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Author: Friederike Pohl
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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2005

Osteuropaforschung

GESIS-IZ Bonn 2005

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Osteuropaforschung

Band 2005/1

bearbeitet von Dagmar Sucker

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0942-2498 Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Dagmar Sucker Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1

Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa, einschließlich USA / europäische Integrationsprozesse ......................................................................................9

2

Allgemeine Aspekte der Transformation innerhalb der osteuropäischen Länder............32

3

Rußland / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten

3.1

Internationale Beziehungen.............................................................................................58

3.2

Politische Transformation und ihre Folgen .....................................................................65

3.3

Geschichte .......................................................................................................................80

3.4

Wirtschaft / Recht............................................................................................................85

3.5

Kunst / Kultur / Medien ..................................................................................................99

3.6

Nationalitätenpolitik / Migration...................................................................................106

3.7

Verschiedenes ...............................................................................................................109

4

Balkanländer .................................................................................................................113

5

Baltische Länder............................................................................................................139

6

Polen..............................................................................................................................150

7

Rumänien ......................................................................................................................170

8

Tschechische Republik / Slowakische Republik ...........................................................174

9

Ungarn...........................................................................................................................191

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................203 Personenregister ............................................................................................................................205 Sachregister...................................................................................................................................213 Institutionenregister.......................................................................................................................229 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................235 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................235

soFid Osteuropaforschung 2005/1 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Osteuropaforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Der soFid „Osteuropaforschung“ ist eine regional ausgerichtete Sammlung von Forschungsprojekten und Literatur der Sozialwissenschaften. Er bietet dem Leser einen Überblick über das breite Spektrum des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels in den osteuropäischen Staaten. In den ersten beiden Kapiteln des soFid „Osteuropaforschung“ sind Nachweise zusammengestellt, in denen sich die gesellschaftlichen Veränderungen in Europa widerspiegeln. Darüber hinaus wird die Entwicklung der Ost-West-Beziehungen dokumentiert, wie sie sich in Europa, aber auch in der übrigen Welt zur Geltung bringt. Die historische Aufarbeitung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Prozesse in der ehemaligen Sowjetunion bzw. die Transformation in den heutigen GUS-Staaten stellt sich innerhalb der

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soFid Osteuropaforschung 2005/1 Vorwort

Osteuropaforschung als besonderer Schwerpunkt dar. Diese Tatsache findet auch in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch eine große Anzahl von Nachweisen ihren Niederschlag. Um dem Leser das Auffinden der Informationen in diesem soFid zu erleichtern, werden die Nachweise dieser Ländergruppe nach inhaltlichen Schwerpunkten wie Internationale Beziehungen, Politische Transformation und ihre Folgen, Geschichte, Wirtschaft, Recht, Kultur sowie Nationalitätenpolitik und Migration weiter untergegliedert. In den nachfolgenden Kapiteln werden die Nachweise alphabetisch nach Ländernamen bzw. -gruppen aufgelistet.

soFid Osteuropaforschung 2005/1 1 Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa / europäische Integrationsprozesse

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1 Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa, einschließlich USA / europäische Integrationsprozesse [1-L] Arbatova, Nadezda: Kooperation oder Integration?: Russland und das Grosse Europa, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1492-1500 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die neue Nachbarschaftsstrategie der EU weist gravierende Mängel auf. Der Raum östlich der EU wird als Einheit betrachtet. Russland kommt jedoch eine Sonderrolle zu, weil seine Ressourcen für ganz Europa bedeutend sind. Auch ist europäische Sicherheit ohne Russland nicht denkbar. Die bestehenden Strategieerklärungen Russlands und der EU haben keine Substanz mehr. Für eine erfolgreiche Entwicklung der russländischen Demokratie ist die internationale Einbindung unerlässlich. Sinnvoll wäre eine 'besondere Assoziation' der russländischen Föderation mit der EU." (Autorenreferat)

[2-L] Baas, Norbert: Konflikte und Konfliktprävention im Osten Europas, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 4, S. 443-451 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag stellt die schriftliche Fassung des Vortrags zur Eröffnung der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde 2003 dar. Den Kern bilden sechs Thesen zu den Schwerpunkten der deutschen Osteuropapolitik, die vor allem die multilateralen Instrumente und Optionen der deutschen Politik beschreiben: (1) Die NATO hat nach wie vor eine Existenzberechtigung. (2) Deutschland wünscht eine strategische Partnerschaft zwischen EU und NATO. (3) Die neuen Nachbarstaaten der EU müssen eingebunden werden. (4) Der südliche Kaukasus und Zentralasien sind Teil des europäischen Sicherheitsraums. (5) Die OSZE ist ein wichtiger Teil der europäischen Sicherheitsarchitektur. (6) Der Europarat kann Grundrechte und Grundfreiheiten "von innen" und außerhalb des politischen Tagesgeschäfts fördern. (ICE2)

[3-L] Baier, Dirk; Rippl, Susanne; Kindervater, Angela; Boehnke, Klaus: Die Osterweiterung der Europäischen Union: das Meinungsbild in Deutschland, der Tschechischen Republik und Polen und die möglichen Folgen, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 53/2004, H. 3, S. 311-323 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Verfasser legen Ergebnisse des Forschungsprojekts "Die EU-Osterweiterung als Mobilisierungsschub für rechte Einstellungen? Desintegrationsängste und Hoffnungen: Eine Ursachenanalyse auf der Basis kulturvergleichender Repräsentativerhebungen" vor, für das Befragungen in Deutschland, Tschechien und Polen durchgeführt wurden. Es ergibt sich in den drei Ländern ein recht ähnlicher Befund: das Meinungsbild zur Osterweiterung der EU ist eher optimistisch, jedoch von zahlreichen Ambivalenzen durchzogen. In Deutschland ist die Angst vor der Osterweiterung vor allem eine Sache der Persönlichkeitsmerkmale. Ob die Os-

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terweiterung als Mobilisierungsschub für rechte Einstellungen wirkt, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. (ICE)

[4-L] Blaschke, Jochen (Hrsg.): Ost-West-Migration: Perspektiven der Migrationspolitik in Europa, Berlin: Ed. Parabolis 2001, 195 S., ISBN: 3-88402-261-X (Standort: UB Hamburg(18)-A2002-2226) INHALT: "So verursachte die Definition eines Migrationssystems der Ost-West-Wanderung eine weit reichende politische Fehleinschätzung. Zehn Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wissen wir, dass es nur wenigen Menschen gelang, ihren Traum zu erfüllen und aus den Ländern in Ost- und Mitteleuropa nach Westen abzuwandern. Darüber hinaus verliefen die neuen europäischen Migrationsbewegungen von Osten nach Westen alles andere als in Strömen und Massen oder - wie es von einem führenden Ökonomen formuliert wurde - durch 'Druck und Sog in sich selbst regulierenden kommunizierenden Röhren'. 2001, zehn Jahre später, wird wieder von der Gefahr der Massenzuwanderung geredet, dieses mal als Resultat der Erweiterung der Europäischen Union und der Ausweitung der Grenzen hin an die Territorien der dahingeschiedenen Sowjetunion." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jochen Blaschke: Einwanderung aus dem Osten (5-36); Thomas Schwarz: Ost-West-Migration und Migrationsregulierung: deutsche Diasporaimmigration aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (37-56); Norbert Cyrus: Die befristete Beschäftigung von Arbeitsmigranten aus Polen (57-78); Danièle Joly: Temporärer Schutz für Flüchtlinge im Rahmen eines neuen europäischen Flüchtlingsregimes (79-120); Erich Rathfelder: Migration auf dem Balkan: Produktion von Flüchtlingen und die Blockierung der Rückkehr (121-134); Annie Phizacklea: Geschlechterparameter in der Migration (135-158); Hildegard Hellbernd: Frauenhandel und Prostitution in Berlin - zur Situation der Frauen aus Mittel- und Osteuropa (159-173).

[5-F] Böhnke, Barbara A. (Bearbeitung); Jann, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Einfluss der EU auf die Transformation von Verwaltungsstrukturen und -praktiken in den Staaten der MOE (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Staaten der MOE ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation (Postfach 900327, 14439 Potsdam)

[6-F] Brusis, Martin, Dr.; Meurs, Wim van, Dr.; Emmanouilidis, Janis (Bearbeitung): Folgefragen der EU-Osterweiterung INHALT: Ziele, Strategien, Partner: Die bevorstehende Osterweiterung wird die politischen Prioritäten und Machtbalancen der Europäischen Union grundlegend verändern. Im Verhältnis zum politischen Handlungsbedarf bei der Gestaltung der Osterweiterung besteht ein gravierendes Defizit an politischen Strategien, die den verschiedenen Dimensionen des Wandels gerecht werden. Ziel des Projektes ist es vor diesem Hintergrund, Vorschläge und Strategien zur Bearbeitung von drei zentralen Problemen der Osterweiterung zu entwickeln: unzureichende

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institutionelle Kapazitäten der Beitrittsländer zur Bewältigung der Beitrittsanforderungen, Risiken einer Abkopplung der Nachzügler im Beitrittsprozess und Entwicklungsdifferenzen in einer erweiterten EU. Das Projekt steht in engem Zusammenhang mit einem Netzwerk von mittel- und osteuropäischen Nicht-Regierungsorganisationen und Forschungsinstituten, das die Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Weltbank organisiert. Das Projekt basiert auf der Annahme, dass die erweiterte EU massive politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsdifferenzen verkraften müssen wird. Die mittel- und osteuropäischen Staaten werden trotz ihrer wirtschaftlichen Dynamik noch jahrelang nicht zum Leistungsniveau der jetzigen Mitgliedstaaten aufschließen können. Dies bedeutet, dass das Wohlstandsgefälle zwischen den alten und den zukünftigen EU-Mitgliedstaaten auf absehbare Zeit fortbestehen wird. Auch bei einer vorübergehend möglichen Einschränkung der ArbeitnehmerFreizügigkeit ist dieses Wohlstandsgefälle mit vielfältigen neuen Konflikten verbunden, die den gesellschaftlichen Konsens und die innere Sicherheit bedrohen. Der verschärfte Wettbewerb im EU-Binnenmarkt wird den Strukturwandel in den derzeitigen Mitgliedstaaten und in den Beitrittsländern beschleunigen und zu sozialen und politischen Spannungen auf beiden Seiten führen. Im Projekt geht es darum, im Hinblick auf diese neuen Problemlagen einer "Entwicklungsgemeinschaft" Strategien zur Neujustierung europäischer Solidarität zu erarbeiten. Die Beitrittsländer bemühen sich zwar um eine möglichst vollständige Übernahme des Gemeinschaftsrechts, aber verfügen weder über hinreichende Verwaltungskapazitäten, noch über eine gefestigte rechtsstaatliche Tradition. Aus diesen Gründen werden sie noch einen langen Zeitraum benötigen, um einen leistungsfähigen und effizienten öffentlichen Sektor aufzubauen. Die Angleichung an die EU ist mit umfangreichen Reformen im Sozial- und Umweltbereich verbunden. Das Projekt zielt darauf, Vorschläge zur Optimierung der "governance"-Kapazitäten in den Beitrittsländern und der EU zu entwickeln. Ein weiteres Problem ist die neue Trennlinie, die sich zwischen den ersten Beitrittsländern und den Nachzüglern im Erweiterungsprozess abzeichnet. Wirtschaftliche und politische Entwicklungstendenzen deuten daraufhin, dass sich der Abstand zwischen den südosteuropäischen Nachzüglerländern und den fortgeschrittenen ostmitteleuropäischen Beitrittsländern eher vergrößert. Weder hat die EU mit ihrer bisherigen Erweiterungspolitik diese Abkoppelungstendenz stoppen können, noch lässt sich bei den EU-Mitgliedstaaten eine verlässliche Bereitschaft zu einer stärkeren Unterstützung der zurückbleibenden Länder annehmen. Das Projekt soll daher Strategien zur Gestaltung eines inklusiven Beitrittsprozesses entwerfen. Ein weiterer Themenschwerpunkt widmet sich den anstehenden Reformen der EU aus Sicht der Kandidatenländer. Die Debatte zur Zukunft der EU wurde bisher von Ansichten und Meinungen aus den 15 EU-Mitgliedstaaten dominiert, während die zwölf Beitrittsländer vor allem mit der Vorbereitung und Verhandlung ihrer Mitgliedschaft beschäftigt sind. Ziel des Projekts ist es, eine Brücke zwischen diesen unterschiedlichen Debatten zu bauen, indem es eine gemeinsame Perspektive der Beitrittsländer auf die Zukunft der EU entwickelt. (S. http://www.cap.uni-muenchen.de/bertelsmann/moe.htm ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Methodenmix VERÖFFENTLICHUNGEN: Emmanouilidis, J.: Nizza aus der Beitrittsperspektive. in: Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Nizza in der Analyse. Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2001, S. 263-304.+++Emmanouilidis, J.: When markets fail: preventing social exclusion. Discussant notes. in: Funck, Bernard; Pizzati, Lodovico (eds.): Labor, employment, and social policies in the EU enlargement process. Washington D.C.: The World Bank 2001.+++Brusis, M.; Emmanouilidis, J.; Grabbe, H.: The EU must start thinking enlarged. in: European Voice, 6-12 Dez. 2001, p. 14.+++Brusis, M.: European integration and national identity in the accession countries: the role of the European Union. in: Drulák, Petr (ed.): National and European iden-

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tities in EU enlargement. Prague: Inst. for International Relations 2001, pp. 195-208. +++Brusis, M.: Institution building for regional development: a comparison of the Czech Republic, Estonia, Hungary, Poland and Slovakia. in: Beye, Jürgen; Wielgohs, Jan; Wiesenthal, Helmut (eds.): Successful transitions. Political factors of socio-economic progress in postsocialist countries. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2001, pp. 223-242.+++Brusis, M.: Governance capacity as a key factor in preparing accession to the European Union. A survey of the discussion. in: Perspectives, 14, Summer 2000, pp. 40-52.+++Brusis, M.: Internal problems of the European Union that might obstruct an enlargement towards the east. in: Tang, Helena (ed.): Winners and losers of EU integration. Policy issues for Central and Eastern Europe. Washington: World Bank, pp. 265-289.+++Brusis, M.: Vergemeinschaftungsfreundlich oder auf Vetopunkte bedacht? Koordinaten der Integrationsbereitschaft der ostmitteleuropäischen Staaten in einer erweiterten Europäischen Union. in: FAZ, 13.11.2000.+++Brusis, M.; Emmanouilidis, J.: Negotiating EU accession: policy approaches of advanced candidate countries from Central and Eastern Europe. CAP Working Paper. Munich 2000.+++Brusis, M. (ed.): Regional policy-making in Bulgaria, the Czech Republic, Estonia, Hungary, Poland and Slovakia. CAP Working Paper. Munich 1999.+++Brusis, M.: Residual or European welfare model? Central and Eastern Europe at the crossroads. Introduction. in: Central and Eastern Europe on the way into the European Union: welfare state reforms in the Czech Republic, Hungary, Poland and Slovakia. CAP Working Paper. Munich 1998.+++Romania between EU enlargement and the Stability Pact. A long-term perspective. in: Millennium, III, 2000, 5, pp. 14-22.+++Land reform in Romania - a never ending story. in: South East European Review for Labour and Social Affairs, 2, 1999, 2, pp. 109-121.+++Downloads unter: http://www. cap.uni-muenchen.de/bertelsmann/moe.htm und http://www.cap.uni-muenchen.de/bertelsmann/soe.htm . ART: gefördert BEGINN: 1999-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bertelsmann Stiftung INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Centrum für angewandte Politikforschung -C.A.P- Bertelsmann Forschungsgruppe Politik (Maria-Theresia-Str. 21, 81675 München) KONTAKT: Brusis, Martin (Dr. Tel. 089-2180-1300, Fax: 089-2180-1329, e-mail: [email protected])

[7-L] Brusis, Martin: Von der Ost- zur Südosterweiterung?: die Europäische Union und der westliche Balkan, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 11, S. 1623-1638 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag analysiert die aktuelle Balkanpolitik der Europäischen Union im Zusammenhang mit der Osterweiterung des Jahres 2004. Ein Beitrittsprozess nach dem Muster der Osterweiterung scheint nicht ohne gravierende Friktionen und Probleme auf den 'Westbalkan' übertragbar. Die 'Südosterweiterung' stellt keine schematische Fortsetzung der Osterweiterung dar, vielmehr wird die bevorstehende Erweiterungsrunde die EU selbst grundlegend verändern. Die absehbare Binnendifferenzierung der Union erlaubt auch eine flexible Einbeziehung potentieller Kandidatenstaaten." (Autorenreferat)

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[8-F] Büttner, Thiess, Dr.; Huber, Peter; Smeral, Kristin; Gacs, Vera; Fidrmuc, Jan, Dr.; Hazans, Mihail; Kallai, Ella; Traistaru-Siedschlag, Iulia, Dr.; Smith, Kenneth, Dr.; Brücker, Herbert, Dr.; Trübswetter, Parvati; Mickiewicz, Tomasz; Bishop, Kate; Köllö, Janos; Kertesi, Gabor; Andren, Daniela; Telgedy, Almos; Mooij, Ruud de; Narhuis, Richard (Bearbeitung): Regional Labour Market Adjustments in the Accession Candidate Countries (AccessLab) INHALT: The problem, objectives and overall approach: The capability of candidate countries' regions to deal with asymmetric shocks is of high relevance to both European Union and candidate countries' policy makers. During the accession process policy makers in both regions will have to repeatedly evaluate the consequences of the accession on regional labour markets. This needs an analysis how regions adapt to different policy induced shocks to labour demand, supply and institutions. This project takes a broad and comparative view on labour market adjustments to address these issues. It examines the topic from both a macroeconomic and microeconomic viewpoint. It considers different adjustment mechanisms in depth and compares results to the European Union. It draws on a) the experiences in transition countries in the last decade, b) the experience of German integration and c) the experiences of border regions to gain insights on the likely regional labour market effects of accession of the candidate countries. This project: 1. provides a set of "stylised facts" on the adjustment of candidate countries regional labour markets to different shocks and compare these to EU member states' labour market dynamics; 2. analyses the different adjustment mechanisms of selected transition countries' labour markets in detail, with a particular emphasis on the problems of different labour market groups; 3. investigate the specific experience of regions lying on borders to infer implications for the regional labour market impact of EU for the new member countries. Workpackage 1: project start up and securing a common starting point; workpackage 2: adjustment capability of regional labour markets; workpackage 3: analysing and modelling inter-regional migration; workpackage 4: human capital, spatial mobility and 'lock-in' the experience of candidate countries; workpackage 5: wage and employment decisions of enterprises in downsized industries; workpackage 6: the impact of integration on wages and employment in border regions; workpackage 7: drawing conclusions and deriving policy implications. (S.a. http://accesslab.wifo.ac.at ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://accesslab.wifo.ac.at . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-08 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (Arsenal, Objekt 20, 1103 Wien, Österreich); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Weltwirtschaft (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Büttner, Thiess (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-160, Fax: 06211235-223); Projekt (e-mail: [email protected])

[9-L] Daniliouk, Natalia; Roesler, Kartsen; Hermeier, Philipp (Hrsg.): Russland - Deutschland - Europa: Ost - West - Wissenschaftsforum ; Tagungsband zu Ehren von Prof. em. Dr. Karl Hahn, (Europa 2000, Bd. 21), Münster: Lit Verl. 2004, IX, 287 S., ISBN: 3-8258-7143-6 (Standort: UB Mannheim(180)-2004A6725)

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INHALT: "Angesichts der Unterzeichnung der Beitrittsverträge zur Europäischen Union durch die zehn ost- und mittelosteuropäischen Regierungschefs Mitte April 2003 sprach Bundeskanzler Gerhard Schröder von der 'Aufhebung der europäischen Teilung in einen Osten und einen Westen'. Doch insbesondere im Kontext des Irak-Krieges wurden erhebliche Risse im Fundament des 'Gemeinsamen europäischen Hauses' offenbar. Wie steht es also mit der Einheit Europas, mit dem Verhältnis zwischen Ost und West? Welche Rolle sollte Europa im transatlantischen Kräftespiel einnehmen - und welcher Stellenwert ist dabei vor allem den deutsch-russischen Beziehungen beizumessen? Diese hochaktuellen Fragen werden in diesem interdisziplinären Tagungsband, herausgegeben zu Ehren des Münsteraner Politikwissenschaftlers Prof. em. Dr. Karl Hahn, in Fachbeiträgen in- und ausländischer Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet und analysiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karl Hahn: Orthodoxie und europäische Identität (12-32); Dmitri Ivantsov: Ideengeschichtliche Entwicklungslinien der 'Russischen Idee' (33-43); Natalia Daniliouk: 'Quo vadis' Russland? Die Russische Föderation im Zeichen der Globalisierung (44-60); Andreas Waste: 'Terra incognita' - Europas vergebliche Suche nach einer kulturellen Identität Eine Auseinandersetzung mit Kants Kriterien für moderne Kulturen (61-75); Philipp Hermeier: Ein 'Europäischer Weg' für die Europäische Union? - Anspruch und Wirklichkeit europäischer Politik (76-87); Matthias Lemke: Die Grenzen des politischen Realismus: Ausweitung der Kampfzone statt Anerkennung des Anderen (88-100); Peter Nitschke: Russland ohne Europa - Europa ohne Russland? (101-112); Viktor Major und Wladimir Schilov: Russland, die GUS und die Europäische Union: Analyse der Integrationsvektoren (113-128); Heinz Timmermann: Machtpoker in den Beziehungen Belarus-Rußland (129-135); Martin Schwarz: Kaliningrad im europäischen Integrationsprozess - Bestandsaufnahme und Perspektive für den Ostseerat als subregionaler Kooperationsform (136-150); Kerstin Kellermann: Wie sich mit dem Unbewältigbaren versöhnen? Zur deutschen und russischen Vergangenheit (151-167); Manfred Gawlina: Pro Bündnis-Alternative: Grundlagen engerer Partnerschaft Deutschland/Russland (168-183); Martin Arndt: Die Philosophie und das Problem des Rechts auf Auswanderung - unter besonderer Berücksichtigung Platons und F.D.E. Schleiermachers (184-197); Christian Gellinek:Russlanddeutsche in Kanada und in den USA: Sprache und Beharrung (198-205); Viktor Sieben: Tor nach Westen?Deutsche im 'sowjetischen' Estland in den Jahren 1966-1975 (206-216); Karsten Roesler: Russlanddeutsche im Gebiet Kaliningrad Brücke der deutsch-russischen Verständigung oder Träger der Regermanisierungsphobie? (217-238); Georg Breuer: Die NATO-Osterweiterung aus der Perzeption Ostmitteleuropas (239-255); Jürgen Steindle: Das neue alte 'Imperium Americanum' - Europa auf der Suche nach einem Ausweg aus der Logik der Monroe-Doktrin (256-269); Boris Orlov: Die politisch-geistige Situation im heutigen Russland - zusammen mit Europa gegen die USA? (270282).

[10-L] Dauderstädt, Michael: Vom Ostblock in die Europäische Union: Reformen, Anpassung, Konflikte, (Europäische Politik), Bonn 2004, 13 S., ISBN: 3-89892-263-4 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/01938.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Reform- und Anpassungsprozesse in den neuen Mitgliedstaaten der EU, die vorher dem so genannten Ostblock angehörten. Diese jungen Demokratien sahen sich gleichzeitig mehreren Aufgaben gegenüber: dem Aufbau eines neuen Nationalstaates (nur Polen und Ungarn existierten schon 1989 in ihren heutigen Grenzen), der

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Demokratisierung der alten Parteidiktatur, dem Systemwechsel zur Marktwirtschaft und nach außen der Integration in den Weltmarkt und vor allem in die sich neu gestaltende europäische Wirtschaft. Diese vier politischen und ökonomischen Transformationen sind eng miteinander verflochten. Der Beitrag beginnt mit dem Reformprozess, der die Strukturen der Planwirtschaft zerschlug und die Marktwirtschaft etablierte. Anschließend werden die zwiespältigen wirtschaftlichen Ergebnisse dieser Reformen betrachtet. Danach widmet sich der Autor der außenwirtschaftlichen Integration und Anpassung an die EU, um abschließend die Chancen, Risiken und Konflikte für die neuen Mitglieder und die erweiterte EU einzuschätzen. (ICD)

[11-L] Die erweiterte EU und die Staaten der GUS, (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 32), Berlin 2002, 83 S., ISBN: 3-320-02989-4 (Graue Literatur; URL: http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Bib/Pub/Manuskripte/manuskripte32.pdf) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Hans Modrow: Die EU-Osterweiterung erfordert Interessenausgleich und tatsächliche Partnerschaft zwischen allen europäischen Staaten (3-6); Eine kritische Betrachtung der Entwicklung partnerschaftlicher Beziehungen der EU mit Staaten der GUS, insbesondere mit Russland, der Ukraine und Belarus (ausgearbeitet im Auftrag der Gruppe der PDS in der Fraktion Vereinte Europäische Linke/ Nordische Grüne Linke im Europäischen Parlament) (7-51); Bemerkungen und Vorschläge der KPRF zur Ausarbeitung "Eine kritische Betrachtung der Entwicklung und Gestaltung partnerschaftlicher Beziehungen der EU mit den Staaten der GUS" (52-68); Anlage: Information über die GUS (69-83).

[12-L] Dieringer, Jürgen: Die Europäische Union nach der Osterweiterung aus der Sicht der neuen Mitgliedstaaten, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 53/2004, H. 2, S. 167-177 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Am 1. Mai 2004 wurde die Osterweiterung der Europäischen Union vollzogen. In der bisher umfangreichsten Erweiterungsrunde in der Geschichte der Union traten zehn Staaten, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern der EU bei. Dem Autor geht es vor allem um das folgendes Paradoxon: "Man will Integration, ohne Souveränität abgeben zu müssen." Daraus folgt, dass der Nizza-Vertrag mit der förmlichen Eingliederung der neuen Mitglieder, nicht aber eine weitergehende integrierende europäische Verfassung als Krönung europäischer Einheit angesehen wird. So wird Gleichbehandlung groß geschrieben in bezug auf die Stimmengewichte, die Zahl der Kommissare, die halbjährlich wechselnde EU-Präsidentschaft. Bedeutsame Unterschiede zwischen den neuen und den alten Mitgliedern bestehen in der Priorität von Agrarhilfen und Regionalpolitik bei geringerem Gewicht von Bildung, Forschung, Umwelt. In der EU-Außenpolitik orientieren sich die neuen Länder eher auf das umliegende Europa, während die Kernstaaten eher geopolitisch zu agieren versuchen. (ICA2)

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[13-L] Dietrich, Helmut: EU-Ostgrenze und Ost-Erweiterung: Grenzregime und Grenzerfahrungen, in: Christian Banse, Holk Stobbe (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa : Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 251-261, ISBN: 3-631-52338-6 INHALT: Dass sich die EU-Außengrenze um ungefähr 600 Kilometer nach Osten verschiebt, wird meist lediglich als "Erweiterung des Westens" interpretiert. Auch hat die EU-Osterweiterung den Eindruck erweckt, dass es sich um eine einigermaßen homogene Entwicklung in den Beitrittsländern handele. Doch bei näherem Hinsehen erweist sich, dass es eine zersplitterte Bewegung ist: Die EU tritt unilateral den einzelnen Nationalstaaten entgegen, die über wenig organisierte Gemeinsamkeiten verfügen. Auf der Basis früherer Studien zur deutsch-polnischen und polnisch-ukrainischen Grenze konzentriert sich der vorliegende Beitrag auf die ostpolnische Entwicklung, die, wie gezeigt wird, in vielen Aspekten repräsentativ für den Prozess der EU-Osterweiterung ist. Zunächst wird dazu der EU-Rahmen skizziert, in dem sich die polnische Ausländer- und Grenzpolizei entwickelt hat. Anschließend wird nach der Sozialgeschichte der ostpolnischen Region gefragt, in der es schon immer zur Überlebensstrategie gehörte, Grenzen unkontrolliert zu überschreiten. Vor diesem Hintergrund wird abschließend erörtert, ob sich die neue EU-Außengrenze als Zollregime auch gegen die lokale Armut kehren wird. (ICA2)

[14-F] Duwendag, Dieter, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Beschäftigungs- und Wachstumseffekte der Osterweiterung der Europäischen Union INHALT: Die bislang vorliegenden Untersuchungen zu den Wachstums- und Beschäftigungswirkungen der EU-Osterweiterung kommen zu stark abweichenden Ergebnissen, und zwar sowohl für die MOE-Staaten als auch für EU-15-Länder. Die Anzahl und Struktur der einbezogenen Beitrittsländer, das zugrundegelegte Beitrittsjahr und Szenarien über die binnenwirtschaftliche Entwicklung in den MOE-Staaten sind verantwortlich für diese unterschiedlichen Resultate. Dabei ist davon auszugehen, dass - ähnlich wie im Vorfeld der Schaffung des damaligen EU-Binnenmarktes - schon zahlreiche Effekte vorgezogen (vorweggenommen) worden sind. Gegenstand des Projektes ist die Abschätzung dieser bereits vorgezogenen Effekte und der noch nach dem Beitritt verbleibenden Beschäftigungs- und Wachstumswirkungen (unter Einschluss der Migrationseffekte). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, MOE-Staaten ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer Sektion 02 Verwaltung in der Mehrebenenpolitik (Postfach 1409, 67324 Speyer) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[15-L] Faber, Klaus: Wissenschaft und Transformationsprozesse: ostdeutsche Erfahrungen und Wissenschaftskooperation zwischen Mittel- und Osteuropa, in: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift der Hochschulinitiative Demokratischer Sozialismus, Jg. 21/2004, H. 2, S. 111-128 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424) INHALT: Bei den nach 1990 eingeleiteten Transformationsprozessen in Mittel- und Osteuropa spielen Wissenschaft, Forschung und Technologie - und damit auch Wissenschaftseinrichtungen - eine wichtige Rolle. Am ostdeutschen Beispiel werden unter den Bedingungen der deutschen Wiedervereinigung positive und negative Aspekte der Entwicklungsmöglichkeiten deutlich, die auch auf die Wissenschaftskooperation zwischen Mittel- und Osteuropa Auswirkungen haben können. In diesem Zusammenhang werden die folgenden Punkte bzw. Erfahrungen erörtert: (1) das bildungs- und wissenschaftspolitische Entscheidungssystem in Deutschland, (2) der ostdeutsche Transformationsprozess nach 1990, (3) gesamtdeutsche Strukturreformen, demographische Entwicklung und Einwanderung, (4) das Strukturdefizit in Wissenschaft und Bildung, (5) die ostdeutschen Beispiele Brandenburg und Sachsen-Anhalt, (6) die Kooperation von Bund und Ländern beim ostdeutschen Wissenschaftsausbau, (7) Infrastruktur-, Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik, (8) die europäische Hochschulpolitik bzw. die Wissenschafts- und Kulturkooperation zwischen Mittel- und Osteuropa sowie (9) Zukunftsperspektiven hinsichtlich der Zusammenarbeit im Prozess der Internationalisierung. (ICG2)

[16-L] Härtel, André: Die Kaliningradfrage im Kontext der Beziehungen zwischen der EU und Russland, in: KASAuslands-Informationen, 2004, Nr. 11, S. 36-47 (Standort: UuStB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_5815_1.pdf) INHALT: "Die Beziehungen zwischen der EU und Russland sind vielfältig und eng: Die Energiepartnerschaft lebt, in der Sicherheitsfrage gibt es Kooperation und auch in der Innen- und Rechtspolitik arbeiten beide Seiten zusammen. Doch gibt es auch Spannungen, die in den unterschiedlichen außenpolitischen Orientierungen begründet sind. Ausdruck dieser Spannungen sind das Tschetschenienproblem, der Konflikt über die EU-Osterweiterung, aber auch die Kaliningradfrage. In der Tat spiegelt die russische Exklave den Stand der europäischrussischen Beziehungen wider: Vom Mutterland abgetrennt, hochmilitarisiert, auf den Handel mit den Nachbarn angewiesen und unter dem schleppenden Transformationsprozess in Russland selber leidend, ist Kaliningrad im Laufe der Jahre zu einer der ärmsten Regionen Europas abgesunken. Der EU Beitritt Polens und Litauens sowie die geplante Einführung einer Visapflicht taten das ihre. Heute könnte die Kluft zwischen der Enklave und ihren Nachbarn größer nicht sein: Marode Seehäfen und eine desolate Infrastruktur zeugen vom Desinteresse Moskaus, Kaliningrad die Öffnung gegenüber den Nachbarn zuzugestehen - jene Öffnung, die dem neuen Großmachtdenken Russlands zuwiderläuft, derer die Region zu ihrer Entwicklung indes so dringend bedarf." (Autorenreferat)

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[17-F] Hasse, Rolf, Prof.Dr.; Kunze, Cornelie, Dr.; Balazs, P., Prof.; Volny, Jan, Dr; Messerschmidt, Bernd, Dr.; Nötzold, Jürgen, Dr.; Seidel, Martin, Prof.Dr.; Verny, Arsene, Prof.Dr.; Rambow, Gerhard, Prof.Dr.; Dauderstädt, Michael, Dr.; Gros, Andrzej (Bearbeitung): Der acquis communautaire der EU im Beitrittsprozess der MOE: Modernisierungsinstrument oder Abwehrstrategie? INHALT: Die Übertragung des Regelwerks des acquis mit einen Umfang von ca. 80.000 Seiten gehört zu den schwierigsten Beitrittsbedingungen, die die EU den MOE-Ländern stellt. Neben der immensen Aufgabe auf der gesetzgeberischen Ebene, die dadurch erschwert wird, das die EU-Standards den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den Beitrittsländern häufig nicht entsprechen, besteht die andere große Aufgabe in der Implementierung der neuen Gesetze in die Praxis, die eine umfassende Weiterbildung großer Teile des Verwaltungspersonals und des Gerichtswesens, aber auch der einzelnen Bürger, der privaten Unternehmen usw. erfordert. Die Implementierung dürfte für die meisten Kandidatenländer aufgrund ihrer knappen Humanressourcen nur mittel- oder langfristig zu erreichen sein. Das Projekt analysiert den Stand der Umsetzung des acquis in den verschiedenen mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern, beschreibt Probleme der Implementierung, die sich aus der Andersartigkeit der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation dieser Gesellschaften ergeben und untersucht Möglichkeiten und Grenzen von Ausnahmeregelungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Mittelosteuropa ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Bank; Edmund Siemers-Stiftung; Leipziger Wirtschaftspolitische Gesellschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen -ZIW(Augustusplatz 10-11, 04109 Leipzig) KONTAKT: Hasse, Rolf (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Kunze, Cornelie (Dr. e-mail: [email protected])

[18-L] Hishow, Ognian: Ökonomische Auswirkungen der EU-Osterweiterung: höheres Wachstum in den Beitrittsökonomien bei anhaltendem Wohlstandsgefälle, (SWP-Studie, S 26), Berlin 2004, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?id=945) INHALT: "Nach der EU-Osterweiterung kann das Einkommensgefälle zwischen den Beitrittsländern und der EU-15 nur durch liberale Wirtschaftspolitik überwunden werden. Da die Kapitalmobilität nicht mehr behindert wird, fließen aus dem kapitalreichen westlichen Europa Investitionen in die kapitalarmen mittelosteuropäischen Mitgliedstaaten (MOE). Sie bewirken dort einen Ausbau der Kapitalausstattung pro Arbeiter und damit ein Produktivitätswachstum. Aus ihm folgt eine West-Ost-Angleichung der Faktor- und Güterpreise, einschließlich der Löhne, die sich auch ohne Arbeitsmobilität allmählich angleichen. Deutsches Investitionskapital wird in die Beitrittsländer wandern. Dieser Nettokapitalabfluss wird einerseits leichte Arbeitsplatzverluste in Deutschland bewirken; andererseits schaffen die deutschen Handelsüberschüsse mit den MOE-Ländern neue Arbeitsplätze. Per Saldo wird das Outsourcing in den nächsten Jahren jedoch anhalten. Versuche der EU, dies durch Regulierung zu unterbinden, würden die effiziente Kapitalallokation in der erweiterten Union stören. Die neuen EUMitglieder werden Empfänger von Netto-Transfers aus Brüssel bleiben. Die Überweisungen aus Deutschland schmälern die Binnennachfrage und beeinträchtigen das Wachstum hierzulande, insbesondere in Zeiten geringer Wachstumsraten. Eine Verringerung der deutschen

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Nettotransfers nach Brüssel wäre daher aus nationaler Sicht vorteilhaft. Dabei belegt die Analyse, dass in den vergangenen 13 Jahren weniger das westeuropäische Kapital für das schnelle Wirtschaftswachstum in den MOE-Ländern entscheidend war, als die anziehende Nachfrage in diesen Ländern. Der Aufholprozess sollte nicht durch westliche Forderungen nach Steuerharmonisierung gebremst werden." (Autorenreferat)

[19-F] Kabalak, Alihan, Dipl.-Okon. (Bearbeitung); Priddat, Birger P., Prof.Dr. (Leitung): Innovative Arbeitsmarktinstitutionen im europäischen Governancekontext. Innovationsprozesse und institutionelle Umbrüche im arbeitsmarktpolitischen Reformprozess osteuropäischer EU-Mitgliedsländer und Deutschlands INHALT: Krisenhafte Erscheinungen auf europäischen Arbeitsmärkten und institutionelle Umbrüche im Zuge der europäischen Integration erfordern innovative Arbeitsmarkt- und Sozialpolitiken, die sie in Teilen bereits auslösen. Ziel des Projektes ist, die laufenden politischen Prozesse und Kommunikationen und deren institutionelle Ergebnisse unter ökonomischen und politisch-ökonomischen Gesichtspunkten zu analysieren und international zu vergleichen. Dazu werden entsprechende institutionelle Strukturen und öffentlich dokumentierte politische Kommunikationen in Deutschland und ausgesuchten osteuropäischen Ländern herangezogen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel-/ Osteuropa METHODE: politische Theorien der Governance; Institutionenökonomik; Theorien politischer Kommunikation ART: keine Angabe BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Lehrstuhl für Politische Ökonomie (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07541-6009-1412, e-mail: [email protected])

[20-F] Kempe, Iris, Dr. (Bearbeitung): Direkte Nachbarschaft - Neuorganisation der Sicherheit in Europa und an seinen Grenzen INHALT: Zielsetzung des Projektes: Neuorganisation der Sicherheit in Europa und an seinen OstGrenzen; frühzeitige Identifikation von gesamteuropäischen und bilateralen Nachbarschaftsproblemen und die darauf basierende Bestimmung politischer Implikationen. Mit dem anstehenden Beitritt der osteuropäischen Kandidatenstaaten im Mai 2004 wird sich die Nachbarschaftspolitik von einer Fingerübung in den europäischen Denkfabriken und Planungsstäben der Außenministerien zu einer politischen Herausforderung entwickeln. Neue Trennlinien, steigende wirtschaftliche und gesellschaftliche Ungleichgewichte sowie Warteschlangen in den Visabteilungen der Konsulate entwickeln sich von theoretischen Bedrohungsszenarien zu tatsächlichen Belastungen. Zumindest wird dies so lange der Fall sein, wie es der Europäischen Union nicht gelingt, eine leistungsfähige Nachbarschaftspolitik umzusetzen. Zur Entwicklung von Lösungsvorschlägen werden Risikoberichte über gesamteuropäische sowie regionale Aspekte mit europäischer Breitenwirkung der Nachbarschaftsbeziehungen erarbeitet. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Die Ausarbeitung, Vorstellung und Diskussion der Risikoberichte erfolgt unter Einbindung von Partnern in den mittel- und osteuropäischen Staaten, dem Baltikum, den Nachfolgestaaten de

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Sowjetunion sowie den westeuropäischen Hauptstädten, und Verantwortlichen in der Europäischen Union. Die politische Konstellation: Nach dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten wird die EU unmittelbar an die Russische Föderation, die Ukraine, Belarus und Moldova angrenzen. Dadurch wird die Union von der Barentssee im äußersten Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden in "Direkter Nachbarschaft" zu Staaten stehen, für die sie auch mittelfristig keine Beitrittsperspekitve formuliert hat. Der Begriff "Direkte Nachbarschaft" impliziert die Ausgestaltung von unmittelbaren Grenzbeziehungen ohne die Perspektive einer Mitgliedschaft, aber auch ohne territoriale Pufferzonen oder ideologische Trennlinien. Die politischen und wirtschaftlichen Systeme der postsowjetischen Staaten stehen in einem extrem asymmetrischen Verhältnis zu denen der gegenwärtigen EU. Die Unterschiede zwischen den postsowjetischen Staaten und den EU-Beitrittsstaaten werden mit deren fortschreitenden Transformation und Integration in westliche Organisationen zunehmen. Diese Asymmetrien können in erster Linie so genannte "soft security" Risiken verursachen. Diese Risiken gehen über ein engeres militärische Verständnis von Sicherheit hinaus und beinhalten politisch, wirtschaftlich, sozial und ethnisch bedingte Konflikte. Im Sinne der Sicherung von Frieden und Stabilität in Europa ist die Bewältigung der Asymmetrien ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Aus der Direkten Nachbarschaft entlang der künftigen EU ergibt sich für die EU zwei Gruppen von Fragestellungen: Mit welcher Art von Sicherheitsarchitektur können Nachbarschaftsprobleme geregelt werden? Welche bilateralen Probleme werden entstehen? Als Akteure in den internationalen Beziehungen sind die Russische Föderation, die Ukraine, Belarus und Moldova Bestandteil der (gesamt)europäischen Sicherheit und Stabilität und können als solche die Sicherheit in Europa gefährden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von "soft security" Risiken dürfen sich analytisches Interesse und politische Implikationen im Projekt nicht auf Fragen der Sicherheitsarchitektur beschränken, sondern müssen explizit Verlauf und Auswirkungen der Systemtransformation betrachten. Neben der institutionellen Sichtweise können Nachbarschaftsprobleme auf dieser Ebene nur durch die Identifikation von Schlüsselakteuren mit dem Ziel einer mittelfristigen Kooperation berechenbar gestaltet werden. Entlang der künftigen EU-Ostgrenze konzentriert sich eine Reihe von binationalen und interregionalen Nachbarschaftsproblemen. Diese Probleme stehen in engem Zusammenhang mit der Erweiterung und Vertiefung der EU. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union; mittel- und osteuropäische Staaten, Baltikum, Nachfolgestaaten der Sowjetunion METHODE: Während die EU einerseits von regionalen Problemen wie Minderheitenkonflikten, grenzüberschreitender Kriminalität und illegalen Handel bedroht ist, belastet die europäische Politik in Form der Übertragung der Schengenbestimmungen sowie der EU Handelsvorschriften auf die mittel- und osteuropäischen Beitrittsstaaten die bilateralen Beziehungen. Der strategische Ansatze des Projektes konzentrierte sich auf die Verbindung beider Problemebenen mit dem Ziel, die Nachbarschaftsprobleme zu verringern. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kempe, I. (ed.): Prospects and risks beyond EU enlargment. Eastern Europe: challenges of Pan-European policy. Opladen 2003.+++Kempe, I. (ed.): The EU accession states and their eastern neighbours. Gütersloh 1999.+++Kempe, I.: New concerns for national and regional security: terrorism, organized crime and illegal immigration, in Ukraine and regional co-operation in security. Looking Ahead, NATO Defence college, Rome, 2003, pp. 35-46.+++Kempe, I.: German-Russian relations: high expectations, adequate outcome? in: Medzinárodné Otázky (Bratislava), 2003, No. 2, pp. 3-22.+++Kempe, I.: Risiken und Herausforderungen jenseits der EU-Erweiterung. Eine Strategie für Rußland, die Ukraine, Moldova und Belarus. in Osteuropa, 2002, Nr. 12, S. 1547-1561.+++Kempe, I.: David gegen Goliath: Kommunalwahlen in Belarus. Minsker Memorandum für demokratische Kommunalwahlen, Minsk/ München, 25. Febr. 2003, in Zusammenarbeit mit der Vereinigten

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Bürgerpartei Belarus. Download unter: http://www.cap.uni-muenchen.de/aktuell/positionen/2003_02_minsk.htm .+++Kempe, I.; Brusis, M.; Meurs, W.v.: Global Corruption Report 2003: Central and Eastern Europe and the Baltic states. Transparency International. Berlin 2003, pp. 177-189.+++Kempe, I.: The Schengen Agreement and EU eastern enlargement: administrative consequences and political discourse. in: Gorodetzky, G. (ed.): Regional security in the wake of the collapse of the Soviet Union: Europe and the Middle East. Bonn 2002, pp. 39-49.+++Kempe, I.; Meurs, W.v.: EU-Strategien für Nachbarregionen. Jenseits der Erweiterung: die Transformation in Südost- und Osteuropa. in: Internationale Politik, 57, 2002, 5, S. 27-34.+++Kempe, I.: Die EU und Russland nach dem 11. September. in: Europäische Rundschau, 2002, Nr. 2, S. 107-118.+++Kempe, I.: Vorzeichenwechsel und neue Herausforderungen in der europäischen Russlandpolitik. in: Ost-West - Europäische Perspektiven, 2001, Nr. 1.+++Kempe, I.: Die europäische Russlandpolitik. in: Ost-West - Europäische Perspektiven, 2000, Nr. 1.+++Kempe, I.: The European Union and Ukraine: interest and strategies. in: Spillmann, K.R.; Wenger, A.; Müller, D. (eds.): Between Russia and the West: foreign policy of independent Ukraine. Bern 1999.+++Kempe, I.: Die Ukraine und Europa. in: Weidenfeld, W. (Hrsg.): Europa Handbuch. Gütersloh 1999.+++Kempe, I.; Meurs, W.v.: No progress on cross-border cooperation without fixed border. Radio Free Europe/ Radio Liberty, Newsline, Vol. 2, 1998, No. 143, Part 1, 28 July 1998.+++Kempe, I.; Meurs, W.v.: Regionalpolitik zwischen Estland und Rußland. Aktuelle Analysen des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 44. 1998.+++Kempe, I.; Meurs, W.v.: Moldova und die EU-Politik. Aktuelle Analysen des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 8. 1998.+++Kempe, I.: Moldova v kontekste politiki evropejskogo sojuza. in: Politica externa a Republicii Moldova: aspecte ale securitatii si colaborarii regionale. Materiale ale simpozionului stiintific international (Chisinau, 16-17 oct. 1997). Chisinau: C.C.I.N. "Perspectiva" 1998.+++Kempe, I.: Chancen und Grenzen sozialwissenschaftlicher Erklärungsansätze zur Transformation der russischen Sozialpolitik. in: Zeitschrift für ausländisches und internationales Arbeits- und Sozialrecht, 1998, Nr. 1.+++Kempe, I.; Bremer, T.: Die soziale Frage im heutigen Russland. in: Zeitschrift für Sozialreform, 1996, Nr. 7.+++Kempe, I.: Die Ukraine als Partner für Europa. in: Osteuropa, 1997, No. 10/11.+++ Kempe, I.: Die Krise des russischen Gesundheitssystem als regionale Aufgabe. in: Die Krankenversicherung, 1997, Nr. 5/6. ARBEITSPAPIERE: Kempe, I.: A strategy for a wider Europe. Vilnius, Nov. 2002.+++Kempe, I.: Strategies of direct neighbourhood for the Baltic Sea region and Northwestern Russia. C-A-P Working Paper. München 1999.+++Kempe, I.; Algieri, F.: Russia, Ukraine, Turkey and an enlarged EU: interests, actors and concepts. Summary of a project. Bertelsmann Science Foundation, Research Group an European Affairs in cooperation with DG IA of the European Commission. München 1998. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bertelsmann Stiftung INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Centrum für angewandte Politikforschung -C.A.P- Bertelsmann Forschungsgruppe Politik (Maria-Theresia-Str. 21, 81675 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-1324, Fax: 089-2180-1329, e-mail: [email protected])

[21-L] Khlystova, Tatiana: Integration durch regionale Kooperation?: am Beispiel der Partnerschaft zwischen dem Land Niedersachsen und der Oblast Tjumen, (ESH Working Paper, No. 3), Hannover 2004, 58 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/khlystova.pdf)

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INHALT: "Die in der Arbeit durchgeführte Analyse hat ergeben, dass die Realität der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen auf nationalen Ebene sehr politisiert ist. Diese Tatsache hindert die Erreichung der Kooperationsziele. Eine sehr wichtige Ursache dafür ist die Vielfalt der russischen Regionen (politische, wirtschaftliche, kulturelle, soziale). Diese Vielfalt, in der Kombination mit den Besonderheiten des Regionalisierungsprozesses in Russland, kann sich für die internationale Kooperation als vorteilhaft erweisen, unter der Bedingung, dass allein die Gebietskörperschaften als Kooperationspartner auftreten. Das Fallbeispiel Partnerschaft zwischen dem Land Niedersachsen und der Region Tyumen - bestätigt diese Aussage, obwohl auch da Probleme auftauchen. Der Unterschied aber ist, dass diese Probleme durch die Vorgehensweise, welche sich aus Prinzipien der regionalen Zusammenarbeit ableitet, besser zu bewältigen sind." (Autorenreferat)

[22-F] Knogler, Michael, Dr.; Vincentz, Volkhart, Ph.D. (Bearbeitung): EU-Erweiterung: die wirtschaftliche Beitrittsfähigkeit der Balkanländer INHALT: Die Studie untersucht Stand und Perspektiven für einen Beitritt der SOE7 zur EU an Hand der Kriterien Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaften dieser Länder. Da diese Kriterien nur teilweise operable definiert sind, geht die Untersuchung von einer Reihe von Einzelkriterien aus, deren Summe eine Einschätzung von Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit erlauben. Hierbei ist klar, dass die Frage nach der wirtschaftlichen Beitrittsfähigkeit zur EU weitergehend ist als die Zielsetzungen der verwendeten Kennziffern. Es geht um die Integration der Länder in ein definiertes EU-Wirtschaftssystem, was eine spezifischere Forderung ist als die Existenz einer freien Marktwirtschaft, die in vielerlei Ausgestaltungen auf der Welt existiert. Zwei Kriterien, die bei den Beitrittsländern weniger im Vordergrund standen, sind für die Balkanländer von entscheidender Bedeutung und werden in der Studie zusätzlich behandelt. Möglicherweise könnten sie sogar ein Ausschlusskriterium bei der Beurteilung der Beitrittsfähigkeit werden. 1. Das Problem der Governance: Dieser Bereich umfasst verschiedene Aspekte wie die Existenz und Funktionsfähigkeit der Regierungsinstitutionen, Fragen der Unternehmenskontrolle sowie die Korruption und Schwarzmärkte. Diese Probleme sind in den Balkanländern ausgeprägter als in den Beitrittsländern. Governance, welche in den oftmals verwendeten Transformationsindikatoren der EBRD nicht erfasst ist, ist bei der Betrachtung eines zukünftigen EU-Beitritts ein entscheidendes Kriterium, da es hohen Einfluss auf eine faktische Umsetzung des aquis communitaire hat. Weiterhin beinhaltet eine EUBeitrittsperspektive die Teilnahme am Binnenmarkt, welche weit höhere Anforderungen an die Governance stellt als eine Bewertung als "freie Wirtschaft", wie sie von den meisten Indikatoren angestrebt wird. Besonderes Augenmerk ist dem Verhältnis von Politik und Wirtschaft zu widmen. In Ländern der früheren Sowjetunion zeigen sich Tendenzen des state capture, bei denen Wirtschaftsinteressen starken Einfluss auf die Regierungsarbeit nehmen. Möglich ist aber auch, dass Parteien bestimmte Wirtschaftszweige unter parteipolitischen Einfluss bringen. 2. Armut und soziale Kohäsion: Die Balkanstaaten mit Ausnahme von Kroatien schneiden hinsichtlich des Ausmaßes der Arbeitslosigkeit und der Armut deutlich schlechter ab als die Beitrittsländer. Zwar werden diese Indikatoren normalerweise nicht für die Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit verwendet, doch angesichts des Ausmaßes der Phänomene muss man davon ausgehen, dass sie starke negative Wirkungen auf die "soziale Kohäsion" und damit auf die Funktionsfähigkeit der Marktwirtschaft haben. Angesichts der unterschiedlichen Ethnien stellt sich das Problem gemeinsamer Normen verschärft. In Regionen mit unterschiedlichen ethnischen Bevölkerungsgruppen (Bosnien u. Herzegowina) zeigen sich Ten-

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denzen einer wirtschaftlichen, kulturellen und bildungspolitischen Separation der verschiedenen Ethnien. Hinsichtlich der Kopenhagener Kriterien kommt die Studie zum Ergebnis, dass Kroatien und Bulgarien gefolgt von Rumänien die Kriterien am besten erfüllen. Wenn die im Rahmen des Assoziierungsprozesses eingeleitete Harmonisierung der kroatischen Gesetzgebung mit dem Gemeinschaftlichen Besitzstand weiter vorangetrieben wird, kann Kroatien als funktionierende Marktwirtschaft betrachtet werden. Mit Abstand folgt Mazedonien mit der höchsten makroökonomischen Stabilität der übrigen Balkan-Länder. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Balkan VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Vincentz, Volkhart; Knogler, Michael: EU-Erweiterung: die wirtschaftliche Beitrittsfähigkeit der Balkanländer. Working Papers, Nr. 249. München: Univ., Osteuropa-Inst., Wirtschaftswiss. Abt. 2004, 112 S. Abrufbar im Internet unter http://www.lrz-muenchen.de/~oeim/wp249.pdf . ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium der Finanzen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Knogler, Michael (Dr. 089-998394-48, e-mail: [email protected]); Vincentz, Volkhart (Tel. 089-998394-46, e-mail: [email protected])

[23-F] Kühnhardt, Ludger, Prof.Dr.; Biermann, Rafael, Dr. (Leitung): Erweiterung der EU - Mittel- und Süd-/ Osteuropa INHALT: Hauptaufgabe der Forschungsgruppe "Erweiterung der EU" ist es, den Erweiterungsprozeß der Europäischen Union wissenschaftlich zu durchdringen und durch praktische Maßnahmen zu fördern. Im Zusammenhang mit dieser Aufgabe hat die Abteilung ZEIc mit mehreren Außenministerien Mittel- und Osteuropas Rahmenabkommen abgeschlossen. Inhalt der Abkommen ist die Beratung der Kandidatenländer Mittel- und Osteuropas sowie der Länder Südosteuropas bei der Ausarbeitung von nationalen Programmen zur Übernahme und Implementierung des Rechtsbestandes der EU. Im Rahmen des Gastforscherprogramms des ZEI erhalten zukünftige Führungskräfte aus den Kandidatenländern die Möglichkeit, für einige Monate am ZEI als Senior Fellow tätig zu sein und mit deutschen und europäischen Experten Lösungsansätze für bestehende Probleme zu entwickeln. Außerdem stellt ZEI mit seinem einjährigen Postgraduiertenprogramm "Master of European Studies" den EU-Anwärtern die Möglichkeit zur Ausbildung zukünftiger Führungskräfte in den Kernfächern der "European Affairs" zur Verfügung. Hinzu kommt der regelmäßige Gedankenaustausch im Rahmen der vom ZEI durchgeführten Vorträge und Konferenzen, an denen maßgebliche Politiker sowie führende Wissenschaftler aus Ost- und Südosteuropa teilgenommen haben. Des Weiteren informiert ZEI über Aufbau und Wirkungsweise der Europäischen Union sowie über bestimmte Fachpolitiken, indem es entweder Workshops und Seminaren in Bonn selbst durchführt oder aber bei der Organisation von solchen Veranstaltungen in den Kandidatenländern Hilfe leistet. Mit dem "Parliament's Forum on EU Accession" trägt ZEI der zentralen Bedeutung der nationalen Parlamente im Beitrittsprozeß der neuen Demokratien Mittel- und Osteuropas sowie Zyperns Rechnung. Das zweitägige Forum findet seit 1999 jährlich statt. Teilnehmer sind die Vorsitzenden der Ausschüsse mit Zuständigkeit für Europafragen aus allen Kandidatenländern der Europäischen Union sowie die in Deutschland akkreditierten Botschafter dieser Länder. Am ersten Tag werden jeweils der aktuelle Stand der Erweiterungsverhandlungen wie auch die institutionellen Reformen der EU besprochen, am zweiten Tag widmet sich das Forum einem Spezialthema wie etwa Telekommunikation, Struktur- und Regionalfonds oder

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auch die öffentliche Meinung zur Erweiterung. Die Vortragenden sind hochrangige Persönlichkeiten aus der europäischen und der deutschen Politik wie auch Wissenschaftler des ZEI. Projektpartner: Außenministerien Bulgariens, Lettlands, Litauens, der Slowakei sowie das Ministerium für Europäische Integration der Republik Kroatien. GEOGRAPHISCHER RAUM: alle Assoziierungsstaaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Kühnhardt, Ludger (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Mintcher, Emil (Dr. e-mail: [email protected])

[24-L] Lang, Kai-Olaf: Pragmatische Kooperation statt strategische Partnerschaft: zu Stand und Perspektiven der deutsch-polnischen Beziehungen, (SWP-Aktuell), Berlin 2004, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?id=1071) INHALT: Die Ankündigung deutscher Vertriebener, vor polnischen und internationalen Gerichten auf Entschädigung zu klagen, und die vom polnischen Parlament erhobene Forderung nach Kriegsreparationen haben für Turbulenzen im Verhältnis zwischen Polen und Deutschland gesorgt. Vor diesem Hintergrund skizziert der Beitrag die derzeit schwierigen Beziehungen beider Länder. So nehmen die Regierungen der Nachbarländer eine besonnene Haltung ein und tragen auf diese Weise zu einer Glättung der Wogen bei. Die jüngsten Zwistigkeiten machen jedoch zahlreiche Defizite deutlich, an denen die deutsch-polnischen Beziehungen seit geraumer Zeit kranken. So wird sichtbar, dass die drei Grundprinzipien und Entwicklungslinien, an denen sich die bilaterale Kooperation in den 1990er Jahren orientierte (Dehistorisierung, Depolitisierung und Europäisierung), an ihre Grenzen gestoßen sind. Nach Ansicht des Autors müssen die deutsch-polnischen Beziehungen nach dem EU-Beitritt Polens am 01. Mai 2004 auf eine neue, europäisch verankerte Grundlage gestellt werden. In einem zweiten Schritt sollten beide Staaten festlegen, welche Zielsetzungen und Erwartungen sie in bezug auf die gegenseitigen Beziehungen haben. Hier lassen sich die drei Anspruchsniveaus (1) strategische Partnerschaft, (2) pragmatische Kooperation sowie (3) indifferente Partnerschaft unterscheiden. In Anbetracht der gegenwärtigen bilateralen Situation scheint eine Form der 'pragmatischen Kooperation' zwischen Deutschland und Polen ein wirklichkeitsnäherer Ansatz zu sein als eine auf die Spezifika und die 'besondere Rolle' der beiden Länder fußende Formel. (ICG2)

[25-L] Luchterhandt, Otto: Russland in Europa - die institutionelle Dimension, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1456-1468 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der letzten Phase der Sowjetunion und vor allem in der Perestrojka waren die OSZE und der Europarat von entscheidender Bedeutung für die politische und institutionelle Integration des Russlands in europäische Strukturen. Obwohl es in dieser Zeit zu einer Annäherung an das Wertesystems Europas kam, sind Menschenrechtsverletzungen und Rechtsunsi-

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cherheit immer noch weitverbreitet. Russlands Zukunft ist eine Kooperation mit der EU, nicht aber in eine Mitgliedschaft." (Autorenreferat)

[26-L] Maximytschew, Igor F,: Rußland in einer instabilen Welt, in: WeltTrends : Zeitschrift für internationale Politik und vergleichende Studien, Jg. 12/2004, H. 43, S. 79-86 (Standort: UuStB Köln (38)-LXE782; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nach Ansicht des Autors bleiben der Westen insgesamt und insbesondere Westeuropa eine Antwort auf die Frage schuldig, wie sie sich die zukünftige Zusammenarbeit mit Russland konkret vorstellen. Die bisherige Praxis, Russland immer wieder unter politischen Druck zu setzen, ohne seine Belange zu berücksichtigen, darf seines Erachtens nicht weiter fortgesetzt werden. Bereits die erste Anti-Terror-Operation der Amerikaner in Afghanistan hat gezeigt, dass ohne Russland (und auch gegen Russland) im Sicherheitsbereich politisch wenig zu erreichen wäre. Der Westen muss entscheiden, ob nicht bereits das Zusammenwirken im Rahmen der Anti-Terror-Koalition ein ausreichender Grund für die gleichberechtigte Stellung Russlands als Koalitionspartner ist. Ansonsten wird eine russische Rückendeckung zunehmend unwahrscheinlicher werden. Beide Seiten brauchen dringend eine Harmonisierung ihres Verhältnisses und ein gemeinsamer europäischer Sicherheits-, Wirtschafts-, Rechts-, Kulturund Politikraum ist heute schon möglich und erwünscht. Dies kann aber letztlich nur im politischen Einvernehmen zwischen der EU und Russland geschehen. (ICI2)

[27-F] Mehring-Grusevaja, Marina, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Eickhof, Norbert, Prof.Dr. (Leitung): EU-Osterweiterung: ökonomische Integration und Wettbewerbspolitik INHALT: Im Rahmen der ökonomischen Integration fällt der Wettbewerbspolitik eine herausragende Rolle zu. Die EU in der heutigen Form ist über die Jahrzehnte zusammengewachsen, so dass ihre Wettbewerbspolitik nur langsam den Erfordernissen der Zeit und der anderen Mitglieder angepasst werden konnte. Die mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) dagegen stehen vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbspolitik so schnell wie möglich effizient auszurichten (nach innen und außen) bzw. in notwendigem Maße an die EU anzupassen. Die Begründung dafür liegt in der Tatsache, dass nach dem Beitritt der MOEL die Handlungsspielräume dieser Länder sowie deren nationale Souveränität in den wettbewerbspolitischen Fragen abnehmen werden. Ferner stehen ihnen dann keine üblichen handelseinschränkenden Maßnahmen mehr zur Verfügung. Sie müssen sich dementsprechend dem europäischen Wettbewerb stellen und sowohl nach innen als auch nach außen wettbewerbsfähig werden. Ziel der Arbeit ist es, die Anpassungsprozesse wie die Änderung der institutionellen Rahmenbedingungen sowie die Kosten der Erweiterung in den MOEL aus theoretischer Sicht zu beleuchten und Lösungsansätze für eine effiziente Wettbewerbspolitik herauszuarbeiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Mitteleuropa, Osteuropa ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik (Postfach 900327, 14439 Potsdam) KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-9773256, e-mail: [email protected])

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[28-F] Mintcher, Emil, Dr. (Leitung): Parlamentsforum EU-Erweiterung INHALT: Seit Februar 2000 verhandelt die Europäische Kommission mit zwölf Ländern Mittelost- und Südosteuropas über einen Beitritt zur Europäischen Union. Die Türkei ist als Kandidat hinzugekommen. Alle diese Länder stehen vor einer Fülle von Herausforderungen auf dem Weg zur Vollmitgliedschaft. Um diese Herausforderungen zügig und mit möglichst wenig Reibungsverlusten zu meistern, ist ein enges und vertrauensvolles Zusammenwirken von Europäischer Kommission, nationalen Regierungen, Parlamenten und der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung. Das Parliament's Forum on EU Accession setzt bei dem Akteur im Erweiterungsprozess der Europäischen Union an, dessen Bedeutung vielfach unterschätzt wird: bei den Parlamenten der Kandidatenländer. Das Forum wurde geschaffen in dem Bewusstsein, dass die sukzessive Übernahme des Aquis communitaire in nationales Recht nur dann gelingen wird, wenn die Parlamente der Beitrittskandidaten, und hier vor allem die Ausschüsse für europäische Integration, kontinuierlich und umfassend informiert und konsultiert werden. Denn zum einen sind es die Parlamente, die mit ihrer Gesetzgebung europäisches in nationales Recht umsetzen; zum zweiten werden die Parlamente der Kandidaten- wie der Mitgliedsländer letztlich die Beitrittsprotokolle ratifizieren. Das Streben nach nationalem Konsens im Beitrittsprozess, über alle Parteigrenzen hinweg, ist deshalb für jedes Kandidatenland von existentieller Bedeutung. Dabei schlägt das Parliament's Forum on EU Accession eine Brücke zwischen den nationalen Parlamenten und der Europäischen Kommission. Diese verhandelt zwar mit den Regierungen, muss jedoch selbst ein elementares Interesse daran haben, ihre Vorstellungen auch direkt den Parlamenten der Beitrittskandidaten zu vermitteln und deren Vorstellungen zu hören und im eigenen Entscheidungs- und Verhandlungsprozess zu berücksichtigen. Umgekehrt haben die Parlamente der Kandidaten ein herausragendes Interesse daran, die Vorstellungen der Kommission unmittelbar zu erfahren und ihre eigenen Ansichten gegenüber Brüssel zu artikulieren. Aus diesen Gründen wurde 1999 das jährlich stattfindende Parliament's Forum geschaffen, das die Vorsitzenden der Parlamentsausschüsse zu Fragen der europäischen Integration aus allen dreizehn Kandidatenländern zu einem zweitägigen, vertraulichen Gespräch über aktuelle Fragen der EU-Erweiterung im ZEI zusammenführt. Referenten sind stets hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlamentes und des Deutschen Bundestages. Jedes dieser Foren dient dazu, Fortschritte und Herausforderungen im laufenden Beitrittsprozess zu diskutieren und Erfahrungen untereinander auszutauschen. Zugleich widmet sich das Forum stets im zweiten Teil der Tagung einem konkreten, besonders kritischen Schwerpunktthema des Erweiterungsprozesses. Dazu werden Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik als Referenten eingeladen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union und Beitrittsländer METHODE: Das Parliament's Forum on EU Accession fand erstmals im April 1999 am ZEI statt. Hauptredner waren Nikolaus G. van der Pas, Generaldirektor der Task Force Beitrittsverhandlungen der Europäischen Kommission, sowie Staatssekretär Dr. von Ploetz vom deutschen Auswärtigen Amt. Schwerpunktthema war die Übernahme der Telekommunikationsrichtlinien der Europäischen Union. Das zweite Parliament's Forum wurde im Oktober 2000 durchgeführt. Vortragende waren u.a. der Generaldirektor der DG Erweiterung, Eneko Landaburu, und der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Hans-Ulrich Klose. Der zweite Tag war dem Thema Struktur- und Regionalpolitik der Europäischen Union gewidmet. Das dritte Parliament's Forum fand am 22./23. November 2001 statt. Friedbert Pflüger, Vorsitzender des Europaausschusses des Deutschen Bundestages, Richard Corbett, Mitglied des Verfassungsausschusses des Europäischen Parlamentes, u.a. tru-

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gen vor. Schwerpunktthema war die öffentliche Meinung in den Beitrittsländern und in den EU-Staaten (Programm siehe unter: http://www.zei.de/download/zei_soe/pf_agenda01-2.pdf ). ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[29-L] Müller, Klaus: Russlands Europäisierung: ein Weg in die globalisierte Moderne, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1440-1455 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Kontext der Osterweiterung der EU wird erneut darüber diskutiert, wo die äußeren Grenzen Europas verlaufen. Tatsächlich deutet der unterschiedlich erfolgreiche Verlauf der postkommunistischen Transformationen eine neue Trennlinie an, die zwischen den erfolgreicheren Beitrittskandidaten und den nur partiell reformierten Nachfolgestaaten der UdSSR verläuft. Die besonderen Probleme, mit denen die östlicheren Reformstaaten und insbesondere Russland belastet sind, rechtfertigen allerdings nicht, daran zu zweifeln, dass Russland zu einem Europa gehört, über dessen Grenzen die EU keine alleinige Definitionsmacht beanspruchen kann." (Autorenreferat)

[30-L] Pedersen, Karin Hilmer; Johannsen, Lars: The real challenge for change: public administration in New EU Member States, in: WeltTrends : Zeitschrift für internationale Politik und vergleichende Studien, Jg. 12/2004, H. 43, S. 93105 (Standort: UuStB Köln (38)-LXE782; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autoren untersuchen die Entwicklungen einer effizienten und transparenten öffentlichen Verwaltung und fragen im Rahmen eines Vergleichs der osteuropäischen Länder Estland, Lettland, Litauen, Polen und Ungarn danach, inwieweit die Gesetzgebung und das Verwaltungshandeln der EU die Erwartungen der neuen Beitrittsländer erfüllen. Sie stellen hierzu einige Ergebnisse einer Befragung von osteuropäischen Ministern vor, in welcher diese die Qualität und Transparenz der öffentlichen Verwaltung vor und nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes bewerteten. Sie beleuchten ferner aktuelle Probleme der Implementation im öffentlichen Sektor und skizzieren zukünftige Herausforderungen der Politik in einer erweiterten Europäischen Union. (ICI)

[31-L] Peschutter, Gudrun; Reimers, Hans-Eggert; Schleicher, Michael (Hrsg.): Osterweiterung der Europäischen Union, Stuttgart: Lucius u. Lucius 2004, 145 S., ISBN: 38282-0279-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2221) INHALT: "Mit den Konsequenzen der EU-Erweiterung für die europäische Geldpolitik beschäftigt sich zunächst Dieter Gerdesmeier, insbesondere mit den Schwierigkeiten, die die institutionelle Integration von bis zu zehn weiteren Ländern in den Euro-Währungsraum birgt Die jüngste Überprüfung der geldpolitischen Strategie der EZB ist Gegenstand des Aufsatzes von

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Franz Seitz. Er empfiehlt der Zentralbank, sich bei ihren Entscheidungen von der Entwicklung der Geldmenge leiten zu lassen und auf die 'zweite Säule' ihrer Strategie, die breit angelegte Analyse ökonomischer Indikatoren, als eigenständiges Strategieelement zu verzichten. Abgerundet wird dieser Themenbereich von Hans-Eggert Reimers mit einer Untersuchung der Geldnachfragefunktionen in den Beitrittslindem und deren Einfluss auf die Geldmengensteuerung in einer erweiterten Euro-Zone. Den zweiten Themenschwerpunkt bilden die regionalwirtschaftlichen Effekte der Erweiterung und die Reaktionsmöglichkeiten der Wirtschaftspolitik. Barbara Kurkowiak, Gudrun Peschutter und Silvia Stiller stellen theoretische Überlegungen hinsichtlich der Auswirkungen auf regionale Standortbedingungen dar, die sich ergeben können, wenn nationale Grenzen ihren Charakter als Hemmnisse der ökonomischen Beziehungen verlieren. Am Beispiel der deutsch-polnischen Grenzregionen werden diese Aussagen überprüft. Sonning Bredemeier erläutert den Stand der Integration in der bestehenden EU und die von der Osterweiterung zu erwartenden regionalwirtschaftlichen Entwicklungen, wobei er die Erfahrungen aus den zurückliegenden Erweiterungsrunden mit einbezieht. Im dritten Themenbereich rücken die Kandidatenländer in den Blickpunkt. Michael Schleicher gibt einen Überblick über die wichtigsten volkswirtschaftlichen Kennziffern der zehn Staaten, die im Frühjahr 2004 die Union auf 25 Mitglieder wachsen lassen werden. Leopold Maurer schildert den Prozess der Beitrittsverhandlungen, die sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckten, aus Sicht der Union. Schließlich erläutert Raivo Sulg den Annäherungs- und Verhandlungsprozess Estlands, für dessen strikt liberale Wirtschaftspolitik die Übernahme des 'gemeinschaftlichen Besitzstandes' der EU in einigen Bereichen einen Rückschritt zu mehr staatlicher Regulierung bedeutet. Gleichwohl war ein Verbleib außerhalb der EU für Estland wohl keine realistische Option." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dieter Gerdesmeier: Herausforderung der EU-Erweiterung für die Geldpolitik der EZB (1-18); Franz Seitz: Zur Strategie des Eurosystems: Warum eine (die monetäre) Säule reicht (19-32); HansEggert Reimers: Einfache Schätzungen einer langfristigen Geldnachfragefunktion von EUBeitrittskandidaten (33-52); Barbara Kurkowiak, Gudrun Peschutter, Silvia Stiller: Standortbedingungen in der deutsch-polnischen Grenzregion (53-86); Sonning Bredemeier: Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die regionale Wirtschaftspolitik (87-102); Michael Schleicher: Der Wirtschaftsraum der Beitrittsländer zur Europäischen Union (13-128); Leopold Maurer: Beitrittsverhandlungen mit den Kandidatenländern (129-136); Raivo Sulg: Estlands Weg in die EU (137-144).

[32-L] Rupnik, Jacques: Amerikas beste Freunde in Europa: die USA von Ostmitteleuropa aus gesehen, in: Transit : europäische Revue, 2004, H. 27, S. 29-52 (Standort: UuStB Köln(38)-24A1544; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Ursachen der Loyalität der ostmitteleuropäischen Staaten Polen, Ungarn und Tschechische Republik gegenüber den USA bzw. mit den Ursachen ihrer besonderen Anerkennung der amerikanischen Führungsrolle. Dies wird am Beispiel der Irakkrise Anfang 2003 aufgerollt. Die Gründe für die proamerikanische Haltung der Osteuropäer sind historisch bedingt: das transatlantische Bündnis bedeutet Sicherheit. Neben den Lehren der Geschichte stehen die Lehren aus der Balkankrise. Erst die US-geführte militärische Intervention unter dem Schirm der NATO hat den ethnischen Säuberungen in Bosnien und im Kosovo ein Ende gesetzt. Der Beitrag beleuchtet den Gegensatz, der zwischen dem "alten" und dem "neuen" Europa in der Haltung zu Amerika besteht, auf drei Dimensio-

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nen - Amerikas Machtstellung, sein sozioökonomisches Modell und seine Massenkultur - und kommt zu dem Schluss, dass dieser Gegensatz keineswegs so ausgeprägt ist, wie die politischen Verhältnisse es glauben machen wollen. Es könnte sein, dass es in einem erweiterten Europa zu einem Export von Formen des westeuropäischen Anti-Amerikanismus nach Osteuropa kommt. (ICH)

[33-L] Schimmelfennig, Frank: Starke Anreize, ambivalente Wirkungen: die Europäisierung Mittel- und Osteuropas, in: Leviathan : Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 32/2004, H. 2, S. 250-268 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Dank der starken Anreizfunktion des EU-Beitritts hat die 'Europäisierung' Mittel- und Osteuropas - der Transfer von EU-Vorschriften auf die Beitrittskandidaten - die autonome freiheitlich-demokratische Transformation dieser Länder seit Mitte der 1990er Jahre überlagert. Allerdings waren die Effekte der Europäisierung auf die Transformation ambivalent. Die EU hat tatsächlich einen signifikanten Beitrag zur demokratischen Konsolidierung der Region geleistet. Gleichzeitig hat der Beitrittsprozess jedoch den demokratischen Wettbewerb unterminiert, die Exekutive im Verhältnis zu Parlament und Gesellschaft gestärkt sowie technokratische Vorschriften und Organisationen des regulierenden Staates in die Beitrittsländer transferiert. Zudem bleibt die Implementation der EU-Regeln gegenwärtig hinter ihrer formalen Transposition zurück. (ICEÜbers)

[34-F] Simhandl, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Gießmann, Hans-Joachim, Prof.Dr.; Zellner, Wolfgang, Dr. (Betreuung): 'Zigeuner' und 'Roma' - die diskursive Erschließung eines politischen Raumes durch die Institutionen der Europäischen Union INHALT: Dieses Promotionsprojekt geht der Frage nach, wie die Institutionen der EU die politische Kategorie konstruiert, die sie als 'Roma' oder 'Zigeuner' bezeichnen. Ausgehend von der Haltung zur Lage der Roma in Osteuropa im Zuge der Beitrittsverhandlungen blickt die Analyse zurück auf frühere Auseinandersetzungen der damaligen EG mit diesem Politikfeld und diskutiert Kontinuitäten und Diskontinuitäten der diskursiven Praktiken in diesem Prozess. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Western gypsies and travellers - Eastern Roma: the creation of political objects by the institutions of the European Union. Paper presented at the Fifth Pan-European Conference, The Hague, September 9-11, 2004. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSFINSTITUTION: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik -IFSH- an der Universität Hamburg (Falkenstein 1, 22587 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-866 077-64, e-mail: [email protected])

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[35-L] Stenzel, Ursula: Erweiterung - das Ende der Nachkriegsordnung, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 31/2003, H. 2, S. 31-36 (Standort: UuStB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In ihrem Beitrag erörtert die Autorin die EU-Erweiterung, besiegelt durch die Unterzeichnung des entsprechenden Vertrages seitens der 15 EU-Mitgliedsländer und der zehn Beitrittskandidaten im April 2003. Die (zukünftige) Ausdehnung der EU wird als das Ende der Nachkriegsordnung in Europa im Kontext einer neuen Weltordnung beschrieben, deren Umrisse noch nicht eindeutig zu erkennen sind. In diesem Zusammenhang finden insbesondere die Abstimmungsergebnisse im Europäischen Parlament zu den Beitrittsländern Tschechische Republik, Polen und Zypern Berücksichtigung. Abschließend wird die zukünftige Rolle Europas auf weltpolitischer Ebene in Bezug auf die NATO und die transatlantischen Beziehungen zu den USA skizziert. (ICG2)

[36-L] Szlachcicowa, Irena; Domecka, Markieta; Mrzowicki, Adam: Polnisch-tschechisch-deutsche Grenzregion: Biographische Strategien, in: Christian Banse, Holk Stobbe (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa : Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 139-157, ISBN: 3-631-52338-6 INHALT: Sowohl die EU als auch die noch vor einigen Jahren dem politischen Lager des Warschauer Paktes zugehörigen Staaten stehen vor der Frage, wie eine politische Integration im erweiterten Europa erreicht werden kann. Dabei werden die Bewohner der Grenzregionen und die regionalen politischen Akteure mit Anforderungen konfrontiert, die sich national und regional unterschiedlich darstellen. Der vorliegende Beitrag untersucht die vielfältigen politischen, vor allem aber sozialen Auswirkungen der neuen Situation an den Grenzen der östlichen Beitrittsländer. Die Ausführungen zur polnischen Grenzregion zu Tschechien und Deutschland geht der These nach, dass nicht nur die weitreichenden Veränderungen an der nationalen Grenze, sondern auch der Systemwechsel den Bewohnern der Grenzregion neue biographische Strategien abverlangen. An der Grenze kann die Gleichzeitigkeit von starken Bezügen auf traditionelle Verhaltensmuster und der Integration in ein neues System beobachtet werden. Folglich changieren die Strategien der Anrainer zwischen zweckorientierter Anpassung und einer Rückbesinnung auf traditionelle soziale Bezüge. (ICA2)

[37-L] Taschowsky, Peter: EU-enlargement and the social dimension of the European Union: the cases of Poland and Hungary, (ESH Working Paper, No. 6), Hannover 2004, 38 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/taschowsky.pdf) INHALT: "Im Zuge des Beitrittsprozesses mussten die neuen EU-Mitglieder ihre Gesetzgebung auch auf dem Bereich der Sozialpolitik an den gemeinsamen Besitzstand ('acquis communautaire') anpassen. Bereits zuvor brachte die Transformation von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer Marktwirtschaft weit reichende Änderungen mit sich. In der Arbeit wird der Beitrittsprozess mit besonderer Berücksichtigung der Sozialpolitik beschrieben. Des weiteren wird auf die Wege der beiden neuen EU-Mitglieder Polen und Ungarn bei der Umstellung der

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Sozialpolitik im Transformationsprozess eingegangen und beide Ansätze verglichen. Besondere Berücksichtigung findet der so genannte Soziale Dialog, der eine Säule der Sozialpolitik auf europäischer Ebene darstellt. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Ländern werden herausgearbeitet." (Autorenreferat)

[38-L] Timmermann, Heinz: Zur Strategie der EU gegenüber den neuen Nachbarn Ukraine und Belarus, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 11, S. 1605-1622 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der EU wird aufgrund vitaler Eigeninteressen an stabilen Verhältnissen intensiv nachgedacht, wie die drei neuen Nachbarn Ukraine, Belarus und Moldova enger an die erweiterte Union angebunden werden können. Dabei wird die Perspektive einer Mitgliedschaft, wie sie die Ukraine und Moldova wünschen, offengelassen. Es wird eine Strategie entwickelt, deren Kern Angebote zu enger wirtschaftlicher Zusammenarbeit bis hin zur stufenweisen Einbeziehung in einen gesamteuropäischen Wirtschaftsraum bilden. In länderspezifischen Aktionsplänen sollen Ziele, Maßstäbe, Zeitpläne und Mechanismen zur laufenden Beobachtung entwickelt werden. Gleichzeitig ist die EU bestrebt, eine Integrationskonkurrenz mit Russland zu vermeiden." (Autorenreferat)

[39-L] Trenin, Dmitrij: Zur Partnerschaft verurteilt: Russland und die NATO, in: Internationale Politik, Jg. 59/2004, Nr. 6, S. 48-50 (Standort: UuStB Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexip.htm) INHALT: Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über das (zukünftige) Zusammenwirken Russlands mit der NATO. Dabei finden die folgenden Aspekte Berücksichtigung: (1) die NATOErweiterung und die mögliche Stationierung US-amerikanischer Streitkräfte auf dem Territorium der neuen Allianzmitglieder des Baltikums und Polens, (2) die Politik Russlands in den GUS-Ländern Georgien, Ukraine, Weißrussland und Moldawien sowie (3) die bilateralen Beziehungen Russlands auf militärpolitischem und -technischem Gebiet zu Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien. Im Hinblick auf die kurzfristige Perspektive der Beziehungen zwischen beiden Seiten nimmt der Autor an, dass sich Russland in der zweiten Amtszeit W. Putins kaum als assoziiertes Mitglied des Nordatlantischen Bündnisses betrachten wird. Zugleich werden beide Seiten auf Gebieten wie Friedensaktivitäten und Raketenabwehrsystemen real zusammenarbeiten. (ICG2)

[40-F] Umanet, Victoria (Bearbeitung): Der politische Stellenwert der EU-Transformationshilfe für Südosteuropa. Fallstudie Moldova INHALT: Als theoretischer Ausgangspunkt dieser Forschung wird der Vobruba's Mechanismus der Entwicklung von konzentrischen Kreisen genommen und seine Erklärung der Grenzen der Dialektik von Integration und Expansion in der EU. Das Konzept der Forschung basiert auf die Annahme, dass die EU-Transformationshilfe eine erklärende Variabel der EU-SOE

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Beziehungen und der Beziehungen zwischen den SOE Staaten ist. Eine weitere Annahme ist, dass der politische Stellenwert dieser Hilfe sich mit der Annäherung der Peripherie verschärft. Empirisch wird als Fallstudie das neue Peripherieland der EU - die Republik Moldau genommen, wo die Ansätze der EU (multilateral und bilateral) und deren Wahrnehmung im Zeitraum 1991-2004 für die Sicherstellung einer Peripherie analysiert werden. ZEITRAUM: 1991-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union; Südosteuropa, insb. Republik Moldau ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[41-L] Uvalic, Milica: Die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf Südosteuropa, in: Ost-West-Gegeninformationen, Jg. 16/2004, Nr. 1, S. 16-21 INHALT: Für die fünf Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, die Ehemalige Jugoslawische Republik Makedonien und Serbien-Montenegro (SEE-5) wird die EUErweiterung 2004 kaum positive Auswirkungen haben. Die Nachteile werden die Vorteile deutlich überwiegen. Vor allem wirtschaftlich wird der Abstand der SEE-5 zu den EU-15/25 weiter wachsen. Angesichts dieser Perspektive gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, die die EU einsetzen könnte, um ihre Stabilisierungs- und Assoziierungspolitik gegenüber den SEE-5 zu stärken. Diese Maßnahmen betreffen drei Kategorien: EU-Instrumente, EUFinanzhilfen, Statusfragen der Staaten Südosteuropas. Es gibt auch eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die SEE-5 ihre EU-Integration selbst beschleunigen könnten: Schaffung regionaler Institutionen, Beseitigung von regionalen Kooperationsbarrieren, Lösung innenpolitischer Probleme, Erarbeitung einer gemeinsamen regionalen Integrationsstrategie. (ICE2)

2 Allgemeine Aspekte der Transformation innerhalb der osteuro päischen Länder [42-L] "Neues Europa?" Osteuropa 15 Jahre danach: Beiträge für die 12. Brühler Tagung junger Osteuropa-Experten, (Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Nr. 60), (12. Brühler Tagung junger Osteuropa-Experten "Neues Europa? Osteuropa 15 Jahre danach", 2004, Brühl), Bremen 2004, 139 S. (Graue Literatur; URL: http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/10_dokument/1001_pdf/ap/AP_60.pdf) INHALT: Inhaltsverzeichnis: I. Regionalwissenschaften und sozialwissenschaftliche Theoriebildung - Robert Brier: Osteuropaforschung in einer "Welt in Stücken". Regionalstudien und sozialwissenschaftliche Theoriebildung (8-11); Dorota Kalecinska: Das kulturelle Feld von Pierre Bourdieu als methodologisches Verfahren zur Erforschung des Transformationsprozesses in Osteuropa (12-14); Amelie Kutter: Transformation unter den Bedingungen der Konditionalisierung. Zugänge zur Analyse EU-induzierten Wandels (15-21). II. Politische Systeme im

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Postsozialismus - Burkhard Olschowsky: Die finale Krise des Staatssozialismus. Polen und die DDR in den 80er Jahren (22-27); Anna Gomozova: Das Problem der politischen Verantwortlichkeit der Regierung im Kontext der russischen Transformation (28-30); Antje Helmerich: Zur Rolle der Staatsoberhäupter in den postsozialistischen Systemwechselprozessen. Ein vergleichendes Untersuchungsmodell (31-34); Kerstin Zimmer: Wahlen als Business - Betrachtungen zur Ukraine vor den Präsidentschaftswahlen (35-40); Diana Schmidt: Zwischen zwei Stühlen. Zivilgesellschaftlicher Antikorruptionslobbyismus in Russland (41-47). III. Rechtsentwicklung in der Transformation - Julie Trappe: Gegenwärtige Vergangenheit. Die Rolle des Strafrechts im rumänischen Transitionsprozess (48-51); Tina Kowall: Experimente mit der Macht. Die Ukraine vor einer Verfassungsänderung (52-55); Agnieszka Murawska: Schutz der Grundrechte in Polen. Rolle der Verfassungsbeschwerde (56-59); Michaela Hinner: Die Bankenaufsicht in Russland. Reform und praktische Erfahrungen fünf Jahre nach der Finanzkrise (60-65). IV. Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Osteuropa - Martina Glass: Kein Platz für den Menschen - das soziale Dilemma Russlands (66-68); Ewelina Podgórska: Die Arbeitslosen als "Verlierer" im Transformationsprozess. Eine Unterklasse in Polen? (69-73). V. Lebensgestaltung in der Transformation - Loretta Ihme: Gender - Migration - Transformation. Frauenhandel in Mittel- und Osteuropa (74-78); Ingrid Röder: Veränderungen im Bereich der Chancengleichheit für Mann und Frau in der Tschechischen Republik und der Slowakei seit 1989 (79-83); Sebastian Klüsener: Lebensgestaltungsmöglichkeiten und -strategien von Schulabgängern einer südukrainischen Dorfschule vor und während des Transformationsprozesses (84-87); Vladislav Valentinov, Jarmila Curtiss, Martin Damgaard: The organizational effects of social capital in transitional agriculture (88-93). VI. Ethnische Minderheiten in Osteuropa - Hanna Vinichuk: Eine ethnische Minderheit in der Ukraine und ihre Probleme heute. Die Krimtataren (94-97); Stephan Heidenhain: Die Minderheitenpolitik in den baltischen Ländern unter dem Einfluss internationaler Organisationen. Eine Lehre für die erweiterte EU? (98-102); Krisztina Keller: Bilanz der ungarischen Minderheitenpolitik 15 Jahre nach der Wende. Fallbeispiel Statusgesetz (103-107). VII. Polen in der Europäischen Union Anna Niewiadomska-Frieling: Cleavage-Strukturen und die Standpunkte der polnischen Parteien zum EU-Beitritt (108-113); Claudia Anschütz: Der EU-Beitritt Polens - ein Elitenprojekt? (114-117); Robert Grzeszczak: Die Diskussion um die europäische Verfassung. Welche Konventsvorschläge werden von Polen (nicht) unterstützt? (118-123). VIII. Die Bedeutung der EU für Osteuropa jenseits der neuen Grenzen - Silke Schielberg: Die Bedeutung der EUOsterweiterung für das Kaliningrader Gebiet. Eine Analyse der grenzüberschreitenden Kooperation an den neuen Außengrenzen der EU (124-128); Aron Buzogány: Die "Östliche Dimension" der Europäischen Union (129-132); Alena Vysotskaya: Reduction of the EU enlargement risks. A framework to assess the eastern neighbours' perspective (133-137).

[43-F] Adamek-Schyma, Bernd, M.A. (Bearbeitung); Wardenga, Ute, Dr. (Betreuung): Between performance and representation: new cultural geographies of music and art. Examples from Central and Eastern Europe INHALT: Fragestellung: Wie werden in und durch zeitgenössische Musik (auch nicht-vokale Musik), darstellende und bildende Kunst Räume repräsentiert, Vorstellungen und Wahrnehmungen von Räumen konstruiert? Schlüsselbegriffe: Hybridität, Transformation - Integration, (regionale) Identität. Hinterfragung und Aufzeigung regionaler Klischeevorstellungen und damit der Begriffe Authentizität, Tradition, Volkskultur; sinnliche Wahrnehmung von Raum im Zusammenhang mit Regionalisierungen; Unterschiedliche Rollen von Künstlern, Konsumenten

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und der Kulturindustrie (bestimmte Vermarktungs- und Produktionsstrategien) bei der Produktion von Geographical Imaginations und Spatial Representations. ZEITRAUM: 1978-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel- und Osteuropa, besonders Polen METHODE: Einordnung in Forschungsstand: Neue Kulturgeographie; repräsentationale sowie nicht-repräsentationale Geographie; Global Local Nexus; kulturelle Transformationsforschung; poststrukturalistische Geographie; erweiterte Länderkunde; Geoaesthetics; Cultural Politics (Macht der Repräsentation); Cultural Economy; kritische Hinterfragung und Einsatz repräsentationaler Ansätze und Klärung, welchen Erkenntnisgewinn nicht-repräsentationale Ansätze (Thrift) sowie Geoaesthetics für diese Art der Arbeit bringen; Überprüfung der Brauchbarkeit von Erkenntnissen der Behavioralen und humanistischen Geographie für die aktuelle kulturgeographische Forschung sowie Aufzeigen von Möglichkeiten für eine Erneuerung; Umbau dieser Richtungen unter neuen Vorzeichen; Hinterfragung der Begriffe Transformation/ Integration; vergleichende West-Ost Studie: Re-Produktion und Repräsentation von Kulturen und Raum durch Musik und Kunst aus MOE in deutschsprachigen Ländern; Medien-Analyse (Internet, Druckerzeugnisse, TV, Radio); Einsatz und Auswertung von Tonund Bildmaterial (Musik und Kunstwerke); qualitative Interviews ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. Abt. Theorie, Methodik und Geschichte der Regionalen Geographie (Schongauerstr. 9, 04329 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-255-6562, e-mail: [email protected])

[44-L] Adamovich, Ivan: Entstehung von Verfassungen: ökonomische Theorie und Anwendung auf Mittel- und Osteuropa nach 1989, (Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik, Bd. 46), Tübingen: Mohr Siebeck 2004, XIII, 334 S., ISBN: 3-16-148301-4 (Standort: UuStB Köln(38)30A8791) INHALT: Die vorliegende empirische Untersuchung ist im Bereich der positiven Konstitutionenökonomik angesiedelt und verbindet Instrumente der Spieltheorie und der Neuen Institutionenökonomik. Der Verfasser entwickelt ein analytisches Raster zur Erfassung von Verfassungsinhalten aus ökonomischer Sicht, das einer Bestandsaufnahme von neuen Verfassungen in zehn mittel- und osteuropäischen Ländern dient. Den Kern der Untersuchung bildet eine Analyse der Entstehung dieser neuen Verfassungen nach 1989. Abschließend setzt sich der Verfasser mit der Frage nach der Bedeutung der Verfassunggebung für die Effektivität von Verfassungsregeln auseinander. Zentrale Aussage der Studie ist, dass Verfassungen nicht in einem interessen- und institutionenfreien Raum entstehen. Gute und wirksame Verfassungsregeln erscheinen vielmehr als weitgehend unbeabsichtigtes Ergebnis von Verhandlungen zwischen identifizierbaren eigeninteressierten Akteuren und nicht als Produkt von benevolenten Verfassunggebern. (ICE2)

[45-L] Ágh, Attila: The Europeanization of Social Democracy in East Central Europe, (Europäische Politik), Bonn 2004, 9 S., ISBN: 3-89892-268-5 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/01971.pdf)

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INHALT: Die Europäisierung der sozialdemokratischen Parteien in den neuen Mitgliedsstaaten hat mit dem Beitritt und besonders den Wahlen zum Europäischen Parlament einen Wendepunkt erreicht. Gleichzeitig steht auf nationaler Ebene der soziale Aufbau der Demokratie nach einer langen Zeit politischer und ökonomischer Transformation an der Spitze der Tagesordnung in Mittel- und Osteuropa (ECE). Die ECE-Länder müssen sich mit dem Beitritt zur EU entscheiden, wie der öffentliche Sektor ausgestaltet sein soll und wie ein neuer demokratischer Staat aufgebaut werden kann. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die Sozialdemokratie in den ECE-Ländern unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zwischen sozialen Interessen und politischen Parteien während des Europäisierungsprozesses. Der Autor verbindet dabei die Positionen der Parteielite und der Parteibasis. (ICDÜbers)

[46-L] Avdagic, Sabina: Loyalty and power in union-party alliances: labor politics in postcommunism, (MPIfG Discussion Paper), Köln 2004, 34 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mpi-fg-koeln.mpg.de/pu/mpifg_dp/dp04-7.pdf) INHALT: "Vor dem Hintergrund des sich in Westeuropa vollziehenden Wandels der Beziehungen zwischen Gewerkschaften und politischen Parteien untersucht das Papier Ausprägung und Auswirkungen der Allianzen zwischen Parteien und Gewerkschaften in Mittel- und Osteuropa. Das Papier entwickelt zwei zentrale Argumente. (1) Die Beziehungen zwischen Gewerkschaften und Parteien im Postkommunismus unterscheiden sich entscheidend von den westeuropäischen Erfahrungen und können am treffendsten als Beziehungen 'umgekehrter Abhängigkeit' beschrieben werden, in denen die politischen Parteien immer die stärkeren Partner sind. (2) Im Gegensatz zu den Erfahrungen Westeuropas haben starke Bindungen zwischen Gewerkschaften und Parteien den Arbeitnehmerinteressen in Mittel- und Osteuropa geschadet. Dieses Paradox ist mit mangelnden Loyalitätsreserven zu erklären, die wiederum durch das Fehlen einer Tradition enger und auf gegenseitigem Nutzen beruhenden Beziehungen begründet sind. Die Art und Weise, wie solch neue Allianzen auf wirtschaftliche Notwendigkeiten antworten, wird weniger von Loyalitätsüberlegungen als vielmehr von dem in den Beziehungen herrschenden Machtverhältnis beeinflusst. Da die Macht der Parteien größer ist, neigen sie eher zu Loyalitätsbrüchen als die Gewerkschaften. In Anbetracht der extremen wirtschaftlichen Zwänge und des geringen Parteienwettbewerbs in wirtschaftspolitischen Fragen im Postkommunismus bieten starke Verbindungen zu den Gewerkschaften einen Anreiz für die Parteien, die Gewerkschaftsführer zu kooptieren, um ihrer Wählerschaft die Notwendigkeit von Reformen zu vermitteln." (Autorenreferat)

[47-F] Babl, Martin, Dr. (Bearbeitung); Görgens, Egon, Prof.Dr. (Betreuung): Monetäre Institutionen, Ordnungspolitik und wirtschaftliche Entwicklung - eine Untersuchung am Beispiel der osteuropäischen Transformationsstaaten INHALT: Bedeutung von Institutionen und Organisationen im monetären Bereich (z.B. Banken, Börsen) für das reale Wirtschaftswachstum; zu schaffende notwendige und hinreichende institutionelle Rahmenbedingungen für die Entstehung potentiell wachstumsfördernder Finanzintermediation; Aussagen zum Institutionenwandel in den Transformationsstaaten (evolutionärer Ansatz versus gesetzte Ordnung) - Bedeutung aktiver ordnungspolitischer Weichenstellungen für Entstehung effizienter institutioneller Regelungen im monetären Sektor; evtl. Un-

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tersuchung des empirischen Zusammenhangs zwischen institutionellem Rahmen und Wirtschaftswachstum. ZEITRAUM: ab 1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel- und Osteuropa METHODE: Neue Institutionenökonomik; Wachstumstheorien; Theorie des Institutionenwandels; Ordnungstheorie (insb. Ordoliberalismus); Korrelations- und Regressionsanalysen ART: Dissertation BEGINN: 2000-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL II Wirtschaftspolitik (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2904, e-mail: [email protected])

[48-F] Beetz, Stephan, Dr. (Bearbeitung): Wohnungsgenossenschaften in Ost- und Mitteleuropa INHALT: Im mittel- und osteuropäischen Wohnungswesen spitzen sich vielerorts die Probleme zu und es verfestigen sich strukturelle Krisen. Weil es sich beim Wohnen um einen zentralen Lebensbereich mit einer besonderen sozialen und politischen Relevanz handelt, bedürfen diese Probleme dringend einer baldigen Lösung. In den seit mehr als zehn Jahren geführten Diskussionen über die Transformation mittel- und osteuropäischer Wohnungsmärkte dominierten zumeist die Forderungen nach Liberalisierung und Privatisierung. Tatsächlich waren Wohnungsbau, Wohnungsvergabe und Wohnungsverwaltung in einem hohen Maße staatlich und halbstaatlich organisiert. Bei der Umstellung einer über Jahrzehnte gewährleisteten Staatsaufgabe zu einer Eigentümeraufgabe wurden allerdings die Intentionen der Marktbildung, der wirtschaftlichen Subsistenzfunktion und der individuellen Vermögenssicherung durch die tatsächlichen Entwicklungen häufig erheblich konterkariert. Die Folge war, dass viele der Wohnungen zwar saniert, aber die Gebäudehüllen nicht instand gehalten wurden, weil die rechtlichen und sozialen Grundlagen der Eigentumssicherung fehlten. Soziale Ungleichheiten haben sich zwischen Mieter- und Eigentümergruppen verschärft und die Zugänge weiter aufgespalten in offene, teure Neubauten und relativ geschlossene Marktsegmente mit alten Mietverträgen. Es bestehen erhebliche Unsicherheiten in den politischen sowie rechtlichen Regulativen, und der wirtschaftliche Bestand vieler Unternehmen ist gefährdet. Nachdem in den letzten Jahren aus wissenschaftlicher Sicht die Probleme der Transformation offen angesprochen wurden, sollten diese Ergebnisse zum Anlass genommen werden, die vorhandenen Ansätze zur Restrukturierung des Wohnungswesens genauer zu untersuchen. Dabei bietet die Fokussierung auf genossenschaftliche Lösungsversuche eine Untersuchungsebene an, den wechselseitigen Bezug von individueller Selbsthilfe und institutionellen Regeln sowie den Wandel und die Konsistenz langfristiger kultureller Handlungsweisen zu analysieren. Interessanterweise liegen in den postsozialistischen Staaten sehr vielfältige Erfahrungen und Lösungswege vor. Deshalb ist es an der Zeit, relevante institutionelle, akteursbezogene und situative Faktoren empirisch herauszuarbeiten und zu vergleichen, die eine Form der Selbsthilfe und Selbstorganisation begünstigen, ohne dass staatliche und marktkonforme Rahmenbedingungen und Verhaltensweisen vorausgesetzt werden müssen. Bereits im Jahre 2000 hatte das Institut für Genossenschaftswesen in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Genossenschaftsforum einen Kongress zum Wandel mittel- und osteuropäischer Wohnungsgenossenschaften organisiert. Nun wird in Kooperation mit dem Centre for Independent Social Research in St. Petersburg ein neuer Projektantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt. Eine vergleichende Untersuchung will die Potenziale und Probleme der unterschiedlichen gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Entwicklungen, wohnungspolitischen Ansätze und genossenschaft-

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lichen Rechtskonstruktionen herausarbeiten. An Hand von vier regionalen Vergleichen - Berlin-Brandenburg (Deutschland), Böhmen (Tschechien), St. Petersburg (Russland) und Estland sollen unter sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen erfolgreiche Lösungswege genossenschaftlicher Ansätze untersucht und auf ihre Verallgemeinerbarkeit hin geprüft werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Mitteleuropa, insb. Bundesrepublik Deutschland, Tschechien, Russland, Estland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin (Luisenstr. 53, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6575, e-mail: [email protected])

[49-F] Berari, Corneliu Dan (Bearbeitung): Internationale Organisationen in der globalen politischen Ökonomie: ökonomische und politische Reformprozesse in Mittel- und Osteuropa INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel- und Osteuropa ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschwister-SchollInstitut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Fuchs, Doris (Tel. 089-2180-9056, e-mail: [email protected])

[50-L] Binder, Tanja: Heirat und Familie: das Frauenbild in postsozialistischen Parteiprogrammen, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 5, S. 675-688 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit dem Niedergang der staatssozialistischen Ordnungen in Osteuropa ist die Einheit der Region zerfallen. Eines verbindet dennoch so unterschiedliche Länder wie Tschechien, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien: das Frauenbild. Überall ist eine Renaissance traditioneller Werte zu beobachten. Dies zeigt sich an den Programmen der erfolgreichsten Parteien dieser Länder. Dem Thema 'Frau' und der geschlechtlichen Ungleichheit messen sie keine oder geringe Bedeutung zu. Zwar variiert das Rollenverständnis in den Parteiprogrammen. Es überwiegt jedoch das Bild von der Frau als Hüterin der Familie, deren Platz nicht in der Öffentlichkeit und Politik sei." (Autorenreferat)

[51-F] Bohata, Petr, Dr.; Bormann, Axel; Ivanova, Stela; Küpper, Herbert, PD Dr.; Pintaric, Tomislav; Vries, Tina de (Bearbeitung); Schroeder, Friedrich-Christian, Prof.Dr.Dr.h.c.; Solotych, Stefanie, Dr.jur. (Leitung): Die Vollstreckung von Gerichtsurteilen in Osteuropa unter besonderer Berücksichtigung ausländischer Urteile INHALT: Bei der Untersuchung der Vollstreckung von zivilrechtlichen Gerichtsurteilen werden die EU-Kandidatenländer in Bezug auf die Osterweiterung kritisch gemessen: das Thema

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steht so in engem Zusammenhang mit Fragen der Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit in dem jeweiligen Land sowie mit dem Vertrauen der Bürger und Investoren in das nationale Justizsystem. Es sollen Entwicklungen und Empfehlungen für eine integrationswirksame und konfliktreduzierende Vollstreckungspolitik abgeleitet werden, die von der Wirtschaft bei der Rechtsverfolgung in Osteuropa und dem Gesetzgeber bei der Gestaltung des nationalen Rechts und der internationalen Rechtshilfe verwendet werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn METHODE: Es soll hauptsächlich die empirische Methode (z.B. Fallstudien, Befragungen von Gerichtsvollziehern vor Ort, etc.), aber auch die theoretische Analyse der Rechtsgrundlage und die Auswertung kommentierender Literatur angewendet werden. Eine Vernetzung mit weiteren FOROST-Projekten ist vorgesehen. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Institut für Ostrecht München e.V. -IOR- (Tegernseer Landstr. 161, 81539 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-286774-11, e-mail: [email protected])

[52-L] Cazes, Sandrine; Nesporova, Alena: Labour markets in transition: balancing flexibility and security in Central and Eastern Europe, Genève: Internat. Labour Office 2003, 161 S., ISBN: 92-2-113723-6 INHALT: Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion müssen die zentral- und osteuropäischen Übergangsstaaten einem tief greifenden ökonomischen und strukturellen Wandel und der Herausforderung eines EU-Beitritts Rechnung tragen. Dabei geht es um insgesamt 26 Staaten im Zeitraum 1990-2000. An Hand empirischer und analytischer Befunde werden die Beschäftigungsstruktur, die Art der Arbeitsverträge, formale/ informelle Beschäftigung usw. dargestellt. Die strengen Beschäftigungsschutzgesetze und ihre Folgen für die Beschäftigungsstruktur bzw. das -niveau in ausgewählten Übergangsstaaten und westlichen Industrieländern werden problematisiert. Ferner wird die Entwicklung in den Arbeitsmarktinstitutionen, der Arbeitsmarktpolitik, im Handel und bei der Arbeitssteuer in zehn Übergangsstaaten mit ausgewählten OECD-Staaten verglichen. Es zeigt sich, dass die Übergangsgesellschaften im allgemeinen bei der Lockerung ihrer Arbeitsmarktregulierung nicht hinter die ökonomisch entwickelten Länder zurückfallen. Ihre Durchsetzung der Gesetze, ihre Arbeitsmarktinstitutionen und -politik sind aber noch schwach entwickelt und fördern hohe Beschäftigungs- und Jobunsicherheit. Wie die Politik dem entgegenwirken könnte, wird an einigen Vorschlägen aufgezeigt. (IAB)

[53-L] Dauderstädt, Michael; Joerißen, Britta: Die Europapolitik linker Parteien in den post-kommunistischen Beitrittsländern, (Politikinformation Osteuropa, 115), Bonn 2003, 24 S., ISBN: 3-89892-228-6 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/01707-tx.pdf)

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INHALT: Die vorliegende Kurzstudie prüft die Verträglichkeit zwischen dem Wesen und den Zielen der EU und den linken Parteien in den postkommunistischen Beitrittsländern, indem deren Programmatik und Politik untersucht werden. Neben den Primärquellen stützten sich die Autoren auf Quellen, die allgemein die Europapolitik der Beitrittsländer beschreiben. Insbesondere wenn die hier betrachteten linken Parteien an der Regierung beteiligt sind, darf das faktische Regierungshandeln als Ausdruck einer von diesen Parteien geteilten oder zumindest geduldeten Position gelten. Die Autoren beschreiben linke Parteien, ihre Einbettung in das Parteiensystem des jeweiligen Landes und insbesondere ihre Haltung zur Europapolitik. Dabei erfolgt zunächst ein Überblick über die Zusammensetzung des Parlamentes, die Regierungsparteien und - sofern möglich - die Ergebnisse des Referendums über einen Beitritt zur EU. In einem zweiten Schritt werden sodann die vorliegenden Stellungnahmen und Programme der einzelnen Parteien ausgewertet. Es wird deutlich, dass im Feld der Parteienkonkurrenz innerhalb der politischen Systeme der Beitrittsländer die Parteien der demokratischen Linken die klarsten Befürworter der europäischen Integration sind. (ICD)

[54-L] Dieringer, Jürgen; Stuchlik, Andrej: Die Europäisierung der Parlamentsarbeit in Ungarn und der Tschechischen Republik: nationale Parlamente als Mitläufer oder Gestalter des Integrationsprozesses?, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 7/9, S. 388-403 INHALT: Der vorliegende Beitrag greift einen wichtigen, aber bisher kaum erforschten Teilaspekt der Europäisierungsdebatte heraus: nationale Parlamente in EU-Beitrittsstaaten. Als Grundhypothese wird davon ausgegangen, dass es im Beitrittsprozess zu einer Kumulierung politischer Macht und Entscheidungskompetenz bei den zentralstaatlichen Regierungen zu Ungunsten nationaler Parlamente kommt. Zieht man die Entwicklungen in den EU-Mitgliedstaaten als Vergleichsmaßstab heran, muss davon ausgegangen werden, dass der Grad und die Ausprägung der Reaktion der nationalen Parlamente auf die "Entparlamentarisierung" länderspezifisch sowie abhängig von der Struktur des politischen Systems, dem Vorhandensein von Veto-Spielern und institutionellen Traditionen sind. Die Autoren zeichnen nach einem kurzen Aufriss der Entparlamentarisierungsthese die empirische Wirklichkeit in den neuen EU-Staaten Tschechische Republik und Ungarn nach. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung der Mitentscheidungs-, Informations- und Kontrollrechte nationaler Parlamente und der Wandel der internen Organisation. In einigen Detailfragen wird darüber hinaus auf die Slowakei verwiesen, denn dieses Land eignet sich durch die gemeinsame staatliche Vergangenheit mit der Tschechischen Republik als Kontrollfall. (ICI2)

[55-L] Eckart, Karl; Ehrke, Sibylle; Krähe, Harald; Eckart-Müller, Ingrid: Social, economic and cultural aspects in the dynamic changing process of old industrial regions: Ruhr District (Germany), Upper Silesia (Poland), Ostrava Region (Czech Republic), (Regionen in Europa, Bd. 1), Münster: Lit Verl. 2003, XXX, 400 S., ISBN: 3-8258-6784-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A7951) INHALT: In den alten Industrieregionen des Ruhrgebiets, in Oberschlesien in Polen und in der Region um Ostrau in der Tschechischen Republik waren Kohle und Stahl die ökonomische Basis für viele Jahrzehnte. Für das Ruhrgebiet begann Ende der 1950er Jahre die "Strukturkrise". In den beiden anderen Regionen setzte dieser Prozess erst Ende der 1980 Jahre zu-

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sammen mit dem politischen Umbruch in den sozialistischen Ländern ein. Erst durch die hohe und langanhalternde Arbeitslosigkeit - bedingt durch Absatzkrisen auf den Weltmärkten wurden die Regionen zum Umdenken im Sinne einer neoliberalen Modernisierung der industriellen Beziehungen gezwungen. Die vorliegende Studie analysiert diese Entwicklungen empirisch und im Rahmen der Regulationstheorie, die die in der ökonomischen Kernstruktur der kapitalistischenProduktionsweise angelegte "Logik" und die Transformation der Gesellschaft nicht auf ein einfaches Basis-Überbau-Modell reduziert. Auch die Transformationen in Osteuropa bzw. in den Industrieregionen werden als Abfolge spezifischer gesellschaftlicher Formationen gedacht (Fordismus, Postfordismus), die sich auf der Basis einer gleichbleibenden Grundstruktur (Privatproduktion, Lohnarbeit, warentauschvermittelte Aneignung des Mehrprodukts) in ihren Produktions- und Ausbeutungsformen, den Klassenverhältnissen sowie dem Charakter des Staates und der politischen Herrschaft unterscheiden. Die Studie analysiert daher die Normen, die der materiellen Reproduktion des Gesamtsystems Gleichgewicht und Stabilität verleihen und die Formen des Lohnverhältnisses, der kapitalistischen Konkurrenz, des Geld- und Kreditverhältnisses sowie der Interessensorganisation der Arbeiterschaft. (ICA)

[56-F] Eckert, Florian, M.A. (Bearbeitung); Alemann, Ulrich von, Prof.Dr. (Betreuung): Wirtschaftspolitische Strategien osteuropäischer Regierungsparteien INHALT: Warum sind Polen und Ungarn Mitglied der Europäischen Union (EU), Rumänien und Bulgarien jedoch nicht? Wenn Parteien, die von den 'Gewinnern' der Systemtransformation gewählt werden, in Regierungsverantwortung gelangen, wird sich die Staatstätigkeit positiv auf die wirtschaftliche Transformation auswirken. Gelangen hingegen Parteien, die von den 'Verlierern' der Systemtransformation gewählt werden in Regierungsverantwortung, wird zunächst am wirtschaftspolitischen Status Quo fest gehalten. Die Arbeit will belegen, dass ein wichtiger Grund für die erfolgreiche Mitgliedschaft einiger Staaten Osteuropas in der EU und im Gegensatz dazu die bislang noch ausstehende Mitgliedschaft - auf der Ebene der parteipolitischen Zusammensetzung der Regierungen zu suchen ist. So hatten beispielsweise Polen und Rumänien durchaus ähnliche wirtschaftliche Ausgangsbedingungen unmittelbar nach dem Systemwechsel. Polen ist es jedoch im Gegensatz zu Rumänien gelungen, vermehrt ausländische Direktinvestitionen zu erzielen und Mitglied der EU zu werden. Die Dissertation knüpft sowohl an die 'Parties-do-matter'-These aus der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung wie auch an den Akteursbezug des Akteurzentrierten Institutionalismus (Mayntz/ Scharpf 1995) an. ZEITRAUM: 1993-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Osteuropa (neue Mitglieder der EU in Osteuropa und solche mit Beitrittsstatus) METHODE: Die Studie hat zwei theoretische Ziele: Sie ergänzt den Forschungsstand der Vergleichenden Policy-Analyse durch Ausweitung des Gegenstandsbereichs der Parteiendifferenzhypothese (Budge/ Keman 1990) und durch die Übertragung von Annahmen des Akteurzentrierten Institutionalismus auf die außen- und wirtschaftspolitische Entscheidungsfindung osteuropäischer Regierungen. Sie liefert einen Beitrag zur Transformationsforschung durch Berücksichtigung der besonderen Elitenkonstellationen in osteuropäischen Staaten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

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INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl Politikwissenschaft II (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Institution (Tel. 0211-81-12399)

[57-F] Ernst, Frank, Dipl.-Soz.; Oswald, Ingrid, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Dittrich, Eckhard, Prof.Dr. (Leitung): Fernab der Städte: Leben auf dem Lande in Osteuropa. Ländliche Lebenswelten in Nordund Südrussland, Estland und Bulgarien INHALT: Es werden die Auswirkungen der sozio-ökonomischen Restrukturierung agrarischer Regionen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen auf dem Lande in osteuropäischen Transformationsgesellschaften untersucht. Fallbeispiele sind Dörfer in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien. In diesen Ländern sind die transformationsbedingten Voraussetzungen für den Wandel ländlicher Lebenswelten, etwa die Privatisierungs- und Restitutionsregeln, sehr unterschiedlich und decken so eine große Bandbreite derzeitiger Reformmaßnahmen ab. Forschungsleitend sind Fragen nach den sozialintegrativen Veränderungen, die nicht einfach als Folge von systemintegrativen Prozessen zu verstehen sind. Mit theoretischen Ansätzen zur (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten und zur Restrukturierung ländlicher Regionen werden folgende Aspekte untersucht: 1. der Wandel ländlicher Lebenswelten infolge der derzeitigen Agrarreformen; 2. die Sozialstruktur ländlicher Gebiete während des Privatisierungsprozesses; 3. die Entstehungsbedingungen lokaler Akteure in den jeweiligen Siedlungseinheiten. Das Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit dem Institut für unabhängige Sozialforschung St. Petersburg. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nord- und Südrussland, Estland, Bulgarien METHODE: Sozialstruktureller Wandel unter postsozialistischen Transformationsbedingungen; methodisch-forschungsleitend: "Grounded Theory". Untersuchungsdesign: Fallstudien DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 125). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brednikova, Olga; Tkach, Olga: "Schmutziges" Dorf und "vermüllte" Stadt. in: Berliner Debatte Initial, Jg. 15, 2004, 1. S. 107-114.+++Oswald, Ingrid; Ernst, Frank: Das industrialisierte Dorf. Zur Transformation ländlicher Lebensweise in postsozialistischen Gesellschaften. in: Golz, Reinhard; Kollmorgen, Raj (Hrsg.): Soziale Transformation als Form sozialen Wandels. Ergebnisse und Perspektiven vergleichender Transormationsforschung (im Erscheinen).+++Golz, Reinhard; Kollmorgen, Raj (Hrsg.): Transformation als Typ sozialen Wandels. Postsozialistische Lektionen, historische und interkulturelle Vergleiche. Gesellschaftliche Transformationen, Bd. 3. Münster u.a.: Lit-Verl. 2004. ISBN 38258-7868-6.+++Dittrich, Eckhard; Rumjana, Jelena: Wirtschaftliche Restrukturierung auf dem Lande: ein Beispiel aus Bulgarien. in: ebd. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-6716533, e-mail: [email protected])

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[58-L] Fuchs, Gesine; Hinterhuber, Eva Maria: Demokratie von unten?: unverfasste politische Partizipation von Frauen in Polen und Rußland, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 5, S. 704-719 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Zusammenbruch der staatssozialistischen Systeme in Osteuropa löste nicht nur eine tiefgreifenden Wandel der politischen Systeme und der Wirtschaftsordnung aus, er ging auch mit einem Umbruch in den Geschlechterverhältnissen einher. Den neuen Partizipationsmöglichkeiten stehen geschlechtsspezifische Einschnitte im Bereich politischer, sozialer und ziviler Rechte gegenüber. In Polen und Russland haben jedoch unkonventionelle Formen politischer Beteiligung von Frauen zum Abbau bestehender Demokratiedefizite beigetragen. Kleine Frauenbewegungen sind entstanden, die nach und nach Interessen formulieren, diese mit Verweis auf das bestehende Recht legitimieren, neue Frauenbilder popularisieren und dazu Impulse an politische Institutionen geben." (Autorenreferat)

[59-F] Fürst, Heiko, M.A. (Bearbeitung); Huber, Maria, Prof.Dr. (Betreuung): Außenpolitische Konzeptionen Polens, Ungarns und Rumäniens INHALT: Außen- und sicherheitspolitische Konzeptionen vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik in der Europäischen Union (nach Beitritt). ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ungarn, Polen, Rumänien METHODE: Konstruktivismus (diskursanalytisch). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (außenpolitischer Apparat der Länder). Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSFINSTITUTION: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik -IFSH- an der Universität Hamburg (Falkenstein 1, 22587 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[60-L] Gehler, Michael: Die Umsturzbewegungen 1989 in Mittel- und Osteuropa: Ursachen - Verlauf - Folgen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 41/42, S. 3646 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/1XLJJZ.pdf) INHALT: "1989 standen Mittel- und Osteuropa im Zeichen politischer und ökonomischer Umwälzungen. Die Gewerkschaftsbewegung in Polen und die sozioökonomische Liberalisierung in Ungarn waren die Pioniere und die Träger der Umsturzbewegungen. Die politischen Veränderungen in der DDR und der symbolträchtige Fall der Mauer am 9. November entwickelten Schubkraft für die Umwälzungen in der Tschechoslowakei und Rumänien im Dezember 1989. Am Beispiel von Polen, Ungarn, der CSSR, der DDR und Rumänien werden Ursachen, Verlauf und Folgen der Umsturzbewegungen mit ihren revolutionären Begleiterscheinungen

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dargestellt, analysiert und damit ein zusammenfassender Beitrag zur vergleichenden europäischen Zeitgeschichte geleistet." (Autorenreferat)

[61-L] Guy, Will; Uherek, Zdenek; Weinerova, Renata (Hrsg.): Roma migration in Europe: case studies, Münster: Lit Verl. 2004, 210 S., ISBN: 3-8258-6995-4 (Standort: ULB Münster(6)-MS3500/57) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ilona Klimova: The current academic debate on the political aspects of Romani migrations and asylum seeking (11-50); Roman Kristof: Roma migration as an integral part of 'international Roma politics' in Europe (51-63); Eva Davidova: Contemporary Roma Migration from Central and Eastern Europe: In Comparison with Post-Second World War Mobility (65-70); Zdenek Uherek: The Czech Republic and Roma Migration after 1989 (71-100); Renata Weinerova: Slovakia and Roma Migration after 1989 (101-118); Csaba Pronai: Gypsy Migration in Hungary (119-133); Elena Marushiakova, Vesselin Popov, Mirella Decheva: The Gypsies in Bulgaria and their Migrations (135-142); Dragoljub Ackovic: Migration by Roma from former Yugoslavia (143-155); Mit'a Castle-Kanerova: Roma Migration: Experience from the IOM Prague Project with Returning Roma Asylum Seekers (157-164); Will Guy: Recent Roma Migration to the United Kingdom (165-210).

[62-F] Hasse, Rolf, Prof.Dr.; Kunze, Cornelie, Dr. (Bearbeitung): Die Arbeitsmärkte der MOE-Beitrittsländer im Spannungsfeld von Transformation und Globalisierung INHALT: Nach Überwindung der Transformationskrise, die in den betroffenen Ländern mit einem Umbruch der Arbeitsmärkte und einem raschen Anwachsen der Arbeitslosenzahlen einherging, bewegte sich die Arbeitslosigkeit trotz Wiedereinsetzen des Wirtschaftswachstums und trotz eines im Vergleich zu Westeuropa niedrigen Lohnniveaus in fast allen Ländern um Raten von 10%, zum Teil sogar weit darüber. Die hohen Quoten werden ordnungstheoretisch mit dem anhaltenden Restrukturierungsbedarf der Transformationsökonomien begründet. Das Projekt untersucht, inwieweit diese Interpretation empirisch belegbar ist. Dazu wird eine vergleichende Studie zur Arbeitsmarktentwicklung im Kontext der wirtschaftlichen Restrukturierungsprozesse der einzelnen Länder und der jeweils präferierten wirtschaftspolitischen Maßnahmen erstellt (darunter: Produktivitätswachstum, Investitionsentwicklung, Anpassungen in der Branchenstruktur, Lohnentwicklung, Beschäftigungspolitik). Es soll geprüft werden, welche Szenarien für die Arbeitsmarktentwicklung in den ostmitteleuropäischen Ländern erwartet werden können, wie weit die Kandidatenländer im Arbeitsmarktbereich auf den EUBeitritt Osterweiterung vorbereitet sind, aber auch welche Anpassungen auf den Arbeitsmärkten der EU-15 für die Osterweiterung noch notwendig sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittelosteuropa ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Gemeinnützige HertieStiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen -ZIW(Augustusplatz 10-11, 04109 Leipzig) KONTAKT: Hasse, Rolf (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Kunze, Cornelia (Dr. [email protected])

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[63-L] Heidenreich, Martin: Mittel- und Osteuropa nach der EU-Erweiterung: Gratwanderung zwischen wirtschaftlicher Modernisierung und sozialer Integration, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 55/2004, H. 9, S. 543-554 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1085; UuStB Köln(38)-Haa950; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die postsozialistischen Länder Mittel- und Osteuropas haben nach der Wende nicht auf arbeits- und umweltintensive Produktionsstrukturen gesetzt, sondern auf einen wissens- und dienstleistungsintensiven Entwicklungspfad. Dank niedriger Arbeitskosten, eines hohen Ausbildungsniveaus, in der Entstehung begriffener Forschungs- und Entwicklungsstrukturen und attraktiver Bedingungen für ausländische Direktinvestitionen haben sie im europäischen Wettbewerb gute Chancen. Die zunehmenden regionalen und sozialen Ungleichheiten können allerdings den sozialen Zusammenhalt in den Beitrittsländern gefährden. (ICE2)

[64-L] Heinemann-Grüder, Andreas: Militär und Politik: zur demokratischen Kontrolle der Armeen in Osteuropa, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 6, S. 792-807 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die osteuropäischen Staaten standen vor fünf Herausforderungen, um das Militär demokratisch zu kontrollieren: Sie mussten das sozialistische Erbe überwinden, Eigenmächtigkeit der Armee verhindern, einem Missbrauch des Militärs vorbeugen, demokratische Normen und Entscheidungsverfahren institutionalisieren und zivile Expertise aufbauen. Die demokratische Kontrolle über die Streitkräfte blieb lange auf der Ebene formaler Institutionenbildung stehen. Nicht die Abwendung von Militärinterventionen erwies sich als Kern des Problems, sondern der Aufbau effektiver ziviler Input-, Kontroll- und Rückkopplungsmechanismen." (Autorenreferat)

[65-L] Heinemann-Grüder, Andreas: Im Namen der Nato: Sicherheitspolitik und Streitkräftereform in Osteuropa, Münster: agenda Verl. 2003, 325 S., ISBN: 3-89688-166-3 (Standort: StUB Frankfurt a. M.(30)-1329580) INHALT: "Die postsozialistischen Länder in Mittel- und Osteuropa übernahmen kostspielige, überdimensionierte, kopflastige und weitgehend funktionslose Massenarmeen - ein Hort sozialistischer Kommando-, Lager- und Misswirtschaft, der den Systemwechsel zunächst überlebte. Wurde diese Erbschaft mittlerweile überwunden? Wie wird Sicherheitspolitik heute in Mittel- und Osteuropa formuliert, welche Rolle spielen dabei die europäischen Nachbarn und die USA? Sind die zivil-militärischen Beziehungen erfolgreich demokratisiert worden? Werden Sicherheitskonzepte beim Streitkräfteaufbau tatsächlich umgesetzt? Wie ist der radikale Truppenabbau bewältigt worden? Das Buch vergleicht die Militär- und Sicherheitspolitik in Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, der Ukraine und Polen, ergänzt um Ausblicke auf Russland und den Balkan. Gefragt wird nach den inneren und äußeren Ursachen für die Beharrungskräfte und den Wandel unter den postsozialistischen Militärs. Als Transformationsverlierer par excellence erwarten die osteuropäischen Militärs von der NATO eine Überwindung der Sinnkrise und eine lukrative Ausstattung." (Autorenreferat)

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[66-L] Ilonszki, Gabriella; Kostova, Dobrinka: Warum weniger frauenpolitisch mehr sein kann: parlamentarische Repräsentation von Frauen in Bulgarien und Ungarn, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 5, S. 662-674 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ungarn gilt auch aus frauenpolitischer Perspektive als vergleichsweise erfolgreiches Beispiel für die demokratische Transformation. So bot die Nachfolgepartei der ungarischen KP Frauen recht gute Zugangschancen. Dennoch zeigt der Vergleich mit Bulgarien, dass dort die Anzahl der Parlamentarierinnen zur Zeit höher ist. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die frauenpolitischen Akzentsetzungen einer neuen, überraschend erfolgreichen konservativtraditionellen (Bewegungs-)Partei. Dennoch erscheinen die Zukunftsaussichten für die politische Partizipation von Frauen in Ungarn günstiger. Das Frauenbild ist weniger in der traditionalen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern verhaftet, und im stabilen ungarischen Parteiensystem hat sich eine Gruppe professioneller Parlamentarierinnen etabliert, die zum Kern einer 'gender-bewussten' Politik werden könnte. Die hohe Zahl der Parlamentarierinnen in Bulgarien geht dagegen einher mit einer hohen Fluktuation, so dass politisch unerfahrene Amateurinnen ohne Entscheidungskompetenz dominieren." (Autorenreferat)

[67-L] Kiss, László J.: Nationale Identität und Außenpolitik in Mittel- und Osteuropa, (Aktuelle Analysen, 32), München, 23 S. (Graue Literatur; URL: http://www.hss.de/downloads/aa32internet.pdf) INHALT: Nach Beendigung des Ost-West-Konfliktes und der Weiterentwicklung der EUErweiterung bzw. der euroatlantischen Integration beschäftigt sich der Beitrag mit jenen Ländern Mittel- und Osteuropas, die nach einer Neuausrichtung ihrer Außenpolitik und einer Bestimmung ihrer nationalen Identität suchen. Dazu zählen u.a. Österreich, Russland, die Tschechische Republik, die Slowakei, Rumänien und die Balkan-Länder. In das Thema einführend, werden zunächst die zwei Auffassungen der rationalistischen und konstruktivistischen Außenpolitik vorgestellt. Daran knüpft eine Beschreibung der Interaktion zwischen der Außenpolitik und der nationalen Identität an. Hinsichtlich einer Erläuterung der Bildung von Identitäten folgt die Auseinandersetzung mit der (möglichen) Nicht-Übereinstimmung zwischen Staat und Nation. Von besonderem Interesse ist hier das Verhältnis zwischen starker Staatlichkeit und schwacher nationaler Identität bzw. schwacher Staatlichkeit und starker nationaler Identität. Einen weiteren Aspekt bilden die geographischen und kulturellen Gegebenheiten, das heißt (1) die geographische Lage und das Normensystem sowie (2) die Nachbarschaftsbeziehungen und die regionale Rolle des jeweiligen Landes. (ICG2)

[68-L] Kolsto, Pal: Nationale Symbole in neuen Staaten: Zeichen von Einheit und Spaltung, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 7, S. 995-1014 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In bezug auf symbolische Nationenbildung besteht ein Unterschied zwischen etablierten und nicht etablierten Staaten. In den ersteren einen Fahnen und andere nationale Symbole die Nation. In letzteren fungieren sie kaum als Promotor nationaler Einheit. Statt dessen las-

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sen sie die tiefen Gräben in der vermeintlichen Nation erst offensichtlich werden. Staatliche Symbole besitzen keine inhärenten Merkmale, wegen derer sie abgelehnt werden. Das spaltende bzw. einende Potential eines neuen Staatssymbols hängt vielmehr davon ab, womit es assoziiert und wie es politisch instrumentalisiert werden kann. Dies wird an den Fällen Makedonien, Bosnien-Hercegovina, Belarus und Russland untersucht." (Autorenreferat)

[69-L] Kraatz, Susanne; Zvinkliene, Alina: Zwischen Superpräsidentialismus und Staatsfeminismus: Frauen in den Parlamenten Russlands und Litauens, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 5, S. 647-661 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Voraussetzungen, das gemeinsame russisch zarisch-sowjetische Erbe auch in der Geschlechterpolitik zu überwinden, scheinen für den EU-Beitrittskandidaten Litauen günstiger als für die gefährdete Demokratie Russlands. Dennoch hat sich die Repräsentation von Frauen auffallend parallel entwickelt. Zwar hat es in beiden Ländern einen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Neuanfang in der Geschlechterpolitik gegeben, doch waren seiner Wirksamkeit durch die umfassenden gesellschaftlichen Probleme, die Diskreditierung des Feminismus und den Anpassungsdruck für Parlamentarierinnen ebenso Grenzen gesetzt wie durch eine schwache Institutionalisierung des Parteiensystems und die zunehmende Informalisierung des Politischen. Kurzfristige Aufwärtsbewegungen hingen jeweils allein mit dem Wahlerfolg einer Partei zusammen. Die Chancen und die Hindernisse für die politische Partizipation von Frauen sind damit teilweise sehr ähnlich, teilweise ganz anders als in etablierten westlichen Demokratien. Entscheidend sind dabei das Gewicht der politischen Institutionen sowie der Kontext, in dem sie wirken." (Autorenreferat)

[70-L] Landesmann, Michael (Hrsg.): Structural report 2003 on Central and Eastern Europe, vol. 1-3, Wien 2003, 122 S.; 113 S.; 113 S. (Standort: IAB-90-1EO0-101100 BO 443 (1); Graue Literatur) INHALT: Band 1 enthält Daten und Analysen zur Integration der EU-Beitrittsstaaten (Strukturwandel, Arbeitsmarktentwicklung, Investitionstätigkeit, Industrielle Entwicklung, Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität, Arbeitskosten, Leistungen des Handels). Band 2 enthält Informationen zu den Arbeitsmarkttrends in Mittel- und Osteuropa, Strukturveränderungen des herstellenden Gewerbes unter dem Einfluss ausländischer Direktinvestitionen, Aktivitäten in der Technologieentwicklung sowie in Forschung und Entwicklung sowie die Entwicklung des regionalen Bruttosozialprodukts, der regionalen Disparitäten sowie der regionalen Arbeitslosigkeit. Band 3 stellt Strukturdaten für die industrielle Fertigung, die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion zusammen. Für die Fertigungsbereiche Lederverarbeitung, Chemie und Metallverarbeitung werden in vergleichender Perspektive Produktivität, Arbeitskosten, Handelsbeziehungen zur EU, Investitionsverhalten, Exportstruktur und das Preis-QualitätsVerhältnis analysiert. (IAB)

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[71-L] Mallok, Katarina; Tahirovic, Anne: Der lange Weg zur Gleichberechtigung: Partizipation von Frauen in der Slowakei und Bosnien-Herzegowina, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 5, S. 689-703 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Welche Partizipationsmöglichkeiten haben Frauen in Parteien der Slowakei und Bosnien-Herzegowinas und welche Auswirkungen hat Politik auf staatliche Frauenförderung? Bis vor kurzem spielte die Frauenfrage eine nur marginale Rolle für die Parteien. Trotz vieler Mitglieder sind Frauen in Führungspositionen selten. In den letzten Jahren stieg allerdings die Zahl der Frauen in Staatsämtern. Dies geht auf den Druck der Medien, von NGO's und auf den Einfluss internationaler Organisationen zurück. Sie haben die Unterrepräsentanz der Frauen thematisiert und die Parteien zum Handeln gebracht." (Autorenreferat)

[72-L] Müller, Katharina: Die Pensionsversicherungen in den mittel- und osteuropäischen Transformationsländern: Entwicklung und Stand der Reformen, in: Sieglinde Rosenberger, Emmerich Tálos (Hrsg.): Sozialstaat : Probleme, Herausforderungen, Perspektiven, Wien: Mandelbaum Verl., 2003, S. 4763, ISBN: 3-85476-088-4 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-wir-w090r813) INHALT: Vor dem Hintergrund des rentenpolitischen Erbes des Staatssozialismus analysiert die Verfasserin die Auswirkungen der wirtschaftlichen Transformation auf die bestehenden Rentensysteme in Mittel- und Osteuropa und die hierdurch induzierten Reformbemühungen. Sie arbeitet im Folgenden zwei systemische Reformansätze heraus: den Übergang zum virtuellen Beitragsprimat sowie den Übergang zur Kapitaldeckung. Die Verfasserin weist abschließend darauf hin, dass die ersten Erfahrungen mit den systemischen Rentenreformen für beide Varianten nicht uneingeschränkt positiv sind. (ICE2)

[73-F] Müller-Rommel, Ferdinand, Prof.Dr.; Jahn, Detlef, Prof.Dr. (Bearbeitung): Demokratiemuster und Leistungsbilanz politischer Systeme in Mittel- und Osteuropa: ein quantitativ-empirischer, systematischer Vergleich der ökonomischen, ökologischen und sozialen Performanz in 16 mittel- und osteuropäischen Ländern INHALT: Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, die unterschiedlichen Demokratiemuster (patterns of democracy) sowie die Leistungsbilanzen von politischen Systemen (policy performance) in 16 mittel- und osteuropäischen Ländern im Zeitraum von 1989/90 bis 2003 empirisch zu identifizieren und analytisch zu verbinden. Theoretisch wird von der "institutions do matter" Annahme ausgegangen, wie sie für die OECD-Staaten formuliert und empirisch belegt wurde. Empirisch soll der Einfluss der Demokratiemuster auf die Leistungsbilanz von politischen Systemen vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung (legacies) und der internationalen Einbindung der einzelnen mittel- und osteuropäischen Länder erklärt werden. Insofern werden die traditionellen Analysen über Politikperformanz in westlichen Ländern um die für Mittel- und Osteuropa bedeutenden Fragen "does history matter" bzw. "does globalization matter" ergänzt. ZEITRAUM: 1989-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mitteleuropa, Osteuropa

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METHODE: Methodisch basiert das Forschungsvorhaben auf der Anwendung der makroquantitativen Vielländeranalyse (Aggregatdatenanalyse). Eingang in die Analyse finden jene Länder in Mittel- und Osteuropa, die empirisch vergleichbar sind (most similar systems design). DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Zeitreihenanalyse über die Jahre 1989-2003 für 10 Länder). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre (Baderstr. 6-7, 17487 Greifswald); Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Politikwissenschaft Professur Vergleichende Politikwissenschaft (21332 Lüneburg) KONTAKT: Müller-Rommel, Ferdinand (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0413178-2471); Jahn, Detlef (Prof.Dr. Tel. 03834-863151, e-mail: [email protected])

[74-L] Philipov, Dimiter; Dorbritz, Jürgen: Demographic consequences of economic transition in countries of central and eastern Europe, (Population studies), Strasbourg: Council of Europe 2003, 205 S., ISBN: 92-871-5172-5 INHALT: Seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime in den 1990er Jahren hat sich in der demografischen Entwicklung der zentral- und osteuropäischen Staaten ein deutlicher Wandel vollzogen. Es wird gefragt, inwiefern dies auf den ökonomischen, sozialen und politischen Wandel in den Übergangsgesellschaften zurückzuführen ist oder auf Wandlungsprozesse, die in den westeuropäischen Staaten bereits vor einigen Jahrzehnten stattgefunden haben. Die von 1999-2002 durchgeführte Untersuchung unterscheidet fünf Phasen der politischen, ökonomischen und sozialen Transformation sowie drei Übergangsniveaus unter den untersuchten Ländern. Mehrere Trends werden nachgewiesen: (1) das nachlassende Bevölkerungswachstum geht auf sinkende Geburtenraten zurück; (2) die Migration spielt für die Bevölkerungsentwicklung keine nennenswerte Rolle; (3) die Alterungsprozesse in der Bevölkerung gehen auf die sinkenden Geburtenraten zurück. Diese Alterungsprozesse reichen zwar noch nicht an das Niveau westeuropäischer Länder heran, werden sich aber in Zukunft noch verstärken. Doch ist zwischen makroökonomischem Wandel und dem demografischem Wandel, speziell zwischen Arbeitslosigkeit und Geburtenrate, keine eindeutige Korrelation nachweisbar. (IAB)

[75-L] Podkaminer, Leon; Astrov, Vasily; Gligorov, Vladimir; Hunya, Gabor; Lukas, Zdenek; Pöschl, Josef; Richter, Sandor; Vidovic, Hermine: Transition countries on the eve of EU enlargement, (Forschungsberichte / Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche), Wien 2004, 92 S. (Standort: IAB-90-1EO0-101000 BO 659,0; Graue Literatur) INHALT: Angesichts der kommenden EU-Erweiterung im Mai 2004 wird die Wachstums- und Leistungsbilanz der zentral- und osteuropäischen Übergangsstaaten betrachtet. Dabei können die Beitrittsländer mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufwarten, dem die annähernde wirtschaftliche Stagnation in der bisherigen EU gegenübersteht. Es wird gefragt, worauf dieses BIP-Wachstum zurückzuführen ist und inwiefern die Übergangsstaaten sich darüber hinaus als künftige Beitrittsländer der EU empfehlen. Zur Tschechischen Republik, zu Ungarn, Polen, der Slowakei, Slowenien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Mazedonien,

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Serbien und Montenegro, zur Russischen Föderation und der Ukraine werden Länderberichte aus dem Jahr 2003 erstellt. Insgesamt zeigt sich eine gemäßigte Wachstumssteigerung in den fünf Beitrittsländern und eine gemäßigte Wachstumsverlangsamung in den übrigen untersuchten Ländern. (IAB)

[76-L] Pollack, Detlef: Nationalismus und Europaskepsis in den postkommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 38, S. 30-37 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/50A1N5.pdf) INHALT: "Stellen nationale Identitäten in den postkommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas eine Barriere für das Zusammenwachsen Europas und die Unterstützung europäischer Ideale wie Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit oder Marktwirtschaft dar? Die Antwort auf diese Frage lautet, dass nicht die Bejahung nationaler Identität als solcher europäischen Wertvorstellungen wie Demokratie, Freiheit oder Marktwirtschaft und der Offenheit gegenüber dem Prozess der europäischen Integration widerspricht, sondern dass dies nur der Fall ist, wenn nationalistische Haltungen mit der Hinwendung zu regionalen Traditionen verbunden sind. In diesem regionalen Nationalismus drücken sich Erfahrungen der sozialen Unterprivilegierung aus." (Autorenreferat)

[77-L] Reinprecht, Christoph: Gesellschaftlicher und politischer Wandel in Mitteleuropa: Trends und Konfliktlinien, in: Helmut Gruber, Florian Menz, Oswald Panagl (Hrsg.): Sprache und politischer Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 35-50, ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-20042128) INHALT: Der Autor untersucht gesellschaftliche Konfliktlinien in Mitteleuropa im Spiegel empirischer Forschungsergebnisse unter besonderer Berücksichtigung der Reformländer OstMitteleuropas. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die verschiedenen Konfliktlinien in den einzelnen Ländern (darunter auch Österreich) zu gewichten und welche Faktoren für deren Wahrnehmung bestimmend sind. In seiner Beschreibung der Spannungspotenziale zwischen klassischen Antagonistengruppen (z.B. Stadt-Land-Differenz, Unterschiede zwischen Arm und Reich, Jung und Alt etc.) zeigt sich, dass die materielle Lage der Betroffenen von ihrer Konfliktwahrnehmung unabhängig ist. Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund objektive, subjektive und ideologische Faktoren zur Erklärung der Wahrnehmung von Konfliktgruppen und gibt eine Diagnose zukünftiger Konfliktstrukturen, die er anhand einer Bewertung der Zielsetzungen von PolitikerInnen veranschaulicht. (ICI)

[78-L] Rothholz, Walter (Hrsg.): Political culture in the Baltic Sea Area and in Eastern Europe, (Accademia, 2), Berlin: AlandVerl. 2003, 187 S., ISBN: 3-936402-04-3 (Standort: Bayer. Staatsbibl. München(12)-2004-16268) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Walter Rothholz: Introductionary remarks: political culture in the Baltic Sea region and in Eastern Europe (7-18); Mathias Hildebrandt: Political culture in in-

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tercultural prospects (19-27); Vladimira Dvoráková, Jiri Kunc: The plurality of the "pasts" as a problem of today (28-37); Andreas Skrobanek: Disturbance of representation or deficits of democracy? (38-45); Norbert Götz: The people's home as a symbol of order in the Swedish welfare state (46-54); Henrik Stenius: How Finland has the most nordic political culture (5562); Steen Bo Frandsen: "Norden" and "Europe" in Danish history and political culture (6371); Zdzislaw Krasnodebski: Poland's civil religion and its "liberal" deconstruction (72-79); Helena Datner: Problems of authenticity: Jews in Poland after 1989 (80-85); Ireneusz Krzeminski: Civil society in Poland and other countries of the region - is it construction or reconstruction? (86-95); Juris Sinka: The development of political culture in Latvia (96-107); Vygantas Vareikis: Legacy of the past and the "Lesser Evil" (108-114); Andrej Findor: Transforming history into nature: analysing Slovak national mythology (115-123); Gerhard Seewann: Remembrance culture and history politics in Hungary (124-131); Wolf Oschlies: Political culture in Serbia (132-138); Ulf Brunnbauer: Ethnicity, identity politics and nepotism: political culture in the Republic of Macedonia (139-144); Karl Kaser: "The winner takes it all": tribal aspects of Albania's political culture (145-151); Herbert Heuß: Roma in transition (152-157); Rajvantee Lepain: Muslim political culture in Southeastern Europe: from millet to nation-state experiences (158-172); Martin Sattler: From nation-state to member state of the European Union - reflections on nationalism in the 21st century (173-180).

[79-L] Schrader, Heiko; Dimitrov, Ivaylo; Dittrich, Eckhard; Stojanov, Christo: Kleinunternehmen im Vergleich: Bulgarien, Tschechien und Russland ; Ergebnisse einer quantitativen Studie, (Arbeitsbericht / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, Nr. 26), Magdeburg 2004, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/26.pdf) INHALT: Einzelprivatunternehmer werden als Kern des so genannten Mittelstandes angesehen, der nach Auffassung Vieler das Rückgrat einer Volkswirtschaft, aber auch der demokratischen Zivilgesellschaft bildet und so einen bedeutsamen Faktor für Stabilität, Integration und Demokratisierung postsozialistischer Staaten darstellen könnte. Vor diesem Hintergrund überprüfen die Autoren in ihrem Forschungsprojekt "Einzelprivatunternehmen in Bulgarien, Tschechien und Russland", inwiefern die wirtschafts- und demokratietheoretischen Postulate ideologisch gefärbt sind oder ob sie empirischer Überprüfung standhalten. Im Kontext der gesellschaftspolitischen und strukturellen Rahmenbedingungen erhebt und analysiert die Projektgruppe in Sofia, St. Petersburg und Prag die Muster des Wirtschaftens, die unternehmerischen Ressourcenkombinationen, die Bedeutung von Markt- bzw. Netzwerkhandeln sowie Charakteristika von Kleinunternehmertypen. So präsentiert der Arbeitsbericht die quantitativen Ergebnisse des Dreiländervergleichs Bulgarien - Tschechien - Russland, die auf je 180 Interviews mit Kleinunternehmern in den drei Ländern basieren. Als Kleinunternehmen gelten solche Unternehmen, die bei der Gründung nicht mehr als 25 Mitarbeiter haben. Sie verteilen sich auf sechs Branchen: (1) Dienstleistungen/Handwerk am und im Bau, (2) Kleinproduktion/Handwerk (ohne Bau), (3) Gaststätten, Cafes, etc., (4) Transport, (5) Handel sowie (6) Hightech und hoch qualifizierte Dienstleistungen. Die einzelnen Fragenblöcke des standardisierten Fragebogens zielen auf Grundinformationen über die Betriebe (hinsichtlich der Komposition der Eigner und Beschäftigten, des Kapitals und der Investitionen, der Unterstützungsnetzwerke und Zulieferer-/Kundenbeziehungen), Angaben zur Person des Gesprächspartners und Gründers, zum Unternehmensprofil und zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Unternehmenserfolg und zur Planung. Um Veränderungen in der Entwicklung

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der im Sample vertretenen Unternehmen analysieren zu können, beziehen sich zahlreiche Fragen auf zwei Zeitpunkte: (1) auf die Zeit der Gründung und (2) auf die heutige Situation. Die Daten werden mit SPSS analysiert. Hinsichtlich der Branchen und des Registrierungszeitpunktes der Unternehmen werden Signifikanztests durchgeführt, um Branchen- und Zeiteffekte auf die Daten bestimmen zu können. (ICG2)

[80-L] Schroeder, Wolfgang: Arbeitsbeziehungen in Mittel- und Osteuropa: weder wilder Osten noch europäisches Sozialmodel, (Europäische Politik), Bonn 2004, 18 S., ISBN: 3-89892-271-5 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/02125.pdf) INHALT: Ziel dieses Beitrages ist es, die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen und die Rolle der Tarifpolitik in einer vergleichenden Perspektive darzustellen. Wie organisieren sich die einzelnen Akteure und welchen Einfluss haben sie auf die Tarifpolitik? Gibt es bei aller Divergenz übergreifende Entwicklungsmuster der Arbeitsbeziehungen in den Beitrittsländern? Gibt es einen gemeinsamen Typ von Arbeitsbeziehungen, der die mittel- und osteuropäischen Länder nach der Transformation deutlich von den in Westeuropa vorhandenen Typen unterscheidet? Es wird deutlich, dass sich auch nach 13 Jahren Transformationsprozess kein einheitlicher, eigenständiger Typus der Arbeitsbeziehungen erkennen lässt, der sich im Sinne eines eigenständigen Typs neben dem angelsächsischen, dem kontinentaleuropäischen, dem romanischen und nordischen einordnen lässt. (ICD)

[81-F] Schüttpelz, Anne, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Schmid, Günther, Prof.Dr. (Betreuung): Auswirkungen der Integration Mitteleuropas in die Europäische Union auf die Beschäftigungssysteme der Transformationsländer INHALT: 1. Policy-Analyse der beschäftigungspolitischen Dimension der EU-Osterweiterung: Inwieweit bedeutet die EU-Integration einen beschäftigungspolitischen Wandel für die Beitrittsländer? Wie werden die Institutionen der Beschäftigungssysteme im Beitrittsprozess umgestaltet? Welche Akteurskonstellationen sind für diese Politikprozesse relevant? 2. Beitrag zur Europäisierungsdiskussion: Einfluss der EU auf die nationale (Beschäftigungs-)Politik (zentrale Fallstudie: Tschechische Republik). GEOGRAPHISCHER RAUM: Mitteleuropa, Osteuropa; Tschechische Republik METHODE: Analyse zentraler beschäftigungspolitischer Entscheidungen im Beitrittsprozess (insbesondere Harmonisierung des Arbeitsrechts und beschäftigungspolitische Programme) im Hinblick auf Entscheidungsmacht verschiedener Akteure (national + EU). Basis: akteurszentrierter Institutionalismus. Empirische Methoden der Fallstudie: Intensivinterviews mit beteiligten Akteuren, Inhaltsanalysen relevanter Dokumente, Sekundäranalysen vorliegender (statistischer) Daten. DATENGEWINNUNG: Expertengespräch; Akten- und Dokumentenanalyse. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schüttpelz, Anne: Beschäftigungspolitische Implikationen des EU-Beitritts. in: Forschungsstelle Osteuropa: Gewinner und Verlierer post-sozialistischer Transformationsprozesse. Bremen 2002, S. 63-67. ARBEITSPAPIERE: Erstauswertungen von Interviews und Dokumenten.+++Erstentwürfe einzelner Dissertationskapitel. ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution

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INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Organisationen und Wissen Abt. Internationalisierung und Organisation (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-25491-124, e-mail: [email protected])

[82-L] Sell, Axel; Schauf, Tobias (Hrsg.): Bilanz und Perspektiven der Transformation in Osteuropa, (Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management, Universität Bremen, Bd. 10), (Tagung "Bilanz und Perspektiven der Transformation in Osteuropa", 2001, Bremen), Münster: Lit Verl. 2003, 161 S., ISBN: 3-82587265-3 (Standort: UB Rostock(28)-QG150S467) INHALT: "Seit Öffnung des Eisernen Vorhanges ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen, das durch Reformen, die Integration Mittelost- und Osteuropas in die Weltwirtschaft, aber auch durch Rückschläge auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet geprägt war. Dabei wurden sehr unterschiedliche Wege gegangen. Einige der Länder stehen nach erheblichen Reformen kurz vor ihrem Eintritt in die EU. Vorgestellt werden Ergebnisse der VII. Jahreswirtschaftstagung des Instituts für Weltwirtschaft und Internationales Management der Universität Bremen, bei der Experten aus West- und Osteuropa ihre Sicht vorstellten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Axel Seil: Einführungsrede zur VII. Jahreswirtschaftstagung des Instituts für Weltwirtschaft und Internationales Management (9-13); Karl Wohlmuth: Eine Dekade der Transformation in- Mittel und Osteuropa - Systeminvestitionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft (15-42); Kurt von Rabenau: Programme zur Unterstützung der Transformation Osteuropas - Schwerpunkt: Das Transform-Programm der deutschen Bundesregierung (43-52); Vladimir L Boltenkov: Die Transformation der russischen Wirtschaft in eine Marktwirtschaft (53-58); Borisas Melnikas: Der Prozess der Transformation in den baltischen Ländern (5980); Michail J. Demtschuk, Michail A. Yermalitski, Evgeni P. Sapjolkin: Die Transformationsprozesse in Weißrussland, Minsk (81-94); Irina L. Reshetnikova: The Ukraine in the Transformation-Process to a Market-Economy (95-100); Alla Voronkova: Modernization of Industrial Enterprises under the Conditions of Economic Transformation in Ukraine (101108); Axel Seil, Tobias Schaut: Modernisierung von Unternehmen und Etablierung regionaler und nationaler Innovationssysteme - Erfahrungen aus Fallstudien Russland/Ukraine (109124); Michael Ulbricht: Chancen und Risiken in Zentral- und Osteuropa (125-128); Josef Poeschl: Wird der EU-Beitritt den Tschechen einen Preisschock versetzen? (129-134); Axel Sell: Die wirtschaftliche Integration als Vorläufer der politischen Integration (135-144); Arne Meyer-Ramien: Zusammenfassung der Tagungsergebnisse (145-159).

[83-L] Siefkes, Jan: Die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Polen und Belarus, (Materialien und Dokumente zur Friedens- und Konfliktforschung, Nr. 39), Berlin 2003, 43 S. (Standort: UuStB Köln(38)20040107366; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, ob zwischen den unterschiedlichen Ergebnissen der Demokratisierungsversuche in Polen und Belarus und der Ausprägung der Zivilgesellschaft in beiden Ländern Zusammenhänge bestehen. Damit werden zwei Fallbeispiele gewählt, deren gesellschaftspolitische Entwicklung so unterschiedlich verlaufen ist, dass sie heute bei einer Bewertung der Demokratisierungserfolge in Mittel- und Osteuropa Extrempositionen repräsentieren. Die Ausgangshypothese, dass eine starke Zivilgesellschaft ursächlich

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für Erfolge bei der Demokratisierung ist, bestätigt sich allerdings nicht uneingeschränkt und muss um historische Aspekte erweitert werden. Während in Polen das politisch-gesellschaftliche Selbstverständnis der Bevölkerung die Voraussetzung zur Bildung einer Zivilgesellschaft war und gemeinsam mit dem Vorhandensein dieser Zivilgesellschaft zur erfolgreichen Demokratisierung beitrug, gab es in Belarus in der Bevölkerung weder für Zivilgesellschaft noch für Demokratie Bedarf. (ICE2)

[84-L] Srubar, Ilja: Korruption in Osteuropa, in: Oskar Kurer (Hrsg.): Korruption und Governance aus interdisziplinärer Sicht : Ergebnisse eines Workshops des Zentralinstituts für Regionalforschung vom Mai 2001, Neustadt: Degener, 2003, S. 149-172, ISBN: 3-7686-9299-X (Standort: Nds. LB Hannover(35)-2003-6817) INHALT: "Ilja Srubar führt eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Stadien von Korruption ein - zufällige, spontan regulierte, organisierte Korruption und Systemkorruption - und skizziert auf der Folie dieses idealtypischen Modells die Genese der systeminduzierten Korruption im realen Sozialismus und in seiner post-sozialistischen Transformation. Systeminduzierte Korruption in der sozialistischen Phase entwickelte sich weitgehend als Folge des Machtmonopols der herrschenden kommunistischen Partei und der durch die von der Planwirtschaft hervorgerufenen Mangelwirtschaft, welche zur spontanen Herausbildung eines gesellschaftlichen Integrationsmechanismus in Gestalt von kompensatorischen, auf der Basis von Korruption operierenden Umverteilungsnetzwerken Anlass gaben. Die einmal etablierten Korruptionskulturen sind jedoch durch den Regimewechsel nicht verschwunden, sondern haben ihre handlungsorientierende Wirkung weiter erhalten. Während sich die Formen ändern, bleibt das Phänomen selbst bestehen und prägt die drei wesentlichen Bestandteile der postsozialistischen Reformen: die Privatisierung der Wirtschaft, die Deregulierung (Entstaatlichung) der Gesellschaft und die Pluralisierung der Herrschaft. So kam es zu einer Genese neuer Korruptionsformen: die Schaffung von Wahlklientelen (Stimmenkauf) und die Verbreitung illegaler und semi-illegaler Parteienfinanzierung, den Einschluss der Administration in diese Netzwerke und den Aufbau von "Schutzorganisationen" infolge der um sich greifenden Rechtsunsicherheit. Die Systemkorruption hat sich in der Transformation in gewandelter oder vielmehr fortentwickelter Form erhalten." (Autorenreferat)

[85-L] Stanojevic, Miroslav: Industrial relations in "post-communism": workplace co-operation in Hungary and Slovenia, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 6/2001, No. 4, S. 400-420. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Dieser Artikel basiert auf einer Umfrage, die in der zweiten Hälfte des Jahres 1999 durchgeführt wurde. Die Erhebung ergab, dass in Ungarn und in Slowenien zwei verschiedene Arten industrieller Beziehungen existieren, die beide stark von Handlungsmustern reguliert werden, die aus den verschiedenen 'kommunistischen' Traditionen hervorgehen. Industrielle Beziehungen in Ungarn sind einheitlich. Charakteristisch ist die Integration von Gewerkschaften in Managementstrukturen. Auf der Arbeitsplatzebene sind die slowenischen Gewerkschaften stärker arbeiterorientiert. Demzufolge stellen sich die gesamten Beziehungen pluralistischer und konfliktträchtiger dar. Die Entstehungsprozesse der Strukturen industriel-

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ler Beziehungen divergieren in beiden Ländern. Die Divergenz ist signifikant, obwohl in beiden Fällen das deutsche Modell frühzeitig implementiert wurde. In beiden Transformationsgesellschaften unterscheiden sich die Rollen von Kapital und Arbeit im Zusammenhang mit diesen Mustern, die sich als stärker erweisen, als importierte 'zwischengeschaltete' Institutionen." (Autorenreferat)

[86-L] Sterbling, Anton: Intellektuelle und ihre Standpunkte im Globalisierungsdiskurs: soziologische Reflexionen zur Globalisierung, in: Friedrich Fürstenberg, Georg W. Oesterdiekhoff (Hrsg.): Globalisierung ohne Grenzen? : soziologische Beiträge zum Entgrenzungsdiskurs, Hamburg: Kovac, 2004, S. 107-134, ISBN: 3-8300-1114-8 INHALT: "Anton Sterbling untersucht in seinem Beitrag 'Intellektuelle und ihre Standpunkte im Globalisierungsdiskurs' die Überlegungen von insbesondere ost- und südosteuropäischen Intellektuellen zur gesellschaftlichen Entwicklung der Nationen in Ost- und Südosteuropa. Es herrscht eine Ungewissheit darüber, ob diese gesellschaftliche Entwicklung als 'Modernisierung' oder als 'Globalisierung' verstanden und eingeordnet werden soll. Sterbling plädiert dafür, dass die soziologische Modernisierungstheorie derzeit am meisten geeignet sei, die gesellschaftlichen Transformationsprozesse dieser Länder angemessen zu beschreiben. Viele Intellektuelle machen sich jedoch für eine Revitalisierung von Nationaltraditionen stark und engagieren sich gegen Verwestlichung und Globalisierung." (Autorenreferat)

[87-F] Stewart, Susan (Bearbeitung); Jahn, Egbert, Prof.Dr. (Leitung): Internationale Bearbeitung von ethnonationalen Konflikten in Osteuropa INHALT: Der Zerfall der Sowjetunion hat zu einer Reihe gewaltsamer ethnopolitischer Konflikte geführt, in deren Mittelpunkt die Forderung nach staatlicher Unabhängigkeit einer ethnischen Minderheit steht, die von der Zentralgewalt verweigert wird. Eine Bearbeitung dieser Konflikte durch internationale Organisationen ist kaum möglich, ohne das Völkerrechtsprinzip der territorialen Integrität zu verletzen. Ansätze ziviler Konfliktbearbeitung bieten demgegenüber neue Instrumente der Konfliktbearbeitung, die zum Ziel haben, alle Ebenen einer Gesellschaft in eine Konfliktlösung einzubeziehen. Ziel des Projekts ist es, anhand mehrerer Konflikte im Raum Osteuropa zu untersuchen, welche Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung es gibt und welche Akteure (internationale Organisationen, NGOs, lokale Akteure) was leisten können in Hinblick auf eine dauerhafte Friedenskonsolidierung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Osteuropa, v.a. GUS METHODE: Literaturrecherchen; Interviews; Umfrage DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 220; erwachsene Bevölkerung Abchasiens; Auswahlverfahren: Quota, Zufall). VERÖFFENTLICHUNGEN: Stewart, S.: The role of the United Nations in the GeorgianAbkhazian conflict. in: Journal of Ethnopolitics and Minority Issues in Europe, 2003, No. 2. +++Ders.: The role of international and local NGOs in the transformation of the GeorgianAbkhazian conflict. in: The Global Review of Ethnopolitics, March-June 2004. Siehe unter: http://www.ethnopolitics.org . ART: gefördert BEGINN: 1999-05 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-181-2856, Fax: 0621-181-2845, e-mail: [email protected])

[88-F] Stewart, Susan (Bearbeitung); Jahn, Egbert, Prof.Dr. (Leitung): Internationale Unterstützung von Demokratisierungsprozessen in Mittel- und Osteuropa am Beispiel des NGO-Sektors INHALT: Das Projekt analysiert das Verhältnis zwischen der Entwicklung im NGO-Sektor in Mittel- und Osteuropa einerseits und Demokratisierungsprozessen andererseits und erforscht, wie externe Akteure den potentiell demokratisierenden Einfluss von NGOs in sechs mittelund osteuropäischen Ländern unterstützt bzw. gehindert haben. Durch die Auswahl der analysierten Staaten und externen Akteure wird der Hypothese nachgegangen, dass EU-nahe Staaten einen NGO-Sektor besitzen, der eher in der Lage ist, zur Konsolidierung der Demokratie beizutragen als Staaten, die vom EU-Beitrittsprozess weiter entfernt sind. So untersucht das Projekt zwei Aspekte, deren Bedeutung in der Transformationsforschung der letzten Jahre insbesondere unterstrichen wurde: die Rolle der Zivilgesellschaft (hier vertreten durch den NGO-Sektor) und den Einfluss der internationalen Dimension. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel- und Osteuropa METHODE: Literaturrecherchen; Sekundäranalysen; Dokumentenanalysen; Interviews; Presse VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Stewart, S.; Jahn, E.: International support for democratization processes in Central and Eastern Europe: the NGO sector. Project proposal. 10 p. Download: http://www.mzes.uni-mannheim.de/res_prog_02/exten_04_05.pdf . ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-181-2856, Fax: 0621-181-2845, e-mail: [email protected])

[89-L] Styrsky, Vit: Ausländische Direktinvestitionen in Transformationsstaaten: eine Analyse von nachfrageseitigen Restriktionen ausländischer Direktinvestitionen anhand von vier Fallstudien zu Polen und zur Tschechischen Republik, (Politikwissenschaft, Bd. 103), Münster: Lit Verl. 2003, 214 S., ISBN: 3-8258-7204-1 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1365) INHALT: "Diese Arbeit schliesst eine Lücke sowohl in der Transformationsforschung wie auch in der Analyse von ausländischen Direktinvestitionen. Besonders das Verhalten von Transformationsstaaten bezüglich ausländischer Direktinvestitionen wurde bisher nur wenig erforscht. In einem theoretischen Modell zeigt der Autor auf, wie institutioneller Wandel und Veto-Punkte einen Einfluss auf das Ausmass der Restriktionen von ausländischen Direktinvestitionen haben. Anhand von vier Fallstudien wird das theoretische Modell empirisch ana-

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lysiert. Die Fallstudien umfassen den Telekommunikations- und Bankensektor in Polen und in der Tschechischen Republik seit dem Beginn der Transformation bis in die jüngste Vergangenheit." (Autorenreferat)

[90-F] Teichmann-Nadiraschwili, Christine, Dr.phil. (Bearbeitung): Transformation der Hochschulen in den postkommunistischen Staaten Ost- und Mitteleuropas INHALT: Gegenstand der Untersuchungen ist die Entwicklung der Hochschulsysteme in den postkommunistischen Staaten Ost- und Mitteleuropas im Kontext der gesamtgesellschaftlichen Transformation. Mit den Untersuchungen soll eine aktuelle Bestandsaufnahme vorgenommen werden, die Auskunft geben soll, wie Hochschulsysteme der betreffenden Staaten den Herausforderungen zu einer Reform unter den Bedingungen des sozialen Wandels begegnen und welche Rolle die "Transformationsressource Bildung/ universitäre Bildung" im Kontext der gesamtgesellschaftlichen Transformation spielt. Die nationalen Hochschulreformprozesse werden auch im europäischen Kontext, v.a. im Hinblick auf die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Bildungsraumes betrachtet. Erste Untersuchungen konzentrieren sich auf Russland, sukzessive werden weitere Länder einbezogen. ZEITRAUM: ab 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Mitteleuropa METHODE: politologisch fundierte Transformationsforschung; Hochschulforschung, speziell international vergleichende Bildungsforschung; Analyse quantitativer Daten und qualitativer Indikatoren zur nationalen Hochschulentwicklung; Expertengespräche zur Ergänzung des Datenmaterials ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-12 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität Halle-Wittenberg (Collegienstr. 62, 06886 Wittenberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03491-466148, e-mail: [email protected])

[91-F] Universität Göttingen: Lehren aus der einzelbetrieblichen Investitionsförderung für die Länder Mittel- und Osteuropas INHALT: Seit über 25 Jahren wird von der Bundesregierung nun die einzelbetriebliche Investitionsförderung durchgeführt. Von Politikern als zentraler Bestandteil der Strukturpolitik herausgestellt wird sie von wissenschaftlicher Seite jedoch stark kritisiert, da die mit der Förderung verfolgten Ziele, besonders die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe, nicht erreicht werden konnten. In Mittel- und Osteuropa sehen viele Regierungen in der Subventionierung von Kapital oder in der Bereitstellung von Sicherheiten geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Welche Lehren hierbei aus der einzelbetrieblichen Förderung in Deutschland gezogen werden können, wird in diesem Forschungsvorhaben untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mitteleuropa, Osteuropa, Bundesrepublik Deutschland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen)

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KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[92-L] Vobruba, Georg: Nicht nur Gewinner: soziale Ungleichheit in Osteuropa, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 49/2004, H. 8, S. 1001-1008 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; UuStB Köln(38)FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wie einst Helmut Kohl prophezeit heute Günter Verheugen: 'Es gibt keine Erweiterungsverlierer'. Georg Vobruba, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Leipzig, weist dagegen nach, dass Modernisierungs- und Transformationsprozesse immer Gewinner und Verlierer hervorbringen. Seine Analyse der Bedingungen einer erfolgreichen Osterweiterung kommt deshalb zu dem Ergebnis, dass nur eine Politik zugunsten der Verlierer das Potenzial des Projekts erfolgreich nutzen kann" (Autorenreferat)

[93-F] Wiebusch, Anja, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Henning, Christian H.C.A., Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Ländliche Kreditmärkte in Transformationsländern - Marktversagen und die Rolle formaler und informeller Institutionen in Polen und der Slowakei INHALT: Analyse der institutionellen Rahmenbedingungen und der Funktionsweise ländlicher Finanzmärkte; Transaktionskostenanalyse; Analyse des Einflusses formaler und informeller Institutionen auf Transaktionskosten und Marktversagen; Ansätze zur Messung von Transaktionskosten und Marktversagen; Analyse der Bedeutung informeller Institutionen (sozialer Netze) für die Höhe der Transaktionskosten und die Funktionsfähigkeit des ländlichen Kreditmarktes beider Länder. ZEITRAUM: seit 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen, Slowakei METHODE: Neue Institutionenökonomik/ Transaktionskostenökonomik; soziale Netzwerkanalyse/ soziales Kapital in ländlichen Kreditmärkten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Experteninterviews in Banken und Interviews in landw. Unternehmen in Polen; Auswahlverfahren Zufall. Stichprobe: 150; Experteninterviews in Banken und Interviews in landw. Unternehmen in der Slowakei; Auswahlverfahren Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten (Testbetriebsstatistik Polen und Slowakei). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wiebusch, A.; Henning, C.; Henningsen, A.: Analyse von Transaktionskosten auf dem ländlichen Kreditmarkt in Polen. in: Schriften der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V., Bd. 39, 2004, S. 363-371. ARBEITSPAPIERE: Henning, Christian C.H.A.: Social capital and exchange in networks. Working Papers of Agricultural Policy, AP 7. Kiel: Univ. 2002.+++Wiebusch, A.: Institutionelle Rahmenbedingungen ländlicher Kreditmärkte in Transformationsländern am Beispiel Polens und der Sowakei. Working Papers of Agricultural Policy, AP 9. Kiel: Univ. 2002. ART: Dissertation BEGINN: 2001-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Olshausenstr. 40, 24089 Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-880-4446, Fax: 0431-880-1397, e-mail: [email protected])

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[94-L] Zuckerstätter, Josef: Konvergenz von Löhnen und Preisen zwischen den mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Österreich, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 30/2004, H. 2, S. 197-215 (Standort: UuStB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Eine Fortschreibung der bisherigen Entwicklung der relativen Lohnniveaus zwischen Österreich und den benachbarten neuen Mitgliedstaaten der EU lässt keine ausreichende Annäherung der Lohnniveaus nach Kaufkraftparitäten im 7-jährigen Übergangszeitraum erwarten. Obwohl die Währungen der neuen Mitgliedstaaten im Beobachtungszeitraum real aufgewertet haben, ist nicht damit zu rechnen, dass diese Aufwertung die langsame Konvergenz gegenüber Österreich nach Kaufkraftparitäten kompensieren wird. Vielmehr ist von einer länger anhaltenden Unterbewertung der Tschechischen und der Slowakischen Krone, des Forint und des Tolar auszugehen. Die Art und Geschwindigkeit der Einführung des Euro in den neuen Mitgliedstaaten wird dabei eine bedeutende Rolle spielen. Die regionale Divergenz der Lohnniveaus in den Nachbarstaaten mildert die Lohnunterschiede zwischen den Grenzregionen kaum, da diese mit Ausnahme von Bratislava eher unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt liegen." (Autorenreferat)

3 Rußland / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten 3.1

Internationale Beziehungen

[95-L] Adlung, Philipp: Graben nach der eigenen Identität: internationale Kooperation auf kulturellem Terrain, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 2/3, S. 193-200 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Kaliningrader Gebiet leben Russen heute in der dritten und bald vierten Generation. Von den Schwierigkeiten, in dieser in den Jahrhunderten zuvor von Polen, Deutschen und Balten gleichermaßen geistig und kulturell geprägten Gegend eine eigene Identität zu finden, handelt dieser Beitrag." (Autorenreferat)

[96-L] Bielawski, Martina; Halbach, Uwe: Der georgische Knoten: die Südossetienkrise im Kontext georgisch-russischer Beziehungen, (SWP-Aktuell), Berlin 2004, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?id=1014) INHALT: Der Beitrag erörtert die zwischenstaatlichen Beziehungen von Georgien und Russland hinsichtlich des Umgangs mit dem abtrünnigen georgischen Landesteil Südossetien. Dabei werden die Grenzen für eine nachhaltige Verbesserung der russisch-georgischen Beziehungen sichtbar, die von der neuen Regierung in Tiflis als prioritäres außenpolitisches Ziel deklariert worden ist. Die von militanter Rhetorik und Scharmützeln begleitete 'Südossetienkrise' lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf die unbewältigten regionalen Konflikte des Südkaukasus und die strukturellen Probleme im Verhältnis Georgiens zu Russland. Nach der erfolgreichen 'Ro-

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senrevolution' 2003 erklärt der neue Präsident Saakashvili die Wiederherstellung der territorialen Integrität durch Wiedereingliederung abtrünniger Landesteile zum obersten Ziel. Dies widerstrebt jedoch den Vorstellungen der 'Republik Südossetien', die auf eine Unabhängigkeit pocht. Der georgische Vorstoß an der Grenze zu Südossetien löst Entwicklungen aus, die eine sprunghafte Erhöhung der Spannungen und eine Militarisierung in der Konfliktzone mit sich bringen. Die Rolle Russlands in diesem Sezessionskonflikt gestaltet sich im Zuge der Interessen einzelner Akteure (z.B. Schmuggel und Wirtschaftskriminalität) sowie der Kooperation mit dem Sezessionsregime ambivalent, um so einen Zustand der 'kontrollierten Instabilität' zu erhalten. (ICG2)

[97-F] Birckenbach, Hanne-Margret, PD Dr.phil.; Wellmann, Christian, Dr.phil. (Leitung): Pilotregion Kaliningrad? Prozessbegleitende Präventionsforschung INHALT: Leitfrage ist: Wie handeln internationale Akteure, wenn sie um die Eskalationsträchtigkeit einer politischen Konstellation wissen, inwiefern ergreifen sie die unter den europäischen Kontextbedingungen vorhandenen Chancen aktiver Konfliktprävention und wie kann Friedensforschung dazu beitragen, präventives Handeln zu stärken? Untersucht werden die empirischen Wirklichkeitsbedingungen von Präventionspolitik in den Dimensionen: a) konfliktursächliche Probleme, b) Akteure, c) Arbeitsteilung - Beziehungen der Akteure. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kaliningrad - Ostseeregion METHODE: prozessbegleitende Aktionsforschung VERÖFFENTLICHUNGEN: The Kiel international ad-hoc group of experts an Kaliningrad: Kaliningrad in Focus. Policy recommendations in the perspective of problem-solving. Kiel: SCHIFF 2002 (SCHIFF-texte, 67/ English).+++Birckenbach, Hanne-Margret; Wellmann, Christian: Das Dilemma der EU-Osterweiterung. Perspektiven Europäischer Politik am Beispiel der nordwestlichen Grenze Russlands und seine Exklave Kaliningrad. in: Stanley, Ruth (Hrsg.): Gewalt und Konflikt in einer globalisierten Welt. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2001, S. 232-257.+++Dies.: EU- und NATO-Osterweiterung und die Oblast Kaliningrad - Konflikterzeugung ohne Eskalationsprävention? in: Schlotter, Peter (Hrsg.): Macht - Europa - Frieden. Baden-Baden: Nomos 2003, S. 213-238.+++Dies. (eds.): The Kaliningrad challenge-options and recommendations. Münster u.a.: Lit Verl. 2003, 298 pp.+++Karabeskin, Leonid; Wellmann, Christian: The Russian domestic debate on Kaliningrad - integrity, identity and economy. Münster u.a.: Lit-Verl. 2004, 102 pp. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Berghof-Stiftung für Konfliktforschung GmbH INSTITUTION: Schleswig-Holsteinisches Institut für Friedenswissenschaften -SCHIFF- an der Universität Kiel (Kaiserstr. 2, 24143 Kiel) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[98-L] Fischer, Sabine: Russlands Westpolitik in der Krise 1992-2000: eine konstruktivistische Untersuchung, (Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Bd. 43), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2003, 391 S., ISBN: 3-593-37382-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-938) INHALT: Die Ziel der Studie besteht zum einen in einer konstruktivistisch inspirierten Untersuchung der Diskurse, die in der außenpolitischen Elite Russlands über die Beziehungen zum

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Westen geführt werden. Zum anderen wird, da nicht von einem Konsens über die russische Außenpolitik im Laufe der 1990er Jahre ausgegangen werden kann, die Wirkung der von den relevanten Ideenträgern und Akteuren geäußerten Ideen und Weltbilder auf das außenpolitische Verhalten der Russischen Föderation analysiert. Im theoretischen Teil wird ein konstruktivistisches Analysemodell entwickelt, welches ermöglicht, die Wirkung von Ideen auf außenpolitisches Verhalten in theoretische Begriffe zu fassen. Ideen stellen dabei individuelle Konzeptionen von Identität dar, die von Akteuren in Identitätsdiskurse eingebracht, vertreten und gegebenenfalls durchgesetzt oder verändert werden. Ergebnis der Diskursanalyse ist die idealtypische Darstellung von fünf "Weltbildern". Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Weltbildern herausgearbeitet, um Annahmen über möglichen Wandel ableiten zu können. Außerdem werden die Weltbilder ihren sozialen Trägergruppen, also Akteuren und Institutionen im außenpolitischen Entscheidungsprozess, zugeordnet. Auf dieser Grundlage wird die Entwicklung des russischen Diskurses über die Beziehungen zum Westen in den 1990er Jahren nachgezeichnet. (ICA2)

[99-L] Götz, Roland: Licht und Schatten: die Energiepartnerschaft zwischen Russland und der EU, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1525-1539 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und der EU wird von privaten Unternehmen und Regierungsinstanzen vorangetrieben. Zur Integration Russlands in den europäischen Wirtschaftsraum kann es wegen inkompatibler Ziele mittelfristig nicht kommen. Die EU hegt auf dem Gebiet der Energiebeziehungen momentan kaum erfüllbare Erwartungen. Die russländische Gaswirtschaft kann den jetzigen Lieferumfang nur aufrechterhalten, wenn der russländische Binnenverbrauch nicht ansteigt. Dies erfordert eine Abkehr von der staatlichen Preisregulierung. Zwar entspricht die Struktur des Warenaustauschs der EU mit Russland heute kolonialen Verhältnissen. Eine kluge Wirtschaftspolitik ermöglicht es, damit verbundene Nachteile zu vermeiden. Russlands Integration in Europa erfordert ein offenes Wirtschaftsmodell." (Autorenreferat)

[100-L] Halbach, Uwe: Gewalteskalation im Kaukasus, Verhärtung in Rußland, (SWP-Aktuell), Berlin 2004, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?id=1028) INHALT: Der Beitrag skizziert die Konflikt- und Gewaltsituation im Kaukasus, in die die Hoheitsmacht Russland involviert ist. Dabei gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Aspekte: (1) Krise im Nordkaukasus, (2) Informationspolitik und Feindbildfixierung, (3) 'Dschihadisierung' von Regionalkonflikten, (4) die Lösung bzw. der Umgang mit der Gewaltspirale in Tschetschenien durch Verhandlung, 'Tschetschenisierung', außenstehende Konfliktvermittler oder das Weiterkämpfen bis zur restlosen Vernichtung des bewaffneten Gegners. Die europäische Russland- und Kaukasuspolitik gestaltet sich komplex und schwierig. Die EU tastet sich in letzter Zeit an eine Südkaukasus-Politik heran und muss dabei erfahren, dass Konfliktzonen in einem Land wie Georgien nicht von der nordkaukasischen Dimension regionaler Dynamiken abgetrennt werden können. Solange der Nordkaukasus die Gewaltzone

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Russlands bleibt, stößt internationale Stabilitätspolitik im Südkaukasus auf enge Grenzen. (ICG2)

[101-L] Hornung, Klaus: Vom totalitären Expansionismus zum neuen Denken in der Sowjetunion, in: Der Staat : Zeitschrift für Staatslehre und Verfassungsgeschichte, deutsches und europäisches öffentliches Recht, Bd. 43/2004, H. 4, S. 621-627 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XF7; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Professor Wjatscheslaw Daschitschew war einer der engsten Berater Michael Gorbatschows in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. In dieser Zeit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Überwindung des Kalten Krieges und damit letztlich auch der deutschen Teilung. Jetzt liegen seine Erinnerungen an die Phase der Umsteuerung der sowjetischen Politik von ihrem totalitär-messianischen Expansionismus zum "Neuen Denken" der Gorbatschow-Ära in dem Buch "Moskaus Griff nach der Weltmacht. Die bitteren Früchte hegemonialer Politik" (Hamburg/Berlin/Bonn 2002) vor. Das Buch zeigt, dass es, jedenfalls in der Schlussära der Sowjetunion, in Moskau verantwortungsbewusste Analytiker und Ratgeber in der Führung gab, die die Möglichkeit hatten, die Politik der Selbstzerstörung in der sowjetischen Ära zu verhindern - nicht ohne politische Gefahren und Rückschläge, aber doch auch unter dem Schutz der beiden letzten Generalsekretäre der KPdSU, Andropow und Gorbatschow. Solche Einsichten führen zu einem differenzierten Bild des Niedergangs und der Auflösung des totalitären Systems sowjetischen Typs. (ICA2)

[102-F] Hubel, Helmut, Prof.Dr.; Steltner, Ulrich, Prof.Dr.; Puttkamer, Joachim von, Prof.Dr. (Bearbeitung): Ein europäisches Russland oder Russland in Europa - 300 Jahre Sankt Petersburg INHALT: Interdisziplinärer Sammelband zur Analyse St. Petersburgs in kultureller, wirtschaftlicher, historischer und politikwissenschaftlicher Perspektive. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sankt Petersburg METHODE: Interdisziplinarität DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hubel, Helmut; Puttkamer, Joachim von; Steltner, Ulrich (Hrsg.): Ein europäisches Rußland oder Rußland in Europa? 300 Jahre St. Petersburg. Jenaer Beiträge zur Politikwissenschaft, Bd. 9. Baden-Baden: Nomos Verl.-Gesellsch. 2004, 248 S. ISBN 38329-0974-5. ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Otto Wolff-Stiftung INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen (Ernst-AbbePlatz 8, 07740 Jena) KONTAKT: Hubel, Helmut (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

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[103-L] Kerneck, Barbara: Russlands Sicht auf NATO und EU: wie es die russischen Politiker mit ihren außenpolitischen Programmen halten, (Beiträge zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Bd. 12), Berlin: Köster 2004, 117 S., ISBN: 3-89574-514-6 (Standort: UB Oldenburg(715)-pol7554saCN3856) INHALT: "Kann man Russland nach Jahrhunderten der Autokratie und des Imperialismus in die Art von nettem, demokratischen Land verwandeln, die leicht mit den europäischen Nachbarn zurecht kommt? Barbara Kerneck, eine Veteranin unter den deutschen Korrespondenten in der Russischen Föderation, arbeitete von 1988 bis 2000 freiberuflich mit eigenem Büro in Moskau unter anderem für die taz, das Kursbuch, das schweizerische Nachrichtenmagazin FACTS und die Zeitschrift DU. Um die Jahreswende 2003/2004 ist sie dorthin zurückgekehrt und dieser Frage nachgegangen. Was bedeutet für uns die Etablierung eines autoritären russischen Staates unter Vladimir Putin? Warum sind antisemitische und imperialistische Lösungen beim russischen Volk so populär? Sie hat darüber mit liberalen Politikern gesprochen, aber auch mit Vertretern der Ultranationalisten, deren Parteien einen großen Zuwachs im neuen Parlament verzeichnen. Besonders die außenpolitischen Programme letzterer hat die unter die Lupe genommen und einige Gemeinsamkeiten zwischen deren Weltbild und dem des russischen Präsidenten gefunden. Ihre These: Die Geheimdienstleute um Putin, die so gern von Russland als 'Großmacht' reden, haben den Griff nach der Weltmacht aufgeschoben. Sollten sich die sozialen Konflikte im Landes verschärfen, könnte das Werben um den Westen schnell wieder in einen aggressiven Isolationismus à la UdSSR umschlagen." (Autorenreferat)

[104-F] Kosenok, Igor, Dipl.agr.oec. (Bearbeitung); Henning, Christian H.C.A., Prof.Dr.Dr. (Leitung); Henning, Christian H.C.A., Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Ökonomische Effekte eines WTO-Beitritts Weißrusslands im Agrarsektor: eine quantitative Analyse INHALT: Die seit 1995 andauernden Verhandlungen über den WTO-Beitritt Weißrusslands wurden durch unterschiedliche Standpunkte im Hinblick auf die Agrarpolitik Weißrusslands verzögert. Nach den Versuchen der Liberalisierung des weißrussischen Außenhandels zu Beginn der Transformation wurden, dem politischen Druck folgend, die Außenhandelsrestriktionen im Agrarsektor seit Mitte der 90er Jahre wieder ausgeweitet. Im Hinblick auf die derzeit noch laufenden Verhandlungen über Weißrusslands WTO-Beitritt wird in der gegebenen Arbeit das Ziel verfolgt, durchzuführen: 1. eine deskriptive Analyse des weißrussischen Agrarsektors und der Agrarpolitik; 2. eine Modellierung der Agrarpolitik Weißrusslands und Beitrittsszenarien zur Messung von Transaktionskosten und Marktversagen; 3. eine Modellierung der Produktionsstruktur des Agrarsektors unter den WTO-Rahmenbedingungen. ZEITRAUM: 2000-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Weißrussland METHODE: Aufgrund eines methodischen PAM-Ansatzes sollen die tatsächliche Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des weißrussischen Agrarsektors sowie der einzelnen Produktionsaktivitäten gemessen und beurteilt werden. Es sollten die Indikatoren der Protektion, der Subvention, der Komparativvorteile ermittelt und die Analyse auf Regionalebene erbracht werden. Mit Hilfe des erweiterten PAM-Ansatzes sollen nicht nur die direkten Wirkungen der Politik auf Produktions- und Handelssysteme in Betracht gezogen, sondern auch die Effekte von unterentwickelten Marktinstitutionen und damit induzierten Transaktionskosten quantifi-

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ziert werden. Des Weiteren sollen strukturelle Anpassungsreaktion des weißrussischen Agrarsektors unter den WTO-Rahmenbedingungen simuliert werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreih; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, telefonisch. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Prylutski, Aliaksandr; Kosenok, Igor: Entwicklung des Agrarsektors und der Agrarpolitik in Weißrussland seit 1990. Materialsammlung zur Agrarunternehmenslehre, Bd. 03/1. Kiel: Univ., Inst. für Agrarökonomie 2003. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Olshausenstr. 40, 24089 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-2146, e-mail: [email protected])

[105-F] Meister, Stefan, M.A. (Bearbeitung); Hubel, Helmut, Prof.Dr. (Betreuung): Föderalismus und Außenpolitik in der Russländischen Föderation INHALT: Unter anderem: Einfluss von äußeren Akteuren auf russische Regionen; Kooperationen EU-Regionen. ZEITRAUM: ab 1991 GEOGRAPHISCHER RAUM: Russländische Föderation METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Experten -geplant-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Friedrich-Naumann-Stiftung INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen (Ernst-AbbePlatz 8, 07740 Jena) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[106-L] Morozov, Vjaceslav: Auf der Suche nach Europa: der politische Diskurs in Russland, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1501-1514 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Russland diskutiert seit Jahrhunderten über seinen Platz in Europa und sein Verhältnis zum Westen. Der Westen wird meist als Bedrohung gesehen, der Russland mit wesensfremden Elementen überströmt und das Land kolonisiert. Das Bild von Europa hingegen ist ambivalent. Mal kann Europa als Teil des feindlichen Westens betrachtet werden, als falsches Europa, mal als 'wahres' Europa, dem Russland wie selbstverständlich zugehört. Auch im vergangenen Jahrzehnt bewegte sich der außenpolitische Diskurs über Russlands Platz in Europa und sein Verhältnis zum Westen im Rahmen dieser mentalen Landkarten. Die NATOOsterweiterung und der Krieg gegen Jugoslawien betrachtete die verunsicherte politische Klasse als Ausdruck einer Verirrung Europas. Seit dem Amtsantritt Vladimir Putins hat sich das Europa-Bild deutlich gewandelt." (Autorenreferat)

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[107-L] Siebenmorgen, Markus: Partnerschaft oder Widerstand?: Russlands Raketenabwehrpolitik seit dem 11. September, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 6, S. 777-791 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die vom russländischen Präsidenten Vladimir Putin nach den Terrorangriffen auf New York und Washington vom 11. September 2001 eingeleitete Annäherung an die Vereinigten Staaten hat den russländischen Widerstand gegen die Raketenabwehrpläne der USA nicht verringert. Trotz einer teilweisen Konvergenz der Bedrohungsanalysen beider Seiten ist Russland nicht zu einer substantiellen Revision seiner Nichtverbreitungspolitik bereit. Dies illustriert die Nuklearkooperation mit dem Iran. Gleichzeitig nährt eine gewandelte US-Strategie russländische Sorgen, der Raketenschild diene hegemonialen Ambitionen der USA. Diese Perzeption bildet weiterhin die Basis für die Kooperation Russlands mit China in dieser Frage. Die Aussichten für eine gemeinsame russländisch-amerikanische Raketenabwehr müssen vorerst skeptisch beurteilt werden. Langfristig steht Moskau vor der schwierigen Aufgabe, sein großes Interesse an konfliktfreien Beziehungen zu den USA mit der Wahrung seines Großmachtanspruchs zu verbinden." (Autorenreferat)

[108-L] Warkotsch, Alexander: Zwischen Konfrontation und Kooperation: die russische Zentralasienpolitik, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 49/2004, H. 9, S. 1112-1122 (Standort: UB Bonn(5)Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die russische Zentralasienpolitik geriet nach dem 11. September 2001 und während der Operation "Eduring Freedom" in Afghanistan wieder in den internationalen Blickpunkt. Diese Politik wird als grundsätzliche Akzentverschiebung in der russischen Außenpolitik gesehen. Moskau kooperierte mit Washington, indem es Washingtons Aufmarschpläne duldete. Das Motiv für einen solchen Politikwechsel lag in dem Bemühen um eine gleichberechtigte Partnerschaft mit dem Westen im Kontext der inneren Modernisierungserfordernisse Russlands. Für seine Kooperation mit den Vereinigten Staaten erhoffte sich Russland diverse Vorteile, wie den angestrebten WTO Beitritt oder den Erlass alter Sowjetschulden. Bislang haben die USA jedoch keine der Gegenleistungen erfüllt, sie setzten sogar eine Reihe diplomatischer Erniedrigungen gegenüber Moskau ins Werk. Der US-Einmarsch im Irak schließlich schuf eine unüberbrückbare Kluft zwischen Russlands Hoffnung auf eine ausgewogene Partnerschaft und Washingtons interessengeleitetem Unilateralismus. Auf diesem Hintergrund thematisiert der Beitrag Russlands erneute Großmachtambitionen in Zentralasien: Dazu gehören Faktoren wie die Sorge um die Destabilisierung der Region sowie die Energie- und Sicherheitspolitik. Dieser exklusive Führungsanspruch Russlands wird in Washington mit Besorgnis registriert. Welche Folgen die Intensivierung des Putinschen Dominanzstrebens für die labile Krisenregion Zentralasiens haben wird, bleibt weiterhin abzuwarten. (ICH)

[109-L] Wegener, Lars: Georgien und Abchasien: welche Möglichkeiten zur Konfliktregulierung haben die Akteure?, in: Deutsche Studien : Vierteljahreshefte, Jg. 38/2002, H. 147/148, S. 130-144 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1155; UuStB Köln(38)-XA65; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Im georgisch-abchasischen Konflikt erheben die beiden Konfliktparteien, Georgien und Abchasien, einen exklusiven Anspruch auf das Territorium Abchasiens. Zwischen 1992 und 1993 trugen sie ihren Konflikt mit militärischen Mitteln aus, was jedoch nicht zur Beendigung des Konflikts geführt hat. Seitdem gibt es neue gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen georgischen Guerillaeinheiten und abchasischem Militär. Der vorliegende Beitrag stellt die Zusammenfassung einer Forschungsarbeit mit dem Titel "Friedliche Konfliktbearbeitung im georgisch-abchasischen Konflikt" dar. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Möglichkeiten und Grenzen dritter Akteure, konfliktregelnd einzugreifen, aber auch die Durchleuchtung der Konfliktformation, um so das Handeln der Akteure verstehen und bewerten zu können. Im einzelnen geht es um die Rolle der Vereinten Nationen, westlicher Staaten und Russlands und um die Chancen von Nichtregierungsorganisationen, in den Konflikt einzugreifen. Zudem werden mehrere europäische Modelle (Balladur-Stabilitätspakt, BalkanStabilitätspakt, Nordirland-Abkommen, OSZE) für Zusammenarbeit und Integration diskutiert, die Modellcharakter für den Kaukasus haben könnten. (ICH)

3.2

Politische Transformation und ihre Folgen

[110-L] Barany, Zoltan: Die Tragödie der Kursk: Krisenmanagement in Putins Russland, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 8, S. 1117-1136 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im August jährt sich der Untergang der Kursk zum dritten Mal. Der Aufsatz rekonstruiert den Unfall und die Reaktion der militärischen und politischen Behörden Russlands. Anhand dreier institutioneller Schlüsselbereiche wird untersucht, inwieweit sich die Praktiken aus der Sowjetzeit verändert haben oder weiterbestehen: Behandelt werden das Organisationsverhalten und die institutionelle Kultur des Militärs, das Verhalten der Exekutive Russlands und die Reaktion der Medien. Die Reaktion auf derartige Krisen erhellt die Verhaltensmuster und operationellen Annahmen der relevanten Institutionen und politischen Akteure." (Autorenreferat)

[111-L] Bayer, Michael: Anspruch und Wirklichkeit russischer Transformation aus einer empirisch aufgeklärten gesellschaftstheoretischen Perspektive, in: Michael Bayer, Sören Petermann (Hrsg.): Soziale Struktur und wissenschaftliche Praxis im Wandel : Festschrift für Heinz Sahner, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 93-107, ISBN: 3-531-14159-7 INHALT: Der Autor skizziert zunächst die Ausgangslage von Transformation und Transformationsforschung in Russland, um anschließend den Anspruch und die Wirklichkeit der Privatisierung im postsowjetischen Land zu beleuchten. Er entwickelt hierzu folgende These: Für die russische Transformation wird vermutet, dass Macht als Kommunikations- und Integrationsmedium in der sich ausdifferenzierenden Wirtschaft Dominanz erlangt. Dies weist sowohl auf die Möglichkeit der Etablierung von Geld als Integrations- und Tauschmechanismus als auch auf die Mechanismen der Reproduktion sozialer Ungleichheitsstrukturen hin. Der Autor

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thematisiert ferner die zivilgesellschaftlichen Vorbedingungen legitimationsfähiger Politik und stellt hierzu eine weitere These auf: Die Realisierung und Etablierung der notwendigen Verfahren (Verfassung) und Foren (Zivilgesellschaft) findet in einer problematischen Gleichzeitigkeit statt, die in der Person bzw. Position des russischen Präsidenten und im substantiellen Gehalt der russischen Verfassung kulminiert. Lösbar ist eine solche Ausgangssituation im Hinblick auf die normative Integration der russischen Gesellschaft nur, wenn es einerseits zu einer entsprechenden Rechtsetzung kommt, die andererseits durch einen Präsidenten gewährleistet wird, der auf der Basis moralischer Autorität keine partikularistischen Interessen verfolgt. (ICI2)

[112-L] Beichelt, Timm: Autokratie und Wahldemokratie in Belarus, Russland und der Ukraine, (Untersuchungen des FKKS, 26), Mannheim 2001, 56 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-mannheim.de/fkks/fkks26.pdf) INHALT: Die ländervergleichende Studie befasst sich mit der übergreifenden Existenz von Herrschaftselementen in Belarus, Russland und der Ukraine, die nicht oder nur unvollständig mit dem Ideal der liberalen Demokratie in Einklang zu bringen sind. Die zentrale These der Untersuchung lautet: In Belarus, Russland und der Ukraine ist eine Reihe von Merkmalen der Herrschaftsausübung ähnlich. In allen drei Staaten existieren politische Systeme mit vergleichsweise starken Präsidenten, die Bedeutung der Parteien ist schwach, die Bürokratie wuchert und lässt sich kaum kontrollieren. Die stärkste Gemeinsamkeit zwischen den drei Ländern liegt dabei im Bestreben, den Verlauf von Wahlen und das Zustandekommen von Wahlergebnissen mit Hilfe eines formal demokratischen Institutionengefüges zu beeinflussen. Im ersten Teil wird erläutert, wie die in Belarus, Russland und der Ukraine bestehenden Herrschaftsregime typologisch einzuordnen sind. Dazu wird ein Modell vorgestellt, in dem die drei Staaten einen Platz finden. Die dort vertretene These lautet, dass für Russland und die Ukraine der Terminus der Wahldemokratie angemessen ist. Wahldemokratien sind Demokratien, allerdings solche mit gravierenden 'Defekten': Einige Dimensionen der Demokratie wie Meinungsfreiheit oder rechtliche Sicherheit sind eingeschränkt. Ein zentrales Kriterium der Demokratie, nämlich die Vergabe der höchsten Staatsämter in letztlich kompetitiven Wahlen, ist jedoch gegeben - daher die Charakterisierung Russlands und der Ukraine als Wahldemokratien. Belarus als drittes hier behandeltes Land gehört hingegen nicht in die Gruppe der Demokratien, da etwa bei der Presse- oder Versammlungsfreiheit der Staat eindeutig repressiv verfährt und die Wahlen des letzten Jahrzehnts in einer autoritären und autokratisch gelenkten Atmosphäre stattgefunden haben. Im zweiten Teil des Textes werden drei Ansätze vorgestellt, die allesamt darauf hinweisen, dass aus theoretischer Sicht eine Entwicklung der drei Staaten zu liberaldemokratischen Regimes eher unwahrscheinlich ist. Erörtert werden dabei die Modernisierungstheorie, der Ansatz der politischen Kulturforschung und ein politökonomischer Ansatz. Im dritten Teil werden dann die spezifischen Elemente einer ostslawischen Herrschaftskultur herausgearbeitet. Dieser Begriff weist darauf hin, dass eine 'Kultur' des Herrschens sowohl durch ein historisch bestimmtes Herrschaftsverständnis bei den Eliten als auch durch ein gegebenes institutionelles Umfeld geprägt ist. In der historischen Dimension wird dabei der Frage nachgegangen, inwiefern das Verhalten der Regierenden auf bestimmte legacies (Vermächtnisse) zurückzuführen ist. In der institutionellen Dimension wird auf Elemente des typologischen Modells aus dem ersten Teil des Textes zurückgegriffen, nämlich Wahlen, Medienöffentlichkeit und die Existenz von Verfassungskonflikten. Zusam-

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mengenommen entsteht dann das Bild einer den drei ostslawischen GUS-Staaten gemeinsamen, auf die Wahldemokratie ausgerichteten Herrschaftskultur. (ICG2)

[113-F] Berg, Andrea, Dr.; Kreikemeyer, Anna, Dr. (Bearbeitung): Sicherheit durch Demokratisierung? Theoretischer Rahmen und vergleichende Fallstudien zu Zielen, Problemadäquatheit, Organisation und Wirksamkeit der auf Sicherheitsbildung gerichteten Demokratisierungsmaßnahmen der OSZE in Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan INHALT: Die Überwindung der Ost-West-Konfrontation durch die Systemwechsel in den postsowjetischen Staaten steht im Zusammenhang mit dem globalen Trend des Übergangs von autoritären zu demokratischen Systemen. Die weitgehend von oben initiierte Demokratisierung hatte jedoch ambivalente Folgen. Nur unter günstigen Umständen sind in Mitteleuropa funktionierende konsolidierte Demokratien entstanden. In Transformationsländern, in denen gleichzeitig Staats- und Nationsbildungsprozesse abliefen, haben sich häufig destabilisierende Fragmentierungslagen ausgebildet, die bis zu gewaltsam ausgetragenen Konflikten reichen. Solche Konflikte werden in der Regel durch eine Zunahme von Partikularinteressen mit sich gegenseitig verstärkenden Wechselwirkungen ausgelöst und durch die gleichzeitige Institutionenschwäche verschärft. Die politische Regime Zentralasiens sind in der Grauzone zwischen offener Autokratie und defekter Demokratie angesiedelt. In der Region drohen bewaffnete Auseinandersetzungen, Grenzstreitigkeiten und Ressourcenkonflikte infolge Boden- und Wassermangels. Zu einer zusätzlichen Schwächung von außen tragen der weiterhin instabile Faktor Afghanistan, Waffen-, Drogen- und Menschenhandel sowie die Infiltration durch islamistische Extremisten bei. Innenpolitisch sind die Regierungen dieser Staaten solchen Konfliktpotentialen kaum gewachsen. Die Präsidialregime reagieren auf die vielfältigen Destabilisierungstendenzen überwiegend mit autoritären Stabilisierungsstrategien. Die OSZE erhebt den programmatischen Anspruch, menschenrechtliche und demokratische Normen in ihr umfassendes Konzept kooperativer Sicherheit zu integrieren und leitet daraus die Legitimation ab, sich in Fällen schwerer Verletzungen von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in begrenzter und kooperativer Weise in die inneren Angelegenheiten ihrer Teilnehmerstaaten einzumischen, um Sicherheit und Stabilität (wieder) herzustellen. In Zentralasien muss dieser Anspruch, Sicherheit durch Demokratisierung zu fördern, unter erschwerten Bedingungen eingelöst werden. In diesem Umfeld konkurrieren OSZE-Normen mit anderen ordnungspolitischen Orientierungen, insbesondere säkularen autoritären und fundamentalistisch islamischen Tendenzen vor dem Hintergrund einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung. Das seit einem Jahrzehnt (nicht nur) für die OSZE handlungsleitende Programm "Sicherheit durch Demokratisierung" ist bisher noch nicht wissenschaftlich auf seine empirische Wirksamkeit hin überprüft worden. Unser Forschungsprojekt will dies erstmals auf einer theoretisch fundierten Grundlage leisten und zwar gerade dort, wo der Anspruch auf Wirksamkeit am schwersten einzulösen ist: in Zentralasien. Die zentrale Forschungsfrage des Projektes richtet sich damit auf die Möglichkeiten und Grenzen der OSZE, durch ihre Demokratisierungsarbeit einen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Festigung von Stabilität und Sicherheit zu leisten. In einem breiteren Kontext stellt das Forschungsvorhaben damit einen ersten Vorstoß in den weitgehend unerforschten Bereich der Sicherheitsbildung durch Demokratisierungsmaßnahmen externer Akteure dar. ZEITRAUM: seit 1992 GEOGRAPHISCHER RAUM: Zentralasien, Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan

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METHODE: Orientierung an Transformationsforschung und Forschung zum Neopatrimonialismus ergänzt durch qualitative Feldforschung. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kreikemeyer, Anna: Comprehensive security for Central Asia: challenges for the OSCE. in: Center for International Development and Environmental Research (ed.): Co-operation and conflict management in Central Asia. Frankfurt am Main 2004, S. 259-267.+++Berg, Andrea; Kreikemeyer, Anna; Rahmonova-Schwarz, Delia: Wie sicher ist die Seidenstraße? Stabilitätsgefährdungen in Zentralasien. in: Friedensgutachten 2004. Münster: Inst. für Entwicklung und Frieden 2004, S. 98-106. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik -IFSH- an der Universität Hamburg Zentrum für OSZE-Forschung -CORE- (Falkenstein 1, 22587 Hamburg) KONTAKT: Berg, Andrea (Dr. e-mail: [email protected]); Kreikemeyer, Anna (Dr. e-mail: [email protected])

[114-L] Bomsdorf, Falk: Die gesellschaftliche Dimension des russischen Wandels, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 31/2003, H. 2, S. 19-30 (Standort: UuStB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In seinem Beitrag erörtert der Autor den Transformationsprozess in Russland. Dabei gliedern sich die Ausführungen in drei thematische Abschnitte: In einem ersten Schritt werden die Ziele bzw. die Forderungen auf den Weg zu Demokratie, Rechtsstaat und Bürgergesellschaft skizziert. Dazu gehören die Schaffung (1) einer Föderation, (2) eines Systems kommunaler Selbstverwaltung und (3) freier Massenmedien, (4) eines Bildungssystems und einer Zivilgesellschaft, (5) von Marktmechanismen und Privatisierung, (6) einer staatstragenden Mittelklasse sowie (7) von Vertrauen bei nahen und fernen Nachbarn. Auf dieser Grundlage wird in einem zweiten Schritt der gegenwärtige, unbefriedigende Zustand Russlands und seine Gründe beschrieben. Als Ursachen werden die notwendige Zeit beim Umdenken der Gesellschaft in eine andere Richtung sowie der fehlende Wille zu sozialen und politischen Reformen an der Spitze und der Basis der Gesellschaft genannt. In einem dritten Schritt erfolgt in Anbetracht der Feststellung, dass die russische Transformation ein Prozess mit offenem Ausgang ist, die Darstellung der westlichen Interessen. Dazu gehören im Wesentlichen der Wunsch nach Stabilität und Demokratie in Russland, das als potentieller Stabilisator Eurasiens gilt. Hierbei plädiert der Autor für eine Strategie der Einflussnahme, die darauf abzielt, das politisch-gesellschaftliche Bewusstsein in Russland zu ändern und dort den Wunsch zu wecken, ein Teil der modernen Welt zu werden. (ICG2)

[115-L] Christophe, Barbara: Inszenierung von Scheinkonflikten als Strategie: die Unsichtbarkeit der Macht in Georgien, in: Julia M. Eckert (Hrsg.): Anthropologie der Konflikte : Georg Elwerts konflikttheoretische Thesen in der Diskussion, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 231-248, ISBN: 3-89942-271-6 INHALT: Die Autorin zeigt am Beispiel von Konfliktstrategien staatlicher Instanzen in Georgien, welche paradoxen Folgen reine "Schein-Verfahren" für die Frage nach Systemwandel, Sys-

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temstabilität und Konfliktkanalisierung haben können. Die beschriebenen Scheinverfahren, mit denen die staatliche Verwaltung Konflikte innerhalb der Verwaltung, aber auch mit Bürgern austrägt, münden nach ihrer These in einer erstaunlichen Systemstabilität. Im Unterschied zum Erklärungsmodell von Lewis Coser zielen die Scheinkonflikte auf lokaler Ebene in Georgien nicht auf die Herstellung von Eindeutigkeit durch die Konstruktion einer fiktiven Konfliktlinie. In der Untersuchung wird vielmehr deutlich, dass die Inszenierung von Scheinkonflikten explizit nicht auf die Generierung von Legitimität, sondern vielmehr auf die Produktion von "kognitivem Chaos" gerichtet ist, in dem die Lokalisierung des präzisen Ortes der Macht unmöglich wird. Der Ausbruch von authentischen Konflikten scheitert in der Folge immer an der Unfähigkeit zur Identifikation von Angriffsflächen. Die Stabilität dieser Machtordnung resultiert somit aus der Blockade von Konflikten, die damit auch nicht in die von Georg Elwert analysierte Funktion der Selektion von Innovationsoptionen hineinwachsen können. (ICI2)

[116-L] Coppieters, Bruno: The Georgian-Abkhaz conflict, in: JEMIE : Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe, 2004, Iss. 1, 29 S. (URL: http://www.ecmi.de/jemie/download/1-2004Chapter5.pdf) INHALT: Der Verfasser setzt sich mit dem historischen Hintergrund des von dem Wunsch nach Identität und Sicherheit getriebenen georgisch-abchasischen Sezessionskonflikts auseinander und fragt nach Aussichten auf eine Lösung, die im hierarchischen Föderalsystem der UdSSR nicht gefunden werden konnte. Nach dem kriegerischen Konflikt der Jahre 1992/93 sagte sich Abchasien von Georgien los. Eine Vermittlung durch die UNO blieb bislang erfolglos. Der Verfasser beschreibt die Vorschläge und Initiativen der beiden Konfliktparteien und der internationalen Vermittler. Er zeigt, wie die Konfliktparteien den Prozess der Europäisierung ihrer Region wahrnehmen, welche Rolle die EU in diesem Konflikt spielt und welche Ergebnisse die Zukunft bringen kann. Die Vorschläge der UNO sehen Abchasien entweder als Teil einer Föderation mit Georgien oder als Teil eines georgisch-abchasischen Staatenbundes. Solange aber kein gemeinsamer Ansatz der internationalen Kräfte zur Überwindung des toten Punkts in den politischen Verhandlungen existiert, lässt sich das Ergebnis dieses Konflikts nur schwer prognostizieren. (ICEÜbers)

[117-L] Czerwick, Edwin; Rzchiladse, Gulbaat: Demokratie oder Autokratie: kaukasische Teufelskreise in Georgien, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 8, S. 1084-1097 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wegen seiner Schlüsselposition im Kaukasus kommt der Demokratie in Georgien eine wegweisende politische Funktion zu. Die bisherige Demokratisierung zeichnet sich durch eine große Diskrepanz zwischen der Errichtung formaler demokratischer Strukturen einerseits und mangelhafter demokratischer Praxis andererseits aus. Außerdem ist sie durch innere und äußere Entwicklungen ständig gefährdet. Insofern ist Georgien noch weit vom Zustand einer sich selbst tragenden Demokratisierung entfernt." (Autorenreferat)

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[118-F] Drozdov, Alexander, Prof.Dr.; Kovalev, Nicole, Dr.ing.; Vorobyev, Dmitry (Bearbeitung); Dittrich, Eckhard, Prof.Dr.; Köppel, Johann, Prof.Dr. (Leitung): Umweltrelevante Entscheidungsverfahren in einem erweiterten Europa INHALT: Anhand von Fallstudien zu drei Regionen (Moskau, Westkaukasus, Baikal) beschäftigt sich das Projekt in einem ersten Schritt mit den Instrumenten der Umweltfolgenabschätzung und -bewältigung in der russischen Föderation unter dem Aspekt der Öffentlichkeitsbeteiligung als Indikator für den Stand der Demokratisierung in Entscheidungsprozessen. Anschließend wird in einem zweiten Schritt nach den Möglichkeiten einer Harmonisierung der russischen Instrumente mit den Standards in der Europäischen Union gefragt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russische Föderation, Europäische Union METHODE: Dreistufige Hypothesen: 1. Wenn der Öffentlichkeit die bereits institutionalisierte Möglichkeit der Beteiligung an den Entscheidungsprozessen tatsächlich gegeben und nicht durch Ausweichaktionen umgangen wird, kann von einer Verhaltenskonsolidierung der Eliten ausgegangen werden. 2. Wenn die Öffentlichkeit diese Möglichkeit tatsächlich wahrnimmt, kann auf den Beginn der Konsolidierung der Zivilgesellschaft in Russland geschlossen werden. 3. Wenn die Meinung der Öffentlichkeit erfragt, dargelegt und tatsächlich berücksichtigt wird, kann die Zivilgesellschaft der Russischen Föderation und damit der Transformationsprozess als fortgeschritten bezeichnet werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, standardisiert. Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kovalev, N.; Dittrich, E.; Drozdov, A.; Köppel, J.; Vorobyev, D.: Umweltrelevante Entscheidungsverfahren in einem erweiterten Europa. Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Umweltfolgenabschätzung in der Russischen Föderation. in: UVP-report, 17, 2003, 3-4, S. 175-179.+++Dies.: Umweltrelevante Entscheidungsverfahren in einem erweiterten Europa. Die Entwicklung der Transformation in Russland untersucht an Hand der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Umweltfolgenabschätzung und -bewältigung und Harmonisierung der verwendeten Standards mit Europa. in: Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas. Internationales Kolloquium zur Förderinitiative der Volkswagen Stiftung, Leipzig, 22.-24. Januar 2004. 2004, S. 140-144.+++Kovalev, N.; Köppel, J.: Introduction to the environmental impact assessment system and public participation in the Russian Federation. In: Journal of Environmental Assessment Policy and Management, Vol. 5, 2003, No. 3, pp. 321-338. ARBEITSPAPIERE: Köppel, J.; Dittrich, E.; Kovalev, N.; Vorobyev, D.; Drozdov, A.: Umweltrelevante Entscheidungsverfahren in einem erweiterten Europa. Die Entwicklung der Transformation in Russland untersucht an Hand der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Umweltfolgenabschätzung und -bewältigung und Harmonisierung der verwendeten Standards mit Europa. 1. Zwischenbericht. ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg); Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung -ILaUP- (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin) KONTAKT: Dittrich, Eckhard (Prof.Dr. Tel. 0391-6716536, Fax: 0391-6716533, e-mail: [email protected]); Köppel, Johann (Prof.Dr. Tel. 030-31422344, e-mail: [email protected])

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[119-L] Gumpel, Werner: Zur sozialen Lage im neuen Russland, in: KAS-Auslands-Informationen, 2004, Nr. 9, S. 4-21 (Standort: UuStB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_5396_1.pdf) INHALT: "Mit der Wirtschaftskraft eines Landes steht und fällt der Wohlstand seiner Bevölkerung. Dies zeigt sich auch in Russland, wo die kommunistische Planwirtschaft die volkswirtschaftliche Substanz großenteils vernichtet hat und wo der anschließende Übergang zur Marktwirtschaft neue Härten schuf. Flächendeckende Armut, soziale Ungerechtigkeit, eine Neuordnung der sozialen Werte, hohe Arbeitslosigkeit und ein vom Zerfall bedrohtes Gesundheitssystem - dies sind einige der Eckdaten des heutigen Russland. Die unmittelbaren Folgen des Desasters sind zahlreich: eine hohe Selbstmordrate besonders unter Jugendlichen, zunehmende Gewalt im häuslichen Bereich, Unzufriedenheit in weiten Kreisen der Armee, steigende Kriminalität und der ausufernde Alkohol- und Drogenkonsum werden ergänzt durch nationalistische und fremdenfeindliche Attitüden im Denken vieler, vor allem auch junger Russen. Putin selbst ist sich der Probleme bewusst, vor einer Lösung steht er indes noch nicht. Um dieser näher zu kommen, bedarf es nicht nur politischer und gesetzgeberischer Schritte, es bedarf vor allem eines Umdenkens der Menschen selbst. Soziales Denken und Leistungswille müssen sozialistisches Denken ersetzen. Bevor es an dieses Ziel gelangt, hat Russland noch einen weiten Weg vor sich." (Autorenreferat)

[120-L] Heinemann-Grüder, Andreas: Russland - "gelenkte Demokratie" oder Semi-Autoritarismus?, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 53/2004, H. 3, S. 301-310 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Verfasser rekapituliert zunächst Demokratiekriterien und fragt dann danach, welchen dieser Maßstäbe Russland genügt. Russland weist seiner Einschätzung zufolge die formalen Institutionen einer Minimaldemokratie auf, die politischen Teilregimes und der politische Prozess sind jedoch semiautoritär. Der Wechsel von Jelzin zu Putin wird als Rückschritt im Demokratisierungsprozess gewertet. Das Regime wird als relativ stabil und konsolidiert angesehen. Die Ursachen von Demokratiedefiziten sieht der Verfasser vor allem im patrimonialen Spätsozialismus, im Modus der Transformation ("von oben") sowie im Fehlen organisierter Träger der Demokratie. (ICE2)

[121-L] Jilge, Wilfried: Exklusion oder Inklusion?: Geschichtspolitik und Staatssymbolik in der Ukraine, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 7, S. 984-994 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der ukrainischen Gesellschaft ist immer noch umstritten, welche Kriterien die Grundlage für die Definition einer 'ukrainischen Nation' bilden könnten. Eine wesentliche Bedeutung kommt dabei der Konstruktion nationaler Geschichtsbilder zu, aus denen grundlegende Werte und politische Optionen als Orientierung für die Zukunft abgeleitet werden sollen. In diesem Beitrag werden vor allem am Beispiel der Diskussionen um das Staatswappen der Ukraine zentrale Elemente des nationalen Selbstbildes herausgearbeitet. Außerdem wird

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untersucht, wie die Bedeutungen der den Staatssymbolen zugrundeliegenden nationalen Geschichts- und Selbstbilder vor dem Hintergrund der regional unterschiedlichen Erinnerungskulturen der Ukraine in den letzten Jahren von der staatlichen Führung modifiziert wurden." (Autorenreferat)

[122-F] Kühnhardt, Ludger, Prof.Dr. (Leitung): Institutionenentwicklung in der GUS - Parlamentarismus in der Transformation INHALT: Das von der kommunistischen Monopolpartei beherrschte, 1990/91 zusammengebrochene politische System der Sowjetunion kannte keine echte repräsentative Beteiligung der Bürger durch parlamentarische Strukturen. In der letzten Reformphase kam es ab 1988 zu einem kurzen Boom der Volksdeputiertenkongresse bzw. Obersten Sowjets, der jedoch spätestens durch die - zum Teil blutigen - Auseinandersetzungen zwischen den Exekutiv- und den Legislativorganen in den einzelnen neuen Republiken wieder beendet wurde. In der Folge wurden in der Mehrzahl der GUS-Staaten politische Systeme realisiert, in denen den Präsidenten gegenüber den Parlamenten eine herausragende Rolle zukommt. Die neuen Parlamente in den einzelnen Staaten haben sich im Verlauf von inzwischen zumeist zwei Wahlperioden teilweise recht unterschiedlich entwickelt. Ziel der vergleichenden Untersuchung ist eine Typologisierung dieser Entwicklungen. Die Analyse des Wandels der Stellung und der Rolle der Parlamente in drei ausgesuchten Ländern (Republik Kasachstan, Russische Föderation und Ukraine) bildet ein Beitrag zur Erforschung der Transformation der politischen Systeme in den aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangenen GUS-Staaten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gemeinschaft Unabhängiger Staaten - mit den Schwerpunktländern Republik Kasachstan, Russische Föderation und Ukraine ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[123-L] Lang, Susanne: Zivilgesellschaft und bürgerschaftliches Engagement in Russland, (Europäische Politik), Bonn 2004, 16 S., ISBN: 3-89892-258-8 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/01930.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag widmet sich den institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen bürgerschaftlichen Engagements in Russland. Zunächst erfolgt eine einleitende Annäherung an Begriff(e) und Wirklichkeit(en) von Zivilgesellschaft. Danach geht die Autorin auf institutionelle Rahmenbedingungen ein, wobei vor allem das Bürger-Forum (grasdanskij forum) und die Dialog- und Kooperationsstrukturen zwischen Staat und Zivilgesellschaft berücksichtigt werden. Im Anschluss daran werden die rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Hier konzentriert sich der Beitrag auf die zivilrechtlichen Grundlagen und auf das Steuerrecht. (ICD)

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[124-L] Levinson, Aleksej: Evroz, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 15151524 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die politische Klasse Russlands diskutiert über ein engeres Verhältnis mit der Europäischen Union. Was aber denkt und empfindet die Bevölkerung, der so oft zugeschrieben wird, sie betrachte die Europäisierung Russlands viel skeptischer als die Elite? Umfragedaten zeigen, dass zwar nur eine Minderheit sich emotional als Europäer empfindet, aber eine deutliche Mehrheit sich rational zu den Europäern zählt. Zwar sind wie auch immer geartete 'eigene' Entwicklungswege immer noch attraktiv, die meisten Bürger Russlands halten jedoch einen demokratischen Staat nach westlichem Vorbild für die Zukunft Russlands." (Autorenreferat)

[125-L] Lorenz, Astrid: Kompromiss als Ideal: unverfasste politische Partizipation von Frauen in Belarus, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 5, S. 720-733 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Selbst im autoritären Belarus haben sich neue Handlungsräume für Frauen eröffnet. Obgleich Frauen sich politisch ebenso stark wie Männer engagieren, ist der direkte Einfluss von Frauen auf die staatliche Politik relativ schwach. Dies liegt zum einen an dem autoritären Charakter des Regimes und den Mechanismen geschlechtsspezifischer Ausgrenzung, zum anderen an der Schwäche der Organisationen und einem spezifischen Politikstil. Frauen bevorzugen Formen unverfasster Partizipation, konfliktvermeidende Strategien und beschränken ihren Protest häufig auf Kritik an den sozioökonomischen Verschlechterungen. Ihre Aktivitäten kreisen vorrangig um die Behebung praktischer Alltagsprobleme; eine demokratische Frauenbewegung entstand trotz verschiedener Versuche bislang nicht. Trotzdem ist auch innerhalb dieser Grenzen ein Trend zur Überschreitung rollenspezifischer Verhaltensweisen und eine zunehmende Organisation von Fraueninteressen bis hin zu feministischen Gruppen erkennbar." (Autorenreferat)

[126-L] Luks, Leonid: Eurasien aus neototalitärer Sicht: zur Renaissance einer Ideologie im heutigen Russland, in: Totalitarismus und Demokratie : Zeitschrift für Internationale Diktatur- und Freiheitsforschung, Jg. 1/2004, H. 1, S. 63-76 INHALT: "Angesichts der Erosion der kommunistischen Ideologie, die das sowjetische Reich weltanschaulich geeinigt hatte, begaben sich viele Verfechter der imperialen russischen Idee auf die Suche nach einer neuen einigenden Klammer für alle Völker und Religionsgemeinschaften des Sowjetreiches. Sie entdeckten dabei den eurasischen Gedanken. Von den vielen Gruppierungen und publizistische Organen im heutigen Russland, die sich zu ihm bekennen, verdient die Gruppe um Aleksandr Dugin und dessen 1992 gegründete Zeitschrift Elementy angesichts ihres beträchtlichen Einflusses besondere Aufmerksamkeit. Der Beitrag entwirft ein geistiges Porträt des Periodikums, beleuchtet das Verhältnis zur westlichen extremen

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Rechten und fragt nach dem Einfluss dieser Form der Geopolitik auf die heutige russische Führung." (Autorenreferat)

[127-L] Mark, Rudolf A.: Russland und die Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS): zehn Jahre zwischen Integration und Desintegration, in: Deutsche Studien : Vierteljahreshefte, Jg. 38/2002, H. 147/148, S. 145-161 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1155; UuStB Köln(38)-XA65; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In einem kritischen Rückblick auf die letzten 10 Jahre seit Gründung der GUS, die das Ende der Sowjetunion besiegelte, untersucht der Beitrag, inwieweit es der GUS gelungen ist, die Region zu integrieren. Diskutiert wird vor allem der von Beginn an problematische besondere Charakter Russlands als Fortsetzerstaat der UdSSR, und obwohl daraus kein rechtlicher Führungsanspruch des Kremls innerhalb der GUS ableitbar war, fiel diesem doch die informelle Anerkennung der internationalen Völkergemeinschaft als Haupterbe der untergegangenen Sowjetunion zu.Trotz partieller Erfolge bei dem Versuch, den postsowjetischen Raum zu einer Einflusszone Russlands werden zu lassen, scheint Moskau doch klar zu werden, dass sich die mit Gründung der GUS verbundenen Hoffnungen einer Reintegration der einstigen Sowjetrepubliken nicht erfüllen werden. Welche konkreten Folgen dies für die Beziehungen Moskaus mit den GUS-Staaten in der Zukunft haben wird, ist auch auf dem Hintergrund der Ereignisse vom 11. September, die die gesamte zentralasiatische Region zum neuen Brennpunkt internationaler Diplomatie und Sicherheitspolitik hat werden lassen, schwer abzuschätzen. (ICH)

[128-L] Medvedev, Sergei: Putin's second republic: Russian scenarios, in: Internationale Politik und Gesellschaft, 2004, H. 1, S. 96-113 (URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG1_2004/ARTMEDVEDEV.PDF) INHALT: Der Beitrag fragt nach den Perspektiven nach der von Putin gewonnen Präsidentschaftswahl. Der Autor vergleicht fünf mögliche Szenarien ökonomischer und politischer Entwicklungen. Alle Prognosen laufen jedoch auf eine einzige Alternative hinaus - bürokratischer Kapitalismus - die Weiterentwicklung der gegenwärtigen Bedingungen - oder autoritäre Modernisierung. Diese Entscheidung wird von äußeren Faktoren beeinflusst werden, hauptsächlich vom Ölpreis, aber auch von Putins persönlicher Bereitschaft zur Reformpolitik und zum Schulterschluss mit dem Westen. (ICAÜbers)

[129-L] Neukirch, Claus: Moldovan headaches: the Republic of Moldova 120 days after the 2001 parliamentary elections, (CORE Working Papers, 3), Hamburg, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.core-hamburg.de/documents/15_Wp3.pdf) INHALT: Die Parlamentswahlen in der Republik Moldau am 25. Februar 2001 fanden vor dem Hintergrund einer tiefgehenden sozialen und wirtschaftlichen Krise statt. Die Kommunistische Partei der Republik Moldau gewann diese Wahlen mit großem Abstand. Zehn Jahre

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nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ist damit in einer ehemaligen Sowjetrepublik eine weitgehend nicht reformierte kommunistische Partei an die Macht gekommen. Der Verfasser fragt nach den Auswirkungen dieser Entwicklung. Sind Demokratie und marktwirtschaftliche Reformen in Gefahr? Wendet sich die Republik Moldau vom Westen ab? Zeichnet sich eine Lösung des Konflikts um Transdniestrien ab und was wird aus den russischen Truppen, die dort immer noch stationiert sind? Dies sind nur einige der brennenden Fragen, die sich seit dem 25. Februar stellen. Vier Monate nach der Wahl könnten erste Antworten möglich sein. (ICEÜbers)

[130-L] Proskurjakov, Aleksandr: Tschetschenien: Krieg ohne Ende?: Strategien des asymmetrischen Kampfs, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 4, S. 452-463 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Schatten des Irakkriegs, der als 'großer Krieg' zwischen Staaten geführt wird, dauert der 'kleine Krieg' in Tschetschenien an. Auf tschetschenischer Seite sind asymmetrische Strategien der Kriegsführung und religiöse Motive zu beobachten. Dazu gehören Kampfformen wie Selbstmordanschläge aber auch Guerillakampf mit modernster Ausrüstung und militärischem Know-how. Die Kämpfer bieten einer Übermacht Paroli, indem sie zusätzliche Ressourcen mobilisieren und so ein Gleichgewicht herstellen, das auf das Kosten-NutzenKalkül des Gegners zurückschlägt und diesen zum politischen Einlenken zwingen könnte. Das Ziel der Rebellen besteht offensichtlich nicht im militärischen Sieg über die überlegenen russländischen Truppen, sondern in der moralisch-ökonomischen Abnutzung und damit Schwächung des Gegners." (Autorenreferat)

[131-L] Rogov, Kirill: Freiheit oder Gleichheit: die Ursachen der Spaltung der demokratischen Bewegung in Russland, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 8, S. 1051-1065 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die politische Entwicklung Russlands wird seit dem Umbruch 1991 entscheidend von der Spaltung der demokratischen Bewegung geprägt. Die unüberwindbar scheinende Kluft wird gemeinhin mit persönlichen Animositäten zwischen ihren Exponenten erklärt. Tatsächlich aber liegen ihr zwei fundamental andere Interpretationen zentraler Begriffe wie Freiheit, Markt und Demokratie zugrunde, die historisch in den sowjetischen Reformdebatten der 1960er Jahre wurzeln. Während die von Jabloko verkörperte Strömung unter Demokratie die politische Gleichheit der Staatsbürger versteht, betont die heute im Sojuz pravych sil vereinte marktliberale Strömung die ökonomischen Freiheiten der Wirtschaftsbürger." (Autorenreferat)

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[132-L] Sabic, Claudia: Wo zwei Ukrainer sind, da sind drei Parteien: die Parteienszene in der Westukraine, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 3, S. 48-59 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm) INHALT: Der Beitrag erläutert zunächst den Unterschied von Zentrum und Region in der Ukraine anhand der jeweiligen Transformationspfade. Danach wird das politische System der Ukraine dargestellt und die Bedeutung von Parteien in diesem System herausgestellt. Der neopatrimoniale Charakter wird dabei deutlich. Im Anschluss daran wird die Bedeutung der Parteien in der Region L'viv gegenübergestellt. Eine Momentaufnahme aus der Zeit 1999 und 2000 zeigt die Funktionsweise der regionalen Parteien, ihre Anbindung nach oben und unten. Die Ausführungen zeigen, das die Möglichkeit, zwischen Strategien aus verschiedenen Parteien zu wählen, unter den gegebenen institutionellen Bedingungen nicht viel bedeutet. Offen bleibt, ob eine Clique geschickter Geschäftsleute eine Parteistruktur aufgebaut hat, um ihre partikularen Interessen zu verfolgen, oder ob die Partei aus einer Reformbemühung heraus gegründet wurde. Die Autorin beschreibt, dass und wie Oligarchen, die bereits eine wichtige wirtschaftliche Basis haben und mit der Machtstruktur verknüpft sind, Parteien kaufen oder gründen, um ihre Position zu sichern. (ICA2)

[133-F] Schönherr, S., Prof.Dr.; Albrecht, J.; Osterkamp, R. (Bearbeitung): Entwicklung des Lebensstandards in Zentralasien während der ersten Dekade der Transformation INHALT: Das Projekt untersucht die Entwicklung des Lebensstandards in den zentralasiatischen Transformationsländern Kasachstan, Kirgisien, Turkmenistan und Usbekistan. Im Wesentlichen sollen zwei Fragen beantwortet werden: 1. Wie entwickelte sich der Lebensstandard der Bevölkerung in der ersten Dekade des Transformationsprozesses (als Wohlfahrtsindikatoren dienen dabei insbesondere die Überlebenswahrscheinlichkeit und der Ernährungsstatus von Kindern); 2. Welche Faktoren bestimmen die Überlebenswahrscheinlichkeit und den Ernährungsstatus von Kindern? (Dieser Teil der Studie widmet sich der empirischen Analyse von Einflussmöglichkeiten auf die künftige ökonomische Entwicklung - und somit auf den Lebensstandard). GEOGRAPHISCHER RAUM: Zentralasien, insb. Kasachstan, Kirgisien, Turkmenistan, Usbekistan METHODE: Primärdatenanalyse. Datenquellen: Demographic Health Surveys, Statistische Ämter, andere. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität München, Fak. für VWL, Center for Economic Studies -CES(Schackstr. 4, 80539 München) KONTAKT: Schönherr, S. (Prof.Dr. Tel. 089-9224-1289, Fax: 089-9224-1462, e-mail: [email protected])

[134-L] Schrader, Heiko: Social capital and social transformation in Russia, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 9/2004, No. 4, S. 391-410. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.

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INHALT: "Sozialkapital ist eine wertvolle Ressource, die sowohl erzeugt als auch verbraucht werden kann, dessen Position in der Gesellschaft richtungsabhängig und verankert im Kollektivgedächtnis der Erfahrungen mit Machtstrukturen ist. Sozialkapital kann auf der Netzwerkund auf der Gesellschaftsebene gefunden werden, wobei eine Relation besteht. Fragmentierten Gesellschaften mit starken, exklusiven Netzwerkverbindungen innerhalb der Segmente und einer ausgeprägten dualen (inneren und äußeren) Moral fehlt es oft an starkem innewohnendem Sozialkapital. Informelle Normen überlagern formelle und setzen die Funktion von neu implementierten Institutionen ausser Kraft. Sie ändern sich sehr langsam. Russland hat sich scheinbar in eine Marktwirtschaft umgewandelt, aber nicht in eine Markt- und Zivilgesellschaft, weil das Sozialkapital auf der Gesellschaftsebene eher schwach ist, wohingegen es auf der Netzwerkebene eher stark ist. Die Struktur des sozialen Raumes in persönlichen Beziehungen befindet sich im Gegensatz zu der Struktur von sozialem Raum in einer solidarischen Zivilgemeinschaft." (Autorenreferat)

[135-L] Schrepfer-Proskurjakov, Alexander: Geopolitik und Terrorbekämpfung: Russlands Krieg in Tschetschenien, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 49/2004, H. 8, S. 974-983 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Dezember jährt sich der Beginn des Tschetschenien-Konflikts zum zehnten Mal. Obwohl im zweiten Tschetschenienkrieg seit 1999 Zehntausende von Menschen getötet wurden, erntet Russland spätestens seit dem 11. September weltweit Stillschweigen, wenn nicht gar Unterstützung für seinen Krieg gegen den 'Terror'. Der Publizist Alexander SchrepferProskurjakov analysiert die Interessen der Konfliktparteien sowie die Situation der Bevölkerung und warnt vor einer weiteren Eskalation des Bürgerkrieges." (Autorenreferat)

[136-L] Sevcenko, Ol'ga: Konsumieren, lamentieren, adaptieren: hybride Konsummuster und neue Identitäten in Russland, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 4, S. 515530 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Zusammenbruch der sozialen Sicherungssysteme, rasant wachsende Lebenshaltungskosten und eine weitverbreitete Schattenarbeitslosigkeit: Dies sind nur einige der Erscheinungen, die zu der berechtigten Einschätzung geführt haben, die russländische Gesellschaft befände sich in einer tiefen Krise. Diese objektivierende Perspektive sagt jedoch wenig aus über das subjektive Empfinden der Menschen. In Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit erzählen diese ihre alltägliche Lebensgeschichte, in der sie ihr Selbstverständnis in ihrem sozialen Umfeld präsentieren, nicht nur als Geschichte des Leids und des Niedergangs, sondern auch als eine des Erfolgs - und bestehe dieser auch nur im Erwerb eines neuen Kühlschranks." (Autorenreferat)

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[137-L] Sevcova, Lilija: Das Putin-Regime vor den Wahlen, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 11, S. 1691-1695 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Das von Putin geschaffene politische Regime hat bewiesen, dass es politische und wirtschaftliche Stabilität aufrecht erhalten kann. Anstelle des monarchisch geprägten Herrschaftssystems Jelzins hat Putin ein bürokratisch-semiautoritäres Führungssystem aufgebaut, typisch russisch in seiner Personalisierung von Macht, seinem monolithischen Charakter und der fehlenden sozialen Kontrolle. Bereits jetzt hat der Kampf um Putins Nachfolge begonnen. Putin steht jetzt vor der Frage, ob er die bisherige Politik der Stabilisierung fortsetzen oder es riskieren soll, die längst überfälligen Strukturreformen anzugehen - er muss sich zwischen der Rolle eines Lotsen und der eines Transformators entscheiden. (ICE2)

[138-L] Troebst, Stefan: Staatlichkeitskult im Pseudo-Staat: Identitätsmanagement in Transnistrien, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 7, S. 963-983 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Stützpfeiler des Staatlichkeitsstrebens der gesellschaftlichen Akteure in der 1990 proklamierten Transnistrischen Moldauischen Republik im Ostteil der Republik Moldau sind eine auf Besitzstandswahrung bedachte Regionalelite, das wirtschaftliche Potential dieser hochindustrialisierten Region sowie mit politischer Unterstützung Moskaus erworbene militärische Machtmittel. Hinzu kommt die normative Kraft des faktischen Bestehens der abtrünnigen Republik samt neuen regionalbezogenen Identifikationsprozessen. Seit Mitte der 1990er Jahre gewinnt eine weitere Säule an Bedeutung: regionalistisches Identitätsmanagement mittels einer auf Schaffung eines 'transnistrischen Volkes' zielenden Geschichtspolitik. Zentrale Komponenten sind eine sowjetisch inspirierte staatliche Symbolsprache, ein geopolitisch, historisch, sprachlich, kulturell und zunehmend auch religiös unterfüttertes 'großrussisches' mental mapping, ein von Berufshistorikern maßgeschneidertes regionalisiertes Geschichtsbild, eine auf die 'heroischen' Anfangsjahre bezogene Erinnerungspolitik sowie ein Personenkult um Präsident Igor' N. Smirnov. Demoskopische Daten und Wahlergebnisse deuten darauf hin, dass der aufwendige Staatlichkeitskult nicht ohne Wirkung ist." (Autorenreferat)

[139-F] Troschke, Manuela, Dr.; Ginzburg, Veniamin (Bearbeitung): Reformmodelle und Governance in Zentralasien INHALT: Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das Reformverhalten der zentralasiatischen Staaten mittels sogenannter Theoriegebäude zu analysieren. Auf diesem Wege sollen zum einen Unterschiede bezüglich der Geschwindigkeit und der Effizienz von Reformen in den einzelnen Staaten erklärt werden. Zum anderen sollen die nicht immer eindeutigen Aussagen der Transformationstheorie durch empirische Angaben aus diesen Ländern getestet werden. Für die Recherche dieser Daten ist die Kooperation mit Forschungsinstituten vor Ort unabdingbar. Die geplante Untersuchung umfasst drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt wird der Überblick über das Thema "Staat und Wirtschaft in Zentralasien" erarbeitet. Zu klären ist, welchem Reformmodell die einzelnen Staaten folgen und wie sich das Verhalten des Staates und

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seiner Institutionen auf die Performance der Volkswirtschaft auswirkt. Auch die Frage der Übertragbarkeit von Reformmodellen soll beantwortet werden. Im zweiten Abschnitt des Projektes wird die Rolle des Staates auf der Ebene der Unternehmen betrachtet. Es wird untersucht, inwieweit die Lenkungsmechanismen innerhalb der Unternehmen (corporate governance) trotz formeller Aufgabe der Eigentums- und Kontrollrechte de facto noch vom Staat dominiert sind. Die Anreize von Management und Arbeitern zu effizienter Produktion werden in diesem Fall verzerrt. Wenn der Staat keine anderen Anreize setzt, ist eine schwache wirtschaftliche Entwicklung die Folge. Im dritten Abschnitt wird die Rolle des Staates auf der Ebene der Verwaltung betrachtet. Bürokratie hemmt unternehmerische Initiative und belastet den Staatshaushalt. Wenn sich der Staat von seiner ererbten zentralen Lenkungsfunktion distanziert und einen Teil seines Machtanspruches an nachgeordnete Institutionen delegiert, kann dies theoretisch vermieden werden. Am Beispiel der fiskalischen Dezentralisierung in Kasachstan und des Einsatzes informeller Institutionen wie der Mahalla-Dorfgemeinschaften in Usbekistan wird untersucht, ob sich diese theoretischen Voraussagen bestätigen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Zentralasien ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Troschke, Manuela (Dr. Tel. 089-998394-67, e-mail: [email protected])

[140-L] Vahl, Marius; Emerson, Michael: Moldova and the Transnistrian conflict, in: JEMIE : Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe, 2004, Iss. 1, 29 S. (URL: http://www.ecmi.de/jemie/download/1-2004Chapter4.pdf) INHALT: Der Transnistrien-Konflikt entstand mit dem Zerfall der UdSSR Ende der 1980er Jahren. Beide Konfliktparteien konnten sich bislang auf keinen der von den internationalen Vermittlern Russland, Ukraine und OSZE unterbreiteten Vorschläge einigen. Die Rolle der EU war in den ersten zehn Jahren des Konflikts vernachlässigbar; dies hat sich aber jüngst im Zuge einer zunehmenden Europäisierung und EU-Orientierung des politischen Denkens in Moldawien geändert. Die Enttäuschung über die bisherigen Verhandlungen hat in Moldawien unabhängig von einer Lösung des Transnistrien-Konflikts Stimmen laut werden lassen, die sich für eine Europäisierung Moldawiens aussprechen. Demgegenüber ist das Engagement der EU in Transnistrien negativ aufgenommen worden. Auch Meinungsunterschiede zwischen den internationalen Vermittlern sind lauter geworden. So missbilligt Russland die 'Einmischung' des Westens und das wachsende Engagement der EU. (ICEÜbers)

[141-L] Voskanian, Aaron: Begegnung mit Europa: zur Transformation der Diskurse, in: Berliner Debatte Initial : Sozialund geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 4, S. 64-73 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm) INHALT: Der Beitrag erörtert einige der Probleme Armeniens auf seinem schwierigen und langen Weges nach Europa. Die Vorstellungen der Armenier von Europa und die Vorstellungen

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soFid Osteuropaforschung 2005/1 3.2 Rußland/GUS - Politische Transformation und ihre Folgen

der Europäer von Armenien sind zwar in Veränderung begriffen, bis heute haben sie aber etwas Schematisches behalten. Wurde Europa von Armeniern früher mit dem Christentum identifiziert, bedient man sich jetzt mit Assoziationen aus anderen Bereichen: von der hohen Produktions- und Konsumqualität über den Verzicht auf die Todesstrafe bis zur Freiheit für Homosexuelle. Sollte Armenien diese Werte der Europäischen Gemeinschaft nur formell annehmen, so der Autor, oder lediglich um der förmlichen Erfüllung gewisser Aufnahmekriterien willen, dann gibt dies fast unweigerlich dem einheimischen "Tribalismus" Auftrieb. Die vollständige Europa-Integration des Landes kann nur dann erfolgreich sein, wenn sich die beiden Seiten bewusst sind, dass hier "zusammenwächst, was schon immer zusammengehörte". Die Durchführung formeller Systemänderungen ist dabei eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung. Gefragt ist die bewusste und radikale Umgestaltung einer nationalen Lebenswelt, die in geschichtlichen und kulturellen Traditionen wurzeln, die Europa keineswegs fremd sind. In jedem Falle müssen die Staaten Europas sicher sein können, dass sie einen gleichberechtigten Partner bekommen, der imstande sein wird, die Zukunft Europas mitzugestalten und die unteilbare Verantwortung mitzutragen. (ICA2)

[142-L] Zacharov, Andrej: Ein Novum mit Tradition: Föderalismus in Russland und Europa, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1469-1477 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wer über Gemeinsamkeiten zwischen Russland und der Europäischen Union nachdenkt, stößt schnell auf die föderale Ordnung. Historisch betrachtet ist sie für Russland und Europa jeweils ein Novum. Auch der Zugang zur Verwirklichung der föderalistischen Idee ist ähnlich. Jeweils geht es um den Aufbau eines 'Föderalismus von oben', entweder nach einem ausgearbeiteten Plan wie in der EU, oder chaotisch und spontan wie in Russland. Russlands Weg zu einer föderalen Ordnung führte über trial and error. Die dabei erworbenen Erfahrungen bieten allgemeine Lehren, die über Russland hinaus anwendbar sind." (Autorenreferat)

3.3

Geschichte

[143-F] Beyrau, Dietrich, Prof.Dr. (Leitung): Kriegserfahrungen Russlands und der Sowjetunion im 20. Jahrhundert INHALT: Unter dem "Dach" von Kriegserfahrungen sollen in den kommenden Jahren eine Reihe von Einzeluntersuchungen auf der Basis von Archiv- und Bibliotheksrecherchen in Russland erstellt werden. Im Zentrum des Interesses stehen hierbei die sehr unterschiedlichen Ausprägungen des Militärstaats im Russland des Ersten Weltkrieges und der Sowjetunion vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Leitende Gesichtspunkte der Einzeluntersuchungen sind Kriegserfahrungen und Kriegserwartungen in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sowie die sich daraus ergebenden Folgen für die Ausprägung des russischen bzw. sowjetischen Militärstaates. Die ersten Untersuchungsschritte konzentrieren sich auf die Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg: Die Sozialisation der Soldaten, Artikulation ihrer Kriegserfahrungen in Krieg, Revolution und Bürgerkrieg: nationale Stereotype und Verhal-

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tenszuschreibungen vor und nach 1917; die russische Armee in der fremdnationalen Peripherie. In späteren Phasen sollen Studien folgen, die sich auf den Zweiten Weltkrieg beziehen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland, Sowjetunion METHODE: Zugrunde liegt ein konstruktivistischer Erfahrungsbegriff, der dazu verhelfen soll, zwischen 'objektiven' Strukturen und subjektiven Wahrnehmungen und Deutungen zu vermitteln. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beyrau, Dietrich: Der Erste Weltkrieg als Bewährungsprobe. Bolschewistische Lernprozesse aus dem "imperialistischen" Krieg. in: Journal of Modern European History, 2003, S. 96-124.+++Ders.: Projektionen, Imaginationen und Visionen. Die orthodoxe Militärgeistlichkeit im Einsatz für Glauben, Zar und Vaterland 1914-1917. in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 42, 204, 3, S. 402-420. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Philosophie und Geschichte, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde (Wilhelmstr. 36, 72074 Tübingen) KONTAKT: Institution (Tel. 07071-29-72388, Fax. 07071-29-2391, e-mail: [email protected])

[144-L] Beyrau, Dietrich: Alte Vorurteile und neue Chancen: die Juden in den russischen Streitkräften 1900 bis 1926, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 12, S. 1793-1809 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Antisemitismus und Judenfeindschaft existierten in den russischen Streitkräften in verschiedenen Erscheinungsformen. Vor 1914 ging es darum, die 'Wehrwürdigkeit' der Juden 'wissenschaftlich' nachzuweisen oder zu bestreiten. Obwohl die alten Vorurteile gegen die Juden die Revolution und den Bürgerkrieg überdauerten, hatten es die Bevölkerung und die Streitkräfte auf bolschewistischer Seite nun mit Juden nicht mehr nur als Objekten der Stigmatisierung und Gewalt, sondern als Repräsentanten einer oft genug brutalen Staatsgewalt zu tun. Die mentalen Strukturen, welche die neue Ordnung mit ihrer Kampf- und Feindrhetorik etablierte, blieben offen für ein Denken und Handeln, in die antisemitische Stereotype wieder Eingang finden konnten." (Autorenreferat)

[145-F] Boeckh, Katrin, Dr. (Bearbeitung): Die deutsche Okkupation der Ukraine während des Zweiten Weltkrieges und ihre Folgen INHALT: Diese umfassend angelegte Untersuchung, hat sich zum Ziel gemacht, die Umbruchszeit in der Ukraine 1944 bis 1946 zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht dabei die Resowjetisierung nach dem Abzug der Wehrmacht, damit zusammenhängende Probleme wie Repatriierungen und die erste Bestandsaufnahme der NS-Vergehen auf ukrainischem Gebiet. Dazu kommen repressive Maßnahmen gegen Kirchen und weitere soziale Folgen des Kriegsgeschehens wie die Verbreitung von Krankheiten und die steigende Zahl der Besprizorniki. Die Basis für die Analyse bilden vor allem Dokumente aus ukrainischen Parteiarchiven und anderen Archiven. ZEITRAUM: 1944 bis 1946 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung

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INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-99839-468, e-mail: [email protected])

[146-F] Bonwetsch, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): Der Große Terror in der sowjetischen Provinz 1937-1938. Zur Umsetzung des Befehls Nr. 00447 in der Westsibirischen Region und im Gebiet Jaroslavl INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1937-1938 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westsibirische Region, Gebiet Jaroslavl ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte (44780 Bochum) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[147-F] Brandes, Detlef, Prof.Dr.Dr.h.c.; Savin, Andrej (Bearbeitung): Die Sibiriendeutschen im Sowjetsystem (1919-1938) INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1919-1938 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westsibirien METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. ART: gefördert BEGINN: 1996-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Institution (Tel. 0211-81-14098, Fax: 0211-81-14772, e-mail: [email protected])

[148-F] Eimermacher, Karl, Prof.Dr.Dr.h.c.; Waschik, Klaus, Dr. (Bearbeitung): Formen, Mechanismen und Strukturen der sowjetischen Kulturpolitik von 1917 bis 1940 INHALT: Im Rahmen dieses auf sechs Jahre angelegten Projekts wurden Mechanismen der Entscheidungsfindung in der sowjetischen Kulturpolitik dokumentiert und analysiert. Das Projekt konzentrierte sich dabei vor allem auf die Strategien, welcher sich die zentralen ideologieund herrschaftssichernden Behörden und Einrichtungen zur kulturpolitischen Steuerung in der apparatsinternen Kommunikation bedienten, und liefert Aufschluss über interne und öffentliche Entscheidungsprozeduren. Das Gesamtprojekt war chronologisch nach Perioden gegliedert (Teil I: 1917-1939; Teil II: 1940-1975) und wurde organisatorisch in einer Reihe von archivübergreifenden Teilprojekten (Literatur, Plakat/ Agitprop, Organisationsstruktur, Personalia, Bildende Kunst, Film) realisiert. Die Mitarbeiter der Einzelprojekte setzen sich hauptsächlich aus russischen Archivaren und Historikern zusammen. Die Ergebnisse des Projekts liegen in einer Reihe von Arbeitsberichten vor. Zentrales Ergebnis des Projekts ist jedoch eine Textdatenbank mit Beschreibungen von 15.600 kulturpolitischen Dokumenten (ideologische Mustertexte, Erlasse, Verordnungen, Zirkulare usw.) und eine Sammlung von ca. 3.000 ausgewählten Volltexten (Reproduktionen von Originaldokumenten). Der thematische Schwerpunkt der zweiten Projektphase (1940-1975) bestand in der Analyse der strukturellen Modifikationen und des allmählichen Systemverfalls der sowjetischen Kulturpolitik vom Be-

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ginn der vierziger bis zum Ende der achtziger Jahre. Hierbei wurde vor allem untersucht, wie und in welchen Stadien sich der zunehmende Verlust an kulturpolitischer Steuerungsfähigkeit und notwendiger Systemerneuerung vollzog. Ein zusätzliches Sonderprojekt zum persönlichen Archiv Stalins (850 Dokumente) schloß das Gesamtprojekt 2003 ab. ZEITRAUM: 1917 bis 1975 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sowjetunion VERÖFFENTLICHUNGEN: Grabowsky, Ingo: Agitprop in der Sowjetunion: die Abteilung für Agitation und Propaganda 1920-1928. Dokumente und Analysen zur russischen und sowjetischen Kultur, Bd. 21. Bochum: Projektverl. 2004. ISBN 3-89733-101-2. ART: gefördert BEGINN: 1996-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Philologie, Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur (44780 Bochum) KONTAKT: Eimermacher, Karl (Prof.Dr. Tel. 0234-32-23370, e-mail: [email protected]); Waschik, Klaus (Dr. Tel. 0234-32-23368, e-mail: [email protected])

[149-L] Frank, Susi K.: "Innere Kolonisation" und frontier-Mythos: räumliche Deutungskonzepte in Russland und den USA, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 11, S. 1658-1675 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Geschichte der Expansion Russlands als 'innere Kolonisation' zu deuten, ist ein hartnäckiger Topos der russischen Historiographie seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er kehrt immer wieder und wird mit neuen semantischen Aspekten gefüllt. Russische Historiker begründen das Konzept mit einem Verweis auf die geographisch-räumlichen Gegebenheiten. Dass innerkontinentale Kolonisationsprozesse keineswegs immer so interpretiert wurden, zeigt der Vergleich mit amerikanischen Konstruktionen des nationalen Raums. Der Beitrag analysiert Ursachen und Funktionen der russischen Selbstdeutung." (Autorenreferat)

[150-L] Slutsch, Sergej: Stalins "Kriegszenario 1939": eine Rede, die es nie gab ; die Geschichte einer Fälschung, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 52/2004, H. 4, S. 597-635 (Standort: UuStB Köln(38)FHM EP67; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Jahre lang hat die Historiker eine Rede beschäftigt, die Stalin angeblich auf einer geheimen Politbürositzung am Vorabend des Zweiten Weltkriegs gehalten haben soll. Man nahm an, dass der sowjetische Diktator in dieser Rede seine Motive für den Nichtangriffspakt mit Hitler im Einzelnen erörtert habe. Einer französischen Nachrichtenagentur zu Folge sagte Stalin, dass der deutsch-sowjetische Vertrag nicht nur einen deutschen Angriff auf Polen gestatte, sondern auch den Rest Europas in einen langen Krieg stürzen und damit die Voraussetzungen für eine kommunistische Revolution auf dem gesamten Kontinent schaffen würde. Sollte dies wahr sein, so trügen Hitler und Stalin die Verantwortung für die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs gemeinsam. Ein Artikel von Eberhard Jäckel in den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte hat dieses Dokument jedoch bereits 1958 als Fälschung entlarvt. Neue Funde in russischen Archiven haben jüngst zu neuen Spekulationen geführt. Der Verfasser

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widerlegt entsprechende Behauptungen und zeigt, welche Motive hinter solchen vorsätzlichen Geschichtsfälschungen stehen. (ICEÜbers)

[151-L] Volk, Christian: Der Stalinismus im Gedächtnis Russlands: Versuch einer Erklärung der russischen Erinnerungslosigkeit, (Selected Term Paper, No. 5), Aachen 2004, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://www.rwth-aachen.de/ipw/paper_e.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, warum die russische Gesellschaft die Verbrechen während des Stalinismus dem Vergessen preisgibt. Der Autor geht zunächst auf das enge Verhältnis von Gedächtnis und Geschichtsschreibung ein. Im Anschluss daran wird der spezifische Umgang mit und die Instrumentalisierung von Geschichte und Geschichtsschreibung von der Entstalinisierung unter Chruschtschow und Breschnew bis zum Ende der Sowjetunion und der demokratischenPräsidentschaft Jelzins und Putins behandelt. Abschließend wird der Protest gegen das Selbstbildnis Russlands beleuchtet, der sich in der erinnerungs-bewahrenden Tätigkeit der Gesellschaft 'Memorial' artikuliert. (ICD)

[152-F] Waschik, Klaus, Dr. (Bearbeitung): Sichtbare Wahrheiten. Formen der Wirklichkeitspräsentation im sowjetischen Dokumentarfilm der 1920-1950er Jahre INHALT: In Fortführung des Projekts zur sowjetischen Plakatkultur wird gegenwärtig ein Forschungsprojekt zum sowjetischen Dokumentarfilm begonnen, das damit einen zweiten Baustein in der Erforschung der visuellen Kultur der Sowjetunion legen will. Das Medium Dokumentarfilm gehörte nicht nur zu den aus staatlicher wie ideologischer Perspektive besonders favorisierten Instrumenten politischer Überzeugungsarbeit und Identitätsstiftung, es war aufgrund seines medialen Status (Dokument) und damit scheinbar eingelösten Anspruchs, "wahre Wirklichkeiten" zu präsentieren, für den Massenrezipienten nahezu nicht hinterfragbar und deshalb wie kein anderes dazu geeignet, den Glauben an die neue Gesellschaft in ein Wissen um ihre 'reale' (mediale) Existenz zu verwandeln. Mit sowjetischen Wochenschauen und Kino-Chroniken, die in der Regel zehnminütig alle Filmvorführungen einleiteten und daher massenhaft rezipiert wurden, liegt eine Fülle ideologisch strukturierter Medienprodukte vor, die die inneren Bilder und Weltanschauungen in der sowjetischen Gesellschaft maßgeblich geprägt und unifiziert haben, oftmals sogar abweichende individuelle Sehweisen kompensierten oder substituierten. Diese Formen und Mechanismen der Bildstiftung gilt es anhand ausgesuchter Themenbereiche zu untersuchen, wobei hierzu bereits einschlägige Vorarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Archiv für Kino- und Photodokumente (Krasnogorsk) unternommen wurden, z.B. in Form einer digitalisierten Filmdatenbank mit über 250 dokumentarischen Videofragmenten. ZEITRAUM: 1920 bis 1950er Jahre GEOGRAPHISCHER RAUM: ehemalige Sowjetunion ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Philologie, Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0234-32-23368, e-mail: [email protected])

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Wirtschaft / Recht

[153-L] Balmaceda, Margarita M.: Explaining the management of energy dependency in Ukraine: possibilities and limits of a domestic-centered perspective, (Untersuchungen des FKKS), Mannheim 2004, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-mannheim.de/fkks/fkks30.pdf) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem politischen Verhalten im Kontext der postsowjetischen Transformationsprozesse und insbesondere mit der unterschiedlichen Handhabung post-sowjetischer Blockstaaten hinsichtlich der ökonomischen Abhängigkeit gegenüber Russland. Die Untersuchung konzentriert sich dabei auf das Management der Energieabhängigkeit von Russland als einem der schwierigsten Streitfragen in der Innen- und Außenpolitik von osteuropäischen Transformationsstaaten am Beispiel der Ukraine. In diesem Zusammenhang wird die Verflechtung der Energieabhängigkeit mit dem innenpolitischen Machtsystem von 1995 bis 2004 analysiert. Die Ausführungen orientieren sich an der Ausgangshypothese, wonach die Ausrichtung des politischen Systems in einigen zentralosteuropäischen Ländern den Umgang mit der Energieabhängigkeit im Allgemeinen und konkret gegenüber dem größten Partner Russland beeinflusst. Dabei werden die folgenden Aspekte erläutert: (1) die Undurchsichtigkeit der Märkte in der Ukraine, (2) die Möglichkeit der Implementierung einer kohärenten Energiepolitik, (3) die Art und Weise energiepolitischer Entscheidungen, (4) die Beschränkung der ukrainischen politischen Führung durch innenpolitische Faktoren bei den Energieverhandlungen mit Russland, (5) der Einfluss von Interessengruppen sowie (6) der Umgang bzw. die Verwendung der Gewinne aus den Energiegeschäften. Durch die Untersuchung dieser Faktoren werden allgemeinere Erkenntnisse über das Verhältnis zwischen Institutionen, Wirtschaftspolitik und außenpolitischen Beziehungen in Staaten, die sich im politischen Übergang befinden, gewonnen. (ICGÜbers)

[154-F] Clement, Hermann, Dr. (Bearbeitung): Wirtschaftswachstum in Russland und der Ukraine INHALT: Russland und die Ukraine erleben nach einer tiefen Rezessionskrise und einer dramatischen Abwertung ihrer Währungen 1998 einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung, der sich nach einer leichten Abschwächung in 2002, 2003 wieder deutlich beschleunigt. Über die Ursachen des Aufschwungs hat vor allem im Falle Russlands eine breite Diskussion eingesetzt. Vielfach wird dort die primäre Ursache in den seit 1999 stark gestiegenen Weltenergiepreisen gesehen. Als starkes Energieexportland profitiert Russland von den hohen Energiepreisen erheblich. Es gibt aber auch deutliche Hinweise darauf, dass zumindest weitere Ursachen dafür verantwortlich sind. Allein schon der weitgehend parallele Beginn und der Verlauf des Wachstums in der Ukraine legt dies nahe. Die Ukraine als Energieimportland wurde von der Entwicklung der Energiepreise über die Verschlechterung ihrer Terms of Trade in ihrem Wachstum negativ beeinflusst. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Reformen in beiden Staaten die Grundlage für den Aufschwung gelegt haben und dass die massive Abwertung 1998 dann deutliche Wachstumskräfte freigesetzt hat. Die Studie stellt daher als erstes die Wachstumsentwicklung in beiden Staaten dar. Sie untersucht die strukturellen, regionalen und außenwirtschaftlichen Veränderungen im Wachstumsprozess. Dabei zeigt sie, dass, wie erwartet, in beiden Volkswirtschaften die Dienstleistungen

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ihre Position in der Volkswirtschaft weiter verstärken. Mit dem einsetzenden Wachstum kam auch die Deindustrialisierung weitgehend zum Stillstand und es gibt Anzeichen, dass der Wachstumsprozess in der Industrie breiter und nicht mehr nur von den exportorientierten Zweigen getragen wird. Regional ergeben sich insbesondere in Russland starke Verschiebungen. Gewinner sind die zentralen und nordwestlichen Regionen, während die peripheren Räume in Sibirien mit Ausnahme der Energieregionen an Bedeutung verlieren. In letzteren setzen deutliche Abwanderungstendenzen ein. In der räumlich viel kleineren Ukraine gewinnt ebenfalls das Zentrum. Daneben sind aber zunächst im Osten, neuerdings jedoch auch im Westen der Ukraine, Wachstumszonen zu erkennen. Außenwirtschaftlich ist beiden Staaten die Umorientierung ihrer Handelsströme nach Westen insbesondere auf die EU hin gemein, wobei diese regionale Strukturverschiebung in Russland viel weiter fortgeschritten ist als in der Ukraine. Im folgenden Abschnitt werden dann die Wachstumskräfte untersucht. Deutlich wird dabei, dass in der jetzigen Phase weniger das Wachstum der Produktionsfaktoren als die Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität die maßgebliche Rolle spielt. Zudem wird gezeigt, dass die Reformen die Basis für die Rückkehr auf einen Wachstumspfad gelegt haben, dass die Währungskrise mit ihrem erheblichen Abwertungseffekt diese Kräfte in erheblichem Maße freigesetzt hat und dass in Russland die gestiegenen Energiepreise und bei der Ukraine die gestiegen Preise für Stahlprodukte dieses Wachstum deutlich unterstützten. Daher ist in beiden Staaten, auch bei ungünstigeren Preisentwicklungen auf den Außenmärkten davon auszugehen, dass sie sich auf einem längerfristigen relativ steilen Wachstumspfad halten können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland, Ukraine VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Clement, Hermann: Wirtschaftswachstum in Russland und der Ukraine: Stand und Perspektiven. Working Papers, Nr. 250. München: Univ., Osteuropa-Inst., Wirtschaftswiss. Abt. 2004, 159 S. Abrufbar im Internet unter http://www.lrz-muenchen.de/~oeim/wp250.pdf . ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium der Finanzen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-998396-25, e-mail: [email protected])

[155-F] Clement, Hermann, Dr. (Bearbeitung): Belarus. Wirtschaftliche Entwicklung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Deutschland INHALT: In dieser Kurzstudie wird gezeigt, dass trotz der relativ guten Ausgangslage, die vor allem in einer günstigen Industriestruktur und der geografischen Lage bestand, Belarus aufgrund der reformresistenten Wirtschaftspolitik zumindest einen Teil seiner Wachstumschancen verspielt hat. Die Reformresistenz hat zwar zunächst eine tiefgehende Wirtschaftskrise verhindert und damit eine vermeintlich günstige Entwicklung vorgezeichnet, die durch erhebliche indirekte Subventionen in Form von niedrigen Energiepreisen durch Russland noch gestützt wurde. Die Stabilisierungspolitik war nicht langfristig erfolgreich, und es kam in 1999 nochmals zu Inflationsraten von 250%. Inzwischen sind Stabilisierungserfolge erkennbar, allerdings hat auch das Wachstum nachgelassen. Die Analyse zeigt also, dass Belarus noch einen erheblichen Teil der Anpassungsprobleme vor sich hat. Zudem wurde klar, dass Belarus aufgrund seiner nachlassenden Konkurrenzfähigkeit sich außenwirtschaftlich immer stärker mit Russland integrierte, was durch eine Zollunion abgesichert wurde. Belarus bietet aufgrund seiner Lage und der noch nachwirkenden Kompetenzen der gut ausgebildeten Arbeiter

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sicher ein vielversprechendes Potential für den Handel und die Kooperation mit Deutschland. In größerem Umfang geweckt werden kann dies aber erst, wenn in dem Land eine echte Transformation erfolgt und die politischen Grundlagen für eine längerfristige Zusammenarbeit und Annäherung an die europäischen Standards und Organisationen geschaffen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Belarus, Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Clement, Hermann: Belarus: wirtschaftliche Entwicklung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Deutschland. Working Papers, Nr. 247. München: Univ., Osteuropa-Inst., Wirtschaftswiss. Abt. 2004, 50 S. ISBN 3-921396-84-0. Abrufbar im Internet unter http://www.lrz-muenchen.de/~oeim/wp247.pdf . ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-998396-25, e-mail: [email protected])

[156-L] Gel'man, Vladimir: Reform retour: Russlands kommunale Selbstverwaltung vor dem Aus?, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1343-1352 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Kommunale Selbstverwaltung in Russland ist jung. Erst seit zehn Jahren genießt sie Verfassungsrang. Die schwache demokratische Substanz und minimale Steuerschöpfung vor Ort schränkten die Autonomie real ein. Die Abwälzung föderaler Kompetenzen auf die Kommunen ohne entsprechende Mittel überforderte ihre Handlungsspielräume. Abhilfe sollten die Föderalreform und eine Reform der lokalen Selbstverwaltung schaffen. Der Gesetzesentwurf verrät den Geist der Zeit. Neben der Rezentralisierung der politischen Macht geht es um die Rückkehr zum sowjetischen Verständnis von lokaler Politik als letztem Glied einer administrativen Befehlskette und zur Finanzierung durch Dotationen und Subventionen von oben: Auf dem Spiel steht mehr als die kommunale Selbstverwaltung." (Autorenreferat)

[157-L] Gurkov, Igor; Maital, Shlomo: How will Russia's future CEOs manage?: a survey of attitudes toward loyalty, leadership and teamwork, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 6/2001, No. 1, S. 28-42. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "In dieser Arbeit wird die erste groß angelegte Umfrage zum Thema Grundhaltungen der Unternehmensführung vorgestellt. Für diese Untersuchung wurden über 1400 russische Manager der mittleren Ebene und 740 Geschäftsführer befragt. Es wurde herausgefunden, dass Geschäftsführer andere Vorstellungen davon haben, welche Eigenschaften einen Manager auszeichnen sollen, als die Manager der mittleren Ebene. Erstere schätzen Eigenschaften wie Fachwissen in Finanzen, Unternehmensführung und Recht, während zweitere größere Betonung auf Konfliktlösefertigkeiten und Teamfähigkeit legen. Wir vermuten, dass die neue Managergeneration, die in Russland heranwächst, weniger autokratische und hierarchische Züge aufweist und stärker teamorientiert ist, als ihre Vorgänger. Westliche Unternehmen sollten versuchen, Joint Ventures mit russischen Unternehmen einzugehen, in denen talentierte junge Manager ihre Fertigkeiten entdecken und testen können." (Autorenreferat)

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[158-F] Hasse, Rolf, Prof.Dr.; Kunze, Cornelie, Dr.; Lutsyk, Tetyana, Dipl.-Volksw.; Starodubrowski, Wiktor G., Prof.Dr.; Rudolph, Kurt, Prof.Dr. (Bearbeitung): Situation und Perspektiven von KMU in Russland und volkswirtschaftliche Bedeutung ihrer Zusammenarbeit mit KMU in der EU INHALT: Die offenkundigen Widersprüche zwischen der formal in Russland anerkannten Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für das Entstehen und die Entwicklung von KMU zu verändern, und der realen Praxis stehen in engem Zusammenhang mit einer Reihe grundsätzlicher Fragen zum Transformationsprozess Russlands, die in der Wirtschaftstheorie, aber auch von Wirtschaftspolitikern heftig diskutiert werden. Zu diesen Problemen, die auf gewisse Besonderheiten des russischen Transformationsprozesses verweisen, liegen in der russischen wie auch in der westeuropäischen Forschung eine Reihe kontroverser Interpretationen und Analysen vor. Da die problematische Situation der KMU in Russland nur vor dem Hintergrund dieser Besonderheiten zu verstehen ist, sollen im Projekt zunächst eigenständige Antworten auf einige dieser Fragen erarbeitet werden, gestützt auf Literaturrecherchen, auf die Auswertung des umfangreichen Materials russischer Institutionen und Verbände sowie auf der Grundlage ordnungspolitischer Überlegungen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht die Qualität der unternehmerischen Potenzen von KMU in Russland, einschließlich der Bewertung der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen, im Vergleich mit dem EU-Bereich. Darüber hinaus sollen Mittel und Wege zur Überwindung der derzeitigen Defizite der KMU in Russland identifiziert werden. Die Situation und Förderung von KMU in Russland soll weiter mit der innerhalb der EU verglichen werden. Durch den Vergleich eigener und bereits vorhandener Untersuchungen zu KMU in Russland mit den entsprechenden EU-Daten können prinzipielle Aussagen in bezug auf den Grad der Kongruenz der Mittelstandsentwicklung in Russland und der EU getroffen und die Frage beantwortet werden, inwieweit und wie die in den Ländern der EU bewährten Rahmenbedingungen und Instrumente der KMU-Politik in Russland einsetzbar sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland, Europäische Union ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen -ZIW(Augustusplatz 10-11, 04109 Leipzig) KONTAKT: Hasse, Rolf (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Kunze, Cornelie (Dr. e-mail: [email protected])

[159-L] Ivleva, Irina: Aufstieg und Transformation der Straßenökonomie in Russland: sozioökonomische Erfahrungen im Zuge der postsozialistischen Entwicklung, (Arbeitsbericht / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, Nr. 30), Magdeburg 2004, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/30.pdf) INHALT: "Der vorliegende Beitrag behandelt die sozioökonomische Problematik des Kleinhandels, die seit den letzten zehn bis fünfzehn Jahren im russischen Transformationskontext höchst aktuell ist. Es handelt sich um eine neue institutionelle Form, die unter Bedingungen einer realen Wirtschaft besteht und eher ein unintendiertes Ergebnis der Reform ist. Die Hauptthese, die in diesem Beitrag aufgestellt und begründet wird, ist, dass Lokalmärkte und Marktplätze in Russland eine ökonomische und soziokulturelle Hybridinstitution bilden, die ich als 'Straßenökonomie' bezeichne. Diese Institution des postsozialistischen Alltags stellt

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vermutlich ein Übergangsphänomen dar, insofern sie heutzutage rapide ihre ausschlaggebende Rolle verliert. Im folgenden werden die vorläufigen Ergebnisse einer qualitativen Studie über Kleinhändler in St. Petersburg und dem Leningrader Gebiet präsentiert, die im Jahre 2003 durchgeführt wurde." (Textauszug)

[160-L] Knjazev, Igor': Sibirien - Russland - Europa: Kto kogo? ; oder: Wer bremst wen?, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1549-1556 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Sibirien gilt aufgrund einer 'asiatischen Mentalität' und seiner wirtschaftlichen Rückständigkeit als Bremsklotz für die Integration Russlands in Europa. Tatsächlich aber hat Sibirien auch eine liberale Tradition, und die wirtschaftlichen Probleme sind nicht unüberwindbar. Sie sind vielmehr Ausdruck einer einseitig auf die Ausbeutung der Rohstoffe ausgerichteten Politik des Moskauer Zentrums. Das Zusammenwachsen Russlands und Europas ist eine Chance für Sibirien: Das föderale Zentrum muss im Zuge der Integration Kompetenzen nach unten delegieren, beispielsweise in der Migrations- und der Wirtschaftspolitik. Zudem könnte Sibirien horizontale Beziehungen zu den Regionen Europas und aufbauen. Sibirien würde vom Bremsklotz zur Zugmaschine." (Autorenreferat)

[161-F] Knogler, Michael, Dr.; Sekarev, Alexei, Dr. (Bearbeitung): Wirtschaftsstruktur und Kooperationspotential Aserbaidschans außerhalb der Energieförderung INHALT: Die Studie untersucht Kooperationspotentiale in der aserbaidschanischen Wirtschaft außerhalb der Energieförderung. Aserbaidschan bietet sich sowohl aufgrund seiner geographischen Lage zwischen dem südlichen Kaukasus und den zentralasiatischen Ländern als auch aufgrund seiner dynamischen Wirtschaftsentwicklung als Investitionsstandort und Handelspartner für ausländische (deutsche) Unternehmen an. Diese positive Einschätzung der Geschäftschancen und Wachstumsperspektiven beruht allerdings zunächst auf dem Mitte der neunziger Jahre eingeleitetem Ölboom. So ist die aserbaidschanische Wirtschaft durch extrem hohe Investitionen in die Erdölförderung des Landes, wo aufgrund der deutschen Unternehmensstruktur die Ansatzpunkte geringer sind, geprägt. Im Vordergrund der Studie steht demgegenüber die Frage, welche Perspektiven sich daraus für die Entwicklung anderer Bereiche, insbesondere für die vor- und nachgelagerten Bereiche der Energiegewinnung, ergeben. Die Studie untersucht zunächst den Einfluss der Wirtschaftsentwicklung seit Beginn der neunziger Jahre auf die Veränderung der Wirtschaftsstruktur bzw. die Struktur des Außenhandels (Kap. I). Vor diesem Hintergrund werden im zweiten Kapitel mögliche Kooperationspotentiale im einzelnen untersucht. Die kurz- bis mittelfristig hervorragenden Wachstumsperspektiven Aserbaidschans sprechen für zunehmende Kooperationspotentiale im Nichtöl-Sektor, auch wenn sich aufgrund des starken Wachstums im Ölsektor die Gewichte der Wirtschaft zunächst weiter in diesen Bereich verlagern. Insbesondere Branchen, die von SpilloverEffekten der Öl- und Gasproduktion profitieren wie etwa die Bauwirtschaft, verzeichnen kräftige Zuwachsraten. Längerfristig gibt es vor dem Hintergrund der ab 2010 rückläufigen Ölund Gaseinnahmen keine Alternative zu einer auf breiterer Basis angelegten Wirtschaftsentwicklung, wenn die Gefahren der Dutch disease (Beeinträchtigung des Wachstums anderer

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Sektoren durch die ölpreisbedingte Überbewertung der heimischen Währung) vermieden werden sollen. Die aserbaidschanische Regierung trägt diesem Umstand mit ihrem in Zusammenarbeit mit den internationalen Finanzorganisationen ausgearbeiteten Entwicklungsprogramm Rechnung, das die Armutsbekämpfung und die Förderung einer ausgewogenen Wirtschaftsentwicklung in den Vordergrund stellt. Im Außenhandel bieten sich aufgrund der präferentiellen Handelsbedingungen die beiden wichtigsten Absatzmärkte EU und GUS für exportorientierte Kooperationen an. Allerdings werden die EU-Exporte fast ausschließlich vom Öl dominiert, die Nichtölausfuhren verlagern sich seit 1997 wieder auf die GUS-Märkte, so dass bei den Nichtöl-Ausfuhren in die EU bislang nur ein Viertel der Präferenzen ausgeschöpft wird. Zudem sind die Nichtöl-Ausfuhren, sowohl in die EU und noch stärker in die GUS, nur auf wenige Produktkategorien konzentriert. Dies zeigt den Spielraum für eine Ausweitung und Diversifizierung der Exporte sowohl in die EU als auch in die GUS. Steigende Weltmarktanteile aufgrund verbesserter Wettbewerbsfähigkeit weisen die Exporte von Mineralien, nicht-elektronischen Maschinen und Transportausrüstungen auf. Bei den Importen ergeben sich aufgrund der in Zukunft wachsenden Importnachfrage in verschiedenen Branchen, darunter die vor- und nachgelagerten Bereiche der Öl- und Gasförderung (Maschinen und Transport und Förderausrüstungen) gute Absatzchancen für deutsche Exporte. Die Entwicklung des Binnenmarktes im Bereich der Konsumgüter lässt allerdings nur begrenztes Kooperationspotential in den entsprechenden Branchen erwarten, da die privaten Konsumausgaben in den nächsten Jahren relativ zum BIP sinken werden. Entsprechend werden auch die Konsumgütereinfuhren eher hinter der zu erwartenden Wirtschaftsentwicklung zurückbleiben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Aserbaidschan ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Knogler, Michael (Dr. Tel. 089-998394-48, e-mail: [email protected]); Sekarev, Alexei (Dr. Tel. 089-998394-47, e-mail: [email protected])

[162-F] Kusznir, Julia (Bearbeitung); Eichwede, Wolfgang, Prof.Dr.; Schröder, Hans-Henning, Prof. (Betreuung): Der politische Einfluss von Wirtschaftseliten in russischen Regionen 1992-2003. Eine Analyse am Beispiel der Erdöl- und Erdgasindustrie INHALT: Im Zentrum der geplanten Promotionsarbeit steht die Untersuchung des politischen Einflusses von Wirtschaftseliten in russischen Regionen. Konkret werden folgende Fragen beantwortet: Unter welchen Bedingungen, in welcher Form, mit welchen Folgen können Wirtschaftseliten die politischen Prozesse auf regionaler Ebene beeinflussen. Das Ziel besteht darin, herauszufinden, wie regionale Wirtschaftsakteure und politische Akteure interagieren und in politischen Allianzen zusammenwirken und wie die Wirtschaftseliten ihr Einflusspotenzial benutzen, um eine politische Verhaltensstrategie in den russischen Regionen zu entwickeln. ZEITRAUM: 1992-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland: Republik Tatarstan, Autonomer Bezirk der Chanten und Mansen, Region Tjumen, Autonomer Bezirk YamalNenzen METHODE: In der Untersuchung wird der Regimeansatz verwendet. In diesem Sinne wird der Analyseschwerpunkt auf die Herausbildung und Entwicklung von Koordinations- und Regelungsformen durch eigenständige staatliche und wirtschaftliche Akteure gelegt.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Kusznir, J.; Mitrochin, S.: Formirovanie i razvitie bjudzetnogo federalizma v Rossijskoj Federacii. Arbeitspapiere und Materialien der Forschungsstelle Osteuropa (ISSN 1616-7384), Nr. 32. Bremen 2001, 31 S. Download unter: http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/publikationen/ap/Kusznir_Mitroxin6.pdf .+++Kusznir, J.: Steuerreform und fiskalischer Föderalismus. in: Fruchtmann, I.; Pleines, H. (Hrsg.): Wirtschaftskulturelle Faktoren in der russischen Steuergesetzgebung und Steuerpraxis. Hamburg 2002.+++Kusznir, J.; Heinrich, A.; Pleines, H.: Foreign investment and national interests in the Russian oil and gas industry. in: Post-communist economies, Vol. 14, 2002, No. 4.+++Kusznir, J.; Pleines, H.: Reichtum für wen? Politische Ökonomie rußländischer Ölfelder. in: Osteuropa, Jg. 54, 2004, No. 9-10.+++Kusznir, J.: Russlands "Oligarchen": Eine neue Basis in den Regionen? Russlandanalyse, 2004, No. 41. Download unter: http://www.russlandanalysen.de/content/media/Russlandanalysen41.pdf . ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium; Univ. Bremen, Sachgebiet 12 Forschung und Transfer INSTITUTION: Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (Klagenfurter Str. 3, 28359 Bremen)

[163-L] Münchmeyer, Tobias: Russlands nukleare Prostitution: Brennstoffe geben, Brennstäbe nehmen, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1540-1548 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Russland versorgt die Weltmärkte mit seinem Mineralöl und Erdgas und nimmt dabei hohe ökologische Kosten in Kauf. Offenbar sieht die Regierung Russlands in der Übernahme ökologischer Risiken eine gewinnbringende Nische im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung. Dies zeigt besonders die gegen den Widerstand der Bevölkerung beabsichtigte Einfuhr von Atommüll." (Autorenreferat)

[164-L] Pavlova, Elena: Personalvermittlungsfirmen in Russland und ihre neuen Leistungen: (das Beispiel St. Petersburg), in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 3, S. 267-278. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Art und Aktivitäten der Personalvermittlungsfirmen in St. Petersburg. Nach einer präzisierenden Beschreibung, was in diesem Beitrag unter einer russischen Personalvermittlungsfirma verstanden werden soll, werden die verschiedenen Typen von solchen Firmen vorgestellt. Im weiteren befasst sich der Artikel insbesondere mit sogenannten Prestige-Personaldienstleistern. Nach einer Darstellung der Firmen in St. Petersburg wird vergleichend herausgestellt, welches die neuen Leistungen dieser Firmen sind." (Autorenreferat)

[165-F] Priewe, Jan, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wirtschaftliche Entwicklung in Belarus INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Belarus

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ART: Auftragsforschung ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: International Labour Organization -ILO- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, FB Wirtschaftswissenschaften I, Lehrgebiet VWL (10313 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-5019-2621, Fax: 030-5019-2257, e-mail: [email protected])

[166-L] Rozanova, Julia: Is small beautiful? Is big efficient?: selected patterns of HRM ; a pilot study of two Russian companies, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 3, S. 223-240. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Der Artikel konzentriert sich auf Muster und Strategien von Unternehmen zur Begegnung der Herausforderungen des Überganges wie der Änderung des Eigentumrechtes, der Unternehmensstruktur, Leistungsprinzipien und Beziehungsmuster zwischen Regierung und Unternehmen. Er basiert auf mehreren Fallstudien in einigen der größten und einflussreichsten russischen Unternehmen (LUKOIL, GAZPROM und ROSTELECOM) sowie kleinen Unternehmen (eine Fabrik, ein Kaufmann). Der Artikel analysiert die Systeme der industriellen Beziehungen und Maßstäbe der personellen Eignung für den Übergang, die von ausgewählten russischen Firmen entwickelt wurden, und inwiefern diese Maßstäbe anerkannt, bewertet und folglich von den Angestellten erwidert wurden. Die Muster die von den großen Konzernen ('Blue Chips') und kleinen Firmen eingesetzt wurden, unterscheiden sich dabei erheblich." (Autorenreferat)

[167-L] Rumyantsev, Andrey: Zur Beurteilung von Sachverhalten im russischen Medienrecht: am Beispiel der Trennung eigener und fremder Inhalte nach der Rechtsprechung des föderalen Verfassungsgerichts, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 634-643 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die medienrechtlich relevanten Grundsätze sind in Art. 29 der Verfassung der Russischen Föderation vom 12. Dezember 1993 (VRF) konzentriert. Es werden Gedanken- und Redefreiheit gewährleistet (Punkt 1); niemand darf zur Meinungsäußerung oder Verzicht darauf gezwungen werden (Punkt 3); jedermann hat das Recht, in Übereinstimmung mit Gesetzen Informationen frei zu suchen, zu erhalten, zu übermitteln, zu produzieren und zu verbreiten (Punkt 4); die Freiheit der Masseninformation wird gewährleistet, die Zensur ist verboten (Punkt 5). Jedermann hat das Recht auf wahrheitsgemäße Informationen über den Zustand der Umwelt (Art. 42 VRF). Die Grundrechte der russischen Verfassung gelten nach folgenden, in den modernen Staaten üblichen Prinzipien: sie sind unmittelbar anwendbar und bestimmen den Sinn, Inhalt und die Anwendung der Gesetze (Art. 18 VRF); völkerrechtlich verankerte Rechte und Freiheiten werden anerkannt und gewährleistet (Art. 17 Punkt 1 VRF). Letztere Norm ist durch den Vorrang der völkerrechtlichen Verträge der RF vor den nationalen Gesetzen flankiert; sowohl diese Verträge als auch die allgemein anerkannten völkerrechtlichen Grundsätze sind Bestandteile der russischen Rechtsordnung (Art. 15 Punkt 4 VRF). Die konkretisierende Ausgestaltung der Medienfreiheiten wird in einer Reihe der teils vorkonstitutionellen Gesetze, Präsidentenerlasse und Regierungsverordnungen vorgenommen. Das wich-

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tigste ist das Gesetz der RF vom 27. Dezember 1991 über die Massenmedien (MMG; wörtlich: über die Mittel der Masseninformation). Das Gesetz bestimmt den allgemeinen Begriff des Mediums, der auf alle Medienarten anwendbar ist. Die meisten Regeln des Gesetzes gelten sinngemäß für alle Medien. Dem Gesetz ist ein besonderes Medienmodell zu Grunde gelegt: es wird zwischen Journalistik als öffentlichem Dienst 'sui generis' und unternehmerischer Tätigkeit im medialen Bereich unterschieden; Medien werden primär als objektive Informationsvermittler verstanden. Der vom Gesetz umschriebene rechtliche Status des Journalisten gilt grundsätzlich auch für in Rußland tätige ausländische Journalisten (Art. 55 MMG). (KB2)

[168-L] Schmid, Sigrid: Russische Finanzkultur in der Transformation: eine ethnographische Studie in der Moskauer Stadtverwaltung, (Dissertationen, Bd. 715), Berlin: dissertation.de 2003, 266 S., ISBN: 389825-615-4 (Standort: Dt. ZB f. Wirtschaftswiss.(206)-A236518) INHALT: "Die vorliegende Studie ist einzuordnen in den kleinen Kreis der Arbeiten, die mit der impliziten Teleologie derjenigen Transformationsforschung bricht, die das Ergebnis der osteuropäischen Transformationsprozesse von der Definition der richtigen Zielen abhängig macht. Die Arbeit befasst sich vielmehr aus einer kulturanthropologischen Perspektive und mit Hilfe ethnographischer Methoden mit der politisch-administrativen Praxis der Transformation. Beantwortet werden soll die Frage, in welchem Verhältnis diese Praxis zu verkündeten Zielen steht. Der gewählte Gegenstand ist das Finanzmanagement der Stadt Moskau im Bereich urbaner Infrastrukturen und Dienstleistungen. Das besondere Augenmerk gilt hierbei der in Russland hoch subventionierten Wohn- und Kommunalwirtschaft, die in den späten 90er Jahren unter erheblichen Reformdruck geraten war. Die empirischen Analysen beziehen sich vor allem auf Wasser- und Wärmeversorgung. Herausgearbeitet werden alltägliche Praktiken des Organisierens und Durchlavierens (Muddling Through) in der Moskauer Finanzverwaltung, die hinter den hehren Fassaden der Transformation und proklamierten Reformvorhaben stattfinden. Anhand detaillierter Analysen der versuchten Implementation verschiedener Schritte der Finanzierungsreform der öffentlichen Versorgung in Moskau wird eine Finanzkultur belegt, die sich durch drei Dynamiken auszeichnet: 1) Neo-liberale Reformmodelle der individualisierten Kostendeckung stehen in Konflikt sowohl mit lokalen technischen Voraussetzungen als auch mit lokalen Überzeugungen von sozialer Gerechtigkeit und werden daher aus politischen Machterwägungen heraus nicht konsequent umgesetzt. Das heißt, die Finanzkultur ist nicht geprägt von translokaler ökonomischer Rationalität, sondern von lokalen Überzeugungen und Interessen. 2) Die Trennung von proklamierten Zielen und gegenläufiger Praxis wird ermöglicht durch ein loses Koppelungsverhältnis zwischen Praktiken und Repräsentationen in der Moskauer Stadtverwaltung: Formale Verfahrensregeln sind nicht besonders eng an Durchführungspraktiken gebunden. Der Verwaltungsapparat wird über Patron-Klient-Beziehungen am Laufen gehalten. Dies ermöglichte einen Umgang mit den öffentlichen Finanzen, bei dem weniger die Reformziele eine Rolle spielten als vielmehr verschiedene Interessen unterhalb der Entscheidungsspitze. 3) Weil aber gleichzeitig so getan werden musste als würde die Reform kräftig vorangetrieben, führte dies insgesamt zu einer Finanzkultur in der verschiedenste doppelbödige Zahlenwerke, wie z.B. virtuelle Verrechnungsketten und irrelevante Budgetformulierungen produziert und verwendet werden." (Autorenreferat)

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[169-F] Schönherr, S., Prof.Dr.; Nerb, G.; Nierhaus, W.; Albrecht, J.; Huber, G. (Bearbeitung): Kurzfristprognose und makroökonomische Analyse für Kasachstan INHALT: Im Zuge der "Nachbetreuung" eines kasachischen Wirtschaftsforschungsinstituts, mit dem das ifo Institut eine langjährige Partnerschaft verbindet, werden gemeinsam die Methoden der makroökonomischen Kurzfristprognose und -analyse vertieft und die Anwendbarkeit von in Europa entwickelten Verfahren getestet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kasachstan ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität München, Fak. für VWL, Center for Economic Studies -CES(Schackstr. 4, 80539 München) KONTAKT: Schönherr, S. (Prof.Dr. Tel. 089-9224-1298, Fax: 089-9224-1462, e-mail: [email protected])

[170-L] Schrader, Heiko; Dimitrov, Ivaylo; Dittrich, Eckhard; Stojanov, Christo: Zur Situation von Kleinunternehmen in Russland: Ergebnisse einer quantitativen Studie, (Arbeitsbericht / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, Nr. 25), Magdeburg 2004, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/25.pdf) INHALT: Einzelprivatunternehmer werden als Kern des so genannten Mittelstandes angesehen, der nach Auffassung Vieler das Rückgrat einer Volkswirtschaft, aber auch der demokratischen Zivilgesellschaft bildet und so einen bedeutsamen Faktor für Stabilität, Integration und Demokratisierung postsozialistischer Staaten darstellen könnte. Vor diesem Hintergrund überprüfen die Autoren in ihrem Forschungsprojekt, inwiefern die wirtschafts- und demokratietheoretischen Postulate in Russland ideologisch gefärbt sind oder ob sie empirischer Überprüfung standhalten. Im Kontext der gesellschaftspolitischen und strukturellen Rahmenbedingungen erhebt und analysiert die Projektgruppe in St. Petersburg die Muster des Wirtschaftens, die unternehmerischen Ressourcenkombinationen, die Bedeutung von Markt- bzw. Netzwerkhandeln sowie Charakteristika von Kleinunternehmertypen. So präsentiert der Arbeitsbericht die quantitativen Ergebnisse von 180 Interviews in russischen Kleinunternehmen. Als Kleinunternehmen gelten solche Unternehmen, die bei der Gründung nicht mehr als 25 Mitarbeiter haben. Sie verteilen sich auf sechs Branchen: (1) Dienstleistungen/Handwerk am und im Bau, (2) Kleinproduktion/Handwerk (ohne Bau), (3) Gaststätten, Cafes, etc., (4) Transport, (5) Handel sowie (6) Hightech und hoch qualifizierte Dienstleistungen. Die einzelnen Fragenblöcke des standardisierten Fragebogens zielen auf Grundinformationen über die Betriebe (hinsichtlich der Komposition der Eigner und Beschäftigten, des Kapitals und der Investitionen, der Unterstützungsnetzwerke und Zulieferer-/Kundenbeziehungen), Angaben zur Person des Gesprächspartners und Gründers, zum Unternehmensprofil und zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Unternehmenserfolg und zur Planung. Um Veränderungen in der Entwicklung der im Sample vertretenen Unternehmen analysieren zu können, beziehen sich zahlreiche Fragen auf zwei Zeitpunkte: (1) auf die Zeit der Gründung und (2) auf die heutige Situation. Die Daten werden mit SPSS analysiert. Hinsichtlich der Branchen und des Registrierungszeitpunktes der Unternehmen werden Signifikanztests durchgeführt, um Branchen- und Zeiteffekte auf die Daten bestimmen zu können. (ICG2)

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[171-F] Sell, Axel, Prof.Dr.; Heinrich, Andreas, Dr.; Krylov, Alexander, Dr.; Burmistrova, Marina (Bearbeitung): Corporate Governance/ Russland INHALT: Dieses Projekt konzentriert sich auf Innovationsprozesse im Organisations- und Managementbereich. Im Rahmen von Fallstudien werden Unternehmen aus dem Erdöl- und Erdgassektor in Transformations- und Schwellenländern untersucht und mit Unternehmen aus westlichen Industrieländern verglichen. Es wird von der zu überprüfenden zentralen Hypothese ausgegangen, dass in den betrachteten Ländern vor allem globale Faktoren in Form der Internationalisierung prägend auf organisatorische Innovationsprozesse und damit auf das Verhalten eines Unternehmens, sprich die Übernahme internationaler Corporate GovernanceStandards einwirken. Für das Projekt wurden mit den Ländern Litauen, Russland und Ungarn, Argentinien und Venezuela sowie Deutschland und Großbritannien dementsprechend sowohl Transformations- und Schwellenländer, als auch Industrieländer ausgewählt. Damit soll überprüft werden, ob sich die Qualität der Corporate Governance zwischen den Ländergruppen dergestalt unterscheidet, dass damit die unterschiedliche internationale Wettbewerbsfähigkeit erklärt werden kann. Nachahmende organisatorische Innovation im Zuge der Internationalisierung wäre dann ein zentraler Erklärungsfaktor für unternehmerischen Erfolg. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland VERÖFFENTLICHUNGEN: Sell, A.: Internationale Unternehmenskooperationen. München: Oldenbourg 2002. ISBN 3-486-25918-0.+++Sell, A.; Schauf, T.: Modernisation for engineering enterprises in economies under transition: example of Russia and Ukraine in the context of regional innovation systems. in: Stierle, M.H.; Birringer, T. (eds.): Economics of transition: theory, experiences and EU-enlargement. Berlin: VWF 2001, pp. 213-234. ISBN 389700-168-3.+++Sell, A.: Innovationen und weltwirtschaftliche Dynamik: der Beitrag der Innovationsforschung von Schumpeter bis heute. in: Staroske, U.; Wiegand-Kottisch, M.; Wohlmuth, K. (Hrsg.): Innovation als Schlüsselfaktor eines erfolgreichen Wirtschaftsstandortes: nationale und regionale Innovationssysteme im globalen Wettbewerb. Münster: Lit Verl. 2000, S. 29-76. ISBN 3-8258-5018-8.+++Heinrich, A.; Kusznir, J.; Pleines, H.: Foreign investment and national interests in the Russian oil and gas industry. in: Post-communist economies, Vol. 14, 2002, No. 4, pp. 495-507.+++Heinrich, A.: Large corporation as national and global players: the case of Gazprom. in: Segbers, K. (ed.): Explaining post-Soviet patchworks, Vol. 1: Actors and sectors in Russia between accommodation and resistance to globalization. Aldershot: Ashgate 2001, pp. 97-115. ISBN 0-7546-1633-9.+++Ders.: The European natural gas market in the next decade: an overview. in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 68, 1999, No. 4, pp. 526-542. ARBEITSPAPIERE: Heinrich, A.: Internationalisation, market structures and enterprise behaviour: the Janus-faced Russian gas monopoly Gazprom. in: Liuhto, K. (ed.): East goes West: the internationalization of Eastern enterprises. Studies in industrial engineering and management, No. 14. Lappeenranta: Univ. of Technology 2001, pp. 51-87.+++Ders.: Russlands Gazprom. Teil II: Gazprom als Akteur auf internationaler Ebene. Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 34. Köln: BIOst 1999. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management -IWIM- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Sell, Axel (Prof.Dr. Tel. 0421-218-2167, Fax: 0421-218-4550, e-mail: sell@uni-bremen)

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[172-F] Tonoyan, Vartuhi, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung): Institutionen, Korruption und illegale rentesuchende Aktivitäten INHALT: Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Erklärung des Korruptionsverhaltens und dessen Unterschiede in verschiedenen nationalen und kulturellen Kontexten auf der Basis eines mikrotheoretisch fundierten Untersuchungsansatzes. Das Projekt wird als eine ländervergleichende empirische Untersuchung zwischen einer transkaukasischen und einer mittelasiatischen Republik -Armenien und Usbekistan- einerseits und West- und Ostdeutschland andererseits durchgeführt. Das Forschungsvorhaben geht von der zentralen Annahme aus, dass das Bestechungs- und Korruptionsverhalten der Akteure einer multikausalen und interdisziplinären Betrachtungsweise bedarf, in der sowohl ökonomische , soziologische als auch psychologische Faktoren von Relevanz sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Transkaukasus, Armenien, Usbekistan, Deutschland METHODE: Der Forschungsansatz beruht im Kern auf der "Theorie des geplanten Verhaltens" (Theory of Planned Behavior, TPB) von Ajzen. Dem Untersuchungsgegenstand entsprechend wurde die TPB um institutionenökonomische und kulturelle Aspekte ergänzt, so dass in der Analyse korrupter Handlungsabsichten sowohl ökonomische Anreiz- und Kostenstrukturen, der Einfluss von sozialen Normen, Bräuchen und Sitten berücksichtigt werden. Durch die Zusammenführung verschiedener Theorieansätze und die Integration in ein umfassendes Kausalmodell werden mehrere empirische Forschungshypothesen abgeleitet. Diese zielen u.a. auf die Qualität der formellen Institutionen, die zu erwartenden Kosten der rechtlichen Sanktionierung, die persönliche Bindung an moralische Grundwerte, oder den informellen "code of behavior". Neben den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritten hat sich das Projekt eine angewandte und interventionsorientierte Erforschung des Themas zum praktischen Ziel gesetzt. Ein besseres Verständnis der Ursachen des Korruptionsverhaltens und dessen Unterschiede in verschiedenen Länderkontexten ermöglicht eine qualitative Verbesserung der Politik- und Unternehmensberatung und somit die Schaffung von verbesserten politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen VERÖFFENTLICHUNGEN: Tonoyan, Vartuhi: Corruption and entrepreneurship: impact of trust and civic society. A cross-cultural comparison of 21 countries. Grüne Reihe des ifm Nr. 58, 2003, 54.+++Ders.: Entrepreneurship and corruption: integrating institutions, rationality and social norms. Paper presented at the Symposium: Re/ Costructing Corruption: Towards an Interdisciplinary Framework, May 2003, University of East Anglia, Norwich. Grüne Reihe des ifm Nr. 54, 2003.+++Ders.: The bright and dark sides of trust: corruption and entrepreneurship. Internet Center for Corruption Research 2004 (s.u.: http://www-user.gwdg.de/ ~uwvw/corruption.research contributions.html ).+++Ders.: Corruption and entrepreneurship: does trust matter? in: Journal of Transforming Economics and Societies, Vol. 10, 2003, No. 3, pp. S. 2-19. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm- (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-181-2895, e-mail: [email protected])

[173-F] Universität Göttingen: The effects of trade and macroeconomic policy on agricultural incentives in Ukraine

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INHALT: Agriculture is affected by both direct and indirect policies. The study of many developing countries shows that the effect of indirect taxation on agriculture is often larger than the direct effect. Macroeconomic policy through exchange rates and commercial policy through import protection and export barriers are significant impediments to agricultural growth in these countries. Ukraine is in transition from a centrally-planned to a market economy. Has government policy smoothed this transition for agriculture? It appears likely that the indirect taxation of the agriculture in Ukraine more than compensates for any direct farm support that is provided. This project will attempt to quantify the linkages between agriculture and the macroeconomy and draw policy conclusions for the Ukrainian government. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[174-F] Universität Göttingen: Die Zukunft landwirtschaftlicher Großbetriebe in den GUS-Ländern INHALT: Ziel dieser Arbeit ist es, die Anpassungsfähigkeit landwirtschaftlicher Großbetriebe in der Ukraine zu untersuchen. In den landwirtschaftlichen Großbetrieben der GUS-Länder (Nachfolgebetriebe der Sowchosen und Kolchosen) kommt die Spannung zwischen produktionstechnischen Kostendegressionen in der Landwirtschaft einerseits und betriebsinternen Transaktionskosten besonders deutlich zum Ausdruck. Erfahrungen in einigen osteuropäischen Ländern und in den neuen Bundesländern deuten darauf hin, daß die Wettbewerbsfähigkeit post-sozialistischer Großbetriebe nur anhand einer starken Substitution des Faktors Arbeit durch Kapital erhöht werden kann. Untersucht werden für den Prozess der Umstrukturierung landwirtschaftlicher Großbetriebe in der Ukraine Implikationen von Erfahrungen, die in diesen Ländern gemacht worden sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: GUS-Länder, ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[175-F] Universität Göttingen: Finanzierung im ländlichen Raum der Ukraine INHALT: In kaum einem anderen der osteuropäischen Transformationsländer ist der Finanzsektor so wenig entwickelt wie in der Ukraine. Für die Finanzierung der Landwirtschaft spielt der Banksektor fast keine Rolle. Diese Lücke wird über Handelskredite und eine staatliche Finanzierung nur sehr unzureichend geschlossen. Anhand eines mikroökonomischen Modells der Kreditrationierung sollen die Gründe der mangelhaften Finanzierung der landwirtschaftlichen Betriebe herausgearbeitet und einer empirischen Überprüfung unterzogen werden. Ziel des Vorhabens ist, die Hemmnisse bei der Entwicklung eines Agrarfinanzwesens zu identifizieren und Politikempfehlungen zu deren Beseitigung zu entwickeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[176-F] Universität Göttingen: Gravitätsmodelle INHALT: Gravitätsmodelle werden u.a. zur Analyse von Handelsbeziehungen eingesetzt. Angelehnt an das physikalische Gravitationsmodell mit den Größen Masse und Entfernung wird davon ausgegangen, dass der Warenaustausch zwischen Ländern mit zunehmender Distanz abnimmt und eine höhere Bevölkerungszahl (Masse) in den Ländern den Handel positiv beeinflusst. Meist wird bei der Bestimmung eines solchen Zusammenhanges zusätzlich das Einkommensniveau und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Staatengemeinschaft (modelliert als Dummy-Variable) berücksichtigt. In diesem Vorhaben wird ein Gravitätsmodell des internationalen Handels geschätzt, um die Integration der mittel- und osteuropäischen Staaten in den gesamteuropäischen bzw. Welthandel zu untersuchen. Vor allem wird die Handelsstruktur der Ukraine, die sich seit der Unabhängigkeit vor zehn Jahren kaum geändert hat, näher untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[177-F] Universität Göttingen: Regionales Handelsmodell für die Ukraine INHALT: Farming is not done in isolation from the external economic environment. Efficient marketing chains are an important part of sustainable agricultural growth. Farm-gate prices are strongly affected by the development of the marketing chains. In Ukraine, for example, the average farmer receives roughly 40% of the FOB export price of wheat, while the German farmer receives roughly 70%. A QP model of regional agricultural trade in Ukraine is being used to analyse trade of agricultural commodities at the regional level. The model can be used to analyse the impact of reducing marketing costs on Ukrainian export, import and internal trade, intra-Ukrainian agricultural commodity movements, farm prices and trade margins. Moreover, the effects of the regional bans which have been a common feature of agricultural markets in Ukraine in recent years can be modeled as well. The model is being expanded to cover a broader variety of products and linkages in Ukrainian agriculture. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[178-F] Universität Göttingen: Kultureller Kontext als Faktor der Entwicklung des russischen Agrarsektors

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INHALT: Kognitive Modelle verbunden mit dem subkognitiv bedingten Verhalten der in wirtschaftlicher Aktivität eingebundenen Akteure schaffen den informellen Rahmen eines gegebenen wirtschaftlichen Systems. Diese werden in ihrer Summe in der Arbeit als "kultureller Kontext" zusammengefasst. Als ein begrenzender Parameter der wirtschaftlichen Aktivität repliziert und tradiert sich dieser "kulturelle Kontext" durch deren sozialen Interaktionen der Akteure sowohl vertikal als auch horizontal und schafft durch diese Deszendenz eine Trägheit hinsichtlich der Entstehung neuer Elemente. In Hinsicht auf den russischen Agrarsektor ist zu vermuten, dass die sowjetische Vergangenheit in 70 Jahren einen kulturellen Kontext geschaffen hat, dessen Trägheit der marktwirtschaftlich angesetzten Entwicklung bremsend entgegenwirkt. Ziel der Arbeit ist es daher, anhand zukünftiger Entscheidungsträger aus dem russischen Agrarsektors zu analysieren, inwieweit sich diese Deszendenz durch eine intensive, aber zeitlich beschränkte Konfrontation einzelner Akteure mit einem kulturellen Kontext andersgelagerter Deszendenz durchbrechen lässt, und eine nachhaltige Rekombination des "kulturellen Kontextes" mit innovativer Elemente schafft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

3.5

Kunst / Kultur / Medien

[179-L] Amaschow, Aflatun; Salmanow, Chugug: Medien in Aserbaidschan, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 764-771, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Aserbaidschan vor. (PT)

[180-L] Bartov, Arkadij: Der Mythos Sankt Petersburg, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1371-1377 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Als charakteristisch für die Postmoderne wird für gewöhnlich die Bildung von kommunikativen Informationsnetzen angesehen, in denen Bilder, Zeichen und Ideen realer er-

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soFid Osteuropaforschung 2005/1 3.5 Rußland/GUS - Kunst / Kultur / Medien

scheinen als die Dinge, die sie bezeichnen oder widerspiegeln. Das Erschaffen einer künstlichen Realität ist lange ein Vorrecht der russischen Geschichte gewesen, sieht man einmal von der sowjetischen und postsowjetischen Zeit ab. Die Simulation der Errungenschaften der europäischen Zivilisation fand ihren Höhepunkt in der Gründung und Entwicklung von St. Petersburg und erwies sich in Russland als sehr produktiv. Die Feiern zum 300jährigen Bestehen von St. Petersburg haben deutlich vor Augen geführt, wie die Simulation von Realität zum Maßstab des Hyperrealismus wird. (ICEÜbers)

[181-L] Becker, Jonathan: Lessons from Russia: a neo-authoritarian media system, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 139-163 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/139.pdf) INHALT: Der Beitrag versucht eine Antwort auf zwei miteinander verbundene Fragen: wie steht es um die Pressefreiheit in Russland mehr als 15 Jahren nach dem Beginn von Michael Gorbatschows Glasnost-Politik? und was kann uns Russlands Medientransformation in bezug auf unser Verständnis von politischen Massenkommunikationssystemen lehren? Die Argumentation geht dahingehend, dass zwar die russischen Medien unter der Präsidentschaft Vladimir Putins leiden, die Umstände aber in keiner Hinsicht so düster sind wie in der Sowjetperiode vor Gorbatschow und auch nicht so schlecht, wie es einige Journalistenorganisationen glauben machen wollen. Mit Mitteln der vergleichenden Analyse und unter Einbeziehung politikwissenschaftlicher Literatur, die sich mit Typologien nicht-demokratischer Regierungssysteme beschäftigt, zeigt der Beitrag auf, dass die heutigen russischen Medien sich in der gleichen Situation befinden wie die Medien in autoritären Regimen überall in der Welt und nicht in einer Situation sui generis, wie manchmal argumentiert wird. Dabei nimmt der Autor einige der wichtigen Unterscheidungen aus dem viel kritisierten Werk "Four Theories of the Press" (F. Siebert, T. Peterson, W. Schramm, 1956) auf, insbesondere solche, die sich mit der Rolle des Staates als der wichtigsten Bedrohung der Medienfreiheit befassen. Es muss klar zwischen den unterschiedlichen Formen nicht-demokratischer politischer Massenkommunikationssysteme unterschieden werden. (UNübers.) (UN)

[182-F] Brauckhoff, Maria, Dr. (Bearbeitung): Dichterbild und künstlerisches Selbstbewusstsein russischer Dichterinnen der Moderne INHALT: Im Zentrum des Projekts steht die Frage nach den Bedingungen, der individuellen Ausprägung und der Spezifik des sich formierenden schriftstellerischen Selbstbewusstseins russischer Dichterinnen in der "Gründerzeit" ihrer Etablierung und Professionalisierung in der Literatur der gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchsepoche der Moderne. Ausgangspunkt ist die These, dass das auffällige Interesse der Epoche am "Weiblichen", das sich u.a. in der auch in Russland intensiven Rezeption Otto Weiningers, in öffentlichen Diskussionen über die Psychologie der ("Neuen") Frau und der philosophischen und symbolistischen Utopie eines sakralisierten "Ewig Weiblichen" widerspiegelte, die Autorinnen zunächst auch bei ihrem Eintritt in die elitäre Sphäre der Dichtung begünstigte, sie hier jedoch gleichzeitig durch eine Fixierung auf spezifische "Frauenthemen" und eine angeblich für alle Autorinnen gültige "weibliche" Ästhetik marginalisierte und so einem erhöhten Druck aussetzte, sich in ihrer Rolle als Frau und Dichter zu legitimieren. Die Studie strebt eine notwendige Ergänzung und

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Bereicherung des bisher vornehmlich auf der Basis männlicher Autoren erstellten Dichterbildes der Moderne an und untersucht, mit welchen Strategien Dichterinnen auf die ihnen entgegengestellten Weiblichkeitsstereotype, auf die zeittypische Androgynitätsdebatte und das epochenspezifische, auf den Puskin-Mythos und den Geniekult der Romantik rekurrierende elitäre Dichterbild reagierten, ob und wie sie diese in ihre individuellen Selbstbilder integrierten und wie sie sich so in das "panautobiographische", das Ich des Dichters (bzw. dessen Krise) akzentuierende Projekt der Moderne einschrieben. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Philologie, Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0234-32-23371, e-mail: [email protected])

[183-L] Claus, Katja: Die Entstehung der "Zweiten Kultur" in Leningrad: am Beispiel der Zeitschrift "Casy" (1976-1990), (Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Nr. 58), Bremen 2004, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.forschungsstelle.unibremen.de/10_dokument/1001_pdf/ap/AP%2058.pdf) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich am Beispiel der Zeitschrift 'Casy' mit der Entstehung der 'Zweiten Kultur' (die gesamte Breite der in- und halboffiziellen kulturellen Aktivitäten umfassend), die sich in den 1970er Jahren in Leningrad im Zeichen der breschnevschen Stagnationspolitik herausbildet. Dabei wird deutlich gemacht, dass sich die Einstellung der RegimekritikerInnen gegenüber den Machthabenden wandelt. Nach Stalins Tod hat das mit dem Namen Chruschtschow assoziierte Tauwetter zunächst Hoffnung auf eine größere Freiheit des Wortes gegeben. Spätestens unter Breschnev wird das System aber erneut in eine parteiideologische Starre gelenkt, die einen neuen Typus von Widersacher hervorbringt. Um Hintergründe und Stimmungen verständlich zu machen, die die Entwicklung der 'Zweiten Kultur' in den 1970er Jahren forcieren, werden im ersten Abschnitt zunächst einige Charakteristika der Bewegung dargestellt. So verdeutlicht die Beschäftigung mit den Prinzipien der Generation der 1970er Jahre, welche Mechanismen der Dissens gegenüber den Machthabenden im Unterschied zur vorhergehenden Generation entwickelt hat. In einem weiteren Schritt wird der Kampf der 'Zweiten Kultur' um eigene Räume beschrieben. Dazu gehört einerseits der Spagat derjenigen, die versuchen, sowohl im offiziellen als auch im inoffiziellen Bereich zu publizieren. Andererseits wird aufgezeigt, dass es nicht mehr darum geht, sich an den vorgegebenen Linien der staatlichen Kulturpolitik in Gestalt des sozialistischen Realismus abzuarbeiten, sondern etwas zu schaffen, das weitestgehend unabhängig davon existiert. Um die Entwicklung zu verdeutlichen, die speziell dieses Genre von der Zeit des 'Tauwetters' (ottepel) bis zur Stagnation (zastoj) durchmacht, gibt es in einem gesonderten Teil einen kurzen Abriss der Veränderungen in Hinblick auf Publikationsform und HerausgeberInnenschaft. Der Abschnitt über 'Casy' als Teil der 'Zweiten Kultur' in Leningrad beschreibt die Entstehungsgeschichte des Journals, seine Konzeption, den Kreis der HerausgeberInnen und MitarbeiterInnen und charakterisiert es schließlich als ein Triebrad der 'Zweiten Kultur'. Zum Schluss stellt sich einerseits die Frage nach dem Einfluss der sich wandelnden Reaktionen der inoffiziellen Kulturszene auf das System und auf den gesellschaftlichen Prozess in der Sowjetunion. Andererseits gilt es, der Frage nach der Präsenz des Engagements der AktivistInnen in der heutigen russischen Gesellschaft, im Speziellen in der Geschichtsschreibung über die sowjetische Ära, nachzugehen. (ICG2)

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[184-L] Dorochow, Wladimir: Massenmedien in Weißrussland, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.Ges., 2004, S. 700-717, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Weißrussland vor. (PT)

[185-L] Iwanow, Walerij: Medien in der Ukraine, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 678-688, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in der Ukraine vor. (PT)

[186-L] Jilge, Wilfried: Kulturpolitik als Geschichtspolitik: der "Platz der Unabhängigkeit" in Kiev, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 1, S. 33-57 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wesentliche Bereiche der offiziellen Kulturpolitik der Ukraine sind den Ansprüchen der Geschichtspolitik des Staates untergeordnet. Da 'Nation' ein zentrales Mittel der Herrschaftslegitimation ist, werden nationalhistorische Themen durch die Kunst in der Gesellschaft implementiert, um geschichtspolitische Ansprüche des Staates zu bedienen. Dies geht einher mit der einseitigen Unterordnung ästhetischer und fachlicher Fragen unter geschichtspolitische Prämissen. Diese Tendenzen lassen sich exemplarisch anhand der Denkmalspolitik am Beispiel des 'Platzes der Unabhängigkeit' in Kiev belegen. Das monumentale Geschichtsbild der Denkmalensemble und die Intransparenz des Rekonstruktionsprozesses scheinen dabei ein Sinnbild für die allgemeine autoritäre politische Entwicklung der staatlichen Exekutive der Ukraine in den letzten Jahren zu sein." (Autorenreferat)

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[187-L] Kharina-Welke, Nathalie: Das Mediensystem Russlands, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 566-582, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Russland vor. (PT)

[188-L] Martirosyan, Karen: Medien in Armenien, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 755-764, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Armenien vor. (PT)

[189-L] Oertel, Barbara: Viel Presse - wenig Freiheit: Medien und Macht in Russland, der Ukraine und Belarus, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 1, S. 19-32 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Elf Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben auch bei den Journalisten in Russland, der Ukraine und Belarus die anfänglich überschwänglichen Freiheitshoffnungen weitgehend Ernüchterung Platz gemacht. Immer noch dominieren Staatsmedien oder Medien in der Hand von meist mit der jeweiligen Staatsmacht verwandelten sogenannten Oligarchen den Markt. Demgegenüber wird unabhängigen Medien, die meist am finanziellen Abgrund stehen, das (Über)leben durch vielfältige Schikanen schwergemacht: Mit Razzien der Steuerpolizei, Gerichtsverfahren und der Verurteilung zu drakonischen Geldstrafen, ja sogar mit physischer Gewalt gegen einzelne Journalisten. Doch gibt es durchaus auch positive Ansätze, verkörpert durch Vertreter der 'neuen' Generation, die sich, nicht selten aller Bedrohung zum Trotz, für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen." (Autorenreferat)

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[190-L] Rykowzewa, Elena: Abgestraft für gute Arbeit, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 66-69 INHALT: Am Beispiel des Chefredakteurs der "Iswestija", R. Schakirow, der wegen seiner Berichterstattung über das Geiseldrama in Beslan entlassen worden war, wird die Berufssituation der Journalisten in Russland erörtert. Dargestellt wird die politische Einflussnahme der Regierung gegenüber kritischen Pressevertretern. Es wird auch vermutet, dass die zunehmende Privatisierung und Kommerzialisierung der Presse zu wirtschaftlichem Druck auf eine objektive Berichterstattung führt. Als angeblichen Entlassungsgrund Schakirows nannte die Verlagsholding, die die Mehrheit der Aktien hält, die zu "plakative und emotionale" Darstellung der Geiselnahme. (DY)

[191-F] Terpitz, Olaf (Bearbeitung); Troebst, Stefan, Prof.Dr.; Siegrist, Hannes, Prof.Dr. (Betreuung): Das Stetl. Untergegangene Welt und Gedächtnisort im osteuropäischen Raum INHALT: Entwicklung des Konzepts "Stetl" nach dessen physischer Zerstörung; Wesen der russisch-jüdischen Literatur unter Bedingungen der Assimilation, Akkulturation; literarische Reflexionen als identitätsstiftendes Mittel. ZEITRAUM: 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts GEOGRAPHISCHER RAUM: Ansiedlungsrayon des Russischen Reiches (heute: Russland, Weißrussland, Ukraine, Baltikum, Polen) METHODE: Erinnerungskultur; Gedächtnis; kulturhistorische Kontexte zu literarischen Texten VERÖFFENTLICHUNGEN: Terpitz, O.: Pervyj roman Davida Bergel'sona (1884-1952). "Mirele" ili "Posle vsego". in: Kaplanov, R.M.; Mocalova, V.V.; Culkova, L.A. (red.): Evrejskaja kul'tura i kul'turnye kontakty. Materialy Sestoj Ezegodnoj Mezdunarodnoj Mez-disciplinarnoj konferencii po iudaike. Moskva 1999.+++Terpitz, O.: Pervaja p'esa I.E. Babelja "Zakat". in: Tiros. Trudy po iudaike. Vypusk IV. Moskva 2000.+++Terpitz, O.: Proza Grigorija Semenovica Kanovica i princip vospominanija. in: Burmistrov, K.; Kaplanov, R.; Mocalova, V. (red.): Materialy Sed'moj Ezegodnoj Mezdunarodnoj Mez-disci-plinarnoj konferencii po iudaike. Moskva 2000.+++Terpitz, O.: Razmyslenija o (novoj?) russko-evrejskoj literature i Dine Rubinoj. in: Materialy Devjatoj Mezdunarodnoj Mez-disci-plinarnoj konferencii po iudaike. Moskva 2003.+++Terpitz, O.: Rezension: Carol J. Avins (ed.), Isaac Babel. 1920 Diary, Yale UP 2002. in: Journal of Baltic Studies, XXXIII, 2002, No. 4.+++Terpitz, O.: Perevernutyj mir - ponjatie prostranstva v romane Olega Jur'eva "Poluostrov Zidjatin". Moskva 2004. ART: Dissertation BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Keilbach, Martina; Löhr, Isabella (Tel. 0341-973-0286, Fax: 0341-960-5261, e-mail: [email protected] od. [email protected])

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[192-L] Vartazarjan, Sergej: Elemente des armenischen Mythologems vom "Europäer", in: Berliner Debatte Initial : Sozialund geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 4, S. 78-84 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm) INHALT: Der Beitrag analysiert die Mythologie, die dem Gefühl nationaler Identität Armeniens zugrunde liegt. Diese Mythologie liegt darin, das in diesen Vorstellungen eine bestimmte Weltordnung vorgegeben ist, auf deren Verletzung ein "Scherbengericht", der Ostrakismus, folgen kann. Der Beitrag berichtet über eine 1993 in Armenien durchgeführte Studie, die unter dem Thema "Das Bild des Trägers der armenischen Kultur" steht, die die Frage "Wer sind wir?" zu beantworten sucht. Zehn Jahre später wurde eine Nachuntersuchung durchgeführt. Sie umfasste sowohl eine Befragung von ca. 100 Jugendlichen (bis 25 Jahre) als auch eine Serie von freien Interviews mit älteren Personen zum Europabild der Europäer. Die Antworten auf diese Frage beinhalten das Bild des generalisierten Europäers wie Pünktlichkeit, aber auch Pedanterie und Formalismus, Sparsamkeit, aber auch Geiz, Selbstgewissheit, aber auch Selbstverliebtheit, Wahrheits- und Arbeitsliebe, gleichermaßen allerdings Karrierismus. Den Europäern wird vorgeworfen, dass sie ihren Kindern zuviel Freiheit lassen, das Alter nicht achten, die Traditionen nicht bewahren. Ganz offensichtlich stehen hinter den kritischen Bewertungen des Europäers moralische Ansprüche, als deren Personifikationen sich Armenier wähnen: "Wir achten die Traditionen, wir erziehen unsere Kinder besser". (ICA2)

[193-L] Vladica, Viorica; Corghencea, Arthur: Medien in Moldawien, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 463-474, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Moldawien vor. (PT)

[194-L] Woronenkowa, Galina: Zeitungsmarkt 1999-2003: quo vadis? ; Russland, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 339-355, ISBN: 3-7001-3279-4 INHALT: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat der russische Pressemarkt innerhalb weniger Jahre sehr ereignisreiche Phasen durchlaufen. Im Zeitraum von 1996 bis 2003 hat sich die Gesamtzahl der registrierten Periodika mehr als verdreifacht. Und obwohl die Wachstumsraten nach dem Ende der anfänglichen Boomperiode gefallen sind, gehört der

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Pressemarkt immer noch zu den Wachstumsindustrien. Es gibt ein enormes Entwicklungspotenzial, was die Steigerung der Gesamtauflage angeht. Dies ergibt sich aus Zahlen für das Jahr 2000, die lediglich eine Leserdichte von 48 Zeitungen (Tages- und Wochenzeitungen) auf eintausend Einwohner aufweisen. Mit dem sowjetischen Regierungssystem ist auch das System der zentral organisierten Parteipresse zusammengebrochen und auf dem neu entstehenden Pressemarkt konnten sich eine Vielzahl neuer Presseprodukte wie Boulevardzeitungen, Wirtschaftszeitungen und Anzeigenblätter etablieren. Da die privatwirtschaftlichen Strukturen noch immer sehr schwach sind, spielen die wichtigsten Banken und Industriekonzerne die entscheidende Rolle auf dem russischen Pressemarkt. Auch die regionale Presse hat enorme Gewinne zu verzeichnen. Die Gründe liegen in der politischen Stabilisierung der Regionen durch eigene unabhängige Verwaltungen und dem damit verbundenen wachsenden Interesse an regionalen und lokalen Ereignissen. Zwischen 1996 und 2000 verzeichnete der regionale Pressemarkt ein vierfach höheres Wachstum als der Markt für die überregionalen Zeitungen. Hinzukommt, dass die auflagenstärksten überregionalen Zeitungen alle über mehrere regionale Ausgaben verfügen. Im Jahre 2000 war die Russische Föderation mit einer Gesamtzahl von 2.680 Tageszeitungen der größte Pressemarkt der Welt. Diese Zahl alleine macht schon deutlich, welche Schwierigkeiten bei dem Versuch auftauchen, eine zuverlässige Pressestatistik zu erstellen. Die amtliche Statistik entspricht jedenfalls nicht den Anforderungen der Kommunikationsforschung. Daher konnten in die Datenbasis für das Projekt "Europäische Pressemärkte" nur die 90 Tageszeitungen aufgenommen werden, die in Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner erscheinen. (RG)

3.6

Nationalitätenpolitik / Migration

[195-L] Büscher, Klemens: Transnationale Beziehungen der Russen in Moldova und der Ukraine: ethnische Diaspora zwischen Residenz- und Referenzstaat, (Gesellschaften und Staaten im Epochenwandel, Bd. 10), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, ISBN: 3-631-51069-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004/4061) INHALT: "Die Beziehungen zwischen Staaten werden von einer Vielzahl gesellschaftlicher Akteure beeinflusst, darunter auch von ethnischen Diaspora. Dieser Band befasst sich mit den russischen Diaspora in Moldova und der Ukraine in der Zeit von 1992 bis 1998. Konnten sie Impulse zwischen ihrem jeweiligen Residenzstaat und Russland vermitteln? Wirkten sie als integrierender Faktor - oder waren sie gar die 'fünfte Kolonne' Moskaus? Wie wurde das Verhältnis zwischen Russland und Moldova bzw. Russland und der Ukraine durch die russischen Diaspora beeinflusst? Auf der Grundlage eines systematischen Analyserahmens transnationaler Beziehungen ethnischer Diaspora werden diese Fragen in vergleichender Perspektive untersucht." (Autorenreferat)

[196-F] Friederich, Michael, Dr. (Bearbeitung): Eine internationale Nation: zur Erfolgsgeschichte der wolgatatarischen Diaspora INHALT: Erforschung der Geschichte der wolgatatarischen Diaspora in Mittelasien und der Türkei (Herkunftsregionen; Gründe der Migration; Adjustierung an neue soziale, politische,

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sprachliche und wirtschaftliche Umgebung), sowie Entwicklung und Situation der Beziehungen zwischen Diaspora und "homeland". ZEITRAUM: seit Ende des 19. Jahrhunderts GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittelasien, Wolga-Ural, Türkei METHODE: Textanalyse und qualitative Sozialforschung VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kreiser, Klaus: Zwischenbericht an die Deutsche Forschungsgemeinschaft über das Forschungsvorhaben "Eine internationale Nation: zur Erfolgsgeschichte der wolgatatarischen Diaspora" (KR 855/16). Kennwort "Tatarische Diaspora". Bamberg, Juni 2003, 10 S.+++Friederich, Michael: From the Wolga Waters to the Tianshan Mountains - Annäherungen an die wolgatatarische Diaspora. Materialien der 5. Deutschen Turkologenkonferenz "Einheit und Vielfalt in der türkischen Welt", Universität Mainz, 4.-7. Okt. 2002 (im Erscheinen).+++Ders.: "Büfettiers und Bucharisten von Tataren, die auszogen, das Glück in der Fremde zu suchen", Vortrag auf dem Symposium "Tataren: Kultur und Sprache" am Institut für Turkologie, FU Berlin, 30.04.2004 (Veröffentlichung in Vorbereitung).+++Ders.: "Vom Leben in den 1920ern - ein tatarisches Tagebuch aus Ädschi, Kasimov und Samarkand", Vortrag auf dem 29. Deutschen Orientalistentag, Halle, 20.-24.09.2004 (Veröffentlichung in Vorbereitung). ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Fach Orientalistik Lehrstuhl für Türkische Sprache, Geschichte und Kultur (An der Universität 11, 96045 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0951-863-2182, e-mail: [email protected])

[197-L] Polian, Pavel: Neue Heimat: die vier Wellen der russischen Emigration im 20. Jahrhundert, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 11, S. 1677-1690 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Von der Oktoberrevolution bis zur Auflösung der UdSSR war politisch oder ethnisch begründete Emigration ein integraler Bestandteil der sowjetischen Geschichte. Dagegen spielte Immigration in die UdSSR eine untergeordnete Rolle. Vier Emigrationswellen lassen sich unterscheiden. Während die Auswanderer der ersten Welle in Europa eine neue Heimat fanden, zog es die späteren in die USA. Erst nach dem Niedergang der Sowjetunion gewinnt Europa für russländische Emigranten wieder an Bedeutung." (Autorenreferat)

[198-L] Schumann, Rosemarie: Fremde Heimat: Deutsche in Russland - von der Ansiedlung bis zur Rückwanderung, Berlin: Verl. am Park 2003, 288 S., ISBN: 3-89793-086-2 (Standort: Bayer. Staatsbibl. München(12)2004-14434) INHALT: Ziel der Verfasserin ist es, Verständnis für die Probleme der nach Deutschland zurückwandernden Russlanddeutschen zu wecken, ohne mit ihrer Darstellung einen streng wissenschaftlichen Anspruch zu verfolgen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem Bereich des religiösen Lebens gewidmet. Darüber hinaus werden jedoch auch die Geschichte der Ansiedlung in Russland, Brauchtum und Lebensweise, Alltagsprobleme und Liedgut behandelt. Ausführlich zeichnet die Verfasserin die wechselhafte Lage der Russlanddeutschen in der Sow-

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jetunion und während des Zweiten Weltkriegs nach. Abschließend geht sie auf die Übersiedlung sowjetischer Deutscher aus der UdSSR in die DDR seit Mitte der 1950er Jahre ein. (ICE)

[199-L] Stadelbauer, Jörg: Migration in den Staaten der GUS, in: Geographische Rundschau : Zeitschrift für Schulgeographie, Jg. 55/2003, H. 6, S. 36-44 (Standort: UuStB Köln(38)-FHMEa243; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Zerfall der Sowjetunion beeinflusste räumliche Bevölkerungsbewegungen in den Nachfolgestaaten. Rückkehr von Angehörigen ethnischer Gruppen in ihre Herkunftsgebiete, massive Abwanderungen aus den extremen Nord- und Ostgebieten Russlands, die zeitweilige (Groß-)Stadtflucht und die Flüchlingsmigrationen in den Konfliktgebieten wurden auch im Westen bekannt." (Autorenreferat)

[200-L] Stewart, Susan: Modell Ukraine?: Thesen zum ethnopolitischen Frieden, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 12, S. 1772-1788 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag untersucht, weshalb ethnopolitische Konflikte in der Ukraine nach 1990 nicht eskaliert sind. Sechs Faktoren haben das Mobilisierungsniveau der ethnischen Gruppen der Ungarn, Rumänen, Krimtataren und Russen beeinflusst: Die staatliche Nationalitätenpolitik, eine von den Gruppen wahrgenommene kollektive Benachteiligung, der Gruppenzusammenhalt, die Gruppenidentität, internationale Unterstützung und die ökonomische Entwicklung der Ukraine sowie ihrer Nachbarstaaten. Dabei wirkten diese Faktoren nicht einheitlich, sondern variierten je nach Gruppe und Politikfeld." (Autorenreferat)

[201-L] Zellner, Wolfgang; Oberschmidt, Randolf; Neukirch, Claus (Hrsg.): Revisiting a success story: implementation of the recommendations of the OSCE High Commissioner on national minorities to Ukraine, 1994-2001, (CORE Working Papers, 6), Hamburg 2002, 146 S. (Graue Literatur; URL: http://www.core-hamburg.de/documents/32_CORE_Working_Paper_6.pdf) INHALT: Die vorliegende Untersuchung ist die erste von fünf Länderstudien zur Effektivität der Arbeit des Hohen Kommissars der OSZE für nationale Minderheiten. Diese Studien wurden im Rahmen des Forschungsprojekts "Die Effektivität des Minderheitenregimes der OSZE: Vergleichende Fallstudien zur Implementation der Empfehlungen des Hohen Kommissars der OSZE für nationale Minderheiten (HCNM)" von Wissenschaftlern aus Estland, Lettland, Mazedonien, Rumänien und der Ukraine erarbeitet. Die Arbeit des HCNM in der Ukraine drehte sich vor allem um den Status der Krim, die Integration der Krimtataren und sprachliche Rechte der russischen Minderheit. Der Verfasser analysiert die politische Entwicklung in der Ukraine und fragt, in wie weit die vom HCNM der ukrainischen Regierung gegenüber ausgesprochenen Empfehlungen umgesetzt worden sind. Darüber hinaus werden Zweckdienlichkeit, Timing und Inhalte der Intervention des HCNM und die Konsequenzen seiner Tätigkeit

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für Sicherheit und Demokratie evaluiert, um so die Effektivität der Arbeit des HCNM zu bewerten. (ICEÜbers)

3.7

Verschiedenes

[202-L] Berner, Knut; Hattenbach, Almuth (Hrsg.): Individualität in Russland und Deutschland, (Villigst Profile : Schriftenreihe des Evangelischen Studienwerks e.V. Villigst, Bd. 2), Münster: Lit Verl. 2003, XIII, 139 S., ISBN: 3-8258-6826-5 (Standort: UB Augsburg(384)-70CC6600B525) INHALT: "Dieser Band publiziert Aufsätze, die zurückgehen auf zwei Symposien zum Thema "Individualität in Russland und Deutschland" 2001 in Villigst und 2002 in St. Petersburg. Aus verschiedenen Perspektiven werden Facetten des Themas angesprochen: das alte Gemeinschaftsmodell (mir) in Russland, das sobornost-Konzept der orthodoxen Theologie, das russische Kollektiv und Erfahrungen damit im Alltag, soziologische und theologische Gemeinschafts- und Individualitätskonzepte in Deutschland sowie ein Beispiel für die Praxis von Gemeinschaft in der Schweiz. Am Verständnis von Individualität und Gemeinschaft werden grundlegende kulturelle Differenzen zwischen Russland und Deutschland sichtbar." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heinz Abels: Individuum oder Gemeinschaft? Anmerkungen zur Sozialisationskultur in Russland und Deutschland (1-18); Rainer Goldt: Freiheit in Einheit? Persönlichkeit und Kollektiv als kulturelle Schlüsselkonzepte russischen Denkens (1942); Ewgenia A. Gontscharowa: Metamorphosen von Ich und Wir in der russischen Literatur als Widerspiegelung sozialer Wandlungsprozesse (43-58); Waleria Andrejewa: Das Individuum als Vertreter der Gemeinschaft. Typologie des russischen Nationalcharakters im Erzählwerk von Wassili Schukschin (59-72); Ina Ruck: Kollektiv und sobornost. Berührungen mit einem russischen Phänomen (73-76); Konstanze Söllner: Karriere eines theologischen Begriffs: sobornost' bei Aleksej Chomjakov und in den Heilsbotschaften des russischen Cyberspace (77-88); Anna Briskina: Die Auswirkung der sobornost-Lehre auf das Handeln der Russisch-Orthodoxen Kirche (89-108); René Anliker: Individualisierung und Gemeinschaft im Wohlstand. Überlegungen und Erfahrungen aus der Schweiz (109-120); Knut Berner: Teuflisch gut. Das Individuum und das Böse aus Sicht theologischer Anthropologie (121137).

[203-L] Bolotova, Alla: Colonization of nature in the Soviet Union: state ideology, public discourse, and the experience of geologists, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 29/2004, No. 3 = No. 109, S. 104-123 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag vereint zwei Perspektiven auf die Geschichte der Geologie in der Sowjetunion. Die sowjetische Politik hat nicht nur die Profession der Geologen aus einer intellektuellen Randgruppe in ein blühendes Feld angewandter Wissenschaft verwandelt. Die staatliche Ideologie feierte die Kolonisierung der Natur durch die Geologen, die auf eine Stufe mit Kosmonauten und Piloten gestellt wurden. Der herrschende Diskurs definierte Natur als be-

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deutungslos, solange sie nicht für die Bedürfnisse des Menschen ausgebeutet wurde. Die Alltagserfahrungen der Geologen sahen jedoch anders aus. Nach einem monatelangen Aufenthalt in der natürlichen Umwelt machte die offizielle Doktrin anderen Perspektiven Platz: Beschwernisse und Hunger, unerwartete Begegnungen mit Mensch und Tier, die Suche nach Entdeckungen allen Schwierigkeiten zum Trotz. Geologen genossen die Natur auch als sichtbare Harmonie und fanden sogar eine kleine Nische der Freiheit in der Natur, wenn die Verhaltensregeln der Taiga, Freundschaft und Gastlichkeit, für eine ehrliche Atmosphäre rund um das Lagerfeuer sorgten. Für die sowjetischen Geologen war die Natur nicht einfach die Schatzkammer, die die offizielle Rhetorik beschwor, sondern auch ein Archipel der Freiheit. (ICEÜbers)

[204-L] Brade, Isolde; Rudolph, Robert: Die Moskauer Peripherie: Transformation und globale Integration, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1400-1415 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Moskau und das Moskauer Gebiet erfuhren während der 1990er Jahre eine starke räumliche Differenzierung und Polarisierung. Im Stadtzentrum und in den angrenzenden Vierteln entstanden eine international orientierte Geschäftsinfrastruktur, neue Bürostandorte und Geschäftsstraßen sowie Zonen des gehobenen Konsums. Dem privilegierten Raum stand eine städtische Peripherie gegenüber, die von vielfältigen Formen des Niedergangs gekennzeichnet war. Stellenweise entwickelte sich jedoch auch hier ein kleinbetriebliches Gewerbe. Erst seit der allmählichen ökonomischen Konsolidierung seit dem Ende der 1990er Jahre entstehen großflächige Einzelhandelsstandorte und Freizeitparks, die vergleichbaren Strukturen an den Peripherien der großen Metropolen auf dem gesamten Globus ähneln." (Autorenreferat)

[205-L] Dumbrava, Vasile: Sprachkonflikt und Sprachbewusstsein in der Republik Moldova: eine empirische Studie in gemischtethnischen Familien, (Sprache, Mehrsprachigkeit und sozialer Wandel, Bd. 4), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 310 S., ISBN: 3-631-50728-3 (Standort: ULB Jena(27)-ROMVH330-Dum2004) INHALT: "Die Arbeit stellt sich das Ziel, Ursachen, Faktoren, Manifestationen und Folgen des Identitäts- und Sprachkonflikts in gemischtethnischen Familien in der Republik Moldova zu analysieren. Dabei geht es sowohl um die Rekonstruktion der sozialen Situation gemischtethnischer Familien als auch um die individuellen Auseinandersetzungen der Probanden mit den sprachlichen Verhältnissen und den sprachlichen Ideologien in der Republik Moldova. Es gilt zu erkennen, welcher Stellenwert den sprachlichen Ressourcen der Individuen, der Einsprachigkeit und der Mehrsprachigkeit zugeschrieben wird und welche individuellen und sozialen Konflikte daraus erwachsen. Anhand dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, wo mit wem welche Sprache die Eltern und Kinder sprechen, welche Strategien sie anwenden, um den Konflikt zu bewältigen oder aber sich ihm zu entziehen." (Autorenreferat)

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[206-L] Filatov, Sergej: Christentum als Wertebasis Europas?: zur Sozialdoktrin der Russisch-Orthodoxen Kirche, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1478-1491 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Nach der Christianisierung der Rus' stand die Orthodoxie in engem Kontakt mit dem lateinischen Christentum. Mit der Verschmelzung von Staat und Kirche im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sie sich jedoch zunehmend zur ideologischen Stütze einer Westeuropa fremden Staatsauffassung und anti-westlichen Politik. In der Sowjetunion lebte diese Tradition in den späten 1930er Jahren wieder auf. Bis heute ist die Russisch-Orthodoxe Kirche ein Hort der Feindschaft gegenüber westlichem Denken aller Art - einschließlich dem konservativen katholischen. Exemplarisch kommt dies an der im Jahre 2000 verabschiedeten Sozialdoktrin zum Ausdruck. Erst wenn auch die Russisch-Orthodoxe Kirche anerkennt, dass sie Teil der europäischen Zivilisation ist, wird Russland ein Teil Europas sein." (Autorenreferat)

[207-F] Laboun, Svetlana (Bearbeitung); Fell, Margret, Prof.Dr. (Leitung): Innerbetriebliche Weiterbildung in Russland in den 90er Jahren exemplarisch aufgezeigt an zwei Betrieben in Novosibirsk INHALT: Wurde die Notwendigkeit der innerbetrieblichen Weiterbildung nach der Zeit der Reglementierung durch den Staat erkannt? Als Indikatoren dafür werden erhoben und analysiert: Anzahl und Art der Weiterbildungsangebote; Bereiche der Weiterbildung; Motivation und Zufriedenheit mit den Weiterbildungsangeboten; Teilnahme- und Qualifikationsmöglichkeiten im Rahmen der innerbetrieblichen Weiterbildung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Novosibirsk, Russland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2; Betriebe mit jeweils 2.000 Mitarbeitern). ART: Dissertation BEGINN: 2000-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl Erwachsenenbildung und Außerschulische Jugendbildung (85071 Eichstätt) KONTAKT: Korn, Tanja (Tel. 08421-93-1403, e-mail: [email protected])

[208-L] Maeder, Eva; Nydegger, Jolanda: 'Man blieb nicht ohne Arbeit': Frauenalltag in Ostsibirien und dem Schweizer Prättigau, in: Ingrid Miethe, Claudia Kajatin, Jana Pohl (Hrsg.): Geschlechterkonstruktionen in Ost und West : biografische Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 259-282, ISBN: 3-8258-7491-5 (Standort: UB Köln(38)-30A9963) INHALT: Die beiden Biografien des vorliegenden Beitrag werden wie folgt präsentiert: Eingebettet in den historischen Kontext werden zuerst die verschiedenen Tätigkeiten der Frauen in chronologischer Reihenfolge vorgestellt. Anschließend wird gezeigt, wie die Gesprächspartnerinnen ihr Leben aus eigener, heutiger Sicht darstellen. Im letzten, gemeinsamen Teil des Textes werden diese beiden Ebenen zusammengeführt und es wird deutlich, welche Bedeu-

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tung Arbeit im Leben besaß und wie diese Erinnerungen die Erzählung der Lebensgeschichte strukturieren. Die Auswertung der biographischen Interviews zeigt, dass die Gespräche ein buntes Gemisch sind, worin Darstellung und Bewertung fließend ineinander übergehen. Die schweren Lebensbedingungen schildernd, erscheint das frühere Leben oftmals besser als das gegenwärtige. Der Gegensatz zwischen früher und heute, alt und jung, Volk und Elite strukturiert die Erzählungen von beiden. Gewisse Begriffe finden in den Berichten beider Anwendung und reduzieren dadurch die Polarität. Der Vergleich der Erzählungen bietet insgesamt die Möglichkeit, die unterschiedlichen Erzählebenen einander gegenüber zu stellen und zu vergleichen. (ICA2)

[209-L] Perovic, Jeronim: Bevölkerungskrise in Russland: regionale Aspekte und sicherheitspolitische Implikationen, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 4, S. 464-482 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Russland sieht sich mit dem Szenario einer demographischen Krise konfrontiert. Halten die gegenwärtigen negativen Trends an, dann wird Russland, dessen Bevölkerung seit 1989 um etwa vier Millionen schrumpfte, bis 2016 nochmals ungefähr zehn Millionen Menschen verlieren. Eine solche Entwicklung hat nicht nur weitreichende Implikationen für die russländische Wirtschaft und Gesellschaft, sie könnte auch den Zusammenhalt des Vielvölkerstaates bedrohen. Problematisch könnte die Situation für Russland insbesondere im krisengeprägten Nordkaukasus und im dünn besiedelten Fernen Osten des Landes werden. Das Bewusstsein um die demographischen Probleme und deren Ursachen hat sich in Russland in den letzten Jahren zwar geschärft. Der Umgang damit in der politischen Praxis zeugt allerdings noch immer von einer Haltung, die dazu tendiert, so heikle Problemfelder wie die rasante Ausbreitung von HIV/ AIDS, den wachsenden Konsum von Drogen oder die hohe Abtreibungsrate zu tabuisieren oder zu ignorieren." (Autorenreferat)

[210-L] Teichmann-Nadiraschwili, Christine: Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung in Russland: ein innovatives Modell zur Modernisierung der Hochschulbildung, (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1/04), Wittenberg 2004, 40 S. (Graue Literatur; URL: http://www.hof.uni-halle.de/cms/download.php?id=39) INHALT: "Der Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, hat kurze Zeit nach seinem Amtsantritt die Reformierung des Bildungswesens zur 'Chefsache' erklärt. Zu diesem Zweck hat die Regierung Ende 2001 eine 'Konzeption für die Modernisierung des Russischen Bildungswesens für den Zeitraum bis zum Jahr 2010' verabschiedet, die mit Beginn des Jahres 2002 eine umfassende Reform in allen Bildungsbereichen einleitete. Kernpunkt der Konzeption ist eine Neuordnung der Finanzierungsmechanismen im Bildungswesen auf der Grundlage eines liberal-marktwirtschaftlichen Regelungskonzepts. Die Hochschulfinanzierung soll sukzessive von einer angebotsorientierten Mittelzuweisung durch den Staat auf eine nachfrageorientierte Finanzierung umgestellt werden, wozu zwei neue Instrumente entwickelt wurden: die einheitliche staatliche Prüfung (als Kombination aus Abitur- und Hochschulaufnahmeprüfung), die gekoppelt ist an eine staatliche personengebundene Finanzierungsbeihilfe (vergleichbar mit einem Bildungsgutschein). Der nachfolgende Bericht beschreibt das neue

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Finanzierungsmodell und bewertet erste Ergebnisse der Implementierung aus einer zweijährigen Testphase hinsichtlich der bildungspolitischen Ziele - Chancengleichheit (bzw. 'equity') und Effizienzsteuerung bei der Mittelverwendung." (Autorenreferat)

[211-L] Temkina, Anna; Zdravomyslova, Elena: 'Happy Marriage' of Gender Studies and Biographical Research in Contemporary Russian Social Science, in: Ingrid Miethe, Claudia Kajatin, Jana Pohl (Hrsg.): Geschlechterkonstruktionen in Ost und West : biografische Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 75-92, ISBN: 3-82587491-5 (Standort: UB Köln(38)-30A9963) INHALT: Der Beitrag stellt die Ost-West-Thematik über das Verhältnis von Transformation und Geschlecht im postsozialistischen Russland in einen breiteren osteuropäischen Kontext. Die dreifache Transformation in Russland vom sowjetischen zum postsowjetischen Staat und die sich damit verändernden soziokulturellen und staatlichen Rahmenbedingungen für die Wissenschaft brachten Diskursverschiebungen mit sich, die eine prosperierende Erforschung von Biografien zur Folge hatten. Die Ausführungen machen deutlich, dass Transformationsprozesse und Biografieforschung in einem engen Zusammenhang stehen. Die Autorinnen beschreiben die parallele Entstehung der Gender Studies und der Biografieforschung in einem sich wandelnden Russland und zeigen einerseits, welche Synergieeffekte diese Entwicklung mit sich bringt, andererseits aber auch, dass beim Zusammentreffen mit westlichen wissenschaftlichen Theorien und Selbstverständlichkeiten sowohl Schnittstellen als auch neue Bedeutungen zu Tage treten. (ICA2)

4 Balkanländer [212-L] Barkan, Elazar: Rückführung von Flüchtlingen - Brückenschlag über ethnische Klüfte?: ein Vergleich, in: Mittelweg 36 : Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 13/2004, H. 5, S. 61-83 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XG7349; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die weltweite Flüchtlingskrise wächst sich zu einem humanitären wie politischen Unglück aus. Obwohl vom Gesichtspunkt der Menschenrecht aus die Leiden der Flüchtlinge unentschuldbar und ihre Forderungen berechtigt sind, weichen die Länder der Ersten wie der Dritten Welt den Konsequenzen so weit wie möglich aus. Die bevorzugte politische Lösung besteht in der Repatriierung. Der Verfasser behandelt die Repatriierung von Flüchtlingen, die wenigen erfolgreichen wie die vielen fehlgeschlagenen Versuche. Er weist auf die Dilemmata der Repatriierungspolitik in verschiedenen Kontexten hin, vor allem angesichts einer ethnischen Spaltung, und stellt exemplarisch die Geschichte der Repatriierung in Bosnien und im Kosovo dar. (ICEÜbers)

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[213-L] Bendiek, Annegret: Der Konflikt im ehemaligen Jugoslawien und die europäische Integration: eine Analyse ausgewählter Politikfelder, (Forschungen zur Europäischen Integration, Bd. 8), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 370 S., ISBN: 3-8100-4006-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2534) INHALT: Das Buch untersucht den Einfluss externer Wirkfaktoren auf die interne Entwicklung des politischen Systems der Europäischen Union. Anhand verschiedener Fallstudien zur Flüchtlingspolitik, Wiederaufbaupolitik und humanitären Hilfe sowie zur Menschenrechtsund Konditionalitätspolitik der EU in den verschiedenen Phasen der jugoslawischen Bürgerkriege der 1990er Jahre wird aufgezeigt, wie die Mitgliedstaaten in Anbetracht der nur gemeinsam zu bewältigenden Konfliktlagen ihre zwischenstaatliche Zusammenarbeit durch gemeinschaftliche Elemente erweitern und vertiefen und dabei die Kontrolle über ihre abgetretenen und zusammengelegten Hoheitsrechte behalten. Die interne System-Entwicklung der EU wird einerseits als Reaktion auf externen Druck, andererseits als Aktion im Rahmen von institutionellen Anreizen und Einschränkungen analysiert. Hierbei handelt es sich um einen Erklärungsansatz, der von dem hermeneutischen Modell des "akteurszentrierten Institutionalismus" ausgeht. Vor dem Hintergrund dieser theoretischen und konzeptionellen Überlegungen wird ein Analysekonzept entworfen, das zwischen der Polity-, der Politics- und der Policy-Dimension des EU-Systems unterscheidet, die jeweils als Einfallstore für die Wirkung externer Faktoren gewertet werden.In einer Fallstudie werden der Konflikt und die daraus erwachsenen humanitären Konsequenzen für die EU und ihre Mitgliedstaaten dargestellt. Es wird gezeigt, wie die EU im Verlauf der Konfliktgeschichte in den 1990er Jahren insbesondere die Fluchtproblematik ins Zentrum des Geschehens rückte. Im dritten Teil werden die Strukturen, Akteure und Instrumente in den Politikfeldern der humanitären Hilfe, Wiederaufbau- und der Flüchtlingspolitik der EU analog analysiert. (ICA2)

[214-F] Bock-Luna, Birgit (Bearbeitung): Gewaltformierung unter Nachbarn. Narrative des Körpers und Krieg in (Ex-)Jugoslawien (Teilprojekt 4 im Rahmen des Gesamtprojekts "Rhetorik und Anthropologie I: Anthropologie postmoderner Gesellschaften") INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Jugoslawien ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Repräsentation - Rhetorik - Wissen" (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder)

[215-L] Brkljacic, Maja; Sundhaussen, Holm: Symbolwandel und symbolischer Wandel: Kroatiens "Erinnerungskulturen", in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 7, S. 933-948 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Umkodierung der kroatischen Staatssymbole und der 'Erinnerungskultur' stand im Zeichen des Systemwechsels, des jugoslawischen Staatszerfalls und nationaler Abgrenzung auf der einen sowie des Strebens nach innerkroatischer 'Versöhnung' und nationaler Kontinuität auf der anderen Seite. Emotional aufgeladen wurde sie durch die postjugoslawischen

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Kriege (1991-95) und die damit verbundenen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, die eine kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit unmöglich machten." (Autorenreferat)

[216-L] Bugarski, Ranko: Sprachenpolitik in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, in: Helmut Gruber, Florian Menz, Oswald Panagl (Hrsg.): Sprache und politischer Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 51-70, ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-2004-2128) INHALT: Der Autor gibt einen systematischen Überblick über die Sprachenpolitik in der Bundesrepublik Jugoslawien, in Bosnien und Herzegowina sowie in Makedonien, Kroatien und Slowenien. Die Darstellung beginnt mit Zitaten der entsprechenden Artikel der jeweiligen Verfassung eines Landes. Trotz zahlreicher Unterschiede in den fünf Staaten kann als gemeinsames Merkmal der Einfluss identifiziert werden, den der steigende Nationalismus zusammen mit dem Zerfall Jugoslawiens und der Entstehung souveräner Staaten auf die Sprachenpolitik hatte, wie sie in den jeweiligen Verfassungen festgehalten ist. Im gegenwärtigen Entwicklungsprozess wird die gesamte Sprachenpolitik nach Einschätzung des Autors neu bewertet werden müssen, um ihre traditionellen internen Aspekte (z.B. Standardsprachen, Minderheitensprachen, Sprachrechte) mit sorgsam ausgearbeiteten externen Aspekten (z.B. internationale Kommunikation und Austausch) zu ergänzen. (ICI)

[217-L] Bühler, Christoph; Philipov, Dimiter: Zur Bedeutung sozialen Kapitals für Fertilitätsentscheidungen: theoretische und empirische Darstellungen am Beispiel Bulgariens, (MPIDR Working Paper, 2004-024), Rostock 2004, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2004-024.pdf) INHALT: "Modelle des Einflusses sozialer Netzwerke auf reproduktives Verhalten thematisieren bislang vor allem Prozesse der internpersonalen Beeinflussung fertilitätsbezogener Werte und Nutzenvorstellungen. Die Bedeutung sozialer Unterstützungsleistungen und sozialen Kapitals wird hingegen nur punktuell berücksichtigt. Auf der Grundlage einer tauschtheoretischen Definition sozialen Kapitals wird daher argumentiert, dass universell verwendbare Ressourcen, wie Zeit, Geld, oder aktive Hilfe fertilitätsrelevantes soziales Kapital bilden, da diese die Kosten für Kinder reduzieren und die ökonomische Situation eines Haushalts stabilisieren. In 2002 erhobene Umfragedaten über die Fertilitätsintentionen von 2.016 Frauen in Bulgarien bestätigen diesen Zusammenhang. So wird die Absicht, ein zweites oder drittes Kind zu bekommen, positiv von der Erreichbarkeit unterstützender Beziehungen beeinflusst. Für den Zeitpunkt der beabsichtigten Geburt sind diese Beziehungen hingegen von geringerer Bedeutung. Des weiteren übt die Einbettung in indirekt reziproke, verwandtschaftliche Tauschsysteme einen positiven Einfluss auf Fertilitätsintentionen aus, wobei dieses Ergebnis auch auf die besondere Bedeutung der Eltern als Quellen intergenerationaler Transfer- und Unterstützungsleistungen verweist." (Autorenreferat)

[218-L] Calic, Marie-Janine: Kosovo 2004, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 7/9, S. 341354

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INHALT: Die blutigen Unruhen in Kosovo vom März 2004, die sich blitzartig von der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica auf die gesamte ehemalige serbische Provinz ausbreiten konnten, trafen die Staatengemeinschaft unvorbereitet. Durch die Gewalteskalation hat das internationale Wiederaufbauprojekt einen schweren Rückschlag erlitten und seine Glaubwürdigkeit wurde erschüttert. Die UNO-Polizei hat zwar inzwischen einige Drahtzieher der planmäßig durchgeführten Gewaltaktionen festgenommen, aber die tieferliegenden Strukturprobleme sind damit nicht gelöst. Die Autorin beschreibt die Hintergründe der jüngsten Gewalteskalation, die Probleme der multiethnischen Gesellschaft, die Wirtschaftskrise und die defizitäre Sicherheitslage in Kosovo, die unversöhnlichen politischen Positionen in Prishtina und Belgrad sowie die Themen der gegenwärtigen Statusdebatte. Die internationale Kosovo-Politik ist vor diesem Hintergrund mit folgenden zentralen Fragen konfrontiert: Wie kann ein Konzept für das Zusammenleben der Völker aussehen, das einerseits realistisch ist und andererseits internationalen Menschenrechtsstandards entspricht? Wie können die kriminellen, bewaffneten Untergrundstrukturen effektiv bekämpft werden, ohne dass KFOR und UNO-Polizei selbst zur Zielscheibe der Gewalt werden? Wie kann die sozioökonomische Entwicklung so angekurbelt werden, dass daraus ein selbsttragendes Wachstum entsteht? Und vor allem: Mit welchen Instrumenten kann die Staatengemeinschaft diese Prozesse künftig gezielter unterstützen? (ICI2)

[219-L] Collin, Sven-Olof; Cesljas, Ivana: Corporate governance in transitional economies: business groups in Croatia, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 2, S. 162-186. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Kroatien ist eine Transformationswirtschaft, die prinzipiell Bedingungen für die Entwicklung von Holdings aufweist. Holdings sind rechtlich unabhängige Firmen, die typischerweise gemeinsames Eigentum aufweisen und sich zur Koordinierung ihrer Ressourcen, wie Kapital und Managementarbeit, zusammenschließen. Diese haben sich in den meisten Ländern Europas und Asiens entwickelt. Das Ziel dieses Aufsatzes ist, den Aspekt der Unternehmensführung von privatisierten Firmen in Kroatien zu erklären, mit besonderem Augenmerk auf die Entwicklung von Holdings. Es wird dargelegt, dass diese Firmengruppen als ein Mittel zur Steuerung der Firmen fungieren, um Kapital- und Managementproblemen zu begegnen, die Beziehungen zum Staat zu regulieren sowie eine sozial legitimierte Organisation zu repräsentieren und folglich, institutionelle Stabilität in einer Übergangswirtschaft zu produzieren. Die Theorie basiert auf Archivmaterial und zwei Fallstudien." (Autorenreferat)

[220-L] Cular, Goran: The Croatian parliament 1990-2000: a site for democratic consolidation?, in: Mitteilungen / SFB 580, 2003, H. 8, S. 76-86 (URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/heft8sfb580_150dpi.pdf) INHALT: Im Kontext des übergreifenden Forschungsprogramms 'Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung' präsentiert der Autor in seinem Beitrag empirische Ergebnisse zu dem Teilprojekt 'Repräsentative Eliten in post-kommunistischen Ländern'. Dabei befassen sich die Ausführungen mit der Zusammensetzung des kroatischen Parlaments im Zuge des Demokratisierungsprozesses von 1990 bis

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2000. In einem ersten Schritt werden die politischen Strukturen bzw. die Muster der politischen Institutionen dargestellt. Sie umfassen (1) die Rolle des Parlaments im Zuge der demokratischen Konsolidierung sowie (2) die institutionelle Stabilität. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Parlaments finden folgende sozio-demographischen und politischen Merkmale der Parlamentarier Berücksichtigung: (1) die politische Erfahrung, (2) Parteienzugehörigkeit, (3) Parteienwechsel und (4) Parteidisziplin. Daran knüpft eine Erörterung der ideologischen Polarisation im Parlament zwischen den Parteien der politischen Linken und Rechten an. Es folgen Ergebnisse zum Vertrauen der Bevölkerung in das Parlament. In seinem Fazit merkt der Autor an, dass ein Trend zur Stabilisierung der parlamentarischen Elite erkennbar ist. Zudem sind Auswirkungen parlamentarischer Kontinuität auf der individuellen Ebene auszumachen. (ICG2)

[221-L] Dragsdahl, Joergen: The Internationals in the Balkans: lessons for Macedonia, (BITS Conference Report), (ExpertWorkshop "The Internationals in the Balkans - Lessons for Macedonia", 2001, Berlin), Berlin 2001, 21 S., ISBN: 3-933111-09-9 (Graue Literatur; URL: http://www.bits.de/public/pdf/cr01-2.pdf) INHALT: Am 1. und 2. Dezember 2001 veranstaltete das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS) den Workshop 'Die internationale Gemeinschaft auf dem Balkan. Lehren für Mazedonien', der hier in seinen Grundzügen wiedergegeben wird. Im Mittelpunkt der Konferenz standen die folgenden Fragen: Warum ist die internationale Gemeinschaft auf dem Balkan so unpopulär geworden? Warum sind die dortigen Bevölkerungen so zynisch und frustriert? Warum scheint der output nicht dem input zu entsprechen? Die ersten drei Kapitel befassen sich mit (1) den internationalen Interventionen sowie (2) den militärischen und (3) den nicht-militärischen Akteuren auf dem Balkan. Im Mittelpunkt stehen dabei die Schaffung von Stabilität, die Förderung der Integration sowie der Aufbau der Wirtschaft. Daran knüpft ein spezifischer Blick auf die Leistungen und Unzulänglichkeiten der internationalen Akteure in Mazedonien an. Vor diesem Hintergrund werden abschließend Vorschläge für zukünftige verbesserte Einsätze der internationalen Gemeinschaft auf dem Balkan präsentiert. (ICG2)

[222-L] El-Cherkeh, Tanja; Stirbu, Elena; Lazaroiu, Sebastian; Radu, Dragos: EU-enlargement, migration and trafficking in women: the case of South Eastern Europe, (HWWA-Report), Hamburg 2004, IV, 152 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107371; Graue Literatur; URL: http://www.hwwa.de/Publikationen/Report/2004/Report247.pdf) INHALT: Die Studie beleuchtet den Frauenhandel in Südost-Europa im Kontext der EU-Erweiterung von 1990 bis 2003. Das erste Kapitel skizziert den Vorgang der EU-Erweiterung, der sich insbesondere durch mehr Bewegungsmöglichkeiten für die Bewohner der Mitgliedsstaaten und Nachbarländer auszeichnet, und die damit einher gehenden Migrationsmuster von Ost- nach Westeuropa. Auf dieser Grundlage befasst sich das zweite Kapitel mit dem Phänomen des Frauen- und Mädchenhandels in Südost-Europa anhand dreier Fallstudien. Die Untersuchung in Rumänien analysiert die dortige Migrationsstrategie, die sozioökonomische Struktur der betroffen Frauen und Mädchen sowie den Informationsstand über den Frauenhandel im Land. Die Ergebnisse zu Moldawien umfassen die Beziehungen des Landes zu

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Rumänien und zur EU, die rechtlichen Rahmenbedingungen der Arbeitsmigration sowie das Ausmaß der illegalen Migration und des Frauenhandels. Der Bericht über Bulgarien beschränkt sich aufgrund der Informationslücke auf eine Skizzierung der Sozialstruktur der betroffenen Personen und den rechtlichen Umgang mit dem Frauenhandel, wobei in Bulgarien die Prostitution im Gegensatz zu anderen Ländern nicht illegal ist. Das dritte Kapitel liefert einige politische Empfehlungen im Hinblick auf eine erfolgreiche Prävention bzw. Bekämpfung des Menschenhandels und eine mögliche Reintegration der Opfer. Diese betreffen rechtliche Bestimmungen zur Bekämpfung des Frauenhandels, die Migrationspolitik der EU sowie die Bedürfnisse der verkauften und/oder verschleppten Kinder. (ICG2)

[223-F] Fischer, Martina (Bearbeitung): Friedensförderung durch Jugendarbeit in Bosnien-Hercegovina - Verknüpfung von Friedens- und Entwicklungszusammenarbeit INHALT: Trotz zahlreicher Investitionen zur Unterstützung des Wiederaufbaus in BosnienHerzegovina blieben Initiativen im Bereich der Jugendarbeit in dieser Nachkriegsregion bislang unterbelichtet. Der Mangel an Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten führt zu einer Perspektivlosigkeit gerade bei jungen Menschen. Als Folge davon ist der sogenannte 'Brain Drain'-Effekt, d.h. die Auswanderung v.a. qualifizierter und motivierter Personen, zu beobachten. Viele derjenigen, die nicht über solche Möglichkeiten verfügen und im Lande bleiben, verfallen in Lethargie. Die Gefahr einer verlorenen Generation ist daher nicht auszuschließen, zumal allgemeine Frustration und Resignation Extremismus weiterhin fördern können. Damit wäre die Chance vertan, Jugend als eine wichtige 'Peace Constituency' in den gesellschaftlichen Friedensprozess einzubinden. In diesem Zusammenhang erweist sich auch ein durch Maßnahmen der humanitären Hilfe mit verstärktes, weit verbreitetes 'Abhängigkeitssyndrom', das Teile der bosnischen Politik und Gesellschaft erfasst hat, als fatal: Viele rechnen mit einer Verstetigung der Unterstützung durch das Ausland und haben die Erwartung, die internationale Gemeinschaft sei langfristig für eine Verbesserung der Lebensumstände in Bosnien zuständig. Eine systematische Unterstützung von Initiativen, die sich für Entwicklungsperspektiven, gesellschaftliche Partizipationschancen und Ausbildung der Friedensfähigkeit von Heranwachsenden engagieren, erweist sich in Nachkriegsregionen geradezu als zwingend. Sie sollten gleichzeitig darauf hinwirken, dass auch die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung vor Ort Jugendförderung zu ihrem Anliegen machen. Jugendarbeit muss als eine unverzichtbare Anforderung an Rekonstruktion und Rehabilitierung, Vergangenheitsbearbeitung und Verständigung begriffen werden. Das vom Berghof Forschungszentrum gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) initiierte Vorhaben zieht daraus die Konsequenz. Ein im Jahr 2000 von Martina Fischer (zusammen mit der ehemaligen Praktikantin Julie Tumler) verfasster Bericht liefert eine Bestandsaufnahme der bisherigen Ansätze in Bosnien-Herzegovina. Er wurde als Berghof Report Nr. 5 veröffentlicht und als Arbeitspapier von der GTZ verbreitet. Darin werden vorhandene Initiativen der Bildungs- und Kulturarbeit von lokalen Akteuren und internationalen Organisationen in Bosnien exemplarisch beschrieben und Förderungsmöglichkeiten identifiziert. Die besondere Herausforderung besteht darin, Ansätze, die traditionell der Entwicklungszusammenarbeit (berufliche Ausbildung und Beschäftigungsförderung) zuzuordnen sind, mit Instrumenten zu verbinden, die aus der Friedens- und Menschenrechtsarbeit stammen: z.B. Trainings in gewaltfreier Konfliktbearbeitung, Traumaarbeit und Empowerment benachteiligter Gruppen. Dabei muss es vor allem darum gehen, lokale Initiativen da zu fördern, wo sie

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bereits einen solchen Ansatz verfolgen und Anreize dafür zu schaffen, dass sich solche auch andernorts entwickeln können. Bisher fehlen integrierte Ansätze, die neben der Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit auch Angebote zur beruflichen Qualifizierung und Möglichkeiten zur Schaffung von Einkommen aufweisen. Darüber hinaus enthält die Studie Empfehlungen für längerfristige Aktivitäten im Bereich der beschäftigungsorientierten Gemeinwesenarbeit für Jugendliche in Bosnien-Herzegovina. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bosnien-Herzegowina VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Fischer, Martina; Tumler, Julie: Möglichkeiten der Förderung einer "Peace Constituency" in Bosnien-Herzegowina. GTZ-Bericht. Eschborn: GTZ, Abt 43. Gesundheit, Bildung, Ernährung, Nothilfe 2001. ART: gefördert BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH; Auswärtiges Amt INSTITUTION: Berghof Forschungszentrum für konstruktive Konfliktbearbeitung (Altensteinstr. 48a, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[224-F] Freie Universität Berlin: Curriculumentwicklung an bulgarischen Universitäten INHALT: Kooperationspartner des Projektes ist die Internationale Universität für Ökonomie Sofia, Bulgarien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen Arbeitsstelle Politik und Technik (Ihnestr. 53, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-838-52091, Fax: 030-838-55141, e-mail: [email protected])

[225-F] Freie Universität Berlin: Die EU und Bulgarien: Probleme in der Phase der Heranführung (technische Hilfe, Sozialstandards etc.) INHALT: Kooperationspartner dieses Projektes ist das Institut für Politische und Rechtliche Studien Sofia, Bulgarien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Bulgarien ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen Arbeitsstelle Politik und Technik (Ihnestr. 53, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-838-52091, Fax: 030-838-55141, e-mail: [email protected])

[226-L] Gjergij, Bashkim: Das Mediensystem Albaniens, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 185-200, ISBN: 3-8329-0603-7

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INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Albanien vor. (PT)

[227-L] Gromes, Thorsten; Moltmann, Bernhard; Schoch, Bruno: Demokratie-Experimente in Nachbürgerkriegsgesellschaften: Bosnien und Herzegowina, Nordirland und Kosovo im Vergleich, (HSFK-Report), Frankfurt am Main 2004, V, 42 S., ISBN: 3-937829-05-9 (Standort: UuStB Köln(38)-20050106003; Graue Literatur; URL: http://www.hsfk.de/downloads/report0904.pdf) INHALT: "Seit den 1990er Jahren sind eine Reihe von Bürgerkriegen durch äußere Interventionen beendet worden. Zahlreiche Friedensabkommen setzen darauf, dass sich Nachbürgerkriegsgesellschaften durch Demokratisierung befrieden lassen. Allerdings gibt es darüber noch nicht viel gesichertes Wissen, externe Demokratisierung von kriegszerstörten Gesellschaften betritt weitgehend Neuland. Die Crux besteht darin, dass in ethnisch fragmentierten Nachbürgerkriegsgesellschaften der Demokratisierungsprozess auf spezifische Schwierigkeiten stößt: Traumata ethnonationaler Identitätspolitik wirken nach, die Protagonisten halten an politischen Maximalforderungen fest und misstrauen sich zutiefst, ungeklärte Statusfragen überlagern die politischen Auseinandersetzungen. Dadurch ist die Kooperationsbereitschaft, Grundvoraussetzung jeder funktionierenden Demokratie, erschwert. Die Autoren untersuchen, inwieweit sich Bosnien und Herzegowina, Nordirland und das Kosovo von außen demokratisieren lassen. Offenkundig fallen die Ergebnisse bisher unterschiedlich aus: In Bosnien und Herzegowina sind die Erfolge augenscheinlich am größten, obwohl das Land von Krieg und 'ethnischen Säuberungen' am schwersten verheert wurde. Alles spricht dafür, dass extern induzierte Demokratisierung in fragmentierten Nachbürgerkriegsgesellschaften weiterhin ganz oben auf der Agenda der internationalen Politik bleibt." (Autorenreferat)

[228-F] Hadzic, Senad, M.A. (Bearbeitung); Brandes, Detlef, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Milan Stojadinovic. Eine politische Biographie INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1888-1961 GEOGRAPHISCHER RAUM: Jugoslawien ART: Dissertation BEGINN: 2002-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)

[229-F] Hanisch, Markus, Dr. (Bearbeitung): Eigentumsreform und sozialer Konflikt

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INHALT: Wie entstehen Bodenmärkte und marktwirtschaftlich geprägte Austauschbeziehungen mit den zugehörigen Nutzungs- und Verfügungsrechten im andauernden Transformationsprozess in Mittel- und Osteuropa? Wie lassen sich die typischen Begleiterscheinungen des Wandels, wie z.B. die Flucht in die Subsistenzwirtschaft, die Dominanz von Anteilspachtverträgen oder die oft nur oberflächlich erfolgte Restrukturierung der Unternehmen erklären? Eine Mehrebenenuntersuchung des Wandels landwirtschaftlicher Eigentums- und Verfügungsrechte im post-sozialistischen Bulgarien ist Gegenstand der englischsprachigen Dissertation von Markus Hanisch, die im Shaker Verlag in der Reihe "Institutioneller Wandel der Landwirtschaft und Ressourcennutzung" erschien. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Ökonomischen Theorie institutionellen Wandels und darin wird der andauernde, oft konfliktreiche Wandel der Eigentums- und Verfügungsrechtesstrukturen (Property Rights) in der Transformation theoretisch wie empirisch näher unter die Lupe genommen. Anliegen ist es, zu einem besseren ökonomischen Verständnis des Wandels von Property Rights beizutragen. Hierfür werden am Fall Bulgariens die Bodenreform und die Privatisierung landwirtschaftlicher Vermögensgegenstände zunächst als (politischer) Gesetzgebungsprozess und in Folge in ihren konkreten Wirkungen auf die Pachtvertragsgestaltung und Faktorallokation auf mehreren analytischen Ebenen nachvollzogen. Die Arbeit widmet sich dabei explizit bislang unzureichend verstandenen, typischen Transformationsphänomenen, wie zum Beispiel der wachsenden Subsistenzwirtschaft, disfunktionalen Bodenmärkten, Anteilspachtverträgen (Sharecropping) und der Persistenz von Agrarproduktivgenossenschaften. Solche Ergebnisse der Transformation werden auch in vielen anderen mittel- und osteuropäischen Ländern beobachtet und ein genaues Verständnis ist Grundvoraussetzung für die angewandte Politikberatung und Regionalentwicklungsplanung. Einzelne Wirkungsmechanismen zwischen Politik und Wirtschaft werden klar herausgearbeitet und die teilweise entmutigenden Reformergebnisse unter Verwendung neuer ökonomischer Modelle aus Transaktionskostenökonomik, Public Choice und institutionenökonomischer Spieltheorie immer im Rückschluss auf die jeweiligen Handlungsalternativen, den Wissensstand und die Position der entscheidenden Akteure erklärt. Am Beispiel Bulgariens wird gezeigt, dass viele der beobachteten Ergebnisse institutionellen Wandels (Handlungsrechte) in der Landwirtschaft keineswegs auf Mechanismen wie Parteienwettbewerb oder Konkurrenzgleichgewichte fußen, sondern vielmehr als das Ergebnis ausgetragener Verteilungskonflikte zwischen häufig sehr ungleichen Partnern verstanden werden müssen. Die Arbeit kommt zum Ergebnis, dass zur Erklärung wichtiger Transformationsphänomene effizienzorientierte Erklärungsansätze aus der ökonomischen Theorie institutionellen Wandels zu kurz greifen und mit Theorien, die sich explizit mit den institutionellen Folgen von Verteilungskonflikten beschäftigen, kombiniert werden müssen. Dies gilt sowohl für die Verbesserung des Verständnisses politischer Entscheidungsprozesse in der Transformation als Grundlage für die Politikberatung, als auch für die Erklärung der Entstehung und Persistenz typischer Ergebnisse der Agrartransformation auf lokaler Ebene. Hieraus ergeben sich Handlungsempfehlungen für die Agrarpolitik, aber auch für die Vorbereitung von zukünftigen Projekten im Rahmen des EU-Beitritts und der Strukturanpassung, die am Schluss der Arbeit Erwähnung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanisch, Markus: Property reform and social conflict: a multilevel analysis of the change of agricultural property rights in post-socialist Bulgaria. Institutional change in agriculture and natural resources, Vol. 15. Aachen: Shaker 2004. ISBN 38322-2093-3. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin (Luisenstr. 53, 10099 Berlin)

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KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6500, e-mail: [email protected])

[230-F] Helmerich, Antje, Dr. (Bearbeitung); Stykow, Petra, Prof.Dr. (Betreuung): Zur Rolle von Staatsoberhäuptern in Übergangssystemen aus vergleichender Perspektive INHALT: Es geht um die Erforschung der Rolle von Staatsoberhäuptern in Übergangsprozessen und um deren Beitrag zum Erfolg oder aber Scheitern der demokratischen Konsolidierung. Insbesondere stellt sich die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Institution und Person, zwischen Amt und Amtsinhaber. Auch der Grad der (formellen) Institutionalisierung des politischen Systems ist entscheidend. Folgende Fragen sind zu beantworten: Welche Bedeutung haben strukturelle, institutionelle und situative Rahmenbedingungen und welche kommt Faktoren wie Persönlichkeit, Amtsstil, Charisma etc. zu? In welcher Beziehung stehen die unterschiedlichen Faktorenbündel und welchen Erklärungswert haben insbesondere die "personal attributes"? ZEITRAUM: ca. 1990 bis heute GEOGRAPHISCHER RAUM: Südosteuropa (ehemaliges Jugoslawien) METHODE: Es handelt sich um eine vergleichende Analyse nach dem "most-similar"-Schema. Das heißt es wird versucht, Staaten mit ähnlichen Ausgangsbedingungen (historische Traditionen, Charakteristika des Systemwechsels...) miteinander zu vergleichen, in denen der Systemübergang zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt hat. Je mehr Variablen konstant gehalten werden können, desto eher gelingt es, die spezifische Bedeutung der "personellen Faktoren" herauszufiltern. Als theoretischer "Rahmen" werden Erkenntnisse aus der Transformationsforschung, der vergleichenden Regierungslehre und einer Reihe von Ansätzen, die sich mit individuellen politischen Akteuren befassen (Elitenstudien, Leadership-Forschung...), zusammengeführt und zu einem mehrdimensionalen Untersuchungsmodell verdichtet. VERÖFFENTLICHUNGEN: Helmerich, A.: Zur Rolle der Staatsoberhäupter in den postsozialistischen Systemwechsel-Prozessen - ein vergleichendes Untersuchungsmodell. in: "Neues Europa?" Ost-Europa 15 Jahre danach. Beiträge für die 12. Brühler Tagung junger OsteuropaExperten. Bremen 2004, S. 31-34.+++Dies.: Kroatien unter Franjo Tudjman - im Schatten demokratischer Herrschaftsordnung. in: Bos, Ellen; Helmerich, Antje (Hrsg.): Zwischen Diktatur und Demokratie. Staatspräsidenten als Kapitäne des Systemwechsels in Osteuropa. Münster 2004 (in Vorbereitung, Fertigstellung bis Ende 2004). ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hochschul- und Wissenschaftsprogramm "Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre" INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschwister-SchollInstitut für Politische Wissenschaft Lehreinheit Politische Systeme -Osteuropa, GUS- (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-9034 od. 089-894-30414, e-mail: [email protected])

[231-L] Hrvatin, Sandra B.; Milosavljevic, Marko: Medien in Slowenien, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 635-648, ISBN: 3-8329-0603-7

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INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Slowenien vor. (PT)

[232-F] Jakir, Aleksandar, Dr. (Bearbeitung); Plaggenborg, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung): Sozialistischer Betrieb und nationale Ideologie in Jugoslawien 1953-1974. Der Fall Kroatien. Investitionspolitik, Betriebsmanagement und die Durchsetzung des Nationalen auf lokaler Ebene INHALT: Die im "Kroatischen Frühling" des Jahres 1971 kulminierenden Entwicklungen in der kroatischen Teilrepublik, als eine sich "national" definierende "Massenbewegung" (im damaligen Sprachgebrauch als maspok/ masovni pokret bezeichnet) immer stärkere Republikautonomie forderte, lassen sich m.E. nur durch eine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Wirtschaftsentwicklung und der Entstehung von Nationalismen analysieren, was bislang noch nicht systematisch unternommen wurde. Es wird zu klären sein, ob (und falls ja: auf welche Weise) hier der Wirtschaftsnationalismus eine Massenbasis fand und identitätsstiftend wurde, was schließlich zur Aufkündigung des föderalen sozialistisch jugoslawischen Grundkonsenses führte und letzten Endes zum Untergang auch des zweiten jugoslawischen Staates. Es soll versucht werden, mit Hilfe lokaler Betriebsstudien nachzuweisen, wie weit die Durchsetzung des Nationalen in der Systemlogik des "jugoslawischen Modells" angelegt war. Dabei werden neben der Schiffswerft in Split, die im Untersuchungszeitraum zu den größten Industriebetrieben Kroatiens gehörte, auch die Betriebsarchive von Unternehmen in der Elektrodenherstellung, Verhüttungsindustrie, im Tonerdeabbau und in der Zementindustrie ausgewertet. Eine erste Sichtung der Sitzungsprotokolle der Gemeinde- und Bezirksausschüsse des Bundes der Kommunisten Kroatiens, des Sozialistischen Bundes und der Gewerkschaften in den Archiven vor Ort legt die Vermutung nahe, dass es der durch Arbeiterselbstverwaltung heraufbeschworene Partikularismus war, der in nationale Argumentation umschlug. Durch den Blick auf die lokalen Verhältnisse soll deutlich werden, wie sehr die lokalen Machteliten dabei den Nationalismus für die Stabilisierung ihrer Position instrumentalisierten. Auch der Blick auf die Verhältnisse in Kroatien soll dazu beitragen zu klären, ob die Eliten bewusst das föderale Prinzip so verstanden, um mit Hilfe von Wirtschaftsinteressen den jeweiligen Nationalismus wieder einzuführen. Empirisch ist jedenfalls festzustellen, dass sich im Vorfeld der Wirtschaftsreform von 1965 die Argumentation mit nationalen und auch nationalistischen Komponenten weiter verschärfte. In diesem Zusammenhang ist weiter den Fragen nachzugehen, wie genau sich das Verhältnis von Betriebsmanagement und Belegschaften gestaltete, als auch nachzuzeichnen, wie die Sozialisierung des Managements, die Professionalisierung und Politisierung im Sinne nationaler Argumentation erfolgte. Damit soll versucht werden, das Wechselverhältnis zwischen lokaler und nationaler Politik auf der einen Seite und der betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Sphäre andererseits besser verstehen zu können. Es geht um die sozialen Ursprünge der ethnischen Solidarität, wie sie in späteren Jahren deutlich konturiert vor Augen trat und darum, den Strukturbedingungen für die Durchsetzung

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von Nationalismen auf die Spur zu kommen. ZEITRAUM: 1953-1974 GEOGRAPHISCHER RAUM: Jugoslawien, insb. Kroatien ART: Habilitation ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Marburg, FB 06 Geschichte und Kulturwissenschaften, Seminar für Osteuropäische Geschichte (Wilhelm-Röpke-Str. 6C, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-2824631, e-mail: [email protected])

[233-L] Jakir, Aleksandar: Nationale Ideologien und das System der Arbeiterselbstverwaltung in den 1960er Jahren im sozialistischen Jugoslawien, Bonn 2003, 41 S., ISBN: 3-936928-02-9 (Standort: UuStB Köln(38)-20040107007; Graue Literatur) INHALT: Der Verfasser vertritt die These, dass es nicht zuletzt lokale und regionale Wirtschaftsinteressen waren, die in Jugoslawien in nationale Gesinnung und nationalistische Argumentation umschlugen. Er nähert sich in seinem Beitrag dem letztlich das System und den gemeinsamen Staat Jugoslawien sprengenden Phänomen des Nationalismus im Kontext mit dem ökonomischen System des Selbstverwaltungssozialismus in drei Schritten. Zunächst wird auf theoretischer Ebene nach verschiedenen Definitionen des Begriffs der Nation und nach der Funktion nationaler Ideologien in einer modernen Gesellschaft gefragt. Vor diesem Hintergrund wird in einem zweiten Schritt der Prozess der zunehmenden Föderalisierung des jugoslawischen Staates skizziert, der zur Etablierung einer de facto polyzentrischen Staatlichkeit führte. Abschließend wird dann die Situation in den selbstverwalteten Betrieben und der Stellenwert nationaler Argumentationen im föderalen und sozialistischen Jugoslawien thematisiert. (ICE2)

[234-L] Kohl, Heribert: Slowenien: funktionierendes Flächentarifvertragssystem mit offener Zukunft, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der HansBöckler-Stiftung, Jg. 57/2004, H. 7, S. 381-388 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm) INHALT: "Slowenien erweist sich als prosperierendes Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Anteil am BIP im Vergleich mit den übrigen postsozialistischen EU-Mitgliedstaaten. Diese Entwicklung fußt auf einem flächendeckenden mehrstufigen Tarifvertragssystem mit vergleichsweise hoher ökonomischer und Verteilungseffizienz. Entgegen dem EU-weiten Mainstream einer Erosion der sektoralen Vertragskultur zeigen sich in diesem Land bisher stabile differenzierte Regelungsstrukturen, die jedoch stärkeren Belastungsproben ausgesetzt sind. Einzelne Problembereiche wie die Mindestlohnfrage, die Ablösung der Kammern aus ihrer bisher dominierenden Rolle sowie die tarifautonome Gestaltung der Vertragspolitik werden neben den grundlegenden ökonomischen Indikatoren näher beleuchtet. Angesichts des Widerspruchs zwischen Deregulierungstendenzen und dem noch dominanten tripartistischen Korporatismus sowie der von den Gewerkschaften jetzt angestrebten höheren Priorität des autonomen Sektoraldialogs bleibt die künftige Entwicklung dieses Mehrebenen-Modells offen." (Autorenreferat)

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[235-L] Kusic, Sinisa: Kroatien nach dem Regierungswechsel: weiterhin auf EU-Kurs?, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 7/9, S. 381-385 INHALT: Für die Beurteilung der künftigen Entwicklung und der EU-Beitrittsperspektive Kroatiens ist es von Bedeutung, ob weitere Liberalisierungs- und Reformschritte von der neuen Regierung der HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft) ergriffen werden. Die politische und ökonomische Stabilität des Landes wird im In- und Ausland übereinstimmend als einer der Vorteile Kroatiens auf dem Weg in die EU hervorgehoben. Nach den ersten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der neuen Regierung scheint der Kurs Richtung EU unverändert und der Gesamteindruck positiv. Dennoch stehen schwierige Schritte noch aus und Fehler, die in der Vergangenheit gemacht worden sind, dürfen sich künftig nicht wiederholen, denn die EU wird Kroatien keine zweite Chance geben. Gelingt es also Kroatien nicht, auf den letzten Zug in Richtung EU aufzuspringen und gemeinsam mit Bulgarien und Rumänien spätestens im Jahr 2008 oder 2009 EU-Mitglied zu werden, wird die Zukunft Kroatiens für unabsehbare Zeit in einer südosteuropäischen Gemeinschaft oder im Westbalkan liegen. (ICI2)

[236-L] Libal, Wolfgang: Verbrechen und Staatsmacht in Serbien: ein historischer Rückblick, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 31/2003, H. 2, S. 107-111 (Standort: UuStB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Vor dem Hintergrund der Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Z. Djindjic skizziert der Autor in einem historischen Rückblick die Verzahnung von organisiertem Verbrechen und Staatsmacht, von 'Mafia', Polizei und Justiz sowie die Unterwanderung der Wirtschaft Serbiens durch organisierten Schmuggel, durch Korruption und den Krieg der Banden untereinander. Dabei gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Zeitabschnitte: (1) die Königsmorde von 1817 bis 1902, (2) die Epoche der Geheimbünde (u.a. die 'Schwarze Hand' bzw. die 'Weiße Hand') und deren Verbindungen zu den Spitzen der serbischen Militärs von 1903 bis 1912/13, (3) die Diktatur unter König Alexander und Regierungschef P. Zivkovic von 1929 bis 1934, (4) die Aktivitäten der Staatspolizei UDBA und des militärischen Spionage- und Abwehrdienstes KOS während der Amtszeit von Tito, (5) die Vernetzung zwischen organisiertem Verbrechen und der Staatsgewalt unter dem Milosevic-Regime sowie (6) die anschließende zögerliche Bekämpfung dieser kriminellen Strukturen bis zur Ermordung von Djindjic. (ICG2)

[237-L] Milev, Rossen: Die aktuelle Medienentwicklung in Bulgarien, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 227-233, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und

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organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Bulgarien vor. (PT)

[238-F] Möllers, Judith, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Heidhues, Franz, Prof.Dr.rer.pol.; Buchenrieder, Gertrud, PD Dr. (Betreuung): Einkommenssicherungsstrategien durch außerlandwirtschaftliche Tätigkeiten und Migration in ländlichen Regionen des Balkans (Arbeitstitel) INHALT: Zielsetzung: Identifizierung der Einkommenssicherungstrategien der ländlichen Haushalte in verschiedenen Balkanregionen; Analyse der Bestimmungsfaktoren für den Zugang zu neuen Einkommensquellen außerhalb der Landwirtschaft und für die Migrationsentscheidung; Ableitung von Politikempfehlungen für eine sinnvolle Ausgestaltung der Regionalpolitik; Entwicklung eines Szenario über die zukünftige Entwicklung des ländlichen Raums im Balkan. Welche Entwicklungen gibt es im Bereich der außerlandwirtschaftlichen Beschäftigung in den ländlichen Regionen der 2 untersuchten Länder und welche Faktoren bestimmen diese Entwicklungen? Wie sieht eine wahrscheinliche zukünftige Entwicklung aus und was läßt sich daraus für die EU-Beitritts-Politik ableiten? ZEITRAUM: 2001/2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Balkan Region METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 360; je 120 Haushalte aus verschiedenen Regionen in Slowenien, Mazedonien und Bulgarien). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Europäische Union Phare ACE Programme FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen FG Landwirtschaftliche Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-2115, e-mail: [email protected])

[239-L] Noutcheva, Gergana; Huysseune, Michel: Serbia and Montenegro, in: JEMIE : Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe, 2004, Iss. 1, 29 S. (URL: http://www.ecmi.de/jemie/download/1-2004Chapter3.pdf) INHALT: Die Verfasser untersuchen die Auswirkungen der Europäisierung auf das Verhältnis zwischen Serbien und Montenegro. Die Aussicht auf eine zukünftige EU-Mitgliedschaft und die aktive Vermittlungstätigkeit der EU führten mit der Unterzeichnung des Belgrader Abkommens im März 2002 zur Schaffung einer prekären gemeinsamen Staatsformation. Die 'Staatenunion Serbien und Montenegro' ist ein hybrides Modell mit föderalen wie konföderalen Elementen und hat bisher in keiner der beiden Teilrepubliken politische Begeisterung wecken können. Politische Gruppen in Serbien wie in Montenegro bezweifeln ihre Überlebensfähigkeit, Befürworter nationaler Unabhängigkeit haben nach der Schaffung des gemeinsamen Staates Zulauf erfahren. Die Zukunft der 'Staatenunion' hängt entscheidend davon ab, in

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wie weit die EU fähig und willens ist, die Umsetzung des Belgrader Abkommens zu überwachen und Zwistigkeiten zwischen den beiden Republiken über Fragen im Zusammenhang mit deren gemeinsamem Antrag auf Aufnahme in die EU zu schlichten. (ICEÜbers)

[240-L] Plenkovic, Mario; Kucis, Vlasta: Das Mediensystem Kroatiens, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 383-390, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Kroatien vor. (PT)

[241-L] Radojkovic, Miroljub: Massenmedien in Serbien und Montenegro, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 606-619, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in den Republiken Serbien und Montenegro vor. (PT)

[242-L] Radojkovic, Miroljub: National developments and European statistical standards: Serbia, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 357-365, ISBN: 3-70013279-4 INHALT: In einer kritischen Diskussion europäischer pressestatistischer Standards geht der Beitrag davon aus, dass wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen, von zwei unterschiedlichen "Europa" ausgegangen werden muss. Während die meisten Definitionen und Kriterien implizit von westeuropäischen Gegebenheiten ausgehen und diese als 'europäisch' deklarieren, existiert jenseits der Grenzen der EU ein anderes Europa, in dem viele europäische Standards

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und Normen (noch) nicht gelten. Bei ihrer Entwicklung sollte aber die Situation in diesen Transformationsländern berücksichtigt werden. In Serbien existiert das Informationsministerium seit Oktober 2000 nicht mehr und es gibt für die offizielle Pressestatistik keine zuständige Registrierungsstelle und Kontrollinstanz. Die Ermittlung der Auflagenzahlen basieren auf Interviews mit den Zeitungsherausgebern. Für das Jahr 2002 werden 12 Tageszeitungen und elf Tageszeitungsverlage nachgewiesen. Mit Ausnahme einer für die ungarische Minderheit bestimmte Zeitung wird die Tagespresse in der Landessprache herausgegeben. Die Gesamtauflage wird auf ca. 607.000 Exemplaren beziffert, die fast zur Gänze auf der Straße vertrieben werden. Die Vertriebsform des Abonnements wird fast ausschließlich von Bibliotheken, Schulen und staatlichen Institutionen in Anspruch genommen. Die Mehrheit der Zeitungen ist in Privatbesitz übergegangen und ausländische Beteiligungen bei serbischen Verlagen sind zu registrieren. Die deutschen Großverlage Gruner & Jahr sowie die WAZ Gruppe sehen das Entwicklungspotenzial auf dem noch relativ schwach ausgebildeten Markt und haben sich als Hälfteeigentümer eingekauft. (RG)

[243-L] Rantasa, Karin Sirec: Recruitment of employees: administrative burdens on Slovenian SMEs in comparison with Europe, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 9/2004, No. 3, S. 278-312. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "In den letzten Jahren hat das Problem der administrativen Belastung auf Unternehmen aufgrund der Gesetzgebung große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es ist allgemein anerkannt, dass es wichtig ist, diese Belastung so weit wie möglich zu verringern, weil diese die Entwicklung der Unternehmen und das Wachstum der Beschäftigung hemmt. In diesem Aufsatz werden die nötigen Abläufe zur Beschäftigungsregulierung und die bürokratische Last, die daraus resultiertaufgezeigt und schließlich ein Fazit gezogen sowie Vorschläge zur staatlichen Politik der Einstellung von Angestellten vorgestellt. Die Untersuchung wurde anhand einer Stichprobe unter slowenischen Unternehmen erstellt und mit den Ergebnissen der 2001 ENSR Survey on SMEs verglichen." (Autorenreferat)

[244-L] Reljic, Dusan: Kroatien nach dem Regierungswechsel: Loslösung von der Vergangenheit?, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 7/9, S. 386-387 INHALT: Kein politischer Beobachter hätte jemals die Prognose gewagt, dass in Belgrad ein Kabinett der Milosevic-Gegner mit Unterstützung der Milosevic-Anhänger, oder dass in Zagreb die Regierung der Tudman-Nachfolger mit den Stimmen serbischer Politiker an die Macht gelangen könnte. Die neuen Premiers zahlen für das Zustandekommen heterogener politischer Bündnisse allerdings den Preis der Einengung ihres politischen Freiraums, wie der Autor in seinem kurzen Kommentar zu den ersten hundert Tagen der Regierung Kroatiens unter dem neuen Ministerpräsidenten Ivo Sanader hervorhebt. Problematisch ist ferner der Versuch von weiten Teilen der politischen Klasse, mit Hilfe national-populistischer und oftmals extremistischer Parolen aus der jüngsten Vergangenheit politischen Einfluss zu gewinnen. (ICI2)

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[245-L] Reuter, Jens: Nationalistische Unruhen im Kosovo: Politik der internationalen Gemeinschaft gescheitert?, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 10/12, S. 500-515 INHALT: Im März 2004 sorgen albanische Demonstranten für nationalistisch motivierte Unruheherde in rund dreißig Orten des Kosovo und attackieren erstmals auch KFOR und UNPolizei. Dabei kommen neunzehn Menschen zu Tode, darunter auch zwei Angehörige der internationalen Polizei. Dreißig serbische Kirchen und zwei Klöster werden zerstört oder beschädigt. 4500 Serben, Roma und Ashkali müssen flüchten, ihre Häuser werden niedergebrannt oder beschädigt. Sechs von Kosovoserben bewohnte Dörfer werden total entvölkert. Im Zuge der Erörterung dieser gewaltgeprägten Ereignisse werden unter Berücksichtigung persönlicher Stellungnahmen und Einschätzungen von involvierten Personen die folgenden Aspekte dargestellt: (1) Vorgeschichte der Unruhen, (2) Ablauf der Ereignisse, (3) die Rolle der KFOR und des Bundeswehrkontingents sowie (4) Reaktionen auf die Unruhen. In einer abschließenden Beurteilung merkt der Verfasser an, dass bei der internationalen Gemeinschaft irgendwelche Lehren aus den gewaltsamen Unruhen in Kosovo nicht erkennbar sind. Die verantwortlichen Politiker in den USA und in der EU reagieren lediglich mit einer Verstärkung der Truppen und einer Verurteilung der Gewalt. Doch für die gesamte Atmosphäre und für die künftige Entwicklung in Kosovo bleibt die wirtschaftliche Entwicklung das Kernproblem. (ICG2)

[246-L] Riedel, Sabine: Bulgarien zwischen Subsistenzwirtschaft und Weltmarkt: Überlegungen zum Gestaltungsspielraum der Wirtschafts- und Sozialpolitik, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 1, S. 58-76 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-MAP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ein Jahr nach dem Amtsantritt Simeon Sakskoburggotskis als bulgarischer Ministerpräsident ist von seinen Plänen für eine Neuorientierung der Wirtschafts- und Sozialpolitik wenig übriggeblieben. Hauptursache hierfür sind die Konditionalitäten des IWF, die an finanzpolitischen Stabilisierungsmaßnahmen festhalten. Doch während sich Bulgariens Wirtschaft am Weltmarkt orientiert, können sich immer weniger Bulgaren am eigenen Binnenmarkt beteiligen. Reallöhne weit unterhalb des Niveaus sozialistischer Zeiten haben viele Menschen in die Subsistenzwirtschaft gezwungen. Die Fixierung des Lev an den Euro erweist sich nicht etwa als Stützkorsett für den angestrebten EU-Beitritt. Zuerst müsste die bulgarische Regierung Handlungsräume für eine eigenständige Wirtschafts- und Sozialpolitik zurückgewinnen und zu einer flexiblen Währung zurückfinden. Hierzu braucht sie veränderte Konditionalitäten bei der Vergabe neuer Kredite auf internationaler Ebene. Die EUMitgliedstaaten könnten dies mit einer gemeinsamen Strategie innerhalb des IWF für eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung Bulgariens sowie der Region Südosteuropa unterstützen." (Autorenreferat)

[247-L] Rozic, Judit: Kroatiens Integrationsfortschritte unter der "neuen" HDZ-Regierung, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 10/12, S. 566-582

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INHALT: Am 20. April 2004 überreicht die Europäische Kommission einer kroatischen Regierungskoalition in Straßburg ihre befürwortende Stellungnahme zum Antrag Kroatiens auf Mitgliedschaft in der EU. Vor diesem Hintergrund wird in der Untersuchung Kroatiens euroatlantischer Integrationsweg nachgezeichnet, der Anfang 2003 mit dem Beitrittsantrag der sozialdemokratischen Regierung Racan beginnt. Diesen Ausführungen vorangestellt ist eine Skizze der zaghaften kroatischen Bemühungen zur europäischen Integration unter der Tudjman-Regierung von 1990 bis 1999. Daran knüpft eine Darstellung der Herausforderungen an, die sich seit dem Wahlsieg der nationalkonservativen HDZ (dt. Kroatische Demokratische Gemeinschaft) für die neue Santander-Regierung in der Innen- und Außenpolitik stellen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die zu erfüllenden Voraussetzungen für eine erfolgreich geführte Integrationspolitik eingegangen. In einem Resümee stellt der Verfasser fest, dass Kroatien mit dem offiziellen Kandidatenstatus eine große Bewährungsprobe erfolgreich bestanden hat. Es ist zu erwarten, dass sich die Regierung im Zuge der Beitrittsvorbereitungen neben wirtschaftspolitischen Aufgaben vermehrt der Justiz- und Verwaltungsreform und damit der Implementierung des Minderheitengesetzes zuwenden wird. Hierbei muss die HDZ weiterhin gegen jegliche Form von Nationalismus, Rassismus oder ideologischen Extremismus vorgehen. (ICG2)

[248-L] Schrader, Heiko; Dimitrov, Ivaylo; Dittrich, Eckhard; Stojanov, Christo: Zur Situation von Kleinunternehmen in Bulgarien: Ergebnisse einer quantitativen Studie, (Arbeitsbericht / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, Nr. 23), Magdeburg 2004, 17 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/23.pdf) INHALT: Einzelprivatunternehmer werden als Kern des so genannten Mittelstandes angesehen, der nach Auffassung Vieler das Rückgrat einer Volkswirtschaft, aber auch der demokratischen Zivilgesellschaft bildet und so einen bedeutsamen Faktor für Stabilität, Integration und Demokratisierung postsozialistischer Staaten darstellen könnte. Vor diesem Hintergrund überprüfen die Autoren in ihrem Forschungsprojekt, inwiefern die wirtschafts- und demokratietheoretischen Postulate in Bulgarien ideologisch gefärbt sind oder ob sie empirischer Überprüfung standhalten. Im Kontext der gesellschaftspolitischen und strukturellen Rahmenbedingungen erhebt und analysiert die Projektgruppe in Sofia die Muster des Wirtschaftens, die unternehmerischen Ressourcenkombinationen, die Bedeutung von Markt- bzw. Netzwerkhandeln sowie Charakteristika von Kleinunternehmertypen. So präsentiert der Arbeitsbericht die quantitativen Ergebnisse von 180 Interviews in bulgarischen Kleinunternehmen. Als Kleinunternehmen gelten solche Unternehmen, die bei der Gründung nicht mehr als 25 Mitarbeiter haben. Sie verteilen sich auf sechs Branchen: (1) Dienstleistungen/Handwerk am und im Bau, (2) Kleinproduktion/Handwerk (ohne Bau), (3) Gaststätten, Cafes, etc., (4) Transport, (5) Handel sowie (6) High-tech und hoch qualifizierte Dienstleistungen. Die einzelnen Fragenblöcke des standardisierten Fragebogens zielen auf Grundinformationen über die Betriebe (hinsichtlich der Komposition der Eigner und Beschäftigten, des Kapitals und der Investitionen, der Unterstützungsnetzwerke und Zulieferer-/Kundenbeziehungen), Angaben zur Person des Gesprächspartners und Gründers des Unternehmens und zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Unternehmenserfolg und zur Planung. Um Veränderungen in der Entwicklung der im Sample vertretenen Unternehmen analysieren zu können, beziehen sich zahlreiche Fragen auf zwei Zeitpunkte: (1) auf die Zeit der Gründung und (2) auf die heutige Situation. Die Daten werden mit SPSS analysiert. Hinsichtlich der Branchen und des Regist-

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rierungszeitpunktes der Unternehmen werden Signifikanztests durchgeführt, um Branchenund Zeiteffekte auf die Daten bestimmen zu können. (ICG2)

[249-L] Schwarz, Axel; Hergès, Jean-Pierre: Institutionalised ethnicity: the case of vital national interests in Bosnia and Herzegovina (BiH), in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 10/12, S. 555-565 INHALT: Der Artikel beleuchtet das schwierige und angespannte Verhältnis zwischen den ethnisch-religiösen Gruppen der Kroaten, Serben und Bosniern im Kontext der Schaffung eines neuen politischen Systems in Bosnien-Herzegowina. Nationalistische Politiker und eine Verfassung, die durch einen hohen Grad an institutionalisierter Ethnizität charakterisiert ist, sorgen für eine Atmosphäre des Misstrauens. In einem ersten Schritt wird die Ethnizität in den politischen Satzungen Bosnien-Herzegowinas dargestellt. Ein zweiter Schritt befasst sich mit den permanenten politischen Krisen, die im Gegensatz zum Anspruch einer multi-ethnischen Demokratie stehen. In einem dritten Schritt werden sodann die ethnisch definierten Rechte der Serben, Kroaten und Bosnier sowie der Minderheiten der Roma und Juden erörtert. Vor dem Hintergrund dieser politischen Landschaft plädieren die Autoren für die eine Balance zwischen ethnischer Selbstbestimmung und dem demokratischen Prinzip 'eine Person - eine Stimme'. (ICG2)

[250-L] Seifert, Ruth (Hrsg.): Gender, Identität und kriegerischer Konflikt: das Beispiel des ehemaligen Jugoslawien, (Soziologie : Forschung und Wissenschaft, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2004, 277 S., ISBN: 3-82587528-8 (Standort: ULB Münster(6)-MS2900/291) INHALT: "Die Kategorien 'Identität' und 'Gender' können im deutschsprachigen Raum immer noch als analytische Newcomer bei der Untersuchung von gesellschaftlichen und politischen Prozessen betrachtet werden. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit der Rolle von 'Identität/Gender' bei der Entstehung, dem Austrag und der Beilegung kriegerischer Konflikte und fokussiert dabei die Situation im ehemaligen Jugoslawien. Dabei geht es darum, in welcher Weise Geschlechterverhältnisse gewaltsame Prozesse befördern und perpetuieren können und welche Rolle die Gestaltung des Geschlechterarrangements bei der Herstellung einer friedfertigen und demokratischen Gesellschaft spielt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ruth Seifert: Einleitung: Identität, Gender und kriegerische Konflikte (9-25); Svetlana Slapsak: Gender and War in the Post-Socialist World (26-39); Vlasta Jalusic: Gender and Victimization of the Nation as Pre- and Post-War Identity Discourse (40-67); Marina Blagojevic: Conflict, Gender and Identity: Conflict and Continuity in Serbia (68-88); Natalija Basic: Kampfsoldaten im ehemaligen Jugoslawien: Legitimationen des Kämpfens und des Tötens (89-111); Azra Hromadgic: Kriegsvergewaltigungen in Bosnien: Alte und neue Erklärungsansätze (112-130); Maja Korac: Living Ethnicity in Exile: Identity Processes of Refugees from the Former Yugoslavia (131-151); Nita Luci: Das 'Schweigen der Frauen': Genderkonstruktionen und Genderdynamiken in Vor- und Nachkriegs-Kosova (152-170); Ruth Seifert: NachkriegsKosovo/a: Diskurse über Nation und Gender (171-204); Chris Corrin: Geschlechterverhältnisse und Friedensprozess: Gender in der Nachkriegs-Rekonstruktion in Kosova (205-228); Lynne Christine Alice: Bridging the Gender Gap: Political Culture in Kosovo (229-247); Christine Eifler: Genderkompetenz und militärisches Handeln in Krisengebieten und Nach-

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kriegsgesellschaften - eine Problemskizze (248-262); Elenor Richter- Lyonette: Gender: Beobachtungen einer Praktikerin internationaler Zusammenarbeit (263-273).

[251-L] Stanojevic, Miroslav: Production coalitions in Slovenian companies: employee participation in non-participative organizations?, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 9/2004, No. 3, S. 225242. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Nach der Theorie schafft die Kombination eines regulierten externen Arbeitsmarktes mit einer internen Unnachgiebigkeit eine organisationelle Ineffizienz. Es gibt Anzeichen, dass theoretisch unerwartete Ergebnisse in Slowenien vorherrschen. Unter dem Druck des Wettbewerbes auf internationalen Märkten waren slowenische Firmen gezwungen, auf der Basis der Arbeitsintensivierung zu konkurrieren. Eine Koalition, basierend auf dem Austausch zwischen Managern und Gewerkschaften wurde geformt. Innerhalb des Austausches beteiligten die Gewerkschaften sich aktiv am Kampf um das Überleben der Unternehmen. Als eine spezifische unternehmerische Nutzung der internen Oppositionsmacht ermöglichte die Einbindung dieser Gewerkschaften eine konfliktfreie Arbeitsintensivierung und das Überleben von zahlreichen, technisch nicht entwickelten slowenischen Unternehmungen." (Autorenreferat)

[252-F] Stodiek, Thorsten, Dr. (Bearbeitung): Die OSZE und der Aufbau multiethnischer Polizeien auf dem Balkan. Vergleichende Fallanalyse von Polizeireform-Missionen der OSZE, der UN und der WEU INHALT: Im Rahmen der Post-Conflict-Rehabilitation-Aktivitäten der OSZE kommt den Polizeikomponenten der Missionen eine stetig wachsende Bedeutung zu. Für einen nachhaltigen Friedensprozess ist dabei neben der Überwachung lokaler Polizeien im Hinblick auf (menschen-)rechtskonformes Handeln die Reform bzw. der völlige Neuaufbau einer demokratischrechtsstaatlichen Polizei erforderlich. Die lokale Polizei muss beim Abzug der internationalen Sicherheitskräfte den Willen und die Fähigkeit besitzen, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern, demokratische Institutionen zu schützen und konsequent gegen Korruption, organisierte Kriminalität und Terrorismus vorzugehen. Die Fähigkeit zur Gewährleistung der inneren Sicherheit ist schließlich auch eine der Grundvoraussetzungen für die sozio-ökonomische Stabilisierung von Krisenregionen. Im Rahmen der Polizeireform stellt der Aufbau ethnisch gemischter Polizeien in multiethnischen Gesellschaften eine besondere Herausforderung dar. In einem Umfeld, das von "ethnisch" motiviertem Hass und Misstrauen innerhalb der Bevölkerung geprägt ist, müssen Polizeikräfte aus Angehörigen aller Bevölkerungsgruppen zusammengesetzt sein. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass die Bevölkerungsgruppen - zumindest die Minderheiten - kein Vertrauen in die Sicherheitskräfte finden und entweder flüchten oder zur Selbstjustiz übergehen. Die bisherigen OSZE-Polizeimissionen in Ostslawonien, Kosovo, Süd-Serbien und Mazedonien sowie die UN-Polizeimission in BosnienHerzegowina und der WEU-Polizeieinsatz in Mostar zeigen, dass die Aufgabe des Aufbaus ethnisch gemischter Polizeien nach einem Bürgerkrieg äußerst komplex ist. Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, durch eine fundierte vergleichende Analyse der OSZEPolizeimissionen im Kosovo, in Südserbien (Presevotal) und in Mazedonien und der Polizeimissionen der UNO in Bosnien-Herzegowina und der WEU in Mostar zum "Lessons learned"-Prozess in der OSZE beizutragen. Anhand der Ergebnisse der komparativen Fallanaly-

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sen sollen Schlussfolgerungen für die Entwicklung eines Konzepts "demokratischer und rechtsstaatlicher Polizeireformen" in Bürgerkriegsregionen des OSZE-Raums gezogen werden. Das Konzept soll Antworten auf die folgenden Fragestellungen geben: Wie können ehemalige Polizisten und Kombattanten in eine neue Polizei übernommen und Angehörige der Bevölkerungsminderheiten in diese Polizei integriert werden? Welche Maßnahmen sind geeignet, bei der Bevölkerung für Vertrauen in die neue Polizei zu werben? Welche Polizeimodelle und Rechtsstandards können als einheitliche Grundlage für Polizeireformen in OSZEStaaten mit unterschiedlichen Polizei- und Rechtstraditionen herangezogen werden? Wie kann die Polizeireform mit der gleichzeitigen unumgänglichen Reform des Justiz- und Strafvollzugswesens kombiniert sowie im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit gegen den Druck von Organisierter Kriminalität und Korruption geschützt werden. Wie sollte ein Lehrplan aussehen? Welche Zeiträume müssen erfolgversprechende Polizeiausbildungsmissionen mindestens umfassen? Welche materiellen, finanziellen und personellen Ressourcen sind unerlässlich? Welche Mittel muss die OSZE bereit halten? Projekt mit Unterstützung von einem deutschen Polizeiexperten sowie von zwei lokalen Mitarbeitern auf dem Balkan. GEOGRAPHISCHER RAUM: Balkan insb. Kosovo, Südserbien (Presevotal), Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Mostar METHODE: Dokumentenanalyse; Analyse von Primär- und Sekundärliteratur; qualitative Interviews; standardisierte schriftliche Befragung von 1.200 Probanden einer repräsentativen Stichprobe von internationalen und nationalen Polizisten in Mazedonien, Südserbien und im Kosovo. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stodiek, Thorsten: The police component of post-conflict security sector reform in: ZEI (ed.): SOE-monitor: security sector reform in South Eastern Europe, Vol. 4, 2004, No. 1.+++Ders.: Die OSZE und der Aufbau multiethnischer Polizeien auf dem Balkan. in: Deutsche Stiftung Friedensforschung (Hrsg.): Impulse für Friedensforschung und Politik: Stand und Weiterentwicklung der Stiftungsaktivitäten. Forum DSF Nr. 2. Osnabrück 2004, S. 51-56. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSFINSTITUTION: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik -IFSH- an der Universität Hamburg Zentrum für OSZE-Forschung -CORE- (Falkenstein 1, 22587 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Dr. Tel. 040-866077-85, e-mail: [email protected])

[253-F] Stojakovic, Krunoslav (Bearbeitung); Rutar, Sabine, Dr. (Leitung): Arbeitseinsatz im jugoslawischen Bergbau während des 2. Weltkriegs INHALT: Exemplarisch an je zwei Bergwerken in Slowenien und Serbien sollen die Arbeitsbeziehungen während des Zweiten Weltkriegs und die Auswirkungen der Kriegswirtschaft auf das Leben lokaler Bergbaugesellschaften untersucht werden. Der Vergleich bearbeitet zwei unterschiedliche Besatzungskontexte: teile Sloweniens fielen unter deutsche Zivilverwaltung, Teile Serbiens unter deutsche Militärverwaltung. Die Wahl der Fallbeispiele richtet sich nach der wirtschaftlichen Bedeutung der Bergbauzweige: Kupfer (Bor/ Serbien), Bleizinkerze (Trepca/ Serbien, Mezice/ Slowenien) und Braunkohle (Trbovlje/ Slowenien). Untersucht werden sollen a) das Ausmaß, in dem die Kriegsmobilisierung wirtschaftliche Modernisierung förderte oder behinderte, b) die Konditionierung der Lebenssituation durch nationale bzw. rassistische Kategorisierungen, c) die Auswirkungen der Arbeitskräftebewegungen (Migration, Deportation, Mobilität) auf die lokalen Gesellschaften, d) die Erfahrungshorizon-

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te qualifizierter und nicht qualifizierter Bergleute bzw. auch Kriegsgefangener und jüdischer Arbeiter, e) die Überlebensstrategien der Arbeiter und Arbeiterinnen im Spannungsfeld von Widerstand, Zwangsarbeit und Kollaboration. ZEITRAUM: 2. Weltkrieg GEOGRAPHISCHER RAUM: Slowenien, Serbien ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen -ISB- (Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0234-32-22541, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[254-F] Stroh, Sabine (Bearbeitung): Nach Staatszerfall und Krieg: die jugoslawischen Nachfolgestaaten zwischen Konfrontation, regionaler Kooperation und europäischer Integration INHALT: Das Promotionsprojekt untersucht die Entwicklung der Außenbeziehungen zwischen den jugoslawischen Nachfolgestaaten - im Fokus die Beziehungsverhältnisse in der konfliktären Kernregion Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro - im Kontext der EU-Erweiterungspolitik. Die grundlegende Fragestellung zielt auf die Bestimmungsfaktoren der sich wandelnden Außenpolitiken der Staaten, die auf der Suche nach ihrem Platz im internationalen System zwischen Konfrontation, regionaler Kooperation und ihrem Primärziel der europäischen Integration pendeln. Besonderes Interesse gilt den Wechselbeziehungen zwischen internen Verhältnissen und Außenpolitik im Spannungsfeld der nationalen Identitätskonstruktion der jungen, in der Transformation begriffenen Staaten und der Wirkungsmacht der im Dilemma zwischen regionalem und bilateralem Ansatz stehenden EUWestbalkanpolitik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Kroatien, BosnienHerzegowina, Serbien und Montenegro ART: Dissertation BEGINN: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[255-L] Stroh, Sabine: Neue Außenbeziehungen im Dreieck Kroatien - Bosnien und Herzegowina - Serbien und Montenegro, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 7/9, S. 355380 INHALT: Gegenstand der Analyse ist die Entwicklung der bi- und trilateralen Beziehungen zwischen Kroatien, Bosnien und Herzegowina (BiH) und der Bundesrepublik Jugoslawien seit ihrer Unabhängigkeit bzw. dem Ende der Kriege bis heute. Neben den Außenpolitikkonzeptionen dieser Länder wird auch die EU-Politik als externer Faktor mit einbezogen, die seit 1996 in ihrer Politik gegenüber den Staaten des so genannten Westbalkan versuchte, die Kooperation der Staaten untereinander nicht nur zu fördern, sondern auch zu fordern. Indem sie das Kriterium der regionalen Kooperation zur Bedingung sowohl für Hilfszuwendungen als auch für eine institutionellen Annäherung an die Europäische Union erklärte, nahm sie direkt Einfluss auf die Außenpolitikkonzeptionen dieser Staaten. Im vorliegenden Beitrag wird zum ei-

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nen diskutiert, ob und unter welchen Bedingungen die EU-Politik Wirkungsmacht entfalten und die Außenpolitikstile in ihrem Sinne positiv beeinflussen konnte, und zum anderen, welchen Stellenwert das von der EU propagierte regionale Kooperationskriterium im Erweiterungsprozess heute noch einnimmt. (ICI2)

[256-L] Stulhofer, Aleksandar: Studien zum Sexualverhalten und ihr politischer Einfluss: ein Überblick über die Sexualforschung in Kroatien zwischen 1971 und 2003, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 17/2004, H. 3, S. 267-280 (Standort: UuStB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/search?locale=de&LgSwitch=1) INHALT: Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über die Forschungsgeschichte zu sexuellem Risikoverhalten in Kroatien, wobei die Auswirkungen auf HIV/AIDS-Prävention und Strategien der Sexualerziehung im Mittelpunkt stehen. Der Verfasser diskutiert methodische und theoretische Schwachpunkte der wichtigsten Studien aus den Jahren 1971 bis 2003 und formuliert Empfehlungen für die künftige Sexualforschung in Kroatien. Von besonderer Wichtigkeit erscheint das Thema interdisziplinäre Zusammenarbeit. Der Verfasser benennt Gründe für bestehende Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Forschern, öffentlichem Gesundheitswesen und sexualpolitischen Initiativen. (ICEÜbers)

[257-L] Trpevska, Snezana; Peterska, Emilija: Das Mediensystem Mazedoniens, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.Ges., 2004, S. 451-462, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Mazedonien vor. (PT)

[258-L] Udovicic, Zoran: Medien in Bosnien-Herzegowina, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.Ges., 2004, S. 217-227, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage

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der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Bosnien-Herzegowina vor. (PT)

[259-L] Vetter, Reinhold: Kuda ides Srbijo?: Serbien nach der erfolglosen Präsidentenwahl und dem Mord an Dindic, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 4, S. 483-501 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Fiasko bei der Präsidentenwahl im Herbst 2002 hatte die Transformationsprobleme Serbiens deutlich gemacht. Von der Aufbruchstimmung nach dem Sturz von Slobodan Milosevic schien wenig geblieben zu sein. Politische Teilnahmslosigkeit und wenig Zukunftshoffnung bestimmten das Denken der Bürger. Erste Erfolge auf dem Weg zu einer funktionierenden Marktwirtschaft und das weitgehende Scheitern bei der Reform des Staates charakterisierten die Bilanz der Regierung von Premier Zoran Dindic. Der Machtkampf zwischen dem Premier und dem ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Vojislav Ko?tunica hatte wichtige Projekte wie die Reform der serbischen Verfassung blockiert und den Vertrauensvorschuss der internationalen Gemeinschaft für Serbien weitgehend aufgebraucht. In diese Situation fiel der Mord an Dindic. Viele Bürger begriffen erst jetzt, wen sie verloren hatten. Mit der Trauer keimte auch leise Hoffnung auf. Der neue Premier Zoran Zivkovic, die Regierung und die sie tragenden Parteien versprechen die Fortsetzung der Reformen und einen neuen Anlauf zur Bekämpfung des organisierten Verbrechen. Vom Zusammenwirken der demokratischen Kräfte hängt es ab, ob Demokratie und Rechtsstaat in Serbien zum Tragen kommen." (Autorenreferat)

[260-F] Voss, Christian, Dr. (Bearbeitung): Das makedonische Standard/ Dialekt-Kontinuum im 20. Jahrhundert: Sprachplanung und verhalten in der Republik Makedonien und im griechischen Minderheitensprachraum INHALT: Kodifizierungsprozess des Makedonischen im Kontext tito-jugoslawischer Nationalitätenpolitik; postjugoslawische Sprachidentität; Konvergenzerscheinungen im griechischmakedonischen Grenzgebiet; Sprachwechsel und -tod bei der slavischen Minderheit in Nordgriechenland; Kultur- und Sprachpolitik des "ethnic revival" in Nordgriechenland. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Republik Makedonien und Nordgriechenland METHODE: Soziolinguistik und Dialektologie/ Standardologie; Feldforschung zu Codeswitching-Techniken und Einstellungsforschung VERÖFFENTLICHUNGEN: Voss, Chr.: Macedonian linguistic and ethnic identity in Western Aegean Macedonia. in: Die Welt der Slaven, 48, 2003, pp. 53-68.+++Voss, Chr.: Zweisprachigkeit in Griechisch-Makedonien. Ein Forschungszwischenbericht. in: gbs-Bulletin: Mitteilungen der Gesellschaft für bedrohte Sprachen, 9, 2003, S. 8-11.+++Voss, Chr.: Srpskomakedonski interferencii vo jugoslovenska i post-jugoslovenska Makedonija. in: XXIX naucna konferencija na XXXV megunaroden seminar za makedonski jazik, literatura ikultura (Ohrid, 19-20 avgust 2002). Skopje 2003, pp. 367-380.+++Voss, Chr.: Verschriftungsversuche des Ägäis-Makedonischen im 20. Jahrhundert. in: Zeitschrift für Slawistik, 48, 2003, 3, S.

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339-356.+++Voss, Chr.: Sprachdiskurse in minoritären Ethnisierungs- und Nationalisierungsprozessen: die slavischsprachige Minderheit in Griechenland. in: Südosteuropa, 52, 2003, 1-3, S. 116-135.+++Voss, Chr.: Egejcite bea vovleceni vo beznadezna borba. in: Aktuel (Skopje), 22.8.2003, pp. 18-20.+++Voss, Chr.: The situation of the Slavic-speaking minority in Greek Macedonia - ethnic revival, cross-border cohesion, or language death? in: Jahrbücher für Geschichte und Kultur Südosteuropas, 5, 2003, S. 173-187.+++Voss, Chr.: Tagungsbericht "Skrivene manjine na Balkanu". in: Südosteuropa, 52, 2003, 7-9, S. 463465.+++Voss, Chr.: Indigenität, Ethnizität und Nationalität in Nordgriechenland im Licht der Zwangsmigrationen nach 1912/1913. in: Fludernik, M.; Gehrke, H.-J. (Hrsg.): Identitäten und Alteritäten. Normen, Ausgrenzungen, Hybridisierungen und "Acts of Identity". Würzburg 2004, S. 61-81.+++Voss, Chr.: Lemkisch, Russinisch oder Ukrainisch? Ein Beitrag zur Diskussion um slavische Klein- und Regionalsprachen. in: Okuka, M.; Schweier, U. (Hrsg.): Germano-Slavistische Beiträge. Festschrift für Peter Rehder. Die Welt der Slaven, Bd. 21. 2004, S. 295-309.+++Voss, Chr.: Language use and language attitudes of a phantom minority: the Slavic-speakers in Greek Macedonia. in: Sikimic, B. (ed.): Skrivene manjine na Balkanu. Belgrad 2004, pp. 51-65.+++Voss, Chr.: Südslavische Übersetzungskunst im Licht der griechischen Diglossieproblematik. in: Taseva, L. et al. (eds.): Prevodite prez cetirinadesetoto stoletie na Balkanite. Sofia 20004, pp. 47-58.+++Voss, Chr.: Purismus im tito-jugoslawischen und postjugoslawischen Makedonien: "Lafi si kak si sakas" oder "Govorete makedonski"? in: Riagáin, Dónall Ó.; Stolz, Thomas (eds.): Purism. Second helping. Diversitas Linguarum, 6. Bochum 2004, pp. 99-119.+++Voss, Chr.: Die Bevölkerungsentwicklung in der historischen Region Makedonien nach den Balkankriegen 1912/1913. in: Schubert, G. (Hrsg.): II. Deutsch-Makedonische Konferenz. 2004.+++Voss, Chr.: Perspektiven für die Erforschung des Slavischen in Nordgriechenland. in: Jazyki i dialekty malych etniceskich grupp na Balkanach. Tezisy dokladov. St. Petersburg 2004, pp. 41-42.+++Voss, Chr.: Die Ohrider Literarische Schule (9.-11. Jh.) und die kirchenslavischen Damaskini (16.-17. Jh.) - sprachliche Abgrenzungsversuche des Makedonischen? in: Zwischen Polis, Provinz und Peripherie. Mainzer Veröffentlichungen zur Byzantinistik, 7. 2004, S. 597-605.+++Voss, Chr.: Ankündigung der internationalen Konferenz "Sprachgeburt und Sprachtod an den Rändern der 'slavischen Welt'" (HU Berlin, 24.-26.2.2005). in: gbs-Bulletin: Mitteilungen der Gesellschaft für bedrohte Sprachen, 11, 2004.+++Voss, Chr.: "Egejsko-makedonski" oder "belomorsko-balgarski"? Forschungsstand und -perspektiven des ostsüdslavischen Minderheitensprachraums. in: Mostrova, T. et al. (Hrsg.): Festschrift für Angelina Minceva. Sofia 2004 (im Druck). +++ Voss, Chr.: Linguistic divergence and (re)convergence in the Macedonian standard/ dialectcontinuum. in: Detrez, R.; Plas, P. (eds.): Developing cultural identity in the Balkans: convergence vs. divergence. Frankfurt am Main 2005 (in prep.).+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Autor anfordern. ART: Habilitation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar (Universitätsstr. 9, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[261-L] Voss, Christian: Irredentismus als historischer Selbstentwurf: Wissenschaftsdiskurs und Staatssymbolik in der Republik Makedonien, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg.

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53/2003, H. 7, S. 949-962 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit 1991 wird die sozialistisch-jugoslawische 'Brüderlichkeit und Einigkeits'Ideologie in Makedonien schrittweise durch ein auf die Antike und osmanische Territorialgrenzen fixiertes großmakedonisches Raumkonzept und ein potentiell irredentistisches Selbstverständnis abgelöst. Der Regierungswechsel von 1998 und die Eskalation des Konflikts mit den makedonischen Albanern in den Jahren 2000-2001 trieben diese Tendenz voran. Die 1992 als Staatswappen aus der Diaspora in den USA importierte 'makedonische Sonne' steht dabei als Symbol für die zentrale Rolle Ägäis-Makedoniens bei der postjugoslawischen ethnonationalen Neubestimmung Makedoniens. Subtext der griechisch-makedonischen Kontroverse um den Alexander-Mythos ist die Repatriierungsfrage der Bürgerkriegsflüchtlinge aus Griechenland von 1948-1949." (Autorenreferat)

[262-L] Zlateva, Minka; Fileva, Petranka: Fragen der Kategorienbildung bei der statistischen Analyse des Zeitungsmarktes: Bulgarien, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 181-193, ISBN: 3-7001-3279-4 INHALT: Gleichzeitig mit der radikalen Transformation des politischen wie des wirtschaftlichen Lebens hat auch im Mediensystem ein demokratischer und Liberalisierungsprozess in Bulgarien begonnen. Nach einem Boom von neuen Zeitungstiteln zwischen 1992 und 1995 hat sich der Pressemarkt mittlerweile konsolidiert und große Veränderungen sind kaum noch zu erwarten. Das Segment der Tageszeitungen hat einen erheblichen Anteil an der Gesamtauflage aller bulgarischen Periodika und erreicht damit eine hohe Reichweite in der Bevölkerung. Nach der amtlichen Pressestatistik erschienen im Jahr 2000 24 zentrale und 34 regionale Tageszeitungen. Der Auflagenanteil an der gesamten Zeitungsauflage beträgt bei den zentralen Zeitungen 66%. Alle in die bulgarische Pressestatistik aufgenommen Zeitungen verfügen jeweils über eine eigene Kernredaktion. Zeitungen ohne Kernredaktion, die ihren Zeitungsmantel von anderen Zeitungen übernehmen, gibt es nicht. Das führende Zeitungsunternehmen Bulgariens ist die WAZ-Gruppe, zu der die beiden auflagenstärksten zentralen Tageszeitungen gehören. Sie erscheinen in zwei Verlagen mit jeweils getrennten Redaktionen und bringen bis zu 19 regionale Ausgaben heraus. Zum einen hat die WAZ-Gruppe die bulgarische Medienlandschaft mit effizienten Geschäftsmodellen und neuer Technologie bereichert, zum anderen zeichnet sie für die gewichtige Medienkonzentration verantwortlich. Die bulgarische Pressestatistik ist aufs engste mit den Anfängen der Zeitungswissenschaft und der akademischen Journalistenausbildung in Europa verbunden. Seit 1962 gibt die Nationalbibliothek jährlich eine Publikation mit Daten zu einzelnen Pressekategorien heraus, die die Empfehlungen der UNESCO erfüllt. Die Statistik liefert noch nicht genügend Daten, um den Zeitungsmarkt in allen Einzelheiten zu beschreiben und es fehlt die Tradition eines offenen Informationsmarktes. Professionelle Selbstregulierung kann sich schließlich kaum entwickeln, wenn auflagenstarke Zeitungen in Alleinanbieterpositionen dominieren. (RG)

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5 Baltische Länder [263-L] Balcytiene, Aukse: Das Mediensystem Litauens, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 412-429, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Litauen vor. (PT)

[264-F] Bannwart, Aino, Dipl.-Pol.; Gänzle, Stefan, M.A. (Bearbeitung); Hubel, Helmut, Prof.Dr. (Betreuung): Die Europäische Union, die Baltischen Staaten und das postsowjetische Rußland INHALT: Die Schlüsselfrage des Projektes lautet, ob die Europäische Union dazu beitragen kann, die außenpolitische Stellung der drei baltischen Länder gegenüber Rußland "strukturell" abzusichern - ob die Union mittels eines Netzwerkes insbesondere politischer und wirtschaftlicher Maßnahmen sowohl die baltischen Länder als auch Rußland in Verhaltensmuster gemäß europäischen Normen "einbinden" kann. Untersucht werden die kritischen Problemfelder im baltisch-russischen Verhältnis und das Einwirken der EU, als Gemeinschaft und seitens ausgewählter Mitgliedstaaten, in den 90er Jahren. In dem einen Forschungsschwerpunkt werden die Interaktionen zwischen den baltischen Staaten und Rußland, im zweiten Schwerpunkt die Rolle der EU gegenüber den baltischen Staaten und Rußland behandelt. Neben der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern geht es um den Ausbau der Kontakte nach Osteuropa. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Baltische Staaten, Rußland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hubel, Helmut; Bannwart, Aino; Gänzle, Stefan: EU enlargement and beyond: the Baltic states and Russia. Berlin: A. Spitz (forthcoming).+++Gänzle, Stefan: The relations between the EU and central and eastern Europe. Ein Konferenzbericht. in: WeltTrends, 2000, 27, S. 201-207.+++Hubel, Helmut; Gänzle, Stefan: Chancen für das Zusammenwachsen im baltischen Raum. Deutschland übergibt Russland die OstseeratsPräsidentschaft. in: Das Parlament 2001, H. 24, S. 6.+++Hubel, Helmut; Gänzle, Stefan: Soft security risks in the region and the role of the CBSS. in: Baltinfo, 2001, No. 38, S. 45.+++Gänzle, Stefan: Presence and actorness of the EU in the Baltic sea area: multilevel governance beyond the external borders of the European Union. in: Hubel, Helmut; Bannwart, Aino; Gänzle, Stefan: EU enlargement and beyond: the Baltic states and Russia. Berlin: A. Spitz (forthcoming).+++Timmermann, Heinz; Gänzle, Stefan: The European Union's policy towards Russia. in: Hubel, Helmut; Bannwart, Aino; Gänzle, Stefan: EU enlargement and beyond: the Baltic states and Russia. Berlin: A. Spitz (forthcoming).+++Gänzle, Stefan; Hubel,

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Helmut: The council of the Baltic sea states (CBSS) and the EU: dealing with soft security risks in a European subregion. in: Hubel, Hubel; Bannwart, Aino; Gänzle, Stefan: EU enlargement and beyond: the Baltic states and Russia, Berlin: A. Spitz (forthcoming).+++ Hubel, Helmut; Gänzle, Stefan: Conclusions. in: Hubel, Helmut; Bannwart, Aino; Gänzle, Stefan: EU enlargement and beyond: the Baltic states and Russia. Berlin: A. Spitz (forthcoming).+++Hubel, Helmut; Gänzle, Stefan: The CBSS as a sub-regional policy response to soft security risks in the Baltic sea area. in: Jopp, Mathias; Moroff, Holger (eds.): European soft security risks - the Northern Dimension. Kauhava 2001 (forthcoming).+++ Gänzle, Stefan; Kungla, Tarvo: Illegal immigration and transnational organized crime - factors of instability in the Baltic states? in: Jopp, Mathias; Moroff, Holger (eds.): European soft security risks the northern dimension. Kauhava 2001 (forthcoming).+++Hubel, Helmut; Gänzle, Stefan: Die Rolle des Ostseerates in der europäischen Außenpolitik. in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 2002 (im Erscheinen). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1999-09 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen (Ernst-AbbePlatz 8, 07740 Jena) KONTAKT: Betreuer (Tel. 03641-9-45411, Fax: 03641-9-45412)

[265-F] Boomers, Sabine, Dr. (Bearbeitung); Luig, Ute, Prof.Dr. (Leitung): Litauische Migranten und transnationales Unternehmertum INHALT: Das Forschungsvorhaben ist an der Schnittstelle von Ethnologie und Soziologie angesiedelt; mit der Fokussierung auf Netzwerkstrukturen litauischer Migranten ordnet es sich der Transnationalitätsforschung zu. Ein wesentlicher Akzent wird auf den bisher eher vernachlässigten Aspekt der Ökonomie sowie den besonderen Kontext postsozialistischer Transformationsprozesse gesetzt. Ein wichtiger Aspekt der empirischen Erhebung sind Experteninterviews. Die Fokussierung auf transkulturelle Netzwerkbeziehungen sowie die teilweise hohe Mobilität der Akteure erfordern ein multilokal ausgerichtetes Vorgehen; das "Feld" wird demgemäß nach der Methode des "tracing" und "tracking" erschlossen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Litauen, USA, Deutschland METHODE: Vor dem Hintergrund der Integration Litauens in die Europäische Union wird nach der Wechselbeziehung zwischen Migration, Ökonomie und transkulturellen Lebenswelten gefragt. Ausgangspunkt ist ein besonderer Migrationstypus: Ost-West-Wanderungen sind durch zirkuläre Arbeitsmigration gekennzeichnet; das Herkunftsland der Pendler bleibt ein wichtiger sozialer und ökonomischer Bezugspunkt. Daraus ergibt sich die Frage, welche spezifischen ökonomischen Motive mit dem Muster der Pendelmigration verbunden sind. Das Forschungsprojekt zielt daher auf die Analyse sozio-ökonomischer Netzwerke als bi- und multilateraler Beziehungssysteme, die Zugangs-, Zuweisungs-, Mobilitäts- und Erwerbsmöglichkeiten für unternehmerische Grenzgänger bereitstellen. Dabei ist mit Blick auf die postsozialistische Transformation Litauens zu vermuten, dass unter dem Einfluss von Globalisierung, Ausdehnung weltweiter Marktbeziehungen und der Erweiterung der Europäischen Union zusehends Anreize für unternehmerische Aktivitäten entstehen, die in hohem Maße von pendelnden Migranten genutzt und gestaltet werden. Zwei Schwerpunkte dienen der Überprüfung dieser These: Zum einen soll die Struktur der litauischen Netzwerke in Vilnius und Berlin aufgezeigt und ihre offiziellen und informellen Knotenpunkte analysiert werden. Zum ande-

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ren wird danach gefragt, auf welche Weise diese unternehmerischen Migranten, die in einem Spannungsfeld verschiedener sozialer und ökonomischer Kontexte agieren, ihre erwirtschafteten Ressourcen investieren. Dabei wird auch die besondere Rolle der aus den USA zurückgekehrten Exil-Litauer, die zur Entstehung neuer unternehmerischer Strukturen beitragen, berücksichtigt. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Migration aus Litauen und transnationale Identitätsstrategien. in: Swiaczny, Frank; Haug, Sonja (Hrsg.): Migration in Europa. Vorträge gehalten auf der Herbsttagung des Arbeitskreises Migration - Integration - Minderheiten der Deutschen Gesellschaft für Demographie in Kooperation mit dem Europäischen Forum für Migrationsstudien. Wiesbaden 2005. ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Ethnologie WE 4 (Drosselweg 1-3, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[266-L] Burneikiene, Genovaite: Entwicklung und Stand des Pressewesens: Litauen, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 265-269, ISBN: 3-7001-3279-4 INHALT: Die Entwicklung der Presse in Litauen ist vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer, wirtschaftlicher und sozialer Umstände der letzten 230 Jahre zu sehen. Mit der politischen Unabhängigkeit 1990 setzte eine radikale Transformation des Pressesystems ein. Neue Presseformen entstanden (mehr Unterhaltung, Erotik, Religion). Gleichzeitig kam es zu einer Regionalisierung des Pressesystems und es wurden zahlreiche regionale Ausgaben gegründet. Einen besonderen starken zahlenmäßigen Anstieg hatten Werbe- und Fachzeitungen zu verzeichnen. Der Take-Off des Pressesystems erstreckte sich über einen Zeitraum von ca. fünf Jahren. Danach setzte ein Selbstregulierungsprozess ein, da eine gewisse Sättigung erreicht war. Zu beobachten ist ein Rückgang des Interesses der Bevölkerung an Presseerzeugnissen und ein verstärkter Wettbewerb. 1999 wurden 377 Periodika herausgegeben mit einer Auflage von ca. 2,2, Millionen Exemplaren. Hierzu zählen 81 Tageszeitungen mit einer Auflage von ca. 750.000 Exemplaren. Die Erstellung einer Pressestatistik erweist sich in Litauen als schwierig, da die Pressestatistik teilweise anderen Kriterien als denen in dem Projekt "Europäische Pressemärkte" folgt. Dies betrifft zum Beispiel die Definition "Zeitung" vs. "Zeitungsähnliche Presseerzeugnisse" oder die Antwortalternativen hinsichtlich des Verbreitungsgebietes. Zudem werden die Auflagenzahlen von den Verlagen wie Wirtschaftsgeheimnisse gehandhabt. Darüber hinaus gibt es noch keine offizielle Institution, welche die Auflagendaten der Zeitungen kontrolliert. (RG)

[267-F] Danckworth, Till-Gneomar, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Neuss, Beate, Prof.Dr. (Betreuung): Außenpolitik Estlands nach dem EU-Beitritt - Handlungsoptionen eines kleinen EU-Mitgliedstaates in der erweiterten Union

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INHALT: Analyse eines Kleinstaates am Rande der EU und in der Nähe Russlands; Handlungsoptionen eines Kleinstaates in der EU und Außenpolitik eines Kleinstaates als EU-Mitglied. ZEITRAUM: 2003-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Estland, Baltikum METHODE: analytisch; Kleinstaatenforschung ART: Dissertation BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Politikwissenschaft Professur für Internationale Politik (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[268-L] Dauchert, Helge: Die "Erste Republik Lettlands" als historisches Vorbild und Konzept für den Wiederaufbau der zweiten Republik, (BIAB-Berichte / Berliner Interuniversitäre Arbeitsgruppe "Baltische Staaten", Nr. 26), Berlin 2004, 121 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107367; Graue Literatur) INHALT: Der Verfasser vergleicht die zwischen 1918 und 1940 existierende Republik Lettland mit der zweiten lettischen Republik der Jahre 1990 bis 2001. Nach einem Überblick über den jeweiligen historischen Kontext konzentriert sich dieser Vergleich auf den rechtlichkonstitutionellen Aufbau sowie die innen- und außenpolitische Entwicklung. Es wird gezeigt, welche staatlichen Strukturen und Orientierungen als historische Vorbilder nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1990 übernommen wurden und welche geplanten oder ungeplanten Kontinuitäten nachzuweisen sind. Anknüpfend an theoretische Überlegungen zum Aufbau eines politischen Gemeinwesens (Easton) und zum kollektiven Gedächtnis (Halbwachs, Assmann) wird nach den Problemen gefragt, die sich aus der Übertragung eines historischen Modells auf ein neu entstehendes Staats- und Gesellschaftsgefüge ergeben. Insgesamt zeigt der Verfasser, dass der Rekurs auf die Zwischenkriegszeit den Transformationsprozess nicht stabilisiert, sondern eher zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen hat, indem er die historische Legitimationsgrundlage für einen ethnisch fundierten Nationalstaat bot. (ICE2)

[269-L] Dittmer, Stephanie: Grenzregion Estland-Russland: Regionalpolitik und EU-Osterweiterung, in: Christian Banse, Holk Stobbe (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa : Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 235-248, ISBN: 3-631-52338-6 INHALT: Regionalpolitik und regionale Förderung stellen aus Sicht der Europäischen Union deutlich mehr als nur Subventionen für strukturschwache Regionen dar, die sich häufig an der Peripherie der Nationalstaaten finden. Für die Beitrittsländer bedeutet das Verlangen der EU nach einem interregionalen sozialen Ausgleich in der Regel eine erhebliche Umverteilung von Machtressourcen. In der Regel muss der Zentralstaat Macht an regionale und lokale Institutionen abgeben, was in den Regionen positiv, auf Seiten der Staatsregierung aber eher negativ wahrgenommen wird. Es liegt deshalb nahe, dass die Umsetzung der regionalpolitischen Vorstellungen der EU in den Beitrittsländern zu Spannungen führt, also keineswegs reibungslos erfolgt. Diese These wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel Estlands und der estnischen Provinz Ida-Virumaa, die an Russland grenzt und überwiegend von Russen bewohnt ist, überprüft. Dazu werden die Interessen der politischen Akteure auf zentralstaatlicher und

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regionaler Ebene gegenübergestellt und auf Kongruenzen und Widersprüche geprüft. Für diese Grenzregion der EU paradigmatisch wird gezeigt, wie die Rekonstruktion des Nationalstaats und die gleichzeitige europäische Integration gerade in den Randzonen ethnisch heterogener Beitrittsländer zu unterschiedlichen politischen und sozialen Bedürfnislagen und zu erheblichen Unterschieden in der Perzeption des "Innen" und "Außen" führen. (ICA2)

[270-F] Forbrich, Herle, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung); Schultz, Helga, Prof.Dr. (Betreuung): Herrenhäuser ohne Herren. Geschichtsorte im ostelbischen Raum 1945-1990 INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1945-1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, Polen, Estland, Lettland VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Forbrich, Herle; Hirsch, OleMathias (Hrsg.): Historische Gutsanlagen: verborgene Potenziale für die Kommunal- und Regionalentwicklung? Situation und Perspektiven in Brandenburg. Dokumentation der Kommunalpolitischen Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung-Brandenburg (Genshagen, 13. Juni 2003). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Brandenburg INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Frankfurter Institut für Transformationsstudien F.I.T- (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0335-5534-2242, e-mail: [email protected])

[271-L] Franz, Eduard: Lettlands Beitrag zur EU - 500.000 aliens?: zur Situation der russischsprachigen Bevölkerung, (Politikinformation Osteuropa, 114), Bonn 2003, 8 S., ISBN: 3-89892-224-3 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/fulltext/id/01693.htm) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht Lettlands Erfahrungen und Probleme mit seinen Minderheiten und diskutiert entsprechende Lösungsansätze. Der Minderheitenkonflikt wird in der Diskussion um Staatsbürgerschaft, Schul- und Bildungsreform sowie Sprachen- und Kulturpolitik sichtbar. Dabei geht es vor allem um den Gegensatz zwischen der russischsprachigen Bevölkerungsgruppe (Russen, Weißrussen, in eingeschränktem Maße Ukrainer) und ethnischen Letten. Die Situation der russischsprachigen Bevölkerungsgruppe in Lettland stellt den noch nicht gelösten Aspekt der ansonsten im Großen und Ganzen erfolgreich verlaufenden allgemeinen Minderheitenpolitik Lettlands dar. Die Lösung dieses besonderen Problems bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen wenig vorhandener eigener Motivation zur Integration auf Seiten der russischsprachigen Bevölkerung und der unzureichenden Formulierung eines ehrlichen und ernst gemeinten Angebots zur Integration von ethnisch-lettischer Seite. (ICD)

[272-L] Kaczinski, Ulrike: Die Beziehungen zwischen Lettland und Russland seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands 1991, (BIAB-Berichte / Berliner Interuniversitäre Arbeitsgruppe "Baltische Staaten", Nr. 25), Berlin 2004, 128 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107363; Graue Literatur)

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INHALT: Der Untersuchung liegt die These zu Grunde, dass in der Beziehung zwischen Lettland und Russland eher gegenseitige Wahrnehmung und eigene Identität das Bild von der Gegenseite und damit die Formulierung der jeweiligen Interessen beeinflussen als eine real festzumachende Gefahr oder objektive Interessen. Die Verfasserin konzentriert sich auf vier Themenbereiche. Zunächst geht es um das Erbe der Geschichte in Gestalt von Truppenabzug und Grenzproblematik, ein vor allem zu Beginn der 1990er Jahre wichtiger Bereich. Von demgegenüber längerer Relevanz sind die Problematik der Multiethnizität Lettlands mit ihren Auswirkungen auf die innen- und außenpolitischen Bilder Lettlands und Russlands sowie der Bereich der ökonomischen Beziehungen und deren Einfluss auf politische Interessenformulierung und umgekehrt. Der vierte der angesprochenen Themenbereiche wird besonders seit dem Streben Lettlands nach einer Mitgliedschaft in EU und NATO relevant und betrifft den Einfluss der Einbindung beider Staaten in internationale Strukturen auf ihre bilateralen Beziehungen. (ICE2)

[273-F] Kehler, Jenni; Lechner, Stefan; Neunsinger, Sven; Rabe, Florian (Bearbeitung); Müller, Katharina, Dr. (Leitung): Die Reform des Gesundheitswesens im Transformationskontext. Das Beispiel Lettland INHALT: Das lettische Gesundheitswesen hat seit der wiedererlangten Unabhängigkeit des baltischen Staates tiefgreifende Veränderungen erfahren. Ausgehend von dem sowjetischen Erbe wurde eine Reihe von Reformen umgesetzt, dabei aber bisher keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt. Das Vorhaben stellt v.a. auf die Wechselbeziehungen zwischen Armut, Gesundheitszustand und dem Zugang zum Gesundheitssystem im Transformationskontext ab und soll einen Beitrag zur laufenden lettischen Reformdebatte leisten. Dabei sollen zwei Fragen beantwortet werden: a) Welche Defizite weist das lettische Gesundheitswesen aus der Perspektive armer Bevölkerungsgruppen auf?; b) Wie kann das lettische Gesundheitswesen stärker auf die Bedürfnisse armer Bevölkerungsgruppen ausgerichtet werden? Damit knüpft die Studie an die im Kontext der Millenniumsziele angestoßene internationale Diskussion um den Zugang von Armen zu Gesundheitsdienstleistungen an. Ein armutsorientiertes Gesundheitssystem berücksichtigt die Gesundheitsbedürfnisse der Armen und trägt zur Beseitigung einkommensbasierter Unterschiede im Gesundheitszustand bei. Es zeichnet sich durch einen nicht diskriminierenden Zugang sowie durch ein breites Risikopooling aus. Als Voraussetzungen gelten politischer Wille und die Kohärenz von Sektorpolitiken. GEOGRAPHISCHER RAUM: Lettland VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller, Katharina: Armut und Sozialpolitik in Zentralasien. in: Betz, Joachim; Hein, Wolfgang (Hrsg.): Neues Jahrbuch Dritte Welt: Soziale Sicherung in Entwicklungsländern. Opladen: Leske u. Budrich 2004, S. 181-195. ISBN 3-8100-4002-9. ART: keine Angabe BEGINN: 2003-03 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (Tulpenfeld 4, 53113 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-94927-173, Fax: 0228-94927-130, e-mail: [email protected])

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[274-L] Lauk, Epp; Shein, Hagi: Medien in Estland, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 268-288, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Estland vor. (PT)

[275-L] Lauk, Epp: Some reflections on comparability of newspaper markets: Estonia, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 213-221, ISBN: 3-70013279-4 INHALT: Der Beitrag diskutiert am Beispiel Estlands, wie der kulturelle Hintergrund, die nationalen Verlagstraditionen und die Konsumgewohnheiten der Leser die Tageszeitungslandschaft eines Staates prägen. Die Berücksichtigung all dieser nationalen Besonderheiten stellt eine ländervergleichende Zeitungsstatistik vor vielfältige Probleme, die näher erläutert werden. Im Jahr 2002 erschienen in Estland 21 - durchwegs von Vollredaktionen hergestellte Tageszeitungen: sechs nationale, 12 regionale und drei lokale mit einer Gesamtauflage von 296.000 Exemplaren. 16 Tageszeitungen wurden in der offiziellen Amtssprache veröffentlicht, vier Zeitungen in russischer Sprache und eine Zeitung mehrsprachig. Darüber hinaus gab es 12 weitere themenspezifische Tageszeitungen und 60 Wochenzeitungen. Alle nationalen wie die meisten regionalen und lokalen Zeitungen besitzen eigene Internetplattformen. In Estland sind mehrere staatliche und private Institutionen mit der Sammlung von Pressedaten befasst. Zwischen diesen Institutionen gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen über die Definition des (Tages)-Zeitungsbegriffs. Konsens besteht jedoch darüber, dass einem kleinen Pressesystem mit vielen kulturellen Eigenheiten weiter gefasste Zuordnungskriterien zu Grunde liegen sollten. Die Auflagenzahlen werden vom estnischen Zeitungsverband und vom Statistischen Zentralamt gesammelt. Kontrolliert werden nur die Auflagenzahlen der sechs größten Zeitungen. Die Ermittlung von Unternehmensdaten ist schwierig, da sie von Verlagen aus Wettbewerbsgründen als Wirtschaftsgeheimnis gehandhabt werden. (RG)

[276-L] Mantoyé, Irmina: The parliamentary elite in post-communist Lithuania, 1990-2000, in: Mitteilungen / SFB 580, 2003, H. 8, S. 55-67 (URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/heft8sfb580_150dpi.pdf)

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INHALT: Im Kontext des übergreifenden Forschungsprogramms 'Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung' präsentiert die Autorin in ihrem Beitrag empirische Ergebnisse zu dem Teilprojekt 'Repräsentative Eliten in post-kommunistischen Ländern'. Dabei befassen sich die Ausführungen mit der parlamentarischen Elite im postkommunistischen Litauen von 1990 bis 2000. In einem ersten Schritt wird das soziale Profil der parlamentarischen Elite beschrieben. Dazu gehört: (1) akademische Bildung, (2) technische Ausbildung, (3) ethnische Zugehörigkeit, (4) Altersstruktur, (5) Frauenanteil, (6) beruflicher Hintergrund sowie (7) politische Erfahrung. In einem zweiten Schritt wird die politische Laufbahn der Parlamentarier beleuchtet. In diesem Zusammenhang ist sowohl die politische Herkunft (Anti-Sowjet-Bewegung, Kommunisten, Christdemokraten, Liberale usw.) als auch die nicht-demokratische politische Erfahrung von Interesse. In einem dritten Schritt gilt die Aufmerksamkeit den politischen Parametern, wie beispielsweise der Mobilität der Delegierten zwischen den Parteien. In ihrem Fazit merkt die Autorin an, dass nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Litauen im Zuge des Demokratisierungs- und Modernisierungsprozess mit den parlamentarischen Vertretern ein neuer Typ der politischen Elite entstanden ist. (ICG2)

[277-L] Mia, Ervasti; Suutari, Vesa: HRM in foreign affiliates: a multiple case study among Estonian affiliates of Finnish companies, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 9/2004, No. 4, S. 345-366. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Ein wichtiges Kriterium im Personalmanagement in multinationalen Unternehmen ist die Gegenüberstellung des Ausmaßes der globalen Standardisierung im Vergleich zur Lokalisierung von HRM-Praktiken. Die vorliegende Studie analysiert, ob die finnischen Unternehmen in Estland eine klare Strategie im Hinblick auf ihr HRM verfolgen und falls ja, welche Art von Ansatz (Standardisierung oder Anpassung an örtliche Begebenheiten) sie für Schlüsselfunktionen im HRM genutzt haben. Die Studie basiert auf mehreren Fallstudien. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die untersuchten Firmen keinen klaren Ansatz für das HRM in ausländischen Tochterfirmen in Estland haben, d.h. sie haben ihre HRM-Funktionen weder systematisch standardisiert noch lokalisiert." (Autorenreferat)

[278-L] Roth, Michèle: Der Einfluss des Europarats auf die demokratische und menschenrechtliche Transformation der baltischen Staaten, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 479), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, XII, 474 S., ISBN: 3-631-52166-9 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1403) INHALT: "Der Europarat hat seit dem Ende des Ost-West-Konflikts 22 neue Mitgliedstaaten aufgenommen und damit die Zahl seiner Mitglieder praktisch verdoppelt. Die zügige Aufnahme der ehemals kommunistischen Staaten stellte sowohl den Europarat als auch die einzelnen Länder vor große Herausforderungen. Am Beispiel der baltischen Staaten untersucht die Arbeit, wie und mit welchen Instrumenten der Europarat den demokratischen und menschenrechtlichen Transformationsprozess beeinflusste, welchen Schwierigkeiten er dabei begegnete und welche Erfolge er erzielte. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Schlüsse

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für die Weiterentwicklung der Transformationstheorie gezogen und Grundsätze für das künftige Handeln des Europarats und anderer internationaler Akteure formuliert." (Autorenreferat)

[279-L] Ruus, Jüri: The changing composition of Estonian legislative elites: from de sovietification to professionalism, in: Mitteilungen / SFB 580, 2003, H. 8, S. 68-75 (URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/heft8sfb580_150dpi.pdf) INHALT: Im Kontext des übergreifenden Forschungsprogramms 'Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung' präsentiert der Autor in seinem Beitrag empirische Ergebnisse zu dem Teilprojekt 'Repräsentative Eliten in post-kommunistischen Ländern'. Dabei befassen sich die Ausführungen mit der wechselnden Zusammensetzung der politischen Elite Estlands im Zeitraum von 1992 bis 1999, also nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die Datengewinnung der Analyse erfolgte durch persönliche und schriftliche Interviews mit den Parlamentariern. Ergänzend wurden weitere themenrelevante Forschungsergebnisse herangezogen. In das Thema einführend wird zunächst das Wahl- und Mehrparteiensystem des Landes im Zuge des Demokratisierungsprozesses skizziert. Daran knüpft eine Darstellung der sozio-demographischen Aspekte der parlamentarischen Elite an. Dazu gehören: (1) Alter und Bildung, (2) Geburtsort, (3) beruflicher Hintergrund, (4) politische Wahlerfahrung, (5) politische Kompetenz sowie (6) persönliche Motive der politischen Partizipation. In seinem Fazit merkt der Autor an, dass Estland sich zu einer parlamentarischen Demokratie entwickelt hat, in der die Bevölkerungsinteressen über die Parteien durch eine gewählte Volksvertretung artikuliert werden. Somit sind die Parteien die entscheidenden Organisatoren des Parlaments, dessen Mitglieder, die Parlamentarier, überwiegend Personen mit einem hohen sozialen Status sind. (ICG2)

[280-F] Schielberg, Silke, M.A. (Bearbeitung); Birckenbach, Hanne-Margret, Prof.Dr. (Betreuung): Regionale Kooperation zwischen der russischen Oblast Kaliningrad, Polen und Litauen. Eine Analyse der grenzüberschreitenden Kooperation an den Außengrenzen einer erweiterten EU (Arbeitstitel) INHALT: Unter welchen Bedingungen kann grenzüberschreitende Kooperation zwischen den genannten Regionen einen Beitrag zu einer erfolgreichen Kooperation auf EU-Russland-Ebene leisten und einer erneuten Teilung Europas zischen Ost und West entgegenwirken? Hypothesen: In dem gewachsenen Kooperationsraum zwischen Kaliningrad und den angrenzenden Gebieten Polens und Litauens droht Kooperation durch die Osterweiterung der Eu behindert zu werden. Die ohnehin vorhandenen Asymmetrien drohen weiter zu wachsen und lassen erwarten, dass es besonders in den Grenzregionen, die unmittelbar von den Problemen betroffen sind, zu konterkritischen Problemlagen kommt. ZEITRAUM: seit 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kaliningrad, Polen, Litauen METHODE: Theoretische Diskussion in Politikwissenschaft um moderne und postmoderne Konzeption der Begriffe "Grenze" und "grenzüberschreitende Kooperation"; Nationalstaatsmodelle versus Konzept der Gesellschaftswelt. Methode: empirische Analyse DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 50 -oder mehr-; Vereinbarungen (zwischen den Verwaltungen der Regionen, zwischen den Städten, Parlamenten, Universitäten) zur grenz-

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überschreitenden Kooperation, EU-Dokumente, Dokumente des Europarates, Dokumente des Ostseerates, Dokumente des Nordischen Ministerrates). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20-30; Mitarbeiter in den Euroregionen, Mitarbeiter der Gebietsverwaltungen und Parlamente, Vertreter der Wirtschaft, Bürgermeister, Mitarbeiter in NGOs). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schielberg, Silke: Zwischenbericht 2 zum Dissertationsvorhaben. September 2004, 23 S.+++Dies.: Die Ambivalenz der neuen EU-Außengrenze: Konsequenzen für die Ostseekooperation? Schiff-texte, Nr 73. Kiel: Schleswig-Holsteinisches Inst. für Friedenswiss. 2004, 32 S.+++Dies.: Zwischenbericht 1 zum Dissertationsvorhaben. Juli 2003, 19 S. ART: Dissertation BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Schleswig-Holsteinisches Institut für Friedenswissenschaften -SCHIFF- an der Universität Kiel (Kaiserstr. 2, 24143 Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-880-6329, e-mail: [email protected])

[281-L] Schröder, Christian-Alexander: Das "Territoire de Memel": Entstehung und Entwicklung eines völkerrechtlichen Provisoriums, (BIAB-Berichte / Berliner Interuniversitäre Arbeitsgruppe "Baltische Staaten", Nr. 27), Berlin 2004, 146 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107368; Graue Literatur) INHALT: Der Verfasser gibt einleitend einen Überblick über die Geschichte der früher Preußisch-Litauen genannten Region im Nordosten des ehemaligen Ostpreußen. Er beschreibt im Folgenden die politische Situation im Vorfeld der Pariser Friedenskonferenz und stellt deren inhaltliche Aufgaben und institutionellen Aufbau sowie die Arbeitsweise der Gremien und die Machtverteilung zwischen den Teilnehmern dar. Die Untersuchung konzentriert sich sodann auf die Frage der Festlegung der deutsch-litauischen Grenze und die Position der verschiedenen Delegationen hierzu, bevor sie sich der Umsetzung des Versailler Vertrages und der Situation im Memelgebiet unter alliierter Herrschaft bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über das Memelgebiet auf zwischenstaatlicher Ebene zuwendet. Die Darstellung schließt mit der gewaltsamen Einnahme des Memelgebietes durch litauische Verbände, mit der die Geschichte des unter alliierter Verwaltung stehenden Territoire de Memel endet. (ICE2)

[282-L] Skudra, Ojars: Das Mediensystem Lettlands, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 390-403, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massen-

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kommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Lettland vor. (PT)

[283-F] Strohbach, Astrid (Bearbeitung); Jann, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Struktur und Effizienz der zentralstaatlichen Ministerialverwaltung in Estland am Beispiel des Landwirtschaftsministeriums (1990-2000) (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1990-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Estland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation (Postfach 900327, 14439 Potsdam)

[284-L] Wernicke, Immo H.: Partnerschaft in der amtlichen Agrarstatistik zwischen Litauen und Deutschland, in: Wirtschaft und Statistik, 2003, H. 11, S. 1002-1007 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit der Auflösung der ehemaligen Sowjetunion besteht zwischen der amtlichen Statistik Litauens und der der Bundesrepublik Deutschland eine enge partnerschaftliche Kooperation, insbesondere in Fragen der Agrarstatistik. Die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Statistikämtern wurde im Herbst des Jahres 2000 durch ein Projekt der Weltbank (International Bank for Reconstruction and Development - World Bank) auf eine feste vertragliche und finanzielle Grundlage gestellt. Die Leiter der nationalen statistischen Ämter messen der engen bilateralen Kooperation zur Unterstützung Litauens beim Aufbau moderner Verwaltungsstrukturen und bei der Heranführung Litauens an die statistischen Anforderungen der Europäischen Union (EU) ein besonderes Gewicht zu. An den Beratungsaktivitäten waren auch die Statistischen Ämter der Länder und das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) maßgeblich beteiligt. Inzwischen fanden zehn Partnerschaftstreffen statt, für die mehr als 25 deutsche Experten gewonnen wurden. An den bilateralen Konsultationen und an den Informationsveranstaltungen zur Agrarstatistik nahmen über 100 Agrarstatistikerinnen und Agrarstatistiker vor allem aus den Regionalämtern Litauens teil. Das nächste Partnerschaftstreffen, nunmehr über das Phare-Programm finanziert, ist für das Frühjahr 2004 geplant." (Autorenreferat)

[285-L] Zellner, Wolfgang; Oberschmidt, Randolf; Neukirch, Klaus (Hrsg.): Integration by reframing legislation: implementation of the recommendations of the OSCE High Commissioner on National Minorities to Estonia, 1993-2001, (CORE Working Papers, 7), Hamburg 2002, 126 S. (Graue Literatur; URL: http://www.core-hamburg.de/documents/35_CORE_Working_Paper_7.pdf) INHALT: Die vorliegende Untersuchung ist die zweite von fünf Länderstudien zur Effektivität der Arbeit des Hohen Kommissars der OSZE für nationale Minderheiten. Diese Studien wurden im Rahmen des Forschungsprojekts "Die Effektivität des Minderheitenregimes der OSZE: Vergleichende Fallstudien zur Implementation der Empfehlungen des Hohen Kommis-

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sars der OSZE für nationale Minderheiten (HCNM)" von Wissenschaftlern aus Estland, Lettland, Mazedonien, Rumänien und der Ukraine erarbeitet. In der Untersuchung über die Arbeit des HCNM in Estland wird analysiert, in wie weit die vom HCNM der estnischen Regierung gegenüber ausgesprochenen Empfehlungen - vor allem hinsichtlich der Gestaltung des Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrechts - umgesetzt wurden und in wie weit der HCNM damit in der Lage war, die soziale Integration der russischsprechenden Minderheit in Estland zu fördern. Darüber hinaus wird auch die Rolle anderer internationaler Akteure wie EU und Europarat berücksichtigt. (ICEÜbers)

[286-L] Zellner, Wolfgang; Oberschmidt, Randolf; Neukirch, Claus; Kemppainen, Katri Tuulia (Hrsg.): Challenging ethnic democracy: implementation of the recommendations of the OSCE High Commisioner on National Minorities to Latvia, 1993-2001, (CORE Working Papers), Hamburg 2003, 166 S. (Graue Literatur; URL: http://www.core-hamburg.de/documents/CORE_Working_Paper_10.pdf) INHALT: Die Studie beleuchtet die Beteiligung des Hochkommissars für nationale Minderheiten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hinsichtlich des Umgangs mit der russisch-sprechenden Minorität während des Transformationsprozesses in Lettland von 1993 bis 2001. Dabei werden der Verlauf der Umsetzung der Empfehlungen durch die lettischen Kompetenzträger und somit der Einfluss der OSZE auf den politischen Entscheidungsprozess bzw. die neue Ausrichtung der Minderheitenpolitik in Lettland untersucht. Die Ausführungen gliedern sich in die folgenden Aspekte bzw. Aktivitäten des Hochkommissars für nationale Minderheiten in Lettland: (1) historischer und politischer Hintergrund des OSZE-Engagements, (2) die Einführung des lettischen Bürgerrechts von 1993 bis 1994, (3) die Liberalisierung des Bürgerrechts, das die Abschaffung des 'Fenster'-Systems, die Bürgerschaft für staatenlose, in Lettland geborene Kinder und die Vereinfachung der Einbürgerung von 1995 bis 1998 umfasst, (4) das Integrationsprogramm sowie (5) die Evaluation der Effektivität des Hochkommissars für nationale Minderheiten in Lettland 1993 bis 2001. Die Einbindung des Hochkommissars der OSZE, so lässt sich zusammenfassend feststellen, hat eine Reihe von potentiellen Konfliktfaktoren eliminiert bzw. entschärft und somit ethnische Konflikte größeren Ausmaßes zwischen der lettischen Bevölkerungsmehrheit und der russisch sprechenden Minderheit verhindert. (ICG2)

6 Polen [287-L] Aggestam, Maria: Corporate governance and capital groups in Poland, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 9/2004, No. 4, S. 367-390. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Der Prozess des Systemwechsels in Polen hat viele große Veränderungen in Corporate Governance mit sich gebracht. Das Inkrafttreten neuer Gesetze schuf eine Kultur der Nachgiebigkeit, die die Vermögensgruppen und die Managementethik dieser Gruppen formte und sie zur Verbesserung anspornte. Es wird behauptet, dass polnische Kapitalgruppen aufgrund

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ihres historischen Hintergrundes und sozioökonomischen Umfelds sich von ihren Pendants im Westen unterscheiden würden. Der Aufsatz diskutiert Strukturen von Corporate Governance innerhalb Kapitalgruppen anhand der Transformation und Institutionalisierung. Aktuelle Formen der Kapitalgruppen werden beschrieben, der Fokus liegt jedoch auf Führungsfragen, die anhand zweier Kapitalgruppen erläutert werden. Basierend auf dem System von Weimer/ Pope (1999) wird eine Taxonomie vorgeschlagen, die die Führung in Polen anderen Wirtschaftssystemen gegenüberstellt. Der Aufsatz schließt mit vorläufigen Thesen über Trends und aktuelle Herausforderungen für Kapitalgruppen ab." (Autorenreferat)

[288-L] Alexander, Manfred: Oberschlesien im 20. Jahrhundert: eine mißverstandene Region, in: Geschichte und Gesellschaft : Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, Jg. 30/2004, H. 3, S. 465-489 (Standort: UuStB Köln(38)-Einzelsignatur; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Oberschlesien im 20. Jahrhundert gilt in besonderem Maße als Konfliktfeld des deutsch-polnischen Verhältnisses. Mit ihm verbinden sich historische Ereignisse wie "Plebiszit", "Aufstände", "Teilung", "Flucht", "Vertreibung" oder "Emigration", ferner ideologisch besetzte Begriffe wie "Germanisierung" und "Polonisierung", die je nach dem nationalen Standort des Betrachters positiv oder negativ gefärbt waren. Oberschlesien als Verbindungsland zwischen deutscher und slawischer Kultur wurde im wesentlichen von außen betrachtet und als Region missverstanden, was nach Meinung des Autors dazu führte, dass konkurrierende Außeneinflüsse die ohnehin komplexen Binnenverhältnisse weiter verzerrten und die Bewohner dieser historischen Landschaft zum Objekt der Politik anderer machten. Der Autor wählt in seinem historischen Abriss der Geschichte Oberschlesiens einen Ansatz, der nicht einzelne Teile der Bevölkerung oder Teile der Landschaft (Industriegebiet und landwirtschaftliche Gebiete) in den Mittelpunkt stellt, sondern Oberschlesien als Region mit eigenem Charakter versteht, wie sie sich z.B. in der Sprache, im sozialen Stand und in der nationalen Identität äußert. (ICI2)

[289-L] Bardasi, Elena; Monfardini, Chiara: Women's employment, children and transition: an empirical analysis on Poland, (Ezoneplus Working Paper, No. 25), Berlin 2004, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ezoneplus.org/archiv/ezp_wp_25.pdf) INHALT: Die Auswirkungen des Übergangs von einer Plan- zur Marktwirtschaft auf die Frauenerwerbstätigkeit sind erst einmal unklar. Oft wird angenommen, dass die Entstehung von Arbeitsmärkten sowohl Barrieren als auch neue Möglichkeiten für Frauenerwerbstätigkeit schafft. Oft ist als Erklärung für die in der Transformationsphase absinkende Frauenerwerbstätigkeit der Abbau von Kinderbetreuungseinrichtungen angeführt worden, der für Frauen mit kleinen Kindern eine Berufstätigkeit erschwert hat. Es gibt jedoch auch entgegengesetzt wirkende Faktoren, vor allem die Notwendigkeit, in der turbulenten Transformationsperiode zwei Ernährer in der Familie zu haben. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen des Übergangs zur Marktwirtschaft auf das Verhältnis zwischen Mutterschaft und Erwerbstätigkeit in Polen empirisch zu untersuchen. Dabei wird ein Zeitraum vor Beginn der Reform (19871990) mit einem Zeitraum in der Transformationsperiode (1994-1996) verglichen. Es zeigt

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sich, dass während der Transformation kleine Kinder ein viel geringeres Hindernis für eine Erwerbstätigkeit der Mutter waren als vor Beginn der Transformation. (ICEÜbers)

[290-L] Bartetzky, Arnold: Der wiedergekrönte Adler: Polens visuelle Selbstdarstellung, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 7, S. 910-920 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit dem Umbruch von 1989/ 1990 wurde Polen ähnlich wie die übrigen Staaten Ostmitteleuropas mit der Aufgabe konfrontiert, das staatliche Selbstverständnis neu zu bestimmen und die wiedererlangte Souveränität darzustellen. Der Beitrag wirft Schlaglichter auf ein breites Spektrum von Trägern und Medien visueller Repräsentation des Staates. Als deren Grundzüge werden vor allem die legitimatorische Betonung der staatlichen Tradition, die aus kommunistischer Zeit geerbte Vorliebe für die militärisch-martyriologische Thematik und die landestypische starke Präsenz religiöser Motive herausgestellt." (Autorenreferat)

[291-L] Brier, Robert: Diskursanalyse: Chancen und Möglichkeiten einer kulturwissenschaftlichen Forschungsperspektive am Beispiel des polnischen Verfassungsdiskurses 1989-1997, in: Birgit Schwelling (Hrsg.): Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft : Theorien, Methoden, Problemstellungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 107-127, ISBN: 3-8100-3996-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-5132) INHALT: Der Autor zeigt die Chancen und Möglichkeiten der Diskursanalyse als Forschungsperspektive am Beispiel von kulturellen Konflikten im Prozess der polnischen Verfassunggebung auf. Für ein adäquates Verständnis sowohl des Ablaufs als auch der Folgen von Verfassunggebung im postkommunistischen Polen ist es dem Autor zufolge notwendig, den öffentlichen Diskurs um die Verfassung selbst zu analysieren. Er beschreibt zunächst die theoretischen Grundlagen einer diskursanalytischen Perspektive und geht der Frage nach, wie das Diskurskonzept zur Analyse von Weltbildern eingesetzt werden kann und wie sich das Verhältnis von Diskursen und Akteuren im einzelnen gestaltet. Im Anschluss daran werden der polnische Verfassungsdiskurs als "Auseinandersetzung um das Wirkliche" betrachtet und die Prozesse der polnischen Institutionenbildung skizziert. Das an diesem Beispiel vorgestellte Konzept von Diskursanalyse wird als ein Ansatz verstanden, der Äußerungen und Handlungen in ihrem soziohistorisch spezifischen Kontext analysiert. Insofern impliziert die Diskurstheorie eine "Rehistorisierung und Prozessorientierung der sozialwissenschaftlichen Perspektive". Der Autor reflektiert vor diesem Hintergrund einige Implikationen für die politik- und sozialwissenschaftliche Theoriebildung sowie für die Analyse von politischem Handeln und Machtverhältnissen. (ICI)

[292-L] Chiari, Bernhard: Der polnische Widerstand und die Juden: Anmerkungen zum Diskurs über den Zweiten Weltkrieg, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 12, S. 1842-1852 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "Der Holocaust vollzog sich vor den Augen der polnischen Kriegsgesellschaft. Juden wie Polen waren Ziel der systematischen Vernichtung durch die deutsche Besatzungsmacht. Der Beitrag untersucht das ambivalente polnische Verhältnis zu den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus anhand aktueller historischer Textbeispiele. Diese betreffen die polnische Heimatarmee, sind aber Teil eines Diskurses über den polnischen Widerstand insgesamt." (Autorenreferat)

[293-L] Dietz, Hella: Die Herausbildung der Zivilgesellschaft in Polen 1956-1980 und ihr Kampf um Menschenrechte, in: Maecenata Actuell : das Informationsmedium des Maecenata-Instituts für Philantropie und Zivilgesellschaft, 2004, Nr. 45, S. 32-40 (URL: http://www.maecenata.de/dokumente/1500_publikationen/Maecenata_Actuell/2004_MA45.pdf) INHALT: "Im Gegensatz zur Tschechoslowakei, der Sowjetunion und Ungarn war die Bezeichnung 'Dissidenten' in Polen nicht üblich; denn Dissidenten bezeichnen 'Abweichler' nicht nur gegenüber der Norm des Systems, sondern auch gegenüber einer gleichgültigen oder zumindest nicht solidarischen Umwelt. Und nur in Polen kann mit einigem Recht von einer sich selbst befreienden Zivilgesellschaft gesprochen werden. Zunächst standen dieser Entwicklung jedoch die Spaltungen innerhalb der Opposition entgegen - bis zu den Arbeiterunruhen 1976 konnte das kommunistische Regime Arbeiter gegen laizistische Intellektuelle und laizistische Intellektuelle gegen die katholische Kirche ausspielen - und umgekehrt. Im Zuge der Annäherung dieser Gruppierungen findet eine Hinwendung zu Werten wie Freiheit, Gerechtigkeit und Würde statt, die Verteidigung der Menschenrechte rückt in den 70er Jahren in den Mittelpunkt. Diesen Prozess zeichnet die Autorin in diesem Beitrag nach." (Textauszug)

[294-F] Eßer, Barbara, M.A. (Bearbeitung); Mai, Ulrich, Prof.Dr. (Leitung): Ortsbezug und soziale Beziehungen im ländlichen Masuren unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung von Migration (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "Die soziale Konstruktion von Heimat: symbolische Aneignung und interethnische Beziehungen im ländlichen Masuren") INHALT: Empirische Grundlage des Teilprojektes ist eine 12monatige Feldforschung in einem masurischen Dorf (ca. 1.600 Einwohner, Gemeindezentrum). Der fast vollständige Austausch der Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg und die periphere Lage Masurens machen Migration zu einem die Generationen übergreifenden Thema. Die Migrationserfahrungen der älteren Generation stehen im Kontext der Kriegsereignisse und ihrer Folgen. Auf der einen Seite sind es Flucht, Vertreibung, Aussiedlung des überwiegenden Teiles der deutschen Bevölkerung und auf der anderen Seite der Zuzug vor allem von Polen - sei es auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen oder aber mehr oder weniger erzwungen, da ihr Hof bzw. ihre Wohnung im Krieg zerstört wurde oder infolge der Westverschiebung Polens nun im sowjetischen Gebiet lag. Im Unterschied zu anderen Teilen Masurens leben in dieser Gemeinde nur vereinzelt Ukrainer. Im Bezug auf die ältere Generation bestanden die zentralen Fragen darin, wie die Migrationserfahrungen und das Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher regionaler und ethnischer Herkunft dargestellt werden, welchen Einfluss die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe und Migrationsmotive auf den Prozess des Sich-Heimisch-Machens, den Umgang mit dem Fremden/ dem Anderen besessen haben

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und heute im Alltag besitzen. Die Gesprächspartner lassen sich im Hinblick auf die Forschungsfragen vier Gruppen zuordnen: den noch verbliebenen Deutschen, den Polen aus den altpolnischen Gebieten, den Polen aus den heute litauischen und weißrussischen Gebieten und den Ukrainern. Für die Jüngeren, nach dem Krieg Aufgewachsenen, besitzen die Herkunftsgebiete der Eltern selten eine emotionale Bedeutung. Wenn sie sich mit einem Gebiet verbunden fühlen, dann ganz klar mit Masuren, mit ihrem Herkunftsort und vor allem mit der Landschaft, den Hügel, den Wäldern und Seen. Doch Masuren ist ein peripheres Gebiet, das auch schon vor 1945 viele zur Migration auf der Suche nach einem Auskommen gezwungen hatte. Dies hat sich auch in den letzten Jahrzehnten nicht grundsätzlich geändert. Immer wieder ist von Angehörigen der Nachkriegsgeneration zu hören, dass fast alle ihrer Altersgenossen den Ort Richtung Stadt verlassen hatten. Seit Ende der 70er Jahre und vor allem seit 1989, als infolge des Transformationsprozesses ca. 500 Arbeitsplätze in der Gemeinde verloren gingen, hat die Arbeitsmigration einzelner Familienangehöriger ins Ausland (vor allem USA, Deutschland, Island), aber auch in polnische Städte, eine qualitativ neue Bedeutung erhalten. Sie ist nun für viele Familien die einzige Möglichkeit, die ein ausreichendes Einkommen gewährleistet. Anders als bei der Vorkriegsgeneration werden die sozialen Grenzen weniger durch regionale und ethnische Herkunft bestimmt, als durch die unterschiedlichen ökonomischen Möglichkeiten der Familien. Arbeitmigration hat nicht wenigen einen schnellen relativen Aufstieg im Lebensstandard und teilweise im sozialen Status ermöglicht, während die meisten Familien ohne Arbeitsmigranten einen kontinuierlichen bis rapiden Abstieg erfahren. Entsprechend erhält im Hinblick auf den Ortsbezug und die sozialen Beziehungen der jungen Bevölkerung die Frage nach der Bedeutung von Arbeitsmigration einen zentralen Stellenwert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Masuren ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE VIII Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie Arbeitsbereich Sozialanthropologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-3360, e-mail: [email protected])

[295-L] Filas, Ryszard; Planeta, Pawel: Das Mediensystem Polens, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 520-541, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Polen vor. (PT)

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[296-L] Fuchs, Gesine: Die Zivilgesellschaft mitgestalten: Frauenorganisationen im polnischen Demokratisierungsprozess, (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 21), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2003, 361 S., ISBN: 3-593-37357-2 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4867) INHALT: "Mit dem Aufbau einer Zivilgesellschaft in Osteuropa wurden auch Stellung und Rechte der Frauen neu definiert. Frauenorganisationen beteiligten sich aktiv an der Gestaltung der neuen Demokratie und traten dabei für spezifische Fraueninteressen ein, so in der Frage der Abtreibungsgesetzgebung, der Gewalt gegen Frauen, weiblicher Erwerbsarbeit und staatsbürgerlicher und ziviler Rechte. Gesine Fuchs zeigt, wie die Frauenorganisationen wesentlich zur demokratischen Konsolidierung Polens beigetragen haben." (Autorenreferat)

[297-L] Fuchs, Gesine: Recht als gesellschaftliches Instrument demokratischer Konsolidierung: das Beispiel des Rechtsdiskurses der polnischen Frauenbewegung, in: Maecenata Actuell : das Informationsmedium des Maecenata-Instituts für Philantropie und Zivilgesellschaft, 2004, Nr. 45, S. 40-56 (URL: http://www.maecenata.de/dokumente/1500_publikationen/Maecenata_Actuell/2004_MA45.pdf) INHALT: "In den osteuropäischen Transformationsprozessen spielten Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre Vorstellungen von einer lebendigen, wiedererweckten Zivilgesellschaft eine große Rolle. Ausgangspunkt waren dabei in der Opposition entwickelte Vorstellungen einer bewussten gesellschaftlicher Selbstorganisierung unabhängig vom usurpierenden realsozialistischen Staat. Die Erwartungen an die Zivilgesellschaft waren groß. Besonders häufig wurde die Bedeutung von Vereinigungen als Schulen der Demokratie im Sinne Tocquevilles und als Stimme der Gesellschaft gegenüber der Politik betont. Im Laufe der 90er Jahre zeigte sich, dass sich diese Funktionen in der politischen Praxis nur ungenügend niedergeschlagen haben. Auch in der Wissenschaft wurde die Zivilgesellschaft zumeist skeptisch beurteilt. Eine mobilisierte Zivilgesellschaft könne die politische Gesellschaft durch Störmanöver und Proteste destabilisieren und den Fortgang der notwendigen Transformation behindern. Andererseits befürchtete man ebenso eine demobilisierte, inaktive Zivilgesellschaft, die so nicht für die notwendige Konsolidierung der Interessenvertretungen sorgen könne. Empirisch sind die Beiträge der Zivilgesellschaft und der in ihr existierenden Organisationen kaum untersucht worden. Im vorliegenden Beitrag zeigt die Autorin am Beispiel polnischer Frauenorganisationen, wie der Umgang mit Recht in der Zivilgesellschaft eine wichtige Ressource demokratischer Konsolidierung darstellt." (Textauszug)

[298-L] Gellynck, Xavier; Halicka, Ewa; Viaene, Jacques: New institutional economics as a tool for improving transaction governance in the Polish fruit sector, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 2, S. 142-161. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Es wurde erwartet, dass Preisliberalisierung und Privatisierung in den Transformationsländern zu den Institutionen führen würden, die auch die westlichen Marktwirtschaften untermauern. Diese Institutionen entwickeln sich jedoch nicht wie erwartet. Dieser Beitrag soll zeigen, warum sich diese Institutionen in der polnischen Obstbranche nicht entwickeln. Hauptsächlich fokussiert er auf die Transaktionskostenökonomie und deren Einfluss auf die

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Wirtschaftsentwicklung. Basierend auf Interviews mit Akteuren der polnischen Obstbranche werden Probleme identifiziert und Lösungen vorgeschlagen." (Autorenreferat)

[299-F] Glorius, Birgit, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Transnationale Migration: Das Beispiel der Pendelmigration polnischer Arbeitnehmer nach Deutschland INHALT: Die Migration von Polen nach Deutschland veränderte sich seit 1990 von einer vorwiegend permanenten und politisch motivierten zu einer zunehmend zirkulären und ökonomisch motivierten Form. Die Migranten aus Polen bewegen sich dabei in Deutschland in einem Spannungsfeld, in dem die politische Willensbekundung zur Unterstützung Mittelosteuropas den Schließungs- und Segmentierungserscheinungen innerdeutscher Arbeitsmärkte gegenübersteht. Durch die EU-Kandidatur der mittelosteuropäischen Staaten erhält das Phänomen der zirkulären Migration eine Bedeutung, die über den nationalen Kontext weit hinausreicht. Ziel dieses Projektes ist es, den Prozeß der Pendelmigration von Polen nach Deutschland zu erforschen und die Strategien der Akteure sowie ihre zwischen Herkunfts- und Zielland verorteten alltragsweltlichen Organisationsmuster zu analysieren. Es soll untersucht werden, inwieweit die - bisher hauptsächlich im nordamerikanischen Raum entwickelten und empirisch untermauerten - Theorieansätze zur transnationalen Migration und zu Transnationalen Sozialen Räumen auf den europäischen Kontext übertragbar sind. Zudem ist die Frage zu bearbeiten, ob die zirkuläre Migration als eigenständiges Phänomen zu werten ist oder nur eine Phase innerhalb eines Migrationsverlaufs darstellt, der langfristig in dauerhafte Emigration bzw. Remigration mündet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Der Untersuchung werden der Ansatz der transnationalen Migration und der transnationalen sozialen Räume zugrunde gelegt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 9; Experten; Auswahlverfahren: systematisch. Stichprobe: 12; Migranten; Auswahlverfahren: systematisch). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 113; polnische Erntehelfer in sächsischen Obstbaubetrieben; Auswahlverfahren: 1. Schritt: systematische Auswahl, 2. Schritt: Totalerhebung). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 166; alle in Leipzig gemeldeten erwachsenen Einwohner polnischer Nationalität; Auswahlverfahren: Totalerhebung). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Glorius, Birgit: Temporäre Migrationsprozesse am Beispiel polnischer Arbeitsmigranten in Deutschland. in: Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften (im Erscheinen).+++Dies.: Erntehelferbefragung 2002: erste Auswertung. Unveröff. Arbeitspapier. Halle (Saale). ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (Von-Seckendorff-Platz 4, 06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-552-6008, Fax: 0345-552-7146, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[300-F] Grundmann, Martin, Dr.; Maack, Klaus; Voß, Eckhard (Bearbeitung); Maack, Klaus (Leitung): Wachstumspol Stettin und Auswirkungen auf die Entwicklung der deutschen Grenzregion (VISION 2010) INHALT: Das Forschungsvorhaben zielt darauf, ausgehend von einer Untersuchung der wirtschaftlichen Potenziale Stettins einerseits und deren Abgleich mit den Potenzialen und Synergien der deutschen Grenzregion andererseits mögliche Impulse für das deutsch-polnische Grenzgebiet - der Pomerania-Region - zu identifizieren und deren Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte in den deutschen Teilgebieten einzuschätzen.1. Kontext/ Problemlage: Das deutsch-polnische Grenzgebiet, welches Teile der beiden Bundesländer MecklenburgVorpommern und Brandenburg umfasst, gehört zu den strukturschwächsten Gebieten in den neuen Bundesländern und wird deshalb von der EU-Osterweiterung besonders betroffen sein. Ein möglicher Wachstumspol Stettin könnte für die deutsche Grenzregion positive wie negative Entwicklungsperspektiven beinhalten: So wäre denkbar, dass die Region von einer dynamischen Entwicklung des Großraums Stettins im Zuge der EU-Erweiterung ebenfalls profitiert. Andererseits besteht jedoch auch die Gefahr, dass als Folge einer fortdauernden Verlagerung von Investitionen und Arbeitsplätzen nach Polen sowie einer veränderten EUFörderkulisse die deutschen Teilgebiete der Region Pomerania auch zukünftig vom Wirtschaftswachstum und Wohlstandsgewinnen abgekoppelt bleiben. 2. Fragestellung: Um die regionalen Entwicklungsperspektiven in die eine oder andere Richtung erhärten zu können, wird das Forschungsprojekt die Bedingungen und Entwicklungstrends in relevanten Wirtschaftsbranchen und regionalpolitischen Handlungsfeldern untersuchen. Dabei sollen die sozioökonomischen Entwicklungsbedingungen der Region auch im Kontext der Spezifika grenzüberschreitender Beziehungen thematisiert werden. Dies beinhaltet, dass neben Potenzialanalysen einzelner Teilräume und Wirtschaftsbereiche im Rahmen der Untersuchung die regionsübergreifenden Verflechtungen und Beziehungsnetze wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Akteure in besonderer Weise berücksichtigt werden sollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stettin, deutsch-polnisches Grenzgebiet - Pomerania-Region METHODE: In der Auswahl relevanter Wirtschaftsbranchen konzentriert sich die Untersuchung primär auf drei strukturbildende Wirtschafts- bzw. Industriebereiche der Region (Bereiche der Metall- und Elektroindustrie, der Ernährungswirtschaft sowie der Bauwirtschaft). Darüber hinaus werden in der Untersuchung auch entwicklungsstrategische Handlungs- bzw. Politikfelder eine besondere Berücksichtigung erfahren (v.a. die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, die Unternehmenskooperation sowie die Innovationsförderung). Neben der Auswertung statistischer Daten wird das Projekt einen insgesamt explorativen Charakter haben, der durch Expertengespräche, Workshops und Expertenhearings unterstrichen wird. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: schiff-gmbh - Beratungs-Gesellschaft für Betrieb und Region GmbH (Kaiserstr. 4, 24143 Kiel); Wilke, Maack und Partner wmp consult (Schaarsteinwegsbrücke 2, 20459 Hamburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 040-432787-43, Fax: 040-432787-44, e-mail: [email protected])

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[301-L] Hey, Patrizia: Die Gewerkschaftsregionen als Überlebensgarant der polnischen Solidarnosc-Bewegung: Struktur und Arbeitsformen in Niederschlesien, (Untersuchungen des FKKS, 29), Mannheim 2002, 42 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-mannheim.de/fkks/fkks29.pdf) INHALT: Die Volksrepublik Polen war einer der wenigen Staaten Osteuropas, die die Vorherrschaft der Sowjetunion und das oktroyierte sozialistische Staatssystem nicht widerstandslos akzeptierten. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Studie mit der Organisation der Solidarnosc-Bewegung in Niederschlesien (Dolny Slask) und stützt sich dabei insbesondere auf systematische Interviews mit Zeitzeugen in Breslau. Das vorrangige Interesse der Untersuchung gilt dem Verhältnis der Gewerkschaftsregionen zur Solidarnosc-Zentrale in Danzig (Gdansk) bis zum formalen Ende des Kriegsrechts am 22. Juli 1983. Diese Zäsur lässt sich damit begründen, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt die wichtigsten Organisationsstrukturen der Solidarnosc-Bewegung im Untergrund herausgebildet haben und ihre Handlungsmuster erkennbar sind. Im folgenden wird gezeigt, wie sich die erste freie und unabhängige Gewerkschaft NSZZ Solidarnosc (Niezalezny Samorzadny Zwiazek Zawodowy Solidarnosc - Unabhängige, sich selbst verwaltende Gewerkschaft Solidarität) in Niederschlesien während ihrer 16-monatigen legalen Existenz organisiert, ohne eine offene Konfrontation mit den Machthabern heraufzubeschwören, und wie die dortige Solidarnosc-Bewegung im Untergrund organisiert sein muss, um trotz ihrer Illegalität nicht in Handlungsunfähigkeit und Wirkungslosigkeit zu verfallen. Hierzu beleuchtet die Studie zunächst die Umstände der Gründung der NSZZ Solidarnosc. Dass überhaupt eine unabhängige Gewerkschaft entstehen kann, ist das Ergebnis eines kollektiven Lernprozesses in der polnischen Arbeiterschaft: Die Streikenden bleiben in ihren Betrieben und vermeiden Zusammenstöße auf der Straße. In allen Streikberichten wird das Bemühen um Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Protestaktionen hervorgehoben. Nach dem 13. Dezember 1981 zeigt sich Niederschlesien als die am besten auf den Kriegszustand vorbereitete Solidarnosc-Regionalorganisation, der eine große Bedeutung beim Wiederaufbau der gewerkschaftlichen Organisationsstrukturen zukommt. Als besonders problematisch stellen sich die Finanzierung der verbotenen Gewerkschaftsbewegung in den Regionen und die Organisation der Untergrundpresse heraus, die für die Region Niederschlesien näher betrachtet werden. Im weiteren wird die Abspaltung der 'Solidarnosc Walczaca' von der niederschlesischen Untergrund-Solidarnosc - eine Konsequenz aus dem Zusammenschluss von Menschen mit verschiedensten Gesinnungen zu einer Massengewerkschaft, wie es die NSZZ Solidarnosc ist - und die Zusammenarbeit beider Gruppierungen untersucht. Mit Blick auf die Analyse der Gesamtproblematik der Solidarnosc-Bewegung werden schließlich die Beziehungen zwischen der nationalen und regionalen Gewerkschaftsebene und die Rolle der Regionen in der Solidarnosc-Bewegung im Untergrund erläutert. (ICG2)

[302-F] Hinrichs, Jan, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Odening, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Hysterese im Agrarstrukturwandel (Teilprojekt 1 im Rahmen der DFG-Forschergruppe "Strukturwandel und Transformation im Agrarbereich") INHALT: Ziel dieses Teilprojektes ist es, einen speziellen Erklärungsansatz für Hysterese bei Anpassungsvorgängen landwirtschaftlicher Betriebe im Prozess des agrarstrukturellen Wandels auf seinen empirischen Gehalt hin zu prüfen. Gemeint ist der Erklärungsansatz der neuen Investitionstheorie (Real Options Approach). Anders ausgedrückt soll ein Beitrag zur Theoriebildung in Bezug auf den Agrarstrukturwandel geleistet werden. (S.a. http://www.agrar.hu-

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berlin.de/sutra/tp1/main.htm ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Polen METHODE: Entwicklung eines ökonometrischen Modells, das den Nachweis von Hysterese erlaubt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 100; Herkunft der Daten: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft). ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Allgemeine Betriebslehre des Landbaus (Luisenstr. 56, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6437, e-mail: [email protected])

[303-L] Jachimowski, Marek; Kowol, Ilza: Aufbruch in einen liberalen Zeitungsmarkt: Polen, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 327-337, ISBN: 3-7001-3279-4 INHALT: Infolge des politischen Wandels und des Zerfalls des zentralistischen und staatlichen Mediensystems entwickelte sich in den 90er Jahren in Polen ein pluralistisches Medienangebot mit marktwirtschaftlicher Ordnung. Die Veränderungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben führten zur Etablierung einer Vielzahl von unabhängigen Gesellschaften, die seither Presserzeugnisse herausbringen sowie Hörfunk- und Fernsehprogramme ausstrahlen. Zwei große deutsche Medienunternehmen, die Axel-Springer-Gruppe und die Passauer Neue Presse, sind führend auf den polnischen Pressemarkt. Es werden mehr als 5.500 Periodika von ca. 3.500 Verlagen herausgegeben, die 1.000 Medienunternehmen gehören. Es gibt in Polen 46 Tageszeitungen, die in 158 regionalen und lokalen Ausgaben erscheinen und eine Auflage von täglich 3,3 Millionen und sechs Millionen am Wochenende haben. 90% der Ausgaben werden auf der Straße vertrieben. Alle Zeitungen besitzen eine Kern(Voll)redaktion. Die Übernahme eines Mantels aus einer anderen Redaktion oder von einem anderen Verlag ist in Polen nicht anzutreffen. Somit sind alle 46 Tageszeitungen auch zugleich 46 'publizistische Volleinheiten'. Die wichtigste Institution, die sich mit der Statistik der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage beschäftigt, ist das Bibliografische Institut der Nationalbibliothek in Warschau. In der Übersicht am Ende des Beitrags sind die Detailergebnisse ausgewiesen. (RG)

[304-L] Juchler, Jakob: Zwischen Bangen und Hoffen: Polen vor dem EU-Referendum, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 4, S. 502-514 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Am zweiten Juni-Wochenende wird in Polen über den Beitritt zur Europäischen Union abgestimmt. Dieses wichtige Referendum findet in einem schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfeld statt. Die gesellschaftliche Unzufriedenheit über die hohe Arbeitslosigkeit, den mangelnden Wirtschaftsaufschwung sowie eine politische Elite, die zerstritten ist und wenig Vertrauen genießt, ist groß. Obwohl fast alle maßgeblichen politischen und gesellschaftlichen Kräfte den Beitritt befürworten und die Umfragen auch nach dem bescheidenen

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Schlussergebnis des EU-Gipfels von Kopenhagen ein deutliches Ja vorhersagen, herrscht eine gewisse Unsicherheit vor. Insbesondere ist unklar, ob eine weit verbreitete Skepsis und die Propaganda der populistischen Gegner eines Beitritts zur EU doch noch dazu führen könnte, dass die Beteiligung unter die von der Verfassung vorgeschriebenen 50 Prozent fällt." (Autorenreferat)

[305-L] Kalthoff, Herbert: Bankwirtschaftliches Wissen und die Fabrikation von Märkten: eine Fallrekonstruktion am Beispiel des polnischen Bankensektors, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 55/2004, H. 2, S. 159-180 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nach der These des Autors sind Märkte eine Folge und Voraussetzung von theorieinduzierten technischen Dingen, von (elektronisch gestützten) Interaktionsprozessen und Appräsentationen. Die Metapher der Einbettung ökonomischer Tauschbeziehungen bezeichnet in diesem Sinne nicht ihre Enkulturation, sondern ihre Fabrikation, d.h. ihre Erzeugung. Der Autor verdeutlicht seine wirtschaftssoziologischen Überlegungen am empirischen Fall der Einführung eines standardisierten westlichen Bankproduktes - des KfZ-Briefes - in Polen, mit welchem eine international operierende Großbank das Ziel verfolgte, die Finanzierung des Automobilhandels grundlegend umzustellen. An diesem Beispiel wird gezeigt, wie stark die Bankwirtschaft in die Erzeugung von Produktions- und Verbrauchermärkten involviert ist und wie stark der Glaube der Teilnehmer an das konstruierte Kreditgeschäft und die Zahlenwerte ist, die sie mittels Kalkulationstools errechnen. In diesem Sinne zeigt der dargestellte Fall, was vor Ort alles getan werden muss, um ein Kreditgeschäft, d.h. eine ökonomische Kooperation, zu erzeugen. Der Autor rückt damit die Arbeit am schriftlichen Dokument in zweifacher Hinsicht in den Mittelpunkt: Erstens in Bezug auf den Umgang mit ökonomischen Repräsentationen (z.B. finanzwirtschaftliche Kategorien, Ziffern, Tabellen usw.); zweitens in Bezug auf die Praxis der Konstruktion des Kreditgeschäftes, das schriftlich fixiert und im Kontext der lokalen und translokalen Zirkulation verändert, überarbeitet, korrigiert und erweitert wird. (ICI2)

[306-L] Kewell, Beth: Hidden drivers of organisational transformation in Poland: survival networks amongst state owned and privatised firms in the early 1990s, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 4, S. 373-392. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Drei historische Fallstudien aus der polnischen Industrie sollen den Anstieg von überlebenden Netzwerken in Polen während der frühen 90er veranschaulichen. Der Artikel hinterfragt, ob die überlebenden Netzwerke einen versteckten Einfluss auf die organisatorische Transformation und die Wende im postkommunistischen Polen darstellten. In Transitionsökonomien wie Polen schien es, dass überlebende Netzwerke von miteinander verflochtenen exkommunistischen Eliten und Unternehmern geleitet würden, von denen wiederum Manager der früheren Nomenklatura den größten Teil ausmachten. Im vorliegenden Aufsatz wird die These aufgestellt, dass die überlebenden Netzwerke die notwendige Organisationsstruktur für die Verstärkung der elitären Steuerung von Industrie und Handel geschaffen haben." (Autorenreferat)

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[307-L] Kirchhöfer, Dieter; Merkens, Hans (Hrsg.): Das Prinzip Hoffnung: Jugend in Polen und Deutschland, (Jugendforschung aktuell, Bd. 9), Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2004, 248 S., ISBN: 3-89676-765-8 (Standort: SUB Bremen(46)-SOZ731.1EM649) INHALT: "In diesem Band werden Beiträge vorgestellt, die aus der langjährigen Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Wissenschaftlern der Universität Zielona Gora und der Freien Universität Berlin auf dem Gebiet der Jugendforschung entstanden sind. Zehn Jahre nach den ersten gemeinsamen Untersuchungen der beiden Universitäten ist der jugendkulturelle Vergleich mit osteuropäischen Ländern vor allem in Hinblick auf deren Beitritt zur Europäischen Union hoch aktuell, ist doch anzunehmen, dass sich trotz der Ausdifferenzierung der Lebensphase Jugend und der Diversifikation von Lebensstilen, Handlungsmustern und Biografieverläufen typische länderübergreifende Orientierungsmuster Jugendlicher identifizieren lassen. Die Beiträge suchen implizite Strukturen und Sinnzusammenhänge von Orientierungen Jugendlicher aufzuspüren, die deutlich machen, welche Optionen Jugendliche für sich wahrnehmen und wählen. Neben Beiträgen zur Entwicklung der Wertorientierungen stehen Arbeiten mit besonderer Akzentuierung politischer Orientierungen - insbesondere zum Rechtsextremismus -, zur strukturellen Entwicklung der politischen Kultur in Polen und der Konstruktion von Sozialräumen. In allen Beiträgen finden sich Hinweise, dass sich innerhalb der Jugendphase und den in ihr zu lösenden Entwicklungsaufgaben Entgrenzungen vollziehen, die nationenübergreifend wirken und auf die Gleichartigkeit der Lebenslagen Jugendlicher hinweisen. Im Fazit gelangen die Beiträge zu der Erkenntnis, dass die Jugend als soziologische Gegebenheit nicht erfassbar ist. Wenn auch durch 'repräsentative Studien' gestützt, lässt sich 'Jugend' nicht etikettieren und trägt ihre eigenen Hoffnungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dieter Kirchhöfer, Hans Merkens: Jugendphase in der Veränderung (11-24); Dieter Kirchhöfer: Die soziale Entgrenzung der Jugendphase - eine jugendsoziologische Perspektive auf Jugend (25-44); Fanny Tamke, Elisabeth Aram: Zentrale Orientierungen polnischer und deutscher Jugendlicher im Vergleich - Universalien und Kulturspezifika der Jugendphase (45-68); Elisabeth Aram, Fanny Tamke: Entwicklung und Entfaltung - Jugendliche Orientierungsmuster (69-88); Edyta Mianowska, Emilia Paprzycka: Der Individualismus der Jugendlichen und die Sozialisierung in der polnischen und deutschen Familie (89-108); Angela Ittel: Geld oder Leben? - Arbeitsorientierungen polnischer und deutscher Mädchen (109-126); Hans Merkens: Sozialräume deutscher und polnischer Jugendlicher - Ein Vergleich zwischen Berlin und Zielona Gora (127-142); Elzbieta Papior: Die Kinder des freien Marktes (143-154); Bogdan Idzikowski: Rechtsgerichtete Strömungen der polnischen Jugend - Zwischen Extremismus und Populismus (155-182); Jürgen Gries, Irmgard Steiner, Gerhard Wenzke: Rechtsextreme Orientierungen unter Jugendlichen - Versagt Jugendpolitik, verzagt Jugend(sozial)arbeit (183-210).

[308-L] Kopp-Podlewski, Marzena: Polen an der Schwelle der Europäische Union: Anforderungen an die Erneuerung des polnischen Bankensystems, (Bank- und finanzwirtschaftliche Forschungen, Bd. 356), Bern: Haupt 2004, XVIII, 266 S., ISBN: 3-258-06768-6 (Standort: ZBW Kiel(206)-B336089) INHALT: "Am 1. Mai 2004 tritt Polen - zusammen mit neun weiteren Staaten - der Europäischen Union bei. Um diesen historischen Schritt vollziehen zu können, galt es bereits vor dem Beitritt, das Wirtschaftssystem zu modernisieren und an die westeuropäischen Normen anzupas-

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sen. Dass eine solche Restrukturierung gelingen kann, setzt ein gut funktionierendes Bankensystem und einen gesunden Finanzsektor voraus. Vor diesem Hintergrund analysiert die Autorin das polnische Bankensystem, dessen Strukturen und gesetzliche Rahmenbedingungen. Und weil nur eine wirksame Bankenaufsicht eine solide und sichere Funktionsfähigkeit der Banken garantiert, gilt der Aufsichtsbehörde ein besonderes Augenmerk. Zu diesem Zweck werden die Anforderungen der EU bezüglich der Bankenaufsicht und insbesondere der Übernahme und deren bankenaufsichtsrechtlichen Bestimmungen in die polnische Gesetzgebung erarbeitet. Aus der Fülle der Regulierungen werden im zweiten Teil der Arbeit drei aufsichtsrechtliche Bereiche vertieft untersucht: Die Anforderungen an die Ausstattung der Banken mit Eigenmitteln, das System der Einlagensicherung sowie die Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung der Geldwäscherei." (Autorenreferat)

[309-L] Krajewski, Andrzej: Springer auf Kriegspfad, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 62-65 INHALT: Im Oktober 2003 kam in Polen die vom Springer-Konzern herausgegebene Zeitung "Fakt" auf den Markt. Das Boulevardblatt, das als polnische Variante der Bild-Zeitung anzusehen ist, gehört mit einer verkauften Auflage von 550.000 Exemplaren (2004) zum Marktführer. Ebenso wie die bereits früher gegründete "Newsweek Polska" hat die Zeitung zunächst zu feindseligen Reaktionen im Pressesektor geführt, jedoch hat die Art der Berichterstattung zu Debatten über journalistische Arbeitsweisen geführt. Der journalistische Stil reicht von Sensationsjournalismus bis zu kritischer Information gegenüber politischen Privilegien. (DY)

[310-L] Kulu, Hill: Fertility of internal migrants: comparison between Austria and Poland, (MPIDR Working Paper, 2004-022), Rostock 2004, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2004-022.pdf) INHALT: In der Forschung gibt es vier verschiedene Ansichten in Bezug auf die Fruchtbarkeit eines Individuums nach dem Wechsel in ein anderes soziales Umfeld. In diesem Zusammenhang untersucht der Verfasser die Auswirkungen von Binnenmigration auf die Fruchtbarkeit weiblicher Nachkriegskohorten in Österreich und Polen. Dabei handelt es sich um eine Regressionsanalyse retrospektiver ereignisgeschichtlicher Daten. Es zeigt sich, dass geborene Städter, vor allem Großstädter, in beiden Ländern eine niedrigere Fruchtbarkeit aufweisen als Nicht-Migranten in ländlichen Regionen. Wer seinen Wohnort wechselt, übernimmt das am neuen Wohnort dominierende generative Verhalten. Wenn Frauen im Zuge ihrer Heirat umziehen, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erstgeburt, wenn sie in eine größere Stadt ziehen, wird die Schwangerschaft etwas aufgeschoben. Obwohl die österreichische und die polnische Nachkriegsgesellschaft recht unterschiedlich sind, fallen die Ergebnisse für beide Länder ziemlich ähnlich aus. (ICEÜbers)

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[311-F] Lapinski, Dariusz, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Aleksandrowicz, Dariusz, Prof.Dr. (Betreuung): Das Weltbild und die Wirtschaftsauffassung des polnischen Rechtspopulismus INHALT: Vor dem Hintergrund der polnischen Kulturtradition soll zunächst die nationalkatholische Weltanschauung rekonstruiert werden. Diese Art, sich die Welt verständlich zu machen, legt den betreffenden Akteuren bestimmte Vorstellungen über die natürlichen bzw. erwünschten Verhältnisse in der Welt der Wirtschaft nahe. So entstandene Präferenzen lassen die mit ihnen korrespondierenden ökonomischen Lösungsvorschläge als plausibel erscheinen. Die Wirksamkeit und Lebensdauer jener Konzeptionen soll untersucht werden. ZEITRAUM: 1989-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen METHODE: Weltanschauungsanalyse DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lapinski, D.: Swiatopogladowe zaplecze idei powszechnego uwlaszczenia. in: Sprawy Polityczne, 4, 2001, 10, pp. 32-60.+++Ders.: Das Weltbild und die Wirtschaftsauffassung des polnischen Rechtspopulismus. Berlin: Weißensee-Verl. (im Erscheinen). ART: Dissertation BEGINN: 1998-04 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0335-5534-2854, e-mail: [email protected])

[312-L] Musial, Bogdan: Indigener Judenhass und die deutsche Kriegsmaschine: der Nordosten Polens im Sommer 1941, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 12, S. 18301841 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Sommer 1941 kam es in zahlreichen Städten und Dörfern Osteuropas, die gerade von der Wehrmacht besetzt worden waren, zu blutigen Pogromen und Massakern an Juden. Täter waren deutsche Soldaten und Polizisten, insbesondere Angehörige der berüchtigten Einsatzgruppen, sowie Teile der einheimischen nichtjüdischen Bevölkerung: Letten, Litauer, Polen, Ukrainer und Rumänen. Die Hauptursache für diese Gewaltwelle liegt im fatalen Zusammenwirken von indigenem Judenhass, der sich unter sowjetischer Besatzung radikalisierte, und dem planmäßigen Vorgehen der deutschen Besatzer. Dies wird an den Ereignissen im Nordosten Polens deutlich." (Autorenreferat)

[313-L] Neander, Joachim; Szatko, Marzena Dabrowa: Auschwitz und die Deutschen im Spiegel polnischer Schullektüre, in: German Studies Review, Jg. 27/2004, H. 1, S. 103-109 (Standort: FES Bonn(Bo133)-A4987; UuStB Köln(38)-XC 726; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Es werden die Wanda-Legende, der Roman Krzyzacy von H. Sienkiewicz, der Kurzgeschichtenzyklus Medaliony von Z. Nalkowska und die Auschwitz-Erzählungen von T. Borowski im Hinblick darauf analysiert, welches Bild sie polnischen Heranwachsenden von 'den

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Deutschen' im Besonderen und von 'Auschwitz' im Speziellen vermitteln. Sind die ersten drei Texte mehr auf Konfrontation ausgelegt, so eröffnen Borowskis Erzählungen den Weg zum Dialog durch Überwindung zeitlicher und nationaler Grenzen. Den Schluss bildet daher ein Plädoyer für die Aufnahme dieser Texte in den Lektürekanon deutscher Gymnasien." (Autorenreferat)

[314-F] Quaisser, Wolfgang, Dr.; Reppegather, Alexandra (Bearbeitung): Die EU-Beitrittsverhandlungen mit Polen. Strategien, Ergebnisse und absehbare Umsetzungsprobleme INHALT: Die Kurzstudie skizziert zunächst Verfahren und die wichtigsten Akteure der Beitrittsverhandlungen mit Polen. Es folgt eine Darstellung der jeweiligen Strategien und die Ergebnisse der Verhandlungen sowie die absehbaren Umsetzungsprobleme. Auf die äußerst strittigen Punkte im Agrarbereich und der Finanzierung wurde nur am Rande eingegangen. Im Zentrum steht vielmehr der Industrie- und Dienstleistungssektor (13 von 29 Verhandlungskapitel). Zudem wird der Frage nachgegangen, ob die Verhandlungen die Wirtschaftspolitik beeinflussten und ob sich Polen als nordöstliches Sprungbrett einer erweiterten Union eignet. Dies wird im Anhang durch einige Informationen über handlungsrelevante Personen der Wirtschaftspolitik ergänzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Polen ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Quaisser, Wolfgang (Dr. Tel. 089-998394-43, e-mail: [email protected])

[315-L] Ringshausen, Gerhard: Neuordnungsvorstellungen des deutschen Widerstandes und Entkommunisierung in Polen, in: Deutsche Studien : Vierteljahreshefte, Jg. 38/2002, H. 147/148, S. 27-48 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1155; UuStB Köln(38)-XA65; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag vergleicht die Neuordnungspläne des Widerstandes gegen den NS-Staat mit dem Prozess der Entkommunisierung nach der Wende in Polen. Obwohl die innen- und außenpolitischen Rahmenbedingungen sowie auch die auslösenden Ereignisse nicht vergleichbar sind, geht es darum, die Überwindung einer Diktatur aus der eigenen Planung heraus anderen autochthonen Ablösungen von totalitärer Herrschaft und dem Aufbau einer gerechten Ordnung gegenüber zu stellen. Die Entkommunisierung in Polen umfasst vielschichtige Probleme der Aufarbeitung und Bewältigung der Vergangenheit; sie zeigt sich als notwendige Komponente des Systemwechsels und lässt sich daher gut mit anderen Vorgängen des Übergangs von einem diktatorischen Systems zur Demokratie heranziehen. Der Beitrag arbeitet sowohl Differenzen als auch Gemeinsamkeiten in Wertorientierungen und Zielen beider historischen Vorgänge heraus und schließt mit bewertenden Überlegungen zu den Erfolgschancen beider Regimewechsel. (ICH)

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[316-L] Roman-Zukowicz, Eva: Eine polnische Sicht: die Aussiedlung der Deutschen, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2004, H. 167, S. 817-820 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/167/167.pdf) INHALT: Die Verfasserin diskutiert die Forderungen der deutschen Vertriebenenorganisationen im Lichte der deutschen Besatzungspolitik in Polen während des Zweiten Weltkriegs. Sie erinnert beispielsweise an die Umsiedlung von zwei Millionen Polen - Bauern, Grundbesitzer, Unternehmer und Intellektuelle - von West- nach Mittelpolen durch die deutschen Besatzer, den Verlust der polnischen Ostgebiete als Ergebnis der Konferenz von Jalta sowie die Bedeutung dieser Konferenz für die Vertreibung der Deutschen nach Kriegsende. (ICEÜbers)

[317-L] Stöber, Georg (Hrsg.): Der Transformationsprozess in (Ost-)Deutschland und in Polen, (Studien zur internationalen Schulbuchforschung, Bd. 111), Hannover: Hahn 2003, 192 S., ISBN: 3-88304-311-7 (Standort: THB Aachen(82)-Za6342-111) INHALT: "Mehr als ein Jahrzehnt ist ins Land gegangen, seit der 'Eiserne Vorhang' fiel und der Sozialismus in den Ländern östlich dieser Linie als Ordnungsprinzip abgelöst wurde durch die Leitbilder Markt und Pluralismus. In allen Bereichen, nicht nur in der Ökonomie, haben tiefgreifende Wandlungsprozesse eingesetzt und sind dabei, neue Strukturen herauszubilden. Der Strukturwandel verändert(e) auch den Gegenstand erdkundlichen Lehrens und Lernens. Daher wählte die geographische Sektion der Gemeinsamen deutsch-polnischen Schulbuchkommission den Transformationsprozess zu ihrem Themenschwerpunkt auf der XXX. Schulbuchkonferenz im Jahre 2002. Hierbei ging es nicht nur um den Niederschlag, den die Transformation bislang in den Geographieschulbüchern beider Länder findet, sondern auch um die fachwissenschaftliche Sicht auf die für den Geographieunterricht bedeutsam erscheinenden Prozesse und Strukturen. Die Beiträge der Konferenz sind Inhalt dieses Bandes. Sie richten sich an Lehrerinnen und Lehrer und alle anderen Interessierten, denen sie einen fundierten Einstieg in die Thematik unter geographischer Perspektive ermöglichen sollen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Aspekte der Systemtransformation im deutsch-polnischen Vergleich: Horst Förster: Systemwandel und Transformationsprozesse (11-20); Krzysztof R. Mazurski: The transformation of Polish and East German agriculture: A comparative study (2145); Boleslaw Domanski & Tadeusz Stryjakiewicz: Post-communist industrial transformation in Poland and its regional dimension (46-71); Robert Pütz: Konvergenz oder Divergenz? Transformation des Einzelhandels in Polen und Ostdeutschland (72-96); Dorothea Wiktorin: Transformation der Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden in ihrer Bedeutung für die städtische Entwicklung. Das Beispiel der Innenstadt von Dresden (97-112); Ekkehard Buchhofer: Zur Regelung von Boden-Reprivatisierungen in Polen (113-124); Andrzej Mizgajski: Umweltaspekte der Transformation in Polen und den neuen Bundesländern (125-134); Olaf Kühne: Mentalitäten in der Systemtransformation - ein Vergleich von Polen und den neuen deutschen Ländern (135-160); Der Transformationsprozess im Schulbuch: Bronislaw Kortus: Die Darstellung der Transformationsprozesse in Polen in polnischen Geographieschulbüchern (163-169); Ekkehard Buchhofer: Transformation in Ostdeutschland und in Polen: Darstellung in deutschen Erdkunde-Lehrbüchern (170-176); Georg Stöber: Transformation im Unterricht - Systemwandel im Vergleich (177-190).

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[318-L] Szytber, Wladyslaw Bogdan: Der öffentliche Wirtschaftssektor in Polen und seine Wandlungen, in: Zeitschrift für Gemeinwirtschaft : Strukturen im Wandel, Jg. 39/2004, H. 6, S. 18-55 (Standort: UuStB Köln(38)-M 23 A 7284; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Autor gibt im ersten Teil seines Beitrags einen systematischen Überblick über den öffentlichen Sektor in Polen, wozu er jeweils den Bruttowert des Anlagevermögens, die Bruttoanlage-Investitionen, die Brutto-Wertschöpfung, den Wert des Verkaufs und die Beschäftigtenzahlen getrennt nach Eigentumssektoren darstellt und die Unterschiede zwischen den öffentlichen und privaten Unternehmen aufzeigt. Im zweiten Teil beschreibt er die Eigentumsumwandlungen im öffentlichen Sektor, wobei er u.a. folgende Themen in den Mittelpunkt stellt: Ziele der Privatisierung, rechtliche Grundlagen der Eigentumsumwandlung, Kapitalprivatisierung (mittelbare Privatisierung), unmittelbare Privatisierung, Liquidationsprivatisierung, der Fonds des landwirtschaftlichen Eigentums des Staates und seine Umwandlung, die gegenwärtig neue Etappe der Privatisierung. (ICI)

[319-F] Wagner, Gerhard, Prof.Dr.; Gostmann, Peter, Dr.rer.soc.; Djakowski, Paul; Adamczyk, Gregorcz, Dr.rer.soc. (Bearbeitung): Nationalismus und kulturelles Gedächtnis: Polen vor der Osterweiterung der Europäischen Union INHALT: Die Osterweiterung der Europäischen Union stellt sowohl für die Beitrittsstaaten als auch für die Union selbst eine gewaltige Herausforderung dar. Dies gilt nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in politischer Hinsicht. In den Beitrittsstaaten sind Nationalismen entstanden, deren Protagonisten Widerstand anmelden gegen die EU als transnationales Machtzentrum. Das Gelingen der Integration hängt nicht zuletzt von der präzisen Kenntnis dieser Nationalismen und ihres Widerstandspotentials ab. Dies begründet die praktische Relevanz des Forschungsprojekts, das sich auf den Nationalismus in Polen konzentrieren wird. Polen ist nicht nur der bevölkerungsreichste, sondern auch der politisch brisanteste Beitrittsstaat. In Polen identifiziert sich die Gesellschaft in erster Linie über die Erhaltung ihrer nationalen Eigenart. Eine aussagekräftige empirische Analyse des Nationalismus in Polen muss durch eine adäquate Theorie angeleitet werden. Diese lässt sich durch eine Kombination der Invarianz-Hypothese Rainer C. Baums mit Jan Assmanns Theorie des kulturellen Gedächtnisses entwickeln. Die soziale Konstruktion einer Nation wird ja durch das jeweilige kulturelle Gedächtnis bestimmt, dessen mehr oder weniger dauerhafte Erinnerungsfiguren den Rahmen dieser kollektiven Identitätsbildung abstecken. Dass dieser theoretische Ansatz dem Gegenstand Nationalismus adäquat ist, hat Assmann selbst betont und wird durch seine historische Konkretisierung am Fallbeispiel Polens bestätigt. Um die heutige Gestalt des Nationalismus zu erfassen, bedarf es adäquater Erhebungsmethoden. Unter den Erinnerungsfiguren, die das kulturelle Gedächtnis bilden, kommt den Mythen eine besondere Bedeutung zu. Da Mythen narrativer Natur sind, muss das Projekt eine entsprechende Methode der empirischen Sozialforschung zum Einsatz bringen: das qualitative narrative Interview. Diese Methode kann noch im Sinne einer Triangulation ergänzt werden um eine Methode der Magnitude-Skalierung zur Messung nationalen Prestiges. Mit beiden Methoden soll eine Rahmen-Analyse des kulturellen Gedächtnisses durchgeführt werden, um die Symbol- und Sinnzusammenhänge in Erfahrung zu bringen, die den heutigen Konstruktionen der polnischen Nation zugrunde liegen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen, Europäische Union

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, Gerhard: Nationalism and cultural memory in Poland: the European Union turns east. in: International Journal of Politics, Culture, and Society, Vol. 17, 2003, No. 2, pp. 191-212. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- (Güllstr. 7, 80336 München); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie II Prof.Dr. Wagner (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Wagner, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0931-888-4818, e-mail: [email protected]); Djakowski, Paul (e-mail: [email protected]); Gostmann, Peter (Dr. Tel. 0931-888-4819, e-mail: [email protected])

[320-L] Wasilewski, Jacek; Betkiewski, Witold: Five terms of the Polish post-communist parliament, in: Mitteilungen / SFB 580, 2003, H. 8, S. 33-46 (URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/heft8sfb580_150dpi.pdf) INHALT: Im Kontext des übergreifenden Forschungsprogramms 'Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung' präsentieren die Autoren in ihrem Beitrag Arbeitsergebnisse zu dem Teilprojekt 'Repräsentative Eliten in post-kommunistischen Ländern'. Dabei befassen sich die Ausführungen in zwei thematischen Abschnitten mit den fünf Grundlagen des polnischen Parlaments von 1989 bis 2001. In einem ersten Schritt werden die Resultate der Parlamentswahlen und die Zusammensetzung der Abgeordnetenversammlungen der Jahre 1989-1991, 1991-1993,1993-1997 und 1997-2001 dargestellt. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang das Wahlrecht, die jeweils stärksten Parteien sowie die Premierminister. In einem zweiten Schritt wird die Entwicklung des polnischen post-kommunistischen Parlaments hinsichtlich der partizipierenden Parteiengruppierungen und ihrer politischen Ausrichtung in diesem zwölfjährigen Zeitraum skizziert. Dazu gehören: (1) Sozialdemokraten, (2) Agrarparteien, (3) die Christlich-Demokratische Partei, (4) extrem rechte Parteien, (5) die Liberalen sowie (6) konservative Parteien. (ICG2)

[321-L] Wilkiewicz, Zbigniew: Populismus in Polen: das Beispiel der Samoobrona unter Andrzej Lepper, in: Deutsche Studien : Vierteljahreshefte, Jg. 38/2002, H. 147/148, S. 118-129 (Standort: FES Bonn(Bo133)X1155; UuStB Köln(38)-XA65; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nach den Wahlen im September 2001 konnten sich in Polen gleich mehrere populistische Parteien etablieren, die im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt des Landes einer weiteren Internationalisierung des Landes kritisch gegenüber stehen. Dies ist auch das Markenzeichen der von Andrzej Lepper gegründeten Partei Samoobrona. Neben einem Kurzprofil der Partei und des Parteigründers Lepper, einer Vorstellung der Kernpunkte des Parteiprogramms und Zahlen aus repräsentativen Umfragen, geht es im Beitrag vor allem um eine Diskussion um den Begriff Populismus und um sozialwissenschaftliche Ansätze zur seiner Beschreibung. Dabei spielen Faktoren wie Krisen und Krisenbewusstsein, Vertrauen der Gesellschaft in die staatlichen Strukturen und Transformations- und Reformprozesse eine wesentliche Rolle. Möglich sind allerdings zwei Thesen, die sich gegenseitig nicht ausschließen: einerseits kann

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davon ausgegangen werden, dass typische Transformationsverlierer die Linke und populistischen Parteien gewählt haben, andererseits kann es sein, dass auch die polnischen Eliten populistisch gewählt haben und man somit von einer Radikalisierung der politischen Landschaft in Polen sprechen kann. (ICH)

[322-F] Will, Gisela (Bearbeitung); Kalter, Frank, Prof.Dr.; Massey, Douglas S. (Leitung): Soziales Kapital und die Dynamik transnationaler Migrationsbewegungen (Polnisches Migrationsprojekt) INHALT: Langfristiges Ziel dieses Projektes ist es, die aktuelle und potentielle Dynamik von Wanderungsbewegungen nach Deutschland zu analysieren, indem 'klassische' Herkunftsländer mit neuen EU-Beitrittskandidaten verglichen werden. Eine erste Pilotstudie soll in Polen durchgeführt werden. Das theoretische Interesse gilt dabei vor allem dem Einfluss von Netzwerkbeziehungen auf das Migrationsverhalten und der nur eingeschränkten Rationalität bei den entsprechenden Entscheidungen. Das Projekt knüpft an das vergangene MZESProjekt 'Migrationspotentiale' an und folgt sehr eng den Ideen des Mexican Migration Project (MMP), das an den Universitäten von Guadalajara und Philadelphia durchgeführt wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen, weitere Herkunftsländer nach erfolgreicher Pilotstudie METHODE: Primärerhebung DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 800; Personen; Auswahlverfahren: Zufall). ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie und Methodenlehre (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-9735661, e-mail: [email protected])

[323-F] Winter, Johannes, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Fuchs, Martina, Prof.Dr.phil. (Leitung): Kompetenzerwerb in Tochterbetrieben internationaler Unternehmen: das Beispiel der polnischen Autoindustrie INHALT: Das Ziel des Projektvorhabens besteht darin zu untersuchen, wie ausländische Tochterbetriebe internationaler Unternehmen Kompetenzen erwerben. Im Zuge der Globalisierung erscheint dieser Aspekt des "Lernens" von Akteuren in verschiedenen Regionen als entscheidend für regionalwirtschaftliche Entwicklungsstrategien. Dieses Projekt soll die Prozesse detailliert und für einen Reformstaat und EU-Beitrittskandidaten, Polen, untersuchen. Die ausgewählte Branche ist die Automobilproduktion (Kernhersteller und Zulieferer), in der ein solcher Kompetenzerwerb in besonderer Weise zu erwarten ist. Zugleich stellt die Automobilproduktion für Polen (und für die Herkunftsländer der Investoren) eine relevante Branche dar. Der theoretische Ansatzpunkt liegt in der Analyse von Global Chain Governance. Dieser Ansatz stammt aus wirtschafts- und politikwissenschaftlichen Diskursen, dürfte sich aber als leistungsfähig erweisen, um ein Instrumentarium zu entwickeln, das die Entwicklung von Kompetenzen an Auslandsstandorten multinationaler Unternehmen zu analysieren hilft. Im Vordergrund steht also eine auf den Produktionsprozess bezogene Perspektive, welche innerund zwischenbetriebliche Abläufe im Sinne einer politisch-ökonomischen Wirtschaftsgeographie untersucht. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen

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METHODE: Wertschöpfungsketten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 20; OEMs und Zulieferer der Automobilindustrie -PKW-). Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Sekundäranalyse von Individualdaten. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-7729)

[324-F] Zurawska, Wioleta, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schmidt-Denter, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Identität und Religiosität: ein deutsch-polnischer Vergleich der Jugendlichen und deren Eltern (Arbeitstitel) INHALT: Die Studie geht der bisher nicht untersuchten Frage nach, ob und inwiefern die Religiosität, und hierbei vor allem die religiöse Praxis, in Polen anders als in Deutschland mit der Identitätsbildung und Entwicklung der Wertvorstellungen und Normen verbunden ist. Es wird ein Vergleich von Polen mit West- und Ostdeutschland geplant, da Polen in mancher Hinsicht Ähnlichkeiten mit West- und in anderer wiederum mit Ostdeutschland hat. Grundsätzlich werden aber viele Unterschiede zu polnischen und deutschen Jugendlichen und deren Eltern erwartet. ZEITRAUM: 1989 (Wende in Polen) bis heute GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen und Bundesrepublik Deutschland (Ost und West) METHODE: Explorativer Ansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 286 Jugendliche und 225 Elternteile; es sollen mindestens jeweils 40 Jugendliche im Alter von 14, 16 und 18 Jahren untersucht werden, zusätzlich werden die Eltern der Jugendlichen gebeten jeweils einen Fragebogen pro Familie auszufüllen; Auswahlverfahen: Zufall -3 verschiedene Regionen in Polen und mehrere unterschiedliche Schularten-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zurawska, W.; Vecerová, M.: Effects of socialization in families on adolescent identity in new EU-countries. Kongressbeitrag beim 2nd Congress of the European Society on Family Relations (ESFR) am 30. September - 2. Oktober 2004 in Fribourg, Schweiz. ART: Dissertation BEGINN: 2002-11 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Entwicklungs- und Erziehungspsychologie (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4475, e-mail: [email protected])

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7 Rumänien [325-L] Heintz, Monika: East European managers and Western management theories: an ethnographic approach of Romanian service sector enterprises, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 3, S. 279-297. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Der Beitrag arbeitet die Werte und Überzeugungen heraus, die hinter den Handlungen rumänischer Manager im Bereich des Personalmanagements stehen. Diese werden dabei in ihren gesellschaftlichen/ nationalen und kulturellen Kontext verortet. Der Aufsatz will erklären, warum einige, durch westliche Managementkonzepte inspirierte Managementprozesse, die Geschäftsleistung beeinflussen. Trotz der Entwicklung von Theorien zum interkulturellen Wissenstransfer, zeigt die Praxis von Managern in Osteuropa entweder ein naives Verstehen des Wissenstransfers zwischen west- und osteuropäischen Organisationen oder eine beabsichtigte Änderung der westlichen Betrachtungsweise zu ihrem eigenen Vorteil." (Autorenreferat)

[326-L] Iliescu, Ion: Integration und Globalisierung: eine rumänische Sicht, Frankfurt am Main: Frankf. SocietätsDr. 2003, 285 S., ISBN: 3-7973-0873-6 (Standort: UB Braunschweig(84)-2836497) INHALT: "Der Aufbau des Vereinigten Europas ist eine der großen Aufgaben dieses Jahrhunderts - und es wird kein Zurück auf dem Weg der Integration seiner Staaten geben. Ion Iliescus Buch ist eine Analyse dieses langfristigen, strategischen Projekts und zugleich ein nachdrückliches Plädoyer, die Möglichkeiten dieser Entwicklung zu ergreifen und zu nutzen. Iliescu reflektiert die Chancen und Risiken von Integration und Globalisierung aus rumänischer Perspektive und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer Diskussion, die den Beginn des neuen Jahrtausends grundlegend prägt und die gerade für Europa von zentraler Bedeutung ist." (Autorenreferat)

[327-F] Jikeli, Erwin (Bearbeitung); Brandes, Detlef, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Rumäniendeutsche Eliten nach 1945 INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1945-1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rumänien ART: Dissertation BEGINN: 2001-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)

[328-L] Leiße, Olaf; Leiße, Utta-Kristin; Richter, Alexander: Beitrittsbarometer Rumänien: Grundprobleme des Landes und Einstellungen rumänischer Jugendlicher auf dem Weg in die Europäische Union, (Sozialwissenschaften), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2004, VIII, 218 S., ISBN: 3-8244-4551-4 (Standort: Hess. LB Wiesbaden(43)04A1832)

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INHALT: "Rumänien wird im Jahre 2007 der Europäischen Union beitreten. Wie bereitet sich das Land vor? Welche Probleme muss es bewältigen? Welche Sorgen haben die Rumänen heute? Olaf und Utta-Kristin Leiße und Alexander Richter bieten zunächst einen geschichtlichen Abriss der postkommunistischen Ara und eine Erläuterung der politischen und wirtschaftlichen Lage des Landes. Die dazu herangezogenen Basisdaten spielen eine wichtige Rolle für den geplanten Beitritt Rumäniens. Die Autoren präsentieren dann die Ergebnisse einer Befragung rumänischer Jugendlicher zu ihrem politischen Engagement, ihrer Einschätzung von Politik und Wirtschaft in Rumänien sowie ihrer Einstellung zur Europäischen Union. Es entsteht ein realistisches Bild der Meinung rumänischer Jugendlicher zu Gegenwart und Zukunft ihres Landes." (Autorenreferat)

[329-L] Marinescu, Valentina: Das Mediensystem Rumäniens, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.Ges., 2004, S. 553-566, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Rumänien vor. (PT)

[330-F] Schröder-Negru, Olga (Bearbeitung); Brandes, Detlef, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Geschichte der Bessarabiendeutschen in Rumänien INHALT: Gefördert vom Bundesinnenministerium erstellte die Bearbeiterin eine Bibliographie zur Geschichte und Kultur der Bessarabiendeutschen 1918-1940. In ihrer Dissertation befasst sie sich ebenfalls mit der Geschichte der Bessarabiendeutschen in der Zwischenkriegszeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rumänien VERÖFFENTLICHUNGEN: Negru, Olga: Bibliographie zur Geschichte und Kultur der Bessarabiendeutschen 1918-1940. Essen: Klartext-Verl. 2001. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Institution (Tel. 0211-81-14098, Fax: 0211-81-14772, e-mail: [email protected])

[331-L] Stefan, Laurentiu: Party families in the Romanian parliament, in: Mitteilungen / SFB 580, 2003, H. 8, S. 87-97 (URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/heft8sfb580_150dpi.pdf)

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INHALT: Im Kontext des übergreifenden Forschungsprogramms 'Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung' präsentiert der Autor in seinem Beitrag Arbeitsergebnisse zu dem Teilprojekt 'Repräsentative Eliten in postkommunistischen Ländern'. Dabei befassen sich die Ausführungen mit den so genannten Parteienfamilien im Parlament Rumäniens im Zuge des Demokratisierungsprozesses von 1990 bis 2000. In das Thema einführend, werden zunächst die politisch-strukturellen Rahmenbedingungen, also die Institutionen und Wahlen, in Rumänien nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion skizziert. Daran knüpft ein Überblick über die Parteienlandschaft an, die folgende politisch organisierte Gruppen umfasst: (1) Sozialisten und Sozialdemokraten, (2) Kommunisten, (3) linke (Sozial-)Liberale, (4) Liberale, (5) rechte Liberale, (6) Christdemokraten, (7) Ökologen, (8) Landwirte, (9) extreme Rechte sowie (10) Parteien ethnischer Minderheiten. Diesen Parteifamilien ist gemeinsam, dass sie in den post-kommunistischen Parlamenten vertreten waren bzw. sind. (ICG2)

[332-L] Straubhaar, Thomas; Vadean, Florin-Petru; Wass von Czege, Andreas Graf (Hrsg.): Romania on the path to the EU: labour markets, migration, and minorities, (Diskussionspapier / Europa-Kollegs Hamburg, Institut für Integrationsforschung, 1/2002), (International Conference "Romania on the Path to the EU: Labour Markets, Migration, and Minorities", 2001, Timisoara), Hamburg 2002, 116 S. (Graue Literatur; URL: http://www.europa-kolleg-hamburg.de/deutsch/diskussion/DiscussionPaper1_2002.pdf) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Thomas Bruha: Migration and labour markets in the framework of EU law (1-8); Corina Sosdean: Are foreign direct investments and migration substitutes or complements? (9-32); Andrea Stocchiero: Migration flows and small and medium sized enterprise internationalisation between Romania and the Italian Veneto Region (33-44); Wilfried Heller: Spatial development of the economy and spatial mobility in post-socialist Romania (45-64); Lilo Locher: Ethnic German emigration from Eastern Europe and the former Soviet Union: what can be learnt? (65-80); Günther H. Tontsch: Minority law and minority policy in Romania (81-92); Daniel Daianu: Romania and the European Union (93-108).

[333-L] Vlad, Mirela: Öffentliche Wirtschaft und Kommunalwirtschaft in Rumänien, in: Zeitschrift für Gemeinwirtschaft : Strukturen im Wandel, Jg. 39/2004, H. 6, S. 56-85 (Standort: UuStB Köln(38)-M 23 A 7284; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin berichtet über die gegenwärtige Situation und die Perspektiven der öffentlichen Versorgungswirtschaft in Rumänien, die sie am Beispiel der Wasserversorgung, der Abwasserbeseitigung, der Umweltdienstleistungen und Abfallwirtschaft sowie der Versorgung mit Fernwärme und elektrischem Strom näher beschreibt. Sie weist darauf hin, dass das niedrige Realeinkommen der rumänischen Bevölkerung und ihre sehr eingeschränkten Möglichkeiten, Versorgungsdienstleistungen zu bezahlen, insgesamt keine günstigen wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Entwicklung zeitgemäßer Versorgungsstrukturen schaffen. Die schlechte finanzielle Situation der meisten öffentlichen Dienstleister lässt sich nach ihrer Einschätzung auf mehrere Faktoren zurückführen: auf externe Faktoren, wie z.B. nicht adäquate Tarifstrukturen, Leistungsverluste und unwirtschaftlicher Energieverbrauch; auf interne Faktoren, wie z.B. falsche Mechanismen für die Rechnungslegung sowie ungenügende Anwen-

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dung von Anreizmodellen in Bezug auf Kunden und die eigene Belegschaft. Im Hinblick auf den angestrebten EU-Beitritt Rumäniens im Jahre 2007 ist es daher wichtig, den eingeschlagenen Weg der Verwaltungsreform und Dezentralisierung öffentlicher Dienstleistungen weiter zu verfolgen, um eine Angleichung an die technischen und rechtlichen EU-Normen zu erreichen. (ICI2)

[334-F] Wagner, F. Peter, Dr. (Bearbeitung); Seidelmann, Reimund, Prof.Dr. (Betreuung): Rumänien zwischen 'Ost' und 'West'. Zum Problem der europäischen Integration eines südosteuropäischen Sonderwegs INHALT: Die Habilitationsarbeit möchte einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Erforschung des postsozialistischen Wandels in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa leisten. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses der Arbeit steht der politische Prozess und die Frage nach den Determinanten von Politikinhalten und Politikentwicklung in den neuen Demokratien des ehemaligen Osteuropas. Anhand eines konkreten Falls, Rumänien, sollen für die Politikfelder Außenpolitik, Wirtschaftspolitik und Bildungspolitik die Formulierung von Politikinhalten, deren Problemrelevanz und Begründung, und die Politikentwicklung, d.h. die Lösungsansätze für erkannte Probleme und deren Ausführung in der Form von Programmatiken, Gesetzen, Regierungsentscheidungen und Dekreten, untersucht werden. Die Arbeit hat sich damit zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Klärung der Frage zu leisten, ob und inwieweit die Reformpolitik in den neuen Demokratien des ehemaligen Osteuropas durch eine Kontinuität ihrer jeweiligen Geschichte, d.h. durch historisch gewachsene Muster einer politischen Kultur, oder durch die Bedigungen und Anforderungen des Wandels selbst im Sinne einer Eigendynamik, bestimmt wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rumänien ART: Habilitation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Internationale Beziehungen (KarlGlöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0641-99-23130, Fax: 0641-99-23149, e-mail: [email protected])

[335-L] Zellner, Wolfgang; Oberschmidt, Randolf; Neukirch, Claus (Hrsg.): Facilitating conflict transformation: implementation of the recommendations of the OSCE High Commissioner on National Minorities to Romania, 1993-2001, (CORE Working Papers, 8), Hamburg 2002, 142 S. (Graue Literatur; URL: http://www.core-hamburg.de/documents/34_CORE_Working_Paper_8.pdf) INHALT: Die vorliegende Untersuchung ist die dritte von fünf Länderstudien zur Effektivität der Arbeit des Hohen Kommissars der OSZE für nationale Minderheiten. Diese Studien wurden im Rahmen des Forschungsprojekts "Die Effektivität des Minderheitenregimes der OSZE: Vergleichende Fallstudien zur Implementation der Empfehlungen des Hohen Kommissars der OSZE für nationale Minderheiten (HCNM)" von Wissenschaftlern aus Estland, Lettland, Mazedonien, Rumänien und der Ukraine erarbeitet. Die Länderstudie zu Rumänien beginnt mit einem Überblick über die minderheitenpolitische Entwicklung im Land in den Jahren 1989 bis 2001. Auf dieser Basis wird die Arbeit des Hohen Kommissars evaluiert. Im Mittelpunkt

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dieser Arbeit stand der Unterricht von Minderheitensprachen an Schulen und Hochschulen. Die Untersuchung zeigt, dass die Arbeit des Hohen Kommissars in den vergangenen zehn Jahren die erfolgreiche Konflikttransformation in Rumänien erheblich erleichtert hat. (ICEÜbers)

8 Tschechische Republik / Slowakische Republik [336-F] Arburg, Adrian von, M.A.; Dvorák, Tomás, M.A.; Wiedemann, Andreas, Dr.phil.; Kucera, Jaroslav, Dr.habil.; Stanek, Tomás, Dr.habil. (Bearbeitung); Brandes, Detlef, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung): Transformation und Migration. Dokumente zu Verlauf und Wirkung von Vertreibung, Zwangsaussiedlung und Neubesiedlung in den böhmischen Ländern 1945-1950 INHALT: Die böhmischen Länder erlebten zwischen 1945 und 1950 die umfassendsten Migrationsbewegungen ihrer Geschichte. Kaum ein anderes mitteleuropäisches Territorium war in dieser Zeit von solch massiven Bevölkerungsverschiebungen betroffen. Ziel des beantragten Projekts ist die erstmalige systematische Veröffentlichung von Dokumenten aus tschechischen Archiven zu Organisation, Verlauf und unmittelbarer Wirkung der Migrationen auf dem Gebiet der böhmischen Länder in den ersten fünf Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Schwergewicht der geplanten vierbändigen Aktenpublikation liegt auf der Vertreibung/ Zwangsaussiedlung der Deutschen und der Neubesiedlung der deutschen Herkunftsgebiete durch Tschechen sowie andere ethnische Gruppen. Diese beiden Massenmigrationen bedingten sich gegenseitig und wurden in einem bisher von der Forschung nicht beachteten Maße durch die Staatsbürokratie von Anfang an zentral einheitlich gesteuert. Mit ihrem integralen Ansatz der gemeinsamen Darstellung aller Nachkriegsmigrationen und des Schicksals der betroffenen Menschen wird weitgehend Forschungsneuland betreten. Gegenstand des Interesses sind nicht nur die Migrationsprozesse an sich, sondern daneben deren - durch zahlreiches Aktenmaterial dokumentierbare - unmittelbare Wirkung auf die gesellschaftliche, politische, ökonomische, konfessionelle und kulturelle Entwicklung in den Aus- und Umsiedlungsgebieten, die nach Fläche und Bevölkerungszahl rund ein Drittel der böhmischen Länder ausmachen. Die Dokumentation wird deutlich machen, wie unterschiedlich nicht nur die nationalen Identitäten der Deutschen und Tschechen in den ehemaligen Sudetengebieten waren, sondern auch die Selbst- und Fremdwahrnehmung jener ethnischen Gruppen, die sich während und nach der Zwangsaussiedlung in den Grenzgebieten freiwillig ansiedelten oder zwangsweise angesiedelt wurden. Die Bearbeiter möchten mit ihrer Edition von unbekanntem Aktenmaterial aus über 40 Archiven, die sowohl in deutscher als auch tschechischer Sprache erscheinen soll, eine breite und tragfähige Grundlage für die Diskussion und vor allem für die Verständigung über den umstrittenen Prozess der Vertreibung/ Zwangsaussiedlung und Neubesiedlung zur Verfügung stellen. Dieser ist im Umgang mit der jeweils eigenen deutschen und tschechischen Geschichte aktuell geblieben ist, wie zur Zeit die Diskussion über das „Zentrum gegen Vertreibung“ deutlich macht und belaste auch bis in die Gegenwart immer wieder die Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen. Aufgrund dieser Zielsetzung wurde das Projekt in Zusammenarbeit von deutschen und tschechischen Historikern sowie einem Schweizer Wissenschafter entwickelt. ZEITRAUM: 1945-1950 GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechien

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ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiter (Tel. 0211-8114098, [email protected])

[337-F] Bechberger, Mischa, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Mez, Lutz, Priv.Doz. Dr. (Betreuung): Möglichkeiten und Grenzen der Förderung erneuerbarer Energien in der Europäischen Union und ihren Beitrittsstaaten im Vergleich: Spanien und die Tschechische Republik INHALT: Anhand einer Vergleichsstudie werden Möglichkeiten und Grenzen der Förderung und Diffusion erneuerbarer Energien exemplarisch in einem Mitgliedsland der EU sowie einem Beitrittsstaat untersucht. Spanien und die Tschechische Republik repräsentieren verschiedene Regulierungsansätze, die im Kontext ihrer Rahmenbedingungen analysiert werden sollen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Beschreibung, Bewertung und Weiterentwicklung von Strategien zur Substitution fossil-atomarer durch regenerative Energienquellen. Ferner sollen theoretische und empirisch belastbare Verallgemeinerungen zur Energiepolitik unter besonderer Berücksichtigung folgender Rahmenbedingungen identifiziert und erstellt werden: Das Problem überdurchschnittlich wachsender Energiemärkte einerseits (v.a. Spanien) sowie die notwendige Umsetzung einer, mit dem Acquis der Europäischen Union harmonisierten, Umwelt- und Energiepolitik andererseits (v.a. Tschechien). Mit dem Forschungsvorhaben soll v.a. untersucht werden, wie vorhandene Strategien zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Erhöhung der Energieeffizienz besser aufeinander abgestimmt werden können und welche Instrumente dafür überhaupt in Frage kommen. Nach der Darstellung der jeweiligen Ausgangssituation in der Energiepolitik, werden die Interessenlagen der involvierten Akteure untersucht. Ein weiterer Teil des Vorhabens befasst sich mit den eingesetzten Förderinstrumenten in den beiden Vergleichsländern. Im Ergebnis werden Hindernisse und insbesondere Erfolgsbedingungen für eine verstärkte Anwendung und Ausbreitung erneuerbarer Energien in Spanien und der Tschechischen Republik analysiert. Kooperationspartner dieses Projektes sind das Environment Center der Karls-Universität Prag und die Universität Pompeu Fraba in Barcelona. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, insb. Spanien, Tschechische Republik ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Bundesstiftung Umwelt INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Betreuer (Tel. 030-838-55585, e-mail: [email protected])

[338-L] Bercka, Samuel: Medien in der Slowakei, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 619-634, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen histori-

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sche und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in der Slowakei vor. (PT)

[339-F] Brandes, Detlef, Prof.Dr.Dr.h.c. (Bearbeitung): Die Sudetendeutschen im Jahre 1938. Politischer Alltag in einem unruhigen Grenzgebiet INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: März bis September 1938 GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechien ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0211-81-14098, e-mail: [email protected])

[340-L] Brecka, Samuel: Mediensystem im Umbruch: Slowakei, in: Beate Schneider und Walter J. Schütz (Hrsg.): Europäische Pressemärkte : Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2004, S. 367-379, ISBN: 3-7001-3279-4 INHALT: Die sozialen und politischen Veränderungen, ausgelöst durch den Zusammenbruch des Kommunismus im November 1989 hatten signifikante Auswirkungen auf das System der slowakischen Presse. Die Freiheit und die neuen Geschäftsmöglichkeiten führten zu einem starken Anwachsen der Anzahl der Verleger sowie der Zeitungen und Zeitschriften und schufen auch eine Vielzahl neuer politischer Richtungen und Inhalte. Allerdings brachten sie auch neue Schwierigkeiten, die mit den Herausforderungen der neuen Marktwirtschaft und hartem Konkurrenzdruck verbunden waren. Ausländische Investoren, wie die deutsche Verlagsgruppe Passau drängen auf den slowakischen Markt. Von 30 Tageszeitungen Ende der 1990er Jahre sank ihre Anzahl aufgrund stark angestiegener Produktionskosten und Distributionsproblemen 2002 auf 19 - zehn überregionale, sechs regionale und drei lokale Zeitungen. Dies zog auch einen Auflagenrückgang von 1,2 Millionen Exemplaren 1991 auf 500.000 Exemplare im Jahr 2002 mit sich. Hier setzt ein Trend zur Boulevardisierung ein, und einst seriöse Zeitungen kämpfen mit allen Mitteln um ihre Leser. Seit Anbeginn ist die slowakische Zeitungswissenschaft der deutschen Zeitungswissenschaft und Terminologie ähnlich. Die Medien- und Pressestatistik wurde von 1990 bis 2000 vom Institut für Journalistik erstellt, das geschlossen wurde. Dies führt dazu, dass die Medienstatistik für die Slowakei nicht länger institutionalisiert ist und das Kultusministerium diese Aufgabe übernommen hat. (RG)

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[341-L] Clark, Ed: Enterprise fragmentation in the Czech transformation: emerging patterns of dependence and independence, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 6/2001, No. 3, S. 239-260. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "In dieser Arbeit wird untersucht, auf welche Art und Weise alte Staatsunternehmen in der tschechischen Republik geteilt und in privatisierte und private Unternehmen umgewandelt wurden. Durch die Studie in zwei Gemeinden wird vorhandenes statistische Datenmaterial ergänzt. Die Ursprungsdaten wurden von Ökonomen erhoben,die nach dem neo-klassischen Paradigma arbeiten. Die Untersuchungsergebnisse heben die Unterschiedlichkeit der Fragmentierungsmuster ebenso hervor, wie die Rollen, die von der Gesellschaft und vom Management gespielt werden. Nach dieser Studie darf an der Behauptung gezweifelt werden, dass Fragmentierung auf irgendeine einfache Art und Weise neue, unabhängige Unternehmen geschaffen hat. Die Fragmentierungsprozesse bringen jedoch verschiedene Formen lokaler ökonomischer Organisation ans Licht." (LoÜbers)

[342-L] Dobiás, Dalibor: Jiri Grusa: "Die Kunst des Altwerdens" zwischen Tschechien und Deutschland, in: Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- (Hrsg.): Modelle des Kulturwandels, 2003, S. 5173 (Graue Literatur; URL: http://www.fak12.uni-muenchen.de/forost/fo_library/forost_Arbeitspapier_11.pdf) INHALT: Im Kontext des übergreifenden Themas 'Modelle des Kulturwechsels' zwischen Westund (Süd-)osteuropa bzw. 'Kulturen im Postsozialismus' stellt der Autor in seinem Beitrag die Biografie sowie das literarische Schaffen des tschechischen Dichters Jirí Grusa (geb. 1938) vor. Grusa wechselt die Länder und Kulturen nicht nur zwischen Totalitarismus und NichtTotalitarismus, von Ost nach West. Er kehrt - viel später - auch in sein Heimatland zurück, nachdem es vom Totalitarismus befreit ist. In diesem Zusammenhang geht es um Kommunikation am Beispiel der deutsch-tschechischen Literaturbeziehungen nach 1945, die bis heute nur wenig behandelt werden konnten. In einem ersten Schritt wird Grusas Entwicklung zum Schriftsteller sowie sein Werdegang im totalitären System der Tschechoslowakei seit 1956 bis Ende der 1970er Jahre dargestellt. Dabei werden auch jene Literaten und Wissenschaftler genannt, die Grusas (politische) Position, Sprache und schriftstellerischen Publikationen geprägt haben, wie beispielsweise Kafka, Rilke oder Wiener. In einem zweiten Schritt folgt die Beschreibung der Zeit ab 1980, die von Auslandsreisen in die USA, die Schweiz und insbesondere nach Deutschland und seiner schriftstellerischen Arbeit dort (u.a. Romanübersetzungen) bestimmt sind. In jener Zeit erprobt Grusa in seiner Lyrik neue Möglichkeiten. In einem dritten Schritt wird schließlich die Zeit seit der erstmaligen Rückkehr von Grusa im Jahr 1989 in die Tschechoslowakei beleuchtet. In dieser Phase beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Tschechien, Deutschland und Österreich, aber auch mit seiner eigenen dichterischen Kommunikation. (ICG2)

[343-L] Filipec, Jindrich: Die "Benes-Dekrete": Zusammenhänge und Bedeutung, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2004, H. 167, S. 809-816 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/167/167.pdf)

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INHALT: Der Verfasser plädiert dafür, die hoch kontroversen Benes-Dekrete von 1945 in ihrer ganzen Komplexität wahrzunehmen und einseitige Verurteilungen zu überwinden, die auf der einen Seite nur Opfer, auf der anderen nur Täter sehen. Er diskutiert neuere tschechische Publikationen zu diesem Thema. Grund zur Hoffnung sind für ihn die differenzierten Beurteilungen des schwierigen deutsch-tschechischen Verhältnisses. Gleichzeitig kritisiert er Tendenzen, die historische Wahrheit zu verwässern, um die revanchistischen Positionen der Sudetendeutschen zu stützen und die Angriffe auf Benes und die tschechoslowakischen Kommunisten als Waffe gegen die aktuellen Positionen der tschechischen Regierung zu instrumentalisieren. (ICEÜbers)

[344-L] Fisch, Bernhard: Linke Parteien der Tschechoslowakei im Kampf um die nationale Gleichberechtigung der Deutschen (1918-1938), in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Jg. 45/2003, H. 2, S. 71-90 INHALT: In einem historischen Rückblick beleuchtet der Autor das Verhalten der deutschen linken Parteien in der Tschechoslowakei bei ihren Bemühungen um die Gleichberechtigung der Deutschen von 1918 bis 1938. Dabei gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Zeitabschnitte bzw. Aspekte: (1) die nationalen Beziehungen in Europa vor 1918, (2) die österreichische Arbeiterbewegung, (3) die Annexion Deutsch-Böhmens, (4) der Kampf der Sozialdemokraten und Kommunisten um die Gleichstellung innerhalb der CSR von 1920 bis 1933, (5) der nationalsozialistische Angriff von 1933 bis 1938 sowie (6) die Ursachen der Niederlage der CSR von 1938. Nach Einschätzung des Autors zeigt die Untersuchung, dass die Kollektivschuldthese deutscher linker wie tschechischer Politiker jeder politischen Richtung falsch ist. In der Ablehnung der Aggression des tschechoslowakischen Staates gegen die deutschsprachigen Gebiete in seiner Gründungsperiode sind sich Konservative wie Linke gleichermaßen einig. (ICG2)

[345-L] Forbig, Joerg: Civil society in Slovakia: engine of democracy and European integration, in: Maecenata Actuell : das Informationsmedium des Maecenata-Instituts für Philantropie und Zivilgesellschaft, 2004, Nr. 45, S. 18-32 (URL: http://www.maecenata.de/dokumente/1500_publikationen/Maecenata_Actuell/2004_MA45.pdf) INHALT: Im Kontext des Demokratisierungsprozesses der Slowakei seit 1989 sowie der europäischen Integration gibt der Artikel einen Überblick über die Zivilgesellschaft des Landes. Dabei gliedern sich die Ausführungen in vier Charakteristiken: (1) zivile Kampagnen und ihre Wandlung von einer politischen Konfrontation zu einer Partnerschaft mit der Regierung, (2) unabhängige öffentliche Politik-Institute zur Untermauerung des demokratischen politischen Prozesses, (3) ein Netzwerk von unabhängigen Gemeindeeinrichtungen bzw. -institutionen auf lokaler Ebene zur Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft sowie (4) die offizielle Weiterentwicklungshilfe der Slowakei für andere Länder in Form der Weitergabe von Erfahrungswissen beim Übergang zur Demokratie und Marktwirtschaft. In einer Schlussbemerkung weist der Autor darauf hin, dass die Demokratie in der Slowakei weiterhin fragil ist und für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union noch weitere Reformen notwendig sind.

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Doch die Zivilgesellschaft des Landes ist für diese Aufgabe mit ihrem Mobilisierungspotential sowie ihrer Analyse- und Kontrollkompetenz gut gewappnet. (ICG2)

[346-L] Hamplová, Dana: From a Socialist to a Market Economy: the changing labor market and marital behavior in the Czech Republic in the 1990s, (Globalife Working Paper, No. 65), Bamberg 2004, 34 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/soziologie-i/globalife/downloads/wp_zipped/wp065.pdf) INHALT: Vor dem Hintergrund eines sozialen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses in der Tschechischen Republik nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion beschäftigt sich der Beitrag mit dem entsprechend gewandelten Arbeitsmarkt und Heiratsverhalten. In das Thema einführend wird zunächst der Zusammenhang zwischen den Beschäftigungsraten der Frauen und dem Rückgang der Heiratsraten in der Tschechischen Republik skizziert. In einem zweiten Schritt wird der wissenschaftliche Rahmen der Analyse vorgestellt. So konzentriert sich die Rational-Choice-Theorie von V. Oppenheimer auf die Veränderungen des Arbeitsmarktes. In Bezug auf den Untersuchungsgegenstand nimmt sie an, dass der Rückgang der Heiratsraten nicht auf eine allgemeine Ablehnung sondern vielmehr auf das höhere Heiratsalter zurückzuführen ist. In einem dritten Schritt erfolgt die Einbettung der tschechischen Gesellschaft in den Globalisierungsprozess. Vor diesem Hintergrund werden in einem vierten Schritt die Untersuchungshypothesen hinsichtlich des Verhältnisses zwischen der individuellen wirtschaftlichen Position einer Person und den Wahrscheinlichkeiten, den Bund der Ehe einzugehen, formuliert. Sie orientieren sich an den Variablen (1) Alter, (2) Zusammenleben, (3) frühere Partnerschaft(en), (4) Kohorte, (5) (Hoch-)Schulbesuch sowie (6) wirtschaftliche Aktivitäten. In einem fünften Schritt werden die Hypothesen auf der Basis einer Zufallsstichprobe von 1.289 Personen aus dem Datensample der 'ISSP - Familie und wechselnde Geschlechterrollen' von 2002 sowie einer Befragung von 373 Personen zu Partnerschaft, Ausbildung, Beschäftigung usw. überprüft. Hieraus leitet sich die Schlussfolgerung ab, dass in der postsozialistischen Tschechischen Republik die Beschäftigung einen positiven Effekt auf das Heiratsverhalten sowohl unter den Männern als auch unter den Frauen hat. (ICG2)

[347-L] Jirak, Jan; Köpplova, Barbara: Wandlungen der tschechischen Medienlandschaft (1993-2003), in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 4-9 INHALT: Der Beitrag stellt den Versuch dar, die Entwicklung der Medien vom Zeitpunkt der Entstehung der selbständigen Tschechischen Republik bis ins Jahr 2003 hinein zu illustrieren und die Hauptfaktoren aufzuzeigen, die diese ein Jahrzehnt lange Entwicklung bedingt haben und noch bedingen oder zumindest Einfluss auf deren Entwicklung genommen haben. Zunächst wird versucht darzustellen, wie die Massenmedien vor dem Jahre 1992, dem Entstehen der Tschechischen Republik ausgesehen haben. Danach wird die Entwicklung seit dem Jahr 1992 bis in die Gegenwart geschildert und Schlüsselfaktoren sowie maßgebliche Ereignisse benannt, die die Entwicklung und die Rolle der Massenmedien am meisten beeinflusst haben. Dabei werden drei Faktoren herausgearbeitet, die zum Verstehen der Rolle der Medien in der Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind: die Entwicklung des medialen Angebots (die eigentliche Medienproduktion), die Entwicklung der Eigentumsverhältnisse im Medienbe-

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reich und die Wechselwirkung zwischen den Medien, deren Konsumenten und (weiteren) gesellschaftlichen Institutionen (insbesondere der politischen Macht). Fazit: die Tschechische Republik hat es geschafft, "Europa wenigstens in der medialen Späre einzuholen." (UN)

[348-F] Knorr, Andreas, Prof.Dr.; Zigova, Silvia, Ing. (Bearbeitung): Ausgewählte Probleme der Systemtransformation und EU-Osterweiterung in der Slowakischen Republik INHALT: Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen zum einen die Politikfelder Wettbewerbs- und Handelspolitik. Zum anderen sollen die speziellen Probleme der Systemtransformation und der EU-Osterweiterung auf Branchenebene exemplarisch im Rahmen einer Reihe von Fallstudien, beginnend mit der slowakischen Stahlindustrie, analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, insb. Slowakische Republik ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management -IWIM- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Knorr, Andreas (Prof.Dr. Tel. 0421-218-2259, Fax: 0421-218-4550, e-mail: [email protected])

[349-L] Kovác, Dusan: Die Teilung der Tschecho-Slowakei: mehr Mythen als Analyse, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 31/2003, H. 2, S. 81-91 (Standort: UuStB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In seinem Beitrag erörtert der Autor die Teilung der postkommunistischen TschechoSlowakei im Jahre 1993, die ohne eine vorherige Volksbefragung erfolgt. In einem historischen Rückblick bis in das Jahr 1918 gliedern sich die Ausführungen in die kritische Auseinandersetzung mit vier Mythen, die sich sowohl in den Medien als auch im Bewusstsein der europäischen Gesellschaft gebildet haben: (1) der Mythos von der Entstehung der Slowakischen Republik, (2) der Mythos vom slowakischen Emanzipationskampf, (3) der Mythos von der demokratischen Trennung und (4) der fatalistische Mythos von der vorprogrammierten Teilung schon zur Zeit der Errichtung des tschecho-slowakischen Staates. Die Ursachen der Teilung der Föderation in dem historischen Prozess seit 1918 zu suchen, ist jedoch nach Ansicht des Verfassers müßig. Denn über die Teilung hat nicht die historische Notwendigkeit entschieden, sondern konkrete Menschen und Umstände in den Jahren 1989 bis 1992. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Probleme, die in den verschiedenen historischen Perioden entstanden, und vor allem das Problem der sehr zerbrechlichen Konstruktion der Biföderation, die auf dem ethnischen Prinzip begründet war, keine Rolle spielen würden. (ICG2)

[350-F] Leick, Birgit, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Brezinski, Horst, Prof.Dr. (Betreuung): Die Rolle grenzüberschreitender Unternehmenskooperationen in Südwestsachsen mit der Tschechischen Republik im Zuge der EU-Osterweiterung INHALT: Untersuchung des Stands und der Entwicklungsperspektiven von grenzüberschreitenden Unternehmenskooperationen zwischen sächsischen und tschechischen (insb. nordböhmi-

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schen) Unternehmen im Zuge der EU-Osterweiterung; Untersuchung der Fragestellung, inwieweit diese Kooperationen einen positiven Beitrag zur Steigerung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit Südwestsachsens geleistet haben bzw. leisten können; Versuch, entsprechende wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen abzuleiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Südwestsachsen (RB Chemnitz, D), Nordböhmen (CZ) METHODE: Datenerhebung über postalische Unternehmensbefragung und Face-to-face Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 12; Unternehmen im Kammerbezirk der IHK Südwestsachsen; Auswahlverfahren: Zufall, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 615). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Bergakademie Freiberg, Fak. 06 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für internationale Wirtschaftsbeziehungen (Lessingstr. 45, 09596 Freiberg) KONTAKT: Leick, Birgit (Tel. 03731-392037, e-mail: [email protected])

[351-L] Link, Werner: Tschechien und Deutschland: ein mühsamer Versöhnungsprozess, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 48/2003, H. 7 = Nr. 404, S. 33-39 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460); Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_2027_1.pdf INHALT: In seinem Beitrag erörtert der Autor die Chancen und Grenzen einer Annäherung zwischen Tschechien und Deutschland im Rahmen der bevorstehenden EU-Osterweiterung. In das Thema einführend wird zunächst der europäische Kontext im 20. Jahrhundert skizziert, der durch das fundamentale Spannungsverhältnis zwischen Fragmentierung und Integration charakterisiert ist. Vor diesem Hintergrund folgt die Erörterung der Frage, wie sich die Einfügung in die EU (also die gemeinsame EU-Mitgliedschaft Deutschlands und Tschechiens) auf die deutsch-tschechischen Beziehungen auswirken wird. Grundlegend für das Verständnis dieser Beziehung sind die objektiven (territoriale Ausdehnung, Bevölkerungszahl, Außenhandelsbeziehungen und direkte Investitionen) und subjektiven (Einstellungen) Asymmetrien zwischen beiden Ländern, die durch die Auflösung des tschechoslowakischen Staatsverbandes noch verstärkt worden sind. Hinzu kommen unterschiedliche Vorstellungen im Rahmen der EU. In der Regierungspolitik der rot-grünen Regierung ist aber - ungeachtet der evidenten Widersprüche zwischen föderalen Zukunftsvisionen und intergouvernementaler Akzentuierung der Reformvorschläge - eine Vertiefung der Integration das offizielle Ziel. In Tschechien besteht über den künftigen Weg Europas beziehungsweise der EU ein offener Dissens. Weitere Aspekte sind die deutsch-tschechische Kultur sowie die Revitalisierung der gemeinsamen europäischen Kultur als Basis einer erweiterten und versöhnten EU. In einer Einschätzung weist der Autor darauf hin, dass für die Milderung der historischen Belastungen künftig der bilaterale Dialog vorrangig sein dürfte, während der Hauptgewinn der gemeinsamen EU-Mitgliedschaft eher in der Relativierung der deutsch-tschechischen Asymmetrien liegen könnte. Auf jeden Fall wird die künftige Entwicklung der EU - das Gelingen von Erweiterung und Vertiefung oder ihr Scheitern - sowohl das Schicksal Deutschlands und Tschechiens als auch die deutsch-tschechischen Beziehungen bedingen und maßgeblich beeinflussen. (ICG2)

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[352-L] Mansfeldová, Zdenka: The Czech parliament: on the road to stabilization, in: Mitteilungen / SFB 580, 2003, H. 8, S. 47-54 (URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/heft8sfb580_150dpi.pdf) INHALT: Im Kontext des übergreifenden Forschungsprogramms 'Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung' präsentiert die Autorin in ihrem Beitrag empirische Ergebnisse zu dem Teilprojekt 'Repräsentative Eliten in post-kommunistischen Ländern'. Dabei befassen sich die Ausführungen mit der Zusammensetzung des tschechischen Parlaments von 1986, dem letzten kommunistischen Parlament, bis 2002. In einem ersten Schritt erfolgt die Analyse der Delegierten. Dazu gehören: (1) soziodemographische Parameter, (2) Bildung, (3) vorherige politische Erfahrung, (4) beruflicher Hintergrund sowie (5) die Position der Delegierten im nicht-demokratischen Regime. In einem zweiten Schritt werden sodann die Veränderungen des ersten tschechischen Parlaments hinsichtlich seiner parteipolitischen Zusammensetzung skizziert. In einem Fazit merkt die Verfasserin an, dass im Verlauf der ersten Dekade des Demokratisierungsprozesses in der Tschechischen Republik eine deutliche Institutionalisierung und Professionalisierung der politischen Elite, insbesondere im Parlament, zu beobachten ist. (ICG2)

[353-L] Mehls, Eckart: Die Benes-Dekrete im historischen und aktuellen Kontext, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2004, H. 167, S. 826-837 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/167/167.pdf) INHALT: Der Verfasser widerspricht der Ansicht, die Benes-Dekrete könnten als Grund für Flucht und Vertreibung der Deutschen aus den tschechischen Territorien nach dem Zweiten Weltkrieg angesehen werden. Er plädiert für eine komplexe Herangehensweise, die alle 143 Dekrete der Benes-Regierung - von denen nur 10 das Schicksal der in der Tschechoslowakei lebenden Deutschen und Ungarn betrafen - in ihrer Gesamtheit ebenso berücksichtigt wie die politischen Aktivitäten der deutschen Volksgruppe in der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit und die überragende Bedeutung des am 2. August 1945 von den USA, der UdSSR, Großbritannien und Frankreich unterzeichneten Potsdamer Abkommens. Nur so erhält man ein klares Bild davon, was das Schicksal der Deutschen in der Tschechoslowakei bestimmte. (ICEÜbers)

[354-L] Miháliková, Silvia: "Hej Slováci": symbolische Repräsentation der Slowakei, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 7, S. 921-932 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag untersucht, wie das Bild des neuen Staates nach der Teilung der Tschechoslowakischen Föderation 1993 konstruiert wurde. Er konzentriert sich auf die Rhetorik des entstehenden Regimes, die Hauptzüge der Politik der Erinnerung und der Umformulierung grundlegender historischer Mythen. Er beschäftigt sich mit den Versuchen, den Bruch mit der Vergangenheit durch die Umbenennung öffentlicher Plätze und die Entfernung kommunistischer Denkmäler zu symbolisieren. Schließlich wird die historische Kontinuität in den offiziellen Staatssymbolen Flagge und Wappen aufgezeigt." (Autorenreferat)

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[355-L] Muránsky, Martin: Die Marginalisierung der Linken in der slowakischen Parteienlandschaft, (Europäische Politik), Bonn 2004, 12 S., ISBN: 3-89892-264-2 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/01937.pdf) INHALT: "Diese Darstellung der Entwicklung der politischen Landschaft in der Slowakei von den Parlamentswahlen 1998 bis Anfang Oktober 2003 will versuchen, die jetzige Krise der Linken zu erklären. Während in den Nachbarländern ein relativer, aber konstanter Erfolg der Postkommunisten zu sehen ist, ist in der Slowakei ein 'Auflösungsprozess' der Linken zu beobachten. Im ersten Teil wird die Parteienlandschaft anhand der Wahlergebnisse von 1998 dargestellt, während im zweiten die Veränderungen der Parteienlandschaft nach den Wahlen im Jahre 2002 behandelt werden. Im dritten Teil werden der Zerfall der SDL und seine Hintergründe analysiert. Schließlich wird im vierten Teil die Situation des linken Spektrums mit seinen Integrationsmöglichkeiten dargestellt. Am Ende des Textes befindet sich eine kurze Charakteristik der einzelnen Parteien sowie das Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen." (Textauszug)

[356-L] Reber, Gerhard; Auer-Rizzi, Werner; Maly, Milan: The behaviour of managers in Austria and the Czech Republic: an intercultural comparison based on the Vroom/ Yetton model of leadership and decision making, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 9/2004, No. 4, S. 411-429. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "In diesem Aufsatz vergleichen wir das Führungsverhalten von Managern in Österreich und der Tschechischen Republik anhand des Vroom/ Yetton situationsbezogenen Führungsmodells. Das Modell nutzt eine Methodik zur Erhebung von empirischen Daten mit Hilfe von Fragebögen, die das Herausarbeiten von Grundwerten als Determinanten von interkulturellen Unterschieden nach Hofstede (GLOBE-Projekt) ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen, dass das Führungsverhalten in der Tschechischen Republik immer noch autokratisch ist, trotz dramatischer Veränderungen sowohl im sozialen als auch im politischen Umfeld in beiden Ländern." (Autorenreferat)

[357-L] Reif, Elisabeth; Schwarz, Ingrid (Hrsg.): Falsche Grenzen, wahre Hindernisse: ein interdisziplinäres Friedensprojekt zum Thema "Interkulturelle Kommunikation" mit der Slowakei, Wien: Mandelbaum Verl. 2002, 268 S., ISBN: 3-85476-081-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-2003.29350) INHALT: "'Über Grenzen gewaltfreie Lebenswelten schaffen' lautete der Titel eines Forschungsprojektes von Südwind Niederösterreich Süd. Ziel war es, den sozialwissenschaftlichen Dialog zwischen Niederösterreich und der Slowakei zu fördern. Vorliegender Sammelband von wissenschaftlichen Arbeiten, die sich im weitesten Sinne mit Frieden, Gewaltfreiheit und interkultureller Kommunikation befassen, ist ein Ergebnis dieses Projektes. Die Themen der Arbeiten sind breit gestreut: Vergleichsstudien über die Einstellung und den Umgang mit Konflikten, Selbst- und Fremdwahrnehmungen zwischen Österreicherinnen und Slowakinnen, identitätsstiftende Orte und Räume für slowakische und österreichische Jugendliche, Einstellungen zu Demokratie und ethnischem Nationalismus, sprachwissenschaftliche Unter-

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suchungen über die Kontakte zwischen österreichischen und slowakischen Dialekten, kulturelle und sprachliche Identität von Slowaken in Wien und Niederösterreich u.a." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gottfried Krasa: Vorwort:Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Niederösterreich - Slowakei (7-8); Elisabeth Reif und Ingrid Schwarz: Einleitung (9-14); Miroslav Marcelli Prolog: Begegnungen von Menschen, Bedeutungen und Werten (15); Elisabeth Reif: Über den Umgang mit Konflikten: Ergebnisse einer Vergleichsstudie ÖsterreichSlowakei (16-41); Ingrid Schwarz: Über Grenzen gewaltfreie Lebenswelten schaffen (42-72); Ivan Siptak: Unbekannte Nachbarn: Österreich-Slowakei. Wechselseitige Wahrnehmungen, Vorurteile, Stereotypen (73-92); Christian Vielhaber: Zur Konstruktion neuer Lebensräume und Lebenswelten (93-113); Slavomir Ondrejovie: Aus der Forschung der sprachlichen und ethnosprachlichen Situation der Slowaken in Niederösterreich (114-130); Pavol Zigo: Austriazismen in westslowakischen Dialekten (131-142); Jozef Tancer: Das Bild Pressburgs in der Reiseliteratur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert (144-175); Gero Fischer: Wiener Slowaken eine Minderheit sucht ihre Identität (176-193); Christoph Reinprecht: Zur Aktualität von ethnischem Nationalismus, Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit in der Slowakei und in Österreich (194-209); Elisabeth Reif: Kulturdimensionen und Werte: Österreich-Slowakei (210230); Nicolette Wallmann: interAREAS - Grenzgänge in Theorie und Praxis (231-246); Christiane Hartnack: 'Habsburg goes EU': Mitteleuropas Grenzen überwinden durchVermittlung interkultureller Kompetenzen (247-255); Hans Göttel: Epilog: An falschen Grenzen und wahren Hindernissen.Manöverskizze für despotisches Gelände (256-264).

[358-L] Reinprecht, Christoph: Zur Aktualität von ethnischem Nationalismus, Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit in der Slowakei und in Österreich, in: Elisabeth Reif, Ingrid Schwarz (Hrsg.): Falsche Grenzen, wahre Hindernisse : ein interdisziplinäres Friedensprojekt zum Thema "Interkulturelle Kommunikation" mit der Slowakei, Wien: Mandelbaum Verl., 2002, S. 194-209, ISBN: 3-85476-081-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-2003.29350) INHALT: Der Verfasser diskutiert auf empirischer Grundlage für die Slowakei und Österreich die Bedeutung ideologischer (Nationalismus) und ethnisch-kultureller Konfliktlinien (ethnische Intoleranz, Antisemitismus). Dabei wird insbesondere die Frage erörtert, wie sehr diese Traditionen in den jeweiligen Bevölkerungen als Alltagsideologien wirksam sind und ob es sich dabei eher um generalisierte Einstellungsmuster handelt oder ob diese Alltagsideologien eher bestimmten sozialen Milieus zuzurechnen sind. Darüber hinaus wird der Stellenwert toleranter und pro-demokratischer Einstellungen diskutiert. Die Untersuchung zeigt, dass das ethnozentrische Einstellungssyndrom in Mitteleuropa in einen historisch belasteten Traditions- und Konfliktkontext eingebettet wird. Nationalismus, Antisemitismus und ethnische Intoleranz strukturieren das kollektive Bewusstsein sowohl in der Slowakei als auch in Österreich. Zentrale Topoi des Rechtspopulismus könnten sich zudem im Kontext der europäischen Integration, der Schwächung des Nationalstaats und der Globalisierung als defensiv-reaktionäre Leitmotive wachsender Beliebtheit erfreuen. (ICE2)

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[359-L] Satra, Daniel: 'Buffer Zone' Tschechische Republik: Ukrainische Arbeitsmigranten an den Grenzen der EU, in: Christian Banse, Holk Stobbe (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa : Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 189-214, ISBN: 3-631-52338-6 INHALT: Die ostmitteleuropäischen Staaten entwickelten sich nach fast fünf Jahrzehnten nahezu vollständiger Abschottung im Verlauf der 1990er Jahre zu Transit- und Zuwanderungsstaaten. Am Beispiel der Tschechischen Republik wird gezeigt, dass diese Entwicklung lange weitgehend unbemerkt blieb. Viele Institutionen der tschechischen Gesellschaft, wie Regierung, Parlament, Wissenschaft, aber auch die öffentliche und veröffentlichte Meinung hatten diese Entwicklung erst nicht vorausgesehen, später dramatisiert und ähnliche Befürchtungen geschürt, wie sie zuvor bereits bei den westlichen Nachbarn laut geworden waren. Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, dass die Staaten Ostmitteleuropas als ein "Grenzraum" zwischen Ost- und Westeuropa unter Regie der EU etabliert werden konnten. Die von den neu konstituierten politischen Grenzen beeinflussten Wanderungsbewegungen werden für den ostmitteleuropäischen "Grenzraum" entlang der beiden Formen Transitmigration und "falscher Tourist" rekonstruiert. Im Anschluss daran wird die Tschechische Republik als Zielland der neuen Ost-West-Wanderung untersucht und es werden Bedingungen der neuen Wanderungsbewegungen in der Region am Beispiel ukrainischer Arbeitsmigranten in Tschechien dargestellt. Es werden die Formen grenzüberschreitender Mobilität ukrainischer Arbeitsmigranten beschrieben und die Auswirkungen der neuen Ab- und Ausgrenzungsmechanismen auf das Wanderungsverhalten veranschaulicht. (ICA2)

[360-L] Schrader, Heiko; Dimitrov, Ivaylo; Dittrich, Eckhard; Stojanov, Christo: Zur Situation von Kleinunternehmen in Tschechien: Ergebnisse einer quantitativen Studie, (Arbeitsbericht / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, Nr. 24), Magdeburg 2004, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/24.pdf) INHALT: Einzelprivatunternehmer werden als Kern des so genannten Mittelstandes angesehen, der nach Auffassung Vieler das Rückgrat einer Volkswirtschaft, aber auch der demokratischen Zivilgesellschaft bildet und so einen bedeutsamen Faktor für Stabilität, Integration und Demokratisierung postsozialistischer Staaten darstellen könnte. Vor diesem Hintergrund überprüfen die Autoren in ihrem Forschungsprojekt, inwiefern die wirtschafts- und demokratietheoretischen Postulate in Tschechien ideologisch gefärbt sind oder ob sie empirischer Überprüfung standhalten. Im Kontext der gesellschaftspolitischen und strukturellen Rahmenbedingungen erhebt und analysiert die Projektgruppe in Prag die Muster des Wirtschaftens, die unternehmerischen Ressourcenkombinationen, die Bedeutung von Markt- bzw. Netzwerkhandeln sowie Charakteristika von Kleinunternehmertypen. So präsentiert der Arbeitsbericht die quantitativen Ergebnisse von 180 Interviews in tschechischen Kleinunternehmen. Als Kleinunternehmen gelten solche Unternehmen, die bei der Gründung nicht mehr als 25 Mitarbeiter haben. Sie verteilen sich auf sechs Branchen: (1) Dienstleistungen/Handwerk am und im Bau, (2) Kleinproduktion/Handwerk (ohne Bau), (3) Gaststätten, Cafes, etc., (4) Transport, (5) Handel sowie (6) High-tech und hoch qualifizierte Dienstleistungen. Die einzelnen Fragenblöcke des standardisierten Fragebogens zielen auf Grundinformationen über die Betriebe (hinsichtlich der Komposition der Eigner und Beschäftigten, des Kapitals und der Investitionen, der Unterstützungsnetzwerke und Zulieferer-/Kundenbeziehungen), Angaben zur

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Person des Gesprächspartners und Gründers, zum Unternehmensprofil und zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Unternehmenserfolg und zur Planung. Um Veränderungen in der Entwicklung der im Sample vertretenen Unternehmen analysieren zu können, beziehen sich zahlreiche Fragen auf zwei Zeitpunkte: (1) auf die Zeit der Gründung und (2) auf die heutige Situation. Die Daten werden mit SPSS analysiert. Hinsichtlich der Branchen und des Registrierungszeitpunktes der Unternehmen werden Signifikanztests durchgeführt, um Branchen- und Zeiteffekte auf die Daten bestimmen zu können. (ICG2)

[361-L] Schüttpelz, Anne: Policy transfer and pre-accession: Europeanisation of the Czech employment policy, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Organisationen und Wissen, Abteilung Internationalisierung und Organisation), Berlin 2004, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2004/iii04-201.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP III 2004-201 INHALT: "In diesem Papier wird die Entwicklung der tschechischen Beschäftigungspolitik im Rahmen der Vorbereitungen auf den EU-Beitritt untersucht. Ziel ist es, zu einem differenzierteren Bild über die Hintergründe der aktuellen Restrukturierungsprozesse in den neuen Mitgliedsstaaten der EU zu gelangen. Den Darstellungen über den gegenwärtigen Stand der beschäftigungspolitischen Entwicklung in der Tschechischen Republik werden daher Überlegungen zu den Kernaussagen des Policy-Transfer-Konzepts vorangestellt, das eine hilfreiche Ergänzung der Europäisierungsliteratur darstellt. Im zweiten Teil werden die Transferprozesse im Zuge der EU-Osterweiterung auf der Grundlage empirischer Ergebnisse aus der tschechischen Fallstudie veranschaulicht. Die Autorin konzentriert sich dabei auf die Herausarbeitung verschiedener Anpassungsmechanismen und ihrer sich ergänzenden Logiken. Insgesamt führten die Vorbereitungen auf den EU-Beitritt, selbst in einem relativ schwach integrierten Feld wie der Beschäftigungspolitik, zu einer Restrukturierung der nationalen Politikprozesse und Institutionensysteme." (Autorenreferat)

[362-L] Smid, Milan: Medien in der Tschechischen Republik, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 661-670, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in der Tschechischen Republik vor. (PT)

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[363-F] Stegmann, Natali, Dr. (Bearbeitung): Weltkriegsdeutungen und nationalstaatliche Institutionalisierungsprozesse in der Tschechoslowakei, 1918 bis 1948 INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht, welche Bedeutung dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg für die Festschreibung einer tschechoslowakischen Identität zukam. Die nationalstaatliche Konsolidierung soll im Kontext der spezifischen tschechischen und slowakischen Erfahrungen aus den beiden Weltkriegen analysiert werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Fragen, welche Deutungen die Kriegserfahrungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen erfahren haben und in welchen Formen sich diese in die staatlichen Institutionalisierungsprozesse eingeschrieben haben. Dies geschieht anhand einer Untersuchung der Militärund Sozialpolitik. Ausgangspunkt ist die These, dass diese Institutionen zentrale Funktionen für die Legitimierung staatlichen Handelns einnahmen. In der Analyse dieser Politikfelder wird verfolgt: wie sich die Weltkriegsdeutungen in der Ausgestaltung der Militär- und Sozialpolitik niederschlugen; welche Helden- und Opferbilder produziert wurden und; welche graduellen Aus- und Einschlusskriterien (nationale und soziale Zugehörigkeit, Geschlecht und Alter) daraus abgeleitet wurden. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei die Konstruktion von Heldenmythen insbesondere im Kontext der Legionärstradition sowie der sozialstaatlichen Versorgung von Kriegsopfern in einem weiteren Sinne, nämlich von Kriegsversehrten, Kriegerwitwen und Kriegswaisen. Gefragt wird nach dem Verhältnis von langfristig vorgefundenen und zeitspezifischen Hierarchisierungen von Opfergruppen in Korrelation zum etablierten Heldenbild. Die Suche nach den Schnittmengen unterschiedlicher Identitätskomponenten entlang des militärischen und wohlfahrtsstaatlichen Institutionalisierungsprozesses vertieft die Analyse tschechoslowakischer Staatlichkeit. Entscheidend ist dabei, dass hier nicht - wie in der Historiographie zu den 'deutsch-tschechischen Beziehungen' - die Konflikte, sondern die Konstituierungsprozesse im Zentrum des Interesses stehen. Der diachrone Vergleich gradueller Inklusions- und Exklusionsmechanismen sowie der Verzahnungen verschiedener Hierarchisierungsmuster öffnet eine neue Perspektive auch auf ältere Fragestellungen wie die nach der Kontinuität tschechoslowakischer Politik auf dem Weg zur 'Sowjetisierung', der Genese der Vertreibungspolitik und der Problematik der 'kleinen Nationen' in Ostmitteleuropa. (S. http://www.uni-tuebingen.de/uni/goi/Mitarbeiter/Assoziierte/Dr__Natali_Stegmann/Projektskizze_N_stegmann/projektskizze_n.stegmann.htm). ZEITRAUM: 1918-1948 GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechoslowakei METHODE: Von kulturgeschichtlichen Paradigmata geleiteter diachroner Vergleich der Nachkriegsgesellschaften: Deutungs- und Institutionenanalyse ART: gefördert BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Philosophie und Geschichte, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde (Wilhelmstr. 36, 72074 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-72392 od. -72388, Fax: 07071-292391, e-mail: [email protected])

[364-F] Tempel, Sybille, M.A.; Bursik, Martin, Dr. (Bearbeitung); Mez, Lutz, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Deutsch-Tschechische Initiative für einen Dialog über eine Ökologische Steuerreform in der Tschechischen Republik

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INHALT: Ziel des Projekts "Deutsch-tschechische Initiative für einen Dialog über eine Ökologische Steuerreform in der Tschechischen Republik" ist die Initiierung und Organisation eines Dialoges zwischen verschiedenen Akteuren aus Politik und Verwaltung, umweltorientierten Verbänden und Interessengruppen, Medien, Forschungseinrichtungen, Verbrauchergruppen und Industrie beider Staaten. Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Vernetzung der Partner aus der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland sowie ein gegenseitiger Know-how-Transfer und Erfahrungsaustausch. Die ökologische Steuerreform ist mit der Regierungserklärung der im Juni 2002 neu gewählten tschechischen Regierung Bestandteil der Politik geworden (Planungsentwurf für eine graduelle Ökologisierung des Steuersystems in der Tschechischen Republik, August 2002). Die Vorbereitung der Inhalte und möglichen Varianten der ökologischen Steuerreform in der Tschechischen Republik gehört zu den Aufgaben des Umweltministeriums. Das Projekt "Deutsch-tschechische Initiative für einen Dialog über eine Ökologische Steuerreform in der Tschechischen Republik" ergänzt die Aufgaben des Umweltministeriums durch die Organisation eines Dialogs zwischen verschiedenen Partnern aus der Tschechischen Republik und Deutschland, u.a. auch Akteuren, die von staatlichen Institutionen unabhängig sind. Bestandteil des Projektes ist die Planung, Organisation und Moderation der Diskussion über die ökologische Steuerreform unter Beteiligung der deutschen und tschechischen Partner. Diese Veranstaltungen sollen Multiplikatoren in Tschechien anregen, ihrerseits in Publikationen, Seminaren, Diskussionen etc. für eine Verbreitung und Vertiefung des Themas zu sorgen. Ferner soll in der Bevölkerung für Akzeptanz für ein solches Vorhaben geworben werden. Der Diskurs über eine Ökologische Steuerreform kann einen erwünschten und notwendigen Schub für die Umweltbildung und -erziehung bewirken. Die Aufgabe der FFU und des Projektpartners auf tschechischer Seite, Ecoconsulting s.r.o., besteht in der Identifizierung und Ansprache kompetenter Partner auf deutscher und tschechischer Seite, die in Arbeitstreffen, Workshops, Seminaren und Vorträgen sowie auf einer Internet-Seite über die ökologische Steuerreform dieses Thema mit den wichtigsten gesellschaftlichen Akteuren diskutieren, so dass Multiplikationseffekte entstehen können. Die Bedeutung des Projekts besteht insbesondere in der Erhöhung der Akzeptanz in der Öffentlichkeit für die Einführung einer ökologischen Steuerreform in der Tschechischen Republik durch die Übertragung der Erfahrungen in der Bundesrepublik Deutschland. Angestrebt wird der Aufbau eines Netzwerkes von Partnern aus der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland, das die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen der deutschen und der tschechischen Seite im Bereich des Umweltschutzes insgesamt langfristig sichert. Es könnte hierein potentielles Modellprojekt entstehen, dessen Ergebnisse in der Zukunft bei der Vorbereitung und Einführung einer ökologischen Steuerreform in anderen Mittel- und Osteuropäischen Ländern angewandt werden könnten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Tschechische Republik ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Bundesstiftung Umwelt; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-838-55585, e-mail: [email protected])

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[365-F] Vecerova, Helena, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schmidt-Denter, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Nationale Identität von Jugendlichen: ein Vergleich von Deutschland und der Tschechischen Republik (Arbeitstitel) INHALT: In der Arbeit werden die Unterschiede zwischen den jungen Deutschen und Tschechen hinsichtlich ihrer nationalen Identität erforscht. Von besonderem Interesse sind dabei folgende Fragen: Unterscheiden sich die deutschen Jugendlichen bezüglich ihrer Identifikation mit ihrem Land/ Wohnregion von den tschechischen Jugendlichen? Gibt es Unterschiede in dem emotionalen Erleben des eigenen Landes? Zeigen sich bei den beiden Stichproben unterschiedliche Einstellungen zur Funktion von Nationalgefühl? Auf was richtet sich der Nationalstolz der jungen Deutschen und auf was der der jungen Tschechen? Wie lassen sich die gefundenen Unterschiede begründen? ZEITRAUM: seit 1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Tschechische Republik METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.143; Versuchspersonen in Deutschland -1.046 Jugendliche und 497 Eltern-. Stichprobe: 387; Versuchspersonen in der Tschechischen Republik -208 Jugendliche und 175 Eltern-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-04 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Entwicklungs- und Erziehungspsychologie (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)

[366-L] Vodicka, Karel: Demokratisierung mit Schlaglöchern: zum Konsolidierungsprozess in Tschechien und der Slowakei, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 49/2004, H. 7 = Nr. 416, S. 73-79 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_49 96_1.pdf) INHALT: Vor dem Hintergrund des EU-Beitrittes der Slowakei und der Tschechischen Republik beleuchtet der Beitrag den Transformationsprozess seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der damit einher gehenden Unabhängigkeit beider Länder. Demnach zeigt ein Blick auf die letzten Parlamentswahlen, dass in diesen osteuropäischen Staaten das institutionelle System weitgehend konsolidiert ist. Nach chaotischen Verhältnissen am Anfang der Transformation ist in Tschechien und der Slowakei mittlerweile ein strukturiertes intermediäres System zu erkennen. Die intermediären Institutionen wie Gewerkschaften, Arbeitnehmerverbände, Berufskammern, Kirchen und Vereine haben an Bedeutung gewonnen und erfüllen ihre Funktion als organisierte Interessenvermittlung. Die dritte Konsolidierungsebene, das Verhalten informeller politischer Akteure (Militär, Finanzkapital, Unternehmer), zeigt in beiden Ländern einflussreiche Interessengruppen, die den gegenwärtigen Zustand durch Beamtenbestechung, korrupte Richter und 'hilfsbereite' Abgeordnete auszunutzen versuchen. Ferner lassen Meinungsumfragen den Schluss zu, dass der Konsolidierungsprozess auf der Ebene der Bürgergesellschaft in beiden Ländern noch nicht vollzogen ist. Auch die außerordentlich niedrige Wahlbeteiligung bei Europa-Wahlen kann als Indiz einer noch nicht reifen Bürgergesellschaft interpretiert werden. Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass der Tran-

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sitionsprozess langfristig auf einem niedrigen Niveau der Konsolidierung ins Stocken gerät. (ICG2)

[367-F] Vondrasek, Karel, Dr. (Bearbeitung): Normalisierung nach der Normalisierung. Über die tschechisch-russischen kulturellen Beziehungen nach 1989 INHALT: Die sog. Normalisierungsperiode (1969-1989) war durch eine starke Reglementierung der tschechischen Kultur geprägt. Die verbindlichen Vorgaben der tschechoslowakischen Politik bezogen sich zunächst auch auf die immense Präsentation der sowjetischen Kunst und Kultur sowie auf die mechanische Umsetzung der Grundprinzipien der sowjetischen Kulturpolitik. Erst mit dem Beginn der Perestrojka hat sich die Situation grundsätzlich geändert: Die tschechischen Kulturschaffenden haben plötzlich - gegen den Willen der politischen Führung - ein enormes Interesse an der Präsentation der sowjetischen Kultur gezeigt und damit eine ähnliche Disproportion der kulturellen Strukturen geschaffen. Ziel der Untersuchung ist es, die Beziehung der tschechischen Kultur zu der russischen nach 1989 nicht nur zu beschreiben, zu charakterisieren und zu quantifizieren, sondern auch die bestehenden tschechischen kulturellen Strukturen nach alten und neuen Einflüssen der russischen (bzw. sowjetischen) Kultur zu erforschen. Sind die Prinzipien, die während der Normalisierung die traditionell gute Beziehung zwischen der tschechischen und der russischen Kultur erheblich geschädigt haben, überwunden, sind sie immer noch aktuell oder sogar aktualisiert? Die zentrale Fragestellung betrifft vor allem die Beziehungsproblematik der beiden Kulturen, die bleibenden (positiven und negativen) Einflüsse, den neuen wechselseitigen Austausch von Inspirationen und den Stellenwert der russischen Kultur innerhalb der gegenwärtigen tschechischen Strukturen. ZEITRAUM: nach 1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechien, Russland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Philologie, Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[368-L] Wilson, Paul: Václav Havels Vermächtnis, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 31/2003, H. 2, S. 93-105 (Standort: UuStB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In seinem Beitrag beschreibt und charakterisiert der Autor unter Berücksichtigung persönlicher Stellungnahmen politischer Weggefährten die Amtszeit von V. Havel als letztem Präsident der Tschechoslowakei und erstem Präsidenten der Tschechischen Republik. Die Darstellung seiner Präsidentschaft von 1989 bis 2000 umfasst die folgenden Aspekte: (1) das Verhältnis zu der Bevölkerung, (2) die Außenpolitik, (3) die politische Beziehung zu den Ministerpräsidenten Pithart und Klaus, (4) persönliche Schicksale sowie (5) der Beitrag Havels zum Demokratisierungsprozess. (ICG2)

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9 Ungarn [369-L] Almai, Frank; Fröschle, Ulrich (Hrsg.): Deutsche in Ungarn - Ungarn und Deutsche: interdisziplinäre Zugänge, (Mitteleuropa-Studien, Bd. 6), Dresden: Thelem bei w.e.b.-Univ.-Verl. 2004, 183 S., ISBN: 3-935712-07-3 (Standort: LB Detmold(51)-LUJ139) INHALT: "Experten aus unterschiedlichen Disziplinen eröffnen mit ihren in verschiedenen methodischen Ansätzen gründenden Beiträgen vielfach perspektivierte Blicke auf Geschichte und Gestalt einer nicht immer spannungslosen kulturellen Vielfalt, die heute - nach den Verheerungen des 20. Jahrhunderts - in vielen Teilen als Erinnerungsraum erst wieder zu rekonstruieren ist. Ungarn, das heute an Osterreich, die Slowakei, die Ukraine, an Rumänien ebenso wie an die jugoslawische Wojwodina, an das kroatische Slawonien und an Slowenien grenzt, vereint noch immer diverse 'Ethnien' mit Minderheitenstatus, ebenso wie es auf Magyaren blicken muss, die außerhalb der Grenzen Ungarns als 'Minorität' in anderen Staaten ihre Heimat haben - auch wenn diese Minderheiten in beiden Fällen dezimiert und überlagert wurden. Fast exemplarisch gegeben sind hier also, sowohl für den historischen Blick als auch für die Gegenwart, die Problematik und die Chancen 'gemischter' Regionen, die durch langes Zusammenleben auch eine Zusammengehörigkeit und in gewisser Weise 'hybride' Identitäten entwickeln konnten, durch staatliche bzw. internationale Verfügungen gezogene Grenzen aber fragmentiert wurden." (Textauszug). Inhaltsübersicht: Frank Almai/Ulrich Fröschle: Einleitung(V-XVIII); Gerhard Seewann: Zur Identität der Ungarndeutschen in Geschichte und Gegenwart (1-9); Holger Fischer: Zur Geschichte der Ungarndeutschen aus geographischer Sicht(11-35); Mathias Beer: 'die helfte hir und tie helfte zuhause'. Die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn und ihre Eingliederung im geteilten Deutschland(37-69); Norbert Spannenberger: Die Lage der deutschen Minderheit in Ungarn im Spiegel des Minderheitengesetzes(71-83); Csaba Földes: Sprachinselforschung oder interkulturelle Linguistik? Überlegungen anhand der Ungarndeutschen(85-105); Márta Fata: Die volkskundliche Erforschung der Ungarndeutschen vor dem politisch-ideologischen Hintergrund der Zeit zwischen 1918-1945 (107-133); Michael Neumann: Völkische Projektionen. Zur Diskursivierung der volkskundlichen Photographien Rudolf Hartmanns (135-155); András Balogh: Deutschsprachige Literatur in Ungarn - deutsche oder ungarische Literatur?(157-179).

[370-F] Breining, Ingrid M. (Bearbeitung); Dittgen, Herbert, Prof.Dr. (Betreuung): Ungarische Außenpolitik INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Ungarn ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mainz, FB 12 Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Bereich Internationale Politik (Saarstr. 21, 55099 Mainz) KONTAKT: Betreuer (Tel. 06131-39-22150, Fax: 06131-39-23729, e-mail: [email protected])

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[371-L] Bukodi, Erzsébet; Róbert, Péter: Women's career mobility in Hungary, (Globalife Working Paper, No. 53), Bamberg 2004, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/soziologie-i/globalife/downloads/wp_zipped/wp053.pdf) INHALT: Vor dem Hintergrund eines weltweiten Globalisierungsprozesses und des sozialen bzw. wirtschaftlichen Transformationsprozesses in Ungarn untersucht der Beitrag die Veränderungen der Beschäftigungsmöglichkeiten der dort lebenden Frauen. Die Analyse konzentriert sich auf die 1990er Jahre unter der Berücksichtigung einer Haushalts-Panel-Umfrage für den Zeitraum von 1992 bis 1997. Die Ausführungen orientieren sich an den Fragen nach den Determinanten der weiblichen Berufsmobilität sowie des Humankapitals. Dem gemäß wird das Risiko der Berufsmobilität in Bezug auf verschiedene Aspekte wie steigende oder fallende Statusmobilität sowie den Übergang zwischen dem Arbeitsmarkt und einigen Formen der Nichtbeschäftigung (Arbeitslosigkeit, nicht-bezahlte soziale Aktivitäten) betrachtet. In das Thema einführend, werden zunächst die möglichen treibenden Kräfte für die Berufsmobilität der Frauen in Ungarn beschrieben. Zudem werden jene einflussreichen ökonomischen und institutionellen Faktoren dargestellt, die den Beschäftigungsverlauf der Frauen formen. In einem zweiten Schritt werden die entsprechenden Hypothesen formuliert. Daran knüpft eine Beschreibung der methodischen Vorgehensweise an. In einem vierten Schritt folgt die Präsentation der Forschungsergebnisse. Allgemein gesehen ist die Berufsmobilität der Frauen zwischen den frühen und späten 1990er Jahren zurückgegangen. Das gilt sowohl für den Übergang zwischen verschiedenen Stellungen der Beschäftigung als auch für die sich verändernden Berufspositionen. Dabei lässt sich der Verlauf in zwei Teile gliedern: Die ersten fünf Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zeigen einen deutlichen Anstieg der Berufsverlaufsmobilität. Doch seit Mitte der 1990er Jahre ist diesbezüglich ein Absinken zu beobachten, und der Wert hat sich mittlerweile auf einem stabilisierten Level eingependelt. (ICG2)

[372-L] Cengõdi, Sandor; Jungnickel, Rolf; Urban, Dieter: Foreign takeovers and wages in Hungary, Mainz 2003, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.etsg.org/ETSG2004/Papers/urban.pdf) INHALT: Die Studie untersucht die Gehaltsstruktur, die multinationale Unternehmen den einheimischen Arbeitern nach einer erfolgten Firmenübernahme in Ungarn zahlen. Als Datenbasis dienen Angaben über ungarische Angestellte und Arbeiter für den Zeitraum von 1992 bis 2001, die aus einer Umfrage über die Einkommensstruktur resultieren. Das wissenschaftliche Instrumentarium bildet ein Regressionsmodell mit den Variablen Geschlecht, Berufserfahrung, Bildung, Berufskategorien sowie Angaben zu den Firmen. Die Auswertung lässt ein Uförmiges Muster bei der Gehaltshöhe vor und nach der Übernahme durch ein ausländisches Unternehmen erkennen. Denn im Rahmen der Übernahmezielsetzung werden bereits vor dem Wechsel der Eigentümerschaft Gehälter gezahlt, die rund 9 Prozent über dem durchschnittlichen Gehaltsgefüge einheimischer Firmen liegt. Nach einem deutlichen Rückgang der Gehälter in den ersten Jahren nach der Firmenübernahme werden die Löhne langfristig erhöht. Da die Produktivität und die Firmenbeschäftigung ebenfalls einem U-förmigen Muster folgen und der Arbeitsplatzwechsel der Angestellten in einer langfristigen Betrachtung deutlich zurückgeht, kann die Gehaltshöhe das Bedürfnis der Arbeiter reduzieren, das multinationale Unternehmen zu verlassen und dabei die überlegene Technologie als freies Gut zu einer einhei-

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mischen Firma zu transferieren. Allerdings erklärt das Prinzip der Selbstselektion rund drei Viertel der Lohnhöhen in den ausländischen Firmen in Ungarn. (ICG2)

[373-L] Cserjan, Karoly: Verflechtung österreichischer und ungarischer Elemente der Identität: systematische Untersuchungen in der ungarischen Volksgruppe, in: Elisabeth Reif, Ingrid Schwarz (Hrsg.): Zwischen Ausgrenzung und Integration : ein interdisziplinäres Friedensprojekt zum Thema "Interkulturelle Kommunikation mit Ungarn", Wien: Mandelbaum Verl., 2004, S. 189-198, ISBN: 3-85476-119-8 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.26963) INHALT: Der Verfasser legt Ergebnisse einer Intensivbefragung von Angehörigen der ungarischen Minderheit in Österreich aus den Jahren 2001/2002 vor. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der nationalen Identität. Hier zeigt sich eine Zurückhaltung gegenüber einer nationalen Überbewertung des Ungar-Seins. Zu konstatieren ist eine eher emotionale Beziehung zu Ungarn und die pragmatisch-rational bedingte Ausbildung einer österreichischen Identität. Daneben gibt es auch Beispiele einer doppelten Identität sowie individueller Identitätsformen. (ICE2)

[374-L] Deminger, Szilvia: Spracherhalt und Sprachverlust in einer Sprachinselsituation: Sprache und Identität bei der deutschen Minderheit in Ungarn, (Variolingua, Bd. 21), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, X, 231 S., ISBN: 3-631-52632-6 (Standort: UB Trier(385)-nc54454) INHALT: "Die Arbeit behandelt den Spracherhalt und Sprachverlust der ungarndeutschen Sprachinselminderheit, genau gesagt den Abbau der Dialektkompetenz und des Dialektgebrauchs, sowie den eventuellen Ausbau der Hochdeutschkompetenz und des Hochdeutschgebrauchs. Dies wird im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Veränderungen in der Kommunikationsstruktur der untersuchten Familien und den damit zusammenhängenden objektiven (Alter, Wohnregion, Bildung etc.) sowie subjektiven (Spracheinstellungen, Identitätsstrukturen etc.) Faktoren erörtert." (Autorenreferat)

[375-F] Fink, Philipp (Bearbeitung): Purchased development: the flexible development state in Hungary and the Irish Republic INHALT: Die Arbeit möchte an die neue Diskussion des flexiblen Entwicklungsstaates in der europäischen Peripherie am Beispiel Ungarns und der Irischen Republik anknüpfen. Beide Länder haben ein exportorientiertes Entwicklungsmodell gewählt und setzen auf ausländische Direktinvestitionen (ADI) als wichtigste Impulsgeber. Die Dominanz oligopolistischer multinationaler Unternehmen (MNU) führt trotz unbestreitbarer Wachstumserfolge zu Polarisierungsprozessen. Traditionelle Sektoren verlieren an Wettbewerbsfähigkeit, Einkommensungleichheiten der Arbeitnehmer zwischen traditionellen und MNU-Sektoren steigen an, und die räumlichen Disparitäten nehmen zu. Die lediglich auf MNU orientierte Wirtschaftspolitik könnte sich als ineffizient erweisen, die Widersprüche des Entwicklungsmodells zu beheben. Die Hypothesen der Arbeit beziehen sich auf Theorien der Entwicklungsforschung, der Wirt-

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schaftsgeographie und der industriellen Organisation. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ungarn, Republik Irland ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[376-L] Günther, Jutta: Das Zustandekommen von Technologie-Spillovers durch ausländische Direktinvestitionen: eine empirische Untersuchung am Beispiel der ungarischen Industrie, (Schriften des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Bd. 14), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 182 S., ISBN: 38329-0429-8 (Standort: UuStB Köln(38)-31A1377) INHALT: Ausgehend von der Annahme möglicher entwicklungsökonomischer Effekte ausländischer Direktinvestitionen setzt sich die Verfasserin mit drei Fragen auseinander: (1) Wie gestalten sich im Untersuchungsland auf der Makroebene die für die Aufnahme externer Technologie relevanten Rahmenbedingungen? (2) Wird in der Praxis des Untersuchungslandes Technologie von ausländischen Tochtergesellschaften auf einheimische Unternehmen übertragen? (3) Welche unternehmensbezogenen Aspekte begründen in diesem Zusammenhang das Gelingen oder Scheitern der Technologieübertragung? Die Verfasserin gibt vor dem Hintergrund terminologischer und theoretischer Vorüberlegungen zunächst einen Überblick über die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungsprozesse in Ungarn einschließlich der Ausgangsbedingungen der Transformation. Anschließend werden die Rahmenbedingungen des Zustandekommens von Technologie-Spillovers auf der Makroebene beschrieben. Im Anschluss daran werden die Mechanismen des Zustandekommens von Technologie-Spillovers auf Unternehmensebene in ihrer Bedeutung für die ungarische Wirtschaft dargestellt und bewertet. Es zeigt sich, dass die Rahmenbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Kompatibilität zwischen Tochtergesellschaften und einheimischen Unternehmen, nicht die für das Zustandekommen von Technologie-Spillovers notwendigen Voraussetzungen bieten. Auf der Unternehmensebene wird sichtbar, dass aufgrund der erheblichen technologischen Disparitäten zwischen Tochtergesellschaften und einheimischen Unternehmen sowie der fehlenden Investitionskraft einheimischer Unternehmen spilloverstiftende Verbindungen auf breiter Basis nicht zustande kommen. Die Industrieproduktion des Untersuchungslandes scheint sich auf technologisch hohem Niveau zu einer verlängerten Werkbank Westeuropas zu entwickeln. (ICE2)

[377-L] Hann, Chris: Die Kosten der neuen Zivilgesellschaft im ländlichen Osteuropa, in: Sociologus : Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Jg. 54/2004, H. 1, S. 79-95 (Standort: UuStB Köln(38)-BP4430; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Begriff 'Zivilgesellschaft', wie auch immer man ihn definiert, beschreibt eine moderne Art der Integration, die in keinen vorindustriellen Gemeinschaften zu finden ist. Einige Vertreter der Ethnologie stehen der gegenwärtigen Popularität der Zivilgesellschaft skeptisch gegenüber, nicht nur die, die über ländliche Gemeinschaften forschen, sondern all jene, die

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zögern, Begriffe der europäischen Aufklärung zu verallgemeinern. In einem ungarischen Dorf namens Tázlár hatte sich im Spätsozialismus der Frauenklub unter der Leitung einer engagierten Lehrerin zum Laienspiel zusammengefunden und Stücke des ungarischen Volkstheaters aufgeführt. Die Laienspielgruppe bildete den lebendigen Kern einer neuen, integrativen Gemeinschaft. Nach der Pensionierung der Leiterin brach diese Gemeinschaft wieder auseinander. Heute existieren in diesem postsozialistischen Dorf mehrere Klubs, aber keiner konnte bisher auch nur annähernd die Bedeutung erlangen, die die damalige Laienspielgruppe besaß. Die Dorfbewohner profitierten nicht von der neuen Zivilgesellschaft; die meisten sind unzufrieden und fühlen sich gesellschaftlich ausgeschlossen. Diese Entwicklungen kann man gegenwärtig auch in anderen postsozialistischen Ländern beobachten. Anhand dieses Beispiels werden einflussreiche theoretische Ansätze zu 'Zivilgesellschaft' in Frage gestellt. Grundsätzlich ist es nicht die Aufgabe der Ethnologen, westliche Konzepte zu verbreiten. Die in Mode gekommene Idee der Zivilgesellschaft bietet keine befriedigenden Lösungen für die Integrationsprobleme unserer Zeit." (Autorenreferat)

[378-L] Hann, Chris: Landwirtschaftsgenossenschaften, Langfristrechte und Legitimation: eine Fallstudie aus Ungarn, in: Julia M. Eckert (Hrsg.): Anthropologie der Konflikte : Georg Elwerts konflikttheoretische Thesen in der Diskussion, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 217-230, ISBN: 3-89942-271-6 INHALT: Der Autor untersucht Konflikte auf zwei Ebenen: zum einen auf der des ungarischen Staates und seiner Gesellschaft und zum anderen auf der Ebene der Dorfgemeinschaft Tßzlßr, in welcher er seit den 1970er Jahren Feldforschungen durchgeführt hat. Er setzt sich insbesondere mit dem Konfliktschema von Georg Elwert kritisch auseinander, in dem dieser die zunehmende Rolle eines Verfahrensprinzips mit steigender Legitimation assoziiert. Im Unterschied zu herkömmlichen Auffassungen ist der Autor der Meinung, dass es auch im Sozialismus einen auf Verfahren basierenden Rechtsstaat gab. Er zeigt in seiner Fallstudie über Ungarn, dass die besonderen Verhältnisse einer sozialistischen Gesellschaft sich nicht befriedigend mit dem auf Einbettung und Gewalt basierenden Schema von Georg Elwert untersuchen lassen. In seiner Analyse der gesellschaftlichen Konflikte im Sozialismus und Postsozialismus um Eigentumsrechte weist er auf Strukturen einer friedlichen Konfliktbewältigung hin, die weder auf Meidung noch auf Verfahren beruhen. Er bezeichnet diese Zwischenkategorie in Modifikation des Elwertschen Schemas als "Vertuschung durch sozialistische Verbürgerlichung". Systembindung entsteht nach seiner These also nicht durch die Legitimität von Verfahren, sondern durch Formen der "Verdrängung durch private Anhäufungsmöglichkeiten", die nicht nur im ungarischen Sozialismus vorhanden sind, sondern auch Kernelemente des neuen Neoliberalismus darstellen. (ICI2)

[379-F] Klimo, Arpad v., Priv.Doz. Dr.phil. (Bearbeitung): Katholische Selbstverständigung unter den Bedingungen von Diktatur und Demokratie. Die Katholische Aktion in Ungarn und Italien im Spannungsfeld von "Amerikanisierung" und "Sowjetisierung" (1945-69) INHALT: Wie unterscheidet sich das Selbstverständnis als Laienkatholik in Ungarn und Italien? Was ist das Gemeinsame der katholischen Vorstellungswelt in Demokratie und kommunistischer Diktatur? ZEITRAUM: 1945 bis 1969 GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien, Ungarn

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METHODE: Kulturgeschichte, Diskursanalyse, Sozialgeschichte. Untersuchungsdesign: historische Methode DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-17, e-mail: [email protected])

[380-F] Kulik, Margarete, M.A. (Bearbeitung); Neyer, Gerda, Dr.; Hoem, Jan-M., Prof.Dr. (Betreuung): The interplay of relationship dynamics and fertility in Hungary INHALT: Sozialer, gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher Wandel in Ungarn und damit einhergehende Veränderungen im Fertilitäts- und Nuptialitätsverhalten junger Erwachsener. ZEITRAUM: 1970-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ungarn METHODE: Theorien: Easterlin Hypothesis, Second Demographic Transition Theory, Economic Crisis Hypothesis, Value of Children Theory, Normative Constraints; Methodik: Event history analysis. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 8.931; Herkunft der Daten: Hungarian Central Statistical Office, Budapest). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-2081-177, e-mail: [email protected])

[381-L] Lengyel, László: Ungarn an der Schwelle zu Europa, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 31/2003, H. 2, S. 57-66 (Standort: UuStB Köln(38)XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung skizziert der Autor in seinem Beitrag die Entwicklung der ungarischen Politik bzw. der Parteienlandschaft seit Ende der 1980er Jahre. Die Darstellung des Demokratisierungsprozesses umfasst die folgenden Aspekte: (1) die politischen Aktivitäten der Parteien Fidesz-MPP (Bund der Jungdemokraten), Unabhängige Kleinlandwirtepartei, Ungarisches Demokratie-Forum, Ungarische Sozialistische Partei (MSZP), Bund der Freien Demokraten (SZDSZ), der rechtsradikalen MIEP und der konservativen MDF, (2) die Regierungspolitik von V. Orbßn und P. Medgyessy sowie (3) die fehlende EU-Strategie Ungarns. Abschließend mahnt der Autor an, dass Ungarn in die politische, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Struktur Europas eingegliedert werden muss. Dazu muss die dauerhafte Ordnung der parlamentarischen Republik geschaffen werden. (ICG2)

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[382-L] Lentner, Csaba; Farkas, Rita: Kritische Punkte der Wirtschaftsentwicklung in Ungarn, in: Zeitschrift für Gemeinwirtschaft : Strukturen im Wandel, Jg. 39/2004, H. 6, S. 7-17 (Standort: UuStB Köln(38)-M 23 A 7284; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Noch bevor Umfang und Termin der nächsten Erweiterung der Europäischen Union beschlossen wurden, herrschte in der EU Übereinstimmung darüber, dass Ungarn unter den ersten Beitrittsländern sein wird. Der wirtschaftliche Transformationsprozess wies in diesem Land den größten Fortschritt auf und die ungarische Regierung selbst setzte alles daran, bereits bis zum Jahre 2000 die Voraussetzungen für einen Beitritt zu erfüllen. Die vorliegende Analyse zeigt, warum Ungarn eine Vorreiterrolle unter den Reformländern einnehmen konnte, sie beleuchtet die in der EU zu wenig beachtete Tatsache, dass die Startbedingungen der einzelnen Länder für die Transformation völlig verschieden waren, und gibt ferner zu bedenken, dass die strukturelle Beitrittsreife für die Teilnahme am EU-Binnenmarkt von größerer Tragweite ist als der tatsächliche Beitrittstermin. (ICI2)

[383-L] Papp, Claudia: "Die Kraft der weiblichen Seele": Feminismus in Ungarn, 1918-1941, (Schriftenreihe von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bd. 25), Münster: Lit Verl. 2004, 555 S., ISBN: 3-8258-7472-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-3245) INHALT: "Der Erste Weltkrieg bedeutet für Frauen in Ungarn zunächst erweiterte Bildungs-, Wahlrechts- und Erwerbsmöglichkeiten. Umso vehementer kämpfen frauenspezifische Interessengruppen seit 1918 um den Erhalt dieser Rechte, die vom autoritären Horthy-Regime in Frage gestellt werden. Neben bestehenden links-liberalen Aktivistinnen beteiligen sich auch neu gegründete konservativ-christliche Vereinigungen an den Auseinandersetzungen: Auftakt für einen inhaltlichen Richtungswechsel des ungarischen Feminismus, aber auch für ungeahnte Erfolgsaussichten." (Autorenreferat)

[384-F] Peter, Günter, Dr. (Bearbeitung); Hartmann, Monika, Prof.Dr. (Betreuung): Marktintegration und Preisrisikoreduzierung durch den ungarischen Warenterminmarkt für Getreide INHALT: Die Studie analysiert, inwieweit die ungarischen Warenterminmärkte für Getreide (Weizen und Mais) zu einer effizienten Koordination der Agrarmärkte beitragen. Es werden folgende Hypothesen untersucht: 1. Dienen die ungarischen Terminmärkte zur Informationshilfe und zur Erhöhung der Preistransparenz? 2. Inwieweit lassen sich durch den Handel an der Börse Preisrisiken reduzieren? Darüber hinaus werden die Rahmenbedingen für den Getreideterminhandel in Ungarn untersucht und bewertet. Es zeigt sich, dass bis auf die durch den regionalen Charakter bedingten relativ geringen Getreidemengen in Ungarn die übrigen Rahmenbedingungen (rechtliche und technische Gegebenheiten, makroökonomische Voraussetzungen, Agrarpolitik, Marktstruktur, keine sonstigen Absicherungsmöglichkeiten) die Höhe des Handelsvolumens günstig beeinflussen sollten. Auf Grund der empirischen Analysen kommt die Studie zu dem Schluss, dass die ungarische Warenterminbörse zur effizienteren Koordination der nationalen Getreidemärkte beiträgt. Die Preise der Warenterminbörse und der regionalen Kassamärkte waren Im Zeitraum 1998-2000 integriert und die Warentermin-

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marktpreise stellten die treibende Kraft für Preisänderungen auf den regionalen Kassamärkten dar. Durch den Handel an der Börse konnte das Preisrisiko bei den Getreidearten Weizen und Mais für Absicherungszeiträume von einem bzw. zwei Monaten um etwa 30 bzw. 60 % reduziert werden. ZEITRAUM: 1990-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ungarn METHODE: Law of one price; Kointegrationsanalyse; Portfolioanalyse. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 150; Herkunft der Daten: Budapest Commodity Excange -BCE- Ungarn). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 150; Herkunft der Daten: AKII. Forschungsinstitut des ungarischen Landwirtschaftsministerium). VERÖFFENTLICHUNGEN: Peter, Günter: Marktintegration und Preisrisikoreduzierung durch den ungarischen Warenterminmarkt für Getreide. 1. Aufl. Zugl.: Halle-Wittenberg, Univ., Diss., 2003. Göttingen: Cuvillier 2004, ca. 185 S. ISBN 3-86537-152-3. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1997-10 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa -IAMOINSTITUTION: Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft -FAL- Institut für Marktanalyse und Agrarhandelspolitik (Bundesallee 50, 38116 Braunschweig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[385-L] Reinprecht, Christoph: Belastende Erinnerungen, problematische Erbschaften: nationale Identität und kollektives Gedächtnis in Österreich und Ungarn im Vergleich, in: Elisabeth Reif, Ingrid Schwarz (Hrsg.): Zwischen Ausgrenzung und Integration : ein interdisziplinäres Friedensprojekt zum Thema "Interkulturelle Kommunikation mit Ungarn", Wien: Mandelbaum Verl., 2004, S. 135-154, ISBN: 385476-119-8 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.26963) INHALT: Der Verfasser zeigt gestützt auf eine empirisch-quantitative Untersuchung, dass die politische Kultur des Umgangs mit der Vergangenheit in Österreich und Ungarn trotz der unterschiedlichen historischen Erfahrungen nach dem Zweiten Weltkrieg Parallelen aufweist. So ist in beiden Ländern die Bereitschaft, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, weniger stark ausgeprägt als die Tendenz, problematische Erinnerungen zu isolieren und aus dem kollektiven Erfahrungszusammenhang auszuklammern. In Ungarn dominiert nach 1989 im Hinblick auf die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit eine eher moderate Haltung. In Österreich versteckt man sich hinter der Opferthese und delegiert die Verantwortung für die Judenverfolgung an Deutschland. In beiden Ländern wird zwar heute historisches Unrecht als solches anerkannt, es dominiert aber das Bedürfnis, einen Schlussstrich unter die Geschichte zu ziehen. (ICE2)

[386-L] Spielauer, Martin; Houle, René: Sample size and statistical significance of hazard regression parameters: an exploration by means of Monte Carlo simulation of four transition models based on Hungarian GGS data, (MPIDR Working Paper), Rostock 2004, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2004-020.pdf) INHALT: Die Studie beleuchtet das Verhältnis zwischen Samplegrößen von Interviewteilnehmerinnen im Alter von 18 bis 44 Jahren und der statistischen Signifikanz der Parameter. Dabei wird die Relation in vier konstant proportionalen Zufalls-Regressions-Modellen im Rahmen

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einer Mikrosimulation geschätzt. Die zugrunde liegenden Modelle, die von den ungarischen GGS-Daten aus dem Jahr 2001 abgeleitet werden, umfassen die Aspekte der ersten Heirat, der Geburt des ersten und zweiten Kindes sowie der ersten Scheidung. Sie werden als typische Lebensverlaufs-Modelle für die Analyse der GGS-Daten im Allgemeinen interpretiert und genutzt. Die Modelle entspringen sowohl kompletten Biographien als auch Drei- und Sechs-Jahres-Inter-Panel-Biographien der simulierten Samples. Die neun Samples der Simulationsuntersuchung reichen von 1000 bis 16000 Frauen im gebärfähigen Alter. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass eine große Sensibilität der Parameter besteht, die schließlich eine statistische Signifikanz gegenüber der Sample-Größe und damit dem Sample-Umfang der GGS erreicht. Das bedeutet, dass jede Reduzierung oder Vergrößerung der Sample-Größe die statistische Analyse der Daten nachweislich beeinflusst. Marginale Anstiege in Form der Anzahl signifikanter Parameter sind besonders hoch ab 3000 Befragten, wenn man geringe Signifikanzschwellen anwendet. Unter Berücksichtigung höherer Signifikanzschwellen sind steile marginale Anstiege ab einer Sample-Größe von 5000 Interviewten auszumachen. Die Analyse der Inter-Panel-Biographien, vor allem eines einzelnen Drei-Jahres-Intervalls, offenbart eine sehr moderate Wahrscheinlichkeit hinsichtlich der signifikanten Einschätzung durch die Parameter. Bei den Sechs-Jahres-Inter-Panel-Lebensverläufen ergeben sich bessere Resultate, insbesondere ab einer Sample-Größe von 3000 Personen. Eine Reduzierung des Sample unter 3000 verringert hingegen hier die Anzahl der signifikanten Ergebnisse deutlich. (ICGÜbers)

[387-L] Szekfü, Andras: Das Mediensystem Ungarns, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 689-699, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die im Internationalen Handbuch Medien 2004/2005 versammelten Länderberichte sind Einzeldarstellungen von Mediensystemen in den einzelnen Ländern. Sie stellen historische und aktuelle Entwicklungen im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien in den einzelnen Staaten bzw. Regionen vor. Aktuelle Informationen zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der jeweiligen Mediensysteme, zu der wirtschaftlichen Lage der Medien, zu den Angeboten und der Rezeption werden dargeboten. Basisdaten der einzelnen Staaten sowie eine Zusammenstellung wichtigster Adressen, die den Bereich Massenkommunikation und Medien betreffen, ergänzen die Studien. Der vorliegende Bericht stellt das Mediensystem in Ungarn vor. (PT)

[388-L] Szilady, Szilvia: Jugendmedienschutz in Ungarn: historische Entwicklung und Rechtsgrundlagen des dualen Rundfunksystems, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 4-9 INHALT: Dargestellt werden Medienpolitik, Rundfunksystem und medienrechtliche Regelungen in Ungarn, insbesondere seit Gründung des Ungarischen Fernsehens (Magyar Televizio) 1957. Mit der Einführung des dualen Systems durch das Mediengesetz 1996 ist das Programmangebot erheblich ausgeweitet worden. Die Programmpolitik der privaten Sender führte gleichzeitig zu einem Qualitätsverlust und zu Diskussionen über einen verbesserten Ju-

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gendmedienschutz. Neben kontinuierlicher Programmbeobachtung wurden mehrere gesetzliche Regelungen, die auch den grenzüberschreitenden Rundfunk betreffen, untersucht. (DY)

[389-L] Thelen, Tatjana: Gewalt und soziale Reproduktion: ein Vergleich der Kollektivierungspraxis in zwei Dörfern, in: Julia M. Eckert (Hrsg.): Anthropologie der Konflikte : Georg Elwerts konflikttheoretische Thesen in der Diskussion, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 136-154, ISBN: 3-89942-271-6 INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden einige der von Georg Elwert beschriebenen Elemente einer sozialanthropologischen Konflikttheorie anhand eines konkreten Konfliktverlaufs illustriert. Denn in der Anwendung auf konkrete Fallbeispiele zeigen sich einerseits die Schwierigkeiten in der Übertragung scheinbar klarer Kategorien auf komplexe Konfliktsituationen; andererseits wird aber auch deutlich, dass sich die Konzepte als hilfreiche Analyseinstrumente erweisen können. Die Darstellung konzentriert sich anhand von Archivmaterialien und Interviews aus der postsozialistischen Zeit auf einen Vergleich des Verlaufs der Kollektivierung in zwei ungarischen Dörfern von 1949 bis 1962. Die Bedeutung einer Analyse eines solchen Konfliktverlaufs zeigt sich in den vorliegenden Fällen u.a. an dem Einfluss, den dieser auf denlangfristigen "Erfolg" der jeweiligen Akteure bzw. auf die beharrenden Kräfte der alten Sozialstruktur hatte. Der Vergleich verweist dabei auch auf die Bedeutung der ethnologischen Mikroperspektive, ohne die diese Unterschiede nach Ansicht der Autorin nicht erkennbar wären. Sie beschreibt die Konstruktion von Gegensätzen, die verminderte Risikowahrnehmung und die Anwendung von Gewalt, die Mechanismen der Ausgrenzung in der kollektiven Landwirtschaft sowie die Entwicklung von Gewalt und Stabilisierung persönlicher Macht nach dem Aufstand 1956 in Ungarn. Sie diskutiert abschließend die Ursachen und Folgen des unterschiedlichen Konfliktverlaufs in den beiden Dörfern. (ICI2)

[390-L] Tomka, Béla: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte: Beiheft 5, Welfare in east and west ; Hungarian social security in an international comparison 1918-1990, Berlin: Akad. Verl. 2004, 188 S., ISBN: 305-003871-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2385) INHALT: "Bislang war Ungarn in der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung kaum beachtet worden. Das Buch des an der Universität Szeged (Ungarn) lehrenden Autors beschreibt nun die Entwicklung des ungarischen Wohlfahrtsstaates im 20. Jahrhundert, einschließlich der kommunistischen Ära, und analysiert insbesondere deren konvergierenden und divergierenden Grundzüge in einem westeuropäischen vergleichenden Kontext. Neben der Ausgabenentwicklung wird auch die Entwicklung von Institutionen und sozialen Rechten untersucht." (Autorenreferat)

[391-L] Tóth, Eszter Zsófia: Aus Bauerntöchtern - Arbeiterinnen?: Sozial- und Erfahrungsgeschichte von Akkordarbeiterinnen in Ungarn, in: Ingrid Miethe, Claudia Kajatin, Jana Pohl (Hrsg.): Geschlechterkonstruktionen in Ost und West : biografische Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 283-296, ISBN: 3-8258-7491-5 (Standort: UB Köln(38)-30A9963)

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INHALT: Die Grundlage für die Lebenskonstruktionenanalyse des vorliegenden Beitrags sind narrativ-biografische Interviews, welche über mehrere Jahre mit ehemaligen Akkordarbeiterinnen, ihren Männern und Geschwistern in Ungarn durchgeführt wurden. Leitende Hypothese der biographischen Untersuchung ist, dass diese Arbeiterinnen komplexe Identitäten entwickelten, da ihre Lebensgeschichte in verschiedenen sozialen Gruppen fundiert ist. Sie identifizieren sich nicht nur mit ihrer Fabrik, sondern auch mit ihren Kolleginnen, mit ihren Nachbarinnen, mit ihrem Wohnort (räumliche Identität) oder mit einem konsumgeschichtlichen Symbol (wie zum Beispiel einem Trabant). In den lebensgeschichtlichen Erzählungen tabuisieren sie, dass sie als Arbeiterinnen tätig waren. Die Studie rekonstruiert insgesamt, welche identitätsbildenden Dimensionen diese Arbeiterinnen konstruieren und wie sie die doppelte Vergesellschaftung in der sozialistischen Periode in Ungarn erlebt haben. Die Analyse leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis der sozialistische Periode in Ungarn und in den ehemaligen Ostblockländern. (ICA2)

[392-L] Vamosi, Tamás S.: Management between continuity and change: a case-study from Hungary, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 6/2001, No. 2, S. 121-151. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "In dieser Untersuchung werden die Auswirkungen neuer Konzepte auf das Management eines ungarischen Unternehmens betrachtet, das früher ein Staatsunternehmen war. Mit Hilfe von Berger/ Luckmann (1966) wird untersucht, wie die Konzepte des Marktes und der Marktwirtschaft in das Unternehmen eingeführt werden und das Management beeinflussen. Besondere Betonung liegt auf den Einflüssen, denen das Management aus alten Denkweisen einerseits und einem vollkommen neuen Alltag andererseits ausgesetzt ist. Es wird gezeigt, dass einige - insbesondere technische - Bereiche des Managements kaum Veränderungen aufweisen, obwohl sich die Ziele vollständig gewandelt haben. Andere Managementbereiche sind hingegen recht neu. In der Untersuchung wird gezeigt, dass Veränderungen sowie neue Rationalitäten nicht unabhängig von bisherigen Denkweisen entstehen, sondern sogar teilweise mit ihnen konkurrieren." (Autorenreferat)

[393-L] Varkonyi, Thomas (Übersetzer); Kapitany, Gabor (Interviewter): "Ich bin kein Pessimist, obwohl...": Thomas Varkonyi im Gespräch mit Gabor Kapitany über die Transformation des ungarischen Mediensystems, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 17-23 INHALT: Gespräch mit dem ungarischen Kulturanthropologen Gabor Kapitany über die Transformation des ungarischen Mediensystems, in dem er diesem Nivellierung und Homogenisierung attestiert. Der Transformationsprozess nach 1989 bedeutete auch für Ungarn nicht nur einen Systemwechsel auf der politische Ebene sondern umfasste alle gesellschaftlichen Bereiche. Dies gilt im besonderen Maße für die Medien, für die der Systemwechsel eine wesentliche Veränderung in ihrem gesamten Themenkreis, in ihrem Stil und der verwendeten Symbolik bedeutete. Aus kulturanthropologischer Sicht wird diskutiert, wie es unter den Bedingungen des Marktes möglich ist, dass sich auch in den Medien die nationale und kulturelle Identität spiegelt. An konkreten Beispielen einzelner internationaler Fernsehformate werden sowohl die Gefahren der Nivellierung als auch die Möglichkeiten der Identitätswahrung er-

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läutert. Im "Dreieck Kommunikationswissenschaft, Geschichte und Anthropologie" besteht die zentrale Zukunftsaufgabe darin, das ungarische Kulturerbe zu bewahren und gleichzeitig den Menschen zu erklären "wie gesellschaftliche Prozesse, darunter die Wirkung der Medien, auf den Menschen und auf die Gestaltung der gesellschaftlichen Moral, wirken." (UN)

[394-L] Vetter, Reinhold: Ungarn: vom Billiglohn zur modernen Industriegesellschaft, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung, Jg. 52/2003, H. 7/9, S. 443-458 INHALT: In Ungarn hat sich im Jahr 2003 eine rege Diskussion über die Vor- und Nachteile des Landes als Standort für ausländische Direktinvestitionen entwickelt. Die Diskussion erhielt besonders dann neue Nahrung, wenn internationale Konzerne in Ostmitteleuropa auf Standortsuche gingen, wie dies z.B. der südkoreanische Autohersteller Hyundai im Herbst getan hatte. Auch in Ungarn konnten sich die politisch Verantwortlichen dem Druck dieser Debatte nicht entziehen, die sie zwingt, über die weitere Modernisierung des Landes nachzudenken. Der vorliegende Aufsatz enthält eine Analyse der quantitativen und qualitativen Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen sowie der dafür ausschlaggebenden Faktoren in Ungarn im Vergleich zu den anderen neuen EU-Mitgliedern der Region. Er ordnet diese Entwicklung in den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang der Konvergenz zwischen bisherigen und zukünftigen EU-Staaten ein und nimmt darüber hinaus eine kritische Bewertung der Investitionsförderung vor, wie sie durch die politisch Verantwortlichen des Landes betrieben wird. (ICI2)

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister

A Adamczyk, Gregorcz 319 Adamek-Schyma, Bernd 43 Adamovich, Ivan 44 Adlung, Philipp 95 Aggestam, Maria 287 Ágh, Attila 45 Albrecht, J. 133, 169 Aleksandrowicz, Dariusz 311 Alemann, Ulrich von 56 Alexander, Manfred 288 Almai, Frank 369 Amaschow, Aflatun 179 Andren, Daniela 8 Arbatova, Nadezda 1 Arburg, Adrian von 336 Astrov, Vasily 75 Auer-Rizzi, Werner 356 Avdagic, Sabina 46 B Baas, Norbert 2 Babl, Martin 47 Baier, Dirk 3 Balazs, P. 17 Balcytiene, Aukse 263 Balmaceda, Margarita M. 153 Bannwart, Aino 264 Barany, Zoltan 110 Bardasi, Elena 289 Barkan, Elazar 212 Bartetzky, Arnold 290 Bartov, Arkadij 180 Bayer, Michael 111 Bechberger, Mischa 337 Becker, Jonathan 181 Beetz, Stephan 48 Beichelt, Timm 112 Bendiek, Annegret 213 Berari, Corneliu Dan 49 Bercka, Samuel 338 Berg, Andrea 113 Berner, Knut 202 Betkiewski, Witold 320 Beyrau, Dietrich 143, 144

Bielawski, Martina 96 Biermann, Rafael 23 Binder, Tanja 50 Birckenbach, Hanne-Margret 97, 280 Bishop, Kate 8 Blaschke, Jochen 4 Bock-Luna, Birgit 214 Boeckh, Katrin 145 Boehnke, Klaus 3 Bohata, Petr 51 Böhnke, Barbara A. 5 Bolotova, Alla 203 Bomsdorf, Falk 114 Bonwetsch, Bernd 146 Boomers, Sabine 265 Bormann, Axel 51 Brade, Isolde 204 Brandes, Detlef 147, 228, 327, 330, 336, 339 Brauckhoff, Maria 182 Brecka, Samuel 340 Breining, Ingrid M. 370 Brezinski, Horst 350 Brier, Robert 291 Brkljacic, Maja 215 Brücker, Herbert 8 Brusis, Martin 6, 7 Buchenrieder, Gertrud 238 Bugarski, Ranko 216 Bühler, Christoph 217 Bukodi, Erzsébet 371 Burmistrova, Marina 171 Burneikiene, Genovaite 266 Bursik, Martin 364 Büscher, Klemens 195 Büttner, Thiess 8 C Calic, Marie-Janine 218 Cazes, Sandrine 52 Cengõdi, Sandor 372 Cesljas, Ivana 219 Chiari, Bernhard 292 Christophe, Barbara 115 Clark, Ed 341

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Claus, Katja 183 Clement, Hermann 154, 155 Collin, Sven-Olof 219 Coppieters, Bruno 116 Corghencea, Arthur 193 Cserjan, Karoly 373 Cular, Goran 220 Czerwick, Edwin 117 D Danckworth, Till-Gneomar 267 Daniliouk, Natalia 9 Dauchert, Helge 268 Dauderstädt, Michael 10, 17, 53 Deminger, Szilvia 374 Dieringer, Jürgen 12, 54 Dietrich, Helmut 13 Dietz, Hella 293 Dimitrov, Ivaylo 79, 170, 248, 360 Dittgen, Herbert 370 Dittmer, Stephanie 269 Dittrich, Eckhard 57, 79, 118, 170, 248, 360 Djakowski, Paul 319 Dobiás, Dalibor 342 Domecka, Markieta 36 Dorbritz, Jürgen 74 Dorochow, Wladimir 184 Dragsdahl, Joergen 221 Drozdov, Alexander 118 Dumbrava, Vasile 205 Duwendag, Dieter 14 Dvorák, Tomás 336 E Eckart, Karl 55 Eckart-Müller, Ingrid 55 Eckert, Florian 56 Ehrke, Sibylle 55 Eichwede, Wolfgang 162 Eickhof, Norbert 27 Eimermacher, Karl 148 El-Cherkeh, Tanja 222 Emerson, Michael 140 Emmanouilidis, Janis 6 Ernst, Frank 57 Eßer, Barbara 294

Personenregister

F Faber, Klaus 15 Farkas, Rita 382 Fell, Margret 207 Fidrmuc, Jan 8 Filas, Ryszard 295 Filatov, Sergej 206 Fileva, Petranka 262 Filipec, Jindrich 343 Fink, Philipp 375 Fisch, Bernhard 344 Fischer, Martina 223 Fischer, Sabine 98 Forbig, Joerg 345 Forbrich, Herle 270 Frank, Susi K. 149 Franz, Eduard 271 Friederich, Michael 196 Friedrich, Klaus 299 Fröschle, Ulrich 369 Fuchs, Gesine 58, 296, 297 Fuchs, Martina 323 Fürst, Heiko 59 G Gacs, Vera 8 Gänzle, Stefan 264 Gehler, Michael 60 Gel'man, Vladimir 156 Gellynck, Xavier 298 Gießmann, Hans-Joachim 34 Ginzburg, Veniamin 139 Gjergij, Bashkim 226 Gligorov, Vladimir 75 Glorius, Birgit 299 Görgens, Egon 47 Gostmann, Peter 319 Götz, Roland 99 Gromes, Thorsten 227 Gros, Andrzej 17 Grundmann, Martin 300 Gumpel, Werner 119 Günther, Jutta 376 Gurkov, Igor 157 Guy, Will 61 H Hadzic, Senad 228 Halbach, Uwe 96, 100

Personenregister

Halicka, Ewa 298 Hamplová, Dana 346 Hanisch, Markus 229 Hann, Chris 377, 378 Härtel, André 16 Hartmann, Monika 384 Hasse, Rolf 17, 62, 158 Hattenbach, Almuth 202 Hazans, Mihail 8 Heidenreich, Martin 63 Heidhues, Franz 238 Heinemann-Grüder, Andreas 64, 65, 120 Heinrich, Andreas 171 Heintz, Monika 325 Helmerich, Antje 230 Henning, Christian H.C.A. 93, 104 Hergès, Jean-Pierre 249 Hermeier, Philipp 9 Hey, Patrizia 301 Hinrichs, Jan 302 Hinterhuber, Eva Maria 58 Hishow, Ognian 18 Hoem, Jan-M. 380 Hornung, Klaus 101 Houle, René 386 Hrvatin, Sandra B. 231 Hubel, Helmut 102, 105, 264 Huber, G. 169 Huber, Maria 59 Huber, Peter 8 Hunya, Gabor 75 Huysseune, Michel 239 I Iliescu, Ion 326 Ilonszki, Gabriella 66 Ivanova, Stela 51 Ivleva, Irina 159 Iwanow, Walerij 185 J Jachimowski, Marek 303 Jahn, Detlef 73 Jahn, Egbert 87, 88 Jakir, Aleksandar 232, 233 Jann, Werner 5, 283 Jikeli, Erwin 327 Jilge, Wilfried 121, 186 Jirak, Jan 347

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Joerißen, Britta 53 Johannsen, Lars 30 Juchler, Jakob 304 Jungnickel, Rolf 372 K Kabalak, Alihan 19 Kaczinski, Ulrike 272 Kallai, Ella 8 Kalter, Frank 322 Kalthoff, Herbert 305 Kemppainen, Katri Tuulia 286 Kapitany, Gabor 393 Kehler, Jenni 273 Kempe, Iris 20 Kerneck, Barbara 103 Kertesi, Gabor 8 Kewell, Beth 306 Kharina-Welke, Nathalie 187 Khlystova, Tatiana 21 Kindervater, Angela 3 Kirchhöfer, Dieter 307 Kiss, László J. 67 Klimo, Arpad v. 379 Knjazev, Igor' 160 Knogler, Michael 22, 161 Knorr, Andreas 348 Kohl, Heribert 234 Köllö, Janos 8 Kolsto, Pal 68 Köppel, Johann 118 Köpplova, Barbara 347 Kopp-Podlewski, Marzena 308 Kosenok, Igor 104 Kostova, Dobrinka 66 Kovác, Dusan 349 Kovalev, Nicole 118 Kowol, Ilza 303 Kraatz, Susanne 69 Krähe, Harald 55 Krajewski, Andrzej 309 Kreikemeyer, Anna 113 Krylov, Alexander 171 Kucera, Jaroslav 336 Kucis, Vlasta 240 Kühnhardt, Ludger 23, 122 Kulik, Margarete 380 Kulu, Hill 310 Kunze, Cornelie 17, 62, 158

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Küpper, Herbert 51 Kusic, Sinisa 235 Kusznir, Julia 162 L Laboun, Svetlana 207 Landesmann, Michael 70 Lang, Kai-Olaf 24 Lang, Susanne 123 Lapinski, Dariusz 311 Lauk, Epp 274, 275 Lazaroiu, Sebastian 222 Lechner, Stefan 273 Leick, Birgit 350 Leiße, Olaf 328 Leiße, Utta-Kristin 328 Lengyel, László 381 Lentner, Csaba 382 Levinson, Aleksej 124 Libal, Wolfgang 236 Link, Werner 351 Lorenz, Astrid 125 Luchterhandt, Otto 25 Luig, Ute 265 Lukas, Zdenek 75 Luks, Leonid 126 Lutsyk, Tetyana 158 M Maack, Klaus 300 Maeder, Eva 208 Mai, Ulrich 294 Maital, Shlomo 157 Mallok, Katarina 71 Maly, Milan 356 Mansfeldová, Zdenka 352 Mantoyé, Irmina 276 Marinescu, Valentina 329 Mark, Rudolf A. 127 Martirosyan, Karen 188 Massey, Douglas S. 322 Maximytschew, Igor F, 26 Medvedev, Sergei 128 Mehls, Eckart 353 Mehring-Grusevaja, Marina 27 Meister, Stefan 105 Merkens, Hans 307 Messerschmidt, Bernd 17 Meurs, Wim van 6

Personenregister

Mez, Lutz 337, 364 Mia, Ervasti 277 Mickiewicz, Tomasz 8 Miháliková, Silvia 354 Milev, Rossen 237 Milosavljevic, Marko 231 Mintcher, Emil 28 Möllers, Judith 238 Moltmann, Bernhard 227 Monfardini, Chiara 289 Mooij, Ruud de 8 Morozov, Vjaceslav 106 Mrzowicki, Adam 36 Müller, Katharina 72, 273 Müller, Klaus 29 Müller-Rommel, Ferdinand 73 Münchmeyer, Tobias 163 Muránsky, Martin 355 Musial, Bogdan 312 N Narhuis, Richard 8 Neander, Joachim 313 Nerb, G. 169 Nesporova, Alena 52 Neukirch, Claus 129, 201, 285, 286, 335 Neunsinger, Sven 273 Neuss, Beate 267 Neyer, Gerda 380 Nierhaus, W. 169 Nötzold, Jürgen 17 Noutcheva, Gergana 239 Nydegger, Jolanda 208 O Oberschmidt, Randolf 201, 285, 286, 335 Odening, Martin 302 Oertel, Barbara 189 Osterkamp, R. 133 Oswald, Ingrid 57 P Papp, Claudia 383 Pavlova, Elena 164 Pedersen, Karin Hilmer 30 Perovic, Jeronim 209 Peschutter, Gudrun 31 Peter, Günter 384 Peterska, Emilija 257

Personenregister

Philipov, Dimiter 74, 217 Pintaric, Tomislav 51 Plaggenborg, Stefan 232 Planeta, Pawel 295 Plenkovic, Mario 240 Podkaminer, Leon 75 Polian, Pavel 197 Pollack, Detlef 76 Pöschl, Josef 75 Priddat, Birger P. 19 Priewe, Jan 165 Proskurjakov, Aleksandr 130 Puttkamer, Joachim von 102 Q Quaisser, Wolfgang 314 R Rabe, Florian 273 Radojkovic, Miroljub 241, 242 Radu, Dragos 222 Rambow, Gerhard 17 Rantasa, Karin Sirec 243 Reber, Gerhard 356 Reif, Elisabeth 357 Reimers, Hans-Eggert 31 Reinprecht, Christoph 77, 358, 385 Reljic, Dusan 244 Reppegather, Alexandra 314 Reuter, Jens 245 Richter, Alexander 328 Richter, Sandor 75 Riedel, Sabine 246 Ringshausen, Gerhard 315 Rippl, Susanne 3 Róbert, Péter 371 Roesler, Kartsen 9 Rogov, Kirill 131 Roman-Zukowicz, Eva 316 Roth, Michèle 278 Rothholz, Walter 78 Rozanova, Julia 166 Rozic, Judit 247 Rudolph, Kurt 158 Rudolph, Robert 204 Rumyantsev, Andrey 167 Rupnik, Jacques 32 Rutar, Sabine 253 Ruus, Jüri 279

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Rykowzewa, Elena 190 Rzchiladse, Gulbaat 117 S Sabic, Claudia 132 Salmanow, Chugug 179 Satra, Daniel 359 Savin, Andrej 147 Schauf, Tobias 82 Schielberg, Silke 280 Schimmelfennig, Frank 33 Schleicher, Michael 31 Schmid, Günther 81 Schmid, Sigrid 168 Schmidt-Denter, Ulrich 324, 365 Schoch, Bruno 227 Schönherr, S. 133, 169 Schrader, Heiko 79, 134, 170, 248, 360 Schrepfer-Proskurjakov, Alexander 135 Schröder, Christian-Alexander 281 Schröder, Hans-Henning 162 Schröder-Negru, Olga 330 Schroeder, Friedrich-Christian 51 Schroeder, Wolfgang 80 Schultz, Helga 270 Schumann, Rosemarie 198 Schüttpelz, Anne 81, 361 Schwarz, Axel 249 Schwarz, Ingrid 357 Seidel, Martin 17 Seidelmann, Reimund 334 Seifert, Ruth 250 Sekarev, Alexei 161 Sell, Axel 82, 171 Sevcenko, Ol'ga 136 Sevcova, Lilija 137 Shein, Hagi 274 Siebenmorgen, Markus 107 Siefkes, Jan 83 Siegrist, Hannes 191 Simhandl, Katrin 34 Skudra, Ojars 282 Slutsch, Sergej 150 Smeral, Kristin 8 Smid, Milan 362 Smith, Kenneth 8 Solotych, Stefanie 51 Spielauer, Martin 386 Srubar, Ilja 84

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Stadelbauer, Jörg 199 Stanek, Tomás 336 Stanojevic, Miroslav 85, 251 Starodubrowski, Wiktor G. 158 Stefan, Laurentiu 331 Stegmann, Natali 363 Steltner, Ulrich 102 Stenzel, Ursula 35 Sterbling, Anton 86 Stewart, Susan 87, 88, 200 Stirbu, Elena 222 Stöber, Georg 317 Stodiek, Thorsten 252 Stojakovic, Krunoslav 253 Stojanov, Christo 79, 170, 248, 360 Straubhaar, Thomas 332 Stroh, Sabine 254, 255 Strohbach, Astrid 283 Stuchlik, Andrej 54 Stulhofer, Aleksandar 256 Stykow, Petra 230 Styrsky, Vit 89 Sundhaussen, Holm 215 Suutari, Vesa 277 Szatko, Marzena Dabrowa 313 Szekfü, Andras 387 Szilady, Szilvia 388 Szlachcicowa, Irena 36 Szytber, Wladyslaw Bogdan 318 T Tahirovic, Anne 71 Taschowsky, Peter 37 Teichmann-Nadiraschwili, Christine 90, 210 Telgedy, Almos 8 Temkina, Anna 211 Tempel, Sybille 364 Terpitz, Olaf 191 Thelen, Tatjana 389 Timmermann, Heinz 38 Tomka, Béla 390 Tonoyan, Vartuhi 172 Tóth, Eszter Zsófia 391 Traistaru-Siedschlag, Iulia 8 Trenin, Dmitrij 39 Troebst, Stefan 138, 191 Troschke, Manuela 139 Trpevska, Snezana 257

Personenregister

Trübswetter, Parvati 8 U Udovicic, Zoran 258 Uherek, Zdenek 61 Umanet, Victoria 40 Urban, Dieter 372 Uvalic, Milica 41 V Vadean, Florin-Petru 332 Vahl, Marius 140 Vamosi, Tamás S. 392 Varkonyi, Thomas 393 Vartazarjan, Sergej 192 Vecerova, Helena 365 Verny, Arsene 17 Vetter, Reinhold 259, 394 Viaene, Jacques 298 Vidovic, Hermine 75 Vincentz, Volkhart 22 Vlad, Mirela 333 Vladica, Viorica 193 Vobruba, Georg 92 Vodicka, Karel 366 Volk, Christian 151 Volny, Jan 17 Vondrasek, Karel 367 Vorobyev, Dmitry 118 Voskanian, Aaron 141 Voss, Christian 260, 261 Voß, Eckhard 300 Vries, Tina de 51 W Wagner, F. Peter 334 Wagner, Gerhard 319 Wardenga, Ute 43 Warkotsch, Alexander 108 Waschik, Klaus 148, 152 Wasilewski, Jacek 320 Wass von Czege, Andreas Graf 332 Wegener, Lars 109 Weinerova, Renata 61 Wellmann, Christian 97 Wernicke, Immo H. 284 Wiebusch, Anja 93 Wiedemann, Andreas 336 Wilkiewicz, Zbigniew 321

Personenregister

Will, Gisela 322 Wilson, Paul 368 Winter, Johannes 323 Woronenkowa, Galina 194 Z Zacharov, Andrej 142 Zdravomyslova, Elena 211 Zellner, Wolfgang 34, 201, 285, 286, 335 Zigova, Silvia 348 Zlateva, Minka 262 Zuckerstätter, Josef 94 Zurawska, Wioleta 324 Zvinkliene, Alina 69

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Sachregister

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Sachregister

A Abfallwirtschaft 333 Abgeordneter 66, 69, 220, 276, 279, 320, 352 Abrüstung 65, 101 Abwanderung 154, 199 Agrarbetrieb 91, 174, 175 Agrarmarkt 177, 178 Agrarpolitik 104, 173, 229, 320, 384 Agrarpreis 177 Agrarprodukt 384 Agrarreform 57, 229 AIDS 256 Akkordarbeit 391 Akkulturation 191 Akteur 20, 28, 57, 87, 97, 172, 178, 305, 323, 389 Albaner 245, 261 Albanien 7, 41, 44, 78, 226 Alliierte 281 Alltag 136, 198, 208, 299 alte Bundesländer 324 Alter 346, 352 Altersstruktur 74, 276, 279 Amerikanisierung 379 amtliche Statistik 284 Anlagevermögen 318 Annexion 339 Antiamerikanismus 32 Antisemitismus 103, 144, 312, 358 Arbeit 208 Arbeiter 253 Arbeiterbewegung 344 Arbeiterpartei 46 Arbeiterschaft 301 Arbeiterselbstverwaltung 232, 233 Arbeitgeber 80 Arbeitgeberverband 80 Arbeitnehmerbeteiligung 251 Arbeitsanforderung 371 Arbeitsbedingungen 57, 371 Arbeitsbeziehungen 80, 251, 253 Arbeitsintensivierung 251 Arbeitskräfte 372 Arbeitslosigkeit 22, 52, 70, 371

Arbeitsmarkt 14, 62, 81, 92, 251, 300, 332, 346, 359, 371, 372 Arbeitsmarktentwicklung 8, 62, 70 Arbeitsmarktpolitik 8, 19, 42, 52, 81 Arbeitsmethode 309 Arbeitsmigration 4, 13, 253, 265, 294, 299, 359 Arbeitsorganisation 301 Arbeitsorientierung 307 Arbeitsplatzsicherung 52 Arbeitsplatzwechsel 372 Arbeitsrecht 52, 81 Arbeitssituation 203 Arbeitsvermittlung 164 Argentinien 171 Armenien 141, 172, 188, 192 Armut 13, 22, 119, 273 Aserbaidschan 161, 179 Asien 28, 107, 113, 196, 209 Assimilation 191, 271 Assoziierung 1, 41 Asylbewerber 61 Asylpolitik 213 Auflage 242, 262, 266, 303, 309, 340 Ausbildung 23, 276 Ausland 51, 323 Ausländerfeindlichkeit 358, 359 Ausländerrecht 285 Auslandsdeutscher 198, 327, 374 Auslandsinvestition 18, 89, 161, 295, 376, 394 Außenhandel 104, 161, 173, 176, 351 Außenministerium 23 Außenpolitik 1, 2, 7, 16, 24, 38, 59, 67, 96, 98, 100, 101, 103, 105, 106, 107, 108, 113, 128, 153, 247, 254, 255, 267, 268, 334, 351, 363, 368, 370 Außenwanderung 119, 199 Auswanderung 9, 198 Ausweisung 212 Autonomie 341 autoritäres System 103, 112, 120, 125, 137, 181, 186 Autoritarismus 120, 128, 206

214

B Baltikum 9, 23, 30, 31, 39, 57, 63, 64, 65, 69, 78, 82, 171, 191, 263, 264, 265, 266, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 282, 283, 284, 285, 286 Bankenaufsicht 308 Bankgewerbe 47, 89, 175, 305, 308 Basisdemokratie 58 Baugewerbe 79, 170, 248, 360 Beamter 51 Bergbau 253 Beruf 208, 276, 352 berufliche Weiterbildung 207 Berufserfahrung 372 Berufsmobilität 371 Berufssituation 190 Berufsstruktur 276, 279, 372 berufstätige Frau 289, 346, 371 Berufsverlauf 346, 371 Besatzungsmacht 281, 292, 312, 316 Beschäftigung 14, 238 Beschäftigungseffekt 14 Beschäftigungsentwicklung 52, 243 Beschäftigungspolitik 81, 361 Betrieb 207, 232, 302 betriebliche Sozialordnung 251 Bevölkerung 3, 36, 76, 114, 124, 133, 192, 221, 286, 288, 351, 358, 363, 368, 386 Bevölkerungsentwicklung 74, 199, 209, 386 Bevölkerungsgruppe 143, 196 Bevölkerungsstruktur 286 Bevölkerungsverluste 209 bilaterale Beziehungen 20, 24, 39, 40, 96, 107, 255, 264, 272, 343, 349, 367 Bildung 15, 346, 352, 372 Bildungsabschluss 276, 279 Bildungsangebot 207 Bildungsarbeit 223, 301 Bildungsniveau 371 Bildungspolitik 15, 90, 210, 334 Bildungsreform 90 Bildungswesen 114, 210 Binnenmarkt 14, 382 Binnenwanderung 119, 199, 310 Biographie 36, 208, 386, 391 biographische Methode 211, 386 Bodenrecht 229

Sachregister

Böhmen 336, 339 Bolschewismus 143, 144 Börse 47, 384 Bosnien-Herzegowina 7, 41, 68, 71, 212, 216, 223, 227, 249, 250, 252, 254, 255, 258 Bosnier 249 Boulevardpresse 309 Brandenburg 15, 300 Bruttoinlandsprodukt 75 Bruttosozialprodukt 70 Bulgarien 22, 23, 44, 50, 51, 57, 61, 64, 66, 75, 79, 217, 222, 224, 225, 229, 237, 238, 246, 248, 262 Bundesrepublik Deutschland 2, 3, 9, 15, 19, 21, 23, 24, 31, 36, 39, 91, 155, 171, 172, 174, 198, 202, 265, 284, 288, 295, 299, 300, 302, 307, 313, 317, 322, 324, 342, 343, 350, 351, 364, 365 Bundesrepublik Jugoslawien 213, 216, 218, 221, 245, 254 Bundeswehr 245 Bürger 122 Bürgerbeteiligung 118, 123 Bürgerbewegung 123, 301 Bürgerinitiative 123, 301 Bürgerkrieg 109, 116, 130, 135, 143, 144, 213, 215, 241, 250 bürgerliche Gesellschaft 114, 345, 366 bürgerliches Engagement 297 Bürgerrecht 286 Bürokratie 139 C China 107 christdemokratische Partei 320, 331 Christentum 206 Corporate Governance 139, 171, 219, 287 Curriculumentwicklung 224 D Dänemark 78 DDR 60, 270 Demographie 286, 386 demographische Faktoren 74 demographischer Übergang 15

Sachregister

Demokratie 64, 73, 78, 112, 114, 117, 120, 124, 131, 227, 286, 315, 326, 334, 345, 349, 358 Demokratieverständnis 181 Demokratische Partei 381 Demokratisierung 10, 12, 33, 64, 79, 83, 88, 112, 113, 114, 117, 118, 120, 128, 132, 170, 220, 227, 230, 235, 248, 249, 276, 278, 279, 286, 296, 297, 315, 331, 345, 349, 352, 360, 366, 368, 381 Denkmal 186, 290 Deportation 253 Deregulierung 84, 234 Deutscher 9, 147, 198, 313, 316, 327, 330, 336, 339, 343, 344, 353, 365, 369, 374 Deutsches Reich 281, 288 Dialekt 260, 374 Diaspora 195, 196, 261 Dichtung 342 Dienstleistung 79, 154, 170, 248, 333, 360 Dienstleistungsunternehmen 164, 325 Diktatur 113, 236, 315 Direktinvestition 89, 351, 375, 376, 394 Dokumentarfilm 152 Dorf 57, 270, 377, 389 Drittes Reich 145, 253, 292, 312, 313, 315, 316, 339 Droge 119 Druckmedien 347 duales System 388 E Ehe 380 Eigenkapital 308 Eigentum 131, 318 Eigentumsverhältnisse 184, 187, 231, 241, 338, 362, 387 Einbürgerung 286 Einkommen 176, 372 Einstellung 3, 76, 124, 157, 192, 328, 351, 358 Einwanderung 196, 197, 322 Einzelhandel 317 Eisen- und Stahlindustrie 154, 348 Elektroindustrie 300 Elite 162, 327 Eltern 324 Emigration 197, 299

215

Emotionalität 365 Energie 337 Energiepolitik 99, 153, 337 Energieversorgung 153, 333 Energiewirtschaft 153, 154, 162 Enteignung 270 Entgrenzung 307 Entlassung 190 Entnazifizierung 315 Entscheidungsfindung 118, 148, 356 Entscheidungsträger 178 Entstaatlichung 84 Entwicklungshilfe 223 Entwicklungsland 7, 22, 23, 28, 39, 41, 44, 51, 68, 71, 75, 78, 93, 96, 100, 107, 109, 113, 115, 116, 117, 122, 133, 139, 141, 161, 169, 171, 172, 179, 188, 192, 193, 196, 212, 213, 215, 216, 218, 219, 220, 221, 223, 226, 227, 232, 235, 238, 240, 244, 245, 247, 249, 250, 252, 254, 255, 256, 257, 258, 260, 261 Entwicklungsmodell 375 Erdgas 99 Erdkundeunterricht 317 Erdöl 154 Erinnerung 191, 319, 391 Ernährung 133 erneuerbare Energie 337 Erster Weltkrieg 143, 144, 363 Erwerbstätigkeit 383 Estland 9, 30, 31, 57, 63, 65, 267, 269, 270, 274, 275, 277, 278, 279, 283, 285 ethnische Beziehungen 196, 212, 249, 252, 271, 286, 335, 369 ethnische Gruppe 34, 42, 61, 87, 195, 196, 198, 200, 201, 212, 257, 271, 285, 326, 331, 332, 335, 336, 353, 357, 369, 373, 374 ethnische Herkunft 276, 294 ethnischer Konflikt 109, 196, 200, 212, 218, 227, 244, 245, 250, 252, 261, 286, 389 ethnische Struktur 216, 227, 249, 268, 272, 286, 389 Ethnizität 212, 232, 249, 250, 252, 268, 272, 326 Ethnozentrismus 358

216

Sachregister

EU

Feminismus 383 Fernsehen 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 347, 362, 387, 388, 393 Fernsehprogramm 388 Feudalismus 270 Film 388 Finanzierung 72, 130, 175, 184, 185, 187, 193, 210, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 273, 274, 282, 295, 301, 329, 338, 362, 387 Finanzmarkt 93 Finanzpolitik 175 Finanzverwaltung 168 Finanzwirtschaft 168, 305, 366 Finnland 78, 277 Flächentarifvertrag 234 Flucht 336 Flüchtling 13, 212, 336 Flüchtlingspolitik 4, 212, 213 Föderalismus 105, 142, 232, 233, 326 Forschung 15 Forschungsansatz 115, 291, 378 Forschungseinrichtung 15 Forschungsprojekt 256 Forschungsstand 77, 211 Forschungsumsetzung 256 Forschung und Entwicklung 70 Frankreich 39 Frau 4, 58, 66, 69, 71, 125, 182, 208, 222, 276, 310, 352, 383, 386, 391 Frauenbewegung 58, 296, 297, 383 Frauenbild 50, 66 Frauenerwerbstätigkeit 289, 296, 346, 371 Frauenfeindlichkeit 125 Frauenförderung 71 Frauenforschung 211 Frauenorganisation 58, 125, 296, 297 Frauenpolitik 66, 69, 71, 125, 296 Freiheit 131, 203 Fremdbild 141, 192, 272, 336 Fremdkapital 362 Frieden 87, 223 Friedensforschung 97 Friedensprozess 250 Friedenssicherung 39 Fruchtbarkeit 217, 310, 380

1, 2, 3, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 16, 17, 18, 20, 22, 23, 25, 26, 28, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 38, 40, 45, 53, 56, 59, 92, 98, 99, 100, 103, 105, 116, 118, 140, 158, 161, 213, 221, 225, 239, 245, 254, 264, 269, 280, 285, 300, 314, 319, 328, 348, 350, 351, 359 EU-Beitritt 3, 5, 6, 7, 8, 10, 17, 19, 20, 22, 24, 28, 31, 33, 34, 37, 41, 42, 45, 53, 54, 56, 62, 63, 81, 82, 235, 239, 246, 247, 267, 280, 304, 308, 314, 328, 332, 333, 361, 382 EU-Erweiterung 3, 4, 7, 10, 11, 18, 22, 23, 27, 28, 31, 33, 34, 35, 37, 40, 41, 45, 53, 67, 70, 75, 92, 222, 300, 345, 348, 350, 351, 361, 381 Euro 31 Europa 4, 9, 20, 32, 35, 39, 61, 102, 118, 141, 192, 344 Europäer 192 europäische Institution 141 europäische Integration 1, 6, 12, 13, 23, 24, 25, 28, 33, 41, 45, 54, 67, 192, 213, 235, 244, 247, 249, 254, 326, 345, 351, 361, 381, 382 Europäische Kommission 28 europäische Sicherheit 1, 92, 326 europäische Sozialpolitik 37 Europäisches Recht 6, 308 Europäische Zentralbank 31 europäische Zusammenarbeit 1, 326 Europäisierung 24, 29, 33, 45, 54, 124, 160, 308, 361 Europaparlament 35 Europapolitik 6, 25, 106, 141, 222, 238, 255, 337, 361 Europarat 2, 25, 278, 285 EU-Staat 63, 267, 394 Exekutive 110 Experte 23, 28 Export 154, 161, 177 F Fachwissen 157 familiale Sozialisation 307 Familie 50, 371 Familiengründung 380, 386 Feindbild 100, 272 Feldforschung 203

Sachregister

Führungsstil 356 G GASP 59 Gastgewerbe 79, 170, 248, 360 Geburtenentwicklung 380 Geburtenhäufigkeit 74 Gedächtnis 319 Gefährdung 179 Gehalt 372 Geheimdienst 236 Geiselnahme 190 Geldpolitik 31 Gemeinde 202, 270 Gemeinwesenarbeit 223 Generation 294 Generationenverhältnis 217 generatives Verhalten 217, 310 Genossenschaft 48, 174, 229, 378 Geographie 67, 317 Geopolitik 126, 135 Georgien 39, 96, 100, 109, 115, 116, 117 Gerechtigkeit 131 Gerichtsvollzieher 51 Gesamtwirtschaft 154 Geschäftsführung 157 Geschichtsbewusstsein 151, 270 Geschichtsbild 121, 138, 149, 151, 186, 261 Geschichtsschreibung 149, 150, 151 Geschlecht 250, 372 Geschlechterforschung 211 Geschlechterverhältnis 58, 211, 250, 276, 352 Geschlechtsrolle 50, 182 geschlechtsspezifische Faktoren 4, 250 Gesellschaft 87, 143 Gesetzentwurf 156 Gesetzesnovellierung 285 Gesetzgebung 28 gesetzliche Krankenversicherung 390 Gesundheitspolitik 273 Gesundheitswesen 119, 273 Gewalt 87, 100, 214, 218, 245, 296 Gewaltbereitschaft 100, 245 Gewerkschaft 46, 80, 85, 251, 301, 366 Gewerkschaftsarbeit 301 Gewerkschaftsbewegung 46, 301 Gewerkschaftspolitik 85, 301

217

Glasnost 101, 181 Gleichberechtigung 71, 296, 344 Gleichheit 131 Globalisierung 9, 73, 86, 326, 346, 371 Gorbatschow, M. 101, 181 Governance 6, 19, 22, 139 Grenzgebiet 8, 13, 31, 94, 260, 269, 280, 281, 300, 339, 359 grenzüberschreitende Zusammenarbeit 20, 280, 350, 357 Griechenland 260 Großbetrieb 174 Großbritannien 39, 61, 171, 227 Großgrundbesitz 270 Großmacht 108 Großstadt 102 Grundbesitz 317 Grundrecht 167 Gruppenkohäsion 200 Guerilla 130 GUS 9, 11, 87, 108, 122, 127, 161, 174, 199 Gymnasium 313 H Handel 79, 131, 159, 161, 170, 173, 176, 177, 248, 360, 384 Handelshemmnis 173 Handelspolitik 348 Handlungsorientierung 311 Handlungsspielraum 267 Handwerk 79, 170, 248, 360 Harmonisierung 81, 213 Hausarbeit 371 Hegemonie 26 Heimat 294 Heirat 50, 346, 380, 386 Herausgeber 183 Herkunftsland 322 Herrschaft 132 Hitler-Stalin-Pakt 150 Hochschulbildung 276 Hochschule 90, 210, 224 Hochschulpolitik 15, 90, 210 Hochschulzugang 210 Hochtechnologie 79, 170, 248, 360 Holding 219

218

Hörfunk 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 362, 387 horizontale Mobilität 310 humanitäre Hilfe 213, 221 humanitäre Intervention 213 Humankapital 371 Hysterese 302 I Ideengeschichte 98 Identifikation 365 Identität 136, 191, 324, 374, 391 Identitätsbildung 9, 324 Ideologie 170, 232, 248, 358, 360 Illegalität 172 IMF 246 Imperialismus 103 Import 154, 161, 163 indirekte Steuern 173 Individualität 202 Individuum 202 Industrie 162, 204, 314, 317, 376 Industriearbeiter 391 Industriebetrieb 306, 376 Industriegesellschaft 55 industrielle Beziehungen 85, 166 Industriestaat 171 Inflation 155 Informationspolitik 100 Informationssystem 301 informelle Struktur 58, 93, 125 Infrastruktur 333 Innenpolitik 6, 101, 113, 129, 153, 200, 247, 252, 268, 363 Innenstadt 204 innere Sicherheit 113, 252 Institutionalisierung 249, 287, 352, 361, 363 Institutionalismus 56 institutionelle Faktoren 44, 69 institutioneller Wandel 19, 229, 298, 345 Institutionenökonomie 172, 298 Instrumentalisierung 366 Inszenierung 115 Integrationspolitik 41 Intellektueller 86 interdisziplinäre Forschung 256 Interessengruppe 96, 153, 383

Sachregister

Interessenkonflikt 96 Interessenorientierung 44 Interessenpolitik 96, 108, 255 interkulturelle Faktoren 78, 172 interkulturelle Kommunikation 357 interkulturelle Kompetenz 357 internationale Beziehungen 9, 11, 16, 20, 24, 26, 40, 42, 102, 108, 114, 255, 264, 272, 280, 328 internationale Hilfe 40, 113, 252 internationale Organisation 49, 87 internationale Politik 278 internationaler Konflikt 339 internationaler Vergleich 8, 19, 52, 90, 113, 171, 238, 322, 337, 365, 379 internationales Abkommen 20, 23 internationale Sicherheit 218 internationales Recht 51 internationales System 254 internationale Verflechtung 269 internationale Wanderung 196, 265, 322, 332, 336 internationale Wirtschaftsbeziehungen 176, 280 internationale Zusammenarbeit 21, 25, 26, 40, 41, 88, 95, 99, 107, 213, 223, 255, 269, 350 Internationalisierung 15, 171 Internet 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 362, 387 Intervention 218, 221 Invasion 145 Investition 91, 161, 204, 394 Investitionsgut 161 Investitionshemmnis 89 Investitionspolitik 232, 394 Iran 107 Irland 375 Italien 39, 379 J Journalismus 167, 189, 309 Journalist 167, 179, 185, 190, 309 journalistischer Beruf 167 Judentum 78, 191 Judenverfolgung 292, 312 Jugend 307 Jugendkultur 307

Sachregister

Jugendlicher 307, 324, 328, 365, 388 Jugendschutz 388 Jugoslawien 44, 61, 213, 214, 215, 228, 232, 233, 250, 253, 260 junger Erwachsener 380 Justiz 236, 247, 252 K Kalter Krieg 32 Kanada 9 Kapital 287 Kapitalbewegung 18 Kapitalbildung 72 Kasachstan 113, 122, 133, 139, 169 Katholik 379 Katholizismus 311 Kaufkraft 94 Kaukasusregion 2, 96, 100, 109, 209 Kernkraftwerk 163 Kernwaffe 107 Kinderwunsch 380 Kirgistan 113, 133 Kleinbetrieb 79, 158, 159, 170, 243, 248, 360 Kleingewerbe 159 Kleinstaat 257, 263, 267, 274, 282, 363 Know-How 364 Kohle 55, 253 Kohortenanalyse 346 Kollaboration 253 Kollektiv 202 Kollektivbewusstsein 358 kollektive Identität 319, 385 Kollektivismus 378, 389 Kolonisation 203 Kommission 28 kommunale Selbstverwaltung 156 Kommunalpolitik 341 Kommunalverwaltung 168, 333 Kommunikation 216, 342 Kommunikationsforschung 194, 242, 262, 266, 275, 303, 340 Kommunikationswissenschaft 393 Kommunismus 101, 315, 379, 391 kommunistische Partei 53, 101, 129, 331, 344 Konflikt 20, 87, 97, 109, 245 Konfliktbereitschaft 245

219

Konfliktbewältigung 96, 100, 118, 221, 227 Konfliktlösung 87, 96, 100, 221, 245 Konfliktpotential 100, 113, 280 Konfliktregelung 96, 97, 109, 115, 196, 221, 245, 252, 285, 335, 378 Konfliktstruktur 96, 100 Konflikttheorie 115, 378 Konfliktverhalten 100, 115 Konsens 28 konservative Partei 320 Konsolidierung 220, 366 Konstruktivismus 98 Konsum 136 Konvergenz 94 Konzentrationslager 313 Korporatismus 234 Korruption 22, 84, 132, 172, 236, 295, 366 Kosovo 212, 227, 245, 250, 252 Kraftfahrzeugindustrie 305, 323 Krankenversicherung 273 Kredit 175, 305 Kreditmarkt 93 Krieg 135, 143, 145, 214, 363 Kriegsausbruch 150 Kriegsführung 130 Kriegsgefangener 253 Kriegsopfer 145, 363 Kriegsverbrechen 145, 250 Kriegswirtschaft 253 Kriminalität 20, 236 Kriminalpolitik 252 Krise 109, 321 Kroate 249 Kroatien 7, 22, 23, 41, 44, 51, 75, 215, 216, 219, 220, 232, 235, 240, 244, 247, 254, 255, 256 KSZE 25 Kultur 15, 67, 95, 180, 183, 223, 288, 311, 330, 351, 367 kulturelle Beziehungen 342, 367 kulturelle Faktoren 55, 67, 178, 325 kulturelle Identität 9, 67, 95, 98, 141, 205, 250, 342, 351, 373, 393 kulturelle Integration 342 Kulturgeographie 43 Kulturkonflikt 291 Kulturpolitik 148, 183, 186, 201, 205, 216, 260

220

Kulturwandel 102, 183, 336, 342 Kulturwissenschaft 291 Kunst 43, 180 L Laie 379 Landbevölkerung 310 ländlicher Raum 175, 270, 310, 377 ländliches Gebiet 57, 93, 238, 294 Landwirtschaft 91, 104, 173, 174, 175, 177, 178, 229, 270, 283, 298, 302, 317, 318, 378, 389 Lateinamerika 171 Leben 57 Lebensalter 133, 346 Lebensbedingungen 42, 57, 198 Lebenslauf 228, 368 Lebenssituation 136, 253 Lebensstandard 133 Lebensweise 198 Lebenswelt 57, 208, 357 Legislative 279 Legitimation 378 Lehrbuch 317 Leiharbeit 359 Leistungsbilanz 73, 75 Leitbild 311 Lernen 323 Lettland 23, 30, 63, 65, 78, 268, 270, 271, 272, 273, 278, 282, 286 liberale Partei 320, 331, 381 Liberalisierung 101, 104, 131, 160, 286 Liberalismus 383 Litauen 23, 30, 63, 65, 69, 171, 263, 265, 266, 276, 278, 280, 281, 284 Litauer 265 Literatur 191, 202, 313, 342, 369 Lobby 162 Lohn 8, 80 Lohnhöhe 94, 372 Lohnpolitik 80 lokale Elite 232 lokale Faktoren 232, 277 lokale Kommunikation 275 lokale Ökonomie 232 Loyalität 46, 157 M Macht 46, 111, 115, 132, 189, 232

Sachregister

Machtergreifung 236 Machtkampf 236 Mädchen 222, 307 Makroökonomie 169 Management 85, 139, 157, 171, 232, 277, 341, 392 Managementansatz 325 Manager 157, 306, 325, 356 Marketing 177 Markt 93, 104, 194, 242, 262, 266, 275, 303, 305, 309, 340, 384 Markterschließung 79, 170, 248, 360 Marktordnung 27 Marktreaktion 93 Marktwirtschaft 10, 111, 114, 128, 134, 178, 210, 229, 345, 346, 392, 393 Marxismus-Leninismus 101 Massenbewegung 293, 301 Massenmedien 110, 114, 152, 167, 179, 181, 184, 185, 187, 188, 189, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 347, 362, 387, 393 Mazedonien 7, 22, 41, 44, 68, 78, 193, 216, 221, 238, 252, 257, 260, 261 Mecklenburg-Vorpommern 300 Medien 112, 179, 181, 184, 185, 187, 188, 189, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 347, 362, 387, 393 Medienarbeit 301 Medienkonzentration 194, 242, 262, 275, 303, 340 Medienpolitik 179, 181, 184, 185, 187, 188, 190, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 362, 387, 388 Medienrecht 167, 179, 181, 184, 185, 187, 188, 193, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 362, 387, 388 Medienwirtschaft 184, 185, 194, 242, 262, 266, 275, 303, 340, 362, 387 medizinische Versorgung 273 Mehrsprachigkeit 205 Meinungsfreiheit 112, 167, 179, 181, 183, 184, 185, 188, 189 Meinungsvielfalt 183 Menschenhandel 4, 222

Sachregister

Menschenrechte 113, 213, 278, 293 Metallindustrie 300 Methodenforschung 386 Mietrecht 48 Mietwohnung 48 Migrant 265, 310, 336 Migration 8, 9, 15, 61, 74, 196, 199, 222, 238, 265, 294, 299, 322, 332, 336 Migrationspolitik 4, 160, 209, 213, 222 Militär 39, 64, 65, 110, 143, 144, 145, 236, 245, 366 militärische Präsenz 221 militärischer Konflikt 96, 100, 113, 116, 221 militärisches Manöver 221 Militarisierung 96 Militärpolitik 363 Minderheit 42, 87, 195, 196, 198, 201, 249, 252, 257, 260, 271, 285, 286, 326, 332, 335, 339, 353, 357, 369, 373, 374 Minderheitenpolitik 34, 200, 201, 247, 268, 271, 278, 285, 286, 332, 335 Minderheitenrecht 34, 200, 201, 271, 285, 332, 335, 369 Mindesteinkommen 80 Minister 30 Ministerialverwaltung 283 Ministerium 23, 283 Ministerpräsident 228, 320 Mischehe 205 Mitbestimmung 85 Mitgliedschaft 56, 220, 276, 279, 320 Mittelbetrieb 158, 243 Mitteleuropa 5, 6, 8, 10, 14, 15, 17, 20, 27, 33, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 52, 60, 63, 65, 67, 72, 73, 74, 76, 77, 80, 81, 82, 88, 90, 91, 176 Mittelstand 158 Mobilität 265 Moderne 182 Modernisierung 82, 86, 108, 128, 276 Modernisierungstheorie 86, 112 Moldau 20, 38, 40, 129, 138, 140, 193, 195, 205, 222 monetärer Sektor 47 Montenegro 7, 41, 239, 241, 254, 255 Motivation 207 Multilateralität 2

221

multinationales Unternehmen 372, 375 Musik 43 Muslim 78 Mutter 289 Mythologie 192 Mythos 319, 354, 363

277, 323,

N Nachbarschaft 214 nachhaltige Entwicklung 326 Nachkriegszeit 35, 241, 270, 336, 343, 353 Nachrüstung 101 Nahost 23, 28, 35, 39, 96, 100, 107, 109, 115, 116, 117, 141, 161, 172, 179, 188, 192, 196 Nahrungs- und Genussmittelgewerbe 300 Nation 68, 121, 196, 233, 271, 290, 354 Nationalbewusstsein 149, 151, 271, 321, 365 nationale Einheit 10, 68 nationale Identität 67, 68, 76, 98, 124, 138, 141, 143, 149, 151, 215, 250, 254, 271, 288, 326, 336, 363, 365, 373, 374, 385, 393 nationales Stereotyp 143, 202, 313, 336, 357 nationale Teilung 68, 138, 349, 354 Nationalismus 76, 103, 232, 233, 245, 247, 249, 253, 268, 319, 321, 357, 358 Nationalitätenfrage 200, 260 Nationalsozialismus 313, 315, 339, 344 Nationalstaat 10, 12, 13, 54, 149, 269, 349, 363 NATO 2, 9, 26, 32, 35, 39, 65, 103, 106, 213, 221 Naturwissenschaftler 203 neue Bundesländer 15, 36, 174, 317, 324 Neuordnung 315 nichteheliche Lebensgemeinschaft 380 nichtstaatliche Organisation 87, 88, 98, 297 Niederösterreich 357 Niedersachsen 21 Nordamerika 9, 26, 32, 35, 39, 98, 107, 108, 149, 245, 265, 342 Normalisierung 367

222

O öffentliche Förderung 337 öffentliche Meinung 118, 203, 393 öffentlicher Haushalt 168 öffentlicher Sektor 168, 318, 333 öffentliches Gesundheitswesen 273 öffentliches Unternehmen 306, 341 öffentliche Verwaltung 5, 6, 30, 115 Öffentlichkeit 28, 110, 393 öffentlich-rechtliche Einrichtung 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 347, 362, 387 ökologische Folgen 163 ökonomische Entwicklung 226, 243, 253, 280 ökonomische Faktoren 55, 172, 393 ökonomischer Wandel 56, 82, 318, 392 ökonomisches Modell 176 ökonomisches Verhalten 265 Ökosteuer 364 Oktoberrevolution 197 Oligarchie 132, 189 Online-Medien 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 362, 387 Opposition 293 Ordnungspolitik 27, 47, 251 Organisationen 47, 87 Organisationskultur 110, 168 Organisationsstruktur 301, 306 organisatorischer Wandel 306 organisierte Kriminalität 236 orthodoxe Kirche 202, 206 Ortsbezogenheit 294 Ostasien 107 Österreich 67, 94, 310, 342, 344, 356, 357, 358, 373, 385 Osterweiterung 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 17, 18, 19, 27, 31, 33, 34, 35, 36, 37, 40, 41, 45, 51, 53, 62, 65, 70, 75, 92, 106, 141, 222, 235, 269, 280, 300, 319, 345, 348, 350, 351, 359, 361, 381 Ostmitteleuropa 18, 32, 33, 44, 62, 72, 77, 82 Ostpreußen 281 Ostseeraum 78, 97

Sachregister

Ost-West-Konflikt 197 Ost-West-Wanderung 4, 9, 61, 197, 332 OSZE 2, 25, 113, 140, 201, 221, 252, 285, 286, 335 P Pachtwesen 229 pädagogische Förderung 223 Parameter 386 Parlament 23, 28, 54, 66, 69, 71, 122, 220, 276, 279, 320, 331, 352 parlamentarischer Ausschuss 28 Parlamentarismus 122 Parlamentswahl 129 Partei 45, 46, 50, 53, 122, 125, 220, 244, 276, 279, 320, 321, 331, 352 Parteiensystem 66, 117, 132, 259, 331, 355 Parteipolitik 45, 53, 56, 183, 247 Parteiwechsel 220, 276 Partizipation 118, 356 Patriotismus 206 Pendler 265, 299 Perestroika 101, 181 Personalbeurteilung 166 Personaleinstellung 8 Personalführung 157 Personalpolitik 166 Persönlichkeit 202 Persönlichkeitsmerkmal 230 Planwirtschaft 84 Pogrom 144, 312 Polarisierung 220, 375 Pole 299, 316 Polen 3, 4, 13, 24, 30, 31, 32, 35, 36, 37, 39, 42, 43, 44, 51, 55, 58, 59, 60, 63, 64, 65, 75, 78, 83, 89, 93, 191, 270, 280, 287, 288, 289, 290, 291, 292, 293, 294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315, 316, 317, 318, 319, 320, 321, 322, 323, 324 Policy-Ansatz 213 Politbüro 150 Politik 23, 64, 112, 291 Politikberatung 6, 229 Politiker 23, 114, 228, 366, 368 politisch-administratives System 6, 17, 30

Sachregister

politische Agenda 34 politische Bewegung 60, 131, 293, 297 politische Beziehungen 24, 368 politische Bildung 328 politische Einstellung 30, 77, 114, 124, 143, 321, 328, 358 politische Elite 112, 220, 236, 276, 279, 320, 331, 352, 368 politische Emanzipation 349 politische Entscheidung 34, 54, 81, 98, 101, 148, 229, 349 politische Entwicklung 19, 83, 112, 129, 201, 220, 259, 276, 279, 293, 320, 331, 334, 352 politische Ethik 366 politische Folgen 119, 129 politische Führung 111, 112, 183, 230, 236, 244, 381 politische Ideologie 126, 148, 183, 203, 220, 232, 233 politische Institution 19, 28, 120, 132, 249, 291 politische Integration 28 politische Intervention 113 politische Kommunikation 19, 28 politische Kontrolle 64, 132, 347 politische Krise 100, 249 politische Kultur 12, 66, 78, 110, 112, 117, 120, 249, 250, 291, 319, 334, 366, 385 politische Linke 45, 53, 220, 320, 331, 344, 355, 381 politische Macht 153, 291 politische Mitte 331 politische Ökonomie 49, 112 politische Partizipation 54, 58, 66, 69, 71, 118, 122, 125, 220, 252, 279, 296, 320, 352, 366 politischer Akteur 56, 81, 88, 291 politische Rechte 126, 220, 311, 320, 331, 358, 381 politische Reform 6, 49 politischer Einfluss 153, 162, 190, 195, 256 politische Richtung 320, 352 politischer Konflikt 77, 87, 96, 113, 115, 129, 218, 288, 339, 389 politischer Prozess 334, 361, 366 politischer Wandel 5, 6, 19, 34, 44, 74, 77, 81, 82, 102, 111, 113, 114, 181, 220,

223

270, 279, 320, 331, 336, 345, 347, 355, 361, 382, 393 politisches Handeln 30, 291, 368 politische Situation 112, 235, 244, 366 politische Sozialisation 220, 276, 279, 352 politisches Programm 50, 320, 333, 334 politisches System 42, 54, 66, 73, 112, 117, 120, 122, 124, 132, 137, 153, 183, 213, 230, 328, 334, 352 politische Stabilität 26, 113, 218 politische Steuerung 148 politische Strategie 56, 148 politisches Verhalten 67, 96, 366, 368 politische Verfolgung 146 politische Verhandlung 314 politische Willensbildung 117 Polizei 236, 252 Populismus 311, 321, 358 postkommunistische Gesellschaft 10, 12, 29, 46, 53, 55, 85, 98, 127, 128, 136, 141, 181, 211, 220, 276, 279, 320, 331, 352, 391 Postmoderne 180 Präsident 122, 137, 368 Präsidentschaftswahl 128 Prävention 97, 222 Preis 154, 177, 384 Preisniveau 94 Presse 179, 184, 185, 187, 188, 193, 194, 226, 231, 237, 240, 241, 242, 257, 258, 262, 263, 266, 274, 275, 282, 295, 303, 309, 329, 338, 340, 347, 362, 387 Pressefreiheit 167, 181 Pressekonzentration 262, 303 Pressewesen 194, 242, 262, 266, 275, 303, 340 primärer Sektor 104, 178 privater Rundfunk 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 347, 362, 387, 393 Privathaushalt 238 Privatisierung 48, 57, 72, 82, 84, 111, 114, 229, 298, 311, 317, 318, 341 Privatunternehmen 306 Privatwirtschaft 219 Produktion 79, 170, 174, 248, 360 Produktivität 154, 372

224

Professionalisierung 182, 220, 279, 352 Proliferation 107 Propaganda 148, 152 Prostitution 4, 222 Prozess 86, 98, 159, 341 psychische Faktoren 172 Q Qualifikation 207 R Radikalismus 321 Rassismus 247, 253 realer Sozialismus 84 Recht 42, 123, 167, 297 Rechtsberatung 297 Rechtshilfe 51 Rechtsordnung 111 Rechtsprechung 51 Rechtsradikalismus 307 Rechtsreform 285 Rechtssicherheit 51, 112 Rechtsstaat 51, 113, 114, 297 Rede 150 Reformmodell 139 Reformpolitik 72, 101, 114, 131, 229, 259, 334 Regierung 22, 28, 112, 167, 247, 345, 349, 368, 381 Regierungsamt 230 Regierungsbildung 244 Regierungspartei 56, 247, 381 Regierungswechsel 235, 244, 247 Region 8, 21, 97, 105, 280, 288, 300, 336 regionale Entwicklung 55, 132, 154, 288, 300 regionale Faktoren 109 regionale Herkunft 279, 294 regionaler Unterschied 20, 63, 70, 132, 375 regionaler Vergleich 253 regionale Wirtschaftsförderung 55 Regionalismus 76 Regionalpolitik 8, 31, 55, 238, 269 Regionalpresse 262, 266, 275 Regionalwirtschaft 55 Regression 386 Regressionsanalyse 386 Regulationstheorie 55

Sachregister

Reichweite 262 Religion 198, 249, 290 religiöse Gruppe 249 Religiosität 324 Rentenversicherung 72, 390 Repression 189 Reproduktion 57 Revolution 60, 143 Rückwanderung 145, 197, 198, 212, 299 Ruhrgebiet 55 Rumänien 22, 44, 50, 51, 59, 60, 64, 67, 75, 193, 222, 325, 326, 327, 328, 329, 330, 331, 332, 333, 334, 335 Rundfunk 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 329, 338, 362, 387, 388 Russe 195, 201, 211, 271, 285 russische Sprache 191, 193 Russland 1, 2, 9, 11, 13, 16, 20, 21, 25, 26, 29, 38, 39, 51, 57, 58, 65, 67, 68, 69, 75, 79, 82, 90, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 102, 103, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 114, 118, 119, 120, 122, 123, 124, 126, 127, 128, 130, 131, 134, 135, 136, 137, 140, 142, 143, 144, 147, 149, 151, 153, 154, 156, 157, 158, 159, 160, 162, 163, 164, 166, 167, 168, 170, 171, 178, 180, 181, 182, 184, 187, 189, 190, 191, 194, 197, 198, 199, 202, 204, 206, 207, 209, 210, 264, 269, 272, 280, 367 Rüstung 107 S Sachsen 350 Sachsen-Anhalt 15 Satellit 388 Schlesien 288 Schriftsteller 182, 342 Schulbuch 317 Schule 313 Schwangerschaftsabbruch 296 Schweden 78 Schweiz 202, 208, 342 Schwellenland 171 Schwerindustrie 55 Selbstbestimmung 12, 249

Sachregister

Selbstbewusstsein 182 Selbstbild 141, 192, 336 Selbsthilfe 48 Selbstorganisation 48, 58 Selbstverständnis 12, 379 Sensationsjournalismus 309 Serbe 245, 249 Serbien 7, 41, 78, 218, 236, 239, 241, 242, 250, 252, 253, 254, 255, 259 Sexualerziehung 256 Sexualforschung 256 Sexualität 256 Sezession 96, 100, 116, 140 Sibirien 146, 147, 160 Sicherheit 20 Sicherheitspolitik 39, 59, 65, 96, 100, 107, 113, 127, 209, 221, 245 Signifikanz 386 Simulation 386 Slowake 357, 363 Slowakei 23, 44, 50, 51, 61, 63, 67, 71, 75, 78, 93, 338, 340, 345, 348, 349, 354, 355, 357, 358, 366 Slowenien 44, 63, 75, 85, 94, 216, 231, 234, 238, 243, 251, 253 Soldat 143, 144, 250 Solidarität 301 Souveränität 12, 215, 268 Sozialarbeit 223 Sozialausgaben 390 Sozialdemokratie 45 sozialdemokratische Partei 45, 53, 320, 331, 344, 381 soziale Beziehungen 134, 178, 294 soziale Entwicklung 347 soziale Faktoren 55, 172 soziale Integration 196, 201, 285, 286 soziale Konstruktion 305, 319 soziale Lage 119 soziale Marktwirtschaft 22 sozialer Konflikt 48, 63, 229, 378, 389 sozialer Raum 299, 307 sozialer Status 220, 279 sozialer Wandel 57, 74, 77, 82, 86, 111, 114, 134, 183, 202, 336, 345, 371, 380, 392, 393 soziale Sicherung 390 soziales Netzwerk 134, 217, 236, 265, 306, 322

225

soziales Problem 119 soziale Ungleichheit 57, 63, 77, 92, 111, 119 soziale Unterstützung 217 soziale Wahrnehmung 192 Sozialgeschichte 13 Sozialisation 202 Sozialismus 232, 233, 378, 389 sozialistische Partei 53, 331, 355, 381 sozialistischer Realismus 183 sozialistische Wirtschaft 232 Sozialkapital 134, 217, 322 Sozialpolitik 6, 37, 42, 73, 246, 363 Sozialstruktur 57, 111, 222, 288, 389 Sozialversicherung 390 Sozialwissenschaft 211 sozioökonomische Faktoren 57, 346 sozioökonomische Struktur 222 Spanien 337 Spätaussiedler 9 Sprache 9, 201, 205, 216, 260, 335, 357, 369, 374 Sprachgebrauch 205, 374 Sprachunterricht 335 Staat 67, 68, 115, 121, 122, 123, 138, 139, 143, 215, 261, 290, 318, 341, 354, 363 Staatenbildung 10, 68, 349 staatliche Lenkung 181, 337 Staatsangehörigkeit 271, 285 Staatsform 241 Staatsgewalt 236 Staatsgrenze 20 Staatsgründung 239 Staatsoberhaupt 230, 368 Staatsorgan 122 Staatssozialismus 101, 391 Staatstätigkeit 56 Stabilitätspolitik 155, 221, 246 Stadt 95, 102, 180, 204 Stadtbevölkerung 204, 310 Stadtrand 204 Stadtregion 310 Stalinismus 151, 208, 391 Standardisierung 277 Standortfaktoren 394 Statistik 242, 262, 275, 340 statistische Analyse 386 statistische Methode 386 Stereotyp 144, 192, 357

226

Steuern 173, 364 Steuerpolitik 364 Steuerrecht 123 Strafvollzug 51, 252 Streik 301 Strukturreform 15 Strukturwandel 52, 55, 63, 70, 74, 154, 161, 302 Subsidiarität 142 Subsistenzwirtschaft 229, 246 Südamerika 171 Südasien 113 Südosteuropa 7, 22, 23, 28, 41, 65, 67, 78, 86, 221, 222, 230, 238, 252, 326, 334 Symbol 68, 121, 138, 215, 261, 290, 354 symbolische Politik 68, 121, 138, 215, 261, 290, 354 Systemstabilität 115 Systemveränderung 60, 82 Szenario 238 T Tagesbetreuung 289 Tageszeitung 262, 266, 303 Tarifautonomie 234 Tarifpolitik 80, 234 Tarifverhandlung 80 Tarifvertrag 80, 234 Tausch 305 Teamarbeit 157 technischer Wandel 70 Technologie 15 Technologietransfer 376 Teilnehmer 207 Telekommunikation 89, 388 Terms of Trade 154 Terrorismus 26, 100, 108, 130, 135, 190 tertiärer Sektor 154 Theologie 202 Theoriebildung 302 Theorie-Praxis 23 Tochtergesellschaft 277, 323, 376 Toleranz 358 Totalitarismus 101, 126, 315, 342 Tötungsdelikt 236 Tourismus 359 Tradition 36, 50, 311, 380 Transaktionskosten 93, 104, 174, 298 transatlantische Beziehungen 32, 35

Sachregister

transnationale Beziehungen 39, 67, 153, 195, 351 Transportgewerbe 79, 170, 248, 360 Tscheche 336, 363, 365 Tschechische Republik 3, 32, 35, 36, 44, 50, 51, 54, 55, 61, 63, 64, 67, 75, 79, 81, 82, 89, 94, 337, 341, 342, 343, 346, 347, 349, 350, 351, 352, 356, 359, 360, 361, 362, 364, 365, 366, 367, 368 Tschechoslowakei 60, 336, 339, 342, 343, 344, 349, 353, 363, 367, 368 Tschetschenien 130, 135 Türke 196 Türkei 28, 196 Turkmenistan 133 U UdSSR 25, 87, 101, 122, 143, 144, 146, 148, 150, 152, 179, 183, 188, 196, 197, 198, 199, 203, 204, 206, 208, 367 UdSSR-Nachfolgestaat 1, 2, 4, 9, 11, 13, 16, 20, 21, 23, 25, 26, 29, 30, 31, 38, 39, 40, 51, 57, 58, 63, 64, 65, 67, 68, 69, 75, 78, 79, 82, 83, 90, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 147, 149, 151, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160, 161, 162, 163, 164, 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194, 195, 196, 197, 198, 199, 200, 201, 202, 204, 205, 206, 207, 209, 210, 222, 263, 264, 265, 266, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 282, 283, 284, 285, 286, 359, 367 Ukraine 2, 11, 13, 20, 38, 39, 51, 64, 65, 75, 82, 112, 121, 122, 132, 140, 145, 153, 154, 173, 174, 175, 176, 177, 185, 186, 189, 191, 195, 200, 201, 359 Umsiedlung 316, 336

Sachregister

Umverteilung 318 Umwelt 73, 203 Umweltpolitik 6, 118, 337, 364 Umweltschutz 364 Unabhängigkeitserklärung 116, 138, 140 Unfall 110 Unfallversicherung 390 Ungar 369, 373 Ungarn 30, 32, 37, 44, 51, 54, 59, 60, 61, 63, 64, 65, 66, 67, 75, 78, 85, 94, 171, 369, 370, 371, 372, 374, 375, 376, 377, 378, 379, 380, 381, 382, 383, 384, 385, 386, 387, 388, 389, 390, 391, 392, 393, 394 Ungleichheit 20 UNO 109, 116, 218, 245, 252 Unternehmen 139, 161, 164, 166, 171, 243, 251, 253, 318, 341, 350, 372, 392 Unternehmensführung 157, 170, 219, 232, 248, 287, 360 Unternehmensgründung 79, 170, 248, 360 Unternehmenskultur 79, 170, 248, 360, 372 Unternehmenspolitik 372 Unternehmer 79, 170, 248, 265, 360, 366 Unterricht 317 Urteil 51 USA 9, 26, 32, 35, 39, 98, 107, 108, 149, 245, 265, 342 Usbekistan 113, 133, 139, 172, 196 V Venezuela 171 Verbrechensbekämpfung 236 Verelendung 119 Verfassung 167, 249, 259, 268 Verfassungsgebung 44, 291 Verfassungsgericht 167 Verfassungsrecht 167 Vergangenheitsbewältigung 215, 244, 255, 315, 385 Vergewaltigung 250 Verhalten 136, 172, 178, 256, 322, 356 Verhandlung 28, 104, 314 Verlag 179, 184, 185, 187, 188, 193, 226, 231, 237, 240, 241, 257, 258, 263, 274, 282, 295, 309, 329, 338, 362, 387 Vernetzung 236, 364 Versailler Vertrag 281

227

Verteidigungspolitik 39, 65, 100, 107, 221 Verteilungskonflikt 229 Verteilungspolitik 234 Vertrauen 134 Vertreibung 316, 336, 343, 353, 363 Verwaltung 5, 139, 247 Verwaltungshandeln 168 Verwaltungsverfahren 118 Vielvölkerstaat 209 Völkermord 292 Völkerrecht 167, 212 Volksabstimmung 304, 349 Volkskunde 369 Volkswirtschaft 79, 170, 248, 360 Vorurteil 357 W Wachstum 243 Wahl 42, 112, 137 Wahlergebnis 320 Wahlrecht 383 Wahlverhalten 366 Wahrnehmung 43 Währungspolitik 246 Währungssystem 246 Ware 384 Warschauer Pakt 10 Wasserwirtschaft 333 Wechselkurs 94 Weiblichkeit 182 Weissrussland 2, 9, 11, 20, 38, 39, 68, 82, 83, 104, 125, 155, 165, 184, 189, 191 Weiterbildung 207 Weltanschauung 98, 152, 311 Weltbild 103, 311 Welthandel 176 Weltmarkt 10 Weltordnung 26, 35 Weltpolitik 35 Wende 311, 315 Werbewirtschaft 295 Wertorientierung 36, 76, 141, 307, 324, 328 Wertschöpfung 323 Westeuropa 26, 211, 342 Westeuropäische Union 252 westliche Welt 98, 128, 171 Westmächte 114

228

Wettbewerb 27, 194, 242, 262, 266, 275, 303, 309, 340, 348 Wettbewerbsbedingungen 27 Wettbewerbsfähigkeit 22, 27, 91, 155, 174, 251, 350 Wiederaufbau 213 Wien 357 Wirtschaft 9, 112, 139, 161, 236, 311, 328 wirtschaftliche Folgen 18, 41, 104 wirtschaftliche Integration 82 wirtschaftliche Lage 79, 119, 170, 179, 188, 218, 235, 248, 333, 346, 360 wirtschaftliches Handeln 305 wirtschaftliche Zusammenarbeit 155, 269, 350 Wirtschaftsbeziehungen 153, 176, 269, 272, 305 Wirtschaftselite 162 Wirtschaftsentwicklung 29, 47, 63, 75, 77, 111, 119, 133, 139, 153, 155, 161, 165, 178, 280, 298, 300, 318, 375, 382, 394 Wirtschaftsförderung 91, 221 Wirtschaftskriminalität 96, 308 Wirtschaftslenkung 153 Wirtschaftsordnung 153 Wirtschaftspolitik 18, 22, 27, 29, 31, 56, 62, 153, 155, 158, 160, 173, 175, 246, 314, 334, 341, 348, 350 Wirtschaftsreform 49, 73, 154 Wirtschaftsstruktur 52, 70, 74, 161 Wirtschaftssystem 22, 178, 348 Wirtschaftsverflechtung 153 Wirtschaftswachstum 14, 47, 75, 154, 173, 375 Wirtschaftsweise 79, 170, 248, 360 Wirtschaftszweig 253, 348 Wissen 305 Wissenschaft 15 Wissenschaftspolitik 15 Wissenstransfer 325 Wohlfahrtsstaat 78, 371, 390 Wohnungsbau 48 Wohnungsmarkt 48 Wohnungswesen 48 WTO 104 Z Zeitschrift 183

Sachregister

Zeitung 194, 242, 262, 266, 275, 303, 309, 340 Zensur 185, 190 Zentralasien 2, 108, 113, 122, 127, 133, 139, 169, 172, 196 Zigeuner 34, 61, 78, 249 Zivilgesellschaft 83, 88, 114, 118, 123, 293, 296, 297, 345, 377 Zivilrecht 51 Zufriedenheit 207 Zukunftsperspektive 24 Zulieferer 323 Zusatzqualifikation 23 Zuwanderung 199 Zwangsarbeit 208, 253, 391 Zweite Republik 373, 385 Zweiter Weltkrieg 143, 145, 150, 197, 292, 312, 316, 344, 353, 363 zwischenbetriebliche Kooperation 350 Zwischenkriegszeit 330, 353, 363, 383 Zypern 23, 35

19. Jahrhundert 196, 198, 357 20. Jahrhundert 143, 144, 147, 191, 196, 197, 198, 268, 288, 327, 330, 357, 369, 390

Institutionenregister

229

Institutionenregister

Berghof Forschungszentrum für konstruktive Konfliktbearbeitung 223 Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft -FAL- Institut für Marktanalyse und Agrarhandelspolitik 384 Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH 273 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Weltwirtschaft 8 Europa-Universität Viadrina, Frankfurter Institut für Transformationsstudien -F.I.T- 270 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Repräsentation - Rhetorik - Wissen" 214 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse 311 Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, FB Wirtschaftswissenschaften I, Lehrgebiet VWL 165 Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer Sektion 02 Verwaltung in der Mehrebenenpolitik 14 Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen

162

Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- 319 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Ethnologie WE 4 265 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik 337, 364 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen Arbeitsstelle Politik und Technik 224, 225 HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität HalleWittenberg 90 Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Allgemeine Betriebslehre des Landbaus 302 Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik -IFSH- an der Universität Hamburg 34, 59 Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik -IFSH- an der Universität Hamburg Zentrum für OSZE-Forschung -CORE- 113, 252 Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin 48, 229 Institut für Ostrecht München e.V. -IOR- 51

230

Institutionenregister

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl Erwachsenenbildung und Außerschulische Jugendbildung 207 Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. Abt. Theorie, Methodik und Geschichte der Regionalen Geographie 43 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 380 Osteuropa-Institut München 22, 139, 145, 154, 155, 161, 314 schiff-gmbh - Beratungs-Gesellschaft für Betrieb und Region GmbH 300 Schleswig-Holsteinisches Institut für Friedenswissenschaften -SCHIFF- an der Universität Kiel 97, 280 Technische Universität Bergakademie Freiberg, Fak. 06 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für internationale Wirtschaftsbeziehungen 350 Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung -ILaUP- 118 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Politikwissenschaft Professur für Internationale Politik 267 Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Fach Orientalistik Lehrstuhl für Türkische Sprache, Geschichte und Kultur 196 Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL II Wirtschaftspolitik 47 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE VIII Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie Arbeitsbereich Sozialanthropologie 294 Universität Bochum, Fak. für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte 146 Universität Bochum, Fak. für Philologie, Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur 148, 152, 182, 367 Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen -ISB- 253 Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- 8, 23, 28, 122 Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management -IWIM- 171, 348 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 147, 228, 327, 330, 336, 339 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl Politikwissenschaft II 56 Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar 260 Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Internationale Beziehungen 334 Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik 91, 173, 174, 175, 176, 177, 178

Institutionenregister

231

Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre 73 Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie 299 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen FG Landwirtschaftliche Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik 238 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen 102, 105, 264 Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik 93, 104 Universität Köln, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Entwicklungsund Erziehungspsychologie 324, 365 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut 323 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft 40, 254, 375 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie und Methodenlehre 322 Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- 191 Universität Leipzig, Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen -ZIW- 17, 62, 158 Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Politikwissenschaft Professur Vergleichende Politikwissenschaft 73 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie 57, 118 Universität Mainz, FB 12 Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Bereich Internationale Politik 370 Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm-

172

Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration 87, 88 Universität Marburg, FB 06 Geschichte und Kulturwissenschaften, Seminar für Osteuropäische Geschichte 232 Universität München, Fak. für VWL, Center for Economic Studies -CES- 133, 169 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Centrum für angewandte Politikforschung -C.A.P- Bertelsmann Forschungsgruppe Politik 6, 20 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft Lehreinheit Politische Systeme -Osteuropa, GUS- 230

232

Institutionenregister

Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik 49 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation 5, 283 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik 27 Universität Tübingen, Fak. für Philosophie und Geschichte, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde 143, 363 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie II Prof.Dr. Wagner 319 WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung 8 Wilke, Maack und Partner wmp consult 300 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Organisationen und Wissen Abt. Internationalisierung und Organisation 81 Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 8 Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V.

379

Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Lehrstuhl für Politische Ökonomie 19

ANHANG

Hinweise

235

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: über 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhe-

bung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Frühjahr 2005 ca. 315.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 D-76012 Karlsruhe Tel. (0 72 47) 80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 D-81903 München Tel. (0 89) 99 28 79-0 www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zur Datenbank SOLIS - auch in Kombination mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de). Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten drei Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung (www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche); dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Technology Assessment • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/SowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews *** Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Telefon: (0228)2281-0 Telefax: (0228) 22 81-120 e-mail:[email protected]

Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected]

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