sofid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2007 Familienforschung GESIS-IZ Bonn 2007 Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdien...
Author: Christina Kruse
59 downloads 5 Views 1MB Size
soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2007

Familienforschung

GESIS-IZ Bonn 2007

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Familienforschung

Band 2007/1

bearbeitet von Sybille Frickel

mit einem Beitrag von Christoph Butterwegge

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2007

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0176-4330 Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Sybille Frickel Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2007 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Christoph Butterwegge Wege aus der Kinderarmut………………………………………………………………………….9

Sachgebiete 1

Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie....................................................................19

2

Kinderwunsch und Elternschaft ..........................................................................................52

3

Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung ...............................................................70

4

Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft...................................104

5

Ausländische Familien ......................................................................................................144

6

Ost- und Westdeutschland.................................................................................................160

7

Ein-Eltern-Familie, Scheidung..........................................................................................166

8

Familienpolitik, Einkommen.............................................................................................171

9

Sonstiges ...........................................................................................................................202

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................213 Personenregister ............................................................................................................................215 Sachregister...................................................................................................................................221 Institutionenregister.......................................................................................................................233 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................239 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................239

soFid Familienforschung 2007/1 Vorwort

7

Vorwort zum soFid „Familienforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Der soFid zum Thema „Familie“ stellt Literatur- und Forschungsnachweise aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Perspektiven zusammen. Andere Betrachtungsweisen, z.B. rein rechtliche, müssen außer Acht gelassen werden. Der soFid „Familienforschung“ ist in neun Kapitel gegliedert. Jeder Nachweis ist nur einem dieser Kapitel zugeordnet, auch wenn die behandelte Thematik eine Mehrfachzuordnung zuließe. Im Folgenden wird die vorgenommene Abgrenzung einzelner Kapitel näher erläuter: Das erste Kapitel umfasst „Einstellungen zur Partnerschaft, Ehe und Familie“, hierunter fallen alle Nachweise, die sich mit alten und neuen Lebensformen, dem Wandel der Familie und ihrer historischen Entwicklung beschäftigen.

8

soFid Familienforschung 2007/1 Vorwort

Wird in der Untersuchung ein besonderer Fokus auf Ost- und Westdeutschland gelegt, so wurde der Nachweis in diese Rubrik aufgenommen, unabhängig davon, welches Familienthema dem OstWest-Vergleich zugrunde lag. Der soFid „Familienforschung“ kann keine vollständige Bibliografie der Fachdisziplin sein. Bei der Vielzahl von Veröffentlichungen und Forschungsobjekten ist dies nicht im Rahmen der soFidReihe realisierbar. Der vorliegende Dienst möchte ein vielfältiges und anregendes Nachschlageinstrument für die Profession sein. In dieser soFid-Ausgabe erscheint der Beitrag: „Wege aus der Kinderarmut“ von Christoph Butterwegge, Professor an der Universität zu Köln, Seminar für Sozialwissenschaften, der erstmals in der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“, Beilage zur Wochenzeitung DAS PARLAMENT 26/2006, S. 32-38. veröffentlicht wurde. Wir bedanken uns herzlich für die gute Kooperation.

Wege aus der Kinderarmut

1

Christoph Butterwegge

Kinderarmut empört viele Menschen. Sie sehen dadurch die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft — auf ökonomischer und wissenschaftlich-technischer Überlegenheit bzw. Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb zwischen einzelnen Wirtschaftsstandorten gründend — gefährdet. Schon deshalb sollte die Bundesrepublik für das Problem der Kinderarmut sensibilisiert, die Öffentlichkeit mobilisiert und die Politik dagegen intensiviert werden. Darüber hinaus gebieten es internationale Konventionen, Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen in Not und Elend zu ersparen. Schließlich gehören die ganz Jungen zweifelsfrei zu jenen Armen, die kein eigenes Verschulden trifft, was die Chancen für eine Solidarisierung mit ihnen erhöht. In einem so wohlhabenden Land wie der Bundesrepublik muss es Kinderarmut nicht geben, wäre diese doch durch Präventions- bzw. Interventionsmaßnahmen zu verringern und ihr neuerliches Entstehen zu verhindern. Da sich Kinderarmut nicht monokausal erklären und auf eine Ursache reduzie2 ren lässt, kann sie nur mehrdimensional bekämpft werden. Gegenstrategien sind danach zu beurteilen, ob sie die Lebenssituation der Kinder umfassend und nachhaltig verbessern können. Weil punktuelle Interventionen der Problematik, die hier behandelt wird, nicht angemessen sind, plädiert Frank Bertsch für eine integrale Strategie der Armutsbekämpfung, die seiner Meinung nach drei Ziele zu verfolgen hat: die Sicherung der Chancen zur eigenständigen Lebensbewältigung, die Verteidigung des inneren Friedens und die Flankierung ökonomischer Modernisierungsprozesse. Dabei differenziert Bertsch zwischen Armutsprävention, zu der Bildung, Beratung und Beteiligung, die Vermittlung von Bewältigungsstrategien sowie die Reorganisation der Infrastruktur in kommunalen Lebensräumen gehören, und Armutsbekämpfung, die nicht über Einkommenstransfers allein erfolgen kann, sondern auch die (Wieder-)Herstellung der wirtschaftlichen und sozialen Handlungsfähigkeit von Betroffenen einschließt. „Armutsprävention und Armutsbekämpfung mit Optionen, die Defizite benennen, Verhaltens-, Lern- und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, Reserven an humanen 3 Fähigkeiten und materiellen Ressourcen mobilisieren und Angebote an externer Hilfe erschließen.“ In der Armutsforschung hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass besonders Kinderarmut viel mehr heißt, als wenig Geld zu haben. Denn sie manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen und führt zu vielfältigen Benachteiligungen, Belastungen oder Beeinträchtigungen, etwa im Wohn-, Bildungs-, Ausbildungs-, Gesundheits- und Freizeitbereich. Was mittels des „Lebenslagenansatzes“ als relativ junger Richtung der Armutsforschung dokumentiert wird, bleibt für eine Bekämpfung der

1 2

3

Erstmals erschienen in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung DAS PARLAMENT 26/2006, S. 32-38. Vgl. hierzu: Christoph Butterwegge u. a., Armut und Kindheit. Ein regionaler, nationaler und internationaler Vergleich, Wiesbaden 20042, S. 87ff.; ders./ Michael Klundt/Matthias Zeng, Kinderarmut in Ost-und Westdeutschland, Wiesbaden 2005, S. 11 ff. Frank Bertsch, Staat und Familien. Familien- und Kinderarmut in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (ANZ), (2002) 22-23, S. 12.

10

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

Kinderarmut nicht folgenlos: Sie muss auf mehreren Wirkungsebenen ansetzen, die miteinander zu 4 verbinden sind. Kinderarmut zu bekämpfen erfordert, Strukturen sozialer Ungleichheit zu beseitigen. Gerechter zu verteilen sind Erwerbsarbeit, Einkommen, Vermögen und Lebenschancen, um das gesellschaftlich bedingte Problem der Kinderarmut zu lösen. Ein Paradigmawechsel vom „schlanken“, wenn nicht magersüchtigen, zum interventionsfähigen wie -bereiten Wohlfahrtsstaat, der für die soziale Lage seiner armen oder armutsgefährdeten Bürgerinnen und Bürger mehr Verantwortung übernimmt, ist 5 überfällig. Es gibt zwar keinen Königsweg aus der (Kinder-) Armut, aber zahlreiche Einzelmaßnahmen, um diese zu reduzieren, und fünf Politikfelder, die zu verbinden sind: Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, Familienpolitik, Bildungspolitik, Gesundheits- und Sozialpolitik (einschl. Kinder- bzw. Jugendhilfe) sowie Stadtentwicklungs- und Wohnungs(bau)politik.

Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik Die sich heute in allen entwickelten Industriestaaten verfestigende Massenarbeitslosigkeit zieht für Betroffene oft einen sozialen Abstieg nach sich, der meist stufenförmig verläuft und besonders dann auch deren Familien hart trifft, wenn es sich um Alleinernährerinnen oder -ernährer bzw. Alleinerziehende handelt. „Insofern bedarf es zur effektiven Verhinderung von Verarmung und zur Bekämpfung bereits entstandener Armutslagen vor allem einer aktiven Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, deren Kern die Umverteilung von Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung und -flexibilisierung, der Abbau von Überstunden sowie die Ermöglichung flexibler Übergänge von Phasen der Erwerbs- und Nichterwerbstätigkeit ist.“6 Eine konsequente Beschäftigungspolitik würde nicht nur die Massenarbeitslosigkeit verringern, sondern auch der Kinderarmut entgegenwirken. Sie müsste von einer Umverteilung der Arbeit durch den Abbau von Überstunden und die Verkürzung der Wochen- wie der Lebensarbeitszeit über kreditfinanzierte Investitionsprogramme bis zu einem öffentlich geförderten Dienstleistungssektor alle Möglichkeiten zur Schaffung von Stellen nutzen. Bei einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit sollte — zumindest für Geringverdienende — voller Lohnausgleich das Ziel sein. „Ohne intelligente Modelle der Arbeitszeitverkürzung werden die Massenarbeitslosigkeit und die mit ihr wachsende Armut nicht zu überwinden sein. Denn selbst bei optimaler Ausnutzung der Wachstumschancen führt die hohe Produktivitätsentwicklung nicht zu ausrei7 chendem Jobwachstum.“ Durch ein gesetzliches Verbot bezahlter Überstunden könnte man erreichen, dass Mehrarbeit nur noch per Freizeitausgleich abgegolten wird. Dies wäre nicht zuletzt deshalb wichtig, weil beruflicher Leistungsdruck viele Eltern zwingt, ihre Kinder aus Zeitnot zu vernachlässigen – auch das ist eine Form der Kinderarmut. 4 5 6

7

Vgl. hierzu: Ch. Butterwegge u. a. (Anm. 1), S. 271 ff.; ders./M. Klundt/M. Zeng (Anm. 1), S. 276 ff. Vgl. hierzu: Christoph Butterwegge, Krise und Zukunft des Sozialstaates, Wiesbaden 20052. Volker Offermann, Kinderarmut als Ausdruck sozialer Heterogenisierung in den östlichen Bundesländern: das Beispiel Brandenburg, in: Christoph Butterwegge (Hrsg.), Kinderarmut in Deutschland. Ursachen, Erscheinungsformen und Gegenmaßnahmen, Frankfurt/M.–New York 20002, S. 132. Rudolf Hickel, Standort-Wahn und Euro-Angst. Die sieben Irrtümer der deutschen Wirtschaftspolitik, Reinbek bei Hamburg 1998, S. 271.

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

11

Da die Aushöhlung bzw. Erosion des „Normalarbeitsverhältnisses“ maßgeblich zur Verbreitung von (Kinder-)Armut beiträgt, ist die Bewahrung des Flächentarifvertrages ein weiteres Schlüsselelement ihrer Bekämpfung. Hinzutreten sollten Regelungen zu einem Mindestlohn, wie sie in den meisten 8 EU-Mitgliedstaaten längst bestehen. Aus der Tatsache, dass die Armut in Kernbereiche der Erwerbsarbeit vorgedrungen ist und auch viele Geringverdienende trifft, muss die Konsequenz eines gesetzlichen oder kollektivvertraglichen Mindestlohns gezogen werden. Ein staatlich geförderter Niedriglohnsektor eröffnet den Unternehmen zwar die Möglichkeit, ihre Produktionskosten mittels einer versteckten Subvention zu senken, löst das Armutsproblem jedoch nicht, verschärft und verbreitert es vielmehr. „Niedriglöhne führen häufig dazu, dass ihre Empfänger und deren Familien mit dem Einkommen nicht auskommen und deswegen einen Ausschluss von der 9 Teilhabe am sozialen, kulturellen und auch politischen Leben erfahren.“ Der so genannte Kombilohn senkt die arbeitslosigkeitsbedingte Armut nicht, transformiert sie nur in eine Armut trotz Er10 werbstätigkeit, die sich gegenwärtig ohnehin ausbreitet.

Familienpolitik: Reformen des Lasten- bzw. Leistungsausgleichs Was als „Normalfamilie“ bezeichnet wird, unterliegt seit geraumer Zeit tiefgreifenden Wandlungen 11 (Stichworte: Individualisierung, Enttraditionalisierung und Pluralisierung der Lebensstile). Umso mehr sind Eltern und Kinder auf einen Wohlfahrtsstaat angewiesen, der dafür sorgt, dass sie auch nach der Geburt von Nachwuchs, dem Tod des Ernährers oder bei Trennung und Scheidung annehmbare Lebensbedingungen vorfinden. Problematisch ist nicht etwa die (vermeintlich zu geringe) Höhe der familienpolitisch begründeten Transferleistungen, sondern ausschließlich deren (gegenüber sozialen Unterschieden indifferente) Struktur. Erwachsene dürften nicht der Elterneigenschaft wegen, vielmehr nur um ihrer Kinder willen gefördert werden, das heißt mit dem Ziel, dass diese ohne Beeinträchtigung ihrer Gesundheit, Psyche sowie Bildungs- und Entwicklungschancen aufwachsen. „Der Familienlastenausgleich soll deshalb auch nicht den Abstand zwischen Eltern mit Kindern gegenüber den Kinderlosen der jeweils niedrigeren sozialen Schicht wahren, sondern dafür sorgen, dass kein Kind in Armut lebt und dass al12 le Kinder die gleiche Chance auf Entwicklung haben. „Umverteilung von oben nach unten!“, nicht „Umverteilung von den Kinderlosen zu den Eltern!“ müsste die Devise einer gerecht(er)en Familienpolitik lauten. Dafür bietet sich auf den ersten Blick eine massive Erhöhung des Kindergeldsatzes an. Kindergeld ist zwar die wichtigste Sozialleistung in 8

Vgl. Thorsten Schulten, Gesetzliche und tarifvertragliche Mindestlöhne in Europa – ein internationaler Überblick, in: ders./Reinhard Bispinck/ Claus Schäfer (Hrsg.), Mindestlöhne in Europa, Hamburg 2006, S. 14 ff. 9 Reinhard Bispinck/Claus Schäfer, Niedriglöhne und Mindesteinkommen: Daten und Diskussionen in Deutschland, in: Th. Schulten u. a. (Anm. 7), S. 288. 10 Vgl. dazu: Wolfgang Strengmann-Kuhn, Armut trotz Erwerbstätigkeit. Analysen und sozialpolitische Konsequenzen, Frankfurt/M.–New York 2003. 11 Vgl. Rüdiger Peuckert, Familienformen im sozialen Wandel, Wiesbaden 20056. 12 Thomas Ebert, Beutet der Sozialstaat die Familien aus? – Darstellung und Kritik einer politisch einflussreichen Ideologie, in: Christoph Butterwegge/Michael Klundt (Hrsg.), Kinderarmut und Generationengerechtigkeit. Familien- und Sozialpolitik im demografischen Wandel, Opladen 20032, S. 106.

12

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

diesem Bereich, es wird jedoch auf die Hilfe zum Lebensunterhalt wie auf das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld (Hartz IV) angerechnet, was ausgerechnet jene Familien an seiner Erhöhung nicht partizipieren ließe, die das geringste (Transfer-)Einkommen haben. Ob mehr soziale Gerechtigkeit erreichbar wäre, wenn das Kindergeld einkommensabhängig gewährt 13 würde, wie Petra Beckerhoff meint, ist fraglich. So plausibel dieser Vorschlag klingt, so wenig berücksichtigt er, dass der Sozialstaat womöglich seinen Rückhalt in anderen Teilen der Bevölkerung verliert, wenn er nur noch die Armen und Bedürftigen alimentiert. Gerade weil – und vermutlich: bloß wenn – die Mittelschichten selbst von Universaltransfers wie dem Kindergeld profitieren, akzeptieren sie Programme für „randständige“ Minderheiten: „Nur ein Sozialsystem, aus dem die Mehrheit der Bevölkerung Nutzen zieht, wird eine Staatsbürgermoral hervorbringen können. Wenn ,Sozialstaat` ausschließlich negative Konnotationen hat und hauptsächlich für Arme da ist, wie es in 14 den USA der Fall ist, wird er am Ende die Gesellschaft spalten. Sinnvoll wäre hingegen ein für alle Familien gleiches, einheitliches Kindergeld, während die für den Staat teuren und Spitzenverdiener begünstigenden Steuerfreibeträge fragwürdig sind. Statt alle Eltern gegenüber Kinderlosen materiell besser zu stellen, wie es die traditionelle Familienpolitik tut, müssen sozial benachteiligte Kinder gezielt gefördert werden. Dabei sollte ihre Unterstützung unabhängig von der Familienform wie von der Erwerbsbiografie der Eltern erfolgen. Rechte eines Kindes leiten sich aus seiner Identität als Kind, nicht aus seinem Verhältnis zu einem anspruchsberechtigten 15 Elternteil ab. Unser System der sozialen Sicherung ist nicht nur erwerbsarbeits- und ehezentriert, vielmehr auch stark erwachsenenorientiert. Die Rechtsposition von Kindern muss verbessert und institutionell verankert werden, dass sie autonome Subjekte mit eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen sind. „Eine derart verstandene Kinderwohlfahrtspolitik ist eine ressortübergreifende Querschnittsaufgabe, deren einzelne Elemente, Programmteile und Instrumente bislang unzureichend in ihren 16 Wirkungen auf die Wohlfahrt und Lebenschancen von Kindern untersucht worden sind.“ Obwohl die Eheförderung – statt einer Kinderförderung – als grundlegende Fehlorientierung der Fa17 milienpolitik gilt, bietet die Umwandlung des Ehegatten- in ein Familiensplitting keine Lösung, weil dieses noch ungerechter hinsichtlich der Verteilungswirkung wäre. Die ehemalige Familienministerin Renate Schmidt kritisiert, dass ein Familiensplitting die Steuerbelastung kinderreicher Spitzenverdiener und Einkommensmillionäre deutlich verringern, kinderreichen Durchschnittsverdienern, Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger(inne)n jedoch (zu) wenig oder nichts bringen würde:

13 Vgl. Petra Beckerhoff, Kein Kindergeld für Besserverdienende: ein Weg zu mehr Gerechtigkeit, in: Soziale Sicherheit, (1999) 9-10, S. 311 ff. 14 Anthony Giddens, Der dritte Weg. Die Erneuerung der sozialen Demokratie, Frankfurt/M. 1999, S. 126. 15 Vgl. Magdalena Joos, Armutsentwicklung und familiale Armutsrisiken von Kindern in den neuen und alten Bundesländern, in: Ulrich Otto (Hrsg.), Aufwachsen in Armut. Erfahrungswelten und soziale Lagen von Kindern armer Familien, Opladen 1997, S. 76. 16 Vgl. Johanna Mierendorff/Thomas Olk, Kinderwohlfahrtspolitik in Deutschland, in: Renate KränzlNagl/Johanna Mierendorff/Thomas Olk (Hrsg.), Kindheit im Wohlfahrtsstaat. Gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt/M.–New York 2003, S. 430. 17 Vgl. Margit Schratzenstaller, Kinder statt Ehe fördern. Steuerpolitische Aspekte aktueller Familienpolitik, in: Soziale Sicherheit, (2001) 1, S. 9 ff.

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

13

„Alleinerziehende würden davon allerdings profitieren, aber nur minimal, weil die wenigsten in Ein18 kommenskategorien verdienen, wo ein Familien-Splitting deutliche Steuervorteile bringt.“

Bildungspolitik, Ganztagsbetreuung und Gemeinschaftsschule Ungeklärt ist, ob Finanzmittel, die der (ganzen) Familie dienen sollen, bedürftigen Kindern wirklich helfen oder nur die Haushaltsvorstände erreichen. Claudia Pinl fordert statt höherer Zuwendungen des Staates an die Eltern einen Ausbau öffentlicher Einrichtungen, die auch den sonst leer ausgehenden Kindern zugute kämen: „Der ,Familienleistungsausgleich’ entzieht den Kindern Geld an den Stellen, wo gerade sie es am meisten brauchen: in Erziehungsberatungsstellen und schulpsychologischen Diensten, in Ganztagsschulen, KiTas, Horten, Krippen und Freizeiteinrichtungen für Jugendli19 che“. Beratungs-, Betreuungs- und Bildungsangebote für sozial benachteiligte Familien sind wirksamer als die Anhebung des Kindergeldes und steuerlicher Freibeträge. Ganztagsschulen, die (preisgünstige oder kostenlose) Kindergarten-, Krippen- und Hortplätze ergänzen sollten, haben einen doppelten Nutzeffekt: Einerseits können von Armut betroffene oder bedrohte Kinder umfassender betreut und systematischer gefördert werden, andererseits ihre Mütter leichter als sonst einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, was sie finanzielle Probleme eher meistern lässt. Durch die Ganztags- als Regelschule lassen sich soziale Handicaps kompensieren, weil eine Versorgung der Kinder mit gesunder Nahrung (gemeinsames Mittagessen), eine systematische Förderung bestimmter Schülerinnen und Schüler bei der Erledigung von Hausaufgaben und eine sinnvollere Gestaltung des Nachmittags möglich sind. Dieser Erkenntnis dürfte wohl geschuldet sein, dass der Bund durch ein Sonderinvestitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ die Länder bis 2008 mit insgesamt vier Milliarden Euro bei der Schaffung von Ganztagsschulen unterstützt. Außerdem erhalten die Länder nach dem am 1. Januar 2005 in Kraft getretenen Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) jährlich 1,5 Milliarden EUR, die durch Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe gespart werden sollen, zur Schaffung von mehr Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Um einen bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung zu ermöglichen, hält C. Katharina Spieß eine Reform des kommunalen Finanzausgleichs für unabdingbar; gleichzeitig denkt sie an die Bildung einer aus Steuermitteln gespeisten Fa20 milienkasse. Für die Unter-zwei-Jährigen müsste es dem Anspruch auf einen Kindergartenplatz nach § 24 Abs. 1 Sozialgesetzbuch (SGB) VIII entsprechend einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz geben. So wichtig mehr Ganztagsbetreuung ist, so wenig reicht sie aus, um Bildung stärker von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Gleichwohl stößt die öffentliche Reformdebatte selten bis zu den Wurzeln des Problems vor, der Drei- bzw. Viergliedrigkeit des Schulwesens in Deutschland. Wer von der Gesamt- bzw. Gemeinschaftsschule für Kinder aller Bevölkerungsschichten jedoch nicht sprechen will, sollte auch von der Ganztagsschule schweigen. Diese war stets ein Ziel reformpädagogischer Bemü18 Renate Schmidt, S.O.S. Familie. Ohne Kinder sehen wir alt aus, Berlin 2002, S. 157. 19 Claudia Pinl, Wieviele Ernährer braucht das Land? – Familienpolitik als Wahlkampfschlager, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, (2001) 9, S.1130. 20 Vgl. C. Katharina Spieß, Die Betreuung in Kindertageseinrichtungen: Ein Ausbau ist notwendig und muss auch öffentlich finanziert werden, in: Christof Prechtl/Daniel Dettling (Hrsg.), Für eine neue Bildungsfinanzierung. Perspektiven für Vorschule, Schule und Hochschule, Wiesbaden 2005, S. 43.

14

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

hungen, degeneriert aber zur bloßen Verwahranstalt, wenn sie nicht in eine umfassende Strukturreform und ein Gesamtkonzept integriert wird, das soziale Selektion vermeidet. Christof Prechtl und Daniel Dettling beklagen, dass die Bundesrepublik sechsmal so viel Geld für Soziales wie für Bildung aufwendet, sehen sie doch in Letzterer den Schlüssel zur Bekämpfung der (Kinder-)Armut: „Da zwischen Bildungsstand und Erfolg am Arbeitsmarkt ein klarer Zusammenhang besteht, produziert das deutsche Bildungswesen heute die Sozialfälle von morgen. Politisch bedeutet dies: Die Vermeidung von Bildungs-, nicht Einkommensarmut, ist die zentrale Herausforde21 rung.“ Hier unterliegen die beiden Autoren einem Irrtum: Was zum individuellen Aufstieg taugen mag, versagt als gesellschaftliches Patentrezept. Wenn alle Kinder mehr Bildung bekommen, konkurrieren sie um die wenigen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplätze nur auf einem höheren Niveau, aber nicht mit besseren Chancen. Fehlende oder mangelhafte (Schul-)Bildung kann die Armut potenzieren und zementieren. Sie ist jedoch nur der Auslöser, nicht die Ursache materieller Not. Bildung ist deshalb auch ein nur begrenzt taugliches Mittel, also keine Wunderwaffe im Kampf gegen die (Kinder-)Armut, weil sie zwar durch soziale Diskriminierung entstandene Teilhabedefizite junger Menschen mildern, aber nicht verhindern kann, dass materielle Ungleichheit auf deren Arbeits- und Lebensbedingungen durchschlägt. Gerade wer Bildungs- als Sozialpolitik begreift, müsste verhindern, dass von der Schule über den Weiterbildungssektor bis zur Hochschule alle Institutionen dieses Bereichs privatisiert werden. Denn das heißt, die Eintrittsbarrieren für Sprösslinge weniger gut situierter Familien zu erhöhen. Michael Opielka macht deutlich, dass die Debatte über die (Wieder-)Einführung von Studiengebühren und Schulgeld politisch-ideologisch motiviert und nicht frei von Mythen über das US-amerikanische Bildungssystem ist.22 Kontraproduktiv wirken auch die Beschneidung der Lernmittelfreiheit durch entsprechende Gesetze in mehreren Bundesländern und die Schließung von (Schul-)Bibliotheken aus Kostengründen.

Gesundheits- und Sozialpolitik Früherkennungs- bzw. Vorsorgeuntersuchungen (U 1 bis U 9) werden überwiegend, aber nur be23 grenzt von den sozial Marginalisierten, wahrgenommen. Häufig zeigen die Schuleingangsuntersuchungen, welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen die Kinder aus unterprivilegierten Schichten schon nach den ersten Lebensjahren aufweisen und welchen psychosozialen Belastungen sie dadurch ausgesetzt sind. Trotzdem erscheint der Vorschlag, die Früherkennungsuntersuchungen obli-

21 Christof Prechtl/Daniel Dettling, Einleitung: „Wachstum durch Bildung – Chancen für die Zukunft nutzen!", in: dies. (Anm. 19), S. 9. 22 Vgl. Michael Opielka, Bildungsreform und Sozialreform. Der Zusammenhang von Bildungs- und Sozialpolitik, in: ders. (Hrsg.), Bildungsreform als Sozialreform. Zum Zusammenhang von Bildungs- und Sozialpolitik, Wiesbaden 2005, S. 145 f. 23 Vgl. Gerda Holz, Gesundheitsdefizite und Gesundheitspotenziale sozial benachteiligter und armer Kinder im frühen Kindesalter, in: Antje Richter/Gerda Holz/Thomas Altgeld (Hrsg.), Gesund in allen Lebenslagen. Förderung von Gesundheitspotenzialen bei sozial benachteiligten Kindern im Elementarbereich, Frankfurt/M.2004, S. 29 ff.

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

15

24

gatorisch zu machen und die Nichtteilnahme mit Sanktionen zu belegen, unangemessen. Gesundheitsprävention ist zwar zweckmäßig, dennoch sollte sie statt mit Strafen über Anreize erfolgen. Da die Kommerzialisierung der kindlichen Freizeitgestaltung sozial benachteiligte Familien finanziell überfordert, müssen ihnen Städte und Gemeinden mehr kostenlose bzw. -günstige, aber gleichzeitig interessante und attraktive Angebote machen. Die öffentlichen Verwaltungen sieht Christian Palentien ebenso in der Pflicht wie die Träger der Wohlfahrtspflege: „Sie können, wie es in vielen Kommunen schon seit längerer Zeit üblich ist, günstig oder kostenfrei Angebote gestalten, etwa Ferienspiele, die sich an alle Kinder und Jugendlichen wenden, also nicht nur an die sozial schwächer 25 gestellten, und hierüber eine weitere Ausgrenzung und Stigmatisierung vermeiden.“ Städte und Gemeinden sind aus finanziellen Gründen (sinkende Steuereinnahmen bei steigenden Sozialausgaben) immer weniger in der Lage, ihre Regelaufgaben im Kinder- und Jugendhilfebereich zu erfüllen, von freiwilligen Leistungen ganz zu schweigen. Wenn mehr Mittel zur Verfügung stünden, könnte die Sozial- und Jugendarbeit ein Stützpfeiler im Kampf gegen die Kinderarmut sein. Eine kindorientierte Sozialpolitik darf nicht zulassen, dass Beratungs- und Betreuungsangebote aufgrund staatlicher Sparmaßnahmen und leerer öffentlicher Kassen weiter verringert werden. Detlef Baum sieht die zentrale Herausforderung und eine adäquate Strategie zur Bekämpfung der Armut und ihrer Folgen für Kinder darin, den Zusammenhang zwischen räumlicher und sozialer Ausgrenzung in den Städten zu durchbrechen. „Will der Staat die individuelle rechtliche und ökonomische Position von Personen verbessern, muss die kommunale Sozialpolitik die sozialräumlichen Strukturen zu gestalten suchen, unter denen Menschen leben bzw. aufwachsen, und die pädagogischen Beziehungen zu optimieren oder zu konstituieren suchen, die das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in einer Kommune gelingen lassen.“26 Roland Merten konstatiert, dass noch keine Kinder- und Jugendhilfepolitik entwickelt und realisiert 27 worden sei, die man als Politik für Kinder und Jugendliche klassifizieren könne. Aufgrund der „strukturellen Exklusion“ von Kindern und Jugendlichen, die Merten beklagt, geht es nicht nur um die materielle Unterstützung, sondern auch um die rechtliche Aufwertung und politische Emanzipation junger Menschen. (Sozial-)Politik für Kinder muss auch Politik von und mit Kindern sein, sollen diese als heute am häufigsten und am meisten von Armut bzw. Unterversorgung in zentralen Lebens28 lagen betroffene Subjekte wirklich ernst genommen werden.

24 In einem „Beschluss des SPD-Parteivorstandes zur Kinder- und Familienpolitik: Wir sichern Deutschlands Zukunft", gefasst auf seiner Klausurtagung in Mainz am 16.1. 2006, heißt es unter Hinweis auf „konkrete Regelungen", die folgen sollen, ganz lapidar: „Alle Kinder nehmen an Früherkennungs-Untersuchungen teil." (http://www.spd.de/servlet/PB/ menu/1053383/e1651126.html, 9.3.2006). 25 Christian Palentien, Kinder- und Jugendarmut in Deutschland, Wiesbaden 2004, S. 314. 26 Detlef Baum, Armut und Ausgrenzung von Kindern: Herausforderung für eine kommunale Sozialpolitik, in: Ch. Butterwegge/M. Klundt (Anm.11), S.182. 27 Vgl. Roland Merten, Kinder- und Jugendhilfepolitik als Politik gegen Kinder- und Jugendarmut: Möglichkeiten und Grenzen, in: Andreas Klocke/ Klaus Hurrelmann (Hrsg.), Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen, Wiesbaden 20012, S.312. 28 Vgl. Heinz Sünker, Kindheit heute – die Zukunft von Kinderpolitik, in: Friedhelm Güthoff/Heinz Sünker (Hrsg.), Handbuch Kinderrechte. Partizipation, Kinderpolitik, Kinderkultur, Münster 2001, S. 68 ff.

16

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

Raumplanung, Stadtentwicklung und Wohnungs(bau)politik (Kinder-)Armut konzentriert sich in Großstädten und dort wiederum in ganz bestimmten Stadtteilen, die meist als „soziale Brennpunkte“ gebrandmarkt oder euphemistisch als „Stadtteile mit besonderem Erneuerungs-“ bzw. „Entwicklungsbedarf“ bezeichnet werden. Mit dem 1999 aufgelegten Bund-Länder-Programm „Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf — die Soziale Stadt“ sucht man die soziale Polarisierung und die Marginalisierung benachteiligter Quartiere rückgängig zu machen. Modellprojekte verzeichneten dort Teilerfolge, wenngleich sie den Teufelskreis zwischen der Armut und der Unterversorgung von Familien mit Wohnraum letztlich nicht aufbrechen konnten. Matthias Bernt und Miriam Fritsche kritisieren, dass beispielsweise durch die Etablierung privater Planungsbüros als Träger der Quartiersentwicklung nicht nur unternehmerische Geschäftspraktiken in das Programm „Soziale Stadt“ Einzug hielten, sondern auch Bürgerbeteiligung inszeniert und die Ungleichheitslogik neoliberaler Stadtentwicklungsmodelle reproduziert werde: „Die selektive Privilegierung von Inhalten im Instrument ,Quartiersmanagement` kann deshalb maximal für ein begrenztes Gebiet und einen begrenzten Zeitraum die schlimmsten Fehler der ,normalen` Stadtentwicklungspolitik abmildern. Die ,Soziale Stadt` ist aber weder Allheilmittel noch sollte sie als Substitut für eine kohärente, strategische und mit ausreichenden Ressourcen ausgestattete Stadtentwicklungs29 politik aufgefasst werden.“ Stadtentwicklungspolitik darf nicht primär an den Verwertungsinteressen von (Groß-)Investoren, muss vielmehr stärker an den Bedürfnissen der (potenziellen) Bewohnerinnen und Bewohner von Stadtteilen orientiert sein. Wer die Stadt nur als Wirtschaftsstandort wahrnimmt, vornehmlich ihre Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumspotenziale im Auge hat, übersieht die sozialräumliche Kon30 zentration der Kinderarmut und kann dieser nicht adäquat begegnen. Die urbane Lebensqualität wächst durch Kinderfreundlichkeit der Quartiere, die Stadtplaner/innen und verantwortliche Kommunalpolitiker/innen wieder sehr viel stärker ins Auge fassen sollten. Ausgesprochen positiv wird in diesem Zusammenhang das Wohngeld bewertet: „Es gibt kaum einen anderen Transfer, der so direkt einer Verbesserung der Lebenslage von Kindern und Jugendlichen zugute kommt, so dass schon deshalb dringend seine inzwischen aufgelaufene Unterausstattung behoben werden muss, wobei die einschlägige Debatte auf zusätzliche Reformnotwendigkeiten ver31 weist. Wirkungsvoller als die Objektförderung wäre jedoch eine Subjektförderung: Der soziale Mietwohnungsbau wurde seit den achtziger Jahren immer stärker eingeschränkt, müsste jedoch wieder aufgenommen und auf Familien konzentriert werden, um Kinderarmut eindämmen zu können. Wenn immer mehr städtische Wohneinheiten in den Besitz von Finanzinvestoren übergehen, dürfte der preiswerte Wohnungsbestand weiter schrumpfen, sich die räumliche Segregation noch verstärken und der für Familien fatale Verdrängungsprozess fortsetzen. 29 Matthias Bernt/Miriam Fritsche, Von Programmen zu Projekten: Die ambivalenten Innovationen des Quartiersmanagements, in: Sylvia Greiffenhagen/Katja Neller (Hrsg.), Praxis ohne Theorie? – Wissenschaftliche Diskurse zum Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt", Wiesbaden 2005, S. 217. 30 Anmerkung der Redaktion: Zum Thema „Sozialräumliche Ungleichheit und Kinderarmut" siehe den Beitrag von Gerd Nollmann in dieser Ausgabe. 31 Ulrich Otto/Eberhard Bolay, Armut von Heranwachsenden als Herausforderung für Soziale Arbeit und Sozialpolitik – eine Skizze, in: U. Otto (Anm. 14), S.31.

soFid Familienforschung 2007/1 Wege aus der Kinderarmut

17

Zur Person Christoph Butterwegge, Dr. rer. pol. habil., geb. 1951, ist Professor an der Universität zu Köln, Seminar für Sozialwissenschaften, Gronewaldstr. 2, 50931 Köln. Kontakt: [email protected] (Sekretariat)

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

19

1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie [1-L] Abraham, Martin: Empirische Forschung und theoretischer Fortschritt in der Familiensoziologie: Korreferat zu Johannes Huininks Beitrag, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 2, S. 253-259 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welcher Art von empirischer Forschung es bedarf, um theoretischen Fortschritt zu erzielen. In Thesenform werden vier Forschungsdesigns vorgestellt, die die "klassischen" Forschungsdesigns fruchtbar ergänzen können: 1. der verstärkte Einsatz von Längsschnittdaten, 2. die verstärkte Betrachtung kleiner Subgruppen, 3. der Einsatz experimenteller Verfahren und schließlich 4. der Einsatz von Simulationsstudien. Der vermehrte Bezug auf diese bisher weniger gebräuchlichen Designs kann dazu beitragen, Empirie und Theorie stärker aufeinander zu beziehen." (Autorenreferat)

[2-F] Arránz Becker, Oliver, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hill, Paul B., Prof.Dr. (Leitung): Stabilität von Partnerschaften und Ehen (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Das primäre Ziel der Studie besteht in der Erklärung der Stabilität von Partnerschaften und Ehen. Beziehungsstabilität wird dabei zum einen als subjektives Konzept operationalisiert, das differenzierte Abstufungen zwischen hoher Stabilität und Trennung/ Scheidung erlaubt. Daneben sollen Informationen über verschiedene Indikatoren des "formalen" Beziehungsstatus gewonnen werden, z.B. über den aktuellen rechtlichen Status der Partnerschaft oder die realisierte Kohabitationspraxis. Inhaltlich zielt das Projekt insbesondere auf Beschreibung und Erklärung der Entwicklung der Beziehungsstabilität sowohl über verschiedene Alterskohorten (interindividuell) als auch innerhalb von Lebensverläufen (intraindividuell). Ausgangspunkt der inhaltlichen Hypothesen ist die empirisch untermauerte Feststellung, dass die Beziehungsstabilität systematisch (nichtlinear) über die Beziehungsdauer variiert und zudem durch paarspezifische und exogene Prozesse beeinflusst wird. Daher wurde ein allgemeines Modell zur Erklärung der (In-)Stabilität von Beziehungen entwickelt, welches einer ersten empirischen Überprüfung zugeführt wird. METHODE: Das Forschungsmodell schließt an bewährte theoretische Perspektiven wie Austauschtheorie und Familienökonomie an, die in der Lage sind, die Beständigkeit von Partnerschaften und Ehen zu erklären und vorherzusagen. Als neuerer Ansatz wird insbesondere auf das Modell der Frameselektion von Esser (MFS) rekurriert, welches Beziehungs(in)stabilität als Produkt der subjektiven Situationsdefinition sowie einer latenten Selektionslogik ansieht, die sich zwischen normativem Handeln einerseits und rationalem Kalkül andererseits bewegt. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 600; befragt werden sollen pro Erhebungswelle je 200 Personen aus drei Alterskohorten: 15-17, 25-27, 35-37 Jahre, die in den Städten Bremen, Chemnitz, Mannheim und München in Privathaushalten leben und die deutsche Staatsangehörigkeit haben; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

20

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0241-806225, e-mail: [email protected])

[3-L] Barkalov, Nicholas B.; Dorbritz, Jürgen: Europäische Paritäts-Progressions-Muster: Ergebnisse des Fertility and Family Survey FFS, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 30/2005, H 2/3, S. 175-218 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Anhand des Alters-Paritäts-Messmodells werden für 16 von 21 nationalen FFSDatensätzen die periodenspezifischen Paritäts-Progressions-Quoten geschätzt, wobei die Referenzperiode jeweils die fünf der Erhebung vorausgehenden Kalenderjahre umfasst. Die restlichen fünf Datensätze werden aufgrund einer offensichtlichen Verzerrung nicht berücksichtigt. Zur Überprüfung der statistischen Zuverlässigkeit der Schätzungen werden analytische Ausdrücke für die Standardfehler abgeleitet und mittels eines Bootstrap-Resamplings numerisch ergänzt. Die vergleichende Untersuchung der so aufgestellten Paritäts-Progressions-Tabellen ergibt, dass die Kinderlosigkeit ein einzelnes, aber höchst wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist. Insbesondere ist eine niedrigere Kinderlosigkeit das, wodurch sich die ehemals sozialistischen Länder Osteuropas im Wesentlichen vom Rest Europas unterscheiden. Die Kinderlosigkeit einer synthetischen Kohorte bestimmt weitgehend deren Streuung nach endgültiger Parität, scheint aber nur einen geringen Zusammenhang mit den Paritäts-Progressions-Quoten zu einem zweiten oder dritten Kind aufzuweisen. Die angebotene Interpretation stellt eine Verbindung zwischen der Kinderlosigkeit und den vorherrschenden Einstellungen zur Heirat sowie der Art des Zusammenhangs zwischen Heirats- und Fertilitätsverhalten her." (Autorenreferat)

[4-L] Bauer, Ingrid; Hämmerle, Christa; Hauch, Gabriella (Hrsg.): Liebe und Widerstand: Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, (L'Homme Schriften/ Reihe zur Feministischen Geschichtswissenschaft, Bd. 10), Wien: Böhlau 2005, 468 S., ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: "Mit den Begriffen 'Liebe' und 'Widerstand' stellt dieser interdisziplinäre Sammelband zwei wichtige, nur scheinbar antagonistische Kategorien der neueren Geschichts- und Kulturwissenschaften ins Zentrum der Diskussion. Wie verhält es sich mit 'Liebe und Widerstand' oder auch mit 'Liebe als Widerstand' und 'Liebe oder Widerstand'? Welchen Normen und Praxen, welchen Möglichkeiten und Deutungen von Liebe begegnen wir in historischen Kontexten?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch: Liebe widerständig erforschen: eine Einleitung (9-35); Gudrun-Axeli Knapp: Liebe, Widerstand und Erkenntnisproduktion im feministischen Diskurs (39-49); Waltraud Kannonier-Finster, Meinrad Ziegler: Liebe, Fürsorge und Empathie im soziologischen Verstehen (50-68); Herta Nagl-Docekal: Liebe als Widerstand: eine philosophische Konzeption (69-76); Sigrid Schmid-Bortenschlager: Liebe, Sexualität und Ehe, Vernunft und Leidenschaft im Roman des 18. Jahrhunderts (79-88); Wolfgang Müller-Funk: Die Erfindung der Liebe aus dem Medium des Briefes. Sophie Mereau und Clemens von Brentano (89-109); Birgit Wag-

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

21

ner: Das Meer überschreiten (überschreiben), aus Liebe. Grazia Deledda und Maria Giacobbe - zwei Schriftstellerinnen aus Sardinien (110-122); Johanna Gehmacher: Die Nation lieben. Zur Darstellung und Herstellung eines Gefühls (125-143); Gernot Heiß: L & W - das Kino als moralische Anstalt (144-155); Maria Mesner: Mutterliebe und/oder feministischer Widerstand? Zur normativen Aufladung von Frauen-Feiertagen (156-171); Helmut Puff: Sodomie und Herrschaft - eine Problemskizze: Das Verfahren Pappenheim contra Pappenheim (16491651) (175-193); Julia Neissl: Widerständiges Lieben? Zur Darstellung lesbischer Beziehungen in der Literatur (194-208); Sandra Eder: Lesbian Pulps Revisited. Über die Beharrlichkeit des Geschlechts und das Scheitern von Konstruktionen (209-226); Angiolina Arru: Die Ermordung eines Richters - ein Delikt aus Liebe. Das Gericht als Ort der Vermittlung und Einflussnahme, brüchiger Allianzen und wechselnder Strategien (Rom 1795) (229-242); Martin Schaffner: "Missglückte Liebe" oder Mitteilungen aus Paranoia City. Eine Lektüre von Justizund Polizeiakten aus dem Staatsarchiv Basel, 1894 bis 1908 (243-254); Margareth Lanzinger: "Neigung, Liebe, leider Leidenschaft war es ...": Kirchliche Heiratsverbote im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Moral und Inzest - eine Fallgeschichte (257-273); Michael Mitterauer: Liebe und Widerstand im Kontext unterschiedlicher Familiensysteme: endogame und arrangierte Heiraten (274-286); Margarete Grandner, Ulrike Harmat: Begrenzt verliebt. Gesetzliche Ehehindernisse und die Grenze zwischen Österreich und Ungarn (287-304); Birgitta Bader-Zaar: "Why does the slave ever love?" Die Liebe in Selbstzeugnissen nordamerikanischer Sklavinnen (307-327); Stefanie Schüler-Springorum: Liebe im Ausnahmezustand. Geschlechterbeziehungen im jüdischen Widerstand in Osteuropa (328-337); Edith Saurer: Verbotene Vermischungen. "Rassenschande", Liebe und Wiedergutmachung (341-361); Martina Gugglberger: Den Feind lieben. Geschorene Frauen in Frankreich 1944-1945 (362-375); Kristina Popova: Herz, Sichel und Hammer. Liebe und Politik in der sozialistischen Jugendkultur der 1950er Jahre in Bulgarien (379-396); Franz X. Eder: Die "Sexuelle Revolution" Befreiung und/oder Repression? (397-414); Ernst Hanisch: Zur Geschichte des Liebhabers im 20. Jahrhundert (417-427); Karin Hausen: Die Ehe in Angebot und Nachfrage. Heiratsanzeigen historisch durchmustert (428-448); Ute Gerhard: Die Ehe als Geschlechter- und Gesellschaftsvertrag. Zum Bedeutungswandel der Ehe im 19. und 20. Jahrhundert (449-468).

[5-L] Bochow, Michael: Ich bin doch schwul und will das immer bleiben: schwule Männer im dritten Lebensalter, (Edition Waldschlösschen), Hamburg: MännerschwarmSkript Verl. 2005, 369 S., ISBN: 3935596-79-0 (Standort: USB Köln(38)-32A6501) INHALT: Ziel der Untersuchung ist die Deskription der besonderen Situation, in der ältere homosexuelle Männer, die ihre sexuelle Biographie in den 1940er und 1950er Jahren begannen, heute in Deutschland leben. Hierzu werden Ergebnisse lebensgeschichtlicher Interviews mit 30 Männern im Alter über 55 Jahren vorgelegt. Zum Vergleich werden 12 Interviews mit jüngeren Homosexuellen herangezogen. Die Interviews liefern einen Eindruck von der "bleiernen Zeit" der Adenauer-Jahre, dem Aufbruch der Schwulen nach 1969, den vielfältigen Varianten des Coming-Out, "Glück im Alter" und den Coping-Strategien von Männern im "dritten Lebensalter". Sie beschreiben Partnerbeziehungen, physische und psychische Gesundheit, Lebensbedingungen, soziale Netzwerke, Wohnmodelle und soziale Sichtbarkeit. Abschließend werden als Quintessenz der Untersuchung Anforderungen einer zielgruppenspezifischen Sozialarbeit in den Bereichen Wohnen, Betreuung und psychosoziale Versorgung formuliert. (ICE2)

22

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[6-L] Bodenmann, Guy: Positionsbestimmung in der Paar- und Familienpsychologie, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 2, S. 148-170 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Beitrag gibt einen Überblick über gewisse Themen und Strömungen in der Paar- und Familienpsychologie, die aktuell besondere Aufmerksamkeit erfahren. Diese werden nach dem Gesichtspunkt der familienpsychologischen Grundlagenforschung versus der familienpsychologischen Anwendungsforschung unterschieden. Diese Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern zeigt lediglich einige Tendenzen auf. Forschungsthemen, die künftig noch mehr Beachtung finden sollten, werden ebenfalls kurz gestreift." (Autorenreferat)

[7-F] Boehnke, Mandy, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Huinink, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Panel-Vorstudie zur Beziehungs- und Familienentwicklung (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Im Rahmen des Schwerpunktprogramms soll eine groß angelegte Panelerhebung zur Beziehungs- und Familienentwicklung gestartet werden. Das hier beantragte Projekt soll die dazu nötigen Vorarbeiten koordinieren, indem es eine auf drei Wellen angelegte PanelVorstudie (Mini-Panel) durchführt. Das Mini-Panel soll eine forschungsökonomische Unterstützung der Begleitprojekte bei der Entwicklung neuer Erhebungsinstrumente bieten und die Entwicklung des Erhebungsdesigns für das Beziehungs- und Familienpanel (BFP) leisten. ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische und Angewandte Soziologie Arbeitsgebiet Theorie und Empirie der Sozialstruktur (Celsiusstr., 28359 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[8-L] Brüderl, Josef: Was kann familiensoziologische Theorie?: Korreferat zum Beitrag von Günter Burkart, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 2, S. 206-211 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Artikel diskutiert aus der Sicht des kritischen Rationalismus gängige Theoriedebatten der Familiensoziologie. Es zeigt sich, dass viele dieser Theoriedebatten wenig Erkenntnisgewinn versprechen. Demgegenüber - so wird argumentiert - sind familienökonomische Modelle hilfreich für die Familienforschung." (Autorenreferat)

[9-L] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Siebter Familienbericht: Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit ; Perspektiven für eine lebenslaufbezogene Familienpolitik, (Drucksache / Deutscher Bundestag, 16/1360), Berlin 2006, XXXV, 351 S. (Graue Literatur; URL: http://dip.bundestag.de/btd/16/013/1601360.pdf)

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

23

INHALT: Der Siebte Familienbericht wurde mit der Einberufung einer Sachverständigenkommission am 20. Februar 2003 durch die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Renate Schmidt, in Auftrag gegeben mit dem Ziel, einen umfassenden Bericht zum Thema: "Zukunft der Familie - Gesellschaftlicher Wandel und soziale Integration" (Arbeitstitel) vorzulegen. Es ist der Auftrag für den Bericht, Konzepte für eine neue Balance zwischen verschiedenen Lebensbereichen, wie Familie, Beruf und dem Lebensumfeld von Familien, zu erarbeiten und zudem Vorschläge zu skizzieren, wie eine solche neue Balance zu erreichen und umzusetzen ist. Im Rahmen des Berichts werden Familienentwicklungen in Deutschland als Teil einer europäischen Entwicklung interpretiert. So werden die Vielfalt der familialen Lebensformen und Unterschiede im Generationenverhältnis in verschiedenen europäischen Ländern beschrieben sowie die familienpolitischen Maßnahmen in Beziehung zur demografischen Entwicklung gesetzt. Weitere Themenbereiche befassen sich mit den Auswirkungen des sozialen Wandels auf die Familien sowie mit innerfamilialen Entwicklungen. Es folgen Ausführungen zu familialen Ressourcen und zum Zeitmanagement von Familien. Abschließend werden Vorschläge für eine nachhaltige Familienpolitik unterbreitet und Zukunftsszenarien skizziert. (IAB)

[10-L] Burkart, Günter: Positionen und Perspektiven: zum Stand der Theoriebildung in der Familiensoziologie, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 2, S. 175-205 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag versucht, den Stand der familiensoziologischen Theoriebildung zu bestimmen. Dazu werden zunächst die wichtigsten theoretischen Ansätze benannt, die für die Familienforschung der letzten Dekaden in Deutschland relevant waren, gefolgt von einer Darstellung der wichtigsten theoretischen Grundprobleme und Diskussionsfelder, zunächst das Außenverhältnis der Familie betreffend, dann die Binnenstruktur. Ein Ergebnis ist, dass sich eine Reihe von Forschungsfeldern aus der Familiensoziologie ausgelagert haben, so dass es nicht nur eine Reihe von Defiziten zu vermelden gibt, sondern dass es auch zunehmend schwierig erscheint, eine einheitliche Theorie der Familie zu konstruieren. Dies wäre aber gerade angesichts der Herausforderung durch die Erfolge der Bio-Wissenschaften dringend notwendig." (Autorenreferat)

[11-L] Busch, Friedrich W.; Nave-Herz, Rosemarie (Hrsg.): Familie und Gesellschaft: Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg 2005, 342 S., ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)2005/7847) INHALT: "Die mit den Begriffen Familie, Ehe, Partnerschaft, familiale Lebensformen etc. verbundenen Sachverhalten sind immer wieder Gegenstand theoretischer wie empirischer Arbeiten aus den verschiedenen Einzeldisziplinen der Familienwissenschaft. Angemessen behandelt werden können sie aber wohl nur interdisziplinär. Deswegen arbeiten an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg auch seit Mitte der 1980er Jahre Soziologen, Erziehungswissenschaftler, Bildungsforscher, Psychologen, Therapeuten und Familienhelfer in der Interdisziplinären Forschungsstelle Familienwissenschaft (IFF) zusammen, um gemeinsam nach dem

24

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

Selbstverständnis familienwissenschaftlicher Forschungen, ihren Methoden und methodologischen Grundlagen zu suchen und ihre Ergebnisse in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Die in diesem Band versammelten Texte gehen zurück auf eine Ringvorlesung, die im Studienjahr 2004/2005 von der IFF unter der Rahmenthematik Familie und Gesellschaft durchgeführt wurde. Neben Mitgliedern der Forschungsstelle konnten ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Vorträgen gewonnen werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karl Lenz: Familien als Ensemble persönlicher Beziehungen (931); Max Wingen: Auf dem Weg zur Familienwissenschaft? (33-52); Heike Matthias-Bleck: Die gesellschaftliche Etablierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft (53-76); Kirsten Rüssmann/Oliver Arránz Becker/Paul B. Hill: Sozialstruktur, Interaktionsverhalten, Konflikte und Partnerschaftszufriedenheit (77-110); Rosemarie Nave-Herz/Michael Feldhaus: Geschwisterbeziehungen. Psychologische und soziologische Fragestellungen (111-123); Friedrich W. Busch/Wolf-Dieter Scholz: Zwischen Bewahrung und Veränderung. Ehe-, Familienund Erziehungsvorstellungen von Jugendlichen (125-145); Gisela Schulze: Familien in Multiproblemlagen. Am Beispiel von Schülerinnen und Schülern mit schulaversiven Verhaltensmustern (147-162); Paul B. Hill: Methodenprobleme in der Ehe- und Familiensoziologie (165-186); Michael Feldhaus/Johannes Huinink: Längsschnittliche Beziehungs- und Familienforschung. Darstellung eines Forschungsprogramms (187-205); Rosemarie Nave-Herz: Der Familienzyklus als empirischer Forschungsansatz (207-218); Bruno Hildenbrand: Fallrekonstruktive Familienforschung. Eine Übersicht (219-236); Michael Feldhaus: Zur Erhebung proximaler Determinanten von Fertilität im Rahmen einer Panelbefragung (237-256); Peter Kaiser: Qualitative Methoden in der familienpsychologischen Forschung (257-289); Monika Adamaszek: Kernkonflikte kindlicher Loyalität. Ein familienbiographischer Zugang (291316); Leon Dyczewski: Familialer Wandel in Polen (317-338).

[12-L] Busch, Friedrich W.; Scholz, Wolf-Dieter: Zwischen Bewahrung und Veränderung: Ehe-, Familien- und Erziehungsvorstellungen von Jugendlichen, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 125-145, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag unsere Gedanken über die Hintergründe, das Konzept und die ersten Ergebnisse eines international vergleichenden Forschungsprojektes über Familienvorstellungen von Jugendlichen in Dialogform darstellen. Wir wählen diese eher ungewöhnliche Beitragsform deshalb (gerne), weil wir zum einen seit langen Jahren gemeinsam an der Beantwortung der im Thema gestellten Problemstellungen arbeiten und weil wir zum anderen neben gemeinsamen auch unterschiedliche, sich jedoch ergänzende Kompetenzen in diesen Forschungsgegenstand der Familienwissenschaft einbringen können." (Autorenreferat)

[13-L] Daly, Kerry: Negative Räume in der Familientheorie: vom Gebrauch der Kultur als Zoom-Objektiv, München 2004, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://www.dji.de/bibs/97_5413_Daly.pdf) INHALT: "In diesem Beitrag wird die signifikante Diskrepanz zwischen den Mustern des faktischen Zusammenlebens von Familien und den Sichtweisen der sozialwissenschaftlichen Fa-

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

25

milientheorien aufgezeigt. Durch Gegenüberstellung der - aus der Welt der darstellenden Kunst stammenden - Metaphern 'positive' und 'negative Räume' wird verdeutlicht, dass unsere traditionellen Theoriebildungen viele 'negative Räume' insbesondere bezüglich der alltäglichen Familienaktivitäten enthalten, die ein beträchtliches Maß an Zeit, Energie und Aufmerksamkeit erfordern. Vor allem drei 'negative Räume' sollten künftig in familientheoretischen Überlegungen stärker berücksichtigt werden: der Bereich der Spiritualität, der Emotionen und Mythen; die Aktivitäten, die sich auf den alltäglichen Konsum und seine Objekte beziehen; sowie die Dimensionen von Zeit und Raum. Der Beitrag skizziert das Spektrum der mit diesen drei Bereichen verbundenen Forschungsfragen und versucht auch, deren praktische Implikationen aufzuzeigen." (Autorenreferat)

[14-F] Deml, Sonja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Hettlage, Robert, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): The topic of the "single"-society. A critical and empirical view in the context of the city of Regensburg INHALT: Überprüfung der Haltbarkeit der in der Single-Debatte aufgestellten Behauptungen und Eruierung unterschiedlicher Typen von Singles. GEOGRAPHISCHER RAUM: Regensburg METHODE: Quatitative Fragebogenerhebung mit qualitativen (biographischen) Elementen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: mehr als 100). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 25). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 103; Singles). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-07 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie (93040 Regensburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0941-8309804, e-mail: [email protected])

[15-L] Diewald, Martin; Lüdicke, Jörg; Lang, Frieder R.; Schupp, Jürgen: Familie und soziale Netzwerke: ein revidiertes Erhebungskonzept für das Soziooekonomische Panel (SOEP) im Jahr 2006, (Research Notes, 14), Berlin 2006, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/researchnotes/docs/papers/ rn14.pdf) INHALT: "Soziales Kapital stellt sowohl für das individuelle Wohlergehen als auch für die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt eine wichtige Ressource dar. Das Thema Familie und soziale Netzwerke wird in der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) seit 1991 alle fünf Jahre im Rahmen von Schwerpunktfragen bearbeitet. Zur Vorbereitung der Haupterhebung 2006 erfolgte im SOEP-Pretest 2005 ein revidiertes Erhebungskonzept zur Operationalisierung von sozialen Netzwerken und sozialer Unterstützung, das es besser als in den meisten anderen Datensätzen erlaubt, die verschiedenen Dimensionen von Sozialkapital umfassend zu operationalisieren. Insbesondere zu Fragen der sozio-demographischen Homogenität bzw. Heterogenität von sozialen Netzwerken zeigen die empirischen Befunde aus dem SOEP-Pretest, dass sowohl bezüglich Geschlecht, Alter aber auch bezüglich Bildung und Erwerbstatus mehrheitlich eher Homogenitätstendenzen der Freundschaftsnetzwerke anzutreffen sind. Mit den künftigen Verfügbarkeit von SOEP-Längsschnittdaten des Sozialkapital-

26

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

schwerpunktes werden in einigen Jahren einzigartige Kausalanalysen zur Wirkung von Sozialkapital auf individuelle Karriereverläufe möglich." (Autorenreferat)

[16-F] Ebert, Christiane, Dr. (Bearbeitung); Sommerkorn-Abrahams, Ingrid N., Univ.Prof.Dr.phil. (Betreuung): Zeit und Raum in Liebesbeziehungen. Wunsch und Wirklichkeit im Alltagsgeschehen von Paaren und Kindern INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Institution (Tel. 040-42838-5471, Fax: 040-42838-2499)

[17-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Kinderreiche Familien INHALT: Familie ist ein zentraler Ort der Stabilisierung umfassender sozialer Ungleichheit: Inwieweit unterscheiden sich Kinderreiche von Kinderarmen hinsichtlich sozialer Merkmale wie Bildung, Erwerbsbeteiligung, Einkommen, Gesundheit, Wohnen und Siedlungsstrukturen? Inwieweit tragen kinderreiche Familien größere soziale Risiken? Bedeutet Kinderreichtum der Familie - Armut für die Kinder? Ausgangspunkt für die Analysen sind die ehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften sowie allein erziehende Frauen und Männer nach Anzahl ihrer Kinder. Teil A beschreibt die Lebensverhältnisse der Eltern und Teil B die Lebensverhältnisse der Kinder. ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Neuere Theorien der sozialen Ungleichheit; dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Mikrozensus, Sozialhilfestatistik). VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd; Leschhorn, Harald: Kinderreichtum und Bildung. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 7, S. 8-11.+++Dies.: Kinderreiche Familien und ihre Haushaltsformen. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004,H. 5, S. 18-21. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953, e-mail: [email protected])

[18-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

27

INHALT: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften werden aus systemtheoretischer Perspektive begriffen als Intimbeziehungen und, wenn Kinder in dieser Lebensgemeinschaft leben, als Familien. In der gesellschaftlichen Funktion und den gesellschaftlichen Leistungen unterscheiden sich homosexuelle und heterosexuelle Paare nicht. Allerdings unterscheiden sich Intimbeziehungen von anderen persönlichen Beziehungen wie Geschwistern oder Freunden. Bislang gibt es kaum empirisch abgesicherte, sozialwissenschaftliche Ergebnisse zur sozialen Lage gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder. Unbekannt ist bereits die Anzahl gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften in Deutschland. So weist zwar der Mikrozensus seit 1996 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften aus. Diese Zahl liegt jedoch erheblich unter anderen, nicht amtlichen Schätzungen. die in Politik, Medien und Öffentlichkeit verbreitet werden. Die Untersuchung beschäftigt sich deshalb u.a. mit der Zuverlässigkeit und Gültigkeit der Angaben im Mikrozensus. Darüber hinaus stellt sie sozialstrukturelle Merkmale gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und der Kinder in diesen Lebensgemeinschaften vor. Schließlich beschäftigt sie sich mit der quantitativen Entwicklung registrierter Partnerschaften in Deutschland und in anderen Staaten. ZEITRAUM: seit 1996 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Mikrozensus und internationale amtliche Statistiken). VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften Kontinuität im Wandel intimer und familialer Lebensgemeinschaften. in: Familie, Partnerschaft und Recht, H. 7, 2001, S. 444-449.+++Ders.: Papa und Mama sind zwei Männer. in: Frankfurter Rundschau, 06.03.2002.+++Ders.: Geleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Gegenwart und künftige Entwicklung. in: Praxis der Rechtspsychologie, 2003, H. 1, S. 25-44.+++Ders.: Kinder in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. in: Fthenakis, Wassilios E.; Textor, Martin R. (Hrsg): Online-Familienhandbuch. Unter: http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Kindheitsforschung/s_985.html .+++Ders.: Neue Facette in einer Vielfalt von Familiennormen. in: Das Parlament, 2004, Nr. 33/34. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung BadenWürttemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-6412953, e-mail: [email protected])

[19-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Wandel familialer und ökonomischer Lebenslagen junger Erwachsener INHALT: Die Lebensformen, Ausbildungs-, Erwerbs- und Einkommensstrukturen der 18- bis 30jährigen haben sich zwischen 1972 und 1996 erheblich verändert. Junge Erwachsene wohnen länger bei ihren Eltern und wohnen auch öfter allein. Naturschutz und erst recht Ehe und eigene Kinder haben in dieser Lebensphase zum Teil erheblich an Bedeutung verloren. Dagegen ist die Bereitschaft zu einer längeren und höheren Ausbildung gestiegen. Gleichzeitig verzögert sich der Eintritt in das Erwerbsleben, kommen Erwerbslosigkeit und Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung häufiger vor. ZEITRAUM: 1972-1996 GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Mikrozensus von Baden-Württemberg 1972 und 1996). ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

28

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (0711-641-2953)

[20-L] Frey, Andreas; Blunk, Hannah Adrienne; Banse, Rainer: Psi-Land: Paarinteraktionsforschung in einer virtuellen Umgebung, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 3, S. 151-159 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Auf Grundlage des kommerziell vertriebenen Computerspiels Quake III Arena wurde eine dreidimensionale, interaktive, virtuelle Umgebung (VU) zur Untersuchung des Interaktionsverhaltens von romantischen Paaren entwickelt. Das Interaktionsverhalten von 64 Paaren wurde anhand objektiver Verhaltensparameter von durch den Partner bzw. die Partnerin gesteuerten Spielfiguren in einer Reihe partnerschaftsrelevanter Spielsituationen quantifiziert. Die mittlere Distanz der Spielfiguren zueinander, die Häufigkeit des Blicks zum/r PartnerIn und die Häufigkeit des gegenseitigen Blickkontakts zeigten substanzielle und theoretisch sinnvolle Zusammenhänge mit der expliziten Einstellung zum/r PartnerIn und Maßen partnerschaftlicher Kommunikationsmuster, nicht jedoch mit Beziehungszufriedenheit und spezifischen Maßen der Partnerbindung. Die Höhe der Korrelationen entsprach etwa den typischerweise in der Partnerschaftsliteratur berichteten Zusammenhängen zwischen Fragebogendaten und Verhaltensbeobachtungsdaten. Die Befunde bestätigen die Validität der VU als methodische Alternative zur ungleich aufwändigeren Verhaltensbeobachtungsstudie im Labor. Interindividuelle Unterschiede der Erfahrung mit ähnlichen Computerspielen zeigten keine Zusammenhänge mit den in der VU erfassten Verhaltensindikatoren. Das Auftreten von Cybersickness konnte durch eine geeignete graphische Gestaltung vermieden werden." (Autorenreferat)

[21-L] Gerhard, Ute: Die Ehe als Geschlechter- und Gesellschaftsvertrag: zum Bedeutungswandel der Ehe im 19. und 20. Jahrhundert, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 449468, ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: Auf dem Hintergrund, dass Prognosen zum Verfall der Familie in den Sozialwissenschaften eine lange Tradition haben, beleuchtet der Beitrag zunächst die normative Verfassung der Ehe in der bürgerlichen Gesellschaft aus rechtshistorischer sowie aus Geschlechterperspektive. Dabei werden sowohl die Auffassung der Ehe als Institution, die bis heute weit reichende juristische Folgen hat, sowie die seit dem 19. Jahrhundert diese Folgen begleitende feministische Ehekritik diskutiert. Die familiensoziologischen Befunde werden in einer die europäischen Entwicklungen vergleichenden Perspektive in die Betrachtung mit einbezogen. Der europäische Vergleich der rechtsgeschichtlichen Pfade und Prägungen gibt Aufschluss über Trends im Hinblick auf den Bedeutungswandel der Ehe und die neue Vielfalt der Familienformen. Die Untersuchung verdeutlicht insgesamt, dass sich vor dem Hintergrund pluraler Lebensformen die traditionellen Motive und Auffassungen hinsichtlich der Ehe massiv verändert haben und dass eher sozialstaatliche oder wirtschaftliche Gründe für eine Eheschließung vorwiegen. (ICH)

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

29

[22-L] Hanisch, Ernst: Zur Geschichte des Liebhabers im 20. Jahrhundert, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 417-427, ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: Der Beitrag versucht, verschiedene Männlichkeitsrollen und ihre Veränderungen im Rahmen des sozialen Wandels im 20. Jahrhundert zu analysieren. Es geht insbesondere um die Rolle des Liebhabers im Rahmen der heterosexuellen Liebe. Neben einer Neurobiologie und Psychologie über die Liebe wird die historische Wahrnehmung des Liebhabers mit Bezug auf die Grenzziehungen zwischen dem Privaten und Öffentlichen verfolgt und betont, dass im Laufe der Zeit die Grundstrukturen der Männlichkeit lediglich neu interpretiert und mit der Frau ausgehandelt wurden. Anhand von Ergebnissen einer Studie zum Wertewandel in Österreich 1990-2000 werden Tendenzen zu Selbstentfaltungswerten und zur Gleichheit/Ungleichheit von Frauen und Männern in der heutigen Gesellschaft Österreichs beleuchtet und eine Verortung des "neuen" Mannes im Rahmen der Liberalisierungs- und Globalisierungswelle und der Konsumgesellschaft vorgenommen. (ICH)

[23-L] Hausen, Karin: Die Ehe in Angebot und Nachfrage: Heiratsanzeigen historisch durchmustert, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 428-448, ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: Der Beitrag betrachtet die Geschichte der Ehe aus der Perspektive des Marktes und untersucht vor allem am Beispiel der bürgerlichen Milieus in Deutschland das Phänomen marktförmiger Eheanbahnungen und der Heiratsanzeigen bzw. Heiratsvermittlungen als Gewerbe. Ziel ist dabei, den möglichen Stellenwert dieser historischen Quellen für geschichtliche Studien zu erschließen und zu fragen, was diese über das Zusammenspiel zwischen Warenmarkt, Heiratsmarkt und dem Markt der Bekanntschaftschancen aussagt. Zu diesem Zweck wurde eine Stichprobe von privaten Anzeigenteilen aus einigen bürgerlichen überregionalen Tageszeitungen über einen Zeitraum von rund 100 Jahren in Zehn-Jahres-Abständen jeweils für einen Monat in der Zeit vom späten 19. Jahrhundert bis nach dem Zweiten Weltkrieg historisch analysiert und ausgewertet und dann mit Anzeigen vom Mai 2002 verglichen. Die Untersuchung verdeutlicht, dass in den Anzeigen die wirtschaftlichen Komponenten des angestrebten Ehelebens und gemeinsamen Haushaltens allmählich immer mehr in den Hintergrund traten. (ICH)

[24-L] Hildenbrand, Bruno: Fallrekonstruktive Familienforschung: eine Übersicht, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 219-236, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Ein Rückblick auf die Diskussion der Bedeutung fallrekonstruktiver Forschung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zeigt, wie komplex die Begründungen einer einzelfallorientierten Forschung damals schon angelegt waren. In der Folge jedoch traten die nomothe-

30

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

tischen Verfahren ihren Siegeszug an, und die hermeneutischen Positionen, die sich seither in der Bandbreite von phänomenologisch orientierter Soziologie, Symbolischem Interaktionismus und Strukturalismus entwickelten, gerieten zunehmend in eine defensive Position. Dies hatte und hat zur Konsequenz, dass Projektanträge bei den großen Forschungsförderungseinrichtungen, die sich auf letztere beziehen, es nach wie vor schwer haben, ihre wissenschaftliche Seriosität nachzuweisen. Jedoch sind seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts verstärkte Bemühungen zu verzeichnen, unabhängig vorn mainstream und seinen Imperativen an der Grundlegung fallrekonstruktiver Forschung zu arbeiten. Ein Lehrbuch zur fallrekonstruktiven Familienforschung hat Hildenbrand (1999, 2. Aufl. im Druck) verfasst. Darüber soll im Folgenden berichtet werden." (Textauszug)

[25-L] Hildenbrand, Bruno: Dissensfiktionen bei Paaren, in: Günter Burkart (Hrsg.): Die Ausweitung der Bekenntniskultur neue Formen der Selbstthematisierung?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 185-206, ISBN: 3-531-14759-5 INHALT: Der Aufsatz zur aktuellen Bekenntnis- und Gesprächskultur, geprägt von neuen Formen der Selbstthematisierung, befasst sich mit dem Aspekt der Dissensfiktionen bei Paaren. Nach einer Skizzierung des Begriffs der Paarbeziehung, der sich durch die Aspekte der Liebe und Partnerschaft auszeichnet, wird zunächst der Beitrag von A. Hahn (1983) zum Begriff der Konsensfiktion bzw. Dissensfiktion dargestellt. Im Anschluss wird der Begriff der Fiktion behandelt und sodann anhand eines Fallbeispiels rekonstruiert, welchen Stellenwert Dissensfiktionen in Paarbeziehungen haben können. Abschließend wird diese Thematik auf die theoretische Konzeption von Paarbeziehungen aus soziologischer Sicht bezogen. Hier ist das Ergebnis, dass Paarbeziehungen grundsätzlich als widersprüchliche Einheit von Bezogenheit und Individuation verfasst sind, die sich im Alltag u.a. via Konsens- bzw. Dissensfiktionen zu reproduzieren pflegt. Dieser widersprüchlichen Einheit wird im Hinblick auf die Diskussion um Veränderungen von Liebes- und Paarbeziehungen in der 'Zweiten Moderne' weiter nachgegangen. Die Ausführungen verfolgen drei Ziele: Zunächst dient das empirische Beispiel von Dissensfiktionen dazu, den Stellenwert von Fiktionen in der Lebenspraxis zu versichern. Zweitens wird mit der Analyse von Dissensfiktionen der Annahme nachgegangen, dass Paare nicht nur unter dem Blick von Verschmelzung, sondern auch unter dem Blick von Distanz wahrzunehmen sind, und das Distanz gerade dort zu erwarten ist, wo die Verschmelzung im Vordergrund steht. Und schließlich wird die Diagnosetauglichkeit des Begriffs 'Zweite Moderne' in Bezug auf Paarbeziehungen auf den Prüfstand gestellt. (ICG2)

[26-L] Hill, Paul B.: Methodenprobleme in der Ehe- und Familiensoziologie, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 165-186, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Reaktivität von Messinstrumenten bzw. Messobjekten in der familiensoziologischen Forschung. "Mit Reaktivität bezeichnet man die Tatsache, dass unsere Befragten nicht nur auf das Messinstrument reagieren, sondern auf die gesamte Erhebungssituation. D. h. sie reagieren auch auf das angekündigte Thema der Befragung, auf den

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

31

Auftraggeber, auf das Auftreten und vielleicht Aussehen des Interviewers oder auf die Anwesenheit Dritter bei der Datenerhebung. Darüber hinaus gibt es Effekte durch die Frageformulierung und Positionierung. Dass solche Effekte auftreten können, bedeutet aber noch nicht, dass sie in allen Studien auch auftreten oder in einem solchen Umfang virulent werden, dass die Messungen bzw. Befragungsergebnisse insgesamt keine vernünftigen Abbildungen der Realität liefern. Reaktivitätseffekte kann man durch bestimmte methodische Strategien aufdecken, man kann sie quantifizieren und in der professionellen wissenschaftlichen Forschung versucht man ihnen entgegenzuwirken. Das Gesagte gilt ganz allgemein für die empirischen Sozialwissenschaften bzw. für die soziologische Forschung. In der Familiensoziologie treten aber einige der genannten Effekte in erhöhtem Maße auf. Die hier vertretene These lautet: Familiensoziologische Forschung muss ganz besonders auf Artefakte achten, weil viele ihrer Themen besonders anfällig für Reaktivität sind. Familiensoziologische Forschung muss deshalb außerordentlich methodenkritisch, professionell und umsichtig sein. Nur dann kann sie ihre Funktion bei der Deskription der familialen Lebenswelten und bei der Prüfung von Theorien wahrnehmen. Im Folgenden sollen an einigen ausgewählten Beispielen aus der familiensoziologischen Forschung die angedeuteten Probleme verdeutlicht werden. Es sind insgesamt vier Bereiche, die angesprochen werden: die Rekrutierung von Befragten, die Schiefe von Verteilungen, die (mangelnde) Validität von Partnerauskünften und Interviewereffekte. Damit sind keineswegs alle Problembereiche angesprochen und die aufgegriffenen können auch nur rudimentär behandelt werden, aber die besondere Nähe von empirischer Familienforschung und Problemen der Datenerhebung und Datenanalyse wird in den Ausführungen doch deutlich." (Textauszug)

[27-L] Hradil, Stefan: Werden wir alle 'Singles'?, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha; Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (Hrsg.): Vernetztes Leben : soziale und digitale Strukturen, Karlsruhe: Univ.-Verl. Karlsruhe, 2006, S. 77-86, ISBN: 3-86644-019-7 INHALT: Basierend auf zwei Beispielen geht der Autor der Frage nach, ob die Einzelnen seit 1945 immer mehr ihr eigenes Leben führen. Der Autor stellt zunächst drei Thesen vor, die davon ausgehen, dass die Verbesserung der Lebensumstände und die Vermehrung der persönlichen Ressourcenvermehrung eine wachsende Neigung der Menschen bewirkt, diese Möglichkeiten für sich selbst auszukosten (These vom Wertewandel, Individualisierungsthese, These von der Erlebnisgesellschaft). Daraus ergibt sich die Frage, ob wir alle zu Singles werden. Um dies zu klären, wird zunächst der Begriff geklärt. Im Anschluss daran werden neuere Untersuchungen herangezogen, die deutlich machen, dass sich die Präferenzen junger Menschen verändert haben, das Zusammenleben mit anderen rückt wieder mehr in den Vordergrund. Der Autor geht abschließend der Frage nach, wie es zu diesem Wertewandel gekommen ist. (ICD)

[28-L] Huinink, Johannes: Zur Positionsbestimmung der empirischen Familiensoziologie, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 2, S. 213-252 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

32

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

INHALT: "In diesem Beitrag wird, notgedrungen selektiv, der derzeitige Stand der soziologischen Familienforschung beleuchtet und es werden einige Schlussfolgerungen zu zukünftigen Aufgaben abgeleitet, denen sich die Familiensoziologie zu stellen hat. Das Forschungsprogramm der Familiensoziologie wird näher bestimmt. Darauf bezogen wird ein kritischer Überblick über den Forschungs- und Diskussionsstand in den wichtigsten Forschungsfeldern gegeben. Einige Forschungsdefizite werden diagnostiziert. Die Bestandsaufnahme mündet in die Formulierung einer Reihe von wichtigen Herausforderungen familiensoziologischer Forschung. Dazu gehört, die Analyse der kulturellen und sozialen Determinanten der Familienentwicklung zu stärken, was nur durch einen Innovationsschub in der familiensoziologischen Empirie, eine noch stärkere interdisziplinäre Ausrichtung der empirischen Familiensoziologie und mehr international vergleichende Forschung erreicht werden kann. Inhaltlich sollte die Forschung zu den Leistungen und zur Leistungsfähigkeit der Familie unter verschiedenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stärker in den Vordergrund gerückt und eine engagierte Diskussion um die Zukunft der Familie initiiert werden." (Autorenreferat)

[29-L] Kaiser, Peter: Qualitative Methoden in der familienpsychologischen Forschung, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 257-289, ISBN: 3-81420960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Familienpsychologische Forschung dient der Grundlegung einer evidenzbasierten Psychologie der Familie sowie der familialen Gesundheits- und Entwicklungsförderung. Hierzu müssen wir erfassen, welche familialen Lebens- und Beziehungsformen es gibt und verstehen, wie diese funktionieren. Dies erfordert auch die Aufklärung genetischer Dispositionen und anderer biologischer Faktoren und Prozesse, v. a. des Gehirns, um die komplexen biopsychosozialen Interaktionen in familialen Zusammenhängen zu verstehen. Je differenzierter die relevanten Phänomene qualitativ und quantitativ erfasst werden, desto gezielter sind Entwicklung und Lebensqualität von Familien zu fördern. Qualitative Forschung will Phänomene und ihre Kontexte erkunden und verstehen. Sie geht induktiv vorn Einzelfall aus und versucht zu systematischen Aussagen in Form gegenstandsbezogener Theorien zu gelangen. Hierzu werden zunächst (bestimmte Populationen von) Familien befragt und beobachtet, um zu verstehen, wie diese (in bestimmten Phasen, Konstellationen u. a.) leben und ihre Beziehungen gestalten. Diese Daten werden dann nach Kategorien geordnet, die sich entweder bei der vergleichenden Analyse von Fällen ergeben oder die aus Voruntersuchungen bereits vorliegen. Auf diese Weise werden Hypothesen (weiter-)entwickelt, was zu gegenstandsbezogenen Theorien führt (z. B. über Schwiegerbeziehungen, Einelternfamilien usw.). Auch diese werden falsifizierbar formuliert, um sie immer differenzierter überprüfen und immer weiter verfeinern zu können. Zunächst werde ich einen kurzen Überblick über Hauptergebnisse bisheriger familienpsychologischer Forschung geben und hernach auf zwei wichtige Instrumente familienpsychologischer Forschung, das Genogramm und dessen Weiterentwicklung, die genographische Mehrebenenanalyse, eingehen. Überlegungen zu Qualitätssicherung und weiteren Entwicklungen beschließen den Beitrag." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

33

[30-L] Kappelhoff, Verena; Heidemann, Kristina; Völker, Sigrid; Rietz, Christian: Partnerschaft und Auslandseinsatz: Beziehungsdimensionen und ihre Bedeutung für die Qualität des Auslandsaufenthaltes bei Expatriates, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 20/2006, H. 4, S. 318-342 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Einsatz von Personal im Ausland stellt immer noch viele Unternehmen und NonProfit-Organisationen vor Herausforderungen. Ungeklärt ist auch die Rolle der Familie: Kann sie im Ausland ihre unterstützende Funktion wahrnehmen oder wird sie eher zu einer zusätzlichen Belastung für den entsendeten Mitarbeiter? Untersucht wurde in der vorliegenden Arbeit, ob in diesem Zusammenhang auch die Qualität der Partnerschaft eine Rolle für eine erfolgreiche Entsendung spielt. Anhand des FACES II sowie eines eigens entwickelten Fragebogens zur Erfassung der Stressoren im Ausland wurden die Dimensionen Kohäsion und Adaptabilität einer Partnerschaft im Hinblick auf ihre Fähigkeit untersucht, die Qualität eines Auslandsaufenthaltes zu beeinflussen. Befragt wurden 23 Paare, die durchschnittlich 10,2 Jahre im Ausland lebten. Es zeigte sich, dass vor allem die Adaptabilität dazu beitragen kann, Lebenszufriedenheit im Ausland zu erhöhen und gleichzeitig das Belastungserleben zu reduzieren. Damit wird Unternehmen eine weitere Möglichkeit an die Hand gegeben, im Vorfeld der Auslandsentsendungen eine Auswahl aus ihren Mitarbeitern zu treffen, Abbrüche zu vermeiden und so kostenintensive Fehlbesetzungen zu vermeiden." (Autorenreferat)

[31-L] Lenz, Karl: Soziologie der Zweierbeziehung: eine Einführung, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 283 S., ISBN: 3-531-43348-2 INHALT: "'Soziologie der Zweierbeziehung' wirkt der Vernachlässigung der Ehen als Forschungsgegenstand der Familienforschung wie überhaupt der randständigen Thematisierung persönlicher Beziehungen in der Soziologie entgegen. Aus unterschiedlichen Zusammenhängen stammende Vorarbeiten werden verknüpft, lose verbundene, z. T. völlig disparate Wissensbestände systematisiert und aus einer genuin (mikro-)soziologischen Perspekte betrachtet. Mit einer nachgeholten Eheforschung ist es inzwischen nicht mehr getan. Die rückläufige Heiratshäufigkeit, die Ausbreitung nichtkonventioneller Lebensformen und die Ausdehnung der Beziehungsphasen vor einer Eheschließung machen einen über Ehen hinausgehenden Fokus unerlässlich. Mit Zweierbeziehung wird ein neuer Sammelbegriff vorgeschlagen, der Ehen und nichteheliche Beziehungsformen sowie gleich- und verschiedengeschlechtliche Paare einschließt. In Unterscheidung zu einem individuumszentrierten Ansatz, wie er in der Psychologie und der Paartherapie verankert ist, werden Paare in der Tradition von Georg Simmel, Alfred Schütz und Erving Goffman als ein genuin soziales Phänomen aufgefasst. Eine Zweierbeziehung zeichnet sich durch eine emergente Ordnung aus, die die Individualebene übersteigt. Gezeigt werden soll, dass die Soziologie mit diesem Programm einen eigenständigen Beitrag zur Paarforschung leisten kann. Eine Soziologie der Zweierbeziehung korrigiert nicht nur ein Defizit der Familienforschung. Zweierbeziehungen sind 'der' Prototyp der Vergemeinschaftung und ihre Erforschung leistet zugleich einen wichtigen Beitrag für die Mikrosoziologie." (Autorenreferat)

34

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[32-L] Lenz, Karl: Familien als Ensemble persönlicher Beziehungen, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie NaveHerz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheksu. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 9-31, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: Die Autorin vertritt die These, dass der gängige Familienbegriff in den Sozialwissenschaften einer Revision bedarf. Der massive soziale Wandel in den Familienformen zeigt die historische Bedingtheit des Familienbegriffs und seine Herkunft aus dem bürgerlichen Familienmodell. Eine kulturvergleichende Forschung macht zugleich den Ethnozentrismus dieses Modells deutlich. Neben der Familie treten andere private Lebensformen in das Blickfeld der Forschung. Trotz des Wandels des Familienbegriffs, der auch in der Forschung seinen Niederschlag gefunden hat, vertritt die Verfasserin die These, dass ein überzeitlicher und überräumlicher Familienbegriff möglich ist. Sie entwickelt ein Konzept von Familie als einem Ensemble persönlicher Beziehungen. Zentral für den Familienbegriff sind die Generationendifferenz und die Erziehungsleistung. Von Familie kann dann gesprochen werden, wenn mindestens eine Elter-Kind-Beziehung vorhanden ist. Abschließend wird das Konzept der persönlichen Beziehungen in Abgrenzung zu alternativen Vorschlägen vorgestellt und ein Analyseraster für die Erforschung persönlicher Beziehungen vorgestellt. (FR2)

[33-L] Lutz, Alexandra (Hrsg.): Geschlechterbeziehungen in der Neuzeit: Studien aus dem norddeutschen Raum, (Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins, Bd. 40), Neumünster: Wachholtz 2005, 258 S., ISBN: 3-529-02940-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3352) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Alexandra Lutz: Geschlechterbeziehungen in der Neuzeit: Bemerkungen zum Forschungsstand (7-21); Alexandra Lutz: Soldatenehen vor Gericht: Das Beispiel des westlichen Holsteins 1650-1770 (23-41); Iris Carstensen: "Zum Zeigen meiner Liebe": Über eine Ehe im holsteinischen Landadel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (43-61); Karin Gröwer: "...von einem unbändigen Geschlechtstrieb beherrscht, ist sie ein verwildertes, völlig verkommenes Wesen geworden...": Kindsmordverdacht in einem holsteinischen Gutsbezirk (63-81); Sylvina Zander: "Ich will dich wohl kriegen!": Das Delikt der Notzucht im frühen 19. Jahrhundert (83-108); Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt: Eheanbahnung und Ehe bei Bauernfamilien der holsteinischen Elbmarschen in der Kaiserzeit: Das Beispiel Emilie Angeline Struve geb. Greve (1851-1930) (109-122); Gesine Carl: Liebesheirat oder Glaubenstreue? Liebesbeziehungen zwischen Juden und Christen im Spiegel von Fanny Lewalds Roman "Jenny" (123-136); Barbara Günther: "Sie hat durch ihr Verhältnis ... die Ehre der deutschen Frau und Nation in gröblichster Weise mit Dreck besudelt": Beziehungen deutscher Frauen und Mädchen aus Stormarn zu Zwangsarbeitenden während des Zweiten Weltkrieges (137-154); Ines Weißenberg: Weibliche und männliche Biographien auf Grabsteinen des 18. und 19. Jahrhunderts von der nordfriesischen Insel Föhr (155-177); Norbert Fischer: Sanfter Abschied: Tod und Geschlecht im bürgerlichen Zeitalter (179-191); Bärbel Pusback: Mutter-Tochter-Beziehungen in einer bildungsbürgerlichen Familie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (193-245); Anja Kriesten: Die Revolution der Geschlechterbeziehungen? Männer und Frauen in der 68er-Bewegung (247-256).

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

35

[34-L] Matthias-Bleck, Heike: Die gesellschaftliche Etablierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 53-76, ISBN: 38142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Im gesellschaftlichen Modernisierungsprozess werden immer mehr Lebensformen legitim. Dazu haben verschiedene Entwicklungen beigetragen. So haben unter anderem der Wertewandel und veränderte rechtliche Kontextbedingungen, der Wandel der Sozialstruktur und ihrer sozialen Milieus, die Wohlstandssteigerung, die erhöhte Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen, die Frauenbewegung und die Studentenunruhen, das Aufweichen religiöser und kirchlicher Bindungen sowie die Liberalisierung der Sexualmoral veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen nach sich gezogen. Auf dieser Grundlage sind Individualisierungsprozesse abgelaufen, die unter anderem einen Bedeutungsrückgang des Standardmodells des Normallebensverlaufs und die Verbreitung von nichtehelichen Lebensformen zur Folge haben. Ehe und Elternschaft haben sich von einer biographischen Selbstverständlichkeit zu einer Option unter anderen entwickelt, sie unterliegen der freien Wahl und der individuellen Entscheidung. Nichtkonventionelle Lebensformen - wie nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, gewollt kinderlose Ehen oder Alleinerziehende - haben in den letzten Jahren eine enorme Verbreitung erfahren. Mit der Verbreitung nichtehelicher Lebensformen ist ihre zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz verbunden. Während die Legitimität in dieser Hinsicht gestiegen ist, besteht bezüglich der Legitimität von Lebensformen im Rechtssystem nach wie vor eine hohe Ehezentrierung fort. Beantwortet werden soll die Frage, wie sich die nichtkonventionellen Lebensformen sozialstrukturell und normativ etablieren, wie sie "veralltäglichen". Am Beispiel der nichtehelichen Lebensgemeinschaft wird ein Ausschnitt aus dem Prozess der gesellschaftlichen Etablierung vorgestellt. Zwei Fragestellungen stehen im Mittelpunkt: Welche allgemeinen gesellschaftlichen, rechtlichen, politischen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen vermindern oder begünstigen eine Etablierung von (neuen) Lebensformen? Wie verläuft der Prozess der Institutionalisierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft (Stufen, markante Ereignisse, Qualität) - verstanden als Prozess der Verfestigung sozialer Regelmäßigkeiten? Eingegangen wird auf die Verbreitung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft und die soziodemographischen Merkmale der Personen, die, in dieser Lebensform leben, auf die Entstehungszusammenhänge und die Bedeutung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft im Lebensverlauf, auf die gesellschaftliche Akzeptanz und auf die rechtliche Situation nichtehelicher Partner. Die Analyse ist auf die Situation in Westdeutschland begrenzt. Zunächst werden die Verbreitung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft seit 1972 und die soziodemographischen Merkmale der Personen, die in dieser Lebensform leben, dargestellt. Im Anschluss daran werden anhand von drei Thesen die Ergebnisse erörtert, die unter anderem den Institutionalisierungsprozess der nichtehelichen Lebensgemeinschaft kennzeichnen." (Textauszug)

[35-F] Maul, Katharina, M.A. (Bearbeitung); Huinink, Johannes, Prof.Dr.; Schröder, Torsten, Dr. (Leitung): Das Timing der Familiengründung. Determinanten familiären Planungs- und Entscheidungsverhaltens im Lebensverlauf (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung")

36

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

INHALT: Ziele des Projekts sind die Weiterentwicklung einer Theorie der biographisch nachhaltigen Entscheidungen zur Familiengründung im Lebensverlauf sowie die Entwicklung und Validierung von geeigneten Messmodellen für die empirische Analyse. Das Timing der Familiengründung soll erklärt werden. Es soll auf der Grundlage eines mehrebenen- und lebensverlaufsanalytischen Modellansatzes eine Antwort auf die Frage gegeben werden, warum sich Personen bzw. Paare im Lebensverlauf vor dem Hintergrund der jeweils aktuell perzipierten Lebensbedingungen und Handlungserfordernisse sowie unter Berücksichtigung einer antizipierenden Lebensplanung für oder gegen den Start in eine Familie entscheiden. Dabei wird besonders beachtet, dass die Familienentwicklung im Kontext der anderen Lebensbereiche (Ausbildung, Beruf, Freizeit, Paarbeziehung) erfolgt. Eine empirische Analyse des lebensphasenspezifischen Entscheidungsverhaltens und Handelns erfordert die Entwicklung neuer, paneltauglicher Messinstrumente. In diesem Projekt wird auf Instrumente zur differenzierteren Erfassung der generativen Intention, zur Erfassung der Relevanzstrukturen in Bezug auf lebensbereichsbezogene Anspruchsniveaus und daraus resultierender Anreize zur Familiengründung, zur Erfassung lebensbereichsbezogener Zukunftsperspektiven, -pläne und erwartungen sowie damit verbundener, wahrgenommener Risiken der Realisierungschancen einer Familiengründung fokussiert. METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 25). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 600; deren Eltern und deren Partner Städtestichproben in Bremen, Mannheim, München, Chemnitz-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit erfolgte durch andere Projekte im Schwerpunktprogramm. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Huinink, J.; Schröder, T.: Das Timing der Familiengründung. Antrag auf Gewährung einer Sachbeihilfe im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung". Bremen 2003, 29 S. Download unter: http://www.tess.uni-bremen.de/_files/projekte/Antrag_Huinink_Schroeder _Timing.pdf . ART: gefördert BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische und Angewandte Soziologie Arbeitsgebiet Theorie und Empirie der Sozialstruktur (Celsiusstr., 28359 Bremen) KONTAKT: Huinink, Johannes (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Schröder, Torsten (Dr. e-mail: [email protected])

[36-F] Mühling, Tanja, Dr.; Smolka, Adelheid, Dr. (Leitung): Elternbefragung zur Familienbildung 2006 INHALT: Im Jahr 2002 hat das ifb eine Elternbefragung zum Thema Familienbildung durchgeführt, deren Ergebnisse auf eine sehr breite Resonanz stießen. Inhaltliche Schwerpunkte der für Bayern repräsentativen Erhebung waren u.a. der Beratungs- und Informationsbedarf von Eltern in ihrem Familien- und Erziehungsalltag, die Informationsstrategien, die Eltern einsetzen, wenn sie familien- oder erziehungsbezogene Fragen haben oder Probleme in der Erziehung auftreten, die Nutzung bzw. Nichtnutzung von institutionellen familienbildenden Angeboten sowie die Wünsche der Eltern hinsichtlich der Form und der Zugangswege familienbildender Angebote. Zur Erweiterung und Aktualisierung der erzielten Ergebnisse wurde im Jahr 2006 eine zweite Erhebung durchgeführt. Ziel dieser zweiten Studie ist es zum einen, im

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

37

Vergleich mit den Daten von 2002 mögliche Veränderungen im Bedarf an und in der Nutzung von Familienbildung zu identifizieren, und zum anderen, das Themenspektrum der ersten Erhebung zu vertiefen sowie um neue Aspekte und Schwerpunktsetzungen zu erweitern. Dazu gehören z.B. spezifische TV-Sendungen, die Internetnutzung der Eltern sowie von ihnen bevorzugt aufgesuchte Orte. ZEITRAUM: 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.200; Eltern mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt, mit Wohnsitz in Bayern; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 41; 31 Mütter und 10 Väter mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt, verschiedene Orte in Bayern Auswahl durch Interviewer/innen-; Auswahlverfahren: Schneeballprinzip). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Mühling, Tanja (Dr. Tel. 0951-96525-0, e-mail: [email protected]); Smolka, Adelheid (Dr. Tel. 0951-96525-19, e-mail: [email protected])

[37-L] Müller, Rolf: Wandel der Rolle der Frau und Auflösung der Institution Ehe, Bremen: RMInt Verl. 2006, VI, 260 S., ISBN: 3-936266-01-8 (Standort: UB Münster(6)-3F62834) INHALT: "Die meisten Studien zur Familiensoziologie beziehen sich nur auf einzelne Methoden oder einzelne Statistiken zu bestimmten Maßzahlen in der Familiensoziologie. So beziehen sich die meisten Studien nur auf Zeitreihen, verwenden nur Querschnittdaten, verwenden nur qualitatives Material oder bestehen nur aus multivariaten Analysen. Zudem untersuchen die meisten Studien nur die Eheschließung, nur die Scheidung oder nur die nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Wiederverheiratungen und Partnerschaftsentscheidungen in nichtehelichen Lebensgemeinschaften sind bisher sehr wenig untersucht. Durch die einseitige Verwendung von Datenmaterial und durch den einseitigen Fokus auf bestimmte Übergänge im Lebensverlauf wird die Beurteilung der Ehe als Institution erschwert. Darum wird in dieser Arbeit mit möglichst vielen Methoden und möglichst vielen verschiedenen Daten versucht, die Institution Ehe in ihrer gesamten Breite und ihrem Wandel zu beschreiben und zu analysieren. Dies soll dann die Grundlage dafür liefern, die oben genannten Interpretationen zu bewerten. Die Rolle der Frau wird immer wieder als Bestimmungsfaktor für die Stabilität oder Auflösung der Institution Ehe genannt. Diejenigen, die eine Entwicklung zur Auflösung der Institution Ehe sehen, beschreiben insbesondere die Tendenz zur Angleichung der sozioökonomischen Chancen und die Tendenz zur rechtlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Diejenigen, die aus der Rolle der Frau eher auf die Stabilität der Institution Ehe schließen, betonen die noch immer vorherrschende soziale und ökonomische Ungleichheit von Mann und Frau und die besondere biologische Funktion der Frau als Mutter. Diese Arbeit soll einen Beitrag liefern, um zu beurteilen, ob die tatsächlichen Entwicklungen in den Familienstatistiken und die tatsächlichen Angleichungen von Mann und Frau nur kleinere Verschiebungen sind oder ob es sich um fortlaufende grundsätzliche Umwälzungen in der Gesellschaft handelt. Die Fragen, denen hier nachgegangen werden soll, sind: Inwieweit hat sich die Rolle der Frau

38

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

gewandelt, inwieweit hat sich die Institution Ehe gewandelt und inwieweit hat die Rolle der Frau bzw. die Veränderung der sozialen Position der Frau einen Einfluss auf die Institution Ehe. In diesem Zusammenhang sollen folgende Detailfragen beantwortet werden: (1) Wie haben sich die Ehe-, Familien- und Partnerschaftsstatistiken entwickelt? (2) Wie haben sich die sozialen Positionen von Frauen relativ zu denen der Männer verändert? (3) Welche Rahmenbedingungen haben zu diesen Entwicklungen beigetragen? (4) Welche theoretischen Erklärungsmodelle gibt es für einen Zusammenhang der Rolle der Frau mit der Institution Ehe? (5) Inwieweit beeinflussen heute Indikatoren der Rollen den Partnerschaftsverlauf? (6) Wie lässt sich insgesamt die Entwicklung der Institution Ehe vor dem Hintergrund der sich ändernden Rollen beschreiben? (7) Was ist aus den bisherigen Erfahrungen für die Zukunft der Ehe als Institution zu erwarten?" (Textauszug)

[38-L] Müller-Funk, Wolfgang: Die Erfindung der Liebe aus dem Medium des Briefes: Sophie Mereau und Clemens von Brentano, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 89-109, ISBN: 3205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Niklas Luhmanns Buch "Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität". Anhand des Briefwechsels zwischen Clemens von Brentano und Sophie Mereau wird in Anlehnung an das Luhmann'sche Modell die Kontrastierung und Verquickung von verschiedenen Liebescodes sowie kulturelle Nuancen, geschlechtliche Codierung und die Indienstnahme der ästhetisch-theoretischen Möglichkeit des Mediums Brief herausgearbeitet. Verdeutlicht wird die Erfindung des radikal-romantischen Anspruchs auf Liebe und wie sehr dieser mit dem in der bürgerlichen Mittel- und Oberschicht verbreiteten Medium Brief verbunden war. Luhmanns Erklärungsmodell wird hiermit zu einer Geschichte der Liebe weiter entwickelt. (ICH)

[39-L] Münchmeier, Richard: Was sagen uns Sozialwissenschaften und Sozialpädagogik zur Lebenslage von Familien, Kindern und Jugendlichen?, in: Barbara Mutke, Britta Tammen (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit Soziales Recht : interdisziplinäre Beiträge zu Problemlagen und Veränderungsbedarf ; Festkolloquium für Johannes Münder zum 60. Geburtstag, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 25-46, ISBN: 3-7799-1878-1 (Standort: USB Köln(38)-33A3575) INHALT: Der Beitrag erörtert die Frage, ob die bestehenden Vorstellungen von Normalität, die bisher der Kinder- und Jugendhilfe ausreichende Orientierung und Handlungssicherheit gewährt haben, noch umstandslos vorausgesetzt werden können, oder ob die Jugendhilfe im Zuge des sozialen Wandels in ihren Problemdefinitionen und Handlungsansätzen zu einer Neuorientierung gezwungen ist. Dabei konzentrieren sich die Überlegungen unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial vorrangig auf die für die Kinder- und Jugendhilfe wichtigsten familialen Lebenslagen, und zwar: (1) das Verständnis vom 'normalen' Familienleben, (2) Erziehungs- bzw. Generationenkonflikte, (3) die Vorstellungen vom Kindsein, (4) die Lebenssituation und Probleme der heutigen Jugend, (5) veränderte Lebensverläufe durch Bildungsmobilität sowie (6) die ungleiche Verteilung der Ressource Bildung. Aus den Veränderungen der Lebensverhältnisse, den Bedingungen des Aufwachsens und den anstehenden

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

39

Problemen der Jugend-, Familien- und Gesellschaftspolitik wachsen der Familien-, Kinderund Jugendhilfe im Vergleich zum bisherigen Verständnis eine Fülle von neuen, veränderten Aufgaben zu. Wie weit die Gesellschaft und die Politik die Jugendhilfe mit diesen Aufgaben betrauen, wird von der Frage abhängen, in welchem Umfang und mit welchen überzeugenden Konzepten sich die Jugendhilfe mit ihren Ansätzen und Maßnahmen auf diese Herausforderungen einstellen kann. (ICG2)

[40-L] Nave-Herz, Rosemarie: Der Familienzyklus als empirischer Forschungsansatz, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 207-218, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Unter Familienzyklus versteht man in der Familiensoziologie die strukturelle Gliederung des Lebenslaufs einer Familie aufgrund interner Veränderungen, die sich durch das Hinzukommen (Geburt bzw. Adoption) oder Ausscheiden der Kinder bzw. von Ehepartnern durch Tod ergeben. In der Soziologie unterscheidet man zumeist vier Phasen: 1. die Ehephase, 2. die Familienphase, 3. die nachelterliche Phase und 4. die Phase der Verwitwung. In der psychologischen Literatur werden unter der Bezeichnung "Stufen im Familienlebenszyklus" mehr Phasen als in der Soziologie unterschieden und bewusst stärker die Altersstufen der Kinder berücksichtigt, um dadurch die unterschiedlichen Familienentwicklungsaufgaben vor allein während des Aufwachsens der Kinder und Jugendlichen genauer beschreiben zu können (vgl. Schneewind 1991, 112). Modelle bis zu max. 10 Familienphasen sind entworfen worden (vgl. die Übersicht bei König 1969/2002, 472). Welche Ausdifferenzierung in Familienphasen zu wählen ist, hängt sowohl in der Psychologie als auch in der Soziologie von der Forschungsfragestellung ab. Der Autor möchte zeigen, dass das Familienzyklus-Model als Forschungsansatz trotz aller methodischen Einwände als heuristisches Konstrukt deskriptiv bestimmte zeitgeschichtliche familiale Veränderungen sehr deutlich zu kennzeichnen vermag und auch zu neuen Forschungsfragen anregen kann." (Textauszug)

[41-L] Noyon, Alexander; Kock, Tanja: Living apart together: ein Vergleich getrennt wohnender Paare mit klassischen Partnerschaften, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 1, S. 27-45 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit dem Begriff des 'living apart together' (LAT) hat Straver (1980) eine Beziehungsform gekennzeichnet, die sich von klassischen Beziehungsmodellen dadurch unterscheidet, dass die beteiligten Partner ihre Partnerschaft nicht in einer gemeinsamen, sondern in getrennten Wohnungen gestalten. In der empirischen Forschung spielen solche LAT-Paare bislang eine untergeordnete Rolle. In der vorliegenden Studie werden n1 = 57 Personen, die mit ihrem Partner in einer Wohnung leben, mit n2 = 53 Probanden verglichen, die eine LAT-Beziehung führen. Wie die Studienergebnisse zeigen, weisen insbesondere die Frauen der LATStichprobe höhere Partnerschaftszufriedenheitswerte auf als die in 'klassischen' Beziehungen lebenden Frauen. Neben diesem werden weitere Ergebnisse insbesondere hinsichtlich der

40

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

Partnerschaftsqualität präsentiert und in einer abschließenden Diskussion kritisch beleuchtet." (Autorenreferat)

[42-L] Reich, Günter: Familiensysteme heute - Entwicklungen, Probleme und Möglichkeiten, in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie : Ergebnisse aus Psychoanalyse, Psychologie und Familientherapie, Jg. 54/2005, H. 10, S. 779-791 (Standort: USB Köln(38)-BP4412; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Es wird ein Überblick über die derzeitigen Formen familiären Zusammenlebens und deren Entwicklung gegeben. Die These von der Pluralisierung der Familienformen als historisch neuem Phänomen wird einer kritischen Sichtung unterzogen. Dabei wird die Beziehung zwischen Familienleben und Arbeitswelt besonders untersucht. Hier ist es in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer zunehmenden Abkehr vom so genannten fordistischen, d.h. arbeitsteiligen Modell der Familie gekommen. Es wird eine Entwicklung hin zur "multilokalen Mehrgenerationenfamilie" festgestellt, die unter anderem auf die veränderte Lebenserwartung und Bevölkerungsstruktur zurückgeführt wird. Gleichzeitig werden die Grenzen zwischen Familie und Arbeitswelt durchlässiger. Ob die Stabilität von Beschäftigungsverhältnissen abund die Mobilität von Arbeitnehmern in großem Maßstab zunimmt, wird kontrovers diskutiert. Als Probleme werden die Vereinbarkeit von Flexibilitätsanforderungen mit der notwendigen Sicherheit für die Kinder sowie die Folgen von Arbeitslosigkeit für die Gestaltung des Familienlebens herausgearbeitet. (ZPID)

[43-L] Rohde, Percy A.: Promiscuity, attractiveness, fondness for children, and the postponement of parenthood: an evolutionary (mal)functional analysis, Kassel: Kassel Univ. Press 2006, 173 S., ISBN: 3-89958174-1 INHALT: Im ersten Teil der vorliegenden Studie betrachtet der Autor den Zusammenhang zwischen drei Maßen körperlicher Attraktivität (Gesichtsattraktivität, selbsteingeschätzte Attraktivität, Bodymass-Index) als unabhängige Variablen einerseits und zweier Gruppen abhängiger Variablen andererseits: a) verschiedene Maße sexuellen Verhaltens und sexueller Einstellungen, b) Maße der Partnerschaftsexklusivität und -stabilität. Im zweiten Teil der Studie untersucht der Autor, wie Promiskuität, Attraktivität und Kinderliebe mit der Bereitschaft in Zusammenhang stehen, Mutter und Vater zu werden. (ICD2)

[44-L] Rohmann, Elke; Küpper, Beate; Schmohr, Martina: Wie stabil sind Bindungsangst und Bindungsvermeidung?: der Einfluss von Persönlichkeit und Beziehungsveränderungen auf die partnerbezogenen Bindungsdimensionen, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 1, S. 4-26 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Es wurde in einer Studie mit einer Stichprobe von 57 Studierenden, die zu drei Messzeitpunkten innerhalb von acht Monaten befragt worden waren, untersucht, ob Persönlichkeitsmerkmale (Verträglichkeit und Neurotizismus) besser die allgemeine Bindung als die

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

41

partnerbezogene Bindung vorhersagen. Diese Annahme konnten wir für die Vorhersage von Bindungsangst durch Neurotizismus bestätigen. Weiterhin ließ sich in einer cross-laggedpanel-Analyse zeigen, dass die partnerbezogene Bindungsangst nach acht Monaten besser durch Neurotizismus vorhergesagt wurde als umgekehrt. Dagegen ließ sich für den Zusammenhang von Verträglichkeit und partnerbezogener Bindungsvermeidung keine einseitige Einflussrichtung feststellen. Die Veränderbarkeit der partnerbezogenen Bindungsangst konnte durch positive und negative Beziehungsveränderungen vorhergesagt werden. Nach negativen Beziehungsveränderungen nahm die Bindungsangst zu, während sie nach positiven Beziehungsveränderungen abnahm. Entgegen unserer Annahmen fanden wir keine geringere Stabilität von partnerbezogener Bindungsangst im Vergleich zu partnerbezogener Bindungsvermeidung. Zudem waren die beiden partnerbezogenen Bindungsdimensionen zeitlich genauso stabil wie Verträglichkeit und Neurotizismus." (Autorenreferat)

[45-L] Rüssmann, Kirsten; Arránz Becker, Oliver; Hill, Paul B.: Sozialstruktur, Interaktionsverhalten, Konflikte und Partnerschaftszufriedenheit: eine empirische Untersuchung zu Alltagsinteraktionen, Konflikten und Zufriedenheit in Ehen und Partnerschaften, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 77-110, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Im Rahmen der empirischen Untersuchung wurde der Versuch unternommen, sowohl soziologische als auch psychologische Determinanten der Beziehungsqualität in ihrem Zusammenspiel zu explizieren. Die zentrale Grundannahme lautete dabei, dass bestimmte sozial- und familienstrukturelle Merkmalskonstellationen die Beziehungszufriedenheit über das in einer Partnerschaft bestehende Konfliktpotential und über das Interaktionsverhalten (gemeint sind hier die spezifischen Interaktionsstile eines Paares in Alltags- und in Konfliktsituationen) vermittelt beeinflussen. Eine Verbindung der einzelnen Komponenten erfolgte über die aus der Austauschtheorie abgeleitete Annahme, nach der verschiedene sozialstrukturelle Lebenslagen unterschiedliche Konflikte evozieren sowie aus Bindungs- und Verhaltenstheorie abgeleiteten Annahmen, nach denen die Auswirkung von Konflikten auf die Beziehungsqualität entscheidend von der Kommunikationsweise in Alltags- und Konfliktsituationen abhängt. Die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Interaktionsstile wird ihrerseits durch bestimmte Merkmale der Sozial- und Familienstruktur determiniert, wobei auch hier von vermittelnden Effekten des Konfliktpotentials ausgegangen wurde. Die Stichprobe umfasste insgesamt 2041 Personen, die mittels CATI (Computer Assisted Telephone Interview) befragt wurden. Diese Personen lebten zum Erhebungszeitpunkt (2002) in einer festen Partnerschaft (Ehe oder eheähnliche Gemeinschaft) gemeinsam in einem Haushalt. Beide Partner mussten zwischen 18 und 70 Jahren alt und entweder in Ost- oder Westdeutschland aufgewachsen sein. Das Durchschnittsalter der befragten Personen betrug 46.3 Jahre (s =12.7), die durchschnittliche Dauer der Partnerschaft 21.3 Jahre (s=13.1). Unter den befragten Personen befanden sich 982 mit ostdeutscher und 877 mit westdeutscher Sozialisation (182 Personen wurden aufgrund der Operationalisierungsform aus der Stichprobe ausgeschlossen). Bei 1628 Partnerschaften handelte es sich um Ehen, bei 345 um eheähnliche Gemeinschaften. Insgesamt gaben 1706 Befragte an, mindestens ein Kind zu haben." (Textauszug)

42

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[46-L] Schimmack, Ulrich; Lucas, Richard: Marriage matters: spousal similarity in life satisfaction, (DIW Diskussionspapiere, 623), Berlin 2006, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp623.pdf) INHALT: "Examined the concurrent and cross-lagged spousal similarity in life satisfaction over a 21-year period. Analyses were based on married couples (N=847) in the German SocioEconomic Panel (SOEP). Concurrent spousal similarity was considerably higher than oneyear retest similarity, revealing spousal similarity in the variable component of life satisfaction. Spousal similarity systematically decreased with length of retest interval, revealing similarity in the changing component of life satisfaction. Finally, there was considerable spousal similarity in the stable component of life satisfaction over 20-years. The implications of these findings for causal theories of life satisfaction and studies in line with behavioural genetics are discussed." (author's abstract)

[47-L] Schmidt, Uwe: Entwicklung wissenschaftlicher Disziplinen: am Beispiel der deutschen Familiensoziologie, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1669-1668, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Wissenschaftliche Disziplinen unterliegen Veränderungen, die sich vor allem in einer sukzessiven Ausdifferenzierung von Themen, methodischen Zugängen und der Entwicklung von Teildisziplinen widerspiegeln. Aus wissenschaftshistorischer Sicht stellt sich die Frage, inwieweit sich entsprechende Prozesse in systematischer Weise beschreiben lassen und welche Regelmäßigkeiten der Entwicklung wissenschaftlicher Disziplinen zugrunde liegen. Der folgende Beitrag nimmt unter Bezug auf die deutsche Familiensoziologie diese Frage in den Blick. Leitend ist hierbei ein systemtheoretischer Zugang im Anschluss an die Arbeiten von Talcott Parsons. Hierzu wird zunächst die Entwicklung der deutschen Familiensoziologie nach dem zweiten Weltkrieg skizziert, um daran anschließend exemplarisch Einflussfaktoren dieser Entwicklung zu diskutieren und eine systemtheoretisch orientierte Einordnung vorzunehmen." (Textauszug)

[48-L] Schrödter, Mark: Wer heiratet wen?: zur Sozialpathologie moderner multiethnischer Gesellschaften, in: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Sonderheft, 2006, H. 8, S. 48-60 (Standort: USB (Köln)38-HP-LS B218; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag geht der übergeordneten Frage nach, wie Formen der Integration und Assimilation in modernen Migrationsgesellschaften zu fassen sind und welche Rolle die Kategorie der Kultur dabei spielt. In diesem Zusammenhang untersucht der Autor einen klassischen Topos des Assimilationsdiskurses, nämlich den Prozess der intergenerationalen Verschmelzung der verschiedenen ethnischen Gruppen in der Migrationsgesellschaft. Als materiales Fundament der Untersuchung dient die Familie, betrachtet aus der makrosoziologischen Perspektive. Familie erscheint hier somit als eigenständiger gesellschaftlicher Bereich, etwa als funktionales Teilsystem oder als Gesamtheit der familialen Lebensformen einer Gesellschaft.

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

43

Im Anschluss an Hegels Begriff von Familie und Lévi-Strauss' Konzeption des matrimonialen Tausches ist von der gesellschaftlichen Sphäre der Familie innerhalb der sittlichen Totalität die Rede, die sich durch den Tausch von Heiratspartnern reproduziert und Gesellschaft fundiert. Im Gegensatz zu der dominanten Auffassung, nach der sich bestimmte Migrationsgruppen von der Mehrheitsgesellschaft abschotten, wird anhand der Interpretation von Heiratsstatistiken von 1975 bis 2000 zu türkischen Männern und Frauen in Deutschland gezeigt, dass es die Mehrheitsgesellschaft selbst ist, die die MigrantInnen ausschließt. Weil im öffentlichen Diskurs der Ausschluss der Migrantengruppen einseitig diesen selbst zugeschrieben wird, schlägt der Autor vor, eine Sozialpathologie auf der Ebene der politischen Vergemeinschaftung zu diagnostizieren. (ICG2)

[49-L] Schütze, Yvonne: Wie (in)stabil ist die Familie - die zentrale Frage der Familiensoziologie seit dem Zweiten Weltkrieg, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1687-1695, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: In seinem Einführungskapitel zur ersten großen familiensoziologischen Nachkriegsuntersuchung "Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart" (1953) setzte sich Helmut Schelsky mit einigen Thesen der US-amerikanischen Familiensoziologie auseinander, welche auch später die Richtung der deutschen Familiensoziologie bestimmt haben. Aus seiner Kritik an diesen Thesen entwickelte Schelsky eine eigene Perspektive auf den Zustand der Familie in modernen Gesellschaften, welche Anregungen für die gegenwärtige Familiensoziologie geben kann, wie die Autorin in ihrem Beitrag näher ausführt. Sie zeichnet zunächst die modernisierungstheoretisch fundierten Argumente der amerikanischen Familiensoziologie nach, um danach auf Schelskys Position und die sich hieraus ergebenden Impulse für die heutige Familiensoziologie einzugehen. Das Verdienst Schelskys liegt ihrer Ansicht nach vor allem darin, dass er die Grundbegriffe der Desintegration und Desorganisation von René König mit denen der Stabilität bzw. Elastizität im Sinne von Bewegung und Gegenbewegung zusammenführte - ein Konzept, dass auch in der gegenwärtigen Familiensoziologie von Nutzen sein kann. (ICI2)

[50-L] Stadt Nürnberg Referat für Jugend, Familie und Soziales Bündnis für Familie (Hrsg.): Familie und Zivilgesellschaft, (Schriften Bündnis für Familie, Nr. 5), Nürnberg: emwe-Verl. 2005, 106 S., ISBN: 3-932376-44-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-PVA2006.2544) INHALT: "Die Diskussion über die neue Bürgergesellschaft, über zivilgesellschaftliches Engagement, altes und neues Ehrenamt, Freiwilligendienste, Stiftungen und Bürgerstiftungen, Corporate Citizenship, Social Responsibility und vieles mehr werden vielfach als sehr abgehoben und rein akademisch wahrgenommen. Dabei umschreiben sie doch auf einer gesellschaftstheoretischen Metaebene genau das, was in der Praxis in vielerlei Formen konkret stattfindet und von entscheidender Bedeutung für die Alltagsbewältigung von Menschen heute ist. Es geht darum, wie die Gesellschaft in einer globalisierten Welt zukünftig gestaltbar sein wird, wie Gemeinsinn und Solidarität gelebt werden, wie kleine und große Netze Menschen Halt und Unterstützung geben können. Die Bürgergesellschaft ist nichts Statisches, sondern ein Prozess. Sie bezeichnet die demokratisch-gesellschaftliche Selbstorganisation,

44

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

Aktivität und Verantwortung bei einer gewissen Unabhängigkeit von Markt und Staat. Die Entwicklungschancen hin zu einer Bürgergesellschaft sind dabei aber auch abhängig vom Staat bzw. einem bestimmten Staatsverständnis und vom Markt, genauer, der Haltung der Unternehmen gegenüber dem Gemeinwesen. Je nachdem, wie selbstbewusst sich eine Gesellschaft gegenüber diesen beiden Polen definiert, wird zivilgesellschaftliches Engagement in einer Bürgergesellschaft erleichtert und gefördert oder auch gehemmt. Aufgabe des Bündnisses für Familie in Nürnberg ist es, Bewusstsein und Wertschätzung für Familie zu fördern und ein kinder- und familienfreundliches Stadtklima zu schaffen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Olk: Zivilgesellschaftliche Verantwortung für eine neue Kultur des Aufwachsens (21-48); Konrad Hummel: Bürgerschaftliches Engagement im Zentrum kommunaler Familien- und Sozialpolitik - Familienpolitik als Baustein im Bündnis für Augsburg (4954); Thomas Röbke: Bürgerschaftliches Engagement - Subsidiarität und Stadtentwicklung (55-68); André Habisch: Corporate Citizenship - Gesellschaftstheoretischer Hintergrund und Praxisbeispiele deutscher Unternehmen (69-76); Norman Heydenreich: Das Unternehmen als Bürger - Corporate Social Responsibility aus der Sicht eines internationalen Unternehmens (77-86); Erich Beyersdorff und Carola Schöner-Beyer: Die Lernwerkstatt: Ein Ort der Diagnose, der individuellen Förderung und der Schaffung von Freiräumen beim Erlernen des Lesens und Schreibens (87-90); Martina Lazai und Rainer Gutsche: Heute Verantwortung übernehmen für die Zukunft der Stadt (91-94); Ulrike Schöneberg und Gabi Schmilinsky: Im Dialog kann man viel bewegen! (95-98); Michaela Paudler-Debus und Günther Simon: Gemeinsam die Herausforderungen der Gesellschaft annehmen (99-102), Britta Roderer und Aline Liebenberg und Dr. Wolfgang Stodieck: 'Türen öffnen': Führungskräfte gewinnen Einblicke in die soziale Arbeit (103-106).

[51-F] Stauder, Johannes, Dr. (Bearbeitung); Klein, Thomas, Prof.Dr. (Leitung): Der Heiratsmarkt: Entwicklung eines Erhebungsinstruments zur Erklärung familiendemographischer Prozesse (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Der Heiratsmarkt hat Einfluss auf fast alle Schritte der Beziehungs- und Familienentwicklung: die Partnerwahl, die Fertilität, die Ehestabilität u.v.m. Die Relevanz des Heiratsmarkts für die verschiedenen Prozesse der Beziehungs- und Familienentwicklung sind im Rahmen der familienökonomischen Theorie ausführlich dargelegt. In der empirischen Analyse familiendemographischer Prozesse sind jedoch Heiratsmarkteffekte bislang allenfalls notdürftig berücksichtigt. Der Grund ist, dass der Heiratsmarkt kein Merkmal von Individuen darstellt, deshalb nicht ohne weiteres erfragbar ist, sich somit in einschlägigen Datensätzen nicht wieder findet und mit externen Daten nur sehr behelfsmäßig ergänzt werden kann. Die Grenze sowohl der Erfragbarkeit als auch der externen Ergänzung ist insbesondere in den verschiedenen Retrospektiverhebungen schnell erreicht, auf deren Analyse ansonsten große Fortschritte in der längsschnittlichen Untersuchung der Beziehungs- und Familienentwicklung beruhen. Ziel des Projekts ist, für das Beziehungs- und Familienpanel ein Befragungsinstrument zur Erfassung der Heiratsmarktopportunitäten und -restriktionen zu entwickeln. Die Entwicklung soll u.a. beruhen auf 1. der Analyse vorhandener Daten, um die Heiratsmarktrelevanz verschiedener Merkmale und Kategorisierungen zu analysieren und in das Erhebungsinstrument einzubringen und 2. auf primären Erhebungen im Rahmen des Mini-Panel und einer selbst organisierten Validierungsstudie.

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

45

METHODE: Das Heiratsmarkt-Konzept geht auf Überlegungen von Blau zur Vorstrukturierung von Gelegenheiten durch die Sozialstruktur aus sowie von der Vorstellung, dass sich soziale Aktivitäten um so genannte soziale Foki "Feld" organisieren. Durch das HeiratsmarktInstrument abzubilden sind daher die sozialen Gelegenheiten, die sich durch die Partizipation des Akteurs an solche Foki (Beruf, Schule etc.) ergeben. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 383; Substichprobe der 2. Welle des Mini-Panels des DFG-SPP "Beziehungs- und Familienpanel"; Auswahlverfahren: Einwohnermeldeamtsstichprobe). Feldarbeit erfolgte durch andere Teilprojekte des Schwerpunktprogramms. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stauder, Johannes: Die Verfügbarkeit partnerschaftlich gebundener Akteure für den Partnermarkt. in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58, 2006, H. 4 (im Erscheinen). ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Sandgasse 9, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-54-2972, e-mail: [email protected])

[52-L] Stauder, Johannes: Die Verfügbarkeit partnerschaftlich gebundener Akteure für den Partnermarkt, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58/2006, H. 4, S. 617-637 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag analysiert vor dem Hintergrund familienökonomischer und austauschtheoretischer Argumente die Verfügbarkeit partnerschaftlich gebundener Personen für den Partnermarkt. Das aus der Partnerschaftsbiografie des Familiensurvey 2000 ermittelte Trennungsrisiko mit direkter Nachfolgebeziehung wird dabei als Schätzwert für die Verfügbarkeit sozialer Akteure für den Partnermarkt interpretiert. Die Verfügbarkeit variiert insbesondere mit einfach beobachtbaren sozialstrukturellen Merkmalen, von denen die meisten auch für andere Teilnehmer des Partnermarkts deutlich erkenn- und interpretierbare Auswirkungen auf die Einbindung in die aktuelle Beziehung besitzen: mit der Dauer der Beziehung, mit der Partnerschaftsform, mit dem Alter der Partner, mit dem Geschlecht und - bei weiblichen Akteuren auch mit dem Alter des jüngsten Kinds aus der aktuellen Partnerschaft. Entgegen üblicher Annahmen stehen auch nichtverheiratete Personen dem Partnermarkt nur sehr eingeschränkt zur Verfügung, wenn sie in einer Nichtehelichen Lebensgemeinschaft oder einer festen Paarbeziehung ohne gemeinsamen Haushalt zusammenleben. Umgekehrt stehen verheiratete Personen dem Partnermarkt mit bestimmbarer Wahrscheinlichkeit ebenfalls zur Verfügung." (Autorenreferat)

[53-L] Stegmann, Anne-Katrin; Schmitt, Marina: Veränderungen in langjährigen Partnerschaften des mittleren Erwachsenenalters, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 1, S. 46-65 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Obwohl langjährige Partnerschaften immer noch den Normalfall darstellen, werden diese in der Forschung häufig vernachlässigt. Die Untersuchung fragt deshalb danach, a) wie

46

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

sich die Ehequalität in langjährigen Beziehungen im mittleren Erwachsenenalter verändert, b) welche Veränderungen auftreten, c) wie diese bewertet werden und d) welche Zusammenhänge zwischen Veränderungen, deren Erleben und der Entwicklung der Ehequalität bestehen. Basierend auf Daten von 286 in langjährigen Beziehungen lebenden Teilnehmer/ innen der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (geb. 1950-52; Alter zu T2: 48,0 Jahre) zeigen sich eine Zunahme der Ehequalität und viele partnerschaftsbezogene Veränderungen. Weder Anzahl noch Art der Veränderungen, sondern die negative Bewertung der Ereignisse weisen Zusammenhänge zur Ehequalität auf. Konsequenzen für die weitere Forschung werden diskutiert." (Autorenreferat)

[54-F] Stutzer, Erich (Bearbeitung): Familienstrukturbeobachtung INHALT: Familienphasenspezifische Aufbereitung der amtlichen Statistik. Phasenspezifische Auswertung zu demographischen Strukturen, Erwerbsbeteiligung, Einkommenssituation von Familien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Auswertung amtlicher Statistiken, vorrangig Mikrozensus. Untersuchungsdesign: Querschnittserhebung DATENGEWINNUNG: Standardisierte Erhebung (Stichprobe: ca. 100.000; Haushalte in Baden-Württemberg, Mikrozensus; Auswahlverfahren: Zufall) . Sekundäranalyse bereits vorhandener maschinenlesbarer Datensätze. VERÖFFENTLICHUNGEN: Familien in Baden-Württemberg. Familienbericht 1998. Land Baden Württemberg Sozialministerium. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1994-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung BadenWürttemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-6412957)

[55-L] Szydlik, Marc: Familie und Sozialstruktur, (Diskussions-Papiere / Universität Zürich, Soziologisches Institut, Forschungsgruppe Arbeit, Generation, Sozialstruktur (AGES), 1), Zürich 2005, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://www.suz.unizh.ch/ages/pages/PAGES-01.pdf) INHALT: "Welcher Zusammenhang besteht zwischen Familie und Sozialstruktur? Inwiefern existieren Verbindungen zwischen Familiengenerationen, die zu sozialer Ungleichheit beitragen? Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf eine Lebenslaufperspektive zurückgegriffen. Dies beinhaltet zunächst die Zeit vor dem Auszug der Kinder aus dem Elternhaus. Eltern bestimmen die Lebensqualität ihrer Kinder besonders stark in deren ersten Lebensjahren, sie stellen die ersten Bildungsweichen, und sie haben (damit) auch einen wesentlichen Einfluss auf die berufliche Zukunft ihrer Kinder. Man darf aber auch nicht spätere Leistungen zwischen erwachsene Familiengenerationen über die Haushaltsgrenzen hinweg vergessen. Dazu gehören Geschenke und Zahlungen, Schenkungen und Vermögensübertragungen, und schließlich, am Ende des Lebens(laufs) der Eltern, Vererbungen. Zwischen Familie und Sozialstruktur existiert ein prekäres Verhältnis. Die lebenslange Generationensolidarität in der Familie trägt zu einer Verfestigung und sogar Vergrößerung sozialer Ungleichheit bei." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

47

[56-F] Teklay, Zebiba, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Horn, Klaus-Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Paarbeziehungen im Jugendalter INHALT: Wie verändern sich Paarbeziehungen von Jugendlichen im Zuge des sozialen Wandels? ZEITRAUM: 1950er Jahre bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Vor dem Hintergrund des qualitativen Paradigmas werden, ausgehend von Transitions- und Moratoriums-Ansätzen innerhalb der Jugendforschung, Paarbeziehungen von Heranwachsenden untersucht. Untersuchungsdesign: Vergleich von Kohorten DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Allgemeine Pädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-76752, e-mail: [email protected])

[57-L] Tyrell, Hartmann: Familienforschung - Familiensoziologie: einleitende Bemerkungen, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 2, S. 139-147 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesen einleitenden Bemerkungen nimmt der Moderator der Familienwissenschaftlichen Konferenz Stellung zum Verhältnis zwischen Familienpsychologie und Familiensoziologie, zum wachsenden Einfluss der Rational-Choice-Theorie auf letztere, sowie während der Tagung recht lebhaften Debatte über Stabilität und Wandel des Familienleitbildes im 20. Jahrhundert. Abschließend plädiert er für eine Dekomposition des so stark einheitsbetonten Familienbegriff." (Autorenreferat)

[58-L] Vaskovics, Laszlo A.: Neue familiale Lebensformen - neue soziale Systeme?, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha; Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (Hrsg.): Vernetztes Leben : soziale und digitale Strukturen, Karlsruhe: Univ.-Verl. Karlsruhe, 2006, S. 141-162, ISBN: 386644-019-7 INHALT: Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob die Pluralisierung der Lebens- und Familienformen neue Varianten des Lebenslaufs und familialer Lebenswelten hervorbringt. Zunächst wird auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eingegangen. Im Anschluss daran stellt der Autor neue Lebens- und Familienformen vor. Der nächste Abschnitt untersucht die Dynamik der Partnerschafts- und Familienbildung als Effekt gesellschaftlicher Modernisierung. Es wird deutlich, dass moderne Gesellschaften für ihre Mitglieder bei ihrer Lebensplanung bis zum mittleren Lebensalter unter Berücksichtigung von Partnerschaft und Familie mehrere Optionen bereithalten, auf die im Prinzip alle zurückgreifen können. (ICD)

48

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[59-F] Weiß, Bernd, M.A. (Bearbeitung); Wagner, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Paarkonflikte, Kommunikation und die Stabilität von Partnerschaften (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Das allgemeine Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, die Stabilität von nichtehelichen und ehelichen Partnerschaften zu erklären. Dabei soll ein Schwerpunkt auf die Untersuchung der Paarkonflikte, des Konfliktverhaltens und der Kommunikation der Partner gelegt werden. Bislang wurden in der soziologischen Forschung zur Stabilität von Partnerschaften diese Faktoren noch kaum untersucht, obwohl eine Reihe neuerer sozialpsychologischer Studien gezeigt haben, dass sie eng mit der Qualität und Stabilität von Beziehungen zusammenhängen. Der Schwerpunkt des hier beantragten Begleitprojekts liegt erstens auf der Entwicklung und Begründung spezifischer Hypothesen zur Beziehung zwischen den sozialen Rahmenbedingungen von Partnerschaften, der Entstehung von Konflikten und ihrer Bewältigung sowie der Qualität und Stabilität der Partnerschaften. Zweitens ist in einer Methodenstudie zur Vorbereitung einer prospektiven Längsschnittstudie die Teilnahmebereitschaft der Paare und die Validität und Reliabilität verschiedener Instrumente zu überprüfen. Hierzu gehören Instrumente zur Erfassung der Partnerschaftsqualität, der Intensität und Art von Paarkonflikten sowie der Intensität und Art der Paarkommunikation. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 586; Personen. Stichprobe: 228; Paare; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wagner, Michael; Weiß, Bernd: Paarkonflikte, Kommunikation und die Stabilität von Partnerschaften. 2. Workshop des DFG-Schwerpunktprogramms 1161 "Beziehungs- und Familienentwicklung" am 7. und 8. Oktober in München. ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie (Greinstr. 2, 50939 Köln) KONTAKT: Weiß, Bernd (Tel. 0221-470-4234, Fax: 0221-470-5180, e-mail: [email protected])

[60-L] Wendt, Eva-Verena; Walper, Sabine: Liebesbeziehungen im Jugendalter: Konsequenzen einer elterlichen Scheidung und die Transmission von Beziehungsqualitäten, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 4, S. 420-438 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Aufnahme von Liebesbeziehungen gilt als wichtige Entwicklungsaufgabe im Jugendalter. Aufgrund familiärer Belastungen durch Konflikte, Scheidung oder Wiederheirat kann die Orientierung auf die Entwicklungsaufgabe beschleunigt, deren erfolgreiche Bewältigung jedoch behindert sein. In diesem Beitrag werden Effekte der Familienkonstellation auf Beziehungsstatus, Partnerschaftsdauer und -qualität analysiert sowie Transmissionseffekte betrachtet, die von der Partnerschaft der Mutter und der Mutter-Kind-Beziehung ausgehend die Partnerschaftsqualität von Jugendlichen beeinflussen. Erwartungsgemäß sind Jugendliche aus Trennungs- und Stieffamilien mit erhöhter Wahrscheinlichkeit in eine aktuell bestehende Partnerschaft involviert, während sich keine oder nur geringe Effekte der Familienkonstellati-

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

49

on auf Partnerschaftsdauer und -qualität zeigen. Es besteht ein moderater Transmissionseffekt der Partnerschaftsqualität der Mutter auf die Partnerschaftsqualität der Jugendlichen. Ein Vergleich der Effekte aus der mütterlichen Partnerschaft und der Mutter-Kind-Beziehung zeigt bereichs- und beziehungsspezifische Effekte: Bindungsunsicherheiten in der Partnerschaft der Jugendlichen werden stärker durch die emotionale Unsicherheit gegenüber der Mutter vorhergesagt, während Individuations- und Zufriedenheitsaspekte der Partnerschaft durch die Konfliktlösestile der Mutter mit dem Partner prädiziert werden." (Autorenreferat)

[61-F] Wendt, Verena, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lang, Frieder R., Prof.Dr.; Diewald, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Interdependenzen zwischen beruflichen und verwandtschaftlichen Netzwerken im Kontext der Familiengründung und -entwicklung (IDUN) (Teilprojekt im Rahmen des DFGSchwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Das Forschungsprojekt beschäftigt sich aus handlungstheoretischer Perspektive mit der Frage, in welcher Weise die individuelle Netzwerkgestaltung, insbesondere im Zusammenund Wechselspiel von familialen und beruflichen Netzwerken zur Bewältigung wichtiger Entwicklungsaufgaben in der Partnerschaft, Familiengründung und Generationenverantwortung beiträgt. Wir nehmen an, dass verwandtschaftliche und berufliche Beziehungen durch Interdependenz gekennzeichnet sind. Die Interdependenz von Netzwerkbeziehungen beruht auf drei Arten der Netzwerkgestaltung: Konkurrenz, Kompensation bzw. Substitution und Generalisierung. Diese Interdependenzen sind ein Ergebnis der in sozial-strukturelle Bedingungen und normative Bezugsrahmen eingebetteten motivationalen Handlungssteuerung des Individuums. Zentrale Fragestellung des Projektes ist, in welcher Weise sich Netzwerkinterdependenzen in frühen Lebensphasen auf Partnerschaft, Familiengründung und Generationenverantwortung auswirken. Unter anderem gehen wir von der Annahme aus, dass Konkurrenz- und negative Generalisierungsprozesse frühe Phasen der Familienentwicklung inhibieren, während sich Kompensations- und Substitutionsprozesse in familialen Netzwerken förderlich auswirken. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 220; Jugendliche -15-17 Jahre- und junge Erwachsene -25-27 Jahre- sowie deren Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lang, F.R.; Diewald, M.: Fortsetzungsantrag zum DFG-Projekt "Interdependenzen zwischen beruflichen und verwandtschaftlichen Netzwerken im Kontext der Familiengründung und -entwicklung". ART: gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychogerontologie (Nägelsbachstr. 25, 91052 Erlangen); Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE III Wirtschaft und Sozialstruktur Lehrstuhl für Soziologie und Sozialstrukturforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Lang, Frieder R. (Prof.Dr. Tel. 09131-8526526, e-mail: [email protected]); Wendt, Verena (Tel. 0345-5524376, e-mail: [email protected])

50

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[62-L] Wingen, Max: Auf dem Weg zur Familienwissenschaft?, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 33-52, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: Die Autorin beschreibt Probleme und Möglichkeiten der interdisziplinären Familienwissenschaft(en). "Familie wurde und wird also aus unterschiedlichen Blickwinkeln gesehen, entsprechend ihrem Charakter als eines relativ "totalen" im Sinne von ganzheitlichen Sozialgebildes. Die familienwissenschaftliche Forschung hat bisher jedoch noch nicht zu einem eigenen, in etwa geschlossenen wissenschaftlichen Fach geführt. Vielmehr tritt ihre multidisziplinäre Vielfalt ebenso hervor wie die wissenschaftstheoretische Pluralität. Was bisher insgesamt noch wenig entwickelt ist, ist die integrative Bündelung und Verschränkung der verschiedenen disziplinären Ansätze in einer interdisziplinär ausgerichteten Herangehensweise an den Forschungsgegenstand Familie. Wie fruchtbar diese sein könnte, zeigt sehr überzeugend etwa die Arbeit von F. X. Kaufmann über die Zukunft der Familie im vereinten Deutschland (Kaufmann 1995). Der wissenschaftliche Zugang zum Gegenstandsbereich Familie wird im Einzelfall wesentlich von der grundständigen Ausrichtung des jeweiligen Wissenschaftlers bestimmt; in einer die Grenzen einer Einzeldisziplin überschreitenden Vorgehensweise erfährt Familie dann jedoch eine umfassendere wissenschaftliche Erfassung, die damit der Realität von Familie deutlich näher kommt, als dies aus dem Blickwinkel nur einer Disziplin der Fall sein kann." (Textauszug)

[63-F] Wrzus, Cornelia, Dipl.-Psych.; Wagner, Jenny, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lang, Frieder R., Prof.Dr.; Neyer, Franz J., Prof.Dr. (Leitung): Beziehungsgestaltung und Persönlichkeit im Lebenslauf: zur Psychologie der Nähe und der Reziprozität in familialen Lebensformen (kooptiertes Projekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Die Differenzierung von Beziehungsqualitäten und -strukturen im Lebenslauf wird durch zwei Wirkmechanismen beeinflusst: der Regulation von Nähe bzw. Distanz und der Aushandlung von Reziprozität. Das geplante Projekt untersucht die Aktivierung, Wirkung und das Zusammenspiel beider Mechanismen in Abhängigkeit von situativen Anforderungen und Belastungen in der Familiengründungsphase (d.h. in Abhängigkeit von Kinderwunschoptionen und -chancen) und unterschiedlicher familialer Lebensformen (d.h. in Normal- und sog. Patchwork-Familien). Ausgehen von evolutionspsychologischen Überlegungen nehmen wir an, dass die Regulation von Nähe zur Differenzierung von Verwandtschaft beiträgt, während die Aushandlung von Reziprozität der Differenzierung von Kooperationsbeziehungen dient. Beide Mechanismen verweisen auf Anpassungsprozesse, die zur Stabilisierung sozialer Umwelten im Lebenslauf beitragen. Das Projekt umfasst 2 Studien zur Familiengründung und zu familialen Lebensformen, die beide mit einer multimethodalen Replikation der Befunde zur Näheregulation nach Neyer und Lang (2003) ansetzen und diese um den Aspekt der Aushandlung von Reziprozität erweitern. Studie 1 befasst sich mit der Aktivierung beider Mechanismen bei kinderlosen Paaren mit und ohne Kinder- bzw. Adoptionswunsch. Studie 2 untersucht beide Mechanismen in verschiedenen Familienformen, nämlich Normalfamilien und 3 Arten von Patchwork-Familien, bei denen genetische Verwandtschaft und Beziehungsdauer variieren.

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

51

METHODE: Das Rahmenmodell der Beziehungsgestaltung (Lang & Neyer, 2005) stellt die theoretische Grundlage dar. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face -PC-gestützt- (Stichprobe: 171; Paare in diversen familialen Situationen, 30-45 Jahre). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 199; Eltern der befragten Paare). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lang, F.R.: Motivation, Selbstverantwortung und Beziehungsregulation im mittleren und höheren Erwachsenenalter. in: Wahl, H.W.; Mollenkopf, H. (Hrsg.): Alternsforschung am Beginn des 21. Jahrhunderts. Alterns- und Lebenslaufkonzeptionen im deutschsprachigen Raum. Heidelberg: Akad. Verl.-Anstalt (in Druck).+++Lang, F.R.; Wagner, J.; Wrzus, C.; Neyer, F.J.: The diversity of families across adulthood. Effects of relationship regulation on psychological adaptation (in Prep.).+++Neyer, F.J.; Lang, F.R.: Psychologie der Verwandtschaft und Kooperation. in: Rexrodt, F.; Schlee, G.; Stichweh, R.; Trillmich, F. (Hrsg.): Verwandtschaft und Freundschaft: zur Unterscheidung und Relevanz zweier Beziehungssysteme. Frankfurt am Main: Suhrkamp (in Druck).+++Neyer, F.J.; Wrzus, C.; Wagner, J.; Lang, F.R.: The regulation of emotional closeness and reciprocity across relationships (in prep.). ARBEITSPAPIERE: Lang, F.R.; Neyer, F.J.: Fortsetzungsantrag auf eine Sachbeihilfe zum Projekt "Beziehungsgestaltung und Persönlichkeit im Lebenslauf: zur Psychologie der Nähe und Reziprozität in familialen Lebensformen". Aug. 2006. +++Neyer, F.J.; Lang, F.R.: The regulation of relationships. Paper presented at European Association for Experimental Social Psychology (EAESP), Univ. Würzburg, July 2005. +++Neyer, F.J.; Wrzus, C.; Wagner, J.; Lang, F.R.: Beziehungsregulative Mechanismen der Person-Umwelt-Interaktion. Vortrag auf der 15. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie, Bochum, Sept. 2005.+++Neyer, F.J.; Lang, F.R.: Persönlichkeit und Beziehungsgestaltung im Lebenslauf. Projektvorstellung auf der Tagung des DFG-Schwerpunkts Familien- und Beziehungsentwicklung, München, Nov. 2005.+++Neyer, F.J.; Lang, F.R.; Wrzus, C.; Wagner, J.: Näheregulation und Reziprozitätsaushandlung in sozialen Beziehungen. Vortrag auf dem 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Nürnberg, Sept. 2006. +++Wagner, J.; Neyer, F.J.; Lang, F.R.: Childlessness and social network composition: what are the effects of family of origin and life plans? Poster presented at European Conference of Personality (ECP), Athens, Greece, July 2006.+++Wagner, J.; Neyer, F.J.; Lang, F.R.: Kinderlosigkeit und Netzwerkgestaltung: Einflüsse der Herkunftsfamilie und der Lebensplanung. Vortrag auf dem 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Nürnberg, Sept. 2006.+++Wrzus, C.; Lang, F.R.; Neyer, F.J.: Who belongs to the family? The role of similarity in relationship regulation. Poster presented at European Conference of Personality (ECP), Athens, Greece, July 2006.+++Wrzus, C.; Lang, F.R.; Neyer, F.J.: Wer gehört zur Familie? Beziehungsregulation in Patchwork-Familien. Vortrag auf dem 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Nürnberg, Sept. 2006.+++Wagner, J.: Childlessness and relationship regulation: effects of life plans in early and middle adulthood. Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss. (in Vorbereitung).+++Wrzus, C.: The function of similarity in relationship regulation: associations between social network, personality and context structure. Vechta, Hochschule, Diss. (in Vorbereitung).+++Mandel, N.: Dringlichkeit des Enkelwunsches bei Eltern von Töchtern im jungen und mittleren Erwachsenenalter. Halle-Wittenberg, Univ., Diplomarbeit (voraus. Sept. 2006).+++Reichert, F.: Einstellungsunterschiede gewollt und ungewollt kinderloser Paare: eine dyadische Untersuchung unter Berücksichtigung der Elterngeneration als Einflussvariable auf den Kinderwunsch ihrer Kinder. Berlin, Humboldt-Univ., Diplomarbeit (voraus. Okt. 2006).+++Riedel, F.: Nähe und Reziprozität als Beziehungsregulationsmechanismen innerhalb der Eltern-Kind-Dyade und der Geschwisterbeziehung. Berlin, Humboldt-Univ., Diplomarbeit (voraus. Okt. 2006).+++Rollert, U.: Einfluss des generativen Ver-

52

soFid Familienforschung 2007/1 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

haltens auf die Veränderung/ Gestaltung sozialer Netzwerke bei kinderlosen Paaren. HalleWittenberg, Univ., Diplomarbeit (voraus. Nov. 2006).+++Rosenfeld, I.: Beziehungsregulation und Netzwerkgestaltung im intergenerativen Kontext. Halle-Wittenberg, Univ., Diplomarbeit (voraus. Jan. 2007).+++Wuth, J.: Einflüsse der generativen Orientierung und der Geschlechtsrolleneinstellung auf die Aufgabenverteilung und Werteorientierung kinderloser Paare. Halle-Wittenberg, Univ., Diplomarbeit, 2006. ART: gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychogerontologie (Nägelsbachstr. 25, 91052 Erlangen); Hochschule Vechta, Professur für Entwicklungspsychologie, insb. Mittleres und Höheres Lebensalter (Postfach 1553, 49364 Vechta) KONTAKT: Neyer, Franz J. (Dr. e-mail: [email protected]); Lang, Frieder R. (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

2 Kinderwunsch und Elternschaft [64-L] Anderson, Elizabeth: Der verkaufte Bauch: Schwangerschaft als Ware, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 3/2006, H. 1, S. 74-87 INHALT: Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch "Value in Ethics and Economics" (1993) der Autorin. Sie problematisiert in diesem Kapitel die kommerzielle Leihmutterschaft und diskutiert ethische Fragestellungen, die eine Vertragsschwangerschaft hinsichtlich des Austragens und Gebärens von Kindern aufwirft. Sie versucht insbesondere zu zeigen, dass die kommerziellen Leihmütterverträge spezifische Dominanzverhältnisse zu Ungunsten der Leihmütter etablieren, die nicht mit deren Autonomie und Würde zu vereinbaren sind. Da zur Ermittlung des Wertes von Kindern kommerzielle Normen aufgestellt werden, die die bestehenden Normen der Elternliebe untergraben, werden zudem die Kinder zu Waren degradiert. Die Autorin plädiert daher für ein staatliches Verbot von Vertragsschwangerschaften, um sowohl den Frauen als auch den Kindern den notwendigen Respekt entgegen zu bringen und ihre Autonomie zu schützen. (ICI)

[65-L] Baader, Meike Sophia: Vaterschaft im Spannungsverhältnis zwischen alter Ernährerrolle, neuen Erwartungen und Männlichkeitsstereotype: die Thematisierung von Vaterschaft in aktuellen Print-Medien, in: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe, Anja Wolde (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel : multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 117-136, ISBN: 3-7799-1375-5 INHALT: Die Studie zum geschlechtertheoretischen Aspekt der Vaterschaft untersucht die medialen Produktionen hinsichtlich der Vorstellungen von Vaterschaft und Väterlichkeit in aktuellen Printmedien in Deutschland. Berücksichtigt werden Beiträge aus den Jahren 2001 bis 2006 in psychologischen und pädagogischen semi-wissenschaftlichen Zeitschriften ('Psycho-

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

53

logie heute', 'Schüler'), außerdem in 'Die Zeit', 'Der Spiegel', 'Focus' und zwei Magazinen, die sich dem Genre 'Life-Style-Magazine' zuordnen lassen, sowie der links-alternativen 'Tageszeitung'. Anhand dieser Zeitschriften und Zeitungen, so die Annahme, lässt sich ein öffentlicher medialer Diskurs über Väter und Vaterschaft rekonstruieren, an dem sich Trends ablesen lassen, die Hinweise auf die Frage nach zukünftigen Entwicklungen geben können. Im Zuge der Analyse werden zwei Typen der Thematisierung von Vaterschaft herausgearbeitet: ein Typus, der sich mit der Entwicklungsbedeutsamkeit von Vätern für ihre Kinder auseinandersetzt, sowie ein zweiter, in dem die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Väter aufgeworfen wird. Diese neue Variante der Diskussion des Vereinbarkeitsproblems wird in einen Zusammenhang mit weitreichenden gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen gestellt. Ob die derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen wirklich zu neuen Konzeptualisierungen von Vaterschaft führen, hängt nach Ansicht der Autorin nicht zuletzt davon ab, inwieweit es Vätern in Zukunft gelingt, kulturelle Männlichkeitsideale und Aspekte väterlicher Fürsorge miteinander zu verbinden. (ICG2)

[66-F] Bauer, Gerrit (Bearbeitung); Jacob, Marita, Prof.Dr. (Leitung): Homogamie und Fertilität. Der Einfluss des Partnerschaftskontexts auf die Familiengründung INHALT: Die zunehmende Bildung der Frau und ihre gestiegene Erwerbsbeteiligung wird immer wieder als Erklärung für niedrige Geburtenziffern herangezogen. In der öffentlichen Diskussion erlangt vor allem die als niedrig wahrgenommene Fertilität hoch gebildeter Frauen besondere Aufmerksamkeit. Neuere empirische Studien weisen zudem auf die niedrige Fertilität gering qualifizierter Männer hin. Das Projekt "Homogamie und Fertilität" geht über diese Perspektive hinaus, indem Paare, also explizit Frauen und Männern betrachtet werden. Der Fokus liegt somit auf den Bildungskonstellationen von Paaren. Es wird die Frage gestellt, inwieweit sich die Bildung eines Partners in Verbindung mit der Bildung des anderen Partners auf die Entscheidung für oder gegen Kinder auswirkt. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Längsschnittdaten. Sekundärdatenanalyse. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-181-2044, Fax: 0621-181-2803, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0621-181-2821, Fax: 0621-1812803, e-mail: [email protected])

[67-L] Baum, Doris: Elternschaft als Bildungsthema: eine interdisziplinäre Untersuchung zu Grundlagen, Problemen und Perspektiven der Elternbildung im deutschsprachigen Raum einschließlich einer repräsentativen Elternbefragung in Oberösterreich, (Sozialwissenschaftliche Materialien, Bd. 41), Linz: Trauner 2006, 416 S., ISBN: 3-85487-983-0 (Standort: ULB Münster(6)-3H96814) INHALT: "Was fordert und überfordert Eltern in ihrem Alltag mit Kindern? Wo zeigen sich ihre Unsicherheiten im Bereich der Erziehung? Welche Kompetenzen brauchen sie zur Bewälti-

54

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

gung ihrer Rolle? Wo liegen die aktuellen Herausforderungen eines gelungenen Bildungsund Beratungsangebotes für Eltern? Warum werden die vielen Angebote zur Unterstützung mit bestehenden Elternbildungsveranstaltungen von vielen Betroffenen nicht angenommen? Die Gesellschaft darf ihre Mitglieder gerade als Eltern nicht alleine lassen. Elternbildung tut Not und muss als umfassendes, attraktives und an vielfältige Lebens- und Berufssituationen angepasstes Angebot gemacht werden, das es Vätern und Müttern ermöglicht, sich für ihr Leben mit Kindern vorzubereiten und weiterzubilden. Die vorliegende Schrift versucht, sich diesen Fragen und Zielvorstellungen in einer interdisziplinären Perspektive zu nähern, die pädagogische, erziehungswissenschaftliche und soziologische Aspekte einbezieht. Im Wandel von Familie und Elternschaft wird das Leitmotiv der 'Professionalisierung' sichtbar gemacht, das auch aus den sozialgeschichtlichen und pädagogischen Wurzeln des Elternbildungsgedankens begründet wird. Daran schließt eine materialreiche Beschreibung der aktuellen Entwicklungen im Feld der Eltern- und Familienbildung im deutschsprachigen Raum an. Dabei wird auch auf die aktuelle Bedeutung von Fernsehformaten à la 'Super Nanny' eingegangen. Herzstück der Studie ist eine für Oberösterreich repräsentative Untersuchung unter Eltern schulpflichtiger Kinder zu Grundlagen und Informationsquellen bei Erziehungsfragen, zu Art, Umfang und Bewertung der Teilnahme an informeller und institutioneller Elternbildung, zu Gründen einer allfälligen Nicht-Teilnahme, zu gewünschten Rahmenbedingungen und Themen von Eltern- und Familienbildung sowie zur generellen Einschätzung von Elternbildung im individuellen und sozialen Kontext. Alle Analysen verbinden sich abschließend zu einer Auslotung künftiger Gestaltungsanforderungen an Elternbildung im Spannungsfeld zwischen Professionalisierung und Individualisierung." (Autorenreferat)

[68-L] Bereswill, Mechthild; Scheiwe, Kirsten; Wolde, Anja (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel: multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, (Geschlechterforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 192 S., ISBN: 3-77991375-5 INHALT: "Vaterschaft wird im Alltagsdenken fraglos mit Männlichkeit assoziiert. Diese Annahme einer natürlichen Geschlechterdimension von Vaterschaft wird auch in wissenschaftlichen Diskursen kaum hinterfragt. Der vorliegende Band thematisiert Variationen und Veränderungen des Verhältnisses von Vaterschaft, Ehe und biologischer Beziehung sowie die psychosozialen Dimensionen von Männlichkeit, Väterlichkeit und Geschlechterdifferenz erstmals aus geschlechtertheoretischer Sicht. Dabei stehen die Widersprüchlichkeiten der Konstruktionen von Vaterschaft, Väterlichkeit und Männlichkeit im Mittelpunkt, ebenso wie die psychosozialen Dimensionen von Vaterschaft und deren historische und kulturanthropologische Veränderungsprozesse." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe und Anja Wolde: Einleitung (7-18); Harry Willekens: Vaterschaft als Institution (19-35); Kirsten Scheiwe: Vaterbilder im Recht seit 1900. Über die Demontage väterlicher Vorrechte, Gleichberechtigung, Gleichstellung nichtehelicher Kinder, alte und neue Ungleichheiten (3756); Kirsten Plötz: "Heimkehrer", die "natürliche Ordnung" und "vollständige Familien". Väter in der bundesdeutschen Nachkriegszeit (57-74); Kerima Kostka: Alles bestens nach der Kindschaftsreform? Vaterschaft nach Trennung und Scheidung (75-94); Anja Wolde: Väter in Väterinitiativen als ambivalente Akteure der Modernisierung (95-115); Meike Sophia Baader: Vaterschaft im Spannungsverhältnis zwischen alter Ernährerrolle, neuen Erwartungen und Männlichkeitsstereotype. Die Thematisierung von Vaterschaft in aktuellen Print-Medien (117-136); Vera King: Vater-Tochter-Beziehungen. Symbolische Repräsentanz und familiale

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

55

Interaktion (137-153); Mechthild Bereswill: Die Bedeutung der Vater-Sohn-Beziehung für die biographischen Selbstbilder männlicher Heranwachsender (155-170); Rolf Pohl: Vater ist der Beste. Über die Wiedergeburt eines Helden im sozialwissenschaftlichen Familiendiskurs (171-189).

[69-L] Bernardi, Laura; Keim, Sylvia; Lippe, Holger von der: Der Einfluss sozialer Netzwerke auf die Familiengründung junger Erwachsener in Rostock und Lübeck, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4405-4419, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: In dem demografischen Beitrag zur Entwicklung der Fertilität in Deutschland stellen die Autoren ihr Forschungsprojekt 'Freunde, Familie und das eigene Leben' vor, das von den folgenden Forschungsfragen geleitet wird: (1) Welche Vorstellungen, Erwartungen, Wünsche und Pläne haben junge Erwachsene in Ost- und Westdeutschland hinsichtlich Familiengründung oder Familienerweiterung? (2) Wie sehen die Strukturen und die Beziehungen in ihren sozialen Netzwerken aus? Welche Kanäle und Mechanismen sozialer Einflussnahme lassen sich für die Entscheidung zur Elternschaft ermitteln? Der Schwerpunkt des Aufsatzes liegt auf der Darstellung des Forschungsdesigns und der methodischen Besonderheiten, die im ersten Abschnitt in ihren Vor- und Nachteilen diskutiert werden. Dabei finden auch die Erfahrungen aus der Datensammlung (derzeitiger Stand: etwa ein Drittel der vorgesehenen Interviews) Berücksichtigung. Verwendet wird ein Methodenmix aus einem halbstrukturierten Leitfadeninterview, einer Netzwerkkarte und einer Netzwerktabelle sowie am Ende des Interviews einem Kurzfragebogen zur Erfassung soziodemografischer Daten. Eine Besonderheit ist die Auswahl der Befragten: interviewt werden jeweils eine(n) Hauptbefragte(n) und drei ihrer/seiner wichtigsten Netzwerkpartner. Der zweite Abschnitt gibt einige beispielhafte Einblicke in das gesammelte Material. Ein Beispiel verdeutlicht, welcher Art die Erzählungen über soziale Einflüsse sind, welche die Forscher in ihren Interviews erhalten. Zwei weitere Beispiele verdeutlichen, welcher Art die Strukturdaten sind, die man mit Hilfe der Netzwerkkarte ermitteln kann, wobei hierfür die Netzwerkgröße und die Dichte des Netzwerks herausgegriffen wird. Die Datensammlung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen und es konnten erst einige wenige Einblicke in das reichhaltige empirische Material gewonnen werden; das Analysepotential dieser Daten ist jedoch bemerkenswert. (ICG2)

[70-L] Bühler, Christoph: Weniger Kinder trotz steigenden Wohlstands?: Zum Verhältnis von Haushaltseinkommen und Fertilitätsintentionen in der bulgarischen Bevölkerung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2147-2157, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Die Transformationsprozesse mittel- und osteuropäischer Länder werden von tiefgreifenden demografischen Veränderungen begleitet. Neben dem kulturellen Wandel wird auch die Zunahme sozialer Ungleichheiten, bedingt durch anhaltende ökonomische Krisen, instabile Arbeitsmärkte und hohe Arbeitslosigkeit, gepaart mit tiefgreifenden Umbauten aber auch partiellen Zusammenbrüchen der Sozialsysteme, als ursächlich für diese Entwicklung gese-

56

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

hen. So zeigen sich auch für viele mittel- undosteuropäische Staaten auf der Makroebene positive Zusammenhänge zwischen rückläufigen ökonomischer Entwicklungen und abnehmenden Geburtenzahlen, die aber empirisch auf der Mikroebene nicht bestätigt werden können. Dies könnte u.a. daran liegen, dass die individuelle ökonomische Situation oft anhand der persönlichen Erwerbssituation gemessen wird, obwohl in vielen dieser Länder individuelle Entscheidungen auf der Basis der ökonomischen Situation des Haushalts getroffen werden. Der Vortrag möchte daher der Frage nachgehen, wie weit eine haushaltsbezogenere Perspektive zu einem besseren Verständnis des Einflusses von Einkommensungleichheiten auf das Fertilitätsverhalten in Transformationsgesellschaften beitragenkann. Hierzu werden zwei verschiedene Messungen sozialer Ungleichheit betrachtet: das Niveau des Haushaltseinkommens und der Anteil des Haushaltsbudgets, der für die Ernährung der Haushaltmitglieder aufgewendet werden muss. Analysen auf der Basis einer mündlichen Befragung von 10.009 Personen in Bulgarien bestätigen den Einfluss der ökonomischen Situation des Haushalts auf individuelle fertilitätsbezogene Intentionen. So tendieren Männer und Frauen aus einkommensschwachen Haushalten in geringerem Maße dazu, ein zweites oder drittes Kind zu bekommen, wobei vor allem die Intention männlicher Befragter bzgl. der Geburt eines zweiten Kindes nachhaltig von der ökonomischen Situation des Haushalts bestimmt wird. In Bezug auf den beabsichtigten Zeitpunkt der Geburt eines ersten oder zweiten Kindes zeigen sich hingegen heterogene Einflüsse. So beabsichtigen Frauen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen, ihr erstes Kind innerhalb der nächsten zwei Jahre zu bekommen. Männer aus diesen Haushalten tendieren hingegen dazu, die Geburt des ersten oder zweiten Kindes auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben." (Autorenreferat)

[71-L] Burkart, Günter: Zaudernde Männer, zweifelnde Frauen, zögernde Paare: Wer ist Schuld an der Kinderlosigkeit?, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 111-135, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in Deutschland erörtert die These, dass sich im Kontext und in der Folge von 'Achtundsechzig', verstanden als Chiffre für eine Reihe von Bewegungen und Entwicklungen - Bildungsexpansion, Studentenrevolte, Frauenbewegung, Therapie-Boom, pädagogische Innovationen, sexuelle und lebensweltliche Liberalisierung eine Kultur der Selbstthematisierung entwickelt hat, die in einer bestimmten Weise zum Geburtenrückgang und zur steigenden Kinderlosigkeit beigetragen hat. Zunächst werden die Kennzeichen einer Kultur der Selbstthematisierung skizziert. Dann wird die komplexe historische Konstellation rekonstruiert, die zu dieser Kultur der Selbstthematisierung führt. Im nächsten Schritt wird begründet, warum und wie diese zum Geburtenrückgang und insbesondere zur wachsenden Kinderlosigkeit beigetragen haben könnte. Die Kultur der Selbstthematisierung stellt sich als eine Kultur des Zweifelns und der biographischen Problematisierung dar. Zweifel und Überforderungsgefühle aber sind keine gute Basis, um sich für eine Familiengründung zu entscheiden, besonders unter ungünstigen historischen Bedingungen. Auch die Umwälzungen im Geschlechterverhältnis sind kaum geeignet, der Kultur des Zweifelns entgegenzuwirken, besonders im Hinblick auf die langfristige Lebensperspektive. Das betrifft das Partnerschaftsmodell ebenso wie die Wahrnehmung der Instabilität von Beziehungen. Hinzu kommt, dass die Kultur der biographischen Problematisierung inzwischen die Arbeitswelt erreicht hat. Deshalb wird in einem weiteren Schritt die These entwickelt, dass auch der

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

57

neue Kapitalismus zum Geburtenrückgang beiträgt, weil er genau jene Arbeitstugenden fordert und fördert, die mit einer solchen Haltung der Problematisierung übereinstimmen, und damit eine Lebensweise der Flexibilität begünstigt. Aus all dem folgt schließlich eine skeptische Sicht hinsichtlich der These, die Modernisierung des Geschlechterverhältnisses als Lösung des demographischen Problems zu betrachten. Am Schluss wird jedoch eine positive Perspektive angedeutet, in der die Selbstthematisierung nicht notwendigerweise die Kinderlosigkeit fördert. (ICG2)

[72-L] Cornelißen, Waltraud: Kinderwunsch und Kinderlosigkeit im Modernisierungsprozess, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 137-163, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in Deutschland liefert den aktuellen Forschungsstand zur Kinderlosigkeit und nennt institutionelle Rahmenbedingungen, die der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung entgegenwirken. In einem ersten Schritt wird zunächst auf der Basis empirischer Ergebnisse für den Zeitraum 1992 bis 2004 beschrieben, wer heute kinderlos bleibt, wie sich der Wunsch nach Kindern im Zuge der Probleme der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verändert hat und welche subjektiven Rahmenbedingungen Frauen und Männer heute als Voraussetzung für Elternschaft als wichtig erachten (stabile Partnerschaft usw.). Im zweiten Schritt werden institutionelle Erfordernisse (Kinderbetreuung usw.) skizziert, die die gewünschten Geschlechterarrangements mit Kindern im Modernisierungsprozess ermöglichen. Im dritten Schritt wird abschließend gezeigt, dass in der gegenwärtigen Debatte über die Kinderlosigkeit eine Akzentverschiebung notwendig ist. (ICG2)

[73-L] DelBoca, Daniela; Locatelli, Marilena: The determinants of motherhood and work status: a survey, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2414), Bonn 2006, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2414.pdf) INHALT: "In this paper we present important empirical evidence regarding recent trends in women's participation and fertility in European countries, and provide several interpretations of the differences across countries. Several recent analyses have considered labour supply and fertility as a joint decision and have explicitly taken into account the endogeneity of fertility in labour market participation decisions of women. We survey microeconomic analyses that explore the impact of social policies on the joint decisions of labor market participation and fertility. The results of most analyses indicate that social policies, taking into account several variables (family background, the allocation of time within the household, religion and culture), have a very relevant role in explaining different degrees of incompatibility between employment and child rearing across different countries. The incompatibilities between motherhood and careers find reconciliation in policies that enhance employment flexibility and diminish the potential opportunity costs of children." (author's abstract)

58

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

[74-L] Eckhard, Jan; Klein, Thomas: Männer, Kinderwunsch und generatives Verhalten: eine Auswertung des Familiensurvey zu Geschlechterunterschieden in der Motivation zur Elternschaft, (Schriften des Deutschen Jugendinstituts: Familien-Survey, Bd. 13), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 193 S., ISBN: 3-531-15096-0 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-88/136/44) INHALT: Die Studie stellt Ergebnisse einer durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Sonderauswertung des Familiensurveys vor. Das Geburtenverhalten von Männern wird als Folge des Zusammenwirkens von "inneren" Motivstrukturen und "äußeren" Rahmenbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Männer häufiger ein erstes Kind wünschen als Frauen. Verschiedene sozialstrukturelle Determinanten haben in Hinblick auf den Kinderwunsch für Männer eine andere Bedeutung als für Frauen. Die Höhe des Schulabschlusses korreliert bei Männern im Gegensatz zu Frauen positiv mit dem Kinderwunsch. Auswertungen zur Frage nach den motivationellen Hintergründen des Kinderwunsches zeigen, das "immaterielle" Beweggründe bei Männern und Frauen sehr stark wahrgenommen werden, während "instrumentelle" Beweggründe weniger oft wahrgenommen werden. Die Autoren ziehen aus den Ergebnissen verschiedene familienpolitische Schlussfolgerungen: (1) Die Anreize zur Familiengründung sollten stark nach dem Bildungsniveau differenziert werden. (2) Familienexterne Kinderbetreuungsmöglichkeiten sollten ausgebaut werden. (3) Um die psychisch-emotionalen Belastungen der Elternschaft zu mildern, sollten geeignete Beratungsangebote gemacht werden. (ICF)

[75-L] Eckhard, Jan: Kinderlosigkeit durch Partnerschaftslosigkeit: der Wandel der Partnerschaftsbiographien und Zusammenhänge mit der Geburtenentwicklung, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 31/2006, H. 1, S. 105-125 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln (38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Angesichts zunehmender Scheidungszahlen und einer wachsenden Zahl allein lebender Personen im Erwachsenenalter stellt sich die Frage, inwiefern die rückläufigen Geburtenziffern in Deutschland auch darauf zurückzuführen sind, dass die partnerschaftsbezogenen Voraussetzungen der Elternschaft immer weniger gegeben sind. Hierzu untersucht die Studie auf Basis des DJI-Familiensurveys (3. Welle) zunächst die Partnerschaftsbiographien verschiedener westdeutscher Frauenjahrgänge. Festgestellt wird ein Trend, der von kontinuierlichen Paarbezügen wegführt zu einer Abfolge von kürzeren Paarbeziehungen. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob sich die Jahrgangsunterschiede der Geburtenzahlen auf diese partnerschaftsbiographischen Veränderungen zurückführen lassen. Dabei zeigt sich, dass sich die Jahrgangseffekte auf die im Alter von 30 Jahren erreichte Kinderzahl von Frauen bei Kontrolle für verschiedene partnerschaftsbiographische Merkmale angleichen. Insbesondere die zunehmende Verbreitung der Partnerschaftslosigkeit im mittleren Erwachsenenalter und die zeitliche Verkürzung der Paarbeziehungen durch eine gestiegene Trennungsanfälligkeit müssen demnach als erklärungsrelevante Kontextbedingungen der rückläufigen Kinderzahlen erachtet werden." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

59

[76-L] Feldhaus, Michael; Huinink, Johannes: Längsschnittliche Beziehungs- und Familienforschung: Darstellung eines Forschungsprogramms, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 187-205, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: Kinderlosigkeit und Bevölkerungsentwicklung rufen familienpolitische Maßnahmen auf den Plan. Der Beitrag befasst sich mit den Faktoren, die zur Entscheidung für oder gegen ein Kind beitragen und stellt das "Beziehungs- und Familienentwicklungs-Panel" (PAIRFAM) vor. Das Ziel dieses Schwerpunktprogramms ist die theoretische, methodische und empirische Fortentwicklung der Erforschung der Beziehungs- und Familienentwicklung.(FR2)

[77-L] Feldhaus, Michael: Zur Erhebung proximaler Determinanten von Fertilität im Rahmen einer Panelbefragung, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 237-256, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Die sozialwissenschaftliche Forschung des generativen Verhaltens, definiert als das individuelle Handeln und Verhalten im Rahmen der Nachwuchsreproduktion, hat in den letzten Jahrzehnten starke Schwerpunktverlagerungen erfahren. Sie ist von den traditionell vorherrschenden makrotheoretischen Entwürfen und Analysen auf einen mikrofundierten und mikroanalytisch ausgerichteten Forschungsansatz des generativen Verhaltens umgeschwenkt (vgl. Brüderl et al. 2003). Obgleich die Erforschung des generativen Verhaltens in den letzten Jahrzehnten erhebliche theoretische und empirische Fortschritte erzielen, ist der Zusammenhang von situativen Rahmenbedingungen und psycho-sozialen Dispositionen auf der einen Seite und die Ausbildung und Umsetzung eines Kinderwunsches auf der anderen Seite noch nicht gänzlich geklärt. Dieses "Vermittelnde", die situativen Rahmenbedingungen einerseits und das generative Verhalten andererseits, methodisch und empirisch adäquater zu erfassen, ist die Aufgabe der so genannten proximalen Faktoren generativen Verhaltens. Hierzu zählen Fragen zur sexuellen Aktivität, zur Verhütungspraktik, zu Schwangerschaftsabbrüchen und neuerdings auch Fragen zur modernen Reproduktionsmedizin sowie zur pränatalen Diagnostik usw. Obgleich es innerhalb der internationalen Demographie aufgrund der Erforschung globaler Prozesse zur Weltbevölkerung, zur gesundheitlichen Entwicklung usw., ein großes Interesse an diesen Faktoren und deren Erhebung gibt, scheint dieser Bereich in gängigen deutschsprachigen Untersuchungen zur Erklärung des generativen Verhaltens nur ansatzweise berücksichtigt. Gerade von diesen Variablen sind aber weitere theoretische und empirische Erkenntnisfortschritte zu erwarten, wie im Folgenden dargelegt werden soll. Im Folgenden werden zunächst die proximativen Faktoren und ihre Zielsetzungen genauer beschrieben, wobei auch die Vorteile für ihre Erhebung eruiert werden (2.). Anschließend sollen die methodischen Probleme angesprochen werden, die sich gerade für eine Panelbefragung aus der Erhebung derartiger Fragestellungen ergeben können. So ist geplant, diese Variablen in das neu gestartete Beziehungs- und Familienentwicklungs-Panel (Pairfam) zu integrieren." (Textauszug)

60

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

[78-L] Frejka, Tomas; Sardon, Jean-Paul: First birth trends in developed countries: a cohort analysis, (MPIDR Working Paper, 2006014), Rostock 2006, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp2006-014.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-014 INHALT: Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse eines Forschungsprojektes vor, das die Entwicklung der Geburtenrate in 35 Entwicklungsländern seit Anfang des 20. Jahrhunderts untersucht. Von besonderer Bedeutung war dabei die Frage, wieso die Geburtenrate so niedrig wie noch nie ist und inwiefern dabei der Zeitpunkt der ersten Geburt eine Rolle spielt. Darüber hinaus geben die Autoren einige Prognosen in Bezug auf die zukünftige Entwicklung und diskutieren die daraus folgenden möglichen politischen Implikationen. (ICD)

[79-L] Höhn, Charlotte; Ette, Andreas; Ruckdeschel, Kerstin: Kinderwünsche in Deutschland: Konsequenzen für eine nachhaltige Familienpolitik, Stuttgart 2006, 85 S., ISBN: 3-922934-99-4 (Graue Literatur; URL: http://www.beruf-undfamilie.de/files/dldata//e28f34906c0c631e11b1b0490f5f1338/rbs_kinderwunschstudie.pdf) INHALT: Bei der Klage über die niedrigen Geburtenzahlen in Deutschland bleibt meistens unerwähnt, ob sich die Menschen überhaupt Kinder wünschen. Dabei entscheiden sich in Deutschland mittlerweile fast jeder vierte Mann und jede siebte Frau grundsätzlich für ein Leben ohne Kinder. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Studie die Ausgestaltung und Konsequenzen für eine nachhaltige Familienpolitik. Die Ausführungen beruhen in erster Linie auf den Daten einer repräsentativen Studie von 2005, dem "Generations and Gender Survey". Rund 10000 Menschen, darunter etwa 5500 Personen im Alter zwischen 20 und 49 werden zu ihrer Lebenssituation, zu ihren Vorstellungen von Familie und Ehe und dazu befragt, was (weitere) Kinder in ihrem Leben verändern würden und welche Erwartungen sie an die Familienpolitik haben. Die Umfrage zeigt, dass es immer noch die Frauen sind, die die stärksten Einschränkungen durch Kinder erfahren. Das gilt nicht nur für ihren persönlichen Freiraum, sondern im Hinblick auf ihre finanzielle Unabhängigkeit und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Schließlich wünschen sich fast alle UntersuchungsteilnehmerInnen unabhängig von ihrer Kinderzahl ein weniger starres Arbeitszeitkorsett. Das geringe Ansehen, das Familien nach Ansicht der Befragten haben, tut ein übriges, um viele Kinderwünsche gar nicht erst entstehen zu lassen oder die Gründung von Mehr-Kinder-Familien zu erschweren. Die Konsequenzen für die Familienpolitik sind eindeutig: Nötig ist mehr Gleichberechtigung, eine stärkere Unterstützung für unterschiedliche Lebensentwürfe und eine Flexibilisierung des Zeitmanagements für Familien. Dabei wird ebenfalls deutlich, dass es keine einzelne Leistung gibt, die allen (potentiellen) Eltern hilft; vielmehr brauchen unterschiedliche Zielgruppen eine spezifische Mischung aus finanzieller Unterstützung, besseren Betreuungsmöglichkeiten und flexiblerer Zeiteinteilung. (ICG2)

[80-L] Hülskamp, Nicola Elke: Ursachen niedriger Fertilität in hoch entwickelten Staaten: soziologische, ökonomische und politische Einflussfaktoren, Köln 2006, 196 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgibin/dokserv?idn=980595320&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980595320.pdf; http://kups. ub.uni-koeln.de/volltexte/2006/1794/pdf/Dissertation_Huelskamp_elektronische_Druckfassung. pdf)

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

61

INHALT: "Die Entscheidung für ein Kind vollzieht sich in hoch entwickelten Staaten in einem komplexen Umfeld wechselseitig abhängiger Einflussfaktoren. Paare werden dabei sowohl von historisch gewachsenen gesellschaftlichen Werten, ihren persönlichen Lebensumständen und Präferenzen als auch von den im jeweiligen Land geltenden politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die Studie arbeitet diese Zusammenhänge auf Basis soziologischer und ökonomischer Theorien auf und untersucht im empirischen Hauptteil den Einfluss von Einkommen, Bildung und Berufswahl auf die Familiengründung. Dabei steht neben der durchschnittlichen Kinderzahl auch das Auftreten von Kinderlosigkeit und von Paaren mit vier und mehr Kindern im Mittelpunkt. Um den speziellen Einfluss landestypischer Familienpolitik herauszuarbeiten, werden vergleichend Haushaltsdaten von Deutschland, Großbritannien, den USA, Kanada, Schweden und Finnland in den Jahren 1980, 1990 und 2000 herangezogen. Als theoretischer Hintergrund wird auf die familienpolitische Einordnung der Staaten in Länderregime mit ökologischer, ökonomischer oder fehlender Intervention zurückgegriffen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die anhaltende finanzielle Schlechterstellung von Paaren mit Kindern in Deutschland auf die mangelnde Integration von Müttern in den Arbeitsmarkt zurück zu führen ist. In Ländern mit ökologischer oder fehlender Intervention hat sich hingegen in den vergangenen 20 Jahren die simultane Vereinbarkeit von Beruf und Familie zum Normalfall entwickelt. Darüber hinaus lassen sich länderübergreifend Berufsgruppen identifizieren, die unabhängig vom Bildungsniveau der Beschäftigten eine höhere Kinderlosigkeit aufweisen als andere Berufe. Eine abschließende detaillierte Analyse der deutschen Rahmenbedingungen für Familien belegt, dass das deutsche System an vielen Stellen die Einverdienerfamilie fördert und damit die Entscheidung für andere Familienmodelle erschwert." (Autorenreferat)

[81-L] Kuhn, Sonja: Babyklappen und anonyme Geburt: Sozialregulation und sozialpädagogischer Handlungsbedarf, (Bamberger Beiträge zur Sozialpädagogik & Familienforschung, Bd. 6), Augsburg: Maro Verl. 2005, 555 S., ISBN: 3-87512-355-7 (Standort: UB Bamberg(473)-20IC21756a) INHALT: "Fallgeschichten über ausgesetzte oder getötete Neugeborene werden mit Erschütterung und Entsetzen in der Bevölkerung zur Kenntnis genommen. Just um solche Fälle zu verhindern, werden in Deutschland seit nunmehr über fünf Jahren Babyklappen eingerichtet bzw. Möglichkeiten der anonymen Geburt angeboten, sogenannte neuartige Sozialregulationen. Das System basiert insbesondere darauf, dass der Klientel Anonymität und Straffreiheit bei einer Inanspruchnahme zugesichert wird. Mit ihrer bundesweiten Verbreitung einhergehend haben sich auf den unterschiedlichsten Ebenen oft stark emotionale Diskussionen über die Sinnhaftigkeit dieser Problemlösungsstrategien entwickelt. Vertreter und Mitarbeiter aus Politik, Wissenschaft, Kirche, Medien, Ärzteschaft, sozialen Institutionen und Interessenverbänden beziehen seitdem Stellung, inwieweit Babyklappen und anonyme Geburt geeignete Instrumentarien sind, um den proklamierten Intentionen gerecht zu werden. Im vorliegenden Band werden Babyklappen und anonyme Geburt einer kritischen Prüfung unterzogen, werden Chancen, Risiken und Langzeitfolgen analysiert, gekoppelt an die Frage nach dem sozialpädagogischen Handlungsbedarf. Die Ergebnisse signalisieren, dass es vielfältige Gründe gibt, den anonymen Sozialregulationen mit hoher Skepsis zu begegnen." (Autorenreferat)

62

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

[82-F] Kunze, Sabine, Dipl.-Soz.; Backes, Isabell, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Sackmann, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung): Familienerweiterung als dynamischer Prozess: Entscheidungen zu Timing, Spacing und Stopping von Kindergeburten (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Entscheidungen zu Familienerweiterungsprozessen gelten als entscheidende Determinanten für die Höhe der Geburtenrate in Low-Fertility Gesellschaften. Sie sind deshalb der zentrale Untersuchungsgegenstand des Projektes. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Fragen der Dynamik: Welcher Zeitpunkt in Relation zum Alter wird gewählt (Timing)? Welcher Abstand zwischen den Kindern wird gewählt (Spacing)? Und wann wird der Fertilitätsprozess abgeschlossen (Stopping)? Hierfür sind theoretische, methodische und empirische Instrumente der Datenerhebung zu entwickeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das hier verfolgte lebenslaufsoziologisch orientierte dynamische Theorie-Modell zur Untersuchung von Fertilitätsentscheidungen geht von drei Grundpostulaten aus: 1. Fertilitätsentscheidungen stehen in Relation zu Fertilitätsbereitschaft, einem Modus eingeschränkter Rationalität. Seitens des Individuums vorhandene Relevanzsetzungen führen deshalb zu einer auf Abschnitte des Lebens beschränkten Fertilitätsbereitschaft. Subjektiv gesetzte Intervalle fertilitätsbereiter Zeit werden u.a. durch biologisches Alter, diffuse Altersmarker und verinnerlichte Alterserwartungen beeinflusst, die Lebensbereiche typisierend sequenzieren und kombinieren. 2. Fertilitätsentscheidungen bei Familienerweiterungen stehen in Gegenwartsgesellschaften in Relation zu alternativen Frames des Frauenerwerbsverhaltens (Berufs-, Familienorientierung, Vereinbarkeit). 3. Familienerweiterungs-Entscheidungen rekurrieren auf paritätenspezifischen Zusatzkalküle emotionalen Nutzens (u.a. Spielgefährtenmotiv, Geschlechtermixturmotiv). DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 16; Personen, die mindestens ein Kind im Alter von bis zu drei Jahren haben). Gruppendiskussion (Stichprobe: 2; Personen, die mindestens ein Kind im Alter von bis zu drei Jahren haben; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 14; Personen, die mindestens ein Kind im Alter von bis zu drei Jahren haben; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Sozialstrukturanalyse moderner Gesellschaften (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-24252, e-mail: [email protected]); Kunze, Sabine (e-mail: [email protected])

[83-L] Ochel, Wolfgang: Familiengründung trotz Studium, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 4, S. 7-11 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Etwa Mitte der sechziger Jahre setzte ein Rückgang der Geburtenraten im westlichen Europa ein. In einigen Ländern wurde der Tiefpunkt schon in der ersten Hälfte der achtziger Jahre, in anderen aber auch erst später erreicht. Eine von mehreren Erklärungen für den Rückgang der Geburtenraten wird darin gesehen, dass Frauen ihr erstes Kind immer später bekommen. Die späte Familiengründung ist auch damit begründet, dass immer mehr Frauen

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

63

eine weiterführende berufliche Ausbildung und insbesondere eine Hochschulausbildung absolvieren. Dieser Beitrag untersucht anhand internationaler Vergleiche, inwieweit eine Studien- und Familienförderung, die die Eigenverantwortlichkeit der Studentinnen und die finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern stärkt. Veränderungen des Familiengründungsverhaltens bewirken." (Autorenreferat)

[84-F] Pavetic, Monika, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Stein, Petra, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung eines Modells zur Analyse von Entscheidungsprozessen und Anwendung auf Fertilitätsentscheidungen in Partnerschaften INHALT: Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Modells zur Analyse komplexer Entscheidungsprozesse im Längsschnitt. Im Zentrum steht die Modellierung der interaktiven Einflüsse zweier oder mehrerer Akteure in Entscheidungsprozessen. Die Besonderheit des Modells liegt dabei nicht nur in der Ermittlung der unterschiedlich starken relativen Einflüsse der Verhandlungspartner auf das Ergebnis. Es lässt sich darüber hinaus der soziale Prozess, in dem die Entscheidung getroffen wurde und der zu der Entscheidung beigetragen hat, im Rahmen des Modells berücksichtigen. So kann mit dem Modell der Verhandlungs- bzw. Entscheidungsprozess zwischen zwei oder mehreren Akteuren in seiner Dynamik abgebildet werden. Als Basis zur Modellierung von Entscheidungsprozessen wird ein nichtlineares simultanes Probit-Modell verwendet. Dieses Modell wird im Rahmen des Projekts in verschiedener Weise verallgemeinert, so dass es auf komplexe Datenstrukturen angewendet werden kann. Eine Erweiterung erfolgt dahingehend, dass Entscheidungsprozesse, an denen mehr als zwei Akteure beteiligt sind, modelliert werden können (Multi-Actor-Design). Zweitens wird es dahingehend erweitert, so dass multiple Entscheidungsprozesse analysiert werden können (Multi-Decision-Design). Drittens wird das Modell zur Analyse von Paneldaten mit mehr als zwei Wellen erweitert. Viertens wird das Modell verallgemeinert, so dass unabhängig vom Messniveau der endogenen Variablen die Einbeziehung von Messmodellen ermöglicht wird. Des Weiteren werden im Rahmen des Projekts die anstehenden Identifikationsprobleme zur Schätzung der relativen Parameter gelöst und geeignete Schätz- und Testverfahren entwickelt. Im Rahmen des geplanten Projekts wird das formale Modell zur Analyse von Entscheidungsprozessen in Partnerschaften - speziell zur Analyse von Entscheidungsprozessen bezüglich der Realisierung des Kinderwunsches - eingesetzt. Untersuchungsgegenstand bilden damit sowohl der Familiengründungs- als auch der Familienerweiterungsprozess im partnerschaftlichen Kontext. Gerade der Übergang zur (ersten) Elternschaft ist ein Thema, das in den vergangenen Jahren im Zuge der Diskussion um den demographischen Wandel erheblich an Relevanz gewonnen hat, zu dem aber bisher kaum repräsentative Untersuchungen auf der Paarebene vorliegen. Obwohl der Übergang zur Elternschaft als Ergebnis einer sozialen Interaktion und damit als Ergebnis eines Entscheidungsprozesses zwischen zwei Individuen im Kontext einer Partnerschaft verstanden werden kann, existieren hinsichtlich der relativen Bedeutung einzelner Merkmale des Mannes als auch der Frau unter Berücksichtigung der wechselseitigen Beeinflussung beider Partner im Entscheidungsprozess keine Forschungsergebnisse. Die empirischen Forschungsansätze zur Familiengründung machen bereits deutlich, dass neben den individuellen Eigenschaften und Lebenssituationen beider Partner auch partnerschaftsbezogene Merkmale und die jeweiligen Dispositionen beider Partner hinsichtlich der Realisierung eines Kinderwunsches zur Erklärung von Elternschaft beitragen und daher nicht zu vernachlässigen sind. Das im Rahmen dieses Projektes entwickelte Entscheidungsmodell soll genau diese Aspekte integrieren und damit die adäquate Berück-

64

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

sichtigung des Grades der Über- bzw. Nichtübereinstimmung beider Partner hinsichtlich der Realisierung des Kinderwunsches, die Einbeziehung individueller Effekte sowie die Schätzung des relativen Einflusses der Partner auf die Entscheidung als auch die wechselseitige Beeinflussung der Partner im Entscheidungsprozess ermöglichen. Die Fertilitätsneigung des Paares wird als Funktion von gewichteten Effekten der Dispositionen beider Partner unter Einbeziehung der biographischen Entwicklung der Partner spezifiziert. Das Modell stützt sich dabei auf austausch- und verhandlungstheoretische Überlegungen unter Berücksichtigung der Dynamik des Entscheidungsprozesses. METHODE: Statistische Modellierung von Entscheidungsprozessen DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Download des Projektantrags/ Veröffentlichungen unter http://soziologie.uni-duisburg.de/ . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie (47048 Duisburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0203-379-2171, e-mail: [email protected])

[85-F] Pixa-Kettner, Ursula, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Elternschaften von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland - Ergebnisse einer 2. bundesweiten Fragebogenerhebung INHALT: Aktualisierung der Ergebnisse einer ersten Fragebogenerhebung aus dem Jahr 1993 über Anzahl und Lebensform von Eltern mit geistiger Behinderung sowie ihre Kinder, um Trendentwicklungen zu dokumentieren. Die Hypothesen (Zunahme von Elternschaften, weitere Entwicklung in Richtung Normalisierung der Lebensentwürfe) haben sich bestätigt. Hiermit sind Grundlagen für eine angemessene Angebotsplanung sozialer Dienste zur Unterstützung der Familien gegeben. ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Quantitative empirische Erhebung und Auswertung mit sozialwissenschaftlichem Instrumentarium. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 2.106; Einrichtungen, die Dienstleistungen für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung anbieten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pixa-Kettner, Ursula: Elternschaften von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland - Ergebnisse einer zweiten bundesweiten Fragebogenerhebung. Unveröff. Manuskript. Bremen: Univ. 2006. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Lehrgebiet Behindertenpädagogik (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

65

[86-L] Pohl, Rolf: Vater ist der Beste: über die Wiedergeburt eines Helden im sozialwissenschaftlichen Familiendiskurs, in: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe, Anja Wolde (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel : multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 171-189, ISBN: 3-7799-1375-5 INHALT: Der Beitrag zum geschlechtertheoretischen Aspekt der Vaterschaft setzt sich kritisch mit der aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskussion über die Rolle des Vaters und die vielfach beschworene neue Väterlichkeit auseinander. Selbstverständlich ist eine stärkere Beteiligung von Vätern an der frühen Pflege und Erziehung des Kindes wünschenswert und eine Übernahme größerer väterlicher Verantwortung grundsätzlich zu begrüßen. Problematisch ist allerdings, wenn diese Diskussion unreflektiert mit einem Ausspielen des als überlegen und einzigartig aufgefassten Vaters gegen die Beschränktheit einer ungenügenden Mutter einhergeht. Vor diesem Hintergrund wird Vaterschaft unter einer Fragestellung untersucht, die sich auf (individuelle und kollektive) unbewusste Inszenierungen von Männlichkeit bezieht. Dabei werden unbewusste Größenvorstellungen von Männlichkeit thematisiert, die direkt mit Vaterschaft, aber auch mit Mutterschaft verknüpft sind. Solche - kulturell gestützten und individuell ausgestalteten - Größenphantasien verweisen nach Ansicht des Autors auf die aggressive Abwehr von Weiblichkeit. Anhand psychoanalytischer Reflexionen auf unterschiedliche kulturelle Inszenierungen von Vaterschaft und Männlichkeit werden die Tiefendimensionen gesellschaftlichen Wandels herausgearbeitet: Sichtbar werden unbewusste Abwehrmanöver, die kollektiv wie individuell dazu beitragen, dass ein gleichrangiger Umgang mit Vaterschaft und Mutterschaft längst nicht erreicht ist und Lebensentwürfe jenseits dieser Dichotomien sich offenbar nur schwer durchsetzen können. (ICG2)

[87-F] Ribaupierre, Anik de; Sauvain-Dugerdil, Claudine; Spini, Dario; Widmer, Eric (Bearbeitung); Levy, René (Leitung): Devenir parent INHALT: Les recherches sur les trajectoires des couples montrent assez systématiquement que la naissance du premier enfant entraîne une transformation de la structure familiale vers un modèle plus traditionnel dont le pivot semble être la réduction unilatérale de l'insertion professionnelle féminine. Les convictions plus ou moins égalitaires des partenaires ne semblent guère jouer de rôle. Ce projet interdisciplinaire vise à éclaircir pourquoi et comment cette transformation se met en place. Il suit, en trois vagues, un panel de 500 couples pendant une année et demie, à partir du 4e ou 5e mois de la grosses jusqu'à l'âge de 1 an de l'enfant dans le canton de Vaud. GEOGRAPHISCHER RAUM: Canton de Vaud METHODE: Panel à trois vagues (env. 4 mois avant la naissance, env. 1 mois après et env. 10 mois après), combinaison d'entretiens standardisés en face à face avec les deux partenaires et d'interviews qualitatifs avec un sous-échantillon théorique. Démarche méthodologique: Interviews qualitatives, Entretiens standardisés face-à-face Univers de référence: nouveaux parents,canton VD Nombre et/ou taille des objets: 500 couples Sélection ou échantillonnage: relevé exhaustif jusqu'à l'atteinte du N visé Design du relevé: panel Données relevées par: équipe de recherche et enquêteurs engagés Précisions significatives: pour repérer les couples qui attendent un premier enfant, toutesles agences qui sont habituellement contactées sont sollicités à collaborer (maternités du canton, gynécologues indépendants, sage-femmes, sites

66

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

web...) DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Université de Lausanne, Centre lémanique d'étude des parcours de vie -PAVIE(Bâtiment Central, 1015 Lausanne, Schweiz)

[88-L] Scheiwe, Kirsten: Junge Frauen zwischen Autonomie und Abhängigkeit - Sexualität, Schwangerschaft und Elternschaft in der Adoleszenz, in: Waltraud Ernst (Hrsg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S. 153-172, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439) INHALT: "Die Autorin untersucht Entscheidungsrechte Jugendlicher über Sexualität, Schwangerschaft und Elternschaft hinsichtlich ihrer Geschlechterdimension. Sie hinterfragt angesichts international sinkender Zahlen jugendlicher Mütter die Problematisierung früher Mutterschaft im öffentlichen wie im sozialwissenschaftlichen Diskurs. Sie analysiert in diesem Zusammenhang gesetzliche Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch und soziale Rechte Jugendlicher im internationalen Vergleich. Sie plädiert für die Förderung des Zugangs junger, vermehrt alleinerziehender Mütter zu Aus- und Weiterbildung und weist auf die sozialen Normen über den Umgang mit Sexualität und den 'richtigen' Zeitpunkt Mutter zu werden hin." (Autorenreferat)

[89-L] Schmidt, Gunter; Thoß, Elke; Matthiesen, Silja; Weiser, Sigrid; Block, Karin; Mix, Svenja: Jugendschwangerschaften in Deutschland: Ergebnisse einer Studie mit 1801 schwangeren Frauen unter 18 Jahren, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 19/2006, H. 4, S. 334-358 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http:// www. thieme-connect.de/ejournals/toc/sexualforschung?locale=en&LgSwitch=1) INHALT: "Im internationalen Vergleich ist die Rate von 8-9 Schwangerschaften per 1000 15- bis 17-jährige Frauen in Deutschland eher niedrig. Die vorliegende Studie an 1801 minderjährig Schwangeren sollte klären, bei welchen Zielgruppen und in welcher Hinsicht die Prävention ungewollter Jugendschwangerschaften noch verbessert werden kann. Die zentralen Ergebnisse lassen sich so zusammenfassen: (1) Soziale Benachteiligung (niedrige Schulbildung, Arbeitslosigkeit/fehlender Ausbildungsplatz) erhöht die Wahrscheinlichkeit von Jugendschwangerschaften; (2) Anwendungsfehler bei Kondom und Pille sind eine unerwartet häufige Ursache solcher Schwangerschaften; (3) sexuelle und emotionale Unvertrautheit der Partner erhöhen das Risiko ungewollter Schwangerschaften ebenso wie (4) Konstellationen, in denen die sexuelle Selbstbestimmung und die Verhandlungsposition der Frau prekär sind; (5) die 'Pille danach' spielt bisher eine zu geringe Rolle in der Prävention von Jugendschwangerschaften; (6) sozial benachteiligte junge Frauen tragen ungeplante Schwangerschaften besonders häufig aus. Konsequenzen der Ergebnisse für die Prävention werden diskutiert." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

67

[90-L] Schmitt, Christian; Wagner, Gert G.: Kinderlosigkeit von Akademikerinnen überbewertet, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73/2006, Nr. 21, S. 313-317 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Thema 'Kinderlosigkeit' wurde im letzten Jahr immer wieder im Zusammenhang mit einer statistischen Angabe diskutiert: Danach bleiben gegenwärtig etwa 40 Prozent der Akademikerinnen in Deutschland kinderlos. Aktuelle Analysen weisen jedoch darauf hin, dass der Anteil kinderloser Hochschulabsolventinnen deutlich geringer ist (unter 30 Prozent). Zudem ergeben sich Differenzen nach den Bildungsabschlüssen der Akademikerinnen (Universitäts- und Fachhochschulabschluss). Darüber hinaus zeigt die Analyse der vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Daten des Soziooekonomischen Panels (SOEP), dass ein hoher Anteil kinderloser Akademikerinnen kein Novum ist, sondern seit Jahrzehnten beobachtet werden kann. Die Fokussierung der aktuellen Diskussion um 'Kinderlosigkeit' auf die Gruppe der Akademikerinnen verdeckt zudem ein quantitativ gewichtigeres demografisches Problem: Inzwischen bleiben insgesamt über 20 Prozent aller Frauen in Deutschland kinderlos. Aber auch bei einem solchen Anteilswert ist Deutschland immer noch weit davon entfernt, zu einer 'kinderlosen Gesellschaft' zu werden." (Autorenreferat)

[91-L] Stöbel-Richter, Yve; Berth, Hendrik; Hinz, Andreas: Kinderwunsch in der Paarinteraktion: Determinanten, Kommunikation und Zusammenhang mit Rollenerwartungen, in: Andreas Hinz, Oliver Decker (Hrsg.): Gesundheit im gesellschaftlichen Wandel : Altersspezifik und Geschlechterrollen, Gießen: Psychosozial-Verl., 2006, S. 47-60, ISBN: 3-89806-446-8 (Standort: USB Köln(38)-33A3669) INHALT: keine Angaben

[92-F] Wagner, Jenny, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lang, Frieder R., Prof.Dr. (Betreuung): Childlessness and relationship regulation: effects of life plans in early and middle adulthood INHALT: 1. Gewollt kinderlose Paare unterscheiden sich in ihrer Beziehungs- und Netzwerkgestaltung ganz allgemein von kinderlosen Paaren mit starkem unerfülltem Kinderwunsch. 2. Eine Differenzierung der Beziehungs- und Netzwerkgestaltung lässt sich zurückführen auf Aspekte der Beständigkeit (Qualität, Stabilität) von der Beziehung zum Vater/ vs. Mutter). GEOGRAPHISCHER RAUM: Halle/ Saale, Berlin METHODE: Rahmenmodell der Beziehungsgestaltung (Lang und Neyer, 2005): Grundmechanismen, Näheregulation und Reziprozitätsaushandlung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, online; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 171 Paare; traditionelle Beziehungen, Patchwork-Familien, gewollt kinderlose Paare, ungewollt kinderlose Paare. Stichprobe: 199; Eltern der Paare; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lang, F.R.; Wagner, J.; Wrzus, C.; Neyer, F.J.: The diversity of families across adulthood. Effects of relationship regulation on psychological adaptation (in prep.).+++Neyer, F.J.; Wrzus, C.; Wagner, J.; Lang, F.R.: The regulation of emotional close-

68

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

ness and reciprocity across relationships (in prep.). ARBEITSPAPIERE: Neyer, F.J.; Wrzus, C.; Wagner, J.; Lang, F.R.: Beziehungsregulative Mechanismen der Person-Umwelt-Interaktion. Vortrag auf der 15. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie, Bochum, Sept. 2005.+++Neyer, F.J.; Lang, F.R.; Wrzus, C.; Wagner, J.: Näheregulation und Reziprozitätsaushandlung in sozialen Beziehungen. Vortrag auf dem 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Nürnberg, Sept. 2006.+++Wagner, J.; Neyer, F.J.; Lang, F.R.: Childlessness and social network composition: what are the effects of family of origin and life plans? Poster presented at European Conference of Personality (ECP), Athens, Greece, July 2006.+++Wagner, J.; Neyer, F.J.; Lang, F.R.: Kinderlosigkeit und Netzwerkgestaltung: Einflüsse der Herkunftsfamilie und der Lebensplanung. Vortrag auf dem 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Nürnberg, Sept. 2006. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychogerontologie (Nägelsbachstr. 25, 91052 Erlangen) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 09131-85-26526, e-mail: [email protected])

[93-L] Wahl, Klaus: Black Box Familie: Wie kompetent sind Eltern in der Erziehung?, in: DJI Bulletin, 2005, H. 71, S. 1 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull71_d/DJIB_71.pdf) INHALT: Der Beitrag stellt eine Kurzfassung aus einem der Einführungsvorträge der Jahrestagung des Deutschen Jugendinstitutes in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk 2005 dar: "Von PISA-Kids, ratlosen Eltern und Supernannys". Er stellt Ergebnisse der DJIForschung zum Erziehungsverhalten von Eltern vor. Diese stehen im Kontext der Diskussion um Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen und der Frage nach fehlender Elternbildung. Besonderer Bezug wird auf das DJI-Kinderpanel genommen, eine repräsentative Wiederholungsbefragung bei anfangs 5- bis 6-jährigen bzw. 8- bis 9-jährigen Kindern und ihren Eltern. (DIPF/Orig./eli)

[94-L] Willekens, Harry: Vaterschaft als Institution, in: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe, Anja Wolde (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel : multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 19-35, ISBN: 3-7799-1375-5 INHALT: Der Beitrag zum geschlechtertheoretischen Aspekt der Vaterschaft stellt aus kulturanthropologischer Perspektive die Frage nach den Organisationsprinzipien von Vaterschaft als universeller gesellschaftlicher Institution. Der Autor untersucht Vaterschaft als Institution in einem weitreichenden historischen und anthropologischen Vergleich - vom römischen Recht über den Code Napoléon bis zu schwarzafrikanischen Gesellschaften. Anhand historischer und kulturanthropologischer Untersuchungen zum Verhältnis von Vaterschaft, Ehe und biologischer Beziehung wird gezeigt, dass Vaterschaft in der Vergangenheit nicht sehr eng mit der biologisch-genetischen Abstammung verkoppelt war. Als wesentliche Erklärung für die zunehmende Bedeutung der biologischen Beziehung und den Verlust väterlicher Vorrechte in westlichen Gesellschaften wird die veränderte gesellschaftliche Stellung von Kindern

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

69

angeführt. Die Bedeutung von Kindern als Ressource für Familie, sei es als Arbeitskräfte, zur Alterssicherung oder für strategische Bündnisse durch Eheschließungen, ist verloren gegangen. (ICG2)

[95-L] Wirth, Heike; Dümmler, Kerstin: The influence of qualification on women's childlessness between 1970 and 2001 in Western Germany: analyses with the German Microcensus, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 30/2005, H. 2/3, S. 313-336 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln(38)FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Bislang gibt es kaum Studien, welche die Entwicklung und das Ausmaß von Kinderlosigkeit in Deutschland in umfassender Weise empirisch untersuchen. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte die unzureichende Datenlage sein. Der Arbeitsbericht beschreibt auf Basis von Mikrozensusdaten die Entwicklung der bildungsspezifischen Kinderlosigkeit von deutschen Frauen in Westdeutschland für die Geburtskohorten 1951 bis 1968. Neben dem Bildungsniveau werden auch die Erwerbsbeteiligung und der Familienstand von Frauen als zentrale Erklärungsfaktoren von Kinderlosigkeit herangezogen. Der Vorteil des Mikrozensus ist zweifellos der im Vergleich zu wissenschaftsbasierten Erhebungen sehr große Stichprobenumfang, der auch die Betrachtung von eher kleinen Subpopulationen erlaubt. Allerdings stößt die Analyse von Kinderlosigkeit mit Mikrozensusdaten auch auf zentrale Beschränkungen. Diese Beschränkungen werden in dem Papier gleichfalls thematisiert und in Hinblick auf die Konsequenzen für die Analyse diskutiert." (Autorenreferat)

[96-L] Wolfgruber, Gudrun; Niederkofler, Heidi; Niederhuber, Margit; Mesner, Maria (Hrsg.): Kinder kriegen - Kinder haben: Analysen im Spannungsfeld zwischen staatlichen Politiken und privaten Lebensentwürfen, (Bruno Kreisky International Studies, Bd. 5), Innsbruck: Studien-Verl. 2006, 283 S., ISBN: 3-7065-4073-8 (Standort: UB Trier(385)-OFsn48023) INHALT: "Der Band umfasst insgesamt 14 Beiträge über die Reproduktionspolitiken in Finnland, Österreich, Portugal, Rumänien, Russland und den USA. Er enthält Analysen sowohl der Kinderbetreuungs- als auch der Geburtenpolitik. Die Verbindung dieser wissenschaftlichen Perspektiven ermöglicht innovative Einblicke in die Beziehung zwischen Familie-, Geschlechter- und Bevölkerungspolitik auf beiden Seiten des ehemaligen 'Eisernen Vorhanges'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teija Hautanen: Das Recht eines jeden Kindes auf öffentliche Tagesbetreuung in Finnland (15-28); Ritva Nätkin: Geschlechtergerechtigkeit und Mutterschutz als Widerspruch: Reproduktionspolitik in Finnland (29-46); Silvia Portugal: Frauen, Wohlfahrtsstaat und Wohlfahrtsgesellschaft in Portugal (47-62); Virginia Ferreira: Reproduktionspolitik in Portugal nach 1974 (63-76); Linda Gordon: Entscheidungsfreiheit versus 'Pro-Life': Der politische Kampf um Reproduktionsrechte in den USA (77-108); Ann Shola Orloff: Die Wohlfahrtsreform in den USA verstehen: Macht, Geschlecht und Race (109-130); Livia Popescu: Kinderbetreuung, Familie und Staat im post-sozialistischen Rumänien (131-152); Adriana Baban: Weibliche Gesundheit und Reproduktionspolitik in Rumänien (153-172); Yelena Kulagina: Familien und ihre sozio-ökonomischen Probleme in Russland: Einige geschlechtsspezifische Aspekte (173-186); Michele Rivkin-Fish: Reproduktion und Nationalismus: Politische Strategien in Russland (187-214); Maria Mesner: MütterFamilien, Familienmütter. Politiken ums Kinderhaben in Österreich (215-234); Aurelia Wei-

70

soFid Familienforschung 2007/1 2 Kinderwunsch und Elternschaft

kert: In-Vitro-Fertilisation, Eizellenverkauf und Leihmutterschaft. Die neuen Reproduktionstechnologien in Österreich (235-242); Johanna Gehmacher: Re/Produktion der Nation (243254); Maria Andrea Wolf: Medikalisierung der Reproduktion (255-280).

3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung [97-L] Abraham, Martin: Berufliche Selbständigkeit: die Folgen für Partnerschaft und Haushalt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 310 S., ISBN: 3-531-14085-X INHALT: "Für die berufliche Selbständigkeit besitzt der Ehe- oder Lebenspartner eine besondere Bedeutung. Dessen Unterstützung ist insbesondere für die Gründung und den Betrieb eines eigenen Unternehmens eine wichtige Voraussetzung. Trotz dieses Umstandes ist bisher jedoch wenig darüber bekannt, wie mit dieser besonderen Situation von den Beteiligten umgegangen wird und welche Folgen dies für die private Partnerschaft und den Haushalt besitzt. Im Rahmen dieser Arbeit wird daher erstens der Frage nachgegangen, wie Selbständige und ihre Ehe- bzw Lebenspartner ihre Beziehung und den Haushalt organisieren. Dabei zeigt sich, dass vor allem Unternehmensbesitzer und deren Partner versuchen, sich durch gegenseitige Investitionen frühzeitig aneinander zu binden. Zweitens lässt sich feststellen, dass diese Strategie tatsächlich zu stabileren Ehen und einer höheren Arbeitsteilung im Haushalt führt. Allerdings zeigt sich auch, dass insbesondere die Ehepartnerinnen im hohen Ausmaß in das Unternehmen eingebunden werden. Den Frauen wird somit die Kombination qualifizierter Erwerbstätigkeit und hoher Flexibilität ermöglicht. Die starke Verschränkung von Haushalt und selbständiger Erwerbstätigkeit im Rahmen eines eigenen Betriebs führt demnach nicht nur zu Vorteilen wirtschaftlicher sondern auch privater Natur." (Autorenreferat)

[98-F] Auferkorte-Michaelis, Nicole, Dr.; Wergen, Jutta, Dr.; Kociemba, Elisabeth; Möller, Christina; Wübbena, Christine (Bearbeitung); Metz-Göckel, Sigrid, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Junge Elternschaft und Wissenschaftskarriere. Vertiefung der statistischen Auswertung der landesweiten Universitätsdaten der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen und eine Pilotstudie junger Eltern an zwei Universitäten des Landes INHALT: Forschungsfrage: Welcher Zusammenhang besteht zwischen Karrierebedingungen, Geschlecht und Kinderzahl/ -losigkeit beim wissenschaftlichen Nachwuchs an den Universitäten des Landes NRW? Projektbeschreibung: Der Untersuchung liegt eine Totalerfassung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Universitäten des Landes NRW zugrunde. Dafür wurden die Datensätze des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) sowie des Landesamtes für Besoldung und Versorgung (LBV) zusammengeführt, für unsere Fragestellung neu programmiert und entsprechend unserer Untersuchungszielgruppen bereinigt. Was interessiert diese Studentinnen und Studenten? Was macht ihnen Probleme? Kaum Nachwuchs beim 'wissenschaftlichen Nachwuchs' an den Universitäten von NRW: In Deutschland entscheiden sich immer mehr Hochqualifizierte und Personen mit einer starken Karriereorientierung für ein Leben ohne Kinder. Der Mikrozensus für 2003 wies 43% kinderlose Akademikerinnen in der Altersgruppe der 37-40 Jährigen aus, bei den 41-44 Jährigen waren es noch

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

71

37%. Allerdings ist die bisherige Datenlage zum Zusammenhang von Kinderzahl und Karriere äußerst unpräzise. Die längere Verweildauer im Bildungssystem und die biologische Fertilitätsspanne führen insbesondere bei Hochschulabsolventinnen dazu, die Geburt des ersten Kindes hinauszuschieben, denn berufliche Stabilisierung, Karriereaufbau und Familiengründung fallen in dieselbe Lebensspanne. Der wissenschaftliche Nachwuchs an den Universitäten von NRW ist mehrheitlich kinderlos. Im Jahre 2004 waren dies 73,1% und 26,9% (5.927 Personen) haben wenigstens ein Kind. Die Eltern haben insgesamt 10.096 Kinder, das sind durchschnittlich 1,7 Kinder pro Elternteil, bzw. 0,46 Kind pro Person der Grundgesamtheit. Von diesen Eltern in der Wissenschaft hatten in 2004 46,7% (2.770) ein Kind, 23,3% (2.352) zwei Kinder, 6,3% (635) drei Kinder, 1,4% (139) vier Kinder, 0,3% (26) fünf Kinder, 0,04% (5) sechs Kinder und 0,01% (1) sieben Kinder (vgl. Abb. 1). Vier Kinder sind bereits ein Ausnahmefall. D.h. diejenigen Wissenschaftler/innen, die sich für Kinder entscheiden, entscheiden sich mehrheitlich für mehr als ein Kind. Von den 8.632 Kindern mit einer Altersangabe haben die meisten (70%) das Grundschulalter noch nicht überschritten und fast die Hälfte ist im Vorschulalter (48%). Im Grundschulalter sind rund 21% und 31% sind bereits mindestens 11 Jahre alt. 29% (2.491 Kinder) sind Säuglinge bzw. Kleinkinder bis zu 2 Jahren. Es zeigt sich, dass die Kinderlosigkeit beim 'wissenschaftlichen Nachwuchs' an den Universitäten noch bedeutend höher ist als beim Durchschnitt der Hochschulabsolvent/innen. Dies kann durch die unsichere Zukunftsperspektive, die befristeten Arbeitsverträge, den drastischen Stellenrückbau im Mittelbau, die generelle Begrenzung der Beschäftigung "unterhalb der Professur" auf 12 Jahre bedingt sein. Die Interviews mit den Vätern und Müttern in der Wissenschaft sowie den Kinderlosen an den Universitäten Dortmund sowie Duisburg Essen sollten hierüber genauere Auskunft geben. Sie befinden sich noch in der Erhebungsphase. ZEITRAUM: 1994 und 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Dortmund, Duisburg, Essen METHODE: Statistische Sekundäranalyse der Personalstandsdaten aller Wissenschaftler/innen an den nordrheinwestfälischen Universitäten der Jahre 1994 und 2004 in den Gehaltsgruppen C1 und BAT 2a/1b (wissenschaftlicher Nachwuchs); leitfadengestützte Interviews mit Wissenschaftler/innen mit und ohne Kinder in den untersuchten Gehaltsgruppen an den Universitäten Dortmund und Duisburg-Essen; für 1994 aus insgesamt 17.569 Personen: 4.235 Frauen und 13.334 Männer; für 2004 aus insgesamt 21.199 Personen: 7.174 Frauen und 14.825 Männer ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-5530, Fax: 0231-755-5543, e-mail: [email protected]); Auferkorte-Michaelis, Nicole (Dr. Tel. 0231755-5542, Fax: 0231-755-5543, e-mail: [email protected])

[99-L] Auferkorte-Michaelis, Nicole; Metz-Göckel, Sigrid; Wergen, Jutta; Klein, Annette: Junge Elternschaft und Wissenschaftskarriere: wie kinderfreundlich sind Wissenschaft und Universitäten?, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 4, S. 14-23 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Immer mehr Hochqualifizierte und Personen mit einer ausgeprägten Karriereorientierung entscheiden sich in Deutschland für ein Leben ohne Kinder. Der Mikrozensus für 2003 wies in der Altersgruppe der 37- bis 40-Jährigen 43 Prozent kinderlose Akademikerinnen aus, bei den 41- bis 44-Jährigen waren es noch 37 Prozent (vgl. Duschek/ Wirth 2005). Allerdings

72

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

ist die bisherige Datenlage zum Zusammenhang von Kinderzahl und Karriere äußerst unpräzise. 'Die deutschen Kinderlosenzahlen sind im europäischen Vergleich einzigartig unzuverlässig', sagt die Expertin vom Max Planck-Institut für Demographie in Rostock, weil die statistische Ermittlung der Kinderzahlen methodisch sehr unzulänglich ist (Kreyenfeld 2005). Dies ist für den Datensatz der vorliegenden Studie anders. Ihr liegt eine Totalerfassung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Universitäten des Landes NRW zugrunde. Hierbei wurden erstmals die Datensätze des LDS und des LBV zusammengeführt, für unsere Fragestellung neu programmiert und entsprechend unserer Untersuchungszielgruppe bereinigt. Die hier gestellte Forschungsfrage lautet: Welcher Zusammenhang besteht zwischen Karrierebedingungen, Geschlecht und Kinderzahl bzw. -losigkeit beim 'wissenschaftlichen Nachwuchs' an den Universitäten des Landes NRW?" (Textauszug)

[100-L] Blau, Francine D.; Kahn, Lawrence M.: Changes in the labor supply behavior of married women 1980-2000, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2180), Bonn 2006, 64 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2180.pdf) INHALT: "Using March Current Population Survey (CPS) data, we investigate married women's labor supply behavior from 1980 to 2000. We find that their labor supply function for annual hours shifted sharply to the right in the 1980s, with little shift in the 1990s. In an accounting sense, this is the major reason for the more rapid growth of female labor supply observed in the 1980s, with an additional factor being that husbands' real wages fell slightly in the 1980s but rose in the 1990s. Moreover, a major new development was that, during both decades, there was a dramatic reduction in women's own wage elasticity. And, continuing past trends, women's labor supply also became less responsive to their husbands' wages. Between 1980 and 2000, women's own wage elasticity fell by 50 to 56 percent, while their cross wage elasticity fell by 38 to 47 percent in absolute value. These patterns hold up under virtually all alternative specifications correcting for: selectivity bias in observing wage offers; selection into marriage; income taxes and the earned income tax credit; measurement error in wages and work hours; and omitted variables that affect both wage offers and the propensity to work; as well as when education groups and mothers of small children are analyzed separately." (author's abstract)

[101-L] Botsch, Elisabeth; Lindecke, Christiane; Wagner, Alexandra: Familienfreundlicher Betrieb: ein Blick in die Praxis, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 9, S. 485-491 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Eine wachsende Zahl von Betrieben hat familienfreundliche Maßnahmen eingeführt. Allerdings verfolgen die Betriebe damit unterschiedliche Ziele. Folglich sind auch die Maßnahmen von unterschiedlicher Reichweite und betreffen unterschiedliche Handlungsfelder. Idealtypisch kann man drei Arten der Herangehensweisen von Betrieben an die Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen unterscheiden: Sie werden als Bonus für bestimmte Leistungsträger entwickelt, als Kompensation für die 'doppelbelasteten' Frauen und Mütter konzipiert oder sie sind auf die Überwindung der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung gerichtet. Hinter dieser sehr heterogenen Praxis verbergen sich letztlich differente implizite Leitbil-

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

73

der von Familie. Die Autorinnen plädieren dafür, diese Leitbilder offen zu legen und zu diskutieren und dabei auch betriebliche Interessenkonflikte zu benennen." (Autorenreferat)

[102-L] Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Special: Familie und Beruf, in: UNI Berufswahl Magazin, Jg. 30/2006, H. 4, S. 22-33 (URL: http://www.unimagazin.de/200604/pdf/special.pdf) INHALT: Der Sammelbeitrag erläutert an konkreten Beispielen und mit Hilfe eines Überblicks über die einschlägigen gesetzgeberischen Maßnahmen, wie sich Eltern mit Kindern im Spannungsfeld von Beruf und Familie arrangieren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gilt hierzulande als nicht einfach und erfordert umfangreiche Planung, insbesondere, wenn man nach langer beruflicher Qualifikation im Berufsleben nicht zurückstecken will. Neben der Unterstützung durch den Gesetzgeber schaffen immer mehr Unternehmen attraktive Angebote für Eltern. An verschiedenen Modellen aus der Praxis wird erläutert, wie eine bessere Balance zwischen Arbeitswelt und Familie ermöglicht werden kann. Zu den behandelten Themen gehören: gesetzliche Hilfen für Eltern, Angebote zur Kinderbetreuung, ein europaweiter Vergleich der Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zwischen den Eltern, Teilzeitarbeit und Telearbeit als Perspektive für beide Elternteile, berufliche Entfaltung als Basis der Karrieren beider Partner, der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit sowie die Probleme berufstätiger Alleinerziehender. (IAB)

[103-L] Bütler, Monika: Arbeiten lohnt sich nicht - ein zweites Kind noch weniger, (Discussion Paper / Universität Sankt Gallen, Volkswirtschaftliche Abteilung, No. 2006-05), St. Gallen 2006, 15 S. (Graue Literatur; URL: http://www.vwa.unisg.ch/org/vwa/web.nsf/SysWebRessources/VWA_2006_05/$FILE/ DP05_Buetler-ganz.pdf) INHALT: "Child-care subsidies are meant to facilitate work for mothers with small children. The paper demonstrates that the predominant current subsidy scheme in Switzerland, which ties the subsidies to realized income (but not to potential income), creates strongly negative work incentives especially for well qualified women. With the example of the city of Zürich it is shown that it does not pay off for mothers to work more than one or two days per week, as any increase in the hours worked leads to a more than proportional rise in child-care costs. For more than one child, the effective total marginal tax rate, including child-care expenditures, can well exceed 100Prozent. This effect is primarily due to the endogenous pricing of child-care facilities implied by the scheme, and much less to progressive taxation." (author's abstract)

[104-L] Caspar, Sigried; Kirchmann, Andrea; Seibold, Bettina; Stieler, Sylvia: Kinder, Konflikt, Karriereknick: Notwendigkeiten und Ansatzpunkte für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, (Forschungsberichte aus dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen : Serie A, 65), Tübingen 2005, 104 S., ISBN: 3-934859-16-X (Standort: IAB-96-231-23 BS 331; Graue Literatur)

74

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

INHALT: Die bessere Integration von Frauen in die Erwerbstätigkeit und eine selbstverständliche Übernahme häuslicher Pflege- und Betreuungsaufgaben durch Männer sind nicht nur aus sozialpolitischer Sicht wünschenswert, sondern auch aus unternehmerischer Sicht. Es wird eine Bestandsaufnahme der Erwerbssituation von Familien und Frauen in Baden-Württemberg seit 1980 vorgelegt. Die zögernde Ausweitung der Frauenbeschäftigung wird zum einen auf die Einkommenssituation der Familien und auf die Familienförderung zurück geführt, zum anderen auf die unzureichende Kinderbetreuung. Dem wird ein Querschnitt konkreter Initiativen und Projekte gegenüber gestellt, die in Baden-Württemberg oder auch darüber hinaus die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Vor diesem Hintergrund werden die Rolle und gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen beleuchtet. Die Sekundäranalyse verschiedener empirischer Erhebungen zeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sich auch positiv auf die Betriebe auswirkt. Gleichzeitig muss eine neue Balance zwischen betrieblicher und privater Sphäre gefunden werden. (IAB)

[105-L] Dausien, Bettina: Machen Frauen Karriere?: Gedanken zum Diskurs über Geschlecht, Beruf und "WorkLife-Balance", in: Anne Schlüter (Hrsg.): Bildungs- und Karrierewege von Frauen : Wissen Erfahrungen - biographisches Lernen, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 54-76, ISBN: 3-86649-017-8 INHALT: "Das Thema 'Karrierewege von Frauen', so die Formulierung im Titel der Tagung, auf die dieser Artikel zurückgeht, eine Geschichte, die im Hinblick auf unterschiedliche wissenschaftliche, professionelle und politische Diskurse betrachtet werden kann. Die folgenden Überlegungen rekonstruieren einige Linien der Thematisierung und setzen sie miteinander in Beziehung. Angeregt wurden sie durch aktuelle Problembeschreibungen, insbesondere Diskussionen um 'Work-Life-Balance', die nicht nur in betrieblichen Personalpolitiken, Weiterbildungsprogrammen oder staatlichen Maßnahmen im Bereich von Frauen- und Familienpolitik, sondern seit einiger Zeit auch in sozial- und erziehungswissenschaftlichen Kontexten eine Rolle spielen. Nach einer Einführung in das Thema 'Frauen und Karriere anhand eines aktuellen Fragments aus dem bundesdeutschen Medienalltag (1) wird zunächst das soziologische Konzept 'Karriere' mit Blick auf seinen analytischen Gehalt vorgestellt (2), ehe einige zentrale Diskussionslinien zum Thema Berufs- und Lebenskarrieren in der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung in Erinnerung gerufen werden (3). Vor diesem Hintergrund lassen sich die Grenzen des Karrierebegriffs verdeutlichen und ergänzende Analyseperspektiven formulieren (4). Zum Abschluss werden die entwickelten Argumente in kritischer Weise auf den Diskurs um Work-Life-Balance bezogen (5). Leitend ist dabei die Frage, welchen Status dieses Konzept im Rahmen einer (erziehungs-)wissenschaftlichen Forschungsperspektive haben kann." (Textauszug)

[106-L] DelBoca, Daniela; Sauer, Robert M.: Life cycle employment and fertility across institutional environments, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2285), Bonn 2006, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2285.pdf) INHALT: "In this paper, we formulate a dynamic utility maximization model of female labor force participation and fertility choices and estimate approximate decision rules using data on married women in Italy, Spain and France. The pattern of estimated state dependence effects

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

75

across countries is consistent with aggregate patterns in part-time employment and child care availability, suggesting that labor market rigidities and lack of child care options are important sources of state dependence. Simulations of the model reveal that Italian and Spanish women would substantially increase their participation rates were they to face the French institutional environment." (author's abstract)

[107-L] Dettmer, Susanne: Berufliche und private Lebensgestaltung in Paarbeziehungen: zum Spannungsfeld von individuellen und gemeinsamen Zielen, Berlin 2006, 298 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?idn=98080485x; http://www.diss.fu-berlin.de/cgi-bin/zip.cgi/2006/208/Fubdiss2006208.zip) INHALT: "Am Beispiel von Professionsangehörigen aus Medizin und Psychologie wird in der vorliegenden Dissertation untersucht, auf welche Weise die individuellen Berufs- und Lebensverläufe von Partnern in Paarbeziehungen miteinander verknüpft sind. Dazu wurden zunächst die beruflichen Ziele, Positionen und Karrieren von 90 Professionsangehörigen und ihren PartnerInnen retrospektiv über 15 Jahre hinweg detailliert analysiert. Die gefundenen Karrierekonstellationen in Paarbeziehungen ließen sich danach unterscheiden, ob die beruflichen Ziele weitgehend unabhängig voneinander gebildet werden und ob die beruflichen Handlungsstränge getrennt voneinander verlaufen (Segmentation), ob sie aufeinander abgestimmt werden (Integration) oder ob sie sich so stark überschneiden, dass sie quasi miteinander 'verschmelzen' (Entgrenzung). Hierbei wurde besonders der Einfluss der Berufe und 'institutionellen Karrierelogiken' sowie der Geschlechtsrollenerwartungen auf die partnerschaftlichen Konstellationen deutlich. Es zeigte sich ferner, dass das Merkmal der inhaltlichen Affinität der beruflichen Tätigkeitsfelder beider Partner nicht nur eine bedeutsame Rolle für die gegenseitige berufliche Unterstützung in Paarbeziehungen spielt, sondern auch Einfluss auf die Relation der partnerschaftlichen Berufsverläufe hat. In einer zusätzlichen Paarinterviewstudie mit 23 Paaren, die jene zuvor gefundenen partnerschaftlichen Karrierekonstellationen repräsentieren, wurde die Analyseperspektive nicht nur auf die Relation der beruflichen- sondern auch auf die der privaten Ziele und Lebensläufe in Paarbeziehungen gerichtet. Mithilfe empirischer Typenbildung ließen sich insgesamt fünf komplexe Typen dyadischer Lebensgestaltung unterscheiden: 1. traditional-komplementärer Typus, 2. nicht-traditional-komplementärer Typus, 3. koordiniert-symmetrischer Typus, 4. individualistisch-symmetrischer Typus und 5. entrenzt-symmetrischer Typus. Als besonders zentral für die Beschreibung und Abgrenzung dieser Typen erwiesen sich das Verhältnis von individuellen und gemeinsamen Zielen sowie die Form der Arbeitsteilung zwischen den Partnern. Weitere Befunde der Paarinterviewstudie beziehen sich auf den vermeintlichen Widerspruch zwischen gewandelten individualisierten Ansprüchen an die Gestaltung von Paarbeziehungen und der praktisch fortbestehenden Durchsetzungskraft geschlechtstypischer Arbeitsteilungsmuster sowie auf die Frage, warum Doppelakademikerpaare häufig das Potential für eine 'Doppelkarriere' nicht nutzen." (Autorenreferat)

[108-L] Drobnic, Sonja: Gendered employment patterns: individuals, societies, couples, in: Annette Jünemann, Carmen Klement (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 132-145, ISBN: 3-8329-1107-3

76

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

INHALT: Die mikrosoziologische Ländervergleichsstudie zur Gleichstellungspolitik in der EU untersucht anhand von Berufsverlaufsdaten die Erwerbsmuster von Frauen und Männern in verschiedenen Wohlfahrtsstaaten. Unter Beachtung der durch den Staat vorgegebenen Opportunitätsstrukturen werden so detaillierte Angaben zum geschlechtsspezifischen Erwerbsverhalten von Paaren in Relation zum sozialen Status beider Partner gemacht. Der Vergleich von zwölf EU-Staaten bestätigt die Hypothese, dass Paare nach wie vor über sehr ähnliche Bildungsniveaus und ökonomische Ressourcen verfügen. Allerdings bestehen insbesondere in den untersuchten osteuropäischen Ländern Unterschiede: Während in Ungarn die ökonomischen Ressourcen von Männern einen positiven Einfluss auf das Erwerbsverhalten ihrer Partnerinnen haben, zeigt sich in Polen die umgekehrte Situation. Dort verringert sich die Erwerbstätigkeit bei Ehefrauen, wenn ihre Partner über einen hohen ökonomischen Status verfügen. Ähnlich der sehr unterschiedlichen wohlfahrtsstaatlichen Ausrichtungen in den verschiedenen westeuropäischen Staaten weist die Untersuchung nach, dass sich die unterschiedlichen osteuropäischen Länder in Zukunft weiter ausdifferenzieren dürften. (ICG2)

[109-L] Endepohls-Ulpe, Martina; Jesse, Anja (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 245 S., ISBN: 3-631-53883-9 (Standort: HLB Fulda(66)-2006/1955) INHALT: Frauen sind im westlichen Kulturkreis in ihrem Lebensbereich nicht mehr auf die Familie und Familienarbeit beschränkt. Gleichzeitig hat sich die gesellschaftliche Bedeutung von Ehe und Familie im 20. Jahrhundert grundlegend gewandelt. Dieser Wandel in den Lebensmöglichkeiten und in der Lebensgestaltung von Frauen schlägt sich auch in den Themen nieder, die in der empirisch-psychologischen Forschung bearbeitet werden. Die Aufsätze betrachten Frauen in Beruf und Ausbildung sowie in verschiedenen Familienformen und Lebensphasen. Die Beiträge zeigen zudem die Vielfalt der zur Bearbeitung des Themenbereichs existierenden Perspektiven und Methoden auf. Dabei wird die Notwendigkeit einer differenzierten und vielschichtigen Betrachtung der Entwicklung von Frauen zwischen den Polen des Wandels und der Beibehaltung traditioneller Verhaltensweisen und Einstellungen deutlich. (IAB). Inhaltsverzeichnis: 1. Frauen in Beruf und Ausbildung - Ruth Rustemeyer, Annett Wilde, Natalie Fischer: Schulische und berufliche Auswirkungen von geschlechtsspezifischem Selbstbild und Interesse (17-33); Dorothee Alfermann, Jeannine Stiller, Elmar Brähler: Berufsziele und Karrierepläne nach dem Studium der Humanmedizin - ein Geschlechtsvergleich (35-48); Martina Endepohls-Ulpe: Hochbegabt und weiblich - Barrieren auf dem Weg zur Leistung (49-66); Judith Ebach: Die Erweiterung der beruflichen Orientierung von Schülerinnen am Beispiel des Ada-Lovelace-Projekts (67-82). 2. Frauen in verschiedenen Familienformen und Lebensphasen - Barbara Reichle, Flora Zahn: 'Und sie bewegt sich doch!' Aufgabenverteilung in Partnerschaften verändern sich im Verlauf des Familienzyklus (85-102); Beate Minsel: Kinder bezogene elterliche Aufgabenteilung und Zufriedenheit während des Übergangs des ersten Kindes in die Grundschule (103-119); Brigitte Rollett, Harald Werneck: Elterliche Partnerschaft und kindliches Leistungsverhalten: Resultate einer Längsschnittstudie (121-137); Harald Werneck, Brigitte Rollett: Ansätze und Befunde zur Vorhersage elterliche Scheidung (139-150); Christiane Papastefanou: Mütter und Töchter in der Ablösungsphase ein Vergleich von Kernfamilien und Alleinerziehenden (151-165); Anja Jesse: Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden geschiedener alleinerziehender Frauen: Ergebnisse einer Tageslaufanalyse (167-181); Margot Klinkner: Möglichkeiten und Grenzen der Evaluation von praxisorientierten Interventionsprogrammen, dargestellt am Beispiel eines Elterntrainings für

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

77

Alleinerziehende (183-198); Insa Fooken: Späte 'Fröste der Freiheit' - (Ent-)Scheidungsmuster von Frauen unterschiedlicher Geburtskohorten (199-214); Marcus Roth, Simone Gerber: Determinanten der Lebenszufriedenheit bei älteren Frauen (215-231). 3. Über Elisabeth Sander: Kurzbiographie und Schriftenverzeichnis.

[110-L] Feider, Cornelia: Zurück in den Beruf - Zurück zu einer gerechteren Arbeitsteilung?, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 1, S. 92-99 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Thema der Mutterschaft als gravierendem Einschnitt in der weiblichen Biografie und dem Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf nach der Kinderbetreuungsphase. Es werden Überlegungen darüber angestellt, welche Wirkungsmächtigkeit der skizzierte Traditionalisierungseffekt im weiteren Lebensverlauf von Frauen hat. Welches Selbstverständnis haben Frauen, wenn ihre Kinder heranwachsen und in welcher Form treffen sie berufliche und familiäre Entscheidungen? Können und wollen sie an frühere emanzipatorische Bestrebungen anknüpfen? Auf der Grundlage einer biografieanalytischen Studie, im Rahmen derer die Erwerbs- und Familienverläufe von Berufsrückkehrerinnen aus Büroberufen untersucht werden, wurde ein heterogenes Sample aus 20 Personen für die Durchführung von narrativen Interviews selektiert. Im Zentrum des Forschungsinteresses standen die Begründungszusammenhänge, die die Frauen in Bezug auf Art und Ausmaß ihrer Erwerbstätigkeit herstellen, und ihre Verortung im Spannungsfeld von Familie und Beruf. Der Beitrag stellt eine auf Einzelfallanalysen basierende Typologie mit sechs Typen von Berufsrückkehrerinnen vor. Für alle Frauen in der Studie lässt sich festhalten, dass sie sich im Bereich der Haushalts- und Familienarbeit nach wie vor an tradierten Rollenmustern orientieren, egal wie stark und in welchem Umfang sie beruflich engagiert sind. Leider sind diese Orientierungen an Traditionen ausgerichtet, die den Idealen junger Frauen von Partnerschaft und Familie entgegenstehen und die keine faire Verteilung von Rechten und Pflichten vorsehen. (ICH)

[111-L] Flüter-Hoffmann, Christiane; Seyda, Susanne: Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2006: wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft? ; Stand, Fortschritte, Bilanz, Berlin 2006, 25 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.erfolgsfaktor-familie.de/data/downloads/studien/Unternehmensmonitor_Familienfreundlich keit_2006.pdf) INHALT: "Die repräsentative Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln gibt zum zweiten Mal nach 2003 Auskunft zum Stand der Familienfreundlichkeit in deutschen Unternehmen und zeigt die Entwicklungen seit 2003 auf. Ergebnis: sowohl die Verbreitung familienfreundlicher Maßnahmen in den abgefragten Bereichen Arbeitszeitflexibilisierung/ Telearbeit, Kinder- und Angehörigenbetreuung, Elternförderung und Familienservice als auch die generelle Wertschätzung des Thema bei Unternehmensleitungen hat deutlich zugenommen." (Autorenreferat)

78

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

[112-F] Grunow, Daniela, Dipl.-Soz.; Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Schulz, Florian, Dipl.-Soz.; Jabsen, Annika, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess (kooptiertes Begleitprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Von den Verbesserungen der Bildungs-, Erwerbs- und Karrierechancen der Frauen wurde vielfach erwartet, dass sie zu einem deutlichen Abbau der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Familie führen. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass sich trotz der tief greifenden Umgestaltung privater Lebensformen und der steigenden Erwerbsbeteiligung (verheirateter) Frauen, im Bereich der innerfamilialen Arbeitsteilung erstaunlich wenig verändert hat. Das Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist es deswegen, die familiale Arbeitsteilung in der Beziehungs- und Familienentwicklung mit Hilfe einer innovativen Kombination qualitativer und quantitativer Längsschnittmethoden zu beschreiben und zu erklären. Das Projekt greift dabei auf Theorien der kontext- und situationsbezogenen (Wahl-)Handlungen interdependenter Akteure zurück und versucht nicht nur die Entwicklung von Umfang und Art der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten quantitativ zu bestimmen, sondern auch die damit verbundenen dynamischen Entscheidungsprozesse qualitativ zu entschlüsseln. Das Projekt wird vor allem vorhandene Datensätze ausschöpfen und deren Grenzen zur Analyse innerfamilialer Arbeitsteilung identifizieren. Auf dieser Basis wird es auch einen Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der innerfamilialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts des neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung" leisten. METHODE: Nutzung quantitativer Längsschnittdatensätze (Sozioökonomisches Panel, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel) zur dynamischen Analyse der familialen Arbeitsteilung; Durchführung einer qualitativen Befragung von 25 (Ehe-)Paaren mit ausgewählten Ressourcenkombinationen zur Erfassung von Entscheidungsprozessen familialer Arbeitsteilung; Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der familialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts des DFG-Schwerpunktprogramms 1161 DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 22 -Paare, beide Partner getrennt-; Paare im Übergang zum 1. Kind -beide berufstätig-; Auswahlverfahren: Quota-/ Convenience-Sampling). Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: GSOEP, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulz, Florian; Grunow, Daniela: Tagebuch versus Zeitschätzung: ein Vergleich zweier unterschiedlicher Methoden zur Messung der Zeitverwendung für Hausarbeit. in: Zeitschrift für Familienforschung, Jg. 19, 2007, H. 1. ARBEITSPAPIERE: Grunow, Daniela; Schulz, Florian; Rost, Harald; Rupp, Martina: Zeitverwendung im Alltag: Zusatzinstrumente zum ifb-Zeitverwendungstagebuch. ifb-Materialien, Nr. 4/2006. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2006, 17 S. Unter: http://www.ifb.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifb/materialien/mat_2006_4.pdf abrufbar.+++Schulz, Florian: Häusliche Arbeitsteilung im Eheverlauf. in: Fthenakis, Wassilos E.; Textor, Martin R. (Hrsg.): Online Familienhandbuch. München: Staatsinstitut für Frühpädagogik 2006. Im Internet unter: http://www.familienhandbuch.de/cmain/f Fachbeitrag/a_ Familienforschung/s_2110.html abrufbar.+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela: Time diaries and survey questions on time use: different approaches - different results?! Paper präsentiert im Rahmen der 28th Annual Conference of the International Association of Time Use Research, 16.-18. August 2006 in Kopenhagen (DK).+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela; Rost, Harald; Rupp, Marina: Zeitver-

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

79

wendung im Alltag: das ifb-Zeitverwendungstagebuch. ifb-Materalien, Nr. 3/2005. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2005, 28 S. Unter: http://www.ifb.bayern.de/impe ria/md/content/stmas/ifb/materialien/mat_2005_3.pdf abrufbar.+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela; Rost, Harald; Rupp, Marina: Tijdbesteding in het leven van alledag. Das ifbZeitverwendungstagebuch (niederländische Übersetzung; übersetzt von Ida van der Woude). ifb-Materialien, Nr. 5/2006. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2006. ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I (Postfach 1549, 96045 Bamberg) KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-96525-12, e-mail: [email protected]); Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[113-L] Haberkern, Klaus: Nutzen - Macht - Identität: Zeitverwendung und Arbeitsteilung in Paarhaushalten, (Diskussions-Papiere / Universität Zürich, Soziologisches Institut, Forschungsgruppe Arbeit, Generation, Sozialstruktur (AGES), 4), Zürich 2005, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.suz.unizh.ch/ages/pages/PAGES-04.pdf) INHALT: "Hausarbeit ist in industrialisierten Ländern ungleich zu Lasten der Frauen verteilt. Ökonomische Theorien führen die geschlechterspezifische Arbeitsteilung auf Unterschiede in der Humankapitalausstattung oder auf einkommensbegründete Machtasymmetrien zurück. Soziologische Theorien betonen dagegen den Einfluss sozialer Normen und institutioneller Rahmenbedingungen. Die empirische Überprüfung des Haushaltsproduktions-, des 'household bargaining'- und des 'gender display'-Ansatzes anhand der Daten der Zeitbudgeterhebung 2001/2002 zeigt für Deutschland, dass ökonomische Determinanten wie Stundenlohn, Arbeitseinkommen und die finanzielle Abhängigkeit vom Partner einen entscheidenden Einfluss auf die innerfamiliale Arbeitsteilung haben. Ihre Wirkungsweise und geschlechtsspezifische Hausarbeitszeiten können jedoch nur dann angemessen erfasst werden, wenn Geschlechternormen und institutionelle Regelungen wie Entlohnungsformen, Scheidungs- und Steuerrecht berücksichtig werden. Frauen können ihre Hausarbeitszeit mit zunehmender finanzieller Unabhängigkeit vom Mann nur dann reduzieren, wenn sie die Geschlechternorm des männlichen Familienernährers nicht verletzen und mehr als ihr Partner verdienen. Männer reagieren hingegen stärker auf eine finanzielle Abhängigkeit. Sie erhöhen erst dann merklich ihre Hausarbeitszeit, wenn sie finanziell auf ihre Partnerin angewiesen sind." (Autorenreferat)

[114-L] Hartmann, Melanie: Geschlechterrollen und Arbeitsteilung in der Familie: ein internationaler Vergleich, Düsseldorf 2004, 32, XIX, 12 S. (Standort: ZA Köln, Spezialbibl. Empirische Sozialforschung-60-587; Graue Literatur) INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit zwei Fragen auseinander: (1) Wie stellen sich die Einstellung zu den Geschlechterrollen und die Situation der familiären Arbeitsteilung in verschiedenen Ländern dar? (2) Kann auf Individualebene das Maß an Egalität der Einstellung

80

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

zu den Geschlechterrollen einer der Partner einer Beziehung als ausschlaggebender Faktor für den Grad der Mitarbeit des Mannes bei der Hausarbeit und somit für die Egalität der Arbeitsteilung in der Familie gesehen werden? Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Sekundäranalyse des ISSP-Datensatzes 2002 "Family and Changing Gender Roles III" für die Bundesrepublik Deutschland, Schweden und Ungarn. Es zeigen sich landesspezifische Einstellungen und Verhaltensmuster, wobei die Mittelwerte der Geschlechtsrollenorientierung in Westdeutschland und Schweden sehr ähnlich und in Ungarn am traditionellsten sind. In keinem der drei Länder erweist sich die Geschlechtsrollenorientierung als Hauptdeterminante der familialen Arbeitsteilung. (ICE2)

[115-F] Henninger, Annette, Dr.; Gottwald, Markus, M.A.; Spura, Anke, M.A. (Bearbeitung); Wimbauer, Christine, Dr.phil. (Leitung): 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Doppelkarriere-Paaren? Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe (DFG) INHALT: Das Projekt fragt nach intersubjektiver Anerkennung in modernen Paarbeziehungen insbesondere in Doppelkarriere-Paaren (DCCs) - und nach deren Verhältnis zu gesellschaftlichen Anerkennungsstrukturen. Im Zuge von Modernisierungsprozessen werden durch die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen sowie eine Entgrenzung von 'Arbeit' und 'Leben' die Gültigkeit des männlichen Familienernährer- und des weiblichen Hausfrauenmodells samt damit einhergehender Sphärentrennung und geschlechtsspezifisch ungleicher Anerkennungsordnung in Frage gestellt. Dies gilt besonders in Dual Career Couples, in denen beide PartnerInnen hohe Bildung und hohes berufliches commitment aufweisen und sich gemäß einem normativen Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen. Die daran anschließende Frage lautet: Geht damit eine Pluralisierung, Entgrenzung und vor allem eine Egalisierung intersubjektiver Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen und von gesellschaftlichen Anerkennungsforen einher, oder lassen sich nach wie vor geschlechtsspezifische Ungleichheiten auffinden? Nach den bisherigen, theoretisch und sekundäranalytisch gewonnenen Ergebnissen lassen sich folgende, die empirische Forschung leitende Hypothesen formulieren: 1. Es kann nicht von einer grenzenlosen 'Entgrenzung', aber einer gewissen und teils ambivalenten Verschränkung verschiedener Sphären wie 'Arbeit' und 'Leben' gesprochen werden. 2. Es kommt weder auf gesellschaftlicher, organisationaler noch auf Paarebene zu einer Egalisierung von Anerkennungschancen und einer Gleichbewertung von Anerkennungsforen. Nach wie vor scheint Erwerbsarbeit mit höherer gesellschaftlicher Wertschätzung versehen als andere Lebensbereiche, etwa Familie oder ehrenamtliche Tätigkeiten - mit unterschiedlichen Folgen für Männer und Frauen. Auch innerhalb von Paarbeziehungen sprechen die bisherigen Ergebnisse für die Fortexistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Die genannten Fragen werden auf verschiedenen Ebenen empirisch untersucht. Die Arbeitsschwerpunkte sind: 1. die Untersuchung von Dual Career Couples. Gefragt wird aus einer Ungleichheitsperspektive, welche Anerkennungschancen und -strukturen in solchen Paaren bestehen, wie die Konstitution wechselseitiger Anerkennung in der Paarpraxis vonstatten geht, welche Ungleichheiten sich finden lassen und wie dies mit gesellschaftlichen Wertvorstellungen zusammenhängt. Hierzu führen wir qualitative, teilbiographische Paarinterviews durch. 2. die Untersuchung des organisationalen Umgangs mit Dual Career Couples anhand einer Analyse ausgewählter Arbeitsorganisationen aus verschiedenen Bereichen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese Arbeitsorganisationen Paare als Paare behandeln und wie und

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

81

warum sie Paare wert- oder nicht wertschätzen. 3. werden die in sozialpolitische Institutionen eingelassene paarbezogene Anerkennungsordnung sowie deren Veränderungen angesichts des gegenwärtigen Sozialstaatsumbaus anhand einer Analyse sozial-, familien- und arbeitsrechtlicher Regelungen in den Blick genommen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methodologisch stützen sich die Bearbeiter auf die Annahmen der wissenssoziologischen Hermeneutik; theoretischer Ausgangspunkt ist Axel Honneths Anerkennungstheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; Doppelkarriere-Paare; Auswahlverfahren: theoretical sampling. Stichprobe: 3; Arbeitsorganisationen; Auswahlverfahren: Fallstudie). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 3; Arbeitsorganisationen; Auswahlverfahren: Fallstudie. Sozialstaatliche Gesetze und Regelungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wimbauer, Christine; Henninger, Annette (Hrsg.): Die Gesellschaft als 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' - Anerkennung und Ungleichheit in Paaren, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat (Arbeitstitel) (in Vorbereitung 2007).+++ Wimbauer, Christine; Gottwald, Markus: Familie und Beruf: 'Ein Fall für Zwei' - DoppelkarrierePaare als Vorboten eines 'Paradigmenwechsels'? in: IAB-Forum 2. 2006 (im Erscheinen).+++Wimbauer, Christine: Frauen/ Männer. in: Lessenich, Stephan; Nullmeier Frank (Hrsg.): Das gespaltene Deutschland. Frankfurt, New York: Campus 2006, S. 136-157. +++Wimbauer, Christine: Karrieren, paarweise im Fokus. in: IAB-Forum 1. 2006, S. 76-77. +++Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus; Künzel, Annegret: Gemeinsam an die Spitze - oder der Mann voran? (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren. in: Dackweiler, Regina (Hrsg.): Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten. Forum Frauenforschung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 23. Münster: Westfälisches Dampfboot 2006.+++Solga, Heike und Christine Wimbauer: 'Wenn zwei das Gleiche tun ' - Ideal und Realität sozialer (Un-) Gleichheit in Dual Career Couples. Eine Einleitung. in: Solga, Heike; Wimbauer, Christine (Hrsg.): 'Wenn zwei das gleiche tun...' - Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Opladen: Budrich 2005, S. 9-25. ARBEITSPAPIERE: Holtmannspötter, Christina; Henninger, Annette; Wimbauer, Christine: Reformbestrebungen in der Gesundheitspolitik. Arbeitspapier, 8. 2006.+++Henninger, Annette: Welfare state citizens - objects of control or reflexive actors in the context of market, family and social policy? Arbeitspapier, 7. Nürnberg 2006.+++Henninger, Annette: 'Self-Governance' oder reflexives Handeln? Individuen zwischen Markt, Familie und sozialstaatlicher Regulierung'. Arbeitspapier, 6. Nürnberg 2006.+++Künzel, Annegret: Anerkennung und (Doppelkarriere-)Paare. Arbeitspapier, 5. Nürnberg 2006.+++Wimbauer, Christine; Rudolph, Brigitte: Sozialstaatsreformen und die Privatisierung der Risikovorsorge - Chancen und Grenzen der 'Handlungsaktivierung' am Beispiel der Altersvorsorge. Arbeitspapier, 4. Nürnberg, München 2006.+++Henninger, Annette: Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen für Anerkennungsverhältnisse in Dual Career Couples. Arbeitspapier, 3. Nürnberg 2006.+++Wimbauer, Christine: Umverteilung oder Anerkennung? Und wenn: Wovon und durch wen? Theoretische Überlegungen zur aktuellen Debatte um Anerkennung oder Umverteilung. Arbeitspapier, 1. New Haven 2004, 96 S. +++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in (Dual Career) Couples? (WI 2142/2-1). Antrag an die DFG auf Einrichtung einer Nachwuchsgruppe im Rahmen des Emmy-NoetherProgramms. Department of Sociology, Yale University 2005.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Paarbeziehungen?(WI 2142/1-1). Arbeitsbericht für die Förderphase I

82

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

(2004-2005) an die DFG. Department of Sociology, Yale University (zugl. Arbeitspapier, 2) 2005.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Antrag an die DFG auf Gewährung eines Emmy-Noether-Stipendiums. München: Institut für Soziologie der LMU 2003. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Soziologie (Kochstr. 4, 91054 Erlangen); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-179-5660, e-mail: [email protected])

[116-L] Hirseland, Andreas; Herma, Holger: Geld und Karriere: Egalitätsnormen und biographische Synchronisation bei karriereorientierten Paaren, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4729-4735, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Die Forschung zu Paaren bestimmt Ungleichheit zwischen den Partnern vielfach über das Vorhandensein und Maß individueller Verfügbarkeit monetärer und materieller Ressourcen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die (Nicht-)Verfügung der Partner über je eigenes Geld Aufschluss über bestehende Macht- und Ungleichheitsverhältnisse innerhalb der Partnerschaft gibt. Möchte die Ungleichheitsforschung nicht einem 'Strukturnaturalismus' verfallen, so muss sie in Rechnung stellen, dass Ungleichheiten als wahrgenommene und wahrnehmbare Tatbestände immer auf gesellschaftlich wirksamen, für-wahr-genommenen Bedeutungszuschreibungen beruhen, 'Ungleichheit' auf folgenreichen Konstruktionsprozessen von Bewertungen und Wertigkeiten beruht. Das Teilprojekt B6 des SFB 536 erforscht in einer qualitativen Panelstudie anhand paarbiographischer Fallstudien Zusammenhänge von Geld, Macht und Ungleichheit in karriereorientierten Paaren. Unsere Befunde zeigen, dass gleiches oder höheres Einkommen sich keinesfalls von selbst in größere (beziehungsinterne) Macht und Einflusschancen ausmünzt - denn Geld (und materielle Güter) nehmen im Kontext von Paarbeziehungen immer eine auch eigensinnige symbolische Bedeutung an und fungieren infolge interaktiver Aushandlungsprozesse als subjektiviertes 'Beziehungsgeld'. Daher lässt sich die Verteilung von Macht und Einflusschancen in der und durch die Beziehung als Folge ungleichheitsproduzierender interaktiver Praktiken der Bedeutungszuschreibung von Geld, Liebe, lebenslaufrelevanten Ereignissen sowie sozialer und institutioneller Rahmenbedingungen verstehen. Die Entstehung solcher relationaler Formen sozialer Ungleichheit innerhalb von Paarbeziehungen wirkt sich, als 'Paareffekt' und vermittelt über individuelle Karriereentscheidungen und -verläufe, auf die gesellschaftliche Ungleichheitsstruktur aus. Erst in und durch die lebensweltlichen Arrangements der Paarbeziehungen mit ihrer jeweiligen lebensphasenspezifischen Ordnung von (Lebens-)Zeit und (Beziehungs-)Geld werden ungleichheitsrelevante Handlungsoptionen und -grenzen für die Individuen-in-Paaren erfahrbar und subjektivbzw. paarbiographisch bedeutsam gemacht. Aus individualisierungstheoretischer Sicht ergibt sich so die zunächst paradox erscheinende Folgerung, dass nicht der Einzelne, sondern die unterschiedlichen Formen von Paarbeziehungen in ihren lebensweltlichen Bezügen zu einem zentralen Selektionsmechanismus für Passungsverhältnisse zwischen subjektivierten Lebenswelten und karriererelevanten institutionellen (Zeit-)Regimes werden." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

83

[117-L] Holst, Elke; Schupp, Jürgen: Einstellungen zur Berufstätigkeit der Frau und geschlechtsspezifische Arrangements der Geldverwaltung in Paarhaushalten, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2440-2449, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Trotz vieler Studien über die Höhe sowie Struktur von Einkommen und Ausgaben privater Haushalte liegen in Deutschland kaum Daten über die Entscheidungsstrukturen zu Ausgaben innerhalb von Haushalten vor. Auch Studien zu Einstellungen zur Erwerbstätigkeit sowie zu Geschlechterrollen berücksichtigen üblicherweise primärdie Frage der Erwerbsentscheidung sowie der innerfamilialen Arbeitsteilung und weniger die Frage der Allokation sowie 'Verwaltung' des verfügbaren Haushaltseinkommens. Im Jahr 2003 wurden im Rahmen eines bevölkerungsrepräsentativen Pretests für die Haupterhebung des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) erstmals auch Fragen zu Ausgabenentscheidungen innerhalb des Haushalts erhoben. Der Beitrag untersucht, inwieweit in (Ehe-)Paarhaushalten spezifische Geschlechterarrangements identifiziert werden können und inwieweit diese mit Einstellungen zur Berufstätigkeit von Frauen korrespondieren." (Autorenreferat)

[118-L] Jurczyk, Karin; Lange, Andreas: Familienzeit - ein wertvolles und prekäres Gut: der Siebte Familienbericht: ein Plädoyer für Optionszeiten, in: DJI Bulletin, 2006, H. 1 = H. 74, S. 18-21 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull74_d/DJIB_74.pdf) INHALT: "Zeit wird zu einem prekären Gut, das große öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Eine Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen hat in den letzten zehn Jahren das scheinbar selbstverständliche Gelingen des familialen Zeitmanagements zum Problem werden lassen. Dieses musste hauptsächlich von Müttern bewältigt werden. Der Zusammenhang von Familie und Zeit war bis vor kurzem ein Spezialthema innerakademischer Diskurse. Der Siebte Familienbericht jedoch geht zentral auf Familie und Zeit ein. Im Folgenden wird aufgezeigt, warum das Herstellen von Familienzeiten im Alltag sowie im Lebensverlauf zu einer komplexen Aufgabe wird." (Autorenreferat)

[119-L] Kim, Jungho; Aassve, Arnstein: Fertility and its consequence on family labour supply, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2162), Bonn 2006, 34 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2162.pdf) INHALT: "While a large body of literature focuses on how fertility affects female labour market participation, there are relatively few studies that examine the effect of fertility on male labour market participation. Even if the burden of child care falls mainly on women, an exogenous increase in fertility is likely to change the optimal allocation of time, therefore, the labour supply decision of both female and male in a household. This paper analyses how an exogenous increase in fertility affects labour market participation of men and women in Indonesia - a country that has seen dramatic changes in the labour market over recent decades. The finding is that women reduce their working hours in response to the higher fecundity in both

84

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

rural and urban areas in Indonesia. On the other hand, the higher fecundity leads to men's increasing their working hours only in rural areas. The higher degree of specialization in response to fertility in rural areas is driven mainly by the differences in the cost of childcare rather than the characteristics of occupation or household bargaining power." (author's abstract)

[120-L] Klammer, Ute: Lebenslauforientierte Sozialpolitik - ein Lösungsansatz zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im demographischen Wandel, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 237-266, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel befasst sich mit den bestehenden Zeitknappheiten im Lebensverlauf moderner Gesellschaften, wobei die wichtigste Herausforderung in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besteht. Im ersten Schritt werden zunächst einige Ergebnisse zur geschlechtsspezifischen Zeitverteilung über den Lebensverlauf in Deutschland und aus ausgewählten Nachbarländern beleuchtet. Die Ausführungen basieren auf den Datenbeständen der AVID (Altersvorsorge in Deutschland) von 1996 und des ECHP (Europea Community Household Panel) von 2000 und gliedern sich in folgende Aspekte: (1) Strukturen und Veränderungstendenzen von Erwerbsbiographien in Deutschland, (2) geschlechtsspezifische Zeitverwendungsmuster über den Familienzyklus in den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Schweden. An den empirischen Ergebnissen zur Zeitverwendung von Frauen und Männern über den Lebensverlauf und ihre Ausdifferenzierung im demographischen Wandel anknüpfend werden im zweiten Schritt Überlegungen zu den Desideraten einer lebenslaufbezogenen Sozialpolitik entwickelt. In diesem Zusammenhang werden Maßnahmen zur Unterstützung von (1) Kontinuität, (2) Diskontinuität und (3) Statusübergängen sowie (4) die Neuausrichtung der monetären Unterstützungssysteme erörtert. Die Bausteine zu einer lebenslauforientierten Sozialpolitik können dazu beitragen, den Veränderungen von Lebensverläufen im demographischen Wandel und den hiermit verbundenen Risiken und Sicherungsbedarfen besser zu begegnen. Gleichzeitig können sie einen Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit sowie auch zu einem Ausgleich zwischen verschiedenen Gruppen von Frauen und Männern leisten. (ICG2)

[121-L] Kleinert, Corinna: Frauen in Führungspositionen: Karriere mit Hindernissen, (IAB Kurzbericht, 09/2006), Nürnberg 2006, 4 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb0906.pdf) INHALT: "Abhängig beschäftigte Frauen in der Privatwirtschaft können ihren Rückstand in Führungspositionen insgesamt nur langsam verringern. Dies zeigt ein Vergleich von Mikrozensus-Daten der Jahre 2000 und 2004. In dieser Zeit sind allerdings die Frauenanteile bei hohen Leitungsfunktionen, bei Führungspositionen in Vollzeit sowie in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre nicht gestiegen. Der Anteil von weiblichen Führungskräften mit Kindern ging von 2000 auf 2004 sogar zurück. Beruf und Familie lassen sich für weibliche Führungskräfte selten miteinander vereinbaren: Sie leben öfter als Männer alleine oder mit Partnern, die selbst stark auf Beruf und Karriere hin orientiert sind, haben deutlich seltener Kinder und sind meist vollzeiterwerbstätig mit relativ langen Arbeitszeiten. Auch Frauen in Führungspositionen würden

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

85

von besseren Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Karriere - außerhalb und innerhalb der Betriebe - profitieren. Wichtig ist hier vor allem der Ausbau ganztägiger Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Daneben könnten karriereintensive Zeiten und Familienphasen zeitlich stärker entzerrt werden." (Autorenreferat)

[122-L] Knoke, Mareike; Allmendinger, Jutta: Die Position der Frauen stärken, in: DUZ : das unabhängige Hochschulmagazin, Jg. 62/2006, H. 2, S. 18-19 (Standort: USB Köln(38)-AP375; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ausgehend von der Tatsache, dass in den Hochschulen und Forschungsabteilungen der Industrie fast die Hälfte der Wissenschaftlerinnen ohne Nachwuchs bleibt, wird in dem Interview die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen in der privatwirtschaftlichen Forschung beleuchtet. Anders als in den USA gehört es in Deutschland nicht zur Unternehmenskultur, Familiengründungen zu unterstützten. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur nützt den Unternehmen jedoch, weil dadurch das Ausscheiden qualifizierter Forscherinnen und Führungskräfte vermieden wird. Den Unternehmen wird empfohlen, Schwangerschaft und Familieplanung auf der Führungsebene offensiv zu thematisieren und Unterstützungsleistungen anzubieten, die es Müttern und Vätern möglich machen, den Kontakt zum Unternehmen zu halten oder einen schrittweisen Wiedereinstieg zu realisieren. Als Vorbilder werden die kostenlose Kinderbetreuung der Münchner Rückversicherung genannt, sowie Mentoringprogramme für den weiblichen Führungskräftenachwuchs bei Commerzbank und Volkswagen AG. 'Auch am IAB konnten wir in den letzten Monaten mit einer positiven Grundeinstellung und einem Betreuungszimmer zumindest Rahmenbedingungen schaffen.' Mit Skepsis betrachtet werden bürokratische und teure Ansätze, als vielversprechend hingegen werden Programme eingeschätzt, die Frauen in Führungspositionen systematisch fördern. Betont wird auch die Bedeutung erfolgreicher Vorbilder sowie einer Kultur des Austausches, vor allem auch zwischen den betroffenen Frauen. (IAB)

[123-L] Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.): Bericht der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen zur Gleichstellung von Frauen und Männern - 2006, Brüssel 2006, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://ec.europa.eu/em ployment_social/gender_equality/docs/com_2006_71_de.pdf; http://ec.europa.eu/employment_so cial/gender_equality/docs/com_2006_71_en.pdf) INHALT: Der Jahresbericht gibt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Europäischen Union im Jahr 2005, in dem die Herausforderungen skizziert und Orientierungen für die künftige Politik vorgegeben werden. Obwohl drei Viertel der in den letzten fünf Jahren in der EU geschaffenen Arbeitsplätze mit Frauen besetzt wurden, zeigen die nach wie vor bestehenden geschlechtsspezifischen Unterschiede, dass vor allem die unzureichende Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben weibliche Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt drängt und mit ein Grund für sinkende Geburtenraten ist. Es wird gefordert wirkungsvolle und innovative Möglichkeiten, die Männern und Frauen helfen, in allen Lebensphasen ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen in Einklang zu bringen, verstärkt zu fördern. Die EU hat die Pekinger Aktionsplattform (PAP) intensiv unterstützt und mit ihrer Forderung nach deren wirksamer Umsetzung ihr Engagement

86

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

für die vollständige Realisierung der PAP bekräftigt - als eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung der international vereinbarten Entwicklungsziele, darunter jene der Millenniumserklärung. Der Europäische Rat wird aufgefordert, in partnerschaftlichem Miteinander mit Sozialpartnern und Zivilgesellschaft die Gender-Dimension in alle Politikbereiche zu integrieren. Dazu wird abschließend ein neun Punkte umfassender Maßnahmenkatalog formuliert. (IAB)

[124-L] Kratzer, Nick; Lange, Andreas: Entgrenzung von Arbeit und Leben: Verschiebung, Pluralisierung, Verschränkung ; Perspektiven auf ein neues Re-Produktionsmodell, in: Wolfgang Dunkel, Dieter Sauer (Hrsg.): Von der Allgegenwart der verschwindenden Arbeit : neue Herausforderungen für die Arbeitsforschung, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 171-200, ISBN: 3-89404-545-0 INHALT: Die Autoren stellen wesentliche Tendenzen der Entwicklung von Arbeit (mit dem Schwerpunkt auf Arbeitszeit) und der Entwicklung von Familie in den letzten 50 Jahren in historischer Perspektive einander gegenüber und erörtern die unterschiedlichen Metaphern von "Entgrenzung". Nach ihrer These ist gegenwärtig eine Übergangsphase zu beobachten, die durch ein plurales Nebeneinander unterschiedlicher Entwicklungstendenzen und Zeitstrukturen gekennzeichnet und deren weitere Entwicklung offen ist. Sie diskutieren die möglichen Implikationen und Perspektiven eines neuen Produktions- und Reproduktionsmodells, wobei sie den Schwerpunkt auf die institutionelle Entwicklung von Erwerbsarbeit und privater Lebenswelt legen. Sie thematisieren vor allem die Bedeutung der Zeit als Medium der institutionellen Organisation des Verhältnisses von Arbeit und Leben und zeigen ihre Verschränkungen im "Informationsraum" sowie in ihren soziokulturellen und funktionalen Dimensionen auf. (ICI)

[125-L] Krause-Nicolai, Doris: Dual Career Couples im internationalen Einsatz: Implikationen für das internationale Personalmanagement, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft, Bd. 3164), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 289 S., ISBN: 3-631-54290-9 INHALT: "Die Gestaltung der Auslandsentsendungen von Dual Career Couples (DDCs) wird in vielen deutschen Unternehmen nicht als relevante Thematik betrachtet. Diese Haltung verwundert, da sowohl die Zahl der Auslandsentsendungen als auch die Zahl der DCCs in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und der Erfolg einer Auslandsentsendung unter anderem auch von dem persönlichen Wohlbefinden der begleitenden Partner abhängig ist. Mit Hilfe von ganzheitlichen Konzepten, welche die Karrieren beider DCC-Partner berücksichtigen, können sich die Unternehmen neben Imagevorteilen auch einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt der hoch qualifizierten Kräfte verschaffen. Zudem ist davon auszugehen, dass die Einbeziehung des Partners in die Entsendungsbetreuung leistungssteigernd auf die Entsandten wirkt." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

87

[126-L] Kupsch, Melanie: Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa: Auswirkungen beruflicher und familiärer Stressoren und Ressourcen in Doppelverdienerhaushalten mit jungen Kindern auf die Konfliktübertragung zwischen Familie und Beruf sowie die individuelle Symptombelastung, (Studien zur Familienforschung, Bd. 16), Hamburg: Kovac 2006, XVII, 302 S., ISBN: 3-83002252-2 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4356) INHALT: Die Studie untersucht die Frage, welche psychologischen Faktoren in der Vereinbarkeit der beiden Rollen von Familie und Beruf wichtig sind. Im Wesentlichen geht es um die Klärung der Rolle verschiedener beruflicher und familiärer Stressoren und Ressourcen in Bezug auf ihre Wirkung auf die Konfliktübertragung zwischen Familie und Beruf sowie auf die individuelle Symptombelastung beider Partner. In das Thema einführend werden zunächst die Grundzüge bzw. die Rahmenbedingungen des Zusammenspiels von Familie und Arbeit in Europa respektive Deutschland skizziert und es wird auf die wichtigsten Ursachen und Konsequenzen bei den strukturellen Veränderungen in der Familie hingewiesen. Der zweite Abschnitt umfasst die theoretische Basis der Untersuchung: (1) Familie und Beruf in der Entwicklungspsychologie der Lebenspanne, (2) der Begriff Work-Family-Balance und entsprechende Modellvorstellungen, (3) empirisch untersuchte Outcomes von Rollenkonflikten, (4) empirisch untersuchte Prädikatoren für Rollenkonflikte zwischen Beruf und Familie sowie (5) der Aspekt der Dyadischen Perspektive. Der dritte Abschnitt beinhaltet die empirische Studie, das Projekt 'Family Life and Professional Work-Conflict and Synergy', das von 2003 bis 2005 in Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlande, Portugal, Belgien, Italien, Frankreich und Finnland durchgeführt wird. Die Datenerhebung basiert auf den beiden Methoden Fragebogen und computergestützte Selbstbeobachtung bei einer Gesamtstichprobe von 1802 Paaren. Der vierte Abschnitt präsentiert die Untersuchungsergebnisse, die sich wie folgt gliedern: (1) Bündelung der Items zu Skalen und Faktorscores, (2) skalenanalytische Befunde, (3) Clusteranalysen über die Big Five, (4) MANOVA, (5) lineare Strukturgleichungsmodelle, (6) Stressoren und Ressourcen in der Vorhersage von Rollenkonflikten und Symptombelastung auf der Gender-, Kultur- und Persönlichkeitsebene, (7) Spillover- und Crossover-Effekte von Beruf und Familie auf die Rollenkonflikte sowie (8) Rollenkonflikte als Mediatoren zwischen Stressoren und Symptombelastung. Der fünfte Abschnitt diskutiert abschließend die Grenzen der Untersuchung, einzelne Fragestellungen und die Integration der Befunde, beschreibt die Perspektiven für weitere wissenschaftliche Untersuchungen und beleuchtet die Anwendungsrelevanz der Ergebnisse. Aus den Ergebnissen können zum einen neue Ideen für zukünftige Forschungsarbeiten generiert und zum anderen wichtige anwendungsrelevante Schlüsse gezogen werden. Der letzte Punkt ist gerade in einem in der Praxis so relevanten Thema sehr wichtig und trägt wohl dazu bei, die gegenseitigen Synergieeffekte der beiden Lebensbereiche Familie und Beruf zu optimieren. (ICG2)

[127-L] Lay, Caren: Abschied vom "Ernährermodell": zur Familien-, Sozial- und Arbeitspolitik der Neuen Linken, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2006, H. 193, S. 1004-1014 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/193/193.pdf) INHALT: Zwar verteidigt die PDS den Wohlfahrtsstaat gegen neoliberale Angriffe, sie verteidigt damit aber manchmal auch überkommene Konzepte des deutschen Sozialrechts, die mit einer modernen sozialistischen Politik nicht vereinbar sind. Ein Beispiel hierfür ist das "Ernährer-

88

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

modell". Es basiert auf der traditionellen geschlechtsspezifischen Teilung der Erwerbstätigen und ist Teil einer Wohlfahrtsorientierung, die Elemente von patriarchalem Autoritarismus und Zwang enthält. Die Verfasserin entwickelt einen alternativen Ansatz in sechs Politikfeldern. (ICEÜbers)

[128-L] Lukoschat, Helga; Walther, Kathrin: Karrierek(n)ick Kinder: Mütter in Führungspositionen - ein Gewinn für Unternehmen, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2006, 101 S., ISBN: 3-89204-890-8 INHALT: "Frauen besetzen zwar immer häufiger Führungspositionen - Kinder sind aber nach wie vor ein messbares Hindernis für den beruflichen Aufstieg. Dabei können sich Karriere und Kinder sehr gut ergänzen. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebenen Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts 'Balance von Familie und Arbeitswelt' mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Entgegen landläufiger Annahmen verfügen Mütter mit Führungsverantwortung über wichtige Kompetenzen, um die Produktivität von Unternehmen zu steigern. Rund 500 Frauen hat die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) für die bislang umfangreichste Untersuchung dieser Art in Deutschland befragt. Sie zeigt: Familienbezogene Kompetenzen und Führungskompetenzen wie Gelassenheit, Organisationsfähigkeit und Pragmatismus greifen ineinander und verstärken sich gegenseitig. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Unternehmen eine flexible Arbeitsorganisation und ein familienfreundliches Klima fördern. Übereinstimmend berichten die für die Studie interviewten Mütter, dass sich durch die Kinder ihre Führungsfähigkeit, zum Beispiel im Lösen von Konfliktsituationen, verbessert habe. Viele der Befragten sagen, dass sie stärker als früher Aufgaben delegieren und damit die Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früher erkennen. Auch das Zeitmanagement haben berufstätige Mütter besser im Griff. 85 Prozent der Befragten betrachten dies als entscheidenden Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 72 Prozent messen dabei der öffentlichen Kinderbetreuung und 63 Prozent einer familienfreundlichen Unternehmenskultur hohe Bedeutung bei. 84 Prozent der befragten Frauen nennen die Unterstützung durch den Partner als wichtigen Erfolgsfaktor. In der Mehrzahl der untersuchten Fälle akzeptierten die Männer nicht nur die Karriere der Frau, sondern sie übernahmen auch aktiv Familienpflichten. Die Mehrheit der Frauen hat sich bewusst für einen Partner entschieden, der bereit ist, von der traditionellen Rolle abzuweichen. Die ergänzenden Interviews mit Vätern zeigen allerdings, dass es für Männer vergleichsweise schwerer ist, sich Freiräume für familiäre Aufgaben zu schaffen." (Autorenreferat)

[129-L] Martinek, Hanne: Neoliberale Bündnisse: der Einzug des ökonomischen Prinzips in die aktuelle Vereinbarkeitspolitik, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 29/2006, H. 68, S. 83-94 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Neoliberale Strömungen gibt es länger, als oft vermutet wird. So wird die Geburtsstunde dieser Ideologie um 1930 oder gar früher angesetzt. Einen Durchbruch erlebten neoliberale Ideen jedoch erst in den 1970er Jahren, als der keynesianische Wohlfahrtsstaat in die Krise geriet. Seitdem breiten sich neoliberale Prinzipien in allen Feldern der Politik aus, der Sozial-

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

89

staat wird schrittweise abgebaut (Herkommer 2004, Kreisky 2001). Dies wird in Deutschland vor allem seit den 1990er Jahren spürbar. Nun haben neoliberale Tendenzen auch Einzug in die Geschlechterpolitik gefunden. Durch die Verquickung von frauenpolitischen mit marktorientierten Zielen werden auch Teile der Frauenbewegung vereinnahmt. In diesem Artikel werden unterschiedliche politische Maßnahmen betrachtet, die sich unter dem Begriff 'Vereinbarkeitspolitik' - hier sind damit Maßnahmen zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf gemeint - zusammenfassen lassen. Hierbei handelt es sich um die 'Allianz für Familie', die 'Lokalen Bündnisse für Familie' und das Tagesbetreuungsausbaugesetz. Diese Maßnahmen wurden von der rot-grünen Regierung initiiert und werden von der jetzigen rot-schwarzen Koalition weitergeführt. Die entsprechenden Maßnahmen wurden ausgewählt, da sie weiterhin politische Relevanz besitzen und weil schon bei oberflächlicher Betrachtung sichtbar wird, dass sie als Teil eines Politikwechsels im Vereinbarkeitsbereich betrachtet werden können. Sie sollen daraufhin analysiert werden, inwieweit sie neoliberale Tendenzen aufweisen oder neoliberale Entwicklungen vorantreiben. Es soll hier allerdings nicht um eine allgemeine Verurteilung der Maßnahmen gehen. Lm Laufe des Textes wird deutlich werden, dass die hier betrachteten Bündnisse bzw. das Gesetz differenziert betrachtet werden müssen und positive wie negative Seiten aufweisen. Schließlich wird hier dennoch davon ausgegangen, dass die Unterordnung der Vereinbarkeitspolitik unter neoliberale Prinzipien Gefahren birgt und dass darum eine solche Entwicklung äußerst kritisch und wachsam beobachtet werden muss.Um die angesprochenen Maßnahmen zu bewerten, wird zunächst die hier zu Grunde Liegende Definition von Neoliberalismus näher erläutert. Es folgt eine Analyse der unterschiedlichen Maßnahmen im Bezug auf ihren neoliberalen Gehalt." (Textauszug)

[130-L] Meuser, Michael: Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4713-4722, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypi-

90

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

schen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)

[131-L] Minsel, Beate: Kinder bezogene elterliche Aufgabenteilung und Zufriedenheit während des Übergangs des ersten Kindes in die Grundschule, in: Martina Endepohls-Ulpe, Anja Jesse (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 103-119, ISBN: 3-631-53883-9 (Standort: HLB Fulda(66)-2006/1955) INHALT: "Die hier berichteten Ergebnisse entstammen Daten aus der Untersuchung 'Die Rolle des Vaters in der Familie', die in den Jahren 1996 bis 2001 im Staatsinstitut für Frühpädagogik in München durchgeführt wurde (Fthenakis u. Minsel, 2002). In dieser Studie wurden insgesamt 1058 deutsche Paare bzw. Familien untersucht, und zwar Kinderlose, Paare, die ihr erstes Kind erwarteten, Paare mit einem ältesten Kind kurz vor der Einschulung und Familien mit einem jugendlichen Kind. Aus jeder Familie wurden zwei Personen befragt, nämlich aus den ersten drei Stichproben jeweils die Männer und die Frauen und aus der letzten Stichprobe die Väter und das jeweils älteste Kind der Familie. Die generelle Fragestellung war, wie Männer und Frauen in verschiedenen Phasen des Familienlebenszyklus die Vaterrolle definieren (welches Vaterschaftskonzept sie haben) und wie sie die Vaterschaft realisieren bzw. sich ihre Realisierung vorstellen. Es wurden eine Reihe von Variablen daraufhin untersucht, wie sie sich auf das Vaterschaftskonzept und die Realisierung der Vaterschaft auswirken, nämlich z. B. die Beziehungen zu den eigenen Eltern während der Kindheit, die Ehequalität, die Geschlechtsrolleneinstellung und biographische Pläne. In der Studie konnte gezeigt werden, dass etwa zwei Drittel aller Männer und Frauen ein Vaterschaftskonzept haben, welches die Erzieher-Rolle über die Ernährer-Rolle stellt. Diese Väter haben einen höheren Anspruch an sich selbst, was die Beteiligung an kindbezogenen Aufgaben betrifft, und sie beteiligen sich auch tatsächlich mehr an kindbezogenen Aufgaben, indem sie sich mehr Aufgaben mit den Müttern gleichmäßig teilen (als Väter, die sich vor allem als Brotverdiener definieren), aber nicht indem sie mehr Aufgaben allein übernehmen." (Textauszug)

[132-L] Mühling, Tanja; Rost, Harald; Rupp, Marina; Schulz, Florian: Kontinuität trotz Wandel: die Bedeutung traditioneller Familienleitbilder für die Berufsverläufe von Müttern und Vätern, (Materialien), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 160 S., ISBN: 37799-1685-1 INHALT: "Individuell zufrieden stellende Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen entspannte Eltern und zufriedene Arbeitnehmer, so die These. Staat und Wirtschaft versuchen deshalb, durch zielgerichtete Förderprogramme die Problematik der Vereinbarkeit von Kind und Beruf aufzugreifen. Doch die Aufteilung von Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung und -erziehung und Hausarbeit zwischen Mutter und Vater hängt nicht nur von staatli-

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

91

chen Transferleistungen, den äußeren Bedingungen der Arbeitswelt und den Kinderbetreuungsmöglichkeiten ab. Entscheidend sind auch die Werthaltungen, Familienbilder und Rollenkonzepte, die Eltern internalisiert haben. Der Band untersucht die Zusammenhänge von gesellschaftlichen Normen, Familienleitbildern und den Berufsverläufen von Müttern und Vätern. Anhand empirischer Studien werden die Berufsbiographien nach dem Übergang zur Elternschaft aufgezeigt. Dabei wird sichtbar, dass eine Abkehr von der traditionellen Rollenstruktur nur sehr langsam erfolgt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor ein Problem ist, das sich überwiegend Müttern stellt." (Autorenreferat)

[133-F] Ochoa Fernández, Esther, Dipl.-Sozialwirtin (Bearbeitung); Ostner, Ilona, Prof.Dr. (Betreuung): Einflussfaktoren für die Kontinuität der Erwerbsbeteiligung von Müttern am Beispiel von Deutschland und Spanien INHALT: Trotz der Zunahme der Frauenbeschäftigung innerhalb der letzten Jahrzehnte in Europa, sind die Erwerbsquoten, der zeitliche Umfang (Vollzeit oder Teilzeitbeschäftigung) und die Kontinuität (die Abwesenheit von Unterbrechungen) der Erwerbsbeteiligung nicht nur geringer bei Frauen als bei Männern sondern auch sehr unterschiedlich innerhalb der Gruppe der Frauen. Die meisten wissenschaftlichen Studien über die Frauenerwerbsbeteiligung konzentrieren sich insbesondere auf die Erwerbsquoten sowie auf den zeitlichen Umfang, während es sehr wenige Beiträge gibt, die die Erwerbskontinuität analysieren. Aus diesem Grund widmet sich diese Dissertationsarbeit der Untersuchung der Kontinuität der Erwerbsbeteiligung und konzentriert sich dabei auf die Gruppe der Frauen. Diesbezüglich lassen sich deutliche Unterschiede anhand von Bildungsniveau und Präsenz von Kindern feststellen. Bei Frauen mit geringer Qualifikation (ohne Hochschulabschluss) sowie bei Frauen mit Kindern ist in der Regel eine niedrigere Erwerbskontinuität gegeben als bei hoch qualifizierten (mit Hochschulabschluss) und bei kinderlosen Frauen. In diesem Zusammenhang sind jedoch bemerkenswerte Effekte im europäischen Ländervergleich bezüglich der Präsenz von Kindern in Kombination mit dem Bildungsgrad der Mütter zu finden. Bei gering qualifizierten Frauen hat die Präsenz von Kindern eine negative Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Beschäftigung, während die Auswirkung bei hoch qualifizierten Frauen sowohl positiv als auch negativ ausfällt: während hoch qualifizierte kinderlose Frauen in einigen Ländern kontinuierlicher als hoch qualifizierte Mütter erwerbstätig sind (Deutschland, Großbritannien, Holland, Irland und Frankreich), arbeiten überraschenderweise hoch qualifizierte Mütter in anderen Ländern kontinuierlicher als gleich qualifizierte kinderlose Frauen (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Belgien und Dänemark) (vgl. OECD 2002: 96f). Aus diesem Grund werden in der Dissertationsarbeit weitere Faktoren untersucht, die den Unterschied bezüglich der Erwerbskontinuität hoch qualifizierter Frauen mit und ohne Kinder ausmachen. Es wird ein Ländervergleich zwischen Spanien und Deutschland angelegt, da die Auswirkung der Präsenz von Kindern bei hoch qualifizierten Frauen in beiden Ländern sehr unterschiedlich ausfällt. Zur Analyse der möglichen Einflussfaktoren wird eine quantitative Sekundäranalyse anhand des SOEP (sozioökonomischen Haushaltspanels) für Deutschland sowie der spanischen Daten des ECHP (europäischen Haushaltspanels) für Spanien durchgeführt. OECD (2002): OECD-Beschäftigungsausblick. ZEITRAUM: 1994-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Spanien METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten.

92

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-392281, e-mail: [email protected])

[134-L] Oster, Martina; Nieberg, Holger: "Das kann man sich nicht entgehen lassen": Strategien zur Organisation von Erwerbs- und Familienarbeit, in: Waltraud Ernst (Hrsg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S. 173-201, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439) INHALT: "Die Autoren diskutieren in ihrem Beitrag Ergebnisse einer aktuellen Interviewstudie mit Teilnehmerinnen an Elternkursen des Deutschen Kinderschutzbundes. Sie erläutern Strategien zur Organisation von Erwerbs- und Familienarbeit vor dem Hintergrund einerseits eines veränderten Frauenbildes, das Erwerbstätigkeit beinhaltet und andererseits der unangetasteten Formen innerfamilialer Arbeitsteilung. Die Interviewanalysen veranschaulichen auf eindrückliche Weise verschiedene Versuche, Erwerbs- und Familienarbeit zu verbinden und geschlechtergerecht zu verteilen sowie das verbreitete Scheitern daran. Die Autoren erörtern Chancen und Grenzen der Elternkurse und entwickeln Ideen für strukturelle und individuelle Veränderungen." (Autorenreferat)

[135-L] Papps, Kerry L.: The effects of divorce risk on the labour supply of married couples, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2395), Bonn 2006, 46 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2395.pdf) INHALT: "This paper presents a model of lifetime utility maximisation in which expectations of future marital transitions play a role in the determination of work hours. Married people with spouses who earn more are predicted to devote additional time to the labour market when they are confronted with a high likelihood of divorce and vice versa. Similarly, work hours should be positively associated with marriage probability for those single people who expect to marry a higher earning spouse. These predictions are tested using data from the National Longitudinal Survey of Youth 1979. Marriage and divorce probabilities are calculated from Cox proportional hazard models and are included in regressions of annual hours. Married women are found to work more when they face a high probability of divorce. This relationship holds both over an individual's life-cycle and across people with different inherent risks of divorce. Similar results are found when a woman's happiness with her marriage is used as a proxy for divorce risk." (author's abstract)

[136-F] Rech, Jörg, M.A. (Bearbeitung); Jung, Sybille, Dr. (Leitung); Schneider, Johann, Dr. (Betreuung): Managing Diversity - Studie zu Aspekten eines ganzheitlichen Konzeptes für die familiengerechte Hochschule

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

93

INHALT: Zielsetzung des Forschungsprojekts waren die Analyse und Weiterentwicklung einer familienbewussten Personalpolitik. In mehreren Teilstudien sollte die aktuelle Situation an der Universität erhoben und anschließend sollen die Ergebnisse in passfähigen Maßnahmen praktisch umgesetzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Universität des Saarlandes METHODE: Im Rahmen von Teilstudien werden Daten mit qualitativen und quantitativen Methoden (standardisierte online-Befragung/ Experteninterviews) erhoben und ausgewertet: zum Kinderbetreuungsbedarf von Beschäftigten und Studierenden, zur Vereinbarkeitsproblematik von Männern/ Vätern, zum Begriff familienfreundliche Hochschule bei allen Mitgliedern der Universität und eine Befragung der Führungskräfte zum Thema Familienfreundlichkeit. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 16.252; Beschäftigte und Studierende der Universität des Saarlandes; Auswahlverfahren: Vollerhebung). Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt INSTITUTION: Universität Saarbrücken, AUDIT Familiengerechte Hochschule (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, CEval - Centrum für Evaluation (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0681-302-2911, e-mail: [email protected])

[137-L] Reichle, Barbara; Zahn, Flora: "Und sie bewegt sich doch!" - Aufgabenverteilung in Partnerschaften verändern sich im Verlauf des Familienzyklus, in: Martina Endepohls-Ulpe, Anja Jesse (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 85-102, ISBN: 3-631-53883-9 (Standort: HLB Fulda(66)-2006/1955) INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Veränderungen der Arbeitsteilung in Partnerbeziehungen im Lauf der Familienentwicklung, bezogen auf Erwerbstätigkeit, Hausarbeit und Kinderbetreuung. Dabei konzentrieren sich die Verfasserinnen auf die drei Phasen "Familie mit Säugling", "Familie mit Kleinkind" und "Familie mit Jugendlichen". Sie zeigen, welche Anforderungen die familiäre Situation jeweils an die Eltern stellt und wie Eltern ihre Aufgabenverteilung an die veränderten Anforderungen anpassen. Als empirische Basis dient eine Längsschnittstudie über 13 Jahre Elternschaft (n=190). Die Untersuchung zeigt, dass sich die innerpartnerschaftliche Aufgabenverteilung mit der Entwicklung der Kinder in der Familie verändert; von einer Gleichstellung der Frauen in diesem Prozess kann allerdings keine Rede sein. (ICE2)

[138-L] Riedmann, Arnold; Bielenski, Harald; Szczurowska, Teresa; Wagner, Alexandra: Working time and work-life balance in European companies: establishment survey on working time 2004-2005, Dublin 2006, VIII, 70 S., ISBN: 92-897-0929-4 (Graue Literatur; URL: http://eurofound.europa.eu/pubdocs/2006/27/en/1/ef0627en.pdf) INHALT: Arbeitszeitregelungen und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind wichtige Themen auf der politischen Agenda der Europäischen Union. In diesem Kontext sind die europäischen Institutionen aufgerufen, die Voraussetzungen für die Erfüllung wirtschaftlicher und sozialer Bedürfnisse im Verlauf des Lebens und das sich daraus ergebende Potenzial zu

94

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

schaffen. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebensund Arbeitsbedingungen im Jahre 2004 eine repräsentative Unternehmensbefragung zur Arbeitszeit in 21 europäischen Ländern, d.h. den 15 'alten' Mitgliedstaaten (EU 15) und sechs neuen EU-Mitgliedern (Tschechische Republik, Zypern, Ungarn, Lettland, Polen und Slowenien) durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung zu Themen wie flexible Arbeitszeiten, Überstundenregelungen, Teilzeitarbeit, Erziehungsurlaub, schrittweise erfolgender Eintritt in den Ruhestand oder Vorruhestand, verlängerte Betriebszeiten und atypische Arbeitszeiten werden im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben hin analysiert. Dabei geht die Untersuchung von der Hypothese aus, dass keine der Arbeitszeitregelungen für sich genommen 'gut' oder 'schlecht' für die Beschäftigten ist. Es kommt vielmehr auf die konkrete betriebliche Umsetzung an sowie das Ausmaß an Autonomie bei der Inanspruchnahme einzelner Maßnahmen und die finanziellen und rechtlichen Bedingungen der flexiblen Arbeitszeitangebote an. (IAB)

[139-F] Ruppenthal, Silvia, Dipl.-Soz.; Lück, Detlev, Dipl.-Soz.; Montulet, Bertrand, Dr.; Huynen, Philippe, Dr.; Bonnet, Estelle, Dr.; Maurines, Béatrice, Dr.; Durand, Lionel, Dipl.-Soz.; Limmer, Ruth, Dr.; Rosinka-Kordasiewicz, Anna, Dipl.-Soz.; Urbanska, Sylwia, Dipl.-Soz.; Mahia Casado, Ramón, Prof.Dr.; Ayuso Sánchez, Luis, Dipl.-Soz.; Viry, Gil, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Schneider, Norbert F., Prof.Dr.; Hubert, Michel, Prof.Dr.; Collet, Beate, Dr.; Bonß, Wolfgang, Prof.Dr.; Giza-Poleszczuk, Anna, Dipl.-Soz.; Meil Landwerlin, Gerardo, Prof.Dr.; Kaufmann, Vincent, Prof.Dr.; Widmer, Eric, Prof.Dr. (Leitung): Job mobilities and family lives in Europe. Modern mobile living and its relation to quality of life (JobMob and FamLives) INHALT: Aims: this project seeks to improve European work-life balance under conditions of contemporary mobility requirements by gathering and disseminating information for individuals, employers, and policy makers regarding job-related spatial mobility. The aims are to: 1. improve our understanding of structural and cultural conditions under which spatial mobility is realised; 2. enhance individual competencies at managing mobile lifestyle demands; 3. develop and strengthen political and economic strategies to reduce the strains caused by spatial job mobility. The main outcomes of the project will be available through six national reports and in one comparative report. Main research areas: the questions of interest cover three main research areas: 1. phenomenology: describing the spread of mobility requirements and the affected social groups. Describing the various forms in which Europeans meet labour market demands to become mobile (e.g. daily long-distance commuting, weekly commuting, relocating, etc.). Describing the quantity and distribution of these realised job mobilities in the participating countries. 2. Explanation: understanding decision processes regarding job mobility. Identifying individual motivations and restraints as well as structural and cultural triggers and barriers to becoming mobile. Identifying motivations and restraints, triggers and barriers to choosing a specific form of mobility; 3. consequences: identifying the consequences of mobile living under various conditions: the advantages and strains, the impacts on the job career and on the the private sphere.For the goals 2. and 3., special attention is given to the interaction of job mobility with family formation, partnership and family development, partnership and family relations, social integration, subjective well-being, and quality of life. The explanation 2. draws additionally on individual charasteristics and attitides as well as on macro and meso level structures and cultures. More information on: http://www.jobmob-andfamlives.eu/project.html . ZEITRAUM: Erhebungszeitraum: April bis Juli 2007 GEOGRA-

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

95

PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Frankreich, Polen, Spanien, Schweiz METHODE: Using a subjectively expected utility approach, the study assumes that individuals react to occupational mobility demands, following own needs, which interact with subjective perceptions and priorities. Reflecting rationally about how to handle mobility demands in their own best interest, individuals consider conditions on the macro, meso, and micro level. Simultaneously they are influenced in their perceptions and priorities by cultural settings on the macro, meso, and micro level. This framework is inspired by the concept of motility. Macro level: individuals take structural conditions into account, such as access to a transportation infrastructure or labour market conditions. Furthermore, they are influenced by mobility cultures in society, such as a general public opinion regarding how much time one should spend together with the partner and family. Meso level: individuals consider characteristics of their social network, work place, or town, such as the local labour market or the attractiveness of spending time in local neighborhoods and clubs. Additionally they are influenced by local sub-cultures in their network, work place, or town. Micro level: individuals consider their own skills and their life situation regarding job, family, etc. Simultaneously, they are influenced by their individual beliefs and attitudes. Both, skills, life situation, beliefs, and attitudes are shaped by socio-demographic characteristics (age, gender, etc.). Between these phenomena and job mobility, reciprocal interactions are assumed. The understanding of these interdependencies is enriched with stress theories and theories of quality of life. More information on: http://www.jobmob-and-famlives.eu/project.html . Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 5.300; Bevölkerung im Alter von 25-54 der 6 beteiligten Länder; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 2.000; beruflich mobile Bevölkerung im Alter von 25-54 der 6 beteiligten Länder; Auswahlverfahren: Zufall, Screening). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Working Paper-Serie unter: http://www.jobmob-and-famlives.eu/ papers.html . ARBEITSPAPIERE: State-of-the-art Report. Bericht an die Europäische Kommission, 273 Seiten.+++Country-specific Background Report. Bericht an die Europäische Kommission, 172 Seiten. ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Soziologie Abt. Soziologie der Familie und der privaten Lebensführung (Colonel-KleinmannWeg 2, 55099 Mainz); Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Soziologie und Gesellschaftspolitik Professur für Allgemeine Soziologie (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg); Université de Lausanne, Faculté des Sciences Sociales et Politiques, Institut de interdisciplinaires d'étude en trajectories biographiques -ITB- (Bâtiment Provence, 1015 Lausanne, Schweiz) KONTAKT: Ruppenthal, Silvia (Tel. 06131-39-20320, e-mail: [email protected])

[140-F] Salmela-Aro, Katariina, Prof.Dr. (Bearbeitung); Wiese, Bettina S., Dr. (Leitung): Positive and negative links between the work and family domains INHALT: This project concerns the interplay of work and family life in young and middle adulthood. We propose that a sole focus on negative links draws an incomplete picture of the work-family interface. Therefore, we investigate both negative (i.e., goal conflicts) and positive (e.g., competencies acquired in one domain that promote better functioning in the other

96

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

domain) links. We assume that negative and positive spillover are distinct work-family experiences that predict different outcome criteria of successful life-management. Interdomain goal conflicts, for instance, are expected to predict negative emotions whereas intergoal facilitation and competence transfer are expected to foster positive emotions and life satisfaction. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Finnland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Standardisierte Befragung, schriftlich. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Fachrichtung Angewandte Psychologie (Universitätstr. 84, 8006 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[141-L] Schaible, Stefan; Schweiger, Michael; Kaul, Ashok: Unternehmen Familie, Stuttgart 2006, 118 S., ISBN: 3-922934-97-8 (Standort: FHB Braunschweig-Wolfenbüttel(916)-SO-K168; Graue Literatur; URL: http://www.bosch-stiftung.de/con tent/language1/downloads/0604_berger_studie.pdf) INHALT: "In der Studie analysieren die Wirtschaftsexperten, welches volkswirtschaftliche Potential im 'Unternehmen Familie' steckt, welche Marktfaktoren es bietet und welche Arbeitsmarkteffekte aus der steuerlichen Begünstigung dieses Unternehmens Familie erwachsen könnten. Zwei grundlegende Fragestellungen leiteten die Untersuchung: Die Analyse familienunterstützender Dienstleistungen im internationalen Vergleich und die Möglichkeiten ihrer Optimierung in Deutschland und die nachfolgende Analyse von finanziellen Anreizen für Familien zeigt Möglichkeiten auf, Dienstleistungsangebote für Familien zu verbessern bzw. zu effektivieren und die Vereinbarkeit von Familien und Beruf zu fördern. Im Ergebnis wird deutlich, daß der Markt für familienunterstützende Dienstleistungen ein großes Entwicklungspotential bietet. Entsprechende Maßnahmen können nicht nur die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen stimulieren und damit Arbeitsplätze schaffen, sie haben zudem die Kraft, die Wirtschaft insgesamt zu beleben. Durch die Entlastung der Familien wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert. In der Bilanz übertreffen die Steuereinnahmen - bei richtiger Ausgestaltung der finanziellen Anreize - die Einbußen durch die steuerliche Absetzbarkeit entsprechender Dienste." (Autorenreferat)

[142-L] Schürmann, Lena: Die Konstruktion von Hausarbeit in gleichgeschlechtlichen Paaren, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4723-4728, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, wie gleichgeschlechtliche Paare zu einer Verteilung der im Haushalt anfallenden Arbeiten gelangen. In den Blick genommen werden damit Praktiken der innerpartnerschaftlichen Sinnfundierung und Aushandlungen bezüglich der Arbeitsteilung von Paaren, in denen sich die Partner/innen in zentraler Hinsicht als 'Gleiche' gegenüberstehen: Von der sozialen Organisation der Geschlechterdifferenz, die sich u.a. manifestiert in der geschlechtlichen Segregation des Arbeitmarktes, unterschiedlichen Teilha-

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

97

be- bzw. Partizipationschancen am Erwerbsleben und wohlfahrtstaatlichen Institutionen, differenten Lebensverläufen etc. sind beide Partner/innen (zumindest aus der Geschlechterperspektive) in gleicher Hinsicht betroffen. Es ist also davon auszugehen, dass kulturell tradierte und gesellschaftlich legitimierte Orientierungshilfen (die u.a. vermittelt sind über wohlfahrtstaatliche Anreize), und auf die heterosexuelle Paare bei der Aufteilung der häuslichen Aufgaben zurück greifen können, homosexuellen Paaren nicht in der selben Weise zur Verfügung stehen. Der von Individualisierungstheoretikern konstatierte Legitimationsverlust vergeschlechtlichter Handlungserwartungen für die Arbeitsteilung und verbindlicher Normen für die Ausgestaltung von (heterosexuellen) Partnerschaften scheint für homosexuelle Paarbeziehungen ein konstitutives Merkmal zu sein; diese müssen sich quasi immer schon jenseits heteronormativer Leitbilder organisieren und können insofern als 'Avantgarde' von Partnerschaften angesehen werden, in denen sich, wie im Falle von Dual Career Couples, die Partner/innen in beruflicher Hinsicht als 'Gleiche' gegenüberstehen. Es stellt sich daher die Frage: Wie wird der bestehende Gestaltungsspielraum genutzt? Anhand von Fallstudien soll gezeigt werden, nach welchen Konstruktionslogiken gleichgeschlechtliche Paare Beteiligungsregeln für die Hausarbeit entwerfen, welche Funktionen der Hausarbeit in den partnerschaftlichen Deutungsmustern und Beziehungskonzepten zu kommt und in welcher Weise das Verfolgen von beruflichen Aspirationen beider Partner/innen jeweils möglich sind." (Autorenreferat)

[143-L] Stöbel-Richter, Yve; Brähler, Elmar: Sozialisationsaspekte und Rollenleitbilder zur Vereinbarkeit von Familie und weiblicher Berufstätigkeit sowie Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 30/2005, H. 2/3, S. 293-312 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel gibt einen Überblick über wichtige Aspekte unterschiedlicher Einstellungen zu Familienindikatoren und fokussiert dabei besonders die divergierenden Bewertungen der Themen Schwangerschaftsabbruch und Vereinbarkeit von Kindererziehung und Berufstätigkeit. Die Auswertung basiert auf Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) aus dem Jahr 2000. Diese verfolgte vor allem das Ziel, sozialen Wandel - oder auch Konstanz - in unterschiedlichen Schwerpunktbereichen darzustellen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Einstellungen zu den Themen Familie, Berufstätigkeit und Schwangerschaftsabbruch nach wie vor gravierend unterscheiden. In den neuen Bundesländern ist es viel selbstverständlicher, dass Familie und Berufstätigkeit miteinander vereinbart werden, als in den alten Bundesländern. Befragt nach der Einstellung zum Schwangerschaftsabbruch geben 70 Prozent der Ostdeutschen, aber nur 38 Prozent der Westdeutschen an, diesen weniger bzw. überhaupt nicht schlimm zu finden. Ähnliche Differenzen werden bei der Frage, ob Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich gesetzlich möglich sein sollte, deutlich. Was bei der Interpretation der Ergebnisse auffällt, ist die in vielen Aspekten traditionellere Haltung vor allem der Männer in den alten Bundesländern; hierfür können sowohl eine unterschiedliche Sozialisation, aber auch differente soziostrukturelle Gegebenheiten als Erklärung dienen. In den neuen Bundesländern fallen bei der Bewertung der Items sehr stark gesellschaftliche Bedingungen und ökonomische Defizite ins Gewicht. Dies zeigt sich auch in einer starken Ambivalenz zwischen idealer Lebensweise und Kinderzahl und deren Realisierung. Im Gegensatz dazu existiert in den alten Bundesländern ein eher homogenes Einstellungsbild zu Zukunftsaussichten und dem Wunsch, in einer Familie zu leben." (Autorenreferat)

98

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

[144-F] Strohmeyer, Robert, Dipl.-Soz.; Tonoyan, Vartuhi, Dipl.-Ökon.; Kraus, Vered, Prof.; Kautonen, Teemu, Prof.; Watson, John, Prof.; Wittmann, Werner W., Prof.Dr. (Bearbeitung); Leicht, René, Dr. (Leitung): Neue Erwerbs- und Arbeitsformen: selbständige Frauen zwischen Beruf und Familie, Professionalität und Marginalität INHALT: Die Zahl selbständiger Frauen hat sich seit den 90er Jahren in den meisten europäischen Ländern und ebenso in Deutschland stark erhöht. Prozentual betrachtet liegt dieser Zuwachs in den meisten Ländern sogar höher als bei den selbständigen Männern. Allerdings darf diese Entwicklung nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen in beruflicher Selbständigkeit nach wie vor in erheblichem Maße unterrepräsentiert sind. Frauen gründen und führen weit seltener als Männer ein Unternehmen. Gleichzeit geht die Zunahme mit einer Pluralisierung der Erwerbsformen einher, vor allem in Gestalt von Alleinarbeitenden, Heim- und Telearbeit, Teilzeit- und Nebenerwerbsselbständigkeit. Ziel des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Forschungsprojekts war es, Umfang, Gestalt und Entwicklung selbstständiger Erwerbsarbeit von Frauen ländervergleichend zu untersuchen und ihre Bestimmungsfaktoren zu identifizieren. In Anbetracht zunehmender Heterogenität selbständiger Erwerbsarbeit wurde danach gefragt, welche Erwerbs- und Arbeitsformen selbständige Frauen verfolgen und welchen Sozialcharakter zunehmende Frauenselbständigkeit hat, d.h. auch wie professionell ihre Tätigkeiten im Vergleich zu Männern sind. Als Determinanten für die insgesamt geringen Gründungsaktivitäten von Frauen sowie für spezielle Selbständigkeitsformen wurden neben den institutionellen länderspezifischen Rahmenbedingungen vor allem auch individuelle (Wissens-)Ressourcen sowie Faktoren im Kontext von Familie, Haushalts- und Lebenssituation in Betracht gezogen. Da Frauen nach wie vor die Hauptverantwortung für Hausarbeit und Familie zugeschrieben wird, wächst - so eine zentrale These - der Wunsch nach individueller und flexibler Arbeitsgestaltung, der dann aber auch in der beruflichen Selbständigkeit Kompromisse in zeitlicher, örtlicher und materieller Hinsicht erzwingt. Eine weitere Arbeitshypothese war es, dass geschlechterspezifisch unterschiedliche Ressourcenausstattungen auch mit unterschiedlichen Arbeits- und Selbständigkeitsformen einhergehen. Weiter wurde davon ausgegangen, dass die vermuteten Zusammenhänge durch die institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes mit determiniert werden. Eine maßgebliche Rolle spielen demnach die länderspezifischen institutionellen Regulierungen im Zugang zur Selbständigkeit, die unterschiedliche Ausgestaltung staatlicher Familienpolitik (z.B. Kinderbetreuung) sowie die nationalen Arbeitsmarktbedingungen. Um die Wirkung dieser verschiedenen Einflussfaktoren herauszuarbeiten, wurden die meisten Untersuchungen ländervergleichend durchgeführt. Folgende Fragestellungen wurden in dem Projekt untersucht: Welches Niveau, welche soziale Struktur und Dynamik weist berufliche Selbständigkeit von Frauen - jeweils auch im Vergleich zu Männern und zu abhängig beschäftigten Frauen - im Ländervergleich auf? Welche Erwerbs- und Arbeitsformen verfolgen selbständige Frauen in Deutschland und im Vergleich dazu Frauen in anderen ausgewählten westlichen Ländern? Welche Einflussfaktoren induzieren das Niveau und die Entwicklung beruflicher Selbständigkeit von Frauen (und auch bestimmte Formen "neuer" Selbständigkeit) in den jeweiligen Ländern? Welche Zusammenhänge zeigen sich zwischen bestimmten Ressourcen, Lebens- und Arbeitsformen? Welche Bedingungen führen jeweils dazu, dass Frauen eher in professionellen Segmenten unternehmerisch tätig sind oder aber auf Bereiche marginaler oder prekärer Selbständigkeit verwiesen sind? METHODE: Für die empirischen Analysen wurden repräsentative Großerhebungen verschiedener Länder und hierbei sowohl Aggregat- als auch Mikrodaten verwendet. Diese stehen unter

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

99

anderem durch die Daten des European Labour Force Survey und durch verschiedene Individualdaten aus Zensuserhebungen einzelner Länder zur Verfügung. Für einzelne Fragestellungen wurden ergänzend noch der "European Social Survey", der "Third European Survey of Working Conditions", und die BIBB/ IAB-Erhebungen hinzugezogen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Leicht, R.: Entrepreneurial potential among female and male employees in Europe. A resource-based view. 2006 (submitted to a refereed book).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Gender gap in potential entrepreneurship: on the role of occupational segregation and job characteristics. 2006 (submitted to a refereed book).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.; Leicht, R.: Part-time self-employment and the reconciliation of family and work: do institutions matter? A 19 country study. 2006 (submitted to a refereed journal).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Working part- or full-time? The impact of welfare-state institutions on atypical work forms. A cross-national comparison of women's self-employment in Eastern and Western Europe. in: Dowling, M.; Schmude, J. (eds.): Empirical entrepreneurship research in Europe: a selection of best papers from the IECER conference in 2006. Cheltenham: Elgar 2006 (forthcoming).+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Employment growth and firm innovativeness: an empirical investigation of women- and menowned small ventures in Germany. in: Achleitner, A.-K.; Klandt, H.; Koch, L.T.; Vogt, K.-I. (eds.): Jahrbuch Entrepreneurship 2005/2006: Gründungsforschung und Gründungsmanagement. Berlin et al.: Springer 2006, pp. 323-353.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.; Wittmann, W.W.: Gendered and cross-country differences in the perceived difficulty of becoming selfemployed: the impact of individual resources and institutional restrictions. Frontiers of entrepreneurship research. Wellesley, MA: Babson College 2005.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Bridging the gender gap in employment growth: on the role of firm innovativeness and occupational segregation. in: International Journal of Entrepreneurship and Innovation, 6, 2005, 4, pp. 259-274.+++Leicht, R.; Strohmeyer, R.: Women's self-employment in Europe: cathing up - at a crawl. in: Structural Change in Europe. 4, Entrepreneurial spirit in cities and regions. Hagbarth Publ. 2005, pp. 53-55.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Selbständige Akademikerinnen: Motive und Chancen. in: KONSENS: Informationen des Deutschen Akademikerinnenbunds, 21, 2005, 3, S. 12-14.+++Strohmeyer, R.: Berufliche Ausbildung und Gründungsaktivitäten im Geschlechtervergleich. in: Leicht, R.; Welter, F. (Hrsg.): Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland - Potenziale, Strukturen und Entwicklungen in Deutschland. Karlsruhe: v. Loeper 2004, S. 97-118.+++Strohmeyer, R.: Studienfachwahl und berufliche Platzierung von selbständigen Akademikerinnen. in: Leicht, R.; Welter, F. (Hrsg.): Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland - Potenziale, Strukturen und Entwicklungen in Deutschland. Karlsruhe: v. Loeper 2004, S. 119-137.+++Leicht, R.; LauxenUlbrich, M.; Strohmeyer, R.: Selbständige Frauen in Deutschland. Umfang, Entwicklung und Profil. in: KfW Bankengruppe (Hrsg.): Chefinnensache. Frauen in der unternehmerischen Praxis. Heidelberg: Physica 2004, S. 1-32. ARBEITSPAPIERE: Kautonen, T.; Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Older entrepreneurs in Europe: evidence from the Labor Force Survey. Paper submitted to the AGSE International Entrepreneurship Research Exchange, Febr. 6-9, 2006, Brisbane, Australia (forthcoming).+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Habib, M.; Perlitz, M.: Corruption and entrepreneurship: how formal and informal institutions shape small firm behavior in mature and emerging market economies. Paper to be presented at the 2006 Academy of Management Meeting, Aug. 11-16, 2006, Atlanta, Georgia, USA (forthcoming).+++Kraus, V.; Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Are self-employed women a marginal working force? A German-Israeli comparison. Paper presented at the Conference of Research Committee 28 (Stratification and Social Mobility) of the International Sociological Association (ISA), 11-14 May 2006, Nijmegen, the Netherlands.+++Strohmeyer, R.: Gender gap and

100

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

segregation in self-employment: on the role of field of study and apprenticeship training. Poster presented at the 3. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (3. KSWD), May 1112, 2006, Kurhaus Wiesbaden, Germany.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Professional versus marginal self-employment: on the impact of institutional arrangements and individual characteristics. Cross-gender and cross-national comparison within Western Europe. Paper presented at the 2006 Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC), June 8-10, Kelley School of Business, Bloomington, Indiana, USA.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: On the role of welfare state institutions for atypical work forms in self-employment: a European perspective. Paper presented at the 2006 Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC), June 8-10, Kelley School of Business, Bloomington, Indiana, USA.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Leicht, R.: Entrepreneurial potential among female and male employees in Europe: a resource-based view. Paper presented at the International Conference on Entrepreneurial Diversity "The Self-Perception of Female and Male Entrepreneurs", May 19, 2006, Incubator Center, Gelsenkirchen, Germany.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Working part- or full-time? The impact of welfare-state institutions on work form. A cross-national comparison of women's self-employment in Western and Eastern Europe. Paper presented at the Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research (IECER), Febr. 22-24, 2006, Univ. Regensburg, Germany.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Gender gap in potential entrepreneurship: the role of occupational sex segregation and job characteristics. A cross-national comparison within Western Europe. Paper presented at the 2005 G-Forum: 9. Interdisziplinäre Jahreskonferenz zur Gründungsforschung, Nov. 10-11, Univ. Jena, Germany.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: The perceived difficulty of becoming self-employed: the impact of social, human and financial capital. A cross-gender and cross-country comparison within Europe. Proceedings of the International Conference on Entrepreneurship: Contexts, Locales and Values, 22-24 Sept. 2004, OECD Leed Programme, Univ. of Essex and Paris Dauphine Univ.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Determinants of employment growth in small ventures: comparison of female vs. male owned businesses in Germany. Paper presented at the 2004 Babson-Kauffman Entrepreneurship Research Conference, 2-6 June, 2004, Univ. of Strathclyde, Glasgow, UK.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Employment growth and firm innovativeness: does gender matter? Comparison of female-vs. male-owned ventures in Germany. Paper presented at the 2004 G-Forum: 8. Interdisziplinäre Jahreskonferenz zur Gründungsforschung, Nov. 3-5, 2004, Stuttgart, Germany.+++Schwedes, S.: Arbeitsformen, -bedingungen und -gestaltung beruflich selbständiger Frauen. Ein Vergleich zwischen Deuschland und Großbritannien. Mannheim, Univ., Diplomarbeit, 2005.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm- (68131 Mannheim) KONTAKT: Strohmeyer, Robert (Tel. 0621-181-2793, e-mail: [email protected]); Tonoyan, Vartuhi (Tel. 0621-181-2895, e-mail: [email protected])

[145-F] Stumpf, Christian (Bearbeitung); Wüst, Andreas M., Dr. (Leitung): Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Metropolregion Rhein-Neckar

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

101

INHALT: Seit einigen Jahren haben Akteure aus Politik und anderen Bereichen der Region darauf aufmerksam gemacht, dass mehr für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf getan werden müsste. Doch wie weit ist man in der Region Rhein-Neckar im Jahr 2006 tatsächlich gekommen? Das Projekt versucht dieser Frage aus der Perspektive der Unternehmen der Region näher zu kommen. Wo gibt es Erfolge, Hindernisse und Probleme bei der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf? GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Neckar-Region, Bundesrepublik Deutschland METHODE: postalische Befragung von rund 1.500 Unternehmen der Region (Personalchefs) VERÖFFENTLICHUNGEN: Wüst, Andreas M.; Roth, Dieter; Bieber, Ina: Heidelberg-Studie 2006: Frauen in Heidelberg. Heidelberg-Studien, Nr. 5. Heidelberg: Stadt Heidelberg 2006. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Heidelberg INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2811, Fax: 0621-181-2845, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0621-181-2879, Fax: 0621181-2845, e-mail: [email protected])

[146-L] Sutter, Gaby: Berufstätige Mütter: subtiler Wandel der Geschlechterordnung in der Schweiz (1945-1970), Zürich: Chronos Verl. 2005, 368 S., ISBN: 3-0340-0731-0 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)OHA41460) INHALT: "Die Ordnung der Geschlechter war in den 1950er 60er Jahren nicht so beständig, wie sie häufig dargestellt wird. Wie in den meisten westlichen Industrieländern nach dem Zweiten Weltkrieg waren auch in der Schweiz Frauen mit Kindern vermehrt ausser Haus berufstätig. Auf der sozialpolitischen Agenda avancierte die Erwerbstätigkeit von Müttern gar zu einem der wichtigsten Themen: unter dem Stichwort 'Mütterarbeit' debattierten Parteien, Verbände, Wissenschaft und Medien kontrovers und mit grosser Emotionalität die möglichen Auswirkungen der mütterlichen Berufstätigkeit auf die Familie. Mit der aufkommenden Teilzeitarbeit in den 1960er Jahren wurde die Rolle der Ehefrau als 'Zuverdienerin' schliesslich gesellschaftlich salonfähig. In diesem Buch macht Gaby Sutter Umbrüche der traditionellen Geschlechterordnung sichtbar, die sie als Zeichen eines subtilen Wandels bewertet. Sie analysiert die Diskurse der Ausgrenzung von Ehefrauen mit Kindern auf dem Arbeitsmarkt anhand vielfältiger Quellen wie Gesetzesvernehmlassungen, Volkszählungsdaten, Presseartikel und wissenschaftliche Untersuchungen. Die Autorin untersucht arbeitswissenschaftliche Geschlechterkonzepte, Arbeitsschutzmassnahmen, ungleiche Entlöhnung, Teilzeitarbeit, Bindungstheorie sowie die öffentliche Meinung und kontrastiert diese Diskurse mit den Erfahrungen berufstätiger Mütter, die sie am Beispiel zahlreicher empirischer Studien rekonstruiert." (Autorenreferat)

[147-F] Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg: Vereinbarkeit von Studium, Berufstätigkeit und Familie

102

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

INHALT: Kooperations- und Finanzierungspartner: Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Duisburg-Essen. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0203-379-2572, Fax: 0203-379-1776, e-mail: [email protected])

[148-L] Weber, Diana: Work-family balance: the effects of organizational initiatives on creating a family-supportive work environment, in: IAW-Report, Jg. 34/2006, H. 1, S. 103-154 (Standort: USB Köln(38)XG4669; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Betriebliche Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind von zentraler Bedeutung für die Zukunft von Unternehmen, da sie die Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhöhen und die Fluktuationsrate senken können. Die Studie untersucht auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg, einer jährlichen repräsentativen Befragung von rund 1.200 Betrieben, ob und in welchem Maße familienfreundliche Maßnahmen in der Wahrnehmung der Beschäftigten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöhen. Als Indikator dafür wird die Fluktuationsrate der Mitarbeiter im Betrieb herangezogen. Die Analysen zeigen, dass flexible Arbeitszeiten und die Existenz eines Betriebsrates die arbeitnehmerseitige Fluktuation signifikant reduzieren. Auf diesen Ergebnissen basierend werden Rückschlüsse auf die 'gefühlte' Vereinbarkeit gezogen." (Autorenreferat)

[149-L] Wimbauer, Christine: Liebe, Arbeit, Anerkennung: intersubjektive Anerkennungsstrukturen in Dual Career Couples, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4736-4740, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Das Thema 'Anerkennung' stößt seit einigen Jahren in der politischen Sozialphilosophie auf vermehrte Resonanz und wird auch in der Soziologie zunehmend thematisiert. Es bildet den Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsvorhabens, das sich in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht mit der Frage beschäftigt, welche Anerkennungschancen und strukturen sich in gegenwärtigen Dual Career Couples auffinden lassen. Theoretische Kontrastfolie ist das idealtypische Familienernährermodell, nach dem Anerkennungschancen in Paarbeziehungen geschlechtsspezifisch verteilt waren: Männliche Erwerbsarbeit für Geld hier, weibliche Hausarbeit aus/ für Liebe da - samt damit einhergehender mannigfaltiger geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Diesbezüglich lassen sich jedoch Veränderungen in zwei Sphären beobachten: Im Bereich der Erwerbsarbeit die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen; im Bereich des familialen Zusammenlebens ein (zumindest normativer) Wandel zu egalitären Beziehungen zweier gleichberechtigter Partner. Angesichts der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der stärkeren Beteiligung von Männern im privaten Bereich wäre theoretisch eine egalitärere Verteilung von Anerkennungschancen innerhalb von

soFid Familienforschung 2007/1 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

103

Paarbeziehungen anzunehmen. Dies gilt v.a. für Dual Career Couples, in denen beide Partner eine eigenständige Berufslaufbahn verfolgen (wollen), i.d.R. über formale Bildungsgleichheit verfügen und sich gemäß einem normativ-egalitären Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen sollten. Möglicherweise zeigen sich jedoch auch in solchen Paaren Beharrungstendenzen ungleicher Arbeitsteilungsarrangements, Anerkennungschancen und strukturen oder neue Ungleichheiten. Gefragt werden soll daher aus einer ungleichheitstheoretischen Perspektive: Welche Anerkennungsmuster bestehen in Dual Career Couples, für welche Handlungen und Eigenschaften finden die Partner hier intersubjektiv Wertschätzung? Zeigen sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten? Wie beeinflussen welche gesellschaftlichen Strukturen die Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse?" (Autorenreferat)

[150-F] Wohlberedt, Franziska (Bearbeitung); Müller, Burkhard, Prof.Dr.theol. (Betreuung): Gründerinnen im Sozialbereich und ihr professionelles Selbstverständnis. Beispiele aus Gründungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Arbeitstitel) INHALT: Im Mittelpunkt der qualitativen empirischen Untersuchung stehen Gründerinnen von Kindertagesstätten. Die Untersuchungsgruppe besteht dabei aus den drei Gründungsvarianten privatwirtschaftlich organisierte Einrichtung, Elternverein und Betriebskindergarten. Ihnen gemeinsam ist, dass die Gründerinnen solcher Organisationen neben ihren handlungsleitenden Interessen auch über pädagogische und unternehmerische Kompetenzen verfügen müssen. Die Arbeit verortet sich in der Diskussion um die Professionalisierung pädagogischer Arbeit. In fokussierenden Interviews sollen Haltungen und Motivationen von Gründerinnen identifiziert und beschrieben werden, deren Gründungen dazu beitragen, das Dilemma "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" zu lindern. Durch die Untersuchung des professionellen Selbstverständnisses einzelner Gründerinnen wird eine Bandbreite möglicher Sichtweisen auf Professionalität deutlich. Gleichzeitig werden unternehmerische und (sozial-)pädagogische Kompetenzen der Gründerinnen beschrieben. Sie sind Beispiele von sozialpädagogischem Können und dessen organisatorischen Rahmenbedingungen. Die vorgestellten Gründungen illustrieren Gestaltungsmöglichkeiten von Organisationen im Sozialbereich. Sie geben Beispiele dafür, welche Strukturen hinsichtlich der Entwicklung von Professionalität vorhanden sein sollten. Die Analyse der verschiedenen Konzepte rückt deswegen sowohl organisationsrelevante Besonderheiten als auch methodisch-didaktische Schwerpunkte der Gründungen in den Blickpunkt. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, MargotMöller-Promotionskolleg (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

104

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft [151-L] Ahbe, Thomas; Gries, Rainer: Die Generationen der DDR und Ostdeutschlands: ein Überblick, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 17/2006, H. 4, S. 90-109 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag versucht zu zeigen, welche neuen Einsichten in die innere Dynamik und Stabilität der DDR-Gesellschaft eine generationenspezifische Analyse ermöglicht. Der generationengeschichtliche Zugriff analysiert das Zusammenwirken von zwei unterschiedlichen Entwicklungslogiken: der psychologisch beschreibbaren lebensaltersspezifischen Reifung von Menschen einerseits und der historisch rekonstruierbaren Dynamik von Gesellschaften andererseits. Im Blickpunkt stehen die interaktiven Bezüge zwischen den Generationen. Dabei zeigen sich zwei in ihren mentalen Grundanlagen sehr unterschiedliche Eltern-KinderStränge in der Geschichte der DDR: einerseits die eher idealistisch imprägnierte Konjunktion zwischen den Eltern der Aufbau-Generation und ihren Kindern von der integrierten Generation (und möglicherweise einem Teil der Wende-Kinder), andererseits die eher pragmatisch orientierte Linie, die sich zwischen den Eltern aus der funktionierenden Generation und ihren Kindern aus der entgrenzten Generation herausbildet. Der Beitrag macht insgesamt deutlich, in welchem Ausmaß Erfahrungen, Werte und sozialisatorische Prägungen vorhergehender Generationen wiederum zu maßgeblichen Sozialisationsbedingungen und Handlungsvoraussetzungen folgender Generationen werden und damit gesellschaftliche Entwicklung bestimmen. (ICA2)

[152-F] Albert, Isabelle, Dipl.-Psych.; Mayer, Boris, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Trommsdorff, Gisela, Prof.Dr.; Nauck, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung): Value of Children in Six Cultures. Eine Replikation und Erweiterung der 'Value-ofChildren-Studies' in Bezug auf Eltern-Kind-Beziehungen in drei Generationen im Kulturvergleich (psychologisches Teilprojekt) INHALT: Dieses Projekt ist Teil eines psychologisch-soziologischen Verbundprojektes. Das soziologische Teilprojekt unter Leitung von Prof.Dr. Bernhard Nauck, Technische Universität Chemnitz, wird an anderer Stelle beschrieben. Ziel des psychologischen Teilprojekts ist es: a) Merkmale von Eltern-Kind-Beziehungen und "Value of Children" (VOC) in drei verwandtschaftlich miteinander verbundenen Generationen sowie Zusammenhangsmuster zwischen b) diesen Merkmalen innerhalb je einer Generation und c) zwischen diesen drei Generationen, d) unter verschiedenen kulturellen Bedingungen zu untersuchen. Damit sollen die seit den 1970er Jahren vom East-West Population Institute, Honolulu, durchgeführten "Cross-national value-of-children studies" (VOC-Studies) aufgegriffen und sowohl methodisch wie auch inhaltlich um neue Fragestellungen erweitert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: bisher: VR China, BRD, Ghana, GB, Indonesien, Israel, Japan, Republik Korea, Polen, Russland, Taiwan, Türkei, USA METHODE: Eltern-Kind-Beziehungen werden als reziproke dynamische Prozesse aufgefasst. Ihre Qualität hängt u.a. von erfahrungsbedingten individuellen Merkmalen der Eltern (hier Mütter und Großmütter) und ihrer (erwachsenen bzw. heranwachsenden) Kinder sowie von kulturellen Kontextbedingungen und ihren Veränderungen im sozio-kulturellen Wandel ab.

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

105

Diese Beziehungen beeinflussen wiederum die Merkmale, die ihrerseits in den nächsten Generationsbeziehungen relevant sind. Durch die Zusammenarbeit mit Prof.Dr. Bernhard Nauck (Mitantragsteller) (TU Chemnitz) und seiner Arbeitsgruppe erfolgt die Untersuchung im Rahmen eines interdisziplinär ausgerichteten Mehrebenenmodells, das entwicklungspsychologische, familiensoziologische und kulturvergleichende Ansätze integriert und so eine umfassendere und differenziertere Untersuchung erlaubt. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen zum Wert von Kindern und Familie, Eltern-Kind-Beziehungen und Erziehung in drei familial verbundenen Generationen (Großmütter, Töchter, Enkel). Besondere Beachtung kommt der Frage zu, welchen Einfluss die untersuchten Faktoren auf intergenerationale Unterstützungsbereitschaft und generatives Verhalten haben. Nach einer Pilotstudienphase ist nun die Datenerhebung der Hauptstudie größtenteils abgeschlossen. Bis jetzt wurden 10.281 Personen aus zehn verschiedenen Kulturen mit Hilfe einer seit Jahren bewährten Zusammenarbeit mit ausländischen Kooperateuren interviewt. Kernländer der Studie sind die Republik Korea, Indonesien, VR China, Israel, Türkei und Deutschland; darüber hinaus konnten auch Kooperateure aus Südafrika, Indien und Tschechien und Frankreich gewonnen werden. Weitere Datenerhebungen in den USA, Polen, Großbritannien, Ghana und Japan, Russland und Taiwan laufen gerade beziehungsweise sind in Vorbereitung. Mit dem Projekt soll ein psychologischer Beitrag zu einer interdisziplinären Analyse von Zusammenhängen zwischen VOC, individueller Entwicklung und Eltern-Kind-Beziehungen im sozio-kulturellen Wandel erfolgen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10.281; Großmütter, Mütter und Jugendliche aus drei familial verbundenen Generationen, Zusatzstichprobe von Müttern mit Kleinkind zum Vergleich mit Daten der Original-VOC-Studie aus den 1970er Jahren; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Trommsdorff, G.: Parent-child relations over the life-span: a cross-cultural perspective. in: Rubin, K.H.; Ock-Boon, C.: Parenting beliefs, behaviours, and parent-child relations: a cross-cultural perspective. New York: Psychology Pr. 2006, pp. 143183. ISBN 1-84169-438-X.+++Dies.: Intergenerational relations and cultural transmission. in: Schönpflug, U.: Perspectives an cultural transmission. Oxford: Oxford Univ. Press (in press).+++Schwarz, B.; Trommsdorff, G.; Kim, U.; Park, Y.-S.: Intergenerational support: psychological and cultural analyses of Korean and German women. in: Current Sociology, 54, 2006, pp. 315-340.+++Rothbaum, F.; Trommsdorff, G.: Do roots and wings complement or oppose one another? The socialization of relatedness and autonomy in cultural context. in: Grusec, J.E.; Hastings, P.D.: The handbook of socialization. New York: The Guilford Pr. (in press).+++Trommsdorff, G.; Kim, U.; Nauck, B.: Factors influencing value of children and intergenerational relations in times of social change: analyses from psychological and sociocultural perspectives; introduction to the special issue. in: Applied Psychology, 54, 2005, pp. 313-316.+++Schwarz, B.; Trommsdorff, G.: The relation between attachment and intergenerational support. in: European Journal of Aging, 2, 2005, pp. 192-199.+++Schwarz, B.; Trommsdorff, G.; Albert, I.; Mayer, B.: Adult parent-child relationship: relationship quality, support, and reciprocity. in: Applied Psychology, 54, 2005, pp. 396-417.+++Schwarz, B.; Schäfermeier, E.; Trommsdorff, G.: Relations between value orientation, child-rearing goals, and parenting: a comparison of German and South Korean mothers. in: Friedlmeier, W.; Chakkarath, P.; Schwarz, B.: Culture and human development: the importance of crosscultural research in the social sciences. Hove: Psychology Pr. 2005, pp. 203-230. ISBN 18416-9568-8.+++Schwarz, B.; Trommsdorff, G.: Intergenerationaler Austausch von Unterstützung und Reziprozität im Kulturvergleich. in: Steinbach, A.: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, S. 199-212. ISBN: 3-

106

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

531-14412- X.+++Trommsdorff, G.; Mayer, B.; Albert, I.: Dimensions of culture in intracultural comparisons: individualism/ collectivism and family-related values in three generations. in: Vinken, H.; Soeters, J.; Ester, P.: Comparing cultures: dimensions of culture in a comparative perspective. Leiden: Brill Acad. Publ. 2004, pp. 157-179.+++Schwarz, B.; Trommsdorff, G.; Chakkarath, P.: Adult mother-daughter relationships in Indonesia, the Republic of Korea, and Germany. in: Setiadi, B.N.; Supratiknya, A.; Lonner, Walter J.; Poortinga, Ype H.: Ongoing themes in psychology and culture: selected papers from the XVIth International Conference of the International Association of Cross-Cultural Psychology. Yogyakarta, Indonesia: Kanisius 2004, pp. 351-366.+++Trommsdorff, G.; Zheng, G.; Tardif, T.: Value of children and intergenerational relations in cultural context. in: Boski, P.; Vijver, F.J.R. van de; Chodynicka, A.M.: New directions in cross-cultural psychology: selected papers from the Fifteenth International Conference of the International Association for Cross-Cultural Psychology. Warszawa, Poland: Polish Psychological Association 2002, pp. 581-601.+++ Trommsdorff, G.: Eltern-Kind-Beziehungen im interkulturellen Vergleich. in: Walper, S.; Pekrun, R.: Familie und Entwicklung: aktuelle Perspektiven der Familienpsychologie. Göttingen: Hogrefe 2001, S. 23-50. ISBN 3-8017-1420-9.+++Albert, I.; Trommsdorff, G.; Mishra, R.C.: Parenting and adolescent attachment in India and Germany. in: Zheng, G.; Leungm, K.; Adair, J.: Perspectives and progress in contemporary cross-cultural psychology. Beijing: China Light Industry Press (in press).+++Trommsdorff, G.; Schwarz, B.: A study on the "Intergenerational stake hypothesis" in Indonesia and Germany: adult daughters' and their mothers' perception of their relationship. in: Current Sociology (in press). ART: gefördert BEGINN: 1998-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Kulturvergleich (D 14, 78457 Konstanz) KONTAKT: Trommsdorff, Gisela (Prof.Dr. Tel. 07531-88-2917, e-mail: [email protected])

[153-L] Alt, Christian (Hrsg.): Kinderleben - Aufwachsen zwischen Familie, Freunden und Institutionen: Bd. 1, Aufwachsen in Familien, (Schriften des Deutschen Jugendinstituts: Kinderpanel, Bd. 1), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 304 S., ISBN: 3-8100-4097-5 INHALT: "Im ersten Band des Kinderpanels wird aus unterschiedlichen Perspektiven das Aufwachsen von Kindern im Kontext ihrer Familien nachgezeichnet. Mütter, Geschwister, Schule, Arbeit und sozialräumliche Nahumwelten bilden die Ausgangspunkte dafür, die Lebenswelt von Kindern ausführlich zu beschreiben. Neu ist dabei, dass wann immer möglich die Kindperspektive für die Darstellung der Ergebnisse eingenommen wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian Alt: Das Kinderpanel - Einführung (7-22); Claudia Vorheyer: Wer gehört zur Familie? Strukturelle Charakteristika der familialen Netzwerke von Kindern (23-44); Anna Brake: Wohlfühlen in der Familie? Wie Mütter und 8- bis 9-jährige Kinder ihr Zusammenleben bewerten (45-62); Markus J. Teubner: Brüderchen komm tanz mit mir ... Geschwister als Entwicklungsressource für Kinder? (63-98); Silvia Goia: Gebildete Eltern aufgeschlossene Kinder? Soziale Integration von Kindern in ihrem Freundeskreis (99-122); Klaus Wahl: Aggression bei Kindern - emotionale und soziale Hintergründe (123-156); Gerhard Beisenherz: Wie wohl fühlst Du Dich? Kindliche Persönlichkeit und Umwelt als Quelle

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

107

von Wohlbefinden und Unwohlsein bei Grundschulkindern (157-186); Sabine Walper, EvaVerena Wendt: Nicht mit beiden Eltern aufwachsen - ein Risiko? Kinder von Alleinerziehenden und Stieffamilien (187-216); Petra Strelmel: Weniger gefördert? Elterliche Arbeitslosigkeit als Entwicklungskontext der Kinder (217-238); David Steinhübl: Sag mir wo du wohnst ... Risiken und Ressourcen unterschiedlicher Räume für Kinder (239-276); Christian Alt, Holger Quellenberg: Daten, Design und Konstrukte. Grundlagen des DJI-Kinderpanels (277300).

[154-F] Baumgarten, Diana, M.A.; Ganguillet, Gilbert, Dr.; Schröder, Inge, Lic.phil. (Bearbeitung); Bürgisser, Margret, Dr. (Leitung): Equality within the family: longterm perspectives and how children see it INHALT: 1994 wurden Elternpaare, welche sich die Verantwortung für Familie und Beruf teilen, über ihre Lebensform befragt. Nun wurden sie erneut interviewt und die Entwicklung ihres Rollenmodells im Zeitverlauf untersucht. Ergänzend wurden die Kinder befragt. Deren Sichtweise wurde mit jener von Kindern aus traditionellen Haushalten verglichen. Hintergrund: Umfragen unter jungen Menschen in der Schweiz haben gezeigt, dass sich viele für ihre Zukunft eine partnerschaftlich organisierte Familie wünschen. Das egalitär-familienbezogene Rollenteilungsmodell hat in den letzten Jahren - statistisch gesehen - zwar einen erheblichen Zuwachs erfahren (Bühler 2001). Trotzdem ist es in der Schweiz nach wie vor sehr schwach verbreitet. Es besteht deshalb ein Interesse daran, mehr über diese Haushaltform zu erfahren. Ziele: Die Hauptzielsetzung des Projektes ist es zu ermitteln, wie sich die Rollenteilung der 1994 befragten Paare seit der Erstbefragung bewährt und allenfalls geändert hat. Ergänzend fokussiert das Projekt auf die Erfahrungen der Kinder in den betreffenden Familien. Es stellt fest, ob die elterlichen Annahmen über die sozialisatorischen Vorteile des egalitären Rollenmodells aus Sicht der Kinder bestätigt werden. Zudem werden eine analoge Anzahl gleichaltriger Kinder mit vergleichbarem sozioökonomischen Hintergrund über ihre Sicht der elterlichen Rollenteilung und das Verhältnis zu ihren Eltern befragt. Diese Kinder sollen aus Familien mit traditioneller Rollenteilung stammen. Die Forschungsergebnisse sollen jungen Eltern und den die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsarbeit fördernden Beratungsstellen zugänglich gemacht werden. Bedeutung: Das Projekt stellt einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über "neue Elternschaft" bzw. über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Geschlechter dar. Mit dem hier vorgeschlagenen Projekt wird das Phänomen der egalitärfamilienbezogenen Rollenteilung erstmals in einer Langzeitperspektive analysiert. Es ist zudem das erste Vorhaben, welches es ermöglicht, die Sicht der Kinder aus solchen Haushalten auf breiterer Basis kennen zu lernen und mit jener anderer Kinder zu vergleichen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Qualitative Studie. Die Elternbefragung fand mit denselben Paaren statt, die sich schon 1994 an der Befragung beteiligt hatten. Diese wurden gemeinsam anhand eines Gesprächsleitfadens befragt. Zur Erfassung der Arbeitsteilung in der Familie kam ergänzend ein Zeitbudgetraster zum Einsatz. Für die Kinderbefragung wurde ein speziell entwickeltes Befragungsinstrument verwendet. Dieses kombiniert einen Gesprächsleitfaden mit projektiven Techniken zum Erfassen der kindlichen Rollenvorstellungen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bürgisser, M.: Elternpaare mit egalitärer Rollenteilung. Die Langzeitperspektive und die Sicht der Kinder. Schlussbericht an den Schweizerischen Nationalfonds, Juni 2005.

108

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 52 Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel INSTITUTION: ISAB - Institut für Sozialforschung, Analyse und Beratung (Zugerstrasse 14, 5620 Bremgarten, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[155-L] Bereswill, Mechthild: Die Bedeutung der Vater-Sohn-Beziehung für die biographischen Selbstbilder männlicher Heranwachsender, in: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe, Anja Wolde (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel : multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 155-170, ISBN: 3-7799-1375-5 INHALT: Der Beitrag zum geschlechtertheoretischen Aspekt der Vaterschaft fragt aus einem psychodynamisch inspirierten Blickwinkel nach der Bedeutung der Vater-Sohn-Beziehung für die biographischen Selbstentwürfe heranwachsender Männer. Die Vater-Sohn-Beziehung, so die These, ist von großer Bedeutung für die Bearbeitung der typischen Autonomie- und Abhängigkeitskonflikte von heranwachsenden jungen Männern, ist aber zugleich als Teil eines weiter gefassten Beziehungsgeflechts zu explorieren. Dabei ist auch zu beachten, dass die Lebensgeschichten der hier untersuchten hafterfahrenen jungen Männer durch ein hohes Maß an Diskontinuität und sozialer Kontrolle geprägt sind. Vor diesem Hintergrund wird der Zusammenhang zwischen komplexen Prozessen der Identifikation des Sohnes mit und einer Abgrenzung vom Vater anhand von zwei kontrastierenden Fallbeispielen ausgelotet: zwei junge Männer aus Ost- und Westdeutschland, die über mehrere Jahre durch biographische Interviews auch zur Bedeutung des Freiheitsentzugs befragt werden. Die Bewältigung der mit solchen Prozessen verbundenen Autonomiekonflikte korrespondiert eng mit kulturellen Männlichkeitsidealen, an denen junge Männer sich gegenwärtig reiben. (ICG2)

[156-L] Bidwell-Steiner, Marlen; Wozonig, Karin S. (Hrsg.): Gender & Generation, (Gendered Subjects, Bd. 2), Innsbruck: Studien-Verl. 2005, 313 S., ISBN: 3-7065-4196-3 (Standort: UB Hildesheim(116)-FGF048/015) INHALT: "An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen finden sich zunehmend brisante Themen, die einerseits in ihrer Komplexität einer fundierten Analyse bedürfen und die andererseits Einfluss auf das tägliche Leben aller Menschen nehmen. Die Definition und Bewertung von Generation(en) ist ein solches Thema, ebenso wie die Entwicklung und der Einsatz von Reproduktionstechnologien. Die Frauen- und Geschlechterforschung zeichnet sich nicht nur durch Inter-, sondern auch durch Transdisziplinarität aus, die der lebensweltlichen Relevanz ihrer Untersuchungsgegenstände Rechnung trägt und durch die sie eine soziale und kulturelle Orientierungsfunktion erfüllt - eine Qualität, die im vorliegenden Buch unter vielfältigen Perspektiven verdeutlicht wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marien Bidwell-Steiner: Der Zusammenhang von Geschlecht und Ordnung (7-9); Karin S. Wozonig: Gender Studies beziehen Positionen (10-12); Alice Pechriggl: Genos - Gattung, Geschlecht, "Rasse". Antike Vorläufer und moderne Auswirkungen aristotelischer Zeugungslehre (13-32); Dorothea Erbele-Küster: Generationenfolge und Geschlecht. Variationen über drei alttestamentliche Texte (33-48); Wolfgang Schmale: Väter und Söhne (49-68); Angelika Walser: Die Frage nach der Autonomie von Frauen im Kontext von Repro-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

109

duktionsmedizin und genetischer Frühdiagnostik (69-83); Smilla Ebeling: "Parthenogenese gibt es eigentlich nicht" (84-99); Therese Garstenauer: Tradition - Import - Next Gen(d)eration? Russischer Feminismus und Feminismus in Russland (100-117); Alice Ludvig: Gender und Genealogie im interkulturellen Vergleich: Zur Analyse des Wechselverhältnisses von Geschlecht und Verwandtschaft (118-134); Beate Littig: Nachhaltige Entwicklung: Gerechtigkeit für zukünftige Generationen. Kritische Überlegungen aus geschlechterpolitischer Sicht (135-151); Magda Telus: Frauen als Klientinnen der Reproduktionsmedizin. Wie im öffentlichen Diskurs Alternativlosigkeit produziert wird (152-174); Heidi Hofmann: Biopolitik grenzenlos - Stimmen aus Polen (175-193); Aurelia Weikert: Ausschluss nach erfolgter Partizipation. Bedeuten künstliche Fortpflanzungstechnologien und pränatale Diagnostik eine neue Eugenik? (194-205); Maria Wolf: Körper ohne Frauen. Biotechnische Reproduktion der Mutter als Material und Ressource (206-224); Birgit Wagner: Generation, Gender, Stimme. Zu Assia Djebars Erzählung "Die Frauen von Algier" (1980) (225-241); Urte Helduser: Generativität, Genie und Geschlecht. Historische Diskurse über intellektuelle Produktivität (242-257); Alexandra Pontzen: Sex, gender und Altersdiskurs in Thomas Manns "Die Betrogene": "Peinliches Begehren" (258-275); Melanie Feratova-Loidolt: Die Aporie der Tochter in der Zwischenwelt - Konsequenzen der patriarchalen Einschreibung der Mutter als "Ort des Scheiterns". Perspektiven des radikalen Differenzfeminismus (276-291); Manuela Rossini: Von schwangeren Königen und lesbischen Klonmüttern: Science/Fictions oder materiell-semiotische Reproduktionstechniken und ihre monströsen Konzeptionen (292-309).

[157-L] Bock, Karin: Politische Sozialisationsprozesse in Drei-Generationen-Familien aus Ostdeutschland: Ergebnisse einer qualitativen Studie, in: Annegret Schüle, Thomas Ahbe, Rainer Gries (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive : eine Inventur, Leipzig: Leipziger Univ.-Verl., 2006, S. 377-398, ISBN: 3-937209-60-3 (Standort: UB Kassel(34)-352006A1030) INHALT: Der Beitrag rekonstruiert in einer qualitativen Studie politische Sozialisationsprozesse in Zusammenhang mit der individuellen Identitätsentwicklung im innerfamiliären und intergenerationellen Beziehungszusammenhang. Die Autorin orientiert sich dabei an jenen qualitativen Forschungszugängen in der politischen Sozialisationsforschung, die nach den Verknüpfungen zwischen alltäglichem Handeln oder individuellen Erfahrungen und politischen Orientierungen oder Handlungen fragen. Subjekte werden somit als "Co-Konstrukteure" ihres politischen Sozialisationsprozesses begriffen. Die Ausführungen stützen sich auf lebensgeschichtliche Interviews, die mit Großeltern, Eltern und Kindern aus 25 Familien in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre geführt wurden. Es werden sechs Muster politischer Sozialisation herausgearbeitet. Die Autorin betont die Bedeutung der Erfahrungen auch für die politische Sozialisation und Generationenverhältnisse, die ein Individuum im familialen Handlungszusammenhang macht. Dieser familiale Handlungszusammenhang gestaltet sich im Gegenwärtigen, konstituiert sich aus dem Vergangenen und besitzt einen Zukunftshorizont. Damit wird der familiale Handlungszusammenhang als ein stets in Veränderung begriffenes intergeneratives Beziehungsgeflecht beschrieben, das so lange besteht, wie sich die handelnden, realitätsverarbeitenden Subjekte dazu entschließen, ihr Leben gemeinsam zu gestalten. Diese Gestaltungsmöglichkeiten hängen auf der einen Seite von den objektiv gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen ab, auf der anderen Seite von den handelnden Subjekten selbst. (ICA2)

110

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

[158-L] Boehnke, Klaus; Welzel, Christian: Wertetransmission und Wertewandel: eine explorative Drei-Generationen-Studie, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 4, S. 341-360 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Berichtet wird eine Studie der Werthaltungen sensu Schwartz von 7- bis 14-Jährigen (N = 121) und deren Eltern (N = 43). Kinder und Eltern waren aufgefordert, jeweils ihre eigenen Werthaltungen sowie die wahrgenommenen Werthaltungen ihrer Eltern einzuschätzen, womit die Großeltern der Kinder als dritte Generation indirekt einbezogen sind. Wertpräferenzen der Kinder strukturieren sich theoriekonform nach den übergeordneten Werteorientierungen von Schwartz (Selbstüberwindungs- vs. Selbststärkungswerte, Offenheits- vs. Bewahrungswerte). Die zehn einzelnen Werte sind hingegen nicht so angeordnet, wie im Schwartz'schen Wertekreis vorgesehen. Die Ähnlichkeit zwischen den eigenen Wertpräferenzen der Kinder und den von ihnen perzipierten Werte ihrer Eltern ist hoch und über die gesamte Altersspanne der 7- bis 14-Jährigen weitgehend konstant. Dennoch bildet sich der intergenerationale Wertewandel in den Daten ab. In der Generationenfolge zeigen die Mittelwerte der drei Generationen - in Übereinstimmung mit Theorien eines emanzipatorischen Wertewandels in postindustriellen Gesellschaften - eine sinkende Zustimmung zu Bewahrungs- und eine komplementäre Hinwendung zu Offenheitswerten." (Autorenreferat)

[159-L] Brake, Anna; Büchner, Peter: Bildungsort Familie: die Transmission von kulturellem und sozialem Kapital im Mehrgenerationenzusammenhang, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jg. 6/2003, H. 4, S. 618-638 INHALT: "Die Bildungsbedeutsamkeit der Familie hat vielfältige Facetten, die es zu erhellen und zu systematisieren gilt. Dabei wird implizit auf empirisches Material zurückgegriffen, das aus einem laufenden Marburger DFG-Projekt über 'Familiale Bildungsstrategien als Mehrgenerationenprojekt' stammt. Es wird verdeutlicht, in welch vielfältiger Weise der Lebenszusammenhang Familie - über das Bereitstellen bzw. das Einwirken auf allgemein günstige Lernausgangsbedingungen hinaus - Ort und Anlass für wechselseitige Bildungsprozesse ist bzw. sein kann. Im Zentrum der Überlegungen steht das Postulat, den Horizont der Bildungsforschung so zu erweitern, dass diese in der Lage ist, die skizzierten Dimensionen der Bildungsleistungen der Familie auch empirisch einzuholen. Eine so verstandene Bildungsforschung wird als bildungsbezogene Familien- und Generationenforschung konzipiert, die der Bildungsbedeutsamkeit der Familie den ihr zukommenden Stellenwert zugesteht. Dieser Anspruch wird theorie- und methodenbezogen reflektiert und mündet im Versuch einer Systematisierung des behandelten Forschungszusammenhangs, indem ein Modell der familialen Transmission von kulturellem und sozialem Kapital entwickelt wird." (Autorenreferat)

[160-L] Bückner, Margit: Wenn misshandelte Frauen ihre Kinder misshandeln, in: Barbara Kavemann, Ulrike Kreyssig (Hrsg.): Handbuch Kinder und häusliche Gewalt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 203-215, ISBN: 3-531-14429-4 (Standort: UB Landau(LAN1)-päd51112) INHALT: Die Autorin verdeutlicht anhand eines Fallbeispiels die Vielschichtigkeit der Handlungsebenen und die psychische Dynamik von familialen Gewaltstrukturen. Sie zeigt, wie ei-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

111

ne Frau durch ihren Mann, die Kinder durch ihre Mutter und indirekt als Zeugen durch den Vater Gewalt erleiden, wobei sich die Frau sowohl in der Opferrolle als auch in der Täterrolle sieht. Die Autorin thematisiert ferner die kulturelle Einbettung von Gewalt in das Geschlechter- und Generationenverhältnis sowie die integrierende Funktion von Institutionen. Diese legen durch ihre Arbeitsteilung entlang der Konfliktlinien der betroffenen Familien, in denen geschlechts- und/oder generationsspezifische Gewalt ausgeübt wird, nach Ansicht der Autorin eine Tendenz zu psychischen Spaltungsprozessen von gut und böse, richtig und falsch nahe, die auch diese Familien schon kennzeichnen. Erst eine eigene, dritte Perspektive erlaubt die Wahrnehmung von Ambivalenzen und Widersprüchen und kann einen intermediären Raum schaffen, der aus der Totalität des dyadischen "Entweder-Oder" herausführt. Dann gibt es nicht mehr nur das "reine" Opfer und keine soziale Institution, aus der das "Böse" heraus gehalten wird. Da insbesondere bei Gewalttätigkeit und auch in der Anti-Gewaltarbeit Spaltungsprozesse (gut/böse, schuldig/unschuldig) eine große Rolle spielen, kommt dem Aushalten von Ambivalenzen durch die sozialen Institutionen eine große Bedeutung zu, wie die Autorin betont. (ICI2)

[161-L] Buhl, Heike M.; Wittmann, Simone; Noack, Peter: Eltern-Kind-Beziehungen studierender und berufstätiger junger Erwachsener, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 35/2003, H. 3, S. 144-152 (Standort: USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Eltern-Kind-Beziehung im Erwachsenenalter kann in Anlehnung an individuationstheoretische Konzeptionen anhand der übergeordneten Faktoren Verbundenheit und Abgrenzung beschrieben werden. Zugleich postuliert der individuationstheoretische Ansatz Beziehungsdynamik, insbesondere im Bereich der Abgrenzung. Empirische Evidenzen sprechen darüber hinaus für Veränderungen auch im Bereich der Verbundenheit, die oft in Zusammenhang mit biographischen Übergängen beobachtet worden sind. In Weiterführung vorliegender Arbeiten, mit denen vor allem private Übergänge untersucht wurden, ist die Transition in den Beruf Gegenstand der Studie. Dazu wurden Studierende und Berufstätige im frühen Erwachsenenalter sowie nach Möglichkeit beide Eltern befragt. Es nahmen 130 junge Erwachsene (Alter 21 bis 34 Jahre), 114 Mütter (40 bis 73 Jahre) und 89 Väter (43 bis 75 Jahre) teil. Abgrenzung und Verbundenheit wurden jeweils anhand eines Fragebogens hinsichtlich emotionaler, kognitiver und behavioraler Merkmale erfasst. In den Angaben der Kinder, nicht aber in denen der Eltern, zeigen sich Unterschiede zwischen Studierenden und Berufstätigen, die sich als weniger verbunden und stärker abgegrenzt beschreiben. Es finden sich Generationenund Geschlechtsunterschiede, letztere besonders zwischen Müttern und Vätern. Die Ergebnisse werden als Erweiterung individuationstheoretischer Arbeiten diskutiert." (Autorenreferat, ZPID)

[162-F] Cesari Lusso, Vittoria, Dr. (Leitung): Le rôle de grands-parents. Joies et conflits dans la rencontre entre trois générations INHALT: In dieser Untersuchung ging es um die Vorstellungen, Verhaltensweisen und Gefühle, die in unserer Zeit zum einen die Rolle von Großeltern und zum andern die Beziehungen zwi-

112

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

schen den Generationen kennzeichnen. Die Auswertung der in der Westschweiz und in der italienischen Region Piemont im Rahmen von Interviews mit Großeltern, Eltern und Kindern gesammelten Daten lassen verschiedene Facetten der Großelternrolle und der Intergenerationenbeziehungen sichtbar werden. Die gesellschaftlichen wie auch die ökonomischen und die demographischen Entwicklungen haben in dieser Hinsicht bedeutende Veränderungen mit sich gebracht. Was die vorhandenen Bilder betrifft, ergeben sich beträchtliche Abweichungen zwischen den Fremdvorstellungen von Großeltern und deren Selbstgefühl. Auf der Ebene der Identität und der innerfamiliären Beziehungen wird das Großvater- bzw. Großmutterwerden von den Betroffenen als einschneidendes Ereignis erlebt und verlangt ihnen bedeutende Anpassungsleistungen sowohl in gesellschaftlicher wie auch in psychischer Hinsicht ab. Bezüglich der Elternerfahrung unterscheiden sich die Großeltern deutlich von ihren Kindern, sowohl was die Praktiken wie auch was den emotionalen Bereich angeht. Die Rolle, welche die Großeltern von heute gegenüber ihren Großkindern und gegenüber ihren nun selbst zu Eltern gewordenen Kindern einnehmen, scheint durch eine ganze Reihe unterschiedlicher Funktionen geprägt zu sein, und dies unter psychologischen wie auch unter relationalen Gesichtspunkten. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Interviews. VERÖFFENTLICHUNGEN: Cesari Lusso, V.: Il mestiere di... nonna e nonno. Gioie e conflitti nell'incontro tra tre generazioni. Trento: Erikson 2004. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Istituto Comunicazione Istituzionale e Formativa -ICIeF- (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[163-L] Dieris, Barbara: "Och Mutter, was ist aus dir geworden?!": eine Grounded-Theory-Studie über die Neupositionierung in der Beziehung zwischen alternden Eltern und ihren erwachsenen, sich kümmernden Kindern, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 3, 18 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-06/06-3-25-d.pdf) INHALT: "Wenn die selbstständige Lebensführung älter werdender Menschen fraglich wird, sind es häufig die erwachsenen Töchter und Söhne, die sich verstärkt um ihre Eltern kümmern. Die Übernahme neuer Aufgaben und Rollen führt zu Veränderungen in der Eltern-KindBeziehung. Es kommt jedoch nicht zu einer vollständigen Rollenumkehr, bestimmte 'alte' Beziehungs- und Rollencharakteristika bestehen weiter. Die vorliegende Untersuchung rekonstruiert aus der Perspektive sich kümmernder erwachsener Töchter und Söhne diesen Beziehungswandel, in dem es sowohl Veränderungen und Krisen als auch Kontinuitäten geben kann. Das methodische Vorgehen ist orientiert an der Methodologie der Grounded Theory. Entwickelt wurde ein theoretisches Modell der filialen Neupositionierung. Die Verfassserin beschreibt verschiedene im Rahmen des 'Kümmerprozesses' auftretende Veränderungen von Handlungs- und Beziehungsebenen sowie Umgehensweisen und Strategien von Eltern und Kindern. Beziehungs- und Gesundheitscharakteristika bestimmen den Neupositionierungsprozess und die konkreten Umgehensweisen der Beteiligten mit." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

113

[164-L] Diewald, Martin; Schupp, Jürgen: Kulturelles und soziales Kapital von Jugendlichen - die Bedeutung von sozialer Herkunft und der Qualität der Eltern-Kind-Beziehung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 910-927, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: Die vorliegende Untersuchung basiert auf dem deutschen SOEP für die Jahre 2000 bis 2003. Die Verfasser konstruieren zwei summarische Indizes für die Akkumulation von kulturellem und sozialem Kapital, die die abhängigen Variablen bilden. Die Auswahl der unabhängigen Variablen orientiert sich an (1) Colemans Differenzierung von Finanz-, Humanund Sozialkapital, (2) den in der sozialstrukturellen Mobilitätsforschung verwendeten wesentlichen Merkmalen der Herkunftsfamilie, (3) den zentralen Erscheinungsformen familialer Instabilität und (4) Mutmaßungen über die Langzeitwirkung von Lebensbedingungen in sensiblen Lebensphasen. Die Untersuchung zeigt, dass Akkumulationen von sozialem und kulturellem Kapital von den Bedingungen der Herkunftsfamilie abhängig sind. Dem direkten elterlichen Vorbild in Form des elterlichen Kultur- und Sozialkapitals sowie der Eltern-KindBeziehung kommt - zusätzlich zu den sozialstrukturellen Merkmalen der Herkunftsfamilie eine erhebliche Bedeutung für die Transmission sozialer Ungleichheiten zu. (ICE2)

[165-F] Eichenberg, Ariane, Dr.; Marxen, Laura (Bearbeitung); Fulda, Daniel, Dr. (Leitung): Generationengeschichten. Narratologische Analyse und geschichtspolitische Positionierung INHALT: In der gegenwärtigen Publizistik geradezu dominant sind Familiengeschichten, in denen sich Autoren und Figuren, die selbst schon in der zweiten Lebenshälfte stehen, mit ihren Eltern, deren Rolle im Nationalsozialismus sowie dessen Nachwirkungen in der Nachkriegszeit auseinandersetzen. Untersucht werden diese teils autobiographischen, teils fiktionalen Texte auf ihre Erzählstrategien, um daran den Wandel der deutschen Erinnerungskultur in einer Zeit abzulesen, in der es immer weniger noch lebende Zeitzeugen gibt. Das Projekt ist Teil des interdisziplinären und internationalen Forschungprojekts "Die Suche nach Demokratie im Schatten der Gewalt. Entwürfe von Familie und friedfertiger Gesellschaft zwischen Weltkriegsende und beginnendem 21. Jahrhundert", an dem auch Dr. Till van Rahden vom Historischen Seminar sowie Prof. Dagmar Herzog (City University of New York) und StefanLudwig Hoffmann (Ruhr-Universität Bochum) beteiligt sind, und wird aus dem Innovationsfond des MWF des Landes NRW unterstützt. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Sprache und Literatur (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5231, Fax: 0221-470-5107, e-mail: [email protected])

[166-L] Erkelenz, Mirjam: Generativität und zweite Lebenshälfte: sein, was man geworden ist, wissen, dass man einmal nicht mehr sein wird und hoffen, dass etwas von einem bleibt ; eine umfassende Darstellung des Phänomens "Generativität" an einer Studie von Personen im höheren Lebensalter, Berlin: dissertation.de 2005, 179 S., ISBN: 3-86624-054-6 (Standort: UB Göttingen(7)-2006A26244)

114

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

INHALT: "Diese Arbeit beinhaltet neben einem kurzen Einblick in die zweite Lebensphase (die Personen sind im Schnitt 53 Jahre alt) eine umfassende Darstellung des Phänomens 'Generativität' (Erikson, 1979). Ausgehend von theoretischen Ansätzen und einer facettenreichen empirischen Befundlage werden verschiedene Analysen im deutschen Sprachraum durchgeführt und teilweise repliziert. So kann z.B. für die hier vorliegende Stichprobe (n=242 Personen, bzw. n=121 Paare; die Daten stammen aus der DFG-Studie 'Was hält Ehen zusammen?') nachgewiesen werden, dass Generativität (hier operationalisiert durch die gekürzte und für den deutschen Sprachraum adaptierte Version der Loyola Generativity Scale (McAdams & de St. Aubin, 1992), sowie durch eine gekürzte Skala zur Abbildung von familienbezogener Generativität; Schneewind et al., 1989) mit den elterlichen Delegationen (Stierlin, 1978) zusammenhängt. Neben der Bestätigung einiger empirischer Ergebnisse wurde die Arbeit mit der Absicht verfasst, ein Profil der (familienbezogenen) Generativität gleichermaßen für Männer und Frauen zu entwickeln. Demnach kann gezeigt werden, dass bei Frauen stärker die Erfahrungen aus der (Herkunfts-)Familie und soziale Aspekte eine Rolle spielen, wohingegen bei Männern vielmehr soziodemographische Rahmenbedingungen und individuelle Erfahrungen (z.B. Alter, Zugehörigkeit zu einer christlichen Religionsgemeinschaft, eheliche Situation der Eltern) von Bedeutung sind. Darüber hinaus kann auch eine Aussage über Paare gemacht werden: Paare mit einer hohen Ausprägung in (familienbezogener) Generativität geben an, mehr an Delegationen von den eigenen Eltern zu spüren. Sie erweisen sich als sozial kompetenter, einfühlsamer und zufriedener mit ihrer Familie. Außerdem zeigt sich, dass die (familienbezogene) Generativität nicht unabhängig vom Partner ist. Dabei haben sich die erinnerten elterlichen Delegationen und das Einfühlungsvermögen insbesondere des Ehemannes als bedeutsame Komponenten für die familienbezogene Generativität der Ehefrau erwiesen. Durch die Verknüpfung von (familienbezogener) Generativität mit Aspekten der Herkunftsfamilie finden nach Wissen der Autorin erstmalig intergenerationale Aspekte im Rahmen der Erforschung generativer Motive im deutschen Sprachraum ihre Berücksichtigung. Die empirisch fundierte Ausweitung des Konzeptes der (familienbezogenen) Generativität auf das höhere Lebensalter bestätigt neuere Denkentwicklungen und legt einen entscheidenden Meilenstein für weitere Studien in Zusammenhang mit Generativität." (Autorenreferat)

[167-L] Ferring, Dieter; Boll, Thomas; Filipp, Sigrun-Heide: Elterliche Ungleichbehandlung in Kindheit und Jugend aus der Perspektive des mittleren Erwachsenenalters, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 35/2003, H. 2, S. 83-97 (Standort: USB Köln(38)XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von der Annahme, dass eine mit Blick auf Kindheit und Jugend erinnerte elterliche Ungleichbehandlung in späteren Lebensphasen noch bedeutsam sein kann, werden deren Struktur und Ausmaß bei Personen im mittleren Erwachsenenalter analysiert. Darüber hinaus werden equity-theoretische Vorhersagen über die potentiellen Folgen für die Beziehungsqualität zu Geschwister und Eltern überprüft. In einer Fragebogenstudie sollten insgesamt 1208 Frauen und Männer im Alter zwischen 40 und 54 Jahren einschätzen, wie häufig sie selbst sowie ein ausgewähltes Geschwister während ihres Aufwachsens bestimmte Formen der elterlichen Behandlung durch Mutter und Vater erfahren hatten. Faktorenanalysen der Differenzscores (Proband minus Geschwister) zeigten, dass in der retrospektiven Bewertung des Verhaltens beider Elternpersonen zwischen der differentiellen väterlichen bzw. müt-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

115

terlichen Unterstützung und Strenge unterschieden wurde. Über hierarchische Clusteranalysen der Skalenwerte konnte mit Blick auf das väterliche Verhalten eine Gruppe der 'Gleichbehandelten' (80.4 Prozent der Stichprobe), der 'Benachteiligten' (13.2 Prozent) und der 'Bevorzugten' (6.4 Prozent) ermittelt werden; hinsichtlich des mütterlichen Verhaltens zeigte sich ein Cluster der 'Gleichbehandelten' (87 Prozent) und der 'Benachteiligten' (13 Prozent). Zusammenhangsanalysen der Clustergruppenzugehörigkeit mit Indikatoren der aktuellen Beziehungsqualität zu den Eltern und dem Geschwister zeigten, dass die 'Benachteiligten' gegenüber den 'Gleichbehandelten' und 'Bevorzugten' eine geringere Verbundenheit/ Nähe und Unterstützungsbereitschaft gegenüber Eltern und Geschwister berichteten." (Autorenreferat, ZPID)

[168-L] Hagestad, Gunhild O.: Transfers between grandparents and grandchildren: the importance of taking a three-generation perspective, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 3, S. 315-332 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der demographische Wandel mit der beispiellos langen gemeinsamen Lebenszeit und der sich verschiebenden Balance zwischen Alt und Jung in der Familie erfordert in Hinblick auf Transfers zwischen Großeltern und Enkeln eine Drei-Generationen-Perspektive. Ein großer Teil der Hilfen von Großeltern besteht in ihrer fortwährenden Unterstützung für ihre erwachsenen Kinder, also die Eltern ihrer Enkelkinder. Mit aktuellen norwegischen Daten wird diese indirekte Unterstützung auf drei Ebenen untersucht: Wahrnehmung von Rollenmodellen, tatsächliche Hilfen bei dem elterlichen Aufgaben sowie Unterstützung in schwierigen Zeiten und potenzielle Hilfe. Dabei existieren deutliche Hinweise, dass die Großeltern eine 'Reservearmee' für ihre Kinder und Enkelkinder darstellen, und zwar insbesondere die Großmütter mütterlicherseits. Scheidungen weisen hingegen auf strukturelle Hindernisse für fortwährende Hilfeleistungen hin., insbesondere auf Seiten der Großeltern väterlicherseits. Beim Forschungsdesign und der Durchführung von Studien über heutige Großeltern muss man sich des potenziellen Asymmetrie-Problems bewusst sein und klare Entscheidungen darüber treffen, an welcher Stelle in der Generationenlinie die Untersuchung verankert wird." (Autorenreferat)

[169-L] Herma, Holger: Das erzählte Ich in der Liebe: biographische Selbstthematisierung und Generationswandel in einem modernen Kulturmuster, in: Günter Burkart (Hrsg.): Die Ausweitung der Bekenntniskultur - neue Formen der Selbstthematisierung?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 207-233, ISBN: 3-531-14759-5 INHALT: Der Beitrag zur aktuellen Bekenntnis- und Gesprächskultur untersucht Deutungsmuster in Bezug auf die Liebe und damit die 'Seinsverbundenheit' (K. Mannheim) von Denkformen und Lebensweisen. Mit zeitlichem und räumlichem Bezug zur Geschichte der alten Bundesrepublik Deutschland wird in einer Studie nach der historisch-biografischen Situierung solcher Überzeugungen gefragt. Hintergrund ist die generelle Frage nach dem Bedeutungswandel der Liebe seit der Nachkriegszeit. Dazu wird Mannheims wissenssoziologisches Konzept der 'historischen Generation' aufgegriffen und für diese Frage mit generationsspezifischen

116

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

Mustern der Selbstthematisierung in der Liebe argumentiert. Die Ausführungen basieren auf empirischem Datenmaterial zu Selbstzuschreibungen von Personen der Geburtsjahrgänge 1940 bis 1980. Biografien dieser Jahrgänge fallen in eine Zeitspanne erheblichen Wandels privater Lebensformen. In einem ersten Schritt wird zunächst auf den sozialen Konnex zwischen romantischer Liebe und der modernen Individualitätssemantik eingegangen. Im Anschluss werden die Argumente für eine (historische) Generationsanalyse des Wandels der Liebe erörtert. Der dritte Schritt liefert die Beschreibung des Samples und der methodischen Vorgehensweise. Der vierte Schritt stellt den historischen Kontext dar. Im fünften Schritt dienen ausgewählte Fallvignetten aus drei Generationen als Belege der formulierten Thesen. Abschließend werden die Ergebnisse historisch systematisiert und nach ihrem theoretischen Ertrag hinterfragt. Für die Theoriebildung zu den Verschränkungen von Intimsystem und moderner Individualisierung kann es nach Ansicht des Autors ein lohnendes Unterfangen darstellen, dem Verhältnis zwischen Selbstthematisierung in der Liebe und ihren historischen Randbedingungen auf der Spur zu bleiben. (ICG2)

[170-L] Herma, Holger: Liebe und biografische Selbstthematisierung: Generationswandel im modernen Kulturmuster Intimität, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3555-3563, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Selbstreflexion scheint für die moderne Liebessemantik konstitutiv zu sein. So wie die Liebessemantik zum Ausdruck für ein 'authentisches Selbst' wurde, erscheint ganz generell die Suche des Individuums nach einer 'sozial validen' (N. Luhmann) Definition des eigenen Selbst als Konsequenz davon, dass die moderne Individualitätssemantik die Suche nach persönlicher 'Authentizität' und 'Identität' in das Zentrum moderner Selbstentwürfe gestellt hat. Hier stellt sich aber auch die Frage, wie sich das 'individuelle Ich' in seinem Selbstentwurf in der Liebe zugleich als 'historisches Ich' entäußert, denn die individuelle Lebens- und (Liebes)Problematik ist immer auch Ausdruck historischer Spielräume. Sie ist gebunden an das Selbstbeschreibungsrepertoire der Zugehörigen einer jeweiligen historischen Zeit, verknüpft mit den dort gegebenen kollektiven Problemkonstellationen und vermittelt durch darauf bezogene Deutungsleistungen. Mit Blick auf narrative Konstruktionen im Verhältnis von 'Ich', 'Wir', 'Gesellschaft' und 'Geschichte' auf der Grundlage offener Leitfadeninterviews, fokussiert der Beitrag Muster biografischer Selbstthematisierung zur 'Identitätsproblematik' in der Liebe, in denen mit historischen Zeitbezügen argumentiert wird - als eine bislang wenig beachtete spezielle Form des Selbstbezugs, dem 'Ich' in der Liebe eine konsistente (narrative) Form zu verleihen. Es wird diskutiert, welchen Beitrag das Konzept der 'historischen Generation' - als Verbindung zwischen Individualgeschichte und Kollektivgeschichte - zum Verständnis des Wandel solcher Selbstthematisierungen leisten kann." (Autorenreferat)

[171-L] Höpflinger, Francois; Hummel, Cornelia: Heranwachsende Enkelkinder und ihre Großeltern: im Geschlechtervergleich, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Bd. 39/2006, Nr. 1, S. 33-40 (URL: http://springerlink.metapress.com/content/1435-1269/)

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

117

INHALT: "In diesem Beitrag wird untersucht, inwiefern die Beziehungen 12- bis 16-jähriger Enkelkinder zu ihren Großeltern geschlechtsspezifisch variieren. In die Analyse einbezogen werden vier Indikatoren zur intergenerationellen Beziehungsqualität (Kontakthäufigkeit, gemeinsame Aktivitäten, erlebtes Interesse der Großeltern und subjektive Bedeutung der Beziehung zu jeweiligen Großeltern). Als Hauptergebnisse anzuführen sind: Erstens zeigt sich auch bei heranwachsenden Enkelkindern eine matrilineare Ausrichtung der Generationenbeziehungen (mehr Kontakte und Aktivitäten mit Großeltern mütterlicherseits). Zweitens werden weiterhin einige traditionelle Geschlechterzuordnungen sichtbar, und Großmütter zeigen sich gegenüber adoleszenten Enkelkindern stärker engagiert als Großväter. Hingegen zeigen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede der Kontakthäufigkeit, und Enkelkinder beurteilen die Beziehung zu ihren Großvätern ebenso wichtig wie die Beziehung zu ihren Großmüttern. Drittens erweist sich das Geschlecht der Enkelkinder als irrelevant, und intergenerationelle Beziehungen von Mädchen und Knaben zu ihren Großeltern unterscheiden sich nicht. Ebenso zeigt sich nicht, dass Enkelkinder primär mit Großeltern der gleichen Geschlechtszugehörigkeit kommunizieren. Aus der Perspektive heranwachsender Enkelkinder sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Gestaltung der Beziehungen zu Großeltern insgesamt nicht besonders ausgeprägt. Es finden sich zwar einige signifikante geschlechtsspezifische Differenzen, aber sie sind nicht durchgehend bei allen Beziehungsdimensionen nachweisbar." (Autorenreferat)

[172-L] Höpflinger, Francois: Enkelkinder und Großeltern: die Sicht beider Generationen ; historische Entwicklung der Bilder zu Großelternschaft, in: Helmut Bachmaier (Hrsg.): Der neue Generationenvertrag, Göttingen: Wallstein, 2005, S. 77-96, ISBN: 3-89244-984-8 (Standort: UB Siegen(467)-31OIF2647) INHALT: Der Beitrag zu den Generationenbeziehungen untersucht aus historischem Blickwinkel die Präferenzen und gegenseitigen Erwartungen von Enkelkindern und Großeltern am Beispiel der Schweiz. Anhand von empirischem Datenmaterial für den Zeitraum des 17. Jahrhunderts bis 2004 werden folgende Aspekte betrachtet: (1) Die lange Tradition getrennten Wohnens und Haushaltens der Generationen, (2) der Anstieg gemeinsamer Lebenszeit von Großeltern und Enkelkindern im Zuge der demographischen Alterung, (3) Vorhandensein und Kontakte zu Enkelkindern aus der Perspektive der älteren Generation, (4) soziale Beziehungen zu den Großeltern aus Sicht junger Enkelkinder sowie (5) geschlechtspezifische Unterschiede bei den sozialen Kontakten. Die Untersuchung macht deutlich, dass beide Generationen die Beziehungen zueinander im allgemeinen als wichtig erachten. Heranwachsende Enkelkinder haben teilweise ein traditionelleres Bild von den Großeltern, als die Großeltern von sich selbst aufweisen. (ICG2)

[173-L] Hörting, Anton: Familie - Generation - Solidarität: eine österreichische Sichtweise, in: Helmut Bachmaier (Hrsg.): Der neue Generationenvertrag, Göttingen: Wallstein, 2005, S. 105-119, ISBN: 3-89244984-8 (Standort: UB Siegen(467)-31OIF2647) INHALT: Der Beitrag zu den Generationenbeziehungen beschreibt die politischen Maßnahmen in Österreich zur Wahrung bzw. Stärkung von Familie, Generation und Solidarität. Nach einer Skizzierung der demographischen Alterung bis 2035 und einer Erörterung des Hinweises,

118

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

dass die Familie weiterhin die Drehscheibe der Generationen ist, werden folgende Punkte der Generationenpolitik dargestellt: (1) die Grundausrichtung der Familienpolitik, geprägt vom Lastenausgleich zur Leistungsanerkennung, (2) die Verbesserung von Familie und Beruf durch die Einführung des Kinderbetreuungsgelds, (3) die Familienhospizkarenz sowie (4) die Altenpolitik. Abschließend wird der Generationenvertrag als Vertrauensverhältnis in zwei Richtungen charakterisiert, und zwar in Richtung Gesamtgesellschaft oder Staat bzw. in Richtung Familie. (ICG2)

[174-F] Jakoby, Nina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hill, Paul B., Prof.Dr. (Betreuung): (Wahl)Verwandtschaft - zur Erklärung verwandtschaftlichen Handelns INHALT: Die Arbeit verfolgt zwei Hauptziele. Das erste Ziel ist die Aufarbeitung und Darstellung des theoretischen und empirischen Forschungsstandes zum Thema Verwandtschaftsbeziehungen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Personenkreis der so genannten "entfernten" Verwandtschaft (Onkel/ Tanten, Nichten/ Neffen, Cousins/ Cousinen). Diese Art von Verwandtschaftsbeziehungen - über die Kernfamilie und Generationenbeziehungen hinaus - sind als ein vernachlässigtes Thema in der Soziologie zu charakterisieren. Das zweite Ziel der Arbeit ist die Vorlage eines theoretischen Modells zur Erklärung der Wahl von Verwandten als InteraktionspartnerInnen. Die Selektivität verwandtschaftlicher Beziehungen steht im Vordergrund der soziologischen Betrachtung von Verwandtschaftsbeziehungen. So wird in einer Vielzahl an Publikationen die Wahl als konstituierendes Merkmal von modernen Verwandtschaftsbeziehungen herausgestellt, die Wahl jedoch nicht handlungstheoretisch erklärt. Eine Sekundäranalyse überprüft zentrale Hypothesen des Modells. ZEITRAUM: Aufarbeitung des Forschungsstandes: 1950 bis 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Aufarbeitung des Forschungsstandes: a) Deutschland, b) USA und GB; Sekundäranalyse: Deutschland METHODE: theoretischer Ansatz: Austauschtheorie, Rational-Choice Theorie, Investitionsmodell; Sekundäranalyse: quantitativ DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse (Herkunft der Daten: ALLBUS -1980-2002-, ISSP 2001 -Social Networks II-, Familiensurvey 2000). ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-8096224, e-mail: [email protected])

[175-F] Karstein, Uta, Dipl.-Soz.; Punken, Mirko, M.A.; Schmidt-Lux, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Wohlrab-Sahr, Monika, Prof.Dr. (Leitung): Generationenwandel als religiöser und weltanschaulicher Wandel. Das Beispiel Ostdeutschlands INHALT: Ausgehend von dem statistischen Befund einer zunehmenden Öffnung der jüngeren Altersgruppen in Ostdeutschland gegenüber unspezifischen religiösen Vorstellungen analysiert das Projekt den religiösen und weltanschaulichen Wandel in der DDR am Beispiel des Generationenwandels. Die religiös-weltanschauliche Entwicklung kommt dabei in ihrem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Umbrüchen in den Blick. Datengrundlage bilden familiengeschichtliche Interviews mit drei Generationen, biographische Interviews und Grup-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

119

pendiskussionen. Zugrunde gelegt wird das Konzept eines "religiös-weltanschaulichen Feldes", innerhalb dessen Konfliktlinien sich die Akteure positionieren und ihre Umweltbeziehungen gestalten. Es wird untersucht, welche spezifischen Bedingungen die Generationen vorfinden und welche Voraussetzungen sie für nachfolgende Generationen schaffen. Die familienbiographischen Interviews werden daraufhin analysiert, wie mit der objektiven Differenzierung der Ausgangslagen und Haltungen der Familienmitglieder kommunikativ umgegangen wird. Allgemeiner geht es dabei um die Frage, wie die für Familien charakteristische Spannung von generationaler Besonderung und familialer Integration gelöst wird, die sich in Transformationsgesellschaften in spezifischer Form stellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der jüngsten Generation, die offenbar Deutungsaufgaben über die eigene Generation hinaus übernimmt, und bei der sich spezifische Kombinationen von Traditionsbezug und Besonderung finden lassen. Über diese Deutungsaufgaben gewinnen diese Jahrgänge möglicherweise auch eine Kontur als "gesellschaftliche Generation". ZEITRAUM: 1920-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland, DDR METHODE: Hermeneutischer, rekonstruktiver Zugang. Vor dem Hintergrund einer Theorie des religiösen Feldes, hier in einem erweiterten Sinne als religiös-weltanschauliches Feld verstanden, werden Positionierung und Konfliktlinien von Akteuren im religiös-weltanschaulichen Feld der DDR und Ostdeutschlands untersucht. Als weitere theoretische Perspektiven kommen eine Theorie der Generationen und eine sozialisationstheoretische Perspektive ins Spiel, insofern die religiös-weltanschaulichen Positionierungen der Akteure in ihrer generationellen Bezogenheit oder Abgrenzung untersucht werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Mehrgenerationeninterviews DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 48 realisiert-; 25 familienbiographische Interviews, 23 biographische Interviews). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Karstein, Uta; Schmidt-Lux, Thomas; Wohlrab-Sahr, Monika; Punken, Mirko: Säkularisierung als Konflikt? Zur subjektiven Plausibilität des ostdeutschen Säkularisierungsprozesses. in: Berliner Journal für Soziologie, 2006 (im Erscheinen).+++ Karstein, Uta: Säkulare Weltsichten in Ostdeutschland. Religionssoziologische Debatten und empirische Befunde. in: Humanismus aktuell. Zeitschrift für Kultur und Weltanschauung, Jg. 10, 2006, H. 18, S. 73-82.+++Karstein, Uta; Schmidt-Lux, Thomas: Macht, Zwang und Interaktion. Eine Interpretation des ostdeutschen Säkularisierungsprozesses im Anschluss an Niklas Luhmann. in: Timmermann, Heiner (Hrsg.): Historische Erinnerung im Wandel. Neuere Forschungen zur deutschen Nachkriegsgeschichte. 2006 (im Erscheinen).+++Karstein, Uta; Schmidt-Lux, Thomas: "Ossis" und "Wessis" als imagined communities. Über die kommunikative Prägung kollektiver Grenzen in ostdeutschen Familien. in: Deutschland-Archiv, 2006, 5 (im Erscheinen).+++Karstein, Uta; Schmidt-Lux, Thomas; Wohlrab-Sahr, Monika: Happy Believers? Ostdeutsche Antworten auf die Frage, was nach dem Tod kommt. in: Happy Believers! 7. Werkleitzbiennale. Hrsg. Von der Werkleitz Gesellschaft e.V., Halle 2006 (im Erscheinen).+++Punken, Mirko: Transformation und Generationendifferenz. Zur intergenerationellen Kommunikation in ostdeutschen Familien. in: Bürgel, T. (Hrsg.): Generationen im Osten Deutschlands und Europas - zwischen Systemumbruch und Generationswechsel. 2006 (im Erscheinen).+++Punken, Mirko: "Wir sind EIN Volk!"? Familienkulturen als Ressource oder Hypothek bei der Herausbildung einer gesamtdeutschen Identität. in: Berliner Debatte INITIAL. Zeitschrift für sozialwissenschaftlichen Diskurs, 2006, 5 (im Erscheinen).+++ Wohlrab-Sahr, Monika; Karstein, Uta; Schaumburg, Christine: 'Ich würd' mir das offen lassen'. Agnostische Spiritualität als Annäherung an die 'große Transzendenz' eines Lebens nach dem Tode. in: Zeitschrift für Religionswissenschaft, Jg. 13, 2005, 2, S. 153-173.

120

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissenschaften (Postfach 920, 04009 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0341-97-35678, e-mail: [email protected])

[176-L] King, Vera: Vater-Tochter-Beziehungen: symbolische Repräsentanz und familiale Interaktion, in: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe, Anja Wolde (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel : multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 137-153, ISBN: 3-7799-1375-5 INHALT: Der Beitrag zum geschlechtertheoretischen Aspekt der Vaterschaft befasst sich mit der Beziehung zwischen Vater und Tochter, wobei folgenden Fragen nachgegangen wird: Wie wirkt sich der Wandel der Geschlechterbeziehungen in der Berufswelt auf die familiale Generationenbeziehungen aus und wie werden soziale Positionierungen durch das Verhältnis zum Vater vorbereitet? Worin liegen Besonderheiten und Konfliktpotentiale der Vater-TochterBeziehungen? Und inwiefern haben die Wandlungen der Geschlechterbeziehungen neue Formen von Väterlichkeit im Verhältnis zu Töchtern hervorgebracht? Im Zuge der Beantwortung werden die Thesen P. Bourdieus zum Verhältnis zwischen Vater und Sohn auch für Vater und Tochter durchgespielt und es wird aus einer sozialisations- und entwicklungstheoretischen Perspektive dem Konflikt nachgegangen, dass Töchter (wie Söhne) sich mit einem väterlichen Erbe identifizieren und dieses gleichzeitig transformieren sollen. Dabei konfrontiert die Autorin verschiedene empirische Studien zur Vater-Tochter-Beziehung miteinander und befragt deren Ergebnisse im Hinblick auf die Entfaltung oder Begrenzung der Autonomie und Kreativität von Töchtern im Verhältnis zu ihren Vätern. Unter Bezug auf eine psychoanalytisch fundierte Konzeption von Adoleszenz kommt sie schließlich zu dem Schluss, dass die Vater-Tochter-Beziehung sehr spezifische Anforderungen an Väter stellt, wollen sie die Autonomie und Kreativität ihrer Töchter nicht begrenzen. Mit diesen Anforderungen gehen auch veränderte Bilder von Männlichkeit und Väterlichkeit einher. (ICG2)

[177-L] Kitze, Katharina; Hinz, Andreas; Brähler, Elmar: Das elterliche Erziehungsverhalten in der Erinnerung erwachsener Geschwister, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 54/2007, H. 1, S. 59-70 (Standort: USB Köln(38)-XB32; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.reinhardt-verlag.de/abstract.cfm?tnr=6700 &zsdnr=333&abstract=DE&mfs=katalog&tfs=profi) INHALT: "Die vorliegende Studie widmet sich der Frage nach der Unterschiedlichkeit zwischen Geschwistern im Hinblick auf die Erinnerungen an das elterliche Erziehungsverhalten sowie dem Einfluss von Merkmalen der Geschwisterkonstellation. Die Berechnungen wurden mit den Daten von 112 Geschwisterpaaren im Alter von 18 bis 72 Jahren durchgeführt. Als Untersuchungsinstrumente wurden der Fragebogen zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten (FEE) und die Sence of Coherence Scale - Leipziger Kurzskala (SOC) eingesetzt. Im Ergebnis zeigte sich, dass erwachsene Geschwister das Erziehungsverhalten ihrer gemeinsamen Eltern eher unterschiedlich erinnern. Bedeutsame Differenzen zeigen sich vor allem hinsicht-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

121

lich der erinnerten Wärme der Eltern. Insbesondere in Familien mit vielen Kindern und von Geschwistern mit hohem Altersabstand wird das Elternverhalten in der Erinnerung emotional wärmer beschrieben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Erziehungsverhalten zu den nichtgeteilten Umwelteinflüssen (nonshared environment) gezählt werden kann." (Autorenreferat)

[178-F] Klaus, Daniela, Dipl.-Soz.; Suckow, Jana, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nauck, Bernhard, Prof.Dr.; Steinbach, Anja, Dr. (Leitung): Entwicklung eines VOC-Instrumentariums und eines Instrumentes zur Erfassung von Generationenbeziehungen in Deutschland (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Basierend auf den bisher theoretisch weitgehend getrennt diskutierten Konzepten zu generativem Verhalten sowie intergenerativer Beziehungen wird ein Erklärungsmodell vorgestellt, welches - eingebettet in das theoretische Gesamtmodell des Schwerpunktprogramms beide Forschungsgegenstände in einen konzeptuellen Gesamtzusammenhang stellt. Dem 'value-of-children' (VOC) Ansatz folgend wird der Wert, den (potenzielle) Eltern Kindern zuschreiben als entscheidender Erklärungsfaktor für die generative Entscheidung und die Ausgestaltung der Eltern-Kind-Beziehung angenommen. Im Hinblick auf den Erklärungserfolg ist deshalb ein valides Instrument zur Erfassung der Werte von Kindern unerlässlich. Hierbei kann auf ein bereits mehrfach in der interkulturell vergleichenden Forschung zum Einsatz gekommenes Instrument Bezug genommen werden. An die zahlreichen empirischen Arbeiten zu Generationenbeziehungen anknüpfend - die sich allerdings größtenteils entweder auf die frühe Phase von Elternschaft oder im Rahmen gerontologischer Forschung auf das späte Generationenverhältnis beziehen - soll ein Instrumentarium zur Erfassung der intergenerativen Beziehungen im Lebenslauf (IGB) entwickelt werden, wobei VOC und IGB in ihrer theoretischen Dimensionierung eng aufeinander bezogen werden sollen. Das Ziel des hier beantragten Projektes sind somit zwei Instrumente, die für die beiden genannten zentralen Konzepte, unter Berücksichtigung der im Grundmodell angelegten Dynamik, für verschiedene Familienphasen und in den jeweiligen Entscheidungssituationen unter den in Deutschland gegebenen Handlungsbedingungen gültige und zuverlässige Daten liefern sollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Projekt ist ein Teilprojekt des von der DFG geförderten Schwerpunktprogramms 'Partner- und Familienentwicklungspanel': Partnerschaftliche und familiale Beziehungen sind seit jeher einem ständigen Wandel unterworfen und die Aufgabe der Familienforschung ist es, diese Veränderungen im partnerschaftlichen und familialen Zusammenleben zu erfassen, um Informationen für sozialpolitische Maßnahmen bereitzustellen. Die bisherigen Umfragen zur Partnerschafts- und Familienentwicklung sind nur begrenzt in der Lage, die partnerschaftlichen und familialen Dynamiken zu erfassen. Der Forschungsschwerpunkt 'Beziehungs- und Familienentwicklung' soll helfen, diese Grenzen mittels einer groß angelegten Paneluntersuchung zu überwinden. Verschiedene thematische Schwerpunkte werden in der Paneluntersuchung berücksichtigt: Etablierung und Gestaltung von Paarbeziehungen, Familiengründung und Familienerweiterung, Gestaltung intergenerationaler Beziehungen, (In)Stabilität von Paarbeziehungen. Zur Entwicklung geeigneter Fragebögen geht ein sog. 'MiniPanel' der Hauptpaneluntersuchung voraus. Die Erhebungsorte sind Bremen, Chemnitz, Mannheim und München. Das Mini-Panel startete im Herbst 2005 mit folgender Stichprobenanlage und befindet sich derzeit bei der dritten Welle: 600 Zielpersonen, 3 Kohorten: (15-

122

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

17, 25-27, 35-37 Jahre) Partnerbefragung im Panel, Kinderbefragung, Elternbefragung. Im Hauptpanel (Start 2008) soll dann die Stichprobe bundesweit auf 12.000 Befragte erweitert erhöht werden. Der Forschungsschwerpunkt wird von Koordinationsprojekten und einander ergänzenden Forschungsprojekten begleitet. Das in Chemnitz betreute Projekt 'VOC und Generationenbeziehungen in Deutschland' brachte für die zweite und dritte Welle des MiniPanels Instrumente zur Erfassung der Werte von Kindern und der intergenerativen Beziehung ein und führte im Frühjahr 2006 eine Elternerhebung (N=570) durch: Bei dieser schriftlichen Befragung von (Stief-)Elternteilen der im Mini-Panel befragten Zielpersonen kamen vorrangig diese beiden Instrumente zum Einsatz, um in Ergänzung auch deren Perspektive zu erfassen und zudem für die nunmehr anstehenden Validierungsanalysen den Datenpool zu erweitern und zu verbessern. Darüber hinaus stehen derzeit und bis zum Ende dieser zweiten Förderphase inhaltliche Auswertungen und Modellprüfungen zu (inter-)generativem Verhalten an. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie I (09107 Chemnitz) KONTAKT: Nauck, Bernhard (Prof.Dr. Tel. 0371-531-4225, e-mail: [email protected])

[179-L] Lindner, Bernd: Die Generation der Unberatenen: zur Generationenfolge in der DDR und ihren strukturellen Konsequenzen für die Nachwendezeit, in: Annegret Schüle, Thomas Ahbe, Rainer Gries (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive : eine Inventur, Leipzig: Leipziger Univ.-Verl., 2006, S. 93-112, ISBN: 3-937209-60-3 (Standort: UB Kassel(34)-352006A1030) INHALT: Mit beschleunigten Umwälzungserscheinungen hatten in den letzten 15 Jahren im Osten Deutschlands alle zu tun. Davon erfasst wurden alle Alterskohorten und Generationen in den neuen Bundesländern. So auch jene junge Generation, die erst am Ende der DDR in das Jugendalter hineinzuwachsen begann. Obwohl diese Generation erst in der Nachwendephase ihre spezifische Gestalt entfaltete, ist sie dennoch aus einem Mix politischer, sozialer und kultureller Komponenten aus Vergangenheit und Gegenwart geformt worden, nämlich (1) der DDR der späten 1970er und der 1980er Jahre, (2) der Art ihres jähen Zusammenbruchs im Herbst 1989, aber auch (3) des Verlaufs der unmittelbar darauf folgenden Jahre und (4) ihrer (mehr oder minder gelungenen) Neufindung als Bestandteil einer vergrößerten, aber im Kern altbundesdeutsch geprägten Gesellschaft. Der Beitrag skizziert zunächst ein Modell der Jugendgenerationen der DDR. Definiert wird eine Generationentrias, bestehend aus der "Aufbaugeneration", der "integrierten" und der "distanzierten Generation" als prägend für die Gesellschaftsgeschichte des zweiten deutschen Staates. Das besondere Augenmerk liegt auf der Charakterisierung der um das Jahr 1975 Geborenen. Diese erste "Nachwendegeneration" (s.o.) versteht der Autor als eine "unberatene Generation", denn für sie fielen alle angestammten Erziehungsautoritäten in den Jahren nach der Wende weitgehend aus - vor allem die Eltern und die Lehrer. (ICA2)

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

123

[180-L] Ludvig, Alice: Gender und Genealogie im interkulturellen Vergleich: Zur Analyse des Wechselverhältnisses von Geschlecht und Verwandtschaft, in: Marlen Bidwell-Steiner, Karin S. Wozonig (Hrsg.): Gender & Generation, Innsbruck: Studien-Verl., 2005, S. 118-134, ISBN: 3-7065-4196-3 (Standort: UB Hildesheim(116)-FGF048/015) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich in spezieller Weise mit dem Verhältnis von Geschlecht und Verwandtschaft. Es steht die Frage im Mittelpunkt, auf welche Weise verwandtschaftliche Regelungen Geschlechterverhältnisse produzieren und wie sich diese manifestieren. Zum Zusammenhang von Geschlecht mit Verwandtschaft steht die These im Vordergrund, dass verwandtschaftliche Beziehungen ein Aspekt eines größeren gesellschaftlichen Systems der Ungleichheit sind, welches unter anderem auch von der Schlüsselkategorie "Geschlecht" strukturiert wird. Mit "Ungleichheit" meint die Autorin die hierarchischen Verhältnisse zwischen den Geschlechtern, welche unter anderem auch im System der "Familie" eingeschrieben sein können. Weiterhin ist die Zugehörigkeit zu einem als "verwandt" klassifizierten Personenkreis immer auch Ausdruck des sozialen Gefüges und hat damit historische und kulturelle Verwurzelungen. Es geht um eine jeweils besondere Art der Sozialbeziehung. "Verwandt" sind nur Personen, welche auch als solche bezeichnet werden. Angeheiratete sind demnach nicht "blutsverwandt", gelten aber dennoch im weitesten Sinn als verwandt. Die Beitrag zeigt, dass es immer eine bestimmte Gesellschaftsordnung ist, die bestimmten Individuen das Etikett "verwandt" zuschreibt. (ICA2)

[181-L] Mayer, Anne-Kathrin; Filipp, Sigrun-Heide; Aymanns, Peter: Formen der Lebensbewältigung älterer Menschen aus Sicht ihrer erwachsenen Kinder und die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung: eine clusteranalytische Untersuchung, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 36/2004, H. 2, S. 95-104 (Standort: USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Rahmen einer Fragebogenstudie mit 299 Teilnehmern wurde untersucht, wie Personen im mittleren Erwachsenenalter die Versuche ihrer Eltern, den Anforderungen des Älterwerdens zu begegnen, wahrnehmen und welche Zusammenhänge diese perzipierten Formen elterlicher Lebensbewältigung mit Indikatoren der Beziehungsqualität aufweisen. Im Einzelnen hatten die erwachsenen Kinder zu beurteilen, wie typisch bestimmte Formen der Lebensbewältigung für ihre Mutter resp. ihren Vater sind. Auf der Grundlage dieser Urteile konnten clusteranalytisch sechs Gruppen von Eltern identifiziert werden, die sich hinsichtlich des seitens ihrer Kinder wahrgenommenen Bewältigungsverhaltens systematisch unterscheiden. Die Clusterzugehörigkeit erwies sich als weitgehend unabhängig von soziodemografischen Merkmalen der Eltern und Kinder, sie klärte jedoch zwischen 18 und 26 Prozent der Varianz in verschiedenen Indikatoren der Qualität der Eltern-Kind-Beziehung auf. Mit einer besonders geringen Beziehungsqualität ging (auch bei statistischer Kontrolle u. a. des elterlichen Funktionsstatus) ein als klagsam-leugnend wahrgenommenes Bewältigungsmuster einher, während ein aus Sicht des Kindes offensives Bewältigungsmuster mit einer guten (u.a. als konfliktarm wahrgenommenen) Beziehung einherging. Die Ergebnisse werden mit Blick auf die Lebensbewältigung im Alter im Kontext filialer Verantwortlichkeit und die Notwen-

124

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

digkeit differenzierter Konzeptualisierungen von Beziehungsqualität und Bewältigung diskutiert." (Autorenreferat, ZPID)

[182-L] Mayer, Simone: Akkulturation und intergenerationale Transmission von Gewalt in türkischen Migrantenfamilien: eine longitudinale Mehrebenenanalyse, Magdeburg 2006, 244 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=980581184&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980 581184.pdf; http://diglib.uni-magdeburg.de/Dissertationen/2006/simmayer.pdf) INHALT: "Physische Gewaltanwendung ist insbesondere durch körperliche Gewalterfahrungen von Seiten der Eltern mitbestimmt und kann über Generationen tradiert werden. Dabei haben sich in bisherigen Untersuchungen Unterschiede in der intergenerationalen Transmission von Gewalt zwischen denen in einem Land lebenden kulturellen Gruppen gezeigt. Bei diesem Vergleich wurde jedoch nicht untersucht, inwieweit sich die individuelle Verarbeitung der Kulturkontaktsituation auf die Familie und die Transmission von Gewalt auswirkt. Gerade angesichts von ca. 2,5 Mio. türkischen Migrantinnen und Migranten in Deutschland und aufgrund bisheriger Befunde zu erhöhten Gewaltraten in Familien türkischer Herkunft ist jedoch zu fragen, wie diese die Aufgabe lösen, sich zwischen Herkunfts- und Aufnahmekultur zurechtzufinden, und im Prozess der Akkulturation mögliche Generationskonflikte innerhalb der Familie bewältigen. Vor dem Hintergrund bisheriger Befunde zu verstärkter intergenerationaler Transmission von Werten und Verhaltensweisen in Familien türkischer Herkunft wird angenommen, dass sich Erfahrungen elterlicher Gewalt auf die Gewaltanwendung der nächsten Generation ganz besonders in türkischen Familien zeigen. Zudem wird davon ausgegangen, dass elterliche Akkulturationsorientierungen den Prozess der Gewalttransmission in türkischen Familien moderieren, da mögliche Belastungsfaktoren nicht unabhängig, sondern ergänzend auf Gewaltverhalten wirken. Dabei können im Prozess der Akkulturation generell vier verschiedene Strategien differenziert werden, wobei in dieser Untersuchung nur Integration und Assimilation einbezogen werden. Bisherige Studien zeigen dabei, dass Integration sowohl hinsichtlich individueller Akkulturationsergebnisse als auch in familiärer Hinsicht als erfolgreiche Akkulturationsstrategie gesehen werden kann. Dementsprechend gilt elterliche Integration für Kinder als vorteilhafte Passung zwischen den Entwicklungsnischen Familie und Gesellschaft. In Zusammenhang mit Assimilation liegen zwar zum Teil positive Akkulturationsergebnisse vor, sie erweist sich jedoch insbesondere hinsichtlich von Gewalt als unvorteilhaft und kann zudem für Kinder als ungünstige Vermittlungsstrategie zwischen der Herkunftskultur der Eltern und der Aufnahmegesellschaft gelten. Demnach wird angenommen, dass die inter-generative Gewalttransmission jeweils durch niedrige elterliche Integration und hohe elterliche Assimilation verstärkt wird. In der vorliegenden LängsschnittStudie wurden im ersten Querschnitt 206 Berliner Jugendliche türkischer Herkunft und 236 Berliner Jugendliche deutscher Herkunft im Alter von durchschnittlich 13.8 Jahren und zudem 135 Mütter und 117 Väter türkischer Herkunft sowie 179 Mütter und 152 Väter deutscher Herkunft befragt, während der zweite Querschnitt nicht untersucht wurde. Der Längsschnitt mit jugendlichen Teilnehmern aus dem ersten und zweiten Querschnitt und Eltern aus dem ersten Querschnitt ergibt Daten von 153 Jugendlichen türkischer Herkunft und von 199 deutschen Jugendlichen sowie von 107 Müttern und 94 Vätern türkischer Herkunft und von 154 Müttern und 131 Vätern deutscher Herkunft. Dabei wurden neben unverzichtbaren soziodemographischen Daten elterliche Gewalterfahrungen der Eltern in ihrer Kindheit, elterliche Gewalterfahrungen der Jugendlichen, Gewaltanwendung der Jugendlichen und Akkultu-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

125

rationsorientierungen der Eltern erfasst. In den Analysen wurden jeweils Mutter-Kind-Dyaden oder Vater-Kind-Dyaden herangezogen. Es wurden statistische Auswertungsverfahren zum Vergleich der zentralen Tendenz, Rangkorrelationen, Signifikanzvergleiche für Korrelationen, Strukturgleichungsmodelle und Regressionsrechnungen, unter anderem mit Interaktionstermen aus kontinuierlichen Variablen, gerechnet. Die Ergebnisse werden im Lichte der Akkulturations- und Gewaltforschung gedeutet. So kann Integration auch aufgrund eines größeren Repertoires an sozialen und kulturellen Ressourcen als vorteilhafte Akkulturationsstrategie gelten. Abschließend werden in der Diskussion Möglichkeiten der Intervention diskutiert und es wird ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen skizziert." (Textauszug)

[183-L] Medicus, Thomas: Im Archiv der Gefühle: Tätertöchter, der aktuelle "Familienroman" und die deutsche Vergangenheit, in: Mittelweg 36 : Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 15/2006, H. 3, S. 2-15 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG7349; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag behandelt den "Familienroman" als typisch deutsches Phänomen. Es handelt sich hier um eine in der jüngeren Vergangenheit aufgekommene Gattung, die das Geschichtsbild der Zeit des Dritten Reiches aus der Perspektive einer kollektiven Familienbiographie zeichnet. Die Mehrzahl dieser Erinnerungsbücher, die in den vergangenen zwei Jahren erschienen sind, behandelt Vater-Tochter-Beziehungen und stammt aus der Feder von Schriftstellerinnen der zweiten Generation. Aus psychoanalytischer Sicht erzählen diese Familienromanzen nicht so sehr Familiengeschichte, sie stellen vielmehr Archive der Emotionen dar. Die unauflösliche, intime Beziehung zum Tätervater bewahrt genealogische Ursprünge und bedient das aktuelle Bedürfnis nach Familiengeschichten. (ICEÜbers)

[184-L] Moller, Sabine: Vielfache Vergangenheit: zum intergenerationellen Umgang mit der NS-Vergangenheit in ostdeutschen Familien, in: Annegret Schüle, Thomas Ahbe, Rainer Gries (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive : eine Inventur, Leipzig: Leipziger Univ.-Verl., 2006, S. 399-410, ISBN: 3-937209-60-3 (Standort: UB Kassel(34)-352006A1030) INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Spannungen zwischen dem innerfamiliär und intergenerationell weitergegebenen Geschichtsbild - dem "Album" - und dem öffentlichoffiziellen Geschichtswissen einer Gesellschaft - dem "Lexikon" - bestehen. Empirische Basis dieser Studie bilden 182 Interviews, in denen Ende der neunziger Jahre Angehörige von vierzig Familien aus Ost- und Westdeutschland nach ihrem Bild vom Nationalsozialismus gefragt wurden. Es zeigte sich, dass man sowohl in den west- wie in den ostdeutschen Familien bemüht ist, die sich widersprechenden Inhalte des "Albums" und des "Lexikons" in Deckung zu bringen und damit eine loyale und positive Geschichte der Familie fortzuschreiben. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass auch noch am Ende der 1990er Jahre in ostdeutschen Familien anders über den Nationalsozialismus gesprochen wurde als in westdeutschen Familien. Die Perspektive auf die deutsche Geschichte von 1933-1945 ist hier gerade deswegen eine andere, weil seit 1989 nicht nur die Zukunft überdacht, sondern auch die Vergangenheit auf vielfache Weise neu interpretiert werden muss. Besonders durch die Verunsicherungserfahrungen der zum Zeitpunkt der Wende 40-60jährigen konnte es in ostdeutschen Familien auch

126

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

zu intergenerationellen Erinnerungstransfers kommen, durch die eine unkritische Sicht der NS-Vergangenheit aufgewertet und tradiert wurde. (ICA2)

[185-L] Nave-Herz, Rosemarie; Feldhaus, Michael: Geschwisterbeziehungen: psychologische und soziologische Fragestellungen, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 111-123, ISBN: 38142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "In der Soziologie, auch in der Familiensoziologie, hat das Thema 'Geschwisterbeziehungen' keine Tradition, was Schütze bereits 1989 betonte; diese Aussage hat bis heute ihre Gültigkeit behalten. Man könnte Frage stellen, ob dieses Forschungsdefizit vielleicht deshalb besteht, weil das Wort Geschwister-Beziehungen eher auf die gesellschaftliche Mikroebene, auf die Interaktionen zwischen zumindest zwei Personen, verweist und somit diesbezügliche Forschungsthemen allerhöchstens sozialpsychologisch, aber nicht soziologisch orientiert sein könnten. Sieht man sich die vorhandenen Forschungsergebnisse an, so scheinen auch in der Tat die Psychologen und Psychologinnen fast eine Monopolstellung auf diesem Gebiet zu besitzen. Auf psychologische und sozialpsychologische Ergebnisse möchten wir im ersten Teil unseres Vortrages eingehen, wobei wir des Umfanges wegen keinen Anspruch auf Vollständigkeit postulieren. Ziel dieses Abschnittes ist es, an ausgewählten Beispielen die spezifische psychologische Forschungsperspektive aufzuzeigen, um - ohne ihre Ergebnisse in Frage stellen zu wollen - diese anschließend unter soziologischem Aspekt einer kritischen Analyse zu unterziehen. Nur ein solches Vorgehen erlaubt es darzustellen - was wir im anschließenden zweiten Teil zu beschreiben beabsichtigen -, dass eine "Soziologie der Geschwisterbeziehungen" eine völlig andere Sichtweise beinhaltet." (Autorenreferat)

[186-L] Nave-Herz, Rosemarie: Geschwister - ausgewählte Aspekte ihrer möglichen gesamtgesellschaftlichen Bedeutung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 3, S. 282-294 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die soziologische Geschwisterforschung hat sich bisher auf Analysen, die die Mikroebene betreffen, konzentriert. Im folgenden Beitrag wird ein erster Versuch unternommen, der gesamtgesellschaftlichen, konkret: der sozialstrukturellen Bedeutung von Geschwisterbeziehungen nachzugehen. Es wird aufgezeigt, dass unter dieser Perspektive 'Geschwistergemeinschaften' bzw. 'Geschwisterbeziehungen' als soziale Konstrukte und 'Geschwister' als eine askriptive strukturale Rolle zu identifizieren sind. Geschwisterbeziehungen können zudem eine gesellschaftliche Integrationsfunktion besitzen. Vor allem aber können sie als Netzwerke und - trotz schwacher öffentlicher Regelung - als 'Unterstützungssystem zweiter Ordnung' nach den Kindern und den Eltern, aber vor familienfremden Personen, auch heute noch fungieren. Gesellschaftlich bedeutet dies: Stärkung des kooperationalen und integrierenden Potenzials sozialer Strukturen." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

127

[187-L] Onnen-Isemann, Corinna; Rösch, Gertrud Maria (Hrsg.): Schwestern: zur Dynamik einer lebenslangen Beziehung, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 231 S., ISBN: 3-593-37846-9 (Standort: LB Koblenz(929)-20061775) INHALT: "Die Schwesternkonstellation ist in der Kulturgeschichte wie in der Lebensgeschichte des Einzelnen ebenso bedeutsam wie die Beschäftigung mit der Brüderbeziehung, findet aber in der bisherigen Forschung weitaus weniger Beachtung und hat in keiner Wissenschaftsdisziplin Konjunktur. Dies erstaunt umso mehr, als die Schwesternbeziehung in den Künsten seit der Antike vorzufinden ist und bis in die Gegenwart vorkommt. Frappierend ist dabei die große Ähnlichkeit zwischen den in Literatur, Film und bildender Kunst entworfenen Schwesternkonstellationen und den realhistorischen Beziehungsmustern, wie sie in Biographien, Autobiographien und in den Human Interest Stories der Medien geboten werden. Dergestalt führt die Thematik zwangsläufig Wissenschaften zusammen, die einander oft unter dem Druck postmoderner Paradigmata aus den Augen verloren haben: die Soziologie, die Pädagogik bzw. Psychologie und die Kunst- und Literaturwissenschaften. Wenn also in den vorliegenden Beiträgen literarische Texte, Oper und Film untersucht werden, so immer unter den Voraussetzungen, dort typische Modellierungen von sozialer Realität zu finden. Es sind gerade die fiktionalen Repräsentationen von Realität, die Selbstbilder individueller und kollektiver Art langfristig bestimmen und unserem Bewusstsein zugänglich machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Corinna Onnen-Isemann: Geschwisterbeziehungen aus soziologischer Perspektive (23-36); Elisabeth Schlemmer: Wie erleben Mädchen und Jungen die Geburt eines Geschwisters? Sozialemotionale Kompetenz und Leistungsverhalten aus Elternsicht (3764); Peter Kaiser: Schwestern im familialen Systemkontext (65-88); Renate Liebold und Birgit M. Hack: Zwischen Verbundenheit und Differenz: Zum Mythos Schwesternschaft in weiblichen Zusammenschlüssen (89-106); Bettina Mielke: Schwestern und Brüder im Recht (107-130); Susanne Knackmuß: Leibhaftige Klosterschwestern: Schwesternbeziehungen von Nonnen um 1500 (131-152); Andrea Bartl: Ungleiche Zwillinge: Adalbert Stifters Zwei Schwestern - mit einem anthropologischen Seitenblick auf Ernst von Feuchtersleben (153170); Gertrud Maria Rösch: Auf der Suche nach der anderen:Schwesternbeziehungen in der deutschen Gegenwartsliteratur (171-186); Rainer Kleinert: Schwestern auf der Opernbühne: Mozarts CosIfan tutte unter Berücksichtigung der Schwesternkonstellation (187-208); Claudia Liebrand: Zwillingsschwestern: Robert Siodmaks The Dark Mirror (209-228).

[188-L] Onnen-Isemann, Corinna: Geschwisterbeziehungen aus soziologischer Perspektive, in: Corinna Onnen-Isemann, Gertrud Maria Rösch (Hrsg.): Schwestern : zur Dynamik einer lebenslangen Beziehung, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 23-36, ISBN: 3-593-37846-9 (Standort: LB Koblenz(929)20061775) INHALT: Die sinkenden Geburtenraten in Deutschland bedeuten nicht zwangsläufig eine Geschwisterlosigkeit, da sie eher aus steigender Kinderlosigkeit resultieren. Die Bundesrepublik hat sich trotz des Geburtenrückgangs nicht zu einer Einzelkindgesellschaft gewandelt. Geschwister leben heute so lange wie nie zuvor im gemeinsamen elterlichen Haushalt zusammen. Die Bedeutung von Geschwistern liegt im Wandel des Erziehungsverhaltens vom autoritären Stil zum Verhandlungsstil in kleinen Familien. In Konkurrenzkämpfen um familiale Ressourcen können sich Geschwisterkinder besser behaupten als Einzelkinder. Im Zuge des

128

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

sozialen Wandels scheint jedoch die geschwisterlose Gesellschaft auf dem Vormarsch zu sein. (ICE)

[189-L] Rollett, Brigitte; Werneck, Harald: Elterliche Partnerschaft und kindliches Leistungsverhalten: Resultate einer Längsschnittstudie, in: Martina Endepohls-Ulpe, Anja Jesse (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 139-150, ISBN: 3-631-53883-9 (Standort: HLB Fulda(66)-2006/1955) INHALT: "In diesem Beitrag soll die Bedeutung der elterlichen Partnerschaft für das schulische Leistungsverhalten untersucht und damit auf einen Aspekt eingegangen werden, der im Rahmen der Aufklärung der Schulleistung bisher kaum berücksichtigt wurde. Zu diesem Zweck sollen die Daten des vom Forschungsfonds der Österreichischen Nationalbank unterstützten Längsschnittprojekt 'Familienentwicklung im Lebenslauf' (FIL, Rollert, Werneck u. Hanfstingl, 2005) reanalysiert werden." (Textauszg)

[190-L] Schimpl-Neimanns, Bernhard: Auszug aus dem Elternhaus: Ergebnisse des Mikrozensuspanels 1996-1999, (ZUMAArbeitsbericht, Nr. 2006/04), Mannheim 2006, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Berichte/ZUMA_Arbeitsberichte/06/AB06_04_Schimpl.pdf) INHALT: "Der Mikrozensus ist als rotierende Panelstichprobe angelegt, bei der die Haushalte eines Auswahlbezirkes vier Jahre lang befragt werden, wobei jedes Jahr ein Viertel der Auswahlbezirke ausgetauscht wird. Da die wegziehenden Personen und Haushalte nicht weiter befragt werden, können bei der Analyse Komplikationen aufgrund selektiver Ausfälle entstehen. In diesem Zusammenhang sind überdurchschnittlich hohe Ausfälle von Jugendlichen zu beachten, die überwiegend als Auszüge aus dem Elternhaus auftreten. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Bericht auf Basis des Mikrozensuspanels 1996-1999 der Auszug von 15- bis 26-jährigen Jugendlichen aus dem Elternhaus untersucht, um Informationen über die potenziellen Verzerrungen zu erlangen. Als Erklärungsfaktoren des Auszugverhaltens werden Angaben der Jugendlichen und ihres Elternhauses herangezogen. In den Verlaufsanalysen sind die Variablen Geschlecht und Gemeindetyp statistisch am bedeutsamsten, d.h. Frauen ziehen früher als Männer aus und für Jugendliche aus Großstädten ist die Auszugswahrscheinlichkeit höher als für Jugendliche aus ländlichen Gebieten. Weitere partielle Effekte sind für Faktoren der Bildungs- bzw. Erwerbsbeteiligung der Jugendlichen, der Herkunftsfamilie und des Haushaltsäquivalenzeinkommens festzustellen." (Autorenreferat)

[191-L] Schleiffer, Roland: Die Pflegefamilie: eine sichere Basis?: über Bindungsbeziehungen in Pflegefamilien, in: Zeitschrift für Sozialpädagogik, Jg. 4/2006, H. 3, S. 227-252 INHALT: "Bei der Unterbringung eines Kindes in eine Pflegefamilie handelt es sich neben der Fremdplatzierung in einem Heim um eine bedeutsame Maßnahme der Kinder- und Jugendhilfe, die dann ansteht, wenn das Kindeswohl in der Herkunftsfamilie nicht gesichert ist. Die betreffenden Kinder, welche in der Regel dort belastenden und verwirrenden Erfahrungen

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

129

ausgesetzt waren, werden in der Pflegefamilie als einer Familie auf Zeit mit zusätzlichen Widersprüchlichkeiten konfrontiert, die diese Institution charakterisieren. Der vorliegende Beitrag beschreibt die konfliktuösen Beziehungen, die sich mit der Inpflegegabe eines Kindes neu etablieren, aus einer bindungstheoretischen Perspektive. Will die Pflegefamilie ihre protektive Funktion, die auch als Bindungssicherung definiert werden kann, erfüllen, sollten diese Widersprüchlichkeiten möglichst verringert werden. Dies betrifft auch im Pflegekinderwesen bestehende konzeptionelle Kontroversen." (Autorenreferat)

[192-L] Schüle, Annegret; Ahbe, Thomas; Gries, Rainer (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive: eine Inventur, Leipzig: Leipziger Univ.-Verl. 2006, 612 S., ISBN: 3-937209-60-3 (Standort: UB Kassel(34)-352006A1030) INHALT: "Der Band bietet eine erste interdisziplinär erarbeitete Bestandsaufnahme eines an der Generationenabfolge orientierten Zugriffs. Die Beiträge rekonstruieren, welche generationsspezifischen Erfahrungen, Handlungsweisen und Sinnvorstellungen durch Nationalsozialismus und Krieg, durch Stalinismus, ,Real-Sozialismus` und die Niedergangsphase der DDR erzeugt wurden. Das wird am Beispiel unterschiedlicher Gruppen gezeigt - an Jugendlichen, Ingenieuren, Lehrern, Arbeitern oder Stasi-Mitarbeitern. Den Abschluss des Bandes bildet ein zusammenfassendes Panorama, das die Lebensverläufe von sechs DDR-Generationen idealtypisch aufzeigt: ihre Kindheit und Jugend, die Zeit als Erwachsene und ihr Altern, ihre Jahre in der DDR und im vereinigten Deutschland. Hierbei werden die Bündnisse und die Spannungen zwischen den Generationen als wirkmächtige Faktoren für Stabilität und Dynamik der DDR-Gesellschaft beschrieben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Herrmann: Was ist eine 'Generation'? Methodologische und begriffsgeschichtliche Explorationen zu einem Idealtypus (23-46); Lutz Niethammer: Generation und Geist. Eine Station auf Karl Mannheims Weg zur Wissenssoziologie (47-64); Ulrike Boldt und Rüdiger Stutz: Nutzen und Grenzen des historischen Generationenkonzepts für die Erforschung von Umbruchserfahrungen im späten Jugendalter. Erfahrungsräume, Erwartungshorizonte, Deutungssysteme und die Wahrnehmung von Beteiligungschancen in empirischer Rekonstruktion (65-92); Bernd Lindner: Die Generation der Unberatenen. Zur Generationenfolge in der DDR und ihren strukturellen Konsequenzen für die Nachwendezeit (93-112); Mary Fulbrook: Generationen und Kohorten in der DDR. Protagonisten und Widersacher des DDR-Systems aus der Perspektive biographischer Daten (113-130); Georg Wagner-Kyora: Der ausgebliebene Identitätswandel Akademiker-Generationen im Leunawerk (131-168); Annegret Schüle: 'Für die waren wir junge Hüpfer'. Die 'Mütter'- und 'Töchter'-Generation in einem DDR-Frauenbetrieb (169192); Melanie Fabel-Lamla: Generationszugehörigkeit und Herkunftsmilieus von Lehrern. Biographien von DDR-Lehrern der 1950er Geburtsjahrgänge (193-216); Marc-Dietrich Ohse: Jugend nach dem Mauerbau. Politische Normierung und Jugendprotest in der DDR 19611974 (217-228); Jens Gieseke: Die dritte Generation der Tschekisten. Der Nachwuchs des Ministeriums für Staatssicherheit in den 'langen' siebziger Jahren (229-246); Michael Meyen: Alltägliche Mediennutzung in der DDR. Rezeption und Wertschätzung der Ost- und WestMedien in unterschiedlichen Kohorten (247-270); Rainer Gries: Waren und Produkte als Generationenmarker Generationen der DDR im Spiegel ihrer Konsumhorizonte (271-304); Thomas Ahbe: Politik und dramatisierende Selbstdeutung. Selbst-Narration und sozialistische Meta-Erzählung am Beispiel eines Angehörigen der 'integrierten Generation' (305-322); Ute Kätzel: Frauenrolle und Frauenbewußtsein in der 68er-Bewegung. Bundesrepublik und DDR im Vergleich (323-354); Ingrid Miethe: Die 89er als 68er des Ostens. Fallrekonstruktive Un-

130

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

tersuchungen in einer Frauenfriedensgruppe der DDR (355-376); Karin Bock: Politische Sozialisationsprozesse in Drei-Generationen-Familien aus Ostdeutschland. Ergebnisse einer qualitativen Studie (377-398); Sabine Moller: Vielfache Vergangenheit. Zum intergenerationellen Umgang mit der NS-Vergangenheit in ostdeutschen Familien (399-410); Nina Leonhard: Die NS-Vergangenheit als Medium der Auseinandersetzung mit der DDR? Die dritte Generation in Ostdeutschland und die Erinnerung an die NS-Zeit (411-430); Hagen Findeis: 'Aufruhr in den Augen'. Versuch über die politische Generationsfühligkeit hinter der Mauer (431-446); Susanne Leinemann: Die kurze Revolution der Ost-Jugend. Wie die junge Generation erst den Umbruch durchsetzte - und dann wieder abtauchte (447-454); Tanja Bürgel: Gibt es eine vom ostdeutschen Umbruch geformte Generation? Zu Prägungen und Perspektiven ostdeutscher Mauerfall-Kinder (455-474); Thomas Ahbe und Rainer Gries: Gesellschaftsgeschichte als Generationengeschichte Theoretische und methodologische Überlegungen am Beispiel DDR (475-572).

[193-F] Schultz, Ann-Kathrin (Bearbeitung); Schulze, Gisela C., Prof.Dr.phil.habil.; Mühl, H., Prof.Dr. (Betreuung): Familien im Ablösungsprozess. Unterstützende und hemmende Faktoren bei der Ablösung junger Erwachsener mit geistiger Beeinträchtigung aus ihrem Elternhaus INHALT: keine Angaben ART: Dissertation BEGINN: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik, Prävention und Rehabilitation Fachgruppe Pädagogik bei sonderpädagogischem Förderbedarf (26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-4699, e-mail: [email protected])

[194-L] Schuster, Beate H.: Wechselseitige Einflüsse zwischen Menarchezeitpunkt und Individuation in der Beziehung zur Mutter bei präadoleszenten Mädchen, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 36/2004, H. 3, S. 160-168 (Standort: USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Angelehnt an Arbeiten von L. Steinberg (1988) wird einerseits untersucht, ob die Menarche bei Mädchen den Individuationsprozess in der Beziehung zu ihren Müttern intensiviert ('Distanzierungshypothese') und ob andererseits Konflikte in der Beziehung zu einer früheren Menarche beitragen ('Beschleunigungshypothese'). Dabei wird der Einfluss unterschiedlicher Familienstrukturen auf die Prozesse berücksichtigt. Insgesamt 68 zunächst 10jährige Mädchen wurden dreimal im Abstand von 18 Monaten mit ihren Müttern während eines Aushandlungsspiels beobachtet und zu ihrer Menarche befragt. Logistische und hierarchische Regressionsanalysen bestätigten die Hypothesen zum Teil: Die Mütter verhielten sich entsprechend der Distanzierungshypothese in Folge der Menarche ihrer Töchter kontrollierender und weniger gleichberechtigend. Zeitlich unmittelbar voraus ging der Menarche starkes Abgrenzungsverhalten der Töchter, was aber nicht als Beschleunigungseffekt interpretiert wird. Unabhängig davon verhielten sich in Kern- und Stieffamilien die Mütter kontrollieren-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

131

der sowie weniger gleichberechtigend und die Töchter grenzten sich weniger ab als in Alleinerziehenden-Familien. Das Zusammenspiel zwischen Individuation und Menarche wird diskutiert." (Autorenreferat, ZPID)

[195-F] Staudinger, Ursula M., Prof.Dr.; Kessler, Eva-Marie, Dr. (Bearbeitung): Intergenerationelle Beziehungen: ein förderlicher sozialer Entwicklungskontext? INHALT: Was geschieht aus entwicklungs- und sozialpsychologischer Sicht, wenn junge (Generation G3) und alte (Generation G1) Menschen außerhalb der Familie miteinander interagieren? Wir wissen darüber bisher nur wenig. Bisherige Forschung zu intergenerationellen Beziehungen hat sich auf soziale Unterstützung und Belastung in Familie und Pflege, die Kommunikation zwischen Alt und Jung und die Aktivierung von Altersstereotypen konzentriert. In dem geplanten Projekt soll untersucht werden, wie sich die intergenerationelle Interaktion bei systematischer Variation des Alters der Interaktionspartner auf verschiedene psychologische Merkmale der Interaktionspartner auswirkt. Aus der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne und dem Konzept der Entwicklungsaufgaben lässt sich ableiten, dass die G1-G3 Interaktion eine besondere soziale Konstellation darstellt, da sich die vorliegenden Entwicklungsmotive, Generativität für G1 und Identitätsbildung für G3, komplementär ergänzen. Diese Interaktionskonstellation könnte dazu geeignet sein, auf beiden Seiten vorliegende Entwicklungsschwächen zu kompensieren. Die vorliegende Studie möchte diese Annahme experimentell überprüfen. In Vorstudien wurde das dazu notwendige experimentelle Paradigma entwickelt. Aus zwei Designfaktoren (Alterszusammensetzung der Adhoc-Dyade: G1-G1, G3-G3, G1-G3; Aufgabentyp: jung, alt) ergeben sich insgesamt sechs, für die vorliegende Untersuchung aber vier relevante Versuchsbedingungen. In der Bedingung einer G1-G3Interaktion und alter Aufgabentyp wird erwartet, dass die älteren Pbn nach der Interaktion, im Vergleich zu den Kontrollbedingungen, verbesserte Werte in fluider Intelligenz, kognitiver Selbstwirksamkeit und in Offenheit zeigen und dass die adoleszenten Pbn verbesserte Werte in sekundärer Kontrolle, Emotionsregulation und niedrigere Werte in Neurotizismus zeigen. Bei Bestätigung der Hypothese bietet es sich an, über deren gesellschaftliche Konsequenzen nachzudenken. METHODE: Durch experimentelle Manipulation von sozialen Kontextbedingungen sollen typische psychologische Defizite des hohen Alters und des Jugendalters kompensiert werden. Damit wird weitere Evidenz für die Plastizität im Bereich psychologischen Funktionierens bzw. psychologischer Entwicklung gezeigt (siehe dazu Baltes, Staudinger und Lindenberger, 1999). Untersuchungsdesign: Experiment DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 180; nur Frauen: Jugendliche 14-15 Jahre aus Gymnasien und ältere Menschen: 70-74 Jahre durch Zeitungsannonce; Auswahlverfahren: Zufall; Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Staudinger, Ursula M. (Prof.Dr. Tel. 0421-200-4700, e-mail: [email protected]); Kessler, Eva-Marie (Dr. Tel. 0421-200-4708, Fax: 0421-200-4703, e-mail: [email protected])

132

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

[196-F] Suckow, Jana, Dipl.-Soz.; Klaus, Daniela, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nauck, Bernhard, Prof.Dr.; Trommsdorff, Gisela, Prof.Dr. (Leitung): Value of Children in Six Cultures. Generationenbeziehungen und generatives Verhalten im Kulturvergleich (soziologisches Teilprojekt) INHALT: Dieses Projekt ist Teil eines soziologisch-psychologischen Verbundprojektes. Das psychologische Teilprojekt unter der Leitung von Prof.Dr. Gisela Trommsdorff wird an anderer Stelle beschrieben. Ziel des soziologischen Teils des Forschungsprojektes ist, auf der Basis der in den 70er Jahren vom East-West-Center of Population (Hawaii, USA) durchgeführten, international vergleichenden Studien zu Einstellungen von Eltern zu ihren Kindern neue theoretische und empirische Analysen durchzuführen und damit die Grundlage für eine erneute Erhebung zu schaffen. Dabei soll die ursprüngliche Fragestellung dieser Studien auf die des sozialen Wandels des Wertes von Kindern und auf Eltern-Kind-Beziehungen im Lebensverlauf ausgeweitet werden. Auf der Grundlage von familiensoziologischen und entwicklungspsychologischen Erklärungsansätzen sollen Entscheidungen über die Geburt von Kindern und Eltern-Kind-Beziehungen interkulturell vergleichend analysiert und erklärt werden. Wichtige Einflussfaktoren stellen dabei die individuellen Merkmale der Eltern und Kinder, kulturelle variierende institutionelle Regelungen familiärer Beziehungen, regionalen Besonderheiten und kulturelle und sozialstrukturelle Rahmenbedingungen in den untersuchten Gesellschaften dar. Neben den sechs Kernländern konnten im Verlauf des Projektes weitere Länder gewonnen werden, die sich an der Studie beteiligen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Israel/ Palästina, Türkei, Indonesien, China, Korea; Zus.: Tschechien, Frankreich, Nigeria, Indien, Südafrika METHODE: In der 1. Phase (1998-2000) wurden die theoret. Neukonzeptualisierung und damit verbundene Hypothesenbildung, empirische Re-Analysen der Daten aus den 70er Jahren und erneute Befragungen in Korea, Japan, Indonesien, Israel, Türkei, China und Deutschland vorgenommen (Pilotstudie). In der 2. Phase (2001-2002) wurde eine Neuerhebung durchgeführt, die sowohl bewährten Konzepte der Erhebungen aus den 70ern zur Analyse des sozialkulturellen Wandels in den jeweiligen Ländern seit der ersten Erhebung vor 25 Jahren als auch erweiterte Fragestellungen bzgl. der Eltern-Kind-Beziehungen im Lebensverlauf umfasst. Diese wurde mit Großmüttern, Müttern und deren Kindern im Jugendalter sowie mit Müttern von Kindern im Kleinkindalter durchgeführt. Das ergibt pro Land eine Stichprobe von mind. 1.000 Fällen. Die Studie berücks. damit neben soziol. auch psychol. und ökonom. Aspekte bei der interkulturell vergl. Analyse der Werte von Kindern, des Geburtenverhaltens und der Eltern-Kind-Beziehung. Die Untersuchung erfolgt unter Verwendung eines Mehrebenen-Modells. Bei der Erklärung von kultur- und kontextspezif. Unterschieden im generativen Verhalten sowie der Ausgestaltung der Eltern-Kind-Beziehung kommt dem Wert von Kindern eine zentrale Bedeutung zu. Demnach stellt der 'Wert von Kindern' eine zentrale Moderatorvariable auf der Individualebene dar, die einers. das Fertilitätsverhalten determiniert und anderers. selbst von soziodemograph. und sozio-ökonom. Rahmenbedingungen abhängig ist. Sekundäranalysen der Daten der 70er Jahre weisen auf eine dreidimensionale Struktur des Wertes von Kindern hin (ökonomisch-utilitaristisch, psychologisch-emotional und sozial-normativ). Durch die Integration der Theorie sozialer Produktionsfunktionen nach Lindenberg war es möglich dem Wert von Kindern eine theoret. Grundlage zu geben. In der abschl. 3. Phase (2002-2004) erfolgt die intensive Bearbeitung der Daten im Hinblick auf die Beantwortung theoretisch gestellter Fragen. Es geht insb. am Standort Chemnitz um die Prüfung erwarteter Zusammenhangsmuster zw. dem Wert von Kindern (VOC) und Fertilität sowie Merkmalen intergenerativer Beziehungen. Ausgangspunkt: die unterschiedl. Reprodukti-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

133

onsziffern sowie die variierenden Formen gelebter Eltern-Kind-Beziehungen - abgebildet über Erziehungsziele, -stile und Investitionsstrategien in Kinder in frühen Familienphasen sowie Formen des intergenerativen Zusammenlebens, Austausch von Hilfeleistungen sowie Qualität der Eltern-Kind-Beziehung im Erwachsenenalter der Kinder - in den beteiligten Ländern. Alle diese familienbez. Parameter basieren auf individ. Entscheidungen, die vor dem Hintergrund individ. Nutzenkalkulation getroffen werden. Unter den jew. kulturellen aber auch kleinräumlichen Rahmenbedingungen erweisen sich versch. Handlungsstrategien als effizient. D.h., dass in den beteiligten Ländern dieselben Probleme (Befriedigung der Grundbedürfnisse) auf Grund jeweils unterschiedl. Rahmenbedingungen unterschiedl. gelöst werden immer jedoch auf (subjektiv) effiziente Weise. VOC dient insofern als eine vermittelnde Variable, als es die subjektive Repräsentation der objektiven Rahmenbedingungen darstellt. In den Werten von Kindern soll sich demnach die Handlungssituation des Individuums widerspiegeln, auf deren Basis dann Vorhersagen zu den jeweils interessierenden, o.a. Parametern betroffen werden können. Grundlage aller weiterführenden empirischen Auswertungen bildet zunächst die interkulturelle Validierung des VOC-Konstruktes - einerseits entsprechend den theoretischen Annahmen hierzu und andererseits unter Verwendung der insbes. in der kulturvergl. Psychologie angewandten Methoden zur Äquivalenzprüfung von interkulturell eingesetzten Erhebungsinstrumenten. Erste kulturübergreifende Analysen hierzu deuten auf die theoretische erwartete Dimensionierung der VOCs hin und verweisen gleichzeitig auf ein brauchbares Messinstrument. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.000 pro Land; Mütter, Großmütter, Jugendliche; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nauck, Bernhard; Suckow, Jana: Generationenbeziehungen im Kulturvergleich - Beziehungen zwischen Müttern und Großmüttern in Japan, Korea, China, Indonesien, Israel, Deutschland und der Türkei. in: Feldhaus, Michael; Logemann, Niels; Schlegel, Monika (Hrsg.): Blickrichtung Familie. Vielfalt eines Forschungsgegenstandes. Würzburg: Ergon Verl. 2003, S. 51-66.+++Nauck, Bernhard; Suckow, Jana: Social networks and intergenerational relationships in cross-cultural comparisons: social relationships of mothers and grandmothers in Japan, Korea, China, Indonesia, Israel, Germany, and Turkey. in: Tominaga, K.; Tokuyasu, A.; Kobayashi, M. (eds.): Environment in natural and sociocultural context. Tokyo: German-Japanese Society for Social Sciences 2003, pp. 275-297.+++ Nauck, B.: Value of children and fertility strategies in cross-cultural comparison. Ideal family size and targeted fertility in eleven societies. in: Gomes, C. (ed.): Social development and family changes. Newcastle: Cambridge Scholars Pr. 2006, pp. 300-344.+++Nauck, B.: Changing value of children: an action theory of fertility behavior and intergenerational relationships in cross-cultural comparison. in: Friedlmeier, W.; Chakkarath, P.; Schwarz, B. (eds.): Culture and human development. The importance of cross-cultural research to the social sciences. New York: Hove 2005, pp. 183-202.+++Nauck, B.; Klaus, D.: The varying value of children. Empirical results from eleven societies in Asia, Africa, and Europe. Special Issue von Current Sociology (in press).+++Nauck, B.; Suckow, J.: Intergenerational relationships in cross-cultural comparison: how social networks frame intergenerational relations between mothers and grandmothers in Japan, Korea, China, Indonesia, Israel, Germany, and Turkey. in: Journal of Family Issues, 2006, 27, pp. 1159-1185.+++Klaus, D.: Validation of the value of children measurement for nine countries. in: Zheng; G.; Leung, K.; Adair, J. (eds.): Perspectives and progress in contemporary cross-cultural psychology. Beijing: China Light Industry Pr. (in press).+++Klaus, D.; Suckow, J.; Nauck, B. The value of children in Palestine and Turkey - differences and its consequences for fertility. Special Issue von Current Sociology (in press).+++Suckow, J. The dependence of the value of children on socio-

134

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

structural characteristics: the case of Israel and Palestine. in: Zheng; G.; Leung, K.; Adair, J. (eds.): Perspectives and progress in contemporary cross-cultural psychology. Beijing: China Light Industry Pr. (in press).+++Trommsdorff, G.; Kim, U.; Nauck, B. (eds.): Factors influencing value of children and intergenerational relations in times of social change: analyses from psychological and socio-cultural perspectives. Special Issue von Applied Psychology: An International Review, 2005, 3. ARBEITSPAPIERE: Kohlmann, Annette: Value of children revisited: ökonomisch, soziale und psychologische Einflussfaktoren auf Fertilitätsentscheidungen in der BRD, Japan und der Türkei. Chemnitz, Techn. Univ., Diss., 2000 (unveröff.).+++Klaus, D.: Sozialer Wandel und Geburtenrückgang in der Türkei: der 'Wert von Kindern' als Bindeglied auf der Akteursebene. Unveröff. Dissertation. Chemnitz: TU Chemnitz 2006. ART: gefördert BEGINN: 1998-08 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie I (09107 Chemnitz) KONTAKT: Nauck, Bernhard (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0371531-2402)

[197-L] Szydlik, Marc: Kooperation und Konflikt zwischen Familiengenerationen, (Diskussions-Papiere / Universität Zürich, Soziologisches Institut, Forschungsgruppe Arbeit, Generation, Sozialstruktur (AGES), 8), Zürich 2006, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.suz.unizh.ch/ages/pages/PAGES-08.pdf) INHALT: "Inwiefern kann man bei heutigen Familiengenerationen von Kooperation sprechen? Existieren überhaupt stabile Bindungen, die über flüchtige Kontakte hinausreichen? Oder dominieren unauflösbare Konflikte? Immerhin verbreiten Medien und Ratgeberbücher diese beiden Generationenbilder: Auseinanderleben oder Konflikt. Entweder haben die Generationen kaum mehr etwas miteinander zu tun, oder sie befinden sich in heftigem Streit. Mit dem vorliegenden Beitrag sollen Antworten auf diese Fragen gegeben werden. Im Fokus stehen dabei die Beziehungen von getrennt lebenden erwachsenen Kindern und Eltern. Immerhin müssen Kooperationen in diesem Fall über die Haushaltsgrenzen hinweg hergestellt und gepflegt werden, da sie nicht in die alltägliche Lebensführung eingebunden sind. Haben sich erwachsene Familiengenerationen nach dem Auszug der Kinder aus dem Elternhaus tatsächlich weitgehend voneinander getrennt? Sind Generationenkonflikte alltägliche Realität? Wie drücken sie sich überhaupt aus? Was sind Ursachen und Folgen? Und wie ist das Verhältnis zwischen Kooperation und Konflikt einzuschätzen? Der Beitrag gliedert sich folgendermaßen: Als erstes wird in Abschnitt 2 auf die Generationenkooperation eingegangen. Dabei ist es zunächst nötig, begriffliche Klärungen vorzunehmen und insbesondere das Verhältnis von Generationensolidarität und Generationenkooperation zu klären. Darauf aufbauend wird versucht, das Spektrum der möglichen Generationenkooperationen auszuloten, wobei zwischen affektiver, assoziativer und funktionaler Solidarität auf der einen Seite und unmittelbarer bzw. mittelbarer Kooperation auf der anderen Seite unterschieden wird. Die einzelnen Kooperationsformen werden hierbei anhand von Beispielen illustriert. Abgerundet wird der zweite Abschnitt durch eine Reihe von empirischen Befunden zum Auseinanderleben der Generationen. Abschnitt 3 widmet sich dann den Generationenkonflikten. Auch hier werden Begriffsklärungen vorgenommen, vor allem aber empirische Befunde zum Ausmaß der intergenerationalen Familienkonflikte dokumentiert. Daraufhin wird in Abschnitt 4 das Verhältnis von Koopera-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

135

tion und Konflikt diskutiert. Kann man hier von distinktiven Generationenbeziehungen sprechen, also entweder Kooperation oder Konflikt? Wie bei den anderen Abschnitten werden die theoretischen Überlegungen auch hier durch repräsentative Befunde für die Bundesrepublik Deutschland ergänzt. Der Beitrag schließt mit einer zusammenfassenden Bewertung." (Textauszug)

[198-L] Szydlik, Marc: Intergenerational solidarity and conflict, (Diskussions-Papiere / Universität Zürich, Soziologisches Institut, Forschungsgruppe Arbeit, Generation, Sozialstruktur (AGES), 3), Zürich 2005, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.suz.unizh.ch/ages/pages/PAGES-03.pdf) INHALT: "This paper challenges the view that current intergenerational relations in adulthood are either marked by permanent unsolvable conflict or by strict autonomy. Based on a theoretical model on intergenerational solidarity and conflict, the paper will offer an overview on current relations between adult children and parents. The following questions will be addressed: 1. To what extent are adult children and parents who do not live in the same household any more, still connected via personal help and monetary transfers? Do they see and call each other quite regularly? Do they feel closely connected to each other? 2. To what extent are current relations between adult children and parents characterised by intergenerational conflict? 3. What are the most important determinants and consequences of intergenerational solidarity and conflict? How are intergenerational solidarity and conflict interconnected? The empirical analyses are based on two representative data bases for West and East Germany (German Ageing Survey and German Socio-Economic Panel)." (author's abstract)

[199-L] Ullrich, Carsten G.: Generationenkonflikt oder Generationensolidarität im Wohlfahrtsstaat?: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 489-506, ISBN: 3-59337887-6 INHALT: Der Begriff "Generationenkonflikt" gehört zu den zahlreichen, sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch in der Soziologie gebräuchlichen Begriffen mit schillerndem, weil zugleich mehrdeutigem und normativ aufgeladenem Gehalt. Im sozialwissenschaftlichen Gebrauch dieses Begriffs lassen sich zwei grundsätzliche Verwendungsweisen ausmachen. Zum einen wird dieser Begriff auf Konflikte bezogen, die sich auf der Mikroebene zwischen den Generationen einer Familie abspielen. Zum anderen werden aber auch - und das ist eine neuere Verwendungsweise - Konflikte oder Konfliktlagen auf der Makroebene zwischen Angehörigen unterschiedlicher Alterskohorten bzw. "Generationslagen" als Generationenkonflikte charakterisiert. Ob und welche Generationenkonflikte und Generationensolidaritäten im Kontext der wohlfahrtsstaatlichen Absicherung bestehen, ist das Thema des vorliegenden Beitrags. Den Mittelpunkt bilden empirische Analysen zu Alters- und Generationsunterschieden bei der Wahrnehmung und Beurteilung sozialer Sicherungsleistungen. Neben der Wahrnehmung von Generationenkonflikten und der Beurteilung des Konfliktpotenzials im Zusammenhang mit der Gesetzlichen Rentenversicherung werden vor allem latente Interessen-

136

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

gegensätze in besonders alters-, bzw. lebensphasenrelevanten Sicherungsbereichen (Rentenversicherung, Leistungen für Familien) untersucht. (ICA2)

[200-F] Völker, Susanne, Dr. (Bearbeitung): Bezüge von Verhaltensunterschieden gegenüber der Mutter und einer Fremden im frühen Säuglingsalter zur kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung INHALT: Bereits für Säuglinge im ersten Vierteljahr werden Verhaltensunterschiede in Face-toFace Interaktionen mit der Mutter und einer fremden Person berichtet. Individuelle Unterschiede in dieser differenziellen Reaktionsbereitschaft wurden bisher primär auf die bereits entwickelte Diskriminierungsfähigkeit zurückgeführt, aber auch im Zusammenhang mit der Beziehungsqualität zur Mutter diskutiert. Kognitive und motivationale Aspekte des differenziellen Interaktionsverhaltens wurden in den vorhandenen Studien empirisch nicht getrennt. Es bleibt daher unklar, inwieweit eine ausgeprägte differenzielle Reaktionsbereitschaft zugunsten der Mutter auf eine höhere Diskriminierungsfähigkeit des Kindes oder auf motivationale Faktoren im Sinne einer frühen Bevorzugung der Mutter zurückzuführen ist und wie der Zusammenhang zwischen beiden Einflussgrößen aussieht. Entsprechend können auch die vorliegenden Befunde zu zeitgleich und prospektiv erhobenen kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklungsmaßen nicht eindeutig interpretiert werden. Das Ziel dieses Vorhabens ist es, kognitive und motivationale Parameter der differentiellen Reaktionsbereitschaft von Säuglingen zu identifizieren und über zeitgleiche und längsschnittliche Bezüge zum geistigen Entwicklungsstand des Kindes einerseits und zur Interaktionsqualität mit der Mutter andererseits zu validieren. METHODE: Theorie der frühen Beziehungsentwicklung, z.B. Bindungstheorie; systematische Verhaltensbeobachtung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 80; Mütter mit 3 Monate alten Säuglingen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie (Seminarstr. 20, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[201-L] Volland, Cordelia; Trommsdorff, Gisela: Mütterliche Feinfühligkeit und die Entwicklung von mitfühlend-prosozialem Verhalten bei Vorschulkindern: eine Beobachtungsstudie, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 35/2003, H. 1, S. 2-11 (Standort: USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Thema der Studie ist die Frage nach dem Zusammenhang zwischen mütterlicher Feinfühligkeit und der Entwicklung von Mitgefühl (Empathie) sowie prosozialem Verhalten, wobei von der Bindungstheorie ausgegangen wird. Insgesamt wurden 46 Mutter-Tochter-Paare quer- und längsschnittlich zu zwei beziehungsweise drei Messzeitpunkten untersucht. Zur Erfassung der mütterlichen Feinfühligkeit wurden alle Mutter-Tochter-Paare jeweils in einer

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

137

etwa halbstündigen Interaktionssituation videografiert. Kurze Zeit später wurde das emotionale und prosoziale Verhalten jeden Kindes in einer standardisierten, Mitgefühl auslösenden Interaktionssituation beobachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass bei den zweijährigen Mädchen ein tendenziell positiver Zusammenhang zwischen der mütterlichen Feinfühligkeit und dem prosozialen Verhalten des Kindes bestand. Bei den Zweijährigen ergab sich zudem ein signifikant negativer Zusammenhang mit dem Distress des Kindes. Für die Altersgruppe der dreiund fünfjährigen Mädchen ergaben sich keine signifikanten Zusammenhänge. Die Ergebnisse zu den Längsschnitt-Teilstichproben der Fünfjährigen machten den positiven Einfluss der Feinfühligkeit von Müttern zweijähriger Kinder auf deren sozio-emotionale Entwicklung drei Jahre später deutlich. Es wird diskutiert, ob sich bestimmte Beziehungserfahrungen zu bestimmten Entwicklungszeitpunkten für eine begrenzte Zeit auf bestimmte psychische Funktionsbereiche auswirken." (Autorenreferat, ZPID)

[202-L] Weisheit, Wibke: Subjektives Wohlbefinden, Persönlichkeitstraits und Lebensziele in der Familie: eine Studie über drei Generationen in drei Ländern, Bern 2004, X, 390 S. (Graue Literatur; URL: http://www.stub.unibe.ch/download/eldiss/04weisheit_w.pdf) INHALT: "Alltagspsychologisch wird von vielfältigen Ähnlichkeiten zwischen Familiengenerationen ausgegangen. Familienähnlichkeit im Bereich der Persönlichkeit ist jedoch ein von der Psychologie noch wenig erforschtes Thema. Die aktuelle Untersuchung liefert einen Beitrag zur Beschreibung der Ähnlichkeiten zwischen Großeltern, Eltern und Kindern, die einerseits Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts repräsentieren sowie in verschiedenen historischen Perioden aufgewachsen sind, andererseits ein gemeinsames System der Familie bilden. Ausgehend von verschiedenen Konzeptualisierungen des Begriffs der Ähnlichkeit wird die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Familiengenerationen aufgeworfen. Die zugrundeliegende Stichprobe besteht aus Großeltern, Eltern und Kindern im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Von den über 500 befragten Familien stammen 105 aus den USA, 262 aus Deutschland und 137 aus der Schweiz. Fokussiert werden die Persönlichkeitsbereiche des Subjektiven Wohlbefindens, der Persönlichkeitstraits und der Lebensziele. Zur Auswertung der Daten werden Varianzanalysen, Korrelations- und Regressionsanalysen sowie Strukturgleichungsmodelle herangezogen. Großeltern, Eltern und Kinder unterscheiden sich als Gruppen in der absoluten Ausprägung der drei Persönlichkeitsbereiche in der vorliegenden Untersuchung nur geringfügig. Intrafamiliale Ähnlichkeiten werden im Sinne von intergenerationalen Zusammenhängen identifiziert, vorwiegend in der Eltern-KindDyade. Diese Zusammenhänge fallen im Vergleich der Persönlichkeitsbereiche sowie im Vergleich der Länder unterschiedlich stark aus. Darüber hinaus bestehen Ähnlichkeiten zwischen den Generationen in der Beziehung zwischen Persönlichkeitstraits sowie Zielen und Zufriedenheit. Neben den häufig untersuchten Persönlichkeitstraits der Emotionalen Stabilität und der Extraversion tragen auch die Gewissenhaftigkeit sowie die Wichtigkeit von Zielen und die Wahrgenommene Kontrolle über deren Erreichung zur Erklärung interindividueller Unterschiede im Wohlbefinden bei. Diese Beziehungen sind in der Generation der Großeltern am stärksten und in derjenigen der Kinder am schwächsten ausgeprägt. Generelle Muster sowie Abweichungen im Sinne differenzieller Effekte werden vor dem Hintergrund der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne und der Persönlichkeitspsychologie unter der Berücksichtigung des Einflusses des sozialen Kontexts diskutiert." (Autorenreferat)

138

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

[203-F] Wicki, Monika, Lic.phil. (Bearbeitung); Oelkers, Jürgen, Prof.Dr. (Betreuung): Was die Beziehung zwischen Jung und Alt bestimmt INHALT: Das Projekt befasst sich mit dem Wandel und der Stabilität von Vorstellungen/Repräsentationen über Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen in pädagogischen und literarischen Zeitschriften, in Lesebüchern der Mittelstufe der deutschsprachigen Schweiz, bei Debatten im Bundesparlament und auf Gemälden, gemalt von Deutschschweizer Künstlern im Zeitrahmen von 1884 bis 2000. Die historische pädagogische Forschung hat es weitgehend unterlassen, Diskurse und Vorstellungen über Kindheit und Jugend zu erforschen, hauptsächlich wurden veränderte Lebensverhältnisse von Kindern und Jugendlichen oder Konzeptionen von Kindheit und Jugend dargelegt. Wie die veränderten Verhältnisse mittels Kommunikation Kindheit und Jugend beeinflussen, neu gestalten und institutionalisieren, wurde kaum erforscht. Zudem wurden Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen kaum gemeinsam untersucht, die Generationenbeziehungen allgemein und deren Konstruktion im besonderen vernachlässigt. Als großen Mangel lässt sich zusätzlich der fehlende Einbezug soziologischer Theorien gesellschaftlichen Wandels in Studien, die sich mit den Konstruktionen von Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen befassen, feststellen. Die Thesen lauteten: dass sich Diskurse über Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel an Häufigkeit und Inhalt verändern; dass Vorstellungen über Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im Kontext von der soziokulturellen und ökonomischen Entwicklung jeweils konstruiert werden; dass verschiedene Sprachen über Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen zu verschiedenen Zeiten nebeneinander bestehen; dass im jeweiligen historischen Kontext eine gewisse Sprache überhand nimmt und die Institutionalisierung der Generationenbeziehungen beeinflusst; dass die historischen Punkte, an denen ein solcher Wechsel der Sprache festgestellt werden kann, durch die Theorie konfliktiver Evolution erklärt werden können. Je Phase eines Gesellschaftsmodells sind unterschiedliche Anforderungen an die nachfolgende Generation gestellt. Dabei gestalten unterschiedliche soziale Bewegungen die Gesellschaft mit und haben so Einfluss auf die Gestaltung der sich widerstreitenden Prinzipien, Gleichheit, Freiheit und Sicherheit und dem Streben nach Macht. Macht ist ein zentraler Faktor innerhalb der Generationenbeziehungen. Die generationale Ordnung, so Honig, ist eine Ordnung des Wissens und der Macht zugleich. Im Projekt wurde angenommen, dass jeweils zu Beginn eines Gesellschaftssystem, im Realisierungskonflikt, wie auch am Ende eines Gesellschaftssystems, im Wertekonflikt, solche Veränderungen der Vorstellungen und Repräsentationen über Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen stattfinden. Die zahlreichen Debatten über Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen der 60er Jahre bis Ende des letzten Jahrhunderts können durch diese Arbeit in ihren historischen Kontext gesetzt werden. Daraus sollen Erkenntnisse über Strömungen gewonnen werden, welche die zukünftige Ausgestaltung der Generationenbeziehungen beeinflussen können. Die Frage nach Gleichheit, Freiheit und Sicherheit für Kinder konnte bis anhin nicht realisiert werden, im besonderen sind Kinder und zahlreiche Jugendliche von der arbeitenden und politischen Gesellschaft ausgeschlossen. Mittels einer Analyse von Lesebüchern der Mittelstufe, Diskussionen in pädagogischen und literarischen Zeitschriften sowie Debatten im Bundesparlament können solche Diskussionen um Inhalte und somit um Konstruktionen von Kindheiten, Jugend und Generationenbeziehungen sichtbar gemacht werden. Die Texte werden mittels der strukturierten Inhaltsanalyse von Mayring analysiert. Diese beruht auf theoriegeleiteten Kategorien. Die Analyse der Gemälde wurde anhand einer seriell-ikonographischen und ikonologischen Analysemethode nach Erwin Panofsky (1950) und Mietzner/ Pilarczik

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

139

(2005) durchgeführt. Ergebnisse: s. http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=80 09. ZEITRAUM: 1884-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz METHODE: Sprachliche Handlungen bringen Weltbilder zum Ausdruck, die durch ständige Wiederholungen dauerhaft werden (Searle 2001). Die Sprache reagiert aber auch auf konkrete reale gesellschaftliche Veränderungen. So werden sprachliche Wirklichkeitskonstruktionen immer in bestimmten gesellschaftlichen, religiösen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zusammenhängen vollzogen, das heißt, Texte werden in bestimmten Kontexten geschrieben (Landwehr). Jedes Weltbild, jede Wirklichkeitskonstruktion muss sich in Auseinandersetzung mit seiner Umwelt bewähren. Kommt es dabei zu häufigen Kollisionen und permanenten Störungen, verlieren alte Selbstverständlichkeiten ihre Sicherheit und es kann zu Veränderungen im Weltbild und somit zu Veränderungen der Vorstellungen über gewisse gesellschaftliche Gegebenheiten kommen. Vorstellungen können in Form von ausgesagten, beschriebenen Vorstellungen, letztlich von Texten oder Bildern analysiert werden. Eine Theorie, die es erlauben würde, von einem Text exakt auf den Autoren, den Rezipienten oder die Situation zu schließen, gibt es nicht und kann es auch nicht geben. Statt dessen gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Textmerkmale mit bestimmten Kontextmerkmalen unter bestimmten Bedingungen korrelieren können (Merten 1983). Indem die Inferenz von Text und Wirklichkeit untersucht wird und versucht wird, sprach- und gesellschaftstheoretische Überlegungen miteinander zu verbinden, erlangt der Diskursbegriff Bedeutung. Dabei bilden Aussagen, die sich zu einem Thema systematisch organisieren, einen Diskurs. Textanalyse als Inhaltsanalyse hat grundsätzlich nicht nur die Beschreibung eines Textinhaltes zum Ziel, sondern auch die Inferenz von Inhalt auf die soziale Wirklichkeit. Eine quantifizierende Beschreibung kann das Schlussverfahren vom Text auf die soziale Wirklichkeit erleichtern, da Ordnung und Vergleichbarkeit erzeugt werden. Eine solche Vorgehensweise ist aber auch sehr selektiv. Da die Informationen stark verdichtet werden, muss die Arbeit durch eine qualitative Analyse ergänzt werden (Merten 1983). Mit Kontingenzanalysen kann in einem Text geprüft werden, welche Symbole überdurchschnittlich häufig in Zusammenhang mit vorgegebenen (theoretisch relevanten) Symbolen auftreten. Bei einer Kontingenzanalyse wird angenommen, dass eine festgestellte Kontingenz ebenso im Kopf des Kommunikators vorhanden ist. Durch solche Verfahren ist die Möglichkeit zur Inferenz auf die soziale Situation gegeben, sofern diese Verfahren trendanalytisch oder vergleichend eingesetzt werden können. Eine Trendanalyse kombiniert mit Kontingenzanalysen wurde mit Hilfe einer zusammenfassenden und strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2000) durchgeführt. Der Vorteil einer solchen zusammenfassenden und strukturierten Inhaltsanalyse liegt darin, dass sie theorie- und regelgeleitet und somit auch objektiv nachvollziehbar ist, und dass umfangreiche Datenmengen bearbeitet werden können. Anhand der aufgetretenen Häufungen und Veränderungen von Häufungen konnte in den Texten nach Hinweisen auf Ursachen der Veränderungen gesucht werden. Eine Themenanalyse kann zusätzlich zum Text die Situation analysieren. Mit Hilfe einer strukturierten und zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring (2000) können bestimmte Themen und Inhalte aus dem Material herausgefiltert und zusammengefasst werden. Unter bestimmten, vorher festgelegten Ordnungskriterien kann ein Querschnitt durch das Material gelegt und auch das Material aufgrund bestimmter Kriterieneingeschätzt werden. Das heißt, unter festgelegten Ordnungskriterien wie Hauptkategorien und Unterkategorien, die aus der Theorie abgeleitet wurden, wird das Material analysiert. Die Analysen wurden mit Techniken der Datenaufbereitung kombiniert. In einem ersten Schritt wurde eine Datenbank mit Microsoft Access angelegt. Diese wurde dann in einem weiteren Schritt auf SPSS übertragen und ausgewertet. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Literaturzeitschriften - "Blätter für literarische Unterhaltung", erschienen 1826-50-

140

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

98, 5 Bände, Bern, untersucht werden die Jahrgänge 1884 bis 1898 - "Der Nebelspalter", erscheint seit 1875, ist eine humoristische Zeitschrift und wird deshalb nur als Lückenfüller für die Jahre 1899/1900 untersucht, Druckort Zürich - "Schweizer Rundschau", Druckort Stans, erschien in den Jahren 1901-1978, untersucht werden die Jahrgänge 1901 bis 1920 - "Schweizer Monatshefte", erscheinen seit 1920, Druckort Zürich, untersucht werden die Jahrgänge 1921-2000; Pädagogische Zeitschriften - "Schweizerische Lehrerzeitung", Druckort Zürich, erscheint seit 1856, untersucht werden die Jahrgänge 1884 bis 2000; alle Lesebücher der vierten Klasse, die seit 1884 im deutschsprachigen Raum der Schweiz benützt worden sind; Hauptdebatten im Bundesparlament - die NZZ berichtet aus dem Bundeshaus seit 1848, untersucht werden die Jahrgänge 1884 bis 1891 - das amtliche stenographische Bulletin der eidgenössischen Bundesversammlung erscheint seit 1891, untersucht werden alle Jahrgänge bis 2000). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wicki, M.: Was die Beziehung zwischen Jung und Alt bestimmt: Arbeit als segregierender Faktor. Vortrag am Forum junger Bildungshistoriker, Berlin, 25. Sept. 2004. Unveröffentlichtes Manuskript.+++Wicki, M.: Politik und Schule, Familienschutz und Geschichte der Heimat. Rekonstruktion von Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel. Vortrag am Kolloquiumarchäologische Kindheitforschung, Basel, 25. Mai 2005. Unveröffentlichtes Manuskript.+++Wicki, M.: Die Mütter, Hüterinnen der sittlichen Ordnung und Ursache des gesellschaftlichen Niedergangs. Vortrag an der Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für systematische und historische Schulbuchforschung Ichenhausen "Die Familie im Schulbuch", Ichenhausen, 30. Sept. bis 2. Okt. 2005. Unveröffentlichtes Manuskript.+++Wicki, M.: What determines the relationship between young and old. Vortrag an der International Conference "Stories for children, histories of childhood", Tours (France), 18./19. Nov. 2005. Unveröffentlichtes Manuskript. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 52 Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut Fach Allgemeine Pädagogik (Freiestr. 36, 8032 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[204-F] Widmer, Géraldine; Byland, Mara; Leimgruber, Walter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Sollberger, Daniel (Leitung); Leimgruber, Walter, Prof.Dr. (Betreuung): Biografien von erwachsenen Söhnen und Töchtern psychisch erkrankter Eltern: narrative Sinngebungsprozesse und Differenzkonstruktionen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: hauptsächlich Raum Basel, zusätzlich weitere Kantone der deutschsprachigen Schweiz METHODE: Qualitative Erhebung: Im Zentrum stehen biographische Narrativ-Interviews. Quantitative Erhebung: Fragebogenerhebung mit statistischer Auswertung. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Töchter und Söhne -im Alter von ca. 18-45 Jahreneines psychisch kranken Elternteils -Teilstudie 1-; Auswahlverfahren: über in Psychiatrischen Kliniken eingewiesene PatientInnen mit entsprechender Diagnose). Standardisierte Befragung, face to face (-Teilstudie 2-). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 51 Integration und Ausschluss

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

141

INSTITUTION: Universität Basel, Medizinische Fakultät, Universitäre Psychiatrische Kliniken (Wilhelm-Klein-Str. 27, 4025 Basel, Schweiz)

[205-L] Wohlrab-Sahr, Monika: Systemtransformation und Biographie: Kontinuierungen und Diskontinuierungen im Generationenverhältnis ostdeutscher Familien, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1058-1072, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: Die Verfasserin legt Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Generationenwandel als religiöser und weltanschaulicher Wandel. Das Beispiel Ostdeutschlands" vor, das zum Zeitpunkt ihres Vortrags noch nicht abgeschlossen war. Im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses dieses Projekts stehen die Auswirkungen der beide Systembrüche in der ostdeutschen Geschichte (1945, 1989) auf das Generationenverhältnis. Die Verfasserin stellt den Typus einer Intergenerationenkonstellation vor, der durch das Zusammenspiel von Verfallsgeschichten, Generationendifferenzierung und generationenübergreifenden Gemeinschaftsmythen gekennzeichnet ist. Mit Modernisierungs- und Individualisierungsprozessen im Bereich von Beruf und Lebensführung gehen beträchtliche habituelle Kontinuitäten zwischen den Generationen und gemeinsamer Traditionsbezug einher. Neben der Leistung der Vereinbarung von Traditionsbezug und Modernisierung, die Familien immer erbringen müssen, müssen die Familien in Ostdeutschland aufgrund des Systemwandels einen zusätzlichen Abstimmungsbedarf bewältigen. (ICE2)

[206-F] Yildiz, Yalcin, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Hamburger, Franz, Prof.Dr. (Betreuung): Migration - Generation - Alter: Generationsbeziehungen unter Bedingungen der Migration. Eine narrativ-problemzentrierte Studie über die Familienwirklichkeiten, Modernisierungsprozesse und Bewältigungsressourcen türkischer Männer der 1. Generation in Deutschland INHALT: Das allgemeine Bild über die Erziehung in türkischen Migrantenfamilien, wie es in sozial- und erziehungswissenschaftlicher Literatur dargestellt wird, ist geprägt von der Auffassung, dass türkische Familien auch in der Migration weitgehend an traditionellen Erziehungsmustern festhalten. Während seiner sozialpädagogischen Arbeit mit türkischen Familien und insbesondere älteren Türken gewann der Autor Einblick in die gegenwärtigen Erziehungsvorstellungen von Migranten, was ihn in der Annahme einer verdeckten Modernisierung der Menschen bestärkte. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen die familiale Beziehungen von älteren Türken in Deutschland. Neben einer fundierten Ausarbeitung des allgemeinen Forschungsanliegens, der (sozial-)pädagogischen Relevanz der Thematik und des aktuellen Migrationsforschungsstandes soll im Rahmen eines lebensweltlichen Ansatzes ein Untersuchungsziel angestrebt werden, in der die Komplexität und die unendlichen Facetten der Generationsbeziehungen aufgedeckt werden können, um somit auch die Bedingungen zu schaffen, dass die Probanden als aktive Experten ihre Kompetenzen und Fähigkeiten und vor allem ihre Ressourcen hervorbringen können. Im Gegensatz zu deduktiven Forschungsarbeiten soll keine strenge Hypothesenprüfung abgearbeitet werden, da diese den Betrachtungshorizont oft verschließen und die inhaltliche Schwerpunktsetzung seitens der Probanden meist verhindern. Es geht vor allen Dingen darum, bislang maßgebende "Realitäten" der

142

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

Migrationsforschung in Frage zu stellen und innovative und konstruktive Perspektiven auch für künftige Forschungen und praktische Handlungsfelder zu schaffen. Auf der anderen Seite soll das Ziel der Arbeit aber auch nicht eine reine biographische Rekonstruktion des Lebenslaufs der Befragten sein, sondern vielmehr die Herstellung eines Forums für die Darbietung der Erfahrungen und Meinungen der Probanden. Das Dissertationsprojekt möchte sich grundsätzlich als eine genuin erziehungswissenschaftliche Forschungsintention verstehen, in der es um die Lebenssituation älterer türkischer Väter hinsichtlich ihrer Familienbeziehungen bzw. individuell-persönlichen Beziehungen zu ihren Kindern geht, wobei die pädagogischen Bezüge zu den Folgegenerationen (Enkelkinder) nicht ausgeschlossen, sondern vielmehr in die ganzheitliche Betrachtungsweise mitintegriert werden sollen. Einem ressourcenorientierten und ganzheitlichen Ansatz nach sind die leitenden Grundannahmen folgende: 1. Generationsbeziehungen können nicht getrennt von der allgemeinen Lebenssituation (unter besonderer Berücksichtigung des Altseins und der Familienstruktur) und der individuell einzigartigen Migrationsgenese gesehen werden und stehen vielmehr in einem komplexen Wechselwirkungszusammenhang. 2. Ältere Türken verfügen im Rahmen einer Modernisierung von traditionellen Lebensformen und unter dem Einfluss des Erlebens und Verarbeitens von pädagogischen Zusammenhängen über gelernte Handlungskapazitäten, die für den aktiven und reflexiven Umgang mit veränderten Familienstrukturen und den damit verbundenen migrationsbedingten Problemen auch eingesetzt werden können. Im Rahmen eines handlungstheoretischen Forschungskonzepts sollen mögliche Anzeichen einer aktiv pädagogischen Beteiligung der Individuen am gesellschaftlichen und insbesondere familiären Wandlungsprozess herausgestellt werden. Die Untersuchungsgruppe soll trotz gesellschaftsstruktureller Unterdrückung als selbstständige und eigenverantwortliche Individuen hervorgestellt werden. Zusammenfassend soll untersucht werden, wie ältere Pioniermigranten aus der Türkei ihre Familienwirklichkeiten konstruieren, welchen Transformationsprozessen sie im Kontext von Modernisierung und Migration begegnen und wie sie mit diesen familienspezifischen Erfahrungen umgehen. ZEITRAUM: 1955-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Um die Komplexität der sozialen Wirklichkeit in all ihren Facetten zu betrachten, soll hier im Rahmen der Qualitativen Sozialforschung eine Integration und Kombination verschiedener qualitativer Ansätze zum Einsatz kommen. Besondere Leitmotive der Untersuchungsmethoden sollen hierbei die thematische Offenheit und die methodische Transparenz sein, um während der Untersuchung auch paradoxe Phänomene zu entdecken. Dabei soll der Forschungsprozess als Lernprozess angesehen werden, in dessen Verlauf Forschungskonzepte und -methoden sich generieren können. Das forschungsmethodisch relativ offene und induktive Vorgehen und die Strukturierung des Gesprächs durch die individuelle Schwerpunktsetzung des Probanden soll durch das Vorgespräch und die theoretisch fundierten, rogativen Sequenzen sowohl im Erzähl- als auch Nachfrageteil relativiert werden. Hierzu gehören z.B. neben allgemeinen Fragen zur persönlichen und familiären Migrationsgenese und Lebenssituation (Gesundheit, Berentung/ Beruf, Rückkehrabsichten etc.) auch spezifisch pädagogische Fragen zu kritischen Lebensereignissen, Erziehungsvorstellungen und Beziehungen zu den eigenen Eltern, Kindern, Enkelkindern und zur Ehefrau. Da im Rahmen eines individualistisch-lebensweltlichen Forschungsgedankens der Subjektstandpunkt des Probanden im Mittelpunkt der Forschungsbemühungen steht, wird als qualitative Erhebungsmethode das narrative Interview nach Schütze mit thematisch bedingten Modifikationen zum Einsatz kommen (z.B. die Relativierung des biographischen Ansatzes). Für einen ganzheitlichen Erkenntnisgewinn sollen sich die Probanden in kritischer Auseinandersetzung selbst verorten können. Forschungsleitend sind vor allem die Fragen, wie sie ihre Erziehungswelt und die Gesamtzusammenhänge in denen sie leben, sehen und inwieweit eine komplexe Dimensionalität er-

soFid Familienforschung 2007/1 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

143

kennbar ist. Das angestrebte Untersuchungsziel ist das Aufdecken der Pluralität der Generationsbeziehungen. Die notwendige Flexibilität und die thematisch unerlässliche Zielgerichtetheit sollen durch den kombinierten Einsatz des sog. narrativen und problemzentrierten Interviews nach Schütze und Witzel gewährleistet werden. Das narrative Interview hängt eng mit der Biographieforschung zusammen, wobei der Verlauf des Interviews völlig offen ist. Beim problemzentrierten Interview stehen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Reflexionen zu einem bestimmten Thema bzw. Problem im Mittelpunkt. Leitfragen sollen Impulse für freie Erzählungen (Narrationen) geben, gleichzeitig aber auch ermöglichen, an die Narrationen des Interviewpartners anzuknöpfen und auf das Problem zu beziehen. Durch den qualitativen Forschungsansatz soll insb. eine individuelle Schwerpunktsetzung des Probanden ermöglicht werden, wobei als qualitatives Design die Einzelfallstudie zum Einsatz kommen soll. Bei der Einzelfallstudie handelt es sich um den elementaren empirischen Zugang des interpretativen Paradigmas der sozialen Wirklichkeit, der die Einzelpersonen in ihrer Totalität ins Zentrum der Untersuchung zu stellen trachtet. Nach der allgemeinen Transkriptionsarbeit soll als allgemeines Interpretationsvorgehen der Ansatz der Narrationsanalyse biographischer Selbstpräsentation zum Einsatz kommen. Beim Interpretieren wird die Erzählung unter zwei Hauptaspekten untersucht: 1. nach dem Inhalt (biographischer Abschnitt aus dem Leben) - Was wird erzählt? 2. Nach dem Selbst/ den Wahrnehmungs- und Deutungsmustern - Wie wird erzählt? Exploriert werden also mit dem Interview sowohl die Fakten eines Ereignisses als auch dessen Darstellung und Bewertung durch den Erlebnisträger im Gespräch. In der Interpretationsebene soll eine Kurzbiographie und eine paraphrasierende Sequenzanalyse mit thematischer Schwerpunktsetzung erstellt werden. Auf der Basis der nachfolgenden Detailanalyse soll der empirische Teil schließlich mit einer kohorteninternen Typenbildung (durch Fallvergleich und Fallkontrastierung) abgeschlossen werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Yildiz, Y.: Psychopathologie der Turkophobie - eine deviante Betrachtung der Abnormalität der Normalität in türkischen und deutschen "türkischen" Familien. Von traditionalistischen Vätern, opportunistischen Müttern, fundamentalistischen Söhnen, modernen Töchtern und ketzerischen Schülern. Die Fatalität der derzeitigen Polemik über Zwangsheirat, Heiratszwang und Türkenproblematik. in: Die Brücke - Forum für antirassistische Politik und Kultur, Bd. 4/24, 2005, H. 138, S. 28-36.+++Yildiz, Y.: Türkische Biozönosen in der Migration. Forschungskritische und diskursanalytische Darstellung der "Migrantenfamilie" und der Dynamik und Komplexität von intergenerationellen Beziehungen im Kontext von Immigration-Remigration und Integration-Segregation am Beispiel der türkischen Arbeitsmigranten der 1. Generation. in: Interkulturell und Global-Forum für Interkulturelle Kommunikation, Erziehung und Bildung, 2006, H. 1/2, S. 39-54. ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Arbeitsgruppe Sozialpädagogik (55099 Mainz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0611-8809298 od. 017629057173)

144

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

5 Ausländische Familien [207-L] Andersson, Gunnar; Hank, Karsten; Vikat, Andres: Understanding parental gender preferences in advanced societies: lessons from Sweden and Finland, (MPIDR Working Paper, 2006-019), Rostock 2006, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-019.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP2006-019 INHALT: "Extending recent research on parental gender preferences in the Nordic countries, this study uses unique register data from Finland and Sweden (1971-1999) that provide us with the opportunity to compare childbearing dynamics and possible underlying sex preferences among natives and national minorities, namely Finnish-born immigrants in Sweden and members of the Swedish-speaking minority in Finland. Moreover, our Swedish data allow us to investigate regional and educational differences in child-sex specific fertility behavior of two-child mothers in 1981-1999. For Finland, we observe a continuous boy preference among the national majority and the Swedish-speaking minority as reflected in higher third-birth rates of mothers of two girls than of mothers of two boys. Evidence of similar preferences is found for Finnish-born migrants in Sweden, where the native-born population appears to have developed a girl preference, though. In all cases, we also observe clear indications of a preference for having at least one child of each sex. Generally speaking, our findings support an interpretation of parental gender preferences as a longstanding cultural phenomenon, related to country of childhood socialization rather than language group. Our analysis of regional and educational differentials in Sweden reveals no evidence which supports diffusion theories of persistence and change in parents' sex preferences for children." (author's abstract)

[208-L] Apitzsch, Ursula: Die Migrationsfamilie: Hort der Tradition oder Raum der Entwicklung interkultureller biografischer Reflexivität?, in: Tarek Badawia, Helga Luckas, Heinz Müller (Hrsg.): Das Soziale gestalten : über Mögliches und Unmögliches der Sozialpädagogik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 249-264, ISBN: 3-531-15082-0 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-IAZ4291) INHALT: Der Einfluss familiärer Tradition auf die individuelle Entwicklung wurde in der Soziologie erstmals nicht im Zusammenhang mit der islamischen Migrantenfamilie, sondern mit der bäuerlichen Familie in der modernen industriellen Welt Mitte des 20. Jahrhunderts thematisiert. Die Verfasserin rekonstruiert dieses Argumentation am Beispiel der bäuerlichen Familie des Mezzogiorno im Migrationsprozess. In den industriellen Zentren des Nordens entwickeln die Migrantenfamilien unter dem Druck zur Innovation eine reflexive Interkulturalität. Dabei erscheint die Familienorientierung als ein Integrationsmodus, in dem die Wirklichkeit globalisierter Gesellschaften avantgardistischer bearbeitet wird als dies üblicherweise in der Lebenspraxis der autochthonen Bevölkerung geschieht. Dies wird am Beispiel der unternehmerischen Migrationsfamilie im "ethnic business" verdeutlicht. (ICE2)

[209-F] Bätzing-Feigenbaum, Jörg, Dr.; Jahn, Anna Irene; Spöhr, Holger; Martin, Jeannett, Dr. (Bearbeitung); Elwert, Georg, Prof.Dr.; Alber, Erdmute, Prof.Dr. (Leitung): Transformation sozialer Elternschaft im Norden der Republik Benin

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

145

INHALT: Unterschiedliche Formen sozialer Elternschaft sind ein in ganz Westafrika verbreitetes Phänomen. Im Forschungsprojekt werden gelebte Praxis, Funktionen, Normen und Konflikte um soziale Elternschaft bzw. Kindspflegschaft, auch unter dem Aspekt des Wandels, untersucht. Dazu werden Fallstudien bei zwei ausgewählten Ethnien im Norden der Republik Benin, den Baatombu und den Mokolle, durchgeführt. Die Erhebungen wurden in ländlichen als auch in städtischen Räumen durchgeführt. Im ländlichen Milieu interessieren insbesondere vergangene und gegenwärtige Formen und die gelebte Praxis sozialer Elternschaft, damit im Zusammenhang stehende Normen, Konflikten und deren Veränderung. Im städtischen Milieu stehen neuere Formen sozialer Elternschaft im Zentrum, wie Dienstmädchenverhältnisse, Schülerpensionen und, soweit vorhanden, die temporäre Unterbringung städtischer Kinder im dörflichen Milieu. Dabei soll gefragt werden, inwiefern diese neueren Formen auf Einflüsse der traditionellen, ländlichen Formen von Kindspflegschaft zurückgeführt werden können. Über die Ethnie der Baatombu (Bearbeitung: Erdmute Alber) liegen zum gegenwärtigen Projektstand bereits umfangreiche Forschungsdaten vor. Bei ihnen wuchsen früher circa 90 Prozent aller Baatombu-Kinder nicht bei den leiblichen, sondern bei anderen Eltern, von denen sie im Kleinkindalter adoptierten wurden, auf. Diese soziale Praxis erodiert unter dem Einfluss von Modernisierungsprozessen, ist in manchen Gegenden im dörflichen Milieu aber noch heute zu finden. Die bereits geleisteten Forschungsarbeiten und zum Teil publizierten Ergebnisse bilden die inhaltliche und methodische Grundlage für die Vergleichsforschung bei den Mokolle (Bearbeitung: Jeannett Martin). Durch die Verwendung gleicher bzw. ähnlicher Erhebungsinstrumente wie bei den Baatombu und durch die Durchführung vergleichbarer quantitativer Erhebungen bei Haushalten, Schulklassen und Einzelpersonen in Dorf und Stadt erhoffen die Bearbeiter sich Aufschluss über die Vergleichbarkeit der sozialen Phänomene und Hinweise auf Erklärungsmuster für die Praxis sozialer Elternschaft. Zudem sollen die Erhebungen bei den Mokolle allgemeine Daten über eine Ethnie liefern, über die bislang - außer einer medizinethnologischen Erhebung - keine Studien oder Monografien vorliegen. Die empirischen Ergebnisse der beiden Fallstudien zur Praxis sozialer Elternschaft sollen schließlich auch im Zusammenhang neuerer theoretischer Arbeiten zu Kinderadoption und Kindspflegschaft in Westafrika diskutiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Benin METHODE: Ergebnisoffene Feldforschung nach der Methode der teilnehmenden Beobachtungstandardisierte Haushaltserhebungen mit Fragebögen und anschließender Auswertung mit SPSS; strukturierte und semi-strukturierte Interviews; biographische Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Alber, Erdmute: "Even if you have given birth to cildren with your husband, you'll take your thing to hold it!" Child adoption practices among the Baatombu in Northern Benin.+++Alber, E.: The real parents are the foster parents: social parenthood among the Baatombu in Northern Benin. in: Fiona Bowie (ed.): Cross-cultural approaches to adoption. London: Routledge 2004, pp. 33-47.+++Alber, E.: Grandparents as foster parents: transformations in foster relations between grandparents and grandchildren in Northern Benin. in: Africa, 74, 2004, 1, pp. 28-46.+++Alber, Erdmute; Geissler, Wenzel; Whyte, Susan R.: Lifetimes intertwined: African grandparents and grandchildren. in: Africa, 74, 2004, 1. +++Alber, E.; Elwert, Georg: Un-selfish genes? Preferential upbringing of adopted and genetically distant children as a stable pattem among the Baatombu in the precolonial Slavecoast, Dahomey and modern Benin. Sozialanthropologische Arbeitspapiere des Instituts für Ethnologie. Berlin: Freie Univ. Berlin 2004.+++Alber, E.: Ethnologische Perspektiven zum

146

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

Kinderhandel in Benin. in: Kurt Beck et al. (Hrsg.): Arbeit, Konsum, Globalisierung. Festschrift für Gerd Spittler zum 65. Geburtstag. Köln: R. Köppe 2004, S. 145-158.+++Alber, E.: Denying biological parenthood. Child fosterage in northern Benin. in: Ethnos, 68, 2003, 4, pp. 487-506.+++Alber, E.: Großeltern als Pflegeeltern: Veränderungen der Pflegschaftsbeziehungen zwischen Großeltern und Enkeln bei den Baatombu in Nordbenin. in: Anthropos, 98, 2003, S. 445-460.+++Häberlein, T.; Martin, J.: Familie und Verwandtschaft. Bericht über die Frühjahrstagung der Sektion Sozialanthropologie und Entwicklungssoziologie in Thurnau bei Bayreuth, 07.-09. Juli 2005. in: Sociologus 55, 2005, 1. ART: gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Ethnologie Regionalbereich Afrika (Drosselweg 1-3, 14195 Berlin); Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Ethnologie (Universitätsstr. 30, 95440 Bayreuth) KONTAKT: Elwert, Georg (Prof.Dr. Tel. 030-838-56726, e-mail: [email protected]); Alber, Erdmute (Prof.Dr. Tel. 0921-55-4121, e-mail: [email protected])

[210-L] Benefo, Kofi D.: The community-level effects of women's education on reproductive behaviour in rural Ghana, in: Demographic Research, Vol. 14/2006, Art. 20, S. 485-508 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol14/20/14-20.pdf) INHALT: "Using survey and census data for rural Ghana collected in the 1980s, this study examines the ability of women's education to increase interest in fertility regulation and contraception among all women, regardless of their individual and household features. The study finds that, net of her own characteristics, a woman's interest in limiting fertility and using modern contraception increase with the percent of educated women in her community. These results suggest that female education has a greater capacity to introduce novel reproductive ideas and behaviours into rural areas of Africa and thereby transform the demographic landscape in the region than is currently believed. There is also evidence that female education may undermine existing methods of regulating fertility. Other community characteristics that increase women's interest in regulating fertility and contraceptive use in this setting include access to transportation and proximity to urban areas. However, these are not as powerful as women's education in transforming reproductive behaviour." (author's abstract)

[211-L] Bielefeldt, Heiner: Zwangsheirat und multikulturelle Gesellschaft: Anmerkungen zur aktuellen Debatte, (Essay / Deutsches Institut für Menschenrechte, No. 2), Berlin 2005, 27 S., ISBN: 3-937714-14-6 (Graue Literatur; URL: http://files.institut-fuer-menschenrechte.de/488/d43_v1_file_4381a9bb19f6b_DI MR_Essay_2_Z_EinzelseitenRZ.pdf) INHALT: "Zwangsheirat stellt per definitionem eine gewaltsame Verweigerung freier Selbstbestimmung und damit eine gravierende Menschenrechtsverletzung dar. Der Autor betont in seinem Essay, dass Zwangsverheiratungen kein spezifisch islamisches Problem sein, sondern vor allem Ausdruck eines patriarchalischen Geschlechterverhältnisses. Er warnt vor einer forcierten kulturellen Assimilation und vor einer generellen Abkehr vom Konzept der multikulturellen Gesellschaft als Reaktion auf Phänomene wie Zwangsheiraten. Eine Gesellschaft, die

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

147

die Freiheit der Menschenrechte in Fragen religiöser, weltanschaulicher und kultureller Selbstbestimmung respektiere, werde unter den Bedingungen von Migration immer auch eine multikulturelle Gesellschaft sein. Gleichzeitig werden Menschenrechte immer auch Grenzen der Toleranz und die Bereitschaft zur Kritik an autoritären Praktiken wie Zwangsverheiratungen formulieren. Ziel des Essay ist, das Konzept der Menschenrechte und der multikulturellen Gesellschaft zusammenzuführen unter der Prämisse, dass ein freiheitliches Konzept von multikultureller Gesellschaft eine bessere Chance zur Überwindung von Zwangsheirat bietet als eine Politik der forcierten Assimilation." (Autorenreferat)

[212-F] Bochow, Astrid, M.A.; Häberlein, Tabea, M.A.; Sonoun, Adam; Yacoubou, Moussa (Bearbeitung); Alber, Erdmute, Prof.Dr. (Leitung); Alber, Erdmute, Prof.Dr. (Betreuung): Familienstrukturen im Umbruch in Westafrika INHALT: Afrikanische Familienstrukturen befinden sich im Wandel. Es ändern sich typische Lebensläufe, Ehe- und Heiratsformen, Kindheiten und die Beziehungen zwischen den Generationen. Die Vermutung des vorliegenden Teilprojekts ist, dass sich die derzeitig in Afrika zu beobachtenden Veränderungen, so disparat und vielfältig sie lokal auch verlaufen mögen, in einem ähneln: überall setzen sich die lokalen Gesellschaften mit einem global verbreiteten Modell, einer Vorstellung von der "westlichen Kernfamilie" mit ihrem spezifischen Liebeskonzept, einer verlängerten Kindheit und einem relativ distanzierten Verhältnis zur Generation der Alten auseinander. Teile dieses global verbreiteten Modells, das die Bearbeiter nicht als in Europa gelebte Praxis betrachten sondern als vorgestelltes Bild, wurden durch staatliche Politik, Schulen und Kirchen bereits während der Kolonialzeit vermittelt. Für die flächendeckende Verbreitung sorgten jedoch erst die modernen Massenmedien. Und schließlich hat die kommunikative und personelle Verflechtung zwischen den Kontinenten durch Migrationsprozesse zusätzlich für eine Verstärkung der Verbindungen und damit auch der Kenntnisse von den westlichen Lebensformen geführt. Ziel des Projekts ist zu erforschen, wie sich Lokalgesellschaften mit diesem Familienmodell auseinandersetzen, ob und inwiefern die Rezeption an der Veränderung lokaler Familienstrukturen beteiligt ist, ob, und wenn ja, welche Versatzstücke des Modells in lokale Familienstrukturen eingefügt werden, und in welcher Weise sich die unterschiedlichen Elemente miteinander verbinden. Im Rahmen der allgemeinen Fragestellung des SFB/ FK soll dabei gefragt werden, ob sich die Verbindung als Synkretisierungsprozess beschreiben lässt. Um die behauptete Universalität der Auseinandersetzung mit dem westlichen Familienmodell zu überprüfen und uns zugleich auf einen Aspekt des Familienwandels zu beschränken, möchten die Bearbeiter sich in der ersten Phase thematisch auf den Wandel von Heirat und Ehe konzentrieren. Der Vergleich soll durch Fallstudien in zwei Ländern, Benin und Ghana, gewährleistet werden. Sie möchten sehen, ob die globalen Einflüsse in den sich beträchtlich unterscheidenden Lokalgesellschaften ähnlich präsent sind und sich Vorstellungen vom westlichen Familienmodell in beiden Gesellschaften ähneln. Die Fragen nach Verbindungen von Elementen aus dem westlichen und dem lokalen Bild sollen für die materielle Kultur des Hochzeitsfests, sowie die Normen und Praktiken bezüglich Ehe und Heirat gestellt werden. In der ersten Phase hat sich das Projekt mit einer Teilstudie bei den Ashanti in Ghana und ergänzend bei den Lokpa und Baatombu in Benin beschäftigt und nach dem Wandel von Ehe und Liebe, insbesondere unter dem Einfluss gefragt. In einer zweiten Frage versucht das Projekt Ressourcenflüsse zwischen den Generationen bei den Kabiye in Togo zu erheben. Das besondere Augenmerk liegt auf der Frage der Altenversorgung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ghana, Benin, Togo

148

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

METHODE: ergebnisoffene Feldforschung nach der Methode der teilnehmenden Beobachtung; standardisierte Haushaltserhebungen mit Fragebögen und anschließender Auswertung mit SPSS; strukturierte und semi-strukturierte Experteninterviews; strukturierte und semistrukturierte Interviews; biographische Interviews; Medienanalyse (kursorisch); egozentrierte Netzwerkanalyse (in der zweiten Laufzeit) DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Alber, Erdmute; Geest, Sjaak van der; Whyte, Susan R. (eds.): Generations in Africa. Münster: LIT Verl. 2007.+++Alber, Erdmute; Bochow, Astrid: Familienwandel in Afrika - ein Forschungsüberblick. in: Paideuma, 2006, 52.+++Alber, Erdmute; Geissler, Wenzel; Whyte, Susan R.: Lifetimes intertwined: African grandparents and grandchildren. in: Africa, 74, 2004, 1.+++Alber, Erdmute: Ethnologische Perspektiven zum Kinderhandel in Benin. in: Beck, Kurt et al. (Hrsg.): Arbeit - Konsum - Globalisierung. Festschrift für Gerd Spittler zum 65. Geburtstag. Köln: Köppe 2004, S. 145-158.+++Familie und Gesellschaft. in: Hofmeier, Rolf; Mehler, Andreas: Kleines Afrika-Lexikon. München: Beck Verl. 2004.+++Bochow, Astrid: Valentine day in Ghana: youth, sex and fear between the generations. in: Alber, Erdmute; Geest, Sjaak van der (eds.): Generations in Africa. Münster: LIT Verl. 2007.+++Bochow, Astrid: Building bridges between Africa and the rest - interview with Emmanuel Akyeampong. in: NAB - newsletter of African Studies at Bayreuth University 5, 1, pp. 4-10.+++Häberlein, Tabea; Martin, Jeannett: Familie und Verwandtschaft. Bericht über die Frühjahrstagung der Sektion Sozialanthropologie und Entwicklungssoziologie in Thurnau bei Bayreuth, 07.-09. Juli 2005. in: Sociologus 55, 2005, 1.+++Alber, Erdmute (eds.): Familienwandel in Afrika. in: afrika spektrum (geplant).+++Astrid Bochow: Valentinstag in Ghana: Jugend, Sex und Lügen - zum Verhältnis der Generationen. in: Alber, Erdmute: Familienwandel in Afrika. in: africa spektrum (geplant). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Ethnologie (Universitätsstr. 30, 95440 Bayreuth) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0921-55-4121, e-mail: [email protected])

[213-L] Degni, Filio; Pöntinen, Seppo; Mölsa, Mulki: Somali parents' experiences of bringing up children in Finland: exploring social-cultural change within migrant households, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 3, k. A. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-06/06-3-8-e.pdf) INHALT: "Im Zeitraum von 1990 bis 1995 immigrierten ungefähr 5.000 bis 6.000 Somalis über Russland nach Finnland; Ende des 20. Jahrhunderts befanden sich etwas mehr als 8.000 somalische Staatsbürger(innen) im Land. Diese Daten basieren auf einer Umfrage aus den Jahren 1998-1999, die in den finnischen Städten Helsinki und Turku durchgeführt wurde. In der Befragung wurde anhand von 117 verheirateten Somalis der Gebrauch von Verhütungsmittel erforscht. Der vorliegende Beitrag ist auf einen Aspekt dieser Erhebung fokussiert: Die Autoren ermittelten 21 somalische Eltern (elf Frauen und zehn Männer), um die Erfahrungen somalischer Zuwanderer(innen) in der Erziehung ihrer Kinder in Finnland qualitativ zu untersuchen. In der Familie jedes/ jeder Befragten lebten zum Zeitpunkt der Interviews mehr als fünf

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

149

Kinder. Die Interviewpartner(innen) wurden hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit der Erziehung ihrer Kinder in Finnland sowie generell zum Aufbau und Erhalt von Familienstrukturen befragt. Im Gegensatz zu Somalia ist die Kinderbetreuung in solch großen Familien (nach westlichen Standards) in Finnland keine Kollektivaufgabe; stattdessen wird es den biologischen Eltern selbst überlassen, ihren Familienalltag zu managen. Damit ist ein tief greifender Wandel der Familiennormen verbunden, der eine große Anzahl an neuen Herausforderungen mit sich bringt: er führt zur Notwendigkeit, die Kontrolle über das eigene Leben in einer fremden Umwelt wieder zu erlangen, und birgt intergeneratives Konfliktpotenzial zwischen erwachsenen Zuwanderer(inne)n und ihren heranwachsenden Kindern. Die Forschungsresultate zeigen, dass die somalischen Erfahrungen mit der Kindererziehung in Finnland, ihre Verhaltensweisen als somalische Eltern, die Beziehung unter den Geschlechtern sowie generell die Familienstrukturen des Zuwandererhaushalts beeinflussen. Diese Erkenntnis ist relevant, denn sie impliziert, dass die Lebenserfahrungen im Aufnahmeland sehr stark die Dynamik des Migrant(inn)enhaushalts beeinflussen." (Autorenreferat)

[214-L] Di Giulio, Paola; Rosina, Alessandro: Intergenerational family ties and the diffusion of cohabitation in Italy, (MPIDR Working Paper, 2006-038), Rostock 2006, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-038.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP 2006-038 INHALT: "Cohabitation has been spreading in the population during the last thirty years, and this is one of the most striking aspects of wider social changes that have taken place throughout the industrialized world. However, this change did not take place uniformly across Europe. The purpose of this paper is to contribute to the current debate around the compatibility of cohabitation experiences with the Italian cultural context. Using an individual-level diffusion approach we obtain results that are consistent with the crucial role that family ties play in the choice of cohabitation in place of (or before) marriage." (author's abstract)

[215-L] Dyczewski, Leon: Familialer Wandel in Polen, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg, 2005, S. 317-338, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847) INHALT: "Nach dem Ende des sozialistischen Systems trat die polnische Gesellschaft in einen Transformationsprozess ein, der beinahe alle Ebenen des gesellschaftlichen Lebens umfasste. Die Polen öffneten sich stärker gegenüber dem Westen. Das Freiheitsgefühl wird mittlerweile immer tiefer empfunden, und es wachsen auch die Chancen, persönliche Entscheidungen treffen zu können (und zu müssen). Die Menschen haben nicht nur ein Bewusstsein von Freiheit, sondern sie erleben ihren Freiheitsdrang auch tatsächlich und können ihn verwirklichen. Es wächst die Bereitschaft, sich mit Globalisierungsprozessen auseinander zu setzen, was sich in dem Bestreben äußert, möglichst schnell die westlichen Gesellschaften einzuholen. Man identifiziert sich mehr oder weniger mit ihnen, und es wird immer mehr Polen bewusst, dass auch ihre eigene Gesellschaft nach westlichem Vorbild pluralistisch werden muss. Der Subjektivismus und der mit ihm verbundene Individualismus schlagen immer weitere Kreise. Der Subjektivismus äußert sich vor allem in den persönlichen Ansichten und selektiven Nonnen, der Individualismus in den Verhaltensweisen und Aktivitäten des Einzelnen. Es wächst das

150

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

Bedürfnis nach individuellem Glück, auch danach, dieses Glück so bald und so intensiv wie möglich zu erleben. Die politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen führen zu einer neuen Situation für die Familie: Die ethischen Ansichten in Bezug auf das Ehe- und Familienleben werden liberaler. Die Autorität der Religion und der Geistlichkeit in Bezug auf die Ausgestaltung des Familienlebens ist weiter sehr hoch, aber schwächer geworden. Es verwischen die Konturen eines klaren Konzepts von Ehe und Familie." Anhand empirischer Untersuchungen zeigt der Autor den familialen Wandel in Polen auf. (Textauszug)

[216-L] Ferreira, Virginia: Reproduktionspolitik in Portugal nach 1974, in: Gudrun Wolfgruber, Heidi Niederkofler, Margit Niederhuber, Maria Mesner (Hrsg.): Kinder kriegen - Kinder haben : Analysen im Spannungsfeld zwischen staatlichen Politiken und privaten Lebensentwürfen, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 63-76, ISBN: 3-7065-4073-8 (Standort: UB Trier(385)-OFsn48023) INHALT: In einer Gleichsetzung von Familienpolitik, Sozialpolitik und Frauenpolitik steht aufgrund der starken Position der katholischen Kirche in Portugal die Familie im Zentrum der Sozialpolitik. Das familienpolitische Umfeld ist von einem starken geschlechtsspezifischen und sozialen Gefälle, einem weitgehend segregierten Arbeitsmarkt und einer unzureichenden Infrastruktur öffentlicher Kinderbetreuungseinrichtungen geprägt. Eine einflussreiche Frauenbewegung konnte sich in Portugal nicht entwickeln. So hat die Produktionssphäre Einfluss auf die Dynamik der Reproduktion genommen. Portugiesinnen weisen eine der höchsten Erwerbsarbeitsquoten und eine der niedrigsten Fruchtbarkeitsraten in Europa auf. Dabei fördern Symbole, Diskurse und Gesetze weiterhin das traditionelle Frauenbild. (ICE2)

[217-F] Häberlein, Tabea, M.A. (Bearbeitung); Alber, Erdmute, Prof.Dr. (Betreuung): Veränderungen der Generationenbeziehungen in Togo INHALT: Im Mittelpunkt steht die Erforschung des Wandels der Generationenbeziehungen und der Stellung der Alten innerhalb der Familien in Asséré (Togo, Region Kara). Die Annahme ist, dass der Wandel der Generationenbeziehungen gravierende Auswirkungen auf die Modalitäten der Versorgung hat und die Machtposition der Alten innerhalb der Familien verändert. Als besonders relevante Faktoren für Wandel werden in den letzten zwanzig Jahren an Ausmaß und Reichweite erhöhte Migrationserfahrungen verstanden, sowie medial vermittelte Vorstellungen - etwa von Jugend als einem Lebensalter der Freiheit - und Schule als Veränderer von Lebensläufen. Das Thema Generationenbeziehungen ist für Afrika von zahlreichen ambivalenten Diskursen zu Macht, Status und Prestige von Alten begleitet. Dabei finden sich in Alltags- wie auch in Wissenschaftsdiskursen zwei Figuren: Die eine betont den starken Einfluss und hohen Status der Alten in einer gerontokratischen Gesellschaft, durch den es beispielsweise junge Leute schwerer haben, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Die andere beschreibt eine Verarmung und Vernachlässigung der Alten und führt diese auf ein sich gewandeltes Solidaritäts- und Verantwortungsbewusstsein von Jungen gegenüber ihren alten Verwandten zurück. Es sollen drei Aspekte der Generationenverhältnisse beleuchtet werden: Erstens ist es wichtig, normative Diskurse - und ihren Wandel - zu Macht, Status und Prestige von Alten aus der Perspektive von Angehörigen unterschiedlicher Alterskohorten zu eruieren. Zweitens wird nach der realen Machtstellung der Alten innerhalb von Familie, Verwandtschaft oder Haushalten gefragt. Drittens und zugleich als zentraler Gegenstand der Untersu-

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

151

chung soll die Frage der tatsächlichen materiellen Versorgung der Alten im Detail mithilfe standardisierter Erhebungen geklärt werden. Um sie mit qualitativen Daten über Macht, Einfluss und Status der Alten adäquat in Verbindung zu bringen, sollen in den standardisierten Erhebungen die alltäglichen Ressourcenflüsse von materiellen Dingen wie Essen, Geld, Kleidung, aber auch von Arbeitsleistungen und emotionaler Unterstützung zwischen den Generationen erhoben werden. Da diese im ländlichen Raum von Togo saisonal bedingt sind, ist es notwendig, sie ein Jahr lang regelmäßig zu erfragen. Hierbei sind auch insbesondere die demographischen Entwicklungen in der Region zu berücksichtigen. Damit wird eine Beschreibung der tatsächlichen sozialen, meist familiären oder verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Generationen angestrebt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Togo, Region Kara, Bezirk Binah METHODE: Mit Hilfe von qualitativer und quantifizierender Forschungsmethodik sollen umfassend normative, strukturelle und materielle Aspekte des Familienwandels mit dem Fokus auf Generationenbeziehungen und Altersversorgung untersucht und standardisierte Erhebungen zu den intergenerationellen Ressourcenflüssen durchgeführt werden. Vergleichende Forschungen zu Machtbeziehungen, Statusunterschieden, intergenerationellen Ressourcenflüssen und Mischungen unterschiedlicher Versorgungsformen für die Generation der Alten sollen Aufschluss über Gründe und Modalitäten des Familienwandels in Togo geben. Zunächst sollen in fünf (bäuerlichen) Residenzeinheiten aus dem Dorf Asséré je fünf Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts zunächst im Rahmen einer Netzwerkanalyse qualitativ und dann hinsichtlich der intergenerationellen Ressourcenflüsse standardisiert über ein Jahr hinweg befragt werden. Parallel dazu werden ausgedehnte ergänzende qualitative Erhebungen unternommen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Nationalarchiv in Lomé, Togo - Bestand Kolonialakten). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 5; Familien, Dorf Asséré, Togo; Auswahlverfahren: Quota). Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion (Stichprobe: >5; Familien). Qualitatives Interview (Stichprobe: >25). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 25; Dorf Asséré, Togo; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Ethnologie (Universitätsstr. 30, 95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0921-55-2194 od. -4120, e-mail: [email protected])

[218-L] Hester, Marianne: Violence and sexual coercion in relationships: the views of university students in China and the UK, in: Nicola Spakowski, Cecilia Milwertz (Hrsg.): Women and gender in Chinese studies, Münster: Lit Verl., 2006, S. 36-47, ISBN: 3-8258-9304-9 (Standort: TUB Cottbus(CO1)-09.03/ S733) INHALT: Die Verfasserin legt Ergebnisse einer vergleichenden Studie vor, für die Studenten und Studentinnen in China und Großbritannien zu ihrer Einstellung zu Gewalt gegen Frauen befragt wurden. Sie zeigt, dass in China noch ein traditionelles Frauenbild anzutreffen ist, das Gewalt gegen Frauen teilweise akzeptiert. Vor allem Studentinnen aus dem städtischen Milieu in China verurteilen dergleichen Gewalt jedoch, während Befragte aus ländlichen Regionen eher Verständnis für gewalttätige Männer zeigen. Die Befragten aus Großbritannien leh-

152

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

nen Gewalt gegen Frauen durchweg ab. Den Untersuchungsergebnisse vorangestellt ist ein Überblick über die Debatte zu Gewalt gegen Frauen in China. (ICE)

[219-L] Hitz, Florian: "Zuerst die Freunde, dann die Frau": Verantwortungen jemenitischer Männer gegenüber ihren Familien ; eine empirische Untersuchung in der Altstadt von Sana'a, (Studies on modern Yemen, Vol. 7), Berlin: Schwarz 2005, 105 S., ISBN: 3-87997-327-X (Standort: SB München(12)-2006.13951) INHALT: "Gegenstand dieser Untersuchung bilden die Verantwortungen jemenitischer Männer gegenüber ihren Familien. Erforscht wurde die Thematik in der Altstadt von Sana'a in einer Gruppe von fünfzehn jungen Männern, die mehrheitlich unverheiratet sind. Diese Männer tragen große Verantwortung gegenüber ihrer Familie. Insbesondere fühlen sie sich verpflichtet, zum Lebensunterhalt beizutragen, um so ihren Eltern die erwiesene Unterstützung zu erwidern. Daher wird die beginnende Erwerbstätigkeit oft als der Zeitpunkt angegeben, zu dem aus einem Jungen ein Mann wird. Sie ist die Voraussetzung, dass junge Männer heiraten können, gilt es doch, eine hohe Brautgabe zu bezahlen und später die eigene Kernfamilie zu ernähren. Überhaupt sind Beziehungen zu Frauen stark durch finanzielle Leistungen seitens des Mannes definiert. Obwohl der Ernähreraspekt immer wieder hervorgehoben ist, fällt auf, dass junge Männer viel Zeit Qat kauend mit Freunden verbringen, was Unsummen verschlingt. Hierbei werden allerdings auch persönliche Kontakte hergestellt, die wirtschaftliche Vorteile erbringen können. Der zeitweilig bevorzugte Umgang mit Freunden kann demzufolge von Nutzen für die Familie sein - sofern das soziale Kapital in ökonomisches umgewandelt wird." (Autorenreferat)

[220-L] Kelek, Necla: Heirat ist keine Frage oder Kann durch die Einführung eines Mindestalters für den Nachzug von Ehegatten auf 21 Jahre die 'Zwangsehe' vehindert werden?, in: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, Jg. 26/2006, H. 7, S. 232-237 (Standort: UuStB (Köln)38-XF442; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Familiennachzugsrichtlinie (Richtlinie 2003/86/EG) beabsichtigt das Bundesministerium des Innern, von der in Art. 4 V und Art. 7 II der Familiennachzugsrichtlinie den Mitgliedstaaten eingeräumten Möglichkeit Gebrauch zu machen, den Ehegattennachzug davon abhängig zu machen, dass beide Ehepartner das 21. Lebensjahr vollendet haben. Hierdurch sollen in präventiver Weise Zwangsehen verhindert werden. Der Beitrag versucht, sich dem Phänomen Zwangsehe aus dem Blickwinkel der muslimischen Gesellschaft zu nähern. Die in der Türkei geborene Autorin Necla Kelek setzt sich gleichermaßen für die Einführung eines Straftatbestandes 'Zwangsehe' und für die Heraufsetzung des Nachzugsalters für Ehepartnerinnen auf das 21. Lebensjahr ein." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

153

[221-L] Muszynska, Magdalena: Woman's employment and union disruption in a changing socio-economic context: the case of Russia, (MPIDR Working Paper, 2006-027), Rostock 2006, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-027.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-027 INHALT: "Drawing on data from new Russian retrospective surveys, this study examines the relationship between women's employment and the risk of union disruption within both the centrally planned economy and transition period. Our results show that within the two periods, the risk of union dissolution was similar among women who worked and women who did not work. In the transition period, however, differences in the dissolution risk among women existed and were related to the characteristics of the job conducted: occupational status, hours worked and income from side employment activities. Since the collapse of communism, the most discriminating factor between women is the type of ownership of a company, with those who worked for newly established private companies having elevated risk of union dissolution. The results obtained in this study are interpreted in light of the independence effect of women's employment." (author's abstract)

[222-L] Nedoluzhko, Lesia; Andersson, Gunnar: Migration and first-time parenthood: evidence from Kyrgyzstan, (MPIDR Working Paper, 2006-020), Rostock 2006, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-020.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-020 INHALT: "In this paper, we investigate the reproductive behavior of young women and men in Kyrgyzstan, with special emphasis on the demographic adjustment strategies of internal migrants in this post-Soviet Central Asian republic. We employ event-history techniques to data from the 'Marriage, Fertility, and Migration' survey conducted in northern Kyrgyzstan in 2005 to estimate relative risks of becoming a parent. We demonstrate to what extent migration is part of the family building process and how it is related to elevated parenthood risks shortly after resettlement. We gain additional insight by information on factors such as the geographical destination of migration, and of retrospectively stated motives for the move. In addition, we reveal clear ethnic differences in the timing of entry into parenthood in Kyrgyzstan." (author's abstract)

[223-L] Neyer, Gerda R.; Andersson, Gunnar; Hoem, Jan M.; Ronsen, Marit; Vikat, Andres: Fertilität, Familiengründung und Familienerweiterung in den nordischen Ländern, (MPIDR Working Paper, 2006-022), Rostock 2006, 45 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg. de/papers/working/wp-2006-022.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-022 INHALT: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Geburtenentwicklung in den nordischen Ländern seit den 1970er Jahren und den Wirkungen familienpolitischer Maßnahmen auf die Fertilitätsentwicklung. Basis der Analysen bilden Auswertungen harmonisierter Registerdaten Dänemarks, Finnlands, Norwegens und Schwedens. Der erste Teil des Beitrags bietet einen Überblick über die Entwicklung der Fertilität in den nordischen Ländern nach Alter und Geburtenordnung. Dies erlaubt, gemeinsame von länderspezifischen Entwicklungen zu unterscheiden. Daran schließt sich eine Darstellung des Zusammenhangs zwischen Bildungsrich-

154

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

tungen und Fertilität. Im letzten Teil des Beitrages erörtern die Autoren, welchen Einfluss familienpolitische Maßnahmen, insbesondere ein einkommensbezogenes Elterngeld, ein auf den Geburtenabstand bezogenes Elterngeld, sowie die Inanspruchnahme der Elternzeit durch Väter auf Geburtenverhalten und Geburtenentwicklung in den einzelnen Ländern hatten." (Autorenreferat)

[224-L] Neyer, Gerda R.; Hoem, Jan M.; Andersson, Gunnar: Kinderlosigkeit, Bildungsrichtung und Bildungsniveau: Ergebnisse einer Untersuchung schwedischer Frauen der Geburtenjahrgänge 1955-59, (MPIDR Working Paper, 2006-044), Rostock 2006, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006044.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-044 INHALT: "Die Beziehung zwischen Bildung und Fertilität gehört zu den am meisten beforschten Bereichen der Demografie. Dennoch fehlen bislang demografische Untersuchungen, die neben dem Bildungsgrad auch die Bildungsrichtung berücksichtigen. Dieser Beitrag zeigt, dass die Bildungsrichtung ein besserer Indikator für das potentielle Geburtenverhalten einer Frau sein kann als der Bildungsgrad. Auf der Basis schwedischer Registerdaten betrachten wir die Kinderlosigkeit aller schwedischen Frauen der Geburtenjahrgänge 1955-59. Mit steigendem Bildungsgrad nimmt zwar der Anteil kinderlos bleibender Frauen zu; doch gilt dies nur jeweils innerhalb einer Bildungsrichtung. Auch bei gleichem Bildungsniveau variiert der Anteil der Kinderlosen je nach Bildungsrichtung beträchtlich. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zusammenhänge zwischen Bildung und Fertilität nur durch Forschungsansätze, die neben individuellen auch institutionelle und normative Aspekte von Bildung berücksichtigen, hinreichend erklärt werden können." (Autorenreferat)

[225-L] Popescu, Livia: Kinderbetreuung, Familie und Staat im post-sozialistischen Rumänien, in: Gudrun Wolfgruber, Heidi Niederkofler, Margit Niederhuber, Maria Mesner (Hrsg.): Kinder kriegen - Kinder haben : Analysen im Spannungsfeld zwischen staatlichen Politiken und privaten Lebensentwürfen, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 131-152, ISBN: 3-7065-4073-8 (Standort: UB Trier(385)OFsn48023) INHALT: Die Verfasserin untersucht die Konfiguration und die Auswirkungen der gegenwärtigen Sozialpolitik in Hinblick auf die demographischen und ökonomischen Rahmenbedingungen in Rumänien. Die gesundheitlichen Kosten von Frauen werden als negative Effekte des maternalistischen sozialpolitischen Erbes der sozialistischen Ära gesehen. Die Verfasserin macht die mangelnde Kritik an den Geschlechterrollen im Privatbereich dafür verantwortlich, dass die Definition von Frauen als Verantwortliche für Kinderbetreuung und Haushalt bestehen bleibt und sich darüber hinaus negativ auf den Gesundheitszustand von Frauen und Kindern auswirkt. Die rumänische Familienpolitik entspricht weder dem Doppelverdienertypus noch dem Individualmodell zur Gänze. Sie weist ein gemischtes Muster mit einem ausgeprägten Stadt-Land-Unterschied auf. (ICE2)

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

155

[226-L] Ritter, Martina: Zur Entstehung einer neuen Privatheit in Russland: Transformationsprozesse und ihre biographische Verarbeitung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2255-2265, ISBN: 3-59337887-6 INHALT: "Die Entstehung einer marktwirtschaftlich organisierten und in Ansätzen sich demokratisierenden Gesellschaft wird von den Subjekten des Alltags unterschiedlich erfahren und verarbeitet. Eine der zentralen sozialstrukturellen Veränderungen im neuen Russland ist sicher die Entstehung von gesellschaftlichen Sphären, die sich an die Verfasstheit der bürgerlichen Gesellschaften annähern: Es differenzieren sich in spezifischer Weise unabhängige gesellschaftliche Sphären der Politik, der Ökonomie, der Öffentlichkeit und des Privaten in dem Maße heraus, in dem die einigende Perspektive einer autoritär regierenden Partei ihre Definitionsmacht verloren hat. Den Verfasser interessiert hier insbesondere die Entstehung einer neuen privaten Sphäre, die sich von der vormaligen sowjetischen Privatheit (die es gegeben hat) deutlich unterscheidet. Die Trägerschichten dieser neuen Deutungen des Privaten sind die neu entstehenden Mittelschichten, die sich erfolgreich an die Anforderungen von Aktivität, Arbeits- und Leistungsorientierung und selbst organisierte Weiterbildung in der ökonomischen Sphäre angepasst haben. Die 'Privatisierung' des familialen Lebens und der Beziehungsgestaltung, die durch das Wegbrechen sowjetischer Organisationsformender Freizeitgestaltung, Kinderbetreuung, Betriebsanbindung und des Familienlebens sowie durch die Anforderungen neuer Sphären gekennzeichnet werden kann, ist in dieser sozialen Gruppe besonders deutlich. Die Analyse narrativer Interviews mit Ehepaaren zeigt, wie beiden patriarchalen Regime der alten Sowjetunion und des marktwirtschaftlich organisierten Westens sich kombinieren und in der Auseinandersetzung um Neudefinitionen von Hausarbeit, Familienarbeit, Männlichkeit und Weiblichkeit, Freizeitgestaltung und Konfliktbewältigung ein neuer kultureller Deutungshorizont erzeugt wird. Es lassen sich verschiedene generationen- und genderdifferente Typen der biographischen Verarbeitung rekonstruieren, in denen sich die Verfestigung neuer sozialer Ungleichheiten und Konflikte sowie neue Strukturen der Privatheit zeigen." (Autorenreferat)

[227-L] Röhr-Sendlmeier, Una M.; Yun, Jenny: Familienvorstellungen im Kulturkontakt: ein Vergleich italienischer, türkischer, koreanischer und deutscher junger Erwachsener in Deutschland, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 1, S. 89-110 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In zwei Studien mit 215 Personen wurden die Vorstellungen zu Partnerschaft, Ehe und Familie von italienischen, türkischen und koreanischen jungen Erwachsenen der zweiten Migrantengeneration mit denen deutscher junger Erwachsener verglichen. In einer ersten Studie mit 115 Befragten der vier Ethnien, die repräsentativ nach dem Bildungsniveau zusammengesetzt waren, erwiesen sich die Voraussetzungen für eine Familiengründung und die antizipierte Rollenverteilung in der Familie als sehr unterschiedlich. So zeigten die italienischen und türkischen Erwachsenen eine starke Orientierung an familiären Traditionen und Werten, während die koreanischen und deutschen Teilnehmer die Individualität und die Rationalität des Einzelnen in den Vordergrund stellten. In einer zweiten Studie wurden weitere 100 Per-

156

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

sonen rekrutiert, um die Vorstellungen junger Erwachsener derselben ethnischen Gruppen mit Gymnasialbildung zu erhellen. Die Familienvorstellungen der jungen ausländischen Erwachsenen mit Abitur ähnelten denen der deutschen Untersuchungsteilnehmer. Vor allem italienische und türkische Frauen mit Gymnasialbildung zeigten signifikant andere Zukunftsvorstellungen als die entsprechenden Gruppen mit gemischten Bildungshintergründen." (Autorenreferat)

[228-F] Schönhuth, Michael, PD Dr.; Gamper, Markus, Dipl.-Päd. (Leitung): Vernetzung von Spätaussiedlern und ihren Familienangehörigen INHALT: In dieser vergleichenden Studie werden drei Minderheiten in Deutschland untersucht. In allen drei Gruppen spielen Netzwerke und daraus entstehendes soziales und kulturelles Kapital eine bedeutende Rolle in den Alltagsbewältigungsstrategien und bei ökonomischen Transaktionen - mit praxisrelevanten Folgen für ihre Integration in Deutschland. Welche Rolle spielten familiäre, ethnische, religiöse, soziale, kulturelle, ökonomische, räumliche Gesichtspunkte bei der Auswahl und Nutzung von Netzwerkpartnern im Herkunftsland? Und welche Rolle spielen diese Faktoren nach der Ausreise zum Aufbau von kulturellem, sozialem und ökonomischem Kapital in Deutschland? Können die Netzwerke in Deutschland entlang mitgebrachter Erfahrungsmuster aufgebaut, oder müssen neue Strategien entwickelt und erlernt werden? Welches soziale und kulturelle Kapital erweist sich beim "Kulturwechsel" als wertvoll und "konvertierbar", welches wird im neuen Lebens- und Handlungskontext als Kapitalressource wertlos? Lassen sich Tendenzen zu inkludierenden Netzwerken (bridging/ linking capital) bzw. zu exkludierenden Netzwerken (bonding capital) erkennen und wie wirken diese sich auf die sozialen, politischen und ökonomischen Teilhabechancen aus? Anhand der Analyse persönlicher Netzwerke werden diese Fragen untersucht. METHODE: Methodisch basiert die Primärdatenerhebung auf die Erhebung von ca. 30 egozentrierten Netzwerken ausgesuchter Akteure mit russlanddeutschem Hintergrund. In einem standardisierten Fragebogenverfahren werden die Netzwerke erfragt und mit netzwerkanalytischen Verfahren ausgewertet. Zusätzlich wird mit Hilfe biographischer Interviews der Kontext und der Verlauf persönlicher Biographien erfragt. Diese qualitativen Interviews finden mit ausgewählten Partnern nach der Erstauswertung der Netzwerkinterviews statt. Sie dienen vor allem der Vertiefung des Verständnisses für typische Netzwerkstrategien und der Überprüfung von aus der Netzwerkanalyse abgeleiteten Hypothesen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitative und quantitative Verfahren (Triangulation); egozentrierte Netzwerkanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Ethnologie (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Gamper, Michael (Dr. e-mail: [email protected])

[229-L] Schultz, Ulrike: "Er muss für uns sorgen, ich behalte mein Geld": Einkommensverteilung und innerfamiliäres Verhandeln in sudanesischen Familien, in: Peripherie : Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, Sonderband, Bd. 1/2005, S. 225-240

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

157

INHALT: "In familiensoziologischen und ethnologischen Arbeiten wird seit Ende der 1960er Jahre zunehmend die innerfamiliäre Ressourcenverteilung in den Blickpunkt gerückt. Dies geschieht zum einen aufgrund eines Paradigmenwechsels von strukturfunktionalen Analysen zu handlungstheoretischen Ansätzen in Familiensoziologie und Familienökonomie. Zum anderen werden diese Themen jedoch auch von feministischen Wissenschaftlerinnen aufgenommen, die damit auf die hierarchischen patriarchalischen Strukturen in der Familie hinweisen. Durch beide Herangehensweisen wird die 'Black Box' des Haushaltes geöffnet und die Ideologie, Haushalt und Familie seien korporative Einheiten, dekonstruiert. In empirischen Studien werden dementsprechend Interessenunterschiede, Machtverhältnisse und innerfamiliäres Verhandeln zur Ressourcenverteilung thematisiert. Dabei wird jedoch häufig zu wenig berücksichtigt, dass die Vorstellung, Familien seien korporative Einheiten, in vielen Gesellschaften weit verbreitet ist und in Form von Normen in den Verhandlungsprozess eingebracht wird. Normen bilden dabei nicht nur einen Rahmen, der innerfamiliäres Verhandeln eingrenzt und strukturiert, sondern sind selbst Teil des Verhandlungsprozesses. Das Verhandeln über die Ressourcenverwendung z.B. umfasst auch das Aushandeln von Geschlechterrollen. Dabei geht es häufig weniger - wie viele Studien anklingen lassen - allein um Kontrolle und Entscheidungsmacht, sondern um das Einfordern und die Definition gegenseitiger Verpflichtungen und Rollenerwartungen. Frauen versuchen z.B. oft im Kontext neuer ökonomischer Bedingungen, Männer in die Verantwortung zu zwingen. Geschlechternormen können dabei eine Ressource sein (Moore 1994: 105), die in den Verhandlungsprozess eingebracht wird. Die innerfamiliäre Einkommensverteilung ist nicht nur Thema des innerfamiliären Verhandelns, sondern symbolisiert auch die im Einzelfall geltenden Geschlechternormen. Der Streit um finanzielle Verpflichtungen, Kontrolle und Management ist immer auch ein Diskurs über die geltenden Normen und die Legitimität von Bedürfnissen. Die komplexe Beziehung zwischen dem Diskurs über legitime Bedürfnisse und Normen einerseits und dem innerfamiliären Verhandlungsprozess über die Ressourcenverwendung anderseits möchte ich im Folgenden anhand der Einkommensverteilung in sudanesischen Familien und Haushalten diskutieren und veranschaulichen." (Textauszug)

[230-F] Schüren, Ute, Dr.phil. (Bearbeitung): Alter, Lebenslauf und Generationenbeziehungen im Alten Amerika INHALT: Während im Rahmen der archäologischen und ikonographischen Beschäftigung mit den Kulturen Altamerikas in den letzten Jahren zunehmend Ansätze aus der Genderforschung eine Rolle spielen, ist Alter als Kategorie sozialer Differenzierung bislang nur wenig thematisiert worden. Alter ist eine soziale Konstruktion, die in einen spezifischen kulturellen Kontext eingebettet ist. Daher geht es in diesem Projekt darum, vor allem am Beispiel staatlich organisierter Gesellschaften Altamerikas Alter und Generationenbeziehungen Kultur vergleichend zu untersuchen. Altersunterschiede, die von anderen Formen sozialer Differenzierung wie Geschlecht, Ethnizität, Klasse, Stand überlagert werden können, sind für jede Gesellschaftsform von fundamentaler Bedeutung. Aber: Wie werden bei Männern und Frauen die unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus jeweils kulturell interpretiert? Welche sozialen Rollen werden unterschiedlichen Altersgruppen und Geschlechtern zugewiesen? Was bedeutet relatives Alter in Hinblick auf den sozialen Status? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen den Generationen im Kontext der Familie? Darüber hinaus wird untersucht, wie Alter und Geschlecht als strukturierende Faktoren in Systemen sozialer Ungleichheit wirksam werden. Zur Bearbeitung dieser Fragestellungen werden unterschiedliche Quellenarten wie Bilder,

158

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

Texte und Befunde aus archäologischen Grabungen untersucht und vergleichend diskutiert. Das Themenspektrum reicht von der ikonographischen Analyse unterschiedlicher Altersgruppen in Bilddarstellungen, der Betrachtung des funerären Symbolismus von Bestattungen, über Erziehungsnormen und -formen bis zu Fragen von Herrschaftslegitimation, Erbschaft und Statustransfer. GEOGRAPHISCHER RAUM: Amerika ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut (Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-55140, e-mail: [email protected])

[231-F] Schüren, Ute, Dr.phil. (Bearbeitung): Alter, Lebenslauf und Generationenbeziehungen auf der Halbinsel Yucatán, Mexiko INHALT: Insbesondere aufgrund der rasch fortschreitenden sozialen und kulturellen Wandlungsprozesse im Zuge der sich verdichtenden Globalisierung stellt sich das Problem der Beziehungen zwischen den Generationen neu. Wachsende Mobilität, schnelle technische Innovation, veränderte Konsumbedürfnisse und Individualisierungsprozesse verändern überkommene Formen sozialer, religiöser, politischer und wirtschaftlicher Organisation und stellen nicht zuletzt kulturelle Normen und Werte und soziale Rollen in Frage. Während das Wissen der "Alten" in vorindustriellen Gesellschaften als bedeutende Ressource betrachtet wurde, verliert es in den sich rasch wandelnden Gemeinwesen der Gegenwart zunehmend an Relevanz für die Verhaltensorientierung der "Jungen". Die Unterschiede zwischen Angehörigen der älteren und jüngeren Generationen zeigen sich z.B. in der Bewertung von Verhaltensnormen, landwirtschaftlichen Techniken, Agrarpolitik, Religion, die Verwendung der Maya-Sprache, Zukunfts- und Lebensvorstellungen, Geschlechterbeziehungen usw. Viele Ältere beklagen den Verlust der Sprachkenntnis, des Wissens um traditionelle Anbaumethoden, die ihrerseits an religiöse Vorstellungen gekoppelt sind. Selbst auf dem Land ist es für viele junge Männer z.B. kein Ziel mehr, Bauer zu werden. Die Unterschiede im Selbstverständnis der Generationen manifestieren sich auch äußerlich (Kleidung, Frisuren) und schlagen sich u.a. im Musikgeschmack nieder. Das Erbrecht z.B. von Land als Regelmechanismus für die Sicherung der Autorität der "Alten" in Haushalt und Familie verliert an Gewicht. Wie gestalten sich soziale Sicherungssysteme zwischen Generationen in einer Zeit, die durch starke Mobilität der Jungen und damit zunehmend große Distanz zum elterlichen Haushalt geprägt ist? Verändern sich die familiären Autoritätsstrukturen und befinden sich die "Generationenverträge" der sozialen Absicherung in zunehmender Auflösung? Gleichzeitig wird im Zuge eines wachsenden indigenen politischen Selbstverständnisses und einer Verstärkung des ethnischen Diskurses "Tradition" und die Konstruktion eines indigenen Wissen als soziales und kulturelles Kapital verwendet (z.B. im Zuge der zunehmenden Förderung spezifisch indigener Projekte durch staatliche Stellen, internationale Organisation und Nichtregierungsorganisationen). Es sind häufig gerade junge indigene politische Führer, die sich im indianistischen Diskurs als Repräsentanten dieses Wissens präsentieren und auf das "Wissen der Alten" nicht selten in puristischer und orthodoxer Weise rekurrieren. Ergibt sich hieraus ein neues Spannungsverhältnis zwischen "Alten" und Jungen, da nicht vorausgesetzt werden kann, dass die Interpretation und Verwertung dessen, was als "Tradition" betrachtet wird, zwischen allen Altersgruppen geteilt wird? Im Forschungsprojekt geht es nicht nur um die Analyse von Enkulturations- und Sozialisationsprozessen, d.h. die Vermittlung von überkommenem Wissen, Erziehungsnormen und Sprachkenntnissen im familiären und außerfamiliären Kontext gehen. Auch die Fra-

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

159

ge des Verhältnisses zwischen den Generationen (Enkel, Kinder, Gleichaltrige, Eltern, Großeltern und ggf. Urgroßeltern) soll vor dem Hintergrund der genannten Transformationsprozesse und indianistischer politischer Diskurse beleuchtet werden. Dabei spielt die Analyse von Geschlechterbeziehungen und der interfamiliären Autoritätsverhältnisse eine zentrale Rolle. GEOGRAPHISCHER RAUM: Yucatán, Mexiko ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut (Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-55140, e-mail: [email protected])

[232-L] Toprak, Ahmet: Das schwache Geschlecht - die türkischen Männer: Zwangsheirat, häusliche Gewalt, Doppelmoral der Ehre, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2005, 187 S., ISBN: 3-7841-1609-4 (Standort: USB Köln(38)-33A1250) INHALT: "Die vorliegende Studie beleuchtet erstmals die Sichtweise betroffener junger Männer. Es wird der Frage nachgegangen, wieso Männer Zwangsverheiratungen zustimmen und ob sie überhaupt im Vorfeld einer solchen Eheschließung gefragt werden. Warum überlassen die jungen Männer eine derart wichtige Entscheidung ihren Eltern und warum suchen sie - obwohl in Deutschland geboren oder zumindest aufgewachsen - ihre zukünftige Frau in den türkischen Heimatdörfern ihrer Eltern oder Großeltern? Und was denken sie über Partnerschaft, Sexualität, Erziehung, Gewalt in der Ehe, Rolle ihrer Eltern und innerfamiliäre Kommunikation? Sind sie zufrieden mit ihrer Ehe? Zu diesen Themen gibt es bisher keine Forschung, da es für türkische Männer nicht üblich ist, über Partnerschaft, Sexualität und Eheleben zu reden. Mir ist es trotzdem gelungen, 15 in Deutschland lebende junge türkischstämmige Männer zu befragen. Besonders interessant ist, dass sie zugestimmt haben, obwohl ein Tonband mitlief. Die Männer haben offen und ehrlich und teilweise sehr leidenschaftlich Stellung bezogen. Hier kam mir zugute, dass ich männlichen Geschlechts bin und aus diesem Kulturkreis stamme. Ich habe nur Männer befragt, die ihre zukünftigen Ehefrauen durch die klassischtraditionelle Brautwerbung, durch ein Arrangement der Eltern, geheiratet haben. Alle 15 Männer kamen aus bildungsfernen Familien, die aus dem ländlich geprägten Teil der Türkei eingewandert waren. Diese Studie erlaubt also nur Rückschlüsse auf Familien aus diesem Milieu. Sie ist nicht repräsentativ und ich warne vor Pauschalierungen. Ihr Erkenntnisinteresse gilt der Sichtweise von Männern, die eine Lebensform wählen, die sich an ländlichtraditionellen Werten orientiert, obwohl sie in Deutschland sozialisiert wurden. In Kapitel III habe ich Vorschläge zur Bekämpfung von Gewalt und Zwangsverheiratung gemacht, und ich wäre froh, wenn diese Resonanz in der Debatte finden würden." (Textauszug)

[233-L] Yada, Sevinc: Zum Vergleich der Erziehungsmilieus deutscher und türkischer Familien und ihrer Bedeutung für die Schule, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2005, 144 S., ISBN: 3-89821-461-3 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-OCK43425) INHALT: "Familie als Erziehungs- und Sozialisationsinstanz erfüllt - unter anderem - in Hinblick auf die Bildungschancen der Kinder eine wichtige Funktion. Insbesondere für den Schulerfolg von Schülern mit Migrationshintergrund scheint dieser Funktion eine außerordentlich

160

soFid Familienforschung 2007/1 5 Ausländische Familien

große Bedeutung zuzukommen. Den ersten Teil dieser Arbeit bestreitet ein Überblick zur familiären Erziehung und Sozialisation, ebenso der Einfluss, der von gesellschaftlichen Bedingungen auf die Familie ausgeht. Im zweiten Teil werden die Migration und die Auswirkungen, die von dieser auf die Familie einwirken, im Vordergrund der Betrachtungen stehen. Dazu gehören auch die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen der Migrationspolitik, denn diese hatten einen prägenden Einfluss auf das Leben des einzelnen und folglich auch auf die Gestaltung des Familienlebens insgesamt. Dabei ist von besonderer Relevanz, dass der Migrationsprozess und seine Auswirkungen einen großen Teil der persönlichen Geschichte nicht nur der Angehörigen der ersten Generation ausmachen, sondern auch die Lebensgestaltung der nachfolgenden Generationen nachhaltig prägen können. Im dritten Teil wird nach einer eingehenden Darstellung der Situation der türkischen Migrantenfamilien, der Aspekt Familie in der Türkei thematisiert. Dieser Exkurs soll aufzeigen, ob und wieweit sich hier lebende Migranten türkischer Herkunft am Familienbild der Herkunftsgesellschaft orientieren und helfen, mögliche Diskrepanzen bzw. Übereinstimmungen bei der Erziehung der Kinder und dem Gestalten des Familienlebens aufzuzeigen. Des Weiteren werden vorliegende empirische Studien zur familiären Erziehung und Sozialisation analysiert. Anschließend werden eigene Untersuchungen, die das Erziehungsmilieu in türkischen Familien darstellen, vorgestellt, mit den Ergebnissen der Literaturanalyse verglichen und kritisch diskutiert. Den Abschluss dieser Arbeit bildet der Versuch, die Bedeutung der Erziehungs- und Sozialisationsmilieus in türkischen Migrantenfamilien für die Schule aufzuzeigen." (Textauszug)

6 Ost- und Westdeutschland [234-L] Baerwolf, Astrid; Thelen, Tatjana: Familiengründung und Retraditionalisierung in Ostdeutschland: ein Forschungsbericht, in: Rüdiger Fikentscher (Hrsg.): Europäische Gruppenkulturen : Familie, Freizeit, Rituale, Halle: mdv, Mitteldt. Verl., 2006, S. 69-84, ISBN: 3-89812-378-2 (Standort: UB Siegen(467)-31NZ X5941) INHALT: Die Autorinnen berichten über einige Ergebnisse des Forschungsprojekts "Kinship and Social Security" (KASS) am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale). Das Projekt beschäftigt sich vergleichend mit dem Wandel familiärer Solidarbeziehungen unter unterschiedlichen institutionellen und historischen Rahmenbedingungen in Europa. Untersucht werden der Wandel und die Stabilität der Familie, vor allem hinsichtlich der Generationenbeziehungen zwischen Kindern, Eltern und Großeltern, wobei die gegenseitigen Hilfeleistungen, die finanziellen Transfers sowie der Wandel der Geschlechterverhältnisse im Vordergrund stehen. Die Autorinnen skizzieren zunächst die Auswirkungen der Wende für die Bewältigung von Alltagsproblemen in ostdeutschen Familien und stellen dann vorläufige Forschungsergebnisse zu den Themen Familiengründung und Retraditionalisierung von Geschlechterbeziehungen vor. Die Befunde weisen auf eine ausgeprägte Entkopplung von Ehe und Familie hin, denn die Familiengründung wird von vielen Ostdeutschen eher durch das Vorhandensein von Kindern als durch Heirat definiert. Ferner ist das DDR-Rollenmodell der voll erwerbstätigen Mutter zwar noch wirksam, aber es lässt sich eine eindeutige Tendenz zu längerer Elternzeit und einem männlichen Ernährermodell mit weiblichem TeilzeitZuverdienst feststellen. (ICI2)

soFid Familienforschung 2007/1 6 Ost- und Westdeutschland

161

[235-L] Bernardi, Laura; Lippe, Holger von der; Klärner, Andreas: Perceptions of job instability and the prospects of parenthood between eastern and western Germany, (MPIDR Working Paper, 2006-017), Rostock 2006, 50 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-017.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-017 INHALT: "The paper contributes to a debate on recent fertility developments in eastern and western Germany as well as on the lacking convergence of family formation patterns between the two regions. We address the relationship between the perception of instable employment careers and economic insecurity in relation to family formation intentions. We conduct a thematic and interpretative analysis of problem-centered interviews with stratified sub-samples of eastern and western Germans in their late twenties. Our findings show considerable differences between the two regions. In western Germany stable employment precedes family formation following a rigid sequential pattern, whereas in eastern Germany employment stability and family formation are conceived and practiced as parallel investments." (author's abstract)

[236-L] Böttcher, Karin: Scheidung in Ost- und Westdeutschland: der Einfluss der Frauenerwerbstätigkeit auf die Ehestabilität, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58/2006, H. 4, S. 592-616 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Beitrag vergleicht die Ehestabilität ost- und westdeutscher Frauen vor der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Es wird untersucht, in welchem Ausmaß sich die Frauen beider Länder in Bezug auf das Risiko, eine erste Scheidung zu erfahren, unterschieden haben und auf welche Faktoren diese Unterschiede zurückzuführen sind. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss der Frauenerwerbstätigkeit auf die Ehestabilität. Während der DDR, im Hinblick auf die Erwerbsbeteiligung der Frau, ein egalitäres Rollenverständnis zugrunde lag, unterstützten die gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen der BRD das traditionelle Modell eines männlichen Hauptverdieners. Die Gegensätzlichkeit dieser Rollenmuster ermöglicht es, zu untersuchen, ob hinsichtlich des Zusammenhangs von Frauenerwerbstätigkeit und Ehestabilität zwischen traditionell und egalitär ausgerichteten Gesellschaften Unterschiede bestehen. Die empirischen Analysen auf der Basis des deutschen 'Fertility and Family Survey' (1992) zeigen ein signifikant höheres Scheidungsrisiko ostdeutscher Frauen, welches in erster Linie auf die geringere Verbreitung religiöser Bindungen, den höheren Anteil von Frauen, die bereits eine Scheidung in der Elterngeneration erlebt haben und die höhere Frauenerwerbsbeteiligung in der DDR zurückzuführen ist. In beiden Ländern war die Erwerbstätigkeit der Frau mit einem höheren Scheidungsrisiko verbunden, der Effekt war in der BRD jedoch stärker als in der DDR. Diese Untersuchung liefert somit Beweise für einen schwächeren negativen Zusammenhang von Frauenerwerbstätigkeit und Ehestabilität in Gesellschaften, in denen egalitäre anstelle von traditionellen Rollenerwartungen dominieren." (Autorenreferat)

162

soFid Familienforschung 2007/1 6 Ost- und Westdeutschland

[237-L] Böttcher, Karin: Scheidung in Ost- und Westdeutschland: der Einfluss der Frauenerwerbstätigkeit auf die Ehestabilität, (MPIDR Working Paper, 2006-016), Rostock 2006, 41 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-016.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-016 INHALT: "Dieser Beitrag vergleicht die Ehestabilität ost- und westdeutscher Frauen vor der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Es wird untersucht, in welchem Ausmaß sich die Frauen beider Länder in Bezug auf das Risiko, eine erste Scheidung zu erfahren, unterschieden haben und auf welche Faktoren diese Unterschiede zurückzuführen sind. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss der Frauenerwerbstätigkeit auf die Ehestabilität. Während der DDR, im Hinblick auf die Erwerbsbeteiligung der Frau, ein egalitäres Rollenverständnis zugrunde lag, unterstützten die gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen der BRD das traditionelle Modell eines männlichen Hauptverdieners. Die Gegensätzlichkeit dieser Rollenmuster ermöglicht es, zu untersuchen, ob hinsichtlich des Zusammenhangs von Frauenerwerbstätigkeit und Ehestabilität zwischen traditionell und egalitär ausgerichteten Gesellschaften Unterschiede bestehen. Die empirischen Analysen auf der Basis des deutschen 'Family and Fertility Survey' (1992) zeigen ein signifikant höheres Scheidungsrisiko ostdeutscher Frauen, welches in erster Linie auf die geringere Verbreitung religiöser Bindungen, den höheren Anteil von Frauen, die bereits eine Scheidung in der Elterngeneration erlebt haben und die höhere Frauenerwerbsbeteiligung in der DDR zurückzuführen ist. In beiden Ländern war die Erwerbstätigkeit der Frau mit einem höheren Scheidungsrisiko verbunden, der Effekt war in der BRD jedoch stärker als in der DDR. Diese Untersuchung liefert somit Beweise für einen schwächeren negativen Zusammenhang von Frauenerwerbstätigkeit und Ehestabilität in Gesellschaften, in denen egalitäre anstelle von traditionellen Rollenerwartungen dominieren." (Autorenreferat)

[238-L] Buscher, Herbert S.; Parys, Juliane: Prekäre Einkommenslagen in Deutschland: ein Ost-West-Vergleich 1996 bis 2002, (Diskussionspapiere / Institut für Wirtschaftsforschung Halle, 02/2006), Halle 2006, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060329f06.pdf) INHALT: "Der Beitrag untersucht die Verteilung der äquivalenzgewichteten Nettoeinkommen von Haushalten und Lebensgemeinschaft in West- und Ostdeutschland für die Zeit von 1996 bis 2002 auf der Grundlage der Daten des Mikrozensus. Die Untersuchung gliedert sich in einen deskriptiven Teil, der eindimensionale Maße zur Einkommensverteilung und zur Messung der Ungleichheit diskutiert, und in einen zweiten Teil, in dem auf der Basis eines LogitModells Determinanten bestimmt werden, die für prekäre Lebens- und Einkommenslagen ursächlich sein können. Ein besonderes Gewicht wird hierbei auf unterschiedliche Lebensformen und die Anzahl der Kinder gelegt. Die Ergebnisse zeigen ein deutlich höheres Armutsrisiko für Lebensgemeinschaften bzw. Familien mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen Paaren." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 6 Ost- und Westdeutschland

163

[239-L] Huinink, Johannes; Röhler, Karl Alexander: Entscheidungsdilemmata in Paarbeziehungen: eine Methoden kombinierende Analyse standardisierter und nichtstandardisierter Daten, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4025-4037, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Ausgangspunkt der Analyse ist ein Datensatz mit nichtstandardisierten Interviews und standardisierten Fragebögen aus einem DFG-Projekt zur häuslichen Arbeitsteilung in verschiedenen paargemeinschaftlichen Lebensformen im Ost-West-Vergleich. Untersucht werden Strategien der Stressbewältigung im Umgang mit der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen. Dabei ist von Interesse, zu welchen individuellen Bewältigungsstrategien die Wahrnehmung einer Diskrepanz zwischen erwarteter und realisierter Hausarbeitsteilung führt, wie die Strategien der Partner zusammenspielen und wie dadurch die Arbeitsteilung des Paares verändert bzw. stabilisiert wird. Ausgehend von der methodenkombinierenden Anlage der Untersuchung werden zwei Wege der Auswertung beschritten: Zum einen wird überprüft, inwieweit die aus Interviewtexten identifizierten individuellen Bewältigungsmuster mit der Ausprägung der für das Modell der Bewältigungsstrategien relevanten psychosozialen Merkmalskategorien (z.B. Kontrollüberzeugungen), die im standardisierten Frageboden erhoben wurden, übereinstimmen. Anhand der Kombination der Bewältigungsmuster wird eine Paartypologie gebildet, die mit einem aus den standardisierten Daten gewonnenen Index verglichen wird, der die Größe des Unterschieds zwischen den Einschätzungen der Partner zur Verteilung der Hausarbeit misst. Neben diesem Versuch, die aus nichtstandardisierten Daten gewonnene Typologie mit standardisierten Daten zu reproduzieren, werden zum zweiten die Ergebnisse der interpretativen Interviewanalyse zur Anreicherung und Präzisierung der psychosozialen Merkmalskategorien genutzt." (Autorenreferat)

[240-F] Keim, Sylvia, Dipl.-Soz.; Lippe, Holger von der, Dr. (Bearbeitung); Bernardi, Laura, PD Dr. (Leitung): Soziale Einbettung und Familienplanung: eine vergleichende Fallstudie zum Einfluss sozialer Netzwerke auf die Familiengründung in Ost- und Westdeutschland INHALT: Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu der Weiterentwicklung des theoretischen Wissens über die Determinanten der Partnerschaftsbildung und Familiengründung. Hierbei wird die Rolle des sozialen Kontexts in den die Individuen eingebettet sind, berücksichtigt. Im Besonderen untersucht das Projekt den Einfluss, den die jeweiligen Partner oder Partnerinnen, Verwandten, sowie Freunde und Bekannten, auf individuelle Entscheidungsprozesse über Partnerschaft und Fertilität ausüben. Der qualitative Forschungsansatz gewährleistet eine "dichte Beschreibung" ("thick description") der einflussreichsten Beziehungen und ermöglicht die Beantwortung der Frage, in welcher Weise und unter welchen Umständen diese Beziehungen wirksam werden. Die Studie ist so konzipiert, dass ein Vergleich der Forschungsergebnisse in zwei verschiedenen sozialen Kontexten in Deutschland möglich wird (Rostock und Lübeck). Die Ergebnisse der qualitativen Studie dienen als Grundlage zur Entwicklung eines Messinstrumentes, das die Auswirkungen des sozialen Einflusses auf das Partnerschafts- und Fertilitätsverhalten systematisch erfasst. Dieses Netzwerkmodul kann in die Panelstudie "Beziehungs- und Familienentwicklung" (SP1611) integriert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland (Rostock, Lübeck)

164

soFid Familienforschung 2007/1 6 Ost- und Westdeutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bernardi, L.; Keim, S.: Anfang 30 und noch kinderlos? Lebenswege und Familienmodelle berufstätiger Frauen aus Ost- und Westdeutschland. in: Konietzka, D.; Kreyenfeld, M. (Hrsg.): Kinderlosigkeit in Deutschland: ein Leben ohne Kinder? Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (im Erscheinen).+++Bernardi, L.; Keim, S.; von der Lippe, H.: Social influences on fertility: a comparative mixed methods study in Eastern and Western Germany. in: Journal of Mixed Methods Research, Vol. 1, 2007, No. 1, pp. 23-47. Unter: http://mmr.sagepub.com/content/vol1/issue1/ abrufbar. ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Stipendium; Landesgraduiertenstipendium INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0381-2081-171, e-mail: [email protected])

[241-L] Klein, Doreen: Zum Kinderwunsch von Kinderlosen in Ost- und Westdeutschland, (Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 119), Wiesbaden 2006, 88 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bibdemographie.de/publikat/materialien/Heft119.pdf) INHALT: "Diese Arbeit stellt den Kinderwunsch von (noch) kinderlosen Frauen und Männern in den Mittelpunkt des Interesses. Beim Kinderwunsch handelt es sich um eine Verhaltensintention. Anders als konkrete Ereignisse, wie die Geburt eines Kindes, muss man sich beim Kinderwunsch deshalb mit der Frage der Validität im Hinblick auf die tatsächlich realisierten Geburten auseinander setzen. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist es daher, der Frage nachzugehen, was die Angaben zum Kinderwunsch aussagen. Seit die Kinderwunschfrage in Umfragen gestellt wird, ist ihre Prognosekraft, was die tatsächlich realisierte Kinderzahl betrifft, umstritten. Generell wird man davon ausgehen müssen, dass sich aus den geäußerten generativen Wünschen nur bedingt Rückschlüsse auf das generative Verhalten und damit die letztlich realisierte Kinderzahl ziehen lassen. Unbestritten drückt der Kinderwunsch jedoch eine grundlegende Bereitschaft zur Geburt von Kindern aus. Im empirischen Teil der Arbeit wird weiterhin der Frage nachgegangen, wie hoch die grundlegende Bereitschaft zur Geburt von Kindern in der hier betrachteten Gruppe der Kinderlosen in unserer Gesellschaft ausgeprägt ist. Es interessiert dabei nicht nur, ob überhaupt Kinder gewünscht werden, sondern auch wie viele Kinder gewünscht werden. Zugleich wird gefragt, wie sich der Kinderwunsch im Zeitverlauf auf gesamtgesellschaftlicher Ebene entwickelt hat. Es zeigt sich unter anderem, dass der Anteil derer, die sich keine Kinder wünschen, sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland im Vergleich zu früheren Erhebungszeitpunkten angestiegen ist. Der Wunsch, kinderlos zu bleiben, ist deutlich erkennbar. Rechtfertigen diese Ergebnisse es jedoch, vom sich ausbreitenden Ideal der freiwilligen Kinderlosigkeit zu sprechen? Im zweiten Teil der Untersuchung wird deshalb der Frage nachgegangen, von welchen Faktoren der Kinderwunsch in seiner Ausprägung beeinflusst wird. Wer sind die Personen, die sich keine Kinder wünschen, und wer sind die Personen, die sich Kinder wünschen? Wie lassen sich diese Personengruppen beschreiben? Antworten darauf führen zur weiteren Frage, warum (keine) Kinder gewünscht werden. Es werden soziodemographische Merkmale, gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie Einstellungen und Wertorientierungen hinsichtlich ihres Einflusses auf den Kinderwunsch überprüft." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 6 Ost- und Westdeutschland

165

[242-L] Kley, Stefanie; Huinink, Johannes: Die Gründung des eigenen Haushalts bei Ost- und Westdeutschen nach der Wiedervereinigung, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 31/2006, H. 1, S. 127-154 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Für Frauen und Männer des Jahrgangs 1971 wird die Gründung eines eigenen Haushalts analysiert. Es wird untersucht, welche Zusammenhänge es mit anderen Lebensereignissen, wie dem Beginn einer Ausbildung, dem Start ins Erwerbsleben oder dem ersten Zusammenziehen mit einem Partner bzw. einer Partnerin gibt. Außerdem wird der Frage nachgegangen, ob nach der Wiedervereinigung Unterschiede zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen bestehen. Bislang wurde der zeitliche Zusammenhang von Schlüsselereignissen des Übergangs zum Erwachsenenleben mit der Haushaltsgründung selten analysiert. Mit Verfahren der Survivalanalyse kann die zeitliche Beziehung solcher Ereignisse zur Haushaltsgründung veranschaulicht werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Haushaltsgründung oft mit dem Beginn eines Studiums und dem Zusammenziehen mit einem Partner zusammenfällt, während sie durch den Einstieg in die Erwerbstätigkeit mittelfristig beschleunigt zu werden scheint. Es gibt im Hinblick auf die Haushaltsgründung zum Teil beträchtliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen, die oft von Unterschieden zwischen den Geschlechtern überlagert werden." (Autorenreferat)

[243-L] Kreyenfeld, Michaela; Geisler, Esther: Müttererwerbstätigkeit in Ost- und Westdeutschland, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 3, S. 333-360 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Auf Basis der Daten des Mikrozensus aus den Jahren 1991, 1996 und 2002 gibt dieser Artikel einen Überblick über das Erwerbsverhalten von Frauen mit Kindern in Ost- und Westdeutschland. Neben der Frage der Ost-West-Angleichung stehen bildungsspezifische Unterschiede im Erwerbsverhalten im Vordergrund der Analyse." (Autorenreferat)

[244-L] Starke, Kurt: Nichts als die reine Liebe: Beziehungsbiographien und Sexualität im sozialen und psychologischen Wandel ; Ost-West-Unterschiede, Lengerich: Pabst 2005, 275 S., ISBN: 3-89967-268-2 (Standort: UB Saarbrücken(291)-20061946) INHALT: "Die große Liebe, die einzige, ewige, scheint entschwunden. Die Zweierbeziehung selten und beliebig. Das Sexualverhalten verhallt und verhalten. Gestützt auf eine repräsentative Interviewstudie analysiert der Partner- und Sexualforscher Prof. Dr. Kurt Starke die Dreifaltigkeit von Liebe, Bindung und Sexualität. Was hält Beziehungen zusammen und was trennt sie? Wie groß ist - und bleibt - die sexuelle Aktivität? Sind Liebe und Treue nur altmodische Ideale? Frauen und Männer dreier Generationen - 30-, 45- und 60jährige - geben Auskunft über ihr Liebesleben im Lebenslauf. Die Ergebnisse künden von massiven Veränderungen im Partnerverhalten. Delikat ist dabei der Ost-West-Vergleich am Beispiel der Großstädte Leipzig und Hamburg. Er offenbart vom Singledasein, übers Kinderkriegen bis zur partnerschaft-

166

soFid Familienforschung 2007/1 6 Ost- und Westdeutschland

lichen und nichtpartnerschaftlichen Lust teils erhebliche Unterschiede und teils überraschende Gleichförmigkeiten." (Autorenreferat)

7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung [245-L] Bernau, Falk: Der Einzug der Patchwork-Familie in den juristischen Sprachgebrauch: eine Definition, in: Kritische Justiz : Vierteljahresschrift für Recht und Politik, Jg. 39/2006, H. 3, S. 320-331 (Standort: USB Köln(38)-XF126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Erscheinungsbild der deutschen Familie ist in der heutigen Zeit komplex und vielfältig. Die Auflösung und Zerstörung traditioneller Familienstrukturen schreitet stetig voran. Dieser Vorgang ist aber gleichzeitig mit dem Aufbau neuer Strukturen verbunden. So ist das nichteheliche Zusammenleben eines Elternteils mit einem Partner, der nicht der andere leibliche Elternteil des Kindes ist, eine typische gesellschaftliche Erscheinungsform. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich für diese Familienform der Begriff Patchwork-Familie etabliert, wobei es jedoch an einer einheitlichen Definition fehlt. Der Terminus findet sich mittlerweile auch im juristischen Schrifttum wieder. Es fehlt dabei aber an der rechtlichen Einordnung und Definition der Patchwork-Familie. Auch wurden bisher noch keine, eine solche Familie kennzeichnende, Kriterien herausgearbeitet. Dieser Problematik stellt sich der Beitrag. Denn das bürgerliche Recht darf sich angesichts der gewandelten Familienverhältnisse nicht vor dieser Familienform verschließen. So stellt sich etwa im Deliktsrecht bei der elterlichen Aufsichtshaftung die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen der neue - nicht leibliche - Elternteil haftet, wenn das Kind seines Partners einen Schaden verursacht. Im Familienrecht hat sich der Wandel der tatsächlichen Familienverhältnisse bereits niedergeschlagen. Paragraf 1682 und 1685 BGB, letzterer zudem unlängst reformiert, sind erste Schritte, der veränderten Lebenswirklichkeit vieler Familien Rechnung zu tragen. Dies ist auch die Intention des Beitrages, der die umgangssprachlich als Patchwork-Familie bezeichnete Familienform als eigenständigen Familientyp juristisch definiert." (Textauszug)

[246-L] Boyle, Paul J.; Kulu, Hill: Does cohabitation prior to marriage raise the risk of marital dissolution and does this effect vary geographically?, (MPIDR Working Paper, 2006-051), Rostock 2006, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-051.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-051 INHALT: "A number of studies show that premarital cohabitation increases the risk of subsequent marital dissolution. Some argue that this is a consequence of selection effects and that once these are controlled for premarital cohabitation has no effect on dissolution. We extend this research by examining whether the effects of premarital cohabitation on marital dissolution vary across settlements within a country. Using retrospective event-history data from Austria, we model equations for union formation and dissolution jointly to control for unobserved selectivity of cohabiters or noncohabiters. Our results show that those who cohabit prior to marriage have a higher risk of marital dissolution. However, once selection effects are controlled

soFid Familienforschung 2007/1 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

167

for, the risks of marital dissolution for those who cohabit prior to marriage are significantly lower than for those who marry directly. We show that strong selection effects relate to both cohabitation and direct marriage and these effects are consistent across all settlements." (author's abstract)

[247-F] Buske, Sybille, Dr.des. (Bearbeitung); Herbert, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Ledige Mütter - uneheliche Kinder. Recht, öffentliche Debatten, soziale Praxis in Deutschland, 1900-1970 INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1900-1970 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, nach 1945 ausschließlich Westdeutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Buske, Sybille: Die Debatte über "Unehelichkeit". in: Herbert, Ulrich (Hrsg.): Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belastung, Integration, Liberalisierung 1945-1980. Göttingen: Wallstein-Verl. 2002, S. 315-347. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (Werthmannplatz, KG IV, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[248-L] Fooken, Insa: Späte "Fröste der Freiheit" - (Ent-)Scheidungsmuster von Frauen unterschiedlicher Geburtskohorten, in: Martina Endepohls-Ulpe, Anja Jesse (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 199-214, ISBN: 3-63153883-9 (Standort: HLB Fulda(66)-2006/1955) INHALT: "In der Familiensoziologie verweist das Konzept der 'Generationenambivalenz' auf die Besonderheiten familialer Generationsbeziehungen im Erwachsenenalter (vgl. Löscher u. Pajung-Bilger, 1998). Wurde dieses Konzept im Arbeitskreis um Löscher v. a. im Rahmen von Studien über die Beziehungen zwischen sich getrennten 'älteren Eltern' und ihren (jung) erwachsenen Kindern entwickelt, so kann man davon ausgehen, dass Eltern-Kind-Beziehungen im Verlaufe ihrer lebenslangen Beziehungsentwicklung grundsätzlich immer mit den Themen von Bindung und Bezogenheit einerseits (siehe Begriffe wie: 'Konvergenz', 'Reproduktion', 'Reziprozitätsnormen', 'filiale Reife') und Loslösung und Autonomie andererseits (siehe Konzepte wie: 'Individualisierung', 'Divergenz', 'Innovation') befasst sind. Diese 'strukturelle Ambivalenz' in den familialen Generationenbeziehungen muss allerdings von den Beteiligten nicht unbedingt erkannt, expliziert und kommuniziert werden. Gerade in Zeiten von existentieller Bedrohung, gesellschaftlichen Brüchen und persönlicher Verunsicherung (wie es beispielsweise in Kriegs- und Nachkriegszeiten, aber auch in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Alter der Fall sein kann) wird vielfach familiale Solidarität beschworen und eingefordert. Die Kindergeneration wird dann oft ungefragt in den Dienst elterlicher Delegationen (nach 'Normalität', 'Entlastung', 'Wiederaufbau', aber auch nach 'Kontinuität') gestellt. Je nach zeithistorischem Kontext kann diese 'strukturelle Ambivalenz' eine ohnehin schwierige Lebenslage für die Betroffenen noch zusätzlich prekärer machen. Für den vorliegenden Beitrag heißt das, dass die hier befragten 'spät geschiedenen' Frauen nicht nur als Repräsentanten dreier unterschiedlicher Altersgruppen (65, 55 und 45 Jahre), sondern in jedem Falle auch als

168

soFid Familienforschung 2007/1 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

Repräsentanten drei er unterschiedlicher Geburtskohorten (Jahrgänge 1930, 1940 und 1950) angesehen werden. Dabei gelten zwischenzeitlich die im Zweiten Weltkrieg geborenen Kinder diesbezüglich als besonders vorbelastet und 'vulnerabel' (vgl. Heuft, 1999; Fooken, 2004; Radebold, 2004). Insofern soll die im Titel angesprochene Frage nach möglichen 'späten Frösten der Freiheit' unter Bezugnahme auf die Kohortenzugehörigkeit betrachtet werden. Es wird davon ausgegangen, dass sowohl die Zeit der Partnerwahl und des Übergangs vom elterlichen Haushalt in die Etablierung einer eigenen Partnerschaft/Familie als auch die gegenwärtige Situation einer 'späten Trennung' viel 'Ambivalenz-Potential' enthalten und die Auseinandersetzung damit entscheidend von den spezifischen frühen familiären Beziehungserfahrungen mit bestimmt wird. Zur Überprüfung dieser These sollen die drei Kohorten in ihren Entwicklungsverläufen verglichen und in ihrer jeweiligen Besonderheit dargestellt werden. Die aktuelle Befindlichkeit wird über die Ausprägung der 'Seelischen Gesundheit' bestimmt, wobei deren 'Vorhersage' zusätzlich durch eine Reihe zentraler Verhaltens- und Erlebensmerkmale im bisherigen Lebensverlauf pro Kohorte regressionsanalytisch untersucht wird. Für den vorliegenden Beitrag werden Daten aus einer in den Jahren 1997/98 durchgeführten, vom Bundesministerium für Senioren geförderten größeren Erkundungsstudie zu 'späten Scheidungen' (n=125, vgl. Lind, 2001) von insgesamt n=65 betroffenen Frauen berücksichtigt. Davon gehören n=20 der Geburtskohorte der um 1930 ('30er'), n=23 der um 1940 ('40er') und n=22 der um 1950 ('50er') herum geborenen Jahrgängen an (vgl. Tab. 1)." (Textauszug)

[249-L] Franz, Matthias: Wenn Mütter allein erziehen, in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie : Ergebnisse aus Psychoanalyse, Psychologie und Familientherapie, Jg. 54/2005, H. 10, S. 817-832 (Standort: USB Köln(38)-BP4412; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die häufig schwierige Lebenssituation alleinerziehender Mütter und ihrer Kinder wird anhand von Studien zur problematischen sozialen Lage, zu den erhöhten gesundheitlichen Belastungen und insbesondere zu psychischen/ psychosomatischen Belastungen dargestellt. Hieraus werden - empirisch fundiert - mögliche Folgen für die Entwicklung der Kinder und die Notwendigkeit einer bindungsorientierten Prävention im Sinne eines Trainings der intuitiven Elternfunktionen abgeleitet. Derartige Angebote existieren in Deutschland trotz der wachsenden Zahl alleinerziehender Mütter noch nicht in ausreichendem Umfang. Ein erstes, speziell auf die Bedürfnisse und Konfliktlagen alleinerziehender Mütter abgestimmtes Gruppenprogramm (PALME - Präventationsgruppe für alleinerziehende Mütter geleitet von Erzieherinnen) wird kurz vorgestellt. (ZPID)

[250-L] Gonzalez, Libertad: The effect of benefits on single motherhood in Europe, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2026), Bonn 2006, 41 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060413f04.pdf; http://ftp.iza.org/dp2026.pdf) INHALT: "This paper uses data from the eight waves of the European Community Household Panel (1994-2001) to estimate the impact of welfare benefits on the incidence of single motherhood and headship among young women across European countries. The regressions include country fixed effects as well as time trends that are allowed to vary by country, to account for fixed and trending unmeasured factors that could influence both benefit levels and

soFid Familienforschung 2007/1 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

169

family formation. The analysis also accounts for individual characteristics and labor market conditions. The results suggest that benefit levels have a small but significant positive effect on the prevalence of single mothers. An increase in yearly benefits of 1,000 euros is estimated to increase the incidence of single mother families by about 2 percent." (author's abstract)

[251-L] Klinkner, Margot: Möglichkeiten und Grenzen der Evaluation von praxisorientierten Interventionsprogrammen, dargestellt am Beispiel eines Elterntrainings für Alleinerziehende, in: Martina Endepohls-Ulpe, Anja Jesse (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 183-198, ISBN: 3-631-53883-9 (Standort: HLB Fulda(66)2006/1955) INHALT: "Zunehmende Scheidungsraten weisen auf sozialpsychologische Veränderungen innerhalb der Familienstrukturen hin, die von immer mehr Eltern und Kindern zu bewältigen sind. Alleinerziehende sehen sich dabei vor allem in ihrer Erziehungskompetenz besonders gefordert. Elternberatungsprogramme, die die spezifischen Anforderungen Alleinerziehender aufgreifen und anwendungsbezogen Hilfen zur Bewältigung des Erziehungsalltags vermitteln, erscheinen erforderlich, um die Trennungs- und Scheidungsberatung zu optimieren und bestehenden Defiziten in diesem Bereich entgegenzuwirken. Damit die Entwicklung entsprechender Maßnahmen möglichst maßgeschneidert auf die Zielgruppe 'Alleinerziehende' zugeschnitten werden kann, kommt der Evaluation der Beratungsangebote ein besonderer Stellenwert zu. In den nachfolgenden Ausführungen wird die Evaluation eines Erziehertrainings für Alleinerziehende, welches als spezielles Erziehungsberatungsprogramm entwickelt wurde (Sander, Ermert u. Klinkner, 1993), anhand von zwei Teiluntersuchungen vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen Auszug aus einer umfassenden Evaluationsstudie, in der die Wirksamkeit des Trainings mit Hilfe unterschiedlicher Evaluationsmodelle und -verfahren untersucht wurde (die gesamte Studie ist dargestellt in Klinkner, 2000). Durch die Verknüpfung von Evaluationsmethoden aus dem empirisch-analytischen Forschungsansatz und dem Handlungsforschungsansatz konnten die Erkenntnismöglichkeiten der Produktevaluation innerhalb der summativen Evaluation durch die Vorteile der Prozessevaluation ergänzt und die Grenzen beider Vorgehensweisen zumindest teilweise überwunden werden. Mit der Auswahl der beiden Teiluntersuchungen soll nachfolgend die Kombination unterschiedlicher theoretischer Evaluationsmodelle demonstriert, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Modelle gegenübergestellt und die Steigerung des Erkenntnisgewinns durch ein kombinierendes Vorgehen veranschaulicht werden." (Textauszug)

[252-F] Monshausen, Antje; Steinmetz, Markus; Volmer, Rabea (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Regionale Unterschiede im Ehe- und Scheidungsgeschehen in Deutschland INHALT: Erforschung für Deutschland und eine nach Bundesländergruppen, Stadt- und Landkreisen sowie Siedlungsstrukturtypen aufgegliederte Darstellung von Volumen, Struktur und Niveau der Eheschließungen und Eheschließung; auf dieser Grundlage werden Überlegungen zu einer Familien- und Gesundheitspolitik angestellt. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Regionen in Deutschland

170

soFid Familienforschung 2007/1 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Volmer, Rabea: Eheschließungshäufigkeiten in den Gebietseinheiten und Siedlungstypen der Bundesrepublik Deutschland 2003: Daten zu einer Familiengesundheitspolitik. Marquartstein 2005.+++Monshauer, Antje: Scheidungsanteile und Scheidungshäufigkeiten in den Gebietseinheiten und Siedlungstypen der Bundesrepublik Deutschland 2003. Marquartstein 2005.+++Steinmetz, Markus: Regionale Disparitäten im Eheschließungs- und Ehescheidungsaufkommen in Deutschland 2003 als Indikator der Siedlungsstruktur und Raumentwicklung. Berlin 2006. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein) KONTAKT: Leiter (Tel. 08641-7130)

[253-F] Monshausen, Antje; Steinmetz, Markus; Volmer, Rabea (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Gesundheitliche Folgen von Trennung und Scheidung für Männer und Möglichkeiten der Prävention INHALT: In Deutschland leben 2-3 Millionen geschiedene Männer. Jährlich kommen ca. 200.000 Neufälle von Scheidung hinzu. Das Hauptvolumen der Scheidungsfälle konzentriert sich auf die Umlandgebiete und Ballungszentren in Westdeutschland. Nachdem zuverlässige Lebensgemeinschaften, inbesondere Ehen, Männer stärker gesundheitlich begünstigen als Frauen, stellen streitige Beziehungslösungen, insbesondere Ehescheidung, für Männer ein besonders hohes Gesundheitsrisiko dar. Das Männergesundheitsrisiko "Ehescheidung" konzentriert sich regional in den Umlandgebieten in Westdeutschland. Präventionsprogramme müssen daher regionsspezifisch angelegt werden. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Regionen Deutschlands VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Goeschel, Albrecht: Männerpatienten und männliche Scheidungskranke: eine gesundheitspolitische und eine gesundheitsökonomische Herausforderung des nächsten Jahrzehnts. Manuskript, Isny, 29.4.2006.+++ Ders.: Trennung und Scheidung als Gesundheitsrisiko für die Männer in den Regionen Deutschlands: Überlegungen zu einer Präventionsstrategie. Mamuskript, Berlin, 18.11.2005. +++Ders.: Männergesundheit und Trennungsfähigkeit: sozialmedizinische und gesundheitsökonomische Aspekte des Familien- und Eherechts. Manuskript, Halle, 6.11.2004. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein) KONTAKT: Leiter (Tel. 08641-7130)

[254-F] Weiß, Bernd, M.A. (Bearbeitung); Wagner, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Meta-Analyse in der Scheidungsforschung INHALT: Die Ehescheidungsforschung ist in Deutschland und in anderen Ländern in den letzten Jahren expandiert. Sie ist jedoch - wie die empirische Sozialforschung im allgemeinen - wenig kumulativ angelegt. Es fehlen Studien, die den Stand der soziologischen Scheidungsforschung auf eine gehaltvolle und exakte Art beschreiben. Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, auf dem Gebiet der Ehescheidungsforschung eine Forschungssynthese durchzuführen.

soFid Familienforschung 2007/1 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

171

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Meta-Analyse (Publikationen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, Michael; Weiß, Bernd: On the variation of divorce risks in Europe: findings from a meta-analysis of European longitudinal studies. in: European Sociological Review, Vol. 22, 2006, No. 5, pp. 483-500.+++Wagner, Michael; Weiß, Bernd: Die Bilanz der Scheidungsforschung bleibt eine Bilanz: eine Antwort auf Josef Brüderl. in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 33, 2004, H. 1. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie (Greinstr. 2, 50939 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-2975, e-mail: [email protected])

8 Familienpolitik, Einkommen [255-L] Althammer, Jörg: Refamilialisierung sozialer Sicherung?, in: Martin Held, Gisela Kubon-Gilke, Richard Sturn (Hrsg.): Jahrbuch normative und institutionelle Grundfragen der Ökonomik : Bd. 5, Soziale Sicherung in Marktgesellschaften, Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 159-178, ISBN: 3-89518-547-7 INHALT: Der Verfasser diskutiert ausgehend vom gesellschaftlichen Wandel in den Familienstrukturen das Verhältnis von familialen und sozialstaatlichen Sicherungsinstitutionen. Dabei steht in dynamischer Perspektive der intergenerative Zusammenhang im Mittelpunkt. Zunächst werden einige der zentralen Entwicklungslinien nachgezeichnet, die im familiensoziologischen Diskurs als Individualisierung und Pluralisierung familialer Lebensformen thematisiert werden. Vor diesem Hintergrund werden die komparativen Vor- und Nachteile der familialen im Vergleich zur kollektiven Absicherung sozialer Risiken diskutiert, um auf dieser Basis die Notwendigkeit einer familienorientierten Ausgestaltung des Systems sozialer Sicherung zu unterstreichen. Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip ist nämlich die untergeordnete Ebene - hier die Familie - zunächst in die Lage zu versetzen, ihre Aufgaben adäquat zu erfüllen. (ICE2)

[256-L] Bachmaier, Helmut (Hrsg.): Der neue Generationenvertrag, Göttingen: Wallstein 2005, 140 S., ISBN: 3-89244-984-8 (Standort: UB Siegen(467)-31OIF2647) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Helmut Bachmaier: Generationsbeziehungen in der neueren Literatur (13-26); Beatrix Mesmer: Generationenkonflikte in der Vergangenheit. Ein Blick zurück in die Geschichte der Schweiz (27-35); Kurt Lüscher: Generationsbeziehungen heute und das Postulat einer Generationenpolitik (36-49); Ursula Lehr: Der demographische Wandel und die Diskussion um die Generationengerechtigkeit (50-69); Anton Schaller: Wer sind die Vertragspartner des Generationenvertrags? Mit Hinweisen auf die Altersorganisationen in der Schweiz (70-76); Francois Höpflinger: Enkelkinder und Großeltern die Sicht beider Generationen. Historische Entwicklungen zum Bild der Großelternschaft (77-96); Francois Huber:

172

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

Politische Perspektiven des Generationenvertrags. Der Generationenvertrag hat Wurzeln in der tiefen Vergangenheit (97-104); Anton Hörtig: Familie Generation - Solidarität. Eine österreichische Sichtweise (105-119); Andrea Reidl: Generationen im Wandel - Ältere Konsumenten bestimmen die Zukunft der Unternehmen (120-138).

[257-L] Beblo, Miriam; Bender, Stefan; Wolf, Elke: The wage effects of entering motherhood: a within-firm matching approach, (IAB Discussion Paper : Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, No. 13/2006), Nürnberg 2006, 44 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/discussionpapers/2006/dp1306.pdf) INHALT: Der Beitrag analysiert die Auswirkungen von Unterbrechungen eines Beschäftigungsverhältnisses von Frauen, die kurz vor der Mutterschaft stehen, auf ihre Entlohnung mit Hilfe eines neuartigen betriebsinternen Matching-Ansatzes, bei dem die Bezüge von Müttern nach ihrer Rückkehr in den Beruf mit denen ihrer weiblichen Kollegen im gleichen Unternehmen verglichen werden. Auf der Basis deutscher Verwaltungsdaten werden drei unterschiedliche Matching-Verfahren, die auf zwei Jahre vor der Geburt liegenden Informationen beruhen, untersucht: ein präzis den individuellen Merkmalen entsprechendes matching, ein auf einer Neigungsmessung beruhendes matching und ein Verfahren, dass das präzise und das neigungsorientierte matching kombiniert. Die Ergebnisse vermitteln neue Einsichten in das Wesen der Einkommensnachteile, die mit der Mutterschaft verbunden sind. Danach haben die ersten Geburten bei Frauen Einkommenseinbußen von 16 bis 19 Prozent zur Folge, unabhängig davon, welches Matching-Verfahren angewendet wird. Ohne Berücksichtigung der Identifizierungsmerkmale einzelner Unternehmen kommt man bei einer Ausweitung des matchings auf alle Unternehmen zu dem Ergebnis, dass die Einkommenseinbußen bei 30 Prozent liegen. Darüber hinaus wird aufgezeigt, dass die Einkommenseinbußen höher sind, je länger die Unterbrechung des Beschäftigungsverhältnisses dauert. (IAB)

[258-F] Beninger, Denis, Dr.; Wolf, Elke, Prof.Dr.; Brüderl, Josef, Prof.Dr.; Schröder, Jette (Bearbeitung); Beblo, Miriam, Prof.Dr. (Leitung): Familienpolitik - Erwerbstätigkeit - Fertilität: ökonomische und soziale Aspekte der Vereinbarkeit von Familie und Beruf INHALT: Die Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig sinkt die Geburtenrate. Oft werden diese gegenläufigen Entwicklungen als Hinweis dafür interpretiert, dass Berufs- und Familienleben nur schwer miteinander zu vereinbaren sind. Dem Bund - aber auch den Ländern - stehen mehrere Wege offen, diesen Konflikt mit Hilfe von Maßnahmen der Familien-, Arbeitsmarkt- oder Sozialpolitik zu entspannen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Wirksamkeit dieser Maßnahme zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit zu analysieren. Dabei wird sich das Projektteam auf vier verschiedene Themenkomplexe konzentrieren. Erstens beschäftigen sie sich mit den Auswirkungen der gesetzlichen Regelungen zum Erziehungsurlaub auf das Erwerbsverhalten und das Einkommen von Frauen. Zweitens wird untersucht, wie eine Reform des Steuer- und Transfersystems finanzielle Anreize setzen könnte, nach der Geburt eines Kindes ins Erwerbsleben zurückzukehren. Der dritte Schwerpunkt bezieht sich auf die betriebliche Personalpolitik und beschreibt die Verbreitung und die Bedeutung familienfreundlicher Maßnah-

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

173

men in Unternehmen. Schließlich soll der Zusammenhang von Erwerbstätigkeit und Fertilität anhand von Lebensverlaufsdaten deutscher Frauen untersucht werden. ZEITRAUM: 20002005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland; Baden-Württemberg; Vergleich Deutschland/ UK METHODE: Lohnbildung; Matchingverfahren; multivariate Analyse; ökonomische Familienverhandlungsmodelle; Simulation; Kausalitätsbestimmung; Maxima Likelihood DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Endbericht. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-11 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Statistik und sozialwissenschaftliche Methodenlehre (68131 Mannheim) KONTAKT: Beblo, Miriam (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 030-85789-483)

[259-L] Berghahn, Sabine: Von der Familienpolitik zur Frauenpolitik und zurück ..., in: Streit : feministische Rechtszeitschrift, Jg. 22/2006, H. 2, S. 51-61 INHALT: Der Titel dieses Vortrags unterstellt, dass es in jüngerer Zeit eine Trendwende wieder zurück zur Familienpolitik gegeben hat und dass vorher Frauen- oder gar Gleichstellungspolitik angesagt war. Tatsächlich trifft beides zu, aber eben nur graduell, d.h. im Ausmaß der Akzentuierung durch politisch-reformerische Maßnahmen. Ein nachhaltiges Übergewicht von Frauenpolitik gegenüber Familienpolitik gab es nie. Die vorliegende Eröffnungsrede zum Feministischen Juristinnentag im April 2006 in Bremen geht der Frage nach, ob nicht immer dann, wenn die Gleichstellung von Frauen eine Zeitlang auf dem Vormarsch war, durch forcierte Familienpolitik ein Gegengewicht gesetzt wird. Wenn dem so ist, was steht dahinter? Die Autorin diskutiert den Versuch, Frauen auf ihre "angestammte Rolle" für das Gemeinwohl, auf ihre "ureigenste" Funktion in Fortpflanzung und Familie festzulegen und immer geschicktere Anreize für eine besseres Funktionieren in diesem Sinne zu implementieren "wenn möglich noch zum gleichstellungspolitischen Nulltarif". Diesen und ähnlichen Fragen wird angesichts neokonservativer Vorstöße im familienpolitischen Bereich im vorliegenden Beitrag nachgegangen. (ICA2)

[260-L] Bertram, Hans: Nachhaltige Familienpolitik im europäischen Vergleich, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 203-236, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel umfasst eine empirische europäische Vergleichsstudie zur Ausgestaltung einer nachhaltigen Familienpolitik im Zuge der Veränderungen im Erwerbsbereich sowie in Lebenslauf- und Zeitregimen für den Zeitraum 1960 bis 2004 mit besonderem Blick auf die Bundesrepublik Deutschland. Zunächst wird verdeutlicht, dass das für die (west)europäischen Gesellschaften charakteristische 'demographische Paradox' von individuellen Gewinnen (an Lebensjahren und an Freiheiten vor allem für Frauen) und gesellschaftlichen Kosten (Finanzierung des Alters und mangelnde Zukunftsfähigkeit)

174

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

auf zwei zwar zeitlich parallele, aber voneinander unabhängige Entwicklungen, nämlich den Geburtenrückgang einerseits und die steigende Lebenserwartung andererseits, zurückzuführen ist. In Deutschland impliziert dabei die Entscheidung für Kinder für junge Paare - und insbesondere Frauen - häufig eine 'ökonomische Achterbahn', die allerdings nach Ansicht des Autors durch die Einführung eines Elterngeldes abgemildert werden könnte. Die verlängerten Ausbildungszeiten und die intensivierte Erwerbsbeteiligung beider Geschlechter haben aber auch dazu geführt, dass trotz längerer Lebenszeit insgesamt weniger Zeit für Partnerschaft, Familiengründung und für (mehr) Kinder zur Verfügung steht. Um diese 'rush hour des Lebens', die eine zentrale Ursache für wachsende Kinderlosigkeit insbesondere auch im Bereich hoch qualifizierter, flexibler Berufstätigkeiten darstellt, aufzulösen, bedarf es allerdings nicht nur anderer Arbeitszeitmodelle, sondern es müssen auch innovative Lebenszeitmodelle - etwa nach dem Muster eines Lebensarbeitszeitkontos - entwickelt werden. (ICG2)

[261-L] Büchner, Charlotte; Haan, Peter; Schmitt, Christian; Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina: Wirkungsstudie "Elterngeld": Gutachten des DIW Berlin im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, (DIW Berlin: Politikberatung kompakt, 18), Berlin 2006, 81 S., ISBN: 3-938762-08-X (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diwkompakt/docs/diwkompakt_2006-018.pdf) INHALT: Diese Wirkungsstudie beleuchte unterschiedliche Aspekte eines einkommensabhängigen Elterngeldes. In mehreren Zwischenberichten werden Ergebnisse aus einzelnen Arbeitsmodulen dem Auftraggeber übergeben. Mit dem vorliegenden Endbericht werden alle Ergebnisse aus allen Arbeitsmodulen in einem Bericht zusammengefasst. Der Bericht beginnt mit der Wirkungsanalyse auf der Basis des DIW Mikrosimulationsmodells, mit dem vier Varianten des Elterngeldes simuliert werden. Dabei wurde auf Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) zurückgegriffen. Daran schließt sich eine Wirkungsanalyse hinsichtlich des Geburtenverhaltens an, die auch auf Analysen des Europäischen Haushaltspanels (ECHP) beruht. In Kapitel vier werden Erfahrungen aus dem Ausland auf der Basis von Experteninterviews und einschlägigen empirischen Untersuchungen zum Thema zusammengetragen. Der Bericht schließt mit einer zusammenfassenden Bewertung. (ICD2)

[262-L] Butterwegge, Christoph: Sozialpolitik paradox: Besserverdienende werden begünstigt, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 55/2006, H. 5, S. 159-162 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Am 1. Mai hat die Große Koalition - neben anderen Regelungen beschlossen, ab Anfang 2007 ein Elterngeld einzuführen, welches das bisherige Erziehungsgeld ersetzen soll. Außerdem ist seit dem 6. Mai das Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung in Kraft. Es ermöglicht unter anderem Alleinerziehenden und doppelverdienenden Paaren bis zu 4.000 Euro an Betreuungskosten für ein Kind bis unter 14 Jahren von der Steuer abzusetzen. Beide sozialund familienpolitischen Neuerungen begünstigen besser verdienende Eltern(teile)." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

175

[263-L] Dackweiler, Regina-Maria: Reproduktives Handeln im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 81-107, ISBN: 3-59338194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet aus einer feministischen Perspektive den geschlechterpolitischen Diskurs zur Steuerbarkeit der Geburtenzahlen. Hierbei geht die Autorin von der Annahme aus, dass jenseits biologischer Voraussetzungen der Entschluss, ein Kind oder Kinder zu haben, eingelassen ist in ein Bündel von subjektiven Handlungsmotiven und Handlungsorientierungen sowie institutionalisierten Handlungsbedingungen. Den Ausgangspunkt der Argumentation stellt das von den Medien angefeuerte Drama der Kinderlosigkeit deutscher Akademikerinnen dar. In einem ersten Schritt wird der geschlechterpolitische Diskurs des weiblichen 'Zuwenig' beleuchtet, der von demographischen Prognosen und Projektionen getragen ist. Dabei wird der in der Diskussion durchgängig gebrauchte demographische Begriff des Fertilitätsverhaltens kritisch auf seine Erkenntnisreichweite für eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der gesellschaftlich organisierten Generativität hinterfragt. Von reproduktivem Handeln in Strukturen ausgehend wird im zweiten Schritt ein mehrdimensionaler Analyserahmen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime vorgestellt, der unterschiedliche Methodologien der vergleichenden feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung aus verschiedenen Politikfeldern zusammenführt. Dazu gehören wohlfahrtsstaatlich institutionalisierte Muster (1) der Erwerbs- und Familienarbeit sowie (2) der Kinderbetreuungsregime. Auf diese Weise wird ein Licht auf widersprüchliche, ungleichzeitige und vielfältig ineinander greifende Handlungsbedingungen geworfen, die Frauen und Männer die Entscheidung zur Prokreation und zum Aufziehen von Kindern ermöglichen oder nicht. Im dritten Schritt wird abschließend ein Schlaglicht auf die geschlechterpolitische Diskussion über einen neuen Geschlechtervertrag geworfen, der einen integralen StaatsbürgerInnenstatus konzipiert. Dieser bietet alternative Antworten auf die Frage nach der Organisation von Generativität als Fundament der gesellschaftlichen Reproduktion und nach der Organisation der Versorgungsökonomie im Horizont demokratischer Geschlechterverhältnisse. (ICG2)

[264-L] Datta Gupta, Nabanita; Smith, Nina; Verner, Mette: Child care and parental leave in the Nordic countries: a model to aspire to?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2014), Bonn 2006, 58 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060317f16.pdf; http://ftp.iza.org/dp2014.pdf) INHALT: "The Nordic countries have remarkably high participation rates of mothers and a moderate decrease of fertility rates compared to other western countries. This has been attributed to the fact that the welfare state model and, especially, the family friendly policies chosen in the Nordic countries are unique. The availability of generous parental leave schemes including high compensation rates makes it possible for mothers to take a considerable time out of work in connection with childbirths and to return to their previous jobs afterwards, thanks to the high provision of public daycare. In this paper we evaluate family-friendly policies in the 'Nordic model' with respect to the two modes of child care i.e. either parental care facilitated by maternal and parental leave schemes or non-parental publicly provided care. Our questions for discussion are: Is there a 'Nordic model', and is it worth the cost if effects on child devel-

176

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

opment and welfare are included? Is there a trade-off between family-friendly policies and family welfare, and are there serious negative boomerang effects of family-friendly policies on women?s position in the labor market? Is the 'Nordic model' a model to aspire to?" (author's abstract)

[265-L] Die Familie - ein Ersatz für das Sozialsystem?, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 18, S. 3-18 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Frage, ob und in welchem Umfang volljährige Kinder ihre Eltern oder Eltern ihre Kinder finanziell unterstützen sollen, ist wieder Gegenstand der politischen Diskussion. Wie weit sollte die 'Verantwortungsgemeinschaft Familie' gehen? Für Gerd Andres, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, kann die Familie kein Ersatz für das Sozialsystem sein. Vielmehr sollte sie umfassend durch soziale Leistungen und familienfreundliche Sozialpolitik in der Sicherung ihrer Existenzgrundlagen unterstützt werden. Ralf Brauksiepe, MdB, CDU/CSU-Fraktion, vertritt dagegen die Auffassung, dass vor allem vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Haushaltsprobleme einiges dafür spricht, 'wenn betroffene Langzeitarbeitslose über einkommensstarke und/oder vermögende Angehörige verfügen, diese mit heranzuziehen und somit die Gruppe der Steuerzahler ein Stück weit zu entlasten.' Für Volker Meier, ifo Institut, stellt sich die grundsätzlichere Frage: 'Aufgeworfen wird mit der Diskussion aber eigentlich die Frage nach der Konstruktion des Sozialstaats, vor allem in seinem Kernbereich der Grundeinkommenssicherung. Unstrittig ist der Grundgedanke, dass die Bekämpfung extremer Armut nicht der privaten Fürsorge durch Individuen und mildtätige Organisationen überlassen bleibt. 'Da aber die Abgabenlast in Deutschland sehr hoch ist und angesichts der demographischen Veränderungen weiter zunehmen wird, scheint ein teilweiser Rückzug des Sozialstaats dort angemessen, wo es nicht darum geht, wirklich Bedürftigen zu helfen. Insofern weist die Vorstellung, reiche Kinder armer Eltern nicht aus ihrer familiären Verantwortung zu entlassen, in die richtige Richtung.' Auch Gerd Landsberg, Deutscher Städte- und Gemeindebund, gibt der 'familiären Solidarität' den Vorrang. Und Jörg Althammer, Universität Bochum, unterstreicht, dass die Familie staatliche Fürsorgeleistungen nicht ersetzen könne, aber auch der Sozialstaat auf die solidarischen Leistungen der Familien angewiesen sei: 'Die genaue Grenzziehung zwischen innerfamiliärer Solidarität und staatlichen Fürsorgeleistungen ist eine Aufgabe, die letztlich nur politisch gelöst werden kann.'" (Autorenreferat)

[266-F] Dienel, Christiane, Prof.Dr.; Belletti, Fransesco (Bearbeitung): Familie und Europäische Staatsbürgerschaft - ein europäischer Vergleich INHALT: Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Familie und europäischer Staatsbürgerschaft im Rahmen des Gesamtprozesses der Schaffung der europäischen Einheit, einer nicht nur wirtschaftlichen oder politischen Einheit, sondern auch einer sozialen Einheit. Auf drei verschiedenen Ebenen soll die Thematik behandelt werden: 1. Auf einer ersten Ebene richten sich die Überlegungen auf die allgemeinen Prinzipien, auf die großen europäischen Symbole und Werte wie die europäische Staatsbürgerschaft, die Rechte und Pflichten des neuen Europa, die Rolle und der Platz, den die Familien in diesem großen Projekt einnimmt; 2. auf einer zweiten Ebene vom beschreibend-vergleichenden Typ ist das

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

177

Ziel vor allem, die Homogenität und die Unstimmigkeiten der verschiedenen nationalen Umfelder zu untersuchen, und zwar sowohl auf beschreibende Weise (wie sich die Familiensysteme in ihrem Innern organisiert/ neu organisiert haben, wie sie sich den äußeren sozialen Umfeldern angepasst haben), als auch in Bezug auf die konkret verwirklichte Sozial- und Familienpolitik; 3. eine dritte Ebene konzentriert sich auf die konkrete Analyse der Sozial-, Politik- und Verwaltungsordnung unter Hervorhebung der kommunalen Gemeinschaft; besonderer Augenmerk wird hier auf die Politik und die operativen Entscheidungen von Staat, Markt, Drittem Sektor und Lebenswelten gelegt, die diese in Bezug auf das Schaffen einer Familie heute entwickelt. Das Endziel des Projekts ist eine internationale Tagung im Mai 2004 anlässlich des internationalen Tages der Familie in Mailand, bei der spezifische Erfahrungen ausgetauscht und Forschungsergebnisse vorgestellt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: keine Angabe BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen, EuropaInstitut für Angewandte Sozial-, Human- und Gesundheitswissenschaften (Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg) KONTAKT: Dienel, Christiane (Prof.Dr. Tel. 0391-886-4336, Fax: 0391-886-4293, e-mail: [email protected])

[267-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Ökonomische Situation von Familien INHALT: Beschreibung der ökonomischen Ungleichheit (Einkommen, Verbrauch, Vermögen) zwischen Haushalten mit Kindern und ohne Kinder entlang ausgewählter Lebensphasen und Haushaltstypen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Württemberg METHODE: Neuere Theorie der sozialen Ungleichheit (Lebenslagen, -stile, -phasen); dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse (Herkunft der Daten: Mikrozensus, Sozialhilfestatistik, Einkommens- und Verbrauchsstichproben -EVS-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Kern der sozialen Sicherung von Familien. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hrsg.): Europa sozial gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 181-202.+++Ders.: Kinder und Jugendliche in der Sozialhilfe. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2000, H. 7, S. 303305.+++Ders.: Erwerbsverhalten und Sozialhilfebedürftigkeit allein erziehender Frauen in Ost- und Westdeutschland. in: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, 2000, H. 12, S. 417-422.+++Ders.: Familien in der Sozialhilfe und auf dem Arbeitsmarkt in Ost- und Westdeutschland - mit Hervorhebung von Thüringen und BadenWürttemberg. Stuttgart 2000.+++Ders.: Oben und unten: Familieneinkommen aus der Sicht der Kinder. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 9, S. 18-25. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953)

178

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

[268-F] Eichler, Melanie; Kalbitz, Andreas (Bearbeitung); Flaquer, Lluis, Dr.; Pfau-Effinger, Birgit, Prof.Dr. (Leitung): The well-being of children: the impact of changing family forms, working conditions of parents, social policy and legislative measures (WELLCHI) INHALT: Ziel der Coordination Action ist es, ein neues wissenschaftliches Netzwerk zu entwickeln und zu organisieren, das das Wissen über den Einfluss veränderter Familienformen, der Arbeitsbedingungen von Eltern, der Sozialpolitik sowie rechtlicher Rahmenbedingungen auf das Wohlergehen von Kindern und ihren Familien verbessert. Es geht darum, Forschungsergebnisse zu sammeln, aufzubereiten und zu publizieren. Es wird analysiert, in welcher Art und Weise Prozesse des Wandels der institutionellen Rahmenbedingungen in europäischen Wohlfahrtsstaaten die Situation von Kindern beeinflussen und im Kontext verschiedener Wohlfahrtsstaaten zu differierenden Ergebnissen führen. Dazu werden u.a. auch internationale wissenschaftliche Workshops und Konferenzen durchgeführt, die Experten aus verschiedenen spezialisierten Fachgebieten zusammenführen und auf denen Forschungsergebnisse und erfahrungen diskutiert und verglichen werden. Dabei werden auch Ansätze diskutiert, durch staatliche Politik und Gesetzesreformen die Situation von Kindern zu verbessern. Es sollen zudem Strategien für die Auswertung und Verbreitung von Forschungsergebnissen für ein breiteres Publikum erarbeitet werden. Ausgehend davon, dass die Beseitigung von Kinderarmut eine Vorbedingungen für die Zukunft einer sozial integrierten Gesellschaft ist, wird die Coordinate Action zu den Zielen des Schwerpunktes 7 des 6. EU-Rahmenprogramms beitragen, wo sie speziell auch Fragen wie der nach der Entwicklung sozialer Ungleichheit und der Akkumulation sozio-ökonomischer Risiken, nach der Veränderung der Lebensqualität, nach dem Zugang zu sozialen Dienstleistungen sowie nach den Gründen für die intergenerationelle Vererbung sozialer Ungleichheit nachgeht. Es werden mehrfache Synergieeffekte im Hinblick auf die folgenden Punkte erwartet: 1. Integration und Sekundäranalyse der Ergebnisse von empirischer Forschung; 2. Exploration neuer Ansätze in der Forschung; 3. Vermeidung nationaler Fragmentierung in der Forschung; 4. internationale Anpassung von Statistiken; 5. Leistung eines Beitrags zur Stärkung und Integration der Europäischen Forschungslandschaft. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfau-Effinger, B.: Review on: Welfare and families in Europe, Peter Abrahamson, Thomas P. Boje and Bent Greve, Aldershot, Ashgate, 2005. in: International Journal of Social Welfare, 2006.+++Pfau-Effinger, B.: Buchbesprechung zum Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, hrsg. von R. Becker und B. Kortendiek, VS Verlag für Sozialwissenschaften. in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2006, 1.+++Pfau-Effinger, B.: Der soziologische Mythos von der Hausfrauenehe - sozio-historische Entwicklungspfade der Familie. in: Bührmann, Andrea; Diezinger, Angelika; Metz-Göckel, Sigrid (Hrsg.): Arbeit - Sozialisation - Sexualität. Frankfurt am Main: VS-Verl. f. Sozialwiss. 2006, S. 107 ff. (Nachdruck aus: Soziale Welt, Jg. 49, 1998, S. 167-182).+++Pfau-Effinger, B.: Cultures of childhood and the relationship of care and employment in European welfare states. in: Lewis, Jane (ed.): Children, welfare states and citizenship in Europe. Edward Elgar 2006.+++PfauEffinger, B.: "Care" im Wandel des wohlfahrtsstaatlichen Solidaritätsmodells - Deutschland und die Schweiz im Vergleich. in: Carigiet, E.; Mäder, U.; Schulz-Nieswand, M. (Hrsg.): ArbeitnehmerInnen-Solidarität oder BürgerInnen-Solidarität? Die Schweiz und Deutschland im sozialpolitischen Vergleich. Basel: Rotring-Verl. 2006.+++Pfau-Effinger, B.; SakacMagdalenic, S.: Informal employment in the work-welfare arrangement of Germany. in: Marcelli, Enciro; Williams, Collin C. (eds.): The informal work of developed nations. Univ. of Michigan Press 2006.+++Andersen, J.G.; Guillemard, A.; Jensen, P.; Pfau-Effinger, B. (eds.):

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

179

The new face of welfare. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.; Geissler, B.: Care and social integration in European Societies. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.: Culture and welfare state policies: reflections on a complex interrelation. in: Journal of Social Policy, 34, 2005, 1, pp. 1-18.+++Pfau-Effinger, B.: Review on 'Working parents and the welfare state: family change and policy reform in Scandinavia' by Arnlaug Leira. in: The British Journal of Industrial Relations, 2005, pp. 335-337.+++Pfau-Effinger, B.: Welfare state policies and new forms of social integration. in: Andersen, Jörgen Goul; Guillemard, Anne Marie; Jensen, Per; Pfau-Effinger, Birgit (eds.): The new face of welfare. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.; Geissler, B.: Change of care arrangements. Variations and change. in: Pfau-Effinger, Birgit; Geissler, Birgit: Care and social integration in European Societies. Bristol: Policy Press 2005.+++Jensen, P.H.; Pfau-Effinger, B.: Active citizenship - the new face of welfare. in: Andersen, J.G.; Guillemard, A.; Jensen, P.; Pfau-Effinger, B. (eds.) The new face of welfare. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.: Welfare state policies and care arrangements. in: European Societies 7, 2005, 2, pp. 321-347.+++Pfau-Effinger, B.: Care culture and care arrangements in a cross-national perspective. in: Pfau-Effinger, Birgit; Geissler, Birgit: Care and social integration in European societies. Bristol: Policy Press 2005.+++Pfau-Effinger, B.: Development of culture, welfare state and women's employment in Europe. Aldershot: Ashgate 2004.+++Pfau-Effinger, B.: Historical paths of the male breadwinner family model - explanation for cross-national differences. in: British Journal for Sociology, 55, 2004, 3. ARBEITSPAPIERE: S. http://www.ciimu.org/wellchi/reports/indexreports.php . ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Pfau-Effinger, Birgit (Prof.Dr. Tel. 040-42838-3809, e-mail: [email protected])

[269-L] Eisfeld, Jens: Liberalismus und Konservatismus: die US-amerikanische Diskussion um die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen durch Gerichtsurteil, Tübingen: Mohr Siebeck 2006, 167 S., ISBN: 3-16-148996-9 (Standort: UB Bonn(5)-2006-6144) INHALT: Der Verfasser analysiert den Zusammenhang zwischen den politischen Theorien von Konservatismus und Liberalismus, Verfassungsverständnis und der Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ideen durch Gerichtsurteil in vier Schritten. Den Anfang macht ein Überblick über die Inhalte der liberalen und der konservativen Theorie in den USA. Die Analyse konzentriert sich im Folgenden auf das jeweilige Verfassungsverständnis und die diesem entsprechende politische Einordnung bisheriger Urteile des US Supreme Court zum verfassungsrechtlichen Schutz Homosexueller vor einzelstaatlichen Gesetzen. Dabei wird deutlich, dass das Gericht die bloße moralische Ablehnung von Homosexualität nicht mehr als verfassungsrechtlich hinreichende Begründung akzeptiert. Anhand des Streits um die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe durch Richterspruch werden abschließend die unterschiedlichen Auffassungen von Konservativen und Liberalen über die Rolle der Moralphilosophie bei der Interpretation der Verfassung und die Konsequenzen analysiert, die sich daraus für die Ver-

180

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

pflichtung des Gesetzgebers zur Rechtfertigung der politischen Vernünftigkeit der von ihm erlassenen Regelungen ergeben. (ICE2)

[270-L] Esping-Andersen, Gosta: Warum brauchen wir eine Reform des Sozialstaats, in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 34/2006, Nr. 1, S. 61-81 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Experimenting with a novel form of scientific journal publishing, Gosta EspingAndersen answers questions asked by Jens Alber concerning his thesis that European welfare states are in need of thorough reform. As to Esping-Andersen, social policies need to adapt to three structural transformations which imperil the viability of present welfare state arrangements: low fertility and rising longevity; the revolution in women's roles; and the increased knowledge intensity of economic activity. In order to preserve the solvency of social security schemes and the competitiveness of European economies investments in human capital are required which enhance the productivity of the labour force. Since life chances depend increasingly an skills and abilities acquired in the early years prior to school age, a social investment strategy with extended day care and improved educational opportunities in early childhood is called for. Facilitating the combination of motherhood and employment such an investment strategy for children would not only promote the life chances of children and mothers, but also contribute to effectively safeguarding the solvency of the pension schemes." (author's abstract)

[271-L] Fenge, Robert; Weizsäcker, Jakob von: "Generation Enkellos" und Rentenbeitragsrabatt für Eltern, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 5, S. 11-18 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Kinderlosigkeit hat zwei unmittelbare Auswirkungen auf das Rentensystem. Erstens stehen dadurch in der nächsten Generation weniger Beitragszahler zur Verfügung. Zweitens zahlen Kinderlose ihrerseits typischerweise mehr Rentenbeiträge. Denn insbesondere Frauen ohne Kinder haben ein meist deutlich höheres beitragspflichtiges Erwerbseinkommen, als sie es mit Kindern gehabt hätten. Wenn sich daraus ein erhöhtes Beitragsaufkommen ergibt, führt dies im Umlageverfahren unmittelbar zu höheren Renten für die Vorgängergeneration. In gewisser Hinsicht sehen sich die heutigen Rentner also einer perfekten Demographie gegenüber, nämlich einer mit vielen Kindern aber wenig Enkeln. Der unverhoffte Gewinn für die 'Generation Enkellos', der auf 7 Prozent der heutigen Renten geschätzt werden kann, wurde in der Rentendiskussion bislang kaum thematisiert. In diesem Artikel werden die direkten Verteilungswirkungen der Kinderlosigkeit im Rentensystem, insbesondere für die 'Generation Enkellos', erörtert. Auf dieser Grundlage schlagen die Autoren vor, den unverhofften Gewinn der 'Generation Enkellos' in ermäßigte Rentenbeitragszahlungen für Eltern umzumünzen: ein Beitragsrabatt für Eltern." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

181

[272-F] Filippini, Massimo, Prof.Dr.; Stern, Susanne, Dipl.-Sozialgeogr.; Tassinari, Sergio, Lic.phil.; Menegale, Sarah; Banfi, Silvia; Pióro, Daniela; Farsi, Mehdi; Schrottmann, Ria, Lic.phil. (Bearbeitung); Iten, Rolf, Dr.oec.publ. (Leitung): Nachfrage nach familienergänzender Kinderbetreuung in der Schweiz INHALT: Das Forschungsprojekt beleuchtet die formelle familienergänzende Kinderbetreuung im Vorschulbereich wie z.B. die Betreuung in Krippen und Tagesfamilien. Diese Betreuungsangebote genießen in der Schweiz zunehmende Bedeutung. Eine effiziente, bedarfsgerechte Strategie zum Ausbau des Angebots muss auf Informationen über das Nachfrageverhalten der Eltern basieren. Diese Grundlagen fehlen in der Schweiz weitgehend. Weder die Nachfrage noch das Angebot wurden bislang systematisch untersucht. Das Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücken im Vorschulbereich. Die Ergebnisse liefern Grundlagen für eine nachfrageorientierte Planung des familienergänzenden Betreuungsangebots in der Schweiz. Sie zeigen auf, wo Ausbaupotenziale bestehen und wie Angebote ausgestaltet sein müssen, damit sie den Bedürfnissen der Eltern gerecht werden. Das Forschungsprojekt gibt Antworten zu den folgenden Fragen: Welche sozioökonomischen, demografischen, regionalen und angebotsspezifischen Faktoren spielen bei der Wahl eines Betreuungsangebots welche Rolle? Wie groß sind aktuell die Nachfragepotenziale für Betreuung in Krippen und Tagesfamilien in den verschiedenen Regionen der Schweiz? Welche zukünftigen Entwicklungen sind zu erwarten angesichts der analysierten Verhaltensweise und der demografischen Szenarien, insbesondere der Entwicklung der Kinderzahlen? Ergebnisse: s. http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=8461 . ZEITRAUM: 2004-2015 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Die Nachfrage nach familienergänzender Betreuung wird aufgrund einer Analyse des Nachfrageverhaltens bestimmt. Die Analyse des Nachfrageverhaltens basiert auf Daten, die bei Haushalten mit Kindern mittels eines Choice Experiments erhoben und mit einem Discrete Choice Modell ausgewertet wurden. Dieses ökonometrische Modell erlaubt die Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Haushalt eine bestimmte Betreuungsform wählt in Abhängigkeit der wichtigsten Einflussfaktoren: Eigenschaften der verfügbaren Betreuungsangebote: im Vordergrund stehen Verfügbarkeit, Preis und Qualitätsvariablen; Eigenschaften des Haushaltes: Einkommen, Berufstätigkeit der Eltern, Anzahl Kinder im Haushalt; regionale Variablen: städtische und ländliche Lebensstile, kulturelle Repräsentationen von Kinderbetreuung (Unterschiede Deutschschweiz und lateinische Schweiz). Die wichtigste Datengrundlage für das Discrete Choice Modell bildet eine Umfrage bei 750 Haushalten mit Kindern im Vorschulalter (0-4 Jahre) in der deutschen, französischen und italienischen Schweiz. Aufbauend auf den mit dem Discrete Choice Modell berechneten "Wahlwahrscheinlichkeiten" wird ein Simulationsmodell formuliert. Das Simulationsmodell beinhaltet regional differenzierte Daten zum Ist-Zustand und zur Entwicklung aller für die Nachfrage nach familienergänzender Betreuung relevanten Einflussfaktoren. Anhand des Simulationsmodells kann eine Schätzung der aktuellen und zukünftigen Nachfragepotenziale durchgeführt werden. 1. Datenerhebung (Choice Experiment): Der Fragebogen für die Datenerhebung bei 750 Haushalten mit Kindern im Vorschulalter wurde basierend auf einer Literaturanalyse, Gesprächen mit ExpertInnen und den daraus abgeleiteten Forschungshypothesen erstellt. Die telefonische Erhebung wurde durch ein professionelles Institut (Link) durchgeführt. Die Umfrage bestand aus zwei Teilen: Im ersten Teil wurden Daten zur Haushaltzusammensetzung, zur aktuellen Kinderbetreuungssituation sowie zu den Wohnverhältnissen, der Erwerbstätigkeit und dem Einkommen erhoben. Anschließend bekamen die Teilnehmenden der Befragung eine Auswahl von Kärtchen nach Hause geschickt, auf denen hypothetische Kinderbetreu-

182

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

ungssituationen dargestellt sind (Choice Experiment). Es konnte jeweils zwischen privater Betreuung und verschiedenen Formen der Fremdbetreuung gewählt werden. Die familienexternen Betreuungssituationen wurden durch verschiedene Merkmale, wie z.B. den Preis oder die Distanz zum Wohnort, beschrieben. Die individuelle Wahl der auf den Kärtchen dargestellten Betreuungsformen wurde wiederum telefonisch abgefragt. Die Befragung der Eltern wurde so konzipiert, dass die Eltern nicht einfach einen Wunschzettel formulieren konnten. Die Eltern mussten im Gegenteil zwischen verschiedenen realistischen Alternativen unter Berücksichtigung von Merkmalen wie Preis, Distanz und Qualität eine Wahl treffen. Ökonomisch gesprochen mussten die Befragten so genannte Trade Offs optimieren. Diese hoch entwickelte Befragungsmethode stammt aus der Marketingforschung. 2. Discrete Choice Analyse: Beim Choice Experiment stellt die Wahl einer bestimmten Kinderbetreuungsform einen diskreten Entscheid dar. Die Familien mussten sich in jeder Situation für eine bestimmte Form der Kinderbetreuung entscheiden. Die ökonometrischen Auswertungen wurden dementsprechend mit einem multinomialen logit Modell durchgeführt, das zur Familie der Modelle diskreter Entscheidungen gehört (Discrete Choice Modelle). 3. Simulationsmodell: Im Simulationsmodell werden für jede Variable regionale Ist- und Perspektivdaten eingegeben. Es handelt sich in erster Linie um Volkszählungsdaten zur sozioökonomischen und demografischen Haushaltsstruktur. Die Kombination der Ist- und Perspektivdaten mit den in der Discrete Choice Analyse berechneten Koeffizienten ermöglicht die Berechnung der Wahrscheinlichkeit, mit der die Hauhalte einer bestimmten Region familienergänzende Betreuung nachfragen (Wahlwahrscheinlichkeit). VERÖFFENTLICHUNGEN: INFRAS, MecoP, Tassinari Beratungen (Hrsg.): Wieviele Krippen und Tagesfamilien braucht die Schweiz? Juni 2005. Kurzfassung der Studie. Download unter: http://www.infras.ch/downloadpdf.php?filename=Kurzfassung.pdf .+++Stern, S.; Banfi, S.; Tassinari, S.: Krippen und Tagesfamilien in der Schweiz. Aktuelle und zukünftige Nachfragepotenziale. Bern: Haupt 2006, 186 S. ISBN 3-258-06996-4. ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 52 Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel INSTITUTION: INFRAS AG Infrastruktur-, Umwelt- und Wirtschaftsberatung (Gerechtigkeitsgasse 20, 8027 Zürich, Schweiz); Università della Svizzera Italiana, Facolta di Scienza Economiche, Istituto di Microeconomia e Economia Pubblica -MecoP- (Via Giuseppe Buffi 13, 6904 Lugano, Schweiz); Tassinari Beratungen (Bahnhofstr. 17, 5300 Turgi, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[273-L] Gerlach, Irene: Familienpolitik: Kampf der Kinderlosigkeit?, in: Roland Sturm, Heinrich Pehle (Hrsg.): Wege aus der Krise? : die Agenda der zweiten Großen Koalition, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 77-94, ISBN: 3-86649-002-X (Standort: UB Bonn(5)-2006-4413) INHALT: Der Beitrag zur Agenda der zweiten Großen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland befasst sich mit der Familienpolitik. In das Thema einführend, wird zunächst der Stellenwert der Familienpolitik beschrieben und dann die aktuelle Situation von Familien in Deutschland dargestellt. Im Anschluss werden die zentralen familienpolitischen Handlungserfordernisse markiert, und die Familienpolitik der rot-grünen Koalition wird im Hinblick auf ihre Handlungsschwerpunkte und Handlungsdefizite untersucht. Dazu gehören (1) der Familienlastenausgleich, (2) das Lebenspartnergesetz und die Rechtsreform Kindschaftsrechts sowie (3) die Vereinbarkeit von Familie mit anderen Lebensbereichen (Elternurlaub, Erzie-

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

183

hungsgeld, Tagesbetreuung, Ganztagsschule). Auf dieser Grundlage wird dann die Agenda der Familienpolitik der Großen Koalition skizziert. Hier gilt das Interesse (1) den politikfeldspezifischen Problemlagen, (2) den normativen Vorgaben und (3) den parteipolitischen Konfliktlinien der Großen Koalition. Aus der Analyse der familienpolitischen Aussagen des Koalitionsvertrages ergibt sich, dass eine relative Durchgängigkeit begonnener Konzeptionen der rot-grünen Vorgängerregierung in der Großen Koalition zu erwarten ist. Dennoch gibt es auch mögliche Sollbruchstellen, die am Beispiel der Genshagener Beschlüsse zur steuerlichen Freistellung von Kinderbetreuungskosten untersucht werden. (ICG2)

[274-L] Gerzer-Sass, Annemarie: Blick über den Zaun - Familienpolitik in Europa: siebter Familienbericht: Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit, in: DJI Bulletin, 2006, H. 1 = H. 74, S. 10-13 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull74_d/DJIB_74.pdf) INHALT: "Die Veränderung der Lebensläufe von Männern und Frauen stellt nicht nur eine Herausforderung für Deutschland dar, sondern betrifft alle Industrienationen. Deshalb wurde im Rahmen des Familienberichtes auch ein Blick auf andere Länder Europas geworfen, um aufzuzeigen, wie diese mit den neuen Herausforderungen umgehen. Dabei werden die unterschiedlichen Konzepte der verschiedenen Länder herangezogen, um die familienpolitische Diskussion in Deutschland zu überdenken. Die folgende Zusammenfassung von Kapitel 2 des Siebten Familienberichts konzentriert sich auf den Aspekt des Lebenslaufs." (Autorenreferat)

[275-L] Geserick, Christine; Haider, Astrid; Cizek, Brigitte; Baumgartner, Gilbert: Familienrelevante CSR-Maßnahmen österreichischer Unternehmen 2005: eine Recherche zu externen Maßnahmen, (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, Nr. 53), Wien 2006, 55 S. (Graue Literatur; URL: http://62.116.39.195/ftp/projekte/wp_53_csr/wp_53_csr.pdf) INHALT: "Das Paper stellt eine Recherche zu familienrelevanten CSR-Maßnahmen (Corporate Social Responsibility) österreichischer Unternehmen zusammen, die im Frühling 2005 am ÖIF durchgeführt wurde. Beschränkendes Kriterium für die Analyse ist die externe Dimension der Maßnahmen im Sinne der Corporate Citizenship, d.h. es wurden jene gesellschaftsund familienpolitisch relevante Aktivitäten zusammengeschaut, die Unternehmen außerhalb ihres eigenen betrieblichen Umfeldes setzen (z.B. Volunteering und Corporate Giving). Familienfreundlich sind in unserem Sinn Maßnahmen, die eine oder mehrere der von uns definierten Zielgruppen erreichen: Familien als soziale Einheit, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Beeinträchtigungen/ Behinderungen und ältere Personen. In einer hauptsächlich internetbasierten Dokumentenanalyse wurden die 86 am Equity Market notierten österreichischen Firmen (Stichtag: 31.03.2005), systematisch a) auf ihre allgemeinen und b) speziell familienfreundlichen CSR-Aktivitäten hin analysiert. Bei 24 von den 86 untersuchten Unternehmen finden sich allgemeine CSR-Aktivitäten, 15 der 24 Unternehmen engagieren sich speziell in Bereichen, die in unserem Sinn familienrelevant sind. In einem zweiten Recherche-Schritt wurden CSR-Aktivitäten von insgesamt 9 (nicht notwendigerweise börsennotierten) Unternehmen als Good Practice-Modelle herausgegriffen. Die Recherche zeigt eine generelle Begrenztheit; was die Zahl an extern ausgerichteten, familienfreundlichen Modellen angeht. Die am häufigsten unterstützten Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche, sowie Menschen mit

184

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

Beeinträchtigungen oder Behinderungen. Die Ergebnisse bestätigen außerdem die in anderen Studien für Österreich festgestellte Vorrangstellung des Corporate Giving gegenüber dem Volunteering." (Autorenreferat)

[276-L] Heitkötter, Martina; Lange, Andreas: Zeitpolitik für Familien: ein kleiner Kompass im Meer der Zeitbegriffe, in: DJI Bulletin, 2006, H. 74, S. 1-4 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull74_d/DJIB_74.pdf) INHALT: "Die Zeitpolitik für Familien (als ein neues Element von Familienpolitik) richtet ihren Blick auf die Zeitstrukturen des Familienalltags sowie der Lebensverläufe von Familien bzw. ihrer Mitglieder. Zeitpolitik verfügt mittlerweile über ein eigenes Repertoire an Schlüsselbegriffen, Instrumenten und Strategien. Bulletin 74 PLUS greift diese auf und liefert mit dem vorliegenden kleinen Kompass eine Orientierung zu den neuen Begriffen der Zeitpolitik. Im Unterschied zu dem bereits bestehenden 'Zeitpolitischen Glossar' (www.zeitpolitik.de) werden im Folgenden familienpolitisch relevante Aspekte von Zeit in den Vordergrund gestellt." (Autorenreferat)

[277-L] Heitkötter, Martina; Schröder, Delia: Neue familienpolitische Arrangements vor Ort: ein repräsentativer Blick auf Lokale Bündnisse für Familie, in: DJI Bulletin, 2005, H. 71, S. 3 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull71_d/DJIB_71.pdf) INHALT: Der Beitrag stellt die fachwissenschaftliche Begleitung der Anfangsphase der bundesweiten Initiative "Lokale Bündnisse für die Familie" (Dezember 2003 - Februar 2005) durch das Deutsche Jugendinstitut vor. Im Mittelpunkt stehen Ergebnisse aus einer Standortbefragung des DJI, mit dem Interesse das Gründungsgeschehen der familienpolitischen Netzwerke näher zu beleuchten. Sie wurde im Sommer 2004, mittels teilstandardisierter Telefoninterviews durchgeführt. (DIPF/Orig./eli)

[278-L] Kalenkoski, Charlene M.; Ribar, David C.; Stratton, Leslie S.: The influence of wages on parents' allocations of time to child care and market work in the United Kingdom, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2436), Bonn 2006, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2436.pdf) INHALT: "We use time-diary data on couples with children from the 2000 United Kingdom Time Use Survey to examine the impacts of own and partner's wages on parents' provision of child care and market work on weekdays and on weekends and holidays. We find that increases in partners' wages increase women's primary care on all days and decrease their market work on weekdays, while increases in women's own wages increase their market work on weekdays. In contrast, men's time use is only responsive to their own wage on weekend days, when they reduce their market time and increase their primary child care time in response to higher wages." (author's abstract)

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

185

[279-L] Ketelhut, Jörn: Die 'maternalistische' Geschlechterpolitik des EuGH: Familienpolitische Leitbilder in der Rechtsprechung zu Mutterschutz und Elternrechten, in: Annette Jünemann, Carmen Klement (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 46-64, ISBN: 3-8329-1107-3 INHALT: Die Untersuchung zur Gleichstellungspolitik in der EU beschäftigt sich aus politikwissenschaftlicher Perspektive mit der problematischen Ausgestaltung der Frauenrechte in der Familie und fragt, ob die Rechtsprechung des EuGH tatsächlich zur Festigung des traditionellen Modells der familiären Arbeitsteilung beiträgt. Läuft diese Institutionalisierung bestimmter männlicher und weiblicher Rollenverständnisse den Zielen der gemeinschaftlichen Gleichstellungspolitik zuwider? Sind in jüngster Zeit Veränderungen in der Rechtsprechung des EuGH eingetreten, und wie sind die Entwicklungen in der Gesamtschau zu bewerten? Am Beispiel der Entscheidungen des EuGH zu Schwangerschaft, Mutterschutz und Elternrechten weist der Autor nach, dass normative Leitbilder über die Rolle der Frau innerhalb von Familie und Gesellschaft zu Urteilen führen, die nunmehr die Elternrechte von Vätern beschneiden und gleichzeitig die Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt einschränken. Damit wird eine feministische Kritik am EuGH bestätigt, die die einflussreiche Rolle dieses Organs auf dem Gebiet der gemeinschaftlichen Gleichstellungspolitik zwar nicht widerlegt, aber zumindest relativiert. Diese Neueinschätzung basiert u.a. auf einer tieferen Auseinandersetzung mit den juristischen, politischen und sozialen Diskursen, deren Einfluss auf die Urteilsfindung von der Politikwissenschaft bislang unterschätzt wurde. (ICG2)

[280-F] Koziel, Sylwia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Der Unterstützungsbedarf sozial benachteiligter Familien beim Übergang zur Elternschaft. Hilfe und Unterstützung durch die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe? INHALT: In dem Dissertationsprojekt geht es um den Unterstützungsbedarf sozial benachteiligter Familien beim Übergang zur Elternschaft. Hierbei richte sich der Fokus auf werdende Eltern (Frau in der Schwangerschaft) und Eltern mit Kleinkindern (0-1 Jahre), die sich also nach Gloger-Tippelt (1988) beim Übergang zur Elternschaft befinden und mit vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert sind. Übergänge können als Schnittstellen zwischen individuellen biografischen Verläufen und sozialen Strukturen betrachtet werden. Sie markieren Brüche im Lebenslauf und implizieren Entwicklungsaufgaben, die von den Subjekten bewältigt werden müssen. Die individuelle Bewältigung muss im Kontext der gesellschaftlich vorgeformten Entwicklungsbahnen betrachtet werden. Hierbei spielen die institutionellen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle, "aber nicht primär als strukturelles Problem, sondern als transitorisch wahrgenommene und von den Handlungssubjekten positiv oder negativ bewertete Umwelt" (Kutscha 1991). Wie der Übergang von den Subjekten bewältigt wird, hängt im hohen Maße von der sozialen Herkunft, dem Geschlecht oder der ethnischen Zugehörigkeit ab, da diese Faktoren einen ungleichen Zugang zu Lebensbereichen beeinflussen. Der Übergang zur Elternschaft stellt einen wichtigen Übergang im Leben der Individuen dar, und er vollzieht sich auf unterschiedlichen Ebenen. Paaren, die ihr erstes Kind erwarten und bekommen, wird ein neuer Status zugeschrieben. Der Übergang zur Elternschaft wird als ein Übergang ins Erwachsenenalter betrachtet. Die Lebenssituation des Paares ändert sich gravierend und hat Auswirkungen auf die Partnerschaftszufriedenheit, die Aufteilung der Erwerbs- und Hausarbeit, die sozialen Kontakte, die Zeitstrukturen etc. Familienbezogene Ü-

186

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

bergänge, also auch der Übergang zur Elternschaft, sind Gegenstand von Familienforschung, die hauptsächlich soziologisch oder psychologisch orientiert ist. Erziehungswissenschaftliche oder gar sozialpädagogische Zugänge sind rar. Ziel der Arbeit ist es, den Übergang aus der Perspektive der Kinder- und Jugendhilfe zu untersuchen. Hierbei richtet sich zunächst der Fokus auf die Entwicklungsaufgaben der (werdenden) Eltern und fragt nach dem spezifischen Unterstützungsbedarf in diesem Lebensabschnitt. Des Weiteren soll dieser Unterstützungsbedarf der Eltern im Kontext der bestehenden Angebote der Kinder- und Jugendhilfe betrachtet werden. In diesem Zusammenhang konzentriert sich die Autorin auf die Angebote der allgemeinen Förderung und Unterstützung für Eltern und Kinder, die nach Jordan/ Sengling (2000) als die Angebote beschrieben werden, die sich nicht primär an individuellen Defizitlagen orientieren, sondern die allgemeine soziale Benachteiligung und Beeinträchtigung der Lebensbedingungen von Familien als Ausgangspunkt nehmen. Es geht also in erster Linie um Bildungsangebote und nicht um Angebote, die an verfestigten Problem- oder Defizitlagen ansetzen. Die zentralen Forschungsfragen lauten: 1. Wie bewältigen sozial benachteiligte Familien alltägliche Entwicklungsaufgaben bei der Familiengründung? 2. Wie können Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sozial benachteiligte Familien unterstützen? Ausgangspunkt ist die Vorannahme, dass eine Diskrepanz zwischen dem Unterstützungsbedarf der Familien und der Bedarfswahrnehmung in der Kinder- und Jugendhilfe besteht. Die Dissertation soll dieses Spannungsverhältnis im Hinblick auf "Passungsmöglichkeiten" beleuchten. METHODE: Das Forschungsprojekt wird eine qualitative Studie. Der Unterstützungsbedarf der Familien wird anhand von problemzentrierten Interviews nach Witzel (1982) ermittelt werden. Diese Form des qualitativen Interviews ermöglicht es, mit einem theoretischen Konzept ins Feld zu gehen, auch wenn die Dominanz der Konzeptgenerierung durch den Befragten erhalten bleibt. Die Datenerhebung sowie deren Auswertung erfolgt nach dem Verfahren der Grounded Theory. Die Auswahl der zu Befragenden wird nach der Strategie des theoretical sampling erfolgen. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Graduiertenkolleg 540 "Jugendhilfe im Wandel" (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel: 0231-755-7104, Fax: 0231-755-6225, e-mail: [email protected])

[281-F] Kreyenfeld, Michaela, Dr. (Bearbeitung): Kinderbetreuung, Frauenerwerbstätigkeit und Geburtenentwicklung INHALT: Analyse des Einflusses der Kinderbetreuung auf Frauenerwerbstätigkeit und Fertilität. ZEITRAUM: 1990-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland METHODE: quantitative Verfahren der Datenanalyse VERÖFFENTLICHUNGEN: Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Christa Katharina; Wagner, Gert: Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung: Analysen zum Status quo und Vorschläge zur Reform. Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3. +++Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: A multilevel analysis of child care and women's fertility decisions in Western Germany. in: Journal of Marriage and Family, 65, 2003, pp. 584-596.+++Spieß, Katharina; Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert: Distributional analysis of child care subsidies in Germany. in: European Early Childhood Education Research Journal, 11, 2003, 2, pp. 159-175.+++Dies.: Modes of childcare and the difficult compatibility of

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

187

childrearning and employment in (Western) Germany. in: Dobritz, Jürgen; Otto, Johannes (Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen: Ergebnisse der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-SüßmilchGesellschaft für Demographie, Berlin, 21.-23. Juni 2001. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 108. Wiesbaden: BiB 2002, S. 95-108.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina: Die Förderung von Kindertageseinrichtungen - eine Analyse ihrer verteilungspolitischen Konsequenzen. in: Neubauer, Georg (Hrsg.): Ökonomisierung der Kindheit: sozialpolitische Entwicklungen und ihre Folgen. Reihe Kindheitsforschung, Bd. 15. Opladen: Leske u. Budrich 2002, S. 59-76. ISBN 3-8100-3401-0.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina; Wagner, Gert G.: Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung. Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3.+++Kreyenfeld, Michaela; Hank, Karsten: Does the availability of child care influence the employment of mothers? Findings from Western Germany. in: Population Research and Policy Review, 19, 2000, 4, pp. 317337.+++Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert G.: Die Zusammenarbeit von Staat und Markt in der Sozialpolitik: das Beispiel der Betreuungsgutscheine und Qualitätsregulierung für die institutionelle Kinderbetreuung. in: Althammer, Jörg; Schmähl, Winfried (Hrsg.): Soziale Sicherung zwischen Markt und Staat. Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, N.F., Bd. 275. Berlin: Duncker und Humblot 2000, S. 309-338. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-2081-136, Fax: 0381-2081-436, e-mail: [email protected])

[282-F] Leitner, Sigrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Leitner, Sigrid, Dr.phil. (Leitung): Varianten des Familialismus INHALT: Das Forschungsprojekt setzt sich zunächst mit dem Begriff des Familialismus auseinander und entwickelt - in Abgrenzung von Esping-Andersen und vor dem Hintergrund der feministischen Care-Debatte - eine Typologie, die der Identifizierung von vier unterschiedlichen Varianten von Familialismus dient. Der These folgend, dass das familialistische Profil eines Landes historisch kontingent ist und auch für unterschiedliche Bereiche der Pflege- und Betreuungsarbeit variieren kann, werden vier kontinentaleuropäische Wohlfahrtsstaaten, die gemeinhin als familialistisch charakterisiert werden, in historischen Fallstudien analysiert. Die Länderstudien zu Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich konzentrieren sich darüber hinaus auf die jeweiligen Bestimmungsfaktoren für die Entwicklung im Bereich der Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitik. Ziel des Projekts ist es, durch den historischen Ländervergleich Ähnlichkeiten und Differenzen der Politikentwicklung und ihrer Ursachen zu identifizieren. ZEITRAUM: 1880-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Österreich VERÖFFENTLICHUNGEN: Leitner, Sigrid: Varieties of familialism. The caring function of the family in comparative perspective. in: European Societies, 5, 2003, 4, pp. 353-375.+++ Leitner, Sigrid: Conservative familialism revisited: the case of Belgium. in: Acta Politica, 40, 2003, 4, pp. 419-439.+++Leitner, Sigrid: Familialism. in: Fitzpatrick, Tony; Kwon, Huck-ju; Manning, Nick; Midgley, James; Pascal, Gill (eds.): International encyclopedia of social pol-

188

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

icy. London: Routledge 2006 (forthcoming).+++Leitner, Sigrid: Von der indirekten zur direkten Förderung von Familienarbeit: bekannte Enttäuschungen und neue (falsche) Hoffnungen. in: Degener, Ursula; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit. Feministische Analysen und Perspektiven. Reihe Politik und Geschlecht. Wiesbaden: VSVerl. 2006, S. 321-339. ART: Habilitation BEGINN: 1999-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialpolitik (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-397133, e-mail: [email protected])

[283-F] Lipinski, Heike, Dipl.-Soz.; Ridderbusch, Jens, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Stutzer, Erich, Dipl.-Volksw. (Leitung): Familienfreundliche Kommune - kommunale Familienpolitik in Baden-Württemberg INHALT: Erhebung, Darstellung und Analyse von innovativen und nachhaltigen familienfreundlichen Maßnahmen in den Kommunen Baden-Würtembergs. Aufbereitung der Ergebnisse im Internet-Portal: http://www.familienfreundliche-kommune.de , um den Informations- und Erfahrungsaustausch zur kommunalen Familienpolitik zu fördern, ebenfalls regelmäßiger Infobrief "Familienfreundliche Kommune" für die familienpolitisch Aktiven in den Städten und Gemeinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: explorativer Ansatz; qualitative Analyse anhand von Akten/ Dokumenten und Experteninterviews VERÖFFENTLICHUNGEN: Lipinski, Heike: Familie beginnt vor Ort. Familienfreundlicher Umbau von Kommunen: Notwendigkeit - Nutzen - Patentrezepte? in: Perspektive21, 2004, H. 23, S. 51-63.+++Ridderbusch, Jens: Ausbau der Kindertagesbetreuung hat Vorteile für die Volkswirtschaft. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, 11, S. 3-10. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Land BadenWürttemberg Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Ridderbusch, Jens (Tel. 0711-641-2719, e-mail: [email protected])

[284-L] Meister, Wolfgang: Der Kinderzuschlag für Geringverdiener - ein Beispiel für mangelhafte Abstimmung im deutschen Transfersystem, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, H. 16, S. 12-20 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Neben der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II) wurde in Deutschland zum 1. Januar 2005 auch der Kinderzuschlag eingeführt. Im vorliegenden Beitrag wird für eine Reihe von Familientypen die Wirkung dieser neuen Sozialleistung im Zusammenspiel mit dem Wohngeld und in Abhängigkeit vom erzielten Bruttolohn dargestellt. Angesichts der hier aufgezeigten zahlreichen Unstimmigkeiten - sowohl bei der Ausgestaltung des Kinderzuschlags an sich als auch wegen seiner Wechselwirkung mit dem Steuerund Transfersystem im Allgemeinen - sollte die von der Bundesregierung für den Herbst ge-

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

189

plante Erarbeitung eines Kombilohnkonzeptes auch genutzt werden, die Regelungen zum Kinderzuschlag gründlich zu überarbeiten." (Autorenreferat)

[285-L] Mersch, Peter: Die Familienmanagerin: Kindererziehung und Bevölkerungspolitik in Wissensgesellschaften, Norderstedt: Books on Demand 2006, X, 208 S., ISBN: 3-8334-5481-4 INHALT: Die Studie widmet sich der Problematik des demographischen Wandels in Wissensgesellschaften. Zunächst werden bevölkerungspolitische Maßnahmen bezüglich ihres Potenzials zur Lösung des demografischen Problems ananlysiert. Der Autor gelangt zu dem Fazit, dass der Staat die gesellschaftliche Reproduktion, besonders die kindliche Erziehung, aufwerten muss. Er zeigt auf, dass das Problem mit Hilfe des Familienmanager-Konzepts gelöst werden könnte. Das Familienmanager-Konzept beinhaltet, dass kinderlose Singles einen monatlichen Beitrag für ein Kind, kinderlose Paare für zwei Kinder abführen müssen. Der Staat, der regelmäßig langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen durchführt, legt den jährlichen Bedarf an Familienmanagerinnen fest und bezahlt Familienmanagerinnen, die eine qualifizierte Ausbildung absolviert haben müssen. Nach Meinung des Autors muss der Staat seinen Fokus völlig verschieben. Nicht mehr die Belange von Wirtschaft und Arbeitnehmern können im Rahmen von Globalisierung und Individualisierung allein im Vordergrund stehen, sondern Themen wie gesellschaftliche Reproduktion, Nachwuchsförderung, Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit. (ICF)

[286-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Tesch-Römer, Clemens: Familie im Wohlfahrtsstaat - zwischen Verdrängung und gemischter Verantwortung, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 3, S. 290-314 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Beitrag diskutiert aus einer international vergleichenden Perspektive die Ausgestaltung informeller und formeller Hilfe- und Unterstützungsleistungen für ältere Menschen. Dabei bezieht er sich insbesondere auf das Spannungsverhältnis zwischen inter- und intragenerationaler familialer Hilfe und wohlfahrtsstaatlich organisierten Unterstützungen. Während die 'Substitutionshypothese' in einer großzügigen wohlfahrtsstaatlichen Versorgung älterer Menschen ein Potential zur Verdrängung der Familie als Unterstützungssystem sieht ('crowding out'), geht die 'Hypothese der Verstärkung' von einer Stimulation familialer Hilfen durch wohlfahrtsstaatliche Interventionen aus ('crowding in'). Die 'Hypothese der gemischten Verantwortung' prognostiziert derweil, dass eine verbesserte Serviceinfrastruktur vor allem die intensivierte Mischung informeller und formellen Hilfe- und Unterstützungsleistungen nach sich zieht. Die 'Hypothese der funktionalen Differenzierung' schließlich nimmt darüber hinaus an, dass diese Mischung nicht unspezifisch erfolgt, sondern sich charakteristische Zuständigkeiten herausbilden. Der Beitrag berichtet empirische Ergebnisse des Forschungsprojekts OASIS - Old Age and Autonomy: The Role of Service Systems and Intergenerational Family Solidarity. Grundlage ist eine nach Alter geschichtete urbane Stichprobe von 6.106 Personen im Alter von mehr als 25 Jahren aus Norwegen, England, Deutschland, Spanien und Israel. Die Analyse zeigt, dass die Gesamtheit der von älteren Menschen empfangenen Hilfe in jenen Wohlfahrtsstaaten deutlich größer ist, die eine ausgeprägte Infrastruktur von formel-

190

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

len Dienstleistungen aufweisen. Unter Kontrolle von Sozialstrukturindikatoren, gesellschaftlichen Normen und individuellen Präferenzen, gesundheitlichen Einschränkungen sowie familialen Opportunitätsstrukturen lassen sich dabei keine Hinweise auf eine substantielle 'Verdrängung' familialer Hilfen finden. Die Ergebnisse unterstützen stattdessen die Hypothesen einer 'gemischten Verantwortung' und 'funktionalen Differenzierung'. Sie deuten darauf hin, dass in Gesellschaften mit gut entwickelten Dienstleitungsinfrastrukturen die Hilfe aus familialen und wohlfahrtsstaatlichen Leistungen häufig kumulativ vorzufinden sind und so auf die Lebensqualität im Alter wirken, während solche Mischungen in familial orientierten Wohlfahrtsregimes bei zugleich insgesamt geringerer Verbreitung von Hilfen nur selten vorkommen." (Autorenreferat)

[287-F] Müller Heine, Karin, Dr. (Bearbeitung): Ziele und Zielbeziehungen in der Familienpolitik INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Sozialpolitik (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-39-7428, Fax: 0551-39-2274)

[288-L] Münnich, Margot: Einkommensverhältnisse von Familienhaushalten und ihre Ausgaben für Kinder: Berechnungen auf der Grundlage der Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003, in: Wirtschaft und Statistik, 2006, Nr. 6, S. 644-670 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; USB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "An der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2003 haben sich unter anderem 12 351 Haushalte von Paaren mit Kindern und 1 884 Haushalte von allein Erziehenden beteiligt. Deren Befragungsergebnisse stehen stellvertretend für rund 6,5 Mill. Paarhaushalte mit Kind(ern) und fast 1,4 Mill. Haushalte von allein Erziehenden in Deutschland. Im Folgenden werden - ebenso wie schon für die Daten der EVS 1998 - die ausgewiesenen Ausgaben für den Privaten Konsum dieser Haushalte durch komplizierte Berechnungsverfahren aufgeteilt nach Ausgaben für Kinder und Erwachsene. Für die Bedarfskomplexe Wohnen (Ausgaben für Miete, Strom, Gas, Wasser sowie für Güter der Haushaltsführung wie Möbel, Kühlschränke u.a.), Ernährung und Verkehr sind die für die EVS 1998 von Wissenschaftlern entwickelten statistischen Verfahren wieder benutzt worden. Über zwei Drittel der Konsumausgaben ließen sich dadurch zuordnen. Auch die etwas einfacheren Annahmen für die Verteilung der Aufwendungen nach Kindern und Erwachsenen für alle anderen Ausgabenbereiche wurden auf die Daten des Jahres 2003 übertragen. Diese Vorgehensweise ist gewählt worden, um die Resultate im Zeitablauf direkt vergleichen zu können. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die errechneten Ergebnisse keineswegs gleichgesetzt werden können mit den Lebenshaltungskosten für Kinder. Zum einen fehlen alle über den Konsum hinausgehenden Ausgaben, die besonders in den letzten fünf Jahren überproportional zunahmen. Zum anderen sind all die Aufwendungen nicht enthalten, die Organisationen ohne Erwerbszweck und der Staat für Kinder tätigen, zum Beispiel Ausgaben für die Schulbildung

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

191

oder den Bau von Kindergärten. Im haushaltsbezogenen Kontext setzen Ausgaben stets Einkommen voraus. Die Einkommenshöhe determiniert und begrenzt den Privaten Konsum entscheidend. Unter diesem Aspekt werden den Berechnungen zu den Verbrauchsausgaben ergänzende Daten zur wirtschaftlichen Lage von Familienhaushalten vorangestellt. Zunächst wird daher die Entwicklung der Einkommen und der Ausgaben von Paaren ohne Kind sowie von Paaren mit Kind(ern) bzw. von allein Lebenden sowie allein Erziehenden im Zeitvergleich von 1998 bis 2003 dargestellt. Schließlich werden noch die Ergebnisse eines alternativen Berechnungsverfahrens, der modifizierten OECD-Skala, präsentiert." (Autorenreferat)

[289-L] Mutke, Barbara; Tammen, Britta (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit - Soziales Recht: interdisziplinäre Beiträge zu Problemlagen und Veränderungsbedarf ; Festkolloquium für Johannes Münder zum 60. Geburtstag, (Reihe Votum), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 173 S., ISBN: 3-7799-1878-1 (Standort: USB Köln(38)33A3575) INHALT: "Der Band enthält Beiträge zu Lebenslagen von Familien, Kindern und Jugendlichen sowie zu Armut und Arbeitslosigkeit. In ihnen werden aktuelle Themenschwerpunkte, Problemlagen und Veränderungsbedarfe aufzeigt und diskutiert. Dabei werden jeweils sowohl sozialwissenschaftliche als auch rechtliche Fragestellungen in den Blick genommen. Die sozialwissenschaftliche Sicht auf Familie, Kindheit und Jugend wird in Beziehung gesetzt zu den aktuellen rechtlichen und politischen Herausforderungen des Familienrechts und der Jugendhilfe. Ausgehend von den veränderten Lebenslagen der Familien und dem derzeitigen Stand des Familienrechts wird an zentralen Punkten die Notwendigkeit von Weiterentwicklungen diskutiert. In einem weiteren Themenbereich werden die wachsende soziale Unsicherheit, die aktuelle quantitative Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit sowie die subjektive Situation der Betroffenen in Zusammenhang mit den Antworten des Rechts auf Armut und Arbeitslosigkeit kritisch betrachtet. Hier stehen die Sozialhilfe und die Grundsicherung für Arbeitssuchende im Zentrum." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: C. Wolfgang Müller: Laudatio (13-22). Familie, Kindheit, Jugend/ Familien-, Kinder- und Jugendhilferecht - Richard Münchmeier: Was sagen uns Sozialwissenschaften und Sozialpädagogik zur Lebenslage von Familien, Kindern und Jugendlichen? (25-46); Kirsten Scheiwe: Vor welchen Herausforderungen steht das Familienrecht heute? Die Antwort des Familienrechts (47-77); Reinhard Wiesner: Die Antwort des Kinder- und Jugendhilferechts (79-89). Armut und Arbeitslosigkeit/ Sozialhilfe und Grundsicherung - Wilhelm Adamy: Was wissen wir über Armut und Arbeitslosigkeit? (93-112); Uwe Berlit: Die Antwort der Sozialhilfe und der Grundsicherung auf Arbeitslosigkeit (113-140). Europa und das deutsche Sozialleistungssystem Chris Lange: 'Europa' und die deutschen Wohlfahrtsverbände: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Beobachtungen und theoretische Anmerkungen (143-171).

[290-L] Neyer, Gerda R.: Family policies and fertility in Europe: fertility policies at the intersection of gender policies, employment policies and care policies, (MPIDR Working Paper, 2006-010), Rostock 2006, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-010.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-010

192

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

INHALT: "This article explores the relationship between family policies, fertility, employment and care. It suggests that similar family policies are likely to exert different effects in different contexts. It argues that a proper assessment of effects of family policies needs to take the combined spectrum of gender relations, welfare-state structures, and labor-market development into account." (author's abstract)

[291-L] Nowak, Jörg: Familienpolitik im neoliberalen Deutschland, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 48/2006, H. 4 = H. 267, S. 522-529 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit der offensiven Wende der Familienpolitik durch Renate Schmidt wurde in Deutschland die Abkehr vom Familienernährermodell beschleunigt. In der großen Koalition führt Ursula von der Leyen diese Politik fort und trägt sie damit von der rot-grünen Regierung in die konservativen Parteien. In diesem Artikel soll gezeigt werden, inwiefern die Integration von mehr Frauen in Lohnarbeit durch den im Staatsapparat verankerten liberalen Feminismus reartikuliert und politisch eingebettet wird. Dabei wird die These aufgestellt, dass sich Klassen- und Geschlechterverhältnisse wechselseitig verstärken, indem der Wettbewerbskorporatismus männlich dominierter Gruppen den Ausschluss einer mehrheitlich weiblichen Unterklasse impliziert." (Textauszug)

[292-L] Ostner, Ilona: Paradigmenwechsel in der (west)deutschen Familienpolitik, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 165-199, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert zwei Varianten einer geschlechterpolitischen Familienpolitik seit den 1950er Jahren unter Berücksichtigung der Familienpolitik in der DDR. Vereinfacht gesagt setzt die eine auf eine Familisierung, die andere auf Entfamilisierung der Eltern und ihrer Kinder, auch wenn Männer aufgefordert werden, aktive Familienväter zu sein. Im ersten Fall sollen Frauen Mütter sein können, im zweiten auf jeden Fall erwerbstätig sein und möglichst Kinder haben. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Abschnitte: (1) Sozialpolitik als Geschlechterpolitik und (2) Familienpolitik als Geschlechterpolitik bzw. Mitgliederpolitik in den 1950er Jahren, (3) Frauenpolitik als Familienpolitik am Beispiel des Frauenberichts der Bundesregierung 1966, (4) Familienpolitik als Frauenpolitik unter der Ära H. Schmidt 1974 bis 1982, (5) das Familienkonzept von H. Geißler 1976 und R. Süssmuth 1985 bis 1988, (6) feministische Interventionen verstanden als Politik für Frauen zwischen Individualisierung und Familisierung in den 1970er und 1980er Jahren sowie (7) die rot-grüne Geschlechterpolitik 1998 bis 2005 geprägt durch Entfamilisierung. Die Betrachtung macht deutlich, dass sich Deutschland jedenfalls rhetorisch auf dem Weg zur Zwei-Erwerbstätigen-Familie befindet. Der Übergang stellt einen Paradigmenwechsel in der (west)deutschen, nicht der ostdeutschen Familienpolitik dar. (ICG2)

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

193

[293-L] Pencavel, John: Earnings inequality and market work in husband-wife families, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2235), Bonn 2006, 54 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2235.pdf) INHALT: "Constructing pseudo-panel data from successive Current Population Surveys, this paper analyzes earnings inequality in husband and wife families over the life cycle and over time. Particular attention is devoted to the role of labor supply in influencing measures of earnings inequality. Compact and accurate descriptions of earnings inequality are derived that facilitate the analysis of the effect of the changing market employment of wives on earnings inequality. The growing propensity of married women to work for pay has mitigated the increase in family earnings inequality. Alternative measures of earnings inequality covering people with different degrees of attachment to the labor market are constructed. Inferences about the extent and changes in earnings inequality are sensitive to alternative labor supply definitions especially in the case of wives." (author's abstract)

[294-F] Pull, Kerstin, Prof.Dr.; Alewell, Dorothea, Prof.Dr. (Bearbeitung): Mutterschutz INHALT: Ökonomische Analysen der Wirkung von Mutterschutzregelungen befassen sich einseitig mit den Kosten von Humankapitalverlusten. Die mit der zeitweiligen Freistellung von Müttern verbundenen Reorganisationskosten werden hingegen nicht betrachtet. Im laufenden Projekt wird die Bedeutung dieser bislang vernachlässigten Kostenkategorie herausgestellt und ihre Determinanten werden analysiert. Neben der Dauer der Mutterschutzfristen, die in der vorliegenden Literatur als zentrale Einflussgröße der Kosten aus Humankapitalverlusten gilt, spielt für die Höhe der Reorganisationskosten insbesondere auch die Planbarkeit der Abwesenheitsdauern eine bedeutende Rolle. Zudem ist, was die Länge der Schutzfristen betrifft, nicht von einem linearen, sondern von einem U-förmigen Zusammenhang zwischen Mutterschutzdauer und Reorganisationskosten auszugehen. Die Berücksichtigung von Reorganisationskosten hat Folgen für die ökonomische Analyse von Mutterschutzregelungen im internationalen Vergleich, der für die Länder Deutschland, Dänemark, Niederlande, Großbritannien, die USA und Japan unternommen wird (Alewell/ Pull 2001, 2002, 2004). Auch die arbeitgeberseitig anfallenden Kosten der Mit-Finanzierung des Mutterschaftsgeldes werden in den internationalen Vergleich mit aufgenommen und daraus Implikationen für die - im Ende 2003 durch das Bundesverfassungsgericht kritisierte und durch den Gesetzgeber nunmehr neu zu regelnde - Finanzierung des Mutterschaftsgeldes in Deutschland aufgezeigt (Alewell/ Pull 2005). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Niederlande, Großbritannien, USA, Japan VERÖFFENTLICHUNGEN: Alewell, Dorothea; Kerstin Pull: The international regulation of maternity leave. in: International Business and Economics Research Journal, 1, 2002, 2, pp. 45-60.+++Alewell, Dorothea; Kerstin Pull: An international comparison and assessment of maternity leave regulation. in: Comparative Labor Law & Policy Journal, 22, 2001, 2/3, pp. 297-326. ART: Eigenprojekt ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation (Nauklerstr. 47, 72074 Tübingen); Universität

194

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Personalwirtschaft und Organisation (Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena) KONTAKT: Pull, Kerstin (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Alewell, Dorothea (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[295-L] Rosenschon, Astrid: Finanzpolitische Maßnahmen zugunsten von Familien: eine Bestandsaufnahme für Deutschland, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, 1273), Kiel 2006, 94 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060421f17.pdf) INHALT: "Dieser Beitrag enthält eine Bestandsaufnahme über öffentliche Transferleistungen zugunsten von Familien in Deutschland. Einbezogen werden sowohl familienspezifische Normen im Steuerrecht als auch Familien fördernde Geld- und Realtransfers aus den öffentlichen Haushalten. Letztere umfassen einerseits die Haushalte der Sozialversicherungen (Arbeitslosenversicherung, gesetzliche Kranken-, Renten-, Pflege- und Unfallversicherung), andererseits diejenigen der Gebietskörperschaften (Bund, Länder und Gemeinden). Aufgenommen werden außerdem Arbeitgeberleistungen und Leistungen im Rahmen der Jugendarbeit der Kirchen. Die so abgegrenzten finanzpolitischen Maßnahmen zugunsten von Familien belaufen sich in der Bruttobetrachtung, d.h. ohne eigene Zahlungen von Familienmitgliedern als Steuer- und Beitragszahler, derzeit auf rund 240 Mrd. Euro. Das sind 10,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts." (Autorenreferat)

[296-F] Rüling, Anneli, Dr. (Bearbeitung); Leitner, Sigrid, Dr. (Leitung): Sustainable growth, social inclusion and family policy - innovative ways of coping with old and new challenges INHALT: Das Projekt untersucht die Schnittstelle zwischen Familien- und Bildungspolitik und fragt nach den Veränderungen in der Sozialisationsfunktion der Familie sowie nach den neuen bildungspolitischen Herausforderungen angesichts dieser Veränderungen. Untersucht werden die politischen Diskurse zu dieser Schnittstelle in Großbritannien und Deutschland. In einem zweiten Schritt werden best practice Beispiele aus beiden Ländern vorgestellt und auf ihre Übertragbarkeit hin analysiert. ZEITRAUM: ab 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien METHODE: Policyanalyse ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-11 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: Anglo-GermanFoundation FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0551-397133, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

195

[297-L] Schäfer, Matthias: Von Älteren und Eltern - ein deutsch-niederländischer Diskussionsbeitrag zum demografischen Wandel, (Analysen und Argumente aus der Konrad-Adenauer-Stiftung, Nr. 33), Sankt Augustin 2006, 11 S. (Graue Literatur; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/analysen_ und_argumente/7_dokument_dok_pdf_9655_1.pdf) INHALT: "In den Niederlanden sollten ursprünglich im Mai 2007 die Wahlen zur Zweiten Kammer der Generalstände, dem niederländischen Bundesparlament, stattfinden. Teile des Koalitionsvertrages von CDU, CSU und SPD können den niederländischen Parteien zur Nachahmung empfohlen werden. Diese Ansicht vertrat der niederländische Arbeitsmarktexperte Lans Bovenberg, Professor an der Universität Tilburg, Anfang des Jahres in einem Artikel für die niederländische Tageszeitung NRC Handelsblad. Nach dem vorzeitigen Ende der Koalition unter Ministerpräsident Balkenende im Mai 2006 finden die Wahlen am 22. November 2006 statt. Aus diesem Grund greift die Konrad-Adenauer-Stiftung die Anregungen von Lans Bovenberg auf - denn das 'Lernen vom Nachbarn' ist keine Einbahnstraße. Mit dem vorliegenden Beitrag sollen Impulse für die deutsche Reformdiskussion geben; und deutlich gmacht werden, dass die europäischen Mitgliedstaaten vor vergleichbaren Herausforderungen stehen. Der Beitrag beleuchtet zwei Reformvorhaben der großen Koalition: (1) die Erhöhung des Renteneintrittsalters mit der Frage, welche Altersgruppe aufgrund steigender Lebenserwartung und einer tendenziell abnehmenden Zahl von Beitragszahlern den besonderen Schutz des öffentlichen Rentensystems verdient; (2) die finanzielle Unterstützung für jüngere Eltern in der Lebensphase, in der sich die großen beruflichen, privaten und elterlichen Belastungen konzentrieren." (Autorenreferat)

[298-L] Scheiwe, Kirsten: Soziale Sicherungsmodelle zwischen Individualisierung und Abhängigkeiten - Verliert das traditionelle 'Ernährermodell' im Sozialversicherungsrecht an Bedeutung?, in: Waltraud Ernst (Hrsg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S. 35-52, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439) INHALT: "Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag das Leitmodell des Sozialversicherungsrechts in Deutschland von den Anfangen der 1880er Jahre bis heute. Sie zeichnet nach, wie 'das Leitmodell des verheirateten, männlichen Familienernährers' und der Ehefrau als 'abhängig', als Hausfrau oder 'Zuverdienerin' trotz vielfacher Reformen Frauen nach wie vor benachteiligt. Sie zeigt Verknüpfungen mit dem Familien- und Arbeitsrecht auf und diskutiert Regelungen in anderen europäischen Staaten. Die Juristin argumentiert für ein gleichberechtigtes Modell von geteilter Erwerbs- und Familienarbeit und die sozialrechtliche Anerkennung von Sorgearbeit." (Autorenreferat)

[299-L] Schneider, Ute: Das Familienrecht als Instrument der Gesellschaftsgestaltung in der DDR, in: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Sonderheft, 2006, H. 36, S. 601-620 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-FHM-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

196

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

INHALT: "Der Beitrag beleuchtet aus zeitgeschichtlicher Sicht die verfahrensmäßig ganz verschiedenen, inhaltlich aber mit ganz ähnlichen Problemen ringenden Entwicklungen im Bereich des Familienrechts der DDR und der alten Bundesrepublik. Mit dem Güterrecht des FGB kehrte die DDR einerseits in die Bahnen der bürgerlichen Traditionen des BGB zurück und brachte das Recht mit der Lebenspraxis ihrer Bürger in Einklang, hatte andererseits aber den Weg zum 'sozialistischen Recht' gefunden und ihr Güterrecht in eine Linie mit dem anderer sozialistischer Staaten gebracht. Es wird gezeigt, wie die Betonung der Familiengemeinschaft als Charakteristikum des sozialistischen im Gegensatz zum bürgerlichen Recht ideologisch herausgestellt und diskursiv verarbeitet wurde und welche Folgen das für die Position der Frauen in der DDR zwischen Mutterschaft und Berufstätigkeit hatte." (Autorenreferat)

[300-L] Schütter, Silke: Vom Kind zum Fall: die Kinderschutzpolitik von New Labour, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 7, S. 845-853 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin setzt sich mit der Kinderschutzpolitik der New Labour-Partei in Großbritannien kritisch auseinander, die mit ihrem "Respect Action Plan" von Januar 2006 eine neue kinder-, jugend- und familienpolitische Programmatik vorlegte. Nach einer erhöhten Anzahl von Kindesmisshandlungen und Vernachlässigungen wurde zudem eine nationale Kinderdatenbank eingerichtet, die jedoch in der Öffentlichkeit und vor allem bei Nichtregierungsorganisationen auf erhebliche Kritik stieß. Die Autorin hinterfragt die "moderne Kultur des Respekts" in der britischen Gesellschaft, denn die Kindesgefährdung wird nach dem New Labour-Programm weniger als Problem aller gesellschaftlichen Schichten betrachtet, sondern in erster Linie auf das Versagen von Familien und kommunalen Gemeinschaften in besonders benachteiligten Stadtbezirken zurückgeführt. Sie diskutiert die Frage, inwieweit der "Respect Action Plan" geeignet ist, die Ursachen des wachsenden sozialen Elends zu bekämpfen, und skizziert den Weg Großbritanniens in eine Kontrollgesellschaft, die z.B. in der Einführung von überwachenden IT-Systemen an den Schulen zum Ausdruck kommt. (ICI)

[301-L] Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina: The parental leave benefit reform in Germany: costs and labour market outcomes of moving towards the Scandinavian model, (DIW Diskussionspapiere, 630), Berlin 2006, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp630.pdf) INHALT: "Germany is known to have one of the lowest fertility rates among Western European countries and also relatively low employment rates of mothers with young children. Although these trends have been observed during the last decades, the German public has only recently begun discussing these issues. In order to reverse these trends, the German government recently passed a reform of the parental leave benefit system in line with the Scandinavian model. The core piece of the reform is the replacement of the existing means-tested parental leave benefit by a wage-dependent benefit for the period of one year. In this paper we simulate fiscal costs and expected labour market outcomes of this reform. Based on a micro-simulation model for Germany we calculate first-round effects, which assume no behavioural changes and second-round effects, where we take labour supply changes into account. Our results

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

197

show that on average all income groups, couples and single households, benefit from the reform. The calculation of overall costs of the reform shows that the additional costs are moderate. As far as the labour market behaviour of parents is concerned, we find no significant changes of labour market outcomes in the first year after birth. However, in the second year, mothers increase their working hours and labour market participation significantly. Our results suggest that the reform will achieve one of its aims, namely the increase in the labour market participation of mothers with young children." (author's abstract)

[302-L] Steiner, Viktor; Wrohlich, Katharina: Familiensplitting begünstigt einkommensstarke Familien, geringe Auswirkungen auf das Arbeitsangebot, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73/2006, Nr. 31, S. 441-449 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Aktuell wird von verschiedenen Seiten ein Familiensplitting als Alternative bzw. Weiterentwicklung des derzeitigen Ehegattensplittings vorgeschlagen. Davon erwarten sich viele eine stärkere steuerliche Entlastung von Familien mit Kindern und positive Arbeitsanreizwirkungen für Mütter. Ein Vergleich dreier verschiedener Familiensplitting-Varianten zeigt, dass die steuerliche Entlastung durch ein Familiensplitting in erster Linie Familien im obersten Fünftel der Einkommensverteilung zugute käme. Insgesamt hängt das Ausmaß der steuerlichen Entlastung stark von der konkreten Ausgestaltung eines Familiensplittings ab. Ein Familiensplitting nach französischem Vorbild zum Beispiel hätte für Familien mit ein oder zwei Kindern so gut wie keine zusätzliche steuerliche Entlastungswirkung. Größere Arbeitsanreizwirkungen und Selbstfinanzierungseffekte durch eine Zunahme des Arbeitsangebots sind von keiner der drei hier vorgestellten Reform-Varianten zu erwarten, da die gemeinsame Besteuerung und damit der relativ hohe Grenzsteuersatz für Zweitverdiener im Familiensplitting erhalten bleiben. Deutliche Arbeitsangebotswirkungen wären hingegen von einem Wechsel hin zu einer Individualbesteuerung zu erwarten." (Autorenreferat)

[303-L] Steiner, Viktor; Wrohlich, Katharina: Introducing family tax splitting in Germany: how would it affect the income distribution and work incentives?, (DIW Diskussionspapiere, 612), Berlin 2006, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp612.pdf; http://ftp.iza.org/dp2245.pdf) INHALT: "We analyze the effects of three alternative proposals to reform the taxation of families relative to the current German system of joint taxation of couples and child allowances: a French-type family splitting and two full family splitting proposals. The empirical analysis of the effects of these proposals on the income distribution and on work incentives is based on a behavioral micro-simulation model which integrates an empirical household labor supply model into a detailed tax-benefit model based on the German Socio Economic Panel. Our simulation results show that under each reform the lion's share of the reduction in taxes would accrue to families with children in the upper part of the income distribution, and that expected labor supply effects are small for all analyzed family tax splitting reforms, both in absolute terms and relative to the implied fiscal costs." (author's abstract)

198

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

[304-L] Steinmann, Gunter: Vorschläge für eine nachhaltige Familienpolitik, in: Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften, Bd. 57/2006, H. 1, S. 29-50 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00957) INHALT: Bevölkerungspolitik im engen Sinne einer quantitativen Bevölkerungspolitik will Einfluss auf Fertilität, Mortalität und Migration nehmen. Eine weite Definition bezieht zusätzlich die Einflussnahme auf die Erziehung der Kinder, die Weiterbildung der Erwachsenen, die Gesundheit der Bevölkerung, die Struktur der Zuwandererströme und die gesellschaftliche und ökonomische Integration der Einwanderer und ihrer Nachkommen sowie die Struktur der Auswandererströme ein. Auf der Grundlage dieser Definition konzentriert sich der Beitrag auf einen bevölkerungspolitischen Aspekt, nämlich den Geburtenmangel in Deutschland und die Möglichkeit des Staates, in Deutschland einen Anstieg der Fertilität und eine Verbesserung der Erziehung und Ausbildung der Kinder zu erreichen. Die Einflussnahme auf Zahl, Erziehung und Ausbildung der Kinder wird als 'bevölkerungspolitisch motivierte Familienpolitik' bezeichnet und unterscheidet sich von der 'sozialpolitisch motivierten Familienpolitik', die in erster Linie die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Familien zum Ziel hat. Der Beitrag entwirft die Konzeption einer bevölkerungspolitisch relevanten und nachhaltigen Familienpolitik, zu deren wichtigsten Bestandteilen u.a. eine Reform des Einkommensteuersystems mit niedrigeren Steuersätze für Familien, eine Reform des Sozialversicherungssystems in Form der Ergänzung durch eine sog. 'Kinderrente', eine Reform des Systems der Kinderbetreuung mit dem Ziel, dass beide Elternteile einer Arbeit nachgehen können, und schließlich eine Reform der finanziellen Verpflichtungen von Eltern gegenüber Kindern, mit dem Ziel diese zu vermindern (Ende der Unterhaltsverpflichtung mit Schulabschluss) bzw. auf den Staat zu übertragen (steuerfinanzierte finanzielle Absicherung von behinderten Kindern) gehören. (IAB)

[305-L] Stewens, Christa; Klingholz, Reiner; Steiner, Michael; Böhmer, Michael; Humme, Christel; Ristau, Malte; Böllhoff, Christian: Familienpolitik: Förderung von Familien - nach welchem Konzept?, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, H. 9, S. 3-21 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Familienpolitik hat Konjunktur und ist ins Zentrum der politischen Agenda gerückt, weil sie eng mit Demographie- und Wachstumspolitik verbunden ist. Über die Notwendigkeit einer wirksamen Familienpolitik herrscht Einigkeit, aber welches Konzept ist das richtige? Christa Stewens, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, unterstreicht, dass Familienpolitik 'ganzheitlich und nachhaltig angelegt sein' muss: 'Ganzheitliche Familienpolitik muss das Gestaltungspotential aller familienpolitischen Akteure einbeziehen. Der Blick muss sich weiten auf alle Aspekte, die für Kinder und Familien von Bedeutung sind. Erst die Einbeziehung von Themenfeldern wie Arbeitswelt, Bildung, Ausbildung, Umwelt, Gesundheit, Pflege schafft einen Ansatz, der über isolierte Einzelmaßnahmen hinausgeht. Familienpolitik ist damit entscheidend mehr als Sozialpolitik für Familien.' Auch Malte Ristau, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, verweist darauf, dass eine nur auf monetäre Hilfe angelegte Familienpolitik ein zu enger Ansatz sei. In der Vergangenheit sei von Regierungen aller Couleur viel Geld für Familienpolitik ausgegeben worden, damit liege Deutschland in der EU im oberen Drittel bei den monetären Aufwendungen. Aber Familien brauchen, neben Einkommen, auch entsprechende Infrastruktur und Zeit.

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

199

Reiner Klingholz, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, zeigt, dass interessanterweise nicht die Länder, in denen ein traditionelles Frauen- und Familienbild vorherrscht, sondern jene, in denen die Gleichstellung der Geschlechter am weitesten fortgeschritten ist, die höchste Fertilität aufweisen. So korreliere eine hohe Erwerbstätigkeit von Frauen und ein gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder mit hohen Kinderzahlen, während hohe Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen und ein hohes Ungleichgewicht im Ausmaß der Arbeitslosigkeit mit niedrigen Kinderzahlen einhergehe. Für ihn muss sich die Familienpolitik an die veränderten Lebenswirklichkeiten anpassen, und er empfiehlt ein Viersäulenmodell zur Modernisierung der deutschen Familienpolitik. Bertram Wiest und Stefan Schaible, Roland Berger Strategy Consultants, betonen das hohe Finanzvolumen, das in Deutschland vom Staat für Leistungen für Familien ausgegeben wird: 'Es mangelt also nicht an Geld, sondern am zielgerichteten Mitteleinsatz', so dass ihrer Meinung nach die geplante Evaluation aller familienpolitischen Maßnahmen im Hinblick auf Mitteleinsatz und Wirkeffekte dringend geboten scheint. Für Michael Steiner, Michael Böhmer und Christian Böllhoff, Prognos AG, Basel, muss sich die Familienpolitik an das neue Familienbild anpassen und sowohl Gestaltungsfreiräume für Familie einrichten, als auch Chancengleichheit gewährleisten. Auch für Christel Humme, familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, kommt es vor allem auf die richtige Mischung zwischen 'Infrastruktur, Zeit und Geld für Familien' an. Deshalb sei es nicht ausreichend, wenn Familienpolitik nur auf den Ausbau von finanziellen Leistungen setzen würde. Eine an den Bedürfnissen der jungen Menschen ausgerichtete Familienpolitik müsse Familien unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern." (Autorenreferat)

[306-F] Strantz, Cosima; Eggen, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Stutzer, Erich (Leitung): Einkommenslagen und Besteuerung von Familien INHALT: Analyse von Einkommenslagen unterschiedlicher Familientypen sowie Identifikation von Determinanten für bestimmte Einkommensverläufe sowie Risikofaktoren von Armut. Ferner werden die Wirkungen staatlicher Transfers für Familien analysiert und Simulationsrechnungen zur Besteuerung von Familien im Hinblick auf die Einkommenssteuer und Verbrauchssteuern durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Württemberg METHODE: Theoretischer Rahmen: Dynamische Armutsforschung, neuere Theorie der sozialen Ungleichheit; methodischer Ansatz: Regressionsanalyse im Rahmen der schießenden Statistik, Simulationsrechnungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Mikrozensus, SOEP). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-641-2465, e-mail: [email protected])

200

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

[307-L] Werding, Martin: Kinderrente und Vorsorgepflicht: der ifo-Vorschlag zur Lösung der demographischen Krise des Rentensystems, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 7, S. 44-53 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Durch die Rentenreformen der vergangenen Jahre ist bereits einiges erreicht worden, was die Belastungen der heute noch jungen und zukünftiger Generationen verringert. Der Anstieg dieser Belastungen durch hohe Beitragssätze und hohe 'implizite Steuern' des Rentensystems muss aber noch weiter begrenzt werden. Noch dringlicher ist bei den dazu erforderlichen Senkungen des Rentenniveaus jedoch eine differenzierte Behandlung Versicherter nach der Zahl ihrer Kinder. Sie muss darauf zielen, die negativen Rückwirkungen des umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystems in Deutschland auf die Geburtenentwicklung zu reduzieren und langfristig möglichst ganz auszuschalten. Daneben ist eine kompensierende Vorsorgepflicht für Versicherte mit geringer Kinderzahl erforderlich. Im Mittelpunkt dieses Beitrages steht die detaillierte Darstellung eines konkreten Lösungsvorschlags, der so genannten 'Kinderrente', den das ifo Institut in den vergangenen Jahren entwickelt hat, um das Rentensystem sowohl während der Phase akuten demographischen Wandels bis 2035 zu stabilisieren als auch mit neuen, langfristig tragfähigen Rahmenbedingungen für seine weitere Entwicklung zu versehen." (Autorenreferat)

[308-L] Wintersberger, Helmut: Familienpolitik seit der Wende, in: Emmerich Tálos (Hrsg.): Schwarz - Blau : eine Bilanz des "Neu-Regierens", Münster: Lit Verl., 2006, S. 208-222, ISBN: 3-8258-9730-3 (Standort: UB Siegen(467)-31PDGE1786) INHALT: Der Beitrag betrachtet zunächst die Familienpolitik Österreichs im internationalen Vergleich, sodann wird auf das Verhältnis zwischen programmatischen Absichten einerseits und politischer Umsetzung der wichtigen Programme anderseits eingegangen und abschließend werden einige eigene Schlussfolgerungen vorgestellt. Die Ausführungen zeigen Folgendes: Stellt man der internationalen Positionierung Österreichs bei Geldleistungen für Familien mit Kindern den Entwicklungsstand bei persönlichen Dienstleistungen insbesondere der Tagesbetreuung von Kindern gegenüber, so fällt an erster Stelle eine gravierende Diskrepanz auf. Österreich ist Spitze bei Geldleistungen und gleichzeitig ein Nachzügler bei der Kinderbetreuung. Große Probleme bestehen vor allem bei den Unterdreijährigen sowie bei Schulkindern im Volksschulalter. Insgesamt geht es jedoch nicht nur um Versäumnisse der letzten Jahre, sondern um solche der letzten Jahrzehnte. Da die Kompetenzen im Bereich der Betreuung von Kleinkindern und der Familienpolitik generell bei verschiedenen Instanzen (Bund, Länder, Gemeinden) liegen, ist es Aufgabe eines zukünftigen Regierungsprogramms für Familienpolitik, das Ensemble der betroffenen und beteiligten Akteure flexibel zu koordinieren. (ICA2)

[309-L] Wrohlich, Katharina: Die Wirkung ausgewählter familienpolitischer Instrumente auf das Arbeitsangebot von Eltern: Expertise für den Familienbericht der Bundesregierung, (DIW Berlin: Politikberatung kompakt, 16), Berlin 2006, 44 S., ISBN: 3-938762-05-5 (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diwkompakt/docs/diwkompakt_2006-016.pdf)

soFid Familienforschung 2007/1 8 Familienpolitik, Einkommen

201

INHALT: "Familienpolitische Maßnahmen werden meist unter verteilungspolitischen Gesichtspunkten diskutiert. Die am häufigsten genannten Motive für familienpolitische Leistungen, wie z.B. das Kindergeld oder den Kinderfreibetrag, sind Argumente für horizontale oder vertikale Umverteilung. Neben der Wirkung auf die relative Einkommensposition der begünstigten Haushalte ergeben sich jedoch auch Effekte auf das Arbeitsangebot. Das Ziel der vorliegenden Expertise ist es, die Auswirkungen ausgewählter familienpolitischer Instrumente auf das Arbeitsangebot von Eltern zu bewerten. Von der Expertenkommission für den Familienbericht der Bundesregierung wurden vier Reformvorschläge vorgegeben: 1. der 'Karlsruher Entwurf zur Reform des Einkommensteuergesetzes', 2. die 'Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt' ('Hartz-Gesetze') 3. der Kinderzuschlag, der Teil des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ist, und 4. zwei Alternativen zum gegenwärtigen Ehegattensplitting, nämlich das 'beschränkte Realsplitting' und das 'Familiensplitting' nach französischem Vorbild. Im folgenden Abschnitt werden zunächst diese Reformvorschläge insbesondere hinsichtlich ihrer potenziellen finanziellen Anreize auf das Arbeitsangebot dargestellt. Im Anschluss daran wird in Abschnitt 3 ein Überblick über die ökonomische Theorie des Arbeitsangebots gegeben. Neben dem Grundmodell der mikroökonomischen Theorie der individuellen Arbeitsangebotsentscheidung werden für die Wirkungsanalyse familienpolitischer Entscheidungen wichtige Erweiterungen dargestellt. Diese betreffen die Wirkungen von Steuern und Transfers, Arbeitsangebotsentscheidungen im Haushaltszusammenhang, die Berücksichtigung von Kindern bei der Arbeitsangebotsentscheidung sowie allgemeinere Modelle der Zeitallokation im Haushalt und Arbeitsangebotsentscheidungen im Lebenszyklus. Ein wichtiges Ergebnis dieser Analyse ist, dass die Arbeitsangebotseffekte familienpolitischer Maßnahmen bereits im Grundmodell theoretisch nicht eindeutig bestimmt werden können und sich bei Berücksichtigung der erwähnten Erweiterungen aus der Theorie auch keine eindeutigen Aussagen über die Wirkungsrichtung der Arbeitsangebotseffekte ergeben. Aus diesem Grunde und weil für familienpolitische Entscheidungen vor allem die Größenordnung der zu erwartenden Arbeitsangebotseffekte von entscheidender Bedeutung ist, sind empirische Untersuchungen unentbehrlich. In Abschnitt 4 werden die Ergebnisse empirischer Studien zu den Arbeitsangebotseffekten der hier untersuchten familienpolitischen Instrumente zusammengefasst. Da ex post Analysen zu der erst kürzlich oder bisher noch nicht umgesetzten Reformen zur Zeit naturgemäß noch nicht vorliegen, kann die Abschätzung der zu erwartenden Arbeitsangebotseffekte dieser Reformen zur Zeit nur mittels ex ante Simulationsmodellen erfolgen. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Simulationsstudien, partiell ergänzt durch die ausländische Erfahrung mit vergleichbaren Reformen, erfolgt in Abschnitt 5 eine abschließende Bewertung der hier untersuchten familienpolitischen Instrumente im Hinblick auf das Arbeitsangebot von Eltern." (Autorenreferat)

202

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

9 Sonstiges [310-L] Audehm, Kathrin: Autorität und Erziehung: zum Konzept der sozialen Magie bei Pierre Bourdieu, in: Mark Hillebrand, Paula Krüger, Andrea Lilge, Karen Struve (Hg.): Willkürliche Grenzen : das Werk Pierre Bourdieus in interdisziplinärer Anwendung, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 133-154, ISBN: 3-89942-540-5 INHALT: Sprache besitzt den Effekt, allein durch bloße Worte handeln zu können. Pierre Bourdieu bezeichnet diese symbolische Macht der Sprache als soziale Magie. Dieses Konzept wird im Rahmen einer pädagogischen Ethnographie des familialen Tischrituals erläutert. Die Interpretation einer Passage aus einem Tischgespräch sowie ihre Einbindung in die Rekonstruktion des familialen Erziehungsstils verdeutlicht, dass die performative Logik des Tischrituals nach denselben Prinzipien funktioniert, die symbolischen Praxen allgemein ihre Wirkung verleihen. Die soziale Magie der Familienmahlzeit basiert auf langwieriger, andauernder und gegenseitiger Erziehungsarbeit an den familialen Autoritätsstrukturen. (GB)

[311-L] Audehm, Kathrin: Rituale und Medien: über Vergemeinschaftung in Familien, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 16-22 INHALT: Seit 1999 erforscht die 'Berliner Ritualstudie' Prozesse der Vergemeinschaftung in Ritualen und Ritualisierungen. Rituale werden in der Studie als Mittel der Differnzbearbeitung in den Sozialisationsfeldern Schule, Familie, der Kinder- und Jugendkultur und des Mediengebrauchs bestimmt und als kulturelle Aufführungen, deren transzendierende und transformative Kraft auf körperlichen, sinnlichen und mimetischen Lernprozessen beruht, verstanden. Nach der einleitenden Vorstellung der Erforschung von Familienritualen im Rahmen der 'Berliner Ritualstudie' werden am Beispiel der Familienmahlzeiten und einer Konfirmation empirische Aussagen über die soziale Funktion des Mediengebrauchs in den untersuchten Ritualen abgeleitet. Zum Schluss wird verdeutlicht, dass Medienkompetenz in rituellen Praktiken vor allem die Fähigkeit bedeutet, den individuellen Mediengebrauch auf den kollektiven Sinn der Rituale zu beziehen. (PT2)

[312-L] Eder, Franz X.: Die "Sexuelle Revolution" - Befreiung und/oder Repression?, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 397-414, ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)32A8409) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Wandel des Sexuallebens mit Beginn der 1960er Jahre und der Frage, ob dieser Wandel tatsächlich in Form einer Revolution vor sich ging. Der Autor versucht, anhand eines Forschungsprojektes, in dem Sexualdiskurse und der Wandel der sexuellen Erfahrungen in Deutschland und Österreich der 1950er bis 1980er Jahre untersucht werden, erste Antworten auf die Problemstellung zu geben. Dabei lassen sich aus sexualgeschichtlicher Perspektive zahlreiche Übereinstimmungen mit früheren Diskursen (über

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

203

die Onanie im späten 18. Jahrhundert, Homosexualität im 19. Jahrhundert etc.) finden. Zusätzlich zu den neuen Erfahrungen werden auch die Einflüsse der Medialisierung der Gesellschaft und der neuen sexuellen Bilder und Bildsprache erörtert. Neben statistischen Daten über sexuelle Einstellungen und Praktiken in Deutschland 1949, 1966 und 1991 im Vergleich wird versucht, die historischen und sozialen Hintergründe und Ursachen der "Sexuellen Revolution" ebenfalls im Zusammenhang mit der Frauenbewegung und der Emanzipation von Homosexuellen darzustellen und die Triebkräfte der sexuellen Befreiung auch in der Umstellung der Markt- und Konsumgesellschaft auf Nachfrage- und Angebotsorientierung zu sehen. (ICH)

[313-L] Engelstädter, Anna: Familiale Transformationsprozesse auf Rügen: das Beispiel bäuerlicher Wiedereinrichter, in: Sozialwissenschaftliches Journal, Jg. 1/2006, H. 1, S. 123-141 INHALT: "In diesem Aufsatz sollen die Ergebnisse meiner Dissertation 'Transformationspotentiale bäuerlicher Familien im Systemumbruch - am Beispiel Rügen' (Engelstädter 2005) im Überblick zusammenfassend dargestellt werden. Die Arbeit befasste sich mit bäuerlichen Wiedereinrichtern auf der Insel Rügen und ihrem familiengeschichtlichen Hintergrund. Dabei ging es vorrangig um folgende Fragestellungen: Welches Potential besitzen diese Familien im Gegensatz zu anderen auf dem Lande lebenden Familien, welches sie nach dem Systemumbruch für die Wiedereinrichtung und das selbständige Wirtschaften in einem bäuerlichen Familienbetrieb entscheiden lässt? Wie lässt sich die Generierung der Disposition dieser Familien, das Handlungsorientierungsmuster 'Landwirtschaft' über Generationen und über besondere schwierige gesellschaftliche Entwicklungen hinweg zu retten, in der Familiengeschichte nachweisen? Und letztlich: Wie gelang es diesen Familien, ihr Humankapital über DDRZeiten hinweg zu erhalten und nach dieser Zeit erfolgreich zu revitalisieren?" (Textauszug)

[314-L] Feldhaus, Michael; Logemann, Niels: Die Kommunikationsmedien Internet und Mobiltelefon und ihre Funktionen im familialen Alltag, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 30-37 INHALT: "Der Artikel befasst sich mit der Frage nach der Funktion, die den neuen Medien Internet und Handy zugeschrieben wird. Welchen Nutzen haben Internet und Mobiltelefon für die Familie und welche Folgen hat die individuelle Mediennutzung für den familialen Alltag. Es stellt sich heraus, dass das Mobiltelefon eher zu einer Unterstützung familialer Funktionen führt, weil es die Handlungsspielräume der Familienmitglieder erweitert. Das Internet hingegen erfüllt stärker individuelle als familiale Kommunikationsbedürfnisse. Für die Familie birgt es die Chance, Internetkompetenzen zu erlangen, aber zugleich auch das Risiko einer unkontrollierten Mediennutzung auf Grund mangelnder elterlicher Medienkontrolle." (Autorenreferat)

[315-L] Giannetti, Silvia: Transsexualität und Identität: wenn der Körper das Ich behindert, Köniz: Ed. Soziothek 2004, 68 S., ISBN: 3-03796-066-3 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin(11)-MS2850G433)

204

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

INHALT: Der Alltag von Transsexuellen ist geprägt von unzähligen Schwierigkeiten und Diskriminierungen, die sich in unterschiedlicher Weise auf ihre psychische Integrität und ihre soziale Existenz auswirken. Die vorliegende Diplomarbeit verfolgt das Ziel, das Phänomen Transsexualität vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verhältnisse zu beleuchten. Gleichzeitig will die Autorin zum tieferen Verständnis dieser Thematik beitragen. Ihr ist es ein Anliegen, dass Menschen mit ihrem Körper, den darauf bezogenen kulturellen Interpretationen und den damit verbundenen geschlechtlichen und sexuellen Erfahrungen so leben können, dass für sie Sinn entsteht und dass ihre Teilnahme und Teilhabe an der Gesellschaft gewährleistet bleibt. Einige Fallbeispiele sollen zum besseren Verständnis der transsexuellen Problematik beitragen. Da transsexuelles Empfinden in den meisten Fällen mit einem operativen Geschlechtswechsel verbunden ist, verfolgt das zweite Kapitel den Behandlungsverlauf und die Ergebnisse der Geschlechtstransformationen in der Schweiz. Kapitel drei gibt zunächst einen historischen Rückblick auf die Entstehung der Zweigeschlechtlichkeit. Dahingehend wird anhand verschiedener Theorien beschrieben, wie sich die Geschlechtsidentität konstruiert. Es folgt eine zusammenfassende Betrachtung unter Bezugnahme auf die im Blickpunkt stehenden transsexuellen Menschen. Das letzte Kapitel analysiert die Wechselbeziehung zwischen Geschlechtsidentität und Identität aus der Perspektive der Postmoderne. Da sich die Geschlechterkonstruktion auch auf der Makroebene vollzieht, wird hier auch der institutionellen Umgang mit der Kategorie Geschlecht untersucht. (ICA2)

[316-L] Hannover, Irmela; Birkenstock, Arne: Multitasking-begabte Powerfrauen und einsame Wölfe: Familienbilder in fiktionalen und nicht-fiktionalen Fernsehformaten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 23-29 INHALT: "Das Familienbild des deutschen Fernsehens hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun. So das Ergebnis einer Studie des Grimme-Instituts im Auftrag des BMFSFJ. Das vorherrschende TV-Lebensmodell ist das großstädtische Singledasein; klassische Familien mit Kindern kommen kaum vor. Das Familienbild wird stattdessen geprägt von weitverzweigten Großfamilien in den Serien, von alleinerziehenden und multitasking-begabten Power-Frauen im Fernsehfilm und von melancholischen einsamen Wölfen und Wölfinnen im Krimi. In den informationsbezogenen Programmen machen familienpolitische Meldungen und Themen nicht einmal ein Prozent aller Beiträge aus." (Autorenreferat)

[317-L] Kaufmann, Jean-Claude: Kochende Leidenschaft: Soziologie vom Kochen und Essen, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 372 S., ISBN: 3-89669-558-4 INHALT: Die Studie untersucht aus soziologischer Perspektive die alltäglichen Aspekte des Kochens und Essens in der modernen Gesellschaft. Die Ausführungen basieren in erster Linie auf 22 Interviews von 1999 und geben somit einen facettenreichen Einblick in das Ernährungsverhalten von Menschen, die in ihrer sozialen Verortung vom Single bis zur Familie reichen. Ferner wird die Kulturgeschichte des Kochens und Essens seit dem Mittelalter nachgezeichnet, so dass die Untersuchung auch einen kulturanthropologischer Charakter besitzt. Die Betrachtung gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil beschreibt die Auswahl der Nahrungsmittel und die unterschiedlichen Anlässe von Mahlzeiten, die vom Opfermahl bis zur Konsti-

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

205

tuierung der sozialen Institution Familie reicht. Der zweite Teil widmet sich schließlich den sozialen Funktionen der Tischmahlzeit hinsichtlich von Familie, Laufbahnen und sozialen Netzwerken. Der dritte Teil beleuchtet abschließend den Bereich des Kochens, der Zubereitung am Herd, mit den unterschiedlichen Ausprägungen und entsprechenden Vorbereitungen, wie beispielsweise das Einkaufen. (ICG)

[318-L] Kaufmann, Vincent; Widmer, Eric D.: Motility and family dynamics: current issues and research agendas, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 1, S. 111-129 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Mobilitätskapital oder die 'Motilität' ist ein essentieller Bestandteil der sozialen Integration in sehr modernen Gesellschaften, in denen die Zahl der Möglichkeiten, sich durch Raum und Zeit zu bewegen, zunimmt. Dadurch wird die simultane Präsenz von Menschen bzw. sozialen Akteuren sichergestellt. Möglichkeiten der strategischen Auswahl und Differenzierungen in der Mobilität sind heute an die Stelle der räumlichen Beschränkungen getreten. Es ist unser Argument, dass die Motilität eine gute Ausgangsbasis ist für die Analyse der Motivationen, der Entscheidungsprozesse und der Beschränkungen, die die Nutzung des Raumes bestimmen. Wir beabsichtigen dadurch aufzuzeigen, dass Motilität sich innerhalb der Familiensphäre konstituiert und keinesfalls ein reines Persönlichkeitsmerkmal ist, das wiederum von angeborenen Fähigkeiten oder individuellen Strategien abhinge. Somit ist die Motilität ein Motivationsfaktor, der das Funktionieren und die Strukturen der familialen Sphäre bestimmt. Nach Vorstellung des Motilitätskonzeptes und Darstellung der Implikationen, die sich daraus ergeben, werfen wir einen Blick auf die Effekte, die die Familienstrukturen und die Funktionsweise der Familie auf dem Erwerb der Motilität sowie auf dem Zeitpunkt haben, zu dem die Kinder das Elternhaus verlassen. Danach untersuchen wir die Zusammenhänge zwischen dem Wohnort und dem Motilitätserwerb und den Spannungen, die diese Zusammenhänge zwischen Wohnkontext und dem Funktionieren der Familie hervorrufen können. In unserer Schlussfolgerung werfen wir im Lichte unserer Forschungsergebnisse nochmals einen Blick auf die Räume, die von der Familie besetzt werden." (Autorenreferat)

[319-L] Kavemann, Barbara: Zusammenhang von häuslicher Gewalt gegen die Mutter mit Gewalt gegen Töchter und Söhne: Ergebnisse neuerer deutscher Untersuchungen, in: Barbara Kavemann, Ulrike Kreyssig (Hrsg.): Handbuch Kinder und häusliche Gewalt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 13-35, ISBN: 3-531-14429-4 (Standort: UB Landau(LAN1)-päd51112) INHALT: In der neuen deutschen Forschung zum Thema Gewalt im Geschlechterverhältnis wird inzwischen zwar auch die Situation von Mädchen und Jungen im Kontext der Gewalt in der Partnerschaft der Eltern thematisiert, aber es fehlt immer noch eine systematische oder einheitliche Dokumentation der Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen bei häuslicher Gewalt, der Intervention und der Unterstützungsangebote. Die Autorin stellt daher ausgewählte Forschungsergebnisse und Erkenntnisse der letzten Jahre im Überblick dar, wobei sie versucht, einerseits die Annäherung und andererseits die weiterbestehende Spaltung der Diskussionen und deren Konsequenzen zu beschreiben. Sie konzentriert sich vor allem auf das umstrittene Thema des Umgangsrechts, welches zum Symbol für die Konflikte bei Trennung und

206

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

Scheidung wegen häuslicher Gewalt geworden ist. Die Konfliktlinien werden zur Verdeutlichung auf spezifische Strukturen zurückgeführt und anhand eines Diagramms bildlich dargestellt. Die Autorin möchte insbesondere dazu anregen, einen fachlichen Austausch und eine Kooperation und Vernetzung voranzutreiben, unterschiedliche Arbeitsaufträge und rechtliche Rahmenbedingungen und Verpflichtungen zu respektieren sowie bestehende Widersprüche in einer Weise zu bearbeiten, dass sie sich nicht zu Lasten der Gewaltbetroffenen und ihrer Kinder auswirken. (ICI2)

[320-L] Kluge, Norbert: Sexualanthropologie: kulturgeschichtliche Zugänge und empirisch analytische Erkenntnisse, (Studien zur Sexualwissenschaft und Sexualpädagogik, Bd. 18), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, X, 376 S., ISBN: 3-631-55188-6 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-soz/o/400/k66) INHALT: Der Verfasser entwirft ein umfassendes Bild der Sexualanthropologie, das empirische, hermeneutische, kulturgeschichtliche und mythologische Aspekte zusammenführt. Den Anfang macht eine terminologische Auseinandersetzung mit Sexualität und Sexualanthropologie. Beginnend mit dem Paläolithikum werden dann kulturhistorische und mythologische Fixpunkte menschlichen Sexualitätsverständnisses herausgearbeitet und zeitgeschichtlichen Betrachtungsweisen gegenübergestellt. Sexualität unter dem Aspekt der Fortpflanzung im religiösen Verständnis wird ebenso thematisiert wie die Sexogenese - die genetische Festlegung, hormonale Steuerung und soziokulturelle Prägung in der Entwicklung des Menschen zum Geschlechtswesen. Einen jeweils eigenen Themenkreis bilden die Visualisierung anatomischer Gegebenheiten - Nacktheit als gesellschaftliches Problem und künstlerische Herausforderung - und die Verbalisierung sexueller Sachverhalte, das "Reden über Sex". Empirisch untermauert wird die Darstellung auch durch eine Untersuchung zum Sexualverhalten deutscher Jugendlicher, bevor abschließend zusammenfassend dargelegt wird, "wodurch sich das Menschliche der Sexualität in einigen der wichtigsten Bezugsaspekten von einer animalischen Auffassung von Geschlechtlichkeit deutlich abhebt". (ICE)

[321-L] Lamnek, Siegfried; Luedtke, Jens; Ottermann, Ralf: Tatort Familie: häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 235 S., ISBN: 3-531-15140-1 INHALT: "Den Gegenstand des Buchs bilden physische, psychische und sexuelle Formen häuslicher Gewalt gegen Kinder und Eltern, Frauen und Männer. Im Unterschied zu vergleichbarer Literatur über Gewalt in der Familie stehen dabei die gesellschaftliche Problematisierungsgeschichte und die differenziellen Reaktionen auf unterschiedliche Formen häuslicher Gewalt im Vordergrund, werden der soziokulturelle bzw. sozialhistorische Kontext der Thematisierung und Problematisierung gewaltförmigen Verhaltens in intimen bzw. verwandtschaftlichen Beziehungen in die Analyse und Erklärung des Phänomens mit ein-bezogen. Dadurch werden geschlechtsstereotype und milieutypische Selektivitäten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung häuslicher Gewalt sowie entsprechende unbeabsichtigte Nebenfolgen bei ihrer Bekämpfung ersichtlich." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

207

[322-L] Lettke, Frank: Vererbungsmuster in unterschiedlichen Familienformen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3831-3843, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Erbschaft ist ein häufiges, in der soziologischen Forschung aber wenig untersuchtes soziales Phänomen. Dabei ist das Thema aus mehreren Gründen von großer Aktualität und Relevanz. Neben dem Altern der Bevölkerung und dem Geburtenrückgang spielt die Komplexität von Familien- und Generationenbeziehungen im Rahmen vielfältiger privater Lebensformen eine zunehmend wichtige Rolle. Gerade letzteres bringt Spannungen und Widersprüchlichkeiten mit sich, denn diese Lebensformen werden rechtlich sehr unterschiedlich behandelt. Deswegen ist es erforderlich, differenzierte Informationen über das Erbschaftsgeschehen zu erhalten und dabei auch den unterschiedlichen Familienformen Rechnung zu tragen. Ende 2003 wurde der Konstanzer Erbschafts Survey (KES) durchgeführt, eine repräsentative Telefonbefragung, in die über ein Quotierungsverfahren auch gezielt Stiefeltern einbezogen worden sind. Erfragt wurden die bisherigen Erfahrungen mit Erbschaft, die eigenen Pläne und Motive in Bezug auf das Vererben, aber auch allgemeine Einstellungen sowie subjektive Bedeutungszuschreibungen. In dem Beitrag für die Ad-hoc-Gruppe werden wichtige aktuelle Daten zum Erbschaftsgeschehen in Deutschland präsentiert. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit sich Erbschaftsvorgänge in 'Normalfamilien' und in 'Stieffamilien' voneinander unterscheiden." (Autorenreferat)

[323-L] Lipps, Oliver: Analysis of panel participation in couples using interviewer characteristics and the partner's behaviour, (Working Paper / Swiss Household Panel, 3/06), Neuchâtel 2006, 12 S. (Graue Literatur; URL: http://www.swisspanel.ch/file/working_papers/WP3_06.pdf) INHALT: "In the article we analyse participation at the 2003 individual questionnaire, separately for the man and the women in heterosexual couples, in the Swiss Household Panel survey. We only keep couples who already answered the 2000 panel wave. Most importantly, the participation behaviour of men and women follows different rules, when considering single covariates. As to the stepwise inclusion of various covariate blocks, both men and women show a similar reduction of the unexplained variance. However, the interviewer's characteristics in the 2003 wave only affect men's participation behaviour, showing that men's participation is much more interviewer sensitive than women's. For both sexes, the 2003 and 2000 sociodemography is important, as is the own 2000 and the partner's 2003 behaviour, the latter especially for women. The response behaviour is neither affected by the partner's 2000 sociodemography nor the 2000 interviewer's characteristics." (author's abstract)

[324-L] Mesner, Maria: Mutterliebe und/oder feministischer Widerstand?: zur normativen Aufladung von FrauenFeiertagen, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 156-171, ISBN: 3205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409)

208

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich Frauenbilder und ihr normativer Gehalt in Österreich von den 1920er zu den 1950er Jahren veränderten. Beleuchtet wird, wie sozialdemokratische Funktionärinnen in den ersten Jahren der zweiten Republik versuchten, den Internationalen Frauentag gegen den Muttertag zu behaupten, wie sie aber dieses Bestreben angesichts eines ihnen entgegen wehenden Zeitgeistes oder auch eigener Überzeugung aufgaben. In der Sozialdemokratie haben während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die wesentlichen Verschiebungen der Geschlechterrollen stattgefunden. Der Beitrag geht zunächst auf die beiden Positionen der zweiten Republik, die katholisch-konservative und die sozialdemokratische Position, ein und analysiert sodann die "Konkurrenz" der Frauenfesttage sowie die konfligierenden Frauenbilder und deren Einflüsse auf die Geschlechterbeziehungen und normativen Vorstellung von Frau und Familie der Nachkriegsjahre. (ICH)

[325-F] Müller, Katja, Dipl.-Soz.Päd.; Kriener, Martina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Hansbauer, Peter, Prof.Dr.; Spiegel, Hiltrud von, Prof.Dr. (Leitung): Implementation und Evaluation von "Family-Group-Conference"-Konzepten. Ein Instrument zur Förderung von mehr Partizipation und Gemeinwesenorientierung bei der Planung von Hilfen? INHALT: FGC-Konzepte zielen darauf, die AdressatInnen bzw. ihre Familien nicht nur an Hilfeentscheidungen zu beteiligen, sondern sie selbst zu Entscheidungsträgern zu machen und so ihre Problemlösungskapazitäten effektiv zu nutzen. Ein Mehr an Partizipation der AdressatInnen verfolgte auch der deutsche Gesetzgeber als er 1991 mit dem Kinder- und Jugendhilfegesetz einen Wandel im Selbstverständnis der Jugendhilfe hin zu einer adressatengesteuerten Dienstleistung einleitete. Dabei kam der Hilfeplanung nach Paragr. 36 KJHG eine Schlüsselrolle zu, indem mit dem Hilfeplangespräch ein 'Aushandlungsforum' zwischen sozialpädagogischen Fachkräften und AdressatInnen zur Entscheidung über die notwendige und geeignete Hilfe geschaffen wurde. Deutlich wurde in den Jahren der Umsetzung, dass bestehende Spannungsfelder, deren Pole zwischen den Alternativen Hilfe versus Kontrolle und Diagnose versus Aushandlung umrissen werden können, einen partizipativen Entscheidungsprozess erschweren und es letztlich den Fachkräften obliegt, die Balance zwischen den genannten Polen zu wahren. Zudem ist die Hilfeplanung als Aushandlungsprozess durch ein strukturelles Machtgefälle geprägt, in dem die Fachkräfte in der Regel neben hoheitlichen Befugnissen über bessere Rechts-, Verfahrens- und Angebotskenntnisse sowie rhetorische Fähigkeiten verfügen. Vor diesem Hintergrund kommt eine Aushandlung auf 'gleicher Augenhöhe' nur dann zustande, wenn seitens der Fachkräfte die Bereitschaft besteht, die AdressatInnen als gleichwertige Partner anzuerkennen und zur Aushandlung zu befähigen. Bisherige Qualifizierungsstrategien zum Hilfeplanverfahren setzen mit der Forderung einer stärkeren Reflexivität bei den Fachkräften selbst an, suchen durch Kontraktmanagement die Arbeitsbündnisse zwischen den Beteiligten zu qualifizieren oder wollen durch eine Erweiterung des diagnostischen Instrumentariums zu einer besseren Passgenauigkeit der Hilfen kommen. Das angelaufene Modellprojekt bietet hierzu eine beispielhafte Ergänzung, weil hier deutlicher als bislang realisiert, die genannten Spannungsfelder zugunsten der AdressatInnen und im Sinne eines partizipativen Verständnisses von Jugendhilfe ausbalanciert werden. Den FGC-Konzepten liegen zwei zentrale Annahmen zugrunde. Die AdressatInnen von Hilfen werden grundsätzlich als entscheidungskompetent hinsichtlich angemessener Hilfen und Unterstützungsangebote angesehen. Weiter wird davon ausgegangen, dass ein Teil der (potentiellen) AdressatInnen von Hilfe zur Erziehung in 'soziale Netzwerke' (z.B. Familienmitglieder, Verwandte, Freunde,

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

209

Nachbarn) eingebunden sind, die nicht nur über Ressourcen zur Problemlösung verfügen, sondern auch über unmittelbare Zugänge zu den Bedürfnislagen der HilfeadressatInnen verfügen. Vor dem Hintergrund dieser Grundgedanken werden drei zentrale Ziele mit dem FGCVerfahren verfolgt: Familien werden anregt und unterstützt, ihre Probleme selbst anzugehen und Lösungen zu finden; soziale Netzwerke und Gemeinwesensbezüge werden aktiviert und an der Problemlösung beteiligt; die Familiengruppe wird selbst zum Entscheidungsträger für die Lösung oder Hilfe und übernimmt Verantwortung für die Umsetzung und Überprüfung. Die genannten Ziele werden durch zentrale Arbeitsprinzipien (förderliche Haltungen) sowie durch klar geregelte Aufgaben- und Ablaufregelungen angestrebt. Partizipation wird gesichert, indem das Verfahren einen 'profifreien' Raum vorsieht, in dem mögliche Lösungen erst einmal von der Familie und Menschen aus ihrem Netzwerk überlegt und beraten werden. Ressourcen werden mobilisiert, indem in Absprache mit der Familie Verwandte, Freunde oder andere bedeutsame Menschen aus ihrer Lebenswelt an der Beratung und Entscheidung beteiligt werden. Aushandlung wird ermöglicht, in dem die Leitung des Verfahrens durch eine/n neutrale/n ModeratorIn erfolgt. Sie/ er übernimmt die Verantwortung für das Verfahren, nicht aber für mögliche Lösungen. S.a. http://www.fh-muenster.de/fb10/downloads/forschungsbericht_kriener.pdf . GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Hessen METHODE: Die Evaluation erfolgt mithilfe eines qualitativen Designs (hypothesengeleitete Fragebögen und strukturierte Gedächtnisprotokolle für Fachkräfte, Leitfadeninterviews mit Nutzer/innen, Auswertung von Videomitschnitten auf ethnomethodologischer Grundlage u.a.). Das übergreifende Ziel des vorliegenden Modellprojektes besteht darin, an der exemplarischen Implementation in fünf Jugendämtern und der Evaluation der Umsetzungsprozesse die Bedingungen herauszuarbeiten, unter denen das FGC-Verfahren breiter als bisher in der deutschen Jugendhilfe umgesetzt werden kann. Sieben Projektziele können derzeit konkretisiert werden: 1. Erstellung eines Literaturberichtes aufgrund der vorliegenden Erfahrungen mit und den Forschungsergebnisse über den Einsatz von FGC-Konzepten in anderen Ländern; 2. Implementierung des FGC-Verfahren (in fünf Jugendämtern); 3. Evaluierung der Umsetzungsprozesse (in fünf Jugendämtern); 4. Entwicklung von Kriterien für den Einsatz des FGC-Konzeptes bezogen auf möglicherweise geeignete oder weniger geeignete Fallkonstellationen; 5. Identifizierung von Haltungen, die auf Seiten der Fachkräfte Voraussetzung für die Realisierung des Konzeptes sind; 6. Entwicklung eines Schulungskonzeptes für ModeratorInnen; 7. Klärung der Rahmenbedingungen des Datenschutzrechts bzgl. des Umgangs des sozialen Netzwerkes mit vertraulichen Daten in Form einer Expertise. Die IGfH verantwortet als Träger des Modellprojektes dessen Durchführung. Die wissenschaftliche Begleitung hat die Fachhochschule Münster, FB Sozialwesen übernommen. In jedem der fünf beteiligten Jugendämter sollen insgesamt 8-10 FGCs umgesetzt werden. Die kommunale Umsetzung des Projektes wird vor Ort begleitet durch jeweils eine/n Projektkoordinator/in, i.d.R. zwei ModeratorInnen sowie einer Projektgruppe, in der neben den letzt genannten weitere KollegInnen aus den Jugendämtern mitwirken. Die Laufzeit des Modellprojektes beträgt zwei Jahre. In dieser Zeit berät und begleitet ein Beirat das Projekt, dem neben VertreterInnen der IGfH, der fünf Jugendämter, der wissenschaftlichen Begleitung, und weiteren ausgewiesenen ExpertInnen auch VertreterInnen der Landesjugendämter Westfalen-Lippe und Rheinland sowie dem hessischen Sozialministerium angehören werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 10; Auswahlverfahren: ausgewählte Eckfälle). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 110; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: ca. 50; Auswahlverfahren: nach Einverständnis). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

210

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kriener, M.: Modellprojekt der IGfH in Kooperation mit der FH Münster: Implementation und Evaluation von 'Family-Group-Conference (FGC)'-Konzepten ein Instrument zur Förderung von mehr Partizipation und Gemeinwesensorientierung bei der Planung von Hilfen? in: Forum Erziehungshilfen, 2006, H. 4, S. 226-228. ARBEITSPAPIERE: Literaturbericht und aktuelle Informationen: s. http://www.igfh.de (unter Projekte) oder http://www.fh-muenster.de/fb10/forschung/forschung.php . ART: gefördert BEGINN: 2006-05 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. INSTITUTION: Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen -IGFH- Sektion Bundesrepublik Deutschland der Fédération Internationale des Communautés Educatives -FICE- e.V. (Schaumainkai 101-103, 60596 Frankfurt am Main); Fachhochschule Münster, FB Sozialwesen (Postfach 3020, 48016 Münster) KONTAKT: Spiegel, Hiltrud von (Prof.Dr. Tel. 0251-8365703, e-mail: [email protected])

[326-L] Nowicka, Magdalena: Feste Beziehung oder One-Night-Stand?: Hochmobile und ihre Bindung zu Orten, in: KarlSiegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3613-3623, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Während der Sitzung der Gruppe werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung über hochmobile Mitarbeiter einer internationalen Organisation vorstellt. Auf Grund ihrer Tätigkeit bleiben sie drei bis fünf Jahre im Ausland oder arbeiten mehrere Jahre in einem Land, ohne dort zu wohnen. In diesem Fall nehmen sie gleichzeitig an Projekten in ca. fünf Ländern teil und verbringen dort bis zu 160 Tage im Jahr. Sie werden oft als Kosmopoliten oder globale Elite bezeichnet. In der Literatur geht man von der Annahme aus, dass hohe Mobilität eine Bedrohung für die Identitätsbildung und das psychische Wohlgefühl darstellt. Speziell in der Untersuchungsgruppe der Verfasserin ist die Beziehung zu den Orten und den lokalen Kulturen sowie zu den Einheimischen erforderlich. Sie sind Spezialisten für Entwicklungshilfe und sollen Ländern und ihren Bewohnern helfen. Sie sollten die lokalen Bedingungen und kulturellen Hintergründe genau kennen und verstehen, um ihre Arbeit gut ausüben zu können. Sie sind aber ständig im Spannungsfeld zwischen Privat- und Berufsleben und der Forderung, sich im Lokalen sehr gut zu orientieren, Familienvater oder Mutter zu sein, interkulturelle Unterschiede im Berufsleben und den Alltag zumeistern. In ihrem Vortrag geht die Verfasserin der Frage nach, welche Bindung die untersuchten Individuen zu dem sie aufnehmenden Ort schaffen. Inwieweit sind sie in die lokale Gemeinschaft integriert? Wie gehen sie mit den interkulturellen Unterschieden im Alltag und bei der Arbeit um? Um diese Fragen zu beantworten, beschäftigt sich die Verfasserin mit drei Hauptpunkten: 1. Teilnahme an der lokalen Gemeinschaft, 2. Familie und Freundeskreis, 3. Freizeitgestaltung. Als Ergebnis der Untersuchung ist festzustellen, dass die Beziehung zu einem Ort in mehreren Aspekten unterschiedlich ist. Es scheint, dass ihre Beziehung zu einem Ort im Wesentlichen auf ihren Geschäftsbeziehungen basiert, ihre private Bindung an diesen Ort ist sehr limitiert, meistens auf Grund fehlender Zeit, weiter in die lokale Gemeinschaft eingebunden zu sein. Auch wegen dem institutionell unterstützten Ideal der persönlichen Entwicklung, verstanden als Übernahme neuer Aufgaben in neuen Ländern, tendieren sie dazu, nicht zu den Orten zurückzukehren, an denen sie gelebt haben." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

211

[327-L] Oechsle, Mechthild: Das Private neu denken - Umbrüche, Diskurse, offene Fragen, in: ZiF-Mitteilungen, 2006, H. 4, S. 7-18 (URL: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/Publikationen/06-4-Jurczyk_Oechsle.pdf) INHALT: Schon seit einiger Zeit werden private Fragen zunehmend Gegenstand öffentlicher Debatten, politischer Kontrollversuche und Medieninszenierungen. Fernsehprogramme wie "Super-Nanny" und "Super-Mama" konzentrieren sich auf den richtigen Umgang mit Kindern und machen Erziehung zum Gegenstand des Sensationalismus der Medien. Extreme Fälle von Kindermissbrauch und -vernachlässigung stellen die Frage, was hinter den geschlossenen Türen der Familie eigentlich abläuft. Die Auseinandersetzung um einen Erziehungsurlaub für Väter haben heiße Debatten darüber ausgelöst, in wie weit das innerfamiliale Generationenverhältnis durch staatliche Familienpolitik reguliert werden sollte und welchen Einfluss eine solche Politik tatsächlich hat. Die Debatte hat den Mainstream bereits erreicht. Private Entscheidungen - zum Beispiel gegen Kinderlosigkeit - basieren auf einer Reihe von Vorbedingungen und haben weitreichende gesellschaftliche Folgen. Der Prozess der reflexiven Modernisierung impliziert auch eine reflexive Entwicklung des Privaten. (ICAÜbers)

[328-L] Rainer, Helmut; Siedler, Thomas: O brother, where art thou?: the effects of having a sibling on geographic mobility and labor market outcomes, (DIW Diskussionspapiere, 608), Berlin 2006, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp608.pdf; ftp://ftp.iza.org/dps/dp1842.pdf) INHALT: "In most industrialized countries, more people than ever are having to cope with the burden of caring for elderly parents. This paper formulates a model to explain how parental care responsibilities and family structure interact in affecting children's mobility characteristics. A key insight we obtain is that the mobility of young adults crucially depends on the presence of a sibling. Our explanation is mainly, but not exclusively, based on a sibling power effect. Siblings compete in location and employment decisions so as to direct parental care decisions at later stages towards their preferred outcome. Only children are not exposed to this kind of competition. This causes an equilibrium in which siblings not only exhibit higher mobility than only children, but also have better labor market outcomes. Using data from the German Socio-Economic Panel Study (SOEP) and from the American National Survey of Families and Households (NSFH), we find strong evidence that confirms these patterns. The implications of our results are then discussed in the context of current population trends in Europe and the United States." (author's abstract)

[329-L] Reinhard, Wolfgang: Lebensformen Europas: eine historische Kulturanthropologie, München: Beck 2006, 718 S., ISBN: 3-406-54469-X (Standort: BSB München(12)-PVA2006.188) INHALT: "Der Autor entwirft erstmals in diesem grundlegenden Buch ein Gesamtbild der Lebensformen des europäischen Menschen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Seine Darstellung reicht von den physischen Existenzbedingungen der Menschen über die vielfältigen Formen sozialer Beziehungen in Familie, Gesellschaft und Staat bis hin zur Erfahrung von Raum, Zeit und Natur." (Autorenreferat)

212

soFid Familienforschung 2007/1 9 Sonstiges

[330-L] Sander, Ekkehard; Lange, Andreas: Familien - Medien - Lernen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 9-15 INHALT: "Vor dem Hintergrund der Wiederentdeckung der Lernpotenziale des Bildungsortes Familie werden Thesen und Befunde zu einer möglichst effektiven 'Ko-Produktion' von Bildung im Spannungsfeld der sozialen Institutionen Familie und Medien zusammengetragen. Dabei ist auch den sinnlichen, ambivalenten und emotional teilweise höchst aufgeladenen Komponenten der individuellen wie gemeinsamen Medienrezeptionsepisoden im gelebten Alltag von Familie Beachtung zu schenken. Damit wird dezidiert gegen eine abgehobene Wertedebatte, in welcher Medien- und Familienschelte Hand in Hand gehen und Medien pauschal für den Verlust familialen Zusammenseins verantwortlich gemacht werden plädiert und für eine nüchterne Analyse dessen, was in Familien mit und durch die Medien geschieht geworben." (Autorenreferat)

[331-L] Stecher, Ludwig: Schulleistungen als Familienthema: Grundschülerinnen und Grundschüler in deutschen Familien, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 1/2006, H. 2, S. 217-228 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Schule spielt üblicherweise in der alltäglichen Kommunikation von Familien eine wichtige Rolle. Während dies für deutsche Familien gut dokumentiert ist, wurde die Frage bislang wenig beachtet, ob dies auch für Familien mit Migrationshintergrund gilt. Die folgenden Befunde - basierend auf den Daten des DJI-Kinderpanels - zeigen, dass Migranten-Eltern keinesfalls weniger auf die schulischen Angelegenheiten ihrer Kinder achten als einheimische Eltern. Jedoch sind Migranten-Eltern etwas weniger mit den Schulleistungen ihrer Kinder zufrieden. Alles in allem belegen die Daten, dass die (von den PISA-Studien mehrfach dokumentierte) erhebliche Zunahme der (Leistungs-)Ungleichheit in der Schule zwischen Kindern aus Migranten-Familien und Kindern aus deutschstämmigen Familien nicht auf eine generell niedrigere Schulorientierung der Migranten-Eltern zurückzuführen ist. Darüber hinaus gibt es auch keine Anhaltspunkte dafür, dass schulische Angelegenheiten in der Grundschule ein hohes Konfliktpotenzial in den Familien darstellen." (Autorenreferat)

Register

213

Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

215

Personenregister

A Aassve, Arnstein 119 Abraham, Martin 1, 97 Ahbe, Thomas 151, 192 Alber, Erdmute 209, 212, 217 Albert, Isabelle 152 Alewell, Dorothea 294 Allmendinger, Jutta 122 Alt, Christian 153 Althammer, Jörg 255 Anderson, Elizabeth 64 Andersson, Gunnar 207, 222, 223, 224 Apitzsch, Ursula 208 Arránz Becker, Oliver 2, 45 Audehm, Kathrin 310, 311 Auferkorte-Michaelis, Nicole 98, 99 Aymanns, Peter 181 Ayuso Sánchez, Luis 139 B Baader, Meike Sophia 65 Bachmaier, Helmut 256 Backes, Isabell 82 Baerwolf, Astrid 234 Banfi, Silvia 272 Banse, Rainer 20 Barkalov, Nicholas B. 3 Bätzing-Feigenbaum, Jörg 209 Bauer, Gerrit 66 Bauer, Ingrid 4 Baum, Doris 67 Baumgarten, Diana 154 Baumgartner, Gilbert 275 Beblo, Miriam 257, 258 Belletti, Fransesco 266 Bender, Stefan 257 Benefo, Kofi D. 210 Beninger, Denis 258 Bereswill, Mechthild 68, 155 Berghahn, Sabine 259 Bernardi, Laura 69, 235, 240 Bernau, Falk 245 Berth, Hendrik 91 Bertram, Hans 260 Bidwell-Steiner, Marlen 156

Bielefeldt, Heiner 211 Bielenski, Harald 138 Birkenstock, Arne 316 Blau, Francine D. 100 Block, Karin 89 Blossfeld, Hans-Peter 112 Blunk, Hannah Adrienne 20 Bochow, Astrid 212 Bochow, Michael 5 Bock, Karin 157 Bodenmann, Guy 6 Boehnke, Klaus 158 Boehnke, Mandy 7 Böhmer, Michael 305 Boll, Thomas 167 Böllhoff, Christian 305 Bonnet, Estelle 139 Bonß, Wolfgang 139 Botsch, Elisabeth 101 Böttcher, Karin 236, 237 Boyle, Paul J. 246 Brähler, Elmar 143, 177 Brake, Anna 159 Brüderl, Josef 8, 258 Büchner, Charlotte 261 Büchner, Peter 159 Bückner, Margit 160 Buhl, Heike M. 161 Bühler, Christoph 70 Bürgisser, Margret 154 Burkart, Günter 10, 71 Busch, Friedrich W. 11, 12 Buscher, Herbert S. 238 Buske, Sybille 247 Bütler, Monika 103 Butterwegge, Christoph 262 Byland, Mara 204 C Caspar, Sigried 104 Cesari Lusso, Vittoria 162 Cizek, Brigitte 275 Collet, Beate 139 Cornelißen, Waltraud 72

216

D Dackweiler, Regina-Maria 263 Daly, Kerry 13 Datta Gupta, Nabanita 264 Dausien, Bettina 105 Degni, Filio 213 DelBoca, Daniela 73, 106 Deml, Sonja 14 Dettmer, Susanne 107 Dienel, Christiane 266 Dieris, Barbara 163 Diewald, Martin 15, 61, 164 Di Giulio, Paola 214 Dorbritz, Jürgen 3 Drobnic, Sonja 108 Dümmler, Kerstin 95 Durand, Lionel 139 Dyczewski, Leon 215 E Ebert, Christiane 16 Eckhard, Jan 74, 75 Eder, Franz X. 312 Eggen, Bernd 17, 18, 19, 267, 306 Eichenberg, Ariane 165 Eichler, Melanie 268 Eisfeld, Jens 269 Elwert, Georg 209 Endepohls-Ulpe, Martina 109 Engelstädter, Anna 313 Erkelenz, Mirjam 166 Esping-Andersen, Gosta 270 Ette, Andreas 79 F Farsi, Mehdi 272 Feider, Cornelia 110 Feldhaus, Michael 76, 77, 185, 314 Fenge, Robert 271 Ferreira, Virginia 216 Ferring, Dieter 167 Filipp, Sigrun-Heide 167, 181 Filippini, Massimo 272 Flaquer, Lluis 268 Flüter-Hoffmann, Christiane 111 Fooken, Insa 248 Franz, Matthias 249 Frejka, Tomas 78 Frey, Andreas 20

Personenregister

Fulda, Daniel

165

G Gamper, Markus 228 Ganguillet, Gilbert 154 Geisler, Esther 243 Gerhard, Ute 21 Gerlach, Irene 273 Gerzer-Sass, Annemarie 274 Geserick, Christine 275 Giannetti, Silvia 315 Giza-Poleszczuk, Anna 139 Goeschel, Albrecht 252, 253 Gonzalez, Libertad 250 Gottwald, Markus 115 Gries, Rainer 151, 192 Grunow, Daniela 112 H Haan, Peter 261 Haberkern, Klaus 113 Häberlein, Tabea 212, 217 Hagestad, Gunhild O. 168 Haider, Astrid 275 Hamburger, Franz 206 Hämmerle, Christa 4 Hanisch, Ernst 22 Hank, Karsten 207 Hannover, Irmela 316 Hansbauer, Peter 325 Hartmann, Melanie 114 Hauch, Gabriella 4 Hausen, Karin 23 Heidemann, Kristina 30 Heitkötter, Martina 276, 277 Henninger, Annette 115 Herbert, Ulrich 247 Herma, Holger 116, 169, 170 Hester, Marianne 218 Hettlage, Robert 14 Hildenbrand, Bruno 24, 25 Hill, Paul B. 2, 26, 45, 174 Hinz, Andreas 91, 177 Hirseland, Andreas 116 Hitz, Florian 219 Hoem, Jan M. 223, 224 Höhn, Charlotte 79 Holst, Elke 117 Höpflinger, Francois 171, 172

Personenregister

Horn, Klaus-Peter 56 Hörting, Anton 173 Hradil, Stefan 27 Hubert, Michel 139 Huinink, Johannes 7, 28, 35, 76, 239, 242 Hülskamp, Nicola Elke 80 Humme, Christel 305 Hummel, Cornelia 171 Huynen, Philippe 139 I Iten, Rolf 272 J Jabsen, Annika 112 Jacob, Marita 66 Jahn, Anna Irene 209 Jakoby, Nina 174 Jesse, Anja 109 Jung, Sybille 136 Jurczyk, Karin 118 K Kahn, Lawrence M. 100 Kaiser, Peter 29 Kalbitz, Andreas 268 Kalenkoski, Charlene M. 278 Kappelhoff, Verena 30 Karstein, Uta 175 Kaufmann, Jean-Claude 317 Kaufmann, Vincent 139, 318 Kaul, Ashok 141 Kautonen, Teemu 144 Kavemann, Barbara 319 Keim, Sylvia 69, 240 Kelek, Necla 220 Kessler, Eva-Marie 195 Ketelhut, Jörn 279 Kim, Jungho 119 King, Vera 176 Kirchmann, Andrea 104 Kitze, Katharina 177 Klammer, Ute 120 Klärner, Andreas 235 Klaus, Daniela 178, 196 Klein, Annette 99 Klein, Doreen 241 Klein, Thomas 51, 74 Kleinert, Corinna 121

217

Kley, Stefanie 242 Klingholz, Reiner 305 Klinkner, Margot 251 Kluge, Norbert 320 Knoke, Mareike 122 Kociemba, Elisabeth 98 Kock, Tanja 41 Koziel, Sylwia 280 Kratzer, Nick 124 Kraus, Vered 144 Krause-Nicolai, Doris 125 Kreyenfeld, Michaela 243, 281 Kriener, Martina 325 Kuhn, Sonja 81 Kulu, Hill 246 Kunze, Sabine 82 Küpper, Beate 44 Kupsch, Melanie 126 L Lamnek, Siegfried 321 Lang, Frieder R. 15, 61, 63, 92 Lange, Andreas 118, 124, 276, 330 Lay, Caren 127 Leicht, René 144 Leimgruber, Walter 204 Leitner, Sigrid 282, 296 Lenz, Karl 31, 32 Lettke, Frank 322 Levy, René 87 Limmer, Ruth 139 Lindecke, Christiane 101 Lindner, Bernd 179 Lipinski, Heike 283 Lippe, Holger von der 69, 235, 240 Lipps, Oliver 323 Locatelli, Marilena 73 Logemann, Niels 314 Lucas, Richard 46 Lück, Detlev 139 Lüdicke, Jörg 15 Ludvig, Alice 180 Luedtke, Jens 321 Lukoschat, Helga 128 Lutz, Alexandra 33 M Mahia Casado, Ramón Martin, Jeannett 209

139

218

Martinek, Hanne 129 Marxen, Laura 165 Matthias-Bleck, Heike 34 Matthiesen, Silja 89 Maul, Katharina 35 Maurines, Béatrice 139 Mayer, Anne-Kathrin 181 Mayer, Boris 152 Mayer, Simone 182 Medicus, Thomas 183 Meil Landwerlin, Gerardo 139 Meister, Wolfgang 284 Menegale, Sarah 272 Mersch, Peter 285 Mesner, Maria 96, 324 Metz-Göckel, Sigrid 98, 99 Meuser, Michael 130 Minsel, Beate 131 Mix, Svenja 89 Möller, Christina 98 Moller, Sabine 184 Mölsa, Mulki 213 Monshausen, Antje 252, 253 Montulet, Bertrand 139 Motel-Klingebiel, Andreas 286 Mühl, H. 193 Mühling, Tanja 36, 132 Müller, Burkhard 150 Müller, Katja 325 Müller, Rolf 37 Müller-Funk, Wolfgang 38 Müller Heine, Karin 287 Münchmeier, Richard 39 Münnich, Margot 288 Muszynska, Magdalena 221 Mutke, Barbara 289 N Nauck, Bernhard 152, 178, 196 Nave-Herz, Rosemarie 11, 40, 185, 186 Nedoluzhko, Lesia 222 Neyer, Franz J. 63 Neyer, Gerda R. 223, 224, 290 Nieberg, Holger 134 Niederhuber, Margit 96 Niederkofler, Heidi 96 Noack, Peter 161 Nowak, Jörg 291 Nowicka, Magdalena 326

Personenregister

Noyon, Alexander 41 O Ochel, Wolfgang 83 Ochoa Fernández, Esther 133 Oechsle, Mechthild 327 Oelkers, Jürgen 203 Onnen-Isemann, Corinna 187, 188 Oster, Martina 134 Ostner, Ilona 133, 292 Ottermann, Ralf 321 P Papps, Kerry L. 135 Parys, Juliane 238 Pavetic, Monika 84 Pencavel, John 293 Pfau-Effinger, Birgit 268 Pióro, Daniela 272 Pixa-Kettner, Ursula 85 Pohl, Rolf 86 Pöntinen, Seppo 213 Popescu, Livia 225 Pull, Kerstin 294 Punken, Mirko 175 R Rainer, Helmut 328 Rech, Jörg 136 Reich, Günter 42 Reichle, Barbara 137 Reinhard, Wolfgang 329 Ribar, David C. 278 Ribaupierre, Anik de 87 Ridderbusch, Jens 283 Riedmann, Arnold 138 Rietz, Christian 30 Ristau, Malte 305 Ritter, Martina 226 Rohde, Percy A. 43 Röhler, Karl Alexander 239 Rohmann, Elke 44 Röhr-Sendlmeier, Una M. 227 Rollett, Brigitte 189 Ronsen, Marit 223 Rösch, Gertrud Maria 187 Rosenschon, Astrid 295 Rosina, Alessandro 214 Rosinka-Kordasiewicz, Anna 139

Personenregister

Rost, Harald 112, 132 Ruckdeschel, Kerstin 79 Rüling, Anneli 296 Rupp, Marina 112, 132 Ruppenthal, Silvia 139 Rüssmann, Kirsten 45 S Sackmann, Reinhold 82 Salmela-Aro, Katariina 140 Sander, Ekkehard 330 Sardon, Jean-Paul 78 Sauer, Robert M. 106 Sauvain-Dugerdil, Claudine 87 Schäfer, Matthias 297 Schaible, Stefan 141 Scheiwe, Kirsten 68, 88, 298 Schimmack, Ulrich 46 Schimpl-Neimanns, Bernhard 190 Schleiffer, Roland 191 Schmidt, Gunter 89 Schmidt, Uwe 47 Schmidt-Lux, Thomas 175 Schmitt, Christian 90, 261 Schmitt, Marina 53 Schmohr, Martina 44 Schneider, Johann 136 Schneider, Norbert F. 139 Schneider, Ute 299 Scholz, Wolf-Dieter 12 Schönhuth, Michael 228 Schröder, Delia 277 Schröder, Inge 154 Schröder, Jette 258 Schröder, Torsten 35 Schrödter, Mark 48 Schrottmann, Ria 272 Schüle, Annegret 192 Schultz, Ann-Kathrin 193 Schultz, Ulrike 229 Schulz, Florian 112, 132 Schulze, Gisela C. 193 Schupp, Jürgen 15, 117, 164 Schüren, Ute 230, 231 Schürmann, Lena 142 Schuster, Beate H. 194 Schütter, Silke 300 Schütze, Yvonne 49 Schweiger, Michael 141

219

Seibold, Bettina 104 Seyda, Susanne 111 Siedler, Thomas 328 Smith, Nina 264 Smolka, Adelheid 36 Sollberger, Daniel 204 Sommerkorn-Abrahams, Ingrid N. 16 Sonoun, Adam 212 Spiegel, Hiltrud von 325 Spieß, C. Katharina 261, 301 Spini, Dario 87 Spöhr, Holger 209 Spura, Anke 115 Starke, Kurt 244 Stauder, Johannes 51, 52 Staudinger, Ursula M. 195 Stecher, Ludwig 331 Stegmann, Anne-Katrin 53 Stein, Petra 84 Steinbach, Anja 178 Steiner, Michael 305 Steiner, Viktor 302, 303 Steinmann, Gunter 304 Steinmetz, Markus 252, 253 Stern, Susanne 272 Stewens, Christa 305 Stieler, Sylvia 104 Stöbel-Richter, Yve 91, 143 Strantz, Cosima 306 Stratton, Leslie S. 278 Strohmeyer, Robert 144 Stumpf, Christian 145 Stutzer, Erich 54, 283, 306 Suckow, Jana 178, 196 Sutter, Gaby 146 Szczurowska, Teresa 138 Szydlik, Marc 55, 197, 198 T Tammen, Britta 289 Tassinari, Sergio 272 Teklay, Zebiba 56 Tesch-Römer, Clemens 286 Thelen, Tatjana 234 Thoß, Elke 89 Tonoyan, Vartuhi 144 Toprak, Ahmet 232 Trommsdorff, Gisela 152, 196, 201

220

Tyrell, Hartmann 57 U Ullrich, Carsten G. 199 Urbanska, Sylwia 139 V Vaskovics, Laszlo A. 58 Verner, Mette 264 Vikat, Andres 207, 223 Viry, Gil 139 Völker, Sigrid 30 Völker, Susanne 200 Volland, Cordelia 201 Volmer, Rabea 252, 253 W Wagner, Alexandra 101, 138 Wagner, Gert G. 90 Wagner, Jenny 63, 92 Wagner, Michael 59, 254 Wahl, Klaus 93 Walper, Sabine 60 Walther, Kathrin 128 Watson, John 144 Weber, Diana 148 Weiser, Sigrid 89 Weisheit, Wibke 202 Weiß, Bernd 59, 254 Weizsäcker, Jakob von 271 Welzel, Christian 158 Wendt, Eva-Verena 60 Wendt, Verena 61 Werding, Martin 307 Wergen, Jutta 98, 99 Werneck, Harald 189 Wicki, Monika 203 Widmer, Eric 87, 139 Widmer, Eric D. 318 Widmer, Géraldine 204 Wiese, Bettina S. 140 Willekens, Harry 94 Wimbauer, Christine 115, 149 Wingen, Max 62 Wintersberger, Helmut 308 Wirth, Heike 95 Wittmann, Simone 161 Wittmann, Werner W. 144 Wohlberedt, Franziska 150

Personenregister

Wohlrab-Sahr, Monika 175, 205 Wolde, Anja 68 Wolf, Elke 257, 258 Wolfgruber, Gudrun 96 Wozonig, Karin S. 156 Wrohlich, Katharina 261, 301, 302, 303, 309 Wrzus, Cornelia 63 Wübbena, Christine 98 Wüst, Andreas M. 145 Y Yacoubou, Moussa 212 Yada, Sevinc 233 Yildiz, Yalcin 206 Yun, Jenny 227 Z Zahn, Flora 137

Sachregister

221

Sachregister

A Ablösungsprozess 193 Absolvent 90 abweichendes Verhalten 315 Adel 33 Adoleszenz 88, 194 Adoption 209 Afrika 94, 152, 209, 210, 212, 217, 229 Afrikaner 213 Aggression 153 Akademiker 90, 98, 192 Akademikerin 263 Akkulturation 48, 182 Akteur 101 aktivierende Arbeitsmarktpolitik 96 Aktivierung 265 Akzeptanz 34 allein erziehender Elternteil 17, 58, 88, 109, 153, 247, 249, 250, 251, 262, 288 Alleinstehender 14, 37, 43, 135, 244, 247, 250, 288, 317 Alltag 13, 16, 25, 28, 30, 67, 118, 226, 244, 276, 326 alte Bundesländer 69, 72, 95, 143, 155, 235, 236, 238, 239, 240, 241, 242, 243, 244, 281, 292 Altenhilfe 328 Altenpflege 282, 328 Altenpolitik 173, 256 Alter 53, 166, 231, 265 älterer Arbeitnehmer 297 alter Mensch 5, 109, 163, 166, 206, 217, 231, 265, 270, 286, 297 Altern 163, 181, 297 Altersgruppe 230, 231 altersspezifische Faktoren 137, 166, 248 Altersteilzeit 151, 199 Altersunterschied 192 Altersversorgung 94, 297, 304 amtliche Statistik 54 Analyseverfahren 69 anglophones Afrika 152, 210, 212 Angst 44 Anonymität 81 Anreizsystem 103, 258, 302, 309

Anthropologie 320 Antifaschismus 184 Antike 156, 230 Antwortverhalten 323 Anzeigenblatt 23 arabische Länder 219, 229 Arbeit 103, 124, 302, 309 Arbeitgeber 294, 295 Arbeitnehmer 148 Arbeitsbedingungen 138, 260, 268 Arbeitsförderung 295 Arbeitskräfteangebot 100, 302, 309 Arbeitslosengeld II 265, 284, 289, 309 Arbeitslosenversicherung 295, 298 Arbeitslosigkeit 153, 235, 289 Arbeitsmarkt 108, 235, 268, 301 Arbeitsmarktentwicklung 108, 301 Arbeitsmigration 139, 217 Arbeitsort 102 Arbeitsplatzwechsel 148 Arbeitspolitik 127 Arbeitsrecht 298 Arbeitsschutz 146 Arbeitsteilung 73, 97, 112, 113, 114, 119, 131, 132, 134, 137, 142, 149, 154, 180, 225, 229, 239, 279 Arbeitswelt 71, 140, 176, 260 Arbeitszeit 101, 111, 118, 124, 135, 138, 260, 278 Arbeitszeitflexibilität 9, 111, 128, 138, 148 Arbeitszeitpolitik 102 Armut 17, 238, 262, 267, 268, 270, 280, 289, 306 Artefakt 26 Asien 119, 152, 196, 218, 219, 227, 233, 286, 294, 308 Assimilation 48 Aufenthaltserlaubnis 220 Ausbildung 19, 304 Ausgaben 117, 288 Ausländer 220 Ausländerrecht 220 ausländischer Arbeitgeber 208 Auslandstätigkeit 30, 125, 326

222

Auswanderung 228 B Baden-Württemberg 19, 54, 104, 145, 148, 258, 267, 283, 306 Ballungsgebiet 253 Bauer 33 Bayern 2, 14, 36 Befreiung 312 Begriffsbildung 49 Beitragssatz 103, 271, 307 Belgien 30, 139, 282 Benin 209, 212 Beratungsmethode 325 Berlin 92 berufliche Reintegration 102, 110, 122, 138, 264 berufliche Selbständigkeit 97, 144 berufliche Weiterbildung 325 Berufsanforderungen 176 Berufsaussicht 328 Berufsausstieg 138 Berufseinmündung 61, 242 Berufserfolg 128 Berufsmobilität 42, 139 Berufsnachwuchs 98, 122 Berufsorientierung 109, 116 Berufsunterbrechung 102, 130, 138, 257, 264 Beschäftigungsbedingungen 108, 115 Beschäftigungseffekt 103, 135, 141, 278, 302, 309, 328 Beschäftigungsentwicklung 108 Beschäftigungsform 138, 144 Beschäftigungspolitik 290 Besteuerung 306 Best Practice 122, 141, 296 Betreuung 73, 74, 79, 96, 101, 102, 103, 104, 106, 118, 121, 122, 123, 128, 137, 138, 141, 173, 225, 262, 263, 264, 272, 273, 274, 278, 281, 282, 304, 305, 309, 328 Betrieb 101, 102, 138, 294 betriebliche Sozialpolitik 102, 104, 258 Betriebsrat 148 Betriebszeit 138 Beurteilung 53 Bevölkerungsentwicklung 9, 39, 70, 71, 72, 78, 120, 222, 223, 259, 260, 263

Sachregister

Bevölkerungspolitik 71, 96, 120, 216, 223, 260, 263, 270, 285, 292, 304 Bevölkerungsstatistik 90 Bibel 156 Bildungsabschluss 39, 90, 95, 238 Bildungsangebot 39 Bildungsforschung 6, 159 Bildungsgang 224 Bildungsmobilität 39 Bildungspolitik 270, 296, 304, 305 Bildungsverhalten 19 Bildungsverlauf 83 Bindung 6, 44, 52, 175, 191, 201, 244 biographische Methode 192 Biopolitik 156 Bourdieu, P. 68, 176, 310 Brandenburg 313 Brief 38 Budget 267 Bulgarien 70 Bundesausbildungsförderungsgesetz 295 Bundesverfassungsgericht 245 Bündnis 90/ Die Grünen 273, 292 bürgerliche Gesellschaft 33 Bürgerliches Gesetzbuch 245 bürgerschaftliches Engagement 50 C CDU 273, 292 Chancengleichheit 104, 130, 305 China 152, 196, 218 Computerspiel 20 computervermittelte Kommunikation 314 Coping-Verhalten 5, 6, 160, 181, 206 Corporate Citizenship 50 Corporate Governance 275 crowding-out 286 CSU 273 D Dänemark 264, 274, 294 Datenbank 300 Datenerfassung 323 Datenqualität 323 Datenverarbeitung 69 Dauerarbeitslosigkeit 265 DDR 72, 151, 157, 175, 179, 184, 192, 205, 237, 292, 299

Sachregister

demographische Alterung 172, 173, 285, 327 demographische Faktoren 30, 42, 54, 106, 141, 162, 168, 223, 270, 271, 307 demographische Lage 70, 71, 72, 120, 222, 223, 260, 327 demographischer Übergang 71, 72, 120, 222, 223, 260 Demokratie 179 Design 1, 7 deutscher Sprachraum 6, 67 Deutsches Kaiserreich 33, 247 Deutsches Reich 23 deutschsprachige Schweiz 203 Dienstleistung 102, 141, 286 Dilthey, W. 192 Diskriminierung 64, 315 Diskurs 8, 38, 156, 203, 327 Disziplin 62 dritte Generation 168 Drittes Reich 165, 183, 247 Druckmedien 65, 68 Dual Career Couple 115, 116, 125, 130, 149 E Ehe

2, 4, 11, 12, 21, 22, 23, 31, 33, 34, 37, 38, 45, 46, 53, 57, 58, 59, 94, 135, 214, 215, 221, 227, 232, 237, 246, 252, 269, 322 Ehemann 37, 46, 135, 149, 239, 278, 293, 321 Ehescheidung 2, 6, 9, 28, 37, 52, 60, 109, 135, 221, 236, 237, 246, 248, 252, 253, 254 Ehre 232 Ein-Eltern-Familie 153 Einfluss 44, 77, 240, 281 Einkauf 317 Einkommenseffekt 103, 135, 257 Einkommensteuer 302, 304, 306, 309 Einkommensverteilung 229 Einsatz 1 Einschulung 131 Einstellung 3, 11, 12, 20, 117, 143, 154, 181, 215, 218, 227, 232, 312 Einwanderungsland 48 Elite 326 elterliches Sorgerecht 68

223

elterliche Trennung 68 Eltern 6, 17, 28, 43, 60, 67, 81, 93, 102, 131, 134, 153, 154, 158, 162, 163, 165, 177, 181, 182, 189, 190, 191, 198, 204, 207, 215, 217, 231, 262, 265, 268, 271, 278, 297, 302, 309, 318, 319, 321, 328, 331 Elternarbeit 280 Elternbildung 36, 67 Elternhaus 190, 193 Elterninitiative 150 Eltern-Kind-Beziehung 32, 60, 65, 67, 68, 86, 92, 94, 146, 152, 154, 155, 160, 161, 163, 164, 167, 176, 177, 178, 181, 183, 190, 196, 198, 200, 201, 204, 249, 311, 314, 318, 330 Elternschaft 9, 32, 43, 52, 58, 67, 69, 72, 74, 83, 85, 87, 88, 90, 98, 99, 143, 207, 209, 235, 250, 257, 259, 279, 280, 297 Elterntraining 251 Elternurlaub 73, 102, 138, 257, 264, 273, 294, 297, 301 Emotionalität 25, 30, 161, 162, 169, 177, 183, 200, 201 Empathie 177, 201 Empfängnisverhütung 210 Empirie 1 empirische Sozialforschung 254, 319 Enkel 168, 171, 172, 256 Enkulturation 231 Entgrenzung 115, 124 Entscheidungsfindung 84, 143, 325 Entscheidungsprozess 84 Entwicklungsland 78, 119, 152, 196, 209, 210, 212, 217, 218, 219, 222, 227, 229, 230, 231, 233 Entwicklungsstand 200 Erbschaft 322 Erfahrung 206 Erinnerung 165, 183 Ernährung 317 Ertrag 288 Erwachsenenalter 140 Erwachsener 204 Erwerbsarbeit 9, 118, 119, 137, 278 Erwerbsminderung 265 Erwerbstätiger 119, 123 Erzählung 165

224

Erziehung 12, 28, 32, 36, 39, 86, 93, 106, 109, 154, 177, 213, 233, 234, 285, 295, 304, 327, 330 Erziehungsgeld 74, 102, 262, 273, 295, 301, 304, 305 Erziehungsstil 93, 177, 310 Essverhalten 311, 317 Ethik 64 ethnische Beziehungen 48 ethnische Gruppe 48, 209 EU 9, 73, 83, 123, 138, 139, 199, 250, 290, 308 EU-Politik 279 Europa 3, 108, 126, 144, 256, 260, 268, 274, 329 europäische Identität 266 europäische Integration 123, 266 Europäischer Gerichtshof 279 Europäischer Strukturfonds 123 europäische Sozialpolitik 266, 279 Europäisches Recht 279 Europäisierung 266 Existenzminimum 265 Exklusion 270 Experiment 1 Experte 326 F Fachhochschule 90 familiale Sozialisation 9, 55, 58, 153, 157, 159, 164, 166, 167, 202, 204, 206, 214, 231, 241, 296, 330 Familie-Beruf 9, 30, 42, 65, 71, 72, 73, 79, 101, 102, 104, 105, 106, 109, 110, 111, 118, 120, 121, 122, 123, 125, 126, 128, 129, 132, 133, 134, 136, 138, 140, 141, 143, 145, 147, 148, 149, 173, 176, 225, 241, 256, 260, 263, 264, 265, 273, 274, 278, 292, 305, 309 Familienangehöriger 168, 217, 228, 314 Familienbildung 36, 67, 79, 83, 241 Familieneinkommen 80, 104, 261, 262, 284, 293, 303 Familiengründung 2, 28, 35, 48, 51, 63, 69, 71, 72, 79, 84, 98, 120, 223, 227, 234, 240, 241, 242, 244, 260, 263, 280 Familienhilfe 79, 173, 260, 275, 308

Sachregister

Familienlastenausgleich 79, 141, 173, 295, 302, 304 Familienplanung 9, 69, 73, 82, 120, 143, 210, 240 Familienpolitik 9, 39, 71, 73, 74, 76, 79, 80, 83, 90, 96, 102, 103, 104, 106, 111, 120, 123, 127, 141, 173, 216, 225, 243, 252, 256, 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 270, 271, 273, 274, 275, 276, 277, 279, 282, 283, 287, 290, 291, 292, 295, 296, 297, 300, 302, 303, 304, 305, 308, 309 Familienrecht 265, 279, 289, 298, 299 Familiensituation 63, 182, 202, 206, 228, 231, 316 Familienstand 95, 245, 247 Familienzyklus 40, 228, 230 Faschismus 192 Feminismus 4, 156, 263, 291, 292, 324 Fernsehen 67, 316, 327 Fernsehprogramm 316 Fest 311 finanzielle Situation 54, 108, 297 Finanzpolitik 295 Finnland 96, 140, 207, 213, 264 Förderungsmaßnahme 104, 308 Förderungsprogramm 308 Forschungsplanung 69 Forschungsreaktivität 26 Fortschritt 1 FPÖ 308 frankophones Afrika 209, 212, 217 Frankreich 106, 120, 139, 141, 152, 274, 282 Frauenerwerbstätigkeit 73, 74, 87, 100, 104, 106, 108, 115, 117, 118, 130, 132, 133, 141, 143, 144, 146, 216, 221, 224, 225, 234, 236, 237, 243, 258, 274, 279, 281, 291, 305 Frauenorganisation 187 Freizeit 118, 138, 326 Fremdbild 43, 316 Fremdeinschätzung 43, 316, 331 Freundschaft 15, 219, 326 Fruchtbarkeit 3, 11, 66, 73, 76, 77, 78, 80, 82, 83, 103, 119, 216, 222, 223, 224, 235, 240, 258, 261, 281, 290, 301 Führung 128

Sachregister

funktionale Differenzierung 10, 17 Fürsorge 4, 65 G Ganztagsschule 273 Gebietskörperschaft 295 Geburt 80, 81, 82, 222, 223, 235, 290 Geburtenentwicklung 70, 71, 72, 75, 78, 80, 90, 222, 223, 224, 235, 263, 281, 290, 301, 307 Geburtenfolge 78, 80, 222, 223, 235, 290, 301 Geburtenhäufigkeit 78, 80, 83, 90, 106, 141, 222, 223, 235, 264, 290, 301, 305 Geburtenrückgang 70, 71, 72, 75, 78, 80, 83, 90, 235, 259, 260, 263, 270, 301 geistige Behinderung 85, 193 Geld 116, 117 Gemeinde 283 Gemeinschaft 31, 186 Gemeinsinn 50 Gender Mainstreaming 123 Generation 32, 151, 156, 157, 162, 179, 180, 184, 192, 197, 198, 202, 285 Generationenverhältnis 9, 61, 109, 151, 152, 157, 159, 162, 168, 171, 172, 175, 178, 179, 184, 192, 195, 196, 197, 198, 199, 203, 205, 206, 213, 214, 217, 230, 231, 234, 256, 265, 322, 328 generatives Verhalten 3, 9, 39, 66, 74, 77, 83, 84, 95, 152, 156, 166, 169, 172, 178, 195, 196, 210, 256, 259, 285, 322 geographische Faktoren 246 Gerechtigkeit 285 geringfügige Beschäftigung 309 Geschichtsbild 165, 183 Geschichtswissenschaft 4 Geschlechterforschung 156, 315 Geschlechterpolitik 96, 129, 259, 263, 279, 290, 291, 292 Geschlechterverhältnis 4, 9, 22, 33, 71, 110, 112, 113, 120, 130, 132, 146, 160, 180, 182, 211, 230, 259, 263, 291, 324 Geschlechtsrolle 4, 9, 22, 30, 38, 65, 110, 114, 126, 130, 131, 132, 134, 143, 149, 211, 225, 229, 232, 234, 236, 239, 279, 315, 324

225

geschlechtsspezifische Faktoren 74, 98, 109, 112, 113, 115, 120, 123, 127, 130, 131, 132, 134, 137, 143, 144, 146, 171, 172, 182, 190, 207, 211, 218, 225, 229, 241, 242, 270, 298, 324 geschlossene Anstalt 259 Geschwister 11, 167, 177, 185, 186, 187, 188 Geschwisterreihe 177 Gesellschaft 49, 143, 151, 180, 186, 230, 327, 329 Gesellschaftspolitik 39, 256 Gesetzentwurf 141 gesetzliche Krankenversicherung 295 gesetzliche Regelung 64, 81 Gespräch 25 Gesundheit 5, 17, 253 gesundheitliche Folgen 253 Gewalt 182, 218 Ghana 152, 210, 212 Gleichbehandlung 123, 167, 265 Gleichberechtigung 79, 149, 154, 259, 298 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft 34, 142, 269 Gleichstellung 104, 120, 123, 236, 259, 263, 279, 291 gleitende Arbeitszeit 102 Glück 5 Großbritannien 120, 141, 152, 218, 258, 274, 278, 286, 294, 296, 300 Große Koalition 273 Großeltern 162, 168, 171, 172, 217, 231, 256 Grundgesetz 245 Grundlagenforschung 6 Grundschule 331 Grundsicherung 127, 265, 289 Gruppe 228, 310 H Habitus 310 Handlungsorientierung 130, 263 Hartz-Reform 309 Hausarbeit 97, 113, 114, 137, 142, 239, 279, 298, 317 Haushaltseinkommen 70, 141, 284, 288, 307 Haushaltsgröße 172 häusliche Gewalt 160, 218, 232, 319, 321

226

Heirat 3, 21, 23, 33, 37, 48, 51, 211, 220, 222, 252, 269 Hessen 2, 325 Hilfeleistung 85, 168, 280, 286 Hilfeplan 325 Hilfsbedürftigkeit 280, 284 historische Analyse 4 historische Entwicklung 22, 23, 40, 47, 67, 94, 124, 146, 170, 172, 180, 203, 212, 230, 282, 317, 329 hoch Qualifizierter 95, 102, 103, 122, 133, 326 Hochschulbildung 83 Hochschullehrer 98 Homosexualität 5, 18, 156, 269 Humankapital 313 I Identität 170, 315, 322 Image 316 Implementation 325 Indien 152 Indikator 181 Individualisierung 10, 21, 27, 67, 71, 116, 130, 142, 169, 255, 292, 327 Individualität 169, 170 Individualkommunikation 314 Individuum 108 Indonesien 119, 152, 196 Industriestaat 80, 274 Informationsquelle 67 Inserat 23 Institution 124, 310 institutionelle Faktoren 73, 102, 106, 116 Instrumentarium 51, 178, 325 Integration 49, 228 Integrationsstrategie 228 Intention 81 Interdisziplinarität 62 Interessenkonflikt 101 Intergenerationenmobilität 195 interkulturelle Faktoren 196 interkulturelle Kompetenz 208 interkultureller Vergleich 152 internationale Anerkennung 295 internationaler Vergleich 9, 73, 83, 89, 102, 106, 133, 139, 141, 144, 227, 250, 258, 262, 264, 266, 282, 286, 328 Internet 314

Sachregister

interpersonelle Kommunikation 45, 59 Intimität 18, 170, 327 Island 264 Israel 152, 196, 286, 308 Italien 30, 106, 214, 227 J Japan 152, 294 Jemen 219 Jugendamt 191 Jugendhilfe 39, 280, 289, 325 Jugendhilfeplan 325 Jugendpolitik 39, 300 Jugendrecht 289 Junge 207 junger Erwachsener 19, 68, 69, 88, 140, 155, 161, 193, 227, 232, 242, 265 K Kanton Waadt 87 Kapitalismus 71, 291 Karriere 98, 99, 105, 107, 116, 130, 149 katholische Kirche 73 Kind 16, 17, 18, 28, 39, 64, 67, 73, 79, 82, 93, 96, 101, 102, 103, 104, 106, 109, 118, 121, 122, 123, 126, 128, 131, 137, 138, 141, 143, 152, 153, 154, 158, 160, 168, 173, 189, 196, 201, 204, 207, 215, 224, 225, 234, 243, 245, 247, 249, 261, 262, 263, 264, 265, 267, 268, 270, 272, 273, 274, 275, 278, 280, 281, 282, 284, 285, 288, 289, 295, 300, 304, 305, 309, 314, 318, 319, 321, 330, 331 Kinderfeindlichkeit 80 Kindergarten 102, 111, 275 Kindergeld 79, 80, 102, 173, 261, 284, 295, 304, 309 Kinderlosigkeit 3, 43, 58, 71, 72, 75, 79, 80, 90, 92, 95, 98, 188, 224, 257, 260, 263, 271, 273, 285, 288, 316, 322 Kinderschutz 300, 319 Kindertagesstätte 103, 150, 272 Kinderwunsch 21, 43, 66, 72, 74, 76, 77, 78, 79, 80, 84, 91, 92, 98, 207, 241, 260, 263 Kinderzahl 17, 70, 73, 79, 80, 98, 99, 119, 133, 238, 288, 307, 328 Kindeswohl 275, 327

Sachregister

Kindheit 167, 176, 203 Kirgistan 222 Klassengesellschaft 291 Kleinfamilie 188 Kleinkind 137, 162, 280 Koalitionspolitik 273 Kognition 161 kognitive Entwicklung 200 kollektive Biographie 192 kollektive Identität 179, 192 Kombilohn 284 Kommerzialisierung 64 Kommunalpolitik 266, 277, 283 kommunikative Kompetenz 128 Konflikt 45, 59, 126, 181, 194, 197, 198 Konfliktbewältigung 126, 226 Konfliktpotential 197, 198 Konfliktsituation 197, 198 Konsens 25 Konstruktivismus 180 Konsum 256, 267, 288 Kontrolle 314 Kooperation 186, 197 Körper 156, 315 Körpergewicht 43 körperliche Entwicklung 194 Körperlichkeit 43 Kosten 103, 141, 262, 294, 301, 304 Kosten-Nutzen-Analyse 141, 264 Kostensenkung 304 Krankengeld 295 Krankheit 204 Kreativität 176 Kritik 8 Kritischer Rationalismus 8 kulturelle Identität 182 kulturelles Kapital 164, 228 kulturelles System 214 kulturelles Verhalten 214 kulturelle Vielfalt 94, 214 Kulturwandel 94, 175, 213 L Labor 20 Längsschnittuntersuchung 1 Lateinamerika 230, 231 Lebensbedingungen 5, 17, 30, 35, 139, 229, 280, 329 Lebenserwartung 260

227

Lebensgemeinschaft 27, 31, 58 Lebenslauf 2, 28, 35, 39, 82, 105, 107, 109, 116, 118, 120, 130, 166, 178, 205, 230, 244, 258, 260, 274, 276 Lebensplanung 35, 71, 72, 116, 120, 130, 166, 260 Lebensqualität 30, 55, 139, 202, 268, 286 Lebenssinn 202 Lebensstil 21, 58, 202 Lebenswelt 29, 116, 206 Legalisierung 269 Legitimität 34 Lehrer 192 Leistungsanspruch 102, 284 Leistungsdifferenzierung 307 Leistungsverhalten 189 Leitbild 57, 101, 127, 132, 316 leitender Angestellter 128 Lernen 159 Lernvoraussetzung 159 Lesebuch 203 Liberalisierung 247 Liberalismus 269 Literaturgeschichte 4 Lohnhöhe 73, 257, 278 Lohnunterschied 146, 257 Luhmann, N. 38 M Mädchen 187, 194, 207 Magie 310 Management 125 Manager 285 Managing Diversity 136 Mann 5, 22, 38, 66, 70, 74, 84, 108, 112, 119, 123, 130, 143, 160, 206, 211, 219, 232, 253, 298, 305, 323 Mannheim, K. 169, 192 Markt 23, 51 Marktwirtschaft 179 Mecklenburg-Vorpommern 240 Mediengesellschaft 312 Medienkompetenz 330 medizinische Rehabilitation 295 Mehrgenerationenfamilie 42, 157, 159, 205 Mensch 320 Menschenwürde 64 Mentoring 122

228

Messinstrument 7, 20, 26, 35, 76 Messung 20, 26, 70 Mexiko 231 Migrant 48, 182, 208, 213, 220, 233, 331 Migration 48, 139, 206, 208, 217, 222, 228, 331 Migrationspolitik 233 Mikrozensus 18, 95, 238 Minderjährigkeit 89 Ministerium für Staatssicherheit 192 Mischehe 33 Misshandlung 160, 300 Mitarbeiter 30 Mittelalter 329 Mittelamerika 231 Mittelschicht 226 Mobilität 318, 326 Mobiltelefon 314 Moderator 325 Moderne 49, 208 Modernisierung 65, 68, 72, 292 Moral 269, 312 Motivation 21, 74, 128, 200, 318 multikulturelle Gesellschaft 48, 211 multinationales Unternehmen 30 Musik 187 Muslim 211 Mutter 73, 88, 90, 102, 103, 104, 109, 110, 118, 119, 122, 123, 128, 132, 133, 134, 146, 161, 167, 194, 200, 201, 243, 247, 249, 250, 257, 259, 264, 302, 309, 324 Mutterschaftsurlaub 294, 295, 304 Mutterschutz 96, 102, 146, 279, 294 Mythologie 320 N nachhaltige Entwicklung 9, 156, 304, 305 Nachkriegszeit 47, 68, 151, 165, 247 Nahost 152, 196, 219, 227, 233, 286, 308 Narration 165 narratives Interview 170 Nationalismus 96 Nationalität 266 Nationalsozialismus 165, 183, 184 Neokonservatismus 259 Neoliberalismus 129 Netzwerk 61, 186 Netzwerkanalyse 69

Sachregister

neue Bundesländer 69, 72, 143, 151, 155, 157, 175, 179, 184, 205, 234, 235, 236, 238, 239, 240, 241, 242, 243, 244, 281, 292 Neurotizismus 44 Neuseeland 308 Neuzeit 33, 329 nichteheliche Lebensgemeinschaft 11, 17, 18, 31, 34, 37, 41, 45, 59, 214, 238, 239, 245, 246, 322 nichteheliches Kind 247 Niederlande 274, 294, 297 Niedrigeinkommen 70, 238, 284 Niedrigqualifizierter 270 Non-Profit-Organisation 30 Nordamerika 49, 96, 100, 135, 144, 152, 202, 230, 269, 293, 294, 308, 328 Norddeutschland 33 Nordkorea 196, 227 Nordrhein-Westfalen 98, 99, 325 Norm 231 Norwegen 168, 264, 286 Notlage 280 Nutzung 36, 314 O Oberster Gerichtshof 269 öffentliche Ausgaben 9, 264, 295 öffentliche Dienstleistung 106 öffentliche Meinung 65 öffentlicher Haushalt 295 öffentlicher Raum 327 Öffentlichkeit 226, 247, 327 Ökonomie 226 ökonomischer Wandel 221 Oper 187 Orden 187 Organisationsform 150 Ortsbezogenheit 326 Ostafrika 229 Ostasien 152, 196, 218, 227, 294 Österreich 22, 67, 96, 173, 189, 246, 256, 275, 282, 308, 324 Osteuropa 3, 108 ÖVP 308 P Panel 7, 76, 250 Parlament 203

Sachregister

Partei 300 Parteipolitik 273, 292 Partnerwahl 37, 43, 51, 52, 232 Patriarchat 211 Pazifischer Raum 308 PDS 127 Pendler 139 Personalpolitik 102, 104, 125, 128, 136, 138, 148 Personalwirtschaft 125 personenbezogene Dienstleistung 280 Persönlichkeitsentwicklung 153, 201, 326 Pflegeeltern 191, 209 Pflegekind 191 Pflegeversicherung 295 Philosophie 269 Pluralismus 21, 124, 255 Politikberatung 307 politische Agenda 273, 292 politische Kultur 157 politische Linke 127 politisches Bewusstsein 157 politisches Handeln 157 politisches Programm 292, 300 politisches System 108 Portugal 96, 216 postindustrielle Gesellschaft 158 postkommunistische Gesellschaft 179, 226 Postmoderne 315 postsozialistisches Land 3, 11, 70, 96, 114, 139, 152, 156, 215, 221, 222, 225, 226, 228 Präferenzordnung 139 Praxis 247, 283 Preis 272 Privathaushalt 23, 70, 97, 102, 117, 229, 238, 267, 288 Privatsphäre 226, 326, 327 Privatwirtschaft 122 Produktion 124 Professionalisierung 67, 144, 150 Prognose 307 Prozess 82 psychische Krankheit 204 psychologische Theorie 161 psychosomatische Krankheit 249 psychosoziale Intervention 251

229

Q Qualifikationserwerb 140 Qualifikationsniveau 95 qualitative Methode 11, 24, 29 Qualitätssicherung 29 R Rasse 156 Rational-Choice-Theorie 10, 57 Raum 13, 16 Realität 316 Rechte und Pflichten 68, 94 rechtliche Faktoren 21, 34 Rechtsradikalismus 184 Rechtssicherheit 81 Reform 261, 262, 270, 301, 307 Reformpolitik 262, 270, 302 Regierung 129, 308 Regierungspolitik 273 regionale Mobilität 125, 139, 328 regionaler Unterschied 252, 253 Regionalpolitik 9 Religion 73, 119, 320 Religionszugehörigkeit 175 Religiosität 175, 236 Rente 271, 297, 307 Rentenalter 297 Rentenanspruch 295 Rentenversicherung 199, 270, 271, 295, 297, 307 Reorganisation 294 Reproduktion 124, 285 Reproduktionsmedizin 96, 156 Republik Südafrika 152 Revolution 312 Reziprozität 63 Rhetorik 38 Ritual 310, 311, 317 Rollenwandel 37 Roman 33, 183 Romantik 38 Rumänien 96, 225 Russland 96, 152, 156, 221, 226, 228 S Saarland 136 Sachsen 2 Sachsen-Anhalt 92 Säugling 81, 137, 200

230

Schätzung 18 Schelsky, H. 49 Schichtarbeit 278 Schleswig-Holstein 240 Schulbildung 72, 89, 119 Schulleistung 189, 331 Schwangerschaft 64, 78, 88, 89, 143, 207, 247, 279, 280 Schweden 114, 120, 141, 207, 224, 262, 264 Schweiz 67, 87, 103, 139, 146, 154, 162, 172, 202, 203, 204, 256, 272, 315 Science Fiction 156 Selbständiger 97 Selbstdarstellung 169 Selbsteinschätzung 43, 331 Selbstverantwortung 265 Selbstverwirklichung 71 Selektion 174 Semantik 170 Sexualität 4, 22, 43, 77, 88, 156, 218, 232, 244, 312, 320 Sexualverhalten 43, 244, 312, 320 Siedlungsstruktur 17 Simulation 1 Skandinavien 223, 264, 270 SOEP 90, 328 Sohn 68, 155, 177, 204 Soldat 33 Solidarität 173, 197, 198, 199, 256, 265 Sozialdemokratie 324 soziale Anerkennung 115, 149 soziale Anziehung 43 soziale Beziehungen 7, 9, 11, 15, 16, 25, 27, 44, 56, 60, 61, 63, 69, 76, 116, 139, 149, 153, 155, 161, 162, 171, 172, 174, 176, 178, 185, 186, 188, 195, 198, 217, 219, 226, 228, 256, 317, 326, 328, 329 soziale Chance 228 soziale Dienste 268 soziale Differenzierung 180 soziale Einrichtung 160 soziale Einstellung 143, 322 soziale Entwicklung 195, 282 soziale Faktoren 21, 30, 45, 69, 84, 116, 139, 153, 185, 186, 240, 317, 318, 321, 322 soziale Funktion 18

Sachregister

soziale Gerechtigkeit 256, 289, 322 soziale Herkunft 164, 166, 218 soziale Institution 28, 68, 94, 330 soziale Integration 48, 153, 186 soziale Intervention 160 soziale Klasse 230 soziale Konstruktion 186 soziale Kontrolle 155 soziale Lage 18, 153, 280, 289 soziale Norm 209, 217, 229, 231, 312 soziale Position 37 Sozialer Dialog 123 sozialer Konflikt 155, 162, 176, 209, 256 sozialer Prozess 84 sozialer Status 217, 230, 231 sozialer Wandel 9, 19, 22, 32, 39, 49, 56, 58, 65, 68, 71, 72, 86, 124, 162, 169, 175, 176, 203, 205, 209, 212, 213, 215, 217, 221, 226, 234, 244, 247, 255, 292, 296, 312 soziale Sicherung 94, 115, 199, 234, 255, 262, 265, 270, 289 soziales Netzwerk 5, 15, 27, 50, 69, 153, 172, 228, 240, 256, 317, 326 soziales Problem 300 soziale Stabilität 2 soziales Verhalten 25, 68, 86, 142, 172, 176, 201, 256, 317 soziale Umwelt 153, 240 soziale Ungleichheit 17, 55, 70, 79, 116, 130, 142, 149, 164, 180, 226, 268, 270, 298, 322 soziale Unterstützung 15, 79, 85, 128, 141, 167, 234, 319 soziale Verantwortung 86, 265, 275 soziale Wahrnehmung 321 soziale Wirklichkeit 25 Sozialgesetzbuch 295 Sozialhilfe 267, 289 Sozialisationsinstanz 233 Sozialismus 192 sozialistischer Staat 179 Sozialkapital 15, 159, 164 Sozialordnung 266 Sozialpädagogik 39, 150 sozialpädagogische Intervention 81, 319 Sozialpathologie 48

Sachregister

Sozialpolitik 73, 80, 120, 127, 173, 199, 256, 262, 263, 265, 268, 270, 282, 286, 290, 292, 304, 307 Sozialrecht 289 Sozialstaat 199, 270 Sozialstaatsprinzip 265 Sozialstatistik 106 Sozialstruktur 11, 28, 45, 51, 55, 61, 164, 179, 212, 226, 243 Sozialversicherung 265, 295, 298 Sozialwissenschaft 26, 32, 39, 86 soziokulturelle Entwicklung 152, 196 soziologische Theorie 8, 10, 13, 28, 38 Spanien 106, 120, 133, 139, 286 Spätaussiedler 228 SPD 273, 292 Spiritualität 13 Sprachgebrauch 310 Sprachkenntnisse 48 Sprechen 320 staatliche Einflussnahme 285 Staatsangehörigkeit 266 Stabilisierung 17 Stabilität 44, 49, 59, 92, 151 Stadt 50, 119, 209 Stadtentwicklung 9 Stereotyp 316 Steuerbefreiung 273, 303 Steuerbelastung 264, 303 Steuerentlastung 141, 262, 295, 302, 303, 304 Steuererhöhung 303 Steuerermäßigung 303 Steuerreform 303 Steuersenkung 303 Steuersystem 303 Stiefeltern 322 Stigmatisierung 315 Stipendium 83 Strafgefangener 155 Stress 6, 30, 126, 239 Studentenbewegung 33, 192, 312 Studium 147 Subjektivität 46 Subsidiaritätsprinzip 255 Substitution 61, 286 Subvention 271 Subventionspolitik 103 Sudan 229

231

Südasien 152 Südkorea 152, 196, 227 südliches Afrika 152 Südostasien 119, 152, 196 Südtirol 67 Symbol 310 Systemtheorie 125 Systemveränderung 205 T Tagesbetreuung 272 Tagesmutter 272 Taiwan 152 Tarifpolitik 104 Teilzeitarbeit 101, 102, 106, 111, 123, 138, 146, 243 Telearbeit 102, 111 Theoriebildung 10, 35 Theorievergleich 8 Tochter 68, 109, 176, 177, 183, 194, 201, 204 Togo 212, 217 Tötungsdelikt 33 Tradition 87, 184, 208, 211, 231 traditionelle Kultur 211, 232 Transferleistung 284, 288, 295, 304, 305 Transformation 70, 179, 205, 226, 313 Transsexualität 315 Tschechische Republik 152 Typologie 14, 24, 151 U Überlebensstrategie 228 Überstunden 138 Übertragung 60 UdSSR-Nachfolgestaat 96, 152, 156, 221, 222, 226, 228 Unfallversicherung 295 Ungarn 114 Ungleichheit 115, 167, 267, 331 Unterhalt 265 Unternehmen 50, 104, 111, 145, 275, 294 Unternehmensgründung 144 Unternehmenskultur 111, 122, 275 Unternehmenspolitik 111 Unternehmer 144, 208 Unvereinbarkeit 258 Urlaub 138

232

USA

Sachregister

49, 96, 100, 135, 144, 152, 202, 269, 293, 294, 308, 328

V Vater

65, 68, 86, 102, 119, 131, 132, 155, 161, 167, 176, 183 Vaterschaft 65, 68, 86, 94, 155, 176 Veränderungskompetenz 139 Verantwortung 64, 81, 219, 275, 286 Verantwortungsbewusstsein 286 Verbot 64 Verfassung 245, 269 Verfassungsmäßigkeit 265, 269 Verfassungsrecht 269 verfügbares Einkommen 238, 288 Vergangenheitsbewältigung 165, 183, 184 Vergewaltigung 33 Verhaltensauffälligkeit 93 Verhaltenstherapie 6 Vermögen 267, 288 Vernetzung 228, 319 Versicherungsbeitrag 271 Versicherungsleistung 307 Verteilungseffekt 271, 302 Verteilungspolitik 305 Verwandtschaft 15, 28, 61, 63, 156, 174, 180, 217, 228, 234, 240 Visualisierung 320 Vollbeschäftigung 243 Vorbild 60 Vorruhestand 138, 270 Vorschulalter 201, 272 W Ware 64 Weiblichkeit 86, 226 Weimarer Republik 247 Weltanschauung 175 Wende 151, 179, 192, 234 Wertwandel 27, 58, 158 Westafrika 152, 209, 210, 212, 217 Westeuropa 108 westliche Welt 94 Wettbewerb 61 Wiedervereinigung 179 wirtschaftliche Faktoren 21, 23 Wirtschaftlichkeit 229 Wissen 231 Wissenschaft 62, 99

wissenschaftlicher Mitarbeiter 98 Wissenschaftsdisziplin 47 Wissensgesellschaft 270, 285 Wochenende 278 Wohlbefinden 46, 202, 268 Wohlfahrtsstaat 108, 199, 263, 268, 282, 286 Wohlfahrtsverband 289 Wohngeld 284 Wohnort 102 Wohnverhältnisse 153 Work-life-balance 126 Z Zeit 13, 16, 113, 124, 276 Zeitbudget 9, 113, 118, 128 Zeitpolitik 118, 120, 276 Zeitschrift 65, 203 Zeitung 23, 65 Zeitverwendung 113, 278 Zentralasien 222 zentraler Ort 17 Zielkonflikt 140 Zivilgesellschaft 50 Zufriedenheit 20, 30, 41, 45, 46, 53, 109, 131, 140, 331 Zukunftsperspektive 35, 39, 135, 143 Zwang 211, 218

17. Jahrhundert 18. Jahrhundert 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert 324 21. Jahrhundert

33 33, 38 23, 33, 38 22, 23, 33, 57, 74, 312, 285

Institutionenregister

233

Institutionenregister

Fachhochschule Münster, FB Sozialwesen 325 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Ethnologie Regionalbereich Afrika 209 Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut 230, 231 Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen, Europa-Institut für Angewandte Sozial-, Human- und Gesundheitswissenschaften 266 Hochschule Vechta, Professur für Entwicklungspsychologie, insb. Mittleres und Höheres Lebensalter 63 INFRAS AG Infrastruktur-, Umwelt- und Wirtschaftsberatung 272 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 115 Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen -IGFH- Sektion Bundesrepublik Deutschland der Fédération Internationale des Communautés Educatives -FICE- e.V. 325 International University Bremen -IUB-, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger 195 ISAB - Institut für Sozialforschung, Analyse und Beratung 154 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 240, 281 Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- 36, 112 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg 19, 54, 267, 283, 306

17, 18,

Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 252, 253 Tassinari Beratungen 272 Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung 2, 174 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie I 178, 196 Università della Svizzera Italiana, Facolta di Scienza Economiche, Istituto di Microeconomia e Economia Pubblica -MecoP- 272 Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Istituto Comunicazione Istituzionale e Formativa -ICIeF- 162 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I 112 Universität Basel, Medizinische Fakultät, Universitäre Psychiatrische Kliniken 204 Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Ethnologie 209, 212, 217

234

Institutionenregister

Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE III Wirtschaft und Sozialstruktur Lehrstuhl für Soziologie und Sozialstrukturforschung 61 Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische und Angewandte Soziologie Arbeitsgebiet Theorie und Empirie der Sozialstruktur 7, 35 Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Lehrgebiet Behindertenpädagogik 85 Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Soziologie und Gesellschaftspolitik Professur für Allgemeine Soziologie 139 Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Graduiertenkolleg 540 "Jugendhilfe im Wandel" 280 Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen 98 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt 147 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie 84 Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychogerontologie 61, 63, 92 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Soziologie 115 Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte 247 Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells"

133

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialpolitik 282 Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie 296 Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Sozialpolitik 287 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Sozialstrukturanalyse moderner Gesellschaften 82 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie 16 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse 268 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 51 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik 150 Universität Hildesheim, FB Promotionskolleg 150

I

Erziehungs-

und

Sozialwissenschaften,

Margot-Möller-

Institutionenregister

235

Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Personalwirtschaft und Organisation 294 Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Sprache und Literatur 165 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie 59, 254 Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Kulturvergleich 152 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissenschaften 175 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Soziologie Abt. Soziologie der Familie und der privaten Lebensführung 139 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Arbeitsgruppe Sozialpädagogik 206 Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Statistik und sozialwissenschaftliche Methodenlehre 258 Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm-

144

Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 66 Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration 145 Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik, Prävention und Rehabilitation Fachgruppe Pädagogik bei sonderpädagogischem Förderbedarf 193 Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie 200 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie 14 Universität Saarbrücken, AUDIT Familiengerechte Hochschule 136 Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, CEval - Centrum für Evaluation 136 Universität Trier, FB 04, Fach Ethnologie 228 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Allgemeine Pädagogik 56 Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation 294 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut Fach Allgemeine Pädagogik 203 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Fachrichtung Angewandte Psychologie 140

236

Institutionenregister

Université de Lausanne, Centre lémanique d'étude des parcours de vie -PAVIE- 87 Université de Lausanne, Faculté des Sciences Sociales et Politiques, Institut de interdisciplinaires d'étude en trajectories biographiques -ITB- 139

ANHANG

Hinweise

239

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 76012 Karlsruhe Deutschland Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 81903 München Deutschland Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0 www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews *** Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

Suggest Documents