bestimmen. Dazu ist es notwendig, neben dem Verhalten der Väter, welches heutzutage erfreulicherweise bereits Gegenstand einer zunehmenden Zahl von Veröffentlichungen ist, auch das Erleben der Vaterschaft aus der Sicht der Väter zu betrachten. ZEITRAUM: 2001 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland (hpts. Osnabrück) METHODE: Den theoretischen Hintergrund der Arbeit bildet zum einen das Paradigma der Soziobiologie, zum anderen die Sichtweise einer kulturinformierten Entwicklungspsychologie. Das Spannungsfeld von Biologie und Kultur stellt den Rahmen für das "Komponentenmodell des Elternverhaltens" (Keller, 2003), an welchem sich die verwendete Methodik orientiert. Weitere Grundlagen der Arbeit sind der Ansätze der independenten und interdependenten Selbstkonzepte von Markus und Kitayama (z.B. 2001), des subjektiven Wohlbefindens (z.B. Diener & Lucas 1999) und der integrativen Kompetenzen (siehe http://www.gkik.uniosnabrueck.de ). Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Psychologischer Test (Stichprobe: 40; deutsche Väter eines erstgeborenen 19-20 Monate alten gesunden Kindes; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" (49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0541-500-87188, e-mail: [email protected])

[158-L] Elling, Agnes: 'They (don't) have the right build for it': social constructions of gender and sport, in: Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 21-34, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133) INHALT: Die Verfasserin zeigt, welche Gender-Konstruktionen männliche und weibliche Jugendliche unterschiedlicher ethnischer Herkunft mit Sport und mit bestimmten Sportarten verbinden. Auf der Grundlage der Ergebnisse einer Befragung (n=1025) werden mit dem Geschlecht verbundene Integrations- und Austauschverhältnisse im Sport identifiziert. Die Untersuchung zeigt, dass Sport nicht nur Respekt für andere ethnische Gruppen fördern kann, sondern bei vielen jungen Menschen auch als neutral in Bezug auf Geschlecht und ethnische

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

125

Zugehörigkeit gilt. Es zeigen sich jedoch auch naturalistische Stereotypen in Bezug auf Geschlecht und Ethnie, vor allem bei männlichen Jugendlichen. (ICE2)

[159-F] Fischer, Ute Luise, Dr. (Bearbeitung): Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit INHALT: Rekonstruktion aktueller Ausformungen der Leistungsethik und ihrer möglichen Transformation im Bewährungsfeld Beruf sowie neuer Formen der Bewährung und Quellen von Sinn außerhalb der Erwerbsarbeit. Im Fokus steht die Frage nach einer Geschlechtsspezifik der Antworten auf die Sinnfrage. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretisch wird auf die strukturale Soziologie, das Lebenspraxis-Konzept von Oevermann (2000) sowie sein Modell der Struktur von Religiosität und Bewährungsdynamik (Oevermann 1995) Bezug genommen. Auch methodisch stützt sich die Arbeit auf die von Oevermann entwickelte objektive Hermeneutik und darin insbesondere die Sequenzanalyse von offen biografischen Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt, zwei Generationenlagerungen (geboren ca. 1960 sowie ca. 1980) DATENGEWINNUNG: Biographisches Interview (Stichprobe: ca. 30; Auswahlverfahren: qualitatives Sample). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, U.L.: Projektskizze Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung. in: Journal Netzwerk Frauenforschung, 2002, Nr. 14, S. 46-49. ARBEITSPAPIERE: Fischer, Ute Luise: Scheitern und Werden - eine Fallrekonstruktion über biografische Krisen der beruflichen und familialen Bewährung. 17 S.+++Fischer, Ute Luise; Scheid, Claudia: Karriere statt Kinder? Niedrige Geburtenraten als Symptom einer Krise familialer und beruflicher Bewährung. 14 S.+++Fischer, Ute Luise: Scheitern und Werden - Fallrekonstruktionen als Untersuchungsmethode in der Biographieforschung gezeigt am Beispiel von Differenzlinien in der biographischen Bewährung. Vortrag auf der Veranstaltung I der Sektion Biographieforschung "Achsen der Differenz und biographische Konfigurationen", Soziologiekongreß in München, 8.10.2004, 13 S. ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie (Otto-Hahn-Str. 4, 44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-3292 -Sekr.-, e-mail: [email protected])

[160-L] Flaake, Karin: Adoleszentes Begehren - sexuelle Wünsche, Fantasien und Beziehungen junger Frauen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 58-76 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In den letzten Jahren haben sich die Spielräume für junge Frauen, ein eigenes Begehren zu entwickeln, den eigenen Wünschen und Fantasien folgen und ihnen in Beziehungen zu anderen nachgehen zu können, deutlich erweitert. Es bestehen akzeptierte Möglichkeiten der Empfängnisverhütung, und homosexuelle Beziehungen haben öffentliche Wahrnehmung und weitgehend Akzeptanz gefunden. Trotzdem haben sich für die jungen Frauen Tabuisierungen

126

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

und Kanalisierungen sexueller Wünsche in Richtung eines heterosexuell bezogenen Begehrtwerdens entwickelt, die die Entwicklung eigenen Wünschens und Wollens zunächst blockieren können. Solche Blockaden lassen sich erst in späteren lebensgeschichtlichen Phasen, wenn das Selbstbewusstsein stabiler geworden ist, leichter auflösen, als das in der unsicheren lebensgeschichtlichen Phase der Adoleszenz möglich wäre. (ICH2)

[161-L] Frauen geben Technik neue Impulse e.V. an der Fachhochschule Bielefeld (Hrsg.): Girls' Day: Mädchen-Zukunftstag ; Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen ; Evaluationsergebnisse 2003, Bielefeld: Bertelsmann 2004, 172 S., ISBN: 3-7639-3207-0 INHALT: Der so genannte Girls' Day ist eine jährliche Veranstaltung für Schülerinnen der Klassen 5 bis 10, an dem 2003 etwa 95.000 Mädchen teilgenommen hatten. An diesem Tag besuchen die Schülerinnen Unternehmen und andere Organisationen, um dort den Arbeitsalltag in eher männlich konnotierten Berufsfeldern - wie beispielsweise technischen Berufen - kennen zu lernen. Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer Evaluation der Girls' Days aus den Jahren 2002 und 2003. Die teilnehmenden Mädchen selbst sowie die beteiligten Lehrkräfte und Unternehmen wurden schriftlich befragt; dabei konnten über 31.000 Fragebögen ausgewertet werden. Auf dieser Basis entwickeln die Autorinnen Ansatzpunkte für Verbesserungen. Abschließend diskutieren sie die Auswirkungen des Aktionstages auf die Berufsorientierung der Teilnehmerinnen. (ZPol, VS)

[162-L] Frink, Helen H.: Lebenswege ostdeutscher Frauen: Interviews und Berichte, Schkeuditz: GNN Verl. 2004, 283 S., ISBN: 3-89819-152-4 (Standort: THB Aachen(82)-Le9760) INHALT: Die Verfasserin beschreibt das Leben von Frauen in der DDR und nach der Wiedervereinigung. Sie stellt das politische und rechtliche System der DDR dar, diskutiert Religion und Erziehung und fragt, wie Frauen mit dem Übergang zum Kapitalismus umgingen. Dabei wird gezeigt, in wie fern der Kapitalismus viele berufstätige Frauen an die Peripherie drängte, indem er ihnen ihre Arbeitsplätze nahm und sie in den vorzeitigen Ruhestand oder "zurück an den Herd" schickte. Die Verfasserin beschreibt die Situation von Rentnerinnen, die schwierige Lage der Frauen in ländlichen Gebieten, den Neustart mancher Frauen in der Schönheitsund Modeindustrie und den viel versprechenden Erfolg einer neuen Gruppe von Unternehmerinnen. (ICE2)

[163-F] Grunow, Daniela, Dipl.-Soz.; Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Schulz, Florian, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess (kooptiertes Begleitprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Von den Verbesserungen der Bildungs-, Erwerbs- und Karrierechancen der Frauen wurde vielfach erwartet, dass sie zu einem deutlichen Abbau der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Familie führen. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass sich trotz der tief greifenden Umgestaltung privater Lebensformen und der steigenden Erwerbsbeteiligung (verheirateter) Frauen, im Bereich der innerfamilialen Arbeitsteilung erstaunlich wenig ver-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

127

ändert hat. Das Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist es deswegen, die familiale Arbeitsteilung in der Beziehungs- und Familienentwicklung mit Hilfe einer innovativen Kombination qualitativer und quantitativer Längsschnittmethoden zu beschreiben und zu erklären. Das Projekt greift dabei auf Theorien der kontext- und situationsbezogenen (Wahl-)Handlungen interdependenter Akteure zurück und versucht nicht nur die Entwicklung von Umfang und Art der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten quantitativ zu bestimmen, sondern auch die damit verbundenen dynamischen Entscheidungsprozesse qualitativ zu entschlüsseln. Das Projekt wird vor allem vorhandene Datensätze ausschöpfen und deren Grenzen zur Analyse innerfamilialer Arbeitsteilung identifizieren. Auf dieser Basis wird es auch einen Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der innerfamilialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts des neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung" leisten. METHODE: Nutzung quantitativer Längsschnittdatensätze (Sozioökonomisches Panel, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel) zur dynamischen Analyse der familialen Arbeitsteilung; Durchführung einer qualitativen Befragung von 25 (Ehe-)Paaren mit ausgewählten Ressourcenkombinationen zur Erfassung von Entscheidungsprozessen familialer Arbeitsteilung; Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der familialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts des DFG-Schwerpunktprogramms 1161 ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie I (Postfach 1549, 96045 Bamberg); Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-96525-12, e-mail: [email protected]); Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[164-L] Haubner, Angela: Ausländische Inländerinnen - Migrantentöchter in der Postmoderne, Hannover 2004, 276, 260 S. (Graue Literatur; URL: http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh04/387184767.zip; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=972565418) INHALT: "Der semantische Widerspruch des Titels versucht, die Paradoxie des Lebens von jungen Frauen zugewanderter Herkunft zu umreißen: 'Ausländische Inländerinnen'. Sie sind als Nachkommen von Arbeitsmigranten in Deutschland geboren, aufgewachsen und leben hier. Einige haben einen deutschen Pass. Sind sie nun Inländerinnen, Ausländerinnen oder vielleicht doch ausländische Inländerinnen? Die der Arbeit zugrunde liegende Forschungsfragestellung lautet: Wie erleben Migrantentöchter vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der Post-moderne ihre eigene Lebenssituation? Lässt sich Weidachers 'Normalitätsannahme'; dass Migrantenjugendliche Einstellungen, Wertorientierungen und Verhaltensmuster mit gleichaltrigen Deutschen teilen, auch geschlechtsspezifisch auf Migrantentöchter übertragen? Die Dissertation analysiert die Ursachen und Konsequenzen dieser Problematik unter verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Methoden. Zentrale Thesen der Dissertation: 1. Ausgangspunkt ist die 'Normalitätsannahme', die Weidacher für die Untersuchung von Migrantenjugendlichen aufgestellt hat, die aber bisher nicht in die Forschung über Migrantentöchter eingeflossen ist. 2. Migrantentöchter können besonders gut, besser als Menschen mit nur ei-

128

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

nem kulturellen Hintergrund, mit den Anforderungen des Lebens der postmodernen, individualisierten Welt umgehen, denn sie müssen sich aufgrund ihrer Biographie ihr ganzes Leben damit auseinandersetzen. 3. In Deutschland geborene junge Frauen nichtdeutscher Herkunft leben in sehr vielfältigen Lebenszusammenhängen; sie haben unterschiedliche Biographien und Bildungsabschlüsse, die sich nicht mit dem defizitorientierten Ansatz der Kulturkonflikthypothese erklären lassen. 4. Migrantentöchter können nicht ausschließlich im Kontext migrationssoziologischer Konzepte - und damit als separate Gruppe - gesehen, sondern sie müssen als ein Teil der weiblichen Jugendlichen in Deutschland wahrgenommen werden. Forschungsmaterie und Aufbau der Arbeit: Die Dissertation gliedert sich in 3 Teile: Der erste Teil ist eine geschichtliche Hinführung. Es werden Grundkenntnisse über Migration, Migrantenkinder und die pädagogischen Konzepte im Umgang mit Migrantenkindern vermittelt. Im Zusammenhang mit den zentralen Thesen steht die Analyse der bisherigen Forschung zu Migrantentöchtern. Es fragt sich, warum die Kulturkonflikthypothese als Erklärungsmuster für die Lebenssituation von Migrantentöchtern so dominant war. Der zweite Teil greift in kritischer Diskussion der Tradition aktuelle Theoriedebatten zur Beschreibung des Aufwachsens in Deutschland auf. Statt Migrantentächter wie bisher als Sondergruppe der Jugendlichen zu betrachten, wird von der Normalitätsannahme ausgegangen und ein anderer theoretischer Bezugsrahmen gewählt. Es geht um die Zusammenführung soziologischer und pädagogischer Erklärungskonzeptionen zur Analyse der Lebenswirklichkeit von Migrantentöchtern: die Perspektiven Gesellschaftsanalyse, Sozialisation - weiblich und Jugend. Der dritte Teil beinhaltet die eigene qualitativ empirische Untersuchung von 21 Migrantentöchtern, deren Eltern oder Großeltern als Arbeitskräfte angeworben wurden. Sie sind in Deutschland geboren und aufgewachsen und leben weiterhin hier." (Textauszug)

[165-L] Haug, Frigga: Der Weg, der in die Welt, nicht ins Haus führt, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 47/2005, H. 1 = H. 259, S. 43-53 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In ihrem stark autobiographisch gefärbten Essay setzt sich die Verfasserin mit dem Spannungsfeld auseinander, "in dem Frauenleben sich vielfältig zurechtrückt". Dabei spielen Frauenfiguren aus der Literatur ebenso eine Rolle wie Vertreterinnen der "ersten" Frauenbewegung und die Geschichte der "neuen" Frauenbewegung. Thematisiert wird auch das "Liebesverlangen" in seiner Verknüpfung mit der klassischen Frauenrolle als Hausfrau. Hier beschreibt die Verfasserin, wie es ihr selbst nach vielerlei Schwierigkeiten gelang, den Weg zu finden, "der in die Welt, nicht ins Haus führt". (ICE)

[166-F] Heilmann, Christa M., Priv.Doz. Dr.; Braun, Angelika, Prof.Dr. (Leitung): Geschlechtsspezifische interkulturelle Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand synchronisierter Fernsehserien INHALT: Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Fokus Geschlechterdifferenzen: Theoretische Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Entwicklungen" bearbeiteten die Projektmitarbeiter das Thema "Geschlechtsspezifische interkulturelle Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand synchronisierter Fernsehserien". Aus der Erkenntnis, dass Rollenkonstituierungen, Persönlichkeitsprofile und Geschlechtszu-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

129

schreibungen immer als ein Ergebnis von Attribution und Darstellung zu betrachten sind, also einerseits vom Bild der Gesellschaft, das diese von den jeweiligen Konstituenten transportiert, abhängen, jedoch andererseits auch über den Kommunikationsprozess auf dieses Bild Einfluss genommen wird, musste ein Forschungsansatz gefunden werden, der diese Attribuierungen und Darstellungen abzubilden vermag. Der subjektive Höreindruck von Probanden, der letztlich die materielle Grundlage für Attribuierungen bildet, stellt einen komplizierten multifaktoriellen Perzeptionsprozess dar. Da die Phonetik messbare akustische Daten, die Sprechwissenschaft wahrnehmbare Daten erhebt, die gleichermaßen in diesen Prozess einfließen, erweisen sich beide als für eine solche Untersuchung ideal geeignete komplementäre Fachgebiete. Es erschien daher sinnvoll, das Forschungsvorhaben interdisziplinär anzulegen. Ziel des Gesamtprojektes ist die Klärung der Frage, inwieweit Rollen auch über stimmliche Parameter von Emotionen konstruiert werden, ob Unterschiede in diesem Zusammenhang für weibliche Darstellerinnen im Vergleich mit den männlichen belegbar sind und in welcher Weise im Prozess des Synchronisierens der Transfer in die jeweils anderen Sprachen stattfindet. Das zentrale Forschungsinteresse besteht in der Suche nach validierbaren Erkenntnissen über die Bedeutung stimmlicher Parameter für Geschlechtsrollenkonstituierungen bei unterschiedlichen Emotionen. Der dominante Ansatz des Forschungsprojektes ist die Annahme, dass sich die eingesetzten Stimmen in Originalfilmen und den jeweiligen Synchronfassungen nicht nur dahingehend unterscheiden, dass interkulturell gesehen unterschiedliche Hörerwartungen bestehen, sondern dass kulturtransformatorisch über die differenten auditiven Eindrücke verschiedenartige Bilder vermittelt werden. Diese Rollenbilder können auf zwei Ebenen beobachtet werden: Auf der Basis von Persönlichkeitsattribuierungen sowie durch die Darstellung affektiver Zustände (Emotionen). Das weitere Ziel der Untersuchung ist, festzustellen, wie Emotionen in verschiedenen Sprachen kodiert werden, und ob diese Gefühlszustände von Hörerinnen und Hörern anderer Muttersprachen zutreffend benannt werden können. Die Darstellung der Emotionen durch weibliche und männliche Sprechende wurde u.a. an der Grundfrequenz untersucht, d.h. die Sprechstimmlage der Betreffenden wurde analysiert. Im Ergebnis kann gesagt werden, dass bei deutschen und amerikanischen Sprecherinnen die Grundfrequenz von kalter Wut über Trauer, neutraler Stimmgebung zu Freude, Angst und heißer Wut kontinuierlich ansteigt, während die japanische Synchronsprecherin in der neutralen Situation den tiefsten Bereich verwendete. Bei den männlichen Sprechern fand sich die heiße Wut ebenfalls in den höchsten Bereichen, während die tiefen übereinstimmend bei allen Sprachen bei der Trauer lagen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Frauen und Männer über alle drei Kulturen die eher nach innen gerichteten Emotionen (Trauer, kalte Wut, Neutralität) in den tieferen, die mehr nach außen gerichteten Emotionen (heiße Wut, Freude) überwiegend in den höheren Frequenzbereichen ausdrückten. Dieser Befund bestätigt ältere Untersuchungsergebnisse. Hervorzuheben gilt, dass die japanische Synchronsprecherin mit ihrer Stimme in die höchsten Bereiche führt und sie zugleich am stärksten variiert. Hier zeichnet sich möglicherweise ein kultureller Unterschied ab. METHODE: Anhand von Synchronisationen von Fernsehserien soll untersucht werden, inwieweit kulturell geprägte Rollenbilder einerseits über stimmliche Parameter konstituiert und andererseits über anders wirkende Stimmen von Synchronsprecherinnen interkulturell transformiert werden. Bisherige Ergebnisse zur Persönlichkeitsattribuierung zeigen einen deutlichen Trend zur Stereotypenbildung, d.h. der Sprachteilhaber bzw. die Sprachteilhaberin ist durchaus in der Lage, prototypische Merkmale bestimmter Persönlichkeitsstrukturen zuverlässig zu identifizieren. Die Situation wird allerdings dadurch kompliziert, dass die Stereotype kulturabhängig sein dürften. Da davon ausgegangen werden kann, dass Schauspieler/innen bzw. Synchronsprecher/innen in erster Linie auf solche Stereotype rekurrieren, muss sich die Um-

130

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

setzungen prototypischer Merkmale durch die Beschreibung non- und paraverbaler Mittel fassen lassen. Die Auswahl der untersuchten Kulturkreise und somit auch der Sprachen erfolgte anhand folgender Kriterien: Der Synchronisations- und Untertitelungstradition der einzelnen der Länder, der Verfügbarkeit des Filmmaterials und schließlich der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen - überwiegend monokulturellen - Untersuchungen zur Beteiligung von stimm- und körpersprachlichen Merkmalen an der Konstituierung von Rollenbildern und der Abbildung affektiver Zustände. Auf dem deutschen Fernsehmarkt überwiegt US-amerikanisches Filmmaterial quantitativ. Die Kombination US-amerikanischer Film - deutschsprachige Synchronisation ist also maßgeblich für die Seh- und auch Hörerfahrung deutscher Zuschauerinnen und Zuschauer und sollte folglich maßgeblich für die Konstituierung von Stereotypen verantwortlich sein. Die japanische Synchronisation lässt aufgrund der kulturellen Divergenz besondere Schwierigkeiten für die interkulturelle Transformation der Darstellung von Rollen und affektiven Zuständen erwarten. Als Material wurde die US-amerikanische Fernsehserie "Ally McBeal" herangezogen. Das Perzeptionsexperiment besteht aus vier Teilen: 1. Die auditive Darbietung neutraler Szenen mit einer Dauer von je ca. einer Minute der beiden Hauptfiguren in allen drei Sprachen, das heißt, in insgesamt sechs Bedingungen. Hier nehmen die Hörer/innen anhand semantischer Differentiale eine Persönlichkeitseinschätzung der Sprecherin/ des Sprechers vor, welche diese hinsichtlich des Charakters, der sozialen Rolle, Bildung/ Intelligenz und Attraktivität beschreiben. 2. Die visuelle Darbietung aller szenischen Ausschnitte. Hierbei sollen die dargestellten Emotionen der 45 Szenen benannt werden (forced choice). 3. Die auditive Darbietung aller Szenen in jeweils drei Sprachen. Insgesamt handelte es sich um 135 Ausschnitte, in denen wiederum Emotionen beurteilt wurden. 4. Schließlich wurden alle Stimuli sowohl akustisch als auch auditiv (in drei Sprachen = 135 Ausschnitte) dargeboten. 5. Jeweils 10% der Stimuli wurden zweimal dargeboten, um durch einen Vergleich zwischen Test und Retest die Reliabilität der Hörerurteile einschätzen zu können. Als Versuchspersonen (Hörer) fungierten insgesamt 118 männliche und weibliche Teilnehmende aus den drei betroffenen Kulturkreisen. Genderbezogene Forschung in geisteswissenschaftlichen Bereichen bedient sich gewöhnlich soziologischer, hermeneutischer und psychologischer Forschungsmethoden, um Fragestellungen zu untersuchen und gedankliche Annäherungen an ein kompliziertes soziokulturelles Konstrukt zu ermöglichen. Mentale Durchdringung und empirische Absicherung sind die zentralen Vorgehensweisen dieser Forschungsrichtungen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (Karl-von-Frisch-Str. 8a, 35032 Marburg) KONTAKT: Institution (Tel. 06421-28-24823, Fax. 06421-28-24841, e-mail:[email protected])

[167-F] Hertling, Anke, M.A. (Leitung): Transportiertes Geschlecht. Gender and mobility culture INHALT: Forschungsdisziplinen wie "History of Transport" und "Mobility Culture", die besonders im angelsächsischen Wissenschaftsbetrieb Eingang fanden, konzentrieren sich nicht mehr wie die androzentrische "interne Verkehrsgeschichte" auf die Darstellungen der verkehrstechnischen Erfindungen, auf das Wirken der Ingenieure und Unternehmer, sondern auf die soziokulturellen Handlungskontexte, das heißt auf Aneignung und Konsumtion von Verkehrstechnik. Während es bereits Konsens in den Forschungen zur Haushalts- und Informati-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

131

onstechnik darüber gibt, dass der Umgang mit Technik geschlechtsspezifisch besetzt ist, offeriert dieser Paradigmenwechsel in der Verkehrs- und Transportgeschichte auch eine GenderPerspektive. Die Frage nach der geschlechtsspezifischen Aneignung und Konsumtion von Verkehrstechnik motivieren Ende der neunziger Jahre erste soziologische Untersuchungen zum Automobil. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass das Automobil entsprechend der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung von Männern und Frauen unterschiedlich genutzt wird. Vergleichbare Analysen zu Kutsche und Eisenbahn fehlen bislang. Die Frauenreiseforschung zeigte aber, dass Mobilität bereits im Kutschenzeitalter im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen Rollenmustern steht. Der Kontext von Geschlecht und zeitgenössischer Verkehrstechnik wurde jedoch zugunsten des Ansatzes, Frauenreisen als emanzipativen Ausbruch aus Rollenerwartungen zu lesen, in der Frauenreiseforschung kaum Bedeutung zugewiesen. Erst die Literaturwissenschaftlerin Annegret Pelz leistet in dem Kapitel "Gehäusefahrten" ihrer 1993 veröffentlichten Publikation Reisen durch die eigene Fremde. Reiseliteratur von Frauen als autogeographische Schriften einen herausragenden ersten Beitrag zur historischen Bedeutung von Geschlecht im Aneignungs- und Nutzungsprozess von Transportmitteln und dessen Folgen für die weibliche Mobilität. Mit kulturhistorischen Ausführungen zur Kutsche verifiziert Pelz ihre These, dass reisende Frauen nur gesellschaftlich akzeptiert sind, solange sie sich in domestizierten Gehäuseformen wie Kutsche, Automobil oder Eisenbahn bewegen. Sowohl Pelz' Ausführungen als auch die soziologischen Untersuchungen zum Automobil machen deutlich, dass geschlechtsspezifische Zuschreibungen Bestandteil der kulturellen Implikationen von Transportmitteln sind. Ausgehend von der These, dass die Nutzung von Verkehrstechnik geschlechtsspezifisch besetzt ist, soll ein Workshop zeitgenössische Diskurse zu Transport- und Reiseverkehrsmitteln hinsichtlich eines Gender-Ansatzes rekontextualisieren. Dabei sollen einmal technische Erzeugnisse wie das Damenfahrrad, das Damenabteil im Eisenbahnverkehr oder das zu Beginn des 20. Jahrhunderts speziell für weibliche Nutzerinnen entwickelte E-Auto im Mittelpunkt stehen, um dessen Funktion im Kontext geschlechtsspezifischer Handlungsräume zu untersuchen. Darüber hinaus bietet sich ein breiter zu untersuchender Textkorpus an, der literarische und mediale Inszenierungen von Technik mit einbeziehen soll, um auch die symbolischen Prägnanzbildungen von Geschlecht in Technisierungsprozessen offen zu legen. In dem Fokus, Geschlecht als kulturelle Inszenierungspraktiken und nicht als biologische Gegebenheiten zu verstehen, liegt das Potential, geschlechtsspezifische Zuschreibungen auch bei technischen Artefakten wie Kutsche, Auto, Eisenbahn zu extrapolieren und damit die traditionellen technischen und ökonomischen Untersuchungen zur Verkehrsgeschichte um die Kategorie Geschlecht zu erweitern. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hertling, A.: Representing gender. Automobility in discourse of femininity in the Weimar Republic. 2004, 6 p. Download: http://www.carstudies.de/gender/repr_gender/representinggender.pdf . ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung (Mönchebergstr. 21A, 34109 Kassel); Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (Gottschalkstr. 26, 34109 Kassel) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

132

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

[168-L] Kugelmann, Claudia; Pfister, Gertrud; Zipprich, Christa (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport: Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVSKommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", (Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd. 143), Hamburg: Czwalina Verl. 2004, 156 S., ISBN: 3-88020440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133) INHALT: "Dieser Band spiegelt die vielfältigen Diskurse und intensiven Forschungsaktivitäten der Kommission 'Frauenforschung in der Sportwissenschaft' der dvs und ihre Vernetzung mit der 'scientific community' in Europa wider. Er enthält Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Österreich, die aktuelle und wichtige Themen der Frauen- und Gender-Forschung aufgreifen. Der Band gibt somit einen hervorragenden Überblick über die derzeit diskutierten Trends, Theorien, Methoden und Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft. Alle Beiträge kreisen von unterschiedlichen Perspektiven ausgehend um Fragen von Differenz und Gleichheit, d.h. darum, wie Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Geschlechter zu erklären sind, welche Auswirkungen sie haben und wie mit ihnen umzugehen ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anja Voss: Geschlechterkonstruktionen im Sport jugendlicher Mädchen Lesarten und Spielweisen (9-20); Agnes Elling: 'They (don't) have the right build for it': Social constructions of gender and sport (21-34); Kai Fasting: Female Athletes' Experiences of Sexual Harassment (35-44); Gunter A. Pilz: Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten rechten Fußballszenen (45-58); Gertrud Pfister: Gender, Sport und Massenmedien (59-88); Rosa Diketmüller: Mediale Inszenierung und Rezeption von Frauen/-Sport in Filmen - am Beispiel "Kick it like Beckham" (89-104); Laila Ottensen, Ulla Habermann: Care Capital and Women in Sports Organisations (105-120); Rosa Diketmüller: Genderperspektiven in der Gesundheitsförderung von älteren Frauen im ländlichen Raum (121-134); Claudia Kugelmann, Silke Sinning: Wie lernen Mädchen Fußball-Spielen? Ein Exempel zur adressatenbezogenen Sportspieldidaktik (135-152).

[169-L] Lübke, Valeska: CyberGender: Geschlecht und Körper im Internet, Frankfurt am Main: Helmer 2005, 269 S. INHALT: Die Autorin setzt sich am Beispiel verschiedener virtueller Geschlechterrepräsentationen mit dem subversiven Potential des Internet auseinander und geht der Frage nach, inwieweit sich dort die traditionellen Grenzziehungen von Mann-Frau, Mensch-Maschine und Realität-Virtualität noch aufrecht erhalten lassen. Den Ausgangspunkt ihrer Studie bildet die Spannung zwischen optimistischen und pessimistischen feministischen Positionen sowie die Diskussion um das dekonstruktivistische Potential des Internet in Bezug auf die Geschlechterkategorie. Es werden also zwei Ebenen untersucht: Auf der ersten Ebene gilt es zu klären, in welchem Umfang Frauen und Männer am Netzgeschehen jeweils teilhaben, wie sich der Zugang verteilt und welche Online-Medien von wem in welcher Weise genutzt werden. Auf der zweiten Ebene wird die Frage diskutiert, ob das Internet die Kategorie Geschlecht und die damit verbundenen Grenzziehungen revolutionieren kann. Die forschungsleitende These der Autorin lautet: Sobald es nicht mehr möglich ist, auf das Wahrnehmungsmuster "Geschlecht" zurückzugreifen und jemanden schnell und sicher zu identifizieren, müssten sich alltagstheoretische Annahmen über Geschlechtlichkeit revidieren, weil ihnen die Basis für Unterscheidungskriterien verloren geht. Auf dem Hintergrund verschiedener Forschungsansätze zur computervermittelten Kommunikation (CMC) untersucht die Autorin, wie Männer und Frau-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

133

en die verschiedenen Netzangebote wie E-Mail, Chat, virtuelle Rollenspiele oder Mailinglisten nutzen und wie sie miteinander kommunizieren. Sie analysiert ferner drei von Firmen zu PR-Zwecken eingesetzte Software-Agenten ("Chatterbots"). In der Art und Weise, wie diese konversationsfähigen Kunstfiguren im Dialog mit dem User systematisch dessen Geschlecht zu erschließen versuchen, wird deutlich, wie sich die Geschlechterdifferenz und die zweigeschlechtliche Norm als Selbstverständlichkeiten in Netz-Produktionen einschreiben. (ICI2)

[170-F] Mailbeck, Dieter (Bearbeitung); Schneider, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Männer im Umbruch. Zur veränderten Situation des Mannes im partnerschaftlichen Arrangement der Geschlechter INHALT: Inhalt der Dissertation ist eine Analyse der veränderten Situation und Position des Mannes in der ehelichen bzw. partnerschaftlichen Beziehung vor dem Hintergrund und unter dem Einfluss der sich wandelnden weiblichen und männlichen Geschlechterrollen in den letzten drei Jahrzehnten. Dazu werden insbesondere die Theorien, empirischen Befunde und Erkenntnisse der (sog. 'kritischen') Männerforschung dahingehend untersucht, welche Hinweise und Erklärungen sie für die konstatierten tiefgreifenden Veränderungen in den gültigen Ordnungen der Geschlechterverhältnisse und den damit verbundenen Neuorientierungen des Mannes in seinen alltäglichen Geschlechterbeziehungen zur Verfügung stellen. ART: Dissertation BEGINN: 2003-06 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie und Sozialkunde (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5570, Fax: 0821-598-5639, e-mail: [email protected])

[171-L] Miemietz, Bärbel (Hrsg.): Blickpunkt: Frauen- und Geschlechterstudien, (SOFIE : Schriftenreihe zur Frauenforschung Universität des Saarlandes, Bd. 18), St. Ingbert: Röhrig 2004, 297 S., ISBN: 3-86110-376-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-6885) INHALT: "Der vorliegende Sammelband vereint nahezu vollständig die Beiträge, die im Juni 2003 auf der Tagung Blickpunkt: Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität des Saarlandes vorgetragen wurden. Zusätzlich wurden einige Beiträge von Wissenschaftlerinnen der Universität des Saarlandes aufgenommen, die bei der Tagung nicht dabei sein konnten. Ziel der Tagung war es, die Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität des Saarlandes und diejenigen, die diese Forschung tragen, zu stärken und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zu Genderthemen forschen, fächerübergreifend ein Forum zu Präsentation, Austausch und Vernetzung zu bieten. Anglistik, Archäologie, Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte, Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaft, Romanistik, Sportwissenschaft und Theologie treten so über das gemeinsame Interesse an der Genderthematik in diesem Sammelband miteinander in einen Dialog." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Herdis Behmann: Wie weiblich sind Naturwissenschaften? Stereotypen bei der Berufswahl Jugendlicher (13-24); Dagmar Unz: Zwischen Freude und Verachtung. Wenn Männer und Frauen Nachrichten sehen (25-38); Diana Zellner: Sehen Frauen und Männer anders fern? Empathische

134

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

Geschlechtsunterschiede in der Wirkung von Filmen (39-44); Kerstin Waßmann: Molekulare Mechanismen der Vasoprotektion durch Steroidhormone: Verhinderung der günstigen Östrogen-Effekte durch Progesteron (45-46); Claudia Bubel: 'Men don't want a woman who's too self-sufficient': The linguistic (re)construction of female identities in Sex and the City (4760); Alice Spitz: Infighting (at dose quarters). The representation of motherdaughter disputes in contemporary plays by women (61-74); Martina Ghosh-Schellhorn: Phoolan-Devi - die 'Bandit Queen' (75-78); Tatiana Bisanti: '...e non trovo la parola', 'non ho accesso alla parola': Die negierte und die gemarterte Sprache in der Lyrik Amelia Rossellis und Jolanda Insanas (79-94); Susanne Kleinert: Literarisches Paar und Familienroman: Elsa Morante und Alberto Moravia (95-96); Monika Wehrheim: 'Dieser Mann ist ohne Kleider eine Frau' Geschlechtsidentität und Geschlechtsparodie bei Carmen Boullosa (97-110); Barbara Paul: Männlichkeitskonstruktionen am Bauhaus. Der Künstler als (Mit-)Konstrukteur einer neuen Gesellschaft: Laszlo Moholy-Nagy (111-114); Barbara Duttenhöfer: Emanzipation zwischen Mode und Konsum. Journalistinnen vor dem Ersten Weltkrieg (115-130); Amelie Burrer: Petra Michaelys Weg als Journalistin. Berufsfindung in Kriegs- und Nachkriegszeiten (131-134); Bärbel Kühn: Weiblich, ledig, erfolgreich. Ein Frauenporträt aus dem 19. Jahrhundert (135-150); Anne Katharina Pfeifer: Olimpia Fulvia Morata - supra communem modum semper existimata (151-160); Gesine Jordan: Wohnen am heiligen Ort. Besitz und Handlungsspielraum von Frauen im Frühen Mittelalter am Beispiel einer quasimonastischen Lebensform (161-174); Anne Conrad: Der Gott der Patriarchen und Frau Weisheit. Gender-Forschung in der Theologie - Beispiele und Perspektiven (175-186); Gaby Langenhagen: Libera sunt matrimonia Aspekte des römischen Ehescheidungsrechtes (187-204); Michelle Froese: Berühmt und berüchtigt - politisch aktive Römerinnen im 1. Jh. v. Chr (205-216); Carola Reinsberg: Frauenbilder - Männerbilder. Zur Genese des Frauenbildes in der griechischen Kunst (217-238); Maria Deoudi: Bendis - eine fremde Göttin für attische Frauen (239-248); Anna Vazaki: 'Gute' Schülerinnen. Mädchenunterricht in attischen Vasenbildern der klassischen Zeit (249-264); Ilse Hartmann-Tews, Hannah Cho-Heinze, Michaela Rose, Christoph Igel: Was heißt gendern? Ansätze und Erfahrungen aus dem BMBF-Projekt 'eBuT' (265-282); Annette Keinhorst: Wissensmanagement aus Genderperspektive. Fraueninformationseinrichtungen und frauenspezifische Informationsgewinnung im Internet (283-292).

[172-L] Müller, Ulrich: Regionale Unterschiede im generativen Verhalten großstädtischer Frauen in Abhängigkeit von sozialstrukturellen Verteilungen: Ergebnisse einer Studie bei 2.076 Frauen in Ostberlin, Berlin 2002, 179 S. (Graue Literatur; URL: http://dochost.rz.hu-berlin.de/dissertationen/muellerulrich-2002-10-29/PDF/Mueller.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=966049403&dok_ var=d1&dok_ext=pdf&filename=966049403.pdf) INHALT: "Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern Einstellungen und Verhaltensweisen der Frauen zu Familienplanung und Geburtenregelung auch zwischen den Wohnbezirken einer Stadt unterschiedlich sind, welche Ursachen dafür vorliegen und ob infolgedessen eine regionale Differenzierung bei der medizinischen Betreuung und der sozialen Beratung und Unterstützung erforderlich ist. Mit 3000 zufällig ausgewählten Probandinnen wurden rund 1% der Ostberliner Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren in die Untersuchung einbezogen. Bei der Prüfung der Abhängigkeit der Familienplanung und des Kinderwunsches von der vorliegenden sozioökonomischen Situation der Frauen beziehungsweise der Paare wurde eine jeweilige Regionalanalyse erstellt. Um die soziale Situation der Frau darzustellen, wurden Indi-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

135

katoren wie Alter der Frau, Anzahl der geborenen Kinder, Familienstand, Bildungsgrad und Erwerbstätigkeit der Frau einbezogen. Entsprechend der regionalen Gliederung Ostberlins in 11 (Stadt-)Bezirke wurde untersucht, ob und in welcher Weise sich die Auffassungen, Meinungen und Verhaltensweisen der dort lebenden Frauen hinsichtlich der von ihnen gewünschten Kinderzahl, der Argumente für einen fehlenden (aktuellen) Kinderwunsch, der Kenntnis, Einstellung und praktizierten Kontrazeption, vorangegangener Schwangerschaftsabbrüche und der Meinung zum Abbruch sowie zum Beginn und der Häufigkeit sexueller Kontakte unterscheiden. Auffallend ist der hohe Anteil junger Frauen mit einer hohen Frequenz sexueller Kontakte, allerdings ohne eine Schwangerschaft anzustreben. Der größte Teil der Verhütung wird durch die Frauen abgedeckt. Dies gilt ebenfalls für den Umgang mit nicht gewollten Schwangerschaften bis hin zur Durchführung einer Abruptio. In der vorliegenden Studie gab knapp ein Drittel der Frauen bereits durchgeführte Schwangerschaftsabbrüche an. Dieses Abbruchverhalten korreliert mit einer oft sehr späten Information über kontrazeptive Möglichkeiten sowie deren Anwendung und muss Grund genug sein, das Wissen um eine gezielte Geburtenregulierung zu intensivieren und je nach regionalen Bedürfnissen umzusetzen. Bei fast allen diesen inhaltlichen Bereichen sind Unterschiede nach dem Wohnsitz der Frau zu erkennen, die mit einem Signifikanzniveau von 5% Irrtumswahrscheinlichkeit statistisch gesichert werden konnten. Damit konnte die Grundhypothese, dass auch innerhalb einer großstädtischen Population regionale Unterschiede im generativen Verhalten bei Frauen und Paaren bestehen, bestätigt werden. Die regionalen Unterschiede im generativen Verhalten sind vorrangig auf die in den einzelnen Bezirken vorhandenen Sozialstrukturen der Frauen im gebärfähigen Alter zurückzuführen." (Autorenreferat)

[173-F] Oberth, Christa; Taufkirch, Tina (Bearbeitung); Oberth, Christa (Leitung): Girls just do IT! - Berufswahl mit Zukunft - Förderung der Berufsfindungsprozesse bei Mädchen und jungen Frauen INHALT: Noch immer nutzen zu wenig Mädchen und junge Frauen die beruflichen Chancen, die sich durch die Wahl eines Berufs im IT-Bereich eröffnen und entscheiden sich für einen dieser "typischen Männerberufe". Zahlreiche Appelle von Seiten der Wirtschaft und Politik konnten an diesem Umstand bisher nur wenig ändern. Im Rahmen des Projekts "Girls just do IT!" werden Mädchen und junge Frauen systematisch an die neuen IT-Berufe herangeführt. Sie entdecken die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Medien sowie den Umgang mit ihnen spielerisch, sie lernen die vielversprechenden beruflichen Perspektiven der IT-Berufe kennen und bauen auf diese Weise Vorbehalte gegenüber dem Medium "Computer" ab. METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=69, n=57; Projektteilnehmerinnen; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt. Nürnberg 2004.+++Fischer von Mollard, S.; Oberth, C.: Girls just do IT - Berufswahl mit Zukunft. Verbleibstudie zum Projektdurchlauf im Jahr 2002. Nürnberg: Copy Treffpunkt 2004.+++Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH (Hrsg.): "Es lohnt sich, die Beziehung von Frauen und Technik auszubauen". in: f-bb Newsletter 2004, 3, S. 4. Nürnberg 2004.+++Oberth, C.; Windsheimer, A.: Girls just do IT! - Berufswahl mit Zukunft. Evaluation zum Projektverlauf im Jahr 2003. Nürnberg: Copy Treffpunkt 2004.+++Beyer, C.: Ein Internet-Projekt und seine Folgen. in: Nürnberger Nachrichten, 05. Juli 2004, S. 24.+++Nur für Girls. in: Nürnberger Nachrichten, 18. Februar 2004, S. 22.+++Frauen, die für die Technik begeistern wollen. in: Nürnberger Zeitung, 19. März 2004, S. 11.+++bfz gGmbH (Hrsg.):

136

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt. Nürnberg 2003.+++Oberth, C.; Windsheimer, A.: Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft, Evaluation zum Projektverlauf im Jahr 2002. Nürnberg: Copy Treffpunkt Nürnberg 2003.+++Girls just do IT - und zeigen's der Männerwelt. Projekt für Mädchen im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnologie. in: Nürnberger Nachrichten, 1./2. Februar 2003, S. 12.+++Die IT-Welt gestürmt - im Herbst beginnen Lisa und Eva mit ihrer Ausbildung. in: Nürnberger Nachrichten, 8. April 2003, S. 14.+++Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft. in: DIE - Zeitschrift für Erwachsenenbildung, 2003, 2, S. 9.+++Bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt. Nürnberg 2002.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft. in: bfz im Blick - Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 2002, H. 1, S. 3234.+++Berufswahl mit Zukunft - "Girls just do IT!" geht in die zweite Runde - Vorbehalte abbauen. in: Nürnberger Nachrichten, 5. März 2002, S. 13.+++IT-Welt erobern - die ersten Teilnehmerinnen sind begeistert - "keine Hexerei". in: Nürnberger Nachrichten, 16. April 2002, S. 10.+++Oberth, C.: Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft, Evaluation zum Projektverlauf im Jahr 2001. Nürnberg: Copy Treffpunkt Nürnberg 2002.+++Zentrum für Ausbildungsmanagement Bayern (Hrsg.): Girls just do IT! Positive Zwischenbilanz des von der bfz Bildungsforschung durchgeführten Pilotprojekts. in: zab informiert, Jg. 1, Nürnberg: UNIQ Werbeagentur 2002, S. 4.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt. Nürnberg 2001.+++Mädchen an die Mäuse. in: Nürnberger Nachrichten, Nürnberg 28./29. April 2001, S. 18. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Freistaat Bayern; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-45, Fax: 0911-27958-60, e-mail: [email protected])

[174-F] Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina (Bearbeitung): Frauen in der Migration. Zur Rekonstruktion der Subjektpositionen in Hinsicht auf Geschlecht, Ethnizität und Differenz in Biographien von Migrantinnen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[175-L] Schmitz, Sigrid: Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in der Hirnforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 133-151, ISBN: 38334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

137

INHALT: Der Beitrag versucht, folgende Fragen zu beantworten: Welche Probleme und Chancen bietet die informationstechnische Bearbeitung und Präsentation für die aktuelle Hirnforschung? Wie kann ein Rückgriff auf feministische Forschung in Naturwissenschaft und Technik dazu beitragen, einer unreflektierten Naturalisierung von Geschlechterstereotypen in der Hirnforschung einen reflektierten und diskursiven Raum entgegen zu setzen? Analysiert wird zunächst der populärwissenschaftliche Diskussionsraum zu Geschlecht und Gehirn, zu Geschlecht und Körper. Hier existieren eine Vielzahl von stereotypisierten Differenzen zwischen Frauen und Männern von Fähigkeits- oder Verhaltensunterschieden bis hin zur sexuellen Orientierung, deren biologische Manifestierung durch neue wissenschaftliche Befunde aus der modernen Hirnforschung angeblich "belegt" wird. Alte und neue Mythen naturalisierter Geschlechterstereotype erleben in diesem Raum eine Renaissance, indem sie in ein Konzept genetischer Determinationen und Prädispositionen bzw. hormoneller Wirkungen eingebettet werden, die unser Tun und Lassen, unser Denken und Fühlen bestimmten. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, wurde das Projekt "GERDA's Herstory - Gender embodied?" initiiert. Dieses Informationssystem soll den Nutzerinnen (1) einen Blick hinter die Geschlechterstereotype in den Neurowissenschaften eröffnen; (2) einen Eindruck und eine Bewertung der widersprüchlichen Befundlage zu Geschlecht und Gehirn bieten und (3) aufzeigen, wie wissenschaftliche "Erkenntnisse" in wissenschaftlicher und öffentlicher Darstellung präsentiert, produziert und manipuliert werden. (ICA2)

[176-F] Speng, Maria (Bearbeitung); Richter, Sigrun, Prof.Dr. (Betreuung): Geschlechtsrollenstereotype bei Kindern INHALT: Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Geschlechtsrollenstereotype von Kindern der vierten Jahrgangsstufe. Es wird den Fragen nachgegangen, in welchem Maße die tradierten Geschlechtsrollenstereotype bei Grundschulkindern auftreten und ob diese durch eine unterrichtliche Thematisierung der Problematik verändert werden können. Dazu wurde in insgesamt vier Klassen ein etwa 13-stündiges Unterrichtsmodell durchgeführt. In zwei der Klassen erfolgte der Unterricht koedukativ, in zwei anderen monoedukativ. Zwei weitere Klassen, die keinen gezielten Unterricht erfuhren, dienten als Kontrollgruppe. Zur Messung der Effektivität der Intervention wurden vor und unmittelbar nach der Durchführung, sowie zwei Monate danach die Geschlechtsrollenstereotype der Kinder mit einem standardisierten Fragebogen gemessen, der auf der Grundlage einer qualitativ ausgewerteten Aufsatzerhebung konstruiert wurde. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regensburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[177-L] Voss, Anja: Geschlechterkonstruktionen im Sport jugendlicher Mädchen - Lesarten und Spielweisen, in: Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 9-20, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)

138

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität

INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über sozialkonstruktivistische Lesarten von Geschlecht. Sie zeigt sodann, welchen Gewinn diese Lesarten für die Erweiterung von Interpretationsperspektiven auf soziale Konstruktionsprozesse von Geschlecht im Sport versprechen. Hierzu werden narrative Interviewpassagen herangezogen, in denen Kodierungen für kategorial erfassbare Konstruktionsprozesse von Geschlecht sichtbar werden. Diese Narrationen ermöglichen es, über die aufgestellten Kategorien geschlechtliche Handlungen und Kommunikationsweisen von Menschen in sportlichen Lebenswelten zu beobachten und zu erfassen. Die Analysen zur alltäglichen interaktiven und situationsspezifischen sozialen Konstruktion von Geschlecht müssen mit Analysen von Strukturen der Geschlechterverhältnisse in modernen Gesellschaften in Verbindung gebracht werden. (ICE2)

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich [178-L] Aithal, Vathsala: Von den Subalternen lernen?: Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation, Frankfurt am Main: Helmer 2004, 223 S., ISBN: 3-89741-161-X (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-D11678) INHALT: Die Untersuchung lehnt sich auf theoretischer Ebene an die Ansätze der Subaltern Studies und der Postcolonial Studies an. Empirisch fußt sie auf einer qualitativen Studie in Indien, die in den Jahren 1990 bis 2000 durchgeführt wurde. An der Schnittstellen von Frauenforschung, Umweltforschung und Aktionsforschung fragt die Verfasserin, welche Barrieren ein Lernen von "Subalternen" behindern und welche Rollen hierbei die Konstruktion von Weiblichkeit und "Orientalismen" in den Wissenschaften spielen. Gleichzeitig wird das Konzept des Empowerment kritisch hinterfragt. Als Beispiel dient die Versorgung mit Wasser, der ein hoher Stellenwert in der konkreten Lebensrealität von Frauen zukommt. (ICE2)

[179-L] Allmendinger, Jutta; Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang: Zweiverdienerpaare und ihre Geldarrangements: Überlegungen für einen internationalen Vergleich, in: Sigrid Leitner, Ilona Ostner, Margit Schratzenstaller (Hrsg.): Jahrbuch für Europaund Nordamerika-Studien : Folge 7/2003, Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch ; was kommt nach dem Ernährermodell?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 85104, ISBN: 3-8100-3934-9 INHALT: Über selbst verdientes Geld zu verfügen, wird für Frauen mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden finanziellen Gleichheit in Paarbeziehungen wird der Frage nachgegangen, ob diese Entwicklung mit einer höheren Egalität und einem Zugewinn an Rechten, Einfluss und Verhandlungsmacht von Frauen einhergeht. Die Grundlagen für einen internationalen Vergleich der Geldarrangements und ihrer Einbettung in institutionelle Rahmenbedingungen werden vorgestellt. Verglichen werden sollen Zweiverdienerpaare in Ländern unterschiedlichen wohlfahrtsstaatlichen Typus (konservativ, postautoriär, sozialdemokratisch, liberal). Es soll untersucht werden, wer in Zweiverdienerpaaren das Geld verwaltet, sowie individuelle und haushaltsbezogene Politiken des Gebens und Nehmens, z.B. Steuersplitting, Erb- und Unterhaltsrecht. Dabei werden selbst zu organisierende

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

139

und staatliche vororganisiserte Modalitäten der Sicherheitserbringung unterschieden. Die Auswirkungen der Geldarrangements auf die Paarbeziehungen sollen sowohl auf der finanziellen als auch auf der kulturellen Ebene analysiert werden. (IAB)

[180-F] Al-Rebholz, Anil (Bearbeitung): Konkurrierende Konzeptionen von Zivilgesellschaft und die Formierung unterschiedlicher intellektueller Praxen in der Türkei der 90er Jahre - liberale, radial-feministische und kurdisch-feministische Diskurse im Vergleich INHALT: The observation that the concept civil society became very popular and widespread among very different social actors, institutions and movements (ranging from feminist movements to Islamic movements, from politicians of the parties in opposition to the spokesman of government) and the rise of accompanying discourses like "Critique of State" and "Identity Crisis in Turkish Society" since mid 1980s have constituted my main research interest. The popularization of civil society discourse is not specific to Turkey. Not only East European and other countries but also academic literature has witnessed the enormous popularization of civil society discourse. Accordingly, it is possible to identify six different types of its usage in the literature. While some approaches concentrating on individual identity rights and freedoms against a strong state, and the regulation of associational life in laws and the debates in public sphere; some other take social movements, the question of democratization and the relationship between state and society to the centre of their analyses. In my work, I emphasize the importance of an approach which evaluates the question of civil society in the framework of state-society relationship, not forgetting the double sided character of this relationship. Following that, I see coup d'etat of 1980 in Turkey as a new regulation of statesociety relationship made necessary by changing global and regional conditions within which the Turkish state found itself. Parallel to the examination of development of the concept civil society and components and phases of civil society discourse over time in Turkey, I focus on liberal and radical feminist discourse with respect to their positioning against the so called official ideology. These two discourses have commonalities as well as differences. They do both emphasize the importance of individual and recognition of differences, demanding space for ethnic, religious and gender differences. While the liberals emphasize free market economy and declare notion of tolerance and living together in harmony as important for a social order, the feminists ask for social justice and criticize the patriarchal nature of Turkish Republic. With these two different methods, analysis of meanings that civil society discourse took in Turkey and different usages by feminist and liberal intellectuals, it is intended to gain a proper understanding of civil society discourse in Turkish context. ZEITRAUM: 1990er Jahre GEOGRAPHISCHER RAUM: Türkei ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

140

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

[181-F] Apedjinou, Dela, Dr. (Bearbeitung); Nestvogel, Renate, Prof.Dr. (Leitung): Afrikanerinnen in Deutschland: Lebenslagen, Erwartungen und Erfahrungen INHALT: Frauen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara bilden eine Gruppe von Zugewanderten in Deutschland, die zwar ähnlich heterogen ist wie andere "ethnische" Gruppen (von Akademikerinnen bis hin zu "Illegalen"), die aber überwiegend in mehrfacher Hinsicht benachteiligt ist. Zu dem unsicheren Status, den sie mit den meisten Migrantinnen teilen, kommt eine sehr geringe Aufnahmequote für Menschen aus afrikanischen Ländern hinzu. Als Frauen haben sie noch geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt als Männer, als (häufig) Mütter sind sie zeitlich weniger disponibel, und als Schwarze sind sie vielfältigen Diskriminierungen und Abwertungen von Teilen der deutschen Gesellschaft ausgesetzt. In einer ersten Phase des Vorhabens ging es um Folgendes: a) die Zusammenstellung von Literatur zum Thema; b) bundesweite Kontakte zu entsprechenden Behörden, Forschungsinstitutionen, Wohlfahrtseinrichtungen, Migranten- und Flüchtlingsberatungsstellen, Kirchen, Trägerorganisationen für Stipendien, Ausbildungshilfen, Selbsthilfegruppen, Selbstorganisationen; c) erste Gespräche mit Frauen aus afrikanischen Ländern zu Motivation und Umständen der Zuwanderung nach Deutschland, zu Fragen der Partizipation und Integration bezüglich Erfahrungen mit den gesetzlichen Grundlagen, politischen Rechten, Alltagserfahrungen mit Behörden, Arbeitgebern, Vermietern, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Erfahrungen mit Diskriminierung, zu Eigenaktivitäten, Selbstorganisationen und Netzwerken; d) die Erstellung einer entsprechenden Adressen- und Aktivitätenkartei und Mithilfe bei der Vernetzung relevanter Initiativen, Einrichtungen und Privatpersonen. Aus der Bestandsaufnahme wurden weitergehende Forschungsfragen und ein Forschungskonzept in Kooperation mit Vertreterinnen der betroffenen Gruppen entwickelt sowie eine Befragung von 250 Personen per Fragebogen und von 50 Personen per Interview in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Ergebnisse des Vorhabens sollen einen Beitrag zu einem besseren Verständnis dieser Gruppe, ihrer Lebenslagen, Erwartungen und Erfahrungen in Deutschland leisten und der Perspektive einer Minderheit mehr Raum in dieser Gesellschaft verschaffen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland/ Nordrhein-Westfalen METHODE: Migrationstheorien; Globalisierungsansätze; Rassismus-/ Vorurteilsforschung DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Auswahlverfahren: Zufall). Fragebogen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Fachgebiet Vergleichende Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung (45117 Essen) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[182-F] Atmaca, Delal, Dr.; Lipke, Isabel (Bearbeitung); Young, Brigitte, Prof.Dr. (Leitung): Zur Notwendigkeit einer Gender Agenda für die Doha Welthandelsrunde der WTO INHALT: Mit der "Doha-Welthandelsrunde" der Welthandelsorganisation (WTO) werden gegenwärtig die Weichen für eine neue Dimension ökonomischer Liberalisierung gestellt. Das Projekt untersucht die für Frauen und Männer teilweise sehr unterschiedlichen Auswirkungen ausgewählter Handelsabkommen und -verhandlungen mit dem Ziel, eine genderspezifische Agenda für den aktuellen Verhandlungsprozess aufzustellen. Kontext/ Problemlage: Das ursprüngliche Mandat der WTO ("Freier internationaler Handel mit Waren") wird durch die

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

141

WTO-Mitgliedstaaten in der "Doha-Runde" wesentlich erweitert: In den Abkommen und Verhandlungen über weltweite Liberalisierung geht es nun um Kategorien wie Rechte an geistigem Eigentum, Investitionen, den Handel mit Dienstleistungen (Wasserversorgung, Gesundheit, Bildung, Finanzdienstleistungen etc.) oder den weltweit freien Personenverkehr ("Mode 4"). Frauen sind - etwa als Konsumentin, Produzentin oder Beschäftigte - in vielfacher Weise und oft anders als Männer von den Folgen von Liberalisierung betroffen. Mit Blick auf Kategorien wie Armut, Beschäftigung, Löhne/ Gehälter, aber auch den ganzen Sektor der "care economy" differieren die Effekte regional und branchenspezifisch. Das Mandat der WTO berücksichtigt diese gesamte Dimension bislang nicht. Eine "Genderagenda" könnte diese Lücke schließen und zur Gestaltung sozial ausgewogener weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen beitragen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt anhand ausgewählter Branchen und Regionen: Welche genderspezifischen Folgen ergeben sich durch die betrachteten WTO-Abkommen? Welche unterschiedlichen Auswirkungen hat die Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge (GATS) sowie von transnationalen Investitionen auf Frauen und Männer? Folgende Thesen werden dabei im Rahmen dieses Projekts überprüft: 1. Die progressive Handelsliberalisierung von öffentlicher Daseinsvorsorge im Dienstleistungsabkommen GATS hat unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer in Entwicklungsländern und in Industriestaaten. 2. Die Liberalisierung der Handelsregime drängt vor allem Frauen in den ungeschützten informellen Bereich. Ein übergreifendes Ziel besteht in der Aufstellung von genderspezifischen Kriterien bzw. Indikatoren und der Entwicklung von Handlungsempfehlungen, die auf den aktuellen politischen Entscheidungsprozess und seine Akteure zugeschnitten sind. METHODE: Im Rahmen der Studie werden zunächst die relevanten offiziellen WTO-Dokumente gesichtet und ausgewertet. Für die Eruierung der Gendereffekte und - darauf aufbauend - bei der Entwicklung von genderspezifischen Handelsindikatoren sind dann drei, aufeinander bezogene, methodische Zugänge erforderlich: 1. Auswertung von Sekundärliteratur und Fallstudien; 2. Auswertung von Primärdaten (insbes. UN, WTO, ILO, Weltbank) und von empirischen Studien; 3. Durchführung von ExpertInneninterviews. Angesichts der geringen Erforschtheit des Gegenstandes und der - mit Blick auf politische Gestaltung von Globalisierung - hohen Aktualität des Themas sind begleitend ExpertInnen-Workshops vorgesehen; damit wird eine enge Verzahnung von "Theorie und Praxis" im Sinne des Stakeholder-Dialogs angestrebt. Eine empirische Überprüfung der Indikatoren mit Blick auf ihre Koordinierungs-, Monitoring- und Umsetzungsfunktionen wird beispielhaft für verschiedene Regionen durchgeführt. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft (Schlossplatz 7, 48149 Münster) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[183-L] Baykan, Aysegul: Urban geography and women in the periphery's metropolis: the example of Istanbul, Turkey, in: Ulla Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 133-149, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3346)

142

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

INHALT: Die Verfasserin betrachtet den urbanen Raum als Kartierung überlappender Prozesse von historischer Bedeutung. Frauen werden als Agenten und Betroffene des Zusammenspiels dieser Kartierungen gesehen. In diesem Sinne wird eine Unterscheidung getroffen zwischen der Stadt der Frauen aus dem Bürgertum, der durch die Stellung der Frauen im und zum entwicklungspolitischen Prozess geprägten Stadt (women in development-Ansatz) und der Stadt der neoliberalen Post-Development-Ära. Mit diesen unterschiedlichen historischen Ausprägungen sind unterschiedliche Modelle sozialer Exklusion und Inklusion von Frauen verbunden. Positiv für die Lage der Frauen haben sich die weltweite feministische Bewegung und im Fall der Türkei - auch das Bestreben um eine Aufnahme in die EU ausgewirkt. (ICE)

[184-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth: Household-migrant women and marriage-migrant women: women in a globalizing world, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 61-80, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-20041613) INHALT: Auf dem Hintergrund zweier Entwicklungstrends, nämlich zum einen des Wandels der Geschlechterrollen, zum anderen der zunehmenden Öffnung internationaler Grenzen durch Globalisierungsprozesse, untersucht der Beitrag die durch diese radikalen Veränderungen entstandenen neuen sozialen Ungleichheiten, die sich nicht nur im Ungleichgewicht zwischen mehr entwickelten und weniger entwickelten Regionen ausdrücken, sondern auch zwischen Frauen aus diesen Regionen. Diskutiert wird vor allem die Situation von Haushalts- und Heiratsmigrantinnen, die ganz besonders durch Ungleichheits- und Abhängigkeitsverhältnisse gekennzeichnet ist. Gleichzeitig jedoch wird herausgearbeitet, dass diese Frauen nicht nur "passive Opfer" sind, sondern aktive Subjekte, die ihr Leben nach ihren Wertemaßstäben und Idealen ausrichten. Für Frauenforscherinnen gilt daher die Herausforderung, diese Differenzen anzuerkennen und mit ihnen zu leben. (ICH)

[185-L] Belinszki, Eszter: Zwischen Gleichheitsnorm und Differenzerfahrung: Geschlechterkonstruktionen ungarischer JournalistInnen, Bochum 2004, 420 S. (Graue Literatur; URL: http://www-brs.ub.ruhr-unibochum.de/netahtml/HSS/Diss/BelinszkiEszter/diss.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn =969940556&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969940556.pdf) INHALT: "Diese Dissertation beschäftigt sich mit den Begriffen der Geschlechterdifferenz und Geschlechtergleichheit in Ungarn Mitte der 1990er Jahre, im Spannungsfeld zwischen 40jähriger sozialistischer Gleichheitsrhetorik und der Wiederbelebung von traditionellen Geschlechterideologien nach der Wende sowie im Kontext widersprüchlicher Lebensrealitäten von Frauen und Männern. Als empirisches Feld dient der Journalismusberuf. Beruf wird dabei als ein zentraler Teil der Subjektkonstitution konzipiert. Das erkenntnisleitende Interesse fokussiert darauf, wie Geschlecht im journalistischen Berufskonzept der Subjekte gedeutet wird? Wie werden berufliche Vorstellungen und vergeschlechtlichte Lebensentwürfe miteinander verknüpft und als Teile der Subjektkonstitution integriert? Diesen Fragen wird auf der Basis qualitativ ausgewerteter Interviews mit ungarischen Journalistinnen und Journalisten nachgegangen." (Autorenreferat)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

143

[186-L] Bradley, Harriet; Healy, Geraldine; Mukherjee, Nupur: Including minority ethnic women: trade union strategies in the UK, in: Jens Lind, Herman Knudsen, Henning Jorgensen (Hrsg.): Labour and employment regulation in Europe, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 47-69, ISBN: 0-8204-6624-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A8025) INHALT: Gegenstand des Beitrags sind die Rolle, die Gewerkschaften bei der Inklusion und Repräsentation farbiger Arbeiterinnen spielen, sowie die Erfahrungen, die farbige Gewerkschafterinnen in der Arbeitswelt machen. Der Beitrag basiert auf Fallstudien zu vier britischen Gewerkschaften: CWU, NATFHE, UNISON, USDAW. Neben Dokumentenanalysen wurden Interviews mit Gewerkschaftsführern zur Politik ihrer Gewerkschaften in Bezug auf Ethnizität und Geschlecht sowie Tiefeninterviews mit Gewerkschaftsaktivistinnen durchgeführt, die ethnischen Minderheiten angehören. Der Beitrag macht die exkludierenden Kräfte in Organisationen und in der Gesellschaft sichtbar, denen sich Arbeiterinnen aus ethnischen Minderheiten ausgesetzt sehen. Er zeigt gleichzeitig den inkludierenden Charakter vieler gewerkschaftlicher Initiativen, die farbige Arbeiterinnen als Gewerkschaftsmitglieder und Gewerkschaftsaktivistinnen einbeziehen, und verweist auf weiteren Handlungsbedarf auf diesem Gebiet. (ICE)

[187-L] Braig, Marianne: Frauen in Lateinamerika - ein ungenutztes Potential?, in: Dieter Nohlen, Hartmut Sangmeister (Hrsg.): Macht, Markt, Meinungen : Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft in Lateinamerika, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 147-166, ISBN: 3-531-14343-3 (Standort: UuStB Köln(38)-31A6895) INHALT: "Marianne Braig setzt sich in ihrem Beitrag mit der häufig gestellten Frage auseinander, ob die Frauen in Lateinamerika ein bislang ungenutztes Potenzial darstellen, das es auf der Suche nach brachliegenden Ressourcen für den Entwicklungsprozess zu mobilisieren gälte. Implizit wird bei dieser Frage von der Unsichtbarkeit der ökonomischen Aktivitäten von Frauen auf deren Unterauslastung geschlossen. Es wird jedoch insbesondere an Hand des mexikanischen Beispiels gezeigt, dass die Vorstellung von den ungenutzten Potenzialen der Frauen eine an der lateinamerikanischen Wirklichkeit vorbeigehende Wahrnehmung gesellschaftlicher Arbeitsteilung und ihrer Veränderungen ist. Tatsächlich ist die Arbeit von Frauen in Lateinamerika einem vielschichtigen Umstrukturierungsprozess unterworfen. Für die Autorin sind es die Frauen, die durch Ausweitung unbezahlter Eigenarbeit oder ehren-amtlicher, kommunitärer Aktivitäten die Folgelasten der neoliberal inspirierten 'Modernisierungsrevolution' tragen, in deren Verlauf sozialstaatliche, familienorientierte Sicherungsnetze geschwächt bzw. abgeschafft wurden." (Autorenreferat)

[188-L] Cileli, Serap: Frauen in der Türkei: zwischen Mittelalter und Moderne, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 56/2005, H. 401, S. 22-28 (Standort: UuStB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.hss.de/downloads/PolStudien401.pdf) INHALT: Vor dem Hintergrund der Frage, ob die Türkei nun zu Europa und in die Europäische Union (EU) gehört, befasst sich der Beitrag mit der sozialen Rolle und Situation der Frau in

144

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

dem südosteuropäischen Land. Die Ausführungen über den Wert der moslemisch-türkischen Frau nach traditioneller Auffassung gliedert sich in die Aspekte (1) Gewalt und Diskriminierung, (2) Bildung sowie (3) Sexualität und Ehre. Die Entwicklung der letzten Jahre ist nach Einschätzung der Autorin zu begrüßen, doch muss man sehen, wie die Reformen im Alltag umgesetzt werden. Die Türkei muss vor dem Beitritt zur EU die europäischen Standards der Menschenrechte erfüllen. Dazu muss sich die Türkei - ohne den ständigen Druck der EU, ohne Fremdsteuerung - aus innerer Dynamik selbst entscheiden und ihre Reformbereitschaft beweisen. (ICG2)

[189-L] Ebeku, Kaniye S. A.: African women and participation in public life and governance: relevant laws and overview of recent experience, in: Verfassung und Recht in Übersee : Vierteljahreszeitschrift für Fragen der Verfassungs- und Rechtsentwicklung der Staaten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, Jg. 38/2005, H. 1, S. 56-77 (Standort: UuStB Köln(38)-XF160; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "There can be no doubt today that the human rights of women and of the girl-child are an inalienable, integral and indivisible part of universal human rights. These rights include the right to participate in public life and governance of their country. Over the years, the struggle of human/ women's rights activists has resulted in legal provisions both at the international and national levels designed to promote women's right to participate in public life and governance. Significantly, apart from being States Parties to the relevant international instruments, a few African countries have also made national legal/ constitutional provisions for the purpose of ensuring women's participation in governance and in decision-making structures of the country. This article seeks to provide an overview of some recent experience of African women relating to the issue of participation in the public life and governance of their countries against the background of relevant international and national instruments. It will be shown that there is an enormous and increasing body of relevant instruments/ laws. On the contrary, while African women have recorded some progress or made some gains in recent years, it will be contended here that there is still inequality and discrimination against women in the field of participation in governance and decision-making structures in most African countries, contrary to the relevant laws which remain largely unimplemented." (author's abstract)

[190-L] Eichler, Margrit; Fuchs, Judith; Maschewsky, Kris; Maschewsky-Schneider, Ulrike (Bearbeitung): Zu mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern: Erkennen und Vermeiden von Gender Bias in der Gesundheitsforschung, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health, 2002-04), Berlin 2002, 77 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bzph.de/e4/e91/reihe_name99/public_Item541/2002-04_ger.pdf) INHALT: Im Jahr 1995 wird von der kanadischen Regierung eine Politik beschlossen, die von den Ministerien verlangt, Geschlechteranalysen bei allen neuen Politik- und Gesetzesvorlagen durchzuführen. Das kanadische Gesundheitsministerium verpflichtet sich, dieses als Standardverfahren sicher zu stellen und praktisch in allen Bereichen, einschließlich der Forschung, anzuwenden. Dem gemäß wird für den Bereich 'Gender Bias - Gender Research' ein

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

145

Handbuch entwickelt, um das kanadische Gesundheitsministerium bei der Planung, Durchführung und Evaluation der Forschung zu unterstützen und zwar in einer für beide Geschlechter gerechten und angemessenen Weise. Das praxisnahe Instrument, das in Frage-AntwortKomplexe gegliedert ist, konzentriert sich auf drei wesentliche Problemfelder des Gender Bias: (1) Androzentrismus, (2) Geschlechtsinsensibilität und (3) doppelte Bewertungsmaßstäbe. Darüber hinaus werden eine Reihe von Komponenten des qualitativen und quantitativen Forschungsprozesses beschrieben: (1) Forschungsfrage, (2) Forschungsdesign, (3) Forschungsmethoden und Datensammlung, (4) Datenanalyse und -interpretation sowie zugrundeliegende theoretische Konzepte, (5) Sprachgebrauch, (6) visuelle Darstellung, (7) Titel, (8) Kurzdarstellung (Abstract) und (9) Literaturüberblick. Abschließend werden die drei Problemfelder des Gender Bias mit den Komponenten des Forschungsprozesses in Form einer Matrix in Beziehung gesetzt. Dabei werden als praktische Hilfen im Forschungsprozess für die drei Problemfelder die möglichen Verzerrungseffekte in den einzelnen Komponenten des Forschungsprozesses zusammengestellt. (ICG2)

[191-L] Fasting, Kari: Female athletes' experiences of sexual harassment, in: Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 35-44, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133) INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf terminologischer Ebene mit den Begriffen sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch auseinander. Sie gibt im Folgenden einen Überblick über den einschlägigen Forschungsstand, um vor diesem Hintergrund die Ergebnisse eines norwegischen Forschungsprojekts vorzustellen (Females, Elite Sports and Sexual Harassment, 2000). Der erste Teil dieses Projekts bestand in einer Befragung aller norwegischen Spitzensportlerinnen (n=660), die das Ausmaß der Problematik im norwegischen Sport sichtbar macht. Im zweiten Teil wurden qualitative Interviews mit einer Stichprobe von Sportlerinnen durchgeführt, die Opfer sexueller Belästigung geworden waren (n=25). Hier werden Risikofaktoren, Reaktionen auf sexuelle Belästigung und Folgen von Belästigungserfahrungen sichtbar. (ICE)

[192-L] Ferro, Katarina; Wolfsberger, Margit (Hrsg.): Gender and power in the Pacific: women's strategies in a world of change, (Novara: Beiträge zur Pazifik-Forschung, 2), Münster: Lit Verl. 2003, 241 S., ISBN: 3-8258-6710-2 INHALT: In diesem Jahresband der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft blicken die Autorinnen hinter die westlich konstruierte Kulisse von Südseeromantik und exotischer Idylle der Pazifischen Inseln. Sie thematisieren das Verhältnis von Macht - verstanden als die 'Möglichkeit des Sich-Durchsetzens' (14) - und Geschlecht aus primär sozial- und kulturanthropologischer Perspektive. Vor dem Hintergrund des sozioökonomischen und politischen Wandels untersuchen sie die Veränderungen der Geschlechterverhältnisse in einzelnen Gesellschaften der Palau-Inseln, Papua Neuguineas und Neuseelands. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Berit Gustafsson: 'In Papua New Guinea We Never Talk About Gender.' Traditional Male and Female Roles and Gender Relations in Modern Society (21-44); Gerit Gönitzer: Der Kontrast zur Diversifikation: Die androzentrischen Machtstrukturen in Papua-Neuguinea (45-67); Gab-

146

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

riele Stuerzenhofecker: Gender and Consumption in the Aluni Valley, Southern Highlands Province - Papua New Guinea (69-91); Claudia Lauterbach: 'Bitang ma bitang.' Geschlechterbalance und Modernisierung in Palau (93-125); Christine Binder-Fritz: Growing Old in Aotearoa/New Zealand: Maori Women's Perceptions of Aging (127-157); Helen Connor: Land, Notions of 'Home' and Cultural Space: The Location and Articulation of Power and Gender in Maori Society (159-184); Gabriele Habinger: Inseln der Desillusion. Weibliche Blicke auf die Südsee (185-228). (ZPol, VS)

[193-F] Fuchs, Stefan; Hanson, Sandra, Prof.Dr.; Kennelly, Ivy, Prof.Ph.D. (Bearbeitung); Hanson, Sandra, Prof.Dr. (Leitung): Perceptions of fairness: attitudes about opportunity and status among women scientists in Germany and the U.S. INHALT: This award supports Sandra Hanson and a junior faculty member from Catholic University in a collaboration with Stefan Fuchs of the Department of Sociology at the University of Munich, Germany. The project will analyze differences in attitudes about opportunity, status, and inequality among women in science and technology occupations in the former East Germany, West Germany, and the US. It will also compare attitudes of female scientists with non-scientists and male scientists. Changes over time in women scientists' attitudes will also be considered. One hypothesis is that the experiences of women scientists in the former East Germany will result in a very different set of ideas about what it takes to get ahead, about their own socio-economic position and mobility, and about reasons for inequality than will be found among from West Germany and the US. Examination of mobility-related attitudes in an important area of social mobility research since those attitudes provide insight into the relation between the structure of political and socio-economic systems and the structure of mobility attitudes at the individual and country levels. The project also has an educational objective. The project will allow a junior faculty member to benefit from performing research in another country. She will develop a heightened appreciation of the world while also learning important new technical skills. ZEITRAUM: 1988-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA METHODE: Datenanalyse (multivariate); Interviewanalysen; Interviews; ISSP VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanson, Sandra; Fuchs, Stefan; Aisenbrey, Silke; Kravets, Nataliya: Attitudes toward gender, work, and family among men and women scientists in Germany and the United States. in: Journal of Women and Minorities in Science and Engineering, 2004, 10, S. 99-130. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: National Science Foundation -NSF- FINANZIERER: Auftraggeber; Standard Grant 0233241 (Western Europe Program) INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie (Konradstr. 6, 80801 München) KONTAKT: Fuchs, Stefan (Tel. 0911-179-3539, e-mail: [email protected])

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

147

[194-L] Germer, Andrea: Historische Frauenforschung in Japan: die Rekonstruktion der Vergangenheit in Takamure Itsues "Geschichte der Frau" (Josei no rekishi), (Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien, Bd. 35), München: iudicium Verl. 2003, 425 S., ISBN: 3-89129-504-9 (Standort: UB Bochum(294)-LOA3300) INHALT: Die Kategorie Geschlecht - als historisch kontingentes, soziales Rollenarsenal verstanden - ist auch in Japan zu einem Instrument der historischen Analyse avanciert. Der vorliegende Band rekonstruiert, dass es in Japan eigene und innovative Entwicklungen in der Historischen Frauenforschung gegeben hat. Im Hauptteil der Arbeit legt die Autorin eine wissenschaftsgeschichtliche Untersuchung der von der Pionierin der japanischen Frauengeschichtsforschung, Takamure Itsue (1894-1964), verfassten "Geschichte der Frau" vor. Mit der Analyse des Werkes und seiner Einordnung in den biographischen, politischen, sozialen und wissenschaftlichen Kontext soll ein Beitrag zur Geschichtstheorie und insbesondere zur Theorie der Historischen Frauenforschung, zur japanischen Wissenschaftsgeschichte und zur Ideengeschichte des modernen Japan geleistet werden. Themenkomplexe sind "Die Ehe", "Die Mütter", "Liebe, Sexualität und Prostitution" sowie "Die weibliche Kultur" und deren kritische Diskussion. Takamure Itsues Geschichtsdeutungen werden in den Zusammenhang des aktuellen Themas der nationalen Selbstbehauptungsdiskurse in Asien eingeordnet, einen multidisziplinären Forschungsschwerpunkt am Deutschen Institut für Japanstudien. (ICA2)

[195-L] Hartmann-Tews, Ilse: Women and sport in comparative and international perspectives, in: Georg Anders, Joachim Mrazek, Gilbert Norden, Otmar Weiss (Hrsg.): European integration and sport : selected papers of the 1st conference of the european association for sociology of sport, Münster: Lit Verl., 2004, S. 87-97, ISBN: 3-8258-7614-4 (Standort: UB Bielefeld(361)-BX600E8I6S) INHALT: Die Verfasserin zeigt in ihrem Überblick über den internationalen Forschungsstand, dass geschlechtsspezifischen Hierarchien - in unterschiedlichem Ausmaß - in allen Gesellschaften und entsprechend auch im Bereich des Sports fortbestehen. Sie unterscheidet drei Varianten der Förderung von Mädchen- und Frauensport: (1) spezifische Programme zur Förderung von Mädchen- und Frauensport; (2) Aufbau von Organisationen, die die Interessen des Frauensports national und international vertreten; (3) Gender Mainstreaming, Verankerung von Geschlechtergerechtigkeit in sportpolitischen Programmen. Die Verfasser befürwortet eine Kombination von Gender Mainstreaming und speziellen Fördermaßnahmen als besten Weg zum Abbau bestehender Geschlechterhierarchien im Sport. (ICE)

[196-L] Incesu, Fatma: Die Stellung der Frauen in der kurdischen Gesellschaft, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 497), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 135 S., ISBN: 3-63152826-4 (Standort: UB Duisburg(464)-01OGX6350) INHALT: "Die Unterdrückung des kurdischen Volkes sorgt seit Jahren sowohl auf der politischen als auch auf der militärischen Arena für Schlagzeilen. Dabei erfahren die Verhältnisse in der Türkei besondere Aufmerksamkeit. Neben den Menschenrechtsverletzungen, Guerillakämpfen, Anschlägen und Organisationsverboten wurde die soziale und die damit verbundene

148

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

Auseinandersetzung der Frauenbewegung von den europäischen Wissenschaftlern unkritisch hingenommen. Die Studie beschäftigt sich mit einer Reihe von Fragen hinsichtlich des Wesens der kurdischen Gesellschaft und der Rolle, die Frauen darin spielen. Dabei analysiert sie den islamischen Fundamentalismus, die Position der politischen Parteien zu der aufgezeigten Problematik und zeigt zugleich Lösungsmöglichkeiten für die Frauenbewegung auf." (Autorenreferat)

[197-F] Kopel, Mechthild (Leitung): Gender-Index - eine Erfahrung aus Schweden für Deutschland INHALT: Der Gender-Index in Schweden basiert auf 13 statistische Variablen. Den GenderVergleich unter den Kommunen/ Landkreisen macht das Stat. Zentralamt (Schweden) per Mausklick möglich und stellt sich dar als eine Landkarte der Chancengleichheit: Wo es am dunkelsten ist, leuchtet die Chancengleichheit am hellsten. Es soll der Weg geebnet werden für eine Übertragbarkeit der Erfahrungen auf die BRD. Kontext/ Problemlage: Der GenderIndex bietet über fundiertes Datenmaterial eine Orientierung zur realen Situation von Frauen und Männern. Die unabdingbare Notwendigkeit einer detaillierten nach Geschlecht differenzierten Daten- und Informationsbasis für gezieltes und praxisbezogenes Handeln in Regionen in der Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik ist ein zentraler Aspekt, der im Rahmen des von der HBS geförderten Projektes "Gender Mainstreaming - Strukturpolitik auf dem Weg zu neuen Konzepten, Instrumenten und Implementationsstrategien" herausgearbeitet wurde. Gegenstand des Forschungs- und Transfervorhabens war u.a. eine vergleichende Analyse der Methoden und Implementationsstrategien des Gender Mainstreaming in Schweden und ausgewählten Teilregionen der Bundesrepublik. Hierbei ergab sich, dass aus der schwedischen Praxis der Gender-Index für die bundesdeutsche gleichstellungsorientierte Wirtschafts- und Strukturpolitik als ein zukunftsweisendes Instrument darstellt. Fragestellung: Im Einzelnen sollen a) die Relevanz der Indikatoren für die bundesdeutsche chancengleichheitsorientierte Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik geprüft werden; b) die Vergleichbarkeit und Nutzenabwägung der unterschiedlichen Informationsquellen abgeschätzt werden; c) Wege und Möglichkeiten der öffentlichkeitswirksamen Präsentation ausgelotet werden. Mit dem Gender-Index wird eine Lücke in der Bundesrepublik geschlossen. Es besteht zwar eine Fülle von geschlechtsspezifischen Daten, aber diese sind bislang noch nicht zusammengeführt. Die Aus- und Bewertung erfolgt lediglich punktuell und die Zugänglichkeit ist - insbesondere für wirtschaftsnahe Akteur/innen - unübersichtlich, weil zu fragmentarisch. Nutzer/innen sind Städte und Gemeinden, die wissen wollen, wie sie im Vergleich mit anderen Kommunen dastehen sowie Unternehmen für die Standortfindung und einzelne Personen, die entscheiden, wo sie ihre Zelte aufschlagen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweden, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die entsprechend der o.g. Aufgabenstellung zu erfolgenden Arbeitsschritte sind Auswahl und Bestimmung der Variablen für den Gender-Index, Prüfung der Vergleichbarkeit der Informationsquellen, Erarbeitung des Gender-Index für vier Modellregionen (eine ländliche und eine urbane Region sowie je eine Region aus Ost- und Westdeutschland), Aufbereitung der Materialien für eine öffentlichkeitswirksame Präsentation. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg (Wallstr. 61-65, 10179 Berlin) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

149

[198-F] Kupfer, Antonia (Bearbeitung): DoktorandInnen in den USA - Ausbildungsprogramme und Karrierewege auf dem Weg zur festen Professur INHALT: Am Beispiel der Graduate School der Universität Washington sollen exemplarisch die Organisation und Inhalte der Ausbildung von DoktorandInnen aufgezeigt werden. Mit Hilfe der Untersuchung der Karrierewege von Promovierten in der Wissenschaft soll ein Verständnis über die universitäre Personalpolitik ermöglicht werden. Die Erkenntnisse sollen in Anregungen für deutsche Hochschulen übersetzt werden. Kontext/ Problemlage: Unsere Gesellschaften sind durch die wachsende Bedeutung von wissenschaftlichem Wissen gekennzeichnet. Hochschulen sind nach wie vor die zentralen Orte, an denen wissenschaftliches Wissen erzeugt und vermittelt wird. DoktorandInnen als ForscherInnen und ProfessorInnen als AusbildnerInnen nehmen zentrale Stellungen in diesem Prozess ein. Die Umstände und Modi sowie die Bestandteile dieser Wissenserzeugung erhalten daher eine wesentliche Bedeutung für die Entwicklung unserer Gesellschaften. Mit Hilfe des Forschungsprojekts soll die Erforschung eines sich durch ein hohes Maß an Internationalität und Interdisziplinarität auszeichnenden DoktorandInnenprogramms an der Graduate School der Universität Washington und der Karrierewege von DoktorandInnen in einem Land, das ihnen im Anschluss an die Promotion den Zugang zur Professur ermöglicht, zu wichtigen und konkreten Verbesserungsvorschlägen zur Ausgestaltung der (Post-)Promotionsphase in Deutschland führen. Fragestellung: Mit Hilfe des Projekts soll herausgefunden werden, wie Internationalität und Interdisziplinarität in der Ausbildung von DoktorandInnen verankert und vermittelt werden können. Die Untersuchung der Karrierewege von Promovierten innerhalb der Wissenschaft soll zu Erkenntnissen über Bestandteile einer wissenschaftlerInnenfreundlichen Personalpolitik an Hochschulen führen. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA METHODE: Mit Hilfe von Dokumentenanalysen, teilnehmender Beobachtung und Interviews soll die aktuelle Ausgestaltung der Ausbildung von DoktorandInnen der Graduate School der Universität Washington sowie die Karrierewege ehemaliger DoktorandInnen erforscht werden. Zur Entwicklung von Evaluationskriterien für die Beurteilung der interdiziplinären und internationalen Elemente der Forschung und Ausbildung der DoktorandInnen soll zum einen ein Konzept über die zukünftige quantitative Datenerhebung der an der DoktorandInnenausbildung beteiligten Organisationseinheiten entwickelt werden. Zum anderen werden qualitative Daten in fokussierten Leitfadeninterviews mit beteiligten ExpertInnen der Administration, Forschung, Lehre und den DoktorandInnen und Promovierten erhoben werden. Sämtliche Daten werden geschlechterdifferenziert erhoben und dienen zur konzeptionellen Weiterentwicklung von Programmen der DoktorandInnenausbildung und der Personalpolitik an Hochschulen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Kupfer, A. (Neue Hochstr. 8, 13347 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[199-L] Ley, Katharina; Karrer, Christina: Über-Lebenskünstlerinnen: Frauen im neuen Südafrika, Wettingen: eFeF-Verl. 2004, 196 S., ISBN: 3-905561-62-X (Standort: ULB Münster(6)-3F54291) INHALT: "Die politische Apartheid in Südafrika wurde 1994 überwunden, doch die soziale und wirtschaftliche Trennung zwischen Weissen, Farbigen und Schwarzen besteht weiterhin. Es

150

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

braucht Zeit und Mut, die tief in der Gesellschaft verankerten Trennungen zu überwinden und die Diskriminierungen abzubauen. Die beiden Autorinnen, Katharina Ley und Cristina Karrer haben die Lebensgeschichten von zwölf Südafrikanerinnen aufgezeichnet. Sie dokumentieren den täglichen Überlebenskampf und den Lebensmut dieser Frauen." (Autorenreferat)

[200-L] Midori, Ito: The history of feminist sociology in Japan, in: Ilja Srubar, Shingo Shimada (Hrsg.): Jahrbuch für Soziologiegeschichte : 2005, Development of sociology in Japan, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 203-217, ISBN: 3-531-14513-4 INHALT: Das Thema "Frauen" als akademisches Problem erschien in der japanischen Gesellschaft in den zweiten Hälfte der 1970er Jahre auf dem Bildschirm. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert die historische Entwicklung feministischer Ansätze in Japan und zeigt dabei, dass das Thema und Problem schon zuvor - wenn auch nur sporadisch - behandelt worden ist. Erst ab den 1980 Jahren kann von einer Institutionalisierung einer soziologischen Frauen- und Geschlechterforschung gesprochen werden. Der gegenwärtige Forschungsstand ist unübersichtlich, da sich auch die Frauenforschung in Japan in eine Vielzahl von Ansätzen und Strömungen diversifiziert hat. Die japanische feministisch orientierte Soziologie hat jedoch ein durchgängiges Thema seit den ersten Anfängen der Modernisierung und Europäisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Widersprüche zwischen der Idealisierung der Frau als Mutter und einer zu allen Zeiten im modernen Japan hohen Erwerbstätigkeit der japanischen Frauen. (ICA)

[201-F] Moket, Soraya (Bearbeitung); Hamm, Bernd, Prof.Dr.rer.pol.Dr.h.c. (Betreuung): Politische Partizipation marokkanischer Frauen im Demokratisierungsprozess Marokkos INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Marokko ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0651-201-2727, Fax: 0651-201-3930, e-mail: [email protected])

[202-L] Nguedjeu Nkwenkam, Angeline: Nonformale Bildung und Berufsbildung zum Empowerment von Frauen für den informellen Sektor: eine Studie aus dem Kameruner Grasland, Heidelberg 2003, 194 S. (Graue Literatur; URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2003/3223/pdf/Non-formale_Bildung.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=96706516x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=96706516x.pdf) INHALT: "Die vorliegende Studie versteht sich als ein Versuch, am Beispiel des anglophonen Teils von Kamerun die ganze Problematik der Frauenforschung auf dem Kontinent unter dem Begriff 'empowerment' in der Praxis zu analysieren. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Grundlagenforschung zur Situation von Frauen werden die Literatur sowie die soziodemographischen und historischen Gegebenheiten zum kamerunischen Grasland dargestellt, um

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

151

die Komplexität der Beziehung zwischen Theorie und Praxis zu analysieren. Aus einer holistischen Perspektive wird das Ineinandergreifen verschiedener Faktoren - etwa der Kolonialisierung, der christlichen Religion und ihrer jeweiligen Einflüsse auf die Frauenbilder thematisiert. Die Auseinandersetzung mit den begrifflichen Schwerpunkten, Bildung, Berufsbildung, Informeller Sektor und Empowerment bestimmt weitgehend die Gedankenrichtung des theoretischen Teils. Die empirische Untersuchung hat, trotz ihres Pilotcharakters, eine formative Evaluation zum Ziel. Im Sinne eines Methodenpluralismus verwendet die Autorin verschiedene qualitative und quantitative Methoden. Zum tieferen Verständnis werden geschichtliche Aspekte ausführlich berücksichtigt. Die hier aufgeführten Fallstudien zeigen, dass informelle Wissensvermittlung besonders für Mädchen und Frauen mancherorts erfolgreicher sein kann als die schulische Allgemeinbildung. Auch Erwachsene können so mehr Bildung vergleichsweise kostengünstig erwerben. Will man hier die Bewertung der Debatte um die Situation der Kamerunerin an dem Stand der internationalen Debatte messen, so wird man feststellen, dass sich Kamerun noch auf WID-Ebene bewegt. Daraus lässt sich schließen, dass der Weg zum Empowerment von Frauen hier noch weit ist. Es ist in dessen nicht angebracht von einer radikalen Veränderung der Frau durch die Bildung, Berufsbildung und sogar deren politische Partizipation zu sprechen. Für die Bäuerin auf dem Land ist es vor allem wichtig ihre Kinder versorgen zu können. Für die Angestellte in der Stadt ist es genauso wichtig. Wichtig für beide ist es, die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt zu bekommen. Für Frauen soll das Wohl der Kinder oberste Priorität sein dürfen. Ihnen aber sollten die Fördermöglichkeiten durch Bildung, Berufsbildung und politische Partizipation für ihre Entfaltung gegeben werden. Mit ihrer aktiven Beteiligung am Veränderungsprozess soll ihnen frei stehen zu entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen. Alle Förderprogramme sind wertvoll, solange sie den Zielgruppen eine günstige Lebensperspektive eröffnen." (Autorenreferat)

[203-L] Niranjana, Tejaswini: Indische Diaspora in Trinidad: weibliche Sexualität und Nationalismus, in: Soziale Welt, Sonderband, 2004, Nr. 15, S. 249-266 INHALT: Im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Konfigurationen der Moderne in Indiens Gesellschaft erläutert die Autorin das Zusammenspiel von Frau, Modernität und 'Indertum' in Trinidad seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf diese Weise wird hier eine Konstruktion 'der Frau' in Indien vorgenommen, die nicht in einen westlichen metropolitanen Kontext eingebettet ist. Fast 45 Prozent der Bevölkerung der Insel stammen vom indischen Subkontinent, als Nachkommen von Kontraktarbeitern, die zwischen 1845 und 1917 von dorthin gebracht wurden. Fast ebenso viele Menschen stammen aus afrikanischen Ländern. Die Ausführungen berücksichtigen die folgenden Aspekte: (1) Nationalismus und das Kontraktsystem der Sklaverei sowie (2) Ethnizität und Populärkultur am Beispiel der Musikform des Chutney-Soca. Die Autorin versteht den Beitrag mit seinem begrifflichen Rahmen als Ausgangspunkt bzw. Anregung für weitere Untersuchungen zum Forschungsgegenstand der Modernität und Geschlechterbeziehungen. (ICG2)

152

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

[204-L] Puigvert, Lídia: Dialogic feminism: "other women's" contributions to the social transformation of gender relations, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 29-60, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613) INHALT: Der Beitrag berichtet über die feministische Zusammenarbeit von Akademikerinnen und nicht-akademischen Frauengruppen am Beispiel einer ländlichen Arbeitsgruppe am Erwachsenenbildungszentrum in El Bierzo, Spanien. Ziel ist es, an diesem Fallbeispiel die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit diesen ländlichen Frauen in ihrem alltäglichen Überlebenskampf um egalitäre Perspektiven für die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse aufzuzeigen und deren Relevanz für die Frauenbewegung und feministische Theoriebildung in der vorliegenden Analyse herauszuarbeiten. Nach einer Diskussion der Entwicklung des Feminismus im Prozess der Modernisierung wird die Arbeit verschiedener akademischer und nicht-akademischer Frauengruppen und Netzwerke vorgestellt und deren Einflüsse auf den theoretischen Diskurs im intellektuellen Feminismus analysiert. Gefordert wird ein egalitärer Dialog, in dem die Stimmen und Kämpfe der Frauen, denen die Möglichkeit der Artikulation fehlt, mit einbezogen werden. (ICH)

[205-L] Randzio-Plath, Christa (Hrsg.): Frauen und Globalisierung: zur Geschlechtergerechtigkeit in der Dritten Welt, Bonn: J. H. W. Dietz Nachf. 2004, 258 S., ISBN: 3-8012-0344-1 INHALT: In mehr als 50 Kurzbeiträgen beleuchten Autorinnen aus der Ersten und Dritten Welt, aus Politik, Gewerkschaften, Kirchen und NGOs die vielschichtigen Zusammenhänge von Globalisierung, Armut, Unterentwicklung und Diskriminierung von Frauen aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben Beiträgen, die die Auswirkungen der Globalisierung auf die wirtschaftliche, politische und soziale Situation von Frauen behandeln, enthält der Band meist ein- bis zweiseitige Alltagsskizzen und Kurzbeschreibungen von entwicklungspolitischen Frauenprojekten. Zur Sprache kommen Themen wie Landwirtschaft und Stadtplanung, Umweltbewegung, Religion, Kultur, Menschenrechte, Macht, Armut, Welthandel, Arbeit, Bildung, Krieg, Genitalverstümmelung und häusliche Gewalt. Damit dokumentiert der Band die Vielzahl von Themen, die mit der Frage der Geschlechtergerechtigkeit angesprochen ist. Aus dem Inhaltsverzeichnis: 1. Berge werden langsam erklommen - Frauen und Globalisierung: Brigitte Young: Widersprüchlichkeiten der Globalisierung (18-24); Uta Ruppert: Frauenpolitik in der Globalisierung: Zwischen feministischer Kritik, Gender-Mainstreaming und Empowerment (25-29); 2. Ohne Frauen geht es nicht - Frauen und Weltwirtschaft: Ursula Engelen-Kefer: Frauen im Arbeitsleben der Dritten Welt (42-49); Sigrid Skarpelis-Sperk: Welthandel macht die Frauen arm (50-54); Karin Junker: Frauen ans Netz (63-69); Wilma Simon: Frauenpolitik als Teil internationaler Sozialpolitik (70-73); 3. Den eigenen Garten bewässern - Frauen, Bildung und Ausbildung: Inge Wettig-Danielmeier: Bildung und Ausbildung Schlüssel zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung (76-80); 4. Mein Leben ist nur ein schmutziger Penny - Frauen und ihre Rechte: Eva-Maria Eberle: Der UN-Prozess und die Frauenrechte (104-108); Barbara Lochbihler: Frauenrechte verlangen Einsatz (113-117); 5. Kein Zustand dauert ewig - Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Renate Wilke-Launer: Krieg gegen Frauen (126-131); Christa Randzio-Plath: Frauen gegen Krieg (132-137); Amsatou Sidibe: Genitalverstümmelung und Frauenrechte (143-146); 6. Worte bringen den Reis

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

153

nicht zum Kochen - Frauen auf dem Land, Frauen in den Städten: Birgit Rodenberg: Frauen und Armut (164-168); Rita Schäfer Geschlechterverhältnisse und Landwirtschaft in Afrika (169-172); Charna Furman: Frauen und Stadtentwicklung (192-196); 7. Uns kriegen sie nicht klein - Frauen, Weltkulturen und Empowerment: Katjana Amirpur: Frauen und Islam (204298); Monika Griefahn: Kulturpolitik in islamischen Ländern ist (auch) Frauenförderung (212-215); Christa Randzio-Plath: Weit entfernt von einer Geschlechterdemokratie (219-225) Ana Silvia Monzon: Frauen und Macht in Guatemala (226-229) Irene Dankelman: Gender bestimmt die internationale Umweltbewegung (239-243). (ZPol, VS)

[206-F] Rudolph, Brigitte; Klement, Carmen (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Dr. (Leitung): Transformation als Katalysator für weibliche Arbeitsmarkt-Inklusion oder Exklusion? Ideal und Realität von Geschlechtergleichheit in den EU-Beitrittsländern Polen, Tschechien und Ungarn INHALT: Angesichts der im Mai 2004 erfolgten EU-Erweiterung rücken insbesondere die östlichen Beitrittsländer vermehrt in die öffentliche Aufmerksamkeit. Das beantragte Vorhaben untersucht drei dieser Länder - Polen, Ungarn und Tschechien - und richtet seinen Blick auf das jeweilige Geschlechterverhältnis und die weibliche Arbeitsmarktpartizipation. Gefragt wird, ob Frauen eher Gewinnerinnen oder Verliererinnen der wirtschaftlichen Transformation seit 1989 sind und wie sich ihre gesellschaftliche Partizipation nach dem EU-Beitritt gestalten wird. Vorgesehen ist zum einen die Erstellung einer Literaturstudie zum aktuellen Forschungsstand, und zum anderen sollen ExpertInneninterviews mit Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen aus den betreffenden Ländern und Vertreterinnen der EU durchgeführt werden. Diese Interviews sollen zum einen über den aktuellen wissenschaftlichen und politischen Diskurs wenige Monate nach der EU-Erweiterung Aufschluss geben, zum anderen sollen sie zur Herstellung bzw. Verfestigung der interdisziplinären Zusammenarbeit dienen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen, Tschechische Republik, Ungarn METHODE: Um die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, ist eine ländervergleichende Sekundäranalyse aufgrund bereits vorhandener Forschung und der entsprechenden Literatur zum Thema Arbeitsmarkt und Sozialpolitik in den Ländern Polen, Ungarn und Tschechien geplant. Darüber hinaus sollen Veröffentlichungen aus Wissenschaft und Politik zum Thema EU-Osterweiterung und ihrer Bedeutungsrelevanz für die wirtschaftliche und ökonomische Lage von Frauen der genannten Länder einbezogen werden. Deutschland und die bisherigen EU-Mitgliedsländer würden bei einem solchen Ländervergleich zwischen Polen, Ungarn und Tschechien sozusagen als Kontrastfolie hinzugezogen werden. Über diese grundlagentheoretische Herangehensweise hinaus sind als Vorarbeit im Hinblick auf eine möglicherweise größer angelegte weiterführende empirische Forschung zum Thema der europäisch vergleichenden Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ExpertInnen-Interviews geplant. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Prof.Dr. Wilkesmann, Prof.Ph.D. Allmendinger (Konradstr. 6, 80801 München) KONTAKT: Rudolph, Brigitte (Tel. 089-2180-3926, e-mail: [email protected])

154

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

[207-L] Rumpf, Mechthild; Gerhard, Ute; Jansen, Mechthild M. (Hrsg.): Facetten islamischer Welten: Geschlechterordnungen, Frauen- und Menschenrechte in der Diskussion, Bielefeld: transcript Verl. 2003, 316 S., ISBN: 3-89942-153-1 INHALT: Mit den Terrorangriffen vom 11. September 2001 und der dadurch veränderten Weltlage ist einmal mehr deutlich geworden, wie wenig wir 'die Probleme anscheinend entfernter Regionen verstehen, wie wenig wir über den Islam und seine Welten, über die Musliminnen, die unter uns leben, wissen und wie notwendig zugleich eine kritische Reflexion über das Bild der so genannten westlichen Welt vor dem Hintergrund anderer Kulturen ist' (7). Diese Überlegungen waren Motiv und Fragestellung einer internationalen Konferenz, die vom Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien (CGC); in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ); im Oktober 2002 in Frankfurt a. M. durchgeführt wurde. Die Beiträge beschäftigen sich mit der Vielfalt des Islams und seinen unterschiedlichen Strömungen und thematisieren das Verhältnis von Islam, Geschlecht und Menschenrechten. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Islam und Geschlechterordnungen. Konturen eines Konfliktfeldes: Mechthild Rumpf: Einleitung: 'Islam ist eine Religion'. Einsprüche gegen Kulturalisierung, Politisierung und männliche Deutungsmacht (13-31); Renate Kreile: Identitätspolitik, Geschlechterordnung und Perspektiven der Demokratisierung im Vorderen Orient (32-52); Ziba Mir-Hosseini: Neue Überlegungen zum Geschlechterverhältnis im Islam. Perspektiven der Gerechtigkeit und Gleichheit für Frauen (53-81); Menschenrechte und Geschlecht im islamischen Diskurs: Ute Gerhard: Einleitung: Menschenrechte sind Frauenrechte. Überlegungen zu Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam (85-102); Ann Elizabeth Mayer: Die Konvention über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau und der politische Charakter 'religiöser' Vorbehalte (103-122); Heiner Bielefeldt: 'Westliche' versus 'islamische' Menschenrechte? Zur Kritik an kulturalistischen Vereinnahmungen der Menschenrechtsidee (123-142); Lise J. Abid: Die Debatte um Gender und Menschenrechte im Islam (143-162); Katajun Amipur: Sind Islam und Menschenrechte vereinbar? Zeitgenössische Menschenrechtsbegründungen: Von der demokratieorientierten Deutung des Korans zur Akzeptanz außer-religiöser Werte (163-178); Gabriele Britz: Verfassungsrechtliche Fragen islamischer Bekleidungsvorschriften für Frauen (179-191); Religiöse Orientierungen, Selbstkonzepte junger Musliminnen und islamische Bewegung: Mechthild Rumpf: Einleitung: Positionierung im islamischen Diskursfeld. Religiöses Selbstverständnis junger Musliminnen im Spannungsfeld von Identitätspolitik und multiplen Identitätskonstruktionen (195-218); Gerdien Jonker: Vor den Toren: Bildung, Macht und Glauben aus der Sicht religiöser muslimischer Frauen (219-241); Barbara Pusch: Neue muslimische Frauen in der Türkei. Einblicke in ihre Lebenswelt (242-256); Gritt Klinkhammer: Moderne Formen islamischer Lebensführung. Musliminnen der zweiten Generation in Deutschland (257-271); Yasemin Karakacoclu: Islam und Moderne, Bildung und Integration. Einstellungen türkisch-muslimischer Studentinnen erziehungswissenschaftlicher Fächer (272-289); Sigrid Nökel: Islam, Interkulturalität und Bio-Politik. Überlegungen zur Integration des Islams im europäischen Kontext (390312). (ZPol, VS)

[208-L] Scantlebury, Kathryn: Learning from flyy girls: feminist research ethics in urban schools, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 6/2005, No. 1, 8 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-05/05-1-32-d.htm)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

155

INHALT: "Feministische Forschungsethik ist insbesondere an Fragen der Identität und Subjektivität - bezogen auf den Forscher/die Forscherin und auf das Forschungssubjekt - interessiert. Feministische Forschung will transformativ sein, indem sie sich mit Ungerechtigkeiten gegen Mädchen und Frauen beschäftigt. Im Falle von afrikanisch-amerikanischen Mädchen, die städtische Schulen besuchen, ereignen sich diese Ungerechtigkeiten innerhalb und außerhalb des Klassenraums." (Autorenreferat)

[209-L] Schäfer, Rita: Gender und ländliche Entwicklung in Afrika: eine kommentierte Bibliographie, (Spektrum : Berliner Reihe zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Entwicklungsländern, Bd. 75), Münster: Lit Verl. 2003, XVII, 448 S., ISBN: 3-8258-5053-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-IA44 8KA00S294(2)) INHALT: "Diese kommentierte Bibliographie bietet einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand zur Frauen- und Geschlechterforschung in ländlichen Gebieten Afrikas. Die Darstellung basiert auf der Auswertung von über 100 ethnologischen, soziologischen, agrarwissenschaftlichen und entwicklungspolitischen Fachzeitschriften. Darüber hinaus wurden zahlreiche Monographien und Sammelbände ausgewertet. Einzigartig ist die Dokumentation der veröffentlichten und unveröffentlichten Beiträge afrikanischer Wissenschaftlerinnen und Entwicklungsexpertinnen zur Thematik. indem diese Bibliographie europäische, amerikanische und afrikanische Literatur einbezieht, informiert sie mit über 1500 Titeln und Kommentaren in umfassender Weise über die Forschungserkenntnisse und Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit. Sie richtet sich daher an Wissenschaftler, Studierende und Mitarbeiter in Entwicklungsprojekten." (Autorenreferat)

[210-F] Schwarzer, Beatrix, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Ruppert, Uta, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung): Verhältnisse von race und gender in Südafrika INHALT: Fragestellung: Welchen Veränderungen/ Kontinuitäten unterliegen die Kategorien race und gender im südafrikanischen Transformationsprozess und wie stehen diese Veränderungen/ Kontinuitäten im Verhältnis? Hypothese: Die Veränderungen innerhalb der Kategorien wirken sich verstärkend/ abschwächend auf die Veränderung der anderen Kategorie aus. Deutlich wird dies vor allem im Bereich politischer Motivation und Bewegungen aber auch im Bezug auf Selbstbeschreibung/ Definition. These: Differenzierung der Selbstbeschreibungen und politischen Betätigungsfelder mit gleichzeitigen Kontinuitäten und Grenzziehungen. ZEITRAUM: 1988-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Südafrika METHODE: Beleuchtung des Zusammenhangs von Individuum - Gesellschaft mit Hilfe der ideologischen Staatsapparate von Althusser und dem Identitätsbegriff von Hall. Spezielle Gender-Betrachtung anhand verschiedener "black feminism" Theorien und Ansätze (z.B. Mohanty, Spivak ...). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (jedes Editorial der Zeitschrift "Agenda"; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20-30; Expertinnen, die Mitarbeiterinnen der Zeitschrift waren/ sind; Auswahlverfahren: selektiert). Diskursanalyse (Material im Archiv von "Agenda", ansonsten Informationen aus Interviews; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

156

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für vergleichende Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Lehrstuhl Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main); Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[211-L] Stillman, Linda J.: Culture and communication: a study of NGO woman-to-woman communication styles at the United Nations, Bonn 2005, IV, 255 S. (Graue Literatur; URL: http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/phil_fak/2005/stillman_linda/0527.pdf) INHALT: Die Studie analysiert unter Berücksichtigung des jeweiligen kulturellen Hintergrunds das Kommunikationsverhalten zwischen Frauen, die bei nichtstaatlichen Organisationen (NGO) der Vereinten Nationen (UN) tätig sind. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Annahme, dass die Kultur die Ausgestaltung des Kommunikationsstils prägt. Demnach beeinflusst eine Vielzahl von Kommunikationsformen die Interaktionen unter Frauen, welche als Repräsentanten verschiedener NRO der UN im Hauptquartier in New York arbeiten. Die Ausführungen beginnen mit einem akademischen Überblick zu dem Untersuchungsgegenstand der Geschlechterkommunikation aus biologischer, soziologischer und kultureller Perspektive. Im Anschluss folgt eine Beschreibung des historischen Hintergrundes der heutigen Organisationsstruktur der UN und ihrer sechs Hauptorgane. Ferner werden jene Abteilungen und Konferenzen in der UN vorgestellt, die sich mit den rechtlichen und sozialen Belangen der Frauen befassen. Der daran anknüpfende empirische Teil der Untersuchung im Zeitraum von 2002 bis 2004 gliedert sich in die folgenden quantitativen und qualitativen methodischen Vorgehensweisen: (1) eine umfangreiche Befragung mittels Fragebogen im Rahmen einer alljährlichen internationalen Frauenkonferenz der UN, (2) teilnehmende Beobachtung bei drei weiteren Frauenkonferenzen sowie (3) vier Interviews mit UN/NRO-Vertreterinnen. Die Frauen stammen aus den sieben Kulturregionen Afrika (Sub-Sahara), Mittlerer Osten, Nordafrika, Ostasien und Pazifik, Südasien, Europa und Zentralasien, Lateinamerika und Karibik sowie Nordamerika (USA und Kanada). Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend mit Blick auf die Eingangshypothese erörtert. In einer Stellungnahme weist die Autorin darauf hin, dass ein verbessertes Bewusstsein für den Einfluss der Kultur auf die Kommunikationsstile die UN/NRO-Frauengemeinschaft bei ihrer Arbeit stärken würde. (ICG2)

[212-F] Tuider, Elisabeth, Dr.; et alii (Bearbeitung): Geschlecht & Globalisierung "Identitäten und gesellschaftliche Verortungen im mexikanischen Transformationsprozess" INHALT: Die Vieldimensionalität der Globalisierungsprozesse bringt widersprüchliche und ungleichzeitige Konsequenzen mit sich: Verfestigung hierarchischer (Geschlechter- bzw. Hegemonial-)verhältnisse auf neuem ethnisierten Niveau und gleichzeitig Enthierarchisierung (vgl. Hannerz 1996, Lenz 2000); Deterritorialisierung, Entortung, transnationale Durchdrin-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

157

gung des Lokalen (Appadurai 1991) und Rückbindung ganzer Bevölkerungsgruppen, z.B. Flüchtlinge aus Lateinamerika, an das nationale Territorium (vgl. Baumann 1996). Im gesamten Forschungsprojekt wird der Fragen nachgegangen, ob durch die Globalisierungsprozesse die Grenzen zwischen den Geschlechtern und den Angehörigen unterschiedlicher kulturellethnischer Gruppen sozialstrukturell und kulturell uneindeutiger werden? Oder ob die weltweite Umstrukturierung von Arbeitsverhältnissen (am Bsp. der mexikanischen MaquiladoraIndustrie und des Wissenschaftssystems) und der Abbau (bzw. weiterhin fehlende Aufbau) der sozialen Sicherungssysteme auf dem Rücken von Frauen und Menschen der Peripherie ausgetragen wird? Ausgehend von den politischen, ökonomischen und kulturellen Transformationsprozessen in Mexiko beinhaltet das Forschungsprojekt das Anliegen, die Auswirkungen dieser gesellschaftlichen Veränderungen auf vergeschlechtlichende und ethnifizierende Aspekte zu beleuchten. Im Fokus der Analyse stehen dabei die Alltagspraxen, Subjektpositionen und Identitätskonstruktionen vor dem Hintergrund der politischen und ökonomischen Transformationsprozesse in Mexiko. Diese sollen an der Schnittstelle von Geschlechtersoziologie, Transformations- und Wissenschaftsforschung, Cultural- und Postkolonial-Studies analysiert werden. Eine Gruppe von 12 Studierenden nimmt an diesem einjährigen Forschungsprojekt teil. Neben zwei vor- und einem nachbereitenden Seminar ist im Februar 2004 ein 3wöchiger Forschungsaufenthalt in Mexiko D.F. und San Christobal für die Datenerhebung geplant. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mexiko ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-83-23191, e-mail: [email protected])

[213-L] Wacker, Marie-Theres; Kick, Hermes A. (Hrsg.): Frauenbewegung und Frauentheologie in Südkorea: gesammelte Beiträge, (Theologische Frauenforschung in Europa, Bd. 16), Münster: Lit Verl. 2004, XIV, 182 S., ISBN: 3-8258-7370-6 (Standort: ULB Münster(6)-3F53122) INHALT: Mit dem vorliegenden Band gesammelter Veröffentlichungen der südkoreanischen Theologin wird ihr wissenschaftliches Lebenswerk für den deutschsprachigen Raum sichtbar gemacht und gewürdigt. Die Beiträge der Südkoreanerin spiegeln ihr Engagement für eine Kulturhermeneutik, die zu vermitteln hat zwischen Fremdem, ohne es zu nivellieren, und damit verwoben für eine Theologie, die die Stimmen von Frauen, vor allem der Entrechteten oder Marginalisierten, artikuliert. Der erste Beitrag bietet eine Gesellschaftsanalyse Südkoreas auf dem Weg von einem agrarischen Land der Zwei-Drittel-Welt zu einer führenden Wirtschaftsmacht in Ostasien und buchstabiert diesen Kontext geschlechtsspezifisch im Blick auf die koreanischen Frauen durch. Der zweite Beitrag situiert in diese Gesellschaftsanalyse hinein die Aufbrüche der christlichen Frauen in Korea. Im dritten Beitrag geht es um die spezifische Weise des Theologietreibens in der "Frauentheologie" Südkoreas, für die das Stichwort "Lebenshermeneutik" zentral ist. Der vierte Beitrag ist biographischer Art; er lässt im deutschen Sprachraum lebende feministische Theologinnen in Form von Interviews zum Thema des "Lebens mit Kindern" zu Wort kommen. Der fünfte Beitrag stellt eine exegetische "Miniatur" dar, in der sozialgeschichtliche Bibelauslegung mit interkultureller Hermeneutik verbunden ist. Die beiden letzten Beiträge kreisen um das Phänomen des Schamanismus und seine Bedeutung für die koreanische Gesellschaft. (ICA2)

158

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich

[214-L] Zwengel, Almut: Kampf für die eigene Unterdrückung?: das Engagement von Frauen für eine islamische Politik am Beispiel Algeriens, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 77-91 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Frauen werden im Allgemeinen als Opfer islamischer Politik betrachtet. Dies scheint eine verkürzende und vereinfachende Sichtweise, angesichts der Tatsache, dass sich auch Frauen für eine solche Politik engagieren. Im Folgenden wird gefragt, mit welchen Chancen ein solches Engagement verbunden sein kann. Hierzu wird zunächst dargelegt, warum eine Politik im Sinne des Islam zumeist als frauenfeindlich eingeordnet wird. Dann wird exemplarisch der algerische Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Stellung der Frau vorgestellt. Das Engagement von Frauen für eine islamische Politik wird auf diesen Kontext bezogen und zugleich in einer allgemeineren, grundsätzlichen Weise diskutiert. Das Fallbeispiel Algerien bietet sich an, da es im Hinblick auf diese Fragestellung bisher kaum betrachtet wurde. Außerdem scheint es nach den Anschlägen vom 11. September 2001 von besonderem Interesse. Auch in Algerien wurden und werden von, häufig in Afghanistan ausgebildeten, Kämpfern Massenmorde im Namen des Islam verübt. Es handelt sich hier allerdings um einen national begrenzten Konflikt, der nur vor dem Hintergrund der spezifischen algerischen Situation zu verstehen ist." (Autorenreferat)

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung [215-L] Almer, Daniela (Verf.v.Geleitworten,u.ä.); Ziegler, Petra (Verf.v.Geleitworten,u.ä.): 30 Jahre Frauenhausbewegung in Europa, (Reihe Dokumentation, 28), Wien: Milena Verl. 2004, 135 S., ISBN: 3-85286-121-7 INHALT: Der dreißigste Jahrestag der Gründung des ersten europäischen Frauenhauses in London war der Anlass für die gleichnamige Fachtagung, die 2002 in Wien stattfand. Der Band vermittelt einen Überblick über Zahlen und Daten zum Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder weltweit, die zeigen, wie aktuell das Problem nach wie vor ist. Zudem werden bestehende Initiativen und Maßnahmen gegen diesen Missstand skizziert. Außerdem werden die Aktivitäten, Erfolge und Schwierigkeiten ausgewählter, überwiegend bereits langjährig bestehender Frauenhäuser beziehungsweise Projekte und Initiativen vor dem Hintergrund der jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen in der Türkei, in Österreich, Großbritannien, Schweden, Ungarn und Kroatien umrissen. Im Anhang finden sich verschiedene Kontaktadressen zum Thema. Der Schwerpunkt der Publikation liegt auf der Situation in Europa. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Christa Prets: Initiativen und Maßnahmen der Europäischen Union zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Kindern in der Familie (12-31); Carol HagemanWhite: Gegen Gewalt an Frauen und Kindern handeln. Forschungsperspektiven im europäischen Maßstab (32-43); Gülsun Kanat: Erfahrungen aus der Arbeit in 'Mor Cati', autonomes Frauenhaus in der Türkei (44-52); Györgyi Toth: Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung (53-64); Neva Tölle: Gesellschaft im Umbruch: Frauenhausarbeit in Kroatien (6570); Angela Beausang: Schwedische Perspektiven im Kampf gegen Gewalt an Frauen (7177); Kate Arnot: 30 Jahre Frauenhäuser in Europa: Wie es begann (78-83); Rosa Logar: Glo-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

159

bal denken - lokal handeln. Die Frauenbewegung gegen Gewalt in Österreich (84-124). (ZPol, VS)

[216-L] Budde, Gunilla-Friederike (Hrsg.): Frauen der Intelligenz: Akademikerinnen in der DDR 1945 bis 1975, (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 162), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 446 S., ISBN: 3-52535143-7 INHALT: Jenseits des nur quantitativen Blickes auf den Akademikerinnen-Anteil will die Autorin anhand von Qualifikations-, Berufs- und Karrierewegen empirisch untersuchen, 'wie weit (in der DDR) Emanzipationsrhetorik und Emanzipationsrealität auseinander klafften' (14). Budde verortet ihre Arbeit 'im Schnittfeld von Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte' (22); besonders in letzterer Hinsicht sucht sie stets auch den Kontrast zwischen den Akademikerinnen und ihren männlichen Kollegen. Gleiches gilt aber auch für die Gegensätze zwischen der DDR und der Bundesrepublik. Als Quellen wurden v. a. ministerielle Akten, Akten des ZK der SED, des FDGB, des DFD und der FDJ herangezogen, aber auch private Eingaben und Leserbriefe, die als 'Ersatzöffentlichkeit' (24) mitunter ebenso aufschlussreich seien. Zwei auflagenstarke Frauenzeitschriften als Beispiel für die staatlich gelenkten Medien werden ebenso analysiert wie belletristische Zeugnisse, Romane oder Spielfilme, insofern sie zur Zeichnung weiblicher Selbstbilder in der DDR geeignet erscheinen. Umfangreiches biografisches Material sowie zwanzig lebensgeschichtliche Interviews der Autorin sollen Lücken in den staatlichen Quellen schließen und zugleich als Korrektiv dienen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Vorstellungen und Vorkehrungen. Politik mit den 'Frauen der Intelligenz' Hofierte Außenseiter: Die 'Intelligenz' im 'Arbeiter- und Bauern-Staat' Zwischen Stolz und Vorurteil: Zum zwiespältigen Etikett 'Frauen der Intelligenz' Ein Fanal und die Folgen: Das 'Frauenkommunique' von 1961 Vorstufen und Variationen. Studium und neue Ausbildungswege Vorgeschichten: Studentinnen vor 1945 Die äStunde der Studentinnen'? Zur Zäsur 1945 Klasse und Geschlecht: Grenzen des Elitenwechsels Bedarf und Bedürfnis: Studienfachwahl und Studienfachlenkung Andere Wege: Neue Aufstiegsschleusen Verwirklichungen und Veränderungen. Frauen in akademischen Berufen Wissenschaftlerinnen Richterinnen Ärztinnen Lehrerinnen Profession und Geschlecht: Feminisierung und Deprofessionalisierung Vereinbarungen und Verweigerungen. Akademikerinnen zwischen Familie und Karriere Das Ideal der Vereinbarkeit: Familienpolitische Vorstellungen Option oder Mythos? Familie und Karriere Karriereverweigerinnen: Fremd- und selbstgebremster Ehrgeiz (ZPol, VS)

[217-L] Dietrich, Anette: Weiß-Sein und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 92-100, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)31A9193) INHALT: Die Bedeutung des Kolonialismus in Deutschland wird aufgrund seiner vergleichbar kurzen Dauer meist als marginal eingeschätzt. Dennoch besitzt der Kolonialismus ein Strukturierungspotential für die deutsche Moderne, die Herausbildung des deutschen Nationalstaates und die Vorstellung eines nationalen homogenen "Weißen Raumes" bzw. die Konstruktion nationaler Identität, insbesondere aber auch für die entstehenden Rassediskurse in

160

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

Deutschland. Während im angloamerikanischen Raum eine unüberschaubare Menge an Forschungsarbeiten zum Kolonialismus und Postkolonialismus erschienen ist, beginnt in Deutschland erst allmählich eine Aufarbeitung des Kolonialismus und dessen Auswirkungen auf die Etablierung rassistischer Strukturen. Die Autorin diskutiert zunächst die Bedeutsamkeit des Kolonialismus für eine europäische bzw. deutsche Moderne und weist auf die enge Verbindung der Konstrukte von "Rasse", "Nation", "Geschlecht" und "Klasse" hin. Anschließend beschreibt sie die Partizipation von Frauen(verbänden) an der Ausgestaltung des kolonialen und nationalen Projektes und skizziert die Debatten der Frauenbewegung zur Problematik der "Mischehen" sowie zur Rolle der Frauen als Hüterinnen deutscher Kultur. (ICI2)

[218-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Leitung): Frauenkultur im Nationalsozialismus in der Region. Eine empirische Studie über historisches und aktuelles Geschichtsbewusstsein INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: AGIP INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[219-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Nationalsozialismus und Gegenwart. Eine empirische Studie über historische und aktuelle Kulturmuster von Frauen in der Region INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[220-F] Gippert, Wofgang, Dr. (Bearbeitung); Kleinau, Elke, Prof.Dr. (Leitung): Nation und Geschlecht. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert INHALT: Ziel des Projektes ist es, aus der Perspektive historischer, interkulturell und international vergleichender Bildungsforschung einen Beitrag zur Konstruktion nationaler Identitäten in autobiographischen Zeugnissen von Lehrerinnen zu leisten. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die These, dass Bildung im Prozess der nationalen Identitätsfindung eine entscheidende Rolle zukommt. Lehrerinnen war als so genannte Bildungs- bzw. Kulturträgerinnen eine wichtige Funktion bei der Konstruktion einer nationalen Identität zugedacht. Das Projekt will vor allem der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Vorstellung von einem einheitlichen Nationalcharakter in den Autobiographien zugemessen wurde und wie dieser Konstruk-

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

161

tionsprozess in der Auseinandersetzung mit Fremden, die aus dem Konstrukt eines homogenen deutschen Nationalvolkes ausgeschlossen werden, verlief. ZEITRAUM: 1870-1918 METHODE: Das Projekt folgt dem theoretisch-methodischen Ansatz einer "Sozialgeschichte in der Erweiterung", die sich unter dem Einfluss der Frauen- und Geschlechtergeschichte, der historischen Sozialisationsforschung und der Biographieforschung verstärkt den Menschen als HandlungsträgerInnen von Geschichte zugewandt hat. ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine Pädagogik (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4735, e-mail: [email protected])

[221-L] Heininger, Bernhard; Böhm, Stephanie; Sals, Ulrike (Hrsg.): Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion, (Geschlecht - Symbol - Religion, Bd. 2), (5. Internationales Symposium "Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion", 2003, Würzburg), Münster: Lit Verl. 2004, 123 S., ISBN: 3-8258-7812-0 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-relo430h468) INHALT: "Mit dem vorliegenden zweiten Band der Reihe 'Geschlecht - Symbol - Religion' präsentiert das Würzburger Graduiertenkolleg 'Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen' die Ergebnisse seines 5. Internationalen Symposiums, das unter dem Titel 'Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion' vom 16.- 18. Januar 2003 in Würzburg stattfand. Die Reihe der Beiträge zeigt, dass sich Vertreterinnen und (ein) Vertreter verschiedener Disziplinen zu einem fruchtbaren Dialog zusammengefunden haben: die Palette der Fächer reicht von der Vor- und Frühgeschichte und der Klassischen Archäologie über die Alttestamentliche und Neutestamentliche Exegese sowie die Fundamentaltheologie bis hin zur Ethnologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bettina Arnold: Machtbeziehungen und Geschlechterdifferenz in der vorgeschichtlichen Eisenzeit Europas (9-34); Cornelia IslerKerényi: Gewalt, Geschlecht, Gesetz. Dionysos und die Vasenmaler Athens im 6. Jahrhundert v.Chr (35-54); Gerlinde Baumann: Gott als vergewaltigender Soldat im Alten Testament? Ein Vergleich von Jes 47,2f und Nah 3,4-7 (55-68); Mary E. Shields: 'Therefore, O Whore, Hear the Word of the Lord' (Ezek 16.35). Gender, Power and Identity Issues of the Biblical MarriageMetaphor in the Hebrew Prophets (69-86);Oda Wischmeyer: Machtverständnis und Geschlechterdifferenz im Urchristentum am Beispiel des Epheserbriefs (87-96); Raymund Schwager: Die Rolle der Geschlechterdifferenz im Kontext von Religion und Gewalt (97106); Susanne Schröter: Religiöse Symbolik und soziale Praxis in Indonesien (107-124).

[222-F] Jacobi, Juliane, Prof.Dr. (Bearbeitung): Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung im europäischen Vergleich INHALT: Geplant ist eine monographische Darstellung der Mädchen- und Frauenbildung im Kontext der neueren und neuesten Bildungsgeschichte in Europa. Dafür bedarf es zum einen noch ausführlicher Recherchearbeiten, für die ein Forschungsantrag in Vorbereitung ist. Auf der Grundlage der z.T. sehr verstreuten und methodisch von unterschiedlichen Ansätzen her entwickelten und bisher publizierten Einzelarbeiten sowie dem komparatistischen Ansatz, den die Bearbeiterin mit dem Band "Frauen und Schule" für die Berufsgeschichte der Lehrerinnen

162

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

im internationalen Vergleich vorgelegt hat, müssen zunächst die Forschungslücken systematisch ausgewiesen werden. Ausgewählte komparatistische Einzeluntersuchungen zum Thema: Hochschulzugang, Lehrerinnenbildung, Koedukation und Entwicklung der Bildungspartizipation im 20. Jahrhundert werden die Untersuchung strukturieren. Die Gastprofessur der Bearbeiterin an der Central European University ermöglicht es, eine gewisse Ausweitung der Perspektive auf Mittel- und Osteuropa vorzunehmen. (Magisterarbeitsthemen im Rahmen des Gender Studies Program). Der Schwerpunkt der Darstellung wird auf der zweiten Hälfte des 19. und auf dem 20. Jahrhundert liegen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Pädagogik Professur für Historische Pädagogik, Historische Sozialisationsforschung (Postfach 601553, 14415 Potsdam) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-977-2130, Fax: 0331-977-2089, e-mail: [email protected])

[223-F] Lichtenstern, Sonja (Bearbeitung); Matthes, Eva, Prof.Dr. (Leitung): Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen deutscher und englischer Frauenbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unter der Perspektive der Geschlechtertheorie INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen und englischen Frauenbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unter der Perspektive der Geschlechtertheorie. Betrachtet man den aktuellen Stand der Forschung, so muss man feststellen, dass es sowohl zur deutschen als auch zur englischen Frauenbewegung eine Vielzahl von Untersuchungen gibt, dass sie sich jedoch fast alle jeweils auf die Nationalgeschichte beziehen und damit auch die vergleichende Perspektive außen vor bleibt. Untersuchungen zur englischen Frauenbewegung in deutscher Sprache liegen fast nicht vor. Gerade für die Pädagogik ist es jedoch ein Desiderat, ihre nationalen Perspektiven zu transzendieren und somit Übereinstimmungen und Unterschiede in den Entwicklungen klar herauszuarbeiten. Die leitenden Fragestellungen dieses Vergleichs-Projekts werden daher sein: Wie werden die differenztheoretischen Konzepte der Geschlechtertheorie jeweils begründet? Ist die Idee der "geistigen Mütterlichkeit" eine spezifisch deutsche? In wieweit wurde in den Konzepten der damaligen Frauenbewegung bereits über Geschlecht als soziale Konstruktion nachgedacht? ZEITRAUM: Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, England METHODE: Texthermeneutik; Quellenkritik; Diskursanalyse ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik (Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0821-598-5573 od. -5574, e-mail: [email protected])

[224-L] Mecke, Irmtraut: Zeitzeuginnen - arbeitslos: wie drei ostdeutsche Frauen die Wendezeit erlebten ; zwei Betrachtungsweisen, Hamburg: Diplomica 2004, 209, XXIV S., ISBN: 3-8324-7639-3 (Standort: SUB Hamburg(18)-A441952)

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

163

INHALT: "Drei Bewohnerinnen der ehemaligen DDR erleben die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten und die Zeit danach, jede auf ihre Weise. Das, was sie verbindet, ihre Arbeitslosigkeit, trennt sie von anderen. Weil es außer diesen drei Frauen noch viele Betroffene - zu viele mit dieser Gemeinsamkeit - gibt, stellen sich eine Reihe von Fragen: etwa ob historische, milieubedingte oder gendertypische Prägungen zu den Handlungsformen und Reaktionen der Betroffenen auf den Verlauf ihrer Berufsbiographie führten; oder aber wie ihr Umgang mit Handlungsräumen vor, in und nach der Wende war und schließlich, inwieweit sich Entscheidungs- und oder Erleidensprozesse formiert haben. Einzelfalluntersuchungen nachgezeichneten Veränderungen im Gefüge von Lebensgemeinschaften und deren Auswirkungen helfen Einzelschicksale sozialgeschichtlich einzubinden. Dies wird im ersten Teil des Buches dargestellt. Als Quellenmaterial dienen fallinterne Kontrastierungen dreier Interviews, die in Form einer Gesamtkontrastierung im Rahmen einerwissenschaftlichen Studie herausgearbeitet worden sind, und die den zweiten Teil des Buches ausmachen." (Autorenreferat)

[225-F] Notz, Gisela, Dr.phil. (Bearbeitung); Notz, Gisela, Dr.phil. (Leitung): Sozialdemokratinnen im Deutschen Bundestag 1957-1969 INHALT: Untersucht wird die politische und wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik Deutschland, die (Frauen)Politik der SPD in der Bundesrepublik Deutschland und spezielle Politikbereiche wie die Rolle der SPD bei atomarer Aufrüstung, Notstandsgesetzgebung, Familienpolitik etc. Biografien (Lebensgeschichten) von 12 Politikerinnen komplettieren das beabsichtigte Buch. ZEITRAUM: 1957-1969 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Interviews mit Zeitzeuginnen; Primär- und Sekundärliteratur; Biografien; Auswertung von Archivmaterial DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; ZeitzeugInnen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Historisches Forschungszentrum Forschungsabt. Sozial- und Zeitgeschichte (53170 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-883467, e-mail: [email protected])

[226-L] Radonic, Ljiljana: Die friedfertige Antisemitin?: kritische Theorie über Geschlechterverhältnis und Antisemitismus, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 508), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 178 S., ISBN: 3-631-53306-3 (Standort: UB Passau(739)-02MS3400R131) INHALT: "Sind Frauen ebenso antisemitisch wie Männer oder doch das friedfertige Geschlecht, wie Margarete Mitscherlich beteuert? Um das klären zu können, wird Freuds Weiblichkeitstheorie der heutigen Zeit angepasst, die Entstehung von Geschlechterrollen erörtert. Um den Antisemitismus von Frauen zu untersuchen, folgt eine Analyse des Phänomens Antisemitismus, gemäß den Erkenntnissen der Kritischen Theorie. Ein Überblick über Täterinnen im Nationalsozialismus und den Umgang der Frauenbewegung mit dem Thema Antisemitismus ermöglicht eine Theorie des weiblichen autoritären Charakters: Trotz ihrer oft beteuerten Friedfertigkeit funktioniert der Antisemitismus bei Frauen ebenso wie bei Männern. Bloß die In-

164

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

halte, welche auf Jüdinnen und Juden projiziert werden, unterscheiden sich entsprechend den unterschiedlichen Geschlechterrollen." (Autorenreferat)

[227-L] Reizaki, Marina: Das weibliche Selbstbildnis auf Chios: verspielte Ikonen der Frauen in der Ägäis, (Frauenkulturen - Männerkulturen, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2002, 336 S., ISBN: 3-8258-5826-X (Standort: Bayer. SB München(12)-2003.919) INHALT: Die Dissertation rekonstruiert die "soziale Poetik" der Geschlechter in Griechenland. Nach diesem "kulturellen Modell" repräsentieren Männer den politischen Logos, wobei Frauen sich als schwarzgekleidet und klagend darstellen. Sie manipulieren und herrschen in einem magisch-religiösen Kulturbereich, in dem Hochzeit, Geburt, Tod und Auswanderung paradigmatisch ein bestimmtes, kosmisches Bild fragmentarisch wiederholen. Die Studie zeigt, dass im Süden von Chios, in einer endogamen Gesellschaft mit vielen spezifischen sozialen Merkmalen der Ägäis, die verschiedenen Ikonen von Frauen entgegen dieser Folklore nicht subordiniert, verborgen, domestiziert, zerbrochen und fragmentiert, sondern vielmehr durch gesellschaftliche und kulturelle weibliche Dominanz gekennzeichnet sind. Diese Gesellschaft stellt eine andere kulturelle Version von Identifizierungsvorbildern für Männer und Frauen dar als die des oben genannten Schwarz-Weiß-Modells und als die des europäischen 18. Jahrhunderts. Frauen in dieser Gesellschaft betonen die "ikonische" Seite ihrer Selbstdarstellung. Die Autorin resümiert, dass in diesem Fall die Rede nicht mehr von "sozialer Poetik" sein kann, sondern vielmehr von "Poesie der Zeit im Spiel um das Leben". Eine Poesie, die sich in den vielen performativ präsentierten Ikonen des Alltags ereignet. (ICA2)

[228-F] Scheuer, Helmut, Prof.Dr.; Seibert, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hertling, Anke, M.A. (Leitung): Automobile Reisekultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts INHALT: Automobilität und damit auch automobiles Reisen steht im Zusammenhang mit der spezifischen Zeiterfahrung der Moderne. Ausgehend von der Frage nach den neuen Möglichkeiten, die das Reisen mit dem Automobil im Gegensatz zum Reisen mit der Kutsche oder Eisenbahn eröffnet, sollen anhand von ausgewählten Reisetexten aus der frühen Automobilzeit spezifisch moderne Reiseparadigmen formuliert werden. Im Mittelpunkt stehen die Fragen nach den neuen Raum- und Zeitwahrnehmungen, deren literarische Repräsentation am Beispiel der im Text entworfenen Landschaftsbilder und der literarischen Konstituierung des Fremden. Neben den Reisetexten sollen auch die auf den Reisen entstandenen Filme unter diesen Gesichtspunkten analysiert werden. Einen besonderen Stellenwert bei der Untersuchung automobiler Reisetexte soll der Autorin und Rennfahrerin Clärenore Stinnes eingeräumt werden, die im Jahr 1927 eine automobile Weltreise unternimmt. Stinnes erfährt als "modernster Mädchentypus" sowohl vor und während als auch nach der Fahrt eine hohe Presseresonanz. Stehen reisende Frauen im 19. Jahrhundert noch unter dem Aspekt des Ausbruchs aus der Rolle der Hausfrau und Mutter in öffentlicher Diskussion, stellt sich die Frage nach dem sich verändernden Weiblichkeitsentwurf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ausführlich soll dabei das im öffentlichen Diskurs dargestellte Bild der autofahrenden "Neuen Frau" hinsichtlich emanzipatorischer Konzepte untersucht werden. ZEITRAUM: Beginn des 20. Jahrhunderts

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

165

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hertling, A.: Representing gender. Automobility in discourse of femininity in the Weimar Republic. 2004, 6 p. Download: http://www.carstudies.de/gender/repr_gender/representinggender.pdf . ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (Gottschalkstr. 26, 34109 Kassel) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[229-F] Schoeps, Julius H., Prof.Dr. (Bearbeitung): Georg Simmels Geschlechtertheorien im Fin de Siècle Berlin INHALT: Über mehr als 20 Jahre hat sich Georg Simmel mit Fragen zur Philosophie und Soziologie der Geschlechter auseinandergesetzt. Gegenstand des Projektes ist die erstmalige systematische Darstellung und Verknüpfung dieses anhaltenden Interesses mit den tief greifenden Umbrüchen in den Geschlechterverhältnissen an einem Knotenpunkt europäischer Modernisierung: der Großstadt Berlin des fin de siècle. Simmels kontinuierliche Beschäftigung mit den Geschlechterverhältnissen wird untersucht als ein Reflexionsprozess, an dessen Diskontinuitäten sich die realen gesellschaftlich-politischen Umbrüche in den Geschlechterverhältnissen abbildeten, die kulturell-intellektuellen Diskurse, die sie begleiteten sowie die biographische Erfahrung des älter werdenden Mannes. Für die Zwecke dieser Untersuchung werden vier Werkphasen unterschieden, für die - im Mannheimschen Sinn - Georg Simmels eigener sozialer, politischer und kultureller Ort herausgearbeitet werden soll. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt: Es ist ebenso Teil der Geschichte der Soziologie, wie der Kultur- und Geschlechtergeschichte. Leitende Hypothese des Projektes ist, dass Geschlecht in dem Maße an systematischer Bedeutung für die Konstruktion und Analyse von gesellschaftlicher Wirklichkeit gewinnt, wie im Zuge gesellschaftlicher Modernisierung Geschlechterrollen sich pluralisieren, in sich brüchig und zum Feld sozialer, politischer und kultureller Auseinandersetzung werden." (Autorenreferat) GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam (Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam) KONTAKT: Institution (Tel. 0331-28094-0, Fax: 0331-28094-50, e-mail: [email protected])

[230-L] Schwarzer, Alice: Alice im Männerland: eine Zwischenbilanz, München: Droemer Knaur 2004, 419 S., ISBN: 3426-77681-2 INHALT: Würde das Wort 'Frau' durch 'Jude' oder 'Schwarzer' ersetzt, wäre die Diskriminierung offensichtlich und der Aufschrei groß, meint Schwarzer. Sie kann diese Behauptung gut belegen, nicht nur bei Themen wie Prostitution oder Abtreibung. Schwarzer hat für dieses Buch Beiträge der vergangenen 30 Jahre zusammengefasst und kommentiert. Dokumentiert werden damit die Bestrebungen der deutschen Frauen nach Gleichberechtigung und der Anteil, den Schwarzer selbst daran hatte. Leider muss sie auch immer wieder das Scheitern beschreiben, so wie im Fall der Politikerinnen Schwaetzer und Süßmuth, oder die Arroganz der vermeint-

166

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

lich Bessergestellten wie die der Kanzlergattin Schröder-Köpf. Meinungsfreudig wie man es von ihr kennt, schreibt Schwarzer außerdem u. a. über Recht und Gerechtigkeit (und zeigt, dass Gerichte mitunter Frauen eindeutig benachteiligen), Frauen und die Bundeswehr, die Gotteskrieger und den Schleier sowie über Krieg und Frieden. (ZPol, VS)

[231-L] Stambolis, Barbara: Zum Wandel der Geschlechtertopographie am Beispiel männlicher und weiblicher Klubs, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 114-128 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Wunsch nach weiblicher Selbstorganisation findet sich sowohl in Zeugnissen der bürgerlichen Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts als auch in Selbstzeugnissen von Politikerinnen des 20. Jahrhunderts, im Zusammenhang der zweiten Frauenbewegung und weiblicher Service-Klubs der Gegenwart, deren deutsche Anfänge in der Weimarer Republik liegen. Als Beispiel für eine Selbstorganisation von Frauen untersucht der Beitrag die weibliche Klubbewegung, die in den vereinigten Staaten seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine zunehmende Rolle spielte und sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auch in Europa verbreitete. Die Überlegungen verdeutlichen, dass weibliche Klubs als eine Reaktion auf die Ausgrenzung von Frauen aus männlichen Netzwerken zu werten sind, wie u.a. am Beispiel des Berliner Soroptimist-Klubs oder Zonta aufgezeigt wird. Abschließend geht der Beitrag auf die weiblichen Service-Klubs der Gegenwart ein, die heute internationale mehrere Hunderttausende Mitglieder umfassende Organisationen darstellen. (ICH)

[232-F] Weber, Ines, Dr. (Bearbeitung): Una lex de viris et de feminis (Ein Gesetz über Männer und Frauen). Zur Religions- und Gesellschaftsgeschichte der Ehe im frühen Mittelalter INHALT: Form der Eheschließung im frühen Mittelalter; Frage nach beteiligten Personen; Konsequenzen für das Verständnis ehelicher Delikte; Beteiligung verschiedener sozialer Gruppen; Auswirkungen auf die Struktur des frühen Mittelalters. ZEITRAUM: 6. bis 13. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa METHODE: Religions-, Gesellschafts-, Sozial-, Kulturgeschichte VERÖFFENTLICHUNGEN: erscheint in der Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters. Stuttgart 2005. ART: Dissertation BEGINN: 1998-07 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte (Liebermeisterstr. 12, 72076 Tübingen)

[233-F] Wunder, Anke (Bearbeitung); Hering, Sabine, Univ.-Prof.Dr.phil. (Betreuung): Mobilisierung und Demobilisierung von Frauenarbeit nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg INHALT: keine Angaben

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung

167

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Sozialpädagogik, insb. Bildungs- und Erziehungsarbeit mit Mädchen und Frauen (Adolf-Reichwein-Str. 2, 57068 Siegen) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0271-740-4245 o. -4485, Fax: 0271-740-2504, e-mail: [email protected])

Register

169

Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

171

Personenregister

A Abu Sharkh, Miriam 55 Ahrens, Petra 56 Aithal, Vathsala 178 Algan, Yann 117 Allmendinger, Jutta 124, 179, 206 Almer, Daniela 215 Al-Rebholz, Anil 180 Althans, Birgit 151 Angelo, Silvia 118 Apedjinou, Dela 181 Atmaca, Delal 182 B Bachmann, Ruth 57 Baer, Susanne 58 Baethge, Martin 122 Baiker-Birk, Renate 65 Baillod, Jürg 74 Bartjes, Heinz 82 Bauer, Ingrid 1 Baur, Christine 119 Baykan, Aysegul 183 Beaufays, Sandra 2 Beblo, Miriam 92 Becker-Schmidt, Regina 3, 4, 65 Beck-Gernsheim, Elisabeth 5, 184 Beer, Ursula 6 Behning, Ute 59 Belinszki, Eszter 185 Bender, Stefan 83 Berghan, Sabine 92 Beuth, Kirsten 152 Biermann, Ingrid 62 Blome, Eva 63 Blossfeld, Hans-Peter 163 Boeckle, Bettina 7 Böhm, Stephanie 221 Böhmann, Marc 153 Borgwardt, Rafaela 64 Bradley, Harriet 186 Braidotti, Rosi 8 Braig, Marianne 187 Brandt, Oliver 154 Braun, Angelika 166

Braun, Friederike 9 Brömer, Philip 10 Brückner, Margrit 96 Brunner, Josi 65 Brunzema, Imke 65 Budde, Gunilla-Friederike 216 Bühlmann, Felix 147 Burbach, Christiane 11 Burdewick, Ingrid 155 Burgdorf, Mirjam 65 Busse, Anja 120 Bütikofer, Aline 71 Butler, Judith 5, 12, 13 C Cahuc, Pierre 117 Caio, Andrea 65 Cileli, Serap 188 Cornelißen, Waltraud 111, 154 D Daniels, Judith 66 Dieterle, Annegret 121 Dietrich, Anette 217 Döge, Peter 14 Doll-Tepper, Gudrun 99 Dorgerloh, Annette 152 Dressel, Christian 111 Drobnic, Sonja 88 Dröge-Modelmog, Ilse 156, 218, 219 Duval, Bettina 15 E Ebach, Judith 67 Ebeku, Kaniye S. A. 189 Ebeling, Kirsten Smilla 16 Edinger, Michael 68 Eichholz, Erik 64 Eichler, Margrit 190 Eickhorst, Andreas 157 Elling, Agnes 158 Epiney, Astrid 114 Erfmeier, Alexandra 63

172

F Fasting, Kari 191 Ferro, Katarina 192 Feuerbach, Susanne 69 Fischer, Ute Luise 159 Flaake, Karin 160 Fleischer, Eva 119 Franzke, Astrid 70 Freitag, Namara 122 Freivogel, Elisabeth 74 Frey, Michael 123 Frink, Helen H. 162 Fuchs, Judith 190 Fuchs, Stefan 193 G Gartner, Hermann 124 Genenger-Stricker, Marianne 105 Gerfin, Michael 71 Gerhard, Ute 207 Germer, Andrea 194 Gippert, Wofgang 220 Goeke, Stephanie 72 Gottschall, Karin 129 Gotzmann, Helga 70 Gramespacher, Elke 73 Grimm, Natalie 122 Grüning, Juliane 81 Grunow, Daniela 163 Guggisberg, Jürg 74 Gülcher, Nina 63 H Hamm, Bernd 201 Hammer, Veronika 125, 126 Hanson, Sandra 193 Hartmann-Tews, Ilse 195 Hasenjürgen, Brigitte 105 Haubner, Angela 164 Haug, Frigga 165 Hauser, Kornelia 17 Healy, Geraldine 186 Heilmann, Christa M. 166 Heininger, Bernhard 221 Heinrich, Monika 127 Heinz, Kathrin 18 Heinze, Anja 128 Heitzmann, Karin 75, 76 Helduser, Urte 19

Personenregister

Hennige, Ute 121 Henninger, Annette 129 Hering, Sabine 233 Hertling, Anke 167, 228 Hertzfeldt, Hella 20 Heß-Meining, Ulrike 111 Hildebrandt, Karin 77 Hochheiser, Katrin 78 Hofmeister, Sabine 115 Höhn, Charlotte 80 Holfert, Claudia 68 Holland-Cunz, Barbara 30, 79 Hullen, Gert 80 Hüning, Hasko 123 Husel, Gaby 67 I Incesu, Fatma 196 Inden-Heinrich, Helga 81 J Jacobi, Juliane 222 Jansen, Mechthild M. 207 Jepsen, Maria 130 Jungwirth, Ingrid 21 K Kabs, Kai 82 Karrer, Christina 199 Kaschuba, Gerrit 82 Kassner, Karsten 14 Katz, Christine 81 Keller, Heidi 157 Kennelly, Ivy 193 Kick, Hermes A. 213 Kießler, Otfried 131 Kirschbaum, Almut 123 Kirschenbauer, Annette 132 Klaus, Elisabeth 22 Klein, Michael 126 Kleinau, Elke 220 Klement, Carmen 206 Kletzing, Uta 56, 58 Knab, Maria 82 Knapp, Gudrun-Axeli 23, 65 Koch, Sabine C. 133 Kocher, Eva 134 Kohlmann, Annette 83 Köllhofer, Nina 30, 79

Personenregister

173

Kopel, Mechthild 135, 197 Kortendiek, Beate 84 Krais, Beate 2 Krattiger, Barbara 147 Kröhnert-Othmann, Susanne 65 Krones, Tanja 24 Kruse, Lenelis 133 Kugelmann, Claudia 168 Kühl, Jutta 56 Kunze, Jan-Peter 85 Kupfer, Antonia 198 Kurtz, Beate 142

Midori, Ito 200 Miemietz, Bärbel 171 Mischau, Anina 66 Mogge-Grotjahn, Hildegard Moket, Soraya 201 Mühlberger, Ulrike 141 Mukherjee, Nupur 186 Müller, Petra 142 Müller, Stephanie 67 Müller, Ulrich 172 Müller, Ulrike 152 Müller, Ursula 34, 65

L Lang, Stefan 83 Lehmann, Jasmin 66 Leitner, Andrea 25, 136 Lenz, Ilse 65 Ley, Katharina 199 Lichtenstern, Sonja 223 Liebsch, Katharina 26 Lievenbrück, Berthild 53 Lindecke, Christiane 137 Linder, Wolf 148 Lipke, Isabel 182 Löchel, Rolf 30, 79 Lohel, Vera 111 Löther, Andrea 86, 87 Löw, Christine 27 Lübke, Valeska 169 Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang 179

N Nadai, Eva 147 Naumann, Ingela 92 Neissl, Julia 1 Nestvogel, Renate 181 Neusüß, Claudia 91 Nguedjeu Nkwenkam, Angeline 202 Nickel, Hildegard Maria 123 Niranjana, Tejaswini 203 Nohr, Barbara 93 Notz, Gisela 94, 225

M Maier, Friederike 138 Maihofer, Andrea 28, 29 Mailbeck, Dieter 170 Maltry, Karola 30, 79 Marjanen, Katja 88 Marx, Daniela 19 Maschewsky, Kris 190 Maschewsky-Schneider, Ulrike 190 Matthes, Eva 223 Matthies, Hildegard 139 May, Michael 89 Mayer, Marion 81 Mecke, Irmtraut 224 Mettler-von Meibom, Barbara 140 Metz-Göckel, Sigrid 90 Meuser, Michael 31, 32, 91

O Oberth, Christa 173 Odierna, Simone 95 Oppenheimer, Christa 96 P Pasero, Ursula 35, 97 Paulitz, Tanja 19 Pechan, Jutta 143 Pfister, Gertrud 99, 168 Piek, Nadine 65 Pinkvoss, Kirsten 65 Pinl, Claudia 98 Pleiss, Cordula 38 Plogstedt, Sibylle 144 Pohl, Rolf 36 Polzin, Silja 65 Priddat, Birger P. 97 Pühl, Katharina 19 Puigvert, Lídia 5, 37, 204 R Radonic, Ljiljana 226 Radtke, Sabine 99

33

174

Randzio-Plath, Christa 205 Rausch, Renate 30, 79 Rautenstrauch, Christina 65 Reckmeyer, Anne 65 Reizaki, Marina 227 Resch, Marianne 38 Richter, Sigrun 176 Rodenstein, Marianne 39 Roemheld, Regine 100 Roloff, Christine 101 Rose, Barbara 40 Rossie, Ute 65 Rost, Harald 163 Rothmayr, Christine 57 Ruckdeschel, Kerstin 80 Rudolph, Brigitte 206 Ruf, Michael 7 Ruiz Ben, Esther 145 Rumpf, Mechthild 207 Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina 174 Rupp, Marina 108, 163 Ruppert, Uta 210 S Sals, Ulrike 221 Sander, Elisabeth 67 Sandführ, Stefan 65 Sauer, Birgit 59, 102 Scantlebury, Kathryn 208 Schabus, Melitta 41 Schäfer, Rita 209 Schäfgen, Katrin 20 Schambach, Gabriele 14 Schär Moser, Marianne 74 Schenk, Chris 103 Scheuer, Helmut 228 Schinzel, Britta 42, 43 Schmähl, Winfried 104 Schmidt, Angelika 76, 127 Schmidt-Koddenberg, Angelika 105 Schmitz, Sigrid 43, 175 Schnatmeyer, Dagmar 146 Schneider, Werner 170 Schober, Paul 119 Schoeps, Julius H. 229 Scholz, Sylka 44 Schubert-Lehnhardt, Viola 106 Schulz, Florian 163 Schulz, Ulrike 65

Personenregister

Schulze, Eva 107 Schüring, Thomas 65 Schwarzer, Alice 230 Schwarzer, Beatrix 210 Sczesny, Sabine 9 Seibert, Peter 228 Selent, Petra 101 Siegel, Tilla 132 Sievers, Andrea 64 Smasal, Kerstin 63 Smolka, Adelheid 108 Smykalla, Sandra 63 Sommerbauer, Jutta 45 Sommerfeld, Peter 147 Speng, Maria 176 Spreyermann, Christine 57, 109 Stahlberg, Dagmar 9 Stambolis, Barbara 231 Steffen, Isabelle 148 Steinhilber, Beate 121 Stiegler, Barbara 110 Stillman, Linda J. 211 Strub, Silvia 71, 149 Sturm, Gabriele 46 Stürzer, Monika 111 Stutz, Heidi 74, 149 Stutzer, Erich 112 T Taufkirch, Tina 173 Terlinden, Ulla 47, 48, 113 Theuerkauf, Sarah 114 Thiem, Anja 81, 115 Thiessen, Barbara 18 Thimm, Caja 133 Tuider, Elisabeth 212 V Veth, Silke 20, 93 Vieth, Joensa A. 65 Villa, Paula-Irene 49, 50 Vinçon, Inge 153 Voss, Anja 177 Voß, Heinz-Jürgen 51 W Wachendorf, Petra 64 Wacker, Marie-Theres 213 Walter, Willi 52

Personenregister

Warnke, Krista 53 Weber, Ines 232 Weide, Alexandra 82 Welger, Andrea 15 Wendebourg, Elisabeth 65 Wersig, Maria 92 Wichterich, Christa 116 Wissmann, Judith 74 Wobbe, Theresa 62, 77, 78 Wolf, Elke 128 Wolf, Karin 111 Wolfsberger, Margit 192 Wollrad, Eske 54 Wunder, Anke 233 Y Young, Brigitte 182 Z Ziegler, Petra 215 Zimmermann, Caroline 65 Zipprich, Christa 168 Zwengel, Almut 214

175

Sachregister

177

Sachregister

A Abgeordneter 68, 78, 225 Adoleszenz 160 Afrika 189, 199, 201, 202, 209, 210, 211, 214 Afrikaner 181, 208 Afrika südlich der Sahara 199, 202, 209, 210, 211 agenda setting function 176 Aggression 36 AIDS 199 Akademikerin 37, 57, 109, 198, 204, 216 Akteur 46, 62, 135 Algerien 214 allein erziehender Elternteil 125, 126 Alltag 14, 170, 181, 199 alte Bundesländer 144, 193 Alter 33 alter Mensch 168 Altersgrenze 104 Altersversorgung 104 Androzentrismus 190 Angestellter 133 Antidiskriminierungsgesetz 55, 110 Antike 171, 221, 227 Antirassismus 27 Antisemitismus 226 arabische Länder 201, 214 Arbeit 7, 20, 94, 114, 134, 145, 149, 205, 233 Arbeitnehmer 134 Arbeitsamt 142 Arbeitsanforderung 123 Arbeitsbedingungen 96, 137 Arbeitsförderung 142 Arbeitsforschung 134, 145 Arbeitsgesellschaft 94 Arbeitsmarktentwicklung 138 Arbeitsmarktforschung 138 Arbeitsmarktpolitik 106, 142, 197 Arbeitsmarktsegmentation 136 Arbeitsmarkttheorie 138 Arbeitsmigration 184 Arbeitsorganisation 123 Arbeitsplatz 58, 122, 144

Arbeitsplatzsicherung 130 Arbeitspolitik 94, 123 Arbeitspsychologie 38 Arbeitsrecht 92, 134 Arbeitsteilung 6, 14, 40, 44, 88, 94, 119, 130, 136, 149, 163, 200 Arbeitsverhältnis 76, 127, 149, 212 Arbeitswelt 119, 121 Arbeitszeit 35, 135 Arbeitszeitflexibilität 123 Armut 55, 75, 76, 118, 141, 149, 205 Asien 61, 178, 180, 188, 194, 196, 200, 203, 211, 213, 215, 221 Attac 152 Attribution 166 Ausbeutung 8, 184 Ausbildung 111, 198 Ausländer 184 außerschulische Bildung 202 Auszubildender 143 Autopoiesis 139 B Baden-Württemberg 73, 86, 112 bauliche Umwelt 48 Bayern 86, 108 Bedeutung 9 Beeinflussbarkeit 176 befristetes Arbeitsverhältnis 127 Behinderung 111 Benachteiligtenförderung 214 Benchmarking 135 Beratungsstelle 108 Berichterstattung 77 Berlin 129, 151, 172, 229 berufliche Integration 118, 138, 141, 149 beruflicher Aufstieg 68, 78, 146 berufliche Selbständigkeit 76, 129 berufliches Selbstverständnis 127 berufliche Weiterbildung 105, 122, 125, 126, 142 Berufsaussicht 121, 173, 206 Berufsbildung 121, 154 Berufseinmündung 121 Berufsfeld 132

178

Berufsfindung 121, 154 Berufskonzept 147 Berufsmobilität 193 Berufsnachwuchs 57, 70, 109 Berufsorientierung 154, 161 Berufsrolle 185 Berufssituation 131 Berufstätigkeit 88 Berufswahl 67, 119, 143, 154, 161, 171, 173 Berufswunsch 154 Beschäftigung 35 Beschäftigungsform 130 Beschäftigungspolitik 76, 118 Betrieb 120, 123, 124, 128, 135, 137, 144, 150 betriebliche Sozialpolitik 137 Betriebsrat 137 Bevölkerungsentwicklung 80 Bibel 221 Bild 227 Bildung 7, 18, 111, 188, 199, 202, 205, 222 Bildungschance 121, 214 Bildungsniveau 188, 204 Bildungswesen 85 Bioethik 24 Biographie 156, 174, 220 Biologie 16, 53, 175 biologische Faktoren 16 Biologismus 110, 175 Biomedizin 43 Bremen 86 Budget 60, 106 Bundesanstalt für Arbeit 142 Bundesrat 68 Bundestag 68, 225 Bundeswehr 230 Bürgerbeteiligung 189 bürgerliche Gesellschaft 6 Bürgertum 183 C Christentum 221 Computer 65, 173 computervermittelte Kommunikation 169 Curriculum 65

Sachregister

D Daten 197 Datenaufbereitung 190 Datengewinnung 190 Datenverarbeitung 190 DDR 162, 216, 224 Dekonstruktivismus 1, 22, 45, 175 Delikt 232 Demobilisierung 233 Demokratisierung 30, 55, 59, 106, 201, 207 Deutscher 220 Deutsches Kaiserreich 220 deutsche Sprache 9 Deutsches Reich 229, 233 Deutschland 223 deutschsprachige Schweiz 109 Deutschunterricht 153 Diagnostik 24 Dialog 12, 37, 204 Dienstleistung 132 Distinktion 97 Doppelrolle 119 Dorf 115 dritte Generation 164 Drittes Reich 218, 219 Dritte Welt 184, 205 Dual Career Couple 179 E Ehe 26, 61, 92, 194, 232 Ehemann 149 Ehepaar 179 Ehre 188 Ehrenamt 99, 105, 147 Eigenarbeit 94 Einfluss 10, 128, 132 Einkommen 111, 119 Einkommenspolitik 136 Einkommensumverteilung 71 Einkommensunterschied 76, 136 Einstellung 80, 176, 193 Einstellungsänderung 176 Eisenbahn 167 Electronic Learning 43 Elektroindustrie 135 Eltern-Kind-Beziehung 80 Elternschaft 157 Emotionalität 15, 97, 102, 166

Sachregister

Empfängnisverhütung 160, 172 Empowerment 39, 72, 84, 178, 199, 202 Engagement 111, 147 Entberuflichung 147 Entwicklungshilfe 7, 100 Entwicklungshilfepolitik 209 Entwicklungsland 61, 178, 180, 187, 188, 196, 199, 201, 202, 203, 209, 210, 211, 212, 214, 215, 221 Entwicklungspolitik 183, 187, 205, 209 Erfahrung 181 Erfolgskontrolle 59 Erkenntnis 3 Erkenntnisinteresse 4 Erkenntnistheorie 3 Erleben 157 Erster Weltkrieg 233 Erwerbsarbeit 6, 47, 88, 159 Erwerbsbeteiligung 76, 104, 122, 130, 132, 141, 148 Erwerbsform 129 Erwerbslosigkeit 149 Erwerbstätigkeit 85, 88, 111, 112, 200 Erwerbsverlauf 129 Erziehung 7, 130, 162 Erziehungswissenschaft 14 Ethik 208 ethnische Gruppe 181, 186, 212 ethnische Herkunft 105 Ethnizität 23, 27, 158, 174, 186, 203 EU 61, 62, 100, 118, 119 EU-Beitritt 183, 188 EU-Erweiterung 206 Europa 61, 90, 114, 206, 211, 217, 222, 231 europäische Sozialpolitik 118 Europäisches Recht 114 Europaparlament 100 Europapolitik 30 EU-Vertrag 100 Evaluation 57, 109 evangelische Kirche 117 EWWU 118 Exklusion 66, 76, 158, 183, 186, 206, 231 Expertenbefragung 79 F Fachbereich 64 Fachhochschule 86

179

Familie 14, 20, 40, 52, 80, 85, 88, 108, 110, 111, 119, 126, 135, 145, 156, 162, 163, 179, 188, 194, 216 Familienplanung 24, 172 Familienpolitik 80, 88, 137 Familienrecht 92, 134 Familienzusammenführung 61 Fan 168 Fernsehen 14, 171 Fernsehserie 166 Fernuniversität 65 Figuration 85 Finnland 88 Forschung 2, 18, 52, 134, 208 Forschungsansatz 19, 21, 28, 44, 51, 54, 190 Forschungsbericht 190 Forschungsdokumentation 190 Forschungsgegenstand 38 Forschungspolitik 90 Forschungspraxis 19, 190 Forschungsprojekt 113, 119 Forschungsstand 14, 29, 32, 138, 145, 206 frankophones Afrika 201, 202, 214 Frauenbeauftragte 101 Frauenberuf 68, 147 Frauenbewegung 24, 30, 33, 39, 48, 50, 79, 91, 116, 119, 144, 165, 183, 196, 204, 213, 217, 223, 226, 230 Frauenfeindlichkeit 182 Frauenförderung 58, 63, 70, 86, 87, 89, 99, 103, 142, 146, 182, 195 Frauenhaus 84, 108, 215 Frauenorganisation 116, 134, 145, 204, 211, 217, 231 Freimaurer 231 Führungskraft 99, 140, 146 Führungsposition 99, 140 Fundamentalismus 180, 196 Fußball 168 G Gartenbau 152 Gehalt 145 Gehirn 175 geistige Behinderung 72 Gender Mainstreaming 1, 11, 18, 25, 31, 33, 35, 39, 56, 58, 59, 66, 73, 76, 81, 89, 90, 91, 97, 98, 100, 101, 103, 106,

180

110, 119, 134, 136, 142, 146, 150, 195, 197 Generation 80, 156 generatives Verhalten 24, 172 Gentechnologie 152 Gerechtigkeit 18, 230 Gerichtsentscheidung 74 geringfügige Beschäftigung 130 Geschäftsführung 144 Geschäftspolitik 142 Geschichtsbewusstsein 218 Geschichtswissenschaft 1, 194 Geschlechterpolitik 91 Geschlechterverteilung 68 Gesellschaft 28, 30, 42, 50, 51, 54, 79, 112, 148, 213, 232 Gesellschaftsordnung 46 Gesellschaftstheorie 29 Gesellschaftswissenschaft 23 Gesetzesvollzug 77 gesetzliche Regelung 77, 108 Gesundheit 7, 80, 96, 111, 190 Gesundheitspolitik 106 Gesundheitsvorsorge 168 Gesundheitswissenschaft 190 Gewalt 20, 36, 52, 96, 102, 108, 111, 188, 199, 205, 214, 215, 221 Gewaltbereitschaft 36, 168 Gewerkschaft 95, 186 Gewerkschaftsarbeit 95 Gewerkschaftspolitik 186 Gleichberechtigung 35, 62, 68, 69, 93, 99, 103, 110, 149, 190, 207, 213, 231 Gleichheit 23, 37, 62 Gleichstellungsstelle 74, 101 Globalisierung 5, 8, 27, 30, 35, 55, 62, 116, 184, 205, 212 Goffman, E. 28 Griechenland 227 Großbritannien 21, 186, 215, 223 Großstadt 172 Grundschule 176 Gruppe 46, 232 Guerilla 196 H Habitus 14, 126 Hamburg 64, 129 Handlung 15

Sachregister

Handlungsorientierung 26, 94 Handlungsspielraum 160 Hardware 42 Hauptschule 73, 153 Hausarbeit 6, 47, 88, 130, 184 Hausfrau 165 Haushaltspolitik 60, 106 Hegemonie 32, 44 Heirat 61, 184, 232 Heiratsmigration 61 Hermeneutik 213 Herrschaft 23, 46 Hessen 96 Hilfeleistung 40 historische Sozialforschung 194 hoch Qualifizierter 87 Hochschule 2, 18, 57, 63, 64, 65, 66, 70, 86, 87, 89, 101, 109, 113, 198 Hochschullehrer 57, 198 Hochschulpolitik 20, 86, 101 Hochschulrecht 89 Hochschulverwaltung 101 Hochschulzugang 222 Homosexualität 32, 63, 160 Humanismus 8 Humankapital 91, 126 I Identifikation 15 Identitätsbildung 10, 220 IG Metall 95 Image 227 Implementation 57, 70, 91, 142, 197 Index 197 Indien 178, 203 Indikatorensystem 197 Individuum 46, 50 Indonesien 221 Industrialisierung 187 Industriegesellschaft 138 Industriestaat 148 Informatik 42, 43, 145 Information 67 Informationsberuf 122 Informationsquelle 197 Informationstechnik 175 Informationstechnologie 145 Information und Dokumentation 171 informeller Sektor 202

Sachregister

informelle Struktur 97, 202 Inklusion 158, 183, 186, 206 Innovationsfähigkeit 132 Institutionalisierung 62 Institutionalismus 59 institutionelle Faktoren 102 Intellektueller 180 Interaktion 211 interdisziplinäre Forschung 3 Interdisziplinarität 3, 29, 43, 198 interkulturelle Faktoren 151, 166, 184 interkulturelle Kommunikation 105 interkultureller Vergleich 113 internationale Politik 39 internationales Abkommen 182 internationale Wirtschaftsbeziehungen 182 internationale Zusammenarbeit 113 Internet 15, 65, 169 interpersonelle Kommunikation 133 Intervention 176 Islam 117, 207, 214 Islamismus 196 IT-Beruf 67, 122, 129, 132, 173 IT-Branche 132 J Japan 194, 200 Journalismus 22, 64, 129 Journalist 171, 185 Judentum 221 Judenverfolgung 226 Jugend 164 Jugendhilfe 33 Jugendlicher 26, 151, 155, 158, 160, 164, 177 Junge 154 junger Erwachsener 95, 121, 168 K Kamerun 202 Kapitalismus 8, 23, 94 Karibischer Raum 203 Karriere 2, 68, 78, 97, 198 Kategorie 10, 29, 32 katholische Kirche 117 Kind 53, 130, 151, 176 Kinderlosigkeit 112 Kinderwunsch 80, 172 Klassifikation 21

181

Kleinbetrieb 144 Kleinkind 157 Kloster 1 Koedukation 153, 176, 222 Kognition 9 kognitive Faktoren 10 Kollektiv 144 Kolonialismus 217 Kommentar 114 Kommerzialisierung 61 Kommunalpolitik 59, 69 Kommunalverwaltung 77 Kommunikation 211 Kommunikationswissenschaft 1, 22 Komponist 53 Konferenz 211 Konfliktbereitschaft 120 Konfliktbewältigung 120 Konfliktregelung 46 Konfliktverhalten 120 Konsens 223 Konstruktion 133 Konstruktivismus 19, 28, 50, 177 Körper 3, 151, 160, 169 Körperlichkeit 43, 151 Kosten-Nutzen-Analyse 35 Kraftfahrzeug 167, 228 Kreisverwaltung 77 Krieg 20, 205 Kriegsverbrechen 36 Kritische Theorie 226 Kroatien 215 Kultur 7, 54, 205, 211, 218 kulturelle Faktoren 211, 227, 229 kulturelle Identität 117, 212 kulturelles System 219 kulturelles Verhalten 211, 219 kulturelle Vielfalt 211 Kulturkritik 1, 17 Kündigungsschutz 74, 117 Kunst 152, 171 Künstler 53 Kurde 180, 196 Kurdistan 196 L Landesverwaltung 77 ländliche Entwicklung 209 Landwirtschaft 205

182

Lateinamerika 61, 187, 203, 211, 212 Leben 13 Lebenslauf 156, 162, 199, 224 Lebensperspektive 69, 152 Lebenssituation 72, 96, 115, 126, 162, 164, 170, 172, 181 Lebensweise 111, 163 Lebenswelt 213 Legislaturperiode 78 Legitimation 16 Lehramt 66 Lehre 65 Lehrer 220 Lehrerbildung 66, 222 Leiharbeit 127 Leistungsorientierung 159 Leistungssport 191 Leitbild 200 Lernen 65, 178 Lernprozess 82 Leseverhalten 153 Liberalisierung 182 Liberalismus 180 Liebe 6, 165, 194 Literatur 152, 153, 165, 167, 171, 190, 227, 228 Literaturwissenschaft 1 Lohn 71, 74, 123, 135 Lohnarbeit 94 Lohnhöhe 114, 134, 149 Lohnpolitik 123 Lohnunterschied 71, 124, 128, 149 M Macht 3, 20, 44, 85, 140, 192, 205, 221 Mädchen 15, 33, 67, 154, 160, 161, 168, 171, 173, 177, 208, 222 Makroebene 138 Management 101, 135, 146 Managementansatz 146 Mann 10, 32, 47, 52, 57, 58, 69, 82, 85, 93, 107, 109, 111, 112, 117, 119, 124, 136, 154, 159, 163, 169, 170, 171, 231 Männerberuf 68, 143, 161, 173 Männlichkeit 9, 14, 17, 32, 34, 36, 37, 44 Markt 123 Marokko 201 Massenmedien 14, 168 Materialismus 8

Sachregister

Mathematik 66 Mecklenburg-Vorpommern 115 Medien 7, 20, 22 Medienberuf 67 Medizin 4 Medizintechnik 24 Mehrebenenanalyse 42 Mehrfachbelastung 127 Mensch 16 Menschenhandel 100 Menschenrechte 62, 100, 188, 189, 205 Mentalität 140 Mentoring 57, 67, 70, 86, 87, 95, 109 Messung 71 Metallindustrie 135 Methodologie 4, 190 Metropole 48, 183 Mexiko 187, 212 Migrant 61, 164, 174, 184 Migration 5, 8, 14, 27, 33, 105, 174, 181, 184 Mikroebene 138 Minderheit 186 Mitbestimmung 99 Mittelalter 1, 232 Mittelamerika 187, 203, 212 Mobilisierung 233 Mobilität 167 Modellversuch 67, 99, 108 Moderne 203, 217 Modernisierung 12, 192, 200, 229 Moral 26 Motiv 107 Motivation 67, 95, 107, 181, 210 Multimedia 122 Museum 1 Musik 53, 203 Muslim 207 Mutter 83, 126, 149, 194, 200 Mütterlichkeit 223 Mutterschaft 83 Mythos 227 N nachhaltige Entwicklung 48 Nachkriegszeit 233 Nahost 180, 188, 196, 211, 215 Nation 55, 217, 220 nationale Identität 220

Sachregister

Nationalismus 203 Nationalsozialismus 218, 219, 226 Natur 16 Naturschutz 81 Naturwissenschaft 1, 4, 43, 67 neoklassische Theorie 138 Neoliberalismus 30, 183 Netzgemeinschaft 169 Netzwerk 15, 65, 67, 99 neue Bundesländer 78, 125, 126, 144, 162, 193, 224 neue Medien 65, 173 New Economy 97 Nichterwerbstätigkeit 130 nichtstaatliche Organisation 211 Niederlande 3, 122 Niedersachsen 70 Nomadismus 8 Non-Profit-Organisation 95 Nordafrika 201, 209, 211, 214 Nordamerika 21, 23, 54, 193, 198, 208, 211 Nordrhein-Westfalen 84, 129, 181 Norm 62, 114 Norweger 191 O Obdachlosigkeit 84 Objektivität 34 OECD 117 öffentliche Ausgaben 60 öffentliche Förderung 81 öffentlicher Dienst 77, 137 öffentlicher Haushalt 60, 106 öffentlicher Sektor 134 öffentliche Verwaltung 56, 91 Öffentlichkeit 47, 48, 115, 189 Öffentlichkeitsarbeit 56 Ökonomie 8, 148 ökonomische Faktoren 148 ökonomische Theorie 41, 138 Oper 53 Opfer 108 Organisationen 97, 139, 150, 196 Organisationsanalyse 99 Organisationshandeln 66 Organisationskultur 64, 91 Organisationspsychologie 38 Organisationsstruktur 97

183

organisatorischer Wandel 91 Orientierung 67 Ostafrika 209 Ostasien 194, 200, 211, 213 Österreich 60, 75, 76, 91, 101, 119, 136, 141, 215 Osteuropa 61, 62, 206 P Pädagogik 223 Paradigma 23, 167 Parlament 68, 78 Partnerschaft 129, 170 Patriarchat 32, 34, 46 Pazifischer Raum 192 Personaleinstellung 64 Personalentwicklung 81, 101, 135 Personalpolitik 63, 124, 198 Personalrat 137 Persönlichkeitsmerkmal 166 Philosophie 64, 229 Polen 91, 206 Politik 30, 55, 62, 68, 79, 102, 148, 155, 189, 214 Politiker 68, 78 Politikwissenschaft 30 politische Aktivität 95 politische Bewegung 49, 180, 210 politische Bildung 59, 91 politische Einstellung 59 politische Entscheidung 90 politische Entwicklung 180, 201 politische Faktoren 58, 148 politische Herrschaft 217 politischer Wandel 5, 13, 192 politische Situation 225 politische Strategie 20, 26, 103, 116, 142 politisches Verhalten 214 politische Theorie 103 Politisierung 76 Popkultur 203 Postmoderne 12, 39, 45, 50, 164 postsozialistisches Land 91, 206, 215 Praxis 20, 103 Praxisbezug 51 private Vorsorge 104 Privathaushalt 80, 88, 179 Privatsphäre 1, 47, 48, 129 Privatwirtschaft 91, 134, 137

184

Produktivität 124 Professionalisierung 144, 145, 147 Programmentwicklung 90 prosoziales Verhalten 40 Prostitution 96, 194 Protestantismus 117 Psychoanalyse 226 Puritanismus 26 Q qualitative Methode 79 R Radikalismus 180 Rahmenbedingung 108, 128, 182 Rasse 7, 21, 23, 54, 210, 217 Rassismus 21, 54, 217 Ratifizierung 55 Raum 49 Raumnutzung 115 Raumordnung 115 Raumplanung 14 realer Sozialismus 162 Realität 206 Recht 62, 114, 117, 134, 207 Rechtsauslegung 114 Rechtspolitik 91 Rechtsprechung 114 Rechtstatsache 77 Region 218, 219 regionaler Unterschied 172 Reise 167, 228 Rekrutierung 78 Religion 54, 105, 117, 162, 205, 221, 232 religiöse Bewegung 26 Rentenversicherung 104 Rentner 162 Repräsentation 175 Reproduktion 24, 44 Reproduktionsmedizin 24 Republik Südafrika 199, 210 Rezension 12 Rezeption 153, 171 Rezipientenforschung 22 Rhein-Main-Gebiet 96 Richtlinie 114 Rollenbild 47 Rollenverteilung 179

Sachregister

Rollenzuschreibung 166 S Salutogenese 157 Schamanismus 213 Schiedsverfahren 74 Schienenverkehr 123 Schulabschluss 112 Schule 73, 91, 208 Schüler 153, 176 Schülerin 67 Schulklasse 176 Schwangerschaft 24 Schwangerschaftsabbruch 24, 172 Schweden 91, 100, 197, 215 Schweiz 57, 71, 74, 86, 87, 101, 109, 146, 147, 148, 149 Science Fiction 152 Segregation 66, 130, 145, 146, 154 Sekundarstufe I 153 Selbständiger 133 Selbstbestimmung 72 Selbstbewusstsein 160 Selbstbild 157, 174, 210, 227 Selbstdarstellung 151, 227 Selbsthilfe 82, 126 Selbstorganisation 144, 181, 231 Sexualität 7, 16, 26, 36, 44, 46, 160, 188, 194, 203 sexuelle Belästigung 36, 74, 134, 168, 191 sexueller Missbrauch 36, 63, 191 Sicherheit 96 Simmel, G. 229 Sinn 159 Sklaverei 203 Software 42, 145 Sozialarbeit 33, 89, 96, 147 soziale Anerkennung 121 soziale Bewegung 49, 55, 82, 116, 210 soziale Beziehungen 40, 85, 115 soziale Differenzierung 139 soziale Entwicklung 112 soziale Faktoren 139, 148 soziale Gerechtigkeit 100 soziale Integration 181 soziale Klasse 23, 217 soziale Konstruktion 19, 21, 22, 25, 26, 28, 50, 54, 158, 168, 169, 177, 178, 223

Sachregister

soziale Lage 61, 172, 183, 188, 196 soziale Mobilität 49, 193 soziale Norm 13 soziale Partizipation 181, 189 soziale Position 124, 138, 188, 214 sozialer Aufstieg 216 sozialer Konflikt 46 sozialer Raum 169 sozialer Status 61 soziale Sicherung 75, 92, 111, 130, 149, 212 soziales Netzwerk 97 soziales Problem 46 soziales Verhalten 59, 188 soziale Ungleichheit 23, 33, 48, 55, 71, 75, 184, 189 soziale Unterstützung 82 soziale Wahrnehmung 169 Sozialgeschichte 64, 194 Sozialisationsforschung 50 Sozialkapital 125, 126 Sozialpädagogik 96 Sozialplanung 69 Sozialrecht 92, 134 Sozialstruktur 14, 29, 42, 213 Sozialwissenschaft 14, 23, 29, 64 Sozialzeit 147 soziokulturelle Faktoren 179 Soziologie 14, 32, 229 soziologische Theorie 27 sozioökonomische Faktoren 179 sozioökonomische Lage 172 Spanien 91, 122, 204 SPD 225 Spielfilm 7, 168 Spiritualität 152 Sport 99, 158, 168, 177, 195 Sportler 191 Sportpädagogik 168 Sportunterricht 73 Sportverband 99 Sportverein 168 Sprache 9, 190, 211 Sprachgebrauch 9 Sprachverhalten 153 Sprechen 166 Staat 55, 102 Stadt 48, 113, 183 Städtebau 59

185

Stadtentwicklung 48 Stadtplanung 14, 48, 205 Stadtverkehr 48 Stellenbesetzung 63 Stereotyp 82, 158, 175, 176, 227 Steuerrecht 92 Steuersystem 92 Stiftung 107 Strukturpolitik 197 Studentin 216 Studienfach 67 Studiengang 86 Studienwahl 66, 67 Subjekt 8, 49 Subjektivität 8, 50 Subsidiaritätsprinzip 92 Südasien 61, 178, 203, 211 Süddeutschland 133 Südkorea 213 südliches Afrika 199, 210 Südostasien 221 Symbol 48 T Tarifvertrag 135 Team 133 Technik 18, 42, 131 Technikfeindlichkeit 131 Technikgenese 4, 42 technische Ausbildung 67 technischer Beruf 67, 161 Teilzeitarbeit 35, 88, 127, 130, 145, 148 Telearbeit 127, 145 Telekommunikation 122 Terrorismus 214 Text 153, 228 Theologie 1, 171, 213 Theoriebildung 17, 23, 24 Theorie-Praxis 13, 39, 49, 58 Thüringen 77, 78 Tier 16 Tochter 164 Tradition 26 traditionelle Gesellschaft 214 Transport 167 Tschechische Republik 206 Türkei 180, 188, 196, 215

186

U Übergangsarbeitsmarkt 130 Umweltschutz 81, 205 Umweltschutzorganisation 81 Ungar 185 Ungarn 206, 215 Ungleichheit 35, 66, 128, 193 UNO 39, 211 Unterbeschäftigung 149 Unterdrückung 214 Unterentwicklung 205 Unterhalt 92 Unternehmen 71, 97, 120, 128, 131, 135, 150 Unternehmensberatung 132 Unternehmensgründung 162 Unternehmenspolitik 128 Unternehmer 144 Unterricht 64, 171, 176 Urbanität 48 Urgesellschaft 221 USA 21, 23, 54, 193, 198, 208 Utopie 17, 94, 152 V Vater 157 Verband 81, 99 Verein 231 Verfassung 59 Verfassungsrecht 134 Vergewaltigung 36 Verkehr 48, 167 Verkehrsmittel 228 Vermögen 179 Versorgung 178 Vertrauen 15 Verwaltung 100 Verwaltungshandeln 56 Viktimisierung 184 Virtualisierung 8 virtuelle Gemeinschaft 15 virtuelle Realität 8, 15, 169 Völkermord 226 Volkswirtschaft 138 Vorbild 117, 179 Vorschulalter 53 W Wahrheit 34

Sachregister

Wahrnehmung 166 Wasser 178 Weimarer Republik 228 Weiterbildung 111, 145 Weltgesellschaft 30, 55 Welthandel 205 Weltwirtschaft 182 Wende 224 Wertorientierung 80 Wertwandel 179 Westafrika 209 Westeuropa 62 westliche Welt 47 Widerstand 116 Wiederaufbau 233 Wiedervereinigung 162 wirtschaftliche Lage 225 Wirtschaftsentwicklung 138 Wirtschaftspolitik 60, 76, 118 Wirtschaftszweig 71 Wissen 3, 4, 82 Wissenschaft 3, 4, 20, 34, 87, 90, 93 Wissenschaftler 2, 57, 87, 101, 109, 193, 216 wissenschaftliche Arbeit 2 wissenschaftliche Begleitung 59 Wissenschaftsbetrieb 2 Wissenschaftsdisziplin 66 Wissenschaftsforschung 2 Wissenschaftsgeschichte 34 Wohlbefinden 157 Wohlfahrtsstaat 14, 179 Wohnen 84 Wohnung 84 WTO 182 Z Zentralafrika 202, 209 Zentralasien 211 Zivilgesellschaft 102, 180 Zivilrecht 134 Zukunft 30, 79 Zukunftsforschung 30, 79 Zuwanderung 181 zweite Generation 164 Zweiter Weltkrieg 233

19. Jahrhundert 223, 231

Sachregister

20. Jahrhundert 222, 223, 228, 231 21. Jahrhundert 100

187

Institutionenregister

189

Institutionenregister

Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche Praxis e.V. 107 Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- 61 bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH 173 Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- 80 Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung 74 Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- 71, 74 Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Geschlechterforschung und Frauenpolitik

111

Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik 82 Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik, FB Sozialpädagogik 121 Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF121 Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Sozialarbeit 96 Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Bereich Soziales 147 Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie Lehrgebiet Ökologische Psychologie 133 Fernuniversität Hagen, Zentrum für Fernstudienentwicklung -ZFE- 65 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Integrationspädagogik, Bewegung und Sport 99 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung 151 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich 92 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen 123 Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Historisches Forschungszentrum Forschungsabt. Sozial- und Zeitgeschichte 225 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 123 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 83, 124, 142

190

Institutionenregister

INTERFACE Institut für Politikstudien 57 ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg 135, 197 Janiak Freivogel und Partner 74 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen 105 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Münster, FB Sozialwesen 105 Moderation-Coaching-Consult

95

Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam 229 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik 153 Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision 57, 109 Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 122 Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- 108, 163 Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. 82 Universita degli Studi Firenze, Dipartimento die Scienze dell'Educazione e dei Processi Culturali e Formativi 61 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik 223 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie und Sozialkunde 170 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie I 163 Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft 148 Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département VWL Volkswirtschaftliches Institut 71 Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF65, 66 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Frauen- und Sozialstrukturforschung 65 Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie 143 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat 129 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung 104 Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum 90 Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie 159

Institutionenregister

191

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Fachgebiet Vergleichende Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung 181 Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie 126 Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie, insb. Geschlechtersoziologie 62, 77, 78 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für vergleichende Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Lehrstuhl Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer 210 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften 27, 132, 174, 180, 210 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. II Unterrichtsforschung und Weiterbildung 73 Universität Fribourg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Europarecht 114 Universität Hamburg, Department Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung 88 Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach Sozialpsychologie 65 Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Geschlechterforschung in Architektur und Planung 113 Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung -IBB- 131 Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung 167 Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung 167, 228 Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie 67 Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine Pädagogik 220 Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe Umweltplanung 81, 115 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Arbeitsgruppe Sonderpädagogik 72 Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung

166

Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie 193 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Prof.Dr. Wilkesmann, Prof.Ph.D. Allmendinger 206 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft 182 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 212

192

Institutionenregister

Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen 156, 218, 219 Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG16 Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" 157 Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Pädagogik Professur für Historische Pädagogik, Historische Sozialisationsforschung 222 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies 150, 176 Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Sozialpädagogik, insb. Bildungs- und Erziehungsarbeit mit Mädchen und Frauen 233 Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie 201 Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Sozial- und Persönlichkeitspsychologie 10 Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte 232 Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Laboratoire de Recherches Sociales et Politiques Appliquées -RESOP- 57 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH 139 Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 128 Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der HAWK Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim 70

ANHANG

Hinweise

195

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: über 40.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Er-

hebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2005 ca. 320.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 D-76012 Karlsruhe Tel. (0 72 47) 80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 D-81903 München Tel. (0 89) 99 28 79-0 www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS - auch in Kombination mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de). Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Technology Assessment • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/SowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews *** Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Telefon: (0228)2281-0 Telefax: (0228) 22 81-120 e-mail:[email protected]

Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected]

Suggest Documents