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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2006 Wissenschafts- und Technikforschung GESIS-IZ Bonn 2006 Sozialwissenschaftlicher Fa...
Author: Oswalda Krämer
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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2006

Wissenschafts- und Technikforschung

GESIS-IZ Bonn 2006

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Wissenschafts- und Technikforschung

Band 2006/2

bearbeitet von Helmut M. Artus

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2006

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0938-6084 Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Helmut M. Artus Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2006 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1 1.1 1.2 1.3

Wissenschafts- und Technikphilosophie Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Logik.....................................................................9 Ethik und Verantwortung in Wissenschaft und Technik...................................................20 Wissenschafts- und Technikphilosophie allgemein ..........................................................34

2 2.1 2.2

Wissenschafts- und Technikgeschichte Wissenschaft, Technik: Einzel- und Gesamtstudien .........................................................44 Institutionen, Wissenschaftler ...........................................................................................72

3 3.1 3.2

Sozialwissenschaftliche Wissenschafts- und Technikforschung Theorie ..............................................................................................................................87 Wissenschafts- und Technikssystem: Strukturen und Prozesse; quantitative Wissenschaftsforschung; Evaluationsforschung ...............................................................91

3.3

Hochschule - Forschung, Organisation; Hochschulen und Hochschulwesen/-system allgemein;

3.4 3.5

Spin-off ........................................................................................................................115 - Lehre ............................................................................................................................134 - Absolventen (Verbleib, Arbeitsmarkt, wissenschaftlicher Nachwuchs, akademische Berufsgruppen) .......................................................................................165 Wissenschaft/Technik und …

3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12

Frau .................................................................................................................................170 Lebenswelt (Verwendungsforschung, Experten/Expertensysteme, Verwissenschaftlichung/Technisierung, Alltag) .............................................................190 Öffentlichkeit (Risiko, Sozialverträglichkeit, Akzeptanz; Wissenschaftsjournalismus)............................................................................................200 Gesellschaft.....................................................................................................................208 Wirtschaft (Industrieforschung/ FuE, außeruniversitäre Forschung; Innovation; großtechnische Systeme)................................................................................................217 Arbeitsmarkt/Beruf .........................................................................................................241 Politik (Wissenschafts-, Forschungs-, Technologie-, Hochschulpolitik; Wissenschafts- und Techniksteuerung, Technologietransfer, internationale Beziehungen) ..................................................................................................................247

3.13 3.14 3.15

Technikgenese, -entwicklung, -folgen.............................................................................277 Transformation; internationale Wissenschaftsbeziehungen, - reformen und Vergleiche; Internationalisierung, Globalisierung...........................................................291 Sonstiges .........................................................................................................................293

Register Hinweise zur Registerbenutzung ...................................................................................................297 Personenregister ............................................................................................................................299 Sachregister ...................................................................................................................................309 Institutionenregister.......................................................................................................................331 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................341 Zur Benutzung der Forschungsnachweise .....................................................................................341

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Wissenschafts- und Technikforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Die thematische Spannweite des vorliegenden soFid Wissenschafts- und Technikforschung orientiert sich am Selbstverständnis der Community. Sie ist dementsprechend in drei Hauptkapitel gegliedert, in denen Wissenschaft und Technik stets als zusammengehörige Sachverhalte verstanden sind: Wissenschaftsphilosophie (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Logik, Ethik u.a.), sofern sie nicht als (rein) philosophisches Geschäft betrieben wird, sondern (auch) die unhintergehbaren sozialen Bedingungen reflektiert. Wissenschafts- und Technikgeschichte, sofern sozialwissenschaftliche Erklärungs- oder Systematisierungsansätze geboten werden. Bei Wissenschaftlern als Personen und bei Institutionen werden auch rein biographische bzw. deskriptiv-historiographische Studien zugelassen.

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soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 Vorwort

Schließlich im eigentlichen Sinne sozialwissenschaftliche Wissenschafts- und Technikforschung, sei sie empirisch, sei sie theoretisch. Wo es angezeigt scheint, werden auch Stellungnahmen, Auseinandersetzungen mit politischen Programmen und dergleichen aufgenommen. Einige Themenkomplexe werden bewusst ausgespart: Dazu gehören etwa Medienwirkungen. Ebenso fehlen die vielen eher (betriebs-)wirtschaftlichen Studien zu neuen Technologien, zu Forschung und Entwicklung oder zum Wissenstransfer.

Bitte beachten Sie folgende Veränderungen: Ab 2006 ist der Themenkomplex Technology Assessment, zu dem es bisher einen eigenen Informationsdienst gab, in den Themenband "Wissenschafts- und Technikforschung" integriert. Dadurch wurden einige Ergänzungen im Zuschnitt der Kapitel notwendig, und zwar wie folgt (Ergänzungen sind unterstrichen): Kapitel 3.2. heißt jetzt: Wissenschafts- und Techniksystem: Strukturen und Prozesse; quantitative Wissenschaftsforschung; Evaluationsforschung Kapitel 3.3 heißt jetzt: Forschung, Organisation; Hochschulen und Hochschulwesen/-system allgemein; Spin-off Kapitel 3.13 heißt jetzt: Technikgenese, -entwicklung, -folgen Kapitel 3.14 heißt jetzt: Transformation; internationale Wissenschaftbeziehungen, -reformen und Vergleiche; Internationalisierung, Globalisierung

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

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1 Wissenschafts- und Technikphilosophie 1.1

Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Logik

[1-F] Aleksandrowicz, Dariusz, Prof.Dr. (Bearbeitung): Philosophische und wissenschaftstheoretische Probleme der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften INHALT: Die im deutschen Sprachraum vor ca. zehn Jahren angekündigte paradigmatische Wende von den Geistes- zu den Kulturwissenschaften hat inzwischen sowohl in einigen institutionellen Reformprojekten als auch in beträchtlicher wissenschaftlicher Produktion ihren Ausdruck gefunden. Darin stellt sich der Oberbegriff "Kulturwissenschaften" als eine Leerformel heraus, durch die Verschiedenes - im Hinblick auf die vertretbaren Rationalitätsstandards mehr oder weniger Sinnvolles - bezeichnet werden kann. Das Projekt setzt sich zum Ziel, die betreffende Entwicklung, im Kontext der einschlägigen philosophischen und wissenschaftstheoretischen Fragen, einer Analyse zu unterziehen. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0335-5534-2502, e-mail: [email protected])

[2-L] Aoyama, Miki; Seebold, Irmtraud: Globalisierungsprozesse in der Wissenschaft: einige Überlegungen zum interkulturellen Verstehen in der Wissenschaft, in: Jens Badura, Lothar Rieth, Fabian Scholtes (Hrsg.): Globalisierung : Problemsphären eines Schlagwortes im interdisziplinären Dialog, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 93-114, ISBN: 3-531-14581-9 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3336) INHALT: Ziel des Beitrags ist es, im Kontext der Frage nach interkulturellem wissenschaftlichen Verstehen im Kontext der Globalisierung einige Überlegungen zu präsentieren, die mit erkenntnistheoretischen Fragen und der wissenschaftlichen Forschungspraxis in einem gemeinhin als interkulturell bezeichneten Kontext in Verbindung stehen. Hierzu setzen sich die Verfasser zunächst mit den Begriffen Interkulturalität, Globalisierung und Verstehen auseinander. Vor diesem Hintergrund werden vier Aspekte des Verstehensbegriffs erläutert: (1) die Subjektivität des Verstehens, (2) der Bezug zum Erforschten, (3) die Notwendigkeit des Außenstehens, (4) die Dominanz und Asymmetrie im interkulturellen Verstehen. Es wird gezeigt, dass sich wissenschaftliches Verstehen nicht in der Art des Verfahrens, sondern in Reflexionsgrad, Organisationsform und Zielsetzung von nichtwissenschaftlichem Verstehen unterscheidet. Dieses Verstehen wird von Globalisierungsprozessen gleichzeitig erleichtert und erschwert. (ICE2)

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soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

[3-L] Behrend, Olaf: Forschen und Wetten - zum Verhältnis von Diagnose und Prognose, in: Ronald Hitzler, Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Gegenwärtige Zukünfte : interpretative Beiträge zur sozialwissenschatlichen Diagnose und Prognose, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 81-94, ISBN: 3-531-14582-7 INHALT: "Der Autor konstatiert, dass alltägliche Diagnosen, wie sie etwa der Arzt zur Erkrankung eines Patienten stellt, und Fallstrukturgesetzlichkeiten, wie sie die qualitative Sozialforschung aus Fallrekonstruktionen gewinnt, aus erkenntnistheoretischer Perspektive als homolog betrachtet werden können, da sie beide in ihrem Kern aus hermeneutischen Argumenten bestehen. Sowohl bei Diagnosen als auch in der hermeneutischen Forschung sind immer Thesen (und damit Prognosen) über Zukünftiges impliziert. Bei Prognosen - gleichwohl, ob sie (wie z.B. die Berechnung der demographischer Entwicklung) auf statistischen Prämissen gründen oder ob sie (wie z.B. die Prognose zukünftigen Kaufverhaltens von Konsumenten) rekonstruktiv (hermeneutisch) zustande gekommen sind - wird dem Autor zufolge darauf gewettet, ob sich Diagnosen in der Zukunft auf konkrete Sachverhalte anwenden lassen." (Textauszug)

[4-L] Buchheim, Hans: Die Rationalität der politischen Vernunft: über unlogische Vernunft und unvernünftige Logik, (Schriften des Hellmuth-Loening-Zentrums für Staatswissenschaften Jena, 15), Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. 2004, 110 S., ISBN: 3-8305-0640-6 INHALT: Ein Plädoyer 'gegen die Logik, für die Vernunft' (7) zu halten, das ist das Ziel der kleinen Schrift über politische Vernunft. Das Buch steht im Zusammenhang mit einem Vortrag Buchheims, den er im November 2003 im Hellmuth-Loening-Zentrum für Staatswissenschaften in Jena hielt. In einem Durchgang durch die politische Ideengeschichte spürt Buchheim einzelne Stationen der Verhältnisbestimmung von theoretischer Logik und praktischer Ratio auf. Er entwickelt ein stringentes Programm einer spezifisch politischen Vernunft, das Antworten auf kritische Fragen nach der Qualität gegenwärtiger Politik zu geben vermag. Wie steht es um die Wahrheit in der Politik? Sollten Politiker immer prinzipientreu sein? Warum kann eine Regierung nicht einen politischen Generalplan einfach konsequent abarbeiten? Müssen offensichtlich sachfremde Gründe politische Entscheidungen beeinflussen? Diesen und ähnlichen Fragen begegnet Buchheim mit seiner Theorie der politischen Vernunft, die ihren eigenen Platz beansprucht und verteidigt gegen bloß theoretische Vernunft, gegen 'unvernünftige Logik'. Politik erweist sich so als Kunst des Mehrdeutigen, des Plausiblen, des Synthetischen und des Vorläufigen. (ZPol, VS)

[5-L] Dubben, Hans-Hermann; Beck-Bornholdt, Hans-Peter: Die Bedeutung der statistischen Signifikanz, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 61-74 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Zunächst die gute Nachricht: es besteht Hoffnung, dass in naher Zukunft die gewaltige und üblicherweise ungelesene Flut von mehr als 5000 biomedizinischen Publikationen mit so genannten 'signifikanten' Ergebnissen sich zu einem übersichtlichen und lesenswerten Bach

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

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gesundschrumpft. Die schlechte Nachricht: die vorherrschende Interpretation von p-Werten ist unkorrekt und begünstigt die Produktion 'statistisch signifikanter', aber falscher Ergebnisse. Stellen Sie sich eine perfekt durchgeführte klinische Studie vor. Die experimentelle Therapie zeigt eine höhere Überlebensrate als die Standardtherapie. Sie wissen, dass dieser Vorteil auch in methodisch perfekten Studien durch zufällige Schwankungen der Behandlungsergebnisse zustande gekommen sein kann. Deshalb stellen Sie einem Statistiker die klinisch relevante Frage: 'Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mich irre, wenn ich die experimentelle Therapie für besser halte?' Nach ein paar Berechnungen kommt die Antwort: 'Der beobachtete Unterschied ist statistisch signifikant (p=0,03).' Damit ist ein wichtiges Kriterium für eine Publikation erfüllt, aber: Was bedeutet dieser Satz? Die Antwort des Statistikers bedeutet nicht, was die meisten glauben: 'Wenn ich die experimentelle Therapie für besser als die Standardtherapie halte, beträgt die Irrtumswahrscheinlichkeit 3 Prozent.' Der p-Wert ist nicht die Antwort auf Ihre Frage! Der p-Wert besagt lediglich: 'Wenn beide Therapien in Wirklichkeit gleichwertig sind, dann kann die beobachtete (oder eine größere) Differenz mit 3 Prozent Wahrscheinlichkeit zufällig auftreten.' Der Unterschied dieser beiden Sätze ist keine Haarspalterei, sondern möglicherweise der häufigste und schwerste Irrtum der biomedizinischen Forschung. Der zugrunde liegende Irrtum wird an einem alltäglichen Beispiel und anhand 'statistisch signifikanter' Ergebnisse erläutert. Es wird gezeigt, dass p-Werte allein kein Maß für wissenschaftliche Evidenz sind." (Autorenreferat)

[6-L] Dux, Günter: Die Wissensformen der Gesellschaft: Konstruktivität und Wahrheit in der prozessualen Logik der Moderne, in: Karen Gloy, Rudolf zur Lippe (Hrsg.): Weisheit - Wissen - Information, Göttingen: V&R unipress, 2005, S. 195-216, ISBN: 3-89971-253-6 INHALT: "Der Autor sucht eine Überwindung des radikalen Dualismus, welcher in der Annahme entweder einer Vorgegebenheit der Welt oder einer radikalen Konstruktivität derselben besteht, und er sucht diese Überwindung in der epistemologisch-ontologischen These eines 'konstruktiven Realismus'. Dazu bedient sich Dux des systemtheoretischen Ansatzes, demzufolge jeder Organismus, ob Individuum oder Gesellschaft, ein geschlossenes, autonomes System darstellt, dessen immanente Organisations- und Wissensformen nicht nur die Umwelt, sondern auch das Verhältnis des Organismus zur Umwelt bestimmen, desgleichen seine Evolution, die in Passungsverhältnissen zwischen Organismus und selbstkonstruierter Umwelt besteht. Im Laufe der Evolution bildet jeder Organismus eine Handlungskompetenz aus, deren abstrakt-reflexive Form der Interpretation eben jenes evolutiven Ganges dient. Das erlaubt zwar nicht, hinter die Konstrukte in eine Welt an sich, ein Jenseits, vorzudringen, wohl aber, die kategorialen Formen der Konstrukte als realistische zu verstehen." (Autorenreferat)

[7-L] Flache, Andreas; Macy, Michael W.: "Bottom-up" Modelle sozialer Dynamiken: agentenbasierte Computermodellierung und methodologischer Individualismus, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 536-559 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Agentenbasierte Computermodellierung ist ein noch junger Ansatz, der theoretisch zu modellieren versucht, wie komplexe soziale Makrodynamiken durch Interaktionen autono-

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soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

mer, aber interdependenter individueller Akteure ("Agenten") "bottom-up" entstehen. Der Beitrag beschreibt die zentralen Prinzipien agentenbasierter Computermodellierung und setzt sie dann zum Paradigma des methodologischen Individualismus in Beziehung. Die Verfasser argumentieren, dass die agentenbasierte Computermodellierung methodologischen Individualisten ein Werkzeug bietet, das die Striktheit formaler Modellbildung mit einer größeren Freiheit in der Wahl der Verhaltensannahmen verbinden kann als es der alternative Ansatz der formalen Spieltheorie erlaubt. Die Verfasser illustrieren diese These an einem Vergleich agentenbasierter Modelle sozialer Ordnung mit spieltheoretischen Analysen. Dabei werden insbesondere Modelle besprochen, die den Einfluss von stabilen Beziehungen, Netzwerkstrukturen und Verhaltensmechanismen auf spontan entstehende soziale Ordnung untersuchen. Die Verfasser schließen ihren Beitrag mit einer Diskussion methodologischer Prinzipien für eine fruchtbare Anwendung agentenbasierter Computermodellierung in der Sozialtheorie ab." (Autorenreferat)

[8-L] Fuchs, Stephan: Wodurch werden die Wissenschaften "wissenschaftlich"?, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 332-341, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Was macht die Wissenschaft "wissenschaftlich" - im Gegensatz zu anderen Formen des Wissens? In der Philosophie und Wissenschaftstheorie wird diese Frage als sogenanntes "Abgrenzungsproblem" verhandelt. Eine gemeinsame Logik oder Methode soll Wissenschaft vom Rest der Kultur, insbesondere von Ideologie, Religion und Metaphysik, scharf und unzweideutig abgrenzen, und zwar so, dass diese Abgrenzung konstant und universal ist und bleibt. Die Kriterien, die man auf diesem Wege sucht, sind logische und deshalb nicht empirische oder kontingente Merkmale. Vor diesem allgemeinen wissenschaftstheoretischen Hintergrund zeigt der vorliegende Beitrag, dass eine Wissenschaft als "reif" bezeichnet werden kann, wenn sie selbst bestimmt, worüber und wie sie forscht, und wenn sich dadurch ein einheitliches Paradigma herausbildet, das selbst nicht mehr zur Disposition steht. Dies ist in der Soziologie nicht der Fall. Sie ist ein Fach, das in hohem Maße für das empfänglich ist, was außerhalb geschieht, z.B. für die Belange sozialer Bewegungen, des Staates und verschiedener Öffentlichkeiten. Sie ist nicht in der Lage, sich selbst streng abzugrenzen, und bildet damit eine sehr offene und durchlässige Quasi-Profession. Zugleich ist sie ein hoch fragmentiertes Fach ohne einheitliches Paradigma und kennt deshalb chronische paradigmatische Kontroversen. Solche Kontroversen unterbinden kumulativen Wissensgewinn, wie er in reifen Wissenschaften geschieht. (ICA2)

[9-L] Gadenne, Volker: Empirische Forschung und normative Wissenschaftstheorie: was bleibt von der Methodologie des kritischen Rationalismus?, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 33-50 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ist der kritische Rationalismus für die Methodologie der empirischen Sozialforschung noch von Bedeutung? Benötigt die empirische Wissenschaft überhaupt eine normative wissenschaftstheoretische Fundierung? Zur Beantwortung dieser Fragen werden Poppers Regeln

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

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der Falsifikation sowie seine Ablehnung der Induktion und des Rechtfertigungsdenkens analysiert. Es soll gezeigt werden, dass einige (obwohl nicht alle) Falsifikationsregeln als nützliche heuristische Prinzipien angesehen werden können. Was die Rechtfertigungsproblematik angeht, lässt sich zeigen, dass die empirische Wissenschaft nicht auf ein methodologisches Prinzip verzichten kann, das es erlaubt, Hypothesen vorläufig als wahr zu akzeptieren. Abschließend werden noch einige Funktionen von methodologischen Regeln und normativen Prinzipien für die empirische Wissenschaft aufgezeigt und diskutiert." (Autorenreferat)

[10-L] Gloy, Karen; Lippe, Rudolf zur (Hrsg.): Weisheit - Wissen - Information, Göttingen: V&R unipress 2005, 285 S., ISBN: 3-89971-253-6 INHALT: "Mit dem Übergang vom bisherigen Wissenszeitalter zum Informations- und Computerzeitalter ist das Wissen erneut in den Mittelpunkt der Aktualität gerückt. Was ist überhaupt Wissen, welche Arten und Typen von Wissen gibt es sowohl in unserer abendländischen Geschichte wie im Kulturenvergleich? Verschiedene Kulturkreise haben seit Jahrtausenden ganz verschiedene Wissenslehren mit entscheidender Bedeutung für die Auffassung und Deutung der Welt entwickelt. Diesen Fragen geht das vorliegende Buch nach, indem es Beiträge renommierter Wissenschaftler aus diversen Fachgebieten zum gesamten Spektrum des Wissens von Weisheit bis hin zu Information und Bits enthält. Der Tagungsband gliedert sich in sechs Sektionen: 1. eine, die die Pluralität der Wissensformen vorstellt, 2. eine, die sich speziell dem implizierten Wissen widmet, und 3. eine, die dem expliziten Wissen gilt. Die 4. thematisiert das Verhältnis des Wissens zur Wirklichkeit, die 5. geht auf geschichtliche Stadien ein und die 6. auf außereuropäische Wissenseinstellungen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Karen Gloy: Einführung: Die verschiedenen Wissenstypen (7-19); Rudolf zur Lippe: Epistemische und andere Formen des Wissens (23-38); Hans Julius Schneider: Die Vielfalt westlicher Wissensformen: Skizze einer Systematisierung aus sprachpragmatischer Sicht (39-51); Philipp Stoellger: Mythos, Metaphysik und Metapher: Sapientiale Formen des Wissens in hermeneutischer Perspektive (53-79); Rainer Thurnher: Momente und Strukturen impliziten Wissens im menschlichen Existenzvollzug (83-102); Josef Naef: Der ontologische und der ontische Vorrang der Seinsfrage bei Heidegger (103-116); Tobias Dean: Zuhandenheit als Zugang zur Welt (117-140); Rosemarie Paradise Dahinden: Da-sein als Befindlichkeit (141150); Reinhard Schulz: Synthetische Biologie: Anreiz für ganzheitliches Denken oder Mathematisierung des Lebendigen? (153-175); Rudolf Stichweh: Die Universalität wissenschaftlichen Wissens (177-191); Günter Dux: Die Wissensformen der Gesellschaft: Konstruktivität und Wahrheit in der prozessualen Logik der Moderne (195-216); Urs Marti: Die Funktion des Wissens in den Spielen der Macht (217-237); Rafael Ferber: What did Socrates know and how did he know it? (241-248); Jürgen Hengelbrock: Traditionelles Afrika: Weisheit und Wissen als Teilhabe (251-264); Rolf Elberfeld: Wissen und Selbsttransformation im Buddhismus (265-276).

[11-L] Hildenbrand, Bruno: Gemeinsames Ziel, verschiedene Wege: Grounded Theory und Objektive Hermeneutik im Vergleich, in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, 2004, H. 2, S. 177194

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soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

INHALT: "Ein Vergleich zwischen den beiden sozialwissenschaftlichen Methodologien Grounded Theory und Objektive Hermeneutik verweist auf zwei Seiten soziologischen Fragens: die Strukturiertheit sozialer Interaktion und deren Strukturierung. Insofern scheint die Integration beider Ansätze fruchtbarer als die Konstruktion von Gegensätzen. Dies wird am Vergleich der mikroskopischen Analyse in der Grounded Theory einerseits, der Sequenzanalyse in der Objektiven Hermeneutik andererseits demonstriert." (Autorenreferat)

[12-L] Klesse, Christian: Macht, Differenz und Intersubjektivität im Forschungsprozess: poststrukturalistische Theorien als Herausforderung an empirische Praxisforschung, in: Jutta Hartmann (Hrsg.): Grenzverwischungen : vielfältige Lebensweisen im Gender-, Sexualitäts- und Generationendiskurs, Innsbruck: Studia Univ.-Verl., 2004, S. 137-150, ISBN: 3-901502-61-0 (Standort: UuStB Köln (38)-31A8042) INHALT: Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass Entwicklungen innerhalb der Wissenschaftsphilosophie, Wissenssoziologie und der sozialen Theoriebildung zu einer Erschütterung der Grundannahmen eines traditionellen Wissenschaftsverständnisses geführt haben, geht es in dem Beitrag darum, durch die Hervorhebung von Macht und Differenz im Poststrukturalismus Fragen bezüglich Methodik, Epistemologie und Forschungsethik völlig neu zu stellen. Dabei werden die weit reichenden Auswirkungen auf methodische und forschungsethische Fragen diskutiert. Ein Verständnis von Subjektivität durch Modelle der differentiellen und interrelationalen Positionalität führt zum einen zu einem epistomologischen Relativismus und zum anderen zu einer Dekonstruktion idealisierender Beschreibungen der Forschungsbeziehung als prinzipiell egalitär. Beide Effekte machen es notwendig, sich Fragen der Intersubjektivität im Forschungsprozess zuzuwenden. Mit dieser Forderung greift der kritische Poststrukturalismus auch Elemente der methodischen Kritik auf, die innerhalb der feministischen und anderer sozialer Bewegungen seit den 1970er Jahren entwickelt worden sind. (ICH)

[13-L] Krämer, Walter: Statistik: vom Geburtshelfer zum Bremser der Erkenntnis in den Sozialwissenschaften?, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 51-60 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die beschreibende und die schließende Statistik tragen unterschiedlich zur Erkenntnis in den Sozialwissenschaften bei. Während in der statistischen Lehre und Forschung die induktiven, mathematisch-statistischen Verfahren dominieren, wird in den Anwendungen vor allem Hilfe bei fundamentalen, vorgelagerten Definitions- und Messproblemen gebraucht. Dieses Ungleichgewicht hat dazu geführt, dass die herkömmliche Methodenwissenschaft von der Statistik die problemorientierten Sozialwissenschaften zuweilen eher bremst statt unterstützt." (Autorenreferat)

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

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[14-L] Krüger, Hans-Peter: Ausdrucksphänomen und Diskurs: Plessners quasitranszendentales Verfahren, Phänomenologie und Hermeneutik quasidialektisch zu verschränken, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie : Zweimonatsschrift der internationalen philosophischen Forschung, Jg. 53/2005, H. 6, S. 891-915 (Standort: USB Köln(38)FHM BP1740; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Sprache ist nach Plessner selbst auch Ausdrucksform, nicht nur Handlungsform. Sie nimmt eine "Mittelstellung zwischen Ausdruck und Handlung" ein. In ihr kann der Seinswert des Ausdrucks, das heißt die Anzeige lebendigen Seins, mit dem Funktionswert der Handlung, einen bestimmten Zweck durch Mittel zu erfüllen, vereinigt werden. Der vorliegende Beitrag versucht diese quasidialektische und quasitranszendentale Verschränkung der phänomenologischen Methode und der hermeneutischen Aufgabe in Plessners Philosophischer Anthropologie für die Herstellung des Zusammenhanges von Phänomenen und Sprache bzw. Diskursen darlegen. Dieser Zusammenhang ist nicht natürlich vorgegeben. Der Autor weist nach, dass diese Verschränkung in der gegenwartsphilosophischen Diskussion als eine systematische Option fehlt. Dabei stützt er sich auf Übersetzbarkeit zwischen der Philosophischen Anthropologie und John Austins Analyse des Problems der Performativität (das heißt der Wahrnehmung der Ersten Person Einzahl im Indikativ Präsens Aktiv durch Lokutionen, Illokutionen und Perlokutionen). (ICA2)

[15-L] Lauth, Bernhard; Sareiter, Jamel: Wissenschaftliche Erkenntnis: eine ideengeschichtliche Einführung in die Wissenschaftstheorie, Paderborn: mentis Verl. 2002, 290 S., ISBN: 3-89785-255-1 INHALT: "'Wissenschaftliche Erkenntnis' ist eine klar geschriebene Einführung in die Wissenschaftstheorie aus ideengeschichtlicher Perspektive und setzt keine formallogischen Kenntnisse voraus. Durch zahlreiche Beispiele werden wissenschaftstheoretische Modelle anschaulich erklärt, Tabellen und Grafiken geben einen schnellen Überblick über das Gelesene. Jedes Kapitel enthält gesonderte Exkursteile zur Vertiefung von Spezialthemen sowie ein kommentiertes Literaturverzeichnis. Das Buch wendet sich an Studenten und Dozenten aller Fachrichtungen, die sich mit den erkenntnistheoretischen Grundlagen der empirischen Wissenschaften auseinandersetzen wollen." (Autorenreferat). Gliederung: Einleitung: Was ist Wissenschaftstheorie?; 1. Die Anfänge: Das Konzept der axiomatischen Wissenschaft in Aristoteles Zweiter Analytik; 2. Galileo Galilei: Auf dem Weg zur modernen Naturwissenschaft; 3. Wissenschaftliche Erklärungen und Prognosen: von Galileis Fallgesetzen zu Newtons Mechanik; 4. Francis Bacon: neue Werkzeuge für die Wissenschaft; 5. David Hume: Empirismus und die Grenzen der Wissenschaft; 6. Versuch und Irrtum: Karl Popper und die "Logik der Forschung"; 7. Wahrheit und Wahrscheinlichkeit: Carnaps Idee der induktiven Logik; 8. Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen; 9. Kritik und Erkenntnisfortschritt: Kuhn, Lakatos und die falsifikationistische Methode; 10. Beobachtung und Messung: Basisprobleme der empirischen Erkenntnis; 11. Epilog: Wissenschaftlicher Realismus oder methodologischer Instrumentalismus?; Anhang: Logische und mathematische Hilfsmittel; Literaturverzeichnis, Personen- und Sachregister.

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[16-L] Lindemann, Gesa: Theorievergleich und Theorieinnovation: Plädoyer für eine kritisch-systematische Perspektive, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 44-64, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Die Autorin unterbreitet einen Vorschlag, wie die Arbeit auch an soziologischen "Großtheorien" enger mit empirischer Forschung verzahnt werden kann. Die entsprechende Strategie wird als kritisch-systematisch bezeichnet. Deren Besonderheit liegt darin, dass sie Theorien hinsichtlich ihres Empiriebezugs vergleicht und versucht, durch den Empiriebezug systematisch Theorieinnovationen zu entwickeln. Damit unterscheidet sich die kritischsystematische Strategie in charakteristischer Weise von zwei anderen Möglichkeiten des Theorievergleichs, nämlich dem theorie-immanenten und einer anderen Form des empiriebezogenen Vergleichs, der versucht, aus Theorien falsifizierbare Annahmen abzuleiten, um diese empirisch zu überprüfen. Der Unterschied zu einem theorie-immanenten Vergleich liegt darin, dass bei einem kritisch-systematischen Vergleich der Empiriebezug zentral zum Maßstab gemacht wird. Die Grundannahme ist, dass die verschiedenen theoretischen Optionen in der Soziologie in folgendem Paradigma konvergieren: Konstitutiv für Sozialität ist eine Beziehung zwischen mindestens zwei Entitäten, die durch "Erwartungserwartungen" im Verhältnis von alter und ego charakterisiert ist. In dieser Beziehung wird als vermittelndes Drittes ein gültiges Geflecht von Erwartungserwartungen gebildet. Da das Dritte mit Bezug auf die Entitäten ego und alter ein emergentes Phänomen darstellt, bezeichnet die Autorin den gesamten Sachverhalt als "Emergenzkonstellation". (ICA2)

[17-L] Meder, Norbert: Wissenschaftstheoretische Überlegungen zur Evaluationsforschung, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 2004, H. 4, S. 398-414 (Standort: UB Bonn(5)-Z56-17; USB Köln(38)-EWA Z88; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nach der Erörterung des Zusammenhang zwischen Evaluations- und Bildungsforschung und zum Gegenstand der Evaluation wendet sich der Autor drei Problemfeldern zu. Erstens geht es um das ungeklärte Verhältnis der Kausalitäten im Begriff der pädagogischen Wirksamkeit. Speziell erfolgen die Betrachtungen im Hinblick auf Planung, Realisierung und Kontrolle des Ergebnisses der Bildungsprozesse. Zweitens wird die doppelte Problematik der Empirifizierung einer normativen Handlungstheorie diskutiert. Dabei steht das Problem, wie man von Idealen, Werten und Normen zu Kriterien und Maßstäben kommt. Drittens wird auf den reflexiven Charakter von Evaluation im wissenschaftlichen Handlungszusammenhang hingewiesen. Insgesamt werden keine Lösungen der angesprochenen Probleme angeboten, sondern es geht erst einmal um ihren Nachweis und die notwendige Beschäftigung damit. Die Erziehungswissenschaft muss sich diesen Problemen zunehmend stellen, damit eine wissenschaftliche und keine neoliberale machtförmige Lösung erfolgt. (DIPF/Sch.)

[18-F] Menke, Cornelis, M.A. (Bearbeitung): 'Historische' Kriterien der Hypothesenevaluation in Grundlagen- und angewandter Forschung

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INHALT: Messen Grundlagenforschung und angewandte Wissenschaft mit verschiedenen Maßstäben? Aufschluss darüber soll ein Vergleich von epistemischen Kriterien in beiden Forschungsfeldern geben. 1. Fragestellung: Sind an Phänomene angepasste Hypothesen methdologisch fragwürdig? Eine gute Hypothese muss mehr leisten, als Phänomene und Daten zu beschreiben. Eine weitergehende Forderung z.B. ist: Hypothesen sollen nicht bloß an die Phänomene angepasst worden sein. Umgekehrt gelten Vorhersagen neuartiger Phänomene als exzellente Bestätigungen. Diese 'historischen' Kriterien stammen aus der Grundlagenforschung - werden sie in angewandter Forschung beachtet? Oder werden sie ignoriert oder umgangen? 2. Ergebnisse: Der Anwendungsdruck führt beim statistischen Test nicht zur Aufweichung epistemischer Standards: Zwar ist die empirische Basis beim sequentiellen Test kleiner als beim klassischen Signifikanztest, doch v.a. deshalb, weil der Test abgebrochen wird, sobald er ein Ergebnis hat. Die Ablehnung von an Phänomene angepassten Hypothesen ist beim statistischen Test teilweise anders begründet als in der Grundlagenforschung. Dies ermöglicht es, statistische Hypothesen bei variablem Stichprobenumfang zu testen, ohne dadurch die Geltungsansprüche abzusenken. METHODE: Der Verfasser vergleicht die Anwendung und Begründung dieser Kriterien in Grundlagenforschung (physikalische Optik) und in angewandter Wissenschaft (Statistik in Medizin und Waffenproduktion) am Beipiel von Fallstudien. Zu Beginn des 19. Jhdt. konkurrieren in der Optik zwei Forschungsprogramme: die Teilchentheorie und die Wellentheorie des Lichts. Um 1840 hat sich die Wellentheorie weitgehend durchgesetzt. Welchen Einfluss hatten dabei diejenigen Phänomene, die von der Wellentheorie vorausgesagt wurden, an die die Teilchentheorie hingegen ex post angepasst werden musste? Ein Beispiel ist die konische Brechung. Weite Teile der angewandten Forschung stützen ihre Hypothesen auf Signifikanztests. Die Theorie statistischer Tests fordert, dass die Testparameter - z.B. der Stichprobenumfang - vor der Stichprobenentahme festzusetzen seien. Diese Forderung ist teuer und oft unpraktikabel. Die von A. Wald 1943 begründete Sequentialanalyse umgeht diese Forderung systematisch, um den Stichprobenumfang gering zu halten. Mit den Kosten schrumpft jedoch auch die empirische Basis der Hypothese - ist dies problematisch? VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kurzübersicht zum Forschungsprojekt. Unter: http://www.uni-bielefeld.de/iwt/gk/personen/mitglieder/steckbrief/ menke.pdf abrufbar. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: institutionelle und epistemische Transformationen der Wissensproduktion und ihre gesellschaftlichen Rückwirkungen" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-4591, e-mail: [email protected])

[19-L] Patzelt, Werner J.: Wissenschaftstheoretische Grundlagen sozialwissenschaftlichen Vergleichens, in: Sabine Kropp, Michael Minkenberg (Hrsg.): Vergleichen in der Politikwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 16-54, ISBN: 3-531-13876-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005-5487) INHALT: Der Autor reflektiert zu Beginn die wissenschaftstheoretischen Hintergrundprobleme der Vergleichsforschung, die sich auf die Rolle der Hermeneutik in den Sozialwissenschaften und auf den Richtungsstreit zwischen ideographischer und nomothetischer, qualitativer und

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quantitativer Sozialwissenschaft sowie holistischer gegen variablenorientierter Forschung bezieht. Er stellt anschließend die Grundzüge der Forschungslogik vergleichender Forschung in Bezug auf ihre Zielsetzungen, Denkwerkzeuge und Formen ausführlich dar. Die methodologischen Probleme des Vergleichens bestehen seiner Einschätzung nach vor allem in der Vergleichbarkeit, der Verfügbarkeit von Vergleichsfällen, der Erklärungskraft vergleichsanleitender Theorien und im "Galton Problem". Die sozialen und emotionalen Probleme des Vergleichens umfassen hingegen die gedankliche und sprachliche Ungenauigkeit, die Tabuisierungswünsche, die Probleme von Sekundärvergleichen sowie die Frage der Funktionalisierung von "Vergleichsphobien". (ICI)

[20-L] Petersen, Thomas; Faber, Malte: Kuppelproduktion, Unwissen, Phronesis und die Grenzen der Rationalität, in: Thomas Beschorner, Thomas Eger (Hrsg.): Das Ethische in der Ökonomie : Festschrift für Hans G. Nutzinger, Marburg: Metropolis-Verl., 2005, S. 91-105, ISBN: 3-89518-504-3 (Standort: USB Köln(38)-32A 2853) INHALT: "Die Autoren werfen in ihrem Beitrag grundsätzlichere wissenschaftstheoretische Fragen auf, indem sie am Phänomen der Kuppelproduktion zeigen, dass wir mit unreduzierbarem Unwissen konfrontiert sind. Unreduzierbares Unwissen ist, so die Autoren, im Gegensatz zu Risiko und Unsicherheit durch die Abwesenheit eines Rationalitätskalküls sowie im Gegensatz zu offenem Unwissen durch die Unmöglichkeit einer Reduzierung des Unwissens charakterisiert. Wir können also in dieser Hinsicht unter keinen Umständen Wissen erlangen. Peterson und Faber argumentieren, dass es eines Vermögens, das Aristoteles Phronesis genannt hat und das eine Art von Klugheit darstellt, bedarf, damit wir noch 'vernünftig' handeln können." (Autorenreferat)

[21-L] Puls, Wichard: Die Artefaktproblematik in den Sozialwissenschaften - ein unlösbares Problem?, in: Andrea Bührmann, Reinhart Kößler, Wichard Puls, Katrin Späte, Hans-Günter Thien, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und die Heterogenität empirischer Sozialforschung : Festschrift für Hanns Wienold, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 18-31, ISBN: 3-89691-620-3 INHALT: Ausgangspunkt des Beitrags ist die These, dass die empirische Sozialforschung bisher keine bedeutsamen Beiträge zu einer Theorie der Gesellschaft geleistet hat. Unter Bezug auf die Arbeiten von Kriz und Wienold wird zunächst der empirische Forschungsprozess skizziert. An einem Beispiel aus dem Bereich der Arbeitsstressforschung wird dann demonstriert, dass empirische Analysen in hohem Maße durch Entscheidungen im Prozess der Analyse beeinflusst werden, die - aus welchen Gründen auch immer - in den wissenschaftlichen Diskurs nicht eingehen, so dass häufig sehr heterogene Befundlagen die Konsequenz sind. Der Autor diskutiert anschließend, ob die beiden Forschungsdisziplinen nicht schärfer abzugrenzen sind, weil sich nur sehr begrenzt Bezüge zwischen soziologischer Theoriebildung und empirischer Sozialforschung aufweisen lassen. Vorgeschlagen wird mit Wienold und Kriz, "weniger zu rechnen und mehr inhaltlich zu denken". Es bleibt aber auch hier letztendlich die Frage, ob die theoretische Soziologie vor dem Hintergrund der nur partiell lösbaren Artefaktproblematik auf die empirische Fundierung verzichten kann oder sie der Empfehlung Luhmanns folgen soll, "nicht länger im Winkel zu schluchzen, sondern ihren Nachtflug zu beginnen". (ICA2)

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[22-L] Rost, Jürgen: Zählen oder Messen?, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 75-92 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In den empirischen Sozialwissenschaften werden Indikatoren ausgezählt und Itemantworten aufaddiert und die Anzahlen und Summen als Skalenwerte bestimmter Variablen bezeichnet. Das Rasch-Modell ist das einzige Modell für Fragebogendaten, bei dessen Geltung die ungewichtete Summe der Itemantworten die gesamte statistische Information in den Daten über den Ausprägungsgrad einer metrischen latenten Variable ausschöpft und die Items unterschiedliche Schwierigkeit besitzen können. Der Beitrag stellt den Ablauf einer Testanalyse nach dem derzeitigen Stand der Messtheorie von Rasch dar, dies jedoch unter der Voraussetzung, dass es keine präzise a priori-Hypothese über die psychometrische Struktur der analysierten Testitems gibt. Dabei kommen die folgenden Modelle bzw. Modelltypen zur Anwendung: Rasch-Modell, partial credit model, rating scale model, latent class analysis, Klassenmodelle für ordinale Daten, mixed Rasch-Modell und Hybrid-Modelle. Zur Illustration der Methoden einer Skalenanalyse, die quantifizierende wie klassifizierende Modelle einbezieht, wurden die neun Items zur Verhaltensbeurteilung aus dem ALLBUS 2002 ausgewählt. Diese Skalenanalyse hat zu vier Gruppen von Personen geführt, innerhalb derer das Auszählen von Summenscores eine sinnvolle Messoperation darstellt. Jede dieser Gruppen zeichnet sich durch ein spezifisches Antwortprofil aus, das gleichsam den Referenzrahmen für die Interpretation des Summenscores darstellt." (Autorenreferat)

[23-L] Simon, Fritz B.: Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus, (Carl Auer Compact), Heidelberg: CarlAuer-Systeme Verl. 2006, 120 S., ISBN: 3-89670-547-4 INHALT: "Systemtheorie und Konstruktivismus sind zwei eng miteinander verbundene Theorierichtungen, die heute für unterschiedliche soziale Praxisfelder zentrale Bedeutung gewonnen haben: Psychotherapie und Familientherapie, Pädagogik, Organisationsberatung, Management, Politik u. v. a.. In dieser Einführung werden unterschiedliche Theoriestränge, die teils in den Naturwissenschaften, teils in den Sozial- und Geisteswissenschaften entwickelt wurden, so aufbereitet, dass neben ihrem historischen Kontext ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ihre innere Logik, vor allem aber ihre Konsequenzen für den Praktiker deutlich werden. Das Spektrum reicht von den Anfängen der Kybernetik und Systemtheorie über die Chaos- und Komplexitätstheorie bis zur Theorie autopoietischer Systeme und zur neueren soziologischen Systemtheorie" (Autorenreferat)

[24-L] Soeffner, Hans-Georg: Wissenssoziologie und sozialwissenschaftliche Hermeneutik sozialer Sinnwelten, in: Dirk Tänzler, Hubert Knoblauch, Hans-Georg Soeffner (Hrsg.): Neue Perspektiven der Wissenssoziologie, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 51-78, ISBN: 3-89669-697-1 INHALT: Methodisch/methodologisch erfolgt die Entwicklung und Begründung einer sozialwissenschaftlichen Hermeneutik als Methode des Verstehens und Theorie des "Verstehens des Verstehens". Eng verknüpft damit sind die Versuche, aus der materialen Analyse eine sozio-

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logische Symbol- und Ritualtheorie als Kern einer allgemeinen Kultursoziologie zu entwickeln. Auslegungsgegenstände des vorliegenden Beitrag sind im Anschluss an diese Tradition, in der man es mit den "Mythen" sowohl des Alltags als auch des gesellschaftlichen Wissens zu tun hat, jene Bauelemente, auf die sich Mythen stützen: Symbole, Rituale, Embleme. Bei ihren Analysen stützt sich der Autor auf die "protosoziologischen" Vorarbeiten von Schütz und Schütz/Luckmann sowie auf Cassirer und dessen Nachfolger. Obwohl hier ein wissenssoziologischer Theorierahmen vorgegeben ist, tut sich die Wissenssoziologie schwer mit der Interpretation von Symbolen und Ritualen. Im zweiten Teil des Aufsatzes wird daher diese Thematik am Beispiel von Symbolisierungs- und Ritualisierungspraktiken in pluralistischen Gesellschaften näher untersucht. (ICA2)

[25-L] Weischer, Christoph: The never ending story - 'qualitative' und 'quantitative' Ansätze in der empirischen Sozialforschung, in: Andrea Bührmann, Reinhart Kößler, Wichard Puls, Katrin Späte, Hans-Günter Thien, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und die Heterogenität empirischer Sozialforschung : Festschrift für Hanns Wienold, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 44-56, ISBN: 3-89691-620-3 INHALT: Qualitative Forschungsansätze orientieren sich mehrheitlich an einer eher fallrekonstruktiven Vorgehensweise: Ausgehend von vorgefundenem oder generiertem Text- oder Bildmaterial soll z.B. die Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungssituation von Personen oder Gruppen möglichst umfassend rekonstruiert werden. Quantitative Forschungsansätze setzen demgegenüber darauf, über den Vergleich einer großen Zahl von Fällen Aussagen über soziale Regelmäßigkeiten, soziale Strukturen zu gewinnen. Über die standardisierte Erhebung und Auswertung will man zu Informationen über (statistische, räumliche, zeitliche, kausale) Zusammenhänge zwischen verschiedenen sozialen Phänomenen kommen. Der vorliegende Beitrag plädiert für einen reflektierten Umgang mit den beiden Forschungsparadigmen. Die Überlegungen knüpfen an einige vorliegende Beiträge zum Verhältnis bzw. zur Integration von qualitativen und quantifizierenden Forschungsansätzen an. Einen geeigneten methodologischen Ort zur Beobachtung dieser Differenz bieten für den Autor (sozial)konstruktivistische Paradigmen, die die klassische Frage, was sozialwissenschaftliche Forschung ausmacht, am angemessensten beantworten. (ICA2)

1.2

Ethik und Verantwortung in Wissenschaft und Technik

[26-L] Albert, Hans: Normative Relevanz und normativer Gehalt: zum Problem der ethischen Bedeutung des ökonomischen Denkens, in: Thomas Beschorner, Thomas Eger (Hrsg.): Das Ethische in der Ökonomie : Festschrift für Hans G. Nutzinger, Marburg: Metropolis-Verl., 2005, S. 25-37, ISBN: 389518-504-3 (Standort: USB Köln(38)-32A2853) INHALT: "Der Autor greift in seinem Artikel den Werturteilsstreit auf, der sich bekanntlich zunächst im Rahmen der deutschen Nationalökonomie entwickelt hat. Durch eine Unterscheidung zwischen der ethischen Relevanz von Aussagen und ihrem ethischen Charakter zeigt der

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Autor, dass eine Akzeptanz des Weberschen Ansatzes keineswegs gleichbedeutend mit der Verneinung einer ethischen Relevanz ökonomischer Probleme ist. Die Aufgabe der Wissenschaften liegt seines Erachtens darin, relevante Informationen, insbesondere über kausale Zusammenhänge, die sich praktisch in technologische Einsichten umsetzen lassen, bereitzustellen und die Gesellschaft dadurch über ihre Handlungsmöglichkeiten aufzuklären. Normative Aussagen oder Werturteile zu formulieren, sei dazu hingegen nicht notwendig." (Autorenreferat)

[27-L] Arz de Falko, Andrea; Rippe, Klaus Peter; Willemsen, Ariane (Hrsg.): Natur, Ethik und Fortschritt: Gedenkschrift für Dr. Kurt Weisshaupt, Zürich: vdF Hochschulverl. an der ETH Zürich 2004, 208 S., ISBN: 3-7281-2950-X INHALT: Der bereits 2002 verstorbene Weisshaupt war 'als erster und lange Zeit einziger Philosoph in einem Bundesamt tätig' (7), schreiben die Herausgeberinnen im Vorwort. 1992 wurde ein neuer Artikel in die Schweizer Verfassung eingefügt, der den außerhumanen Bereich der Gentechnologie betraf und das Schutzziel verfolgte, die 'Würde der Kreatur' (7) zu wahren. Dem damals im Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft beschäftigten Weisshaupt kam die Aufgabe zu, diesen Artikel mit Leben zu erfüllen und das Gentechnikrecht mitzuerarbeiten. Er baute einen neuen Bereich in dieser Behörde auf und beteiligte sich zudem am Aufbau sowie an den Diskussionen der Eidgenössischen 'Ethikkommission für Biotechnologie im Ausserhumanbereich'. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Beat Sitter-Liver: Ehrfurcht vor dem Leben und Würde in der Natur (9-21); Andrea Arz de Falco: Die Grundlagen der modernen Tierethik: I. Kant und J. Bentham (23-40); Denis Müller: Le statut ethique de l'animal dans une perspective anthropo-relationelle (41-51); Gerald Hess: De la dignite de la creature. Reflexion sur la relation de l'homme a la nature (53-86); Klaus Peter Rippe: Haben Unternehmen eine Verantwortung für den Umweltschutz? (87-116); Beatrice Wagner Pfeifer: Nationalfondsprojekt 48: Landschaften und Lebensräume der Alpen - Konsensverfahren als rechtliches Instrument der Konfliktregelung? (117-145); Christoph Errass: Zum Umgang mit Ungewisssheit im Bereich der ausserhumanen Gentechnologie (147-169); Hans Hosbach: Zwischen Zustimmung und Skepsis: Das neue Gentechnikrecht (171-181); Jakob Nüesch: Naturwissenschaft und Ethik aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers (183-187); Ariane Willemsen: Einfluss und Autorität der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (189-201); Florianne Koechlin: Blaue Enziane (203-208). (ZPol, VS)

[28-F] Barth, Jürgen, Dr.; Bengel, Jürgen, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung): Psychologische Aspekte der Biomedizin: Repräsentationen und Einstellungen gegenüber der Forschung mit Embryonen INHALT: Verortung des Teilprojekts: Die Studie ist Teil des Verbundprojekts "Der Status des extrakorporalen Embryos in interdisziplinärer Perspektive", welches vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie im Rahmen des Förderschwerpunkts "Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der molekularen Medizin" gefördert wird. Nach der Etablierung einer tragfähigen interdisziplinären Forschungsstruktur werden innerhalb des Verbundprojekts folgende Ziele bearbeitet: 1. Dokumentation der Vorannahmen einzelner Disziplinen in der Bewertung des extrakorporalen Embryos; 2. Erarbeitung einer Kriteriologie zur moralischen und rechtlichen Bewertung des extrakorporalen

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Embryos; 3. Vorbereitung konkreter Regelungsvorschläge/ Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem extrakorporalen Embryo. Zielsetzungen des Teilprojekts: Die Erfassung von (berufs-)gruppenspezifischen Repräsentationen und Einstellungen zu Biomedizin, Embryonen und Genetik sowie die Erfassung subjektiver Kriterien zur Definition des Status von Embryonen stellen einen Schwerpunkt der Untersuchung dar. Des Weiteren erfolgt in experimentellen Studien die Variation der verbundprojektinternen Kriterien zur Bewertung von Embryonen. Durch die Untersuchung ambivalenter Einstellungen zur Biomedizin werden subjektiv relevante und irrelevante Aspekte zur Bewertung von Biomedizin näher bestimmt. Kooperation: Die Studie wird an der Abteilung für Rehabilitationspsychologie des Instituts für Psychologie an der Universität Freiburg durchgeführt. Kooperationen bestehen zum einen im Rahmen des Verbundprojekts mit Projekten der anderen Fachdisziplinen sowie mit externen Kooperationspartnern des Verbundprojekts. Des Weiteren steht die Abteilung in Kontakt mit dem Projekt "Einstellungen und Wissen zu kontroversen medizinischen und ethischen Fragen in der Reproduktionsmedizin und der Präimplantationsdiagnostik" (Koordination: Prof.Dr. E. Brähler, Leipzig), welches ebenfalls im genannten Rahmenverbund des BMBF verankert ist. METHODE: Methodik: Das Projekt 3b untergliedert sich in drei Teilstudien. Ziel der Teilstudie 1 (Survey) ist das quer- und längsschnittliche Monitoring hinsichtlich der Einstellungen in drei Stichproben (vgl. unten.). Ein Fragebogen erfasst Merkmale der Person, themenbezogene Kognitionen sowie die subjektive Kriteriologie der Person. Die Auswertung erfolgt zunächst deskriptiv für die Teilstichproben. Im Anschluss werden die Daten inferenzstatistisch ausgewertet (Tests zur Untersuchung von Unterschiedshypothesen). Teilstudie 2 (experimentelle Studien) fokussiert auf die Erfassung und Manipulation ambivalenter Einstellungen zur Biomedizin in Laiengruppen. Die experimentelle Variation erfolgt hinsichtlich vorgelegter Vorinformation, Kriterien zum Verwendungszweck von Embryonen, Kriterien zum Entstehungshintergrund der Embryonen etc. und lehnt sich an die bisherige Kriteriologie des Verbundprojekts an. Mit einem Fragebogen werden anschließend (ambivalente) Einstellungen erfasst. Der Schwerpunkt der Auswertung liegt in der Überprüfung von Unterschiedshypothesen, die sich aus der experimentellen Variation begründen lässt. Teilstudie 3 (qualitative Analyse) umfasst die Erhebung ambivalenter, nicht eindeutig messbarer Einstellungen sowie deren Begründung(en) mittels strukturierter Einzelinterviews. Technikwahrnehmung und Kriterien der Bewertung von Embryonen, Forschung an Embryonen und bestimmten Techniken stellen die zentralen Themen des Interviews dar. Das Interviewmaterial wird zunächst inhaltsanalytisch strukturiert und hinsichtlich möglicher Erklärungsmuster, die zur Bildung einer Einstellung herangezogen werden, ausgewertet. Methodisch orientiert sich die Auswertung an der Grounded Theory. Die Konzeption des Projekts bzgl. der Erfassung von Unterschieden in den Repräsentationen und Einstellungen sieht die Untersuchung von Stichproben aus der Allgemeinbevölkerung, PatientInnengruppen sowie Professionellen-Gruppen vor. Die PatientInnengruppe gliedert sich in eine "involvierte Laiengruppe" (IVF-PatientInnen), chronisch Kranke mit potentiellen Heilungschancen (z.B. MS-PatientInnen) sowie Personen mit genetischen Veränderungen. Unter der Gruppe der Professionellen werden ÄrztInnen mehrerer Fachrichtungen, WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Fachbereichen sowie nicht-ärztliches, medizinisches Personal subsumiert. Die weiteren im Verbundprojekt verankerten Projekte stellen hierbei Zugangsmöglichkeiten zur Rekrutierung der Stichproben bereit. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500). VERÖFFENTLICHUNGEN: Barth, J.; Kufner, K.; Bengel, J.: Ein klares Jein! Einstellungen und Ambivalenzen der deutschen Allgemeinbevölkerung zur Forschung mit extrakorporalen

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Embryonen. in: Ethik in der Medizin, 17, 2005, S. 127-141.+++Kufner, K.; Barth, J.; Bengel, J.: Einstellungen von Humangenetikern zur Forschung mit Embryonen im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung. in: medizinischegenetik, 17, 2005, S. 194-201.+++Barth, J.; Kufner, K.; Pielmaier, L.; Kopecka, P.; Bengel, J.: Einstellungen von Laien, Experten und Betroffenen zur Verwendung extrakorporaler Embryonen. in: Maio, G. (Hrsg.): Der Status des extrakorporalen Embryos. Stuttgart: fromann-holzboog (im Druck). ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Institution, Sekretariat (e-mail: [email protected], Tel. 0761203-3046, Fax: 0761-203-3040)

[29-L] Besio, Cristina; Corti, Alessandra: Die Medienwirksamkeit von Betroffenheit: oder weshalb Ethikkommissionen mit Risikofragen betraut werden, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2005, H. 1, S. 47-56 INHALT: "Politik und Medizin sehen sich zunehmend genötigt, die Beratung von Ethikkommissionen in Anspruch zu nehmen, um Fragen zu beantworten, die durch mit Risiken behafteten Entwicklungen in Wissenschaft und Technik aufgeworfen werden. Dabei ist aber nicht immer klar, warum gerade Ethikkommissionen die richtige Adresse sein sollen. Mit dem folgenden Beitrag möchten wir der Frage nachgehen, ob nicht die vorwiegend massenmediale Operationalisierung von Risiken mit Hilfe der Unterscheidung von Entscheidern - die Risiken verursachen - und Betroffenen, die zu einer Moralisierung von Risikofragen führt, für die Betrauung von Ethikkommissionen mit der Risikoproblematik verantwortlich zu zeichnen ist." (Autorenreferat)

[30-L] Emdin, Christopher; Lehner, Ed: Situating cogenerative dialogue in a cosmopolitan ethic, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 2, 12 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-06/06-2-39-e.pdf) INHALT: "Dieser Aufsatz zielt - ausgehend von der transformativen Natur des kogenerativen Dialogs - auf die ethische Dimension dieser Praxis, um die erziehungswissenschaftliche Forschung (und die Klassenzimmer und Schulen, mit denen sie sich befasst) weiter zu bringen als dies in gegenwärtigen Konzeptualisierungen von Ethik der Fall ist. Hierzu werden der Belmont-Bericht und entwickelte Begriffe von Evaluationsverfahren der 4. Generation miteinander verbunden, um kogenerative Dialoge in einem philosophischen Ansatz zur Kosmopolitik zu begründen, der den Unterschied der verschiedenen Teilnehmenden, Felder und Wissens- und Seinsweisen anerkennt. Hiernach wird diskutiert, wie das Begründen eines wirklich ethischen Forschungsaktes in einem kosmopolitischen Ideal zu Wohltätigkeit führen kann. Es folgen Überlegungen, wie mögliche Fallen, die in den Authentizitätskriterien verborgen sind, in der Praxis des kogenerativen Dialogs überkommen werden können durch Handlungen, die die taktische Authentizität maximieren. Der Zugang zu kogenerativen Dialogen dient den Verfassern als eine Methode der Kritik und Analyse, die gegenwärtige Prak-

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tiken herausfordert und Überlegungen zur Ethik der kogenerativen Dialoge in Innenstadtschulen in einem neuen Licht erscheinen lässt." (Autorenreferat)

[31-L] Gmeiner, Robert: Nationale Ethikkommissionen: Aufgaben, Formen, Funktionen, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 133-148, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag beleuchtet die auf nationaler Ebene eingerichteten Ethikkomitees, EthikBeratergruppen und Ethikkommissionen sowie die Aufgaben und Funktionen, die solchen Expertengremien in der Praxis angetragen werden können. Darüber hinaus diskutiert er unterschiedliche Implementationsformen: das reine Expertengremium, das nach Maßgabe sozialpartnerschaftlicher Interessenaushandlung strukturierte "Stakeholder-Modell" sowie das "Republikanische Modell", das auf die systematische Einbeziehung von Laien abzielt. Der Blick des Autors auf die österreichische Bioethikkommission macht deutlich, dass sich in der Praxis die Ablösung von sozialpartnerschaftlich verregelten Formen der Politikberatung, die gerade in Österreich große Tradition haben, durch das Expertenmodell nicht reibungslos vollzieht. Entgegen der landläufigen Annahme, die Berufung von Experten bedeute eine Schließung der Debatte, komme es paradoxerweise gerade durch die Expertenkritik zu einer Öffnung des bioethischen Diskurses. (ICH2)

[32-L] Haf, Herbert (Hrsg.): Ethik in den Wissenschaften: Beiträge einer Ringvorlesung der Universität Kassel, Kassel: Kassel Univ. Press 2003, 99 S., ISBN: 3-89958-043-5 INHALT: 'Ethische Fragestellungen sollen zu mehr Transparenz innerhalb der Forschung beitragen', schreibt der Herausgeber, 'bei Wissenschaftlern die Bereitschaft zur Offenlegung der Forschungsgegenstände fördern' (5) sowie neuere Entwicklungen aufzeigen. Nach einem Beitrag darüber, welchen Stellenwert ethische Reflexionen für die Wissenschaft haben, beschreiben die Autoren diese Fragestellungen anhand konkreter Beispiele. Zu den Themen gehört u. a. die Frage, ob an embryonalen Stammzellen geforscht werden sollte. Die Tübinger Professorin Eve-Marie Engels beschreibt aufgrund ihrer Erfahrungen als Mitglied im Nationalen Ethikrat, wie über Ethik verhandelt wird, mitunter zu einem für alle unbefriedigenden Ergebnis. Ein weiteres Beispiel dafür, welcher Blickwinkel auf wissenschaftliche Fragen unter Hinzuziehung ethischer Kriterien eingenommen werden kann und sollte, zeigt Elke Mack, Professorin für Wirtschaftsethik in Kassel. Unter Bezugnahme auf Amartya Sens Überlegungen zum Verhältnis von Familienpolitik und Nachhaltigkeit erklärt sie aus ethischer Perspektive die Nichtbeachtung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen in asiatischen Ländern als eines der größten Gerechtigkeitsprobleme überhaupt. Insgesamt zeigen die Autoren an ausgewählten Beispielen, welchen Einfluss ethische Überlegungen für die Forschung haben können und warum eine Reflexion der Wissenschaft über Ethik geboten ist. Die Beiträge gehen auf eine zweisemestrige Ringvorlesung an der Universität Kasel zurück. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Heidrun Hesse: Was ist, soll und kann Wissenschaftsethik? (7-20); Rolf-Peter Warsitz: Die biomedizinische Herausforderung der Ethik (21-42); Eve-Marie Engels: Die Rolle der Bioethik für die Politik und Forschungsförderung - Meine Erfahrungen im Nationalen E-

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thikrat (43-59); Dietmar Mieth: Was wollen wir können? Ethik im Zeitalter der Biotechnik (60-73); Christian Streffer: Grundlagen für Entscheidungsprozesse am Beispiel der weltweiten und langfristigen Energieversorgung (74-83); Elke Mack: Ist Familienökonomik und politik ein Schlüssel für nachhaltige Entwicklung? Wirtschafts- und sozialethische Überlegungen im Dialog mit Amartya Sen (84-97). (ZPol, VS)

[33-L] Kim, Mijung: Enactive and collective ethics through cogenerative dialogue, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 2, 3 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-06/06-2-40-e.pdf) INHALT: "Ausgehend von dem in Stith und Roth (2006) vorgestellten Begriff der kollektiven Verantwortung in/ durch kogenerative Dialoge reflektiert die Verfasserin in diesem Beitrag die Begriffe der enaktiven Ethik und des verkörperten Wissens und Handelns. Sie in kollektiver und teilnehmenden Ethik und aus kollektivem und teilnehmendem Wissen begründend kommt die Verfasserin zu dem Schluss, dass kogenerative Dialoge nicht nur als Mittel zur Diskussion ethischer Begriffe im Klassenraum dienen, sondern auch für Wissen und Leben in der Gesellschaft hilfreich sein können." (Autorenreferat)

[34-L] König, Martin A.: Realistische Ethik und Sozialismus: Grundlage und Ausarbeitung der realistischen Ethik auf Basis eines modernen Realismus, deren Integration in eine systemtheoretische Gesamtethik sowie ihre Anwendung auf soziale und ökonomische Gesellschaftsstrukturen, Wien: Books on Demand 2005, 372 S., ISBN: 3-8334-2568-7 (Standort: UB Erlangen(29)-H00/2006A/1897) INHALT: In der vorliegenden Studie wird zum einen der Versuch unternommen, eine ethische Position aus der Philosophie des kritischen Realismus abzuleiten. Zum anderen wird danach gefragt, ob und in welcher Weise die Durchsetzung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung gefordert werden kann. Inwieweit dabei die Ebene realistischer Begründungen verlassen werden muss, um die Frage nach einem zum Menschen und seinen Intentionen passenden Gesellschaftssystem hinreichend zu beantworten, ist ebenfalls Gegenstand der Arbeit. Zu Beginn erfolgt ein systemtheoretischer Vergleich der Voraussetzungen des kritischen Realismus mit jenen Grundannahmen, welche von anderen philosophischen Richtungen getroffen worden sind, sowie eine Darstellung des verwendeten Klassifikationsschemas zur Einteilung philosophischer Aussagensysteme nach ihren jeweiligen Grundvoraussetzungen. Anschließend wird das Konzept der systemtheoretischen Gesamtethik vorgestellt, das die primärphilosophischen Richtungen des Empirismus, Idealismus, Positivismus und Realismus in einer Weise zusammenführt, dass sich daraus die Kriterien der Gerechtigkeit, Funktionalität und Sittlichkeit als Einhaltung des kategorischen Imperativs ableiten lassen. Es werden ferner zwei Glücksbegriffe - das epikureische Luststreben und das aristotelische Streben nach einer vernünftigen Lebensweise - miteinander verbunden, um ein verbindliches Sollen aus der realistischen Ethik heraus zu etablieren. Vor diesem Hintergrund wird die ethische Verbindlichkeit sozialistischer Gesellschaftsmodelle überprüft und die Frage nach der Selbstauflösung des Kapitalismus erörtert. (ICI2)

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[35-L] Krause, Thomas: Systeme und Symptome, in: Jost Bauch (Hrsg.): Gesundheit als System : sytemtheoretische Beobachtungen des Gesundheitswesens, Konstanz: Hartung-Gorre, 2006, S. 83-100, ISBN: 3-86628077-7 INHALT: Die Öffnung des Gesundheitssystems für Risiko, Gefährdung sowie das normative Selbstverständnis des Menschen bedeutet, dass das moderne Gesundheitssystem unterschiedliche Codes benutzt bzw. benutzen muss, sowohl gesund vs. krank, als auch gesundheitsförderlich vs. gesundheitshinderlich. Geltung kann diese Codierung jedoch nur erlangen, wenn der bislang ausschließlich organische Körper des Menschen auch als ein sozialer betrachtet wird, der sozial kommunizierbar ist. Damit wird jedoch neben dem gesellschaftlichen System der Krankenbehandlung und dem Gesundheitssystem auch das kranke Individuum, der Patient, sowohl bzgl. seines gesundheits- und krankheitsbezogenen Verhaltens als auch seiner konstitutionellen, u.a. gesellschaftlichen Bedingungen mit in die Betrachtung einbezogen.Der Beitrag geht vor diesem Hintergrund im konstruktivistischen Sinne davon aus, dass das System der Krankenbehandlung die "Realität" der Krankheit erzeugt, indem es bereits anhand der Wahrnehmung des Kranken und der Bewertung von dessen Symptomen, d.h. der Beobachtung, Beschreibung, sprachlichen Normierung von Krankheitssymptomen, Systeme und Symptome konstituiert und reguliert.Diese systemtheoretische Einsicht gilt es besonders in der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, die mit "normabweichenden Verhalten" zu tun haben, zu berücksichtigen. (ICA2)

[36-L] Kühn, Hagen: Der Ethikbetrieb in der Medizin: Korrektur oder Schmiermittel der Kommerzialisierung, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health, 2006-303), Berlin 2006, 33 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-303.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2006-303 INHALT: "Seit den 80er Jahren haben sich im Gesundheitswesen die Versuche durchgesetzt, das Arztverhalten mit Geldanreizen zu steuern. Die finanziellen Steuerungsinstrumente bauen implizit darauf, dass die Ärzte sich bei ihren Entscheidungen, Empfehlungen, Verschreibungen, Über- und Einweisungen primär von den damit verbundenen einzelwirtschaftlichen Gewinnchancen und -risiken leiten lassen. Damit wurde ein Ökonomisierungsprozess in Gang gesetzt, in dem tendenziell die medizinischen und pflegerischen Entscheidungen, Therapien, Empfehlungen usw. durch das ökonomische Vorteilskalkül überformt werden. Zeitgleich zu dieser Entwicklung hat sich in der Medizin ein professioneller Ethikbetrieb etabliert, der in den 90er Jahren boomartig expandierte. Das Gesundheitswesen wurde um eine weitere Experten- und Interessengruppe aus Philosophen, Moraltheologen und Ökonomen bereichert. In diesem Aufsatz geht es um eine Einschätzung des Ethikbetriebs unter dem Aspekt der Ökonomisierungstendenz, insbesondere der zunehmend berichteten ärztlichen Alltagspraxis, Patienten aus Gründen des Rentabilitätskalküls effektive Leistungen vorzuenthalten, sie in Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Risiko weiterzuverlegen, zu meiden oder unnötig zum (lohnenden) 'Fall' zu machen. Die meisten Ärzte geraten hier in einen moralischen Konflikt zwischen der von ihnen erwarteten treuhänderischen Loyalität gegenüber den Patienten und dem wirtschaftlichen Vorteil der Institution. Kann ein Ethikbetrieb überhaupt moralische Normen und Werthaltungen im Gesundheitswesen konstituieren, und wenn ja, in welcher Weise? Die

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Überzeugung, Moral ließe sich lehren und lernen, liegt nicht zuletzt im Interesse des Ethikbetriebs an sich selbst. Dennoch kommt unter diesem Gesichtspunkt der akademischen Ethik nur eine marginale Rolle zu. Ihr Einfluss ist nur dort gegeben, wo sie der von den Tendenzen der Sozialordnung gewiesenen Richtung folgt und insofern trendverstärkend wirkt. Das ist auch im Hinblick auf die Ökonomisierungstendenz der Fall. Der Kern ihrer Tätigkeit besteht in Begründungen und Legitimationen von Entscheidungen, die vordem ohne den Ethikbetrieb getroffen wurden. Ihre wachsende Präsenz in der Klinik ist Zeichen einer Tendenz zu Abspaltung des Moralischen aus dem klinischen Alltagshandeln und der Verwandlung der Ärzte in (subjektive) 'ethische Laien'. In dem objektiven und strukturellen ärztlichen Interessenkonflikt zwischen monetärem Vorteil und Loyalität gegenüber den Patienten ist der ethische Mainstream bereits Partei, bevor er explizit wertet: strukturelle Konflikte werden meist als moralische Dilemmata interpretiert. Diese werden in einen ökonomischen Bezugsrahmen ('Knappheit') gestellt der zeitlosen Dogmen herrschender Wirtschaftstheorie gestellt. Das implizite Bild vom Patienten legt es nahe, in ihm oder ihr weniger den kranken, sondern den durch selbst schädigendes Krankheitsverhalten und unbegrenzte Ansprüchen auf medizinische Leistungen gekennzeichneten Menschen zu sehen, demgegenüber restriktive und 'rationale' Haltungen angebracht sind." (Autorenreferat)

[37-L] Lemke, Thoams: Lebenspolitik und Biomoral: Dimensionen genetischer Verantwortung, in: Grüne Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Verfasstheit der Wissensgesellschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 332-345, ISBN: 3-89691-619-X INHALT: Die Ausführungen des Autors beruhen auf seinem Forschungsprojekt "Genetische Diagnostik in der Risikogesellschaft", in welchem er versucht, das von Michel Foucault entwickelte Konzept der Gouvernementalität weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welcher Weise genetisches Wissen und genetische Technologien zur Regierung von Individuen und Populationen eingesetzt werden und wie medizinische Praktiken und diagnostische Verfahren einerseits als politische Technologien und andererseits als moralische Technologien funktionieren. Nach der These des Autors stellt der Diskurs der genetischen Verantwortung ein strategisches Element innerhalb dieser "genetischen Gouvernementalität" dar. Dieser Diskurs hat zum einen die wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte auf dem Feld der Genetik zur Voraussetzung, zum anderen geht er aber auch auf den politischen Erfolg und die gesellschaftliche Durchsetzung neoliberaler Programme und Rationalitäten zurück. Die Suche nach genetischen Faktoren zur Erklärung von Krankheitsursachen oder Verhaltensmerkmalen führt nicht dazu, die Verantwortlichkeit des Subjekts zu negieren oder sie zu beschränken, sondern das neugewonnene genetische Wissen ermöglicht es im Gegenteil, bestehende Verantwortungspflichten auszuweiten und neue Verantwortungsbereiche zu begründen. Der Autor skizziert die Konturen dieser "genetischen Verantwortung" anhand von drei Fällen, die in den letzten Jahren in den USA entschieden worden sind. (ICI2)

[38-L] Lob-Hüdepohl, Andreas (Hrsg.): Ethik im Konflikt der Überzeugungen, (Studien zur theologischen Ethik, Bd. 105), (Kongress "Ethik im Konflikt der Überzeugungen", 2003, Berlin), Fribourg: Acad. Press Fribourg 2004, 245 S., ISBN: 3-7278-1475-6 (Standort: UB Essen(465)-ISO2759)

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INHALT: "Die Herausforderungen der modernen Biomedizin verdeutlichen in besonderer Weise, was mittlerweile für nahezu alle strittigen Fragen gesellschaftlichen Zusammenlebens wie etwa soziale Gerechtigkeit oder die Moralerziehung an öffentlichen Schulen gilt: Nicht nur die Sachfragen selbst, sondern auch die normativen Hintergrundgewissheiten, auf die in den öffentlichen Debatten Bezug genommen wird, bieten heute keine unproblematisch geteilte Basis für eine gemeinsame Lösungssuche. Für eine christliche Ethik, die sich im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils einer kritisch verantworteten Zeitgenossenschaft verpflichtet weiß, stellt sich die drängende Frage, mit welchem Selbstverständnis sie sich an den öffentlichen Debatten der Zivilgesellschaft beteiligen kann und soll. Die in diesem Band versammelten Beiträge dokumentieren die Vorträge, die auf dem Kongress der 'Internationalen Vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik' 2003 in Berlin gehalten wurden. Sie entfalten diese Herausforderungen christlicher Ethik im Gespräch mit den Sozialwissenschaften, mit anderen Religionen (hier dem Islam) und christlichen Konfessionen (hier der protestantischen Ethik) sowie mit anderen Fachdisziplinen der katholischen Theologie und konkretisieren sie an einzelnen Fragestellungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Lob-Hüdepohl: Vorwort (7-9); Hans Joas: Glaube und Moral im Zeitalter der Kontingenz (11-24); Edmund Arens: Pluralität und Potenzial religiöser Überzeugungen (25-39); Walter Lesch: Die Vielfalt praktisch gelebter Überzeugungen als Voraussetzung und Gegenstand der Ethik(40-58); M. Salim Abdullah: Ethik und Religion - zum Verhältnis von Theologie und Ethik im Islam (5966); Hans-Joachim Sander: Religion in Ethik? Zum Verhältnis von Theologie und Ethik im Christentum (67-79); Hans Zirker: Grenzüberschreitungen: Möglichkeiten und Bedingungen einer Theologie interreligiösen Gesprächs (80-94); Marianne Heimbach-Steins: Universalitätsanspruch und prophetischer Anspruch - Korrektive christlicher Ethik aus katholischtheologischer Perspektive(95-118); Hans G. Ulrich: Universalitätsanspruch und prophetischer Auftrag kritische Korrektive christlicher Ethik. Zu Selbstverständnis und Perspektiven evangelisch-theologischer Ethik (119-136); Christa Schnabl: Fürsorge zwischen kirchlichen Traditionen und feministischer Kritik (137-153); Michael Rosenberger: Nicht bis zum letzten Blutstropfen - Das Schlachten von Tieren in den monotheistischen Religionen (154-164); Christof Mandry: Ausbildung ethischer Kompetenz oder Moralerziehung?(165-180); Ulrike Kostka: Mehrwert des theologischen Arguments? Bioethik im Kontext unterschiedlicher Begründungsstrategien (181-190); Beatrice Bowald: Prostitution zwischen Skandalisierung und Legitimierung (191-210); Franz-Josef Bormann: Soziale Gerechtigkeit versus Fairness?(211230); Hans Joachim Meyer: Kirche als lernende Organisation? Ekklesiopraktische Einblicke und Konsequenzen (231-146).

[39-F] Miller, Annette, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Margit, Prof.Dr. (Betreuung): Wettbewerb und Ethik in der Biotechnologie-Industrie INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für BWL und Marketing (Josef-Stangl-Platz 2, 97070 Würzburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0931-31-2919, Fax: 0931-31-2811, e-mail: [email protected])

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[40-F] Peters, Bernhard, Prof.Dr.phil.; Weßler, Hartmut, Prof.Dr. (Leitung): Publizistische Debatten zum Themenbereich "Gentechnologische Anwendungen am Menschen" INHALT: Die Studie befasst sich mit der öffentlichen Berichterstattung und Debatte über Genforschung, gentechnologische Entwicklungen und deren Anwendungen im Bereich der Humanmedizin im weitesten Sinn (eingeschlossen die Entwicklung von Reprduktionstechnologien und deren Anwendung durch oder im Auftrag von Privatleuten). Sie behandelt zudem öffentliche Diskussionen über verschiedene Formen der "Sterbehilfe". Beide sind Themen, mit denen zugleich Fragen der persönlichen und der öffentlichen Moral, zugleich individuelle moralische Prinzipien und Handlungsnormen wie professionelle Verhaltensstandards und rechtliche Verbote, Erlaubnisse oder Verfahrensvorschriften betroffen sind. Vor allem das Thema Gentechnologie berührt schwierige kognitive Probleme: Fragen der Epigenese, der Manipulierbarkeit des menschlichen Genoms und der Konsequenzen solcher Eingriffe. Beide Themen beinhalten aber vor allem komplexe ethische Probleme und soziale Beziehungen: Beziehungen zwischen Laien, medizinischen Professionals und wissenschaftlichen oder technischen Experten; höchst komplexe und fragile Sozialbeziehungen zwischen Menschen, die sterben wollen oder einen konditionalen Sterbewunsch für bestimmte Situationen geäußert haben, und Menschen, die bei der Erfüllung dieses Wunsches behilflich sein sollen oder wollen; Beziehungen zwischen heute lebenden und künftigen Menschen, wenn es um die Frage der Manipulation von Erbgut geht, oder zwischen (potenziellen) Eltern und Formen oder Vorformen menschlichen Lebens, das von ihnen oder mit Hilfe ihres Erbmaterials schon geschaffen worden ist. Für den Nationalen Ethikrat wurden relevante Beiträge der zentralen meinungsbildenden Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine und Süddeutsche Zeitung sowie die bekanntesten Wochenpublikationen Die Zeit und Der Spiegel einer quantitativen Argumentationsanalyse unterzogen. In der Gesamtschau unserer Untersuchung bietet sich das Bild zweier nationaler publizistischer Debatten, die zu einem bemerkenswerten Anteil internationale Bezüge und Diskursanlässe verarbeiten und in denen Journalisten nicht nur einseitig Position beziehen, sondern wie keine andere Sprechergruppe unterschiedliche Positionen miteinander vermitteln bzw. ausgewogen argumentieren. Die eine der Debatten über gentechnologische Anwendungen am Menschen ist dabei stärker von Experten geprägt und politisiert, während die andere über Sterbehilfe Betroffene und Vertreter der Zivilgesellschaft stärker zu Wort kommen lässt. Befürworter der umstrittenen Techniken und Praktiken argumentieren primär pragmatisch, während Kritiker und Skeptiker im Durchschnitt stärker ethisch argumentieren. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien -InIIS- (Postfach 330440, 28334 Bremen)

[41-L] Priddat, Birger P.: Ethikkommissionen als Expertenkrise: Ein ökonomisch-philosophischer Essay, in: Alexander Brink, Johannes Eurich, Jürgen Hädrich, Andreas Langer, Peter Schröder (Hrsg.): Gerechtigkeit im Gesundheitswesen, Berlin: Duncker & Humblot, 2006, S. 185-194, ISBN: 3-428-11944-4 INHALT: Der Beitrag zum Aspekt der Gerechtigkeit im Gesundheitswesen im Zuge der Gesundheitsreform in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet die Rolle der Ethikkommissionen. So wird in einem ersten Schritt zunächst die Governance-Struktur, also die Führungs- und

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Kontrollstruktur der Ethikkommission dargestellt, die insbesondere die Arzt/PatientenBeziehung betrifft. Der zweite Schritt beleuchtet das Grundthema dieser Einrichtung, nämlich die Auseinandersetzung mit bzw. die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ethik im Kontext der gestiegenen Bedeutsamkeit von Kostenfragen in Kliniken. Der dritte Schritt erörtert schließlich die Reichweite der triadischen Urteilskomplexionen von Medizin, Ethik und Ökonomie hinsichtlich der Handhabung von Therapien und deren Restriktion. Die Idee, Ethikkommissionen könnten jene Schwierigkeiten steuern, die die Mediziner in komplexen modernen Gesellschaften nicht rein medizinisch lösen sollten, erweist sich als sinnvoll, wenn man die Ethikkommissionen erweitert und als Stakeholder, die in diese komplexen Arzt/PatientenBeziehungen involviert sind, einbezieht. Das sieht aus wie eine Demokratisierung der ethischen Steuerung medizinischer Prozesse. Die Ausführungen zeigen aber, dass es noch ökonomische Gründe gibt, die jeweils mitgedacht werden müssen. (ICG2)

[42-L] Redwood, Sabi; Todres, Les: Exploring the ethical imagination: conversation as practice versus committee as gatekeeper, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 2, 8 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/206/06-2-34-e.pdf) INHALT: "Das Gespräch, aus dem Auszüge im Folgenden wiedergegeben werden, entstand im Rahmen der Vorbereitung für eine erziehungswissenschaftliche Doktorarbeit zu ethischen Entscheidungsprozessen in der qualitativen Forschung in Gesundheitssettings. Die Verfasser hoffen, dass Leser und Leserinnen, die die Bedenken der Verfasser gegenüber der Art und Weise teilen, wie qualitative Studien in diesem Feld begutachtet werden, zu dem hier eröffneten Gespräch beitragen, so dass wir als Gemeinschaft von Forscherinnen und Forschern vielleicht tatsächlich schaffen, anders über Ethik und ethische Entscheidungen in der qualitativen Forschung zu denken und zu sprechen. Und die Verfasser hoffen, dass solche Änderungen im Denken und Sprechen mit der Zeit auch Veränderungen in der Forschungsbegutachtung nach sich ziehen, damit diese mehr den Werten entspricht, die für die Forschung essenziell sind und die besser als bisher die Spannungen und Dilemmata reflektieren, die wir - und den Studentinnen und Studenten - in der Forschungspraxis erfahren." (Autorenreferat)

[43-L] Saake, Irmhild; Kunz, Dominik: Von Kommunikation über Ethik zu "ethischer Sensibilisierung": Symmetrisierungsprozesse in diskursiven Verfahren, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 35/2006, H. 1, S. 41-56 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Anschluss an Wolfgang van den Daeles Behauptung, in diskursiven Verfahren entstünde eine Distanzierung von moralischen Authentizitätsansprüchen und eine Konzentration auf Sachargumente, soll in diesem Beitrag gezeigt werden, wie sich in klinischen ethischen Fallbesprechungen die spezielle Argumentationsform 'ethischer Sensibilisierung' entwickelt. Unter dem Begriff der 'ethischen Sensibilisierung' soll dabei eine Selbstbeschreibung der Mitglieder von ethischen Diskursen verstanden werden, bei der - schlichter als eine Habermassche Diskurstheorie dies vermuten würde - die Reversibilität jedweden Arguments zugunsten einer Kultur der reversiblen Argumente behauptet wird. Während Theorien deliberativer Entscheidungsfindung üblicherweise kontrafaktisch eine Zukunft, in der entschieden

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sein wird, fokussieren, entdeckt der empirische Blick in Formen der ethischen Beratung eine Gegenwart, in der das bessere Argument zunächst nur eine Asymmetrie (die der ärztlichen Expertise gegenüber allen anderen) produziert. Insofern in einer solchen Gegenwart des Diskurses die Asymmetrie selbst zum Problem wird, entstehen nun Disziplinierungsformen, in deren Gefolge ärztliche Expertise - als Prototyp kohärenter Argumentation - zunächst entwertet werden muss, bevor sie gelten kann. Die Kultur der 'ethischen Sensibilisierung' lässt sich so als Argumentationstyp rekonstruieren, der zunächst einmal alles zerstört, was als vernünftiger Grund gelten kann." (Autorenreferat)

[44-L] Shih, Chung-shan: Gerechtigkeit bei Rawls und Habermas: eine vergleichende Darstellung, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2004, 313 S., ISBN: 3-86573-037-X INHALT: In seinem Buch vergleicht Shih die beiden großen kantianischen Gerechtigkeitskonzeptionen der Gegenwart. Den Ausgang nimmt seine Untersuchung mit der direkten Auseinandersetzung, die Rawls und Habermas 1995 im 'Journal of Philosophy' miteinander geführt haben. Nachdem beide Theorien so erst einmal ganz grundlegend zueinander in Beziehung gesetzt wurden, widmet sich der Autor jeder von ihnen ausführlich. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem frühen und dem späten Rawls werden dabei ebenso erläutert, wie die von der Forschung seit vielen Jahren herausgearbeiteten Schwerpunktprobleme (z. B. Utilitarismus, Vier-Stufen-Gang-Theorie, Kantischer Konstruktivismus). Mit ganz ähnlicher Gründlichkeit untersucht Shih dann das gerechtigkeitstheoretische Denken von Habermas. Wiederum verläuft die Analyse eng an den für den jeweiligen Philosophen spezifischen Begriffen und Perspektiven. Im abschließenden Teil werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte knapp verglichen. Dabei betont Shih die substantialistischen (und nicht nur prozeduralistischen) Momente im Gerechtigkeitskonzept von Habermas sowie das Demokratiedefizit im Konzept von Rawls. Darüber hinaus kritisiert er die unklare Begründungsmethode von Habermas, dessen Kritik an Rawls mit der Beweislast seiner eigenen Begründungsstrategie nicht vereinbar ist. (ZPol, VS)

[45-L] Stapf, Ingrid: Zwischen Freiheit und Verantwortung: Überlegungen zu einem Modell ethischer MedienSelbstkontrolle im Spannungsverhältnis von Ideal und Praxis, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 7/2005, Nr. 1, S. 15-20 INHALT: Im Rahmen einer vernetzten Medien-Selbstkontrolle sollte der Ausgang von Konfliktfällen das Verhältnis von Medienunternehmen, Profession und Öffentlichkeit verbessern und die aufgrund des Fehlverhaltens eingebüßte Glaubwürdigkeit wiederherstellen, und damit auch die Anerkennung der Selbstkontrolle und die Bewahrung der Pressefreiheit anstreben. Überhaupt sollte bei allen denkbaren Interessenkonflikten die Meinungsfreiheit aller Beteiligten gewahrt bleiben, denn sie ist der Anfangspunkt und die Voraussetzung jeder Form der Selbstkontrolle. (KB)

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[46-L] Stith, Ian; Roth, Wolff-Michael: Who gets to ask the questions: the ethics in/ of cogenerative dialogue praxis, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 2, 19 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-06/06-2-38-e.pdf) INHALT: "Die Verfasser stellen den 'kogenerativen Dialog' als ein authentisches Forschungsmittel dar, das, wenn richtig durchgeführt, helfen kann, einige ethische Probleme der 'Klassenzimmerforschung' angemessen anzusprechen. Hierzu wird zunächst die Frage nach der Teilnahme der Forschenden im kogenerativen Dialog gestellt. Dann wird der kogenerative Dialog als ideales Mittel diskutiert, um Interaktionen und die Partizipation all derer, die in der Klassenzimmerforschung teilnehmen, in Gange zu bringen: das schließt Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen, und Forscher und Forscherinnen ein. Schließlich stellen die Verfasser den kogenerativen Dialog als ein Mittel dar, das die Diskussion ethischer Fragen erleichtert, die sich als integraler Anteil der Forschungssituation (z.B. in einer Schulklasse) stellen." (Autorenreferat)

[47-L] Stith, Ian; Scantlebury, Kathryn; LaVan, Sarah-Kate; Emdin, Christopher; Lehner, Ed; Kim, Mijung: The ethics of cogenerative dialogue: a cogenerative dialogue, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 2, 7 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-06/06-2-44-e.pdf) INHALT: "In diesem kogenerativen Dialog über das Verfahren 'kogenerativer Dialoge' als Forschungsmethode und Ethik-Leitlinie gehen die Verfasser über ihre Einzelbeiträge in diesem Sonderband hinaus: Sie beginnen einen Diskussionsprozess, von dem Sie hoffen, dass er von ihren Leserinnen und Lesern weitergeführt wird. Die Verfasser kommen zu dem Schluss, dass kogenerative Dialoge einen ausgezeichneten Ausgangspunkt darstellen, um soziale Gleichheit in der Praxis zu erreichen." (Autorenreferat)

[48-F] Strasser, Hermann, Univ.-Prof.Dr.Ph.D. (Betreuung): Ethikkommissionen: Bankrotterklärung oder Korsettstangen der individualisierten Gesellschaft INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie II (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0203-379-2732, Fax: 0203-379-1424, e-mail: [email protected])

[49-L] Tröhler, Ulrich: Fragen einer Definition der menschlichen Identitäten und des Menschseins als Folge der Transplantationsmedizin: Geschichte und Ethik, in: Julius Stagl, Wolfgang Reinhard (Hrsg.): Grenzen des Menschseins : Probleme einer Definition des Menschlichen, Wien: Böhlau, 2005, S. 117-134, ISBN: 3-205-77297-0

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.2 Ethik und Verantwortung

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INHALT: Der Beitrag erörtert einige historische und ethische Aspekte zu den Fragen einer Definition der menschlichen Identität bzw. des Menschseins, wie sie sich durch die Möglichkeit der routinemäßigen Organverpflanzung heute stellen. Zunächst erfolgen einige Begriffserklärungen, in dem drei Ebenen der Identität unterschieden werden: (1) die Identität als Mensch (d. h. in Abgrenzung zum Tier);(2) die Identität als menschliches Individuum (Individualität); (3) die Geschlechtsidentität (Mann/Frau). Unter dem Begriff des Menschseins werden Fragen zu Beginn und Ende des menschlichen Lebens verstanden, wie sie sich im Zusammenhang mit der Spende lebender Organe ergeben haben. Dem Autor geht es dabei nicht um den chirurgischen Ersatz beschädigter Gliedmaßen und Teile der Körperoberfläche, wie er in der plastischen Chirurgie seit Jahrhunderten ausgeübt wird. Vielmehr wird unter Transplantationsmedizin die Behandlung innerer Krankheiten mit weitreichenden Folgen für den Gesamtorganismus verstanden wie der fortgeschrittenen Niereninsuffizienz, der Zuckerkrankheit, der Herzinsuffizienz etc. durch ein Organ oder durch Gewebe, das nach Entfernung der kranken Organe in den Körper des Patienten hineingebracht wird, wo es weiterlebt. Die Ethik identifiziert in der Organtransplantation spezifische, moralische und emotionale Probleme und begründet verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Insgesamt erscheint die Organtransplantation als ein Kulturexperiment bezüglich der Definition des Menschlichen, "das nicht im Labor, sondern in und mit der Gesellschaft durchgeführt worden ist und noch weiter durchgeführt (werden) wird". (ICA2)

[50-L] Weikart, Richard: From Darwin to Hitler: evolutionary ethics, eugenics, and racism in Germany, New York: Palgrave 2004, XI, 312 S., ISBN: 1-403-96502-1 (Standort: USB Köln(38)-30A9536) INHALT: Der Verfasser legt eine historische Studie vor, die nach den Auswirkungen des Darwinismus auf ethisches und sozialwissenschaftliches Denken fragt, vor allem auf Vorstellungen, die heute unter den Begriff Bioethik gefasst werden. Es geht um Einflüsse des Darwinismus auf Eugenik, Euthanasie, Rassentheorie und Militarismus in Deutschland. Der Verfasser wendet sich zunächst der Frage zu, wie Darwinisten im Allgemeinen Fragen der Ethik und der Moral beantworten. Er konzentriert seine Analyse dann auf die besondere moralische Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens und zeigt, wie Darwinisten das menschliche Leben abwerten, und zwar insbesondere das Leben Behinderter und das Leben außereuropäischer Rassen. Abschließend wird gefragt, welchen Beitrag die darwinistische Ideenwelt zur Entwicklung von Hitlers Ideologie leistete. Das Fazit des Verfassers: Der Darwinismus war eine notwendige, allerdings keine hinreichende Voraussetzung für die Entwicklung der nationalsozialistischen Ideologie. Der Darwinismus stellte - zumindest in seiner naturalistischen Variante - die Moral auf den Kopf. (ICE)

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1.3

soFid Wissenschafts- und Technikforschung 2006/2 1.3 Wissenschafts- und Technikphilosophie

Wissenschafts- und Technikphilosophie allgemein

[51-F] Cramer, Stephan, Dr. (Bearbeitung); Weyer, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Mensch und Technik in der Logistik (Teilprojekt M14) INHALT: Ziel des Projektes ist es, große Netze in der Logistik mit dem Instrumentarium des sozio-technischen Systemansatzes zu analysieren, um so Erkenntnisse über die Interdependenz menschlichen und technisch-apparativer Systemkomponenten sowie über die Planung, Gestaltung und Beherrschung komplexer Systeme zu gewinnen. Auf diese Weise soll das Prozesskettenmodell um eine weitere Dimension ergänzt und bereichert werden. Die dem Projekt zugrunde liegende These lautet: Eine vornehmlich technikfixierte Innovationsstrategie hat Nachteile gegenüber einem partizipativen Ansatz, der Anwender und Nutzer in die Gestaltung des Systems einbezieht. Das sozialtheoretische Interesse besteht in der Analyse hybrider Systeme verteilten Handelns, in denen Entscheidungen von menschlichen Akteuren im Verbund mit teilautonomen technischen Systemen getroffen werden. ZEITRAUM: 20002008 METHODE: Die erste Analyseebene zur Interpretation der empirischen Befunde bildet der soziotechnische Systemansatz, der die Interaktion der Systemkomponenten sowie die Formen des Organisationslernens bzw. des organisationalen Umgangs mit Unsicherheit thematisiert. Die zweite Analyseebene bildet die Systemsicherheit und -funktionalität großer sozio-technischer Systeme sowie Steuerungsmodi und Risikopotentiale von Experten- und Assistenzsystemen. Die dritte Analyseebene bildet die Gewährleistung einer möglichst störungs- und risikoarmen Einführung innovativer sozio-technischer Systeme durch die frühzeitige Einbeziehung von Nutzer und Anwender in den Planungsprozess der Innovationen. Die vierte Analyseebene bildet die Theorie gradualisierten Handelns in hybriden Systemen, die vor allem die sozialtheoretische Frage der Interaktion von Mensch und Technik und die damit verbundene Frage der "agency" von Technik behandelt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weyer, Johannes: Von Innovations-Netzwerken zu hybriden sozio-technischen Systemen. Neue Perspektiven der Techniksoziologie. in: Bluma, L. et al. (Hrsg.): Technikvermittlung und Technikpopularisierung. Historische und didaktische Perspektiven. Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, Bd. 23. Münster: Waxmann 2004, S. 9-31.+++Cramer, Stephan: Hybridisierung und Risiken in soziotechnischen Systemen. Erste empirischen Befunde und die Steuerungsproblematik am Beispiel maritimer Containerlogistik. in: Soziale Technik. Zeitschrift für sozial- und umweltverträgliche Technikgestaltung, 2005, 3, S. 12-14. ARBEITSPAPIERE: Cramer, S.: Systemsteuerung in techniksoziologischer Perspektive. in: Müller, Egon; Spanner-Ulmer, Birgit (Hrsg.): Vernetzt planen und produzieren VPP 2004. Wissenschaftliche Schriftenreihe des Institutes für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme. Chemnitz 2004, S. 244-252.+++Weyer, J.: Creating order in hybrid systems. Reflexions on the interaction of man and smart maschines. Soziologische Arbeitspapiere (ISSN 1612-5355), Nr. 7. Dortmund: Univ. 2004.+++Weyer, Johannes: Creating order in hybrid systems. Reflexions an the interaction of man and smart machines. Universität Dortmund: Soziologisches Arbeitspapier, Nr. 7, 2004.+++Weyer, Johannes: Von Innovations-Netzwerken zu hybriden sozio-technischen Systemen. Neue Perspektiven der Techniksoziologie. in: Bluma, L. et al. (Hrsg.): Technikvermittlung und Technikpopularisierung. Historische und didaktische Perspektiven. Münster: Waxmann 2004. Cottbuser

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Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, Bd. 23, S. 9-31. Zuerst erschienen als Arbeitspapier des Fachgebiets Techniksoziologie der Universität Dortmund, 2003, Nr. 1. ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Techniksoziologie (Otto-Hahn-Str. 4, 44221 Dortmund); Universität Dortmund, SFB 559 Modellierung großer Netze in der Logistik (Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2-4, 44227 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-755-3717, e-mail: [email protected])

[52-L] Endreß, Martin: Konstruktion und Hypothese - Bemerkungen zu Wolfgang Ludwig Schneiders Beantwortung der Frage nach dem Erklärungspotential von Luhmanns Systemtheorie, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 275-287, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Erörterungen zum Problemkreis "Erklärung und Kausalität" müssen für den Autor auf metatheoretischer Ebene ansetzen und eine spezifische, drei Problemaspekte analytisch verzahnende Frage klären. Diese lautet: Welcher Stellenwert (Relevanz) wird in einer Analyse (Beobachtung) welcher Kausalitätsannahme (also welcher Ursache-Wirkung-Beziehung) mit Blick auf welche Zurechnungseinheit (z.B. Akteure oder Systeme) zugesprochen? Der Autor versucht, in Auseinandersetzung mit einen Beitrag von Ludwig Schneider (im vorliegenden Sammelband) die Übernahme kausalgesetzlicher Erklärungsvorstellung durch die Soziologie und insbesondere durch die Systemtheorie zu relativieren. Luhmanns These: "explanation tyrannizes modernity" deckt sich mit Webers Absage an rein kausalgesetzliche Erklärungen in der Soziologie. Jenseits aller Differenz hinsichtlich der Zurechnungseinheit bei der Anwendung von Kausalschemata in der Soziologie stimmen Weber und Luhmann hinsichtlich der Methodologie des Kausalitätsproblems (1) darin überein, dass dem deduktiv-nomologischen Kausalschema kein Stellenwert, also keine Bedeutung für die Soziologie zukommt und sie stimmen (2) darin überein, dass demgegenüber ein funktionsanalytisches Kausalschema zur Anwendung zu kommen habe. Weber allerdings bleibt bei letzterer Annahme nicht stehen, sondern will mittels der Kategorie des "Sinnzusammenhangs" in einem weiteren Schritt evidente Hypothesen über "ursächliche Zusammenhänge" eruieren und gewichten. (ICA2)

[53-L] Esser, Hartmut: Was die erklärende Soziologie von Niklas Luhmann hat lernen können, in: Gunter Runkel, Günter Burkart (Hrsg.): Funktionssysteme der Gesellschaft : Beiträge zur Systemtheorie von Niklas Luhmann, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 239-263, ISBN: 3-531-14744-7 INHALT: Das Modell der soziologischen Erklärung des Rational-Choice-Ansatzes ist, so die überraschende These des Autors, in wichtigen Teilen aus der expliziten Aufnahme und Auseinandersetzung mit dem Ansatz von Niklas Luhmann entstanden. Es greift daher deutlich über jene Ansätze des Methodologischen Individualismus hinaus, die man als "rationalchoice"-Paradigma etikettiert. Der vorliegende Beitrag hat das Ziel, die zentralen Anregungen und auch Anleihen aus dem reichen Werk von Niklas Luhmann für die Konzeption des Modells der soziologischen Erklärung zu verdeutlichen. Auch ohne die grundlegenden Orientie-

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rungen der soziologischen Systemtheorie zu übernehmen, die der Autor nach wie vor für verfehlt hält, gibt es einige "kaum überschätzbare Einsichten", ohne deren Berücksichtigung die soziologischen Erklärungen in der Tat unvollständig und einseitig bleiben. Dazu werden zunächst die grundlegenden Einzelheiten des Modells der soziologischen Erklärung skizziert, dann drei zentrale Übernahmen aus der soziologischen Systemtheorie in die erklärende Soziologie benannt und Gründe angeführt, warum sie so bedeutsam sind, um schließlich doch auch noch auf einige Elemente aus der Perspektive des Modells der soziologischen Erklärung hinzuweisen, von denen die soziologische Systemtheorie ebenfalls hätte etwas lernen können. (ICA2)

[54-L] Gamm, Gerhard; Hetzel, Andreas (Hrsg.): Unbestimmtheitssignaturen der Technik: eine neue Deutung der technisierten Welt, (Edition panta rei - Forum für dialektisches Denken), Bielefeld: transcript Verl. 2005, 360 S., ISBN: 389942-351-8 INHALT: "Nicht dass eine fundamentale Ungewissheit nicht immer schon zum Leben dazu gehört hätte oder eine mehr oder weniger konstante und universelle Bedingung menschlicher Existenz gewesen wäre, erscheint als Problem, sondern - dass mit der Erfahrung einer Zunahme von Unbestimmtheit auch eine mit der Gesellschaft vernetzte Technik davon betroffen und in den Verunsicherungsprozess einbezogen ist; - dass gesellschaftliche Freiheits- und Optionsgewinne mit nachhaltigen Orientierungsverlusten Hand in Hand gehen; - dass die technowissenschaftliche Erzeugung von Wissen neuartige Zonen des Nichtwissens mit hervorbringt; - dass wir nicht wissen können, was wir eigentlich tun sollen und - dass der Umgang mit diesem Faktum die Startbedingung für eine zeitgemäß-unzeitgemäße Philosophie der Technik darstellt. Die Beiträge dieses Bandes (u. a. von Dreyfus, Dupuy, Hörning, Hubig, Nordmann und Willke) gehen nicht nur den unterschiedlichen Aspekten dieser Entwicklung nach. Sie unternehmen auch den Versuch, die sozio-technischen Bestimmungsversuche und Vereindeutigungsstrategien abzuschätzen, die in einer radikal modernen Welt durch die Aufgabe einer 'Selbstfestlegung im Unbestimmten' (Luhmann) immer aufs Neue herausgefordert werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Gamm, Andreas Hetzel: Eine zeitgemäss-unzeitgemässe Philosophie der Technik (9-16); Gerhard Gamm: Unbestimmtheitssignaturen der Technik (17-38); Christoph Hubig: 'Wirkliche Virtualität' Medialitätsveränderung der Technik und der Verlust der Spuren (39-62); Marc Ziegler: Technik und Phantasma Das Begehren des Mediums (63-80); Jean-Pierre Dupuy: Aufgeklärte Unheilsprophezeiungen Von der Ungewissheit zur Unbestimmbarkeit technischer Folgen (81-102); Alfred Nordmann: Wohin die Reise geht Zeit und Raum der Nanotechnologie (103-126); Helmut Willke: Technologien des Organisierens und die Krisis des Wissens (127-148); Dieter Mersch: Kunstmaschinen Zur Mechanisierung von Kreativität (149-168); Michael Ruoff: Das Problem des Neuen in der Technik (169-182); Andreas Kaminski: Nichtwissen im Überfluss? Einige Präzisierungsvorschläge im Hinblick auf Nichtwissen und Technik (183-202); Hubert L. Dreyfus: Heidegger, Unbestimmtheit und 'Die Matrix' (203-218); Barbara Becker, Jutta Weber: Verkörperte Kognition und die Unbestimmtheit der Welt Mensch-Maschine-Beziehungen in der Neueren KI (219-232); Ingeborg Reichle: Kunst aus dem Labor - im Zeitalter der Technowissenschaften (233-254); Bruno Arich-Gerz: 'Shrouded in another order of uncertainty' Unbestimmtheit in Thomas Pynchons 'Gravity's Rainbow' (255-274); Andreas Hetzel: Technik als Vermittlung und Dispositiv Über die vielfältige Wirksamkeit der Maschinen (275296); Karl H. Hörning: Lob der Praxis Praktisches Wissen im Spannungsfeld technischer und

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sozialer Uneindeutigkeiten (297-310); Rudi Schmiede: Netzwerke, Informationstechnologie und Macht (311-336); Klaus Günther: Verantwortung in vernetzten Systemen (337-354).

[55-F] Gammel, Stefan, M.A. (Bearbeitung): Visionen der Nanotechnologie INHALT: Häufig folgen auf neue Technologien utopische oder dystopische gesellschaftliche Visionen, die sich zum Teil schon in wissenschaftlichen Schriften, ferner in populärwissenschaftlichen Darstellungen und in der Literatur finden. Dies gilt nicht zuletzt für die Nanotechnologie, die positiven wie negativen Zukunftsvisionen neues Potential im Verhältnis zwischen Öffentlichkeit, Wissenschaft und Kultur verleiht. Ziel des Projekts ist es, diese Visionen zu analysieren hinsichtlich Gehalt, Ursprung und Funktion. Was sind die Chancen und Gefahren der Fiktionalisierung der Nanotechnologie? Wie könnte ein rationaler Umgang mit populären Visionen aussehen, der ihre Bedeutung für ethische Reflektion und politische Regulierung auslotet? Wie interagieren in solchen Visionen Technisches Novum - also Nanotechnologie - und vorgestellte gesellschaftliche Struktur? Wie werden (natur)wissenschaftliche Erkenntnisse überhaupt fiktionalisiert und in welchem sprachlichen Gewand finden sie Eingang in die narrative Struktur von Visionen? Besonderes Augenmerk soll darauf liegen, dass Visionen als Träger und Polarisierer von Fiktionen ihre Wurzeln in der sprachlichen Kommunikation wissenschaftlicher Informationen selbst haben - gibt es eine Selbstfiktionalisierung der Wissenschaft? METHODE: Durch interdisziplinäre Berücksichtigung des Stands der naturwissenschaftlichen Forschung zu enabling technologies, sowie der Philosophie (Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie), Linguistik (Kognitive Metapherntheorie) und Literaturwissenschaften eröffnen sich neue Perspektiven auf ein Forschungsfeld, das Wissenschaft und kulturelle Praxis umfasst und in ihrem wechselseitigen Zusammenhang untersucht werden soll. ART: gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: TL Stiftung, Waldhörnlestr. 18, 72072 Tübingen INSTITUTION: Universität Tübingen, Interfakultäres Zentrum für Ethik in den Wissenschaften IZEW- (Wilhelmstr. 19, 72074 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-77518, e-mail: [email protected])

[56-F] Greshoff, Rainer, Dr. (Bearbeitung): Überwindung des multiparadigmatischen Zustandes der Soziologie? Die integrative Sozialtheorie von Hartmut Esser im Vergleich mit den Konzeptionen des Sozialen von Max Weber und Niklas Luhmann INHALT: Ziel der Arbeit ist eine vergleichende Untersuchung der integrativen Sozialtheorie von Hartmut Esser. Die besondere Bedeutung dieser Sozialtheorie liegt darin, dass sie als Vorschlag zur Überwindung des multiparadigmatischen Zustandes der Soziologie angelegt ist. Mit ihr beansprucht Esser, dem Ziel näher gekommen zu sein, durch die Zusammenführung der beachtenswerten Einzelheiten der verschiedenen soziologischen Ansätze auf der Basis des Rational-Choice-Konzeptes ein einheitliches und umfassendes Fundament fair die Soziologie geschaffen zu haben. In der geplanten Arbeit soll diese Theorie mittels eines distanzierten und systematischen Vergleichs mit den Konzeptionen von Max Weber und Niklas Luhmann daraufhin geprüft werden, ob sie eine geeignete Grundlegung fair die Einheit des Soziologie

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sein kann. Verglichen werden vor allem die materialen und methodischen Grundlagenpositionen. Der Vergleich soll ermöglichen, die Grenzen von Essers Integrationsunternehmen auszuloten. Zu erkunden wird dabei sein, ob die konzeptuelle Vielfalt der Soziologie in genügender Weise bewahrt oder die Integration mit (zu) großen Verlusten einhergeht. In die Untersuchung wird die Kritik am Rational-Choice-Ansatz, welche ihn als zu reduktionistisch bzw. das Soziale verfehlend beschreibt, einbezogen. Darüber hinaus soll die komparative Untersuchung einen methodischen Beitrag dazu erbringen, durch einen entsprechend gestalteten Vergleich unterschiedlicher Paradigmen geklärtere Verhältnisbestimmungen sowie auf dieser Basis Anschlüsse zwischen ihnen zu ermöglichen. METHODE: Theorienvergleich auf er Basis des Konzeptes "Grund-Verhältnisklärung" (ausführlicher siehe die Einleitung in: Greshoff, Rainer: Die theoretischen Konzeptionen des Sozialen von Max Weber und Niklas Luhmann im Vergleich, Opladen 1999) VERÖFFENTLICHUNGEN: Schimank, Uwe; Greshoff, Rainer (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? Methodologien, Perspektiven, Modelle. Münster: Lit-Verl. 2005.+++Greshoff, Rainer; Schimank, Uwe: Einleitung: Was erklärt die Soziologie. in: Schimank, Uwe; Greshoff, Rainer (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? Methodologien, Perspektiven, Modelle. Münster: LitVerl. 2005, S. 7-42.+++Greshoff, Rainer: Soziologische Grundlagen kontrovers: erklärende Soziologie (Esser) versus soziologische Systemtheorie (Luhmann) - wie groß sind die Unterschiede? in: Schimank, Uwe; Greshoff, Rainer (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? Methodologien, Perspektiven, Modelle. Münster: Lit-Verl. 2005, S. 78-119.+++Greshoff, Rainer: Die Esser-Luhmann-Kontroverse als unbefriedigender Streit um die Grundlagen der Soziologie Überlegungen zur Klärung der Debatte. in: Soziologie, 2006, 35.+++Greshoff, Rainer: "Soziales Handeln" und "Ordnung" als operative und strukturelle Komponenten sozialer Beziehungen. in: Lichtblau, K. (Hrsg.): Max Webers "Grundbegriffe". Kategorien der kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung. Wiesbaden: VS-Verl. 2006. ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrgebiet Soziologie II Handeln und Strukturen (Universitätsstr. 21, 58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02331-987-2524 dienstl. o. 05251-281-1482, e-mail: [email protected] dienstl. o. [email protected])

[57-L] Hetzel, Andreas: Technik als Vermittlung und Dispositiv: über die vielfältige Wirksamkeit der Maschinen, in: Gerhard Gamm, Andreas Hetzel (Hsrg.): Unbestimmtheitssignaturen der Technik : eine neue Deutung der technisierten Welt, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 275-296, ISBN: 3-89942-351-8 INHALT: Der Beitrag zu dem Untersuchungsgegenstand 'Macht und Technik' erörtert aus handlungstheoretischer Perspektive die vielfältige Wirksamkeit der Maschinen. In einem ersten Schritt wird zunächst der Frage nachgegangen, mit welchen begrifflichen Implikationen die handlungstheoretische Deutung der Technik einhergeht. Im zweiten Schritt wird gezeigt, wie Technik im Denken der Moderne zunehmend aus handlungstheoretischen Zusammenhängen herausgelöst wird. An die Stelle der Handlung als Paradigma der Technikphilosophie setzt sich seit Hegel ein Konzept von technischer Vermittlung. Im dritten Schritt wird abschließend die spezifische Wirksamkeit technischer Artefakte thematisiert. Hier stützen sich die Ausführungen auf das von M. Foucault, G. Deleuze und J.-F. Lyotard vorgeschlagene Konzept eines materiellen Dispositivs, welches eine technische Wirksamkeit jenseits der Intentionalität von

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Akteuren zu beschreiben erlaubt. Das Dispositiv wird als eine komplexe Wirklichkeits- und Wirksamkeitsformation interpretiert, die sich niemals auf nur einen Zweck verpflichten lässt und damit Spielräume für den Eigensinn von Akteuren eröffnet. (ICG2)

[58-L] Joas, Hans: Neue Aufgaben für die Sozialwissenschaften: eine handlungstheoretische Perspektive, in: Hans Joas, Hans G. Kippenberg (Hrsg.): Interdisziplinarität als Lernprozeß : Erfahrungen mit einem handlungstheoretischen Forschungsprogramm, Göttingen: Wallstein, 2005, S. 79-93, ISBN: 3-89244-858-2 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-87/944/47) INHALT: Der Autor knüpft an den Gulbenkian-Bericht mit dem Titel "Die Sozialwissenschaften öffnen" aus dem Jahre 1996 an, in welchem vier zentrale Problemstellungen für die Sozialwissenschaften der Gegenwart diagnostiziert werden: ein nicht-cartesianisches Verständnis der menschlichen Natur, eine Überwindung der stillschweigenden Gleichsetzung des Begriffs der Gesellschaft mit dem des Nationalstaats, eine Verknüpfung von Universalismus und Partikularismus sowie ein neues Verständnis wissenschaftlicher Objektivität. Der Autor plädiert vor diesem Hintergrund dafür, die Geschichte der Sozialwissenschaften unter Bezug auf ihr Verständnis des menschlichen Handelns aus folgenden Gründen neu zu schreiben: Zum einen verändert sich dadurch die traditionelle Sichtweise hinsichtlich ihres Verhältnisses zu den gesellschaftlichen Trägern sozialwissenschaftlichen Wissens; zum anderen kann aus einer solchen handlungstheoretischen Perspektive eine Agenda für die zeitgenössischen Sozialwissenschaften in institutioneller und substantieller Hinsicht entwickelt werden. Der Autor skizziert einige Ansatzpunkte für eine zukünftige Ausrichtung der Sozialwissenschaften und ihre adäquate Konzeption des menschlichen Handelns, welche als Grundlage für die Ausarbeitung von Konzeptionen menschlicher Solidarität, der Typen sozialer Ordnung und der Dynamiken des sozialen Wandels dienen kann. Auch die Schwerpunktaufgaben des Max-Weber-Kollegs an der Universität Erfurt orientieren sich an dieser langfristigen Agenda und leisten durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung einen eigenen Beitrag zur notwendigen "Rehumanisierung" der Sozialwissenschaften. (ICI2)

[59-L] Kron, Thomas: Mechanistisch-soziologisches Erklärungsmodell: auf dem Weg zu einer "generativen Soziologie", in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 170-203, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Ausgangsbasis des Beitrag ist, dass es innerhalb der Soziologie keine einheitliche Vorstellung gibt, was eine soziologische Erklärung ausmacht. Es kursieren zwar viele verschiedene Erklärungselemente, die je nach eigenem theoretischem Standpunkt mehr oder weniger als notwendig herausgestellt werden. Vor diesem Hintergrund versucht der Autor dennoch, ein eigenes soziologisches Erklärungsmodell zu entwickeln, das als "mechanistisch-soziologisches Erklärungsmodell" bezeichnet wird. Der Autor teilt zunächst die Ansicht, dass das letztendliche Ziel soziologischer Arbeit die Erklärung sozialer Aggregationen ist - das soziologische Explanandum liegt auf der "Makro-Ebene". Damit weist das Modell Gemeinsamkeiten mit Hartmut Essers allgemeinem Erklärungsansatz auf, dem sog. "Badewannen-Modell". Weiterhin schließt sich der Autor der Anschauung an, dass die Sozialwissenschaften versuchen sollten, ein eigenes Erklärungsmodell zu entwickeln, um der Tatsache der Handlungsfä-

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higkeit der energetischen Träger des Sozialen - den handelnden Akteuren - Rechnung zu tragen. Das Modell basiert auf folgenden Leitfragen: Was sind die Bedingungen, die das Explanandum ermöglicht haben? Oder anders: Was liegt eigentlich vor? Erst dann fragt man: Wie ist das passiert? Und wenn es dann noch um soziale Aggregationen geht, so dass man davon ausgehen kann, dass handelnde Akteure den Mechanismus energetisch tragen, dann kann man noch drittens fragen: Warum haben die Akteure so gehandelt, wie sie es getan haben, und nicht anders? Insgesamt wird davon ausgegangen, dass eine soziologische Erklärung diese drei Fragen beantworten muss: Was? Wie? Warum? (ICA2)

[60-L] Mackert, Jürgen: Sozialtheorie oder Theorien mittlerer Reichweite?: ein Scheingefecht der erklärenden Soziologie, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 122-148, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Der Beitrag versucht, folgende Frage zu klären: Kann die Soziologie mit einer "integrativen Sozialtheorie" aufwarten, die den hohen Anspruch erfüllt, über ein Monopol von Erklärungsangeboten zu verfügen, oder muss sie sich mit "piecemeal engineering" (Popper) in Gestalt eines "Werkzeugkastens von Theorien mittlerer Reichweite" begnügen? Der Autor geht von der Annahme aus, dass der Versuch, zu genuin soziologischen Erklärungen zu gelangen, nicht zur Entscheidung für eine der beiden Theorieformen zwingt. Die These lautet vielmehr: Allgemeine soziologische Theorie und Theorien mittlerer Reichweite stehen nicht prinzipiell im Gegensatz zueinander; ihr Verhältnis wird nicht durch ihren jeweiligen Abstraktionsgrad bestimmt, sondern durch die ihnen zugrunde liegenden Erklärungsprogramme. Entsprechen sich diese, so stehen beide Theorieformen in engem Zusammenhang miteinander und ergänzen sich. Der Aufsatz geht in drei Schritten vor: Erstens wird im wissenschaftshistorischen Rückgriff eine Kritik an der gängigen Konfrontationsstellung zwischen Sozialtheorie und Theorien mittlerer Reichweite entwickelt und die These ihrer Kompatibilität begründet; in theoretischer Perspektive geht es zweitens darum, auf der Grundlage einer Analyse theoretischer Abstraktionsniveaus dieses Verhältnis zu präzisieren und die Rolle sozialer Mechanismen näher zu bestimmen; drittens wird der so entwickelte Zusammenhang zwischen beiden Theorieformen beispielhaft expliziert. Abschließend werden die Kennzeichen einer auf Mechanismen gründenden soziologischen Erklärung zusammengefasst. (ICA2)

[61-L] Mayntz, Renate: Soziale Mechanismen in der Analyse gesellschaftlicher Makro-Phänomene, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 204-227, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: In der sozialen Welt existiert nichts, was den universellen Gesetzen der Physik entspräche. Physikalische Gesetze setzen Elemente voraus, die als solche (d.h. auch in ihren dynamischen Eigenschaften) in Raum und Zeit invariant sind, während die Elemente der sozialen Welt ganz erheblich in historischer Zeit und kulturellem Raum variieren. Anstatt vergeblich nach "Gesetzen" zu suchen, die in der sozialen Welt nicht existieren, rät die Autorin (mit R. K. Merton) deshalb, nach "sozialen Mechanismen Ausschau" zu halten, die Regelmäßigkeiten eines geringeren Generalisierungsgrads darstellen. Der vorliegende Beitrag ist ein Plädoyer für einen disziplinierteren Gebrauch des Konzepts des sozialen Mechanismus. Zu diesem

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Zweck werden einige der "Irrungen und Wirrungen" im Gebrauch des Begriffs insbesondere bei der Rekonstruktion sozialer Makro-Phänomene diskutiert. Das Ziel der Überlegungen besteht darin, einen analytischen Rahmen für mechanismusbasierte Erklärungen zu skizzieren. Dies erfordert kausale Rekonstruktionen, die ein gegebenes soziales Phänomen - ein Ereignis, eine Struktur oder eine Entwicklung - dadurch erklären, dass sie die Prozesse identifizieren, die es hervorgebracht haben. Die kausale Rekonstruktion kann auf eine mehr oder weniger komplexe historische "Erzählung" hinauslaufen; wenn sie jedoch theoretisch ambitionierter ist, zielt sie auf Generalisierungen ab - und zwar solche Generalisierungen, die sich auf Prozesse, nicht auf Korrelationen beziehen. Das Kennzeichen solcher Ansätze ist die Suche nach kausalen Mechanismen. (ICA2)

[62-L] Reckwitz, Andreas: Warum die "Einheit" der Soziologie unmöglich ist: Die Dynamik theoretischer Differenzproduktion und die Selbsttransformation der Moderne, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 65-77, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Der Beitrag versucht, folgende These zu belegen: Die Soziologie - und darin unterscheidet sie sich nicht von anderen humanwissenschaftlichen Disziplinen - kann prinzipiell keine theoretische Einheit im Sinne einer "grand theory" entwickeln. Die Begründung dieser These erfolgt durch zwei miteinander verknüpfte Argumente: das erste ist ein wissenschaftsund kultursoziologisches Argument, das darauf hinweist, dass die Theorieentwicklung in der Soziologie die eigentümliche Form einer Generierung neuer theoretischer Differenzen gerade durch die fortwährende Formulierung von Synthesevokabularen genommen hat. Theoriesynthesen wollen das Theoriefeld "schließen", tatsächlich und unintendiert aber öffnen sie dieses Feld für die Produktion von alternativen Entwürfen. Das zweite Argument lautet: Die Soziologie ist in ihrem Grundverständnis um die Frage zentriert, was das Moderne der modernen Gesellschaft ausmacht. Die Antwort auf diese Frage verändert sich jedoch mit dem Strukturwandel der modernern Gesellschaft und Kultur selbst - in einem spezifischen Sinne muss die Soziologie dann in ihrem Kern eine ideographische Wissenschaft sein. Diese permanente Selbsttransformation des Gegenstandes jedoch verunmöglicht dauerhafte, quasi zeitlose Großtheorien - und gleichzeitig verschiebt der realkulturelle Wandel auch die soziologischen Vokabulare des Sozialen. Insgesamt wird damit gegen die im Kern Parsonsianische Festlegung der Soziologie auf eine "Wissenschaft des Sozialen" und der sozialen Ordnung ein Verständnis der Soziologie als Wissenschaft der Moderne in Stellung gebracht, das die Frage nach einem möglichen Konsens der Disziplin im Sinne einer soziologischen "grand theory" aussichtslos erscheinen lässt. (ICA2)

[63-L] Schimank, Uwe; Greshoff, Rainer (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie?: Methodologien, Modelle, Perspektiven, (Soziologische Erklärung, Modellbildung, Simulation, Bd. 2), Berlin: Lit Verl. 2005, 360 S., ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: "In gängiger Sichtweise ist es Aufgabe von Wissenschaft, Sachverhalte zu erklären. In diesem Band geht es darum, was die Soziologie, gemessen am Erklärungsanspruch, anzubieten hat. In einer Art von erneuter Zwischenbilanz werden hier Beiträge von Soziologinnen und Soziologen versammelt, die die Erklärungsthematik entlang aktueller Debatten in der So-

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ziologie behandeln. Im Einzelnen sind das die Debatten über Sinn und Zweck von Theorievergleichen, über mechanistische Erklärungen, über Erklären und Verstehen, über Erklärungsambitionen und -verzichte der Systemtheorie sowie über inner- und außerwissenschaftliche Erwartungen an soziologische Erklärungen. Zu diesen Themenfeldern werden Methodologien, Modelle und Perspektiven vorgestellt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rainer Greshoff/Uwe Schimank: Einleitung: Was erklärt die Soziologie? (7-42); Gesa Lindemann: Theorievergleich und Theorieinnovation. Plädoyer für eine kritisch-systematische Perspektive (44-64); Andreas Reckwitz: Warum die "Einheit" der Soziologie unmöglich ist: Die Dynamik theoretischer Differenzproduktion und die Selbsttransformation der Moderne (65-77); Rainer Greshoff: Soziologische Grundlagen kontrovers: erklärende Soziologie (Esser) versus soziologische Systemtheorie (Luhmann) - wie groß sind die Unterschiede? (78-119); Michael Schmid: Ist die Soziologie eine erklärende Wissenschaft? (122-148); Jürgen Mackert: Sozialtheorie oder Theorien mittlerer Reichweite? Ein Scheingefecht der erklärenden Soziologie (149-169); Thomas Kron: Mechanistisch-soziologisches Erklärungsmodell. Auf dem Weg zu einer "generativen Soziologie" (170-203); Renate Mayntz: Soziale Mechanismen in der Analyse gesellschaftlicher Makro-Phänomene (204-227); Ronald Hitzler: Die Beschreibung der Struktur der Korrelate des Erlebens. Zum (möglichen) Stellenwert der Phänomenologie in der Soziologie (230-240); Margit Weihrich: Passt die phänomenologische Soziologie in ein allgemeines Modell einer soziologischen Erklärung? (241-249); Wolfgang Ludwig Schneider: Was erklärt die Systemtheorie? Systemtheoretische Analyse als Beitrag zur Aufdeckung "sozialer Mechanismen" (252-274); Martin Endreg: Konstruktion und Hypothese - Bemerkungen zu Wolfgang Ludwig Schneiders Beantwortung der Frage nach dem Erklärungspotential von Luhmanns Systemtheorie (275-287); Thomas Malsch/Marco Schmitt: Zweimal Luhmann Struktur- versus Prozessorientierung im sozionischen Experiment (288-315); Helmut Wiesenthal: Soziologie als Optionenheuristik (318-331); Stephan Fuchs: Wodurch werden die Wissenschaften "wissenschaftlich"? (332-341); Dirk Kaesler: "Große Erzählungen" sind keine Märchen: Die Soziologie erklärt den Menschen ihre Gesellschaften (342-360).

[64-L] Schmid, Michael: Ist die Soziologie eine erklärende Wissenschaft?, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 122-148, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Die im Titel des Beitrags aufgeworfene Frage wird in zwei Schritten beantwortet: Zunächst wird festgehalten, unter welchen Bedingungen die Soziologie als eine erklärende Wissenschaft gelten kann, um daraufhin einige der gängigen Einwände zu prüfen, die gegen die Entwicklung einer erklärungstauglichen Soziologie vorgebracht werden. Die Ausführungen zeigen, dass eine erklärende Soziologie möglich ist, wenn man anerkennt, dass menschliches Handelns theoretisch-nomologisch erklärt werden kann. Rein psychologische Erklärungen sind mit diesen Vorgaben ebenso wenig vereinbar wie die Unterstellung eines strukturellen Determinismus. Die Sozialtheorie muss die Eigenwilligkeit und -sinnigkeit der Akteure ebenso zur Voraussetzung ihrer Theoriebildung machen wie den Tatbestand, dass jedes Handeln strukturellen bzw. situativen Restriktionen unterliegt. Die Soziologie auf Beschreibungen zu beschränken bzw. Erklärungen durch eine verstehende Soziologie oder einfache Beschreibungen zu substituieren, geht an den Möglichkeiten und Erfordernissen einer erklärungstauglichen sozialwissenschaftlichen Theoriebildung gleichermaßen vorbei. Reine Beschreibungen

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stellen keine Erklärungen dar, und die Notwendigkeit, Motive und Handlungen zu verstehen, bedeutet nicht, dass die "Operation Verstehen" valide Ergebnisse zeitigt. (ICA2)

[65-L] Schnase, Alfons: Evolutionäre Erkenntnistheorie und biologische Kulturtheorie: Konrad Lorenz unter Ideologieverdacht, (Epistemata : Würzburger wissenschaftliche Schriften. Reihe Philosophie, Bd 380), Würzburg: Königshausen u. Neumann 2005, 343 S., ISBN: 3-8260-3015-X (Standort: UB Bonn (5)-2005/6770) INHALT: Vor dem Hintergrund einer biographischen Skizze legt der Verfasser im ersten Teil eine Einführung in das Denken von Konrad Lorenz vor. Die inhaltlichen Schwerpunkte der folgenden Analyse liegen auf einer ideologiekritischen Untersuchung der evolutionären Erkenntnistheorie und der biologischen Kulturtheorie mit den Schwerpunkten evolutionäre Ästhetik und evolutionäre Ethik. Gegen den jungen Lorenz wird der Vorwurf eines spezifischen Rassismus diskutiert, während der ältere, von Kulturpessimismus und Kulturkritik beherrschte Lorenz als expliziter Vertreter eines biologistischen Wertsystems eher ideologiefunktionell betrachtet wird. Der Verfasser charakterisiert Lorenz' Position als "ideologische Anthropologie" und verweist auf ein spezifisches "Lorenz'sches Amalgam von nationalsozialistischer Ideologie und Verhaltensbiologie", das er durch Biologismus, Kulturpessimismus und Traditionalismus geprägt sieht. Nach Ansicht des Verfassers kann eine Auftrennung dieses Amalgams in die Komponenten "Biowissenschaft" und "persönlicher Werterahmen" jedoch Lorenz teilweise rehabilitieren und seine hohe Qualifikation als Wissenschaftler bestätigen. (ICE2)

[66-L] Schneider, Wolfgang Ludwig: Was erklärt die Systemtheorie?: systemtheoretische Analyse als Beitrag zur Aufdeckung "sozialer Mechanismen", in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 252-274, ISBN: 38258-8174-1 INHALT: In der Soziologie geht es (auch) um die kausale Erklärung sozialer Sachverhalte. Diese Feststellung ist kaum kontrovers. Umstritten ist freilich, was man unter einer kausalen Erklärung zu verstehen hat.Vor dem Hintergrund der Fragen um die Leistungsfähigkeit kausaler Erklärungen in den Sozialwissenschaften diskutiert der Beitrag die Erklärungsansprüche der Systemtheorie. Gezeigt wird, dass auch sie Erklärungshypothesen anbietet, in denen soziale Mechanismen entworfen werden. Am Beispiel der symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien und des Kausalschemas macht der Autor deutlich, wie die Systemtheorie - gestützt auf die Methode funktionaler Analyse und fokussiert auf Kommunikation - erklärende Hypothesen zur Wirkungsweise sozialer Mechanismen formuliert. Weiterhin wird festgestellt, dass diese Hypothesen Anknüpfungspunkte für eine weitere Präzisierung durch empirische Forschung bieten. Auch im Rahmen solcher Forschungen, so wird mit der Systemtheorie und den Vertretern des "social-mechanism-approach" vermutet, geht es um die Beantwortung von Fragen des Typs "wie möglich". Der Wunsch nach dem Ideal von deduktiv-nomologischen Erklärungen - d.h. nach der Beantwortung von "warum notwendig"-Fragen - bleibt jedoch unerfüllt. (ICA2)

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2 Wissenschafts- und Technikgeschichte 2.1

Wissenschaft, Technik: Einzel- und Gesamtstudien

[67-L] Amsler, Sarah: 'From truth in strength to strength in truth': the reconstitution of power/knowledge in postSoviet Central Asian sociology, in: Carol Harrington, Salem Ayman, Tamara Zurabishvili (Eds.): After communism : critical perspectives on society and sociology, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 257-288 (Standort: UB Siegen(467)-31NZP1311) INHALT: Der Beitrag fragt nach dem Verhältnis von Macht und sozialwissenschaftlichem Wissen in Kirgistan. Der Verfasser dekonstruiert grundlegende Annahmen unterschiedlicher soziologischer Theorietraditionen. Emergenz und Konvergenz von drei solchen Schulen werden in der Entwicklung von der Endphase des Sozialismus bis heute untersucht. Hierbei handelt es sich um den Marxismus sowjetischer Prägung, die postsowjetische positivistisch-empirische Soziologie und die kritische Soziologie in Gestalt des westlichen Marxismus und der Postmoderne. Obwohl die positivistische und die kritische Soziologie epistemologische Gegensätze bilden, können sie als alternative, kulturell vermittelte Antworten auf dasselbe soziale Problem verstanden werden: die Neufassung des Verhältnisses von Macht und sozialwissenschaftlichem Wissen in einer totalitär deformierten Gesellschaft. Die dominierende Stellung der positivistischen Soziologie in Kirgistan war das Ergebnis einer historischen Konjunktur, nicht der Ausdruck einer historischen Notwendigkeit. Der Verfasser unterstreicht die Bedeutung der Wissenssoziologie für den Aufbau - und die Institutionalisierung - einer emanzipatorischen Soziologie in Zentralasien. (ICE)

[68-L] Baberowski, Jörg: Der Sinn der Geschichte: Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München: Beck 2005, 250 S., ISBN: 3-406-52793-0 INHALT: In seiner auf einer Vorlesungsreihe basierenden und sich an Studenten der Geschichtswissenschaft richtenden Einführung gelingt es dem Autor mit einfachen Beispielen auf theoretische Probleme der eigenen Disziplin hinzuweisen. Dem folgt ein historischer Abriss wesentlicher geschichtsphilosophischer Ansätze seit Hegel, der vom Autor als Anfang reflektierter Geschichtsschreibung interpretiert wird. Dem folgen einzelne Kapitel über den Historismus, den Marxismus, die Hermeneutik, über Max Weber, die Annales-Schule, das Verhältnis von Psychologie und Ethnologie zur Geschichte sowie jeweils ein Abschnitt zu Foucault und Whites. (ZPol, VS)

[69-L] Becker, Thomas: Mann und Weib - schwarz und weiß: die wissenschaftliche Konstruktion von Geschlecht und Rasse 1600-1950, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 415 S., ISBN: 3-593-37856-6 (Standort: USB Köln(38)-33A381) INHALT: "Eigentlich sind es drei Differenzen zwischen Menschen und Menschengruppen, die seit dem 17. Jahrhundert von Anthropologen, Medizinern und Biologen konstruiert wurden:

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die Differenz zwischen den Geschlechtern, die Unterscheidung von Rassen und die Abstufung nach Intelligenz. Thomas Becker geht der Professionalisierung des Blicks auf den Körper nach, die um 1650 mit der Perfektionierung von Beobachtungstechniken einsetzte und eine ausgefeilte Visualisierung der jeweiligen Differenzen ermöglichte. Er zeigt, wie Macht und Herrschaft bei den Vorläufern der Eugenik schon im 19. Jahrhundert bis in die intimsten Lebensbereiche wie Fortpflanzung und Sexualität reichten, und liefert damit die Grundlage für das Verständnis des mörderischen Rassismus im 20. Jahrhundert." (Autorenreferat)

[70-L] Bertram, Hans: Familie und Familienentwicklung im sozialhistorischen Kontext: von differenzierungstheoretischen Interpretationen der Familienentwicklung zu sozialhistorischen Mehrebenenmodellen, in: Michael Klein (Hrsg.): Themen und Konzepte in der Familiensoziologie der Nachkriegszeit : Vorträge anlässlich der Veranstaltung der Sektion Familiensoziologie in der DGS in Kooperation mit der René-König-Gesellschaft auf dem 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 2004 in München, Würzburg: Ergon Verl., 2006, S. 49-68, ISBN: 389913-484-2 INHALT: Die Dominanz differenzierungstheoretischer Ansätze hat zu einer beachtlichen Fehlinterpretation der Familienentwicklungen in Deutschland beigetragen. Dabei hätte es, wie der Verfasser am Beispiel der Arbeiten von Elisabeth Pfeil zeigt, seit den 1960er Jahren die Möglichkeit gegeben, diese Modelle empirisch zu überprüfen. Die Arbeiten von Pfeil zeigen, dass die heute vorgenommene Interpretation der Familie der 1950er und 1960er Jahre, des goldenen Zeitalters der Kernfamilie, allenfalls für einen Teil der Familien zutraf; Familien mit erwerbstätigen Müttern und Alleinerziehende wurden ausgeblendet. Allerdings fehlt Pfeil ein Forschungsprogramm, das die Wechselwirkungen zwischen den Akteuren mehrebenentheoretisch systematisiert und historisch-empirisch herleitet. Auf Dauer wird eine historisch orientierte, sozialökologische Familienforschung aussagekräftigere Ergebnisse liefern als die traditionell dominierenden differenzierungstheoretischen Ansätze. (ICE2)

[71-F] Blänkner, Reinhard, Dr. (Bearbeitung): Historische Kulturwissenschaft im Zeichen der Globalisierung INHALT: Im Anschluss an die jüngeren Debatten über "Kulturwissenschaften" und "cultural studies" soll zunächst der Status der Geschichtswissenschaft als historische Kulturwissenschaft beschrieben werden. Dabei kann in epistemologischer Hinsicht an die zunächst in Deutschland zwischen 1880 und 1930 geführten Debatten über Kultur und Kulturwissenschaften angeschlossen werden. Veränderte weltpolitische Bedingungen sowie die disziplinäre Um- und Neuordnung vor allem innerhalb der Sozial- und Geisteswissenschaften führen jedoch über diese frühere Grundlagendebatte hinaus zu neuen Problemfeldern, die hier unter dem leitdifferentiellen Begriff der "Globalisierung" gefasst werden. Gegenüber dem präsentistischen, auf die aktuelle Zeitgeschichte reduzierten Verständnis von "Globalisierung" und Globalisierungsforschung wird hierunter eine kulturwissenschaftliche Forschungsperspektive verstanden, die auch ältere historische Schichten mindestens seit Beginn der Moderne in anderer als herkömmlicher national-staatlicher Sicht erscheinen lässt und u.a. Folgen für die Konzeptualisierung der vergleichenden europäischen Geschichte der Neuzeit im globalen

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Kontext hat. Hierzu ist ein Aufsatz und dem Titel "Historische Kulturwissenschaft im Zeichen der Globalisierung" in Bearbeitung. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende europäische Geschichte der Neuzeit (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0335-5534-2453, Fax: 0335-5534-2843, e-mail: [email protected])

[72-L] Bührmann, Andrea D.: Die Instrumentalisierung von Körpervorstellungen zur (Trans-)Formierung sozialer Ordnungsvorstellungen, in: Catherine Bosshart-Pfluger, Dominique Grisard, Christina Späti (Hrsg.): Geschlecht und Wissen : Beiträge der 10. Schweizerischen HistorikerInnentagung 2002, Zürich: Chronos Verl., 2004, S. 307-317, ISBN: 3-0340-0526-1 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS2900/222) INHALT: Die Krise des Systems der Zweigeschlechtlichkeit und die damit verbundene Festschreibung der Geschlechterdifferenzen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert steht gegenwärtig im Zentrum des sozialwissenschaftlichen Forschungsinteresses und es liegen inzwischen einige Studien vor, die sich mit der Rolle der Medizin und speziell der sich formierenden Sexualwissenschaften bei der Krise auseinandersetzen. Jedoch ist die Frage nach der Beteiligung von politisch bzw. wissenschaftlich tätigen Frauen in diesem Kontext bisher kaum erforscht worden. Die Autorin untersucht vor diesem Hintergrund die um 1890 einsetzende Kontroverse um den Zugang von Frauen zum Medizinstudium und ihre Zulassung als Frauenärztinnen. Am Beispiel dieser Kontroverse versucht sie zu zeigen, wie in wissenschaftlichen bzw. politischen Auseinandersetzungen die Geschlechtskörper als Medium zur (Trans-)Formierung gesellschaftlicher Ordnungsstrukturen instrumentalisiert werden. Sie geht insbesondere auf die umstrittenen Positionen der Mediziner Julius Möbius, Theodor von Bischoff und Max Runge ein, die als entschiedene Gegner des Frauenstudiums galten und Verfechter eines "natürlichen" Berufs der Frau als Hausfrau, Gattin und Mutter waren. (ICI2)

[73-L] Dürr, Hans-Peter; Dahm, J. Daniel; Lippe, Rudolf zur: Potsdamer Manifest 2005: we have to learn to think in a new way ; Potsdamer Denkschrift 2005, München: ökom Verl. 2006, 118 S., ISBN: 3-86581-012-8 INHALT: "Mitte des 20. Jahrhunderts formierten sich weltweit prominente Oppositionsbewegungen, um den nuklearen Rüstungswettlauf und die sich verschärfenden Konfrontationen zwischen Osten und Westen aufzuhalten. Am 9. Juli 1955 veröffentlichten Bertrand Russell und Albert Einstein das 'Russell-Einstein-Manifest'. Es forderte ultimativ ein neues Denken, das gewährleistet, künftig Kriege als Mittel der Politik und Instrument der Konfliktlösung rigoros zu verbannen. 50 Jahre später verfassten Hans-Peter Dürr, J. Daniel Dahm und Rudolf zur Lippe das Potsdamer Manifest 2005 und dessen 'Mutter', die Potsdamer Denkschrift 2005. Ihre Inhalte wurden vom 24. bis zum 27. Juni 2005 in Potsdam im Rahmen eines international begleiteten Symposions fachübergreifend diskutiert und beraten. Am 14. Oktober 2005 wurde es in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Denkschrift und Manifest knüpfen an eine zentrale, aber nicht weiter ausgeführte Forderung des Russell-Einstein-Manifest an: 'Wir müssen ler-

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nen, auf neue Weise zu denken.' Sie hinterfragen die tieferen Ursachen der vielfältigen Krisensymptome und zeigen radikale und tiefgreifende Neuorientierungen für die zukünftige Entwicklung der Menschheit und für unser Denken auf. Ein Brückenschlag zwischen Quantenphysik, Ökologie und Philosophie zeigt Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Wandel als genuin in unserer lebendigen Welt, als unverzichtbar für unsere gemeinsame Evolution. Kreativität, Differenziertheit wie Verbundenheit sind ureigenste Charakteristika des Lebendigen. Die Zukunft ist offen. Das Potsdamer Manifest 2005 wurde bisher von über 100 renommierten WissenschaftlerInnen und Persönlichkeiten aus aller Welt unterzeichnet, täglich schließen sich weitere an." (Textauszug)

[74-L] Edipoglu, Kerim: Islamisierung der Soziologie oder Soziologisierung des Islam?: Indigenisierungsansätze in Malaysia, Iran und der arabischen Welt, Tübingen 2006, 272 S. (Graue Literatur; URL: http:// w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2006/2212/pdf/Edipoglu_Islamisierung_der_Soziologie. pdf) INHALT: "Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der 'Islamisierung der Wissenschaften', wie es seit den 70er Jahren initiiert von Muslimen in Amerika in Abgrenzung zu einer westlichen Wissenschaftslogik propagiert wird. Dazu wurden drei Fallstudien erstellt, welche die Ausrichtung der sog. 'Islamischen Soziologie' in der islamischen Welt thematisieren. Das Islamisierungsprojekt als Form eines Indigenisierungsbestrebens sieht als sein Ziel die Wiedererlangung einer Einheit von glaubensmäßiger und wissenschaftlicher Welterfassung, was auf politischem Gebiet seine Parallele in der Forderung nach Einheit von Religion und politischem Handeln bzw. Rechtssetzung hat. Die Kritik an der westlichen Soziologie kreist um die Unvereinbarkeit der positivistischen Weltsicht mit einer religiös ausgerichteten Wissenschaft, die transzendente Aussagen als unhinterfragbare Postulate in ihre Forschung miteinbeziehen will. Die zentralen Fragen, die sich vor dem Hintergrund der Debatte um globale ethische Standards ergeben, sind: Ist die neue Form 'Islamischer Soziologie' nach herrschendem Wissenschaftsverständnis überhaupt als Sozialwissenschaft anzusehen oder müsste sie wegen der bewussten Wertbindung als Disziplin der islamischen Theologie eingestuft werden? Ist der Paradigmenwechsel von der universalistischen zur indigenisierten Sozialwissenschaft in der islamischen Welt als Teil einer umfassenden Krisenerfahrung zu erklären? Wie sieht demnach die Zukunft der 'scientific community' in der islamischen Welt aus?" (Autorenreferat)

[75-L] Epple, Moritz: Die Macht wissenschaftlicher Phantasie: Perspektiven einer kritischen Wissenschaftsgeschichte, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 2/2005, H. 2, S. 46-69 INHALT: Der Beitrag betrachtet aus historischer Perspektive die Grenzen und Möglichkeiten wissenschaftlicher Erkenntnispraxis. Dabei wird die ambivalente Rolle der modernen Wissenschaften beleuchtet, die mit der Dominanz von durch naturwissenschaftlich-technisches Wissen geprägten gesellschaftlichen Praktiken einhergeht, und die Spielräume aufgezeigt, die wissenschaftliches Handeln stets hatte und haben wird. In das Thema einführend, wird zunächst die Entwicklung der Wissenschaftsgeschichte seit den 1960er bzw. frühen 1970er Jahren in ihren Grundzügen skizziert. Der zweite Schritt befasst sich sodann mit der Frage, wie in gegebenen historischen Situationen eine produktive Erkenntnispraxis möglich ist. Dabei

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wird zwei Sorten von Mythen über die Wissenschaften eine Absage erteilt, die beide dahin tendieren, wissenschaftliche Wissensbildung als einen von anderen Bereichen kulturellen und sozialen Handelns abgetrennten, eigengesetzlichen Prozess zu beschreiben: Mythen bezüglich des Subjektes, also des Wissenschaftlers, sowie die Objekte und Verfahren wissenschaftlichen Forschens. Dem gemäß werden hier (1) die sozialen Bedingungen bzw. (2) die epistemischen Bedingungen bei der Produktion wissenschaftlichen Wissens beschrieben. Der dritte Schritt veranschaulicht schließlich am Beispiel der Rüstungsforschung, in welcher Weise die Erkenntnispraxis der Naturwissenschaften in die Ambivalenzen der Moderne verwoben ist. Hier werden somit die Verflechtungen von Wissen und Macht herausgearbeitet. Der vierte Schritt macht darauf aufmerksam, dass wissenschaftliche Phantasie nicht nur in Technologien des Todes, sondern auch in intellektuelle Avantgardismen eingehen kann, die sich die radikale Erweiterung der Spielräume menschlichen Denkens und menschlicher Imagination zum Programm machen. Herangezogen wird an dieser Stelle die Arbeit des Mathematikers F. Hausdorff (1868-1942) zur Mengentheorie. Die Ausführungen machen deutlich, dass wissenschaftliche Praxis in derselben Mehrdeutigkeit vor sich geht wie jedes andere soziale Handeln auch. (ICG2)

[76-L] Fohler, Susanne: Zur Alterität der Artefakte in sozialen Prozessen, in: Wolfgang Eßbach, Stefan Kaufmann, Dirk Verdicchio, Wolfram Lutterer, Silke Bellanger, Gereon Uerz (Hrsg.): Landschaft, Geschlecht, Artefakte : zur Soziologie naturaler und artifizieller Alteritäten, Würzburg: Ergon Verl., 2004, S. 39-48, ISBN: 3-89913-301-3 (Standort: UuStB Köln(38)-31A4776) INHALT: Die zunehmende Präsenz von technischen Artefakten im Alltag, die Durchdringung aller Lebensbereiche mit technischen Hilfsmitteln und die damit verbundenen soziokulturellen Veränderungen des menschlichen Lebens haben die Technik seit etwa 150 Jahren zu einem zentralen Faktor werden lassen. Die Frage, welche Rolle den Artefakten im menschlichen Leben eingeräumt wird, stellt sich gegenwärtig vor allem angesichts der Entwicklungen in der Bio- und Informationstechnologie immer drängender. Der vorliegende Beitrag versteht sich als eine synoptische Skizze kultur- und sozialwissenschaftlicher Techniktheorien der letzten 150 Jahre. Es werden zunächst drei Theorietypen nachgezeichnet, die wesentlich die Technikdiskussion in der Anthropologie, Soziologie und Philosophie bestimmt haben. Hinsichtlich der Frage, auf welche Artefakte und Technologien sich die jeweiligen Theorieansätze implizit beziehen, wird anschließend der historische und technologische Kontext der jeweiligen Kernargumente betrachtet. Deutlich wird dabei ein fundamentaler Bruch, der sich seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Denken von Technik und im menschlichen Selbstverständnis vollzieht. Gegen die Banalisierung und Dramatisierung der Rolle der Artefakte zeichnet sich seit den 1960er Jahren ein Theorietyp ab, in dem die Verflechtung von sozialen und technischen Prozessen neu gedacht wird. (ICI2)

[77-L] Franke, Bettina; Hammerich, Kurt (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern - heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 227 S., ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: "Die derzeitige Umbruchsituation an deutschen Universitäten, insbesondere die Einführung des gestuften angelsächsischen universitären Ausbildungssystems und der ständigen

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Leistungs- und Effizienzbewertung, betrifft das Fach Soziologie in besonderer Weise. Auf diesem Hintergrund ist eine systematische Einordnung der gegenwärtigen Problematik dringend erforderlich. Dieser Sammelband umfasst sowohl Beiträge zu wichtigen Etappen der Etablierung der Soziologie als eines universitären Faches als auch Analysen zum derzeitigen Stand der Umorganisation der Studiengänge in Soziologie und zu gegenwärtigen bildungspolitischen Strategien sowie deren Auswirkungen; er schließt mit programmatischen Forderungen aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und des Berufsverbandes Deutscher Soziologinnen und Soziologen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Erhard Stölting: Die Soziologie in den hochschulpolitischen Konflikten der Weimarer Republik (9-30); Uta Gerhardt: Die Wiederanfänge der Soziologie nach 1945 und die Besatzungsherrschaft (31-114); Volker Kruse: Soziologie als universitäres Lehrfach - Konzeptionen und Kontroversen in den 1960er Jahren (115-133); Kurt Hammerich: Soziologie in deutschen Bachelor- und Masterstudiengängen: Ein Restprogramm (135-151); Uwe Marquardt: Zur Lage der Soziologie (153-179); Liane Schirra-Weirich: Nichtintendierte Folgen der Evaluation hochschulpolitischer Maßnahmen (181-210); Karl-Siegbert Rehberg: Studien-"Reform" und Fachentwicklung. Beobachtungen zur Einführung der B.A.- und M.A.-Studiengänge aus der Sicht der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (211-222); Erich Behrendt: Soziologische Kompetenz gefragter denn je (223-227).

[78-L] Galembert, Claire de: Die Religionssoziologie "à la française": vom positivistischen Erbe zur Erforschung der religiösen Moderne, in: Danièle Hervieu-Léger, Claire de Galembert: Pilger und Konvertiten : Religion in Bewegung, Würzburg: Ergon Verl., 2004, S. IX-L, ISBN: 3-89913-384-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6278) INHALT: Der Beitrag zeichnet im Rahmen der in Deutsch erschienen Übersetzung des Buches "Pilger und Konvertiten" von Danièle Hervieu-Léger die Institutionalisierung der Religionssoziologie und die Rolle der Religion in der französischen Soziologie in den 60er bis 80er Jahren nach. Obwohl die Religionssoziologie eine nicht zu vernachlässigende institutionelle Anerkennung genießt, gibt es doch die Tendenz, dass sie als ein "Spezialfall" innerhalb der Soziologie an den Rand gedrängt wird. In die 80er Jahre fällt jedoch der Auftakt zu einer Neupositionierung der Religionssoziologie innerhalb der französischen Soziologie. Es wird zu zeigen sein, wie diese Repositionierung als Teil allgemeiner Entwicklungen der französischen Soziologie sich nicht unerheblich durch die angebliche "Wiederkehr des Religiösen" oder, um es mit Durkheim zu sagen, durch neue "Efferveszenzen" in der religiösen Landschaft Frankreichs erklärt. Da die Gesamtheit dieser Verschiebungen, die auf eine grundlegende Revision des Säkularisierungsparadigmas hinauslief, in die Ausarbeitung neuer Interpretationsmuster der Beziehungen zwischen Religion und Moderne mündete, hat sie damit nichts Geringeres als eine bestimmte Unsicherheit, was den Gegenstand "Religion" selbst betrifft, verbreitet. Die daraus resultierenden Debatten haben das Fach aber weniger belastet als vielmehr bereichert.(Textauszug)

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[79-L] Genov, Nikolaj B. (Hrsg.): Die Entwicklung des soziologischen Wissens: Ergebnisse eines halben Jahrhunderts, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 427 S., ISBN: 3-8100-4121-1 (Standort: UuStB Köln(38)32A3498) INHALT: "Die Soziologie braucht intellektuelle Innovationen, um mit dem beschleunigten sozialen Wandel Schritt zu halten. Globale Trends fordern neue Visionen für soziales Handeln und für die soziale Ordnung. Die neuen Formen der Regionalisierung und die spezifischen Entwicklungspfade von Gesellschaften verlangen ein sorgfältiges Abwägen der Wechselwirkung zwischen lokalen, regionalen und globalen Prozessen. Die sich vertiefenden sozialen Differenzen und die Bemühungen, soziale Strukturen neu zu integrieren, fördern und erschweren zugleich vergleichende Analysen. Die wachsende Komplexität von Netzwerken interagierender Individuen, Gruppen, Organisationen und Gesellschaften erfordert inter- und transdisziplinäre Studien. Sie müssen sich der Erwartung stellen, dass soziologische Forschung politische Orientierung ermöglicht und dadurch praktische Relevanz erhält. Der Sammelband bietet Reflexion zu dieser dynamischen Problemsituation. Die Gruppe von Autoren ist repräsentativ für den gegenwärtigen Stand der internationalen Soziologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nikolai Genov: Innovationen, Moden und Kontinuität in der Entwicklung des soziologischen Wissens (11-33); Martin Albrow: Global Shift und seine Konsequenzen für die Soziologie (37-58); Terry Nichols Clark: Visionen der postindustriellen Gesellschaft: Ein unangekündigter Paradigmenwechsel (59-99); Nico Stehr: Die soziale Bedeutung des Wissens (101-128); Lance W. Roberts und Susanne von Below: Rollensatz-Theorie und Modernität: Die Umsetzung von Erfahrung in Verstehen (131-151); Martin Abraham und Thomas Voss: Der Beitrag der Rational Choice-Theorie zur modernen Soziologie: Ein Überblick (153-183); Heinz-Herbert Noll: Sozialindikatorenforschung und Sozialberichterstattung: Ansätze zur Messung und Analyse der Lebensqualität (185-212); Frane Adam und Borut Roncevic: Sozialkapital als eine sinnvolle wissenschaftliche Metapher in der Soziologie (213-238); Antonio M. Chiesi: Soziale Kohäsion und verwandte Konzepte (239-256); Mathias Bös: Formen und Zugehörigkeit: Entwicklungen in der soziologischen Ethnizitätforschung (257286); Stella R. Quah: Konzepte von Ethnizität: Auf der Suche nach kognitiven Innovationen (287-313); Jirí Musil: Fünfzig Jahre Stadtsoziologie (317-351); Else Oyen: Erzeugung von Armut: Eine andere Herangehensweise an das Verständnis von Armut (353-374); Rosalind A. Sydie: Feministische Soziologie: Alte und neue Herausforderungen (375-396); György Széll: Soziologie und industrielle Demokratie (397-419).

[80-L] Gerhardt, Uta: Die Wiederanfänge der Soziologie nach 1945 und die Besatzungsherrschaft: ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte, in: Bettina Franke, Kurt Hammerich (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern - heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 31-114, ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: Die Autorin untersucht den Beitrag der Besatzungsmächte für die Entwicklung der Soziologie nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei sie von der These ausgeht, dass die Rückkehr bzw. der Neuanfang der Soziologie als systematischer Fachwissenschaft in Deutschland ohne die Besatzungsmächte der drei Westzonen nicht möglich gewesen wäre. Ihre ausführliche Abhandlung besteht aus drei Teilen: Im ersten Teil wird beschrieben, welche Politik des Neuanfangs von den Besatzungsmächten bis 1949 jeweils verfolgt wurde, um die Soziologie -

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teilweise in Anknüpfung an die Weimarer Republik - wieder zu etablieren und das soziologische Denken durch Bemühungen der jeweiligen Besatzungsmacht neu zu beleben. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen die 1950er Jahre, in denen mit den "Hohen Kommissionen" die wichtigsten Schritte zur Förderung von Demokratie und Wissenschaft und zur erfolgreichen Wiederbelebung der akademischen Soziologie unternommen worden sind. Im dritten Teil wird nochmal zusammenfassend dargestellt, wie aus den gemeinsamen Anstrengungen der Besatzungsmächte und der Deutschen ein tragfähiges Fach Soziologie hervorgehen konnte. Die Geschichte der Soziologie bis zum Ende der 1950er Jahre wird vor allem unter dem Gesichtspunkt rekapituliert, wie viel Kontinuität zum Nationalsozialismus (bzw. der Soziologie der Weimarer Zeit) zu konstatieren und wie viel Diskontinuität gegenüber früheren Epochen zu erkennen ist. (ICI2)

[81-L] Groß, Sven: Die Entstehung einer Tourismuswissenschaft im deutschsprachigen Raum: Status Quo und Anforderungen an eine eigenständige Tourismuswissenschaft, in: Tourismus Journal : Zeitschrift für tourismuswissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 8/2004, H. 2, S. 243-263 (URL: http://www.econdoc.de/_de/indextj.htm) INHALT: "Der Begriff Tourismuswissenschaft wird in den letzten Jahren immer öfter, teils wie selbstverständlich, in der wissenschaftlichen Diskussion verwendet. Eine genaue Betrachtung der bisher erschienenen Abhandlungen zur Tourismuswissenschaft offenbart jedoch, dass es noch keine umfassende Tourismustheorie gibt. Dieser Beitrag gibt einen Rückblick und aktuellen Überblick zur Diskussion um eine Tourismuswissenschaft und zeigt die Anforderungen an eine eigenständige Tourismuswissenschaft auf." (Autorenreferat)

[82-F] Großkraumbach, Insa, M.A. (Bearbeitung); Pfister, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Technik und "Geist". Zur Konzeptualisierung der menschlichen Psyche in einer Schnittmenge mit der Maschine im wissenschaftlichen Diskurs 1870-1930 (Arbeitstitel) INHALT: Im Kontext der Industrialisierung und deren Begleiterscheinungen einer zunehmenden Maschinisierung, Technisierung und Automatisierung der Lebenswelt geht es in diesem Dissertationsvorhaben im wesentlichen um die Untersuchung der veränderten wechselseitigen Beziehungen von Mensch und Maschine innerhalb dieser Entwicklung. Wie reagiert der Mensch auf die Herausforderung der zunehmenden Dominanz des Technischen in seiner Umwelt? Wie wird das gestörte Gleichgewicht wiederhergestellt? Welche Rolle spielt die Technik selbst dabei, bzw. welche Bedeutung wird ihr zugewiesen? Die bisherigen Forschungen in diesem Bereich legen nahe, dass eine Harmonisierung durch Bildung einer gemeinsamen Ebene, einer "Schnittmenge" von Menschlichem und Technischem stattfindet. Eine solche Schnittmenge konstituiert einen Bezugsrahmen, der Gemeinsamkeiten heraushebt, analoge Zuschreibungen zulässt und die wechselseitige Bedingtheit betont, dabei gleichzeitig den Raum des spezifisch Eigenen einschränkt, es gegenüber dem Gemeinsamen marginalisiert. Um diesen Prozess zu untersuchen, richtet sich der Fokus dieser Arbeit auf den wissenschaftlichen Diskurs in einem Zeitraum um die Jahrhundertwende, ca. 1870-1930. Eine weitere Eingrenzung liegt darin, nur den Bereich zu beleuchten, der sich mit den psychischen, kognitiven Kapazitäten des Menschen, seinem "Geist", seiner "Seele", seinem Bewusstsein beschäftigt. Auch hier finden Aneignungs-, Abgrenzungs- und Anpassungsvorgänge statt, die

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im wissenschaftlichen Diskurs v.a. der Physiologie, Psychologie und Philosophie über Definitionen, Analogien, Metaphern, implizite oder explizite Hinweise auf Gemeinsames konstruiert werden. Darüber hinaus sind hier Hinweise auf Ideen des Machbaren oder sogar konkrete Modelle bezüglich Simulation oder Reproduktion des Einen im Anderen auffindbar. (Dabei geht es nicht nur um Reproduktion/ Simulation des Menschlichen durch die Maschine, sondern auch umgekehrt.) ZEITRAUM: 1870-1930 METHODE: Der Rahmen dieser Arbeit umfasst zwingend verschiedene historische Ansätze, fußt wesentlich auf den Erkenntnissen der Forschungen zur Industrialisierung, der Wissenschaftssowie Technikgeschichte und nimmt Anregungen aus anderen kulturwissenschaftlichen Bereichen auf. Methodisch wird diskursanalytisch vorgegangen. Die Grundlage dieser Analyse bilden Artikel in den relevanten wissenschaftlichen Zeitschriften und Reihen, sowie einige einschlägige Monographien. Nebenbei werden teilweise unedierte Vortragsmanuskripte, Briefwechsel etc. derjenigen Wissenschaftler, die sozusagen "Diskursknoten" im Interdiskurs darstellen, einbezogen. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Gerda Henkel Stiftung INSTITUTION: Universität Münster, FB 08 Geschichte, Philosophie, Historisches Seminar Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Domplatz 20-22, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[83-L] Groys, Boris; Hagemeister, Michael (Hrsg.): Die Neue Menschheit: biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, 1763), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, 689 S., ISBN: 3-518-29363-X INHALT: "Um die Jahrhundertwende entwarfen russische Autoren radikale Projekte einer totalen Umgestaltung des Lebens, vor deren Hintergrund heutige Biopolitikdebatten geradezu bescheiden wirken. So entwarf etwa Fedorov das 'Projekt der gemeinsamen Tat', dessen Ziel es war, mittels moderner Technik alle Toten künstlich auferstehen zu lassen; die 'Biokosmisten' proklamierten den Kommunismus als Weg zur Erlangung der Unsterblichkeit, und Ciolkovskij, der Vater des sowjetischen Raumfahrtprogramms, hatte das Ziel vor Augen, andere Planeten mit auferstandenen Menschen zu bevölkern. Der Band stellt die bisher unbekannt gebliebenen biopolitisch-utopischen Entwürfe vor und veranschaulicht die in der westlichen Rezeption kaum wahrgenommene ideologische Komponente der kommunistischen Weltanschauung, die bis in die postkommunistische Gegenwart wirkt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis: Boris Groys: Unsterbliche Körper (8-18); Michael Hagemeister: 'Unser Körper muss unser Werk sein.' Beherrschung der Natur und Überwindung des Todes in russischen Projekten des frühen 20. Jahrhunderts (19-67); Nikolaj Fedorov: Die Frage nach der Bruderschaft oder der Verwandtschaft, der Ursachen des unbrüderlichen und unverwandtschaftlichen, d.h. des unfriedlichen Weltzustandes und der Mittel zur Wiederherstellung der Verwandtschaft. Memorandum der Nichtgelehrten an die Gelehrten, die geistlichen und weltlichen, an die Gläubigen und Nichtgläubigen (70-126); Nikolaj Fedorov: Das Museum, sein Sinn und seine Bestimmung (127-232); Konstantin Ciolkovskij: Leiden und Genie (1916) (236-249); Konstantin Ciolkovskij: Die ideale Lebensordnung (1917ff.) (250-277); Konstantin Ciolkovskij: Das Genie unter Menschen (1918) (278-308); Konstantin Ciolkovskij: Das lebende Universum (ca. 1918) (309-350); Konstantin Ciolkovskij: Die Organisation der Menschen auf der Erde (1918) (351-355); Konstantin Ciolkovskij: Die Abstufung von Gesetzen

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für Gemeinschaften unterschiedlicher Kategorien (1919) (356-363); Konstantin Ciolkovskij: Neue Erkenntnissphären (1931-1933) (364-378); Konstantin Ciolkovskij: Die kosmische Philosophie (1935) (379-390); Aleksander Svjatogor: Die biokosmische Poetik (1921) (393398); Aleksander Svjatogor: Die Doktrin der Väter und der Anarcho-Biokosmismus (1922) (399-409); Aleksander Jaroslavskij: Der kosmische Maximalismus (1922) (412-414); Lev Trockij: Die Kunst der Revolution und die sozialistische Kunst (1923) (416-421); Valerian Murav'ev: Die Beherrschung der Zeit als Grundaufgabe der Arbeitsorganisation (425-455); Valerian Murav'ev: Die Kultur der Zukunft (ca. 1925-1927) (456-474); Valerian Murav'ev: Vision eins: der Mensch im Leben (475-481); Aleksander Bogdanov: Die Integration des Menschen (484-509); Aleksander Bogdanov: Die Tektologie des Kampfes gegen das Alter (510-524); Aleksander Bogdanov: Der Kampf um die Vitalität (1927) (525-605); Aron Zalkind: Die Psychologie des Menschen der Zukunft (608-689).

[84-L] Hanke, Christine: Diskursanalyse zwischen Regelmäßigkeiten und Ereignishaftem - am Beispiel der Rassenanthropologie um 1900, in: Reiner Keller, Andreas Hirseland, Werner Schneider, Willy Viehöver (Hrsg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse : Bd. 2, Forschungspraxis, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 97-117, ISBN: 3-8100-3787-7 (Standort: UB Bonn(5)-2001-5488) INHALT: Die Autorin stellt am Beispiel der Rassenanthropologie um 1900 einen Ansatz der Diskursanalyse vor, der sich an Michel Foucault orientiert und dabei auch dekonstruktivistische Ansätze mit einbezieht. Während Foucaults Überlegungen zur "Archäologie des Wissens" und zur "Genealogie der Macht" zugrunde gelegt werden, um diskursive Regelmäßigkeiten zu rekonstruieren und gleichzeitig das "Wuchern der Diskurse" im Blick zu behalten, dienen die Konzepte von Jacques Derrida als Hilfsmittel zur konkreten Arbeit am Textkorpus. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass der physisch-anthropologische Diskurs an der Wende zum 20. Jahrhundert die Rassen als evidente Naturtatsachen auffasste, die mittels naturwissenschaftlicher Verfahren, insbesondere der Vermessung, nur objektiv und exakt erfasst werden können. Die erkenntnisleitende Frage der Autorin lautet in diesem Zusammenhang: Wie kann der physisch-anthropologische Diskurs anvisiert werden, um die Vermessung von Körpern zu deontologisieren und die physisch-anthropologische Kategorie "Rasse" zu dekonstruieren? Die Autorin formuliert ferner einige methodologische Vorbehalte gegen diskursanalytische Vorgehensweisen, die sich allein auf Kohärenzen und Homogenitäten konzentrieren und dabei die Differenzen, Ambivalenzen und Brüche im Diskurs übersehen. (ICI2)

[85-L] Hauck, Gerhard: Kultur: zur Karriere eines sozialwissenschaftlichen Begriffs, (Einstiege : Grundbegriffe der Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie, 16/17), Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2006, 226 S., ISBN: 3-89691-685-8 INHALT: "Der Begriff der Kultur ist zu einem zentralen Rechtfertigungsargument für Diskriminierung und Unterdrückung jedweder Art geworden. Dabei war er zumindest in die USamerikanischen Sozialwissenschaften ursprünglich explizit als anti-rassistischer eingeführt worden. Der Autor zeichnet die Ursachen für diesen Bedeutungswandel und die Mechanismen, mittels derer er bewerkstelligt wurde, wissenschaftsgeschichtlich nach. Er entfaltet da-

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bei seine Kritik am sozialwissenschaftlichen main-stream und dem in ihm angelegten kulturtheoretischen Substantialismus, nach dem Kulturen - ebenso wie zuvor Rassen - als diskrete, wesensmäßig und unabänderlich verschiedene Gebilde erschienen. Auf der Suche nach angemessenen Bildern diskutiert er abschließend die kritischen Konzepte von Bourdieu, Habermas und Gramsci." (Autorenreferat)

[86-F] Hohendorf, Gerrit, Dr.; Lepicard, Etienne, Dr.; Roelcke, Volker, Prof.Dr.; Topp, Sascha, M.A. (Bearbeitung); Roelcke, Volker, Prof.Dr. (Leitung): Geschichte(n) als Argument in der Biomedizin: Vergegenwärtigungen der nationalsozialistischen "Euthanasie" zwischen Politisierung und Historiographie, ca. 1945-2000 (Teilprojekt E12) INHALT: Als Reaktion auf die Medizin im Nationalsozialismus entwickelten sich in unterschiedlichen medizinischen Kontexten verschiedene Erzählmuster, jeweils verknüpft mit expliziten oder impliziten Geschichtsbildern. Im geplanten Teilprojekt werden die Formen der Vergegenwärtigung der NS-"Euthanasie", ihre Historizität und Politisierung in der deutschen Nachkriegsgesellschaft sowie in der internationalen medizinischen und bioethischen community analysiert. Ziel ist es, die formalen und inhaltlichen Charakteristika der Bezugnahme auf die Vergangenheit in Medizin und Bioethik in ihrer Bedeutung für den Medizin- und Bioethikinternen Diskurs zu rekonstruieren, sowie einen Vergleich mit anderen Erinnerungskulturen (insbesondere solchen, die sich auf die Zeit des Nationalsozialismus beziehen), zu ermöglichen. Die nationalsozialistische Vergangenheit hat die deutsche, aber auch die internationale Medizin seit dem Ende des 2. Weltkrieges in unterschiedlichster Form beschäftigt. Einige Teile der Ärzteschaft erlebten die Thematisierung der nationalsozialistischen Medizinverbrechen als Angriff, andere als Anlass zur Auseinandersetzung mit ethischen und epistemologischen Prämissen von medizinischer Forschung und Praxis. Aus der Konfrontation mit dieser Vergangenheit entwickelten sich in unterschiedlichen Kontexten sowohl identitäts-stiftende als auch identitäts-destruierende Erzählmuster, die auf explizite oder implizite Weise bestimmte Geschichtsbilder transportieren. Die Formen der Vergegenwärtigung speziell der nationalsozialistischen "Euthanasie", ihre Historizität und Instrumentalisierung bzw. Politisierung in unterschiedlichen Entwicklungsphasen der deutschen und internationalen medizinischen und bioethischen community sollen im diesem Teilprojekt aus zweierlei Perspektiven thematisiert werden: Erstens werden die Formen der Erinnerung und Auseinandersetzung mit der "Euthanasie" in der deutschen Medizin und Medizinhistoriographie durch die wechselnden (professions-)politischen Kontexte der Bundesrepublik bis hin zu den Grundsätzen der Bundesärztekammer zur Sterbebegleitung 1998 rekonstruiert. Zweitens wird ein erklärungsbedürftiges Phänomen fokussiert: Der Umstand, dass außerhalb Deutschlands in der Bioethik fast ausschließlich in den Debatten zur Problematik der Humanexperimente, nicht aber in Bezug auf die Euthanasie/ Sterbehilfe auf die Zeit des Nationalsozialismus rekurriert wird. Diese selektive Bezugnahme soll anhand der unterschiedlichen Rezeption der deutschen, der französischen und der amerikanischen "Dokumentationen" des Nürnberger Ärzteprozesses analysiert werden. Dabei soll insbesondere der selektive Charakter, sowie der sich wandelnde Stellenwert der Bezugnahme auf die nationalsozialistische "Euthanasie" im bioethischen Diskurs in Abhängigkeit von den wechselnden politischen Kontexten der Nachkriegszeit, sowie in den verschiedenen nationalen Traditionen rekonstruiert werden. ZEITRAUM: ca. 1945-2000 ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Universität Gießen, FB 11 Medizin, Institut für Geschichte der Medizin (Iheringstr. 6, 35392 Gießen); Universität Gießen, SFB 434 Erinnerungskulturen (Otto-BehaghelStr. 10 G, 35394 Gießen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0641-9947701)

[87-F] Hübinger, Gangolf, Prof.Dr.; vom Bruch, Rüdiger, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Deutschland im internationalen Zusammenhang im späten 19. und im 20. Jahrhundert INHALT: Das Projekt dient der Einrichtung eines neuen interdisziplinären Förderschwerpunkts zur Wissenschaftsgeschichte im Anschluss an das DFG-Programm 'Ideen und ihre soziale Gestaltungskraft'. Der Förderschwerpunkt ist inzwischen für einen Zeitraum von 6 Jahren bewilligt worden. Ein eigener Projektantrag wurde jedoch noch nicht gestellt, da die angespannte Haushaltslage nicht die notwendigen Voraussetzungen für die erforderliche Eigenleistung bietet. Beabsichtigt ist allerdings, die EUV an der Neueinrichtung eines Graduiertenkollegs 'Wissenschaftskulturen und Wissenschaftsräume - Disziplinierung, Popularisierung und Ideologisierung der Wissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert', das aus diesem Förderschwerpunkt heraus konzipiert wurde, zu beteiligen. Kooperationspartner: Planungsgruppe des DFG-Schwerpunktprogramms "Wissenschaftsgeschichte". ZEITRAUM: spätes 19. und 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Hübinger, G.: Capitalisme et Kulturgeschichte. La crise de l'historisme. in: Bruhns, Hinnerk (Hrsg.): L'histoire et l'économie politique autour de 1900, Paris 2004.+++Ders.: Kulturelle Vergesellschaftung. Die Orientierung des Historikers zwischen Kultur- und Sozialforschung, in: Kittsteiner, H.D. (Hrsg.): Was sind Kulturwissenschaften? Stuttgart 2004. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit, insb. philosophische Grundlagen der Kulturwissenschaften (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Geschichtswissenschaften (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Hübinger, Gangolf (Prof.Dr. Tel. 0335-5534-2473, Fax: 0335-5534-2249, e-mail: [email protected])

[88-F] Johannsen, Stefan; Kirschner, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung): Biowaffen-Forschung in Deutschland nach 1945 INHALT: Es gibt bisher keinerlei Hinweis, dass es in der Bundesrepublik Deutschland oder der DDR jemals eine offensive Biowaffenforschung gegeben hat. 1968 hatte der DDRWissenschaftsagent und Mikrobiologe Dr. Ehrenfried Petras (1930-1980) nach seiner Flucht in die DDR den Vorwurf erhoben, am Fraunhofer-Institut für Aerobiologie in Grafschaft (Sauerland) werde ein offensives Biowaffenprogramm unterhalten, an dem er selbst beteiligt gewesen sei. Diese Vorwürfe ließen sich in keinerlei Hinsicht, weder damals noch heute, bestätigen. Unabhängig davon sind die politischen und biographischen Hintergründe der "PetrasAffäre", ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit der beiden deutschen Staaten sowie ihre

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Auswirkungen auf die westdeutsche Forschungslandschaft bisher noch nicht ausreichend aufgearbeitet und bilden einen der Schwerpunkte dieses Forschungsprojektes. Wenn auch nach jetzigem Kenntnisstand keine offensive Biowaffenforschung in den beiden deutschen Staaten stattgefunden hat, so gab es doch breit angelegte defensive Forschungsprogramme. Die Geschichte der defensiven Biowaffenforschung in den beiden deutschen Staaten stellt ein nahezu unbearbeitetes Feld dar. Diese Forschungslücke soll mit dem vorliegenden Projekt geschlossen werden. ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Methodisch wird sich die Arbeit vor allem auf schriftliche Originalquellen sowie auf Interviews mit Zeitzeugen stützen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Geißler, Erhard: Anthrax und das Versagen der Geheimdienste. Berlin: Homilius 2003, S. 208-222. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM- (Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik (Bundesstr. 55, 20146 Hamburg) KONTAKT: Kirschner, Stefan (Prof.Dr. Tel. 040-428-38-2785, Fax: 040-428-38-5260, e-mail: [email protected])

[89-F] Jürgens, Petra, Dipl.-Musikpäd. (Bearbeitung); Lieber, Susanna, Dipl.-Pol. (Leitung): Geschichte der Musiktherapie-Entwicklung von den 60iger Jahren bis heute - mit Schwerpunkt der Zeit in der DDR INHALT: Aufgrund der historisch anders beeinflussten Geschichte der Musiktherapie in der DDR unter den Aspekten der Sozialistischen Persönlichkeit, ist die Durchführung, Weiterentwicklung und der Einsatz der Musiktherapie anders verlaufen als in der Bundesrepublik Deutschland. ZEITRAUM: 1960-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsche Demokratische Republik METHODE: Interviews mit Zeitzeugen der DDR; Fachliteratur der DDR etc. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, standardisiert. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt; Gutachten BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Musiktherapie Berlin (Waldhüterpfad 38, 14169 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-8135080)

[90-L] Kaesler, Dirk: "Große Erzählungen" sind keine Märchen: Die Soziologie erklärt den Menschen ihre Gesellschaften, in: Uwe Schimank, Rainer Greshoff (Hrsg.): Was erklärt die Soziologie? : Methodologien, Modelle, Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2005, S. 342-360, ISBN: 3-8258-8174-1 INHALT: Der Autor setzt sich mit dem Beitrag von Stephan Fuchs (im vorliegenden Sammelband) auseinander, der für ihn durch ein "naiv-positivistisches Wissenschaftsverständnis" geprägt ist. Fuchs kommt zu drei Ergebnissen: (1) Die Soziologie ist keine Wissenschaft, zu-

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mindest keine "reife" Wissenschaft. (2) Die Geschichte einer Wissenschaft wird von Nichtwissenschaftlern - "also Historikern" - gepflegt. (3) Hohe innerwissenschaftliche Reputation wird allein den "Erfindern" zugebilligt; den "guardians of traditions" wird - noch hinter den "Weisen" und "Priestern" - der geringste Reputationswert zugebilligt. Aus der Rolle eines solchen "Wächters" nimmt der Autor die "Provokation" von Fuchs auf. Es geht dabei um die Frage, was, wodurch und wie die Soziologie erklärt.Begründet wird die Gegenthese zu den "apodiktischen Aussagen" von Fuchs so: Die Soziologie ist jene Wissenschaft, deren Angehörige Texte produziert haben und laufend produzieren, die aus unterschiedlichen Gründen in der Vergangenheit "wichtig" geworden sind, in der Gegenwart "wichtig" sind und in der Zukunft "wichtig" sein werden, weil sie Menschen ihre Gesellschaften und ihren eigenen Platz in diesen erklären. Insgesamt wird für folgendes plädiert: Eine akademisch-wissenschaftlichen Soziologie, die sich auf die Erträge ihrer Klassiker und Hauptwerke stützt, die sich als Produzentin von Literatur und als Literaturwissenschaft zugleich versteht, die das Entstehen und die Wirksamkeit jener "Großen Erzählungen" der Klassiker erforscht, die die akademisch-wissenschaftliche Soziologie der Menschheit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erarbeitet hat, ist in ihrem Existenzrecht und Wissenschaftlichkeitsanspruch nicht zu erschüttern. (ICA2)

[91-L] Kippenberg, Hans G.: Konfrontation der Disziplinen: wo bleibt die Autonomie der Religion?, in: Hans Joas, Hans G. Kippenberg (Hrsg.): Interdisziplinarität als Lernprozeß : Erfahrungen mit einem handlungstheoretischen Forschungsprogramm, Göttingen: Wallstein, 2005, S. 63-77, ISBN: 3-89244-858-2 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-87/944/47) INHALT: Die Interdisziplinarität ist fester Bestandteil der modernen Universitätswissenschaft und hat seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich die heutigen Disziplinen herausbildeten, die Wissenschaft vorangetrieben. Der Autor beschreibt zum einen den Wandel vom Austausch von Erkenntnissen zur Reflexion auf Erkenntnisprozesse und die Suche nach den Feldern sozialer Praxis bei Emile Durkheim. Er skizziert zum anderen die Entzauberung der Universalgeschichte mit ihren grundsätzlichen Fragen nach der Geltung von Werten und der Herkunft von Wertbindungen. Er zeigt in diesem Zusammenhang, dass eine (nicht-theologische) wissenschaftliche Erforschung der Religionen den Geltungsanspruch der von ihr untersuchten Glaubensanschauungen nicht ignorieren kann. Die Forscher, die sich seit dem Beginn der Disziplin im 19. Jahrhundert mit diesen Fragen konfrontiert sahen, suchten die Antwort in einer veränderten Auffassung von Geltung. Im Kontext ihrer Forschungen machten sie die Frage nach der Geltung an der Praktizierung der Glaubensanschauungen fest und die damit einhergehenden rivalisierenden Konzepte finden sich nicht zufällig in der neuen Disziplin wieder. Die Ausführungen des Autors machen insgesamt deutlich, welche konkreten Impulse für die Religionswissenschaft aus ihrer Einbettung in interdisziplinäre Arbeitszusammenhänge entstehen können. Er weist vor diesem Hintergrund auch auf das interdisziplinäre Paradigma hin, dem das Max-Weber-Kolleg an der Universität Erfurt verpflichtet ist. (ICI2)

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[92-L] Klein, Michael (Hrsg.): Themen und Konzepte in der Familiensoziologie der Nachkriegszeit: Vorträge anlässlich der Veranstaltung der Sektion Familiensoziologie in der DGS in Kooperation mit der RenéKönig-Gesellschaft auf dem 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 2004 in München, (Familie und Gesellschaft, Bd. 18), (32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede", 2004, München), Würzburg: Ergon Verl. 2006, 144 S., ISBN: 3-89913-484-2 INHALT: "Das vorliegende Buch resultiert aus der Veranstaltung der Sektion Familiensoziologie in der DGS in Kooperation mit der René-König-Gesellschaft 'Ideen und Konzepte in der Familiensoziologie der Nachkriegszeit' auf dem 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 'Soziale Ungleichheit - Kulturelle Unterschiede' im Oktober 2004 in München. Die auf dieser Veranstaltung gehaltenen Vorträge sind in diesem Buch enthalten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Klein: Zur Einführung (7-12); Uwe Schmidt: Wissenschaftshistorische Ortsbestimmungen - die deutsche Familiensoziologie der Nachkriegszeit (13-47); Hans Bertram: Familie und Familienentwicklung im sozialhistorischen Kontext. Von differenzierungstheoretischen Interpretationen der Familienentwicklung zu sozialhistorischen Mehrebenenmodellen (49-68); Yvonne Schütze: Wie (in)stabil ist die Familie? - Die zentrale Frage der Familiensoziologie seit dem 2. Weltkrieg (69-79); Rosemarie Nave-Herz: René Königs Familiensoziologie aus heutiger Sicht (81-88); Dagmar Brand: Alleinerziehende in der Nachkriegszeit. Eine Annäherung auf Umwegen (89-106); Michael Klein: Anmerkungen zu Themen, Inhalten und Konzepten in der Familiensoziologie der Nachkriegszeit in Westdeutschland (107-144).

[93-L] Kocka, Jürgen: Sozialgeschichte im Zeitalter der Globalisierung, in: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 60/2006, H. 4 = H. 684, S. 305-316 (Standort: USB Köln(38)-AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag erörtert die transnationale Öffnung der (Sozial-)Geschichte in Richtung Welt- oder Globalgeschichte. Die Tendenzen zur transnationalen Geschichtssicht sind ein Produkt dieser Epoche der Globalisierung - einer Globalisierung, die mit ihren Anfängen bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert an Fahrt gewinnt, aber erst in den letzten anderthalb Jahrzehnten so mächtig wird, dass sie als Epochenmerkmal der Gegenwart gelten kann. In das Thema einführend, wird zunächst die Tradition der Sozialgeschichte beschrieben, deren intellektuelle Wurzeln ins 19. Jahrhundert zurückreichen (M. Weber, K. Marx u.a.). Im Anschluss wird die Bedeutung des nationalgeschichtlichen Rahmens für die Sozialgeschichte erläutert, insbesondere für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Daran knüpft schließlich die Beschreibung der Grundzüge und Ausrichtung der Sozialgeschichte im Zug der globalgeschichtlichen Erweiterung des historischen Blickwinkels an. Hier zeigt sich eine wissenschaftsfördernde Wechselbeziehung zwischen der Sozialgeschichte als Wissenschaftsdisziplin und den Globalhistorikern, beispielsweise bei der Ursachenanalyse oder der weiterentwickelten Definition sozialgeschichtlicher Grundbegriffe. (ICG2)

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[94-L] Krampen, Günter; Schui, Gabriel: Entwicklungslinien der Aggressionsforschung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts: komparative bibliometrische Analysen für die psychologische Forschung im deutschsprachigen und angloamerikanischen Bereich, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 113-123 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Nachgezeichnet und reflektiert wird die Entwicklung der psychologischen Aggressionsforschung anhand des einschlägigen Fachliteraturaufkommens in den Literaturdatenbanken PsycINFO (mit dem Schwerpunkt auf angloamerikanischen Publikationen) und PSYNDEX (Publikationen von Autoren/innen aus dem deutschsprachigen Bereich) in der Zeit von 1977 bis 2003. Die bibliometrischen Befunde beziehen sich sowohl auf Entwicklungstrends im Gesamt der Aggressionsforschung als auch auf Trends in sozialpsychologischen (aggressives, antisoziales Verhalten) und persönlichkeitspsychologischen (Aggressivität) Forschungsbereichen sowie in den Bereichen der Aggression und Gewalt in Mikro-/ Meso-/ Makrosystemen, bei Straftaten, bei der Viktimisierung und im klinischen Kontext. Ebenso werden die Schwerpunkte der Aggressionsforschung global und differenziert nach den unterschiedlichen Grundlagendisziplinen und Anwendungsdisziplinen der Psychologie aufgefächert beschrieben. Alle Analysen folgen einem komparativen und zeitvergleichenden Zugang, wobei neben essenziellen Gemeinsamkeiten auch einige Unterschiede in der Entwicklung der Aggressionsforschung im angloamerikanischen und deutschsprachigen Bereich deutlich werden." (Autorenreferat)

[95-L] Kruse, Volker: Soziologie als universitäres Lehrfach - Konzeptionen und Kontroversen in den 1960er Jahren, in: Bettina Franke, Kurt Hammerich (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 115-133, ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: Die deutsche Hochschullandschaft befindet sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einem Umbruch, denn herkömmliche Studiengänge, insbesondere das Diplom, verschwinden und neue Studiengänge wie Bachelor und Master werden im Zuge der Internationalisierung und Vereinheitlichung des europäischen Hochschulraums eingerichtet. Fragt man nach ähnlich tiefgreifenden Vorgängen in der Geschichte der deutschen Hochschulen, so stößt man auf die 1960er Jahre, in denen sich die Soziologie als vollwertiges akademisches Lehrfach etablierte. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert die damaligen Positionen und Kontroversen am Beispiel von Ralf Dahrendorf, René König und Helmut Schelsky, welche nicht nur im fachlichen Diskurs, sondern auch bei den Fragen der Lehrfach-Konzeption eine exponierte Rolle spielten. Es werden zunächst die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen skizziert, die die Diskussion um die universitäre Lehrgestalt der Soziologie prägten, um danach die Positionen der drei Führungsfiguren u.a. zu folgenden Fragen darzustellen: Sollte sich die Soziologie mit der Rolle eines Nebenfachs bescheiden oder sollte sie den großen Sprung wagen und einen eigenen Diplomstudiengang entwickeln wie andere Fächer auch? War die Soziologie ein Bildungsfach im Humboldtschen Sinne oder sollte sie nur für Berufe qualifizieren, und wenn ja, für welche? Was sollte mit der steigenden Zahl soziologischer Absolventen geschehen und in welcher Weise sollte man auf die politischen Reform- und persönlichen Emanzipationsbedürfnisse der Studenten angesichts der Protestbewegung reagieren? (ICI2)

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[96-L] Kuckuk, Peter (Hrsg.): Die A.G. "Weser" in der Nachkriegszeit (1945-1953), (Beiträge zur Sozialgeschichte Bremens, Bd. 24), Bremen: Ed. Temmen 2005, 239 S., ISBN: 3-86108-546-1 INHALT: "Das Heft beschäftigt sich mit der AG Weser - jenem Sinnbild des Auf- und Niedergangs der Bremer Häfen. In einzelnen Aufsätzen werden verschiedene Aspekte der Firmengeschichte dargestellt: von der Demontage der Vorgängergesellschaft Deschimag, zur Neugründung, über Brüche und Kontinuitäten, bis zu den Arbeits- und Lebensbedingungen der Belegschaft." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Peter Kuckuk: Einleitung: 'Deschimag in Liquidation'? Weichenstellungen für die Nachkriegsentwicklung der Bremer Großwerft (13-16); Peter Kuckuk: Die Demontage der Deschimag-Werft A.G. 'Weser' (Oktober 1945 bis April 1948) (18-58); Peter Kuckuk: Unterseeboote des Typs XXI für die US-Navy? Überlegungen der A.G. 'Weser' zur Fertigstellung von U-Booten im Frühjahr 1946 (60-73); Peter Kuckuk: Verkauf der Krupp-Beteiligungen an der Deschimag und der Norddeutschen Hütte an die Stadt Bremen - Eine Sozialisierung von Großbetrieben auf 'kaltem Weg'? (74-98); Peter Kuckuk: Bremer Dock und A.G. 'Weser' von 1946 bis 1951/53 (100-131); Heinz-Gerd Hofschen: Die Entwicklung der Arbeitsund Lebensverhältnisse der Belegschaft der A.G. "Weser" 1945-1960 (122-168); Andree Postel: Der Bremer Werftarbeiterstreik 1953 -Arbeiter zwischen Klassenkampf und Antikommunismus. 'Alles annere is Tünkrom und ward aflehnt!' (170-212); Hartmut Roder: Lui Schmidt: Vom Zigarrenmacher zum Elektroschweißer auf der A.G. 'Weser' (214-218).

[97-L] Lauermann, Manfred: Weltverändernde Philosophie?: zu einer Feld-Soziologie des DDR-Philosophie-Paradigmas, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 17/2006, H. 1/2, S. 226-242 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm) INHALT: Der Beitrag rekonstruiert, dass die marxistische Philosophie als Paradigma (im Sinne von Thomas S. Kuhn) verschiedene Phasen in Deutschland und in der DDR durchlaufen hat. Die erste beginnt als kommunistische Philosophie in Deutschland in der Weimarer Zeit und stabilisiert sich nach der Niederlage des Faschismus in den Jahren bis 1958. Die nächste Phase des Paradigmaausbaus beginnt zeitverschoben mit Gründungen verschiedener Institutionen, Akademien, auch wissenschaftlicher Zeitschriften und Buchreihen in den 1950er Jahren. Es ist ein Vorgang der "Vorordnung der Institution bei Rücknahme der Personen". Die dritte Phase reicht bis zum Ende der DDR 1990. Ihr Kennzeichen ist die langsame, unsichtbare Auflösung des marxistischen Paradigmakerns. Der Autor ordnet jeder Phase eine je andere Generation von Wissenschaftlern zu, die sich in ihrer politischen und wissenschaftlichen Sozialisation erheblich unterscheiden. Zur Rekonstruktion nutzt der Autor die Feldtheorie von Pierre Bourdieu mit folgender Annahme: jedes (religiöse, wissenschaftliche, politische etc.) Feld - in anderer Terminologie: jedes ausdifferenzierte gesellschaftliche Teilsystem - ist autonom, oder es strebt danach, heteronome Einflüsse zu minimieren. Die These ist, dass in der ersten Paradigmaphase die heteronomen Kräfte überwogen; äußere, politische Mächte griffen entweder direkt in die Philosophie ein oder es gelang den Akteuren, "inneruniversitäre Parteisoldaten" zu positionieren. (ICA2)

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[98-F] Lenz, Michael (Bearbeitung); Tillmann, Klaus-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Der Anlage-Umwelt-Diskurs in der bundesdeutschen Erziehungswissenschaft seit 1950 INHALT: In diesem Forschungsvorhaben soll der erziehungswissenschaftliche Diskurs über Anlage und Umwelt aufgegriffen werden. Analysiert werden sollen die spezifischen historischen Verlaufsmuster der Diskussion seit den 50er Jahren und die Rezeptionsmuster auf erziehungswissenschaftlicher Seite. Als erziehungswissenschaftlich relevante Gegenstandsbereiche sollen vor diesem Hintergrund 'Intelligenz und Begabung', 'Geschlechterdifferenz' sowie 'Aggression' in die Untersuchung einbezogen werden. Da im interdisziplinären Diskurs über Anlage und Umwelt immer wieder stark auf biologische und psychologische Erkenntnisse (etwa der Verhaltensgenetik bzw. Zwillingsforschung) rekurriert wurde, soll zudem analysiert werden, in welcher Weise ein Einbezug dieses Wissens im Rahmen des erziehungswissenschaftlichen Diskurses erfolgt ist. Insgesamt zielt die Studie darauf ab, den disziplinären Umgang mit einer für die Erziehungswissenschaft höchst relevanten interdisziplinären Problematik zu analysieren. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur kritischen Selbstreflexion der Disziplin und gibt Auskunft über die innerwissenschaftliche Bearbeitung eines theoretisch umstrittenen und zugleich bildungspolitisch höchst bedeutsamen Themas. Als Unter-suchungsmaterial sollen Aufsätze dienen, die in den letzten 50 Jahren in erziehungswissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, sowie die am häufigsten in diesen Aufsätzen zitierten Monographien. Sie sollen mit Verfahren der qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse bearbeitet, diskursanalytisch ausgewertet und interpretiert werden. Zentrale Fragestellung/ Inhalte und Verlauf des Anlage-Umwelt-Diskurses: Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, die Verlaufsmuster der bundesdeutschen Anlage-Umwelt-Diskussion in der Erziehungswissenschaft seit den 50er Jahren nachzuzeichnen und dabei die Rezeptionsmuster und Argumentationsformen, mit der die Disziplin dieses Thema behandelt hat, aufzudecken. Im Einzelnen ergeben sich daraus die folgenden zentralen Fragestellungen, die im Rahmen des Projekts untersucht werden sollen: 1. Wie wurde die Anlage-Umwelt-Thematik in der bundesdeutschen Erziehungswissenschaft aufgegriffen und wie ist deren Verknüpfung mit dem interdisziplinären Diskurs über Anlage und Umwelt zu charakterisieren? 2. Welche Grundpositionen wurden dabei vertreten? Welche davon haben Mehrheits-, welche Minderheitsrollen eingenommen? Welcher argumentative Umgang zwischen den Vertretern verschiedener Positionen wurde gepflegt? 3. Auf welche biologischen (und ggf. psychologischen) Konzepte wurde dabei von erziehungswissenschaftlicher Seite zurückgegriffen? 4. In welcher Weise und mit welchen Intentionen wurden diese Erkenntnisse von erziehungswissenschaftlicher Seite rezipiert? Werden für eine Nicht-Rezeption Begründungen angeführt? 5. Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass dieser erziehungswissenschaftliche Diskurs Ausstrahlungen in den bildungspolitischen und/ oder pädagogisch-praktischen Bereich hatte? ZEITRAUM: seit 1950 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Aus methodischer Sicht sollen in diesem Projekt zwei Ansätze der qualitativen Forschung miteinander kombiniert werden: zum einen die Kritische Diskursanalyse von Jäger, die das begriffliche Instrumentarium zur Analyse und Beschreibung von Diskursen liefert und die Vorgehensweise der eigenen Untersuchung strukturieren soll; zum anderen die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, die die Grundlage für die Feinanalyse erziehungswissenschaftlicher Fachliteratur liefern soll. Als Untersuchungsmaterial sollen 250 ausgewählte Aufsätze dienen, die in den letzten 50 Jahren in erziehungswissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, sowie die 50 am häufigsten in diesen Aufsätzen zitierten Monographien. Diese "Diskursfragmente" sollen zunächst mit Hilfe Daten verarbeitender Verfahren erfasst (Scannen, Texterkennung) und in einem zweiten Schritt mit Verfahren der qualitativen

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und quantitativen Inhaltsanalyse bearbeitet werden (Codierung mit MaxQDA, Text-Retrieval). Zudem werden sie hinsichtlich ihres historischen Kontextes eingeordnet. Als Ergebnis wird eine Rekonstruktion des in den Erziehungswissenschaften geführten Anlage-UmweltDiskurses auf verschiedenen Ebenen angestrebt, indem verschiedene "Schnitte" durch den Gesamtdiskurs und einzelne Teildiskurse (wie der Intelligenz- oder Geschlechterdebatte) angefertigt, beschrieben und miteinander verglichen werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 220; Aufsätze in erziehungswissenschaftlichen Fachzeitschriften; Auswahlverfahren: Zufall). VERÖFFENTLICHUNGEN: Lenz, Michael: Die Diskussion über Anlage und Umwelt in der bundesdeutschen Erziehungswissenschaft aus diskursanalytischer Perspektive. in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 25, 2005, H. 4, S. 340-361 (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Ergebnisbericht als Dissertation (vorauss. Mitte 2006). ART: gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 04 Didaktik und Curriculumentwicklung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4547 od. -2881, e-mail: [email protected])

[99-F] Marchetti, Christian, M.A. (Bearbeitung); Johler, Reinhard, Prof.Dr. (Leitung): "Balkan-Expeditionen" und österreichische Volkskunde. Zur Erkundung des "Fremden" und zur "Erfindung" einer Wissenschaft in Österreich-Ungarn (Teilprojekt E5/U3 im Projektbereich E: Kriegserfahrungen in den Humanwissenschaften) INHALT: Im empirischen Blickpunkt der Untersuchung steht die ethnographische/ volkskundliche Erforschung der Balkanhalbinsel durch die frühe österreichische Volkskunde während des 1. Weltkriegs. Die Entstehung der österreichischen Volkskunde ist eng mit dem Balkan verbunden, ihre ersten Institutionalisierungen, sowie ihre frühen Forschungsinteressen gingen Hand in Hand mit der politischen und militärischen Expansion der Habsburgermonarchie nach Südosten. Die Untersuchung legt ihren Fokus auf die kriegsdienliche Selbstzurichtung der vergleichenden Wiener Volkskunde, die in der von Dr. Arthur Haberlandt durchgeführten 'historisch-ethnographischen Balkanexpedition' durch Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Serbien im Sommer 1916 gipfelte. Miteinbezogen werden auch die frühere volkskundliche Bosnienforschung, sowie die von Wien geförderte (versuchte) Institutionalisierung einer bosnischen Volkskunde am Volkskunst-Museum in Sarajewo. Indem die Untersuchung eine periphere Deutungsagentur (österreichische Volkskunde) und (semi-)periphere Stätten der Wissensproduktion (Wien, Sarajewo) betrachtet, will sie in dem Theoriefeld, welches sich unter den Großbegriffen "Orientalismus" und "Balkanismus" aufspannt, spezifizierend wirken. Indem die reisende und sammelnde, schreibende und ausstellende Form der volkskundlichen Auseinandersetzung mit dem Fremden als soziale Praxis analysiert und kontextualisiert wird, soll ihr Beitrag zur Konstruktion des ontologischen und epistemologischen Balkanbildes erfasst werden. Ziel ist der Nachvollzug eines komplexen Zusammenhangs von Kriegserfahrung, Humanwissenschaft und Modernität. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, SFB 437 Kriegserfahrungen - Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit (Brunnenstr. 30, 72074 Tübingen); Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und

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Verhaltenswissenschaften, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft (Burgsteige 11, 72070 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[100-L] Peter, Lothar: Neue soziale Bewegungen, soziale Frage und Krise der Arbeit: Sozialkritik in der französischen Soziologie heute (Teil I), in: Sozial.Geschichte : Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts, N. F., Jg. 21/2006, H. 1, S. 9-32 INHALT: "Nachdem die kritische Soziologie in Frankreich seit den siebziger Jahren erheblich an Einfluss verloren hatte, finden jetzt Fragen der sozialen Spaltung, Ungleichheit und Exklusion wieder stärker Beachtung. Diese Entwicklung erhielt vor allem durch die breite Protestbewegung gegen den Abbau des Sozialstaats Mitte der neunziger Jahre Auftrieb. Charakteristisch für die gegenwärtigen kritischen Ansätze in der Soziologie ist ihre theoretische Vielfalt. Das ist insofern nicht überraschend als sich sowohl die sozialen Probleme als auch die Kategorien soziologischen Denkens inzwischen erheblich verändert haben. Man sieht das sehr deutlich, wenn man Begriffe wie Industriearbeit, soziale Klasse und Kapitalismus betrachtet. Die sozialkritischen Ansätze der französischen Gegenwartssoziologie versuchen, diesen Wandel zu berücksichtigen, ohne die Notwendigkeit von Alternativen zum neoliberalen Status quo zu negieren. Angesichts der massiven gesellschaftlichen Probleme sind die Verteidigung und Gestaltung des Sozialstaats zum Fokus der kritischen Soziologie geworden. Dabei bezieht sich die kritische Soziologie nicht nur auf die marxistische Denktradition, sondern auch auf die Soziologie von Emile Durkheim und der Durkheim-Schule, die ihre Ausstrahlungskraft bis heute bewahrt haben." (Autorenreferat)

[101-L] Reinecke, Christiane: Krisenkalkulationen: demographische Krisenszenarien und statistische Expertise in der Weimarer Republik, in: Moritz Föllmer, Rüdiger Graf (Hrsg.): Die Krise der Weimarer Republik : zur Kritik eines Deutungsmusters, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 209-240, ISBN: 3593-37734-9 (Standort: Rh. LB Koblenz(929)-2005-5409) INHALT: Mit dem durch die Bevölkerungsstatistiker forcierten Rekurs auf das Modell der "Über", vor allem aber der "Unterbevölkerung" wurde dem Kaleidoskop der Krisen und Krisenwahrnehmungen am Ende der Weimarer Republik noch eine weitere "existenzielle Bedrohung" hinzugefügt, die sich besonders für eine emotionalisierende politische Rhetorik eignete. Die Verfasserin zeichnet die Verwendung dieser demographischen Krisenszenarien im zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskurs nach. Die Beschäftigung mit der Bevölkerungszahl und den an ihre Veränderung geknüpften Szenarien bei den Statistikern und Nationalökonomen bildete, so wird gezeigt, einen eigenen thematischen Redezusammenhang, der sich vergleichsweise unabhängig von den im zeitgenössischen Diskurs als qualitative Bevölkerungspolitik bezeichneten eugenischen Argumentationen entwickelte. Anhand der Untersuchung von parlamentarischen Debatten wird die Verwendung dieser demographischen Krisenszenarien und die Rezeption wissenschaftlicher Daten im politischen Diskurs der Weimarer Republik herausgearbeitet. Am Beispiel der Gründung des "Reichsausschusses für Bevölkerungspolitik" wird abschließend die politische Nachfrage nach wissenschaftlichen Expertenmeinungen thematisiert. (ICE2)

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[102-F] Rudloff, Wilfried, Dr.phil. (Bearbeitung); Fisch, Stefan, Prof.Dr.phil. (Leitung): Wissenschaft, Politik und Bildungswesen in der Ära des bundesdeutschen Bildungsbooms (1957-1974). Untersuchungen zur Wandlung eines Politikfeldes INHALT: Problemstellung: Das Vorhaben verknüpft zwei Problem- und Themenstellungen: Die Frage nach der Ordnung des bundesdeutschen Bildungswesens und die Frage nach der Modernisierung des politisch-administrativen Systems. Die Verknüpfung erfolgt in der historischen Rückschau auf diejenige Periode bundesdeutscher Geschichte, in der beide Problemkreise bisher das größte politische Gewicht erlangten: die sechziger und frühen siebziger Jahre. Beide Themenstränge sind für diese Zeit aus historischer und politologischer Perspektive noch nicht systematisch untersucht. Ziele: Ziel des Vorhabens ist es, den Gestaltwandel von Politik in Zeiten dynamischer gesellschaftlicher Veränderungen zu verfolgen. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welche Beziehung zueinander Wissenschaft und politisch-administratives System treten. Sie wird am Beispiel des Bildungswesens untersucht, einem Politikfeld mit hoher Interaktionsdichte zwischen beiden gesellschaftlichen Teilsystemen. Zentrale Forschungsfragen: Das Vorhaben unterscheidet sich von bisher vorliegenden Untersuchungen zur bundesdeutschen Bildungsgeschichte in seinem analytischen Zugriff. Es soll nicht in erster Linie um das Gelingen oder Scheitern, den Nutzen oder Nachteil, die Wirkungen oder Folgen der Bildungsreform gehen. Auch wenn diese Fragen immer wieder hineinspielen, soll das Politikfeld Bildungspolitik primär unter einer anderen Fragestellung untersucht werden: Es soll darum gehen, welche Rolle und welches Gewicht der Wissenschaft (und den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen) als beratender und Einfluss nehmender Akteurin beim Ausbau und Umbau des Bildungswesens in den Jahren der Bildungsexpansion zukam. In einem ersten Schritt soll untersucht werden, wie sich die wissenschaftlichen Paradigmen verschoben, mit deren Hilfe Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung das Feld des Bildungswesens durchleuchteten. Welches neue Wissen wurde verfügbar gemacht, als die Sozialwissenschaften in den sechziger Jahren den bis dato vorwaltenden geisteswissenschaftlich-hermeneutischen Ansatz der Erziehungswissenschaft ablösten? Welche Methoden der Erzeugung von Wissen kamen dabei neu ins Spiel? Welche Wissenschaften waren beteiligt? Wie veränderte sich im Verlauf der angedeuteten Ablösungsvorgänge das institutionelle Gefüge der bundesdeutschen Bildungsforschung? Wie wurde das bereitgestellte Wissen für das politischadministrative System verfügbar und verwertbar gemacht, was trug die Bildungsforschung dazu bei, den Problemen des Bildungswesens zu jener politischen Hochrangigkeit zu verhelfen, die sie im Untersuchungszeitraum besaßen? Ausgehend von diesen Beobachtungen von primär wissenschaftsgeschichtlichem Zuschnitt soll in einem zweiten Schritt der Frage nachgegangen werden, wie sich die in den sechziger Jahren allgemein proklamierte "Verwissenschaftlichung der Politik" in der Bildungspolitik niederschlug. Gefragt wird nach den formellen und informellen Gelenkstellen zwischen Wissenschaft und Politik. Nach dem Wandel der Bildungsforschung rückt damit als zweiter analytischer Bezugspunkt der Stil-, Gestalt- und Funktionswandel der (Bildungs-)Politik in den Mittelpunkt. Im Zentrum dieses Fragekomplexes stehen somit die Bemühungen, die Wissensbasis für staatliches Handeln zu erweitern. Dabei werden als Schnittstellen zunächst die wissenschaftliche Politikberatung in der Bildungspolitik und die Ausprägungen einer "experimentellen Politik" (am Beispiel der wissenschaftlichen Begleitung von Schulversuchen) untersucht. Weiterhin sollen für den Zeitraum von 1957 bis 1974 die Chancen und Grenzen der nun aufkommenden "Bildungsplanung" beleuchtet werden. Ein dritter Fragekomplex befasst sich schließlich mit den Politikinhalten selbst. ZEITRAUM: 1949-1980 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

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METHODE: Die Untersuchung geht zunächst bei der Quellenerschließung und -bearbeitung geschichtswissenschaftlich vor. Sie wertet dazu Bestände aus verschiedenen Bundes- und Länderarchiven aus, die bis vor ganz kurzer Zeit der Forschung wegen der 30-Jahre-Sperre für Akten noch nicht zur Verfügung standen, etwa die Bestände des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen, des Wissenschaftsrates und des Deutschen Bildungsrates, die alle im Bundesarchiv Koblenz aufbewahrt werden, sowie die zentralen Aktenbestände von Kultusministerien in den Hauptstaatsarchiven München, Düsseldorf, Stuttgart und Wiesbaden. Hinzu kommen Nachlässe und Deposita von wichtigen Protagonisten der Bildungsreform wie etwa Georg Picht (Bundesarchiv Koblenz) und Hildegard Hamm-Brücher (Institut für Zeitgeschichte München). Indem das Projekt für die Analyse Kategorien und Modelle aus den Nachbardisziplinen aufgreift, ist es interdisziplinär angelegt. So wird der geschichtswissenschaftliche Ansatz unter anderem mit den Konzepten und Grundkategorien der politikwissenschaftlichen "policy-analysis" verknüpft. Zugleich sollen Befunde und Modelle der wissenssoziologischen "research utilization"-Forschung (C. Weiss/ U. Beck/ W. Bonß) für die Untersuchung fruchtbar gemacht werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rudloff, Wilfried: Bildungsplanung in den Jahren des Bildungsbooms. in: Frese, Matthias; Paulus, Julia; Teppe, Karl (Hrsg.): Demokratisierung und gesellschaftlicher Aufbruch: die sechziger Jahre als Wendezeit der Bundesrepublik. Forschungen zur Regionalgeschichte, Bd. 44. Paderborn: Schöningh 2005, S. 259-282. ISBN 3-506-796178.+++Ders.: Wieviel Macht den Räten? Politikberatung im bundesdeutschen Bildungswesen von den fünfziger bis zu den sechziger Jahren. in: Fisch, Stefan; Rudloff, Wilfried (Hrsg.): Experten und Politik: wissenschaftliche Politikberatung in geschichtlicher Perspektive. Schriften der Hochschule Speyer, Bd. 168. Berlin: Duncker u. Humblot 2004, S. 153-188. ISBN 3-428-11565-1.+++Ders.: Studienreform und Gesamthochschule. in: Jahrbuch für Universitätsgeschichte, 8, 2005, S. 71-90.+++Ders.: Wissenschaftliche Politikberatung in der Bundesrepublik - Grundlinien in historischer Perspektive. in: Dagger, Stefan; Greiner, Christoph; Leinert, Kirsten; Meliß, Nadine; Menzel, Anne (Hrsg.): Politikberatung in Deutschland: Praxis und Perspektiven. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004. ISBN 3-531-14464-2. +++Ders.: Verwissenschaftlichung von Politik und Verwaltung? Politikberatung in den sechziger Jahren. in: Collin, Peter; Horstmann, Thomas (Hrsg.): Das Wissen des Staates: Geschichte, Theorie und Praxis. Schriften zur Rechtspolitologie, Bd. 17. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004. ISBN 3-8329-0889-7.+++Ders.: Does science matter? Zur Bedeutung wissenschaftlichen Wissens im politischen Prozess: am Beispiel der bundesdeutschen Bildungspolitik in den Jahren des "Bildungsbooms". FÖV Discussion Paper, Nr. 19, Mai 2005. Speyer: FÖV 2005. Unter: http://www.foev-speyer.de/publikationen/download.asp?ID=19& REIHE=Dis&MB=N downloadbar. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer (Postfach 1409, 67324 Speyer) KONTAKT: Leiter (Tel. 06232-654-342, e-mail: [email protected])

[103-L] Saage, Richard: Demokratietheorien: historischer Prozess, theoretische Entwicklung, soziotechnische Bedingungen ; eine Einführung, (Grundwissen Politik, Bd. 37), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 325 S., ISBN: 3-531-14722-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005-9242)

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INHALT: "Dieser Band stellt die Entwicklung der Demokratie und der Demokratietheorien von der Antike bis zur Gegenwart dar. Er erläutert die Veränderungen des Demokratiebegriffs und der wissenschaftlichen Diskussion über die Herrschaftsform und erklärt den Übergang von der alten, auf die Selbstbestimmung des Volkes abzielenden (direkten) Demokratie zur reduzierten Demokratie als Methode der Generierung staatlicher Normen und effizienter Elitenrekrutierung , wie sie sich in der Folge von Kontroversen und politischen Kämpfen herausgebildet hat. Insofern werden auch Kritiker und Gegner der Demokratie berücksichtigt, die durch ihre Argumente die Weiterentwicklung von Demokratietheorien angestoßen haben. Die wissenschaftlichen Debatten interpretiert der Autor als Reflexionen von Konflikten und Legitimationsproblemen bestehender Herrschaftsordnungen, die, auch abhängig vom jeweils erreichten Stand der wissenschaftlich-technischen Entwicklung, wiederum durch ökonomische und soziale Krisen verursacht wurden. Der Autor stellt also Ideengeschichte nicht als reine Geschichte von Theorien dar, sondern ordnet Ideen in den Kontext von sozialstrukturellen und politischen Entwicklungen ein. Die Leser können mit diesem Text nicht nur einen Einblick in die Demokratietheorien gewinnen, sie lernen auch, wie die Geschichte politischer Ideen studiert werden sollte." (Autorenreferat)

[104-F] Scheer, Monique, Dr.des. (Bearbeitung); Johler, Reinhard, Prof.Dr. (Leitung): "Wie nie zu anderer Zeit". Ethnographie und Anthropologie in Kriegsgefangenenlagern des 1. Weltkriegs (Teilprojekt E5/U2 im Projektbereich E: Kriegserfahrungen in den Humanwissenschaften) INHALT: Das Kriegsgefangenenlager als "Laboratorium" - eine geradezu ideale Forschungssituation - so empfand es der Wiener Anthropologe Rudolf Pöch, der von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mit der physisch-anthropologischen Datenerhebung unter gefangenen Alliierten Truppen 1915 beauftragt wurde. In den Lagern war eine noch nie zuvor im europäischen Krieg erlebte Vielfalt von Ethnizitäten an einem Ort vertreten, da England und Frankreich Soldaten auch aus ihren Kolonien rekrutierten und das russische Heer über Bevölkerungsgruppen vom Schwarzen Meer bis an den Pazifik verfügte. Hier konnte sich der "Menschenforscher" die Kosten und Mühen einer Feldforschungsreise ersparen und musste sich nicht mit uneinsichtigen Studienobjekten abmühen, da Gefangene den vom Kommando unterstützten Wissenschaftlern zu Gehorsam verpflichtet wurden. Mit dem Verhältnis zwischen Forschern und Zwangsobjekten als Form der Kriegserfahrung befasst sich zunächst dieses SFB-Projekt. Aber nicht nur physische Anthropologen machten von Institutionen und Strukturen des Militärapparates Gebrauch, sondern auch Ethnologen, Linguisten und Musikologen nutzen die Gelegenheit, die ihnen die Internierungslager boten. Neben den anthropologischen Körpervermessungen ließen deutsche und österreichische Wissenschaftler die Gefangenen ihre landesüblichen Gesänge, Sprachen, Tänze und handwerklichen Künste vorführen, die mit den neuen Techniken der Audio- und Videoaufzeichnung festgehalten wurden. So konnten sie die kürzlich entstandenen Phonogrammarchive in Berlin und Wien mit empirischem Material versorgen und die Institutionalisierung der Musikethnologie als wissenschaftliches Fach erheblich vorantreiben. Das Projekt untersucht also auch, wie diese Fächer mit den Kriegsgefangenenstudien ihre gesellschaftliche Relevanz unter Beweis stellen und das Fach an der Universität etablieren konnten. Das Hauptaugenmerk der anthropologischen Untersuchungen wurde auf die Rekonstruktion postulierter "Urrassen" gelegt, sowie deren "Mischverhältnis" bei zeitgenössischen Europäern. Mit dieser Fragestellung verflochten waren die Erkenntnisinteressen der sich zwischen evolutionistischen und diffusionistischen Paradigmen bewegenden

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ethnologischen Fächer, zumal diese Disziplinen institutionell noch nicht getrennt waren. Das Projekt geht schwerpunktmäßig auch der Frage nach, inwiefern die Forschungen im Lager zur Dynamisierung jenes evolutionistisch-rassistischen Wahrnehmung vor allem des "Ostens" im und nach dem Krieg beitrugen. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, SFB 437 Kriegserfahrungen - Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit (Brunnenstr. 30, 72074 Tübingen); Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft (Burgsteige 11, 72070 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[105-L] Schmidt, Uwe: Wissenschaftshistorische Ortsbestimmungen - die deutsche Familiensoziologie der Nachkriegszeit, in: Michael Klein (Hrsg.): Themen und Konzepte in der Familiensoziologie der Nachkriegszeit : Vorträge anlässlich der Veranstaltung der Sektion Familiensoziologie in der DGS in Kooperation mit der René-König-Gesellschaft auf dem 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 2004 in München, Würzburg: Ergon Verl., 2006, S. 13-47, ISBN: 389913-484-2 INHALT: "Für die deutsche Familiensoziologie stellte der Zweite Weltkrieg - vergleichbar mit vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen - erwartungsgemäß eine Zäsur dar. Obwohl die Tradition der deutschen Familiensoziologie durchaus Anknüpfungspunkte an die Vorkriegszeit bspw. in den Arbeiten von Helmut Schelsky aufweist, findet der Einfluss bzw. die ersehnte gesellschaftliche und damit auch wissenschaftliche Öffnung Deutschlands auch in der Familiensoziologie ihren Niederschlag. Vor allem der einsetzende methodische Paradigmenwechsel hin zu einer empirisch gestützten Forschung, als deren Protagonist René König anzusehen ist, leitet diesen wenn auch allmählichen Wandel ein. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Deskription dieses Wandels der deutschen Familiensoziologie in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Hieran anschließend soll im Sinne einer Typisierung familiensoziologischer Entwicklung ein Phasenmodell definiert werden, das die familiensoziologischen Diskurse zusammenfasst und eine wissenschaftshistorische Typisierung anstrebt. Schließlich wird ein Blick auf mögliche Desiderate und Entwicklungspotentiale der deutschen Familiensoziologie geworfen." (Autorenreferat)

[106-L] Schulz, Winfried: Communication research in the past half century: a personal account of what has been typical, striking, important and deplorable in german-speaking countries, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 1, S. 92-96 (Standort: UB Bonn (5)Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Bevor der Autor in seinem Vortrag Bilanz zur deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft zieht, erinnert er an die generelle Problematik der Kommunikationswissenschaft, den fehlenden Forschungsgegenstand. Kommunikation ist abstrakt, omnipresent, sie durchdringt alle Sphären des sozialen, psychologischen, biologischen und sogar technischen

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Raums. Die Konsequenzen, die sich daraus für die Entwicklung der Wissenschaftsdisziplin ergeben, werden kurz umrissen. Das Typischste für die Entwicklung der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft ist ihre Diskontinuität, die Amerikanisierung der Disziplin wird ebenfalls als typisch bezeichnet. Auffällig ist die enorme Verbreitung der Wissenschaftsdisziplin in den akademischen Institutionen in den letzten Jahrzehnten, bedeutend das Eindringen von theoretischen Modellen und Methoden aus anderen Forschungsfeldern. Für beklagenswert hält der Autor das Sich-selbst-genügen der deutschsprachigen Forschung, die außerhalb des Sprachraumes kaum wahrgenommen wird. Ebenfalls zu beklagen ist das Ignorieren von anderen als englischsprachigen Forschungen in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft. (PT)

[107-L] Schumann, Olaf J.: Wirtschaftsethik und Politische Ökonomie in theoriegeschichtlicher Perspektive, in: Thomas Beschorner, Thomas Eger (Hrsg.): Das Ethische in der Ökonomie : Festschrift für Hans G. Nutzinger, Marburg: Metropolis-Verl., 2005, S. 109-135, ISBN: 3-89518-504-3 (Standort: USB Köln (38)-32A2853) INHALT: "Der Autor diskutiert 'Wirtschaftsethik und Politische Ökonomie in theoriegeschichtlicher Perspektive', indem er an ein Ökonomieverständnis erinnern will, dass heute, wenn auch unter veränderten Bedingungen, weiter helfen kann, wichtige Fragestellungen zu bearbeiten. Er zeigt in Rekurs auf die grundlegenden Arbeiten von Adam Smith sowie in Bezugnahme auf ausgewählte theoriegeschichte Beispiele im 19. Jahrhundert (G. Poulett Scrope, Hermann Heinrich Gossen, Luigi Cossa und Joseph Schumpeter), dass Ethik, Politik und Ökonomie gleichberechtigte, aber interdependente Systeme darstellen. Der Autor plädiert für eine (Wieder-)Einbettung des Ökonomischen in Ethik und Politik unter der Anerkennung eines 'vernünftigen Pluralismus' als Merkmal demokratischer Gesellschaften." (Autorenreferat)

[108-L] Segrin, Chris: Communication and the study of personal well-being, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 6, S. 547-549 (Standort: USB Köln(38)MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/67/6/547) INHALT: Ein kurzer Blick auf die Geschichte von 50 Jahren Kommunikationswissenschaft und Kommunikationsforschung zeigt deren Bedeutung für Wissenschaft und Gesellschaft. Der Beitrag konzentriert sich auf den Beitrag, den die Kommunikationswissenschaft zum persönlichen Wohlbefinden geleistet und damit für die Gesellschaft als Ganzes geleistet hat. Der Begriff "persönliches Wohlbefinden" umfasst dabei u.a. die Bereiche physische und psychische Gesundheit, soziale Anpassung, Beziehungszufriedenheit und Berufserfolg. Alle diese Bereiche können als Marksteine von Lebensqualität bezeichnet werden. Am Beispiel der Erforschung wie Kommunikation Wohlbefinden bewirkt und beeinflusst lässt sich einem Massenpublikum eindrücklich demonstrieren, welche Bedeutung Forschung für das Leben eines jeden Einzelnen haben kann. Der Beitrag liefert eine kurze Bestandsaufnahme einschlägiger Arbeiten aus dem Bereich der Kommunikationswissenschaft. (UN)

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[109-F] Spakowski, Nicola, Prof.Dr. (Bearbeitung): The internationalization of the humanities and social sciences in the PRC INHALT: Research in the humanities and social sciences in China since the late 1980s marked by the increasing influence of Western standards, categories and theories. The project aims to identify the factors that shape internationalization processes in various fields of study. It focuses on two main questions: First, what are the channels, the institutional framework and the material basis for the internationalization of research in the social sciences and humanities in China? Second, what happens to a concept once it crosses national boundaries? Which meanings do categories and theories assume in discursive fields that are contested by a great variety of actors (Chinese mainland scholars, Chinese scholars from Hong Kong, Taiwan and the so called "diaspora", Western scholars, the Chinese government, Western foundations etc.)? So far the Chinese debate on internationalization/ indigenization in various disciplines has been analyzed and two case studies have been designed. ZEITRAUM: späte 1980er GEOGRAPHISCHER RAUM: China ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship of History (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-3391, Fax: 0421-200-3303, e-mail: [email protected])

[110-L] Speer, Andreas: Die gefährdete Neugier: über die Ursprünge unseres Wissenschaftsverständnisses, in: Forschung & Lehre : Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes, Jg. 11/2004, H. 12, S. 655657 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2388; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die These, dass erst die Neuzeit die den wissenschaftlichen Fortschritt vorantreibende menschliche Neugier rehabilitiert habe, ist weit verbreitet. Erst im Zuge einer umfassenden Säkularisierung sei es gelungen, die Idee eines freien Wissensstrebens aus den Fängen des 'mittelalterlichen' Dogmatismus wiederzugewinnen. Doch so einfach ist es nicht, wie ein Blick in die Geistesgeschichte zeigt. Dass das Streben nach Wissen dem Menschen angeboren sei und mit dem Staunen beginne, bildet den Kern des Mythos vom Wissen." (Autorenreferat)

[111-L] Stehr, Nico: Die soziale Bedeutung des Wissens, in: Nikolai Genov (Hrsg.): Die Entwicklung des soziologischen Wissens : Ergebnisse eines halben Jahrhunderts, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 101-128, ISBN: 3-8100-4121-1 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3498) INHALT: Der Wissenszweig, der sich mit der Natur des Wissens im Allgemeinen auseinandersetzt, ist traditionsgemäß die Philosophie. Die von ihr untersuchten Fragen drehen sich um das Verhältnis zwischen Wissen und Glauben (oder Ideologie), um die Gültigkeit und Zuverlässigkeit von Wissensbehauptungen. Seit den 1970er Jahren hat man auch in den Sozialwissenschaften zunehmend akzeptiert, dass Wissen von entscheidender Bedeutung für die sozialen, politischen und ökonomischen Beziehungen in modernen Gesellschaften ist. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass aber ein schwerwiegender theoretischer Mangel der vorhandenen Theorien moderner Gesellschaften, die dem Wissen eine zentrale Rolle zuweisen, in der un-

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differenzierten Behandlung des Wissens liegt. Der Rolle, die Wissen in diesen Theorien spielt, entsprechen keine ausführlichen und angemessenen Erörterungen über den Begriff des Wissens. Der Essay erörtert darum das aktuelle - und das heißt neue - Verständnis der sozialen Rolle des Wissens. Diese "Wende" wird zurückverfolgt: zuerst anhand des Programms der klassischen Wissenssoziologie, ihrer Entstehung und ihrer Interpretation in der Nachkriegszeit, gefolgt von einer kritischen Betrachtung der Beschränkungen der klassischen Wissenssoziologie, die auch für das vorherrschende Verständnis der Wissenssoziologie in der Nachkriegszeit charakteristisch sind. (ICA2)

[112-L] Stölting, Erhard: Die Soziologie in den hochschulpolitischen Konflikten der Weimarer Republik, in: Bettina Franke, Kurt Hammerich (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern - heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 9-30, ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: Der Autor geht in seinem Vortrag auf die Institutionalisierung der Soziologie an deutschen Universitäten während der Zeit der Weimarer Republik ein und vergleicht die hochschulpolitischen Konflikte jener Zeit mit denen der Gegenwart. Die Debatten um die Soziologie in der Weimarer Republik dokumentieren seiner Ansicht nach nicht nur die politische Färbung des öffentlichen Bildes und der innerakademischen Reputation der Soziologie, sondern zeigen gleichzeitig auch einen Mechanismus der Generierung wissenschaftlicher Disziplinen auf, welcher sich nicht auf unabweisbare praktische Erfordernisse berufen konnte. Die Ausführungen des Autors beziehen sich u.a. auf das Selbstverständnis der jungen Fachdisziplin Soziologie, die er anhand der Positionen einiger Gründungsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) skizziert, auf die politischen Gefährdungen und die Distanz der Soziologie zur praktischen Politik in der Weimarer Republik, auf die Frage der gesellschaftlichen Existenzberechtigung der Soziologie sowie auf die Bedeutung der Massentheorie und soziologischen Empirie. Er beschreibt ferner die Stellung und Transformation der Soziologie im Zuge der damaligen Hochschulreformen. (ICI)

[113-F] Universität Osnabrück: Soziologie und Sozialgeschichte der technischen Kommunikationsmittel INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-0)

[114-F] Universität Osnabrück: Geschichte der Politikwissenschaft und Soziologie INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)

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KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-0)

[115-F] Welkerling, Erika, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Losseff-Tillmanns, Gisela, Prof.Dr. (Leitung): Geschichte der Sozialen Arbeit INHALT: Erst in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden kritische Studien über die reibungslose Einbindung der Sozialarbeit in das NS-System durchgeführt. Lokale Untersuchungen sozialpädagogischer Arbeitsfelder sind in Deutschland bisher aber nur in wenigen Regionen und Bereichen erfolgt. Mit Fachtagungen und Studien wird versucht, einige Forschungslücken zu schließen. Themenschwerpunkte bilden a) Fürsorge und Wohlfahrtspflege im Bereich der Sonder- und Heilpädagogik und b) Rolle der Arbeitserziehung und Begriff der Arbeit im Nationalsozialismus. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachrichtung Soziologie, insb. Bildungs- und Arbeitssoziologie (Universitätsstr., Geb. 24.21, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0211-81-14635, e-mail: [email protected])

[116-L] Wiegel, Gerd: Deutungslinie des deutschen Faschismus: Geschichtswissenschaft in der Bundesrepublik und das Problem des deutschen Faschismus, in: Christina Kaindl (Hrsg.): Kritische Wissenschaften im Neoliberalismus, Marburg: BdWi-Verl., 2005, S. 231-248, ISBN: 3-924684-94-4 (Standort: UB Wuppertal(468)-ORC3123) INHALT: Totalitarismustheorie, Faschismustheorie, Historikerstreit, Wehrmachtsausstellung, Debatte um Bombenkrieg und Vertreibung - alle diese auch von Historikern mit betriebenen Auseinandersetzungen haben politische Implikationen und sind auch Ausdruck von "Geschichtspolitik". Der Blick auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Faschismus ist also immer auch ein Blick auf die politischen Kontroversen, die mit dieser Vergangenheit verbunden sind. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert, dass und wie seit dem 8. Mai 1945 die Beschäftigung mit der Geschichte des deutschen Faschismus immer auch politisch konotiert war und ist. Mit dem Verweis auf den Faschismus können Kriege legitimiert oder moralisch desavouiert werden, für beides gibt es Beispiele in der jüngeren Vergangenheit. Der Autor beschreibt die "Geschichtspolitik" der verschieden Faschismustheorie der BRD als ein Handlungs- und Politikfeld, auf dem verschiedene Akteure Geschichte mit ihren spezifischen Interessen befrachten und politisch zu nutzen suchen; die Akteure sind konkurrierende Deutungseliten wie etwa Politiker, Journalisten, Intellektuelle und eben auch Wissenschaftler. (ICA2)

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[117-F] Bialkowski, Blazej (Bearbeitung); Kittsteiner, Heinz Dieter, Prof.Dr. (Betreuung): Deutsche Historiker und die "Reichsuniversität Posen" (1941/ 1945). Personen- und Institutionsgeschichte im deutsch-polnischen Beziehungsdiskurs INHALT: In der Dissertation liegt der Fokus in der Verbindung von intellektuellen Wissenschaftlerportraits, die über den engen zeitlichen Rahmen 1939-1945 hinausgehen, mit der Institutionsgeschichte der im okkupierten Polen im April 1941 gegründeten "Reichsuniversität Posen". Gefragt wird nach politischer und wissenschaftlicher Sozialisation der Historiker, dem Karriereweg und der Tätigkeit in Posen bzw. der Grundhaltung zur "Reichsuniversität Posen". ZEITRAUM: 1941/ 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Posen ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende europäische Geschichte der Neuzeit (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0335-5534-2273, Fax: 0335-5534-2843)

[118-L] Brickenkamp, Rolf: Die Anfänge der Diagnostica, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 50/2004, H. 1, S. 5-7 INHALT: "Die Ursprünge und ersten Jahre der Diagnostica werden aus der Perspektive des damaligen Redaktionsassistenten und späteren Mitherausgebers reflektiert. Insbesondere werden die Ziele, die der Gründer dieser Zeitschrift, Kurt Wilde, mit dem Aufbau der Diagnostica verfolgte, beschrieben. Aus dem Vergleich der früheren diagnostica mit der heutigen Diagnostica werden Desiderate für ihre weitere Entwicklung abgeleitet. Dies betrifft insbesondere die Rolle der Diagnostica als Informationsorgan über psychologische Tests und Untersuchungsmethoden." (Autorenreferat, ZPID)

[119-L] Buchstein, Hubertus; Schmalz-Bruns, Rainer (Hrsg.): Politik der Integration: Symbole, Repräsentation, Institution ; Festschrift für Gerhard Göhler zum 65. Geburtstag, (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 7), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2006, 452 S., ISBN: 3-8329-1758-6 INHALT: "Mit dem Begriff der Integration wird ein Leitkonzept des politischen Denkens bezeichnet, das trotz seiner erneut akzentuierten Bedeutung im Zuge des gegenwärtigen Denationalisierungsprozesses von Politik hinsichtlich seiner begrifflichen wie auch konzeptionellen Konturen und institutionellen Ausgestaltung nach wie vor umstritten ist. Der vorliegende Band, Prof. Gerhard Göhler zum 65. Geburtstag gewidmet, nimmt sich dieses Begriffs aus der Perspektive der politischen Theorie, der politischen Ideengeschichte und der politischen Philosophie an. Die einzelnen Beiträge erkunden die damit verbundenen konzeptuellen und systematischen Probleme in drei miteinander verbundenen Dimensionen: Symbole, Repräsen-

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tation und Institution. Mit diesen drei Stichworten wird nicht nur das Problemfeld einer Politik der Integration näher bestimmt, sondern es werden zugleich die zentralen Fragerichtungen des gegenwärtigen Forschungsstandes markiert und diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Herfried Münkler: Paradies und Utopie in der Geschichte des politischen Denkens (55-72); Klaus Roth: Geschichtsphilosophie und Soziologie in Hegels praktischer Philosophie (73-95); Richard Saage: Hegel und die Demokratie (97-110); Bernd Ladwig: Moderne Sittlichkeit. Grundzüge einer 'hegelianischen' Gesellschaftstheorie des Politischen (111-135); Bodo Zeuner: Zum Wandel der normativen Grundlagen der Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik (137-155); Ina Kerner: Kollektive Identität. Überlegungen zum Gebrauch eines umstrittenen Konzepts (157-173); Ulrich K. Preuß: Normorientierung in den internationalen Beziehungen (175-196); Kari Palonen: Was hätte Max Weber zu Hannah Arendt gesagt? Reflexionen zu Hannah Arendts Kritik der repräsentativen Demokratie (199-213); Reinhard Zintl: Was ist utilitaristisch an einer rationalistischen Theorie politischer Institutionen? (215228); Thomas Saretzki: Policy-Analyse und Politikwissenschaft (229-246); Hans Vorländer: Emergente Institution. Warum die Verfassung ein Prozess ist (247-259); Frank Nullmeier: Symbol und Demokratie, Souveränität und Verfassung (261-279); Ansgar Klein: Zivilgesellschaft im reformpolitischen Diskurs (281-299); Matthias Iser: Glauben als Pflicht? Zivilreligion bei Jean-Jacques Rousseau (303-322); Jürgen Gebhardt: 'One Nation Under God' - zum politisch-religiösen Selbstverständnis der USA (323-338); Reinhard Blänkner: Tugend, Verfassung, Zivilreligion. Normative Integration im aufgeklärten Liberalismus (339-367); Rudolf Speth: Das Gemeinwohl als Wohl der Nation. Die Veränderung des Gemeinwohldiskurses im 19. Jahrhundert (369-388); Kurt Lenk: Gibt es einen Urfaschismus? Zur Genese des Syndroms (389-398); Ference L. Lendvai: Politische und kulturelle Faktoren der europäischen Identität (399-412); Gesine Schwan: Eine gemeinsame politische Kultur in Europa - Herausforderungen und Chancen (413-422); Karl-Siegbert Rehberg: Bilder institutioneller und antiinstitutioneller Gewalt. Reflexionen zu Gerhard Richters Stammheim-Zyklus als Spurensuche (423-443).

[120-F] Curthoys, Edward (Bearbeitung): Hannah Arendt and world-thought in the twentieth century INHALT: The editor's current research project focuses on the political theorist Hannah Arendt, famous for her analysis of totalitarian regimes in the twentieth century. He wants to conduct research into Arendt's attempt to revive the conditions for a 'world-literature'. Worldliterature, a term first used by Goethe in 1827, refers to an increase in cultural exchange and international collaboration that can shape post-national forms of political agency. This project will be the first truly interdisciplinary analysis of the intellectual and political currents of the twentieth century that shaped Arendt's critical preoccupations. Moving beyond exegesis of her political thought, 'Hannah Arendt and World-Thought in the Twentieth Century' will illuminate Arendt's approach to education, her commitment to literature and literary friendships, and her indebtedness to an ethic of worldly understanding inspired by anti-fascist forms of linguistic and cultural critique. The Significance of World-Literature in the Twenty-First Century. This project is particularly timely in the current climate where political languages of civilisational clashes and perpetual war threaten to undermine cross-cultural inquiry and international co-operation. In this context, Arendt's commitment to literature as a form of concrete experience and comparative reflection is especially important. By advocating an international literature that thematised migration, exile, and the experience of colonialism, war, and

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revolution, Arendt diagnosed those quintessential themes of the twentieth century that continue into our own. Arendt was interested in writers who embodied the ethic of a 'world literature'; writers with a unique and non-doctrinaire perspective on the moral failures of nationalism, the rise of stateless persons, and the capacity of national thinking to cope with crimes against humanity. Two Dimensions of World-Thought he wishes to Research. 1. Arendt as Educator in the United States: 1955-68. In the first six months of 2005, the editor's first year of post-doctoral research, he wants to conduct further research into those writers and themes that Arendt promulgated in political science courses that she taught in U.S. universities between 1955 and 1968. According to Arendt, these courses were designed to introduce students to political experiences 'not in the raw', but, on the other hand, 'without theoretical overtones', that is, as refracted through aesthetic imagination. He is interested in Arendt's interest in an international literature as an interpretive prism, mediating the subjective experience of war, revolution, and totalitarianism with representational resources such as picaresque narrative, allegory, and satire. 2. The Influence of post-war anti-fascist cultural and linguistic critique on Arend't theory of a world-literature. He is interested in the ethical effects of Arendt's long friendship with her mentor, the German philosopher Karl Jaspers, and their shared commitment to developing post-national forms of citizenship, cultural exchange, and literary collaboration. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: University of Technology Sydney (Broadway, NSW 2007 Sydney, Australien) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02-9713-2953, e-mail: [email protected])

[121-L] Denzel, Markus A. (Hrsg.): Wirtschaft - Politik - Geschichte: Beiträge zum Gedenkkolloquium anläßlich des 100. Geburtstages von Wilhelm Abel am 16. Oktober 2004 in Leipzig, (Studien zur Gewerbe- und Handelsgeschichte der vorindustriellen Zeit, Bd. 24), Stuttgart: Steiner 2004, 160 S., ISBN: 3-51508633-1 INHALT: Der Titel umreißt das Arbeits- und Forschungsfeld des Nationalökonomen Abel, der in Göttingen lehrte und forschte. Dort begründete er die 'Währungs- und Wirtschaftshistorischen Sammlungen', die nach der Wende nach Leipzig überführt wurden. So erklärt sich auch der Veranstaltungsort für das Kolloquium. Der Band umfasst fünf Beiträge: Friedrich-Wilhelm Henning beschäftigt sich mit dem Forschungsansatz Abels zur Agrargeschichte, Hans-Jürgen Gerhard mit Abels preishistorischen Untersuchungen und Karl-Heinz Schmidt mit Abels Beiträgen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Karl Heinrich Kaufhold untersucht den Beitrag Abels zur wirtschaftshistorischen Forschung im 20. Jahrhundert und schließlich widmet sich Markus A. Denzel der Genese der Leipziger 'Währungs- und Wirtschaftshistorischen Sammlungen'. Im Anhang findet sich eine ausführliche Bibliografie der Schriften Abels, die Danny Weber zusammengestellt hat. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Friedrich-Wilhelm Henning: Agrargeschichte als wichtiger Bestandteil der Wirtschafts- und Sozialgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Forschungsansätze Wilhelm Abels (11-36); Hans-Jürgen Gerhard: Preise als wirtschaftshistorische Indikatoren. Wilhelm Abels preishistorische Untersuchungen aus heutiger Sicht (37-58); Karl-Heinz Schmidt: 'Politik ist jede ordnende Gestaltung sozialen Lebens'. Schwerpunkte und Anregungen in Wilhelm Abels Beiträgen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik (59-102); Karl Heinrich Kaufhold: Der Beitrag Wilhelm Abels zur wirtschaftshistorischen Forschung im 20. Jahrhundert (103-127); Markus A. Denzel: Die Genese der

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Leipziger Währungs- und Wirtschaftshistorischen Sammlungen und ihre Bedeutung für die Geld- und Währungsgeschichte des Alten Reiches (129-147). (ZPol, VS)

[122-L] Dreier, Volker: Die Architektur politischen Handelns: Machiavellis Il Principe im Kontext der modernen Wissenschaftstheorie, Freiburg im Breisgau: Alber 2005, 488 S., ISBN: 3-495-48127-3 INHALT: Landläufig steht der Name Machiavellis für ein amoralisches Verständnis von Politik, das diese primär als Durchsetzung von Interessen sieht und dementsprechend die Beherrschung von Machttechniken ins Zentrum politischer Klugheit rückt. Dreier wendet sich ebenso vehement gegen eine derartige Mythisierung des klassischen Autors wie zugleich gegen einen davon inspirierten Interpretations- und Rezeptionsstrang, der auch innerhalb einer methodologisch nicht aufgeklärten Politikwissenschaft zu finden sei. Er möchte zu einer Entzauberung des Mythos 'Machiavelli' beitragen - und das in der Hauptsache durch einen 'wissenschaftstheoretisch determinierten Dialog' mit Machiavellis 'Il Principe'. An diesem Standardwerk der politischen Ideengeschichte will Dreier beispielhaft zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist, klassische politische Theorien jenseits der hermeneutischen Tradition mit dem Instrumentarium der modernen Wissenschaftstheorie zu rekonstruieren und auf diesem Wege für die zeitgenössische Politikwissenschaft eine 'präzise formulierte politische Handlungstheorie zu generieren' (397). Dementsprechend nehmen metatheoretische Überlegungen - hier vor allem zu den Konzepten der Formalisierung und der rationalen Rekonstruktion - breiten Raum ein und auch in den Kapiteln zu 'Il Principe' bedient sich Dreier in hohem Maße einer formalisierten Darstellung. (ZPol, VS)

[123-L] Dvorák, Johann: Theodor W. Adorno und die Wiener Moderne: ästhetische Theorie, Politik und Gesellschaft, Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 296 S., ISBN: 3-631-53184-2 INHALT: "Der Kampf um die Moderne war im Wien der vergangenen Jahrhundertwende ein Feld der politischen Auseinandersetzung in der Sphäre der Kultur. Die enge Verbundenheit von Kunst, ästhetischer Theorie und Politik (bei gleichzeitiger Betonung des Unpolitischen) fand in Wien ihren besonderen Ausdruck; die Analyse des Scheinhaften, die Entdeckung des hinter dem schönen Schein Verborgenen gehörte (und gehört) in Wien durchaus zu einer geradezu alltäglichen Notwendigkeit. An der Wiener Moderne und den in ihr abgelagerten gesellschaftlichen Auseinandersetzungen konnte Theodor W. Adorno in hervorragender Weise eine Ästhetik der Moderne in Verbindung mit der Entfaltung von Gesellschaftstheorien (in Form von Fragmenten) erarbeiten. Dabei zeigt sich auch, dass die Beziehungen zur Wiener Moderne (und deren soziale Rahmenbedingungen) maßgebend für Adornos theoretische Entwicklung bis zum Lebensende waren. In dem Buch werden die Entstehungsbedingungen der frühen Theorien Adornos dargestellt, konzentriert auf den Zeitraum 1925 bis 1937, das heißt auf die Zeit von Adornos Studium bei Alban Berg und Eduard Steuermann in Wien, seiner Redaktionstätigkeit bei der Zeitschrift Anbruch und seiner Versuche in der Emigration, in Wien Fuß zu fassen. Es werden die Ansätze zu einem Projekt der systematischen Entwicklung materialistischer Theorie (zusammen mit Walter Benjamin und Alfred Sohn-Rethel) gezeigt und abschließend die Beziehung Adornos zu Wien (und vor allem zu Graz) nach 1945 skizziert." (Autorenreferat)

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[124-L] Eberle, Thomas S. (Hrsg.): 50 Jahre Schweizerische Gesellschaft für Soziologie, Zürich: Seismo Verl. 2005, 140 S., ISBN: 3-03777-039-2 (Standort: SB München(12)-2006.246) INHALT: "Die Schweizerische Gesellschaft für Soziologie (SGS) feiert ihr 50-jähriges Bestehen. In diesem Jubiläumsband wird die Geschichte der Gesellschaft nachgezeichnet und durch persönliche Rück- und Ausblicke der noch lebenden PräsidentInnen ergänzt. Seit ihrer Gründung im Mai 1955 hat die SGS verschiedene Etappen durchlaufen und entwickelte sich von einem Gönnerverein zu einer professionellen wissenschaftlichen Gesellschaft mit einem eigenen Verlag, einer angesehenen Fachzeitschrift und einem Bulletin. Durch die Bildung thematischer Forschungskomitees und die regelmäßige Veranstaltung von Kongressen fördert sie den wissenschaftlichen Austausch im Inland wie auch mit SoziologInnen im Ausland. Zahlreiche Erfolge zeitigten auch ihre wissenschaftspolitischen Initiativen und Aktivitäten. Die SGS ist aus der heutigen Wissenschaftslandschaft nicht mehr wegzudenken und wird auch in Zukunft zentrale Funktionen für die soziologische Profession erfüllen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claudia Honegger, Pascal Jurt: Schweizerische Gesellschaft für Soziologie (1955-2005). Zur Geschichte einer nationalen Fachgesellschaft (11-82); Walo Hutmacher: La transition d'une société de promotion vers une société savante professionnelle (83-98); René Levy: A quoi bon la SSS? (98-109); Claudia Honegger: Die Schweizerische Gesellschaft für Soziologie: In der Zwickmühle von nationalen Erwartungen und internationalen Anforderungen (109-116); Thomas S. Eberle: Professionalität im Milizsystem: Management- und Führungsaufgaben in einer wissenschaftlichen Gesellschaft (116-131).

[125-F] Fisch, Stefan, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Geschichte des Internationalen Instituts für Verwaltungswissenschaften 1910-1947 INHALT: Zur 75-Jahr-Feier der Gründung von IIAS/ IISA 1930 in Brüssel erarbeitete eine Historikergruppe eine Darstellung von wichtigen Aspekten der Institutsgeschichte aus transnationaler Perspektive. In diesem Kontext ging es bei diesem Projekt darum, die Vorgeschichte seiner Gründung, seine Tätigkeit und sein Schicksal angesichts der nationalsozialistischen Gegengründung einer "Internationalen Akademie für Verwaltungswissenschaften" 1942 in Berlin zu beleuchten. 1910 fand in Brüssel parallel zur Weltausstellung der erste internationale Kongress für Verwaltungswissenschaften statt, aus dem als Vorläufer des Instituts die "Commission Permanente des Congrès Internationaux des Sciences Administratives" entstand. Weitere Kongresse wurden 1923 in Brüssel, 1927 in Paris und 1930 in Madrid abgehalten. In diesem Jahr wurde die "Commission Permanente" in das heutige IISA/ IISA umgewandelt. Die nächsten Kongresse wurden 1933 in Wien und 1936 in Warschau abgehalten. Für 1939 war Berlin als Kongressort vorgesehen, nachdem das Deutsche Reich, vertreten durch das Reichsinnenministerium, erst im Jahre 1937 dem IIAS beigetreten war. Zugleich entstand eine "Deutsche Sektion" des Instituts aus Wissenschaftlern und Praktikern, an deren Spitze Staatssekretär Stuckart vom Reichsinnenministerium stand. Bis 1939 ist das IIAS/ IISA dank der Unterstützung durch den Rockefeller Trust ein wesentlicher Ort für den Transfer moderner amerikanischen Verwaltungsauffassungen (Brownlow, Gullick u.a.) nach Europa. Am 8. Mai 1941 bemächtigten sich deutsche Stellen (Gestapo) in Brüssel des Institutsgebäudes und beschlagnahmten alle Akten und die gesamte Bibliothek. Im Blick auf den Staatsrechtler Prof.Dr. Reinhard Höhn, der sein Institut für Staatswissenschaften an der FriedrichWilhelms-Universität international ausbauen wollte, wurde zwar beim IIAS in Brüssel über

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eine "Verlegung" nach Berlin "verhandelt", doch sind Akten und Bibliothek seitdem verschwunden, was die Arbeit erheblich erschwerte. Die Wiedergründung des Instituts 1947 ging wesentlich auf den damaligen schweizerischen Bundeskanzler Dr. Leimgruber zurück, der die personelle Kontinuität über den Bruch von 1942 sicherte und erster Nachkriegs-Präsident wurde. ZEITRAUM: 1910-1947 GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Spanien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Polen, Ungarn, Deutschland, USA METHODE: historische quellenorientierte Forschung VERÖFFENTLICHUNGEN: Fisch, Stefan: Origins and history of the International Institute of Administrative Sciences: from its beginnings to its reconstruction after World War II (19101944/47). in: Duggett, Michael; Rugge, Fabio (eds.): IIAS/ IISA administration & services: 1930-2005. International Institute of Administrative Sciences monographs, Vol. 26. Amsterdam: IOS Press 2005, pp. 35-60. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: International Institute for Administrative Sciences, Brüssel FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Wissenschaftler INSTITUTION: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, insb. Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte (Postfach 1409, 67324 Speyer) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06232-654-342, e-mail: [email protected])

[126-L] Gawrich, Andrea; Lietzmann, Hans J. (Hrsg.): Politik und Geschichte: "Gute Politik" und ihre Zeit ; Wilhelm Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2005, 400 S., ISBN: 3-89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets Bochum-D700/380) INHALT: "Geschichtlichkeit ist nach wie vor ein seltenes Attribut politikwissenschaftlicher Forschung in Deutschland. Dies gilt in besonderer Weise für die Auseinandersetzung mit den Fragen nach einer 'Guten Politik' im aristotelischen Sinn. Die Beiträge dieses Sammelbandes versuchen diese Zusammenführung historischen und politikwissenschaftlichen Denkens. Neben zentralen Facetten politikwissenschaftlicher Ideengeschichte werden aktuelle Aspekte der bundesrepublikanischen Demokratie und zeithistorische Fragen des politischen Systems der DDR aufgegriffen sowie internationale Facetten des deutschen Regierungssystems und Aspekte europäischer Integration betrachtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Anter: Die Idee der Ordnung: Zur Paradoxie einer Leitfigur des politischen Denkens (14-29); Karl Graf Ballestrem: Homo oeconomicus? Zum Menschenbild des klassischen Liberalismus (30-44); Wilhelm Geerlings: 'Jedermann sei Untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat': Augustinus über Röm 13,1-7 (45-59); Hans J. Lietzmann: Die politische Symbolkraft von Verfassungen und die Genealogie des europäischen Konstitutionalismus (60-75); Ewald Grothe: Von Preußen nach Japan und zurück. Otto Hintze, Fritz Hartung und die deutsche Verfassungsgeschichtsschreibung (76-93); Katinka Netzer: Die 'potenzirten Deutschen' Germanisten im Vormärz (94-106); Klaus Schubert/Sven-Uwe Schmitz: Ideengeschichtliche Hintergründe der Policy-Forschung (107-124); Ralf Walkenhaus: Die Idee der Universität in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik (125-144); Gert-Joachim Glaeßner: Totalitarismus oder Demokratie - zu den Leistungen und Grenzen der Totalitarismusanalyse (145-156); Stefan Goch: Die Gedankenwelt der protestantischen Arbeiterbewegung im Ruhrgebiet vor dem Ersten Weltkrieg (157-171); Hubertus Buchstein: Die Demokratie an den Grenzen des allgemeinen Wahlrechts (174-195); Everhard Holtmann: Aktuelle Probleme der Gewaltenteilung

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im deutschen Regierungssystem (196-209); Rainer Bovermann: 'Alle Macht den Mitgliedern'? Die Diskussion über Instrumente direkter Beteiligung in den deutschen Großparteien (210-220); Karl-Rudolf Korte: Strategie und Rationalität: Wie reagieren Parteien auf komplexe Wählermärkte? (221-231); Lothar Mertens: Zwischen Ideologie und Wissenschaft: Die Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (232-245); Wolfgang Buschfort: Marie Torhorst - die erste deutsche Ministerin (246-254); Hanns W. Maull: Deutsche Außenpolitik: Zu wenig, zu halbherzig, zu unentschlossen: Wider die Vernachlässigung des außenpolitischen Gemeinwohls (256-270); Klaus Schubert: Deutschland und seine Außenpolitik im europäischen und transatlantischen Kontext. 'Normalisierung' oder 'soft power'? (271291); Werner Weidenfeld: Neudefinition der transatlantischen Beziehungen zwischen historischer Verantwortung und neuen Herausforderungen (292-311); Ludger Volmer: Krisenprävention und Konfliktbearbeitung im 21. Jahrhundert: Außen- und Sicherheitspolitik im Zeitalter der Globalisierung (312-323); Andrea Gawrich: Okkupationsregime und Dimensionen von Besatzungspolitik: Ein Regimetyp sui generis? (324-339); Ulrich von Alemann: Eine Verfassung für die Europäische Union? Eine Disputatio in 10 Fragen und 10 Antworten (340-349); Thomas Pfeiffer: Reich - Nation - Vision: Schlaglichter auf die Europa-Konstruktionen des Rechtsextremismus (350-363); Ulrich Widmaier: Politik in zusammengesetzten Politien - eine vergleichende organisationstheoretische Perspektive (364-382); Bert Becker: Die Niederlande und die deutsche Einheit 1871 und 1990: Aspekte einer europäischen Nachbarschaft (383-395).

[127-L] Gloe, Markus: Planung für die deutsche Einheit: der Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands 1952-1975, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 375 S., ISBN: 3-531-144359 INHALT: Hätte die westdeutsche politische Klasse doch besser auf die Wiedervereinigung vorbereitet sein können? Existierte nicht genügend wissenschaftlich abgestützte Expertise, auf die die Bundesregierung die Politik der deutschen Einheit hätte stützen können? Diese Fragen stehen in der Arbeit zwar nicht im Vordergrund. Denn in erster Linie geht es um den 'Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung', der 1952 vom Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, eingerichtet worden war. In dem Beirat kamen Politiker und 'vor allem' Wissenschaftler zusammen, um ein Handlungsprogramm für den Fall einer etwaigen Überwindung der Teilung zu entwickeln. Zugleich hatte der Beirat die Aufgabe, die politische, soziale und ökonomische Entwicklung in der DDR zu beobachten. Nachdem die sozialliberale Koalition bereits die finanzielle Unterstützung zurückgefahren hatte, beendete die Bundesregierung die Arbeit des Beirates im Jahr 1975. Gloe analysiert das institutionelle Umfeld des Beirates, er skizziert die Forschungsschwerpunkte und untersucht die Rezeption seiner Arbeit. Im abschließenden Teil wird schließlich doch eine Einschätzung zu den eingangs aufgeworfenen Fragen vorgenommen, indem die zentralen Strukturentscheidungen der realen Wiedervereinigungspolitik mit den Empfehlungen des Beirates verglichen werden. Gloes Fazit: Die Bundesregierung hätte aus den Berichten des Beirates durchaus lernen können, wo die Schwächen der in den Jahren nach 1990 verfolgten Problemlösungen liegen. Das hätte 'ein rechtzeitiges Umdenken und Einlenken wahrscheinlicher gemacht' (334). (ZPol, VS)

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[128-L] Göttlich, Udo: Leo Löwenthal - soziale Theorie der Massenkultur und kritische Kommunikationsforschung: Löwenthals Medienanalysen und Massenkulturkritik im Kontext der amerikanischen Kommunikationsforschung der Nachkriegszeit, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, Nr. 1, S. 105-127 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "In dem Aufsatz werden die wesentlichen Stationen, Arbeiten und theoretischen Einlassungen des Werks von Leo Löwenthal aus der Zeit des Exils der frühen Kritischen Theorie und der Nachkriegszeit dargestellt. Dabei steht das Verhältnis zu Problemen und Grundlagen der Kommunikationswissenschaft, vor allem in Auseinandersetzung mit Massenkultur, im Vordergrund. Die im Werk Löwenthals anzutreffende Position erlaubt zum einen, die Kulturindustrieproblematik im Rahmen einer historisch fundierten Auseinandersetzung mit der Massenkommunikation und der Massenkultur zu differenzieren, und verweist zum anderen auf die Rolle einer kritischen Kommunikationswissenschaft in Auseinandersetzung mit konkurrierenden theoretischen Traditionen und Forschungslinien. In diesem Sinne geht es um eine Aktualisierung von Fragen und Motiven einer kritischen Kommunikationswissenschaft, die im Durchgang durch Löwenthals Arbeiten diskutiert werden." (Autorenreferat)

[129-L] Kellershohn, Helmut: Zwischen Wissenschaft und Mythos: einige Anmerkungen zu Armin Mohlers "Konservative Revolution", in: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hrsg.): Völkische Bande : Dekadenz und Wiedergeburt - Analysen rechter Ideologie, Münster: Unrast-Verl., 2005, S. 66-89, ISBN: 3-89771-737-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MC7200/180) INHALT: Der Autor des Buches "Konservative Revolution" Armin Mohler (1920-2003) war die "graue Eminenz" des intellektuellen Rechtsextremismus in der BRD. Als ehemaliger Privatsekretär Ernst Jüngers und als Briefpartner Carl Schmitts war er gleichsam mit der Aura des legitimen Erben und Vermittlers versehen. Er selbst bezeichnete sich in einem Interview "als einen der Väter der Neuen Rechten in Deutschland" (Leipziger Volkszeitung v. 25/26. Nov. 1995). Der Beitrag wirft zunächst einen Blick auf die äußere Karriere dieses Buches, bevor dann im zweiten Schritt Mohlers Konstrukt der "Konservativen Revolution" selbst thematisiert wird. Für den Autor gelingt es Mohler weder, eine geistige Einheit der von ihm konstatierten Strömungen der Konservativen Revolution positiv zu bestimmen, noch eine Abgrenzung zwischen Konservativer Revolution und Nationalsozialismus stringent zu begründen. Mohlers Buch wird so zum denkwürdigen Beispiel für das Zusammenspiel von Traditionsbildung und Transformation: Die Behauptung, es habe - erstens - eine eigenständige geistige Strömung mit dem Namen "Konservative Revolution" gegeben, an die - zweitens - nach 1945 wieder angeknüpft werden konnte, unterwirft das historische Material - aus der Perspektive der Nachkriegszeit - dem Bedürfnis, einen "revolutionären Konservatismus" zu konstruieren, den es allerdings in der von Mohler beschriebenen Form nie gegeben hat. (ICA2)

[130-L] Koslowski, Stefan: Zur Philosophie von Wirtschaft und Recht: Lorenz von Stein im Spannungsfeld zwischen Idealismus, Historismus und Positivismus, (Philosophische Schriften, Bd. 60), Berlin: Duncker & Humblot 2005, 479 S., ISBN: 3-428-11657-7 (Standort: ULB Münster(6)-3H/86453)

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INHALT: Die Studie zeigt anhand des Werks von Lorenz von Stein, dass Philosophie, Gesellschaftslehre, Wirtschaftswissenschaft, Verwaltungslehre, Jurisprudenz und die Staatswissenschaften keinen monolithischen Block darstellen. Ihr Wechselbezug bildet vielmehr eine organische Einheit, die als Wirklichkeitswissenschaft das komplexe Verhältnis zwischen Individuum, Gesellschaft und Staat angemessen erfasst. In diesem Modell erklären welthistorische Individuen, gesellschaftliche Mächte und staatliche Ordnungen den historischsystematischen Wandel ihrer qualitativen Beziehung zueinander. So verstanden treten im nachmetaphysischen Zeitalter Geschichtswissenschaft, Nationalökonomie, Gesellschaftslehre und Staatstheorie an die Stelle der praktischen Philosophie. Die Arbeit untersucht zunächst Steins Weg von der Philosophie zur Wirklichkeit, der zur Herausbildung eines neuen Ansatzes in der Auseinandersetzung mit dem Junghegelianismus und Historismus führte, und wendet sich im zweiten Teil den philosophischen, sozialphilosophischen und soziologischen Grundbegriffen Steins zu. Diese werden mit Hegel, Karl Marx, Wilhelm Dilthey und Max Weber verglichen. Steins Kritik des französischen Frühsozialismus und der englischen Freihandelsschule führt schließlich im dritten Hauptteil zu den Grundlagen seiner Wirtschaftsanthropologie und -philosophie. Im Spiegel der Auseinandersetzung des angeblichen Hegelianers Lorenz von Stein zwischen der historisch-ethischen und der österreichischen Schule der Nationalökonomie können dann die Größe und die Grenzen seiner "Philosophie der Freiheit" aufgezeigt werden. (ICI2)

[131-L] Laitko, Hubert: "Sozialismus oder Barbarei?": Jürgen Kuczynski und das Problem der historischen Alternativen, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2006, H. 185, S. 211-221 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/185/185.pdf) INHALT: Für den bekannten ostdeutschen Sozialwissenschaftler Jürgen Kuczynski (1904-1997) war die historische Alternative "Sozialismus oder Barbarei" das zentrale Credo, das sein Geschichtsbild und seine Zukunftsvorstellungen prägte. Der Verfasser diskutiert hier vor allem Kuczynskis Schriften "Dialog mit meinem Urenkel" (1983) und "Fortgesetzter Dialog mit meinem Urenkel" (1996), in denen dieser sein politisches und wissenschaftliches Erbe formuliert hat. (ICEÜbers)

[132-L] Leutner, Detlev: Konstanz im Wandel?: die Diagnostica als deutschsprachige psychologische Zeitschrift auf dem Weg ins dritte Jahrtausend, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 50/2004, H. 1, S. 18-21 INHALT: "Aus der Perspektive des geschäftsführenden Herausgebers der Zeitschrift Diagnostica in den Jahren 1995 bis 2002 wird über herausgeberische Maßnahmen zur Sicherung und zur Verbesserung der Qualität der Zeitschrift berichtet. Die Maßnahmen betreffen die Anpassung an internationale Standards wissenschaftlicher Veröffentlichungspraxis bei Beibehaltung von Deutsch als Veröffentlichungssprache, die Fokussierung auf empirische Originalarbeiten und den Erhalt der Konkurrenz im Verhältnis zur Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie. Bei allem Wandel zeigt sich jedoch ein hohes Ausmaß an Konstanz, so dass die Diagnostica auch heute noch weitgehend den von ihrem Gründer im Jahr 1955 formulierten Zielvorgaben entspricht." (Autorenreferat, ZPID)

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[133-F] Lorenz, Doris, Dipl.-Bibl. (Bearbeitung); Scheerer, Sebastian, Prof.Dr. (Leitung); Kopitzsch, Franklin, Prof.Dr. (Betreuung): Franz Exner (1881-1947) und die deutsche Kriminologie INHALT: Erschließung des Nachlasses und Gewinnung neuer Erkenntnisse über die Geschichte der Kriminologie sowie über Anpassung und Widerständigkeit der Wissenschaft im "Dritten Reich". ZEITRAUM: 1881-1947 (KuK Monarchie; Weimarer Republik, NS-Zeit, Besatzerzeit) METHODE: Biographik; Handlungstheorie DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lorenz, Doris: Franz Exner (1881-1947). Ein Wissenschaftler zwischen Anpassung und Widerständigkeit. Eine Biographie. Dissertation (geplant). ART: keine Angabe BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Kriminologische Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Historisches Seminar Arbeitsbereich Deutsche Geschichte Schwerpunkt Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[134-L] Lutterer, Wolfram: Der genetisch alterisierte Mensch: Kulturreduktionismus in der Soziobiologie Edward O. Wilsons, in: Wolfgang Eßbach, Stefan Kaufmann, Dirk Verdicchio, Wolfram Lutterer, Silke Bellanger, Gereon Uerz (Hrsg.): Landschaft, Geschlecht, Artefakte : zur Soziologie naturaler und artifizieller Alteritäten, Würzburg: Ergon Verl., 2004, S. 101-113, ISBN: 3-89913-301-3 (Standort: UuStB Köln(38)-31A4776) INHALT: Gegenstand des Aufsatzes ist die im Jahre 1975 durch den amerikanischen Biologen Edward O. Wilson begründete Soziobiologie, welche in den vergangenen Jahrzehnten zum Gegenstand vielfältiger Auseinandersetzungen geworden ist. Diskutiert wurden sowohl theoretische und empirische Grundannahmen als auch vorhandene oder vermutete politische Implikationen der Theorie. Das Ziel der vorliegenden Ausführungen ist weniger, das Pro und Kontra der Soziobiologie darzustellen, sondern durch die Analyse zentraler Argumente Wilsons eine kritische Position zu erarbeiten. Überprüft werden zentrale Annahmen und die Argumentationslogik, die auch auf das wissenschaftstheoretische Programm Wilsons bezogen werden. Die Analyse beschränkt sich auf zwei zentrale und exemplarische Schriften Wilsons: seine Begründungsschrift des Faches in "Sociobiology" (1975) sowie die spätere, insbesondere auf die menschliche Kultur abzielende Monographie "Die Einheit des Wissens" (1998). Als Ergebnis dieser vorläufigen Untersuchung wird festgestellt, dass in der Soziobiologie Edward O. Wilsons eine kulturreduktionistische Programmatik in eine weltanschauliche Konzeption einmündet, die letztlich weniger die Neubegründung einer Wissenschaft, sondern die formale Begründung einer Wissenschaftsreligion zum Ziel hat. (ICI2)

[135-L] Moebius, Stephan: Die Zauberlehrlinge: Soziologiegeschichte des Collège de Sociologie (1937-1939), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 552 S., ISBN: 3-89669-532-0

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INHALT: "Im Jahr 1937 gründeten die Intellektuellen Georges Bataille, Michel Leiris und Roger Caillois das Collège de Sociologie. Im krisengeschüttelten und atomisierten Frankreich der Zwischenkriegszeit machten es sich seine Mitglieder zum Ziel, die kulturellen Praktiken und Vorstellungen 'primitiver' Völker in die eigene Kultur hinüberzuretten und dort zu neuem Leben zu erwecken. Durch die Wiederbelebung des 'Sakralen' sollte die Gesellschaft verändert werden, und die auf dieser Grundlage entstehenden Gemeinschaften sollten dem in Europa einziehenden Faschismus die Stirn bieten. Damit nahmen die Collègiens aktuelle soziologische Debatten über die Risiken von Individualisierungsprozessen bereits vorweg. Ihre Wirkung zeigt sich bis heute in den Arbeiten zahlreicher Soziologen und Philosophen, von Michel Foucault über Jean Baudrillard und Michel Maffesoli bis hin zu Jacques Derrida." (Autorenreferat)

[136-L] Niethammer, Lutz: Generation und Geist: eine Station auf Karl Mannheims Weg zur Wissenssoziologie, in: Dirk Tänzler, Hubert Knoblauch, Hans-Georg Soeffner (Hrsg.): Neue Perspektiven der Wissenssoziologie, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 209-234, ISBN: 3-89669-697-1 INHALT: Der Beitrag versucht zu zeigen, dass das Begriffsfeld "Generation" von seiner Engführung in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Theoriebildung durch eine Erinnerung an Mannheim befreit werden kann. Es wird zunächst versucht, die wichtigsten Stichworte aus diesen Erinnerungsversuchen zusammenzufassen, um dann den klassisch gewordenen Text Mannheims historisch als eine Station auf seinem Denkweg von der Geistes- zur Sozialwissenschaft zu verstehen. Gegenüber den sozialwissenschaftlichen Rezeptionsweisen in theoretischen Kurzformeln wird eine genauere Kontextualisierung angestrebt. Es wird Mannheims Fragestellung in diesem Text herausgearbeitet und ihrer scheinbar überzeitlichen Klassizität entkleidet und historisiert. Am Schluss werden jene Fragen an Mannheims Theorie aufgeworfen, die sich aus der Wahrnehmung ihrer Vorgeschichte und den Variationen ihrer Wirkungsgeschichte aufdrängen. Eine der wichtigsten Leistungen Mannheims - und darin hält der Autor Mannheim für eine reflexive Moderne für lehrreich - bestand darin, im Streit der Schulen und Ideologien intuitiv auf Distanz (auch zu den eigenen lebensphilosophischen Anfängen und zu den Vereinnahmungen durch seine Mentoren) zu gehen und diesen "Streit der Entelechien" zum Gegenstand der Analyse zu machen. Kurz: Kontext- und Distanzwahrnehmung ist eine der vornehmsten Lehren seiner Wendung zur Wissenssoziologie. (ICA2)

[137-L] Rüdiger, Axel: Staatslehre und Staatsbildung: die Staatswissenschaft an der Universität Halle im 18. Jahrhundert, (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung, 15), Tübingen: Niemeyer 2005, VII, 479 S., ISBN: 3-484-81015-7 (Standort: UB Duisburg(464)-01/AJJH1626) INHALT: "Der Autor dieser Studie verfolgt das Ziel, die soziale Konstruktion der Staatswissenschaft in Deutschland des 18. Jahrhunderts am Beispiel des institutionellen Rahmens der halleschen Universität unter Berücksichtigung der möglichen Gestaltungsspielräume zu untersuchen. Die hallesche Universitätsverfassung und deren politische Verwaltung wird im ersten Teil in Richtung einer Gouvemementalisierung beschrieben, welche ihr das Gepräge einer Institution gab, die zwischen ständischer Korporation und Staatsanstalt oszillierte. Anhand der politischen Konfiguration des universitären Feldes erfolgt dabei eine erste Annäherung an die

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kulturelle Ökonomie des wissenschaftlichen Fächersystems und die hierin stattfindende wissenschaftliche und politische Begriffsbildung. Im zweiten Teil wendet sich der Autor der Entstehung der Staatswissenschaft als Kameral- und Polizeiwissenschaft zu. Dabei wird der ideengeschichtliche Prozess der Verselbständigung des Politikdiskurses von der Staatsräson zu Policey und Merkantilismus rekonstruiert, wobei die verfassungsgeschichtliche Emanzipation des frühneuzeitlichen Fürstenstaates von den universalen geistlichen wie weltlichen Mächten implizit gehalten wird. Die Etablierung des halleschen Universitätsmodells und die Institutionalisierung der Policey als Kameralwissenschaft werden als Knotenpunkte dieser Entwicklung analysiert. Im dritten Teil wende ich mich der Transformation der Kameral- zur Allgemeinen Staatswissenschaft zu, die nicht nur mit institutionellen Veränderungen, sondern auch mit der Krise der merkantilistischen Regierungspolizei verbunden war. Abschließend kommt das entfaltete Modell einer Allgemeinen Staatswissenschaft zur Darstellung, wie es der hallesche Dozent Christian Daniel Voß an der Wende zum 19. Jahrhundert entwarf. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Überwindung der alten Policey durch den Liberalismus und die Auswirkungen für die Konstitution eines neuen Staatsbegriffes." (Textauszug)

[138-L] Scherke, Katharina: Die Wiener Schule der Kunstgeschichte und die Warburg-Schule: Anmerkungen zur geistigen Infrastruktur zweier Großstädte, in: Peter Stachel, Cornelia Szabo-Knotik (Hrsg.): Urbane Kulturen in Zentraleuropa um 1900, Wien: Passagen-Verl., 2004, S. 383-408, ISBN: 3-85165-5656 (Standort: UuStB Köln(38)-31A1702) INHALT: Unterschiedliche urbane Infrastrukturen können nicht allein die inhaltliche Ausformung bestimmter kunsthistorischer Schulen erklären, sollten jedoch als wichtiges Element des Entstehungszusammenhangs wissenschaftlicher Schulen berücksichtigt werden. Die Verfasserin verdeutlicht dies anhand eines Überblicks über die Arbeit maßgeblicher Vertreter der Wiener Schule der Kunstgeschichte (Eitelberger, Thausing, Riegl, Dvorak), die sich durch eine enge Verbindung von Kunstgeschichtsunterricht und durch die Suche nach objektiven Kriterien für die Kunstbeurteilung auszeichnet, auf der einen Seite und eine Darstellung des inhaltsorientierten Ansatzes von Aby M. Warburg und seiner Nachfolger auf der anderen Seite. Im Gegensatz zu Wien mangelte es Hamburg an starren Traditionen und universitären Neidereien. Die städtischen Eliten der Regionalmetropole Hamburg waren an einer kulturellen Legitimierung ihres Aufstiegs interessiert, weshalb der kulturelle Sektor stark gefördert wurde. Demgegenüber schrumpfte das kulturelle Feld in Wien. Warburg spielte im Zusammenhang mit der Gründung der Hamburger Universität eine nicht unbedeutende Rolle. Für einen interdisziplinären Ansatz waren die Rahmenbedingungen hier günstiger als in Wien. (ICE2)

[139-L] Schluchter, Wolfgang: Werturteilsfreiheit und Wertdiskussion: Max Weber zwischen Immanuel Kant und Heinrich Rickert, in: Thomas Beschorner, Thomas Eger (Hrsg.): Das Ethische in der Ökonomie : Festschrift für Hans G. Nutzinger, Marburg: Metropolis-Verl., 2005, S. 39-65, ISBN: 3-89518-504-3 (Standort: USB Köln(38)-32A2853) INHALT: "Der Autor untersucht in seinem Beitrag die Position Max Webers im Kontext der Werturteilsdebatte, die 1914 innerhalb des Vereins für Socialpolitik stattfand. Es wird deutlich, dass sich Webers Position insbesondere gegen Gustav Schmol1er richtete, der eine 'ethi-

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sche Nationalökonomie' für möglich hielt, und dass sich Max Weber zunächst an Kant orientierte, aber letztlich dessen Sittenlehre sprengte, indem er zwischen zwei ethischen Maximen unterschied, der gesinnungsethischen und der verantwortungsethischen, die untereinander 'in ewigem Zwist' lägen." (Autorenreferat)

[140-F] Schulz, Tobias (Bearbeitung); Classen, Christoph, Dr.; Mergel, Thomas, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Zur Praxis "sozialistischer" Wissenschaft. Das Beispiel der Humboldt-Universität zu Berlin, 1965-1985 (Teilprojekt im DFG-Projektverbund "Deutschland und Europa im Systemkonflikt. Perzeptionen - Strukturen - Repräsentationen") INHALT: Am Beispiel der Humboldt-Universität zu Berlin soll die Praxis von Forschung, Lehre und Ausbildung an einer sozialistischen Universität untersucht werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Durchherrschung des universitären Alltags an einer ideologisch formierten Staatsuniversität. Es soll analysiert werden, welche Formen von wissenschaftlicher Funktionalität sich in den Grenzen einer "beherrschten Normalwissenschaft" an der Universität entwickelten. Neben den verschiedenen Akteuren innerhalb der Universität werden die wissenschaftspolitischen, staatlichen und parteilichen Instanzen in die Untersuchung einbezogen. Als Ausschnitt aus den komplexen Strukturen der Humboldt-Universität sollen drei Fachbereiche fokussiert werden: Geschichtswissenschaft, Chemie und Marxismus-Leninismus. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom Ende der sechziger bis zur Mitte der achtziger Jahre, also dem Zeitraum zwischen der Transformation der bürgerlichen Ordinarienuniversität zur sozialistischen Universität, die Ende der sechziger Jahre strukturell abgeschlossen war, und der beginnenden Orientierungskrise der DDR-Gesellschaft Mitte der achtziger Jahre. ZEITRAUM: 1965-1985 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-20, Fax: 0331-28991-60, e-mail: [email protected])

[141-L] Solty, Ingar: Tony Kushners amerikanischer Engel der Geschichte, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 48/2006, H. 2 = H. 265, S. 209-224 (Standort: UB Bonn(5)Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag untersucht die Philosophie und Geschichte, die Tony Kushners 'Angels in America' and 'Slavs!' zu Grunde liegt. Unter anderem skizziert er die Dialektik des individuellen Leidens, dessen Erkenntnis und Solitdarität als ein Bündel von Vorbedingungen für sozialen Wandel." (Autorenreferat)

[142-F] Thiele, Ulrich, PD Dr. (Bearbeitung): Religion, Volksgeist und Verfassung. Hegels Überlegungen zur Geschichte des Staatsrechts

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INHALT: Leitfaden der Untersuchung ist das (in der Literatur selten berücksichtigte) Weltgeschichtskapital in Hegels "Grundlinien und Philosophie des Rechts". Hier liegt eine gedrängte Darstellung der Volksgeist-Weltgeist-Theorie vor, deren dynamische Beziehung nach Hegel die Geschichte des Staatsrechts antreibt und ihr eine Richtung gibt. Die eigentlichen Richtung gebenden Volksgeist-Komponenten sollen die Religion sein. Deren Rationalisierungspotential (ist nach Hegel höchst ungleich geartet, weswegen er fatalerweise, allein dem Christentum eine normative Entwicklungsführung zuspricht), die eine wechselseitige Stabilisierung von säkularen Staat und Vernunftreligion ermöglicht. VERÖFFENTLICHUNGEN: Thiele, Ulrich: Religion, Volksgeist und Verfassung: Hegels Überlegungen zur Geschichte des Staatsrechts (geplant). ARBEITSPAPIERE: Thiele, Ulrich: Religion, Volksgeist und Verfassung: Hegels Überlegungen zur Geschichte des Staatsrechts. Exposé, 2 S. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Arbeitsbereich Politische Theorie (Residenzschloss, 64283 Darmstadt) KONTAKT: Bearbeiter (Te. 06221-484845, e-mail: [email protected])

[143-L] Venus, Theodor: Karl Rössel-Majdan und die Rundfunkforschung in Österreich, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 31/2005, Nr. 1-2, S. 5-16 INHALT: Der Beitrag behandelt die Bemühungen des Kulturwissenschaftlers und Pädagogen Karl Rössel-Majdan, die Erforschung des Rundfunks im Rahmen des damaligen Wiener Instituts für Zeitungswissenschaft zu etablieren. Einer Kurzbiographie Rössel-Majdans (19162000) folgt eine Darstellung der Situation am Wiener Institut für Zeitungswissenschaft in den Jahren 1945-1948. 1948 führte Rössel-Majdans Interesse an einer wissenschaftlichen Rundfunkforschung zu einer Annäherung an die Universität. Ausführlich werden die Pläne zur Errichtung einer "Stiftung für Rundfunkforschung" und zur Gründung eines "Rundfunkwissenschaftlichen Instituts" sowie deren Scheitern im Jahre 1953 dargelegt. Rössel-Majdans gescheitertes Projekt ist "jenseits der persönlichen Karriere, historisch gesehen in zweifacher Hinsicht von Bedeutung". Zum einen bedeutete es einen Rückschlag in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Problemen des Rundfunks im Rahmen von Forschung und Lehre am Wiener Institut für Zeitungswissenschaft und zum anderen wurde damit "ein hoffnungsvoller Ansatz einer wissenschaftlichen Kooperation zwischen Rundfunk und Wissenschaft in Österreich" für lange Zeit verunmöglicht. (RG)

[144-L] Werz, Michael: Das atlantische Kraftfeld: wie sich die amerikanische Erfahrung in Begriffen niederschlägt, in: Moshe Zuckermann (Hrsg.): Theodor W. Adorno : Philosoph des beschädigten Lebens, Göttingen: Wallstein, 2004, S. 215-233, ISBN: 3-89244-802-7 INHALT: Dass die Kritische Theorie die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts auf besondere Weise verdichtet, ist keine neue Erkenntnis. Doch wird die Tatsache, dass der Atlantik als geschichtlicher Reflexionsraum eine entscheidende Rolle spielte, häufig übersehen. Theodor W. Ador-

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no hat seine intellektuellen und politischen Eindrücke in den Vereinigten Staaten selbst mehr als einmal gewürdigt - nicht nur, als er von der beglückenden Entdeckung "des Substantiellen demokratischer Formen" sprach, die er in Amerika kennen gelernt hatte. Als Adorno und Horkheimer in den frühen fünfziger Jahren in die "präpubertäre" Bundesrepublik zurückkehrten, war damit eine lebensgeschichtliche Reise zu Ende gegangen, die nicht nur die Menschen verändert, sondern auch in ihren philosophischen Einsichten und gesellschaftstheoretischen Kategorien Spuren hinterlassen hatte. Die amerikanische Erfahrung brachte nicht allein methodische Horizonterweiterungen und eine Schärfung des Blicks mit sich. Sie war eine aufklärende Erfahrung im ernsten Wortsinn, denn das "atlantische Kraftfeld hatte die Kategorien mit kritischer Spannung gegen ihre eigene Positivität aufgeladen". Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass es diese Dimension immanenter Selbstreflexivität von Theorie und Erfahrung war, auf die Adorno sich bezog, als er seine neue Fähigkeit erwähnte, "Kultur von außen betrachten zu können". (ICA2)

[145-L] Westmeyer, Hans: Die sogenannte Krise der psychologischen Diagnostik: Erinnerungen an die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 50/2004, H. 1, S. 10-16 INHALT: "Die Diagnostica als traditionsreichste deutschsprachige Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie feiert 2004 ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird an die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts erinnert, in denen sich die psychologische Diagnostik Anfeindungen von vielen Seiten gegenüber sah und die Rede von einer Krise der psychologischen Diagnostik in den deutschsprachigen Ländern mit Ausnahme der DDR die Runde machte. Auf einige Ursachen für die damalige Krisenstimmung wird eingegangen, u. a. auf den Aufstieg der Verhaltensdiagnostik, die Kritik am medizinischen Modell psychischer Störungen, die Ablehnung einer Selektionszwecken dienenden Diagnostik aus gesellschaftstheoretischer Perspektive und die Zweifel an den psychometrischen Grundlagen der traditionellen eigenschaftsorientierten Diagnostik. Die kritischen Auseinandersetzungen um die psychologische Diagnostik blieben nicht ohne Auswirkungen auf die Diagnostica, deren Entwicklung von Mitte der 70er Jahre bis Mitte der 90er Jahre nachgezeichnet wird." (Autorenreferat, ZPID)

[146-L] Zellenberg, Ulrich E.: Staatstheorie im Widerspruch zum Zeitgeist: zur Apologie des demokratischen Verfassungsstaats bei Ernst-Wolfgang Böckenförde, Josef Isensee, Herbert Krüger und Helmut Quaritsch, in: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Die kupierte Alternative : Konservatismus in Deutschland nach 1945, Berlin: Duncker & Humblot, 2005, S. 215-239, ISBN: 3-428-11781-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005-6283) INHALT: Innere Souveränität, Einseitigkeit der Entscheidungen und Unwiderstehlichkeit kraft des Monopols legitimer physischer Gewaltsamkeit, Rechtsgehorsam und Friedenspflicht, Nichtidentifikation und staatsfreies Ethos, repräsentative Demokratie bei relativer sozialer Homogenität auf der Grundlage nationaler Überzeugungen eines durch die Staatsangehörigkeit bestimmten Volkes - das sind die zentralen Bestandsvoraussetzungen und Funktionsbedingungen des freiheitlich-demokratischen National- und Verfassungsstaates, wie sie sich aus

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der vorliegenden "Zusammenschau" der Schriften Ernst-Wolfgang Böckenfördes, Josef Isensees, Herbert Krügers und Helmut Quaritschs ergeben. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert das Staatsbild der genannten Autoren. In den Arbeiten zeigt sich, dass der Staat ungeachtet aller Metamorphosen zwar noch auf absehbare Zeit eine wesentliche Größe sein wird, in Hinkunft aber zunehmend weniger dem Staatsverständnis von Böckenförde, Issensee, Krüger und Quaritsch entsprechen wird. Die Staatswirklichkeit ist dabei, sich mehr und mehr von diesem zu entfernen. Es ist die im Angesicht der aktuellen Entwicklungen deutlich hervortretende Geschichtlichkeit des modernen Staates, die das Staatsverständnis der Autoren als dezidiert konservativ erscheinen lässt. (ICA2)

3 Sozialwissenschaftliche Wissenschafts- und Technikforschung 3.1

Theorie

[147-F] Beetz, Michael, Dr. (Leitung): Gegenstandsbegründung und gesellschaftliches Selbstverständnis der Soziologie INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1822 bis 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA METHODE: Theoriegeschichte VERÖFFENTLICHUNGEN: Beetz, Michael: Autologie und Ontologie der Gesellschaft. Das Programm Gesellschaftstheorie (in Vorbereitung). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie (07737 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945515)

[148-L] Härtel, Insa: Autorität und ihre Krise in der Wissensproduktion: Anmerkungen zum Status von (Inter)Disziplinarität und (Selbst-)Reflexivität, in: Heike Kahlert, Barbara Thiessen, Ines Weller (Hrsg.): Quer denken - Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 91-113, ISBN: 3-531-14522-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8) INHALT: Nach Ansicht der Verfasserin sind Interdisziplinarität und Selbstreflexivität zwar unerlässlich, um universalistische Ansprüche, hierarchische Zuschreibungen und Voraussetzungen der eigenen Erkenntnisse diskutieren zu können, sie konstatiert aber auch ein Unbehagen an bestimmten Strategien der unausgesetzt selbstreflexiven oder positionierenden Analyse. Dieses Spannungsverhältnis diskutiert die Verfasserin unter Rückgriff auf Überlegungen von Pierre Bourdieu, die sie mit dem psychoanalytischen Zugang von Sigmund Freud und Slavoj Zizek kontrastiert. Bei Bourdieu geht es um eine Verwirklichung des wissenschaftlichen Subjekts und den Bruch mit den Bindungen an das empirische Subjekt, um eine gewisse Freiheit von Trieben, Zwängen und Determinierungen zu erlangen. Im Anschluss an Zizek ist Freiheit dagegen eher ausgehend von dem zu denken, was - der Symbolisierung widerstehend - ge-

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wissermaßen triebhaft von dem Eingelassensein in eine Lebenswelt ablöst und so eine Neubestimmung der Situationen des Handelns ermöglichen kann. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Verfasserin mit der Frage auseinander, wie feministische Wissenschaft ausgehend von krisenhaften Momenten wirksam gesellschaftliche Bedingtheiten durchkreuzen und sich symbolisch neu einschreiben kann. (ICE2)

[149-L] Hörning, Karl H.: Lob der Praxis: praktisches Wissen im Spannungsfeld technischer und sozialer Uneindeutigkeiten, in: Gerhard Gamm, Andreas Hetzel (Hsrg.): Unbestimmtheitssignaturen der Technik : eine neue Deutung der technisierten Welt, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 297-310, ISBN: 389942-351-8 INHALT: Der Beitrag zu dem Untersuchungsgegenstand 'Macht und Technik' erörtert die vielfältigen Formen des Umgangs mit Technik. Die Ausführungen beziehen sich auf die aktuelle Debatte zur Rolle der Technik bei der Generierung und Reproduktion sozialer Ordnungen. In Abgrenzung zu B. Latour geht der Autor dabei nicht von einem 'Handeln der Dinge', sondern von einem 'Handeln mit den Dingen' aus und stützt sich auf den Praxisbegriff des amerikanischen Pragmatismus. In diesem Zusammenhang wird eine weiterführende Praxiskonzeption ausgearbeitet, in der technisches Können und praktisches Wissen in eine oft nicht konfliktfreie Beziehung gesetzt werden. Auf diese Weise werden die Beziehungen von (1) Technik und Handeln sowie (2) Alltag und Technik erörtert. (ICG2)

[150-F] Mayntz, Renate, Prof.Dr. (Bearbeitung): Theoriefähigkeit empirischer Gesellschaftsanalysen INHALT: Dieses Projekt begann im Herbst 2000 in Form einer Vortragsreihe mit in- und ausländischen Gästen, die sich aus der Perspektive verschiedener Disziplinen mit dem theoretischen Potential der empirischen Analyse von komplexen sozialen Makrophänomenen befassten. Die Vortragsreihe wurde im Herbst 2001 abgeschlossen und die überarbeiteten Vorträge in der MPIfG-Schriftenreihe publiziert. Weiterhin wurde ein Teilthema aus dem gesamten Komplex, das Konzept sozialer Mechanismen, intensiver behandelt. Das Ergebnis ist in einem Aufsatz veröffentlicht worden, der in überarbeiteter Form in einem deutschen Sammelband erscheinen wird. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand war der Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Forschungstechnik und von wissenschaftlichem Wissen in Natur- und Sozialwissenschaften. Die Ergebnisse wurden auf dem Einstein-Kolloquium der Max-PlanckGesellschaft im Juli 2005 präsentiert und anschließend als MPIfG Discussion Paper veröffentlicht. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-09 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[151-L] Mittelstraß, Jürgen: Transdisziplinarität - wissenschaftliche Zukunft und institutionelle Wirklichkeit, (Konstanzer Universitätsreden, Bd. 214), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2003, ISBN: 3-87940-786-X

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INHALT: "Der Autor votiert in dieser Rede für eine Organisation der Wissenschaften, die flexibles, problemorientiertes und vor allem auch transdisziplinäres Forschen und Arbeiten fördert. Dabei kennzeichnet Transdisziplinarität die fachübergreifende Zusammenarbeit, die auf der Kompetenz der jeweiligen Disziplinen aufbauend gemeinsam Probleme und Forschungsaufgaben bearbeitet, die von Einzeldisziplinen nicht adäquat erfasst werden. An konkreten Beispielen der Nanotechnologie, Quantenmechanik, Gravitationstheorie und der Hirnforschung skizziert der Autor Formen und Konsequenzen solch einer Zusammenarbeit." (Autorenreferat)

[152-L] Schmiede, Rudi: Netzwerke, Informationstechnologie und Macht, in: Gerhard Gamm, Andreas Hetzel (Hsrg.): Unbestimmtheitssignaturen der Technik : eine neue Deutung der technisierten Welt, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 311-335, ISBN: 3-89942-351-8 INHALT: Der Beitrag zu dem Untersuchungsgegenstand 'Macht und Technik' untersucht die Transformation der Macht in einer durch Informationstechnologien geprägten kapitalistischen Netzwerkgesellschaft. Netzwerke haben, so die These, erst durch die informationstechnologische Revolution der vergangenen drei Jahrzehnte ihre funktional-technologischen Konnotationen erhalten. Somit geht es um die Frage, in welcher Weise Machstrukturen in der technischen Gestalt der Netzwerke Ausdruck erlangen, sich befestigen und verstetigen können. Die Ausführungen orientieren sich dabei an der in der Informationstechnik geführten Debatte um den Gegensatz von zentralistisch-proprietären und dezentral-offenen Systemarchitekturen. Informationstechnik wird somit als Sozialstruktur und Arena sozialer Konflikte verstanden. Auf diese Weise wird gezeigt, dass und wie wirtschaftliche Machtverhältnisse, Organisationsformen und technologische Strukturen in einem wechselseitigen Bedingungsverhältnis stehen. (ICG2)

[153-L] Stichweh, Rudolf: Die Universalität wissenschaftlichen Wissens, in: Karen Gloy, Rudolf zur Lippe (Hrsg.): Weisheit - Wissen - Information, Göttingen: V&R unipress, 2005, S. 177-191, ISBN: 3-89971-253-6 INHALT: "Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die strukturellen und sozialen Kriterien des wissenschaftlichen Wissens. Einerseits erhebt wissenschaftliches Wissen normativen Anspruch auf Universalität: zu seiner Selbstbeschreibung gehören bestimmte Implikationen wie räumliche und zeitliche Invariabilität, d.h. Aussagen sind in ihrer Geltung unabhängig davon, wann und wo sie aufgestellt werden, andererseits reklamiert es sachliche Universalität, indem es für alle Weltsachverhalte wissenschaftliche Analysen zu machen beansprucht, auch für Kunst, Religion, Recht; zum dritten impliziert es soziale Universalität: es gilt für jedes einzelne Gesellschaftsmitglied und schließt keines aus. Hinzu kommt Globalität, worunter räumliche Ubiquität, strukturelle Vernetzung, eine im Weltmaßstab funktionierende Beobachtung wissenschaftlicher Produktion zu verstehen ist. Insofern ist Wissenschaft eine weltumspannende, konkurrenzlose Angelegenheit, die keine andere Wissenschaftsart neben sich toleriert. 'Was immer an Unterschieden in der Wissenschaft vorhanden ist: es handelt sich um interne Differenzierungen dieses einen Systems der Weltwissenschaft', lautet die These des Autors." (Autorenreferat)

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[154-L] Weber, Jutta: Hybride Technologien: Technowissenschaftsforschung als transdisziplinäre Übersetzungspolitik, in: Brigitte Doetsch (Hrsg.): Philosophinnen im dritten Jahrtausend : ein Einblick in aktuelle Forschungsfelder, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 115-151, ISBN: 3-89370-395-0 INHALT: Der Beitrag skizziert Grundlagen und Potential feministischer Technowissenschaftsforschung bzw. der Cultural Studies of Science and Technology. Die Autorin entwickelt "hybride Technologien" für ein transdisziplinäres Denken, das sein kritisches Potential aus der Reflexion der engen Verflechtungen von Kultur- bzw. Humanwissenschaften und Technowissenschaften gewinnt. Gegenläufige Transferbewegungen zwischen den sogenannten zwei Kulturen werden am Beispiel der Dekonstruktion von Geschlecht durch medizinische Geschlechtsumwandlung, Reproduktionstechnologien und feministischer Theorie sowie bzgl. der "Entdeckung" von genuin kritischen Topoi wie Situiertheit und Verkörperung in der neueren Robotik analysiert. Die Diagnose der Durchlässigkeit der Disziplinen und Forschungsfelder dient als Ausgangspunkt und Potential für eine fragmentarische Theorie der Technowissenschaftskultur, die Technowissenschaft nicht als das "ganz Andere" reifiziert, sondern als kulturelle Praxis begreift. Die Autorin will insgesamt deutlich machen, wie wichtig die Analyse der Korrespondenzen zwischen Human- und Technowissenschaften ist, die bis heute in dieser reziproken Weise - als Transfer in beide Richtungen - noch kaum geleistet wird. Die Analyse reziproker Denkverhältnisse in Human- und Technowissenschaften bedarf daher der "hybriden Technologie". (ICA2)

[155-L] Wenzel, Vera: Spuren der Erkenntnis: mathematische Konzepte der Kultursemiotik im wissenschaftlichen Technikdiskurs, Berlin: Logos-Verl. 2005, 316 S., ISBN: 3-8325-0904-6 (Standort: UB Karlsruhe(90)-2005A11000) INHALT: "Wenn Denken das Instrument des Handelns ist, dann ist das mathematische Denken das Instrument der wissenschaftlichen Erkenntnis: Die Mathematik bringt die einzelnen Elemente der Erkenntnis zu einem Ganzen zusammen. Im vorliegenden Buch wird die Erkenntnisleistung der Sozial- und Geisteswissenschaften mit dem Gebrauch von mathematischen Konzepten wie Sphäre, Raum, Grenze u. a. verknüpft. Insbesondere die mit den mathematischen Konzepten reichlich ausgestattete, kommunikations- und informationstheoretisch orientierte Kultursemiotik von Umberto Eco und Jurij M. Lotman liefert das Instrumentarium für eine Analyse auch (oder gerade) von solchen komplexen kulturellen Phänomenen wie Technik und technische Artefakte. Mit diesem Instrumentarium wurde hier die Funktionsweise des Technischen im Kulturellen als ein Zusammenspiel von technischen und kulturellen Codes bei der Nutzung von technischen Artefakten innerhalb einer Gemeinschaft beschrieben. Dies führte zur Aufdeckung einer Fülle von überraschenden Zusammenhängen und zu neuen Interpretationen bekannter kultureller Phänomene." (Autorenreferat)

[156-L] Willke, Helmut: Technologien des Organisierens und die Krisis des Wissens, in: Gerhard Gamm, Andreas Hetzel (Hsrg.): Unbestimmtheitssignaturen der Technik : eine neue Deutung der technisierten Welt, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 127-148, ISBN: 3-89942-351-8

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INHALT: Der Beitrag betrachtet aus systemtheoretischer Perspektive die Technologien des Organisierens und die Krisen des Wissens heute. Technisierung des Wissens bedeutet, dass in modernen Gesellschaften jede Art des Erfahrungserwerbs über Organisationen vermittelt ist und insofern von organisationalen Technologien geprägt wird. Dies wird beispielhaft an zwei neueren Technologien der Organisationssteuerung dargestellt, (1) dem Evaluierungs- und Steuerungsinstrument Balanced Scorecard (BSC) sowie (2) dem Steuerungsinstrument der EFQM (European Foundation of Quality Management). Ferner wird das Controlling, eine umfassende Technologie der Steuerung komplexer Systeme, insbesondere von Unternehmen, beschrieben. Sowohl Technologien wie auch Wissen reagieren dabei auf sich selbst. Sie werden je für sich rekursiv und eigendynamisch und sie wirken darüber hinaus noch reflexiv auf einander ein. Technik und Wissen steigern sich so in Organisationen wechselseitig, bis sie die Kontingenz von komplexen Systemen erreicht haben, in denen Wissen in Nichtwissen und Technologie in Dystopie umschlägt. (ICG2)

3.2

Wissenschafts- und Technikssystem: Strukturen und Prozesse; quantitative Wissenschaftsforschung; Evaluationsforschung

[157-L] Bagdasaryan, Nadezhda; Silaeva, Viktoria: Problems of scientific discourse in an electronic society, in: Gerhard Banse (Hrsg.): Neue Kultur(en) durch neue Medien(?) : das Beispiel Internet, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2005, S. 89-96, ISBN: 3-89626-225-4 (Standort: USB Köln(38)-33A179) INHALT: "The article is devoted to the urgent problem of net-scientific discourse. Having in basis researches of discourse in general sense and trying to reveal some features of electronic communication we outline most important characteristics of scientific discourse in electronic society. The understanding of investigation methodology of formulated problem is possible by using the concept and directions of discursive analysis by M. Foucault. For example, we note that information search, structure of text and visualization of the text is a main peculiarity of modern self-presentation, which in direct way influences specific discourse. Thus we pick out this main points in borders of the given problem, but that is only the beginning of further investigation." (author's abstract)

[158-L] Barlösius, Eva: Wissenschaft evaluiert - praktische Beobachtungen und theoretische Betrachtungen, in: Uwe Flick (Hrsg.): Qualitative Evaluationsforschung : Konzepte - Methoden - Umsetzung, Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch Verl., 2006, S. 385-404, ISBN: 3-499-55674-X INHALT: Entgegen der üblichen Kritik, dass Evaluationen in erster Linie den Zweck erfüllen, die Wissenschaft effektiv zu kontrollieren und politisch zu steuern, zeigt die vorliegende Analyse, dass Evaluationen vor allem wissenschaftsintern wirken. Denn sie stärken zum einen den "wissenschaftlichen Habitus" und die darin enthaltene "praktische Meisterschaft". Zum anderen tragen Evaluationen zu einer einheitlicheren Auffassung und Beschreibung des wissenschaftlichen Feldes bei und markieren auf diese Weise die Abgrenzungen gegenüber anderen Feldern deutlicher. Damit wird der "Nomos der Wissenschaft", der die verschiedenen Fächer

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und Wissenschaftsformen zusammenhält, klarer gefasst und dies erklärt auch, warum das Kriterium der Kohärenz in den letzten Jahren zu einem entscheidenden Prüfstein bei der Beurteilung von wissenschaftlichen Einrichtungen geworden ist. Die qualitativen Evaluationsverfahren nehmen feld- und habitustypische Elemente auf und verstärken diese. Dies ist der Autorin zufolge ein Indiz dafür, dass das soziale Feld der Wissenschaft weitgehend in der Lage ist, seinen "Nomos" und seine Struktur selbst mitzubestimmen. (ICI2)

[159-F] Belitz, Heike, Dr.; Hagen, Kornelia, Dipl.-Volksw.; Kauffeld-Monz, Martina, Dipl.Ökon.; Toepel, Kathleen, Dr. (Bearbeitung): Schwerpunktstudien zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands. Schwerpunktthema 3: Netzwerke der Spitzenforschung INHALT: Innovative Spitzenforschung in Feldern der Spitzentechnologien eröffnen hohe Potentiale für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung. Durch themenfeld- und disziplinübergreifende und interinstitutionelle Vernetzungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sollen der Ideen-, Wissens- und Technologietransfer stimuliert werden und Forschung schneller zu neuem Wissen und innovativen Produkten/ Dienstleistungen führen. Ziel der Studie ist es, über den Bestand, die Profile und Strukturen, das Verhalten, die maßgeblichen Erfolgsfaktoren und den Nutzen dieser Netzwerke Erkenntnisse zu gewinnen, daraus handhabbare Kriterien für die Evaluierung solcher Netzwerke abzuleiten und den Bedarf an Unterstützung für solche Netzwerke durch die Forschungs- und Innovationspolitik abzuschätzen. Das Vorhaben umfasst 3 Arbeitspakete: Bestandsanalyse, Beurteilung des Nutzens der Netzwerke und Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse werden in einem Abschlussbericht präsentiert. Die Ergebnisse tragen zur Entwicklung gezielter förderpolitischer Maßnahmen bei. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Als methodische Instrumente werden Internetrecherchen, Literaturanalysen, Intensiv-Fallstudien und optional die Durchführung eines Workshops eingesetzt. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Informationsgesellschaft und Wettbewerb (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); Büro für Evaluation und Innovation (Wallstr. 89, 10179 Berlin) KONTAKT: Belitz, Heike (Dr. Tel. 030-89789-664, Fax: 030-89789. e-mail: [email protected])

[160-F] Boeters, Stefan, Dr.; Löschel, Andreas, Dr. (Bearbeitung); Böhringer, Christoph, Prof.Dr. (Leitung): Modell zur Bewertung von klima- und energiepolitischen Maßnahmen (CEPAM) INHALT: Das Ziel dieses Projektes bestand darin, für das IPTS (Institute for Prospective Technology Studies) ein leistungsfähiges und klar strukturiertes Modellsystem zu erstellen, welches die konsequente und umfassende quantitative Bewertung der ökonomischen Auswirkungen von energie-, technologie- und klimapolitischen Maßnahmen gewährleistet. Das Projekt baute auf dem existierenden allgemeinen, multisektoralen und regionalen Gleichgewichtsmodell GEM-E3-World auf, das bereits gewinnbringend für die Analyse der Umwelt- und Energiepolitik auf EU- sowie globaler Ebene eingesetzt wurde. GEM-E3-World wurde dabei so angepasst, um den Anforderungen der IPTS hinsichtlich der umfassenden und dabei besonders

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auf flexible und problemadäquate räumliche, sektorale und zeitliche Auflösung bedachten Analyse klima- und energiepolitischer Fragestellungen zu entsprechen. Das Modellsystem wurde so aufgestellt, dass die flexible Disaggregation nach Sektoren und Regionen (einschließlich von Gruppen der EU-Beitrittskandidaten) sowie die Auswahl mittel- und langfristiger Modellhorizonte ermöglicht wurde. Kooperationspartner: National Technical University of Athens (NTUA) sowie das Institute of Communication and Computer Systems, Athen, GR. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: European Commission Joint Research Centre, Sevilla FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103 443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1235-200, Fax: 0621-1235-226, e-mail: [email protected])

[161-L] Bogner, Alexander; Menz, Wolfgang: Wissenschaftskriminalität: der koreanische Klon-Skandal und die Bedeutung der Ethik, in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 34/2006, H. 2, S. 270-290 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Innerhalb weniger Wochen hat die Bloßstellung des koreanischen Stallzellforschers Hwang Woo-Suk als Fälscher aus dem "Stolz Koreas" den "Fall Hwang" gemacht. Hwangs Betrug wird verschieden interpretiert. Während es den Massenmedien vor allem um den psychologischen Aspekt geht, dreht sich die soziologische Diskussion um die wachsende Bedeutung wirtschaftlicher und medialer Aspekte für die Wissenschaft. Hier lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen, wenn man den Fall Hwang als Resultat des modernen Prozesses der Ethisierung wissenschaftlicher Arbeit sieht. Von dieser Ethisierung geht ein Druck auf Genetiker und Molekularbiologen aus, ihre Forschungsaktivitäten in Bezug auf den bioethischen Diskurs zu begründen und zu legitimieren. Dieser Druck war zumindest teilweise verantwortlich für Hwangs Versuch, über die Fälschung von Daten Einfluss auf den Prozess der Stammzellforschung zu nehmen. Schließlich war vorhersehbar, dass die neue Regulierung zu ethisch begründeten Restriktionen für die Forschung führen würde. Um diese spezielle Verbindung zwischen Wertkonflikten und Forschungsfälschung aufzudecken, muss man sich mit der hohen Bedeutung von Bioethik und Ethikdebatten in Südkorea in den letzten Jahren beschäftigen. Im Gegensatz zur allgemein verbreiteten Ansicht hat es in diesem Land keinen Mangel an solchen Debatten gegeben. Die Effektivität dieses Ethikdiskurses ist vielmehr ein wichtiger Faktor, wenn man den "Fall Hwang" umfassend erklären will. (ICEÜbers)

[162-L] Braun-Thürmann, Holger; Simon, Dagmar; Potthast, Jörg; Knie, Andreas: Rückgekoppelte Abkopplungen: wie wissenschaftliche Ausgründungen die Forschungspraxis verändern, in: WZB-Mitteilungen, 2006, H. 111, S. 39-41 (Standort: USB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm111/39.pdf) INHALT: "Wissenschaftsbasierte Gründungsinitiativen erleben einen Boom. Welche Wirkung haben sie auf ihre Mutterinstitute, bzw. auf die Wissenschaft selbst? Die Beziehungen zwischen wissenschaftsbasierten Ausgründungen und Forschungseinrichtungen sind dialektisch. Eine neue Dynamik entsteht durch den Cross-over-Modus, der auf der einen Seite For-

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schungsthemen und -methoden und auf der anderen Seite wissensbasierte Produkte bestimmt." (Autorenreferat)

[163-F] Buchowski, Michal, Prof.Dr. (Bearbeitung): Kritik der neueren Anthropologie INHALT: Die weltweite und europäische Anthropologie entwickelt sich ununterbrochen weiter. In ihrer Geschichte sind die Beziehungen der Macht und der Herrschaft zwischen den "großen Zentren" und der "Peripherie" eingeschrieben. Die mitteleuropäische und polnische Anthropologie unterliegen gleichfalls Veränderungen. Ihre Geschichte ist von der kommunistischen Vergangenheit und der globalen Wissenshierarchie geprägt. Die Darstellung ihrer wechselseitigen Einflüsse und ihrer Entwicklungszusammenhänge stellt die wesentliche Aufgabe des auf mehrere Jahre angelegten Projektes dar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mitteuropa, Polen VERÖFFENTLICHUNGEN: Buchowski, M: Anthropology in Poland: how altering discipline represents transformations. in: Anastasoaie, V.; Könczei, C.; Magyari-Vincze, E.; Pecican, O. (eds.): Breaking the wall: representing anthropology and anthropological representations in post-communist Eastern Europe. Cluj-Napoca: EFES 2003, pp. 41-59. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende Mitteleuropastudien I (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0335-5534-16422, e-mail: [email protected])

[164-L] Campbell, David F.J.: Nationale Forschungssysteme im Vergleich: Strukturen, Herausforderungen und Entwicklungsoptionen, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 1, S. 25-44 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Den konzeptionellen Rahmen des gegenständlichen Beitrages bilden Überlegungen zur Bedeutung der Wissensbasis für Gesellschaft und Wirtschaft und das Konzept des 'Wissensstaates', der die Bedingungen der Wissensbasis reflektiert und durch Politik entsprechend zu fördern versucht. Die Analyse beschäftigt sich vor diesem Hintergrund aus international vergleichender Perspektive mit Strukturen, Herausforderungen und Entwicklungsoptionen nationaler (bzw. national aggregierter) Forschungssysteme und operationalisiert zentrale einschlägige Fragestellungen und Problemzusammenhänge an Hand von quantitativen Indikatoren. Als Forschungssysteme werden dabei die EU, die USA und Japan differenziert. Die Indikatoren, die zu ihrer Analyse herangezogen werden, sind auf unterschiedlicher Ebene angesiedelt. Erstens wird, zur generellen Einschätzung der Platzierung der jeweiligen Forschungsräume, die Entwicklung der Gesamtforschungsaufwendungen nachgezeichnet und verglichen. Zweitens stellt sich die Frage nach den jeweiligen Finanzierungsformen (Staat versus Wirtschaft), drittens nach den jeweiligen Mustern der Durchführung differenziert nach Forschungseinrichtungen (Universitäten versus Wirtschaft). Nicht zuletzt ist viertens die inhaltliche Verteilung über verschiedene F&E-Aktivitäten (Grundlagenforschung, angewandte Forschung bzw. experimentelle Entwicklung) für die gegenwärtige Platzierung der jeweiligen Forschungssysteme und ihre Entwicklungsoptionen relevant. Die Ergebnisse werden schließlich in einer skizzenhaften vergleichenden Typologie nationaler (bzw. national aggregierter) Forschungssysteme verdichtet und diese zur Diskussion gestellt." (Autorenreferat)

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[165-L] Coquery-Vidrovitch, Catherine: French historiography on Africa: a historical and personal contextualisation, in: Afrika Spectrum : Zeitschrift für gegenwartsbezogene Afrikaforschung, Jg. 41/2006, H. 1, S. 107-126 (Standort: USB Köln(38)-XA347; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Verfasserin kommentiert im ersten Teil ihres Beitrags verschiedene Aufsätze, die im vorangegangenen Heft des "Afrika Spektrum" erschienen sind (Chabal, Parle/Waetjen, Falola, Lonsdale, Probst). Vor diesem Hintergrund wendet sie sich den Besonderheiten der französischen Afrikaforschung zu und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur deutschen und britischen Afrikaforschung heraus, auch in Bezug auf Organisation und Finanzierung. Als Wiege der Pluridisziplinarität der französischen Afrikaforschung sieht sie die von Braudel initiierte École des Hautes Études en Sciences Sociales. Mit der Gründung der École de Dakar besteht auch ein unabhängiges Forschungszentrum für die Afrikaforschung. In Frankreich hat - im Gegensatz zu den USA - die öffentliche Finanzierung des Wissenschaftsbetriebs Tradition. (ICE)

[166-L] Corsi, Giancarlo: Medienkonflikt in der modernen Wissenschaft?, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 176-188 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Beobachtet man die Selektionsverfahren von wissenschaftlichen Zeitschriften und Verlagen, gewinnt man den Eindruck einer Diktatur der Massenmedien (hier vor allem der Publikationen) über die eigentliche wissenschaftliche Funktion, neues Wissen herzustellen. Das ist durch das bekannte Syndrom 'publish or perish' bekannt und wird oft als riskante Alternative gesehen: entweder Karriere durch Standardforschung oder Grenzforschung mit unsicheren Perspektiven. Heutzutage hängen tatsächlich die symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien von den Verbreitungsmedien ab. Aber das Problem scheint eher das Verhältnis von Evolution der Wissenschaft und Planung der organisatorischen Variablen (Reputation, Finanzierung, Projekte, akademische Spaltungen usw.) zu betreffen, die die moderne Wissenschaft ermöglichen. Während Evolution nicht kontrolliert werden kann, sind diese Variablen die einzigen, die entscheidbar sind und transparent gemacht werden können." (Autorenreferat)

[167-F] Dolata, Ulrich (Bearbeitung): Internet und Biotechnologie: Technologische Innovationen und ihre Auswirkungen auf Akteurfigurationen, Kooperationsbeziehungen und Konkurrenzmuster INHALT: Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt möchte zum besseren Verständnis der zuerst von Richard Nelson so bezeichneten "Koevolution von Technologien und Institutionen" beitragen. Auf der Basis empirischer Untersuchungen neuer, internetbasierter Technologien in der Autoindustrie und dem Musiksektor werden sektorale Besonderheiten bei der Implementierung und beim Einsatz identischer Basistechnologien analysiert. Weiterhin werden die Auswirkungen technologischer Innovationen auf sektorale Wandlungsprozesse und deren Dynamik untersucht: auf die Konstellationen, Strategien und Aktivitäten der beteiligten Akteure, auf die Kooperations- und Konkurrenzmuster und auf die bestehen-

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den (inter-)organisationalen und institutionellen Prägungen des Sektors. Die dem Projekt zugrunde liegende Annahme lautet, dass die spezifischen Wirkungen der neuen Technologien auf den sektoralen Wandel abhängig sind von ihrer sektoralen Eingriffstiefe, vom Typ der Technik, von der sektoralen Steuerung sowie der Lern- und Reaktionsfähigkeit der beteiligten industriellen Akteure. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Werle, Raymund (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[168-F] Eckert, Thomas, Dipl.-Hdl.; Grimpe, Christoph, Dr.; Doherr, Thorsten, Dipl.-Inform.; Löhlein, Heide; Edler, Jakob, Dr. (Bearbeitung); Licht, Georg, Dr. (Leitung): Studie zur Internationalisierung der deutschen Forschungs- und Wissenschaftslandschaft INHALT: Ziel dieser Studie ist die Analyse und Bewertung von Zielen, Maßnahmen, Erfolgen und Hemmnissen in Bezug auf die Internationalisierung der deutschen Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Dies umfasst internationale Aktivitäten von einzelnen Forschern, von einzelnen universitären und außeruniversitären Instituten, von Dachorganisationen der Wissenschaft, von Mittler- und Förderorganisationen sowie von der Politik selbst. Dabei sollen nicht nur einzelne Maßnahmen in den Blick genommen und analysiert werden, sondern gerade auch deren bewusstes oder unbewusstes Zusammenwirken. Alle diese internationalen Aktivitäten deutscher Akteure sind im Zusammenhang mit den Dynamiken des europäischen Forschungsraumes (ERA) und seiner Opportunitätsstrukturen zu bewerten, und zwar vor dem Hintergrund der Ziele und Interessen der deutschen Politik und der deutschen Akteure. Weiterer Kooperationspartner: Technopolis Ltd., Amsterdam. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103 443, 68034 Mannheim); Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI(Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-177, Fax: 0621-1235-170)

[169-L] Eid, Michael: Editorial, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 49/2003, H. 1, S. 1-3 INHALT: "Anhand der im Jahrgang 2002 der Fachzeitschrift 'Diagnostica' publizierten Arbeiten werden einige Trends in der psychologischen Diagnostik identifiziert. Es wird aufgezeigt, dass die Mehrzahl der veröffentlichten Arbeiten aus den Anwendungsgebieten der Psychologie kommt, wobei Arbeiten aus der klinisch-psychologischen Diagnostik dominieren und Artikel aus der Organisationspsychologie gänzlich fehlen. Die mangelnde Verknüpfung zwischen psychometrischer Grundlagenforschung und Praxis der Testkonstruktion wird thematisiert und deren Überwindung als ein Ziel für die zukünftige Profilierung der 'Diagnostica' formuliert." (Autorenreferat, ZPID)

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[170-L] Engels, Anita; Ruschenburg, Tina: Die Ausweitung kommunikativer Räume: Reichweite, Mechanismen und Theorien der Globalisierung der Wissenschaft, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 57/2006, H. 1, S. 5-29 (Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der sozialwissenschaftlichen Literatur sind verschiedene Aspekte von Globalisierung und Denationalisierung kontrovers diskutiert worden. Dieser Artikel prüft nun empirisch für einen gesellschaftlichen Bereich (Wissenschaft) die Reichweite und die Mechanismen von Globalisierung sowie den Stellenwert von Nationalstaatlichkeit. Wissenschaft ist insofern ein spezifischer Fall, als ihr oft fraglose Globalität zugeschrieben wird, wogegen die Wissenschaftsforschung die Bedeutung ihres sozialen Kontextes betont. Die empirischen Daten stammen aus einer Fallstudie über 54 Umweltforschungseinrichtungen in Deutschland und den USA. Kern der Studie ist die Analyse von Koautorenschaftsmustern in ihren Publikationen zwischen 1993 bis 2002. Des weiteren werden die Selbstdarstellungen der Forschungsinstitute in ihren Internetauftritten sowie Interviews mit Vertreterinnen der Institute sowie von Fördereinrichtungen ausgewertet. Die Publikationsdaten weisen auf eine begrenzte Ausweitung der Kommunikationsräume hin: Während sich ältere Kommunikationsmuster mit Industrieländern im Untersuchungszeitraum verdichten und auf Schwellenländer ausweiten, ist die Inklusion marginaler Regionen sehr viel schwächer ausgeprägt. Die Überprüfung der Denationalisierungsthese ergibt, dass der Stellenwert inländischer Kopublikationen nicht abnimmt. Auch in den Selbstbeschreibungen spiegelt sich zwar die globalisierte Weltsicht wider; dennoch steht die nationale Verortung im Vordergrund. Die Auswertung der Interviews zeigt vier wissenschaftsspezifische Mechanismen der Ausweitung kommunikativer Räume." (Autorenreferat)

[171-L] Erdl, Marc Fabian; Knobloch, Clemens: Wissenschaft und gesellschaftliches Wissen: öffentiche Aufmerksamkeit und Popularisierung als Ressourcen?, in: Sowi : das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Jg. 33/2004, H. 4, S. 5-9 INHALT: "Wie ist es um den Wahrheitsanspruch bestellt, wenn 'Popularisierung und Medialisierung' (Peter Weingart) nicht mehr nur Beiwerk sind, sondern zu überlebensnotwendigen Bestandteilen des Forschens und Lehrens innerhalb unseres wissenschaftlichen Betriebs werden? Müssen wissenschaftliche Disziplinen und Arbeitsfelder nicht auch unbequem, unpraktisch, vielleicht auch mal 'unverständlich' sein?" (Autorenreferat)

[172-L] Esposito, Elena: Die Darstellung der Wahrheit und ihre Probleme, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 166-175 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die moderne Wissenschaft zeigt ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von Wahrheiten, welche von den Theorien und Methoden des Systems streng geregelt wird, und der Darstellung dieser Wahrheiten, welche praktisch durch Wissenschaft unkontrolliert bleibt und externen Kriterien überlassen wird. Diese Lage ist besonders überraschend in Anbetracht

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der grundlegenden Rolle der Verbreitung der wissenschaftlichen Wahrheit durch Publikation gerade für die moderne, an die ständigen Produktion neues Wissens gebundene Wissenschaft. Für die Darstellung gelten Kriterien wie Reputation oder die Bedürfnisse formeller Organisationen, die nur dann wirksam funktionieren können, wenn sie unabhängig von den Kriterien der Wahrheit sind. In dieser Hinsicht scheint die aktuelle Soziologie nicht so sehr unter fehlender Koordination mit den Massenmedien oder den formellen Organisationen zu leiden, sondern eher unter dem Fehlen einer ausreichend scharfen und eindeutigen Trennung, um den Kriterien beider Systeme Geltung zu verschaffen." (Autorenreferat)

[173-L] Fahrenberg, Jochen: Diagnostica 50: Perspektiven für die Zukunft, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 50/2004, H. 1, S. 23-25 INHALT: "Aufbauend auf einer kritischen Analyse der Publikationsbeiträge der letzten Jahre werden Perspektiven für die Weiterentwicklung der Zeitschrift Diagnostica abgeleitet. Es wird eine Dominanz von Publikationsbeiträgen, die sich auf Fragebogenverfahren beziehen, konstatiert. Ausgehend von einem modernen Begriff des Assessment wird ein Wunschkatalog abgeleitet und begründet, der sich auf eine breitere Darstellung des neuropsychologischen Assessments, moderner Verfahren der Verhaltensanalyse, computergestützer Verfahren der Textanalyse sowie der Interviewmethodik, des ambulanten Assessment und moderner Ansätze der Assessmentheorie, der Datenanalyse und der Software-Entwicklungen bezieht." (Autorenreferat, ZPID)

[174-F] Freund, Christoph (Bearbeitung); Lobin, Henning, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftskommunikation in digitalen Medien INHALT: Mit dem Projekt "Wissenschaftskommunikation in digitalen Medien" hat das ZMI eine neue integrative Thematik aufgegriffen, die ein Forschungsdefizit im Bereich der internen Wissenschaftskommunikation beheben soll und zugleich grundlegende Einsichten zum Generalthema Interaktivität verspricht. Die "neuen Medien" haben wissenschaftliches Arbeiten auf allen Ebenen verändert. Wissenschaftsinterne Kommunikation ist geprägt durch eine Schichtung von Kommunikationsformen mit ansteigendem Öffentlichkeitscharakter und zunehmender Nachhaltigkeit. Der angenommene Gültigkeitszeitraum wird durch die Kommunikationsform bestimmt. Ein Beispiel: Noch bis vor wenigen Jahren gab es keinen systematischen Unterschied zwischen Tagungsvorträgen und der Publikation von Aufsätzen. Die Speicherungsform und überzeitliche Verfügbarkeit eines Vortrags war durch die Publikation als Aufsatz gewährleistet. Powerpoint-Präsentationen - verstanden als Kombination von Vortrag und visuell präsentierten Vortragsmaterialien - bilden hingegen mittlerweile oft eine eigene Textsorte, die eigene Strukturen aufweist und eigenen kommunikativen Gesetzen folgt. Besondere Berücksichtigung werden also "ephemerere" Kommunikationsformen und die "Inszenierung" von Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit im Web finden. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Christoph Freund entwickelt derzeit eine Arbeitsumgebung, mit deren Hilfe die verschiedenen in einer Präsentation auftretenden themenspezifischen Phänomene analysiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu dokumentiert werden sollen. Zu dem Projekt findet seit Juli 2005 ein Kolloquium statt, zu dem neben den Mitgliedern des ZMI und KollegInnen der JLU auch auswärtige Gäste eingeladen werden.

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ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, Zentrum für Medien und Interaktivität (Ludwigstr. 34, 35390 Gießen); Universität Gießen, FB 05 Sprache, Literatur, Kultur, Institut für Germanistik (Otto-Behaghel-Str. 10 B, 35394 Gießen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0641-99-29051, Fax: 0641-99-29059, e-mail: [email protected])

[175-L] Gaul, Jens-Peter; Rajewski, Alice: Mit kleinen Schritten in die Zukunft: Forschung und Forschungsförderung in Rumänien, in: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 12/2006, H. 2, S. 22-25 INHALT: "Rumäniens Weg in die Europäische Union ist spätestens seit der Unterschrift des Beitrittsvertrages am 25. April 2004 klar vorgezeichnet. Auch wenn der für Anfang 2007 geplante Beitritt sich möglicherweise noch um ein Jahr verschiebt, so wird das Land über kurz oder lang seinen Platz in der europäischen Rechts- und Wirtschaftsgemeinschaft finden. Rumänien kann von diesem Integrationsprozess nur profitieren. Nach wie vor lebt fast ein Viertel der knapp 22 Millionen Menschen zwischen dem Banat und der Schwarzmeerküste unter der Armutsgrenze. Forschung und Entwicklung sind für die künftige Entwicklung des Landes von entscheidender Bedeutung." (Autorenreferat)

[176-L] Genov, Nikolai: Innovationen, Moden und Kontinuität in der Entwicklung des soziologischen Wissens, in: Nikolai Genov (Hrsg.): Die Entwicklung des soziologischen Wissens : Ergebnisse eines halben Jahrhunderts, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 11-33, ISBN: 3-8100-4121-1 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3498) INHALT: Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband rekapituliert und kommentiert die Entwicklung der Soziologie seit 1945 und ihren gegenwärtigen Stand. Erstens zeigt die Entwicklung von soziologischen Ideen während des Untersuchungszeitraums klar und eindeutig die starke Einbettung des soziologischen Wissens in ihren sozialen Kontext. Dies erfordert die reflektierte Balance zwischen universellen analytischen und historisch verankerten Konzepten als einer permanenten und existentiell wichtigen Aufgabe der Soziologie. Zweitens ist die naheliegende Konsequenz, dass sich die Entwicklung des soziologischen Wissens in zwei Richtungen bewegt. Auf der einen Seite bedarf es einer tieferen Kenntnis der Grundstrukturen des sozialen Lebens. Auf der anderen Seite wird der Fortschritt von soziologischem Wissen von der Notwendigkeit vorangetrieben, permanent auftauchende neue Variationen im sozialen Leben abzudecken. Drittens führt die Annahme von Grundcharakteristiken des sozialen Lebens zu einer Betonung der Kontinuität und kumulativen Entwicklung des soziologischen Wissens. Der Übersichtsbericht macht insgesamt deutlich, dass es genug Kontinuität wie Innovation in der Entwicklung der soziologischen Erkenntnis gibt, um die Disziplin als eine genuine Wissenschaft einordnen zu können. (ICA2)

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[177-L] Glaser, Marie Antoinette: Literaturwissenschaft als Wissenschaftskultur: zu den Praktiken, Mechanismen und Prinzipien einer Disziplin, (Studien zur Germanistik, Bd. 14), Hamburg: Kovac 2004, 204 S., ISBN: 38300-1824-X (Standort: THB Aachen(82)-Nm6795-14) INHALT: Die Verfasserin wendet kulturwissenschaftliche Methoden und Begriffe auf die Literaturwissenschaft an. Die empirische Basis der Untersuchung bilden ausgewählte Lehrveranstaltungen am Institut für Deutsche Philologie an der Universität Wien, Interviews mit Dozenten und Studenten und Analysen ausgewählter Lehrbücher. Die Verfasserin setzt sich zunächst mit den Begriffen Kultur als Praxis, Wissenschaftskultur, Habitus und Feld auseinander. Sie stellt im Folgenden ausgewählte Ansätze der Wissenschaftsforschung vor, die die Betrachtung von Wissenschaften als Wissenschaftskulturen ermöglichen. Dabei handelt es sich um die "epistemic cultures" von Karin Knorr-Cetina, Thomas Kuhns Begriff der Wissenschaftlergemeinde, Ludwig Flecks Begriffe Denkstil und Denkkollektiv, Tony Bechers "Wissenschaftskulturen", die "Welterzeugungsmodi" von Clifford Geertz und schließlich die "zwei Kulturen" von C. P. Snow. Literaturwissenschaft als spezielle Wissenschaftskultur wird sodann in der Einführungsphase ins Studium untersucht. Hier geht es um die Initiation der Studierenden in Praktiken, Mechanismen und Strategien, Argumentationsweisen, Darstellungsformen, Kommunikationsformen, die Weitergabe des Wissens durch Lehrbücher sowie den Habitus des Literaturwissenschaftlers. Die Verfasserin fragt abschließend nach Auswirkungen, die sich aus der Anwendung des Konzepts der Wissenschaftskulturen für die Lehrpraxis ergeben. (ICE2)

[178-L] Gramelsberger, Gabriele: Vom Verschwinden der Orte in den Daten: über die zunehmende Virtualisierung in den Wissenschaften, in: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, 2005, H. 16, S.31-35 INHALT: Ein alltägliches Geschäft im Umgang der Wissenschaften mit der Welt ist das Verschwinden materieller Orte in Daten und Zeichen. Die Mathematik ermöglicht der Wissenschaft, Daten in eine Form zu bringen. Dabei ist die Wissenschaft nicht mehr auf Primärdaten angewiesen, sie kann über Verfahren des Datenretrievals sekundäre Daten generieren. Wissenschaft wird zunehmend virtuell. Sie erforscht den Datenraum als isomorphen Möglichkeitsraum und weniger als analogen Abbildungsraum. (ICE2)

[179-L] Haller, Max: Theorien sozialer Ungleichheit im nationalen und im europäischen Kontext: eine wissenssoziologische Analyse, in: Martin Heidenreich (Hrsg.): Die Europäisierung sozialer Ungleichheit : zur transnationalen Klassen- und Sozialstrukturanalyse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 187-229, ISBN: 3-593-38040-4 INHALT: "Vor dem Hintergrund einer wissenssoziologischen Perspektive rekonstruiert Max Haller die dominanten Klassen- und Sozialstrukturparadigmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA. Auffallend ist, wie stark sich diese Paradigmen unterscheiden, wobei die soziologischen Theorien offenkundig auch viel tiefer liegende gesellschaftlichpolitische Ideologien widerspiegeln. Die dominanten Theorietraditionen dieser vier Länder werden auf einem Kontinuum von affirmativ-konservativen bis hin zu gesellschaftskritischen

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Theorien sozialer Ungleichheiten verortet. Während die amerikanischen und deutschen Theorien eher auf der konservativ-affirmativen Seite des Spektrums liegen, sind die britischen und französischen Sozialstrukturanalysen auf der kritischen Seite einzuordnen. Dieses Ergebnis wird durch die spezifischen historischen, institutionellen und gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Länder erklärt. Diese nationalen Traditionen ebenso wie die soziokulturelle und institutionelle Vielfalt und Heterogenität der Union lassen die Herausbildung eines europäischen Paradigmas der Ungleichheitsforschung als unwahrscheinlich erscheinen. Wenn sich dennoch ein solches Paradigma herausbilden sollte, muss es sich des starken Einflusses gesellschaftlich-politischer Ideologien auf sozialwissenschaftliche Theorien (und zum Teil auch umgekehrt) bewusst sein. Sollte sich dennoch eine kritische Perspektive herausbilden, dann müsste diese die sozialen Folgewirkungen der wirtschaftlichen Integrationsprozesse in den Mittelpunkt stellen. Dies wird derzeit durch die Verklärung des europäischen Einigungsprozesses, durch eine interessengeleitete Förderpolitik der EU und durch sprachlich-kulturelle und organisatorische Barrieren erschwert, so dass der Autor das Fehlen eines europäischen Paradigmas der Ungleichheitsforschung tendenziell eher begrüßt." (Autorenreferat)

[180-L] Heilbron, Johan: Das Regime der Disziplinen: zu einer historischen Soziologie disziplinärer Wissenschaft, in: Hans Joas, Hans G. Kippenberg (Hrsg.): Interdisziplinarität als Lernprozeß : Erfahrungen mit einem handlungstheoretischen Forschungsprogramm, Göttingen: Wallstein, 2005, S. 23-45, ISBN: 3-89244-858-2 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-87/944/47) INHALT: Die Herausbildung und Umbildung von Disziplinen stellt dem Autor zufolge in erster Linie ein soziales Geschehen dar, das von vielfältigen Konflikten, Debatten, Visionen und Interessenlagen begleitet ist. Sein Interesse im vorliegenden Aufsatz gilt weniger der Funktionsweise von Disziplinen in einzelnen Fällen, sondern den Gründen, warum diese zu bestimmenden Strukturen des akademischen Lebens geworden sind und heute ein spezifisches intellektuelles System bilden. Er diskutiert u.a. Donald Kelleys historisches Verständnis von Disziplinen, die systemische Interpretation des Wandels von Disziplinen durch Rudolf Stichweh und Niklas Luhmann sowie die Ursprünge des disziplinären Modells am Beispiel der französischen Naturwissenschaft. Er zeigt in diesem Zusammenhang, dass die Herausbildung von Disziplinen nicht als logische Folge des Übergangs zu einer funktional differenzierten Gesellschaft gedeutet werden kann. Er schlägt eine alternative Bestimmung von Disziplinen als Einheiten von Lehre, Forschung und professioneller Organisation vor, die die Variationsprinzipien im Regime der Disziplinen abbilden kann, und skizziert Ansätze für eine fundierte historische Soziologie (disziplinärer) Wissensproduktion. (ICI)

[181-F] Hemmelrath, Bettina; Herzog, Barbara; Packebusch, Lutz, Prof.Dr. (Bearbeitung): Telearbeit in der Forschung (TIF) INHALT: Ausgangslage: Die Sicherung von qualifizierten Mitarbeitern im Forschungssektor ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Wissenschaft. Im Zeitalter alternativer Arbeitsformen von New Economy, ist auch Telearbeit eine Möglichkeit flexible Arbeitsbedingungen zu schaffen, und somit Anreize für eine Beschäftigung im Wissenschaftssektor zu erreichen. Wie Telearbeit gestaltet sein muss, um eine alternative Arbeitsform bilden zu können, soll dieses Forschungsprojekt evaluieren. Ziele: Entwicklung eines Konzeptes zur Telearbeit in der For-

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schung und dessen praktische Erprobung; Erstellung eines Leitfadens zur Einführung von Telearbeit im Forschungsbereich; Schaffung eines Anreizes durch flexible Arbeitsgestaltung zur Sicherung des Bedarfs an qualifizierten wissenschaftlichen Mitarbeitern in der Forschung. METHODE: Auswertung von Literatur und relevanten Forschungsprojekten; Analyse der Anforderungen an die Telearbeitsplätze; Erprobung der Telearbeitsplätze (Evaluation); Entwicklung eines Leitfadens zur Gestaltung von Telearbeit in der Forschung ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen, Arbeitsgruppe KMU (Webschulstr. 33, 41065 Mönchengladbach); Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der Hochschule Niederrhein (Bolksbuscher Str. 61, 41239 Mönchengladbach) KONTAKT: Hemmelrath, Bettina (e-mail: [email protected]); Herzog, Barbara (e-mail: [email protected]); Packebusch, Lutz (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[182-L] Hirschauer, Stefan: Wie geht Bewerten?: zu einer anderen Evaluationsforschung, in: Uwe Flick (Hrsg.): Qualitative Evaluationsforschung : Konzepte - Methoden - Umsetzung, Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch Verl., 2006, S. 405-423, ISBN: 3-499-55674-X INHALT: Der Stand der Forschung zeigt nach Einschätzung des Autors, wie schwierig es ist, bei der Untersuchung von Evaluationsverfahren von einer normativen Selbstbeobachtung von Wissenschaft zu einer professionellen Wissenschaftsforschung überzugehen, welche der hochgradigen Selbstbezüglichkeit der Wissenschaftsevaluation konzeptuell gewachsen ist. Stellt man in diesem Sinne die Frage "Wie geht eigentlich Bewerten?", folgt man einer alten Aufforderung der Ethnomethodologie an die Soziologie, eine distanzierte Untersuchungsstrategie zu wählen, die die sprachlichen und kognitiven Voraussetzungen der Sozialwelt nicht nur als Ressourcen einsetzt, sondern zum genuinen soziologischen Thema macht. Das PeerReview-Verfahren knüpft vor diesem Hintergrund an vorhandene Bewertungen im Praxisfeld der Wissenschaft an, vervielfältigt sie, gibt ihnen Form und Verbindlichkeit, bezieht sie reflexiv aufeinander und staffelt sie in einem mehrinstanzlichen Verfahren. Dieses Verfahren lässt eine Streitkultur entstehen, in der sich unterschiedliche Urteile über eine wissenschaftliche Güte laufend selbst beobachten und kontrollieren, wie der Autor am Beispiel der Voten, d.h. dem Abgeben von Werturteilen zeigt. (ICI2)

[183-L] Hirschauer, Stefan: Publizierte Fachurteile: Lektüre und Bewertungspraxis im Peer Review, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 52-82 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Aufsatz untersucht einen Ausschnitt der informellen fachlichen Kommunikation unterhalb der Publikationsschwelle. Er fragt, welche Sozialität in einem Fachurteil steckt. Zwei Komplexe lassen sich identifizieren. 1. In einem Urteil überschneiden sich drei soziale Kreise: Neben der Bindung an ihre intellektuellen Herkunftsmilieus, die Lesern eine gewisse Voreinstellung gegenüber allen Texten gibt, findet sich zum einen ein in der lesenden Auseinandersetzung mit dem Text entwickelter Eindruck von diesem, zum anderen eine posthoc

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gesprochene, rationalisierende Stellungnahme gegenüber einer Gremienöffentlichkeit. 2. Diese mehrstufigen Urteile über wissenschaftliche Güte werden im Peer Review nun vervielfältigt, so dass sie sich in ihrer eigenen Güte laufend selbst beobachten. Manuskripte werden entschieden, indem über die Urteile aller Beteiligten entschieden wird: das des Autors über Geltungsanspruch und Entwicklungsstand seines Textes; das von Gutachtern und Herausgebern über die Kompetenz ihres eigenen Urteils, und das über die Beurteilungspositionen der jeweils anderen Gutachter und Mitherausgeber. Der 'Review' liegt nicht primär in einer asymmetrischen Prüfungsbeziehung, in der ein Leser auf einen Text 'schaut', sondern in einer wechselseitigen Beobachtungen von Urteilen, die in Ergänzung und Konkurrenz zueinander treten und sich wechselseitig kontrollieren. Im Peer Review werden Urteile beurteilt und publik gemacht." (Autorenreferat)

[184-F] Hornbostel, Stefan, Prof.Dr.; Heise, Saskia, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Modelle für ein Forschungsmonitoring INHALT: Die in Abschlussberichten DFG-geförderter Projekte dokumentierten Ergebnisse stellen Informationen dar, die sich hervorragend für ein Monitoring von Forschungsaktivitäten eignen. Anhand einer systematischen Analyse von Abschlussberichten soll geklärt werden, ob sich auf Dauer eine evaluative Komponente in der Dokumentation des Förderprozesses etablieren lässt. Das Projekt zielt dabei auf drei Informationsdimensionen: 1. ein textbasiertes über das Web zugänglich recherchierbares Informationssystem (Abstracts), 2. "Produkte" (i.d.R. Publikationen, die auf ihren wissenschaftlichen Impact geprüft werden sollen), 3. Kooperationsstrukturen und Nachwuchsförderungsprozesse, die im Rahmen des Projektes entstanden sind. METHODE: Wissenschaftssoziologische Theorieansätze zur Verteilung von Anerkennung, Reputation und Aufmerksamkeit; bibliometrische Analyse; Textanalyse; Netzwerkanalyse. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, schriftlich. Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (Godesberger Allee 90, 53175 Bonn) KONTAKT: Heise, Saskia (Tel. 0228-97273-14, e-mail: [email protected])

[185-L] Joas, Hans; Kippenberg, Hans G. (Hrsg.): Interdisziplinarität als Lernprozeß: Erfahrungen mit einem handlungstheoretischen Forschungsprogramm, Göttingen: Wallstein 2005, ISBN: 3-89244-858-2 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-87/944/47) INHALT: "Um Interdisziplinarität ist es nach Jahren der Euphorie still geworden; heute ist sie wissenschaftlicher Alltag. Wenig aber ist darüber bekannt, wie sich die wissenschaftliche Arbeit verändert, wenn sie in multidisziplinären Institutionen verrichtet wird. Der Band stellt den Arbeitsmodus des Max-Weber-Kollegs vor, einer relativ jungen Institution in der langen Geschichte der Herausbildung der Disziplinen. Er greift die jüngste Debatte darüber kritisch auf, ob funktionale Differenzierung oder die Entstehung neuer sozialer Praktiken dabei der

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Motor war. Ergänzt wird die Bilanz dieser Diskussion um eine Begründung dafür, warum es besonders die Handlungstheorie ist, die es den verschiedenen Fächern ermöglicht, sich neu aufeinander zu beziehen und ihre kulturwissenschaftliche Dimension zu erkennen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans Joas und Hans G. Kippenberg: Einleitung: Interdisziplinarität als Lernprozess (7-11); Dieter Langewiesche: Einsamkeit und Gespräch. Hoffnungen eines Geisteswissenschaftlers bei der Gründung des Max-Weber-Kollegs (13-21); Johan Heilbron: Das Regime der Disziplinen. Zu einer historischen Soziologie disziplinärer Wissenschaft (2345); Silke Christiane Köser: Geschichte interdisziplinär - die Perspektiven wechseln (47-61); Hans G. Kippenberg: Konfrontation der Disziplinen: Wo bleibt die Autonomie der Religion? (63-77); Hans Joas: Neue Aufgaben für die Sozialwissenschaften. Eine handlungstheoretische Perspektive (79-93).

[186-F] Kemnitz, Alexander, PD Dr. (Bearbeitung); Janeba, Eckhard, Prof.Dr. (Leitung): Überlappende Kompetenzen und dezentraler Wettbewerb im tertiären Bildungsbereich (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie") INHALT: Das traditionelle System der steuerfinanzierten Hochschulfinanzierung wird zunehmend kritisiert, da es a) durch die Mischfinanzierung und die überlappenden Kompetenzen von Bund und Ländern zu unklaren Zuständigkeiten kommt, b) regressiv wirkt, c) die Mobilität von Absolventen fiskalische Externalitäten generiert, d) schwierig ist, Effizienz und Chancengleichheit gleichzeitig zu realisieren. Durch das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts (Januar 2005) bekommen die Länder die Möglichkeit, Studiengebühren einzuführen. Vor diesem Hintergrund ist das Hauptziel des Projekts die Entwicklung eines Modells des deutschen Universitätssektors, welches uns erlaubt, vorgeschlagene Reformen auf seine Effizienz- und Verteilungseffekte hin zu analysieren. Das Projekt untersucht im genaueren, welche Effekte die Einführung von Studiengebühren auf a) die Teilnahme von Studenten aus einkommensschwachen Familien, b) die Realisierung von Eliteuniversitäten, und c) das durchschnittliche Bildungsniveau von Hochschulabsolventen hat. Hierzu wollen wir den status quo (keine Studiengebühren) vergleichen mit Systemen bundeseinheitlicher bzw. dezentral festgelegter Studiengebühren. Besondere Aufmerksamkeit wird der Frage geschenkt, ob Wettbewerb von "heterogenen" Systemen (bei denen es nicht zu einer flächendeckenden Übernahme von Gebühren kommt) stabil ist, und ob dezentrale Studiengebühren zu einer Verringerung von steuerfinanzierten Transfers an Hochschulen durch Bund und Länder führen. Ein weiteres Ziel ist es, die politische Realisierbarkeit verschiedener institutioneller Systeme zu analysieren. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Rechtswissenschaft und VWL, Lehrstuhl für VWL, insb. Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik (68131 Mannheim) KONTAKT: Institution (Tel. 0621-181-1796)

[187-L] Koenen, Elmar J.: Über die fast leere Mitte der Disziplin: SoziologInnen über Funktionen und Eigenwerte sozialwissenschaftlicher Zeitschriften, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 83-103 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "In den letzten Jahren haben SoziologInnen aus Lehre und Forschung sich aus unterschiedlichen Anlässen und Perspektiven zum Thema 'Sozialwissenschaftliche Fachzeitschriften' geäußert. Wie selbstverständlich behandeln sie diese als das kommunikative Zentrum ihrer Disziplin, obwohl eine entsprechende Kommunikation praktisch kaum stattfindet: die 'großen Namen' der Disziplin treten in den Zeitschriften als AutorInnen eher selten an, und Makrothemen wie Gender und Globalisierung fehlt heute offenbar die Kraft, die Fachkommunikation zu integrieren. Den InhaberInnen von festen Stellen mangelt es an Motiven, ihre Kompetenz zu demonstrieren und den LeserInnen an Zeit und Interesse, sich mit Fragen jenseits der eigenen Themen zu befassen. In der Konkurrenz mit den Netzmedien und durch die generelle Knappheit an finanziellen Mitteln scheint das kommunikative Zentrum der Sozialwissenschaften, ihre Fachzeitschriften, zunehmend unter Druck zu geraten. Ihre traditionelle Funktion, die Qualität von Kompetenzen und Texten zu prüfen und zu sichern, müsste vielleicht von anderen Medien und Institutionen übernommen werden." (Autorenreferat)

[188-F] Kölbel, Matthias, Dr.phil. (Bearbeitung); Massarrat, Mohssen, Prof.Dr.rer.pol.habil.; Hennicke, Peter, Prof.Dr.; Weingart, Peter, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Wissensmanagement in der Wissenschaft - das deutsche Wissenschaftssystem und sein Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politikwissenschaft (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück); Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal); Universität Bielefeld, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung -IWT- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Sekretariat Fachgebiet Politikwissenschaft (Tel. 0541-969-4150, e-mail: [email protected])

[189-L] Krampen, Günter; Schui, Gabriel: Entwicklung und Stand der Familienpsychologie: bibliometrische Befunde, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 53/2006, H. 2, S. 147-152 (Standort: USB Köln(38)-XB32; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.reinhardt-verlag.de/db/detail.cfm?tnr=6477) INHALT: "Entwicklung und Stand der Familienpsychologie werden bibliometrisch für den Zeitraum von 1980 bis 2001 dokumentiert und erläutert. Genutzt werden dazu die einschlägigen psychologischen Datenbanken zur Fachliteratur PSYNDEX und PsycINFO, anhand derer die relativen Anteile familienpsychologischer Publikationen am Gesamtaufkommen der Fachliteratur pro Publikationsjahr bestimmt werden. Die Analysen beziehen sich auf die Ebene der Schlagworte (Index terms, Deskriptoren) mit familienpsychologischem Bezug. Die Befunde zeigen, dass familienpsychologische Beiträge seit Anfang der 80er Jahre einen relativ stabilen, mit fünf bis sieben Prozent relativ hohen Anteil am Gesamtaufkommen der psychologischen Fachliteratur aus dem deutschsprachigen und aus dem angloamerikanischen Bereich aufweisen. Spezifische Entwicklungstrends in diesem Anteil und in den Literaturgattungen

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der Familienpsychologie konnten nicht identifiziert werden. Bibliometrisch belegt wurden dagegen eine starke empirische Fundierung der Familienpsychologie und ihre Präsenz in unterschiedlichsten traditionellen psychologischen Grundlagen- und Anwendungsdisziplinen. Forderungen nach einer stärkeren Institutionalisierung der Familienpsychologie in Forschung sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung (im Sinne von Schwerpunktbildungen) können anhand dieser bibliometrischen Befundlage begründet werden." (Autorenreferat)

[190-L] Lauf, Edmund: Visibility und Impact von Klaus Merten, in: Edith Wienand, Joachim Westerbarkey, Armin Scholl (Hrsg.): Kommunikation über Kommunikation : Theorien, Methoden, Praxis ; Festschrift für Klaus Merten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 160-169, ISBN: 3-531-14871-0 INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der "Wirkung" wissenschaftlicher Publikationen am Beispiel der Veröffentlichungen von Klaus Merten. Anhand messbarer Indikatoren werden in einer komparativen Analyse die "Visibility" und der "Impact" der wissenschaftlichen Arbeit Mertens nachgewiesen. "Visibility" erlangen Wissenschaftler durch die Veröffentlichung wissenschaftlicher Beiträge, Indikatoren für ihren "Impact" sind u.a. die Zugänglichkeit ihrer Veröffentlichungen und die Häufigkeit, mit der diese in einer der vom ISI (Institute for Scientific Information) erfassten Zeitschriften ("Major International Journals") zitiert werden. Im Vergleich deutschsprachiger Kommunikationswissenschaftler liegt Merten hinsichtlich der Kriterien "Visibility" und "Impact" hinter M. Kepplinger gleichauf mit E. Noelle-Neumann an zweiter Stelle und ist somit "ausgezeichnet positioniert." Eine realistische Beurteilung des "Impacts" deutscher Kommunikationswissenschaftler ist aber so lange nicht möglich, wie das ISI deutschsprachige kommunikationswissenschaftliche Fachzeitschriften ignoriert. Man sollte daher "der Anzahl an Publikationen und Zitaten ... keinen zu großen Wert beimessen." (UN)

[191-L] Lindner, Rolf: Programmatisch unprogrammatisch: Cultural Studies als Anti-Disziplin, in: Ludwig Fischer (Hrsg.): Programm und Programmatik : kultur- und medienwissenschaftliche Analysen, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2005, S. 17-25, ISBN: 3-89669-496-0 (Standort: SB München(12)-2006.10672) INHALT: In der Wissenschaft bilden Programme den Kern dessen, was die kognitive Identität eines Faches ausmacht. Von der kognitiven Identität eines Faches wird in der Wissenschaftsforschung dann gesprochen, wenn nach den Orientierungen, Paradigmen, Problemstellungen und Forschungsmethoden gefragt wird, die dem Fach Einzigartigkeit und Kohärenz verleihen sollen. Die kognitive Identität ist für jedes Fach von existenzieller Bedeutung, denn sie dient dazu, das (Theorie-)Programm eines Fachs von bereits vorhandenen oder neu entstehenden Konkurrenzprogrammen zu unterscheiden. Vor diesem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit der programmatischen Ausrichtung der Cultural Studies, die 1976 erstmals dem deutschen Publikum vorgestellt werden. Im Zusammenhang mit Fragen der Positionierung von Wissenschaftsdisziplinen ist hier insbesondere die Weigerung der Cultural Studies von Interesse, sich als Disziplin zu verstehen, die paradoxerweise zum Markenzeichen der neuen Disziplin geworden ist. Dem gemäß lassen sich die Cultural Studies als eine Gegenkultur interpretieren, die Enklaven in den Lücken der dominanten Kultur konstruiert. Mit ihrer Orientierung an einem die traditionellen Disziplinen überschreitenden Ideal bilden sie eine 'embryo-

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nale Alternativgesellschaft' im Schoße der academia. Auf diese Weise geraten die Cultural Studies mit ihren anziehenden, rebellischen, außergewöhnlichen und spannenden Kriterien auch zu einem Medienphänomen und finden so unter anderem ihren Weg aus den akademischen Bücherregalen in die Kreisbahn der Popliteratur. (ICG2)

[192-L] Litzenberger, Timo; Sternberg, Rolf: Leuchttürme oder Lichterkette?: zur bibliometrischen Evaluation von Forschungsleistungen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, in: Forschung & Lehre : Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes, Jg. 11/2004, S. 612-615 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2388; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Um ein realistisches Bild der Leistungsfähigkeit unterschiedlich großer Institute und Universitäten zu zeichnen, kann die Auswertung bibliometrischer Daten ein wichtiger Baustein sein. Ein Vergleich von Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fächern." (Autorenreferat)

[193-L] Lucius, Wulf D. von: Strukturwandel im wissenschaftlichen Verlag, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 32-51 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag schildert die tiefgreifenden Veränderungen, denen wissenschaftliche Verlage (in Deutschland) in den letzten Jahrzehnten unterworfen waren: technische (bis hin zum digitalen Publizieren), wettbewerbliche (insbesondere durch die stetig voranschreitende Konzentration), vom Markt her kommende wie insbesondere das Vordringen der englischen Sprache und die daraus erfolgende Internationalisierung. Parallel einher geht das schrittweise Verschwinden des Inhaber-Verlegers zugunsten managergeführter Verlage. Letztere werden oft professioneller geführt aufgrund der Teamarbeit von Spezialisten anstelle eines Generalisten, der der traditionelle Verleger gewesen ist. Einher mit dieser Verschiebung auf der Führungsebene geht ein kurzatmigeres, konsequent gewinnorientiertes Verhalten dieser Verlage, während der Inhaber-Verleger in viel längeren Zeitdimensionen denkt und handelt und es in seiner eigenen Verantwortung liegt, wie stark er meta-ökonomische Zielsetzungen zulässt." (Autorenreferat)

[194-F] Mendel, B. (Bearbeitung); Spintig, Susanne, Dipl.-Kff. (Leitung): Qualitätsmanagement in der quantitativen Marktforschung INHALT: Identifikation von Qualitätskriterien für mit CATI durchgeführte Studien und Überprüfung deren Relevanz anhand einer empirischen Untersuchung. ART: keine Angabe BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für Marketing (Postfach 3931, 90020 Nürnberg)

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KONTAKT: Institution (Tel. 0911-5302-214, Fax: 0911-5302-210, e-mail: [email protected])

[195-L] Meyer, Wolfgang: Evaluation als Thema in sozialwissenschaftlichen Berufs- und Fachverbänden: Teil I: Soziologie und Psychologie, in: Zeitschrift für Evaluation, 2003, H. 1, S. 131-142 INHALT: "In den beiden ersten Ausgaben der Zeitschrift für Evaluation (ZfEv) wurde in mehreren Beiträgen auf die Arbeit der Evaluationsgesellschaften sowie die Aktivitäten zum Thema Evaluation innerhalb der akademischen Fachverbände der Psychologie und der Soziologie hingewiesen (Kromrey/ Meyer/ Stockmann 2002, Meyer 2002, Moosbrugger/ Schweizer 2002, Moosbrugger/ Schermelleh-Engel/ Schweizer 2002). Die folgenden Ausführungen bieten einen systematischen Überblick zur Internetpräsenz der Fach- und Berufsverbände in diesen beiden Disziplinen und erweitern den Blick auf die stärker praxisorientierten Berufsvereinigungen. Im nächsten Heft der Zeitschrift für Evaluation (ZfEv) folgt dann eine ähnliche Darstellung für die Erziehungs- und die Politikwissenschaften. Die Konzentration der Darstellung auf diese vier Fachgebiete begründet sich durch die unterschiedliche Verwendung des Begriffs 'Evaluation' in der 'scientific community': so weicht der Begriffsgebrauch z.B. in der Informatik oder der Medizin (aber auch in den Wirtschaftswissenschaften) sehr stark von dem Evaluationsverständnis der Sozialwissenschaften und damit auch von der Ausrichtung der Zeitschrift für Evaluation ab. Diese Begriffsvielfalt erschwert eine Schlagwort geführte Internetrecherche, weshalb sich dieser Beitrag auch als 'Wegweiser' durch diesen 'Begriffsdschungel' versteht. Bei den folgenden Ausführungen wurden lediglich die im Internet dokumentierten neueren Aktivitäten der Verbände und ihrer Untergliederungen (seit 2000) berücksichtigt. Dementsprechend stand eher Aktualität als Vollständigkeit im Fokus des Beitrags. Einschränkungen ergeben sich deshalb vor allem durch die sehr unterschiedliche Intensität der Pflege des Internetauftritts der einzelnen Einrichtungen. Schließlich begrenzt sich die Darstellung - vor allem aus Platzgründen - auf den deutschsprachigen Raum." (Textauszug)

[196-L] Meyer, Wolfgang: Evaluation als Thema in sozialwissenschaftlichen Berufs- und Fachverbänden: Teil 2: Erziehungs- und Politikwissenschaften, in: Zeitschrift für Evaluation, 2003, H. 2, S. 323-336 INHALT: "In der letzten Ausgabe der Zeitschrift für Evaluation (ZfEv) standen die Aktivitäten zum Thema Evaluation der deutschen, österreichischen und schweizerischen Berufs- und Fachverbände aus den Fachgebieten Psychologie und Soziologie im Fokus des Serviceteils (Meyer 2003). Die Grundlage für diesen Überblick zur Verbandsarbeit in den letzten drei Jahren bildeten die im Internet zugänglichen Informationen über die Publikationen in Mitgliederzeitschriften, die Themen und Inhalte der Tagungen sowie die Selbstdarstellungen der Arbeiten von zumeist thematisch ausgerichteten Untergliederungen (Sektionen, Arbeitsgruppen etc.). Die nachstehenden Ausführungen zu den Fach- und Berufsverbänden der Erziehungsund Politikwissenschaften folgen dem selben Konzept und erweitern damit die Darstellungen um zwei wichtige sozialwissenschaftliche Disziplinen. Im Unterschied zur Psychologie und zur Soziologie, deren Aktivitäten zur Evaluationsforschung in den ersten Heften der Zeitschrift für Evaluation (ZfEv) bereits Raum eingeräumt wurde (Kromrey/ Meyer/ Stockmann 2002, Moosbrugger/ Schweizer 2002, Moosbrugger/ Schermelleh-Engel/ Schweizer 2002),

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fehlt ein solcher Überblick zu den Erziehungs- und den Politikwissenschaften bisher. Diese Lücke soll durch die folgenden Ausführungen zumindest ansatzweise geschlossen werden. Angesichts der vielfältigen Anstrengungen zur Evaluationsforschung insbesondere in der Erziehungswissenschaft kann in dem gegebenen Rahmen allerdings nur eine erste, äußerst knappe Übersicht erfolgen, die insbesondere hinsichtlich der Entwicklung und thematischen Einordnung von Evaluationen in das breite Feld der Erziehungswissenschaften dringend einer Ergänzung bedarf." (Textauszug)

[197-L] Mitter, Wolfgang: Akteure und Netzwerke in der Vergleichenden Erziehungswissenschaft, in: Pädagogische Rundschau, Jg. 59/2005, H. 2, S. 207-220 (Standort: USB Köln(38)-BP6160; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Autor richtet in seinem Beitrag den Blick auf die "Bedeutung des Akteurs in der Vergleichenden Erziehungswissenschaft" unter besonderer Einbeziehung des "autobiographischen Aspekts". Es geht ihm um die Frage: "Wodurch fühlt sich der individuelle Forscher, in (diesem) Fall der Komparatist, in seiner Zuwendung zur Wissenschaftstheorie im allgemeinen und zu einem spezifischen Themenfeld im besonderen durch seinen Werdegang motiviert?" Er hat dazu fünf Kriterien ausgewählt, die er an personenbezogenen Fällen zu begründen und zu erläutern versucht. Die fünf Kriterien sind: 1. der akademische Werdegang, 2. die Verwurzelung in einer akademischen Disziplin, 3. die nationale und kulturelle Herkunft, 4. grenzüberschreitende Wanderungen, 5. ideologische Orientierungen und Bindungen. In der zusammenfassenden "Betrachtung der Leistungen der in diesem Beitrag" vorgestellten Komparatisten (und in Bezug) auf die ausgewählten Kriterien der akademischen Lebensdaten entsteht ."das Bild einer wissenschaftlichen Disziplin (oder Teildisziplin), das nicht nur durch theoretisch begründete 'Wissenspositionen', sondern auch durch identifizierbare Persönlichkeiten und deren Lebensschicksale bestimmt ist." Der Ansatz Mitters "lässt ein globales Netzwerk denkender und handelnder Wissenschaftler entstehen, das einem Mosaik gleicht. In ihm sind Kooperationen und Teamleistungen ebenso zu entdecken wie Spannungen, die nicht nur aus der Vielfalt divergierender Forschungsinteressen erwachsen, sondern auch durch ideologische und politische Präferenzen und nicht zuletzt auch durch personale Einstellungen und Verhaltensweisen zu erklären sind." (DIPF/Orig./Kr.)

[198-L] Pasternack, Peer: Wissenschaftsumbau: der Austausch der Deutungseliten, in: Hannes Bahrmann, Christoph Links (Hrsg.): Am Ziel vorbei : die deutsche Einheit - eine Zwischenbilanz, Berlin: LinksDruck Verl., 2005, S. 221-236, ISBN: 3-86153-366-9 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6195) INHALT: Ostdeutsche Wissenschaftler sind in gehobenen Positionen an den Universitäten unterdurchschnittlich vertreten, im ganzen wurde das ursprünglich tätige Personal stark. dezimiert, vermännlicht und verwestlicht. Am stärksten fand dieser Prozess im Bereich der Sozialwissenschaften statt. Bei der Gestaltung des Transformationsprozesses in Ostdeutschland wurde durch eine unzulängliche Integration ostdeutscher Sozial- und Geisteswissenschaftler auf Deutungskompetenz verzichtet, die genuin ostspezifisch ist. Heute spielt das wissenschaftliche Personal, das aus Ostdeutschland kommt, im Wesentlichen zwei Rollen: eine untergeordnete und eine subkulturelle. Mit der personellen Umgruppierung vollzog sich auch eine Ent-

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institutionalisierung von thematischen und personalen Wissenschaftszusammenhängen. Es entstand eine so genannte zweite Wissenschaftskultur: eine postsozialistische Wissenschaftssubkultur. Diese Subkultur setzt sich aus zwei Gruppen zusammen: zum einen aus Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die eine Reintegration ins etablierte akademische System kaum zu erwarten haben, zum anderen aus einer Gruppe, die aktiv empirische Sozialforschung betreibt und dafür Drittmittel akquiriert. Diese zweite Gruppe könnte die Brücke in die Zukunft für eine erfolgreiche Ostdeutschlandforschung sein. (ICF)

[199-L] Rauber, Michael; Ursprung, Heinrich W.: Evaluation of researchers: a life cycle analysis of German academic economists, (Diskussionspapiere der DFG-Forschergruppe "Heterogene Arbeit: positive und normative Aspekte der Qualifikationsstruktur der Arbeit", Nr. 06/08), Konstanz 2006, 44 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2006/1746//pdf/0608.pdf) INHALT: "In this paper we ague that any meaningful bibliometric evaluation of researchers needs to take into account that research productivity follows distinct life cycles. Using an encompassing data set portraying the research behavior of German academic economists, we first show that research productivity crucially depends on career age and vintage. Based on the identified effects, we develop a simple formula that shows how a researcher's performance compares to that of his or her peers. This kind of information may serve as an input for performance-related remuneration and track-record based allocation of research grants. We then go on to investigate the persistence of individual productivity. The Persistence issue is of special importance in the academic labor market because of the irrevocable nature of tenure. Finally, we show how life cycle considerations can be used in evaluations of university departments in order to render the resulting rankings insensitive to the age structure of the evaluated faculties." (author's abstract)

[200-L] Reichertz, Jo: "Die Zeiten sind vorbei, in denen man nicht mehr laut sagen durfte, dass man besser ist als andere": oder: Zur neuen Logik der (sozial-)wissenschaftlichen Mediennutzung, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 104-128 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wer heute Wissenschaft betreibt, muss seine Arbeit immer häufiger und immer öfter mit Hilfe der Medien vorstellen. Die Öffentlichkeit, mit der er dann kommuniziert, ist nicht mehr nur eine Fachöffentlichkeit, sondern immer öfter muss er auch den Erwartungen der Politik, der Medien und der Steuerzahler entsprechen. In Zeiten knapp bemessener Geldmittel werden öffentliche Präsenz und öffentliche Anerkennung bedeutender, da sie dem Aufbau von Reputation dienlich sein können. Deshalb kommt es nicht nur darauf an, viel in die Medien zu bringen, sondern dies auch verständlich und attraktiv zu tun. Honoriert werden dabei auch Persönlichkeit und Ausstrahlung. Der Artikel fragt auch nach den Folgen, die dieser Wandel für das berufliche Tun von Wissenschaftlern mit sich bringt." (Autorenreferat)

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[201-L] Renzi, Beatrice: Between the village and the West: local research associates and the challenge of mediation, (Arbeitspapiere / Universität Mainz, Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Nr. 55), Mainz 2005, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ifeas.uni-mainz.de/workingpapers/AP55.pdf) INHALT: In dem Beitrag beschreibt die Autorin ihre Erfahrungen und Eindrücke als Ethnologin im Rahmen einer Feldforschung in dem Dorf Kankund mit 1.531 Bewohnern und rund 200 Haushalten in der Region Malwa/Indien. Dabei werden folgende Aspekte erörtert: (1) Überwindung der Sprachbarrieren und Darstellung der Feldforschung als Vermittlungsprozess in sozialen Interaktionen unter besonderer Berücksichtung von lokalen Mitarbeitern als Vermittler zwischen der Forscherin und der einheimischen Bevölkerung, (2) Beschreibung der soziopolitischen Gegebenheiten des Forschungsgebietes, (3) Schwierigkeiten bei der Umsetzung der zuvor festgelegten wissenschaftlichen Vorgehensweise, (4) Infragestellung der objektiven Übersetzung, (5) Sozialforschung inmitten einer bürgerlichen Apathie gegenüber der Politik sowie (6) Charakterisierung des Entwicklungsmanagements der beteiligten NGO-Mitarbeiter als eine Denkart. (ICG)

[202-L] Röbbecke, Martina: Zwischen Steuerung und Qualitätsentwicklung: zur Evaluation außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, in: Frauke Gützkow, Gunter Quaißer (Hg.): Hochschule gestalten : Denkanstöße aus Hochschulpolitik und Hochschulforschung ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Gerd Köhler, Bielefeld: Webler, 2004, S. 309-319, ISBN: 3-937026-30-4 (Standort: THB Aachen(82)Kb9302-4) INHALT: Drei Typen der Evaluation außeruniversitärer Forschungseinrichtungen lassen sich unterscheiden: (1) externe Evaluationen, die in der Umwelt der Forschungsorganisationen veranlasst werden und bei denen forschungs- oder wissenschaftspolitische Ziele im Vordergrund stehen; (2) die Evaluation der Forschungseinrichtungen durch ihre jeweilige Trägerorganisation; (3) interne Evaluationen, bei der die evaluierten Einrichtungen einen erheblichen Einfluss auf die Ziele, Methoden und Verfahren der Begutachtung haben. Diese drei Verfahrenstypen sind in der Regel nicht aufeinander abgestimmt. Aufgrund ihrer forschungspolitischen Tragweite haben externe Evaluationen gegenwärtig eine größere Bedeutung für die Forschungseinrichtungen. Dies ist problematisch, weil dadurch die Chancen von internen Evaluationen bei der Bearbeitung von Schwächen nur unzureichend genutzt werden können. (ICE2)

[203-L] Roesler, Alexander; Stiegler, Bernd: "Die Endform der Vorläufigkeit": Ansichten aus der Praxis der Theorie, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 14-31 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Beitrag ist weniger eine systematische Analyse oder Reflexion über die Veränderungen des wissenschaftlichen Publizierens als vielmehr eine Art ABC der publizistischen Praxis der Theorie. In insgesamt 12 kurzen Texten, die zudem eine interne Verweisungsstruktur haben, ist jeweils eine Beobachtung Niklas Luhmanns Anlass, um einen bestimmten Bereich des Publizierens in den Blick zu nehmen. Der Bogen, den dieses kleine Lexikon spannt,

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reicht dabei von 'Absagen/ Zusagen' über 'Herstellung' bis hin zu 'Programm' und 'Sekundärliteratur'." (Autorenreferat)

[204-L] Roth, Wolff-Michael: Publish or stay behind and perhaps perish: stability of publication practices in (some) social sciences, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 129-150 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Obwohl neue technische Entwicklungen das schnelle und hinsichtlich der Länge problemlose Veröffentlichen ermöglichen, werden elektronische Medien in manchen Wissenschaften nur langsam - wenn überhaupt - akzeptiert und benutzt. Auf der Grundlage eines kulturhistorischen Ansatzes der dritten Generation argumentiere ich, dass sich die Stabilität von Veröffentlichungspraktiken (in Nordamerika) aus der Rolle der Publikationen in der akademischen Laufbahn ergibt. Entscheidungen in so unterschiedlichen Zusammenhängen wie Dauereinstellung, Beförderung, Gehalt, Gehaltserhöhung, und Drittmittelerwerb hängen von der Veröffentlichungsliste ab, die als eine Form der Objektivierung der Leistung eines Individuums verstanden wird. Die Stabilität der Veröffentlichungspraktiken kann man daher als das Produkt von der hoch vernetzten Natur akademischer Praktiken und Tätigkeitssystemen und der dialektischen Natur der Wissenschaftsgemeinden (communities of practice) verstehen, die sich sowohl identisch reproduzieren (Stasis), als auch in neuen Formen produzieren. Dieses Phänomen kann man zum Teil verstehen als das Bedürfnis eines Akademikers (einer Akademikerin), zur Erhaltung der Wissensgemeinde durch Dienste beizutragen, die den Entscheidungen über Dauereinstellung, Beförderung, und Gehalt Rechnung tragen." (Autorenreferat)

[205-F] Schmitz-Justen, Felix J., M.Sc. (Bearbeitung); Wilhelm, Adalbert F.X., Prof.Dr. (Betreuung): Forum-based online knowledge communities: knowledge processes and their factors of influence. An empirical study using structural equation modeling INHALT: Knowledge is becoming ever more important as an individual good, and as a social and economic resource. The research interest of this thesis is how knowledge processes can be optimally supported in the cooperative context of forum-based Online Knowledge Communities (OKCs). The research focuses especially on the two key processes knowledge creation and knowledge transfer. The starting point of the research is a literature review and the outline of individual hypotheses on the basis of an interdisciplinary body of research from the fields of computer science and management science, specifically knowledge management literature, community of practice literature, human-computer interaction literature, and collaborative systems literature. Following the literature review, the empirical part of the research is based on an in-depth study of the users of the electronic communication forums at International University Bremen (IUB). Both empirical parts of research - an ANOVA-based calculation of type of content-based knowledge process values and a SEM-based hypotheses testing of individual factors of impact on an individuals knowledge process contribution - could be shown to be in line with the theoretically deduced hypotheses. Besides the careful selection of a forum-platform (factor service quality) and carefully drafting of the initial content in the case of newly established online knowledge communities (factor perceived quality of content), the best strategy to stimulate participants to contribute a larger share of knowledge-process-

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relevant content appears to be the emphasis of the online forum as an online knowledge community, with a focus on professional as opposed to social content (factors social vs. professional affiliation motivation). The thesis integrates existing, fragmented research with a limited focus on a restricted number of input aspects and/or knowledge processes into an integrated model of forum-based collaborative knowledge management. ART: Dissertation ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences (Postfach 750561, 28725 Bremen)

[206-L] Scholz, Evi; Harkness, Janet; Faaß, Timo: ISSP study monitoring 2003: report to the ISSP general assembly on monitoring work undertaken for the ISSP by ZUMA, Germany, (ZUMA-Methodenbericht, 2005/08), Mannheim 2005, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Berichte/ZUMA_Methodenberichte/documents/pdfs/2005/05_ 08.pdf) INHALT: Das International Social Science Programme (ISSP) ist ein weltweiter Forschungsverbund von mittlerweile 39 Mitgliedsländern, der seit 1996 regelmäßig sozialwissenschaftliche Umfragen mit wechselnden Themenschwerpunkten durchführt. Für 2003 wird das ISSPModul zum Untersuchungsgegenstand 'Nationale Identität' entwickelt, das mitsamt einem Fragebogens über die Durchführung der Studie an 33 Mitgliedsländer versendet wird. Der Bericht präsentiert nun die Auswertung der Befragung zu dem umgesetzten ISSP-Modul 'Nationale Identität', welche das Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) durchgeführt hat. So liefert der Report Informationen über die Aspekte Feldforschung, Übersetzungen, Fragenkatalog zum Untersuchungsgegenstand, Datensample, Datengewinnung, Informationen zu den gewonnenen Antworten und Erkenntnissen sowie Dokumentation der Resultate. Im Anhang findet sich ferner eine Liste zu den bisherigen Teilnahmen der Mitgliedsländer am ISSP-Monitoring und der entsprechenden Archivierung der Berichte von 1996 bis 2003. (ICG2)

[207-F] Sheikh, Sonja, Dr. (Bearbeitung): Assessment "Zukunft der Kompetenzzentrenprogramme (K plus und K int/net) und Zukunft der Kompetenzzentren" INHALT: The Austrian Competence Centres are temporary research institutions targeted at conducting high level, internationally competitive research, and oriented towards R&D in academic and economic relevant areas. It is the aim of this assessment to support the involved actors in the strategic decision making process with respect to the future development of the Competence Centres K plus and K int/net as well as with respect to the future perspectives of already existing Competence Centres. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: keine Angabe BEGINN: 2003-07 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: KMU Forschung Austria (Gußhausstr. 8, 1040 Wien, Österreich) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[208-L] Süßbrich, Ute: Vision Forschung: wie interaktive Schnittstellen in Medienlaboratorien entwickelt werden ; eine ethnographische Studie, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 19, Volkskunde/ Ethnologie: Abt. A Volkskunde, Bd. 68), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 225 S., ISBN: 3-631-53641-0 (Standort: SB München(12)-2005.18881) INHALT: Aus kulturanthropologischer Sicht stellt die Verfasserin konkrete Szenarien aus dem Forschungsalltag dar, die anschaulich machen, wie Innovationen im Beziehungsgeflecht von Wissenschaft und Wirtschaft inszeniert werden. Mit der Metapher "Vision Forschung" wird beschrieben, in wie weit die Macht technischer Manipulation zuallererst in der sinnstiftenden Forschungspraxis und im Ethos der Entwicklung zu suchen ist. Die Wechselfälle wissenschaftlichen Innovationsmanagements werden mit Latours Konzept des Akteurnetzwerkes behandelt. Medienlaboratorien als institutionelles Phänomen werden unter den Gesichtspunkten der motivierenden Diskurse, der Forschungspraxis und der Rückbettung in die Konzeptualisierung von Interfacetechnologien analysiert. Gegenstand der Feldforschung sind das "Media Laboratory" am Massachusetts Institute of Technology und das "Media Arts Research Studies". Abschließend werden Perspektiven einer kulturanthropologischen Problematisierung aktueller technowissenschaftlicher Diskurse erörtert. (ICE2)

[209-L] Weingart, Peter; Weingart, Marc: Wissenschaft auf der Insel, in: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, 2005, H. 16, S. 25-29 INHALT: Die Verfasser greifen auf den Baconschen Topos der "Insel des Wissens im Meer des Nichtwissens" zurück. Als angemessene Beschreibung der Prinzipien wissenschaftlicher Kreativität sehen sie die Vermittlung von insulärer Isolation und kommunikativer Vernetzung. Sie erläutern diese Metapher am Beispiel einer Insel im Lake Superior. Die Isolation der Lebensweise auf der Insel korrespondiert mit der intensiven Kommunikation mit dem Festland hierin liegt die Ambivalenz insulärer Isolation. Gleichzeitig ist das Leben auf der Insel von einer Interdisziplinarität der Verbindung von Natur- und Technik-, Geistes- und Sozialwissenschaften geprägt. Nicht Geschwindigkeit und globale Vernetzung, so lehrt dieses Beispiel, sondern Isolation und Ruhe sind unersetzliche Bedingungen kreativer Forschung. (ICE)

[210-L] Wild, Wolfgang: Sterben in der Wissenschaft die Generalisten aus?, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 56/2005, H. 404, S. 40-50 (Standort: USB Köln(38)POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.hss.de/downloads/PolStudien404.pdf) INHALT: Nur der Umfang, die Komplexität der Erkenntnisse und nicht zuletzt die überwältigende Flut ihrer Veröffentlichungen machen es offenbar dem Wissenschaftler möglich, auf einem engen und sich immer weiter verengenden Spezialgebiet zur Spitze der internationalen Forschung aufzusteigen. Inwieweit er sich darüber hinaus über Fachgebiete, auf denen er nicht aktiv arbeitet, informieren sollte, ist Gegenstand der vorliegenden Erörterungen. Der Autor problematisiert am Beispiel der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik, den ge-

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genwärtigen Trend zur Spezialisierung, d.h. die zunehmende Aufsplitterung wissenschaftlicher Disziplinen in Spezialgebiete. Er plädiert als Alternative für eine stärkere Beachtung der Synthese und Interdisziplinarität in der Forschung, wie z.B. die Entwicklung von Fundamentaltheorien mit immer ausgedehnterem Gültigkeitsbereich. Er weist in diesem Kontext auf die Fruchtbarkeit neuer wissenschaftlicher Teildisziplinen hin, die zwischen traditionellen Fachbereichen angesiedelt sind, und skizziert abschließend am Beispiel des Physikstudiums mögliche Wege, um die Unvermeidbarkeit der Spezialisierung mit den Vorteilen interdisziplinärer Forschung zu verbinden. Seiner Meinung nach sollte vor allem die Fähigkeit gefördert werden, in interdisziplinär zusammengesetzten Teams erfolgreich zu arbeiten. (ICI2)

[211-L] Wiswede, Günter: Zwischen Annäherung und Entfremdung - zum Verhältnis von Soziologie und Sozialpsychologie, in: Erich H. Witte (Hrsg.): Entwicklungsperspektiven der Sozialpsychologie : Beiträge des 20. Hamburger Symposions zur Methodologie der Sozialpsychologie, Lengerich: Pabst, 2005, S. 44-58, ISBN: 3-89967-232-1 (Standort: UB Bielefeld(361)-B0100/E6S7) INHALT: "Der vorliegende Beitrag behandelt die problematischen Beziehungen zwischen Soziologie und Sozialpsychologie. Obgleich viele gemeinsame Forschungsfelder bestehen - zumal im Bereich der Kleingruppenforschung - finden wir die Sozialpsychologie in den letzten 20 Jahren keineswegs als Tochterdisziplin der Soziologie, sondern eher als Subdisziplin einer Psychologie der Informationsverarbeitung, weit entfernt von 'harten', objektiven Randbedingungen. Diskutiert wird die Frage, wie die stattgefundene Entfremdung zwischen beiden Disziplinen beseitigt werden kann und wie beide Wissenschaftsgebiete voneinander profitieren können." (Autorenreferat)

3.3

Forschung, Organisation; Hochschulen und Hochschulwesen/system allgemein; Spinoff

[212-F] Atai, Sonja, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung): Hochschulmarketing: Entwicklung zielgruppenspezifischer Kommunikationsinstrumente für den Fachbereich Wirtschaft INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, FB Wirtschaft 01 (53754 Sankt Augustin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02241-865-106, Fax: 02241-865-8106, e-mail: [email protected])

[213-F] Bender-Junker, Birgit, Prof.Dr.; Knab, Maria, Prof.Dr.; Miethe, Ingrid, Prof.Dr.; Langosch, Gunhild, Prof.Dr.; Weide, Alexandra, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Schimpf, Elke, Prof.Dr. (Leitung): 'Gründer' und 'Gründerinnen' von Fachhochschulen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik in kirchlicher und staatlicher Trägerschaft

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INHALT: Welche Vorstellungen und Leitideen Gründer und Gründerinnen bzw. Gründungsdekane und -dekaninnen von Fachhochschulen der Sozialen Arbeit hatten und woran sie sich orientieren konnten, kommt als Gegenstand in der Forschung der Sozialen Arbeit bislang kaum vor. Zu den Gründerinnen der Sozialen Frauenschulen, die als Wegbereiterinnen der modernen Sozialen Arbeit bezeichnet werden, erschienen in den letzten Jahren zahlreiche Publikationen. Über die Gründer und Gründerinnen von Fachhochschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in den 70er Jahren, ist bislang dagegen noch sehr wenig oder nichts bekannt. Gerade die Fachhochschulen in kirchlicher Trägerschaft, die meist auf eine sehr lange Ausbildungstradition Bezug nehmen können, sind von besonderer Relevanz. Ziel dieses Forschungsprojektes ist deshalb in einer Vorstudie die Gründer und Gründerinnen von Fachhochschulen selbst zu Wort kommen zu lassen. ZEITRAUM: 70er Jahre GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Mit dieser Studie soll in erster Linie eine Materialsicherung hinsichtlich der Erhebung mündlicher Datenquellen geleistet werden. Unabhängig von der weiteren wissenschaftlichen Auswertung dieses Materials, stellt die geplante Interviewerhebung zunächst eine wichtige Materialsicherung in Bezug auf die Gründungsjahre der Fachhochschulen dar, da sich bekanntlich nicht alle historisch relevanten Ereignisse in Form schriftlicher Quellen niederschlagen. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Gründer und Gründerinnen von FHS Soz. Arb.). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Süd-West AG kirchl. FHS INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt) KONTAKT: Leiterin (Tel. 06151-879850, e-mail: [email protected])

[214-L] Buch, Florian: Demographischer Wandel und Hochschulsystem, in: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 12/2006, H. 2, S. 41-46 INHALT: "Sinkende Kinderzahlen und steigende Lebenserwartung sind Entwicklungen, die dazu führen, dass sich die Altersstruktur der Gesellschaft in Deutschland nachhaltig verändert. Vergleichbare Phänomene sind auch in anderen entwickelten Gesellschaften zu erkennen. Dieser Wandel wird auch auf Hochschulen und Wissenschaftssystem erheblichen Einfluss haben. Das Thema gewinnt nun nach und nach in diesem Bereich an Resonanz, wie etwa die jüngst erschienenen Empfehlungen des Wissenschaftsrats zum 'arbeitsmarkt- und demographiegerechten Ausbau des Hochschulsystems' belegen. Immer deutlicher ist die generelle Unsicherheit in Wissenschaft und Politik erkennbar, die sich auf die Auswirkungen und auf Reaktionsstrategien hinsichtlich des demographischen Wandels bezieht. Sowohl die Hochschulen als auch die politischen Handlungsträger stehen hier noch weitgehend ohne Erfahrungen und Lösungsansätze da. Es ist allerdings wichtig, zwischen verschiedenen demographischen Phänomenen und Handlungsmöglichkeiten zu differenzieren." (Autorenreferat)

[215-F] Busche, Susanne; Tigges, Anja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., Prof. PD Dr. (Leitung): Die Implementierung der Geschlechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen

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INHALT: Seit Mitte der 1980er Jahre sind - unterstützt von staatlichen Förderprogrammen - an vielen bundesdeutschen Hochschulen zunehmende Professionalisierungs- und Institutionalisierungstendenzen der Geschlechterforschung festzustellen. Mit Blick darauf stellt sich nun die Frage: Wie können die bestehenden und noch einzurichtenden Studienmöglichkeiten der Geschlechterforschung angesichts der im Zuge des so genannten Bologna-Prozesses anstehenden Akkreditierungsprozesse nachhaltig implementiert werden? Diese Frage wird in dem Forschungsprojekt ausgehend von der folgenden Arbeitshypothese erforscht: Eine nachhaltige Implementierung von Studienmöglichkeiten im Allgemeinen und im Besonderen im Bereich der Geschlechterforschung ist von den konkreten Aushandlungsprozessen in den Hochschulen selbst abhängig. Deshalb gilt es diese lokalen Praxen, die durch feldspezifische Traditionen, Logiken aber auch Hierarchien (vor-)strukturiert werden, ebenso wie die Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster der beteiligten Akteure und Akteurinnen zu erforschen. Eine besondere Rolle spielen hier die Koordinierenden solcher Studienmöglichkeiten: Denn zumeist verfügen sie über ein umfassendes Wissen in Bezug auf die Lehre und die Forschung der Geschlechterforschung im nationalen und vielfach internationalen Rahmen, aber auch über 'intime' Kenntnisse über die spezifischen lokalen Praxen an 'ihren' Hochschulen. Zugleich laufen bei ihnen wichtige Informationen über die feldspezifischen Traditionen, Logiken aber auch Hierarchien, die wichtig sein können für die Implementierung der Geschlechterforschung, zusammen und strukturieren so ihre Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster. Diese wiederum wirken auf die konkreten Aushandlungsprozesse vor Ort ein. Mit Blick auf die hier unterstellte Relevanz dieser Akteursebene sollen die Koordinierenden des Studiums der Geschlechterforschung per Expert-/inneninterviews befragt werden. Zur Zeit wird der aktuelle Forschungsstand zu einigen Teilaspekten der gegenwärtig im EU-Raum anstehenden Akkreditierungsprozesse recherchiert. Die zentralen Fragestellungen für diese Literaturrecherche sind: Welche Studien existieren zu den anstehenden Akkreditierungsprozessen an bundesdeutschen Hochschulen? Sind bereits Erfahrungen aus anderen EU-Staaten aufgearbeitet? Welche Perspektiven ergeben sich für die Frauen- und Geschlechterforschung im Zuge der anstehenden Akkreditierungsprozesse? Welche Untersuchungen/ Erfahrungsberichte liegen zur nachhaltigen Implementierung von neuen (modularisierten) Studienmöglichkeiten vor? Existieren bereits Studien zur nachhaltigen Implementierung der Studienmöglichkeiten im Bereich der Geschlechterforschung? Welche Forschungsergebnisse liegen in Bezug auf die Hochschule als 'gendered institution' vor? Erste internationale Forschungskontakte in den USA, der Schweiz und der EU sind geknüpft. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 'Die Disziplinierung eines Studiums - Möglichkeiten und Risiken der Implementierung eines Kernstudiums Frauen- und Geschlechterforschung'. 2. und 3. Folgetagung 'Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum...'. 2004/2005. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509, e-mail: [email protected])

[216-F] Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie -FiBS-: Struktur- und Exzellenzbildung an den Hochschulen in den Neuen Ländern zur Stärkung ihrer Position im Wettbewerb der deutschen und europäischen Hochschulen um Exzellenz in Forschung und Lehre

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INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Neue Länder ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung; Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie -FiBS- (Platenstr. 39, 50825 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-550-9516, Fax: 0221-550-9518, e-mail: [email protected])

[217-L] Gläser, Jochen: Die Fallstricke der Bibliometrie, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 35/2006, H. 1, S. 42-51 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die bibliometrische Messung der Forschungsleistung soziologischer Fachbereiche durch Litzenberger und Sternberg ist ein instruktives Beispiel für die Gefahren, die der Umgang mit bibliometrischen Methoden birgt. Der Stand der Forschung in der Bibliometrie lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass die von Litzenberger und Sternberg vorgeschlagene Methodik der Leistungsbewertung in der Soziologie aus prinzipiellen Gründen nicht anwendbar ist. Die Diskussion einiger technischer Probleme soll darauf aufmerksam machen, dass die durch das Institute of Scientific Information angebotenen Standardinstrumente keineswegs kostengünstig und einfach zu nutzen sind." (Autorenreferat)

[218-F] Grözinger, Gerd, Prof.Dr. (Leitung): Ausstattungsvergleich norddeutscher Hochschulen INHALT: Auf der Basis einer Erhebung der Hochschul-Informationsservice GmbH, die für alle norddeutschen Hochschulen einheitlichen Kennzahlen unter Berücksichtigung von Dienstleistungsverflechtungen ermittelt, werden Hypothesen zur Mittel-Ausstattung getestet. Bei den 'Grundmitteln' können dabei politische Einflüsse - zusätzlich zu sachlich gebotenen Differenzen - nicht ausgeschlossen werden. ZEITRAUM: 1998-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland METHODE: Generell: Bildungsökonomie; speziell: auch unter Berücksichtigung politökonomischer Ansätze. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 17 Hochschulen, Fächer; Hochschulinformationssystem -HIS-; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Gözinger, Gerd: Die Finanzsituation norddeutscher Universitäten: ökonomische und politische Schlussfolgerungen auf der Basis eines Ausstattungsvergleichs. in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, 72, 2003, 2, S. 271-288. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Flensburg, Zentrum für Bildungsforschung (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0461-805-2761, Fax: 0461-805-2799, e-mail: [email protected])

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[219-F] Gulamov, Alisher (Bearbeitung); Rabe-Kleberg, Ursula, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Die zentralasiatischen Hochschulsysteme und der Europäische Hochschulraum INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Zentralasien, Europa ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Soziologie der Bildung und Erziehung (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[220-L] Hartwig, Lydia: Neue Finanzierungs- und Steuerungsstrukturen und ihre Auswirkungen auf die Universitäten: zur Situation in vier Bundesländern, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 28/2006, H. 1, S. 6-25 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ihf.bayern.de/dateien/beitraege/Beitr_Hochschulf_1_2006.pdf) INHALT: "Im Rahmen einer international vergleichenden Studie zu Finanzierungssystemen von Hochschulen veranstaltete das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung eine Tagung, auf der die in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und NordrheinWestfalen angewandten Verfahren der Hochschulfinanzierung und -steuerung, die Erfahrungen damit sowie künftige Entwicklungen vorgestellt wurden. Die Vorträge sind in diesem Heft der 'Beiträge zur Hochschulforschung' veröffentlicht. Die nachfolgenden Ausführungen fassen die wesentlichen Grundzüge der dargestellten Verfahren auf der Basis der einzelnen Referate unter übergeordneten Aspekten zusammen." (Autorenreferat)

[221-L] Hettlage, Robert: "Europa-Universität" - Bewusstseinsbildung für die europäische Gesellschaft: ein Memorandum, in: Robert Hettlage, Hans-Peter Müller (Hrsg.): Die europäische Gesellschaft, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 325-346, ISBN: 3-89669-540-1 INHALT: Der Autor stellt ein Memorandum vor, in dem er zu dem Projekt einer "EuropaUniversität" aufruft. Er hält eine solche institutionelle Neuerung für notwendig, zum einen als Vorbild für die unterfinanzierten und überfüllten Universitäten, zum anderen als Grundlage für die Kreation eines "wissensbasierten Europas". Von einer solchen Europa-Universität sollen nicht nur Impulse zur Reform des bestehenden Universitätssystems ausgehen, sondern sie sollen auch den Keim für eine institutionelle Innovation im europäischen Wissensraum bilden. Der Aufbau der Europa-Universität ist ein (trans-)gesellschaftliches Großprojekt. Die Gründung einer "Europäischen Akademie" als Dachorganisation soll hier weiterhelfen. Weiterhin gilt es dem Projekt nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch die dringend benötigte politische Öffentlichkeit zu verschaffen. Bei vorliegenden Memorandum handelt es sich um eine Idee, einen Anstoß und eine erste Skizze. (ICA2)

[222-F] HIS Hochschul-Informations-System GmbH: Effizienzanalyse des Hochschulsystems in Mecklenburg-Vorpommern (Datenreport)

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INHALT: Im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in MecklenburgVorpommern erstellt HIS einen Datenreport für das Hochschulsystem des Landes. Dieser ist Teil eines umfassenderen Projekts, durch das einerseits die finanzielle Ausstattung des Hochschulsystems beschrieben und andererseits die Effizienz der Mittelverwendung gezeigt werden sollen. Die Situation in Mecklenburg-Vorpommern wird jeweils im Verhältnis zum Durchschnitt der alten und neuen Flächenländer sowie ausgewählter Bundesländer dargestellt. Hierbei wird eine breite Datenbasis verwendet, um möglichst viele Aspekte des Hochschulsystems darzustellen. Es kommen unter anderem Daten der Amtlichen Hochschulstatistik, der durch HIS durchgeführten Sozialerhebungen sowie des HIS-Ausstattungs-, Kostenund Leistungsvergleichs zur Anwendung. Folgende Themen wurden im Rahmen der Effizienzanalyse durch HIS bearbeitet: Stellung des deutschen Hochschulsystems im internationalen Vergleich; Studienerfolgsquoten; Quote und Geschwindigkeit des Studienfachwechsels; Länge der Studienzeit und Quote der Langzeitstudierenden; Ausstattung mit Studienplatzäquivalenten und deren Auslastung; Kosten je Studienplatzäquivalent; Kosten und laufende Grundmittel je Studierendem und je Absolvent; laufende Grundmittel in Relation zu ausgewählten Indikatoren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht. Hannover, Jan 2005.+++Projektbericht. Hannover, März 2005. ART: Auftragsforschung ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Land Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Goseriede 9, 30159 Hannover) KONTAKT: Leszczensky, Michael (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0511-357706-33, Fax: 0511-1220-250)

[223-L] Kaase, Max: Von anderen lernen: private Universitäten - ein Modell für Deutschland?, in: Oscar W. Gabriel, Beate Neuss, Günther Rüther (Hrsg.): Konjunktur der Köpfe? : Eliten in der modernen Wissensgesellschaft, Düsseldorf: Droste, 2004, S. 350-360, ISBN: 3-7700-1189-9 (Standort: UB Essen(465)-ODU1866) INHALT: Der Autor skizziert einige Gedanken zur Umstrukturierung des Bildungssystems der BRD. Ein Element des Umstrukturierungsprozesses wird besonders thematisiert: die Rolle privater Hochschulen. Wenn man überhaupt von der Entwicklung eines privat verfassten Hochschulsektors in Deutschland sprechen kann, ist diese jüngeren Datums. Rein quantitativ betrachtet sind die privaten Universitäten im deutschen Hochschulsystem bis heute eine "quantite negligeable" (13 private Hochschule mit 0,3 Prozent der Studierenden). Der Autor sieht in den privaten Hochschulen für Deutschland eine Chance, weil sie, befreit von administrativem Ballast, zeigen können, dass wissenschaftliche Spitzenleistungen auch in einem privaten, aber auf Qualitätsmaßstäbe geprüften Umfeld entstehen können. Gleichzeitig zeigen sie in einer Kontrastbetrachtung zu den staatlichen Hochschulen, an welcher Stelle angesetzt werden muss, um diese national wie international wettbewerbsfähig zu halten oder zu machen. Es bleibt jedoch insgesamt als Fazit, dass angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen für private Universitäten in Deutschland dieses Element der dringend erforderlichen Differenzierung des deutschen Hochschulwesens realistischerweise nicht als Modell für Deutschland gelten kann, jedenfalls nicht auf absehbare Zeit. (ICA2)

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[224-L] Kell, Adolf: Erziehungswissenschaft - Wirtschaftswissenschaft - Politikwissenschaft: Interdependenzen im Dreieck, in: Helmut Heid, Christian Harteis (Hrsg.): Verwertbarkeit - ein Qualitätskriterium (erziehungs-)wissenschaftlichen Wissens?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 261279, ISBN: 3-8100-3848-2 INHALT: Der Beitrag stammt aus dem Kapitel "Über die Wechselbeziehungen zwischen Ökonomie, Politik und Pädagogik" des Sammelbandes. Der Autor weist einleitend darauf hin, dass die Frage nach "Verwertbarkeit" als "Qualitätskriterium" von jeder der drei genannten Wissenschaften nach deren spezifischem Erkenntnisinteresse mit deren spezifischen Methoden und Theorien bearbeitet wird. Sein Beitrag zielt "auf eine multidisziplinäre Zusammenschau aus Sicht der Berufs- und Wirtschaftspädagogik als erziehungswissenschaftliche Teildisziplin." Nach einer Begriffsklärung im 1. Kapitel erörtert der Autor im zweiten "die Ziele für pädagogisches, ökonomisches und politisches Handeln. (Mündigkeit als Erziehungsziel, Wohlstand als ökonomisches und Demokratie als politisches Globalziel)" Ob und inwieweit vor diesem Hintergrund die Verzweckung der Wissenschaft als Gefahr zu interpretieren ist, erörtert (er) danach allgemein (Kapitel 3) und konkretisiert die Überlegungen für die Globalziele erziehungswissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftliche und politikwissenschaftlichen Handelns in den Wechselbeziehungen eines Zieldreiecks zunächst für die sechs aus jeweils einer Blickrichtung betrachteten Beziehungen (Kapitel 4). Abschließend versucht (er) eine multidisziplinäre Zusammenschau (Kapitel 5 und verweist im Ausblick auf ungelöste Probleme und Forschungsfragen (Kapitel 6)". (DIPF/Orig./Bi.)

[225-F] King, Christian, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Margit, Prof.Dr. (Betreuung): Erfolgreiche Marketingstrategien für junge innovative Unternehmensgründungen aus nordbayrischen Hochschulen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordbayern VERÖFFENTLICHUNGEN: King, Christian: Erfolgreiche Marketingstrategien für innovative technologie-orientierte Unternehmensgründungen. Lohmar: Eul Verl. 2006. ISBN 3-89936444-9. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für BWL und Marketing (Josef-Stangl-Platz 2, 97070 Würzburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0931-31-2919, Fax: 0931-31-2811, e-mail: [email protected])

[226-F] Knie, Andreas, Prof.Dr.phil.; Simon, Dagmar, Dr.; Borcherding, Anke; Potthast, Jörg; Enders, Jürgen, Prof.Dr.; Jongbloed, B.W.A., Dr.; Quéré, Michel, Prof.; Tchalkov, Ivan, Dr.; Vassileva, Mimi Ivanova; Meyer, Martin, Dr.; D'Este, Pablo, Dr.; Truffer, Bernhard, Dr.; Konrad, Kornelia, Dr.; Kutinlahti, Pirjo, Dr.; Oksanen, Juha (Bearbeitung): Production of Knowledge revisited: the impact of academic spin-offs on public research performance in Europe (PROKNOW)

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INHALT: This project aims at analysing the interactions between public research institutions and academic spin-offs focusing on the impact of entrepreneurial and scientific activities on the academic research system. Based upon approaches in organisational sociology, science policy studies and science studies and analyzing the gains and losses of spin-off activities for public research institutions, PROKNOW examines the relevance of public and private forms of knowledge in innovative processes of knowledge production. Academic spin-offs often epitomize innovative forms of knowledge production and are thus an exemplary topic to study innovation processes in the interaction of science, economy and society. PROKNOW proposes a European-wide comparison of research institutions in seven countries, including the three biggest research systems, Germany, France and the UK, the highly innovative systems of the Netherlands, Switzerland and Finland, and the associated candidate country Bulgaria. Institutionally PROKNOW analyses different forms of public sector research institutions, for example university and extra-university institutions. In terms of economic sectors, the project focuses on life sciences, information sciences and nanotechnology. Thus, PROKNOW allows for developing the institutional and organisational conditions for a profitable interaction between public research institutions and academic spin-offs. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Production of Knowledge revisited: the impact of academic spin-offs on public research performance in Europe (PROKNOW). Specific targeted research or innovation project. Anex I - "Description of work". Sixth framework programme priority 7 "Citizens and governance in a knowledge based society". Proposal, No. 028577. 2005, 57 p. ( ttp://www.wz-berlin.de/ag/wp/pdf/proknow_projekt.pdf ). ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Projektgruppe Wissenschaftspolitik (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin); Universiteit Twente, Center for Higher Education Policy Studies -CHEPS- (Drienerloolaan 5, 7500 AE Enschede, Niederlande); Fondation Nationale des Sciences Politiques - Institut d'Études Politiques (27 rue SaintGuillaume, 75337 Paris, Frankreich); Bulgarian Academy of Sciences Sofia, Institute of Sociology (Moskovska Str. 13A, 1000 Sofia, Bulgarien); University of Sussex Brighton, Science and Technology Policy Research -SPRU- (Freeman Centre, Falmer, Brighton, Vereinigtes Königreich); Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- (Seestrasse 79, 6047 Kastanienbaum, Schweiz) KONTAKT: Knie, Andreas (Prof.Dr. Tel. 030-25491-206, Fax: -213, e-mail: [email protected]); Simon, Dagmar (Dr. Tel. 030-25491-588, Fax: -582, e-mail: [email protected]); Borcherding, Anke (Tel. 030-25491-230, Fax: -209, e-mail: [email protected])

[227-L] Knie, Andreas; Simon, Dagmar: Forschung im Cross-Over Modus: wissenschaftliche Ausgründungen in neuen Arrangements der Wissensproduktion, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Projektgruppe Wissenschaftspolitik, 2006-101), Berlin 2006, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/p06-101.pdf); Forschungsbericht/Nummer: P 2006-101 INHALT: "Gründerinitiativen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben seit einigen Jahren Hochkonjunktur - so genannte Ausgründungen (spin-offs). Diese

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Ausgründungen sind ein schillerndes Phänomen: Weder existiert 'das' Ausgründungsmodell, noch kann eine direkte Relation zu den verschiedenen Wissenschaftsorganisationen hergestellt werden, aus denen ausgegründet wurde. Zu beobachten ist stattdessen eine Vielzahl unterschiedlicher Arrangements zwischen Instituten und Ausgründungen, wobei der Branchenhintergrund das strukturprägende Merkmal ist. Diesen unterschiedlichen Arrangements und Kooperationsformen wird in diesem Papier aus einer wissenschaftssoziologischen Perspektive nachgegangen und gefragt, ob diese Ausgründungen zur Ausblutung öffentlich finanzierter Forschung führen oder als Impulsgeber für Innovationen für die Forschungseinrichtungen dienen. Diese Frage nach den Rückwirkungen der Ausgründungen auf die akademisch aktuelle Praxis der akademischen Wissensproduktion lässt sich bislang nicht eindeutig beantworten. Die Analyse der Disziplinen mit hoher Ausgründungsdynamik deutet aber darauf hin, dass wissenschaftliche Arbeit auch und gerade im akademischen Sinne erfolgreich ist, wenn sie zusätzliche und konkurrierende Validierungsinstanzen, wie den Markt, zulässt und anerkennt. Die Generierung neuer Erkenntnisse und deren Qualitätssicherung in der eigenen Fachgemeinschaft werden in einem integrierten Verhältnis mit der weiteren Verwertung im Anwendungskontext gesehen. Ausgründungen sind daher vermutlich mehr die Folge als die Ursache einer hohen Forschungsdynamik und aus diesem Grund ein Indikator für die Identifikation grenzüberschreitender (zwischen Wissenschaft und Praxis) Formate in der Wissensproduktion." (Autorenreferat)

[228-F] Körber-Weik, Margot, Prof.Dr.rer.pol. (Bearbeitung): Leistungsbezogene Finanzierung als Steuerungsinstrument in Hochschulpolitik und Hochschulmanagement INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für sozialwissenschaftliche Beratung GmbH -isob- (Irlbacher Str. 20, 93173 Wenzenbach) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07022-201-480, Fax: 07022-201-303, e-mail: [email protected])

[229-F] Kraft, Alexandra, Dr. (Bearbeitung); Moser, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Erfassung der Kundenzufriedenheit im Rahmen des Verwaltungsbenchmarkings süddeutscher Universitäten INHALT: Im Rahmen eines Verwaltungsbenchmarking der beteiligten Hochschulen findet zum Abschluss eine Kundenbefragung statt. Es werden dabei die vier zentralen Bereiche Studierendenverwaltung, Prüfungsverwaltung, Haushalt und Personal sowie Gebäudemanagement betrachtet. Es wird sowohl die Höhe der Kundenzufriedenheit als auch die Ausrichtung der Kundenorientierung betrachtet. Die Befragung beinhaltet zudem Fragen nach Änderungswünschen auf Seiten der Kunden (v.a. Studierende und Lehrstühle), so dass die Ergebnisse als Basis für organisationelle Veränderungen dienen können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland METHODE: Die Universitätsverwaltungen agieren als interne Dienstleister, so dass Erkenntnisse aus der Forschung zu internen Kunden und zur Dienstleistung Ausgangspunkt der theoretischen Überlegungen waren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Stan-

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dardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 25; Expertenbefragung innerhalb der Hochschulverwaltung; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500; Kunden der Universitätsverwaltungen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Universität Erlangen-Nürnberg; Universität Stuttgart; Universität Ulm; Technische Universität Darmstadt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie (Postfach 3931, 90020 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-5302-249, e-mail: [email protected])

[230-F] Liening, Andreas, Univ.-Prof.Dr.; Mittelstädt, Ewald, MScBM (Bearbeitung): Wissensbilanzierung in der Akademia INHALT: Die akademische Wissensbilanzierung bietet ein Instrumentarium, um das vage hochschulinterne System der Mittelzuweisung einem erheblichen Explikationsdruck auszusetzen. Sachkundig interpretierte akademische Wissensbilanzen erlauben die Rationalisierung hochschulpolitischer Steuerungsimpulse. Ein Indiz für die Evidenz dieser Entwicklung ist ein Gesetz, das in Österreich seit 2004 in Kraft ist und das österreichische Hochschulen und Forschungseinrichtungen ab 2006 dazu verpflichtet, Wissensbilanzen gemäß eines einheitlichen Strukturmodells vorzulegen. Der hohe Anspruch der Wissensbilanzierung ist es, eine einheitliche Sprache für die Bewertung der hochschulischen Leistungsprozesse in Forschung, Lehre und weiteren Dienstleistungen zu finden und innerhalb der gesamten Institution zu installieren. Der hohe Anspruch der Wissensbilanzierung ist es, eine einheitliche Sprache für die Bewertung der hochschulischen Leistungsprozesse in Forschung, Lehre und weiteren Dienstleistungen zu finden und innerhalb der gesamten Institution zu installieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Flyer unter: http://www.wiso .uni-dortmund.de/wd/de/content/forschung/projekte/ downloads/wissensbilanzierung.pdf . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Wirtschaftswissenschaft und Didaktik der Wirtschaftslehre (44221 Dortmund) KONTAKT: Liening, Andreas (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Mittelstädt, Ewald (e-mail: [email protected])

[231-F] Mack, Philipp (Bearbeitung); Hungenberg, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Einführung und Verwendung strategischer Kontrollinstrumente an deutschen Hochschulen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Unternehmensführung (Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0911-5302-314, Fax: 0911-5302-474, e-mail: [email protected])

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[232-L] Mayer, Karl Ulrich: Yale, Harvard & Co: Mythos oder Modell für Deutschland?, in: Hermann Strasser, Gerd Nollmann (Hrsg.): Endstation Amerika? : sozialwissenschaftliche Innen- und Außenansichten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 202-215, ISBN: 3-531-14676-9 (Standort: USB Köln(38)-32A8798) INHALT: Die amerikanischen Universitäten genießen im internationalen Vergleich einen sehr guten Ruf. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag folgenden Fragen nach: Entspricht das Idealbild der amerikanischen Hochschule der Wirklichkeit? Sind die deutschen Studenten, Professoren und Hochschulen so schlecht und die amerikanischen so viel besser? Sollen sich die deutschen Hochschulen nach dem amerikanischen Vorbild reformieren? Hat der Bachelor eine Zukunft? Und ist tenure track nicht besser als die Habilitation? Ausgestattet mit persönlichem Erfahrungshintergrund in deutschen und amerikanischen Universitäten erörtert der Autor die Unterschiede im Bildungswesen der beiden Länder. Dabei werden sechs Thesen diskutiert: (1) Die deutschen Hochschulen sind reformbedürftig, aber sie sind besser als die meisten amerikanischen Hochschulen. (2) Die amerikanischen Hochschulen haben einige große Probleme, die das deutsche Hochschulwesen nicht nachahmen sollte (Studiengebühren, Auswahldruck, Forschungsförderung). (3) Manche Unterschiede sind geringer, als in der deutschen Debatte unterstellt wird. (4) Vieles, was von amerikanischen (Spitzen-)Universitäten wirklich nachahmenswert ist, wird in Deutschland gar nicht diskutiert (Organisation und Qualität der Lehre u.a.). (5) Das US-Wettbewerbsmodell ist nachahmenswert, aber nur zum Teil. (6) Deutschland braucht Forschungsuniversitäten nach amerikanischem Modell, aber geht das? Hierzu äußert der Autor Zweifel, ob bestehende Universitäten (und Landesgesetzgeber) zu entsprechend weitreichenden Reformen fähig sind. (ICG2)

[233-F] Rammer, Christian, Dr.; Gottschalk, Sandra, Dr. (Bearbeitung); Egeln, Jürgen, Dipl.Volksw. (Leitung): Dynamik von Spinoff-Gründungen in Österreich: Performance und Erfolgsfaktoren INHALT: Akademische Spinoff-Gründungen werden zunehmend als ein wichtiger Kanal zur wirtschaftlichen Nutzung von wissenschaftlichen Ergebnissen und Kompetenzen erkannt. Vor dem Hintergrund des gestiegenen Interesses am Thema Spinoff-Gründungen führten das ZEW und Joanneum Research im Jahr 2003 im Auftrag des BMVIT eine Studie zu akademischen Spinoff-Gründungen in Österreich durch. Auf Basis einer breit angelegten Befragung von neu gegründeten Unternehmen der Gründungsjahrgänge 1995 bis 2002 wurde die Zahl der Spinoff-Gründungen, deren Bedeutung im Gründungsgeschehen und eine Reihe von Strukturmerkmalen untersucht. Besonderes Augenmerk wurde auf die Beziehung zur akademischen Herkunftseinrichtung gelegt. Aufbauend auf das damalige Projekt soll dieses Forschungsvorhaben durch die erneute Befragung eines Teils der bereits 2003 befragten Unternehmen die Dynamik von Spinoff-Gründungen sowie von vergleichbaren Gründungen, die nicht auf der Verwertung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse beruhen, in Hinblick auf Überlebenswahrscheinlichkeit, Beschäftigungswachstum, Exporterfolg, Marktetablierung, Produktvielfalt, Innovationen etc. untersuchen; durch die Befragung einer Stichprobe von nach 2002 gegründeten Unternehmen, die weitere Bedeutung von Spinoffs im österreichischen Gründungsgeschehen abbilden. Das hier beschriebene Projekt nutzt in umfassender Form die Vorarbeiten, entwickelten Methoden, praktischen Erfahrungen und erzielten Ergebnisse der Studie Akademische Spinoff-Gründungen in Österreich aus dem Jahr 2003. Dadurch wird die

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unmittelbare Vergleichbarkeit der Resultate gewährleistet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH Institut für Technologie- und Regionalpolitik -InTeReg- (Wiedner Hauptstr. 76, 1040 Wien, Österreich) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-176, Fax: 0621-1235-170)

[234-L] Schilling, Jan; Heukamp, Verena M.; Hornke, Lutz F.: Imageanalyse einer Hochschule: Methoden, Ergebnisse und Erfahrungen am Beispiel der RWTH Aachen, in: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 12/2006, H. 1, S. 25-29 INHALT: "Das Ansehen von Hochschulen rückt nicht erst seit der Diskussion um den Aufbau und die Förderung von Eliteuniversitäten in den Fokus der Öffentlichkeit. Das Image einer Hochschule, das heißt das Bild und die Eindrücke, die mit ihr verbunden werden, stellen entscheidende Faktoren im zukünftig noch zunehmenden Wettbewerb zwischen den Universitäten im In- und Ausland dar. Die Entscheidung für ein Studium an, eine Forschungskooperation mit oder die Einstellung eines Absolventen von einer bestimmten Hochschule hat auch und gerade mit ihrem Ruf zu tun. Insoweit ist es nicht verwunderlich, wenn deutsche Hochschulen sich vermehrt dafür interessieren, wie sie wahrgenommen werden. Aufschlussreich ist die aktuelle Imageanalyse, die an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen durchgeführt wurde." (Autorenreferat)

[235-L] Schirra-Weirich, Liane: Nichtintendierte Folgen der Evaluation hochschulpolitischer Maßnahmen: Eckdatenverordnung vom 17. März 1994 des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen als Beispiel, in: Bettina Franke, Kurt Hammerich (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern - heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 181-210, ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: Zum 17. März 1994 traten die "Verordnung zu quantitativen Eckdaten für Studium und Prüfungen in universitären Studiengängen" (Eckdatenverordnung Universitäten - EckVO-U) sowie die "Verordnung zu quantitativen Eckdaten für Studium und Prüfungen in Fachhochschulstudiengängen" (Eckdatenverordnung Fachhochschulen - EckVO-FH) in Kraft. Mit diesen Erlassen sollte vor allem eine Straffung und Neuausrichtung von Studien- und Prüfungsordnungen erreicht und gleichzeitig eine Optimierung des Ausbildungssystems nordrheinwestfälischer Hochschulen vorbereitet werden. Mit dem Inkrafttreten der Verordnungen wurde den Hochschulen auferlegt, innerhalb einer Frist von 18 Monaten die bestehenden Prüfungsordnungen an die Eckdatenverordnungen anzupassen. Darüber hinaus sollten die Studierenden zu einer aktiveren Mitwirkung ermutigt werden. Da die Effekte der EckVOUmsetzung auf den Studien- und Berufsverlauf zum Zeitpunkt der Evaluation (1998) nur rudimentär erfasst werden können, beschränkt sich die vorliegende Bilanz nur auf die Analyse des Umsetzungsprozesses und der vermuteten Auswirkungen auf die durch die EckVO verursachten Studienformen. Hierzu wurde einerseits eine Dokumentenanalyse zur Genehmigung

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von Prüfungsordnungen des Landes Nordrhein-Westfalen im Zeitraum Oktober 1948 bis Juli 1997 sowie eine schriftliche Befragung an Universitäten und Fachhochschulen im Zeitraum November 1997 bis März 1998 durchgeführt, deren Ergebnisse zusammenfassend vorgestellt werden. (ICI2)

[236-L] Schmidt, Pascal: Ausgaben für die tertiäre Bildung in Europa 2002, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 18/2005), Luxembourg 2005, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://epp.eurostat.cec.eu.int/cache/ITY_OFFPUB/KS-NK-05-018/DE/KS-NK-05-018-DE.PDF) INHALT: "Die Ausgaben pro Student im Tertiärbereich nehmen allgemein im Verhältnis zum Wohlstand eines Landes zu. Die Gehälter sowie Forschung und Entwicklung an tertiären Bildungseinrichtungen sind wichtige Determinanten für die Gesamtausgaben pro Student. In vielen Ländern, in denen die privaten Haushalte einen großen Beitrag zur Finanzierung der Bildung leisten, unterstützen die Regierungen die privaten Haushalte erheblich, indem sie Studenten Zuschüsse gewähren. 1,1 Prozent des BIP oder 2,4 Prozent der öffentlichen Gesamtausgaben in Europa entfallen auf tertiäre Bildung." (Autorenreferat)

[237-F] Schneeberger, Arthur, Dr.; Gary, Christian; Petanovitsch, Alexander, Mag.; Schlögl, Peter, Mag. (Bearbeitung): Innovation und Hochschulbildung - Chancen und Herausforderungen einer technischnaturwissenschaftlichen Qualifizierungsoffensive für Österreich INHALT: Die Studie setzt sich mit der Problematik des fehlenden Personals für Forschung und Entwicklung auseinander. Wenn die F&E-Quote von derzeit 1,95 % des BIP bis 2006 auf 2,5 % bzw. bis 2010 auf 3 % angehoben werden soll, werden mittelfristig jährlich rund 800 Absolventinnen und Absolventen naturwissenschaftlich-technischer Studienrichtungen zusätzlich gebraucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich METHODE: Trendanalysen; sekundärstatistische Analysen, insbesondere der amtlichen Hochschul- und Erwerbsstatistik; schriftliche Unternehmensbefragung von F&E-betreibenden Unternehmen samt primärstatistischen Auswertungen; Experten/innengespräche mit F&Eintensiven Unternehmen und F&E-Einrichtungen ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien; Wirtschaftskammer Österreich; Österreichischer Gewerkschaftsbund; Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit; Industriellenvereinigung; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung -öibf- (Wipplingerstr. 35, 4, 1010 Wien, Österreich); ibw - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (Rainergasse 38, 1050 Wien, Österreich) KONTAKT: Schneeberger, Arthur (Dr. e-mail: [email protected])

[238-L] Schneider, Gerald; Steunenberg, Bernard; Holzinger, Katharina; Gleditsch, Nils Petter: Why is European political science so unproductive and what should be done about this?, Konstanz, 55 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-konstanz.de/FuF/Verwiss/GSchneider/downloads/papers/EPS.pdf)

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INHALT: "The worldwide departmental ranking by Simon Hix (2004a, b) and national performance evaluations (e.g. Plümper 2003) have dramatically shown that European political science is not sufficiently competitive at the global level. This forum analyses why this is the case and what kind of reform measures should be introduced to move beyond the dire state of affairs. The authors detail the problems in four domains: (i) funding of teaching and research; (ii) the 'market' for political science educations; (iii) career development, salaries, and tenure decision making; (iv) the publication behavior of European political science. Each contribution concludes with suggestions of how the situation could be improved." (author's abstract). Content: Gerald Schneider: The quest for the holy grant - (mis)allocating money in European political science (6-18); Bernard Steunenberg: Move or perish: increasing professional mobility in European academia (19-29); Katharina Holzinger: Career incentives (30-42); Nils Petter Gleditsch: Incentives to publish (43-52).

[239-L] Schneider, Johann: Die Perspektiven der Fachhochschulen im Bologna-Prozess, in: Frauke Gützkow, Gunter Quaißer (Hg.): Hochschule gestalten : Denkanstöße aus Hochschulpolitik und Hochschulforschung ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Gerd Köhler, Bielefeld: Webler, 2004, S. 249-258, ISBN: 3937026-30-4 (Standort: THB Aachen(82)-Kb9302-4) INHALT: Aus der Hochschulreform-Euphorie der frühen 1970er Jahre sind die Fachhochschulen, trotz anderer Prioritäten der Reformer, als eigenständige Bildungsinstitutionen hervorgegangen. Sie haben im Folgenden eine positive Entwicklung genommen, die allerdings unter konzeptionellen Gesichtspunkten als unbefriedigend gelten muss. Das damit verfestigte Zwischenstadium der Hochschulreform verharrt seitdem in einer eigentümlichen Zwischenstellung von binärem und konsekutivem System. Die GEW hat sich für ein konsekutives Hochschulmodell ausgesprochen und betrachtet die Fachhochschulen nur als zweitbeste Lösung. Auch der zweite Reformprozess im deutschen Hochschulwesen, der Bologna-Prozess, basiert nicht auf einer schlüssigen Konzeption. Wie die Hochschulen befürchten auch die Fachhochschulen durch den Bachelor-Abschluss eine Dequalifizierung. Wägt man alle Chancen und Probleme ab, so erweist sich die eigenständige Entwicklung der Fachhochschulen - trotz ihrer positiven Funktion in den letzten Jahren - nunmehr als Nachteil. Die im Sinne eines differenzierten, aufeinander abgestimmten und durchlässigen Hochschulsystems an sich notwendige Auflösung der unterschiedlichen Hochschularten erscheint unrealistisch. Auch die GEW sieht sich durch den Bologna-Prozess in einer schwierigen Situation, da sie Gewinner und Verlierer dieses Prozesses organisiert. (ICE)

[240-F] Schön, Bettina (Bearbeitung); Küpper, Hans-Ulrich, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Kommunikationssysteme in Hochschulen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation BEGINN: 2001-03 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Produktionswirtschaft und Controlling (Ludwigstr. 28, RG V, 80539 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-21803233, e-mail: [email protected])

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[241-F] Simon, Theresia (Bearbeitung); Wagner, Dieter, Prof.Dr. (Betreuung): Die Positionierung einer Universitäts-Hochschulbibliothek in der Wissensgesellschaft. Eine bibliothekspolitische und strategische Betrachtung INHALT: Die wissenschaftlichen Bibliotheken haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, das gesellschaftliche und politische Leitbild der Wissensgesellschaft durch den Aufbau kooperativer Informationsangebote und eine zunehmende Digitalisierung von Metadaten und Medien zu realisieren. Sie haben dabei unbeabsichtigt die Basis für eine Wettbewerbsarena geschaffen, in der die einzelne Bibliothek ihre Position behaupten muss. Die für den Aufbau einer Erfolgsposition im Wettbewerb zwingend erforderliche Strategiediskussion einer Universitäts- und Hochschulbibliothek kritisch zu unterstützen, ist das zentrale Anliegen der Forschungsarbeit. Zu diesem Zweck werden analytisch-konzeptionelle Denkraster entwickelt, die dazu beitragen, den bibliothekspolitischen und strategischen Entscheidungsraum auszuloten und den Selbstreflexionsprozess der Entscheidungsträger anzuregen. METHODE: Das grundlegende wissenschaftliche Fundament der Arbeit bildet die neuere Systemtheorie sozialer Systeme von Niklas Luhmann. Diese Basistheorie wird zur Erreichung des pragmatischen Wissenschaftsziels der Arbeit, der Unterstützung der Bibliotheksführung durch die Entwicklung theoretisch fundierter Analyseraster für die normativ-strategische Diskussion in Universitäts- und Hochschulbibliotheken, erweitert. So werden u.a. auch Erkenntnisse von Arbeiten eingebunden, die den Bereichen des neuen Institutionalismus und der Institutionenökonomie, der politischen Ökonomie, der Informations- und Wissenstheorie, der strategischen Managementforschung oder des "New Public Management" zuzuordnen sind. Desweiteren findet auch die "Ökonomie der Aufmerksamkeit" von Georg Franck Berücksichtigung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Simon, Theresia: Die Positionierung einer Universitäts- und Hochschulbibliothek in der Wissensgesellschaft. Frankfurt am Main: Klostermann 2006. ISBN 3-465-03437-6. ART: Dissertation ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwesen (August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0331-977-3593, Fax: 0331-977-3404, e-mail: [email protected])

[242-L] Steinweg, Svea A.: Personale und situative Determinanten kooperativen Verhaltens: über die Zusammenarbeit geisteswissenschaftlicher Professoren mit Organisationen und Unternehmen, Bochum 2006, XI, 291 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97983239x&dok_ var=d1&dok_ext=pdf&filename=97983239x.pdf; http://www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de/neta html/HSS/Diss/SteinwegSveaA/diss.pdf) INHALT: "Mit dieser Studie wurde als grundlegendes Ziel angestrebt, sowohl einen Beitrag zur aktuellen Hochschuldiskussion als auch zur Kooperationsforschung zu leisten. Im Theorieteil dieser Arbeit wurden relevante empirische Studien zur Kooperations- und Hochschulforschung vorgestellt. Frühere Studien wurden besprochen, in denen angeregt wurde, neben situativen auch motivationale Aspekte zu Kooperation zu erforschen sowie ein Kooperationsty-

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penmodell herzuleiten. Diese Anregungen fanden Eingang in die Ziele der Studie, entlang derer die Hypothesen der Arbeit aufgestellt wurden. Auf Basis einer qualitativen Vorstudie wurde ein Fragebogen entwickelt, den 541 geisteswissenschaftliche Hochschullehrer deutscher Universitäten ausfüllten. Auf dieser Datenbasis konnten personale (individuelles Wollen sowie persönliche Fähigkeiten) und situative (z.B. hemmende und fördernde Bedingungen) Determinanten kooperativen Verhaltens analysiert werden. Zudem konnte ein Kooperationstypenmodell hergeleitet werden, das erlaubte, die Stichprobe in Typen zu unterteilen und die Determinanten mit Kooperationsverhalten in Beziehung zu setzen. Auf diese Weise kann die vorliegende Arbeit Aussagen über kooperationsrelevante personale und situative Determinanten machen: Insbesondere 'Lageorientierung' - die u.a. durch fehlende Eigeninitiative charakterisiert ist - und eine 'Not-Inventedhere Tendenz' - die u.a. die Neigung beschreibt, sich äußeren Einflüssen und Kontakten gegenüber zu verschließen - tragen zur Unterscheidung von Kooperationstypen bei: Wer hier eine starke Ausprägung hat, gehört zu den Gruppen derjenigen Professoren, die wenig oder kaum kooperieren; wer sich hingegen durch eine sehr niedrige Ausprägung in diesen Bereichen auszeichnet, gehört zu den Viel-Kooperierern. Motivationale Aspekte ermöglichen eine Prognose von Kooperationsverhalten bei geisteswissenschaftlichen Hochschullehrern: Hierzu zählen der Wunsch nach Anwendungsorientierung, Studierendenförderung sowie Erkenntnis- und Ansehenssteigerung. Zu den kooperationsfördernden Fähigkeiten gehört eine ausgeprägte Umsetzungsstärke. Dagegen prognostizieren eine 'personale und situationale Unsicherheit' und 'Misstrauen in Andere' eine niedrige Kooperationsbereitschaft. In der Arbeit werden verschiedene Facetten von Kooperationsverhalten geisteswissenschaftlicher Hochschullehrer dargestellt. Es zeigte sich, dass sich die meisten Befragten durch eine hohe Kooperationsbereitschaft auszeichnen, die unterschiedlich umgesetzt wird: Die Professoren, die wirtschaftsnahe Fächer vertreten, arbeiten erwartungskonform stärker mit Wirtschaftsunternehmen zusammen, während geisteswissenschaftliche Professoren, die nicht-wirtschaftsnahe Fächer vertreten, stärker mit Ministerien, Verbänden und Non-Profit-Unternehmen kooperieren. Weiterhin wurde eine kleine Gruppe von NichtKooperierern identifiziert. Insgesamt zeigen geisteswissenschaftliche Hochschullehrer viele Kooperationsfacetten, wovon in der bisherigen Literatur nicht ausgegangen wurde. Viele von ihnen wollen in Zukunft mehr mit Organisationen und Unternehmen kooperieren Um dieses Kooperationspotenzial unterstützen zu können, leitet die vorliegende Studie aus den Ergebnissen praxisnahe Maßnahmen und ein Ansprachekonzept ab. Die Studie erforschte außerdem die Akzeptanz gesellschaftspolitischer Forderungen seitens der Befragten und erlaubt auf Grund ihrer Ergebnisse Aussagen zur Werteorientierung der Professoren. In diesem Zusammenhang wurde Potenzial für weitere Forschungsarbeit diskutiert." (Autorenreferat)

[243-L] Teichler, Ulrich: Das Hochschulwesen in Deutschland - Diskussionen und Reformen, in: Frauke Gützkow, Gunter Quaißer (Hg.): Hochschule gestalten : Denkanstöße aus Hochschulpolitik und Hochschulforschung ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Gerd Köhler, Bielefeld: Webler, 2004, S. 93-104, ISBN: 3-937026-30-4 (Standort: THB Aachen(82)-Kb9302-4) INHALT: Der Verfasser gibt einen Überblick über aktuelle Diskussionen zur Hochschulpolitik in Deutschland, in dessen Mittelpunkt drei Themenbereiche stehen: (1) die quantitativstrukturelle Dimension (Demographie, Studienanfänger und -abbrecher, Absolventen, Studiengänge und -abschlüsse, Rankings und Profile der Hochschulen); (2) Internationalisierung (internationale Kooperation und Mobilität, Europäisierung, Globalisierung); (3) Leistungsbe-

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wertung (Evaluation, Qualitätssicherung und -bewertung). Der Verfasser empfiehlt den Hochschulen, in der aktuellen Reformdiskussion den wachsenden Anspruch auf gesellschaftliche Nützlichkeit im Prinzip aufzunehmen, die Schlussfolgerungen aber wissenschaftsadäquat zu buchstabieren. (ICE2)

[244-F] Universität Bielefeld: Bestimmung des klinischen Mehraufwandes durch Forschung und Lehre an Universitätsund Lehrkrankenhäusern INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Sekretariat: (Tel. 490-521-106-6989, Fax: 490-521-106-8054, e-mail: [email protected])

[245-F] Voigt, Kai-Ingo, Prof.Dr.; Brem, Alexander, Dipl.-Kfm.; Scheiner, Christian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung): Bewertung von Spin-Offs aus Forschungsverbünden am Beispiel der "Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Forschungsverbünde" INHALT: Im Rahmen der Arbeit werden die Spin-Offs aus Forschungsverbünden der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Forschungsverbünde analysiert und ein Bewertungsmodell zur Messung des wirtschaftlichen Erfolgs entwickelt. Daneben wird die Förderung der Spin-Offs durch Forschungsverbünde untersucht und ein Verbesserungsvorschlag zur Förderung unterbreitet. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre (Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-5302-244, Fax: 0911-5302-238, e-mail: [email protected])

[246-F] Voigt, Kai-Ingo, Prof.Dr.; Ingerfeld, Moritz, Dipl.-Kfm.; Rosenberger, Markus, Dipl.Kfm. (Bearbeitung): Der Spin-Off als Möglichkeit zur Verwertung technologischen Wissens INHALT: Im Rahmen der Arbeit erfolgte eine Analyse verschiedener Unternehmensbewertungsverfahren und deren Überprüfung hinsichtlich ihrer Eignung zur Entscheidungshilfe in der bestehenden Problemstellung. Darauf basierend wird ein eigenes Bewertungskonzept entwickelt, mit dem verschiedene Werttreiber und Hypothesen bestätigt bzw. widerlegt werden. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-03 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre (Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-5302-244, Fax: 0911-5302-238, e-mail: [email protected])

[247-F] Walter, Sascha, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung): Personelle und situative Einflüsse auf die Gründungsintention von Akademikern INHALT: Das politische und wirtschaftliche Interesse an Unternehmensgründungen aus deutschen Hochschulen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Während sich die Politik hiervon neue Arbeitsplätze und eine gestärkte internationale Wettbewerbsfähigkeit verspricht, profitieren Unternehmen von einem Zugang zu neuen Technologien. Aus diesem Grund wurden staatliche Förderinitiativen wie das EXIST-Programm mit dem Ziel ins Leben gerufen, an Universitäten und Fachhochschulen unternehmerische Persönlichkeiten auszubilden und zu fördern. Das langfristige Ziel von EXIST, die Anzahl der Unternehmensgründungen durch Hochschulangehörige zu erhöhen, wirft dabei die Frage auf, inwiefern eine Hochschule überhaupt potenzielle UnternehmerInnen prägen kann und inwiefern unabhängig davon personenbezogene Einflüsse für die Wahl einer beruflichen Selbständigkeit entscheidend sind. Die bisherige Gründungsforschung konzentrierte sich innerhalb dieser Fragestellung einerseits exante auf die Entstehung einer Gründungsintention bei Studierenden und andererseits ex-post auf Ursachen für die Gründungsentscheidung von Unternehmern bzw. auf Unterschiede zwischen Unternehmern und Nicht-Unternehmern. Eine zentrale Rolle in empirischen Studien spielten diverse personenbezogene Faktoren: die Leistungsmotivation; individuelle Persönlichkeitsmerkmale; Erfahrungen und Ausbildungswege; der Familienhintergrund; das Geschlecht sowie Einstellungen, wahrgenommene Kompetenzen und Kontrolle hinsichtlich einer unternehmerischen Tätigkeit. Auch hochschulbezogene Faktoren wie die Ausgestaltung der Gründungsinfrastruktur sowie wahrgenommene organisationale Unterstützung und Barrieren wurden untersucht. Wenig beleuchtet ist jedoch trotz der Themenrelevanz (Brockhoff und Tscheulin, 2000) das Zusammenspiel von personenbezogenen und hochschulbezogenen Einflüssen bei der Entstehung einer Gründungsabsicht (Lüthje und Franke, 2003). Dies ist das zentrale Anliegen des vorliegenden Forschungsprojektes, das sich momentan in der Modellierungsphase befindet. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement (Westring 425, 24098 Kiel); Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" (24098 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-3239, Fax: 0431-880-3213, e-mail: [email protected])

[248-L] Werry, Claudius: Freiheit auf Bewährung?: die Auswirkungen der Globalisierung auf die Universität, Marburg: Tectum Verl. 2005, V, 100 S, ISBN: 3-8288-8906-9 (Standort: SB München(12)-2006.4638)

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INHALT: In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass mit dem "Zeitgeist" Globalisierung negative Auswirkungen auf die "Essenz" der Universität, die akademische Freiheit, einhergehen. Sie versteht sich daher als Beitrag zur Unterscheidung zwischen dem Zeitgemäßen und dem Unzeitgemäßen. "Zeitgemäß" ist die Anerkennung der positiven Aspekte neuer Formen der Wissensproduktion sowie der Vorteile, die die Möglichkeit der global vernetzen Wissensproduktion mit sich bringt. Auch soll sich die Universität dynamisch weiterentwickeln können, wozu eine gewisse institutionelle Autonomie nötig ist. "Unzeitgemäß" ist es jedoch, diese Neuerungen auf dem Rücken der alten Tradition der akademischen Freiheit, die sich seit Platon (also seit über zweitausend Jahren) als unabdingbarer Bestandteil der Wissensproduktion bewährt hat, auszutragen. Der Beitrag versucht daher, die "Essenz" der Universität erneut zu bestimmen. Über die Darstellung der Akademie Platons, der Bildungsphilosophie der Aufklärung und der neuhumanistischen Bildungsideale Humboldts wird auf eine Destillation der universitären Essenz abgezielt. Diese findet sich im Prinzip der akademischen Freiheit als Grundlage aller Wissenschaften und aller Wissenschaftsinstitutionen. Abschließend wird auf den Einfluss der Humboldtschen Bildungsideale auf das U.S.-amerikanische Hochschulsystem eingegangen. Es zeigt sich, dass auch dort die akademische Freiheit im Zentrum der Bildungsphilosophie liegt, wenn auch in soziokulturell angepasster Form. (ICA2)

[249-L] Wolter, Andrä: Auf dem Wege zu einem Europäischen Hochschulraum?: Studienreform und Hochschulpolitik im Zeichen des Bologna-Prozesses, in: Robert Hettlage, Hans-Peter Müller (Hrsg.): Die europäische Gesellschaft, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 299-323, ISBN: 3-89669-540-1 INHALT: Der Beitrag zeichnet den Bologna-Prozess nach und diskutiert Rolle, Bedeutung und Funktionen eines europäischen Hochschulraumes. Dabei wird zunächst auf das Paradoxon verwiesen, dass entgegen landläufiger Auffassung, hier handele es sich um ein genuines EUProjekt, die Bologna-Deklaration als freiwillige Kooperation der beteiligten Länder angelegt ist und mit sanftem Nachdruck und viel Engagement durch die Universitäten vorangetrieben wurde. Wenn auch die Zeichen auf Konvergenz im europäischen Bildungssystem stehen, so zeigt sich auch hier das typisch europäische Muster "strukturierter Divergenz". Denn innerhalb der zugelassenen Bandbreite wählen die Länder durchaus unterschiedliche Lösungswege, die aber allesamt auf dem Pfad der Europäisierung verbleiben. Der Autor gibt in seinem Resümee Folgendes zu bedenken: "Bologna" zielt nach wie vor primär auf Studium und Ausbildung. Die internationale Elite- und Exzellenzdebatte wertet dagegen die Forschung wieder auf als das Hauptfeld, auf dem letztlich über Status und Reputation von Hochschulen entschieden wird. Internationale Rankings von Hochschulen stützen sich jedoch nahezu ausschließlich auf forschungsbezogene Kriterien. Diese Strategie konterkariert die institutionelle Annäherung von Hochschulen oder Hochschultypen, wie sie im Zuge des Bologna-Prozesses zumindest eintreten könnte. (ICA2)

[250-F] Wörlen, Heike, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Margit, Prof.Dr. (Betreuung): Hochschul-Spin-offs im High Tech Wettbewerb: Entrepreneurship-Theorie, -Education und -Support INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für BWL und Marketing (Josef-Stangl-Platz 2, 97070 Würzburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0931-31-2919, Fax: 0931-31-2811, e-mail: [email protected])

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[251-L] Alesi, Bettina; Bürger, Sandra; Kehm, Barbara M.; Teichler, Ulrich: Bachelor- und Master-Studiengänge in ausgewählten Ländern Europas im Vergleich zu Deutschland: Fortschritte im Bolognaprozess, Bonn 2005, 92 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060116f04.pdf; http://www.kompetenznetze.de/vdi/generator/Redaktion/Zentralredaktion/Literatur/medien/de/bildung__Bachelor-und-Master-Studieng_C3_A4 nge-in-ausgew_C3_A4hlten-L_C3_A4ndern-Europas,property=pdf.pdf) INHALT: Die Einführung gestufter Studiengänge und -abschlüsse ist Bestandteil der BolognaErklärung, die am 19. Juni 1999 von den für Hochschulangelegenheiten zuständigen Ministern von 29 europäischen Staaten unterzeichnet wurde. Sie bildet die Grundlage für die Verwirklichung eines europäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010. Vor diesem Hintergrund leistet die Studie von 2004/05 einen aktuellen Überblick über die Einführung von Bachelorund Master-Studiengängen in den sieben europäischen Ländern, Frankreich, Großbritannien, den Niederlande, Norwegen, Österreich, Ungarn und insbesondere Deutschland. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen grundlegender Hochschulreform und Studienstrukturreform aufgezeigt. Des Weiteren trägt die Analyse zur Klärung der Durchsetzungsfähigkeit der neuen Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt bei. Das Untersuchungsdesign sieht pro Land eine Gesamtzahl von zehn Interviews mit fünf verschiedenen Typen von Interviewpartnern vor: Hochschulleitung, Fachbereichsleitung, Studierendenvertretung, Beschäftigte und Repräsentanten von Arbeitgeberverbänden. Für die Analyse der Umsetzung der Studienstrukturreform in den Hochschulen wurden jeweils eine Universität und eine Hochschule des nichtuniversitären Sektors (Fachhochschule oder das jeweilige nationale Äquivalent) ausgesucht. Gemäß den Ergebnissen der Untersuchung lässt sich zurzeit keine einheitliche Systemlogik bezüglich der gestuften Studiengänge und -abschlüsse feststellen. Dies bezieht sich zunächst auf die Breite und Zügigkeit der Einführung. Von einer durchgängig flächendeckenden Einführung der Bachelor- und Master-Struktur kann momentan noch nicht gesprochen werden. Auch in der Geschwindigkeit der Umsetzung der Studienstrukturreformen unterscheiden sich die untersuchten Länder deutlich voneinander. Am weitesten fortgeschritten sind Norwegen und die Niederlande. Ein besonderer Blick gilt der Einführung der gestuften Studienstruktur in einem weiter gefassten Kontext der Hochschulreformentwicklung in Deutschland. Die Analyse der deutschen Situation wird unter Berücksichtigung der sechs anderen (nachfolgenden) Länderberichte im Vergleich vorgenommen, um daraus Anregungen für zukünftige Gestaltungsentscheidungen zu gewinnen. (ICG2)

[252-F] Böhler, Andreas, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Gaese, Hartmut, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung von Studienangeboten im Bereich "Internationales Projektmanagement"

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INHALT: Die Forschungsprojekte des ITT (Institut für Technologie in den Tropen an der FH Köln) werden hinsichtlich der auftretenden interkultureller Probleme in den verschiedenen Projektphasen untersucht. Anschließend werden die Ergebnisse mit erfolgreich angewendetem Projektmanagement anderer Organisationen verglichen. In einer weiteren Analyse sollen verschiedener Varianten (Fernstudium mit Präsenzphasen, ein Vollzeitstudium mit integriertem Praktikum bei Unternehmen, etc.) hinsichtlich Akzeptanz und Gestaltung untersucht werden. Ziel ist es, ein am Bedarf orientiertes Konzept für ein Weiterbildungsangebot zu erarbeiten, sowie die Erkenntnisse in den bestehenden Masterkurs des ITT einzubauen. Zielgruppen sind sowohl Studierende der FH Köln als auch private Institutionen. Möglichkeiten, dieses Vorhaben an die beim DAAD beantragte Hochschulpartnerschaft zwischen dem ITT, der Universität von Sao Paulo (Brasilien) und der Universität von Valaparaiso (Chile) mit einzubinden, sollen ebenfalls untersucht werden. Diese Hochschulpartnerschaft hat den Austausch von Lehrmodulen und akademischen Personal zum Ziel: Motivation für ein Studium in Deutschland; Ankunft in Deutschland und Sprachkurs; Entwicklung während des Studiums (Faktorenanalyse: kulturbezogen, fachbezogen etc.); Phase der Rückkehr. Zusätzlich sollen auch die Erfahrungen der deutschen Kommilitonen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den ausländischen Studierenden erfasst werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in andere Projektvorhaben einfließen, ebenso dienen sie der Verbesserung der Qualität der Lehre durch Modifizierung der Module des ITT-Masterkurses und der Entwicklung von ELearning-Modulen. Insbesondere die E-Learning-Module, mit denen sich ausländische Studieninteressenten über kulturelle Besonderheiten Deutschlands informieren können, dürften auch für andere Institutionen (Universitäten, Stipendienorganisationen wie DAAD) von Interesse sein. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Kompetenzplattform "Migration, interkulturelle Bildung und Organisationsentwicklung" (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-8275-2765, Fax: 0221-8275-2736, e-mail: [email protected])

[253-L] Bundesregierung (Urheber); Bundesministerium der Finanzen (Urheber): Vorschlag für eine Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zur transnationalen Mobilität innerhalb der Gemeinschaft zu Bildungs- und Ausbildungszwecken: Europäische Qualitätscharta für Mobilität ; KOM(2005) 450 endg., in: Bundesrat, Drucksachen, 2005, Dr. 714/05, 11 S. (URL: http://www.bundesrat.de/coremedia/generator/Inhalt/Drucksachen/ 2005/0714_2D05,property=Dokument.pdf) INHALT: In den Artikeln 149 und 150 des EU-Vertrages ist Mobilität als ein wichtiges bildungspolitisches Ziel der Europäischen Union festgelegt. Mobilität hilft, gemäß dem strategischen Ziel des Europäischen Rates von Lissabon (März 2000) auch zur Entstehung eines europäischen Bildungsraumes beizutragen. Einen substanziellen Beitrag zur Erreichung dieses Zieles haben schon seit ihrem Start die Bildungsprogramme der Gemeinschaft geleistet. Sie decken die Bereiche Schulen, Universitäten, berufliche Aus- und Weiterbildung sowie Erwachsenenbildung ab. Der vorliegende Vorschlag verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: (1) Festlegung allgemeiner Grundsätze, deren Einhaltung Effizienz und Wirksamkeit jeder Form von Mobilität zu Bildungszwecken erhöht; (2) Bereitstellung eines Referenzsystems für alle Stakeholder der integrierten Programme für lebenslanges Lernen, die die Kommission für den Zeitraum

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2007-2013 vorgeschlagen hat. An die Annahme dieses Vorschlags knüpfen sich die Erwartungen an eine weitere Förderung der Mobilität zu Bildungszwecken, die Bereicherung von Lernerfahrungen, die Förderung des Wissenstransfers sowie positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die Forschungskapazität auf europäischer Ebene und auf die von der Kommission vorgeschlagene neue Generation von Bildungsprogrammen. Mit diesem Vorschlag soll kein verbindlicher europäischer Rechtsrahmen geschaffen werden, er ist vielmehr als Referenzsystem konzipiert, um Transparenz und Koordinierung von Mobilitätspraktiken zu fördern und ein Klima gegenseitigen Verstehens zu schaffen. (IAB)

[254-F] Competence Center E-Business an der Universität Trier -ceb-: Entwicklung eines Online-Curriculums New Economy INHALT: Ausgangssituation: Am Beginn des 21. Jahrhunderts lässt sich erkennen, dass sich unternehmerische Wertschöpfungsprozesse zunehmend von der industriellen Produktion entfernen. Diesem Umstand wurde in den traditionellen Hochschulstudiengängen noch nicht Rechnung getragen. Im Bereich der New Economy: finden neue Formen des Innovationsmanagements statt; finden neue Formen der Leistungserstellung statt; erfolgt eine Nutzung von neuen informationstechnischen Infrastrukturen; entstehen neue Kooperations- und Kommunikationsformen. Die Defizite, die sich daraus ergeben, dass die Hochschulen diesem Phänomen noch nicht gebührenden Platz eingeräumt haben, sind unter anderem diese: Lehrinhalte der Wirtschaftswissenschaften sind stark an der traditionellen industriellen Produktion ausgerichtet; wirtschaftliche, technische und kreative Bereiche in der Hochschulausbildung sind voneinander getrennt; die Curricula berücksichtigen nicht ausreichend den Integrationsprozess von Ökonomie, Medien und Informationsverarbeitung. Der Erfolg der New Economy basiert aber maßgeblich auf der Verknüpfung von Technik, Wirtschaft und Kreativität. Projektziele: Das Ziel des Projektes "New Economy" ist es daher: Lernkulturen entwickelt werden, die den Studierenden auf die erfolgreiche Teilnahme an der New Economy vorbereiten; ein Online-Curriculum zu entwickeln, dass die bekannten Vorzüge einerbvernetzten multimedialen Lernumgebung nutzt (Wiederholbarkeit, Unabhängigkeit von Ort und Zeit, Modularisierung des Angebotes); den Studierenden die Möglichkeit zu geben, die Auswirkungen der New Economy praxis- und hautnah im Lernprozess zu erfahren. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Competence Center E-Business an der Universität Trier -ceb- (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Egner-Duppich, Christel (e-mail: [email protected])

[255-F] Derboven, Wibke, Dipl.-Ing.; Wolffram, Andrea, Dr. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Studienabbruch in technischen Studiengängen INHALT: Das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Gewinnung von Erkenntnissen über die Ursachen der hohen Studienschwundquoten von Frauen in den Ingenieurwissenschaften und die Exploration von Ansatzpunkten zur Erhöhung der Bindungskräfte technischer Studiengänge. Auf dieser Erkenntnisgrundlage sollen Maßnahmen zur Verringerung von Studienabbrüchen entwickelt werden. Wesentlich ist hierbei, dass Frauen differenziert nach ihrer Technikhaltung und nach ihrem Leistungsvermögen wahrgenommen werden, um zielgruppengerechte

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Empfehlungen erarbeiten zu können, die Studienabbrüche und -fachwechsel vermeiden helfen. Ausgehend von einer gendersensitiven Typologie auf der Grundlage der Technikhaltungen und Studienleistungen von StudienabbrecherInnen sollen Studienabbruch relevante sowie Bindung stiftende Erlebnisse in einer qualitativen Studie ermittelt werden. In einer anschließenden Online-Erhebung sollen die auf dieser Basis gewonnenen Befunde quantifiziert werden. Sowohl die qualitative als auch die quantitative Erhebung wird an den Hochschulen der T9-Gruppe, den neun größten Technischen Universitäten in Deutschland, und an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) durchgeführt. Die Forschung leitenden Fragen der Auswertung zielen insbesondere auf die wesentlichen Studiensituationen, die spezifische Studierendentypen an ihr Studium "binden" und solche, die sie davon "entfernen". Als Ergebnis der Analysen werden deshalb primär Ansatzpunkte für die Gestaltung der Lehr- und Lernumgebungen erwartet, die die Bindungskräfte und Attraktivität für die unterschiedlichen Studierendentypen an ihren Studiengang stärken und über die reine Stoffvermittlung hinaus auch fachliche Identität zu vermitteln vermögen. Es ist zu erwarten, dass hiervon vor allem die Studentinnen technischer Studiengänge profitieren werden. Darüber hinaus erwarten die Autorinnen Erkenntnisse, die Aufschluss geben, wie effektive, gendersensitive Unterstützungs- und Begleitangebote in technischen Studiengängen gestaltet werden sollten, um Studienabbrüche zu vermeiden. Vor allem das Studium begleitende Maßnahmen werden gegenwärtig nur selten an Hochschulen angeboten. Diese sind aber dringend erforderlich, wie die sehr hohen Schwundquoten belegen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg METHODE: Qualitatives und quantitatives Forschungsparadigma; die Methode des episodischen Interviews und die Methode der Repertory-Grid-Technik werden zu episodischen GridInterviews integriert; Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40). Online-Fragebogen (Stichprobe: 500). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Derboven, Wibke; Winker, Gabriele; Wolffram, Andrea: Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften. in: Gransee, Carmen (Hrsg.): Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften. Bd. 3: Hochschulinnovation. Gender-Initiativen in der Technik. Hamburg: Lit-Verl. (im Erscheinen). ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-12 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: ja FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik (21071 Hamburg) KONTAKT: Wolffram, Andrea (Dr. Tel. 040-42878-3802, e-mail: [email protected])

[256-F] Dormann, Elena (Bearbeitung): Interkulturelle Kompetenz bei Studierenden aus Russland, Polen, Deutschland und Tschechien (Teil 2) INHALT: Konzeption, Vorbereitung und Einreichung des Folgeprojektes bei der Robert-BoschStiftung. Unter anderem sind im zweiten Projekt die Herausgabe der Ergebnisse des ersten Projektes "Umfrageaktion bei den Studierenden aus Russland, Polen, Deutschland und Tschechien" in vier Sprachen, studentische Konferenzen in vier Ländern an den Partneruniversitäten mit den Beiträgen der Studierenden zu den o.g. Thema, Diskussionen über die Ergebnisse des ersten Projektes und eine abschließende internationale studentische Konferenz an der Viadrina vorgesehen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Sprachenzentrum (Große Scharrnstr. 59, 15230 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0335-5534-3711, e-mail: [email protected])

[257-L] Egbert, Susanne: Aspekte der Sozialisation zum Arzt: eine empirische Studie über Auswirkungen der praktischen Makroanatomie auf Medizinstudierende und deren Einstellung zu Sterben und Tod, Gießen 2005, 159, XXXII S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn= 978048970&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=978048970.pdf; http://geb.uni-giessen.de/geb/ volltexte/2005/2520/pdf/EgbertSusanne-2005-10-26.pdf) INHALT: "Seit einigen Jahren wird verstärkt untersucht, wie das Verhältnis zwischen Arzt/ Ärztin und PatientIn verbessert werden kann und welchen Einfluss die Studienbedingungen auf die spätere Arbeitsweise von Ärzten/ Ärztinnen haben. In dieser Dissertation wird der Stellenwert der makroskopischen Anatomie für die Sozialisation zum Arzt/ zur Ärztin behandelt, also der Lehrveranstaltung, in der die Studierenden eine Leiche präparieren. Teilweise herrschen diametral entgegengesetzte Meinungen darüber, ob und falls ja, welche Auswirkungen die makroskopische Anatomie auf die Studierenden hat. In einigen Veröffentlichungen wird sie als Initiationsritus bezeichnet, in anderen als bedeutungslos eingestuft. Anhand einer empirischen Studie wird untersucht, ob sich messbare Veränderungen der Todesfurcht und der Einstellung zu Tod und Leichen nach Absolvierung der makroskopischen Anatomie nachweisen lassen. Hierzu wurde auf das 'Fragebogeninventar zur mehrdimensionalen Erfassung des Erlebens gegenüber Tod und Sterben' (FIMEST) zurückgegriffen und zusätzlich ein eigener Fragebogen entwickelt. Gleichzeitig wurde ein Persönlichkeitstest erhoben ('Selbstkonzeptinventar', SKI). Zunächst wird ein Überblick über die historische Entwicklung der makroskopischen Anatomie geboten. Die jeweilige Praxis von den prähistorischen Anfängen bis heute wird in Zusammenhang gesetzt mit den soziologischen Gegebenheiten bezüglich des Umgangs mit Sterben und Tod. Es folgt eine Darstellung der bisherigen Forschungen, die die moderne Makroanatomie und ihre möglichen Auswirkungen auf die Teilnehmenden behandeln, ebenso ein Überblick über den aktuellen Diskurs der Kritik an der durchgeführten Lehre der Makroanatomie. Der insbesondere für Ärzte und Ärztinnen oft schwierige Umgang mit dem Thema Tod wird in einem eigenen Kapitel behandelt. Um die Makroanatomie in den Prozess der Sozialisation zum Arzt/ zur Ärztin wertend einordnen zu können, werden die soziologischen und medizinsoziologischen Theorien von T. Parsons und R. Merton vorgestellt und mit Aspekten des Arztberufes vernetzt. Das medizinische System und die Genese der Professionalisierung stehen hierbei im Mittelpunkt. Der dritte Teil des theoretischen Hintergrundes, in den die empirische Studie eingebettet ist, ist die Betrachtung der Todesfurcht, die in der Studie als Indikator fungiert, ihre unterschiedlichen Aspekte und ihre Messung. Die Beschreibung der Methodik der Studie beginnt mit der faktorenanalytischen Entstehung und Validierung des neu erstellten Fragebogens ('Fragebogen Makroanatomie', FBM). Der FBM wird nachfolgend weiter vorgestellt ebenso wie die standardisierten Messinstrumente FIMEST und SKI. Die Erhebung erfolgte in einer Längsschnittstudie mit zwei Messpunkten, diese lagen vor und nach Teilnahme an dem Kurs Makroanatomie. Anhand der statistischen Auswertungen (t-Test, Regressionsanalyse) werden folgende Ergebnisse dargestellt: mit Hilfe des eigenen Messinstrumentes FBM, das speziell auf die konkrete Situation im Kurs Makroanatomie eingeht und praktische Umgangsweisen mit Sterben und Tod behandelt, lassen sich statistisch signifikante Unterschiede feststellen. Hingegen detektiert der theoretisch-intel-

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lektuell angelegte FIMEST keine signifikante Beeinflussung der Einstellung zu Sterben und Tod durch die makroskopische Anatomie. Auch die Persönlichkeitsstruktur ist nicht verändert. Die gefundenen Ergebnisse werden eingehend unter Berücksichtigung sozioökonomischer Merkmale diskutiert. Hierbei werden insbesondere die vor der Teilnahme am Kurs Makroanatomie gemachten Erfahrungen mit dem medizinischen System hervorgehoben. Die gesellschaftliche Komponente der Sozialisation zum Arzt, die Konsequenzen der Verdrängung der Themen Sterben und Tod in der Öffentlichkeit und soziologische Theorien werden herangezogen, um die Ergebnisse der durchgeführten Studie zu diskutieren und analysieren." (Autorenreferat)

[258-F] Flöter, Manja; Scheibner, Nicole (Bearbeitung); Soellner, Renate, Prof.Dr. (Leitung): Recherche zu E-Learning-Angeboten in der Methodenausbildung und Statistik INHALT: Im Auftrag der Fachgruppe Methoden und Evaluation der Deutschen Gesellschaft für Psychologie wurde eine Recherche zu den E-Learning-Angeboten in der Methodenausbildung und Statistik durchgeführt. In einer Übersicht über die verschiedenen Angebote werden die behandelten Inhalte (z.B. deskriptive Statistik und/ oder Inferenz-Statistik), die eingesetzten e-Learning-Komponenten (z.B. Animationen, Applets, MC-Tests, Hypertexte oder Übungen) die technische Verfügbarkeit und die jeweiligen Zielgruppen dargestellt. Zusätzlich können Interessierte in Kurzbeschreibungen zu den einzelnen Angeboten detailliertere Informationen zum Umgang mit dem Angebot sowie zu dessen Evaluation erhalten. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Internetrecherche. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bericht der Tagung. Siehe: http://www.uni-muenster.de/MethEval/soellner.html . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: Fachgr. Methoden u. Evaluation der Dt. Gesellschaft f. Psych. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Erziehungswissenschaft und Psychologie (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Bress, Edith (Tel. 030-838-55982, e-mail: [email protected])

[259-L] Heine, Christoph; Egeln, Jürgen; Kerst, Christian; Müller, Elisabeth; Park, Sang-Min: Bestimmungsgründe für die Wahl von ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen: ausgewählte Ergebnisse einer Schwerpunktstudie im Rahmen der Berichterstattung zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands, in: HIS-Kurzinformationen A : HochschulInformations-System, 2006, H. 2, 29 S. (URL: http://www.his.de/pdf/Kia/kia200602.pdf) INHALT: "Primäres Ziel der Studie ist, die zentralen Gründe und Faktoren für die Wahl bzw. Nicht-Wahl von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studienrichtungen bei studienberechtigten Schulabgängern, von deren Entscheidungen die Struktur des zukünftigen akademischen Humankapitals und des verfügbaren Arbeitskräftepotenzials in wesentlichem Maße abhängt, einer umfassenden Analyse zu unterziehen. Ein weiteres Ziel des Projektes ist, das vorhandene und grundsätzlich mobilisierbare, tatsächlich aber nicht realisierte Potenzial für ein Ingenieurstudium zu bestimmen. Nicht zuletzt besteht eine zentrale Zielsetzung darin, die Befunde unter politischen und Handlungsaspekten zu bewerten, also "Stellschrauben" und Optionen

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politischer Intervention zugunsten einer (wieder) stärkeren Entscheidung zugunsten von ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen zu identifizieren. Konzeptuell wird die Entscheidungsfindung in mehrere Stufen zerlegt, wobei die verschiedenen Stufen auch die Schritte der empirischen Analyse und Modellierung darstellen: 1. Zuerst wird die Entscheidung für oder gegen ein Studium analysiert. Hierbei werden alle Studienberechtigten betrachtet, wobei für Studienberechtigte mit allgemeiner Hochschulreife zusätzlich zwischen den Optionen Universitätsstudium und Fachhochschulstudium unterschieden wird. 2. Auf der zweiten Entscheidungsstufe wird für die Studienberechtigten mit Entscheidung für ein Studium nach grundlegenden fachlichen Orientierungen unterschieden. Im Kontext dieser Untersuchung wird die studienfachliche Ausrichtung auf die Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Mathematik/ Informatik analysiert. 3. Auf der dritten Stufe wird die Wahl einer konkreten Fachrichtung betrachtet. Für Studierende der Ingenieurwissenschaften wird zwischen Wirtschaftsingenieurwesen, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Maschinenbau unterschieden. Die Naturwissenschaften werden in Physik, Chemie und Biologie aufgeteilt. Für die Fächergruppe Mathematik/ Informatik werden schließlich Mathematik und Informatik getrennt betrachtet. Die zentrale Datengrundlage bilden Datensätze aus empirischen Untersuchungen von Studienberechtigten, mit denen die Entscheidung über den nachschulischen Werdegang nachvollzogen und analysiert werden kann. Aufgrund ihrer Aktualität bildet die Studienberechtigtenbefragung 2002 den Kern der Auswertungen zur Studienwahlentscheidung. Zwei weitere Studienberechtigtenbefragungen mit Schwerpunkt "Ingenieurstudienwahl", die HIS für die Jahrgänge 1980 und 1994 durchgeführt hat, wurden als Vergleichsuntersuchungen herangezogen, um Veränderungen im Zeitablauf feststellen zu können. Insgesamt umfasst der zugrunde liegende zentrale Datensatz 20.360 Befragte aus drei Studienberechtigtenjahrgängen." (Textauszug)

[260-F] Heinrich, Christa; Kersten, Katja (Bearbeitung); Klose, Andreas, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung eines einheitlichen Systems der Leistungserfassung in der wissenschaftlichen Weiterbildung (Verbundprojekt 02 im BLK-Programm "Wissenschaftliche Weiterbildung") INHALT: Vision: Im Kontext des 'Lebenslangen Lernens' ist die Durchlässigkeit und Verbindung von wissenschaftlicher Weiterbildung und Hochschulausbildung unter wissenschaftlichen Standards abzusichern und der Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung als dritte Aufgabe der Hochschulen auszubauen. Alleinstellungsmerkmale des Projektes: Modularisierung der Weiterbildungsangebote unter Anwendung eines einheitlichen Leistungspunktesystems (ECTS) und Einsatz multimedialer Lernformen in Kooperation von Hochschulen, Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Institutionen. Einrichtung einer regionalen Koordinierungsstelle für bedarfsorientierte marktfähige Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung als Servicestelle und Anlaufstelle für individuelle KundInnen sowie AuftraggeberInnen. Fragestellungen und Thesen: Es besteht ein hoher Bedarf an Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung mit ausgewiesenen abgestuften Zertifizierungen durch Hochschulen, die einen Zugang zu einem Hochschulabschluss ermöglichen. Welche Möglichkeiten der Akkreditierung von Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung sind in dem angestrebten Prozess wünschenswert und notwendig? METHODE: Projektphasen: 1. Entwicklung des Projektrahmens, curriculare Entwicklung, Einleitung der Umsetzung, Öffentlichkeitsarbeit; 2. Einführung und Erprobung erster Produkte; 3. Weiterentwicklung von Produkten, Entwicklung der Nachhaltigkeitswirkungen, Abschlussevaluation. Projektablauf: a) Seit Januar 2004: Beginn der Projektentwicklung, Aufbau der

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Verbundstruktur: Kooperationsvertrag mit der IHK Potsdam, Vorbereitung der Einberufung eines wissenschaftlichen Beirats. b) April/ Mai 2004: Beginn der Entwicklung eines Curriculums für ein Wissenschaftliches Weiterbildungsangebot im ersten vorgesehenen Themenfeld 'Managementkompetenzen' mit der Möglichkeit, abgestufte Zertifikate zu erwerben bzw. den Zugang zu einem Hochschulabschluss (Bachelor) zu erlangen. c) Mai-August 2004: Curriculare Entwicklung, Entwicklung und Abstimmung der ersten ausgewählten Module betr. Kriterien und Standards für die Modularisierung sowie Anwendung des Leistungspunktesystems (ECTS), Abstimmungen mit Hochschullehrenden, Entwicklung eines Flyers sowie Homepage über das Projekt. d) September 2004: 1. Einberufung des wissenschaftlichen Beirats, Beginn der Öffentlichkeitsarbeit bei Multiplikatoren, Kunden-Akquisition für die ersten Module im Bereich "Managementkompetenzen". e) Ab Oktober 2004: Entwicklung und Erprobung von Kalkulationsstandards, Entwicklung und Erprobung des Qualitätsmanagements, Entwicklung und Erprobung von Vermarktungsstrategien. f) März/ April 2005: erste Weiterbildungsmodule im Bereich "Managementkompetenzen" werden angeboten und durchgeführt. g) Ab März 2005: Durchführung produktbezogener Evaluation, Produktgenerierungen in weiteren Themenfeldern. h) Ab Februar 2006: Evaluation des gesamten Modellvorhabens, Einbeziehung weiterer Verbundpartner, Vorbereitung und Einleitung von Akkreditierungsverfahren, Veröffentlichung der Ergebnisse und Perspektiven des Modellvorhabens durchgehend Bedarfs- und Zielgruppenermittlungen. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Potsdam (Friedrich-Ebert-Straße 4, 14467 Potsdam); Fachhochschule Brandenburg (Magdeburger Str. 53, 14770 Brandenburg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Heinrich, Christa (Tel. 0331-580-2430, e-mail: [email protected]); Kersten, Katja (Tel. 03381-355-271; e-mail: [email protected])

[261-F] Henninger, Michael, Prof.Dr.; Petschenka, Anke, Dipl.-Päd.; Lerche, Thomas, M.A. (Bearbeitung): E-Teaching-Initiative der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg INHALT: Die E-Teaching-Initiative ist ein vom Land Baden-Württemberg finanziertes Projekt zur prozess-orientierten Diagnose und Bedarfsweckung der Implementierung von E-Teaching an den Pädagogischen Hochschulen. Die Zielvereinbarung zwischen dem Land BadenWürttemberg und den Pädagogischen Hochschulen sieht vor, dass im Rahmen des Projektvorhabens handlungsorientierte Strategien entwickelt werden sollen, um eine Implementierung der Medienentwicklung an den Pädagogischen Hochschulen zu verankern. Das Projekt soll u.a. auch ganz konkrete Anregungen zur Weiterentwicklung bestehender Medienentwicklungspläne liefern, um die zukünftige strukturelle Zusammenarbeit der Pädagogischen Hochschulen hinsichtlich einer gemeinsamen Medienentwicklung zu fördern. Auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Bedarfsanalyse soll die Implementierung und Institutionalisierung von IKT-Technologien in den Lehralltag unterstützt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Die Studie geht folgenden Fragestellungen nach: 1. Welche Vorbedingungen für die Implementation sind gegeben? 2. Welche Ziele, Visionen und Wünsche zur Implementation von E-Teaching gibt es? 3. Welche Wege sind geeignet, die Visionen, Ziele und Wünsche zu erfüllen? Die Antworten auf diese Fragestellungen bilden die Basis für die Erstellung der

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Implementations- und Veränderungsstrategie innerhalb der Pädagogischen Hochschulen. Die Studie unterteilt sich in zwei Datenerhebungen: neben einer Bedarfsanalyse werden auch erste Maßnahmen zur Bedarfsweckung vorgenommen. Die Bedarfsweckung soll durch entsprechende Workshops ermöglicht werden, die Bedarfsanalyse wird durch qualitative und quantitative Erhebungen vorgenommen. Um eine Repräsentativität der Stichprobe zu gewährleisten, wird in zwei verschiedenen Schritten multi-methodal vorgegangen: 1. Quantitative Vorgehensweise (Vollerhebung) durch Online-Fragebögen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der insgesamt sechs Pädagogischen Hochschulen werden dazu kontaktiert und über die Teilnahme der Vollerhebung informiert. Um die Repräsentativität der jeweiligen Pädagogischen Hochschule zu gewährleisten wird neben Hochschullehrenden auch das Personal der Dienstleistungsbereiche aus den Verwaltungen und den Rechenzentren einbezogen. 2. Quantitative und qualitative Vorgehensweise (Teilerhebung) durch Ziehung einer repräsentativen Stichprobe. Im Folgenden werden die Kriterien zur Schaffung der Repräsentativität ausdifferenziert. Die Stichprobenziehung ermöglicht eine Kontaktaufnahme mit verschiedenen Personen, die rein zufällig ausgewählt wurden und damit auch potentiell ein Personenkreis angesprochen wird, welcher sich bislang nicht mit dem Einsatz von neuen Medien in die Hochschullehre auseinandergesetzt hat. Die Stichprobengröße kann durch eine Schichtung der Stichprobe reduziert werden. Die Schichtung der Stichprobe ist erlaubt, da für diese Studie keine globale Repräsentativität, sondern lediglich Repräsentativität in bestimmten Kriterien notwendig ist. Durch das Angebot an Workshops will die E-Teaching-Initiative die Dozierenden der Pädagogischen Hochschulen des Landes Baden-Württemberg zudem begleitend unterstützen, Lehr- und Lernszenarien unter Einbezug digitaler Medientechnologien zu entwickeln und nachhaltig zu implementieren. Workshops und Individualberatungen vor Ort ermöglichen einen Austausch bisheriger Erfahrungen und konkrete Kooperationen. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Weingarten, Fak. 03, Lehrstuhl für Mediendidaktik (Leibnizstraße 3, 88250 Weingarten) KONTAKT: Henninger, Michael (Prof.Dr. Tel. 0751-501-8585, e-mail: [email protected])

[262-F] Heublein, Ulrich, Dr.; Schwarzenberger, Astrid (Bearbeitung): Studiendauer in zweistufigen Studiengängen - ein internationaler Vergleich INHALT: Die Analyse der Hochschulreformschritte im Rahmen des Bologna-Prozesses spielen bei den HIS-Untersuchungen eine wichtige Rolle. Große Aufmerksamkeit wird auch der Einführung von gestuften Studienabschlüssen gewidmet. Diese Implementation von Bachelorund Masterabschlüssen ist in Deutschland mit der festen Absicht gekoppelt, die Studiendauer so zu gestalten, dass die Mehrzahl der Studierenden in der festgelegten Studienzeit einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss erwerben wird. Im europäischen Vergleich stellt sich dieses Problem der Einhaltung vorgegebener Studienzeiten allerdings in unterschiedlicher Intensität. Die jeweiligen Anteile an Studienzeitüberschreitungen differieren aufgrund verschiedenartiger Studienbedingungen beträchtlich. HIS hat deshalb im Jahre 2004 in fünf exemplarisch ausgewählten Teilnehmerstaaten am Bolognaprozess (Dänemark, England, Kanada, Niederlande und Österreich) eine Vergleichsuntersuchung in einer Delphi-Studie durchgeführt, die auf eine Analyse der jeweiligen Bedingungen für die Einhaltung der Regelstudien-

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zeit gerichtet ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, England, Kanada, Niederlande, Österreich METHODE: Es wurden neben einer detaillierten Dokumenten- und Statistikrecherche in jedem Land mindestens zwei nationale Experten ausführlich befragt. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Studiendauer in zweistufigen Studiengängen - ein internationaler Vergleich. HIS-Projektbericht (unveröff.). ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: HIS Hochschul-Informations-System GmbH Außenstelle Leipzig (Ritterstr. 26, 04109 Leipzig); HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Goseriede 9, 30159 Hannover) KONTAKT: Heublein, Ulrich (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0341-9730342, Fax: 0341-9739349); Schwarzenberger, Astrid (e-mail: [email protected], Tel. 0511357706-30, Fax: 0511-1220-250)

[263-F] HIS Hochschul-Informations-System GmbH: International vergleichende Studie zur Teilnahme an Hochschulweiterbildung/ an wissenschaftlicher Weiterbildung in Deutschland und anderen Industrienationen - wissenschaftliche Weiterbildung aus der Sicht der Nachfrager/innen INHALT: Die von der HIS GmbH und dem DIE e.V. gemeinsam durchgeführte international vergleichende Studie zur wissenschaftlichen Weiterbildung und Hochschulweiterbildung aus der Nachfrageperspektive hat das Ziel, die für die Weiterentwicklung dieses wichtigen bildungspolitischen Handlungsfeldes wesentlichen empirischen Grundlagen zur Verfügung zu stellen. Aufgrund einer Sekundäranalyse von geeigneten Datenbeständen aus den Vergleichsländern sollen über die Untersuchung des Nachfragevolumens, der Teilnehmerstrukturen sowie der Teilnahmemotive, -funktionen und -bedingungen Aussagen zur relativen Position der Hochschulen im Weiterbildungsmarkt sowie zu Weiterbildungsbarrieren und -anreizen gemacht werden. Die Vergleichsländer Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Österreich und die USA decken ein weites Spektrum unterschiedlicher Bildungssysteme sowie Weiterbildungstraditionen und strukturen ab. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln des BMBF; erste Ergebnisse sind im Herbst 2006 zu erwarten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Österreich, USA ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Goseriede 9, 30159 Hannover); Deutsches Institut für Erwachsenenbildung -DIE- e.V. (Friedrich-Ebert-Allee 38, 53113 Bonn) KONTAKT: Institution (Tel. 0511-1220-0, Fax: 0511-1220-250, e-mail: [email protected])

[264-L] Hochschulrektorenkonferenz -HRK- (Hrsg.): Hochschule entwickeln, Qualität managen: Studierende als (Mittel)punkt: die Rolle der Studierenden im Prozess der Qualitätssicherung und -entwicklung ; 6. Arbeitstagung zur Evaluierung an Hochschulen am 10. und 11. März 2005 an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin, (Beiträge zur Hochschulpolitik, 10/2005), Bonn 2005, 161 S., ISBN: 3938738-14-6 (Standort: IAB-93-1300-10 BS 014; Graue Literatur)

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INHALT: Die Beiträge des Sammelbandes befassen sich mit dem Instrument der Evaluation als Mittel der Qualitätsprüfung, wobei die besondere Aufmerksamkeit hier der Rolle der Studierenden als Akteure wie als Nutznießer von Qualitätssicherung gewidmet ist. In fünf parallelen Foren wurden verschieden Facetten des Themas diskutiert. Das Spektrum reicht dabei von der studentischen Beteiligung am Qualitätsmanagement, über Studiengebühren und AbsolventenNetzwerke bis hin zur Berufsqualifizierung bei Bachelor-Studiengängen und internationaler Mobilität. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Achim Hopbach: Hochschulen im Wandel: Akteure, Interessen, Strategien; Andrzej Bielicki: The Bologna process - achievements and challenges in quality assurance: what role do students play?; Annerose Gulbins: Kommentar und Nachfragen aus Sicht der Studierenden. Forum 1: Qualitätsmanagement und Hochschulentwicklung : Chancen und Modelle der Beteiligung von Studierenden - Uwe Schmidt: Hochschulentwicklung und Evaluation: Perspektiven, Beteiligung und Verantwortung Studierender; Ingmar Lippert: Mitbestimmung von Studierenden bei der Qualitätssicherung und Hochschulentwicklung. Forum 2: Studentische Lehrveranstaltungskritik und Qualitätsmanagement - Helmut Kromrey: Studierendenbefragungen in Lehrveranstaltungen: Instrument der Evaluation oder 'nur' der Qualitätsentwicklung?; Renate Soellner, Edith Braun, Burkhard Guay: Lehrevaluation aus pädagogisch-psychologischer Sicht. Das Berliner Evaluationsinstrument für Kompetenzen; Daniel Gohlke: Studentische Lehrveranstaltungskritik - Erfahrungsbericht einer studentischen Initiative an der Universität Jena. Forum 3: Studiengebühren und Studierendenauswahl als Instrument der Qualitätsentwicklung - Peer Pasternack: Studiengebühren als Instrument der Qualitätsentwicklung?; Ulf Banscherus: Studierendenauswahl als Instrument der Qualitätssicherung? Forum 4: Absolventinnen im Fokus: was können Alumninetzwerke leisten? - Christian Kramberg: Alumniarbeit am Beispiel der Universität Mannheim; Ingmar Lippert: Kritische Überlegungen zum Umgang von Hochschulen mit AbsolventInnennetzwerken. Forum 5: Berufsqualifizierung durch Praxisphasen und Schlüsselqualifikationen: wie geht das beim Bachelor? - Doris Andre: Berufsqualifizierung bei Bachelorstudiengängen: Anforderungen an Hochschulen, Studierende und Vertreter der Berufspraxis; Dietmar Chur: Eckpunkte für die Vermittlung fachübergreifender Schlüsselkompetenzen in gestuften Studiengängen: das Heidelberger Modell. Forum 6: Mobilität von Studierenden: Anspruch und Wirklichkeit Siegbert Wuttig: Bologna und die grenzenlose Mobilität in Europa; Ellen Smiley: Student mobility: the view from New York.

[265-L] Hohm, Hans-Jürgen: Das Milieu der Fachhochschulen für Sozialwesen: eine systemtheoretische Beobachtung, in: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit, Jg. 56/2005, H. 4, S. 56-64 (Standort: USB Köln(38)XG3336; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Fachhochschulen sind weder Objekte, die stillhalten, wenn man sie beobachtet, noch Maschinen, die sich auf Knopfdruck an- und ausstellen lassen. Ebenso wenig handelt es sich um lebende Systeme, deren Kreislauf bei zu knappem Budget versagt. Auch bestehen sie nicht aus Menschen, spräche man doch sonst von Menschen-, anstelle von Personalplanung. Was man von den Fachhochschulen in den Blick bekommt, hängt also davon ab, wie man sie beobachtet. Unter Beobachten verstehen wir eine empirische Operation mit der Gleichzeitigkeit des Unterscheidens und Bezeichnens. Dabei stellt das Unterscheiden eine Form mit zwei Seiten dar, von der nur jeweils eine Seite bezeichnet werden kann. Der Autor beobachtet die Fachhochschulen, insbesondere die Fachhochschulen für Sozialwesen, mittels der neueren soziologischen Systemtheorie. Ihre Leitdifferenz ist die von System und Umwelt. Ihre Selbst-

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etikettierung als Systemtheorie präferiert die Beobachtung der Seite des Systems. An sie schließt sie mit der Differenz soziale/ nichtsoziale Systeme an. Als Theorie sozialer Systeme platziert sie sich auf der Seite der sozialen Systeme und versichert sich ihres Selbstbezugs durch Zuordnung zum Teilsystem der Wissenschaft - genauer: zur Fachdisziplin Soziologie." (Autorenreferat)

[266-F] Jähne, I., Dipl.-Inform.; Siddiqui, A. (Bearbeitung); Kawalek, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Realisierung des praktischen Einsatzes eines Lernmanagementsystems - Pflege und Wartung des vorhandenen Lernmanagementsystems INHALT: Um die bisher gesammelten Erfahrungen mit Lernmanagementsystemen und Autorentools umzusetzen und zugleich einem möglichst breiten Anwenderkreis zur Verfügung zu stellen, werden im Rahmen des Projektes folgende Aufgaben bearbeitet: Information und Bedarfsanalyse in verschiedenen Fachbereichen und Studiengängen zur weiteren Erfassung des gewünschten Funktionsumfanges eines LMS; Vorbereitung der Auswahl eines LMS; Installation und hochschulspezifische LMS-Anpassung; Dokumentation des Lernmanagementsystems (Skripte für Studenten, Dozenten, Administratoren und Root-Berechtigte); Umsetzung von Studienangeboten ausgewählter interessierter Studiengänge; Schulen und Begleiten von Lehrkräften und Studenten im Umgang mit einem Lernmanagementsystem; Schulung von Tutoren im Umgang mit LMS und Autorensystem; Informieren, Schulen und Begleiten über/ beim Erstellen von E-Learning-Inhalten bzw. -Angeboten; Vorbereitung eines SMWK-Antrages zur Schaffung einer E-Learning-Infrastruktur. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen (Postfach 300648, 02811 Görlitz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[267-F] Krause, Christina, Prof.Dr.; Müller-Benedict, Volker, Prof.Dr. (Bearbeitung): Tutorensysteme im internationalen Vergleich INHALT: Ziel des Projekts ist der Vergleich der Tutorensystem an den beteiligten Universitäten UANL, Monterrey (Mexico), PUCP, Lima (Peru) und Santa Clara (Cuba), die Erarbeitung eines gemeinsamen Curriculums für die Ausbildung von Tutoren, und eine erste Ausbildungseinheit für Tutoren mit diesem Curriculum. GEOGRAPHISCHER RAUM: Monterrey (Mexiko), Lima (Peru), Santa Clara (Cuba) ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg); Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Pädagogisches Seminar (Baurat-Gerber-Str. 4-6, 37073 Göttingen) KONTAKT: Müller-Benedict, Volker (Prof.Dr. Tel. 0461-805-2355, e-mail: [email protected])

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[268-L] Krempkow, René: Bessere Didaktik trotz schlechterer Rahmenbedingungen: Ergebnisse zweier Befragungen zur Situation von Lehre und Studium an der TU Dresden, in: Zeitschrift für Evaluation, 2003, H. 2, S. 257-277 INHALT: "Der Bericht stellt die Ergebnisse zweier im Abstand von drei Jahren durchgeführter Befragungen zur Situation von Lehre und Studium am Institut für Soziologie der TU Dresden vor und vergleicht diese. Auffällig hierbei ist, dass sich trotz deutlicher Verschlechterung der Rahmenbedingungen der Lehre wichtige Aspekte der didaktischen Qualität der Lehre deutlich verbessert zu haben scheinen. Deshalb wird versucht, anhand verschiedener Analyseschritte zu klären, wie zuverlässig die studentische Einschätzung ist und welche Faktoren das Gesamturteil beeinflusst haben könnten. Auf diese Weise könnte auch geklärt werden, ob tatsächlich eine Verbesserung der didaktischen Qualität der Lehre stattgefunden hat, die nach Ausschluss anderer möglicher Erklärungen naheliegenderweise auf zeitgleich mit der ersten Befragung eingeführte flächendeckende studentische Lehrveranstaltungsevaluationen zurückgeführt werden könnte." (Autorenreferat)

[269-L] Krempkow, René: Leistungsbewertung und Leistungsanreize in der Hochschullehre: eine Untersuchung von Konzepten, Leistungskriterien und Bedingungen erfolgreicher Institutionalisierung, Dresden 2005, 403, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977822338 &dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977822338.pdf; http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:swb: 14-1129208825969-55860) INHALT: "In der Hochschullandschaft Deutschlands zeichnen sich tiefgreifende Veränderungsprozesse ab, die Hochschulen von 'Stätten freier Geistesbildung zu gesellschaftlichen Dienstleistungseinrichtungen' werden lassen (Wolter 1995). Mit den bisherigen Steuerungsmitteln wird es jedoch immer schwieriger, den Problemen von Massenhochschulen und veränderten gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Angesichts steigender Studentenzahlen bei knapper werdenden finanziellen Mitteln wächst der Druck der Politik auf öffentliche Rechenschaftslegung der Hochschulen über die Verwendung (gesamt)gesellschaftlicher Ressourcen. Eine stärker leistungsorientierte Finanzierung von Hochschulen und Fachbereichen wird schon länger diskutiert. Doch über Konzepte und Kriterien herrscht bislang keine Einigkeit - und diese Diskussion erscheint symptomatisch für die Einführung von Leistungsanreizsystemen an Hochschulen. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für andere europäische Länder. Ohne die Unterschiede in den Bildungs- und insbesondere den Hochschulsystemen verkennen zu wollen, kann man von einer "Phase des Übergangs" hin zu wettbewerbsähnlichen Strukturen, stärkerer Autonomie und Übernahme von Verantwortung durch die Hochschulen in den meisten europäischen Ländern sprechen (vgl. Dearing 1997, Goedegebuure u.a. 1993). Eine gewisse Vorbildrolle für die Umgestaltung des deutschen Hochschulsystems hatten bislang die Niederlande inne. Seit dem Wahlsieg der 'New Labour' blickt man in der Politik verstärkt auf Großbritannien. Hinzu kommt, dass das angelsächsische System in einigen Punkten (z.B. Einführung von Bachelor-Studiengängen) inzwischen auch in Deutschland als nachahmenswert angesehen wird. Auch bei der Lektüre einschlägiger wissenschaftlicher Literatur fällt auf: Die aktuelle Diskussion in der deutschen Hochschulpolitik gleicht in mehreren Punkten jener Diskussion in der britischen Hochschulpolitik vor etwa 10 Jahren. So sind die britischen Universitäten wie die deutschen zwar traditionell durch ein be-

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trächtliches Maß an Hochschulautonomie gekennzeichnet. Und wie in Großbritannien vor einigen Jahren werden in Deutschland verstärkt Kopplungsmechanismen zwischen Ergebnissen der Bewertung von Lehr- und Forschungsleistungen und der Vergabe finanzieller Mittel diskutiert. An britischen Hochschulen wurden solche Kopplungsmechanismen nach einer Phase der Konfrontation zwischen Ministerien und Hochschulen bei ihrer Einführung letztlich akzeptiert. Welche Effekte solche Kopplungsmechanismen für die Qualität der Lehre und des Studiums jedoch im einzelnen haben und welche Faktoren bzw. Kriterien ausschlaggebend waren, ist in Deutschland bisher kaum untersucht worden. Auch Auswirkungen von Anreizsystemen in der Lehre auf die Arbeitszufriedenheit der Lehrenden und auf das (Arbeits)Klima, sowie das Zusammenspiel der Institutionen innerhalb der Hochschulen wurden bislang in Deutschland eher wenig untersucht. Für die (Mit-) Gestaltung der sich abzeichnenden Veränderungsprozesse wäre es jedoch ein großer Gewinn, diese Erfahrungen stärker einzubeziehen. Schwerpunkte der Arbeit sollen sein: 1. die Analyse der Konzepte, auf deren Grundlage die Veränderungsprozesse in den verschiedenen Ebenen der Hochschulsystems stattfanden bzw. noch stattfinden (soweit sie das Thema der Arbeit betreffen); 2. die Analyse der Leistungskriterien bzw. 'performance indicators', die bei der Einführung von Anreizsystemen Verwendung fanden, sowie ihrer Akzeptanz bei Experten und zu Bewertenden; 3. die Diskussion der Bedingungen der Institutionalisierung von Leistungsanreizsystemen und den hiermit gesammelten Erfahrungen, um hieraus evtl. Schlussfolgerungen für Deutschland ableiten zu können. Letztlich soll die Arbeit ein Beitrag zu der Frage sein, wie ein Leistungsanreizsystem gestaltet sein sollte, das möglichst zuverlässig das bewirkt, was es bewirken soll - und langfristig die Akzeptanz der zu Bewertenden erlangen kann." (Autorenreferat)

[270-F] Lang, Thorsten (Bearbeitung): Studiengebühren und Studienbeiträge - Problemaufriss und Modellanalyse INHALT: Das Bundesverfassungsgericht hat das Studiengebührenverbot aufgehoben. Einige Länder haben bereits angekündigt, allgemeine Studiengebühren einführen zu wollen. Dies macht seitens HIS eine konzeptionelle Befassung mit Gebühren als Einnahmequelle der Hochschulen und mit der Beurteilung ihrer Sozialverträglichkeit erforderlich, zumal das Bundesverfassungsgericht die Länder verpflichtet hat, zur Wahrung gleicher Bildungschancen den Belangen einkommensschwacher Bevölkerungskreise Rechnung zu tragen. In der Diskussion um die Einführung von Studiengebühren finden sich verschiedene Argumentationsmuster, die in Teil I der HIS Dokumentation zu Studiengebühren/ Studienbeiträgen konzis aufbereitet werden, wobei auch auf noch offene Fragen bzw. zu lösende Probleme hingewiesen wird. Die Sicherung der Sozialverträglichkeit von Studiengebühren kann mit verschiedenen Instrumenten verfolgt werden, wie internationale Erfahrungen zeigen. Sämtliche Maßnahmen sind mit Kosten verbunden, deren Höhe bislang aber kaum abzuschätzen ist. HIS hat ein Verfahren zur Sensitivitätsanalyse der Einnahmepotenziale von Studiengebühren entwickelt, mit dem die Kosten von Darlehen, Stipendien und Freiplätzen unter Berücksichtigung des Zusammenwirkens dieser Maßnahmen auf verschiedenen institutionellen Ebenen ermittelt werden können. Dieses Verfahren stellt HIS für Beratungszwecke zur Verfügung, um mögliche finanzielle Folgen einer Reform der Studienfinanzierung abzuschätzen. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Goseriede 9, 30159 Hannover) KONTAKT: Leszczensky, Michael (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0511-357706-33, Fax: 0511-1220-250)

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[271-L] Lang, Thorsten: HIS-Dokumentation zu Studiengebühren/ Studienbeiträge: T. II, Verfahren zur Sensitivitätsanalyse der Einnahmepotenziale von Studiengebühren - Einfluss verschiedener Darlehens-, Stipendien- und Freiplatzlösungen, (HIS-Dokumentation), Hannover 2005, 20 S. (Graue Literatur; URL: http://www.his.de/Abt2/Controlling/Abt2/Controlling/HIS-Dokumentation-Studiengebuehren-II.pdf) INHALT: Das Bundesverfassungsgericht hat 2005 das Studiengebührenverbot aufgehoben. Damit können diejenigen Länder, die das landespolitisch wünschen, Gebühren einführen. Eine stärkere finanzielle Beteiligung der Studierenden und deren Eltern an den Kosten des Studiums soll zur Verbesserung der Mittelausstattung der Hochschulen beitragen. Allerdings wird nicht die alleinige Einführung von Studiengebühren gefordert. Vielmehr soll durch geeignete Maßnahmen wie Darlehen, Freiplätze oder Stipendien die Sozialverträglichkeit von Studiengebühren gesichert werden. Diese Maßnahmen verursachen jedoch Kosten, deren Höhe bislang kaum abzusehen ist. Gleichwohl entsteht in der Öffentlichkeit oft der Eindruck, durch die Gebühren würden unmittelbar Einnahmen erzielt, die vollständig den Hochschulen zugute kämen. Vor diesem Hintergrund erläutert der Beitrag ein Verfahren zur Ermittlung der Einnahmepotentiale, wobei verschiedene Maßnahmen zur Sicherung der Sozialverträglichkeit einbezogen und das Zusammenwirken der verschiedenen Maßnahmen berücksichtigt werden. Die Modellrechnung zeichnet sich durch seine Flexibilität bei der Berechnung der Auswirkungen der verschiedenen Finanzierungsverfahren aus. Ausgehend von den Studierendenzahlen werden die potentiellen Einnahmen ermittelt, von denen dann aber noch die entstehenden Kosten (Verwaltungskosten, Kosten der Zinssubvention u.a.) abzuziehen sind. Mit dem Instrument der Sensitivitätskosten von Finanzierungsmodellen im Hinblick auf ihre Einnahmepotentiale und Kosten kann nicht beurteilt werden, ob die flankierenden Maßnahmen bei der Sicherung der Sozialverträglichkeit von Gebühren effektiv in dem Sinne sind, dass sie Barrieren im Hinblick auf die Bildungsbeteiligung beseitigen. (ICG2)

[272-L] Lang, Thorsten: HIS-Dokumentation zu Studiengebühren/ Studienbeiträgen: T. I, erwartete Effekte und internationale Erfahrungen, (HIS-Dokumentation), Hannover 2005, 40 S. (Graue Literatur; URL: http://www.his.de/Abt2/Controlling/Abt2/Controlling/HIS-Dokumentation-Studiengebuehren-I.pdf) INHALT: Das Bundesverfassungsgericht hat 2005 das Studiengebührenverbot aufgehoben. Damit können diejenigen Länder, die das landespolitisch wünschen, Gebühren einführen. Dabei sind sie allerdings verpflichtet, allen Studierenden den Zugang zum Hochschulstudium entsprechend ihren Begabungen zu ermöglichen und zur Wahrung gleicher Bildungschancen den Belangen einkommensschwacher Bevölkerungskreise Rechnung zu tragen. Vor diesem Hintergrund werden in der Studie die argumentativen Grundmuster betrachtet, die nach Ansicht der Gebührenbefürworter für die Einführung von Studiengebühren sprechen. Diese Argumentationslinien werden vorgestellt und die Voraussetzungen erläutert, die den erhofften Wirkungen zugrunde liegen. Damit werden zugleich mögliche Einschränkungen der erwarteten Auswirkungen von Studiengebühren aufgezeigt. Des Weiteren werden Möglichkeiten der sozialverträglichen Ausgestaltung von Gebühren untersucht. Neben den theoretischen Möglichkeiten und kritischen Aspekten der Sicherung des von der sozialen Herkunft unabhängigen Zugangs zur Hochschulbildung werden in Länderbeispielen (Australien, USA, England, Österreich)

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Erfahrungen und Probleme mit verschiedenen Formen der sozialen Absicherung von Studiengebühren aufgezeigt. Wie sozialverträgliche Gebühren konkret auszugestalten sind, ist bislang offen. Sowohl aus theoretischer Sicht als auch aus den internationalen Erfahrungen mit Studiengebühren sind verschiedene Wege ableitbar, auf denen ein durch Gebühren verursachter Einbruch in der Studierneigung zu verhindern ist. Welcher Weg sich dabei als Königsweg erweisen wird, kann derzeit noch nicht gesagt werden, da nationale Besonderheiten wie alternative Ausbildungswege oder die Wahrnehmung der flankierenden Maßnahmen durch die Studienberechtigten und Studierenden generalisierende Aussagen erschweren. (IC G2)

[273-F] Liening, Andreas, Univ.-Prof.Dr.; Paprotny, Carsten, Dipl.-Wirtsch.-Inf. (Bearbeitung): Information and Communication Technology Learning Pentagram (ICT-LEAP) INHALT: Hintergrund: In Jordanien und in den Gebieten der palästinensischen Verwaltung sind die Zugänge zu Universitäten aufgrund der historischen Entwicklung häufig sehr beschränkt. In Jordanien liegen Hochschulen primär im Bereich der größeren Ballungszentren, wohingegen die Möglichkeiten zur Kommunikation und die Mobilität jenseits dieser Ballungszentren nur als bedingt ausreichend zu bezeichnen sind, so dass vielen Studieninteressierten die Teilhabe an ökonomischer Bildung verwehrt wird. Eine ähnliche Situation lässt sich für die Gebiete der palästinensischen Verwaltung konstatieren, in denen aufgrund der besonderen Sicherheitssituation die Bewegungsfreiheit derzeit stark eingeschränkt ist. Zielsetzung: Vor diesem Hintergrund widmet sich das internationale Forschungsvorhaben "Information and Communication Technology Learning Pentagram" (ICTLEAP) der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lernarrangements auf Grundlage von Computer- und Netzwerktechnologien. Mit den unterschiedlichen Lösungsansätzen, die sich unter dem Dach des Begriffs "eLearning" sammeln, werden in Literatur vor allem zeitliche und örtliche Flexibilitätsvorteile verbunden. Daher soll ICT-LEAP durch den integrativen Aufbau einer hard- und softwaretechnischen Infrastruktur, inhaltlicher Pilotveranstaltungen (im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens) und deren prototypische Umsetzung in der Bildungspraxis einen Beitrag leisten, die oben angeführten Barrieren bzw. Limitation zu überwinden. Das übergeordnete Ziel besteht in der Bereitstellung eines möglichst offenen Zugangs nicht nur zu den Hochschulen der arabischen Partnerländer, sondern über die EU-Partner als Multiplikatoren auch zum internationalen Hochschulwesen. Das Projekt wird in Kooperation von fünf internationalen Universitäten, dem Namensgebenden "Learning Pentagramm", durchgeführt. Dazu zählen: Universität Umea (Schweden), Universität Hebron (Palästinensische Verwaltung), Al-Quds Universität Jerusalem (Palästinensische Verwaltung), Jordan University of Science and Technology (Jordanien) und die Universität Dortmund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Jordanien und Gebiete der palästinensichen Verwaltung VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Flyer unter: http://www.wiso. uni-dortmund.de/wd/de/content/forschung/projekte/downloads/ICT-LEAP.pdf . ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Wirtschaftswissenschaft und Didaktik der Wirtschaftslehre (44221 Dortmund) KONTAKT: Liening, Andreas (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Paprotny, Carsten (e-mail: [email protected])

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[274-F] Liu, Shu-Chiu, Dr. (Bearbeitung): Model-based learning and science instruction: establishing science instructional approaches using scientific, pre-scientific and students' alternative models INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Liu, S.: The alternative models of the universe: a cross-cultural study on students' and historical ideas about the heavens and the earth with a view towards reshaping science instruction. PhD thesis. Oldenburg: Univ. of Oldenburg, 244 pp.+++Liu, S.: Alternative Modelle des Universums. in: Einblicke, Herbstausgabe, 2004, S. 24-27. +++Liu, S.: Models of "the heavens and the earth": an investigation of German and Taiwanese students' alternative conceptions of the universe. in: International Journal of Science and Mathematics Education (in press).+++Liu, S.: In thinking of Heaven and Earth - a cross-cultural study on students' and early scientists' ideas. in: Pitton, A. (Hrsg.): Außerschulisches Lernen in Physik und Chemie. Jahrestagung der GDCP in Flensburg 2002. Lit Verlag 2003, S. 287289. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Didaktisches Zentrum -diz- Promotionsprogramm Fachdidaktische Lehr- und Lernforschung, Didaktische Rekonstruktion -ProDid- (26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-3775, e-mail: [email protected])

[275-F] Lübeck, Dietrun, Dipl.-Psych.; Milew, Daniela (Bearbeitung); Soellner, Renate, Prof.Dr. (Leitung): Evaluationsberatung bei der Lehrevaluation der Hochschule für Musik Hanns Eisler und Durchführung der Evaluation INHALT: Anwendung und Erweiterung der Evaluationsstandards auf einen speziellen Hochschultyp - Beratung zur Zielklärung und Erstellung von Selbstberichten. METHODE: multimethod-Ansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stichprobe: 8; Studierende und Lehrende; Auswahlverfahren: theoretical). Standardisierte Befragung, schriftlich (Studierende; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: Musikhochschule Hanns Eisler, Berlin FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Erziehungswissenschaft und Psychologie (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Bress, Edith (Tel. 030-838-55982, e-mail: [email protected])

[276-F] Lübeck, Dietrun, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Soellner, Renate, Prof.Dr. (Betreuung): Profile von Hochschullehrenden (Arbeitstitel) INHALT: Beschreibung der Gruppe der Hochschullehrenden anhand psychologischer und lehrerelevanter Dimensionen, v.a. wie lernen Lehrenden, wie sie zu lehren haben; Suche nach Lehrendenprofilen, die möglicherweise bei der Qualifizierung von Hochschullehrenden für die

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Lehre einbezogen werden müssen (Praxisbezug); intra- und interindividuelle Stabilität/ Variabilität von sog. "Approaches to Teaching". METHODE: Theoretische Anbindung v.a. an Konstrukte "Approaches to Teaching", Selbstwirksamkeitserwartung und Berufliche Belastung; Verankerung in Päd. Psychologie und Arbeitsund Organisationspsychologie; Kombination quantitativer und qualitativer Erhebungsverfahren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 5; Lehrende; Auswahlverfahren: theoretical). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 24; Lehrende -realisiert-; Auswahlverfahren: total und gel.). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 150; Lehrende -teilrealisiert und geplant-; Auswahlverfahren: gel.). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Erziehungswissenschaft und Psychologie (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-56327, e-mail: [email protected])

[277-F] Lübeck, Dietrun, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Soellner, Renate, Prof.Dr. (Leitung): Qualitätssicherung in der Hochschullehre. Projekt: "Fit für die Lehre" (3 Teilprojekte) INHALT: Im Rahmen von Überlegungen, wie die Qualität der Hochschullehre entwickelt, gesichert und gemanagt werden kann, wurde dieses Qualifizierungsprogramm für Lehrende entwickelt. Das Projekt "Fit für die Lehre" mit den Teilprojekten "Lehrmails" (Sommersemester 2004), "Lehren lernen" (seit WS 2004/05) und "Individuelle Lehrberatung" wurde am Arbeitsbereich konzipiert auf der Grundlage hochschuldidaktischer Erfahrungen und Erkenntnissen aus der psychologischen Lehr-Lernforschung. Es findet eine Evaluation der Teilprojekte unter verschiedenen Gesichtspunkten statt. Ergebnisse aus der Evaluation werden in das Dissertationsvorhaben integriert. METHODE: Theoretische Anbindung: an Konzepte der Pädagogischen Psychologie (Kriterien guter Lehre) sowie der Arbeits- und Organisationspsychologie (Personalentwicklung an Hochschulen). Methodisch: formative und summative Evaluation; Mischung qualitativer und quantitativer Erhebungsstrategien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 461; Lehrende an der FU Berlin -6 Fachbereiche-. Stichprobe: 133; Lehrende der Universität Dortmund - die am Teilprojekt "Lehrmails" teilnahmen. Stichprobe: 14; Lehrende, die am Ausbildungsprogramm "Lehren lernen" teilnehmen; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10-13; Lehrende, die sich für vertiefende Interviews zur Verfügung gestellt haben. Stichprobe: 6; Lehrende, die am Teilprojekt "Ind. Lehrberatung" teilnehmen können). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lübeck, D.; Soellner, R.: Personalentwicklung als Strategie der Qualitätssicherung in der Hochschullehre. in: Krampen, G.; Zayer, H. (Hrsg.): Psychologiedidaktik und Evaluation V: Evaluation von Lehre und Forschung sowie Didaktik in unterschiedlichen Kontexten der psychologischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Bonn: Dt. Psychologen Verl. 2005 (in Vorbereitung).+++Dies.: Qualitätssicherung durch hochschuldidaktisch ausgerichtete Personalentwicklung. in: Berendt, B.; Voss, H.-P.; Wildt, J. (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre, Griffmarke J1.2, 1-24. Stuttgart: Raabe 2005. ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht.

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ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: Freie Univ. Berlin, FB Erziehungswissenschaft u. Psychologie FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Erziehungswissenschaft und Psychologie (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-838-55614, e-mail: [email protected])

[278-F] Ludwig, Stephanie (Bearbeitung); Blin, Jutta, Prof.Dr. (Leitung): Verbundprojekt "Einführung eines Leistungspunktsystems" INHALT: Im Rahmen dieses Projektes sollten an den Verbundhochschulen auf der Basis europäischer Standards (ECTS) und der Erhebung von Workloads der Studierenden die Studienangebote modularisiert und mit einem Leistungspunktesystem versehen werden. 1. Mitarbeit in der Lenkungsgruppe des Verbundes; 2. aktive Beteiligung an Projektpräsentationen und Fachtagungen des Verbundes mit Themen aus dem Bereich des informellen, nonformalen und formalen lebenslangen Lernens; 3. Qualifizierung der Mitglieder der Lenkungsgruppe, der Fachkommissionen und der Arbeitsgruppen der Fachbereiche der eigenen Hochschule; 4. Durchführung und Auswertung von Workload-Befragungen bei Studierenden mittels Fragebögen und Lerntagebüchern und schriftlicher Befragung von Lehrenden; 5. Gruppeninterviews (TeilnehmerInnen der Teilprojekte). ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen (Postfach 300648, 02811 Görlitz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[279-F] Mücke, Anja, Dipl.-Psych.; Mäder, Ueli, Prof.Dr. (Bearbeitung); Töngi, Claudia, Dr.; Zölch, Martina, Prof.Dr. (Leitung): Balance - Teilzeitmodelle und Jobsharing für Dozierende INHALT: Wegweisend für die Ausarbeitung des Projekts waren Diskussionen und erste Forschungen zu Jobsharing- und Teilzeitmodellen für Führungskräfte in Wirtschaft und Verwaltung: Ob Führung tatsächlich teilbar ist, ob sich Aufgaben auf hohem Niveau auch mit einem reduzierten Pensum bewältigen lassen, ob Teilzeitmodelle nicht lediglich einen Lohnabbau bei faktisch gleicher Arbeitsbelastung bringen bzw. welches die Grenzen und Chancen sowohl für Arbeitgeber wie für StelleninhaberInnen sind, sind Fragen, die an den Universitäten noch kaum diskutiert werden. Da der Universitätsbetrieb in vieler Hinsicht nicht mit einem Unternehmen oder mit anderen Verwaltungen vergleichbar ist, können Forschungsergebnisse aus diesen Bereichen nicht ohne weiteres auf den akademischen Kontext übertragen werden. Allgemein wird Teilzeitarbeit in der Wissenschaft als eher schwierig eingeschätzt. Insbesondere die Forschung erfordere, soll sie sich auf höchstem Niveau halten und in der internationalen Konkurrenz bestehen, ein hundert- wenn nicht zweihundertprozentiges Engagement. Die Bedingungen einer Professur unterscheiden sich denn auch in vielen Aspekten von einer Kaderposition in Wirtschaft oder Verwaltung. Ihr Aufgabenprofil ist ausgesprochen vielfältig, was besondere Chancen, aber auch Probleme für die Umsetzung von Teilzeitmodellen bergen

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kann. Hinzu kommen Unterschiede zwischen den Fakultäten beispielsweise bezüglich Wissenschaftsverständnis, Institutsorganisation, Lehrformen oder Praxisbezug, wodurch die Bedingungen und Möglichkeiten auch inneruniversitär sehr verschieden sind. Modelle von Jobsharing- und Teilzeitprofessuren müssen also - unter Berücksichtigung der spezifischen Aufgaben, Arbeitsbedingungen, Laufbahnmuster und Interessenlagen der Dozierenden - erst auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden. Hier setzt das Projekt "Balance - Jobsharing und Teilzeitmodelle für Dozierende" an. In mehreren Einzelstudien versucht es, Bedürfnisse, Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen für die Umsetzung von Teilzeitmodellen bei Universitätsdozierenden zu klären. Die Hauptfragestellungen betreffen die generelle Beurteilung von Teilzeitmodellen auf Professuren sowie die persönliche Wünschbarkeit und Umsetzbarkeit solcher Stellen seitens der verschiedenen Beschäftigtengruppen der Universität Basel. Weiter möchte das Projekt mehr Klarheit über die Potenziale und Grenzen der Teilbarkeit bzw. Delegierbarkeit der vielfältigen Aufgabenbereiche von Professuren schaffen. Aus der Perspektive der strategischen Planung stellt sich unter anderem die Frage, ob solche Anstellungsmodelle innerhalb der bisherigen Stellenstrukturen im akademischen Lehrkörper eine attraktive Ergänzung auch im Hinblick auf eine generelle Dynamisierung der Stellengestaltung darstellen können. Durch ein gutes Mischungsverhältnis von Voll- und Teilzeitprofessuren können Institute zudem ihre inhaltliche Vielfalt sowie den strategischen Gestaltungsspielraum bei der Stellenbesetzung erweitern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Universität Basel METHODE: Im deutschsprachigen Raum gibt es bislang kaum empirische Studien, die Teilzeitmodelle und Jobsharing für ProfessorInnen thematisieren. Dies erstaunt insbesondere vor dem Hintergrund, dass in der Schweiz mit knapp 16% ein - etwa im Vergleich zu Deutschland recht hoher Anteil an UniversitätsprofessorInnen in einem Teilzeitmodell arbeitet. Bislang fehlt es sowohl an einer Bestandesaufnahme der Erfahrungen und Einschätzungen dieser TeilzeitprofessorInnen als auch an den Einschätzungen von VoilzeitprofessorInnen sowie Nachwuchs wissenschaftlerInnen zu dieser Thematik. Die verschiedenen Teilstudien des Projekts Balance greifen diese Thematik auf und möchten anhand von vier Beschäftigtengruppen der Universität Basel einen Beitrag zur Schließung dieser Forschunglücken leisten. Realisiert wurden über einen Zeitraum von drei Jahren mehrere Teilstudien, die die Perspektiven von vier verschiedenen Gruppen des akademischen Personals der Universität Basel berücksichtigen, wobei für jede Gruppe sowohl Fragebogenerhebungen wie auch vertiefende Interviews durchgeführt wurden. Insgesamt wurden knapp 800 Angehörige der Universität Basel schriftlich und zum Teil zusätzlich mündlich befragt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 8, 15, 13, 22; Vollzeit- und TeilzeitprofessorInnen, PDs, Mittelbau; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 84, 15; Vollzeit- sowie TeilzeitprofessorInnen der Universität Basel; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 188, 543; Privatdozierende sowie Mittelbau der Universität Basel; Auswahlverfahren: total). ExpertInnengespräch (Stichprobe: 1; Personalleitung Universität Basel; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Mücke, Anja; Töngi, Claudia; Zölch, Martina; Mäder, Ueli: Balance - Teilzeitmodelle und Jobsharing für Dozierende. Forschungsbericht. Basel: Geowip 2006. ISBN: 3-906129-32-2. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Basel, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Soziologie (Petersgraben 27, 4051 Basel, Schweiz); Universität Basel, Ressort Chancengleichheit (Pe-

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tersgraben 35, 4003 Basel, Schweiz); Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik Wirtschaft - Soziales, Institut Mensch und Organisation -IMO- (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten, Schweiz) KONTAKT: Töngi, Claudia (Dr. Tel. 041-61-26708-91, e-mail: [email protected])

[280-F] Müller, Andrea, Dr. (Bearbeitung); Boos, Margarete, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Evaluation von Medienkompetenztrainings für Studierende und DozentInnen (Teilprojekt im Rahmen des Projekts zur Erweiterung der Universität Göttingen in eine Notebook-University) INHALT: Das Wissen aus der pädagogischen sowie der kognitions- und sozial-psychologischen Forschung kann bei der Planung und Durchführung virtueller Lehrveranstaltungen angewendet werden, um die Eignung der Lernumgebungen und Gruppen-Infrastrukturen zu bewerten und entsprechende Werkzeuge fundiert zu entwickeln. Dies bedeutet wesentliche Veränderungen in allen Facetten des Lehr-/ Lernprozesses: 1. Die Lehrenden müssen ihre Rolle als Inhaltsexperten um wichtige Kompetenzen erweitern. Dazu zählen vor allem die Fähigkeit zur Moderation und Strukturierung interaktiver, medienvermittelter Lernprozesse, die Fähigkeit, angesichts der tendenziell erschwerten Bedingungen virtueller Lehrveranstaltungen zu motivieren, die Aufmerksamkeit der Lernenden immer wieder zu fokussieren und die Partizipation aufrechtzuerhalten. Angesichts vielfältigerer Medienwahlmöglichkeiten können und müssen sich Lehrende von festgefahrenen Gewohnheiten lösen und das Verhältnis zwischen inhaltlichen und didaktischen Zielen und dem Einsatz neuer Medien reflektieren. Darüber hinaus sind eigene Technik- und Medienkompetenz unabdingbar sowie die Fähigkeit, den Lernenden Medienkompetenz zu vermitteln, damit diese sich auf die Lerninhalte konzentrieren und die mediale Unterstützung dabei voll ausnutzen können. 2. Das LehrendenLernenden-Verhältnis in virtuellen Lernumgebungen ist durch eine höhere Interaktionsrate und andere Formen der Interaktion gekennzeichnet. Darauf müssen sich sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden einstellen, indem sie aktiver und expliziter kommunizieren und dabei medienangepasste Kommunikationsnormen beachten und entwickeln. 3. Virtualisierte Lehre ist nicht nur anfällig für technische Störungen, sondern vor allem auch für Kommunikationsstörungen aufgrund der Ungewohntheit von Medien und speziellen Kommunikationswerkzeugen. Diese Störungen sollten antizipiert, und geeignete Vorkehrungen in Kommunikationstrainings sollten für Studierende getroffen werden. METHODE: Im Rahmen des Projekts sollen zum einen Instrumente zur Erfassung spezifischer Medienkompetenzen und zum anderen entsprechende Trainings zur Steigerung der kommunikativen Kompetenz bei der Nutzung computergestützter Kommunikations- und Kooperationssysteme entwickelt und evaluiert werden. Dabei liegt der Fokus nicht auf einer einfachen Gegenüberstellung von virtualisierter und Präsenz-Lehre, sondern auf den vielfältigen Möglichkeiten, Medien den Anforderungen der Aufgabe, den Fähigkeiten und Motivationen der einzelnen Lernenden sowie den Kommunikationsprozessen einer Lern- und Arbeitsgruppe entsprechend auszuwählen und zu verbinden. Mit Notebooks kann das gesamte Spektrum synchronen und asynchronen, räumlich verteilten und kopräsenten Arbeitens, rein textbasierten bis hin zum Austausch face-to-face in einem gemeinsamen Lehr-/ Lernsetting kombiniert und von den Lehrenden und Lernenden flexibel gehandhabt werden. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 22; 17 Dozierende, 5 Studierende). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Boos, M.; Müller, A.; Cornelius, C.: Online-Moderation und Teletutoring. Medienkompetenz für Lehrende. Bern: Huber (in Vorbereitung). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 6 Sozial- und Kommunikationspsychologie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[281-F] Müller, Christof, Dipl.-Kfm.; Groenert, Ines, Dipl.-Berufspäd. (Bearbeitung); Benning, Axel, Prof.Dr. (Leitung): Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge INHALT: Das Projekt will dazu beitragen, den Übergang zwischen beruflicher Aus- und Weiterbildung und Hochschulstudiengängen durchlässiger zu machen, was in der Konsequenz dazu führt, dass individuellere Berufs- und Bildungskarrieren sowie die horizontale und vertikale Mobilität in den betroffenen Berufen gefördert werden. Bundesweit besteht Konsens darüber, dass eine größere Durchlässigkeit und eine bessere Verzahnung zwischen den verschiedenen Bildungswegen und Lernorten realisiert werden muss. Dazu muss u.a. die Anschlussfähigkeit von Fortbildungsangeboten an eine berufliche Ausbildung und mehrjährige Berufspraxis verbessert werden. Die Anrechnung beruflicher Kompetenzen wird ermöglicht durch das ECTS (European Credit Transfer System), welches im Zuge des Bologna-Prozesses eingeführt wurde, um den grenzüberschreitenden Wechsel von einer Universität zu einer anderen zu erleichtern. Da es inzwischen auch Kompetenzen und Lernstufen berücksichtigt, lässt es sich auf berufliche Qualifikationen übertragen, sofern diese kreditiert sind. Inhaber beruflicher Fortbildungsqualifikationen mit den Abschlüssen "Technische(r) Betriebswirt/-in", "Geprüfte(r) Industriefachwirt/-in", "Geprüfte(r) Bilanzbuchhalter/-in" und "Controller/-in" sollen in Zukunft bei der Aufnahme des Studienganges "Bachelor Wirtschaft (BA)" an der Fachhochschule Bielefeld Kompetenzen, die bei den Fortbildungen erworben wurden, angerechnet bekommen, wenn diese den Qualitäts- und Qualifikationsanforderungen der Hochschule entsprechen. Dazu wird in einem ersten Schritt ein gestuftes Rahmensystem von Qualifikationen entwickelt, welches mit Vertretern der Berufspraxis, Vertretern der beruflichen Fort- und Weiterbildung, Vertretern der Arbeitgeber und der Ministerien abgestimmt wird. Anschließend werden die in der beruflichen Fortbildung erreichten Qualifikationen verglichen mit den Qualifikationen, die im zukünftigen Studiengang "Bachelor Wirtschaft (BA)" an der FH Bielefeld Fachbereich Wirtschaft angestrebt werden. Für die Qualifikationsbereiche, in denen Äquivalenzen vorliegen, wird eine Anerkennung der in der beruflichen Fortbildung erreichten Kompetenzen auf das Hochschulstudium angestrebt. Die zentrale Aufgabe des Projektes ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das eine Vergleichs-und Anerkennungsfähigkeit beruflich erworbener Kompetenzen so ausweist, dass diese direkt auf ein einschlägiges Hochschulstudium angerechnet werden können. Somit wird eine effizientere Nutzung bereits vorhandener Potenziale im Bereich beruflich erworbener Kompetenzen realisiert. Zudem soll es ermöglicht werden, Weiterbildungsinitiativen zu vereinheitlichen und vergleichbar zu machen. ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Fachhochschule Bielefeld, FB 05 Wirtschaft (Postfach 101113, 33511 Bielefeld)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-5080, e-mail: [email protected])

[282-F] Müller, Constanze, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Gijsel, Peter de, Prof.Dr.; Glombowski, Jörg, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): "Qualität der Lehre" - Evaluation aus informationsökonomischer Sicht INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Utrecht University, Utrecht School of Economics (Drift 13, 3512 Utrecht, Niederlande); Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftstheorie (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Sekretariat Fachgebiet Wirtschaftstheorie (Tel. 0541-969-4072, e-mail: [email protected])

[283-F] Niketta, Reiner, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation der Studienbedingungen in den B.A.-Studiengängen Europäische Studien und Social Sciences am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück INHALT: Im Anschluss an die Lehrevaluation durch die ZEvA im WS 1999/2000 werden seit 2000 jährlich im Wintersemester die Studierenden in den neuen Bachelor-Studiengängen zu ihren Studienbedingungen befragt. Inhaltliche Bereiche bei den Erstsemestern sind: Aspekte der Studiengangswahl, Studierweisen, erste Erfahrungen im Studiengang, Studiermotivation und Fachidentität, soziodemografische Variablen. Der Fragebogen für Studierende ab dem 2. Studienjahr umfasst Aspekte der Studiensituation und der Studienberatung, Studierweisen, Studiermotivation und Fachidentität, finanzielle Aspekte. Studierende ab dem 3. Studienjahr werden zusätzlich noch nach Gründen für ein etwaiges Studieren über die Regelstudienzeit hinaus befragt. ZEITRAUM: 1999-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Osnabrück (Universität) METHODE: Untersuchungsdesign: Kohortendesign DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Studierende der B.A.-Studiengänge am FB Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Niketta, R.: 1. Zwischenbericht über die Befragungen der Erst- und Drittsemester in den Studiengängen Europäische Studien und Social Sciences (WS 1999/2000 und 2000/01). Osnabrück: Univ., FB Sozialwissenschaften 2001. Download unter: http://www.sozialwiss.uni-osnabrueck.de/fachbereich/ PANEL01.PDF .+++Ders.: 2. Zwischenbericht über die Befragungen der Erst- und Drittsemester in den Studiengängen Europäische Studien und Social Sciences (WS 2001/02 und 2002/03). Osnabrück: Univ., FB Sozialwissenschaften 2004.+++Ders.: 3. Bericht über die Befragung der Studierenden in den Studiengängen Europäische Studien und Social Sciences (WS 2004/05 und 2005/06). Osnabrück: Univ., FB Sozialwissenschaften 2006. Download unter: http://www.sozialwiss.uni-osnabrueck.de/fachbereich/studeval03.pdf . ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-01 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: FB Sozialwissenschaften FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

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INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Empirische Sozialforschung und Statistik und ihre wissenschaftstheoretischen Grundlagen (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Leiter (Tel. 0541-969-4602, e-mail: [email protected])

[284-F] Nötzold, Antje, M.A. (Bearbeitung): Verbundprojekt PRO-eL. Nachhaltigkeit durch Professionalität, Entwicklung und Erprobung eines Organisations- und Prozessmodells für die Verstetigung von eLearning an Hochschulen INHALT: Die gemeinsame Zielsetzung der Projektpartner im Verbundprojekt PRO-eL besteht in der Entwicklung und Erprobung eines übertragbaren Organisations- und Prozessmodells für die Verstetigung von eLearning an den Hochschulen. Kern des Modells ist eine professionelle, arbeitsteilige und durchgängige Gestaltung der Wertschöpfungskette des eLearning: 1. Strategie/ Anreize; 2. Konzeption/ Entwicklung; 3. Produktion/ Beratung; 4. Einsatz/ Pflege; 5. Transfer/ Vermarktung. Auf der Grundlage des schon fortgeschrittenen Standes und der strategischen Zielsetzung der beteiligten Projektpartner sollen a) die einzelnen Phasen und Komponenten der Wertschöpfungskette des eLearning effektiviert und professionalisiert, b) die Übergänge zwischen den Phasen und das Zusammenspiel der Akteure in der Wertschöpfungskette optimiert werden. Das mit dem beantragten Projekt angestrebte Modell für ein nachhaltiges eLearning an den Hochschulen soll Schwachstellen überwinden helfen, die im Wesentlichen aus fehlender professioneller Organisation und Gestaltung der Verfahrensabläufe resultieren. In dem zu erarbeitenden Organisations- und Prozessmodell haben folgende Hauptkomponenten und Akteure eine zentrale Bedeutung: 1. Die Hochschulleitungen, das Hochschulmanagement und das Hochschulklima gegenüber eLearning (eLearning-Strategie, eLearning-Fonds, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten). 2. Die professionell arbeitenden eLearning-Kompetenzzentren (Unterstützung bei Entwicklung, Produktion und Evaluation von eLearning-Modulen). 3. Eine von allen Hochschulen nutzbare, professionell betriebene sowie hochverfügbare Lernplattform (Bereitstellung der eLearning-Module und Unterstützung von Lehr-/ Lernszenarien). 4. Die hochschulnahen, privatrechtlich organisierten Bildungseinrichtungen (Bereitstellung von Service für nationalen und internationalen Vertrieb der eLearning-Angebote). 5. Die Autoren und Anwender von eLearning in der Aus- und Weiterbildung (Konzentration auf die inhaltliche Qualität und das spezifische curriculare Arrangement ihrer eLearning-Module bzw. Einsatzszenarien bei der eine Verbindung der Stärken der Präsenzlehre mit den Stärken virtueller Komponenten oder Phasen erfolgt). Das zu entwickelnde Modell wird an den beiden Universitäten an zwei Beispielen im technik- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich (Mechatronik und Internationale Politik) unter dem besonderen Aspekt der Umsetzung des Bologna-Prozesses und der Internationalisierung der Lehre validiert. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLRINSTITUTION: Technische Universität Dresden, Media Design Center -MDC- (01062 Dresden); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Politikwissenschaft Professur für Internationale Politik (09107 Chemnitz); Dresden International University, FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Chemnitzer Str. 46b, 01187 Dresden); Technische

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Universität Chemnitz, TUCed GmbH (Reichenhainer Str. 29, 09126 Dresden); Bildungsportal Sachsen GmbH -BPS- (Reichenhainer Str. 70, 09126 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0371-531-34072, Fax: 0371-531-34092, e-mail: [email protected])

[285-F] Otten, Arnold, Dr. (Bearbeitung): 'Supervision Lernen' als professionskritischer Wandlungsprozess. Zum Vergleich der Supervisions-Ausbildung an Universität, Akademien und Instituten INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0391-6716537, Fax: 0391-6716533)

[286-F] Pixner, Johann, Dipl.-Psych.; Zapf, Salome, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schüpbach, Heinz, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Implementierung eines mehrstufigen internetgestützten AssessmentVerfahrens für die Studierendenauswahl INHALT: Unterstützung der universitätsinternen Auswahl von Studierenden durch den Einsatz von Assessment-Tools, die über die Erfassung von Abitur- und Fachnoten hinaus gehen. Teilschritte: 1. Anforderungsanalyse in Pilotfachbereichen; 2. Entwicklung eines Internet-Informationsportals mit Self-Assessment für Studieninteressierte; 3. Entwicklung eines Assessmentverfahrens zur Studierendenauswahl; 4. formative Evaluation und Entwicklung von langfristigen Evaluationskriterien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg METHODE: Critical Incident Technique; verhaltensorientiertes Kompetenzassessment; Selbstselektion/ Realistiv Job Preview. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 100; Mitarbeiter und Studenten der Pilotfachbereiche; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300; Studenten der Pilotfachbereiche; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 100; Mitarbeiter der Pilotfachbereiche; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schüpbach, H.; Pixner, J.; Zapf, S.: Handlungskompetenz im Hochschulstudium. Bildung und Erziehung (accepted). ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-2035686, e-mail: [email protected])

[287-F] Pixner, Johann, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schüpbach, Heinz, Prof.Dr.; Mader, Hildegard; Kraus, Michael (Leitung): Vernetzung von IT-gestütztem Monitoring und Mentoring für internationale Studierende

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INHALT: Aufbau einer Analyse-, Informations- und Beratungsstruktur für internationale Studierende und Studieninteressierte zur Sicherung des Studienerfolgs und Verbesserung der Vorbereitung auf das Studium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Ziele der wissenschaftlichen Begleitforschung: Planung, Durchführung und Auswertung einer Anforderungsanalyse, wissenschaftliche Unterstützung bei der Entwicklung des Online Beratungs- und Informationsangebots, Entwicklung eines Kennzahlensystems für das Studienverlaufsmonitoring, Projektevaluation. GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg im Breisgau METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: Zufall). Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 3.000; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Schüpbach, Heinz (Prof.Dr. Tel. 0761-2035686, e-mail: [email protected])

[288-F] Pixner, Johann, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schüpbach, Heinz, Prof.Dr. (Betreuung): Was bindet Studierende an Studium und Hochschule? INHALT: Untersuchung des Commitments von Studierenden; Struktur, Konsequenzen und Determinanten; spezielle Berücksichtigung internationaler Studierender. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 150; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-203-5689, e-mail: [email protected])

[289-L] Rehberg, Karl-Siegbert: Studien-"Reform" und Fachentwicklung: Beobachtungen zur Einführung der B.A.- und M.A.-Studiengänge aus der Sicht der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, in: Bettina Franke, Kurt Hammerich (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern - heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 211-222, ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: Der Autor bewertet die gegenwärtige Studienreform mit der Einführung von gestuften Studiengängen aus der Sicht der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), welche seit 2004 eine Vollerhebung an den deutschen Hochschulen durchführt. Er berichtet über erste Zwischenergebnisse der Befragung, er skizziert die Grundlagen des Bologna-Prozesses und weist auf die Zielkonflikte bei den gestuften Studiengängen hin, wie sie auch in einer Grund-

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satz-Stellungnahme des DGS formuliert worden sind. Diese beziehen sich u.a. auf die Grenzen der Internationalisierung von Studiengängen, die "Lebenslügen" der deutschen Hochschulpolitik, die Problematik der Abbruch-Zertifizierung sowie auf die Berufsqualifikation der Bachelor- und Masterabschlüsse. Er resümiert abschließend die ambivalenten Perspektiven und die Vor- und Nachteile der neuen Studiengänge in der Fachdisziplin Soziologie. (ICI)

[290-L] Reisz, Robert D.; Stock, Manfred: Zwischen Expansion und Kontraktion: zur Entwicklung der Hochschulbildung in Osteuropa 1950-2000, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 16/2006, H. 1, S. 77-93 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Komparative Forschungen der Bildungssoziologie, die in der Perspektive des neoinstitutionalistischen 'world polity'-Ansatzes unternommen werden, sprechen der Expansion der Schulen und Hochschulen einen universellen Charakter zu. Vor dem Hintergrund dieser Forschungen wird im Beitrag die Hochschulentwicklung in West- und Osteuropa im Zeitraum von 1950 bis 2000 verglichen. Es wird gezeigt, dass sich die osteuropäischen Länder durch ein spezifisches Profil der Inklusion ins Hochschulsystem auszeichnen, welches vom globalen Muster abweicht. Expansive Phasen stehen hier neben kontraktiven Phasen. Während der Zeit des Staatssozialismus wurde die Entwicklung der Hochschulen an politischen Programmen auszurichten versucht. In diesen Programmen verschafften sich unterschiedliche und auch gegensätzliche normative Erwartungssyndrome Ausdruck. Zwischen den politischen Vertretern dieser gegensätzlichen Orientierungen kam es zu Konflikten, die in allen sozialistischen Ländern zum Abbruch der Hochschulexpansion führten. 1m Zuge der postsozialistischen Transformation nähert sich der Expansionsverlauf in Osteuropa dem im Westen an." (Autorenreferat)

[291-F] Stecher, Anja, Dipl.-Wirtsch.-Journ.; Brauer, Claudia, Dipl.-Betriebsw.; Saarmann, Susann, Dipl.-Betriebsw.; Eekhof, Torsten, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Wuttke, Heinz-Dietrich, Dr.ing. (Leitung): Verbundstrukturen für eine effiziente wissenschaftliche Weiterbildung in Thüringen (Vest ewiT) (Verbundprojekt 15 im BLK-Programm "Wissenschaftliche Weiterbildung") INHALT: Vision: Aufbau einer Verbundstruktur für eine effizientere Nutzung der wissenschaftlichen Weiterbildung an den Thüringer Hochschulen; Schaffung von Instrumentarien zur Durchführung von Weiterbildung im Verbund; Definition von Datenschnittstellen; Unterstützung im Rechtemanagement durch einen Rechtsleitfaden; exemplarische Durchführung eines prototypischen, marktgerechten Weiterbildungsangebotes im Verbund. Alleinstellungsmerkmale des Projektes: In diesem Projekt wirken zum ersten Mal alle Fachhochschulen eines Landes in der Weiterbildung zusammen. Über den Kooperationspartner Bildungsportal Thüringen, der durch die Universitäten des Landes gegründet wurde, soll somit eine Zusammenarbeit aller Hochschulen in Thüringen in der Weiterbildung erreicht werden. Fragestellungen und Thesen: Schaffung einer Verbundstruktur zur: a) Vereinfachung des organisatorischen Aufwandes, b) Vermittlung hochschulübergreifender Weiterbildungsangebote, c) Bündelung von Angeboten und Kapazitäten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen

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METHODE: Projektablauf: 01/2004-08/2004 Analysephase : Analyse der vorhandenen Weiterbildungsangebote auf ihre Marktfähigkeit, Prüfung der Kapazitäten, Aufnahme der IstZustände der Geschäfts- und Arbeitsprozesse, Prüfung relevanter Rechtsvorschriften, Analyse der Datenstrukturen und Datenbewegungen, unterstützende Weiterbildungsbedarfsanalysen durch das Bildungsportal Thüringen. 09/2004-08/2005 Konzeptionelle Phase (Analysephase): prototypische Zusammenstellung von Weiterbildungsangeboten im Verbund, Definition von Strukturvorschlägen für die Geschäfts- und Arbeitsprozesse, Definition von Softwareschnittstellen für einen transparenten Datenstrom, nachfrageorientierte strategische Planung von Weiterbildungsangeboten. 09/2005-08/2006 Anwendungsphase: Einsatz der entstandenen Verbundstruktur an konkreten Beispielen, Ziel: Erprobung der entwickelten Ansätze auf ihre praktische Umsetzbarkeit und Effektivität, Entwicklung von Alternativen, Problemlösungsvorschlägen und Erweiterungen, periodische Evaluationen zur Gewährleistung der wissenschaftlichen Qualität. 09/2006-12/2006 Auswertungsphase: Soll-Ist-Vergleich, d.h. wurden die Projektziele verwirklicht? Resümee hinsichtlich des Projektes: Was hat sich als besonders schwierig herausgestellt? Was muss in der praktischen Umsetzung besonders beachtet werden? Anfertigung eines Abschlussberichts in Zusammenarbeit mit dem BPT (Grundlage: jährliche Zwischenberichte), weitere Vorgehensweisen, nächste Ziele. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Informatik und Automatisierung (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Leiter (Tel. 03677-692820, Fax: 03677-691196, e-mail: [email protected])

[292-F] Wenger, Wolf; Geiger, Martin Josef; Amschlinger, Mario (Bearbeitung): Methodik der Vergabe von Seminarthemen INHALT: Ein grundlegender Bestandteil des Studiums ist die erfolgreiche Teilnahme an Lehrveranstaltungen und Seminaren. Bei letzteren sind gegebene Themenstellungen mit dem Ziel einer schriftlichen Ausarbeitung (Seminararbeit) zu bearbeiten. Hierbei ergibt sich die Problemstellung der Zuordnung von Studierenden auf verfügbare Seminarthemen und die damit verbundene Ausgestaltung des Vergabeprozesses. Vor dem Hintergrund steigender Studierendenzahlen suchen die Bearbeiter nach einer effizienten Organisation des Zuordnungsprozesses, welche sowohl den Anforderungen der Studierenden als auch denen des Lehrstuhls gerecht wird. Forschungsaktivitäten: 1. Ermittlung des Status Quo der Praxis der Seminarthemenvergabe. Dies geschieht durch eine Primärdatenerhebung auf der Grundlage eines Fragebogens. Die Befragung ist mittlerweile abgeschlossen. Die Ergebnisse liegen als Arbeitspapier Nr. 38 des Lehrstuhls für Industriebetriebslehre der Universität Hohenheim vor. 2. Bewertung einzelner Vergabeprozesse aus Sicht der Studierenden. Die Ausgestaltung eines Vergabeprozesses ist wesentlich von dessen Wahrnehmung aus Sicht der Studierenden abhängig. In diesem Kontext stellt sich die Frage, welche Verfahren zur Artikulation von Präferenzen bevorzugt werden und welche Vorgehensweise bei der Zuteilung der Themen als fair wahrgenommen wird. Dies ist inbesondere von Bedeutung, als beobachtet werden kann, dass in einzelnen Seminaren nicht alle Bewerber zugelassen werden können, somit ein Ausschluss einzelner Studierender vorgenommen werden muss. Die Analyse der Wahrnehmung einzelner Vergabeverfahren durch eine Befragung der Studierenden vorgenommen. Diese ist mittlerweile abgeschlossen, die Ergebnisse werden in Form eines Arbeitspapieres publiziert werden.

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3. Vorschlag und Umsetzung eines Vergabeprozesses unter Berücksichtigung der individuellen Präferenzen der Studierenden. Der Seminathemenvergabeprozess wird durch die von den Bearbeitern entwickelte Software SemSolver unterstützt. Diese erlaubt den Studierenden die Punktevergabe auf einzelne Themen. Anschließend erfolgt eine Zuordnung auf die Themen unter Maximierung der insgesamt realisierten Punkte. VERÖFFENTLICHUNGEN: Geiger, M.J.; Wenger, W.: Variable neighborhood search for the university lecturer-student assignment problem. in: Proceedings of the 18th Mini Euro Conference on Variable Neighborhood Search, November 23-25, Puerto de La Cruz, Tenerife, Spain. ISBN 84-689-5679-1. ARBEITSPAPIERE: Wenger, W.; Geiger, M.J.: Praxis der Vergabe von Seminarthemen - Ergebnisse einer empirischen Analyse. Arbeitspapier Nr. 38 (ISSN 1436-4506). Hohenheim: Univ., Lehrstuhl für Industriebetriebslehre 2006. Unter: http: //www.ibl.uni-hohenheim.de/forschung/seminarvergabe/ap38.zip abrufbar.+++ Gemeinsamer Workshop der GOR Arbeitsgruppen "Entscheidungstheorie und -praxis" und "FuzzySysteme, Neuronale Netze und Künstliche Intelligenz", Kaiserslautern, 06.03.-07.03.2006. +++26. Südwest Workshop über Operations Research in Produktion, Logistik und Controlling, Hohenheim, 20.01.2006.+++18. Mini Euro Conference on Variable Neighborhood Search, Puerto de La Cruz, Teneriffa, Spanien, 23.11.-25.11.2005.+++Fragebogen zur Pimärdatenerhebung. Unter: http://www.ibl.uni-hohenheim.de/forschung/seminarvergabe/Fragebogen.pdf abrufbar.+++Software SemSolver. Informationen unter: http://www.ibl.uni-hohenheim.de/forschung/seminarvergabe/semsolver/ abrufbar. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Lehrstuhl für Industriebetriebslehre (70593 Stuttgart) KONTAKT: Wenger, Wolf (Tel. 0711-459-2493, Fax: 0711-459-3232, e-mail: [email protected]); Geiger, Martin Josef (Tel. 0711-459-3462, Fax: 0711-459-3232, e-mail: [email protected]); Amschlinger, Mario (Tel. 0711-4592493, Fax: 0711-459-3232)

[293-L] Wex, Peter: Bachelor und Master: die Grundlagen des neuen Studiensystems in Deutschland, Berlin: Duncker & Humblot 2005, 448 S., ISBN: 3-428-11371-3 INHALT: Die Einführung eines zweistufigen Systems von Studienabschlüssen - Bachelor und Master - ist ein zentrales Ziel des so genannten Bologna-Prozesses, der die Einrichtung eines gemeinsamen Hochschulraums bis zum Jahr 2010 vorsieht. Weitere wichtige Ziele sind die Schaffung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer Abschlüsse, die Einführung eines Leistungspunktesystems nach dem European Credit Transfer System und die Förderung der Mobilität durch die Beseitigung von Mobilitätshindernissen. Wie wird sich die BolognaDeklaration auf das deutsche Hochschul- und Studiensystem auswirken? Wex stellt in seinem Handbuch die Voraussetzungen und Perspektiven für die beiden neuen akademischen Grade dar und beleuchtet diese aus historischer, rechtlicher und bildungspolitischer Sicht. In seinem Ausblick konstatiert er, dass das gestufte Studiensystem bislang weder bei Studierenden noch bei Hochschullehrern auf große Akzeptanz stößt. Dabei hätten die Hochschulen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten im neuen System - diesen Spielraum gelte es auszuschöpfen. (ZPol, VS)

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[294-L] Willige, Janka: Studierende auf dem Weg nach Europa: Studierendenuntersuchung 2003 zur Akzeptanz des Bologna-Prozesses, (HISBUS-Kurzbericht, Nr. 6), Hannover 2003, 34 S. (Graue Literatur; URL: https://hisbus.his.de/hisbus/docs/hisbus-bologna.pdf) INHALT: Im Jahr 1999 unterzeichnen europäische RegierungsvertreterInnen die so genannte Bologna-Erklärung, deren Ziel die Schaffung eines europäischen Hochschulraumes ist. Bis zum Jahr 2010 sollen Maßnahmen ergriffen werden, die Europa zu einem gemeinsamen Hochschulraum ohne Grenzen im Bildungsbereich führen. Vereinbart wurde die Einführung vergleichbarer Abschlüsse, ein Studiensystem mit den Abschlüssen Bachelor und Master, Leistungspunktsysteme und weitere Maßnahmen, um die Mobilität Studierender wie auch Lehrender zu erhöhen. In der deutschen Hochschullandschaft sind im Zuge des BolognaProzesses zurzeit unterschiedlichste Reformbestrebungen zu verzeichnen. Die Zielsetzung der HISBUS-Befragung 2003 per E-Mail ist es, Einschätzungen und Beurteilungen Studierender im Zusammenhang mit der Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes zu erfragen. Die Repräsentativität der Ergebnisse auf Bundesebene ist gewährleistet. Mit Hilfe eines Gewichtungsverfahrens werden die zumeist geringen Differenzen in den Strukturmerkmalen Geschlecht, Hochschulsemester, Hochschulart, Hochschulort (Ost-West) sowie Fächergruppe zwischen Grundgesamtheit und Panel ausgeglichen. Die Ergebnisse umfassen insbesondere die Bekanntheit und Akzeptanz der neuen Studiengänge bzw. -abschlüsse Bachelor und Master. Für den Vergleich werden die Ingenieurwissenschaften, die Naturwissenschaften und die Mathematik sowie die Sprach- und Kulturwissenschaften ausgewählt, weil es in diesen Fächergruppen nach den Zahlen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für das Wintersemester 2002/03 am meisten neue Studienangebote gibt. Ferner werden die vielfältigen Positionen Studierender zur weiteren Ausgestaltung des europäischen Hochschulraumes vorgestellt. Die Studierenden sind mehrheitlich für einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum - wenn auch der Bologna-Prozess als politischer Begriff wenig bekannt ist. (ICG2)

[295-F] Zawacki-Richter, Olaf, Dr.; Teichler, Ulrich, Prof.Dr.; LeMouillour, Isabelle, Dipl.Ökon.; Pellert, Ada, Prof.Dr.; Cendon, Eva, Dr.; Geldermann, Brigitte, Dr.; Reith, Alexandra, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Graeßner, Gernot, Dr.; Faulstich, Peter, Prof.Dr.; Hanft, Anke, Prof.Dr.; Röbken, Heinke, Jun.-Prof.Dr.; Müskens, Wolfgang, Dr.; Knust, Michaela, Dr. (Leitung): Internationale Vergleichsstudie zur Struktur und Organisation der Weiterbildung an Hochschulen. Die Position der Weiterbildung auf dem Markt der wissenschaftlichen Weiterbildung INHALT: Hochschulen befinden sich gegenwärtig in einer Umbruchphase, die auch das Verhältnis von grundständigen und weiterbildenden Studienangeboten berührt. Bislang sind diese weitgehend getrennt voneinander organisiert, wobei die Lehre im grundständigen Bereich zu den selbstverständlichen Aufgabenschwerpunkten der Hochschulen zählt, während die gesetzlich verankerte Aufgabe der wissenschaftlichen Weiterbildung von Hochschule zu Hochschule sehr unterschiedlich ausgefüllt wird. In manchen Hochschulen ist sie der Initiative einzelner Lehrender überlassen, andere verfügen über ausgebaute und überaus professionell arbeitende Weiterbildungszentren. Gegenwärtig gerät das Verhältnis von Aus- und Weiterbildung in Bewegung. Mit Einführung gestufter Studienstrukturen entstehen zunehmend berufsbegleitende weiterbildende Studiengänge, deren Entwicklung und institutionelle Verankerung oftmals zufällig und nicht als Ergebnis einer "lifelong learning"-Strategie der Hochschulen

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erscheint. Bislang verfügen nur wenige Hochschulen über eine "institutional policy" zur Verankerung des lifelong learnings. Voraussetzung für eine Positionierung der deutschen Hochschulen auf dem Weiterbildungsmarkt ist eine größere Kenntnis ihrer derzeitigen Situation im Spiegel aktueller hochschulpolitischer Entwicklungen. Diese sollte nicht nur die Organisation und Struktur der hochschulinternen Weiterbildung und ihrer Angebote umfassen, sondern auch - exemplarisch - hochschulexterne Formen des Wissenstransfers. In einem Vergleich mit anderen europäischen Ländern und den USA können Empfehlungen für deutsche Hochschulen abgeleitet werden. Zielsetzung der Studie ist daher eine systematische Erfassung und Gegenüberstellung der institutionellen Verankerung von wissenschaftlicher Weiterbildung in ausgewählten Hochschulsystemen.Inhalte und methodische Vorüberlegungen:Um die wissenschaftliche Weiterbildung in Deutschland mit anderen Ländern vergleichen zu können, sind zunächst zwei methodologische Grundsatzfragen zu klären: 1. Definition wissenschaftliche Weiterbildung Was wird im Rahmen dieser Studie (und der Parallelstudie HIS/DIE) unter wissenschaftlicher Weiterbildung verstanden? Die bislang übliche Definition, unter Weiterbildung die Wiederaufnahme des organisierten Lernens nach einer Phase der beruflichen Tätigkeit zu verstehen, erweist sich im Zeitalter des lifelong learnings mit einer wachsenden Durchmischung von Aus- und Weiterbildung als nicht mehr tragfähig. Am Beispiel der bislang in Deutschland strittigen Frage, ob Bachelor-Studiengänge, die an Berufstätige gerichtet sind, den grundständigen Studiengängen oder der Weiterbildung zuzurechnen sind, wird dieses Problem virulent. 2. Institutionelle Rahmenbedingungen Wissenschaftliche Weiterbildung vollzieht sich in sehr unterschiedlichen institutionellen Kontexten. Dies gilt innerhalb Deutschlands, wo sich aufgrund der föderalen Struktur die Rahmenbedingungen für Weiterbildungseinrichtungen erheblich unterscheiden. Dies gilt aber vor allem im internationalen Vergleich, wo die institutionelle Einbindung der Weiterbildung sich von Land zu Land anders darstellt. Ein Blick auf die für die Untersuchung ausgewählten Vergleichsländer macht dies deutlich: Finnland: Wissenschaftliche Weiterbildung an finnischen Universitäten hat eine lange Tradition und findet sich in allen Hochschulen des Landes wieder. Insbesondere seit den 1980er Jahren lässt sich ein gezielter und kontinuierlicher Ausbau der Weiterbildung an Hochschulen durch eine Reihe staatlicher Fördermaßnahmen beobachten. Finnland zeichnet sich durch eine systematische und flächendeckende Verankerung der Weiterbildung an Hochschulen aus. · Frankreich: In Frankreich sind Arbeitgeber gesetzlich zur Finanzierung von Weiterbildung verpflichtet. Seither bieten die Universitäten vermehrt auch wissenschaftliche Weiterbildung an. Sie treten auf dem wettbewerbsintensiven französischen Weiterbildungsmarkt mit 251 Einrichtungen bzw. Abteilungen an. Diese befinden sich in Universitä GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Finnland, Frankreich, United Kingdom, Österreich, USA METHODE: Die Vergleichsstudie unterscheidet bei der Datenerhebung und Analyse vier als "Ebenen" bezeichnete Bereiche: die Systemebene, die Hochschulebenen I und II sowie die Angebotsebene. Zu jeder der vier Ebenen werden in jedem der Vergleichsländer gesonderte empirische Erhebungen und Analysen durchgeführt. Auf der Systemebene wird das System der wissenschaftlichen Weiterbildung innerhalb eines Landes durch Analyse von Sekundärquellen, durch Interviews und Expertengespräche insgesamt analysiert. Darüber hinaus finden zwei zentrale Expertenhearings im November 2005 und im Juni 2006 statt. Auf der Hochschulebene I werden basierend auf standardisierten empirischen Erhebungen u.a. die Organisation, das Management und die Finanzierung wissenschaftlicher Weiterbildung an Hochschulen in den Vergleichsländern analysiert. Auf der Hochschulebene II wird auf der Grundlage von Interviews, telefonischen Befragungen und detailliierten Analysen der Weiterbildungsangebote ein repräsentativer Überblick über das Angebot der wissenschaftlichen Wei-

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terbildung der Hochschulen in den zu untersuchenden Ländern erstellt. Neben den Hochschulen werden darüber hinaus in Deutschland über eine internetbasierte Vorerhebung und in Form von Fallstudien fünf bis zehn außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Corporate Universities auf ihre Weiterbildungsaktivitäten untersucht und in ihrer Organisations- und Angebotsebene analysiert. Auf der Angebotsebene werden für je fünf bis zehn Hochschulen in den untersuchten Ländern auf der Grundlage von Fallstudien Porträts der Angebote wissenschaft-icher Weiterbildung im Hinblick auf den Angebotsumfang, die Weiterbildungsinhalte, formale Studienvoraussetzungen, Bedarfsplanung, Personal und Kooperationen erstellt. Parallelstudie: Eine Parallelstudie der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), Hannover zusammen mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE), Bonn thematisiert vergleichend unter Einbezug der selben Länder die Teilnahme an wissenschaftlicher Weiterbildung aus der Nachfrageperspektive. Neben dem Weiterbildungsvolumen und der relativen Position der Hochschulen im Weiterbildungsmarkt werden Weiterbildungsanreize und hemmnisse identifiziert. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, online; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Internationale Vergleichsstudie zur Struktur und Organisation der Weiterbildung an Hochschulen. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/weiterbildungsstudie/ download/poster_weiterbildungsstudie_a3.pdf . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bielefeld, Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung -KWW(Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Freizeitpädagogik (Binderstr. 34, 20146 Hamburg); Bankakademie (Oeder Weg 16-18, 60318 Frankfurt am Main); Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung (Mönchebergstr. 17, 34109 Kassel); Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg); Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Weiterbildung und Bildungsmanagement (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4564 od. -4473, e-mail: [email protected])

3.5

Hochschule: Absolventen (Verbleib, Arbeitsmarkt, wissenschaftlicher Nachwuchs, akademische Berufsgruppen)

[296-F] Binder, Heike, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Dammann, Klaus, Prof.Dr. (Leitung); Dammann, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Beruflicher Verbleib und Einmündung von Soziologieabsolventen INHALT: 1. Zusätzlich zu einer publizierten Verbleibstudie (4 bis 21 Jahre nach Examen; Fall: Bielefelder Soziologie-Absolventen) soll die Einündung (nach 3 Jahren) untersucht werden. 2. An Fällen von Verbleibs- und Einmündungsstudien (voraussichtlich: Soziologie und Pädagogik) soll die Methodennutzung in Abhängigkeit von funktionaler Differenzierung ("Funktionssystem" - Luhmann, "Feld" - Bourdieu) untersucht werden. ZEITRAUM: 1970/71 bis 2000

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METHODE: theoretisch: 1. Moderne Kommunikations- und Differenzierungstheorie im Anschluss an N. Luhmann; methodisch: Mehr-Fallstudie nach Robert K. Yin, Case Study Research (Replikationslogik, analytische Generalisierung) DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Standardisierte Befragung, telefonisch; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Auswahlverfahren: total im Rahmen von Fällen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Fakultätsverwaltung FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Lehrstuhl Organisationssoziologie, insb. Öffentliche Organisation (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-68471, e-mail: [email protected])

[297-F] Fiedler, Marina, Dr.; Welpe, Isabell, Dr.; Picot, Arnold, Prof.Dr.Dres.h.c. (Bearbeitung): Wissenschaftliche Befragung von Habilitanden, Juniorprofessoren, Post-Docs und Privatdozenten in der Betriebswirtschaftslehre INHALT: Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB) führt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Information, Organisation und Management von Prof.Dr.Dres.h.c. Arnold Picot eine Befragung des wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. Für diese Studie gibt es mehrere Anlässe: Erstens hat sich der VHB in den vergangenen Jahren neu ausgerichtet (z.B. verstärkte Öffnung gegenüber den Nachwuchswissenschaftlern), zweitens haben sich die institutionellen Hochschulrahmenbedingungen (z.B. Bologna Verträge; Reform des Hochschuldienstrechts) geändert und drittens findet eine zunehmende internationale Ausrichtung der Betriebswirtschaftslehre in Forschung und Lehre statt. Diese Veränderungen können zu Unsicherheiten und Unklarheiten führen, von denen Nachwuchswissenschaftler/innen besonders betroffen sind. Um die Leistungs- und Innovationsfähigkeit der Betriebswirtschaftslehre auch in Zukunft sicherzustellen und geeignete Handlungsempfehlungen abzuleiten ist eine aktuelle Datengrundlage notwendig. Projektziel: Untersuchung der folgenden Fragen: 1. Wie verändert sich die Betriebswirtschaftslehre aufgrund aktueller Neuentwicklungen? 2. Welche Konsequenzen haben diese Veränderungen für Nachwuchswissenschaftler? 3. Wie sehen die spezifischen Bedürfnisse und Situationen der Nachwuchswissenschaftler aus? 4. Wie geeignet sind die herrschenden Rahmenbedingungen, um kreative und innovative Forschung zu ermöglichen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz METHODE: Fragebogenerhebung bei allen Habilitanden, Juniorprofessoren, Post-Docs und Privatdozenten in der Betriebswirtschaftslehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Information, Organisation und Management (Ludwigstr. 28, VG II, 80539 München); Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (Universitätsstr. 150, 44801 Bochum)

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[298-L] Goertz, Lutz: Erfolgsfaktor Begriffserörterung: ein Anstoß für Nachwuchswissenschaftler, in: Edith Wienand, Joachim Westerbarkey, Armin Scholl (Hrsg.): Kommunikation über Kommunikation : Theorien, Methoden, Praxis ; Festschrift für Klaus Merten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 35-40, ISBN: 3-531-14871-0 INHALT: Der Beitrag exemplifiziert am Beispiel von K. Merten, wie man vom Wissenschaftssystem belohnt werden kann, wenn man in kritischem Anschluss an fachliche Diskurse Grundbegriffe präzisiert, um diese gegen die Gefahr ihrer "Verbrennung" zu immunisieren. Dies wird an Begriffsdefinitionen von "Aktualität und Publizität" und "Kommunikation" exemplifiziert. Die Vorgehensweise Mertens erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden Definitionen durch Zufallsfunde und durch systematische Suche gesammelt. In einem zweiten Schritt werden Kriterien erarbeitet, die eine Typisierung der Definitionen erlauben und in einem dritten Schritt ein Vergleich der Definitionen bezüglich verschiedener inhaltlicher Dimensionen vorgenommen. Mittels weiterer Kriterien wie "Ähnlichkeit" oder "Exaktheit" werden dann die Definitionen im Sinne einer Rangfolge bewertet. Die auf diese Weise ermittelten sinntragenden Definitionselemente werden dann zu einer neuen Definition zusammengefasst. An Einzelbeispielen wird gezeigt, dass diese Strategie unter Mertens Promovenden und Mitarbeitern Schule gemacht hat, ohne dass sie von diesem explizit kommuniziert oder in Veranstaltungen behandelt worden wäre. (UN)

[299-F] Hinner, Kajetan, Dr. (Bearbeitung): Absolventenstudie der Soziologie I/ II INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Soziologie Abt. Organisation von Arbeit und Betrieb (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099 Mainz) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06131-39-26156)

[300-L] Hüning, Lars; Buch, Florian: Beschäftigungsfähigkeit und Hochschulpolitik: Trends und Perspektiven im Bologna-Prozess, in: Jens U. Prager, Clemens Wieland (Hrsg.): Von der Schule in die Arbeitswelt : Bildungspfade im europäischen Vergleich, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2005, S. 135-152, ISBN: 3-89204-868-1 INHALT: Da in Zukunft der akademische Pfad in die Arbeitswelt an Bedeutung gewinnen wird, sind die Entwicklungstrends und Perspektiven der deutschen Hochschulpolitik von besonderem Interesse. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird die veränderte Rolle der Hochschulen diskutiert, und die Ziele des Bologna-Prozesses sowie der aktuelle Stand der Modularisierung der Studiengänge in Deutschland werden dargestellt. Das neue Bewertungssystem durch Leistungspunkte, das Prinzip der Modularisierung sowie neue Lehr- und Lernformen werden beschrieben. Ein zentrales Ziel des Bologna-Prozesses ist die Erhöhung des Akademikeranteils durch kürzere Studienzeiten. Die Umsetzung verändert jedoch nicht nur

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die Studiendauer bis zum ersten Abschluss, sondern die Studienstrukturen und Inhalte hin zu einer stärkeren Orientierung am Kompetenz- statt am Wissenerwerb. Abschließend werden Konfliktlinien bezüglich des hochschulpolitischen Grundverständissen diskutiert, insbesondere die Auseinandersetzung darum, ob der Bachelor-Abschluss 'relevant to the European labour market' sein soll (Bologna-Erklärung) oder 'berufsqualifizierend' (Hochschulrahmengesetz). Die Autoren plädieren stattdessen für eine Orientierung der Bachelor-Studiengänge am Leitbild der Employability oder Beschäftigungsfähigkeit. (IAB)

[301-L] Industrie- und Handelskammer Berlin; Handwerkskammer Berlin; Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V.; IP Institut für Personalmanagement GmbH (Mitarbeiter) (Hrsg.): Mit Bachelor und Master nach Europa: Erwartungen der Wirtschaft an die Absolventen der neuen Studiengänge, Berlin 2005, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.extern.berlin.ihk24. de/BIHK24/BIHK24/produktmarken/innovation/anlagen/_download/BA-MAStudie_2005_akt.pdf) INHALT: "Die Berliner Wirtschaft hat ausdrücklich die Einführung neuer Bachelor- und MasterStudiengänge an den Hochschulen begrüßt. Das belegt eine repräsentative Umfrage von IHK Berlin, UVB und HWK Berlin unter 1.300 Firmen aller Branchen und Größenklassen. Die Umfrageergebnisse haben deutlich gemacht, dass die Einführung der neuen Abschlüsse eine grundlegende Studienreform sind. Die Befragung zeigt hier: Bei aller positiven Entwicklung benötigen die Unternehmen umfassendere Informationen über die Studien- und Prüfungsinhalte, damit die zukünftigen Absolventen mit den neuen Abschlüssen eine reale Wettbewerbschance auf dem Arbeitsmarkt haben. Bereits zwei von drei Berliner Unternehmen beschäftigen Bachelor bzw. können sich vorstellen, diese einzustellen. Vor allem in kaufmännischen Bereichen von Marketing und Vertrieb bis zur Personalabteilung ist der Bachelor gefragt. Sein Einstiegsgehalt liegt etwa auf dem Niveau von Fachhochschul-Absolventen. An vorderster Stelle im Anforderungskatalog an den Bachelor stehen die stärkere Anwendungsorientierung der Studieninhalte, mehr inhaltlich integrierte Praktika sowie eine bessere Kooperation mit der Wirtschaft bei der Erarbeitung der Studienprofile. Einer Verkürzung des Studiums dürfen aber auf keine Praxisanteile zum Opfer fallen. Einen hohen Stellenwert haben zudem Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Erfolgsorientierung/ Leistungswille und selbständiges Arbeiten. Mitarbeiter mit einem Master-Abschluss sind in rund einem Fünftel der befragten Unternehmen tätig. Die wichtigste Einstiegsposition ist auch beim Master die Assistentenstelle. Danach hat er aber deutlich bessere Aufstiegschancen in die Führung als der Bachelor. Auch der Master wird bevorzugt im kaufmännischen Bereich eingesetzt. Der im Vergleich zum Bachelor höhere Anteil von Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung deutet darauf hin, dass der Master in den Natur- und Ingenieurwissenschaften auf eine höhere Akzeptanz hoffen kann. Ein Hinweis auf die Gleichwertigkeit von Master und Hochschuldiplom ist die in etwa gleiche Entlohnung. Bis 2010 soll Europa nach dem sog. Bologna-Beschluss vom Juni 1999 ein einheitlicher Bildungsraum werden. Neue, zweigestufte Abschlüsse sollen die Qualifikation von Akademikern verbessern und international vergleichbar machen. " (Autorenreferat)

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[302-L] Mögerle, Ursina; Matthes, Jörg; Wirth, Werner: Zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Schweiz: Ergebnisse einer Befragung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern bis zur Promotion, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2005, H. 2, S. 86-97 INHALT: "In der schweizerischen Kommunikations- und Medienwissenschaft liegen bislang kaum empirische Daten zum wissenschaftlichen Nachwuchs vor. Um eine adäquate Nachwuchsförderung zu ermöglichen, bedarf es aber Kenntnisse über die konkreten Beschäftigungs-. und Ausbildungsbedingungen sowie über die Motivation, Pläne oder auch Sorgen der Nachwuchskräfte. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, eine erste Bestandsaufnahme des Nachwuchses in der Kommunikations- und Medienwissenschaft in der Schweiz vorzunehmen. Hierfür wurde eine Befragung aller Promovierenden im Fach zu ihrer Wahrnehmung und Beurteilung der eigenen beruflichen Situation und Zukunft durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die NachwuchswissenschaftlerInnen zumeist intrinsisch motiviert und im Allgemeinen sehr zufrieden mit ihrer beruflichen Tätigkeit sind. Allerdings werden die Autonomiespielräume und Mitsprachemöglichkeiten an den Universitäten mehrheitlich als unbefriedigend sowie eine wissenschaftliche Karriere als unsicher und hürdenreich wahrgenommen. Die Studie gibt Impulse für die Verbesserung der Nachwuchsförderung in der schweizerischen Kommunikations- und Medienwissenschaft." (Autorenreferat)

[303-F] Tillmann, Silvia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Steinert, Erika, Prof.Dr. (Leitung): InaH - Integration arbeitssuchender Hochschulabsolventinnen in den ersten Arbeitsmarkt/ Hochschulkarrierezentrum "Go Ahead" INHALT: Anliegen des seit Januar 2005 arbeitenden sachsenweiten Programms zur Integration arbeitsloser Hochschulabsolventinnen in den ersten Arbeitsmarkt ist es, die Zielgruppe mit einem unterstützenden Netzwerk bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten in Verbindung zu bringen. Die persönliche Beziehung zu einer Mentorin sowie Weiterbildung und Beratung im Hochschulkarrierezentrum sollen neue Perspektiven aufzeigen und soziale Kompetenzen erweitern. Kooperationspartner: GÜSA e.V. VERÖFFENTLICHUNGEN: Marquardt, E.: Das Karrierezentrum Go Ahead als Beitrag zum Gender Mainstreaming an der Hochschule Zittau/ Görlitz. in: Academic Coordination Center (Hrsg.): Wissenschaftliche Abhandlungen 2006. Liberec 2006. ARBEITSPAPIERE: Steinert, E.: Fit für die Karriere. Aktivitäten zur Gleichstellung an der Hochschule Zittau/ Görlitz. Vortrag im Rahmen der Fachtagung "Frauen im vereinten Europa" vom 29.04.-01.05.06, organisiert von GÜSA e.V., Hochschule Zittau/ Görlitz und Soroptimist International Club Görlitz. +++Schatte, L.; Tillmann, S.: Power Point Präsentation Hochschulkarrierezentrum Go Ahead. 2005. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft (Postfach 300648, 02801 Görlitz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03581-476411, e-mail: [email protected])

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Wissenschaft/Technik und Frau

[304-L] Beuter, Isabel: Neue Tendenzen der europäischen Gleichstellungspolitik und die "European Platform of Women Scientists", in: Anke Burkhardt, Karsten König (Hrsg.): Zweckbündnis statt Zwangsehe : Gender Mainstreaming und Hochschulreform, Bonn: Lemmens, 2005, S. 37-43, ISBN: 3-93230673-2 INHALT: Die europäische Gleichstellungspolitik sieht sich durch den Bologna-Prozess und den Übergang zum 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramm vor neue Herausforderungen gestellt. Aktuelle Entwicklungen der europäischen Gleichstellungspolitik betreffen vor allem institutionelle Regelungen, bei denen die Beachtung von Gender Mainstreaming besondere Bedeutung erhält. Mit der European Platform of Women Scientists (EPWS) stellt die Verfasserin ein konkretes Projekt vor, das Wissenschaftlerinnen in Europa unterstützen und ihre Position in der europäischen Wissenschafts- und Forschungspolitik stärken soll. Mit der EPWS kann ihrer Einschätzung zufolge eine starke und einflussreiche Organisation geschaffen werden, die sich nachhaltig für Frauen in Wissenschaft und Forschung einsetzt. (ICE2)

[305-L] Blagojevic, Marina: Akademikerinnen von der Semi-Peripherie Europas: das neue europäische Proletariat?, in: Waltraud Ernst (Hsrg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S. 202-217, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439) INHALT: Ziel des Beitrags ist es, die komplexe Dynamik deutlich zu machen, die sich für Akademikerinnen in den Ländern an der Semi-Peripherie Europas zwischen ihrer starken Vertretung in akademischen Berufen, ihrer tatsächlichen Stellung in gesellschaftlichen Hierarchien und ihrer Lebensqualität entwickelt hat. Die Verfasserin greift hierzu auf eigene Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus postkommunistischen Ländern zurück. Die Daten deuten auf einen hohen Anteil von Frauen in akademischen Berufen und bei den Graduierten hin. Es zeigt sich jedoch, dass Frauen in den Ländern und den Sektoren mit den geringsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung proportional am stärksten und in den Sektoren mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung proportional am geringsten vertreten sind. Dass Frauen überhaupt so zahlreich in akademischen Berufen vertreten sind, ist das Ergebnis zweier widersprüchlicher Voraussetzungen. Das Erbe des Kommunismus wirkt sich hier zum einen positiv aus (Bildung, egalitäre Ideologie), zum anderen negativ (hohe Ausbeutung, Berufssituation). (ICE2)

[306-L] Buchinger, Birgit; Gödl, Doris; Geschwandtner, Ulrike: Berufskarrieren von Frauen und Männern an Österreichs Universitäten: eine sozialwissenschaftliche Studie über die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem, (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 14), Wien: Verl. Österreich 2002, 316 S., ISBN: 3-85224048-4 INHALT: "Diese Studie eröffnet Einblicke in Karriereverläufe von Wissenschafterinnen an vier österreichischen Universitäten. Arbeitsbedingungen, Institutskulturen sowie die Haltungen

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und auch Widerstände von Wissenschafterinnen verschiedener Disziplinen und Hierarchieebenen zum Thema universitärer Frauenförderung werden dabei deutlich. Ein zentrales Ziel der Untersuchung war es, strukturelle und informelle Muster, die dem Fortbestand der männlichen Hierarchiedominanz den Boden bereiten, in ihrer Komplexität und Verwobenheit darzustellen und zu analysieren. Besonderes Augenmerk kommt dabei den subjektiven Bildern und Erklärungsansätzen zu, die Männer und Frauen in unterschiedlichen universitären Funktionen bezüglich der Deutung der Hierarchisierung der Geschlechter entwickelten. Weiters wurde für die vorliegende Untersuchung die Bedeutung des Themas Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Wissenschafterinnen erhoben. Zentrale hemmende und fördernde Strukturen innerhalb der Universitäten und im Bereich der Wissenschaftspolitik und -verwaltung wurden sichtbar gemacht und dokumentiert." (Autorenreferat)

[307-L] Bührer, Susanne; Schraudner, Martina (Hrsg.): Gender-Aspekte in der Forschung: wie können Gender-Aspekte in Forschungsvorhaben erkannt und bewertet werden?, (DiscoverGender), Karlsruhe 2006, III, 178 S., ISBN: 3-81677003-7 (Graue Literatur) INHALT: "Forschungsorganisationen stehen bisher kaum ausgereifte Konzepte und Instrumente zur Verfügung, um Gender im Design und bei der Planung von Forschungsvorhaben zu berücksichtigen. Dem möchte die hier vorgelegte Publikation Abhilfe schaffen: Mit Hilfe der beispielhaften Darstellung von Gender-Aspekten in Forschungsvorhaben, systematisch gegliedert nach dem Innovationszyklus, soll aufgezeigt werden, wie Gender-Aspekte in Forschungsvorhaben erkannt und bewertet werden können. Dies geschieht unter Verwendung von Leitfäden, die in der Forschungspraxis anwendbar sind. Die Beispiele stammen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien, Life Sciences und Werkstoffe, Produktion und Arbeitswissenschaften, Energie und Umwelt sowie Verkehr. Daneben enthält das Buch Beispiele zum Innovationspotential, das in der Beachtung von Gender-Aspekten steckt und Hinweise zur gendersensiblen Sprache. Zudem zeigt ein allgemeines MethodenKapitel, wie Datenerhebungen gendersensibel durchgeführt werden können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Susanne Bührer, Martina Schraudner: Einleitung (3-4); Martina Schraudner: Beispiele für Gender- und Diversity-Aspekte (5-15); Entwicklung eines GenderLeitfadens: Anwendung auf Fallbeispiele: Forschungsgebiet Energie und Umwelt: Edelgard Gruber, Miriam Taani: Fallbeispiel 'Mini-Photovoltaikmodule für Kleingeräte' (19-30); Edelgard Gruber: Fallbeispiel 'Dezentrales Urbanes Infrastruktursystem (DEUS 21)' (31-43); Barbara Schlomann: Fallbeispiel 'Emmissionsrechtehandel' (45-55); Forschungsgebiet Informations- und Kommunikationstechnik: Simone Kimpeler: Fallbeispiel 'IPerG - Integriertes Projekt über Pervasive Gaming' (57-67); Simone Kimpeler: Fallbeispiel 'Entfaltung von Airbags/Simulationssoftware' (69-76); Forschungsgebiet Life Sciences: Bärbel Hüsing: Fallbeispiel 'Klinische Prüfung eines Heuschnupfenmedikamentes' (77-87); Bärbel Hüsing: Fallbeispiel 'Entwicklung von transgenen Pflanzen für die Produktion von drei pharmazeutischen Wirkstoffen' (89-102); Bärbel Hüsing: Fallbeispiel 'Entwicklung Funktioneller Lebensmittel mit Algeninhaltsstoffen' (103-113); Forschungsgebiet Produktionstechnik und Arbeitsorganisation: Claudia Rainfurth: Fallbeispiel 'Entwicklung eines Pflegeroboters' (115-120); Claudia Rainfurth: Fallbeispiel 'Entwicklung eines Montage-Systems' (121-127); Claudia Rainfurth: Fallbeispiel 'Schneidmesser-Entwicklung' (129-134); Forschungsgebiet Transport und Verkehr: Edelgard Gruber: Fallbeispiel 'City Floating Car Data' (135-148); Edelgard Gruber: Fallbeispiel 'Virtuelle Mobilitätszentrale' (149-160); Gendersensible Sprache und For-

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schungsmethoden: Solveig Wehking: Gendersensible Sprache (163-166); Susanne Bührer: Gendersensible Forschungsmethoden (167-176).

[308-L] Burkhardt, Anke; König, Karsten (Hrsg.): Zweckbündnis statt Zwangsehe: Gender Mainstreaming und Hochschulreform, (Wittenberger Hochschulforschung : Studien des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg an der MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg), Bonn: Lemmens 2005, 260 S., ISBN: 3-932306-73-2 INHALT: "Die Verbindung von Hochschulreform und Gleichstellungsfortschritt stellt ein hochschulpolitisches Ziel dar, über dessen Realisierungswege die Meinungen nach wie vor weit auseinander gehen. Gegenwärtig gilt 'Gender Mainstreaming' als die erfolgversprechendste Strategie. Der Begriff droht jedoch, zur inhaltsleeren Reformfloskel zu verkommen: 'Die Gender Mainstreaming-Rhetorik befindet sich im Mainstream; meist ohne Konsequenzen für die Organisation oder für die Handelnden', wie Heidemarie Wüst, Hochschulfrauenbeauftragte, in diesem Band diagnostiziert. Die Autorinnen und Autoren gehen der Frage nach, wie die ursprünglich für Politik und Verwaltung konzipierte Strategie in der Expertenorganisation Hochschule umgesetzt werden kann. An Hand nationaler und internationaler Erfahrungen staatlicher Behörden auf Bundes- und Landesebene sowie gesellschaftlicher Organisationen einerseits und vielversprechender Anwendungsbeispiele aus der Hochschulpraxis andererseits werden Ansatzpunkte für Gender Mainstreaming im aktuellen Hochschulreformprozess herausgearbeitet. Dabei gilt das Hauptaugenmerk der Studienstrukturreform im Zuge des Bologna-Prozesses, der Akkreditierung von neuen Studiengängen sowie der Modernisierung der Hochschulsteuerung. Vieles deutet darauf hin, dass zum 'Erfolgsrezept' verbindliche Rahmenvorgaben von Seiten der jeweiligen Leitung kombiniert mit einem möglichst großen Ausgestaltungsfreiraum der Akteurinnen und Akteure vor Ort sowie ein transparentes Controlling und ein Anreizsystem gehören." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anke Burkhardt: Gender Mainstreaming: Spagat zwischen 'Paralleluniversum' und 'Systemstandard'. Anmerkungen zu Tagungsintention und -verlauf (9-22); Reinhard Kreckel: Gender Mainstreaming Prämissen zur Diskussion. Begrüßung und Einführung zur Tagung (23-26); Ulrich Kasparick: Grußwort des Parlametarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (27-28); Isolde Hofmann: Gender Mainstreaming in Sachsen-Anhalt (29-36); Isabel Beuter: Neue Tendenzen der europäischen Gleichstellungspolitik und die 'European Platform of Women Scientists' (37-43); Irene Pimminger: Implementierung von Gender Mainstreaming. Grundsätzliche Überlegungen und praktische Erfahrungen (44-48); Brigitte Lohkamp: Wie kommt Gender Mainstreaming in die Hochschulen? Der nordrhein-westfä-lische Weg (49-55); Regina Metzger: Gender Mainstreaming im Kontext der neuen Steuerungsinstrumente an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt (56-57); Christoph Behrens: Erfolgsdeterminanten der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Landesverwaltung (59-70); Larissa Klinzing: Gender Mainstreaming im Prozess der Organisationsentwicklung (71-74); Heidrun Jahn: Gleichstellungspolitische Ansätze im Akkreditierungsverfahren (75-81); Elisabeth Maurer: Gender Mainstreaming als Bestandteil der institutionalisierten Qualitätssicherung an der Universität Zürich? (82-89); Mechthild Koreuber: Zentrale Vorgabe - dezentrale Vielfalt: Gleichstellung als verbindliches Element von Studienreform (90-97); Marion Kamphans/Nicole Auferkorte-Michaelis: Das 'Dortmunder Modell' - Implementierung von Gender (Mainstreaming) in Studium und Lehre (98-110); Renate Gahn: Gender Mainstreaming im Reformprozess an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (111-118); Andrea Güttner: Die Balanced Scorecard. Ein methodischer Ansatz zur Implementierung der Kategorie Gen-

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der in Qualitätssicherungssysteme einer Hochschule (119-128); Dirk Hartung: Zur Verträglichkeit von Qualitätsmanagement und Gleichstellungspolitik in der Forschung. Das Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft (129-135); Heidemarie Wüst: Gender Mainstreaming im Kontext von Qualitätsmanagement an Hochschulen (136-149); Peer Pasternack: GM und QM: wechselseitige Irritationen. Arbeitsgruppenbericht (150-155); Annette Fleck: Akkreditierung an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin (156-160) und weitere Beiträge.

[309-L] Dalhoff, Jutta: Wissenschaftliche Karrierewege von Medizinerinnen und Strategien zu ihrer Förderung, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1/2006, S. 11-22 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Frauen_2006-1.pdf) INHALT: "Der Beitrag beschreibt und analysiert die vertikale geschlechtsspezifische Segregation in wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der medizinischen Fächer (vertikale Segregation: mit aufsteigender Qualifikations- und Gehaltsstufe sinkt der Frauenanteil in dem Fach). Ausgehend von den wichtigsten Erklärungsansätzen werden beispielhaft bestehende Strukturen und Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene vorgestellt, die dem erklärten Ziel dienen, die geschlechtergerechte Teilhabe in Forschung und Lehre nachhaltig voranzutreiben." (Autorenreferat)

[310-L] Doetsch, Brigitte (Hrsg.): Philosophinnen im dritten Jahrtausend: ein Einblick in aktuelle Forschungsfelder, (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 154), Bielefeld: Kleine 2004, 189 S., ISBN: 3-89370-395-0 INHALT: "In den letzten 2000 Jahren gab es Zeiten, in denen das philosophische Werk von Frauen beachtet wurde, in anderen Zeiten wiederum nicht. Die Einbeziehung der interdisziplinären Ansätze und Arbeiten von Philosophinnen ist aber unerlässlich, damit die philosophischen Portfolios nicht unvollkommen bleiben und der akademische Diskurs vervollständigt wird. Mit der Vortragsreihe Philosophinnen im dritten Jahrtausend wurde eine Grundsatzreflektion zu Frauen- und Geschlechterforschung an der Technischen Universität Carolo Wilhelmina zu Braunschweig eröffnet, die nicht 'jederzeit' und 'allerorts' mit der gebotenen Selbstverständlichkeit ermöglicht wird. Die Veröffentlichung dieser Vorträge soll einmal mehr das Potenzial qualifizierter, professioneller Wissenschaftlerinnen aufzeigen, einen Einblick in die aktuellen Forschungsfelder der Philosophinnen im dritten Jahrtausend geben und ihre vielfältigen interdisziplinären Ansätze erkennbar machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-8); Brigitte Doetsch: Wie dieses Buch entstand und warum es geschrieben werden musste (9-15); Ruth Hagengruber: Vom Besonderen zum Allgemeinen - zu einer Neuorientierung im Verhältnis von Philosophie, Wissenschaft und Feminismus (17-28); Martina Plümacher: Gender-Perspektiven in der Perspektive einer Philosophie epistemischer Perspektivität (29-51); Herta Nagl-Docekal: Feministische Philosophie - aktuelle Perspektiven (53-68); Teresa Orozco: 'Der totale Staat aus Schwäche' Männlichkeitskonstruktionen im Denken Carl Schmitts (69-90); Brigitte Rauschenbach: 'Wenn Sokrates eine Frau gewesen wäre...' Denken an der Grenze des Undenkbaren (91-113); Jutta Weber: Hybride Technologien. Technowissenschaftsforschung als transdisziplinäre Übersetzungspolitik (115-151); Susanne Lettow: Das Dispositiv der Bioethik. Elemente einer feministischen Kritik (153-173);

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Elisabeth List: Grenzen der Erkennbarkeit. Thesen zur Epistemologie des Lebendigen (175184).

[311-F] Ebert, Christa, Prof.Dr.; Trebisz, Margorzata, Dr. (Bearbeitung): Geschichte und Theorie des Feminismus INHALT: Untersuchungsgegenstand ist die Theorie und Geschichte des Feminismus in ihren unterschiedlichen Ausprägungen in West- und Osteuropa. Bislang wurden drei Schwerpunktthemen bearbeitet. Anhand der Analyse der Bilder von der "neuen Frau" in den Moderne- und Modernisierungsprozessen des 20. Jahrhunderts werden zeitverschobene und unterschiedliche Entfaltungen weiblicher Selbstentwürfe in West- und Osteuropa betrachtet. Untersucht wurden in einem zweiten Arbeitsschritt Mutterbilder und Mütterlichkeitskonzepte im ästhetischen Diskurs. Fragen der Wechselbeziehungen zwischen Nation und Gender, d.h. zwischen geschlechtlichen und nationalen Identitätskonstruktionen. Die Maria-Figur als kulturelles Konstrukt im interdisziplinären Diskurs. Bisherige Arbeitsschritte: Durchführung gemeinsamer Seminare an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zum Thema: Feministische Diskurse im 19. und 20. Jahrhundert; deutsch-polnische Konferenz in Karpacz (Polen) vom 24.03.-28.03.98; Workshop in Wroclaw vom 04.-06.10.1999; Symposium vom 22.23.11.2001 in Frankfurt (Oder) zum Thema: Nation und Geschlecht - Wechselspiel der Identitätskonstrukte; Konferenz vom 1.-2.12.2003 im Collegium Polonicum in Slubice zum Thema: Maria Figur als kulturelles Konstrukt im interdisziplinären Diskurs. Gegenstand der Konferenz war die Darstellung des Motivs der Maria in den Künsten und kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Den gemeinsamen Fokus bildete die Frage, wie sich aus den unterschiedlichen Marien-Darstellungen die Geschlechtsbilder der jeweiligen Epoche herauslesen lassen. Analysiert wurden die vielfältigen Einschreibungen und Inszenierungen des Marien-Symbols in der Kultur. Die Debatte richtete sich gleichzeitig auf Wertevorstellungen in der modernen Gesellschaft und auf die Produktivität feministischer Theorien für die kulturelle Analyse des Marien-Phänomens. Die Konferenzbeiträge bezogen sich auf Bereiche wie: Geschichte der deutschen Literatur, Geschichte der slawischen Literaturen (polnische und russische), schwedische Literatur, Anthropologie, Rhetorik und Kunstgeschichte. Zu Gast waren Wissenschaftler der Universitäten Wroclaw, Wien, München, Katowice. Die Materialien der MariaKonferenz werden gegenwärtig zum Druck vorbereitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westund Osteuropa ART: keine Angabe BEGINN: 1996-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Literaturwissenschaft, insb. osteuropäische Literaturen (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Ebert, Christa (Prof.Dr. Tel. 0335-5534-2287, e-mail: [email protected])

[312-L] Fait, Barbara: Geschlechterkampf?: Gender als Ansatz historischen Fragens, in: Heidrun Baumann, Ingrid Martin (Hrsg.): Frauen in der Wissenschaft : Karrierechancen im Hochschulbetrieb, Bielefeld: Daedalus Verl., 2003, S. 77-101, ISBN: 3-89126-176-4

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INHALT: Der Beitrag erinnert zunächst daran, dass erst Naturrecht und Aufklärung einen Wandel der Geschlechterverhältnisse seit den 70er Jahren des 18. Jahrhundert herbeigeführt haben, der eine Partizipation von Frauen an Bildung, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft und damit weibliche Emanzipation ermöglichte. Die Autorin führt in die geschichtliche Dimension des Gender-Ansatzes ein, indem sie danach fragt, wie die Geschichtswissenschaft mit dem Faktum umgeht, dass "die Menschheit als Objekt historischer Forschung in ihrer sozialen Bedingtheit in zwei große Hälften zerfällt: in Männer und Frauen." Die Ausführungen werden am Beispiel des "Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten" (1794) mit seinen geschlechterpolitischen Dimensionen konkretisiert. Es erhält seine besondere Bedeutung für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen durch die Auswirkungen auf die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert und den Einfluss auf das Bürgerliche Gesetzbuch, das seit 1899 bis heute in Kraft ist. Der Blick zurück schafft Verständnis für weibliche Verhaltensweisen heute und hilft, aktuelle Diskriminierungen wahrzunehmen und deren Entstehung und Auswirkungen nachzuvollziehen. (ICA2)

[313-F] Focks, Petra, Prof.Dr. (Bearbeitung): Neue Chancen für Mädchen und Frauen. Forschungs- und Praxisentwicklung zur Integration von Technik in die Soziale Arbeit INHALT: Die Erleichterung des Zugangs von Mädchen und jungen Frauen zu technischen Berufsbereichen und die Erhöhung des Anteils von Frauen in Naturwissenschaft und Technik werden im Sinne einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Bildungspolitik immer wieder gefordert. Eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Naturwissenschaft und Technik ist ein Ziel, das im Rahmen einer Politik der Desegregation des Arbeitsmarktes und damit einer Politik der Geschlechtergerechtigkeit formuliert wird. Die Katholische Hochschule hat in Kooperation mit dem Frauenbildungsträger LIFE e.V. ein Studienangebot entwickelt und erprobt, das Studentinnen dazu befähigt, ökotechnische Seminare für Mädchen in Schulen und Jugendfreizeitheimen zu konzipieren und durchzuführen. Darüber hinaus wurde ein Netzwerk zwischen der Katholischen Hochschule für Sozialwesen, LIFE e.V. und technischen Hochschulen in Berlin aufgebaut mit dem Ziel, Mädchen für technische Studiengänge zu motivieren. Exemplarisch wurde dazu an der KHSB untersucht, wie und wodurch Studentinnen - als zukünftige Sozialpädagoginnen - unterstützt werden können als Multiplikatorinnen für Technik in der Mädchenarbeit zu wirken. Das Projekt wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Land Berlin im Rahmen der Fördermaßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen. Informationen im Internet sind unter: http://www.life-online.de und auf dem Webportal HWP-Fachprogramm Chancengleichheit: http://www.cews.uni-bonn.de/hwp sowie unter: http://www.petra-focks.de abrufbar. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre INSTITUTION: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (Köpenicker Allee 39-57, 10318 Berlin); Life e.V. - Frauen Entwickeln Ökotechnik (Dircksenstr. 47, 10178 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-50101040)

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[314-F] Franzke, Astrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Franzke, Astrid, Dr.phil.; Gotzmann, Helga, Dipl.-Soz.Wiss. (Leitung): Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen - institutionelle Potentiale und Veränderungen INHALT: Ziel dieser Evaluation ist es, zu untersuchen, wie Strukturen, Potenziale und Innovationen im Kontext der Mentoringzusammenhänge so gestaltet werden können, dass neue Optionen für die Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen entstehen. Zentrale Hypothese: Je enger Mentoring mit dem Hochschulbetrieb verzahnt ist und je besser es auf dessen Zielgruppen und Interessen zugeschnitten ist, desto nachhaltiger der Erfolg. Spezielle Fragestellungen: Welche Impulse gehen von Mentoringprojekten für die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses und als Wettbewerbsfaktor für die Erhöhung der weiblichen Studierendenzahlen aus? Welche Innovationen sind die Fachbereiche/ Institute bereit mitzugehen? Welche Strukturellen Hindernisse lassen sich durch Mentoring sichtbar machen und dabei wie abbauen? Was sind Bedingungen erfolgreicher Implementierungen? ZEITRAUM: Febr. 2003 bis Okt. 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Über drei leitfadengestützte Interviews je Projekt sollen verschiedene Kompetenzund Entscheidungsträger der Hochschule zu den strukturellen Potenzialen von Mentoring befragt werden. Durch eine zielgruppenvergleichende Untersuchung (Schülerinnen, Studentinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen) werden Implementierungsoptionen erhoben. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter (Hrsg.): Institutionelle Potenziale und Veränderungen - Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen. Hildesheim 2005, 103 S.+++Franzke, Astrid: Mentoring und Strukturveränderung. in: Nienhaus, Doris; Pannatier, Gael; Töngi, Claudia (Hrsg.): Akademische Seilschaften: Mentoring für Frauen im Spannungsfeld von individueller Förderung und Strukturveränderung. Gender-Wissen, Bd. 9. Wettingen: eFeF-Verl. 2005, S. 171-183. ISBN 3-905561-64-6.+++Dies.: Frauenförderung und Mentoring - Perspektiven für niedersächsische Hochschulen. in: Wender, Ingeborg; Popoff, Aglaja (Hrsg.): Mentoring & Mobilität: Motivierung und Qualifizierung junger Frauen für Naturwissenschaft und Technik. Aachen: Shaker 2005, S. 239-247. ISBN 3-8322-2324-X.+++Dies.: Mentoring an Hochschulen - innovative Potenziale zur Steigerung des Frauenanteils in Naturwissenschaft und Technik? Ergebnisse einer niedersächsischen Evaluationsstudie. in: Löther, Andrea (Hrsg.): Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen. Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung, Bd. 3. Bielefeld: Kleine Verl. 2004, S. 171-185. ISBN 3-89370-399-3. +++Dies.: Netzwerkbildung im Mentoring - Ambivalenzen und Chancen. in: Feltz, Nina; Koppke, Julia (Hrsg.): Netzwerke, Formen, Wissen: Vernetzungs- und Abgrenzungsdynamiken der Frauen- und Geschlechterforschung. Focus Gender, Bd. 1. Münster: Lit Verl. 2004, S. 138-145. ISBN 3-8258-8203-9. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter -LNHF- FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur INSTITUTION: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der HAWK Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim (Goschentor 1, 31134 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 05121-883-191)

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[315-L] Gisler, Priska: Zwischen Scylla und Charybdis?: Institutionalisierung und Kontextualisierung transdisziplinärer Geschlechterforschung, in: Heike Kahlert, Barbara Thiessen, Ines Weller (Hrsg.): Quer denken - Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 115-142, ISBN: 3-531-14522-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8) INHALT: Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Zusammenhang von Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik. Zunächst werden wissenschaftssoziologische Konzepte diskutiert, die sich mit institutionellen Veränderungsprozessen von Wissenschaft beschäftigen und damit einen Beitrag zur Rolle von Transdisziplinarität bei der Hervorbringung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Geschlechterforschung leisten können. Im Folgenden geht es um die Geschlechterforschung in der Schweiz und ihre Verbindung zur Gleichstellungspolitik, um die Konzeptualisierung von Geschlecht und um die Bedeutung des imaginierten Publikums. Empirisch basiert die Untersuchung auf einer Dokumentenanalyse von Internetseiten von Gleichstellungsbüros und Einrichtungen der Geschlechterforschung in der Schweiz. Behandelt werden Arbeitsschwerpunkte der Geschlechterforschung, Konzepte des Wissenstransfers, die Rolle der Kategorie Geschlecht in Bezug auf Gleichstellungsprogramme sowie die Adressatinnen, für die Wissen produziert wird. Die Untersuchung macht ein Spannungsverhältnis zwischen der universitären Geschlechterforschung und der Gleichstellungsarbeit sichtbar. (ICE2)

[316-L] Gubitzer, Luise; Schunter-Kleemann, Susanne (Hrsg.): Gender Mainstreaming - Durchbruch der Frauenpolitik oder deren Ende?: kritische Reflexionen einer weltweiten Strategie, (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 17), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 253 S., ISBN: 3-631-53251-2 INHALT: "Gender Mainstreaming ist seit der UN-Frauenkonferenz in Peking (1995) ein internationales Instrument der Gleichstellung. Als solches wurde es in der EU und ihren Mitgliedsländern eingeführt. In diesem Sammelband erfolgt eine theoretische und politische Verortung der Gender Mainstreaming-Strategie und eine differenzierte Diskussion über ihre Reichweite für organisatorische Veränderungen. Neben den theoretischen Beiträgen erfolgt eine Analyse von Gender Mainstreaming in der Technologie-, Arbeitsmarkt-, Budget- und Hochschulpolitik. Gender Mainstreaming wird als Berufsfeld dargestellt und es wird untersucht ob die Männerbeteiligung Garant für Erfolg oder neuer Mythos ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Michalitsch: Gleichheit, Differenz, Gerechtigkeit. Gender-Mainstreaming im Spiegel feministischer Theorien; Susanne Schunter-Kleemann: Gender Mainstreaming und die Ziele der Neuen Frauenbewegung(en) - Uneindeutigkeiten und der Verlust des Politischen; Regine Bendl: Gender Theory Goes Business - Geschlechtertheorien als Ausgangspunkt zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in verschiedenen Organisationskulturen; Ursula Rosenbichler: Frauenpolitische Betrachtungen zum Thema (Un-)Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt, oder: Wie und wem nutzt Gender Mainstreaming?; Barbara Fuchs: Gender Mainstreaming (GM) im technologiepolitischen Umfeld. Eine Analyse mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT); Elfriede Fritz: Gender Mainstreaming im Bundesministerium für Finanzen - eine Strategie auf dem Weg; Christine Roloff: Gender Mainstreaming - ein Beitrag zur Hochschulreform; Anne Rösgen: Männerbeteiligung und Gender Mainstreaming (GeM): 'Garant für Erfolg oder neuer Mythos'?; Karl Schörghuber: Gender Mainstreaming und Männerbeteiligung - 'Garant für Erfolg oder neuer

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Mythos'?; Nadja Bergmann: Gender Mainstreaming als Berufsfeld; Ulli Gschwandtner, Birgit Buchinger: Gendern heißt ändern! Standards und Qualitätskriterien für Gender Mainstreaming-Prozesse.

[317-L] Hark, Sabine: Dissidente Partizipation: eine Diskursgeschichte des Feminismus, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, 1763), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, 456 S., ISBN: 3-518-29353-2 INHALT: "Dissidente Partizipation verfolgt den Kurs, den der akademisch gewordene Feminismus seit den frühen 1970er-Jahren genommen hat. Angesiedelt an den Schnittstellen von Wissenschaftssoziologie, Hochschulforschung, wissenssoziologischer Diskursanalyse und feministischer Theorie, fragt das Buch ebenso nach dem feminist turn von Wissenschaft wie nach dem academic turn von Feminismus. Analysiert werden die widersprüchlich verlaufenden Prozesse der akademischen Verdichtung und Verstetigung von feministischem Wissen, dessen Produktion als und Transformation in ein akademisch intelligibles Unternehmen im Kontext der mächtigen Mikrostrukturen der Normalwissenschaft sowie der gegenwärtigen Transformationen von Universität und Wissenschaft. Angeleitet sind diese Analysen von der These, dass Teilhabe die prekäre Voraussetzung für Veränderung ist. Diese Bedingung der Möglichkeit feministischen wissenschaftlichen Wissens zeitigt eine Reihe von intellektuellen und institutionellen Aporien, an denen sich die Praxis dissidenter Partizipation entscheidet." (Autorenreferat)

[318-L] Hark, Sabine: Inter/Disziplinarität: Gender Studies Revisited, in: Heike Kahlert, Barbara Thiessen, Ines Weller (Hrsg.): Quer denken - Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 61-89, ISBN: 3-531-14522-3 (Standort: UB Bonn(5)2006/8) INHALT: Anhand einer symptomalen Lektüre von Titel und Einleitung eines Sammelbandes zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung ("Das undisziplinierte Geschlecht") diskutiert die Verfasserin zunächst den Anspruch der Frauen- und Geschlechterforschung, nicht "diszipliniert" zu sein. Sie beschäftigt sich im Folgenden in wissenschaftshistorischer und -soziologischer Perspektive mit der Frage, was eine akademische Disziplin als solche ausmacht. Wissenschaftsdisziplinen werden als "diskursive Formationen", als Ensembles heterogener Elemente und als politische Institutionen beschrieben. Anhand der in den Studiengängen zur Frauen- und Geschlechterforschung häufig behandelten Frage der Kanonisierung wird diskutiert, in wie fern Kanonisierung institutionelles Vergessen, aber auch reflexive feministische Gedächtnisbildung begünstigen kann. Um dem Anspruch der Undiszipliniertheit gerecht werden zu können, so das Fazit der Verfasserin, braucht es nicht weniger, sondern mehr institutionelle und intellektuelle Disziplin. (ICE2)

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[319-L] Hering, Sabine; Kruse, Elke: Frauen im Aufwind des Bologna-Prozesses?: erste Hinweise zu Chancen, Risiken und Nebenwirkungen ; eine Tagungsdokumentation: "Analysen und Handlungsempfehlungen zur Herstellung von Chancengleichheit bei der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen an deutschen Hochschulen", 2003, Siegen 2004, 37 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.bolognaprozess-gender.uni-siegen.de/Seite%203/Endfassung%20Doku%20Homepage1.pdf) INHALT: Immer mehr europäische Staaten folgen dem Bologna-Prozess der Einführung neuer Bachelor- und Masterstudiengänge. Dabei blieben die geschlechtsspezifischen Folgen des Erneuerungsprozesses lange Zeit ohne Beachtung. Im Oktober 2003 fand eine Tagung zum Thema Gender Mainstreaming statt, die folgenden Fragen nachging: Wie wirken sich die neuen Strukturen auf Studentinnen und Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Forscherinnen und Forscher Professorinnen und Professoren aus? Welche Unterschiede lassen sich bei Studentinnen und Studenten im Hinblick auf Studienwahl, Studiensituation, Berufseinmündung und Weiterstudium ausmachen? Wie verändern sich Karrierechancen und Karriereschritte der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Bezug auf Qualifikationsstellen oder Mitarbeit in Forschungsprojekten? Welche Fördermöglichkeiten wären geeignet, um die neue Struktur gendergerecht zu gestalten? Die Ergebnisse der Tagung zeigen mögliche weitreichende Konsequenzen der Reform. Diese können für Frauen und Männer in einer Erleichterung des Einstiegs in das Wissenschaftssystem oder in Berufsfelder der Wirtschaft bestehen, können aber auch zu der Rückentwicklung geschlechtsstereotyper Präferenzen beitragen. Anwendungsbezogene Interessen von Frauen können durch die Flexibilisierung möglicherweise einfacher berücksichtigt werden. Es wird jedoch auch deutlich, dass die Konsequenzen noch nicht hinreichend abgesichert sind, weil es an Forschung in diesem Feld fehlt und weil sich das Bewusstsein gegenüber geschlechtsspezifischen Perspektiven und Risiken der Reform erst zu entwickeln beginnt. Aus bisherigen Fakten zur Implementierung von Bachelor- und Masterstudiengängen mit ihren Chancen und ihren weniger frauenförderlichen Nebenwirkungen, werden Handlungsempfehlungen auf der Ebene der Bildungs- und Hochschulpolitik, der Ebene der Hochschulentwicklung sowie auf der Ebene der Forschung abgeleitet. (IAB)

[320-L] Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien -ZtG- (Hrsg.): Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum: Studiengänge, Erfahrungen, Herausforderungen : Dokumentation der gleichnamigen Tagung vom 4.-5. Juli 2003, Berlin: Trafo Verl. Weist 2004, 182 S., ISBN: 3-89626-385-4 INHALT: "1997 wurden an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der HumboldtUniversität Berlin die ersten interdisziplinären Magisterstudiengänge in den Gender Studies eingerichtet. Sechs Jahre danach schien der Zeitpunkt für einen ersten Erfahrungsaustausch und für die Diskussion von Zielen und Strategien ihrer weiteren Implementierung, allerdings ausschließlich bezogen auf die Universitäten, gekommen. So lud das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der HU Berlin am 4.-5. Juli 2003 Vertreter/innen aller Einrichtungen ein, die Gender Studies-Studiengänge und interdisziplinäre Studienschwerpunkte bereits institutionalisiert haben. Die intensive Diskussion zu dem Thema lässt sich in dieser Dokumentation nicht vollständig abbilden, aber die gehaltenen und nun abgedruckten Inputreferate geben einen Über- und Einblick in den Stand der Diskussionen zu den im deutsch-

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sprachigen Raum bisher gemachten Erfahrungen und Herausforderungen in den Gender Studies." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Jähnert: Der Status quo der Gender Studies im deutschsprachigen Raum (10-20); Grundinformationen zu den Studiengängen/interdisziplinären Studienschwerpunkten (21-68); Susanne Baer: Einführung (69-72); Bettina Mathes: Auf Sand gebaut...: Der Kanon, der (k)einer ist (73-76); Christa Binswanger / Brigitte Schnegg: Kanon - no Kanon: Historische und literaturwissenschaftliche Überlegungen zur Traditionsbildung in den Gender Studies (77-79); Konstanze Plett: Vertragen sich Kanon und Interdisziplinarität? (80-82); Gabriele Dietze: Wie viel 'Race' ist in den Gender Studies? (83-85); Sabine Kock: Ein Beispiel: Konzeption und Inhalte von Einführungsmodulen für die Gender Studies (86-91); Michael Groneberg: Diskussionsbeitrag (92-92); Bettina Mathes: Einführung (93-94); Sabine Hark: Die 'zweite Schicht'. Begrenzte Möglichkeiten inter- und transdisziplinärer Frauen- und Geschlechterforschung (95-98); Kerstin Palm: Die Kategorie Gender - in den Naturwissenschaften undenkbar? (99-102); Michael Groneberg: Disziplinarität: inter oder multi? Erfahrungen und die Lehren daraus (103-104); Helga Hauenschild: Abenteuer Interdisziplinarität - eine Herausforderung für Studierende und Lehren daraus (105-107); Elke Hartmann: Einführung (108-108); Sybille Küster: 'VINGS to fly with?' Gender Studies im virtuellen Raum (109-113); Daniela Hrzân: Gender Goes Multimedia. Chancen multimedialer Lehre für die Umsetzung von Transdisziplinarität in den Gender Studies (114-118); Susanne Baer: Einführung (119-120); Marianne Schmidbaur: Schlüsselqualifikationen durch Gender Studies. Ergebnisse der Studie: Employment and Women's Studies (121-127); Brigitte Liebig: Gender Studies zwischen Angebot und Nachfrage - Risiken und Chancen (128-131); Sibylle Raasch: Berufsfelder in Wirtschaft und Verbänden für Gender Studies? (132-135); Karin Aleksander: Wie werden Gender Studies-Studierende mit der notwendigen Literatur versorgt? Diskussionsbeitrag (136-138); Christiane Micus-Loos: Einführung (139-141); Marion Mangelsdorf: Rolle der Studiengänge für Frauen- und Geschlechterstudien in einer Wissensgesellschaft (142-143); Kirstin Eckstein: Von einzelnen FrauenLehrveranstaltungen zu einem Wahlfach Gender Studies. Erfahrungen aus Salzburg (144148); Ilona Pache: Zu konzeptionellen Chancen und kapazitären Risiken. Studienreform und Geschlechterstudien an der HU (149-152); Michaela Kuhnhenne: Zum Spannungsverhältnis zwischen Programmprofil und Mehrfachnutzung vonGender-Studies-Modulen (153-156); Smilla Ebeling / Karin Flaake / Heike Fleßner: Modularisierung und Übergänge in die BA/MA-Studiengangsstruktur - aktuelle Anforderungen an Frauen- und Geschlechterstudien (157-159); Antje Hornscheidt / Gabriele Jiihnert: Einführung (160-161); Dominique Grisard: Politisierung der Wissenschaft oder Entpolitisierung der Geschlechterstudien. Gender Studies an der Universität Basel (162-166); Annelie Ruling: Gender Studies zwischen Isolation und Integration: Welche Modelle der strukturellen Verankerung bieten sich heute an? (167-170); Anita Runge: 'Zielvereinbarungen' als Chance für die Einrichtung innovativer Studienprojekte im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies (171-173); Marion Mangelsdorf: Vermittlungsversuche. Die Bedeutung von Koordinationsstellen (174-176); Dominique Grisard: Institutionalisierung von Graduiertenkollegs im Bereich Gender Studies in der Schweiz (177-181).

[321-L] Kahlert, Heike: Wissenschaftsentwicklung durch Inter- und Transdisziplinarität: Positionen der Frauenund Geschlechterforschung, in: Heike Kahlert, Barbara Thiessen, Ines Weller (Hrsg.): Quer denken - Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 23-60, ISBN: 3-531-14522-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8)

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INHALT: Die Idee der Inter- oder Transdisziplinarität wird besonders in Zeiten sozialer Umbrüche hoch gehalten. Die Frauen- und Geschlechterforschung ist hierfür ein gutes Beispiel. Mit ihrer kritischen Reflexivität, der Kategorie Geschlecht als Grundtheorem und der Hochschätzung von Interdisziplinarität leistet sie einen Beitrag zur Erneuerung wissenschaftlichen Wissens. Die Verfasserin unterscheidet drei idealtypische Positionen der Frauen- und Geschlechterforschung in Bezug auf die Verortung der Disziplin im Wissenschaftssystem: die "nomadisch" existierende, die disziplinär integrierte und die autonome Frauen- und Geschlechterforschung. Die epistemologischen Orientierungen, Aspekte der beruflichen Verwertung und institutionelle Faktoren, die mit diesen drei idealtypischen Positionen einhergehen, werden auf drei Dimensionen analysiert: Wissenschaftstheorie, Hochschulpolitik, Karriereplanung. Abschließend werden weitere Forschungsfragen zur Interdisziplinarität in der Frauen- und Geschlechterforschung formuliert. (ICE2)

[322-F] Leicht-Scholten, Carmen, Dr.; Kehr, Petra (Bearbeitung); Hill, Paul, Prof.Dr. (Leitung): Tandem plus INHALT: Entwicklung und Durchführung eines modularen Mentoring-Programms zur Förderung von Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen an staatlichen Hochschulen/ Universitäten und Forschungseinrichtungen. Für weiterführende Informationen siehe auch: http://www.tandemplus.de . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Mikrosoziologie (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-80-96097, e-mail: [email protected])

[323-L] Macha, Hildegard: Frauen und Macht - die andere Stimme in der Wissenschaft, in: Heidrun Baumann, Ingrid Martin (Hrsg.): Frauen in der Wissenschaft : Karrierechancen im Hochschulbetrieb, Bielefeld: Daedalus Verl., 2003, S. 38-63, ISBN: 3-89126-176-4 INHALT: Der Beitrag analysiert, unter welchen Bedingungen Wissenschaftlerinnen an Universitäten heute arbeiten, welche Faktoren maßgeblich die Akzeptanz ihrer Forschungen und ihre persönliche Karriere beeinflussen. Dabei geht die Autorin vor allem der Frage nach den biographischen Perspektiven von Wissenschaftlerinnen nach. Ausgehend von der Beobachtung, dass Frauen heute zunehmend Ehrgeiz entwickeln und Anspruch auf Führungspositionen erheben, werden die Unterschiede im Führungsverhalten, im Führungsstil und in der Führungsqualität von Frauen und Männern untersucht und verglichen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Entstehungsbedingungen von weiblichen und männlichen Führungsstilen und deren spezifischen Ausformungen, stellt die Autorin Faktoren struktureller gesellschaftlicher Diskriminierung dar, die nicht zuletzt auf eine unterschiedliche Sozialisierung in Kindheit und Jugend zurück zu führen sind und einen erheblichen Einfluss auf spätere weibliche und männliche wissenschaftliche Karrieren ausüben. Mädchen werden weit weniger als Jungen bereits in ihrer Kindheit und Schulzeit daraufhin erzogen, beruflich erfolgreich zu sein, Kar-

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riere zu machen und im späteren Berufsleben Macht, hier eher als Verantwortung denn als Herrschaft verstanden, auszuüben. Die Unterschiede lassen sich daher nicht, so die Autorin, biologisch begründen; sie sind sowohl auf eine besondere Begabung wie auch auf individuelle Bildungsprozesse zurückzuführen und äußern sich in einem "weiblich netzförmigen Führungsstil". Ziel hat es zu sein, diesen weiblichen Führungsstil mit den "Stärken des sogenannten männlich-pyramidalen Führungsstils" zusammenzuführen, um zu einem innovativen Ansatz zu kommen, der jungen Wissenschaftlerinnen auch neue Perspektiven an Universitäten eröffnen kann. (ICA2)

[324-L] Maihofer, Andrea: Inter-, Trans- und Postdisziplinarität: ein Plädoyer wider die Ernüchterung, in: Heike Kahlert, Barbara Thiessen, Ines Weller (Hrsg.): Quer denken - Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 185-202, ISBN: 3-53114522-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8) INHALT: Die Verfasserin stellt zunächst Konzept und Stand der Institutionalisierung der Gender Studies in Basel dar und zeigt, welche curriculare Entscheidungen dort der Entwicklung der Studienangebote zu Grunde liegen. Sie zeigt im Folgenden auf, welche Hintergründe zur vermehrten Forderung nach Inter- und Transdisziplinarität geführt haben. Es schließen sich definitorische Überlegungen zu Disziplinarität, Multi- und Pluridisziplinarität, Interdisziplinarität, Transdisziplinarität und Postdisziplinarität an. In Zukunft wird nach Einschätzung der Verfasserin die Bedeutung von Trans- und Postdisziplinarität zunehmen. (ICE2)

[325-L] Martin, Ingrid: Gezielte Förderung oder Feigenblatt-Funktion?: Frauen an der Universität, in: Heidrun Baumann, Ingrid Martin (Hrsg.): Frauen in der Wissenschaft : Karrierechancen im Hochschulbetrieb, Bielefeld: Daedalus Verl., 2003, S. 120-154, ISBN: 3-89126-176-4 INHALT: Die Autorin zeigt zunächst an Hand personalpolitischer Daten, dass die kleine Zahl von Frauen an Universitäten, die in hohe und höchste Positionen vordringen, erheblich hinter dem Frauenanteil in Politik und höheren Management bleiben. Der Blick wird dann auf Förderinstrumente und Förderstrategien gelenkt, die die Gleichstellung von Frauen inForschung und Lehre an Universitäten vorantreiben sollen. Nach einem Überblick über den aktuellen Frauenanteil in den verschiedenen Stadien der akademischen Laufbahn und nach einer Untersuchung der Fächerpräferenz der Studierenden weist die Autorin nach, dass bei der Wahl des Studiengangs noch immer Rollenstereotypen zum Tragen kommen. Während Frauen in den Sprach- und Literaturwissenschaften, in Psychologie und Pädagogik zahlenmäßig dominieren und dort mit Anteilen von 75 % bis 95 % vertreten sind, liegt ihr Anteil in den Ingenieurwissenschaften und der Physik bei ca. 10 % bis 20 %. Einerseits wird deutlich, dass Gleichstellung als Querschnittsaufgabe umgesetzt werden muss - eine Politik des Gender Mainstreaming. Andererseits werden die staatlichen bzw. gesetzlich verankerten monetären Instrumente kritisch hinterfragt, beispielsweise Hochschulsonderprogramme, die einer gezielten Individualförderung hochbegabter Nachwuchswissenschaftlerinnen dienen. Ergänzend werden politische Akteure vorgestellt, die sich der Umsetzung des Gleichstellungsauftrags in Forschung und Lehre verschrieben haben: Beauftragte, Netzwerke, Verbände und Lobbys, die als perso-

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nelle Infrastruktur unverzichtbar für den Erfolg des "Unternehmens Gleichstellung" sind. (ICA2)

[326-L] Matthies, Hildegard: Langlebige Männerkultur: Geschlecht und Karriere in der Industrieforschung, in: WZBMitteilungen, 2006, H. 111, S. 42-44 (Standort: USB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm111/42.pdf) INHALT: "Formalisierte Methoden der Laufbahnbegleitung können möglicherweise ein nützliches Instrument der Frauenförderung sein. Die Analyse solcher Instrumente in einem Unternehmen der Industrieforschung zeigt jedoch deren enge Grenzen auf. Nach wie vor spielt die traditionelle, von Männern dominierte Unternehmenskultur eine bestimmende Rolle." (Autorenreferat)

[327-L] Metz-Göckel, Sigrid: Bewegte Politik - fünfundzwanzig Jahre feministische Frauenhochschulpolitik des Arbeitskreises Wissenschaftlerinnen NRW, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 28/2005, H. 66/67, S. 87-102 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin rekonstruiert in ihrem Aufsatz die Entstehung, Arbeitsweise, und den politischen Einfluss des "Arbeitskreises Wissenschaftlerinnen NRW", der 1981 erstmals mit einem Memorandum zur Situation von Wissenschaftlerinnen an die Öffentlichkeit getreten ist und der die Frauenhochschulpolitik der 1980er Jahre maßgeblich mitgestaltet hat. Durch die Publizierung von vier Memoranden in den Jahren 1981 bis 1999 wirkte der Arbeitskreis auf der Bühne der Hochschul- und Wissenschaftspolitik in NRW mit. Als messbare Erfolge des AK sind heute zu verzeichnen: (1) Installierung von Frauenbeauftragten als Gleichstellungsbeauftragte an allen deutschen Hochschulen; (2) Verlängerung befristeter Arbeitsverhältnisse für Mütter um die Zeiten des Erziehungsurlaubs; (3) Etablierung des Netzwerks Frauenforschung NRW; (4) gesetzliche Auflage für Hochschulen, Frauenförderpläne zu erstellen. (ICF)

[328-L] Paasonen, Susanna: Figures of fantasy: internet, women & cyberdiscourse, (Digital Formations, Vol. 27), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, VIII, 302 S., ISBN: 0-8204-7607-2 (Standort: UB Regensburg(355)60EC1876P111) INHALT: "Figures of Fantasy explores the popularization of the idea of the Internet as a 'cyberspace' and considers the implications this has for discussions of gender and identity. The book analyzes the standard figures used to conceptualize and explain technology and gender, and traces the ways in which these concepts have served to create the figure of the Internet as a cyberspace - a manner of thinking that has come to dominate Internet research internationally, making visible its historicity, limitations, and implications. Figures of Fantasy offers an innovative theoretical approach to Internet research, and provides a highly original, systematic critique of the canonical works in the field." (author's abstract)

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[329-F] Rapp, Silke, Dipl.-Soz.Päd.; Hidessen, Berit, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Häbel, Hannelore, Prof.; Sickinger, Harald, Dipl.-Soz.Päd. (Leitung): Untersuchung zur Frage der Akzeptanz von Genderthemen und geschlechtsspezifischen Arbeitsweisen im Studium der Sozialen Arbeit INHALT: Ausgangspunkt/ Hintergrund für die Untersuchung: Entstanden sind die Pläne für das Projekt vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen Situation, in der Frauen ihre Benachteiligung offenbar häufig nicht mehr thematisierten. Ein Ausgangspunkt der Untersuchung ist die These, dass diese Haltung inzwischen auch an der EFH und vergleichbaren Hochschulen angekommen ist. Interessierende Fragenkomplexe u.a.: Welche Einstellung haben Studierende zur Gender-Thematik? Wie stehen sie zur Gleichberechtigung der Geschlechter? Welche Erwartungen haben sie insgesamt an das Studium der Sozialen Arbeit/ Seminare im Studium? Zielstellung: Das Projekt soll einschlägige Einstellungen von Studierenden und deren Veränderung im Lauf des Studiums der Sozialen Arbeit erheben. Ziel ist es, Faktoren herauszudestillieren, die eine produktive Auseinandersetzung mit Gender-Themen ermöglichen und die Akzeptanz geschlechtsspezifischer Arbeitsweisen verbessern. Im Zentrum stehen - vereinfacht ausgedrückt - die Fragen: Wie kommen die Studierenden? Wie gehen sie? Und was macht den Unterschied zwischen den Einstellungen beim Kommen und beim Gehen? METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion. Quantitative schriftliche Befragung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Südwest AG der Evangelischen Fachhochschulen INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg)

[330-L] Rauschenbach, Brigitte: "Wenn Sokrates eine Frau gewesen wäre...": Denken an der Grenze des Undenkbaren, in: Brigitte Doetsch (Hrsg.): Philosophinnen im dritten Jahrtausend : ein Einblick in aktuelle Forschungsfelder, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 91-113, ISBN: 3-89370-395-0 INHALT: Der Beitrag versucht, folgende Fragen einer Klärung näher zu bringen: Welche normativen Voraussetzungen sind im Spiel, wenn wir etwas für denkbar oder undenkbar halten? Inwieweit sind die normativen Grenzen unseres Denkens kulturell durch die Geschlechterordnung gesetzt? Ist jede Grenzüberschreitung darum auch wünschenswert oder gibt es Maßlosigkeiten im Denken, die nach Grenzen verlangen? Wer aber setzt diese Grenzen? Ausgehend vom kritischen Irrealis eines weiblichen Sokrates untersucht die Autorin aktuelle Tendenzen der drohenden Konvergenz von Virtualität und Zwangsläufigkeit, Grenzüberschreitung und demokratischer Ohnmacht, um die Frage zu prüfen, "ob es im Denken auch ein Umdenken gibt". Die Ausführungen stützen sich auf Gedanken der französischen Philosophin Marie de Gourney am Ende des 16. Jahrhunderts in einem Traktat über die Gleichheit von Männern und Frauen. Entwickelt wird hier die cartesianisch inspirierte These: "Der Geist hat kein Geschlecht". Nach einem weiteren Jahrhundert fordert Olympe de Gouges von der Französischen Revolution die Gleichheit der Rechte für Männer und Frauen. (ICA2)

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[331-L] Reuter, Julia; Wieser, Matthias: Postcolonial, gender und science studies als Herausforderung der Soziologie, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 57/2006, H. 2, S. 177-191 (Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Postcolonial, gender und science studies wurden aufgrund ihrer unterschiedlichen Phänomenologie häufig als Spezialdiskurse in separaten Bindestrich-Soziologien behandelt. Dabei ist ihre Heuristik ähnlich: Sie problematisieren die Unterscheidung von Natur und Kultur, sie dezentrieren das 'klassische' Subjektmodell und kritisieren das 'westliche' Projekt der Moderne. In dem Beitrag werden diese Konvergenzen zwischen postcolonial, gender und science studies anhand zentraler Konzepte systematisch herausgearbeitet, um daran anschließend zu fragen, auf welche 'blinden Flecken' und Probleme sie die Soziologie aufmerksam machen und wo die Grenzen ihrer Erneuerung der Sozialtheorie liegen." (Autorenreferat)

[332-L] Rush, Ramona R.; Oukrop, Carol E.; Sarikakis, Katharine: A global hypothesis for women in journalism and mass communications: a ratio of recurrent and reinforced residuum, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 3, S. 239-253 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/67/3/239) INHALT: Der Beitrag untersucht den Status von Frauen in der Medienindustrie und den Kommunikationsfakultäten an Universitäten. Insbesondere geht es um die Überprüfung der Hypothese von der Gleichung periodischer und verstärkter Benachteiligung (R3-Hypothese), die von Rush und anderen in den frühen 1980er Jahren entwickelt wurde. Die R3-Hypothese prognostiziert, dass der Prozentsatz von Frauen in der Kommunikationsindustrie und an Universitäten sich an einer Gleichung orientiert, die von einem Verhältnis von Frauen zu Männern von 1/4: 3/4 oder 1/3 zu 2/3 ausgeht. Der Beitrag präsentiert Daten einer landesweiten Erhebung aus den USA und vergleicht sie mit Daten globaler Erhebungen und aus UN-Berichten. Die Evidenz ist überwältigend und zeigt die Relevanz und Aussagekraft der R3-Hypothese über unterschiedliche sozioökonomische und kulturelle Kontexte hinweg. Der Beitrag argumentiert dahingehend, dass diese Gleichung das Ergebnis einer systemimmanenten Diskriminierung ist, die auf unterschiedlichen Ebenen funktioniert. Die Hindernisse, die der Gleichstellung in Wissenschaft und in Medienindustrie entgegenstehen, werden diskutiert und es werden Vorschläge gemacht, wie man die R3-Gleichung durchbrechen könnte. (UNübers.)

[333-L] Schäfer, Sabine: Das transformative Potenzial von Gender Mainstreaming in der europäischen Forschungspolitik, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 3, S. 36-49 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Was in der offiziellen Definition der politischen Entscheidungsträger in der Europäischen Union im Zusammenhang mit Gender Mainstreaming als Reorganisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung politischer Prozesse bezeichnet wird, erscheint manchen feministischen Forscherinnen lediglich als eine der 'Strategien rhetorischer Modernisierung' (Wetterer 2002), die bestenfalls gleichstellungspolitisch alles beim Alten lässt und schlimmstenfalls dazu beiträgt, die Errungenschaften der bisherigen Frauen- und Gleichstellungspolitik

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abzuschaffen. In anderen Diskussionsbeiträgen, z.B. aus der Feder prozessbeteiligter wissenschaftlicher ExpertInnen wie der Expertengruppe des Europarates, die von Mieke Verloo geleitet wurde und 1998 ein Papier zum Rahmen, der Methodologie und zu Best-PracticeBeispielen veröffentlichte (Europarat 1998), werden institutionelle Innovationen erwartet, auf einen 'Institutionenwandel' hingewiesen, 'der zur Gleichstellung von Männern und Frauen führt' (Behning 2004: 123) und Gender Mainstreaming als 'revolutionärer und transformativer Ansatz' beschrieben (Woodward 2004: 86; Rees 1998). Insbesondere dadurch, dass die AkteurInnen an der Spitze von Hierarchien in Organisationen lernen, 'durch eine 'Gender-Brille' zu schauen' (Woodward 2004: 93), und aufgrund der 'Tatsache, dass in der Realität die Macht innerhalb der Organisationen gendermäßig verzerrt ist und hauptsächlich in der Hand von Männern liegt, führt die Bereitschaft dieser Machtinhaber, einen Gender-MainstreamingAnsatz durchzuführen, letzten Endes auch dazu, die geschlechtsspezifische Zusammensetzung der Machtinhaber zu hinterfragen' (Woodward 2004: 94). Wenn diejenigen AkteurInnen in Leitungspositionen Top Down die Einführung von Gender Mainstreaming signalisieren, unterstützen und gegebenenfalls sanktionieren, dann können, so der vermittelte Eindruck, die unteren Hierarchieebenen gar nicht anders, als Gender Mainstreaming umzusetzen und damit deutlich zu machen, dass 'Gender' (...) eine Angelegenheit (ist), die jeden betrifft' (Woodward 2004: 95). Andererseits wird in der Forschungsliteratur konstatiert, dass gerade die Offenheit einer gleichstellungspolitischen Strategie, die nicht auf Rechtsvorschriften beruht und keine eindeutigen Ziele definiert (Liebert 2002, Pollack/ Hafner-Burton 2000), dazu führt, dass auch das transformative Potenzial von Gender Mainstreaming nicht ausgeschöpft werden könne (vgl. Lombardo 2003: 7, zit. n. Woodward 2004: 89). Was bringt eine gleichstellungspolitische Strategie, die einerseits universell anwendbar erscheint und mit der andererseits nichts Konkretes eingefordert werden kann? Diese Frage danach, worin das transformative Potenzial bestehen kann und wie es einzuschätzen ist, lässt sich für Gender Mainstreaming im Allgemeinen nicht beantworten. Vielmehr ist die sorgfältige Historisierung und Kontextualisierung von Gender Mainstreaming in den Feldern seiner Anwendung in Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik notwendig. Die Autorin geht in diesem Beitrag der Frage nach dem Transformationspotenzial von Gender Mainstreaming speziell für das Feld der Forschungspolitik der Europäischen Union seit Einführung von Gender Mainstreaming nach. Die Grundlage bildet eine empirische Untersuchung im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und im Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund von Mai 2003 bis Mai 2005 durchgeführten Forschungsprojekts 'Vision und Mission. Die Integration von Gender in den Mainstream europäischer Forschungspolitik' (Metz-Göckel/ Zimmermann 2001). Neben der Analyse von Dokumenten, die in dem untersuchten Feld europäischer Forschungsförderpolitik im Konsultationsprozess zwischen Wissenschaft, Politik und Verwaltung produziert worden sind, steht im Mittelpunkt des Forschungsprojekts eine Prozessanalyse auf der Grundlage von Interviews mit Politikerinnen, Verwaltungsfachleuten vorwiegend aus der zuständigen Generaldirektion Forschung der EU und mit Wissenschaftlerinnen, die als Politik beratende Expertinnen an der Implementation beteiligt waren. Mit diesem Beitrag zur Frage nach dem transformativen Potenzial von Gender Mainstreaming in der EUForschungspolitik werden erste Ergebnisse aus diesem Forschungsprojekt vorgestellt." (Textauszug)

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[334-L] Schmidbaur, Marianne: Gender Studies und Professionalisierung: Beschäftigungsfähigkeit und Beschäftigungsaussichten von Studierenden und Absolventlnnen der Frauen- und Geschlechterstudien/ Gender Studies, in: Heike Kahlert, Barbara Thiessen, Ines Weller (Hrsg.): Quer denken - Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 275300, ISBN: 3-531-14522-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8) INHALT: Beschäftigungsfähigkeit gehört zu den zentralen Zielen des Bologna-Prozesses. Was dies für Studierende und Absolventinnen von Frauen- und Geschlechterstudien in Europa bedeutet, untersucht die Verfasserin auf der Basis des empirischen Forschungsprojekts "Employment and Women's Studies. The Impact of Women's Studies Training on Women's Employment in Europe" (EWSI), an dem sich neun europäische Länder beteiligten. Drei Themenbereiche stehen dabei im Mittelpunkt: (1) Studienmotivation und Beschäftigungserwartung, (2) Schlüsselkompetenzen, die in Frauen- und Geschlechterstudien erworben werden, (3) Tätigkeitsfelder und Arbeitsschwerpunkte von Studierenden und Absolventinnen der Frauen- und Geschlechterstudien. Die Untersuchung zeigt, dass die wissenschaftlich basierte Beschäftigungsfähigkeit Absolventinnen für eine Vielzahl von Berufen und Tätigkeitsfeldern qualifiziert. Die Beschäftigungschancen werden als "nicht schlecht" angesehen. (ICE2)

[335-L] Schröter, Ursula; Ullrich, Renate: Patriarchat im Sozialismus?: nachträgliche Entdeckungen in Forschungsergebnissen aus der DDR, (Texte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, Bd. 24), Berlin: Dietz 2005, 168 S., ISBN: 3-32002900-2 INHALT: Die Studie zur Frauenforschung betrachtet die in der DDR analysierten Geschlechterverhältnisse und ihr theoretisches und politisches Umfeld. Dabei orientieren sich die Ausführungen an zwei grundlegenden Fragen: (1) Welche Forschungsfragen und welche Forschungsergebnisse zu den Geschlechterverhältnissen sind bis heute wichtig und insofern aufhebenswert (bzw. wären aufhebenswert gewesen)? (2) Welche Fragen, welche Zusammenhänge fehlen aus heutiger Sicht? Dementsprechend ist die Untersuchung in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil beleuchtet den politischen und theoretischen Hintergrund der Frauenforschungen in der DDR seit der Gründung eines wissenschaftlichen Gremiums zur Analyse der Lage der Frauen in der DDR im Jahr 1964 bis zu den 1980er Jahren. Im zweiten Teil werden konkrete Forschungsergebnisse für diesen Zeitraum dargestellt und erörtert. Die DDRGesellschaftswissenschaften sind gemäß der Analyse nicht generell geschlechtsblind, aber der Geschlechterwiderspruch spielt im Vergleich zum Klassenwiderspruch nicht einmal als 'Nebenproblem' eine angemessene Rolle. Während in der umfangreichen Sozialstruktur- und Klassenforschung bereits seit Ende der 1970er Jahre für möglich gehalten wird, dass das strategische Ziel der Klassenlosigkeit nicht nur durch Annäherung an die Arbeiterklasse, nicht nur durch 'Arbeiter-Werden' zu erreichen ist, dass deshalb die spezifischen Potenzen aller Klassen und Schichten analysiert werden müssen, gibt es vergleichbare Forschungen (und die zugehörige Politik) für das Geschlechterthema nicht. Die Autorinnen halten das für einen konzeptionellen Fehler des real existierenden Sozialismus, weil auf diese Weise das 'Heranführen der Frauen an Männerniveau' die wichtigste, oft die einzige Zielstellung bleibt, weil auf diese Weise die Veränderungen des Männerlebens - bereits von Friedrich Engels angedacht - und die spezifischen Potenzen der weiblichen Sozialisation aus dem Blick geraten oder als Defizite interpretiert werden. (ICG2)

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[336-L] Vogel, Ulrike (Hrsg.): Wege in die Soziologie und die Frauen- und Geschlechterforschung: autobiographische Notizen der ersten Generation von Professorinnen an der Universität, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 307 S., ISBN: 3-531-14966-0 INHALT: "Die Frauen, die als erste Generation - nach einzelnen Vorläuferinnen - sozialwissenschaftliche Professuren an Universitäten erreicht haben, beschreiben mit autobiographischen Texten ihre Wege in die Soziologie und in die Frauen- und Geschlechterforschung. In kritischer Auseinandersetzung mit der Soziologie und weiteren Sozialwissenschaften sind sie Begründerinnen und wesentliche Vertreterinnen der Frauen- und Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften in Deutschland geworden. Dieser Band bietet einen Einstieg in ihr Lebenswerk und in ein wichtiges Stück Wissenschaftsgeschichte." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Vogel: Zur Konzeption der Veröffentlichung (9-16); Rosemarie NaveHerz: Biographische Notizen (17-22); Ingrid N. Sommerkorn: Mein Werdegang als Soziologin in der Wissenschaft (23-32); Regina Becker-Schmidt: Anstiftungen zum Feminismus (3349); Ute Gerhard: Wie ich Soziologin wurde - eine Rekonstruktion (50-60); Helga Krüger: Endlos Studieren. Zum Spannungsverhältnis von Widerstandund Verstummen, Engagement und Leistung (61-72); Sigrid Met-Gäckel: Wissenschaftsbiographischer Selbstversuch: Versuch, mir die Welt soziologisch zu erklären (73-89); Ulrike Vogel: Mein Weg in die Soziologie und zur Geschlechterforschung (90-99); Ilse Dröge-Modelmog: Wissenschaftliche Biographie (100-115); Irene Dölling: Arbeiten ,zwischen den Disziplinen' (116-124); Carol Hagemann-White: 'Wege und Brücken' (125-137); Marianne Rodenstein: Tanz auf verschiedenen Hochzeiten! Stadtsoziologie, Gesundheitsforschung und die Geschlechterfrage (138151); Eva Senghaas-Knobloch: Soziologisch informiert die Vorstellungskraft für eine weniger gewaltträchtige (Welt-)Gesellschaft entfalten (152-165); Karin Flaake: Frauen- und Geschlechterforschung als Prozess der Selbstveränderung - berufliche Entwicklungen im Schnittpunkt von Soziologie, Psychoanalyse und Frauen- und Geschlechterforschung (166177); Gudrun-Axeli Knapp: Geradlinige Umwege (178-189); Tilla Siegel: Curriculum Vitae mit Blick hinter die Kulissen (190-201); Sabine Gensior: Vom Fremdsein zum Engagement in der Profession (202-213); Elisabeth Beck-Gernsheim: Wie ich zur Soziologie kam und wie ich Professorin wurde (214-221); Doris Janshen: Tempus fugit, Gender bleibt. Zur undisziplinierten Faszination an den Geschlechterverhältnissen (222-230); Helgard Kramer: Eine Biographie der 1968er Generation (231-242); Ilona Ostner: Dabei und doch nicht mittendrin - mein Weg in die Wissenschaft (243-249); Ilse Lent: Geschlechtergrenzen in Bewegung. Ein halbes Leben in der internationalen Genderforschung (250-260); Hildegard Maria Nickel: Biographische Notiz (261-273); Ursula Müller: Leben lernen, forschen gehen. Eine autobiographische Beschreibung (274-288); Ulrike Vogel: Frauen- und Geschlechterforschung und die Soziologie (289-308).

[337-F] Wächter, Christine, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Entineer your future - Frauen gestalten Technik INHALT: Mit dem Projekt soll das Zukunftspotenzial steirischer Unternehmen durch die Erhöhung des Anteils hochqualifizierter Frauen in technischen Berufen unterstützt werden. In einem ausgewählten Betrieb des Automobil-Cluster werden "Cultures of Success" für Ingenieurinnen geschaffen, um die für die ökonomische Entwicklung der Steiermark unabdingbare technische und soziale Intelligenz insbesondere von Frauen zu gewinnen und zu halten. Mit

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einem Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Methoden werden zunächst hemmende und unterstützende Faktoren für erfolgreiche Ingenieurinnenkarrieren untersucht und darauf aufbauend Maßnahmen im Betrieb entwickelt und umgesetzt. Der Betrieb ist von Anfang an in diesen Prozess eingebunden. Der Erfolg des Projektes hängt nicht zu letzt vom Engagement und dem Commitment des beteiligten Unternehmens ab. Für beide Seiten, Betrieb und Ingenieurinnen, ergeben sich Win-Win-Situationen. Durch eine Ausweitung des Arbeitskräftepotenzial auf hoch qualifizierte Ingenieurinnen erhöhen sich einerseits Innovationspotenzial und Wettbewerbschancen innovativer steirischer Unternehmen. Andererseits werden durch verbesserte betriebliche Rahmenbedingungen für technisch qualifizierte Frauen interessante Job- und Aufstiegsmöglichkeiten in der Region geschaffen. Das Projekt ist als Pilotprojekt im Rahmen des Automobil-Clusters konzipiert, die darin gewonnenen Erfahrungen werden in weiterer Folge auch für andere steirische Betriebe zur Verfügung gestellt. ART: keine Angabe BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur -IFZ(Schlögelgasse 2, 8010 Graz, Österreich) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[338-L] Wender, Ingeborg; Popoff, Aglaja (Hrsg.): Mentoring & Mobilität: Motivierung und Qualifizierung junger Frauen für Naturwissenschaft und Technik, (Berichte aus der Psychologie/ Pädagogik), Aachen: Shaker 2005, X, 263 S., ISBN: 3-8322-2324-X INHALT: "In den letzten Jahren sind vor dem Hintergrund vielseitiger Fördermaßnahmen die Frauenanteile in Naturwissenschaft und Technik zwar deutlich gestiegen, verbleiben jedoch im Vergleich zu den Sprach- und Kulturwissenschaften auf einem niedrigen Niveau. Somit besteht weiterhin Handlungsbedarf. Demzufolge war die Motivierung und Qualifizierung junger Frauen für Naturwissenschaft und Technik Hauptziel des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur von 2001-2003 geförderten Projektes 'step in - mentoring & mobilität'. Das Konzept, die Durchführung mit einer detaillierten Schilderung des Mentoring-Trainings für soziale Kompetenzen und die Evaluation des Projektes werden in diesem Band ausführlich dokumentiert. Darüber hinaus beinhaltet der Band Beiträge zu Hintergrundthemen wie Frauenförderung, Mentoring, Mobilität und Technische Bildung. Im letzten Teil wird ein Ausblick auf die Förderszene an niedersächsischen Hochschulen im Rahmen des Gender-Mainstreaming gegeben. Den Abschluss bildet die Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse mit Blick auf zukünftige Förderungen" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingeborg Wender: Frauenförderung in Naturwissenschaft und Technik an der Schnittstelle Schule - Hochschule (12-29); Brigitte Doetsch: "Affirmative actions"! Notwendigkeit frauenfördernder Projekte (35-42); Aglaja Popoff: Mentoring: Konzepte und Perspektiven (4350); Gerhard Prätorius: Mobilität und Nachhaltigkeit (53-62); Stephan Rammler: Mobilität und weibliche Raum-Zeit-Biographien (63-71); Gabriele Graube, Walter E. Theuerkauf: Entwicklung von Technik und technischer Bildung (75-84); Iris Eisenbeiser: Gen(iale) Experimente - BioS: Eine Brücke zwischen Schule und Wissenschaft (85-90); Renate Gehrke: Werbung der Nachwuchskräfte von morgen. Technische Bildungsangebote für junge Frauen an Fachhochschulen (91-96); Marit Vahjen: Erkunden von Technik - Entdecken neuer Arbeitsfelder (97-102); Dokumentation des Projektes "step in - mentoring & mobilität": Ingeborg Wender, Aglaja Popoff: Einleitung (106-111); Aglaja Popoff, Ingeborg Wender: Durch-

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führung (112-161); Gabriele Krause: Qualifizierung fürs Mentoring - Training sozialer Kompetenzen mit Gender-perspektive (162-180); Katrin Fischer, Katja Hentrich, Katja Rösler, Georg P. Ostermeyer: "step in - m&m" - Ein Weg zur Technik für Schülerinnen? (181-188); Ingeborg Wender, Anne Peters, Aglaja Popoff: Evaluation (189-236); Ausblick: Astrid Franzke: Frauenförderung und Mentoring - Perspektiven für niedersächsische Hochschulen (239-247); Ingeborg Wender, Aglaja Popff: Fazit (248-258); Anette von Bremen: Ausklang Bericht einer Schülerin über ihre mehrjährigen Erfahrungen mit "step in - m&m" (259-263).

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Wissenschaft/Technik und Lebenswelt (Verwendungsforschung, Experten/ Expertensysteme, Verwissenschaftlichung/ Technisierung, Alltag)

[339-L] Altrichter, Herbert; Kannonier-Finster, Waltraud; Ziegler, Meinrad: Das Theorie-Praxis-Verhältnis in den Sozialwissenschaften, in: Helmut Heid, Christian Harteis (Hrsg.): Verwertbarkeit - ein Qualitätskriterium (erziehungs-)wissenschaftlichen Wissens?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 119-142, ISBN: 3-8100-3848-2 INHALT: Der Beitrag stammt aus dem Kapitel "Erziehungswissenschaft - Theorie einer Praxis?" des Sammelbandes. Unter Bezug auf die PISA-Studie wird konstatiert, dass die Wissenschaft hier Informationen produziert habe, die praxisrelevant erscheinen und dass die Öffentlichkeit erwartet, "dass diese Wissenschaft, der es gelingt, relevante Probleme zu identifizieren, auch zu einer Lösung der aufgezeigten Kalamitäten beitragen kann." Das hiermit angesprochene "Theorie-Praxis-Problem" fragt nach dem Verständnis der Autoren Folgendes: "Wie können Theorien, Erkenntnisse, methodische Strategien als Produkte des sozialen Systems 'Wissenschaft' für das Handeln, Denken und Reflektieren in relevanten Praxissystemen orientierend werden?" Es gebe "offenbar Austauschprozesse zwischen Wissenschafts- und Praxissystem" diese stehen im Zentrum des Aufsatzes, der untersucht, "wie denn dieser Austausch verstanden werden kann." Die Überlegungen dazu werden "kontinuierlich mit einer zweiten Frage verbunden, nämlich jener nach den Bedingungen dieses Austausches, und insbesondere nach jenen, die dazu führen, dass er heute vielfach als gestört und problematisch erscheint." Zunächst werden die historischen Vorstellungen zu diesen Fragen diskutiert, dann wird eine eigene Antwort aus einer epistemologischen Perspektive formuliert, die schließlich aus einer Perspektive professionellen Handelns ergänzt wird, indem die "Transformation theoretischen Wissens im professionellen Handeln" analysiert wird. (DIPF/Orig./Bi.)

[340-L] Bogner, Alexander; Torgersen, Helge (Hrsg.): Wozu Experten?: Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 395 S., ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)MD7500/58) INHALT: "Wissenschaftliche Expertise ist nach wie vor die wichtigste Ressource für die Politik, wenn es um riskante und kontroverse Entscheidungen geht - aller modernen Wissenschaftsund Expertenskepsis zum Trotz. Widersprüchliche. Expertenmeinungen und der oft unklare Stellenwert von Expertise in der Entscheidungsfindung lassen wissenschaftliche Politikbera-

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tung selbst zum Politikum werden. Als Kristallisationspunkt eines sich wandelnden Verhältnisses von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik ist Politikberatung auch für die Sozialwissenschaften interessant. Dieser Band bietet einen Überblick über theoretische Ansätze und praktische Forschungsfelder sozialwissenschaftlicher Expertiseforschung. Neben gesellschaftstheoretischen Zugängen werden empirische und international vergleichende Fallstudien zu aktuellen Umwelt- und Technikkonflikten vorgestellt und im Hinblick auf praktische Perspektiven der Politikberatung diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alexander Bogner / Helge Torgersen: Sozialwissenschaftliche Expertiseforschung. Zur Einleitung in ein expandierendes Forschungsfeld (7-32); Helga Nowotny: Experten, Expertisen und imaginierte Laien (33-44); Helmut Willke: Welche Expertise braucht die Politik? (45-66); Helge Torgersen: Expertise und Politik im Widerstreit? Entscheiden unter dem Vorsorgeprinzip (6785); Les Levidow: Expert-Based Policy or Policy-Based Expertise? Regulating GM Crops in Europe (86-108); Robert Fischer: Regulierter Rinderwahnsinn. Die Reform der wissenschaftlichen Politikberatung innerhalb der Europäischen Union (109-132); Robert Gmeiner: Nationale Ethikkommissionen: Aufgaben, Formen, Funktionen (133-148); Willy Viehöver: Der Experte als Platzhalter und Interpret moderner Mythen. Das Beispiel der Stammzelldebatte (149-171); Alexander Bogner: Moralische Expertise? Zur Produktionsweise von Kommissionsethik (172-196); Simon Joss: Lost in Translation? Challenges for Participatory Governance of Science and Technology (197-219); Barbara Sutter: Von Laien und guten Bürgern. Partizipation als politische Technologie (220-240); Stefan Böschen: Reflexive Wissenspolitik. Formierung und Strukturierung von Gestaltungsöffentlichkeiten (241-266); Michael Pregernig: Wissenschaftliche Politikberatung als kulturgebundene Grenzarbeit. Vergleich der Interaktionsmuster in den USA und Österreich (267-290); Harald Heinrichs: Politikberatung in den USA: Ein Vorbild für Europa? (291-313); Erik Millstone: Science-Based Policy-Making: An Analysis of Processes ofInstitutional Reform (314-344); Thomas Saretzki: Welches Wissen - wessen Entscheidung? Kontroverse Expertise im Spannungsfeld von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik (345-369); Sheila Jasanoff: Technologies of Humility: Citizen Participation in Governing Science (370-389).

[341-L] Bogner, Alexander: How experts draw boundaries: dealing with non-knowledge and uncertainty in prenatal testing, in: Science, Technology & Innovation Studies : the first internationally oriented, reviewed online journal for the German speaking STI community, Vol. 1/2005, No. 1, S. 17-37 (URL: http://www.sti-studies.de/articles/2005-01/bogner/Bogner-STI-2005.pdf) INHALT: "Categorical distinctions such as healthy/ sick or dead/ alive serve to provide orientation and to facilitate decision-making in medicine. This is a major issue in the theory of reflexive modernisation. Recently, new scientific insights within genetics have increasingly prompted the re-drawing of such boundaries. Taking the example of prenatal testing, with particular reference to late term abortion, the author investigates the governing rationalities of experts' boundary politics. It will be shown that boundary drawing is structured with reference to society's guiding principles and notions of normality. In those problematic cases where the medical frame is unable to deliver sufficient interpretative power, this reference to societal value orientations turns out to be functional for maintaining the experts' professional authority. In the case of prenatally diagnosable disabilities, for example, experts often do not know how to deal with such diagnoses. This ambiguity is for the most part understood as (cognitive) uncertainty amenable to more research, rather than interpreted as non-knowledge

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with reference to the level of social action which results from the interpretative failure of biomedical frames. Thus, the interpretation of non-knowledge appears to become unambiguous, which undermines any pending politicisation of non-knowledge. The alignment with society's guiding principles turns out to be functional for maintaining the claim to be able to provide adequate and relevant information and terms for decision-making processes; in other words, for maintaining professional authority. On the basis of the observation that experts have to deal with uncertainty and non-knowledge, the article asks in conclusion whether this could point to the possible emergence of a reflexive type of expert." (author's abstract)

[342-L] Bogner, Alexander: Grenzpolitik der Experten: vom Umgang mit Ungewissheit und Nichtwissen in pränataler Diagnostik und Beratung, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2005, 242 S., ISBN: 3-93880805-5 INHALT: "Kategoriale Grenzkonstruktionen wie etwa gesund/krank oder Leben/Tod dienen der Orientierung und Entscheidungsentlastung in der Medizin. Nun ergeben sich nicht zuletzt im Zuge des biowissenschaftlichen Fortschritts Überforderungen dieser institutionalisierten Entscheidungskonventionen und damit neuartige Entscheidungs- und Gestaltungszwänge. Im Anschluss an modernisierungstheoretische Überlegungen lässt sich die Reformulierung dieser Unterscheidungen durch die Experten als notwendige Reaktion auf neue Uneindeutigkeiten verstehen. Grenzpolitik der Experten ist daher nicht einfach gleichbedeutend mit strategischer Rhetorik zur Durchsetzung wissenschaftlicher Autonomieansprüche; sie ist vielmehr Ausdruck einer Suche nach Neuorientierungen jenseits überkommener Leitdifferenzen- und Unterscheidungen. Im Zentrum dieser Studie steht mithin die Rekonstruktion der der Grenzpolitik der Experten zugrunde liegenden Rationalitäten und der damit verbundenen professionsund biopolitischen Konsequenzen." (Autorenreferat)

[343-L] Bogner, Alexander: Moralische Expertise?: zur Produktionsweise von Kommissionsethik, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 172-193, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, auf welche Weise die Institutionalisierung von Ethik auf den ethischen Diskurs selbst durchgreift. Die Produktion moralischer Expertise wird als ein mehrstufiger Aushandlungsprozess dargestellt, der die Konstruktion eines "Sachstands" (als Referenz des ethischen Urteils) und - darauf aufbauend - die "eigentlichen" Auseinandersetzungen und die Formulierung einer Stellungnahme umfasst. Am Beispiel der Verhandlungen der österreichischen Bioethikkommission zur Stammzellforschung wird gezeigt, dass dieser Aushandlungsprozess als ein mikropolitisches Handlungsgeflecht zu verstehen ist, in dem Akteursstrategien und Koalitionsbildungen die maßgebliche Parameter sind. Mit anderen Worten: Fundamentalethische Fragen bleiben ausgeklammert, Ethik findet in Ethikkommissionen nicht statt. Dies eröffnet den Raum für Kompromisse, die im Hinblick auf die Stärkung der eigenen Position getroffen werden. Die Institutionalisierung von ethischer Expertise greift demnach auf die Struktur von deliberativen Prozessen in einer Weise durch, die Abweichungen vom normativen Ideal der Diskursethik nicht als kontingent und lokal, sondern als syste-

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matisch begreifbar macht. Allerdings reduziert sich Ethik in Kommissionen nicht auf ein reines Verhandlungsprodukt. In der Auseinandersetzung mit der idealtypischen Unterscheidung zwischen Argumentieren und Verhandeln wird herausgearbeitet, dass der Aushandlungsprozess durch Kontextbildungen geprägt ist, der die Kommunikation komplexer macht, als es in der dargestellten Dichotomie fassbar ist. (ICH2)

[344-L] Bohler, Karl Friedrich: Professionelle Unternehmensberatung im Spannungsfeld von Rationalisierungs- und Technokratisierungsprozessen, in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, 2002, H. 1, S. 99-124 INHALT: "Untersuchungen zur Unternehmensberatung seit den 80er Jahren zeigten - nicht nur, aber besonders deutlich bei einer Kontrastierung der ost- und westdeutschen Situation - die Differenzierung der Beratungsprozesse nach zwei Stufen der ökonomischen Rationalisierungsproblematik, nämlich die Beratung zur Sicherung der Rentabilität und zur Entwicklung des Unternehmens. Kombiniert mit einem je spezifischen Schwerpunkt ergeben sich dann vier Topoi der Unternehmensberatung: Rationalisierung von Produktion und Verwaltung, Intensivierung der Vertriebs- und Marketingaktivitäten, Entwicklung der Unternehmensorganisation und Aufbau eines Konzepts der Personalentwicklung. Auf der neuen Stufe des Rationalisierungsprozesses verschieben sich die Grenzen von formaler und materialer Rationalität ökonomischen Handelns, in der neuen Phase der Technokratisierung die von instrumentellem und kommunikativem Handeln. Wie erfolgreich die wirtschaftlichen Probleme in den Betrieben bearbeitet werden können, hängt gemäß der Handlungslogik eines Arbeitsbündnisses neben der Adäquanz der Beraterkonzepte von der Einstellung und Kompetenz der Klienten ab. Symmetrische Beratungsbeziehungen sind gute strukturelle und soziale Voraussetzungen für ein Gelingen, asymmetrische dagegen schlechte. Denn in diesem letzten Fall wird die Beratungssituation durch Autonomieprobleme bei der Betriebsführung, Anerkennungsprobleme durch den Berater und besondere Probleme bei den durch Dritte erzwungenen Beratungsprozessen verkompliziert." (Autorenreferat)

[345-L] Bohnsack, Ralf: Qualitative Evaluation und Handlungspraxis - Grundlagen dokumentarischer Evaluationsforschung, in: Uwe Flick (Hrsg.): Qualitative Evaluationsforschung : Konzepte - Methoden Umsetzung, Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch Verl., 2006, S. 135-155, ISBN: 3-499-55674-X INHALT: Die sozialwissenschaftliche Forschung wird durch die wachsende Nachfrage nach einer empirisch fundierten Evaluation sozialer Prozesse mit erheblichen methodischen und theoretischen Herausforderungen konfrontiert, die überwiegend von außerhalb an sie herangetragen werden. Der Autor geht in seinem Beitrag auf drei solcher Herausforderungen ein: Die erste Herausforderung betrifft den Praxisbezug und die Praxisrelevanz sozial- und erziehungswissenschaftlicher Erkenntnis. Die zweite Herausforderung betrifft die theoretische Präzisierung des Wertbegriffs und vor allem die Frage der empirischen Rekonstruktion von Werthaltungen im Unterschied zu Bewertungen. Die dritte Herausforderung bezieht sich auf den kommunikativen oder interaktiven Charakter, d.h. den Gesprächscharakter der Evaluation. Der Autor befragt die einschlägige Forschungsliteratur aus den Vereinigten Staaten daraufhin, ob und inwieweit sie in der Lage ist, die genannten Herausforderungen zu bewältigen bzw. zu beant-

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worten. Denn der amerikanische Diskurs zur qualitativen Evaluation wird auch in der Bundesrepublik als richtungsweisend wahrgenommen. Da vor allem die dokumentarische Methode der Evaluationsforschung einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen leisten kann, skizziert der Autor die Grundzüge dieser Methode und betont die Notwendigkeit einer praktischen Hermeneutik. (ICI2)

[346-F] Flecker, Jörg, Dr.; Krenn, Manfred, Mag. (Bearbeitung): Die Informationstechnische Revolution - Fortschritte und Rückschritte für die Arbeit. Zum Zusammenhang von Informations- und Kommunikationstechnologien und neuen Formen der Arbeitsorganisation INHALT: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie neue Formen der Arbeitsorganisation haben die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten stark verändert. In dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie sich diese beiden Hauptmotoren für Veränderungsprozesse gegenseitig verschränken und welche Auswirkungen sich daraus für die Gestaltung von Arbeit ergeben. Diese zentrale Fragestellung wurde entlang der Themenfelder Arbeitsteilung, räumliche Aspekte, Kooperation und Arbeitszeit behandelt. Die Behandlung dieser quer liegenden Themenfelder wurde für bestimmte Sektoren konkretisiert, wobei sich die Arbeit auf die Branchen IT-Dienstleistungen, Finanzdienstleistungen und industrielle Produktion konzentrierten. Die grundlegenden Tendenzen und inhaltlichen Aspekte wurden abschließend in Thesenform resümiert. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4, 5, 1020 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: [email protected])

[347-L] Karges, Rosemarie; Lehner, Ilse M.: Soziale Arbeit und das Verhältnis zu ihrer Fachwissenschaft: zum Fehlen einer eigenständigen, anerkannten Fachwissenschaft, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 31/2006, H. 5, S. 23-28 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Soziale Arbeit hat eine junge Wissenschaft als Basis und Hintergrund: die Sozialarbeitswissenschaft, auch Fachwissenschaft der Sozialen Arbeit genannt. Die Beschäftigung mit ihr ist im Interesse einer Weiterentwicklung der Profession wichtig, weil Soziale Arbeit als Hintergrund und Basis ein eindeutiges Referenzsystem braucht, um dauerhaft einer Kolonisierung durch ihre Bezugswissenschaften zu widerstehen. Für dieses Bezugssystem ist es unumgänglich, den Theoriediskurs in der Sozialen Arbeit zu führen und zu klären, wohin Soziale Arbeit gehört, woher sie kommt und wo sie heute steht. Mit Werner Thole ist zu fragen, 'ob die Konzeption Sozialarbeitswissenschaft (...) Ideen zur disziplinären und professionellen Ausbuchstabierung der Sozialen Arbeit vorträgt und dabei den gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen und Wandlungen des Sozialen zu entsprechen vermag'." (Autorenreferat)

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[348-L] Klosterhuis, H.; Zwingmann, C.; Gerwinn, H.: Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Rehabilitationspraxis und Effekte auf den Ausbau und die Stabilisierung der rehabilitationswissenschaftlichen Infrastruktur aus der Sicht der Rentenversicherung, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter, Jg. 44/2005, H. 5, S. 316-322 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/rehabilitation/doi/10.1055/s2005-867052) INHALT: "Um die rehabilitationswissenschaftliche Forschung in Deutschland inhaltlich, methodisch und organisatorisch weiterzuentwickeln, haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Rentenversicherung (RV) einen Förderschwerpunkt 'Rehabilitationswissenschaften' eingerichtet. Dieser hat seit 1998 u.a. mit einer großen Anzahl von Forschungsprojekten zur Stärkung der rehabilitationswissenschaftlichen Struktur in Deutschland beigetragen. Wesentliches Ziel des Förderschwerpunktes ist die Umsetzung der Ergebnisse und Anregungen aus den Projekten in die Rehabilitationspraxis. Die Umsetzung ist eine langfristige Aufgabe und wird von den Förderern organisiert. Der Artikel erläutert die von der Rentenversicherung beschlossene Umsetzung von Forschungsergebnissen in den Themenfeldern Patientenschulung in der medizinischen Rehabilitation, Zugang zur Rehabilitation und berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation. Diese Umsetzungsthemen wurden im Februar 2004 ausgeschrieben. Die Projektanträge wurden unter Einbezug externer Wissenschaftler begutachtet. Es wurden zehn Projekte ausgewählt, die im Artikel ausführlich dargestellt werden. Weiterhin werden über die ausgeschriebenen Umsetzungsprojekte hinaus die Aktivitäten der Rentenversicherung in den Umsetzungsfeldern kurz beschrieben. Die Verbesserung der Rehabilitationspraxis durch Umsetzung von Forschungsergebnissen hat gerade für die Rentenversicherung eine große Bedeutung." (Autorenreferat)

[349-F] Lehmann, Iris, Dr.; Hoffmann, Volker, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wissen und Wissensvermittlung im ökologischen Landbau in Baden-Württemberg in Geschichte und Gegenwart INHALT: Die Ressource Wissen hat in der ökologischen Landwirtschaft einen besonders hohen Stellenwert. In den letzten Jahren wurde dieses Wissen wesentlich vermehrt. Doch kommen die neuen Erkenntnisse bei denen, die sie bräuchten auch an? Was wissen Landwirte tatsächlich, wie bewusst sind ihnen Informationsdefizite und anhand welcher Mittel und Wege versuchen sie, entsprechende Lücken zu schließen? Eine historische Untersuchung zur Entstehung von landwirtschaftlichem Fachwissen und der Wissensvermittlung im Agrarbereich stellt zunächst die gewachsenen Strukturen und relevanten Prozesse dar. Davon ausgehend, wurde der Fragestellung im Rahmen einer qualitativen Befragung von Öko-Landwirten in Baden-Württemberg nachgegangen. Deren Auswertung, eine Literaturrecherche und nicht zuletzt eine Experten-Befragung lieferten schließlich den Kontext, um den Gesamtkomplex des Wissenstransfers in der ökologischen Landwirtschaft zu durchleuchten. Eine Analyse der Mängel des bestehenden Systems und Überlegungen zur Verbesserung des Wissenstransfers schließen dieses Buch ab. ZEITRAUM: bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 24; ökologisch wirtschaftende Landwirte der Verbände Bioland und Demeter; Auswahlverfahren:

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kritisch gestaltete Fallauswertung. Stichprobe: 10; Experten; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit: Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lehmann, Iris: Wissen und Wissensvermittlung im ökologischen Landbau in Baden-Württemberg in Geschichte und Gegenwart/ Knowledge and knowledge transfer in organic farming in Baden-Württemberg. Sozialwissenschaftliche Schriften zur Landnutzung und ländlichen Entwicklung, 62. Margraf 2005. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[350-L] Lindemann, Gesa: Die Transintentionalität des Sozialen: ein Versuch über Theorievergleiche und den Anspruch soziologischer Theorie auf gesellschaftlich-politische Relevanz, in: Soziologische Revue : Besprechungen neuer Literatur, Jg. 29/2006, H. 1, S. 5-13 (Standort: USB Köln(38)XG4586; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Essay kommentiert das Buch von Rainer Greshoff/Georg Kneer/Uwe Schimank "Die Transintentionalität des Sozialen. Eine vergleichende Betrachtung klassischer und moderner Sozialtheorien" (Wiesbaden 2003). Dieses Buch versucht, das Wagnis von Theorievergleichen erneut einzugehen. Die Autorin nähert sich dem Sachverhalt "Transintentionalität" im Sinne eines Theorievergleichs durch die Differenzierung in Sozialtheorien, Theorien begrenzter Reichweite und Gesellschaftstheorien. "Transintentionalität" bedeutet für die Autorin einen doppelten Fokus: Sie lenkt die Aufmerksamkeit einerseits auf grundlegende Probleme der Theoriekonstruktion, z. B. auf das sozialtheoretische Problem, wie die Emergenz und Aufrechterhaltung sozialer Ordnung zu begreifen ist. Andererseits wird mit der Thematisierung von Transintentionalität aber auch die Idee angesprochen, dass gesellschaftliche Verhältnisse gestaltbar sind. Keiner der Autoren des Bandes glaubt allerdings noch daran, es sei möglich, planvoll solche Gestaltungsziele zu realisieren. Die Ambitionen sind auch in dieser Hinsicht weniger anspruchsvoll: Es geht darum zu versuchen, negative transintentionale Handlungsfolgen einzudämmen. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass zumindest in einigen Beiträgen (Braun, Schimank, Martens) ein - wenn auch bescheiden gewordener - gesellschaftspolitischer Gestaltungsanspruch formuliert wird. (ICA2)

[351-L] Loidl-Keil, Rainer; Laskowski, Wolfgang (Hrsg.): Evaluationen in Sozialen Integrationsunternehmen: Konzepte, Beispiele, Erfahrungen, München: Hampp 2005, 188 S., ISBN: 3-87988-952-X INHALT: Bedarf, Interesse und Ansprüche an Evaluationen in den Tätigkeitsfeldern Sozialer Dienste nehmen zu. Ebenso wie in Politik und Managementpraxis stellen sich in der Evaluationsforschung Fragen der Qualität und Professionalität von Evaluation. Die Beiträge geben einen Überblick über das Evaluationsgeschehen in Sozialen Integrationsunternehmen bzw. in der aktiven Arbeitsmarktpolitik und zu Beschäftigungsmaßnahmen. Der charakteristische Wesenszug Sozialer Integrationsunternehmen ist ihre 'double bottom line', die Gleichzeitigkeit sozialer Mission und hoher ökonomischer Orientierung. Um für die Unternehmen Nutzen

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stiften zu können, sollen Evaluationen betriebliche und organisationsstrukturelle Eigenheiten berücksichtigen. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Rainer Loidl-Keil: Integration als Geschäft und Wertschöpfung - begriffliche Positionsbestimmung Sozialer Integrationsunternehmen als Organisationstyp (1-27); Rainer Loidl-Keil, Wolfgang Laskowski: Bestandsaufnahme zum Evaluationsgeschehen in der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik - Wirkungsorientierung zwischen makroökonomischen Strukturen und mikroökonomischen Handlungen (29-56); Ingo Bode: Evaluation jenseits des Mainstreams, oder: Wie lässt sich Qualität in der (gemeinnützigen) Beschäftigungsförderung bestimmen? (57-80); Katia Tödt: Möglichkeiten und Probleme der Evaluation von Integrationsprojekten unter Berücksichtigung der Subjektperspektive der Betroffenen (81-102); Angela Wroblewski: Die Evaluierung von Maßnahmen zur Integration von Personen mit besonderen Bedürfnissen - Anmerkungen zu methodischer Vorgangsweise und Bewertungsmaßstab (103-119); Peter Stoppacher: Evaluierungen von Beschäftigungsprojekten - Erfahrungen aus Sicht der Forschung (121-130); Peter Scholten: Social enterprises and performance measurement in the Netherlands (131-144); Maria Laura Bono: Nutzung von Synergiepotentialen durch Fusion (145-164); Dirk Groß: Alles Wirkung - oder was? Wirkungsorientierte Qualitätsentwicklung nach Paragraph 78 SGB VIII als Perspektive für die Evaluation von Arbeitsmarktpolitik (165-185).

[352-L] Nowotny, Helga: Experten, Expertisen und imaginierte Laien, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 33-44, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7 500/58) INHALT: Der Beitrag untersucht den Wandel des Verhältnisses zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Dabei geht die Autorin von der Beobachtung aus, dass die Produktion von Expertise heute einerseits im Kontext einer neuen Form von Wissensproduktion (Modus 2), zum anderen vor dem Hintergrund eines Autoritätsverlusts der Experten sowie einer Bedeutungszunahme der Öffentlichkeit stattfindet. Mit dem Begriff der Transgressivität charakterisiert sie die Tatsache, dass Experten notwendigerweise ihre Expertise überschreiten, weil sie von der Politik mit Fragen konfrontiert werden, die nicht der disziplinären Ordnung des Wissenschaftssystems gehorchen und daher ihre Kompetenz übersteigen. Die Angreifbarkeit von Expertisen wird auch dadurch gefördert, dass die Experten nicht wissen, welche Inhalte in welcher Form die Öffentlichkeit erreichen. Als Leitfaden für ihre Suche nach den Bedingungen und institutionellen Formen einer Balance zwischen Experten, Laien und der Politik dient der Terminus des "sozial robusten Wissens". Dieser Begriff beschreibt zum einen die Tatsache, dass die Öffentlichkeit in Form des "imaginierten Laien" längst zu einem festen Bezugspunkt wissenschaftlichen Forschens und Beratens geworden ist. Mögliche Erwartungshaltungen und Reaktionen von Laien müssen in wissenschaftliche Fragestellungen und Vorgehensweisen eingepasst werden. Gleichzeitig verweist dieser Terminus auf die Notwendigkeit, neue institutionelle Arrangements zu finden, um einen fruchtbaren Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu ermöglichen. (ICH2)

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[353-L] Oertzen, Jürgen von; Cuhls, Kerstin; Kimpeler, Simone: Wie nutzen wir Informations- und Kommunikationstechnologien im Jahr 2020?: Ergebnisse einer Delphi-Befragung, (FAZIT-Schriftenreihe (Forschungsprojekt für Aktuelle und Zukunftsorientierte Informations- und MedienTechnologien und deren Nutzung in Baden-Württemberg), Bd. 3), Stuttgart 2006, 116 S. (Graue Literatur; URL: http://www.fazit-forschung.de/index.php?id=7&no_cache=1&file=330&uid=716) INHALT: Kein anderes Technologiefeld hat die Wirtschaft einerseits und den Alltag der Menschen andererseits in den letzten Jahren und Jahrzehnten so verändert wie die Informationsund Kommunikationstechnologie (IKT). Auch für die Zukunft gehen von ihrer weiteren Entwicklung und Verbreitung viele Chancen aus. Als Querschnittstechnologie birgt sie zudem wirtschaftliches Potenzial für zahlreiche weitere Branchen. Allerdings treffen nicht alle neuen Entwicklungen in diesem Bereich auf eine Nachfrage am Markt, und manchen zukünftigen Anwendungen wird auch mit Bedenken und Ängsten entgegen gesehen. Um dieses Feld genauer zu beleuchten, wird 2005/2006 eine Delphi-Studie durchgeführt, deren Ergebnisse hier vorliegen. Den Untersuchungsgegenstand bilden zukünftige Anwendungen von IKT und die Einschätzung möglicher Folgen in den Anwendungsbereichen (1) Arbeiten, (2) Freizeit, (3) Kontaktpflege, (4) Gesundheit, (5) Auto, (6) Bildung und (7) Sicherheit. Die insgesamt 44 Thesen werden im Dialog mit Experten entwickelt und in zwei Runden Fachkennern - Forschern, Wissenschaftlern, Managern und den Leitern gesellschaftlicher Verbände - zur Beurteilung vorgelegt. Dabei werden die Ergebnisse der ersten Delphi-Runde den Befragten in einer zweiten Runde mit der Bitte zurückgespielt, erneut ihre Einschätzung abzugeben. Die Thesen des Delphis zielen darauf ab zu erfahren, inwieweit IKT den jeweiligen Bereich 'durchdringen' wird, also in Anwendungen verbreitet sein und zu Veränderungen führen wird. In allen sieben Themen kommen die Befragten zu differenzierten Einschätzungen: Weder wird in einem der Felder IKT bedeutungslos sein oder auch nur auf dem heutigen Stand verharren, noch wird die Verbreitung von IKT unbegrenzt sein. Die Themen werden jeweils zwischen diesen beiden Polen verortet. Dabei liegt für einzelne Thesen die geschätzte Wahrscheinlichkeit ihrer Realisierung bis zum Jahr 2020 zwischen 'sehr gering' und 'hoch'. Wie bei einer Delphi-Befragung zu erwarten, werden die Einschätzung von der ersten zur zweiten Runde deutlicher, d.h. in der ersten Runde für unwahrscheinlich gehaltene Thesen sinken noch einmal in der wahrgenommenen Realisierungs-Chance, und umgekehrt. (ICG2)

[354-L] Patry, Jean-Luc: Zum Problem der Theoriefeindlichkeit der Praktiker, in: Helmut Heid, Christian Harteis (Hrsg.): Verwertbarkeit - ein Qualitätskriterium (erziehungs-)wissenschaftlichen Wissens?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 143-161, ISBN: 3-8100-3848-2 INHALT: Der Beitrag stammt aus dem Kapitel "Erziehungswissenschaft - Theorie einer Praxis?" des Sammelbandes. Schon Kant hat sich über den Gemeinspruch, der auch heute häufig geäußert wird, aufgeregt: "Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis". Damit sei die Skepsis, ja Theoriefeindlichkeit von Praktikern angesprochen. Im Aufsatz "sollen nach einer genaueren Bestimmung von 'Theorie' und von 'Praxis' sowie von subjektiven Theorien - denn als solche ist Theoriefeindlichkeit einzustufen - zwei Fragen angesprochen werden: Ist die (unterstellte) Theoriefeindlichkeit der Praktiker gerechtfertigt? ... Ist die Verwertbarkeit von Theorien unter diesen Umständen ein angemessenes Ziel wissenschaftlicher

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Forschung?" Anwendungsbeispiele aus der Erziehungswissenschaft werden zur Verdeutlichung herangezogen. (DIPF/Orig.)

[355-L] Schnabl, Christa: Von der Gleichstellung zur Gerechtigkeit?: zu Verschiebungen in den sozialethischen Leitkategorien durch Gender Mainstreaming, in: Matthias Möhring-Hesse (Hrsg.): Streit um die Gerechtigkeit : Themen und Kontroversen im gegenwärtigen Gerechtigkeitsdiskurs, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2005, S. 63-76, ISBN: 3-89974211-7 (Standort: UB Münster Sozialwiss. Zweigbibl.(6A)-MD4550/30) INHALT: Die Autorin weist auf die Vernachlässigung der (Geschlechter-) Gerechtigkeit in der feministischen Theorie hin und stellt die Bedeutung dieser Leitkategorie für die Weiterentwicklung der Genderethik und Genderpolitik heraus. Erst wenn die Bedingungen der Möglichkeit von Gleichheit beider Geschlechter aufgeklärt sind, werden ihrer These zufolge Maßstäbe für eine gerechte Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse geschaffen; zugleich wird der Gegenstandsbereich der Gerechtigkeit neu vermessen. Vor allem der Ansatz des Gender Mainstreaming führt zu einer Sozialethik, bei der Gerechtigkeit mit gleichzeitigem Bezug auf Gleichheit und Differenz konzipiert wird. Nach einer kurzen Beschreibung der politischen Strategie des Gender Mainstreaming diskutiert die Autorin die moraltheoretische Einordnung und sozialethische Fundierung dieses frauen- bzw. geschlechterpolitischen Ansatzes. Sie zeigt anschließend, inwiefern die Praxis des Gender Mainstreaming dazu beitragen kann, die Bedeutung der Gerechtigkeitskategorie zu unterstreichen und die Notwendigkeit der Diskussionen über Gerechtigkeit, die Gleichheit und Differenz zu verbinden vermag, innerhalb des Geschlechterdiskurses voranzutreiben. (ICI2)

[356-L] Statistik Austria (Hrsg.): IKT-Einsatz in Haushalten: Ergebnisse der Europäischen Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Haushalten 2003, Wien: Verl. Österreich 2003, 102 S., ISBN: 3-902452-19-6 (Standort: B d. Inst. f. Weltwirtschaft(206)-c242105) INHALT: Die Erhebung wurde vom Bereich Wissenschafts- und Technologiestatistik der Direktion Volkswirtschaft als Sonderprogramm des Mikrozensus im März 2003 durchgeführt. Es wurden Haushalte und die in Haushalten lebenden Personen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung informieren über die Ausstattung der österreichischen Haushalte mit Informations- und Kommunikationstechnologien. Darüber hinaus werden Daten zu drei weiteren Themenbereichen geliefert: zur Computernutzung (Häufigkeit und Ort, computerbezogene Tätigkeiten); zur Internetnutzung (Häufigkeit und Ort, durchschnittliche Dauer, Zweck, Sicherheit); zum Online-Shopping (Art und Gesamtwert der gekauften Waren und Dienstleistungen, Kreditkarteneinsatz). (ICE2)

[357-L] Viehöver, Willy: Der Experte als Platzhalter und Interpret moderner Mythen: das Beispiel der Stammzelldebatte, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 149-171, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58)

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INHALT: Am Beispiel der deutschen Diskussion um die moralische Legitimität der Stammzellforschung befasst sich der Beitrag mit der diskursanalytischen Perspektive der Symbolkraft von Expertisen. Gerade die Narrationen der Experten über den Status des Embryos - und damit deren Definition des Lebensbeginns - bündelten einflussreiche Vorstellung über die Grenzen des Verfügbaren und beeinflussten die Politik in ihrer Entscheidung. Aus einer solchen Perspektive wird unterstrichen, dass sie in der Moderne aufbrechenden Entscheidungszwänge nicht mehr qua Überlegenheit des Expertenwissens gelöst werden können. Gleichzeitig wird deutlich, dass Experten mehr als lediglich Vermittler von medizinisch-genetischem oder ethischem Fachwissen sind. Den konkreten Entscheidungszwängen kann auch und gerade von Seiten der Experten nur durch Erzählungen entsprochen werden, die letztlich bestimmte Weltbilder und Vorstellungen vom guten Leben transportieren. Dementsprechend charakterisiert der Autor die Mitglieder der diversen Ethikräte als "symbolische Unternehmer", die in Form von Erzählungen und öffentlichkeitswirksamen Mythen über den Lebensbeginn Problemdefinitionen und Lösungsvorschläge kommunizieren. Mit seiner Analyse verbindet sich das Plädoyer, jene Tendenz zur Wiederverzauberung, die der Rationalisierungsprozess in sich birgt, nicht als Defizit, sondern als Chance für eine Öffnung von Diskursarenen zu bereifen. Eine solche Chance eröffnet sich jedoch nur dann, wenn man sich keinen Illusionen über den kognitiven Status von Expertise hingibt. (ICH2)

[358-F] Wittneben, Bettina, Dr. (Bearbeitung); Phillips, Nelson, Prof.Dr. (Betreuung): Institutional change in the transfer of climate-friendly technology INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal)

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Wissenschaft/Technik und Öffentlichkeit (Risiko, Sozialverträglichkeit, Akzeptanz; Wissenschaftsjournalismus)

[359-L] Bentler, Annette: Subjektive Theorien von Anwendern neuer Technologien, (Berichte aus der Pädagogik), Aachen: Shaker 2005, VIII, 175 S., ISBN: 3-8322-4190-6 (Standort: UB Erlangen(29)-H00/2006 A/1107) INHALT: "Der Umgang mit neuen Technologien (z.B. mit dem PC, mit CAD usw.) ist nicht nur von den Fähigkeiten der jeweiligen Anwender abhängig, sondern wird ebenso von ihren Subjektiven Theorien, d.h. den Kognitionen, mit denen sie diesen Umgang deuten, bestimmt (vgl. z.B. Böhle 1991; Bender/Graßl 1991). Durch den Umgang und vor allem in auf die Anwendung bezogenen Lernprozesse können sich Subjektive Theorien verändern - z.B. im Rahmen einer beruflichen Ausbildung: Eine positive Einschätzung wird z.B. verstärkt oder abgeschwächt oder durch neue Aspekte und Deutungsansätze ergänzt. Die Zielstellung der Arbeit ist es, die Veränderungen Subjektiver Theorien von Anwendern neuer Technologien von der

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Ausbildung bis zum späteren Arbeitsplatz zu untersuchen. Daraus ergeben sich als zentrale Fragestellungen: Wie haben sich die Subjektiven Theorien von der Ausbildungszeit bis zur späteren Arbeitstätigkeit verändert bzw. nicht verändert? Was für Erklärungen führen die Anwender neuer Technologien über Veränderungsprozesse seit dem 1. Befragungszeitraum an?" (Textauszug)

[360-L] Buchstein, Hubertus: Vom ehrenamtlichen Wahlhelfer zum privaten Wahlcomputer?, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 18/2005, H. 4, S. 7-16 INHALT: "Der Politologe Hubertus Buchstein befasst sich in seiner aktuellen Analyse mit der Zukunft des Ehrenamtes Wahlhelfer. In der Republik Estland wurden bei den letzten Wahlen zum Beispiel die Wahlhelfer bewusst durch Wahlautomaten ersetzt. Ob dies einen Vorbildcharakter für andere Staaten in der Europäischen haben kann, untersucht der Autor in einer historischen und demokratietheoretischen Analyse der Entwicklung des Wahlhelferamtes in Deutschland. Letztlich, so Buchstein, hänge die zukünftige Wahlpraxis entscheidend davon ab, ob ein republikanisches Verständnis des Wahlhelfertums auch in der Zukunft noch genügend Attraktivität besitzt, um Wahlen nach dem bewährten Muster durchführen zu können. Länder, in denen die ehrenamtliche Wahlhelfertätigkeit - wie in der Bundesrepublik - eine große Rolle spielt, stehen in dieser Frage gleichsam 'an der Front'. Nur wenn das Amt des Wahlhelfers einen Rest seines republikanischen Flairs bewahren kann, hat es eine Zukunft. Doch wie bei allen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten, resümiert der Autor, gibt es auch in dieser Frage kein definitives Ende des Weges, sondern nur die immerwährenden Versuche, den Bürgersinn zu animieren." (Autorenreferat)

[361-L] Estermann, Josef: Die Reflexivität der Perzeption sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse in Politik und Öffentlichkeit, (Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge), Luzern: Orlux Verl. 2002, 16 S., ISBN: 3-907230-10-8 (Standort: UuStB Köln(38)-12B1197) INHALT: Der Verfasser arbeitet die spezielle Ausformung von Reflexivität in den Sozialwissenschaften heraus und zeigt, dass sich gute Gründe dafür anführen lassen, Objektivität und Unabhängigkeit als Kriterien für die Qualität sozialwissenschaftlicher Forschung aufzugeben. Er fragt, welche Rolle Transdisziplinarität bei der Überwindung des Objektivitätsparadigmas spielen kann, und diskutiert Beispiele für die Reflexivität sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse (Sozialepidemiologie von AIDS, Diskussion um Rinderwahn BSE, Veröffentlichung des Bergier-Berichts in der Schweiz). Abschließend werden Vorschläge zur Lösung des Objektivitätsparadigmas formuliert: Agenda Setting, Agenda Building und Interessenkritik. (ICE2)

[362-L] Flynn, Rob; Bellaby, Paul; Ricci, Miriam: Risk perception of an emergent technology: the case of hydrogen energy, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 1, 19 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-06/06-1-19-e.pdf)

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INHALT: "Obwohl Wasserstoff schon seit langer Zeit in der Industrie genutzt wird, ist seine Verwendung als Treibstoff oder Energieträger relativ neu, und das Expertenwissen über die damit einhergehenden Risiken ist weder vollständig noch einhellig. Dementsprechend existiert auch wenig Wissen über die öffentliche Wahrnehmung der Wasserstoffenergie und die Einstellungen bezüglich einer möglichen kommerziellen Nutzung. Der vorliegende Artikel beginnt mit der Diskussion unterschiedlicher Risikodefinitionen. Im Anschluss werden die Streitfragen unterschiedlicher Nutzungsweisen von neuen Wasserstofftechnologien untersucht. Die unterschiedlichen Experteneinschätzungen und die Debatten über die öffentliche Risikowahrnehmung werden dargestellt und mit Vorstellungen und Debatten über andere neue Technologien verglichen. Denn auch für andere Technologien wie CO2-Abscheidung und Speicherung, genetisch modifizierte Organismen oder Nahrung und die Nanotechnologie besteht hohe wissenschaftliche Unsicherheit und sie werden gleichzeitig vergleichsweise wenig in der Öffentlichkeit wahrgenommen. In Bezug auf den Diskurs zum öffentlichen Engagement und zur öffentlichen Beteiligung bei der Entwicklung neuer Technologien wird gezeigt, dass wissenschaftliche und technologische Unsicherheit in unterschiedlicher Weise wahrgenommen werden und verschiedene Interessenvertreter und Öffentlichkeiten verschiedene Aspekte oder Risikotypen herausstellen. Diese grundsätzliche Problematik lässt sich kaum durch eine stärkere Öffentlichkeitsbeteiligung überwinden, da die Interpretationsweisen von Risiken und Nutzen notwendigerweise in einen kulturellen und ideologischen Kontext eingebettet sind. Gleichwohl können sich solche Interpretationsweisen unter dem Eindruck neuer Erfahrungen auch wandeln." (Autorenreferat)

[363-F] Hess, Thomas, Prof.Dr.; Walter, Benedikt von (Bearbeitung): Funktionale Analyse der technikgetriebenen Transformation im Medienbereich (Teilprojekt 5 im Rahmen des Gesamtprojektes "Informationsintermediäre im Wandel - Transformation der Medienwirtschaft durch zukünftige internetbasierte Technologien") INHALT: Die Transformation des Medienbereichs durch neue Technologien ist evident. Neue digitale Technologien bieten dabei nicht nur Potential für neue Geschäftsideen, sondern führen auch zur Bedrohung klassischer Tätigkeitsfelder. Diese technologiegetriebenen Veränderungen erfordern eine grundlegende funktionale Analyse von Intermediären im Mediensektor unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen wie "P2P" oder "Open Content", um daraus Implikationen für die Zukunft spezifischer Akteure ableiten zu können. Im Kontext der Projekts wird dabei von Medienunternehmen im engeren Sinne abstrahiert, um möglichst alle wesentlichen Entwicklungen und ihre Implikationen für die Erlösgenerierung im Mediensektor zu erfassen. Projektziel: Konkreter Katalog der aktuellen und zukünftigen Intermediärsfunktionen im Medienbereich. METHODE: 1. Erarbeitung eines konkreten Katalogs von zukünftigen Intermediärsfunktionen für den Medienbereich mit institutionen-ökonomischer Analyse; 2. Veränderungen der Aufgabenverteilung bzw. deren mögliche Substitution durch Neue Technologien (Beispiel: P2P); 3. Konsolidierung der theoretischen Ergebnisse anhand kleinzahliger empirischer Studien mit qualitativem Fokus. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Vorstellung Teilprojekt 5. Download unter: http://www.intermedia.lmu.de/projekt/5/Intermedia%20Teilprojekt%205. pdf . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien (Ludwigstr. 28 VG, 80539 München) KONTAKT: Hess, Thomas (Prof.Dr. Tel. 089-2180-6391, e-mail: [email protected]); Walter, Benedikt von (Tel. 089-2180-5696, e-mail: [email protected])

[364-L] Hunck-Meiswinkel, Astrid: Anspruchsgruppen im Innovationsprozess der grünen Biotechnologie: Analyse und Handlungsempfehlungen für Organisationen, (Schriftenreihe Recht, Ethik und Ökonomie der Biotechnologie, Bd. 12), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2005, 207 S., ISBN: 3-8329-1239-8 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.3537) INHALT: "Immer wieder zeigt sich, dass nicht allein die technische Qualität einer Innovation für ihren Erfolg ausschlaggebend ist, sondern die Einbettung in das gesellschaftliche Umfeld entscheidend ist. Unternehmen und Forschungseinrichtungen sehen sich heute mit einer Vielzahl von Ansprüchen aus diesem Umfeld konfrontiert. Insbesondere innovierende Organisationen auf dem Gebiet der modernen Biotechnologie und gesellschaftliche Anspruchsgruppen beeinflussen sich wechselseitig. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese interdependenten Beziehungen zu analysieren und aus Organisationssicht Maßnahmen für den Umgang mit diesen Gruppen aufzuzeigen. Am Fallbeispiel 'Goldener Reis' werden die Ausführungen zu Innovationsprozess, Anspruchsgruppen und Pflanzenbiotechnologie illustriert." (Autorenreferat)

[365-F] Hußmann, Heinrich, Prof.Dr.; Atterer, Richard (Bearbeitung): Modellbasierte Anwendungsentwicklung für Informationsintermediäre (Teilprojekt 4 im Rahmen des Gesamtprojektes "Informationsintermediäre im Wandel - Transformation der Medienwirtschaft durch zukünftige internetbasierte Technologien") INHALT: Die Entwicklung von Anwendungssystemen für internetbasierte Aktivitäten von Informationsintermediären gehört zu den anspruchsvollsten Aufgabenklassen in der Entwicklung von Informationssystemen. Einerseits sind hohe technische Ansprüche zu erfüllen, andererseits ist ein sehr hoher Grad an Flexibilität der Anwendung gefordert. Demgegenüber ist die Praxis der Entwicklung internetbasierter Dienste derzeit gekennzeichnet von einer Mischung verschiedenster Technologien und einem iterativen, relativ wenig gesteuerten Vorgehen mit vielen ad-hoc-Lösungen und Unzulänglichkeiten. Eine wesentliche Problematik besteht darin, dass der Zusammenhang zwischen den technischen Einzellösungen und dem insgesamt bereitgestellten Dienstangebot und seiner Einbettung in die wirtschaftliche Umwelt nur durch informelle Überlegungen gesichert wird. Besonders dramatisch wird die Situation, wenn völlig neuartige Typen von Dienstangeboten systematisch untersucht und beurteilt, aber auch konkret realisiert werden sollen. In diesem Teilprojekt soll ein Baustein bereitgestellt werden, der langfristig dazu beitragen kann, die Entwicklung solcher Systeme besser beherrschbar zu machen bzw. generell die Entwicklungsaufgaben besser zu verstehen. Um dieses riesige Aufgabenfeld einzuschränken, werden einerseits speziell die Anforderungen der Informationsintermediäre betrachtet und andererseits ein Teilaspekt einer möglichen zukünftigen Entwicklungsmethodik besonders beleuchtet, nämlich die abstrakte Modellierung von internet-basierten Dienstangeboten und Verarbeitungsketten. Projektziel: 1. Erarbeitung einer Diagramm-Darstellungsform für Arbeitsabläufe mit Betonung der Anforderungen von Infor-

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mationsintermediären; 2. Erarbeitung prototypischer Werkzeuge zur Generierung von Anwendungen, Simulation von Arbeitsabläufen o.ä. METHODE: 1. Zusammenarbeit mit anderen Teilprojekten beim Entwurf einer geeigneten grafischen Beschreibungssprache; 2. UML als Grundlage der verwendeten Notation; 3. Entwurf und Implementierung eines Systems, das aus Beschreibungen von Geschäftsprozessen automatisch Webanwendungen erstellt; 4. Anwendung des Prototyps in projektinternen interdisziplinären Diskussionen zur Begriffsklärung. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Vorstellung Projekt 4. Download unter: http://www.intermedia.lmu.de/projekt/4/Intermedia%20Teilprojekt%204.pdf . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität München, Fak. für Mathematik, Informatik und Statistik, Institut für Informatik Lehr- und Forschungseinheit für Kommunikationssysteme und Systemprogrammierung (Oettingerstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Hußmann, Heinrich (Prof.Dr. Tel. 089-2180-4650, e-mail: [email protected]); Atterer, Richard (089-2180-4654, e-mail: [email protected])

[366-L] Jasanoff, Sheila: Technologies of humility: citizen participation in governing science, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 370-389, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag stellt die fundamentale Frage nach der Demokratisierung von Expertisen und stellt sie in den großen Zusammenhang der Reflexivität von Wissenschaft. Das herkömmliche Verständnis von objektiver Wissenschaft und die fiktive Trennung von Grundlagen- und angewandter Forschung stehen im Widerspruch zu einer Produktion von Wissen, die anwendungsnah und vielfach transdisziplinär, dezentral und reflexiv abläuft. Gefordert wird daher mehr Verantwortlichkeit der Expertise, mehr Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung. In Bezug auf Partizipation geht es um eine "sinnvollere Gestaltung" der Interaktion zwischen Politikern, Experten, Industrie und Öffentlichkeit. Die Autorin fordert außerdem, die Möglichkeit unvorhergesehener Konsequenzen in Betracht zu ziehen, normative Elemente im vorgeblich rein Technischen sichtbar zu machen und von Beginn an die Notwendigkeit pluraler Gesichtspunkte und kollektiven Lernens anzuerkennen. Ansatzpunkte für eine Operationalisierung von "Bescheidenheits"-Techniken sind die Analyse von Rahmenannahmen sowie die Rückbesinnung auf Verteilungsgerechtigkeit und Möglichkeiten des kollektiven Lernens aus Erfahrungen der Uneindeutigkeit. Nur so kann eine substantiellere Debatte über die zukünftige Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft eingeleitet werden. (ICH2)

[367-L] Junge, Torsten: Die Moral (in) der Wissensgesellschaft, in: Grüne Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Verfasstheit der Wissensgesellschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 181-195, ISBN: 3-89691-619-X

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INHALT: Der Autor zeigt am Beispiel der biomedizinischen Kontroversen, dass die Dominanz von Expertendiskursen durch eine "Pluralisierung der Perspektiven" infolge des Einbezugs kritischer (Laien-) Öffentlichkeit und infolge einer Politisierung der Wissenschaft durchaus in Frage gestellt werden kann. Die Stärkung deliberativer Governance-Formen und die Anerkennung des moralischen Subjekts durch Partizipationswege - wie z.B. Bürgerkonferenzen gründet auch auf der erodierenden Überzeugungsfähigkeit einer sich objektiv gebenden "wahren" Wissenschaft. Aus einer diskursanalytischen Perspektive betrachtet, stellten diese Partizipationsformen die "Möglichkeitsbedingungen" (Foucault) für die Konstituierung einer moralischen Subjektivierung dar. Der Autor untersucht in seinem Beitrag die Frage der regulierenden und produktiven Funktion von ethischen Diskursen, insbesondere als Form demokratisierter Governance in Zeiten globaler Pluralisierungstendenzen. (ICI2)

[368-F] Karner, Sandra, Mag.; Wiesner, Bernhard, Dr.; Felt, Ulrike, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Let's talk about GOLD - Analysing the interactions between genome-research(ers) and the public as a learning process INHALT: Um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Bereich der Biowissenschaften stabiler gestalten zu können, ist ein besseres Verstehen der Art und Weise, wie sich Menschen, die nicht professionell in diesem Bereich involviert sind, zu dieser Art der Forschung positionieren, wie sie die sozialen und ethischen Dimensionen, um die es geht, wahrnehmen und insbesondere, welchen Einfluss Eigenschaften wie Geschlecht und direkte Betroffenheit haben, erforderlich. Es erscheint daher wichtig, Methoden zu entwickeln, im Rahmen derer gesellschaftliche Positionierungen zu sensiblen Forschungsbereichen bereits frühzeitig sondiert werden können, und mit denen ein Umfeld geschaffen werden kann, diese in einer konstruktiven Weise zu diskutieren. Unser Projekt folgt dem bereits in der Schweiz erprobten Modell des "Runden Tisches". Über den Zeitraum eines Jahres wird sich eine Gruppe von Menschen, die verschiedenste Zugänge zur Thematik repräsentieren sollen, in regelmäßigen Abständen mit WissenschaftlerInnen, die an einem Projekt im Bereich der medizinischen Genomforschung arbeiten, treffen und Aspekte dieser Forschung diskutieren. Die ForscherInnen werden ihre Arbeit präsentieren, darüber sprechen, welche Fragen sie sich stellen und welche möglichen Auswirkungen ihrer Forschung sie sehen. Weiters sind Laborbesuche und die Einladung von ÄrztInnen, die in Kontakt mit Betroffenen stehen, sowie von EthikerInnen an den "Runden Tisch" geplant. Für die Mitglieder der Öffentlichkeit sollen die Runden Tische, indem sie die ForscherInnen bei ihren Forschungen "begleiten", einen Raum bieten, ihre Erfahrungen einzubringen, ein differenziertes Bild dieser Forschung sowie eine Position zu deren sozialen und ethischen Dimensionen zu entwickeln. Den beteiligten ForscherInnen sollte dieses Zusammentreffen ein besseres Verständnis, welche Fragen sich für Nicht-WissenschaftlerInnen zu ihrer Forschung stellen, ermöglichen. Im Gegensatz zum Modell der Bürgerkonferenzen befragen Laien nicht ExpertInnen nach ihrem Wissen, sondern es sollen Erfahrungen in der Auseinandersetzung von medizinischer Genomforschung und Gesellschaft dialogisch erarbeitet werden. METHODE: Runde Tische ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur -IFZ(Schlögelgasse 2, 8010 Graz, Österreich); Universität Wien, Fak. für Sozialwissenschaften,

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Institut für Wissenschaftsforschung Vienna Interdisciplinary Research Unit for the Study of Techno-Science and Society (Sensengasse 8-10, 1090 Wien, Österreich) KONTAKT: Wieser, Bernhard (Dr. e-mail: [email protected])

[369-L] Kohring, Matthias: Wissenschaftsjournalismus: Forschungsüberblick und Theorieentwurf, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2005, 339 S., ISBN: 3-89669-482-0 INHALT: "Die erste Auflage dieser Studie lieferte erstmalig eine umfassende Darstellung der deutschsprachigen und angloamerikanischen Wissenschaftsjournalismus-Forschung. Dieser Forschungsüberblick wird nun in grundlegend überarbeiteter und aktualisierter Form neu vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass die kommunikations- und medienwissenschaftliche Forschung die Wissenschaftsberichterstattung immer noch überwiegend als Berichterstattung aus der Wissenschaft in die Gesellschaft konzipiert. Diesem normativen Konzept einer wissenschaftszentrierten Aufklärung der Gesellschaft stellt der Autor einen Entwurf entgegen, der Wissenschaftsjournalismus als die autonom durchgeführte Beobachtung des wechselseitigen Verhältnisses von Wissenschaft und Gesellschaft versteht. Dies bedeutet nicht zuletzt die generelle Abkopplung journalistischer Wissenschaftsberichterstattung vom Begriff der Wissenschaftspopularisierung." (Autorenreferat)

[370-L] Malik, Maja; Weischenberg, Siegfried: Journalismus und Wissenschaft: gemeinsame Sinnhorizonte trotz funktionaler Autonomie?, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 1, S. 151-165 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Journalismus und Wissenschaft sind verschiedene Funktionssysteme, die eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide generieren Informationsangebote als Fremdbeobachtung, stützen sich in organisierten Handlungskontexten auf professionelle Methoden und orientieren sich vermeintlich an denselben Maßstäben ('Wahrheit', 'Objektivität'). Am Beispiel ihrer Schnittstelle Wissenschaftsjournalismus wird jedoch deutlich, dass es sich dabei nur scheinbar um gemeinsame Sinnhorizonte handelt. Entscheidend sind die funktionalen Differenzen, welche sich anhand von 'Wahrheit' und 'Objektivität' sowie den Temporalstrukturen und den Themenrelevanzen beschreiben lassen. Im Fall des Wissenschaftsjournalismus führt die Unterstellung gleicher Beobachtungskriterien regelmäßig zu enttäuschten Erwartungen. Und das ist auch gut so. Denn nur durch funktionale Autonomie bleibt die jeweils spezifische Leistungsfähigkeit beider Systeme erhalten." (Autorenreferat)

[371-L] Rödel, Malaika; Ullrich, Charlotte: Decoding human genetics?: zur Kritik der humangenetischen Datenbank in Island, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 2, S. 293-304 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Dezember 1998 verabschiedete die isländische Regierung das Gesetz über Biobanken. Daraufhin gründete das biotechnische Unternehmen Decode Genetics die Health Sector

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Database (HSD). Die HSD integriert Phänotype und Genotype von Isländern, indem sie medizinische Aufzeichnungen, Genealogien und genetische Daten zusammenführt. Die Verfasserinnen fragen nach den Gründen, warum es zu einer breiten Unterstützung dieses Projekts durch Regierung und Öffentlichkeit kam. Sie zeigen, dass die Kritiker der HSD sich auf politische und technische Fragen der Implementation konzentrierten und die breiteren politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Implikationen der HSD übersahen. Weiter wird gefragt, ob die Folgen der Datenbank für die Geschlechterverhältnisse neue Kontextualisierungsperspektiven für die isländische HSD und die Biomedizin im Allgemeinen eröffnen. (ICEÜbers)

[372-F] Wenk, Barbara, lic.phil. (Leitung): Technology mediated at the museum - Wie Technik am Museum ausstellen? INHALT: Überblick über bestehende Ansätze und Strategien Technik auszustellen an sieben europäischen Museen mit technischen Sammlungen aus der Perspektive von Ausstellungsverantwortlichen (neueröffnete Dauerausstellungen 2000-2006). ZEITRAUM: 2002-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: München, Berlin, Bern, Luzern, Wien, London, Manchester METHODE: museologischer, ganzheitlicher Ansatz (Sharon Macdonald, Tony Bennett); kulturwissenschaftlicher, d.h. handlungs- und erfahrungsorientierter Technikansatz (Karl Hörning, Thomas Hengartner); assembly Begriff (Bruno Latour); Interviewanalysen (Interviews mit Leitfaden); Ausstellungsanalysen; Quellenarbeit (Leitbilder, Sammlungs- und Ausstellungsstrategien). Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 36; Ausstellungshauptverantwortliche für Dauerausstellungen an sieben europäischen Museen mit technischer Sammlung; Auswahlverfahren: gezielt). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 11; Dauerausstellungen am Hause, eröffnet zwischen 2000 und 2006; Auswahlverfahren: gezielt). Aktenanalyse, offen (Leitbilder, Sammlungsstrategien, Ausstellungsstrategien, Kataloge; Auswahlverfahren: gezielt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wenk, Barbara: Verzauberte Vitrinen in der Museumswelt? Alltagswelten in Schaufenstern: Vom Schau-Katalog zur Schau-Sammlung zum Boulevard. in: VOKUS - volkskundlich-kulturwissenschaftliche Schriften, Jg. 15, 2005, H. 2/2 (erscheint Jan. 2006).+++Wenk, Barbara: Technology mediated at the Museum - Wie Technik ausstellen am Museum? Beitrag im Tagungsband zur 35. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Dresden (erscheint Frühjahr 2006).+++Wenk,Barbara: Von 'matters of fact' zu 'matters of concern' - oder vom Umgang mit Objekten im Museum. Beitrag 1. Kongress zur Kulturwissenschaftlichen Technikforschung in Hamburg. (erscheint Sommer 2006). ARBEITSPAPIERE: Wenk, Barbara: Gender Studies und Technik am Museum. Erste Gedanken zu einer Studie über die historische Entwicklung und praktischen Anwendungen in technisch orientierten und interdisziplinären Ausstellungen. Vortrag gehalten an der Tagung 'Gender Studies zwischen Theorie und Praxis: Standortbestimmungen', Universität Konstanz, April 2003.+++Wenk, Barbara: Technology Mediated at the Museum - Wie Technik sammeln und ausstellen am Museum? Projektpräsentation an der Tagung 'ForumForschung Museum', Bundesakademie in Wolfenbüttel, Dezember 2003.+++Wenk, Barbara: Putting men and women at the centre of things - or how can knowledges be dealt with in exhibitions of technological artefacts? Vortrag gehalten an der Konferenz, 'Sites of Knowledge Production' Universität Basel (CH), März 2004.+++Wenk, Barbara: Technology is technology is technology is technology - how to re-assemble technology for museum exhibitions? Seminar gehalten an der 'Gallery of Research', Wien (AUT), Oktober 2004.+++Wenk, Barbara: Verzauberte Vitri-

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nen in der Museumswelt? Alltagswelten in Schaufenstern: von der Schau-Sammlung zum Boulevard. Vortrag gehalten an der '4. Public Understanding of Science- Tagung' zum Thema 'Technik in der Öffentlichkeit' am Deutschen Museum, München, November 2004.+++Wenk, Barbara: Technology mediated at the museum: which strategies of collecting and exhibiting technology today and for the future? Vortrag gehalten an der Eröffnungstagung 'Making Use of Culture' des Cultural Theory Institute, University of Manchester (GB), Januar 2005. +++Wenk, Barbara: Making the invisible visible... How to exhibit nanotechnology in another dimension? Vortrag und Paneldiskussion an der ECSITE Tagung 2005 am Finnischen Science Center 'Heureka' in Helsinki (FIN), Juni 2005. ART: Dissertation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Department Kulturgeschichte und Kulturkunde Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung (Bogenallee 11, 20144 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Department Kulturgeschichte und Kulturkunde Institut für Volkskunde (Bogenallee 11, 20144 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

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Wissenschaft/Technik und Gesellschaft

[373-L] Antweiler, Christoph: Ethnologie als öffentliche Wissenschaft: Fach, Popularisierung und der Kultur-Kult, in: Ursula Bertels, Birgit Baumann, Silke Dinkel, Irmgard Hellmann (Hrsg.): Aus der Ferne in die Nähe : neue Wege der Ethnologie in die Öffentlichkeit, Münster: Waxmann, 2004, S. 105-154, ISBN: 3-8309-1375-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2213) INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick des Diskussionsstandes zur öffentlichen Wahrnehmung der Ethnologie in der kulturalisierten Mediengesellschaft. In einem ersten Schritt wird zunächst das Verhältnis von Ethnologie und Öffentlichkeit bzw. Journalismus beleuchtet und aufgezeigt, wo die Stärken der Ethnologie im gesellschaftlichen Feld liegen. Daran schließt eine systematische Bestandsaufnahme öffentlicher Ethnologie an: Wie ist das Verhältnis des Fachs zur Öffentlichkeit, welche Ethnologen sind populär, wer popularisiert ethnologische Themen? Darauf aufbauend wird im dritten Schritt die Vielfalt der Popularisatoren, Medien und Genres dargestellt und dazu eine Systematik gegeben. Der vierte Schritt skizziert Eingangstore und thematische 'Anker' ethnologischer Themen in der Öffentlichkeit, die sich derzeit als wirksam erweisen oder aussichtsreich erscheinen. Im fünften Schritt werden abschließend populäre Inhalte vorgestellt und Kontinuitäten zwischen vermeintlich überkommenen und ganz modernen öffentlichen Bildern zu Kultur und Ethnischem geortet. Im Anhang findet sich eine umfangreiche Literaturliste zum Thema. (ICG2)

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[374-L] Bammé, Arno: Individuum und Gesellschaft heute: zur Relevanz von Akteur-Netzwerk-Theorie, postakademischer Wissenschaft und selbstgesteuertem Lernen, in: Report : Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung : wissenschaftliche Zeitschrift mit Dokumentation der Jahrestagungen der Sektion Erwachsenenbildung der DFfE, Jg. 27/2004, H. 1, S. 132-137 (Standort: USB Köln(38)EWA-LS-Bal/18; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wissenschaftliche Theorien haben in der Regel zwei Wurzeln. Zum einen reagieren sie auf reale Probleme in der Gesellschaft. Zum anderen stellen sie Reaktionen dar auf vorgängige Theorien. Im ersten Abschnitt skizziere ich reale Veränderungen in den Beziehungsgeflechten der zeitgenössischen Gesellschaft, sodann drei Theorie-Ansätze, die sich, in unterschiedlicher Perspektive, darauf beziehen." (Autorenreferat)

[375-L] Beiner, Marcus: Wissenschaft in der Wissensgesellschaft: Autonomie, Planungssicherheit und Wettbewerb als Leitideen eines neuen Wissenschaftsrechts, in: Daniel Dettling, Christof Prechtl (Hrsg.): Weißbuch Bildung : für ein dynamisches Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 127-136, ISBN: 3-531-14411-1 INHALT: Der Aufsatz stammt aus dem Kapitel "Bildung neu verantworten" des Sammelbandes. Der Autor diskutiert darin die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft, insbesondere in der modernen Wissensgesellschaft. "Die Gesellschaft erwartet von der Wissenschaft erstens Erkenntnisse als Grundlage für technische Innovation sowie gesellschaftliche und individuelle Orientierung und zweitens deren Weitergabe an künftige Generationen. Wissenschaft informiert darüber hinaus über technische, ökonomische und gesellschaftliche Machbarkeiten." Es wird dargelegt, mit welcher Form der rechtlichen Organisation von Wissenschaft die genannten Ziele auf dem besten Weg erreicht werden können, nämlich durch Autonomie, Planungssicherheit und Wettbewerb; die Rolle, die der Staat dabei spielt, wird erörtert. (DIPF/Bi.)

[376-L] Ellrich, Lutz: Die "Digitale Elite" als Impulsgeber für sozialen Wandel, in: Andreas Ziemann (Hrsg.): Medien der Gesellschaft - Gesellschaft der Medien, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 141-160, ISBN: 3-89669-544-4 INHALT: Der gesellschaftstheoretische Text zu den Phänomenen der Mediengesellschaft und (Massen-)Medien untersucht die Frage nach dem gesellschaftlichen Einfluss und der potenziellen Vorreiterrolle der 'digitalen Elite' oder der 'Cyber-Elite'. Den theoretischen Rahmen bilden Modelle, die Auskunft über (1) das Verhältnis von Technik und Gesellschaft generell und (2) die sich gegenwärtig abzeichnenden Veränderungsdynamiken geben können. Als besonders geeignet erweisen sich hierzu die Beiträge zur Differenzierungstheorie, die T. Parsons und N. Luhmann geleistet haben. Im Anschluss folgt die Auseinandersetzung mit den kulturellen wie kognitiven Leitbildern der 'digitalen Elite' bei der Programmierung sowie ihrem Selbstverständnis. Danach gilt das Augenmerk der Vorreiterrolle und den Einflüssen dieser Gesellschaftsgruppe auf gesellschaftliche Veränderungsdynamiken. Dabei kristallisieren sich sechs potenzielle Einflussfaktoren (steigender Orientierungsbedarf durch Computertech-

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nik bei Erlebens- und Handlungsmustern u. a.) heraus, die im Zuge einer Verflechtung eine 'Schlüsselstellung für die strukturelle Reflexivität' der zukünftigen Gesellschaft besitzen. (ICG2)

[377-F] Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft: Electronic Mobility INHALT: "Die Arbeitswelten der Informations- und Wissensgesellschaft befinden sich bereits seit längerer Zeit im Wandel. Das Internet sowie neue Technologien der Mobiltelefonie und der mobilen Datenübertragung ermöglichen den ubiquitären Einsatz von Lösungen, welche helfen, das Arbeitsleben der Menschen mobil, flexibel und vernetzt zu gestalten. Zugleich wird das (Arbeits-)Leben dadurch jedoch unsteter, 'unsicherer' und unberechenbarer. Tatsache ist, dass der Einsatz neuer mobiler Technologien die Rahmenbedingungen der bisherigen Arbeitswelten signifikant verändert. Die Arbeitsorganisation der Menschen - bisher geprägt von der Industriegesellschaft der Nachkriegszeit - muss grundlegend überdacht und in vielen Teilen neu gestaltet werden." Rump, Balfanz, Porak, Schröter: Electronic Mobility - Thesen und Handlungsempfehlungen, Ludwigshafen, Darmstadt, Karlsruhe, Stuttgart 2005, S. 5. Die neuen Technologien haben vielfältige Auswirkungen. Das Wirkspektrum reicht von Bildung und Arbeitsmarkt über Gesundheitswesen bis hin zu Management-Ansätzen, Führung, Organisation, Unternehmenskultur, Personalentwicklung und die Gestaltung von Interessenvertretung. Die Entwicklung zur elektronisch mobilen Arbeitswelt wird nicht selten mit dem Begriff "Electronic Mobility" umschrieben. Es wird deutlich, dass Electronic Mobility mit einer hohen Komplexität einher geht, die die Protagonisten im Kontext "Unternehmen" (Beschäftigte, Vorgesetzte, Betriebsräte, Gewerkschaften ...) vor neue Herausforderungen stellt. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und Employability -IBE- (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)

[378-L] Gerlof, Karsten; Ulrich, Anne (Hrsg.): Die Verfasstheit der Wissensgesellschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2006, 376 S., ISBN: 3-89691-619-X INHALT: "Wissen und der Umgang mit Nichtwissen prägen unser Handeln mehr als je zuvor und zwingen Individuen wie Gemeinwesen zu besonderen Anstrengungen. Wissen scheint nicht nur zum entscheidenden Wirtschaftsfaktor geworden zu sein; es stellt tagtäglich Politik, Gesellschaft, Bildung und nicht zuletzt Wissenschaft vor neue Herausforderungen. Die besondere Eingriffstiefe vieler neuer Technologien - wie z. B. der Biotechnologie - zeigen das ganz deutlich. Mit dem breiten Spektrum der damit einhergehenden Probleme, Anforderungen und Verantwortungen hat sich die Grüne Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung zwei Jahre lang auseinandergesetzt. In diesem Band sind vor allem Beiträge aus zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und internen Diskussionen der Akademie zusammengetragen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karsten Gerlof/ Anne Ulrich: Einführung und Zusammenfassung (11-21); Helga Nowotny: Wissenschaft neu denken: Vom verlässlichen Wissen zum gesellschaftlich robusten Wissen (24-42); Martin Heidenreich: Die Organisationen der Wissensgesellschaft. Zwischen regionalem und grenzüberschreitendem Lernen (43-56); Georg Krücken: Wissen zwischen Netzwerk und Identität (57-71); Sabine Ammon: Was weiß die Kunst? Zur Rele-

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vanz künstlerischen Wissens in der Wissensgesellschaft (72-81); Rainer Kuhlen: Zur öffentlichen Funktion von Informationsethik als Grundlage politischer, rechtlicher und ökonomischer Regelungen der Wissensordnung (90105); Hariolf Grupp: Was wir über Innovationen wissen: Konturen einer Wissenswirtschaft (106-113); Achim Seiler: Das WTO/TRIPS-Abkommen im Kontext der Nord-Süd-Debatte: Erwartungshaltungen und Befürchtungen (114-128); Carolin Quermann: Die Politik der Wissensgesellschaft (130-132); Kirsten Selbmann: Unsicherheiten bei der Regulierung technikinduzierter Risiken in Wissens(chafts)gesellschaften (133-145); Gabriele Abels: Politische Steuerung durch Partizipation - partizipativer Politikwechsel in der europäischen Biopolitik? (146-168); Arne Hintz: Zivilgesellschaftliche Medien auf dem Weltinformationsgipfel: neue Ansätze der Wissens-Governance? (169-180); Torsten Junge: Die Moral (in) der Wissensgesellschaft (181-195); Rena Tangens: Tausche Bürgerrechte gegen Linsengericht. Die Wir-wollen-alles-über-Sie-Wissensgesellschaft (196-205); Karsten Gerlof: Zur Debatte: Bildung in der Netzwerkgesellschaft (208-213); Sybille Volkholz: Verantwortung als zentrale Kategorie der Bildungsinstitutionen für die Wissensgesellschaft (214223); Manfred Fuhrman: Was ist und wozu brauchen wir einen Kanon der Allgemeinbildung? (224-237); Wolfgang Edelstein/ Gerhard de Haan: Lernkonzepte für eine zukunftsfähige Schule (238-249); Willfried Maier: Können Individuen nur individuell lernen? Schule, Common Sense und Kulturelles Gedächtnis (250-265); Michael Daxner: Bildung in NichtZivilgesellschaften (266-284); Christina von Braun: Zwischen Wissen und Glauben. Das Bild der menschlichen Natur (289-307); Sigrid Graumann: Von Kinderwünschen und Wunschkindern - eine feministisch-sozialethische Reflexion der medizinisch-technischen Kontrolle von Zeugung und Schwangerschaft (308-319); Dietmar Mieth: Wissenschaft und Religion: Wer erklärt uns die Welt? Das Beispiel der Lebenswissenschaften (320-331); Thomas Lemke: Lebenspolitik und Biomoral: Dimensionen genetischer Verantwortung (332-345); Johann S. Ach: Anmerkungen zu der Frage, warum die modernen Gen- und Reproduktionstechniken eine Herausforderung für den ethischen Diskurs darstellen (346-354); Tine Stein: Rechtliche Unverfügbarkeit und politische Verfügbarkeit: die Biopolitik als Herausforderung der Wertordnung im weltanschaulich-neutralen Verfassungsstaat (355-372).

[379-L] Halfmann, Jost: Technik als Medium, in: Gunter Runkel, Günter Burkart (Hrsg.): Funktionssysteme der Gesellschaft : Beiträge zur Systemtheorie von Niklas Luhmann, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 223-238, ISBN: 3-531-14744-7 INHALT: Der Autor versucht zu begründen, warum und wie die Körperlichkeit bzw. Materialität von Technik soziologisch zum Thema gemacht werden kann. Das Verhältnis von Materialität und Kommunikation, also auch das von Technik und Gesellschaft, wird in der soziologischen Systemtheorie Luhmanns in den Begriffen Medium und Form erfasst; und dies zeigt an, dass Technik wie alle Sachverhalte in der Welt auf Beobachterkonstruktionen beruht, die auf gesellschaftsinterne oder -externe Realitäten bezogen sind. Vor diesem generellen Hintergrund werden zwei Themen näher behandelt: (1) Die Frage, was Technik als Form bedeutet - hier geht es um die Leistung von Technik für das Erwartbarmachen sozialer Vollzüge; (2) die Frage, was Technik als Medium bedeutet - hier geht es um Technik als externe Voraussetzung der selbsterzeugten Komplexitätssteigerung der Gesellschaft. Die Form/MediumDifferenz behandelt das Verhältnis von Kommunikation und Materialität als kommunikationsinterne Differenz. In diesem Sinne werden "Sachen", "Körperlichkeit", "Materialität" zum Gegenstand der Soziologie. Technik ist damit insgesamt ein spezieller Fall einer Form/ Medi-

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um-Beziehung, die das Verhältnis sozialer Systeme zu ihrer physischen Umwelt regelt. (ICA2)

[380-F] Häring, Julia, Dipl.-Volksw.; Ohnemus, Jörg; Doherr, Thorsten, Dipl.-Inform.; Müller, Bettina; Schleife, Katrin; Koschatzky, Knut, PD Dr.; Beckert, Bernd, Dr.; Cuhls, Kerstin, Dr.; Friedewald, Michael, Dr.; Georigieff, Peter; Jappe, Arlette; Oertzen, Jürgen von; Rainfurth, Claudia, Dr.; Arnold, Yvonne; Ziesche, Nicole (Bearbeitung); Bertschek, Irene, Dr.; Kimpeler, Simone, Dr.; Döbler, Thomas, Dr. (Leitung): FAZIT - Forschungsprojekt für aktuelle und zukunftsorientierte IT- und Medientechnologien und deren Nutzung in Baden-Württemberg INHALT: Im Mittelpunkt des Projekts FAZIT stehen aktuelle und zukünftige Entwicklungen des IT- und Mediensektors in Baden-Württemberg sowie die Bedeutung von IT und Medientechnologien für Wirtschaft und Gesellschaft. Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der Zukunftsoffensive III gefördert und von der MFG Stiftung Baden-Württemberg als Projektträger koordiniert. Die folgenden drei Module sind Bestandteil von FAZIT: Das IKT-Monitoring für Baden-Württemberg wird federführend vom ZEW durchgeführt und verfolgt das Ziel, die Determinanten, das Ausmaß sowie die ökonomischen Auswirkungen der IKT-Nutzung auf Unternehmensebene zu erfassen und zu analysieren. Hierfür werden im Halbjahresrhythmus repräsentative schriftliche Befragungen durchgeführt. Befragt werden Unternehmen des IT- und Mediensektors sowie Unternehmen anderer Branchen des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors. Der IT- und Mediensektor umfasst die Teilbranchen Software, IT- und Medienhardware, DV-Dienstleistungen und (Tele-) Kommunikation, Audiovisuelle Medien, Druck und Verlage, Werbung und Marktkommunikation sowie Inhalte-Dienstleister. Des Weiteren werden Unternehmen der Branchen Chemie, Maschinenbau, Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Automobil, Verkehr, Bank- und Versicherungsgewerbe, Forschung und Entwicklung sowie technische Dienstleister befragt. Das Modul Zukunftsforschung wird federführend vom Fraunhofer-Insitut für System- und Innovationsforschung (FhG-ISI), Karlsruhe, durchgeführt. Hier steht die Analyse langfristiger Entwicklungstrends von IT und Medien in den Bereichen Mensch und Gesellschaft, Technologien und Prozesse sowie Einsatzfelder und Branchen im Mittelpunkt. (S.a. http://www.fazit-forschung.de ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Repräsentative schriftliche Befragungen. Methodisch kommen Delphi-Studien und Szenarien-Entwicklung zum Einsatz. Ein intensiver Wissenstransfer stellt die Vermittlung der Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit in Wissenschaft und Praxis sicher. Dies geschieht durch regelmäßige Publikationen und Fachkonferenzen sowie eine Kommunikationsplattform im Internet. VERÖFFENTLICHUNGEN: S.a. http://www.fazit-forschung.de/index.php?id=fazit-publikationen . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH Geschäftsbereich MFG Stiftung FINANZIERER: Land Baden-Württemberg INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI- (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe); Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Projekt (e-mail: [email protected]); Bertschek, Irene (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-178, Fax: 0621-1235-333)

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[381-L] Hentig, Hartmut von: Wissenschaft: eine Kritik, München: Hanser 2003, 297 S., ISBN: 3-446-20376-1 INHALT: "Das Thema Wissenschaft ist ein Dauerbrenner in der öffentlichen Diskussion. Welche Rolle soll sie in unserer Gesellschaft spielen? Was können, was dürfen wir von ihr erwarten? Wem nutzt sie wirklich? Gliederung: 1. Maßstäbe: Wahrheiten oder Wahrheit? 2. Befunde: Die unphilosophische Wissenschaft; 3. Möglichkeiten: Polyphem oder Argos? 4. Verfahren: Erkennen durch Handeln; 5. Vermittlung: Wissenschaftsdidaktik; 6. Aneignung: Verstehen, wie Wissenschaft im Prinzip verfährt; 7. Wiedergabe/ Sprache: eine nicht lehrbare Kunst; 8. Auswege: Ein deutsches College? 9. Anfechtungen: Wissensgewißheit und Willensschwäche; 10. Geschichten: die Freunde der Fische." (Textauszug)

[382-L] Hoff, Benjamin-Immanuel; Wolf, Harald (Hrsg.): Berlin - Innovationen für den Sanierungsfall, (Stadtforschung aktuell, Bd. 103), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 169 S., ISBN: 3-531-14485-5 INHALT: der Band geht auf eine Tagung zurück, die von der PDS-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus organisiert wurde. Auf ihr sollte eine Zwischenbilanz der bisherigen - auf eine Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft zielenden - Innovationspolitik Berlins gezogen werden. Vor dem Hintergrund der desolaten Haushaltslage des Landes einerseits und den Ergebnissen und Empfehlungen der im Jahr 2000 vorgelegten 'BerlinStudie' andererseits untersuchen die Autorinnen und Autoren die Rolle von wissenschaftlichen Einrichtungen als Wirtschafts- und Standortfaktor. Am Beispiel des Gesundheitsmarktes und der Biotechnologie loten sie aus, welche Chancen Berlin als 'Stadt des Wissens' im internationalen Wettbewerb hat. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Harald Wolf: Wissenschaft (nur) für die Berliner Wirtschaft? (816); Berlin - Stadt des Wissens: Klaus Brake: Berlin als 'Stadt des Wissens' - was bedeutet das strategisch? (17-23); Kurt Geppert / Martin Gornig: Wachstumsfelder städtischer Ökonomien (24-34); Peer Pasternack: Wissenschaftspolitik als Wirtschaftspolitik? Sanierung ohne Verödung: Über Haushaltskonsolidierung und städtische Entwicklung in Berlin (35-44); Dieter Scholz / Heiko Glawe: Innovation als sozialer Prozess - Leerstelle einer Debatte (4549); Vincent Winnetou Sosa: Wie aus Wissen Arbeit wird (50-54); Innovationspolitik konkret: Benjamin-Immanuel Hoff: Schwierigkeiten und Herausforderungen Berliner Innovationspolitik (55-73); Thomas Langeheineken: Wissenstransfer stärkt Wirtschaftskraft (74-78); Christian Kilger / Raphael Jung: Wert - Geistiges Eigentum (79-85); Kurt Kutzler: Universitäten als Schlüsselfiguren im Technologietransfer - Das Beispiel der Technischen Universität Berlin (86-97); Horst G. Meier / Michaele Kirchner: Plattform für die Wissenschaft (98-101); Wissenschaftsmarketing: Christian Meyer zu Schwabedissen: Provokationen zur Industriepolitik (102-105); Ursula Westphal: Wissenschaftsmarketing - Das Ende des Elfenbeinturms (106-115); Praxistest I: Gesundheitswirtschaft: Heidi Knake-Werner / Hermann SchulteSasse: Der Gesundheitsmarkt ist ein Markt mit Zukunft (116-124); Thomas Flierl: Berlin als Standort innovativer Hochschulmedizin und Hochschulpolitik (125-131); Hans-Jochen Brauns: Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg - Prüfstein für eine innovative Wissenschaftspolitik (132-149); Praxistest II: Biotechnologie: Kai Uwe Bindseil: Wie kann sich Berlin zu einem international führenden Biotechnologiecluster entwickeln? (150-165). (ZPol, VS)

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[383-L] Lehner, Franz: Innovation und Wissen in der Informationsgesellschaft, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak (Hrsg.): Perspektiven der Gestaltung von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner, München: Hampp, 2004, S. 17-49, ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861) INHALT: Die Prognosen, wonach sich die Arbeitsbedingungen in der wissensbasierten Volkswirtschaft grundlegend verändern und herkömmliche Arbeitsverhältnisse aufgelöst werden, werden mit dem Innovationstempo der Informationsgesellschaft und den hohen Anforderungen an die Lern- und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen begründet. Die Analyse des Autors führt jedoch zu einem gegenteiligen Resultat: Je mehr Lernund Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen gefordert sind, desto mehr gewinnen stabile Beschäftigungsverhältnisse und Prinzipien der Beruflichkeit an Bedeutung. Was die Logik der Informationstechnologie anbelangt, so erfordert die systematische Ausschöpfung ihrer Potenziale gerade nicht technozentrierte, sondern humanzentrierte Produktionskonzepte. Das knappe Gut, um das herum die Volkswirtschaft organisiert ist, ist insofern eher das Markt- und Organisationswissen sowie das Erfahrungs- und Beziehungswissen. Es gilt dem Autor zufolge eine Kultur zu schaffen, in welcher das verfügbare Wissen kooperativ und kreativ genutzt wird, was wiederum Risikobereitschaft, Vertrauen und Partizipation voraussetzt. Das elementare Strukturproblem für die Organisationen in der wissensbasierten Volkswirtschaft liegt darin, einen "breiten Fluss neuer Ideen" zu sichern, ohne gleichzeitig die Steuerungsfähigkeit über die weitere Entwicklung zu verlieren. Dies setzt eine entsprechend stabile Kooperation und verlässliche Kommunikation zwischen den Beteiligten voraus. (ICI2)

[384-L] Nowotny, Helga: Wissenschaft neu denken: Vom verlässlichen Wissen zum gesellschaftlich robusten Wissen, in: Grüne Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Verfasstheit der Wissensgesellschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 24-42, ISBN: 3-89691-619-X INHALT: Die Autorin erläutert die bereits in den 1990er Jahren entwickelte These, wonach in der wissensbasierten Gesellschaft eine neue Stufe der Wissensproduktion - der sogenannte "Modus 2" - vorherrschen wird. In dieser Gesellschaft verschwimmen die Grenzen zwischen Kategorien wie Markt, Staat, Kultur und Wissenschaft, denn der Wert der wissenschaftlichen Arbeit wird zusehends an ihrer sozialen und wirtschaftlichen Relevanz gemessen. Die Wissenschaft wird zudem durch einen Prozess "umgekehrter Kommunikation" verändert und diese Kontextualisierung verschiebt die Wissenschaft vom bloßen verlässlichen Wissen zur Produktion eines gesellschaftlich robusten Wissens. Diese Verlagerung treibt die Wissenschaft zum aktiven Engagement in und zur Interaktion mit der Gesellschaft, die in einem öffentlichen Raum - der Agora - stattfindet. Die Skala der Perspektiven, die in der Agora entdeckt wurden, und ihre Fähigkeit, die notwendigen Mittel für Forschungsaktivitäten aufzutreiben, bringt eine komplexere Rolle des wissenschaftlichen und technischen Sachverstands und der Expertise mit sich. Diese Rolle ändert sich jedoch in dem Maße, wie der Sachverstand und die Expertise gesellschaftlich verbreitet werden. Die großen Erfolge der Wissenschaft in der Moderne, die ihre überragende Bedeutung für gesellschaftliche und wirtschaftliche Innovation begründet haben, bleiben also nicht ohne Rückwirkungen auf die Wissenschaft selbst. (ICI2)

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[385-L] Saretzki, Thomas: Welches Wissen - wessen Entscheidung?: kontroverse Expertise im Spannungsfeld von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 345-369, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Ausgehend von der Frage nach der Funktion von Experten in praktisch-politischer Perspektive untersucht der Beitrag Technikfolgeabschätzung (TA) als speziellen Fall von Politikberatung bei öffentlich relevanten und politisch kontroversen Technisierungsprozessen. Im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft stoßen Spezialisten, die in solchen Kontroversen den Status von Experten erhalten, bald auf Grenzen der Anwendbarkeit ihres Wissens. TA als analytisch-deliberativer Prozess ist keinem dieser Bereiche allein zuzuordnen und hat daher eine Vermittlerfunktion, die zwei unterschiedliche Typen von Experten verlangt, einerseits Fachwissenschaftler, die detailreiche Inhalte liefern können, andererseits "TA-Experten", deren Rolle es ist, in rekursiver Zusammenarbeit mit den Fachwissenschaftlern die Initiierung, Koordination, Integration und Interpretation der fachwissenschaftlichen Expertisen sowie die Konzeption des Prozesses einer TA zu gewährleisten. Darüber hinaus muss TA dem Problem der öffentlichen Nichtbeachtung und politischen Wirkungslosigkeit begegnen. Der Autor plädiert für eine praktisch-politische Perspektive im Sinn der "argumentativen Wende" in der Policy-Forschung. Nicht nur die Identifizierung, Interpretation, Analyse und Bewertung von Argumenten ist Aufgabe der TA, sondern auch deren nachvollziehbare Aufbereitung zu entscheidungs- und handlungsbezogenen Empfehlungen für die Politik. (ICH2)

[386-L] Sutter, Barbara: Von Laien und guten Bürgern: Partizipation als politische Technologie, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 220-240, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit partizipativen Verfahren. Unter Rückgriff auf Michel Foucaults These der Gouvernementalität wird Partizipation als eine politische Technologie gezeichnet, die den Einzelnen nicht durch Zwang oder Kontrolle unterwirft, sondern vielmehr durch Aktivierung steuert. Demnach realisieren sich historische Ansprüche auf Beteiligung und Mitbestimmung heute unter Bedingungen, die deren Erfüllung als funktional für die politische Regulation begreifbar machen. Die Autorin wendet sich damit gegen Warnungen vor einer versteckten Instrumentalisierung des Bürgers. Partizipation führt nicht einfach nur die versteckte Pflicht mit sich, informiert zu sein oder aber im Sinne der nationalen Konkurrenzfähigkeit über technische Innovation zu entscheiden. Mit der Etablierung partizipativer Verfahren etabliert sich unter der Hand ein pädagogisches Programm der "StaatsbürgerSchulung", dass den Einzelnen als ein im Sinne (staats-)bürgerschaftlicher Qualitäten formbares, aber auch formungsbedürftiges Individuum zeichnet. Partizipation erscheint damit im Prinzip als ein Ort der Konstituierung von eigenverantwortlichen und eigenmotivierten Individuen, letztlich als eine Anleitung zum Selbstmanagement, das heute - im Kontext der Transformation des Wohlfahrtsstaats - in vielen gesellschaftlichen Bereichen gefordert wird. (ICH2)

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[387-L] Vogel, Hans Ulrich: Some functions of science in modern and contemporary China, in: Heinz-Dieter Assmann, Karin Moser v. Filseck (Eds.): China's new role in the international community : challenges and expectations for the 21st century ; transactions of the interdisciplinary roundtable held from June 19 to 23, 2004 at the Shanghai Institute for Advanced Studies, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 201-215, ISBN: 3-631-54029-9 (Standort: UB Erlangen-Nürnberg Zweigbibl. WiSo(29)W00/ML7600/A848) INHALT: "Science, both as a concept as well as in its practical dimensions, is an interesting subject of research, and one that can contribute a great deal to our understanding of certain aspects of the history of modern and contemporary China. From a global perspective, science is an ideal candidate for representing universalism, because it is claimed to be universally verifiable and valid. In his book Weltgesellschaft: Soziologische Analysen (World Society: Sociological Analyses), Rudolf Stichweh postulates that in the present period we have to acknowledge the existence of a globalised science system with no real heterodoxies capable of competing with it. While alternatives are produced within science, no serious global alternatives to science have emerged. This does not mean that sometimes, on a regional or national level, alternatives do not arise that challenge science. The theory of creation that opposes the theory of evolution is one such example from the US. But such challenges remain a national or regional phenomenon and are not able to challenge science on a global level.' Challenges to science might also be expected in China, where modern science was introduced as a foreign system. Early on, science certainly stood in competition with other systems there, such as morality and ethics or religion. In addition, we have to take other related issues into account in China, such as the deification of science in the sense of scientism, and the use of the concept of science for ideological or political purpose." (extract)

[388-L] Wehling, Peter: Social inequalities beyond the modern nature-society-divide?: the cases of cosmetic surgery and predictive genetic testing, in: Science, Technology & Innovation Studies : the first internationally oriented, reviewed online journal for the German speaking STI community, Vol. 1/2005, No. 1, S. 3-15 (URL: http://www.sti-studies.de/articles/2005-01/wehling/Wehling-STI-2005.pdf) INHALT: "Due to the accelerated dynamics of scientific and technological modernisation over the last few decades, the sharp and unambiguous categorical distinction and separation between 'nature' and 'society' that has been essential for the self-perception of Western modernity is increasingly subject to erosion or even dissolution. The article aims to explore the possible consequences of this blurring of boundaries with regard to the generation, social perception, and justification of social inequalities in 'reflexive modern' societies. Using the examples of cosmetic surgery and predictive genetic testing, current tendencies of a seemingly paradoxical 'renaturalisation' of inequality are outlined: contrary as well as parallel to the modern programme and promise of a 'denaturalisation of society' (Jürgen Habermas), 'natural' characteristics such as physical appearance or genetic constitution are gaining importance in terms of social distinction and discrimination. One should, however, not fail to see that this renaturalisation is not simply a revival of older (if by no means definitely overcome) forms of social inequalities based on (presumedly) natural collective categories (sex, race, ethnicity and so on). Rather, a hybrid, scientifically and technically manufactured human 'nature' becomes a medium of novel forms of 'individualised' discrimination: physical characteristics are no

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longer ascribed to certain groups or people as their inalterable natural qualities, but are increasingly conceived of as open to fashioning and therefore as socially achieved by the individual person. For this reason, the new inequalities 'beyond' the modern nature-society divide are apparently not considered fundamentally illegitimate or 'pre-modern'. What seems to be needed in present-day societies is the establishment of new, socially accepted regulations and boundaries for the complex and intertwined dynamics of denaturalisation and renaturalisation of the social." (author's abstract)

[389-L] Werle, Raymund; Iversen, Eric J.: Promoting legitimacy in technical standardization, in: Science, Technology & Innovation Studies : the first internationally oriented, reviewed online journal for the German speaking STI community, Vol. 2/2006, No. 1, S. 19-39 (URL: http://www.sti-studies.de/articles/2006-01/werleiversen/Iversen-Werle-230306.pdf) INHALT: "In this article the author's examine the legitimacy of committee standardization as an alternative to pure market processes of technical standardization of information and communication technology (ICT). The author's argue that not only mandatory (regulative) but also voluntary (coordinative) standards require some kind of democratic legitimacy. While the question of how to achieve this legitimacy has become central to today's changing world of standards, this situation is not adequately reflected in how the mounting legitimacy-deficit is treated. The author's note here that there remains a tendency to think of the legitimacy-deficit primarily in terms of 'input legitimacy' criteria. At the same time the author's observe a tendency for standardization organizations (SDO) to orient efforts towards achieving 'output legitimacy' by developing standards that are regarded by diverse groups of (legitimizing) stakeholders as constituting 'good standards'. This article therefore applies the distinction between input and output legitimacy to the rapidly evolving standardization landscape, arguing that it is necessary to expand the analysis of the legitimacy-deficit in the formal bodies responsible for ICT standards. The author's address what democratic legitimacy means in terms of standards and standardization, discuss why it is particularly important here, and explore how it has been addressed. Current examples indicate that in order to arrive at 'good' standards SDO extend and redefine the cognitive and normative frame of standardization. This frame change helps to include non-technical and non-commercial interests and values without directly involving the growing variety of stakeholders and civil society advocates in the process." (author's abstract)

3.10 Wissenschaft/Technik und Wirtschaft (Industrieforschung/ FuE, außeruniversitäre Forschung; Innovation; großtechnische Systeme) [390-L] Ahrweiler, Petra; Gilbert, Nigel; Pyka, Andreas: Institutions matter but ...: organisational alignment in knowledge-based industries, in: Science, Technology & Innovation Studies : the first internationally oriented, reviewed online journal for the German speaking STI community, Vol. 2/2006, No. 1, S. 3-18 (URL: http://www.stistudies.de/articles/2006-01/ahrweiler/Ahrweiler-160306.pdf)

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INHALT: "A comparison of the current structures and dynamics of UK and German biotechnology-based industries reveals a striking convergence of industrial organisations and innovation directions in both countries. This counteracts propositions from theoretical frameworks such as the varieties-of-capitalism hypothesis and the national innovation systems approach which suggest substantial differences between the industrial structures of the countries due to differing institutional frameworks. In this paper, the author's question these approaches and show that the observed structural alignment can be explained by the network organisation of research and production in knowledge-based industries." (author's abstract)

[391-F] Baake, Pio, Dr.rer.pol.; Erber, Georg; Wey, Christian, Prof.Dr.; Heitzler, Sven; Wolisz, Adam, Prof.Dr.ing.; Schewick, Barbara van, Dr.ing.; Hagemann, Harald, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Rolle staatlicher Akteure bei der Weiterentwicklung von Technologien in deregulierten TK-Märkten (Studie 2 im Rahmen des Gesamtprojekts "Innovationspotentiale der Informationstechnik") INHALT: Mit der Deregulierung der TK-Märkte, dem Mobilfunk sowie den drahtlosen Zugangsmöglichkeiten in das Internet ist die heutige Struktur der TK-Märkte durch eine Vielzahl von Anbietern und verschiedenen Übertragungstechnologien bzw. -netzen geprägt. Dabei wird die Innovationsdynamik mit Blick auf die Einführung neuer Übertragungstechnologien bzw. -netze oder neuer TK-Güter und Dienste vor allem durch die Konvergenz der Übertragungsnetze - zu nennen sind hier u.a. die zunehmende Verbreitung breitbandiger Internetzugänge, die Entwicklung der Sprachkommunikation über das Internet (Voice over IP - VoIP) sowie neue Möglichkeiten der Funkfrequenznutzung - wesentlich beeinflusst. Die Studie soll diesen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven darstellen und die Rolle staatlicher Akteure bei der Weiterentwicklung dieser Technologien untersuchen. Projektträger: Innovations- und Technikanalysen (ITA) des VDI/ VDE-IT. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: VDI-VDE Innovation + Technik GmbH INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Informationsgesellschaft und Wettbewerb (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie I (70593 Stuttgart) KONTAKT: Wey, Christian (Prof.Dr. Tel. 030-89789-525, Fax: 030-89789-103, e-mail: [email protected])

[392-F] Bartnik, Roman, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung): Management japanischer und deutscher High-Tech Forschung INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft - Japan und Korea (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-1775, e-mail: [email protected])

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[393-F] Breitscheidel, Jörg, Dr.; Boeters, Stefan, Dr. (Bearbeitung); Jokisch, Sabine, Dr. (Leitung): Übergang zur Wasserstoffwirtschaft im Verkehr? INHALT: In der energiewissenschaftlichen und wirtschaftlichen Forschung ist das Thema "Wasserstoff als Energieträger" heiß umstritten. Auf der einen Seite stehen enthusiastische Visionen der "Wasserstoffwirtschaft", die Wasserstoff in Verbindung mit erneuerbaren Energien sowohl in Hinblick auf den Umweltschutz (insbesondere die Vermeidung von Treibhausgasen zum Klimaschutz) als auch auf die Versorgungssicherheit als Königsweg sehen. Auf der anderen Seite findet man weit skeptischere Einschätzungen, die Wasserstoff allenfalls als Nischen-Energieträger mit schlechter Konkurrenzfähigkeit in der Massenanwendung sehen. In dem Projekt soll die ökonomische Rationalität der Diskussion um die Wasserstoffwirtschaft ans Tageslicht befördert werden. Dabei geht es zum einen darum, das Spektrum der prognostizierten technologischen und Kostenentwicklungen zu sichten und auf einen wahrscheinlichen Bereich einzuengen. Vor allem geht es aber darum, die Bedingungen offen zu legen, unter denen die verstärkte Nutzung von Wasserstoff Bestandteil einer ökonomisch rationalen Umweltpolitik sein kann. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-03 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103 443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-1235-203, Fax: 0621-1235-226, e-mail: [email protected])

[394-L] Bundesregierung (Urheber); Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Urheber): Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2005, in: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, 2005, Dr. 15/6000, 95 S. (Standort: USB Köln (38)-LS R932; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://dip.bundestag.de/btd/15/060/1506000.pdf) INHALT: Die Zwischenbilanz zum 'Aufbau Ost' nach 15 Jahren kommt zu einem überwiegend positiven Ergebnis in Bezug auf die Vervollkommnung der Deutschen Einheit. Dargestellt und mit Daten und Tabellen belegt wird die aktuelle Situation in den Bereichen Arbeitsmarkt, Förderkonzept, Demographischer Wandel, Wirtschaftsförderung, Innovationsförderung, Hochschul- und Forschungseinrichtungen, Ländlicher Raum, Infrastrukturausbau, Städtebau, Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, Politik für Kinder, Jugendliche, Familien und Frauen, Gesundheit und soziale Sicherung, Energie und Umwelt, Kunst, Kultur und Sport. Wirtschaftsdaten für die neuen Länder werden für folgende Bereiche gegeben: Regionaldaten, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Konjunkturindikatoren, Arbeitsmarktdaten, Förderinstrumente, Unternehmensgründungen und -liquidationen, FuE-Personal, sowie Investitionstätigkeit. (IAB)

[395-F] Eckert, Rainer, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Meyer, Margit, Prof.Dr. (Betreuung): Analyse der Markt- und Entwicklungspotenziale von Umwelttechnologien INHALT: keine Angaben

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ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für BWL und Marketing (Josef-Stangl-Platz 2, 97070 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0931-31-2923, Fax: 0931-31-2811, e-mail: [email protected])

[396-F] Egeln, Jürgen, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Licht, Georg, Dr. (Leitung): Erstellung des Berichts zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2007 INHALT: Der zusammenfassende Endbericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2007 soll wichtige Themenkomplexe der innovationspolitischen Agenda erörtern und Deutschlands Position in Relation zu wichtigen Wettbewerberländern beleuchten. Hierbei steht nicht die detaillierte Betrachtung aller Indikatoren zur technologischen Leistungsfähigkeit im Zentrum der Betrachtung (diese wird von der Indikatorengruppe zur technologischen Leistungsfähigkeit vorgenommen), sondern die innovationspolitische Interpretation und Bewertung der Fakten und Befunde. Daher liegt ein Schwerpunkt auf der Herausarbeitung der mittel- und langfristigen Herausforderungen für das deutsche Innovationssystem nach dem Ende der "New Economy Krise". Folgende Themenschwerpunkte für den zusammenfassenden Endbericht 2007 lassen sich heute schon absehen: 1. Deutschlands Position im internationalen Technologiewettbewerb: Mit Blick auf die künftige, veränderte Berichterstattung soll hier eine systematisch längerfristig orientierte Bestandsaufnahme durchgeführt werden, um auch über die Diskussion des Gesamtzusammenhangs deutlich zu machen, welche Faktoren wie, mit welcher Intensität und zeitlicher Dimension wirken und zu beachten sind. 2. Produktivität, FuE- und Innovation Bestandsaufnahme und Perspektive der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen: In diesem Teil wird ein Schwerpunkt auf die Analyse der Produktivitätsentwicklung gelegt, in der sich nicht nur die Ergebnisse der Innovationstätigkeit niederschlagen, sondern die auch Elemente der preislichen Wettbewerbsfähigkeit umfasst. 3. Sektorale Innovationssysteme: Die systematische Integration der Analysen ausgewählter sektoraler Innovationssysteme verfolgt zwei Ziele. Zum einen werden die technologische Leistungsfähigkeit und die Innovationspotenziale von für die deutsche Volkswirtschaft wichtigen Sektoren dargestellt und bewertet, zum andern werden für die betrachteten Bereiche Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet, die offen legen sollen, inwieweit die Chancen und Probleme der Sektoren eher idiosynkratischer Natur sind (und damit eine sektorbezogene Innovationspolitik angeraten ist) oder ob im gesamten deutschen Innovationssystem verankerte Merkmale wirksam sind (was für eine sektorübergreifende grundsätzliche Innovationspolitik sprechen würde). 4. Leistungsfähigkeit Deutschlands im Bereich wissenschaftlicher Forschung, Wissen- und Technologietransfer: Herausgearbeitet werden sollen in diesem Schwerpunkt grundsätzliche Perspektiven für die Arbeitsteilung und die Kooperation zwischen Wirtschaft und Staat bei der Generierung neuen Wissens. 5. Anreize zur Produktion und zum Einsatz von Humankapital in Deutschland: Wegen der unbestritten hohen Bedeutung von Humankapital und Bildung zum einen für die Innovationsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft und zum anderen für die Produktion von Gütern und Diensten mit anspruchsvollen Technologien und Verfahren spielt dieses Themenfeld auch eine herausgehobene Rolle in der innovationspolitischen Debatte und muss bei der Bewertung der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands einbezogen werden. 6. Nationale Innovationspolitik unter der Perspektive der Aktivitäten der EU. 7. Innovationspolitische Instrumente (Policy

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Mix), innovationspolitische Agenda und ausgewählte Schwerpunkte der nationalen Innovationspolitik: In der aktuellen Diskussion um die Einschätzung der nationalen Innovationspolitik hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass die isolierte Analyse einzelner innovationspolitischer Elemente häufig zu kurz greift. Im Rahmen des zusammenfassenden Endberichts 2007 werden die (Zwischen-)Ergebnisse der systematischen Vergleiche von OECD und EUKommission von nationalen Innovationspolitikpaketen (Innovation Policy Mix) aufgearbeitet und für die Herausarbeitung der innovationspolitischen Herausforderung für die nationale Innovationspolitik in Deutschland nutzbar gemacht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI(Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe); Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIW- (Königstr. 53, 30175 Hannover) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-177, Fax: 0621-1235-170)

[397-L] Friesenbichler, Klaus: Internationale Forschungsaufträge und die Dynamik der Forschungsbeschäftigung in Österreich, in: Monatsberichte / Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 79/2006, H. 1, S. 41-51 (Standort: USB Köln(38)-Haa545; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_language=1 &pubid=25899&pub_language=-1&p_type=0) INHALT: "Die österreichische Wirtschaft weitete im Zeitraum 1995/2000 ihre Zukäufe an Forschungs- und Entwicklungsleistungen stark aus. Weiterhin machen aber die internen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung den Großteil der Forschungsaktivitäten aus. Eine Verlagerung von Forschungsarbeitsplätzen ins Ausland und ein damit verbundener Knowhow-Verlust waren mit dieser Internationalisierung der Forschungsaufträge bisher nicht verbunden. Die Höhe der Forschungsaufträge an ausländische Einrichtungen variiert zwischen den einzelnen Industriebranchen, während die Veränderung der Beschäftigung in Forschung und Entwicklung den Strukturwandel des Industriestandortes Österreich wiedergibt." (Autorenreferat)

[398-L] Fritz, Thomas: Die Bewertung der GATS-Verhandlungen im Rahmen der Wissensgesellschaft: Gutachten im Auftrag der Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft - Herausforderungen und Antworten", Berlin 2002, 57 S. (Graue Literatur; URL: http://www.stoppgats.at/down/ dokumente/Fritz%20Thomas%20-%20Bewertung%20der%20GATS-Verhandlungen.pdf) INHALT: "Das vorliegende Gutachten gibt einen Überblick über den Stand der GATS-Verhandlungen und möglicherweise auftretende Problemlagen, vor allem in sozialer und beschäftigungspolitischer Hinsicht wie auch bezüglich so genannter 'Leistungen der Daseinsvorsorge'. Einer genaueren Betrachtung werden dabei die Bereiche Bildung, Forschung, Telekommunikation und E-Commerce unterzogen und mögliche Liberalisierungseffekte sowohl für die Bundesrepublik als auch für Entwicklungsländer skizziert. Der erste Abschnitt des Gut-

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achtens beinhaltet einen Überblick über den Entstehungshintergrund und wesentliche Bestimmungen des GATS-Abkommens, um anschließend die für die Dienstleistungsmärkte relevanten Regelungen des Europäischen Binnenmarktes vorzustellen. Im zweiten Abschnitt werden die Sektoren Bildung, Forschung, Telekommunikation und E-Commerce einer näheren Betrachtung unterzogen. Dabei werden die existierenden GATS-Verpflichtungen wie auch darüber hinausgehende Verhandlungsvorschläge vorgestellt. Im dritten Abschnitt kommen die möglichen Effekte der Dienstleistungsliberalisierung vor allem aus bundesdeutscher wie auch aus entwicklungspolitischer Perspektive in den Blick. Im vierten Abschnitt werden die Kernforderungen von Industrie- und Entwicklungsländern zu den GATS-Verhandlungen vorgestellt und abschließend einige Handlungsempfehlungen diskutiert." (Autorenreferat)

[399-L] Hack, Lothar; Hack, Irmgard: Wissen, Macht und Organisation: Internationalisierung industrieller Forschung und Entwicklung - ein Fallvergleich, Berlin: Ed. Sigma 2005, 403 S., ISBN: 3-89404-532-9 INHALT: "Wechselwirkungen von Wissen, Macht und Organisationsstrukturen strategisch zu nutzen ist zu einem zentralen Thema der Globalisierung geworden. In diesem Kräftefeld werden wichtige und folgenreiche Innovationen generiert - allerdings, so zeigt diese Untersuchung, in durchaus variablen Konfigurationen. Irmgard und Lothar Hack studieren hier die deutsche Automobilindustrie als den prototypischen Fall einer hochinnovativen, weltmarktorientierten, in transnationalen Konzernstrukturen operierenden Branche. Ihr historisch angelegter, systematischer Vergleich zwischen Daimler-Benz bzw. DaimlerChrysler und der Bosch-Gruppe, einem weltweit führenden Zulieferer, offenbart bemerkenswerte Gemeinsamkeiten ebenso wie aufschlussreiche Differenzen in den Unternehmens- und FuE-Strategien. Erst die detaillierte Analyse von strukturellen, personellen und ökonomischen Veränderungsprozessen im Zeitablauf deckt auf, dass das 'magische Dreieck' von Wissen, Macht und Organisation keine geheimnisvolle Black Box ist - mit der Frage nach den machtstrategisch ausgerichteten Formen der Organisation von Wissen lässt es sich sehr wohl entschlüsseln. Damit liefert dieser Zugang mehr als Kenntnisse über Konzerne oder eine Branche: Er trägt zum Verständnis der Funktionsweise des real existierenden Kapitalismus bei." (Autorenreferat)

[400-F] Haum, Rüdiger (Bearbeitung); Petschow, Ulrich, Dipl.-Volksw. (Leitung): Potenziale und Trends der Bionik INHALT: Die Bionik fasziniert aus verschiedensten Gründen. Sie verspricht 'angepasste' ökologisch verträgliche Lösungen für gesellschaftliche Probleme. Ein wichtiger Beitrag für die Umsetzung dieses Versprechens dürfte darin bestehen, einerseits den 'rationalen Kern' dieses Versprechens heraus zu arbeiten und andererseits auch insofern zu 'entmysifizieren'. Es muss deutlich gemacht werden, dass bionische Lösungen genauso wie andere technische Lösungen einem Technikbewertungsprozess zu unterziehen sind. In diesem muss geklärt werden, ob bzw. wie weitgehend das oben genannte Versprechen eingelöst werden kann. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Universität Bremen, Fachbereich 4 - Produktionstechnik und dem PATON Patentzentrum Thüringen. ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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INSTITUTION: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH (Potsdamer Str. 105, 10785 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-884-5940, e-mail: [email protected])

[401-F] Hirschl, Bernd, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Wetzig, Florian, Dipl.-Soz.-Ökon.; Petschow, Ulrich, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung): Exportponziale von Dienstleistungen im Bereich Erneuerbare Energien - Dienstleistungskategorien, Leadmarkt-Potenziale und Entwicklung von Internationalisierungsstrategien (EXPEED) INHALT: Der Einsatz Erneuerbarer Energien gewinnt vor dem Hintergrund einer Nachhaltigen Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig spielen die in diesem Bereich erbrachten Dienstleistungen in der wissenschaftlichen Diskussion bisher kaum eine Rolle. Das Forschungsvorhaben hat die Gewinnung von neuem und anwendungsrelevantem Wissen über die Exportfähigkeit und Internationalisierungsmöglichkeiten von Dienstleistungen im Bereich Erneuerbarer Energien zum Ziel. Dabei sind produktbegleitende Dienstleistungen ebenso von Relevanz wie beratende, wissensintensive Dienstleistungen, z.B. FuE, Bildung oder Finanzierung. Es wird zunächst das Ziel verfolgt, die Dienstleistungen in allen Bereichen der Erneuerbaren Energien zu erfassen, zu typologisieren und die Methodik der Analyse des Exportpotenzials mit einem Lead-Markt-orientierten Zugang zu verknüpfen. Gleichzeitig sind die Identifikation zentraler Hemmnisse und Erfolgsfaktoren sowie die Ermittlung von Exportpotenzialen für relevante Dienstleistungen vorgesehen. Auf Basis dieser Untersuchungen werden schließlich Unternehmenskonzepte zur verbesserten Internationalisierung sowie Strategiekonzepte und politische Empfehlungen für intermediäre und politisch gestaltende Akteure entwickelt. Das Forschungsvorhaben ist neben zwei weiteren Vorhaben Leitprojekt des vom BMBF geförderten Clusters 'Umwelt-Dienstleistungen'. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit RE-NEXT (Regenerative Energien - Netzwerk für Export und Technologie - KMU Netzwerk, Koordination BUND Berlin), Berlin. ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH (Potsdamer Str. 105, 10785 Berlin); Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Marketing und Dienstleistungsforschung (18051 Rostock); Deutsche EnergieAgentur GmbH (Chausseestr. 128a, 10115 Berlin) KONTAKT: Hirschl, Bernd (Tel. 030-884-594-26, [email protected])

[402-L] Huber, Edith (Redakteur): Machtwert des Wissens - Wirtschaft und Forschung, (FACTS - Forum Aelio in Cetio Technici Scientiaeque, Bd. 3), Wien: Böhlau 2004, 216 S., ISBN: 3-205-77343-8 (Standort: SB München(12)-2005.42619) INHALT: "Können wir ohne Innovation noch überleben? Für den Wirtschafter ist die Frage der Forschung tatsächlich eine des Überlebens, gesteuert von Aufholprozessen und Zukunftsprodukten. Aber inwiefern darf sich solch eine Denkweise ethisch nennen? Als Gegenstand der wissenschaftlichen Debatte wird Ethik nur allzu oft in Richtung Gesundheitsforschung gedrängt und büßt dabei an Mehrdimensionalität ein. Band 3 der FACTS - Schriftenreihe lässt

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die Ethik hinter dem Begriffspaar Wirtschaft - Forschung sichtbar werden und fragt nach den Möglichkeiten gegenseitiger Beeinflussung der beiden Faktoren. Welche Widersprüchlichkeiten ergeben sich im technischen Bereich? Welche Voraussetzungen sind nötig, um Trägertechnologien für neue Märkte zu etablieren? Wo sind Theorien- und Methodenentwicklung zu lokalisieren? Weichenstellung und Entscheidungsschnittstellen in Politik und Ökonomie, die das Feld der Grundlagenforschung bedingen - Ist Forschung ohne politische Zielsetzung noch möglich?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johann Günther: Wissen und Macht (9-10); Julia Uhlik: Forschung in Österreich. Ein Gespräch mit Dr. Hans Georg Zilian (11-23); Roswitha Hofmann: In- und Exlusionen im Diskurs zur europäischen 'Wissens- und Informationsgesellschaft' (25-38); Richard Pircher: Wissen ist Macht - Individuum versus Organisation? (39-52); Christiane Prange: Wie gut sind 'gute' Nachrichten? Erkenntnisse zur Kommunikation strategischer Innovationen (53-68); Wolfgang H. Güttel/Stephan M. Klinger: 'Do, ut des - Ich gebe damit du gibst': Regeln und Anreize bei Customer-Relationship-Systemen (6983); Viktória Gy. Duda: Schutzmechanismen für geistiges Eigentum im Bereich des soft law Auf dem Weg zur globalen Wissensumverteilung (85-96); Bernhard Cherix: Postindustrieller Raum als Potential für urbane Revitalisierung (97-112); Roland Graf: Zwischen Monopol und Generosität. Wissenstransfer und Internationalisierung der frühen Kernphysik (113-127); Wolfgang Zeglovits: Innovation für KonsumentInnen? Technologiekonsortien und deren vorgestellten KonsumentInnen eines mobilen Internets (129-133); Johann Haag und Alfred Thyri: IP-TV Gelingt mit Multicast als Trägertechnologie der Durchbruch? (135-156); Matthias Hofbauer/Alois Frotschnig/Ernst Gratz/Andreas Lindbaum: Bewegung freier Elektronen in elektrischen und magnetischen Feldern (157-171); Gertraud Pantucek: Managing Diversity Empowerment durch Vielfalt. Ein Bericht über ein Equal-EU-Projekt (173-176); Ralf Eric Kluschatzka: Vielfalt statt Einfalt (177-182); Edith Huber: Computersimulation - Der Untergang traditioneller Forschungsmethoden? (183-187); Stefan Kleindl/Nicolaus Klinger/Georg Leonhart/Herbert Pfeiffer: Verkehrsimulation eines innerstädtischen Verkehrsabschnitts in St. Pölten (188-192); Alfred Karl und Christian Sterzl: Anwendungsgebiete verteilter Rechensysteme am Beispiel des Clusters der University of Applied Sciences St. Pölten (193-200); Matthäus Artmann/Patrick Müller/Richard Wurzer: Optoelektronische Standortbestimmung in geschlossenen Räumen mit Infrarot (201-203); Peter Helmut Boden: Rezension: Frauenwelten - Frauensolidarität. Reflexion über Nord-Süd-Begegnungsreisen (204-206).

[403-L] Irsch, Norbert: Small and medium-sized enterprises in East Germany: status and outlook, in: CESifo Forum : a quarterly journal on European issues, Vol. 6/2005, No. 4, S. 7-15 (URL: http://www.cesifo-group.de/DocCIDL/forum4-05-focus2.pdf) INHALT: Aus der Sicht der KfW Bankengruppe, die sich unter anderem mit der KfWMittelstandsbank bei der Förderung mittelständischer Unternehmer und Existenzgründer engagiert, wird eine Bestandsaufnahme des ostdeutschen Mittelstands und Innovationssystems gegeben. Es wird festgestellt, dass der Aufbau des Mittelstands in Ostdeutschland erfolgreich verlaufen ist, und dass 15 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutschland über einen weitgehend stabilen und gesunden Unternehmensbestand verfügt. Als problematisch wird jedoch der zunehmend hohe Anteil an Gründungen aus der Arbeitslosigkeit betrachtet. Der Anteil der innovativen mittelständischen Unternehmen ist im Osten zwar höher ist als im Westen, die Innovationen sind dort jedoch weniger erfolgreich. Dies wird zum Teil auf das Fehlen leistungsstarker größerer Unternehmen zurückgeführt, was negative Folgen für die Innovati-

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onsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen hat, die Großunternehmen oftmals als Anker für Innovationsnetzwerke und Forschungskooperationen brauchen. Der mangelnde Innovationserfolg resultiert auch aus der höheren Abhängigkeit des ostdeutschen Innovationssystems von öffentlichen Geldern. Zudem werden Defizite bei der kommerziellen Verwertung der Innovationen und unzureichende Markterschließung festgestellt. In diesem Zusammenhang werden auch die Kapitalstruktur der ostdeutschen Betriebe und Probleme der Forschungsfinanzierung diskutiert. Es wird dafür plädiert, die Innovationsförderung fortzuführen, jedoch mit einer Konzentration auf die Defizite, die für Ostdeutschland spezifisch sind. (IAB)

[404-F] Jonas, Manja, Dipl.-Regionalwiss. (Bearbeitung); Pascha, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Direktinvestitionen als Motor des technologischen Wandels: zur sozialen Einbettung von Technologietransfer und Wirtschaftspolitik in Malaysia (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Malaysia ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft - Japan und Korea (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[405-F] Karpinski, Isabella, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Zander, Peter, Dr.agr. (Leitung): Capitalisation of research results on the multifunctionality of agriculture and rural areas (MultAgri). WP3: knowledge, models, techniques, tools and indicators for examining multifunctionality of agriculture INHALT: Das Projekt "MultAgri" soll einen Überblick über bereits existierende Forschungsarbeit, besonders in Europa, bzgl. der verschiedenen Aspekte der Multifunktionalität in Landwirtschaft und ländlichen Regionen liefern. Der Multifunktionalitätsansatz der EU basiert hierbei auf der Annahme, dass multifunktionale Leistungen entsprechend anerkannt und unterstützt werden müssen als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Arbeitsgruppe 3 deckt dafür im Wesentlichen existierende Modelle, Indikatoren (Angebotsseite) und Techniken (Nachfrageseite) zur Überprüfung von Multifunktionalität in Frankreich, den Niederlanden, Portugal und Deutschland auf. Im Zuge dessen sind zwei Bewertungsrahmen entwickelt worden, anhand derer die verschiedenen Farm-Modelle und ökonomischen Bewertungstechniken charakterisiert und anschließend auf ihre Eignung zur Bewertung von Multifunktionalität geprüft werden können. Partner: Agricultural and environmental engineering research (France); Institut National de Recherche Agronomique (France); Institute for Landscape Ecology - Academy of Sciences of the Czechia; Wageningen University, Department of Social Sciences, Rural Sociology Group (Netherlands); University of Helsinki, Department of Economics and Management (Finland); J.W. Goethe University Frankfurt, Institute for Rural Development Research (Germany) und dem Department of Territories, Environment and People - TERA (France). GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Niederlande, Portugal, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Basierend auf eingehender Literaturrecherche und Expertenwissen ist innerhalb des Arbeitsbereiches ein Bewertungsrahmen für Farm-Modelle und ökonom Bewertungsansätze konzipiert worden (auf Workshops in Gruppendiskussion). Anhand dieses Rahmens sind e-

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xistierende Modelle, Bewertungsansätze und Studien beschrieben und schließlich für eine Eignung bzgl. Multifunktionalität bewertet worden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, standardisiert. Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. VERÖFFENTLICHUNGEN: Special issue on multifunctionality of agriculture. in: Journal of Agriculture Ecosystems and Environment (geplant). ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 033432-82214, e-mail: [email protected])

[406-F] Lange, Knut (Bearbeitung); Werle, Raymund, Dr. (Betreuung): Technische Neuerungen, Marktprozesse und der Schutz geistigen Eigentums INHALT: In einer Wettbewerbswirtschaft stehen Unternehmen unter Druck, technische Innovationen rasch zu kommerzialisieren. Je länger der Innovationsprozess dauert und je mehr Ressourcen er erfordert, desto wichtiger wird es, die Chancen der Vermarktung zu sichern. Eine Schutzmöglichkeit bieten geistige Eigentumsrechte (Intellectual Property Rights, IPR). Sie ermöglichen zudem, Wissen als Ware zu handeln, bevor es in konkrete Prozesse und Produkte eingeflossen ist. Damit entsteht ein Markt für Wissen, der durch individualisierte Prozesse der Preisbildung und Transaktion gekennzeichnet ist. Unternehmen nutzen die IPR aber auch, um die Verbreitung von Wissen zu verhindern. So können sie technische Innovationen unterbinden, die auf geschütztem Wissen aufbauen. Insgesamt beeinflussen die IPR und die Art ihrer Nutzung den Innovationsprozess, weil sich die Entscheidung über den Einsatz von Forschungsmitteln an ihnen orientiert. Wenn es nicht möglich ist, Innovationen rechtlich zu schützen, helfen entweder innovative technische Mittel (etwa Verschlüsselung) oder eine politisch durchgesetzte Erweiterung der IPR. Technische Innovationen, Marktprozesse und die IPR beeinflussen sich also gegenseitig. Neben einem globalen Trend lassen sich nationale und sektorale Unterschiede erkennen. Ziel des Projekts ist es, die skizzierten Zusammenhänge in der Biotechnologie und der Informationstechnik zu untersuchen. ART: Dissertation BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[407-F] Löhlein, Heide; Ziegler, Andreas, Dr.; Schmidt, Tobias, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Rammer, Christian, Dr. (Leitung): Zur technologischen Leistungsfähigkeit der deutschen Umweltwirtschaft im internationalen Vergleich INHALT: Ökologische Fragen spielen in der Diskussion um die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands eine immer größere Rolle, sind doch gerade hoch entwickelte Volkswirtschaften aufgerufen, für die Welt transferierbare und exportierbare Technologien und Produkte zu entwickeln. Der Weltmarkt bietet jedoch nicht nur erhebliche Wachstumsmöglichkeiten. Es ist vielmehr damit zu rechnen, dass die Anbieter in einem scharfen technologischen und

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ökonomischen internationalen Wettbewerb stehen. In diesem Wettbewerb spielen Innovationen eine ausgesprochen große Rolle. Die Studie hat zum Ziel, die Innovationsindikatoren zur Umweltwirtschaft auf einen für eine zielführende innovationspolitische Diskussion verfeinerten Stand der Daten zu bringen und auf dem internationalen Stand der Diskussion zu halten. "Zum einen wird die Verbreitung, Ausrichtung und der Erfolg von Innovationen mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt (Umweltinnovationen) in Deutschland analysiert. Denn Güter und Dienstleistungen sind vor allem dann Vorreiter auf dem Weltmarkt, wenn sie auf dem Inlandsmarkt ihre Feuertaufe bestanden haben. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Einfluss von Umweltregulierungen gerichtet mit dem Ziel, Zusammenhänge zwischen der Ausgestaltung von Umweltpolitik und Innovationsindikatoren im internationalen Vergleich aufzudecken. Zum zweiten geht es um die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der deutschen Umweltschutzindustrie (Produktionspotenzial und -struktur) und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit (Außenhandelsperfomance und -spezialisierung). Drittens wird die Stellung und Ausrichtung deutscher Unternehmen im internationalen Umwelttechnologiewettbewerb (Patente) sowie die internationale Einordnung der öffentlichen umwelttechnologischen Forschung (Publikationen) betrachtet. Dabei wird gleichzeitig ein Ansatz präsentiert, der über die Stadien der technologischen Entwicklung der Umwelttechnik Auskunft geben kann.Im Rahmen des Gesamtprojekts unter Leitung des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung und unter Mitwirkung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung führt das ZEW folgende Analysen durch: 1. Verbreitung von Innovationen mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt in der deutschen Wirtschaft, in Hinblick auf die sektorale Verteilung, Unterschiede zwischen Innovatoren mit Umweltinnovationen und anderen Innovatoren in Bezug auf die Ausrichtung der Innovationstätigkeit und den Innovationserfolg, und die Bedeutung von Umweltinnovationen in Deutschland im internationalen Vergleich. 2. Bedeutung von Umweltregulierungen für die Einführung von Innovationen in der deutschen Wirtschaft, insbesondere im Hinblick darauf, ob Unternehmen mit Innovationen, die durch solche Regulierungen angestoßen wurden, über- oder unterdurchschnittliche ökonomische Erfolge erzielen. Zur Beantwortung der angeführten Fragen wird auf Daten der Innovationserhebung des ZEW sowie damit vergleichbaren Erhebungen in anderen Ländern zurückgegriffen. Kooperationspartner: Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (NIW), Hannover und Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (FhG-ISI), Karlsruhe. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-06 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIW(Königstr. 53, 30175 Hannover); Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI- (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1235-184, Fax: 0621-1235-170, e-mail: [email protected])

[408-F] Möller, Joachim, Prof.Dr.; Frensch, Richard, Dr. (Bearbeitung): Technologische Konvergenz durch Integration? Die Bedeutung der Produktvielfalt für den technischen Fortschritt INHALT: Das Projekt soll aufzeigen, ob bzw. inwieweit Integrationsprozesse einen Technologieschub im Erweiterungsraum der EU und angrenzenden Gebieten bewirken, der zu einer technologischen Konvergenz führt. In Analogie zur Einkommenskonvergenz wird technologische Konvergenz dabei als Annäherung der technologisch schwächeren Länder an die stärkeren

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verstanden. Technologieschübe und etwaige technologische Konvergenzen sind eng mit der Frage nach Einkommenskonvergenzen und -divergenzen verknüpft, da sich der größte Teil der internationalen Variation im Pro-Kopf Einkommen durch Produktivitätsdifferenzen erklären lässt. Der Technologie der Produktion kommt wiederum eine Schlüsselrolle bei der Bestimmung von Produktivität zu. Entsprechend ist technischer Fortschritt die Basis wirtschaftlichen Wachstums und bildet technologische Konvergenz die Grundlage einer Einkommenskonvergenz in der erweiterten EU und ihren angrenzenden Gebieten. Neuere Theorien des Wirtschaftswachstums interpretieren Technologie, im ursprünglichen Sinne von Adam Smith, als Tiefe der Arbeitsteilung und operationalisieren sie als die Vielfalt der insgesamt zur Verfügung stehenden intermediären Kapitalgüter. Während technischer Fortschritt bisher in empirischen Studien noch immer zumeist indirekt durch Produktivitätsmaße beschrieben wird, soll dieses Technologiekonzept die Grundlage der Projektarbeit bilden. Um die formulierte Zielsetzung zu erreichen soll das Projekt: 1. neue Ansätze zur direkten Messung technischen Fortschritts durch Maße der Gütervielfalt entwickeln und testen; 2. einen Beitrag zur Theorie der Bestimmungsgründe des technischen Fortschritts und einer möglichen technologischen Konvergenz leisten; 3. den theoretischen Erklärungsbeitrag empirisch mit Hilfe der entwickelten Maße der Gütervielfalt zur direkten Messung technischen Wissens überprüfen; 4. auf der Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse konkrete integrationspolitische Handlungsempfehlungen zur Durchsetzung bzw. Beschleunigung einer technologischen Konvergenz in der erweiterten EU und ihren angrenzenden Gebieten abgeben. METHODE: In theoretischer Hinsicht erfordert das Projekt die Ausarbeitung von Hypothesen zur zeitlichen Entwicklung technologischer Zustände unter besonderer Berücksichtigung der institutionellen Ausgestaltung und Ausgangsbedingungen der Volkswirtschaften im Erweiterungsraum der EU und angrenzenden Gebieten. Ein dazu vorliegender erster Ansatz des Bearbeiters beschreibt eine bedingte Konvergenz der durch Gütervielfalt beschriebenen genutzten Technologien in einem einfachen Wachstumsmodell als abhängig vom technologischen Ausgangsniveau, dem vorhandenen Humankapital in Form des Bildungsstandes der Arbeitskräfte und institutionellen Wettbewerbsbedingungen. Die empirische Überprüfung der theoretisch abzuleitenden Hypothesen soll mittels der aus der Forschung zur Einkommenskonvergenz bekannten Schätzmethoden erfolgen. Für Messzwecke steht eine vom Bearbeiter, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE, Genf) auf der Grundlage der ComTrade-Außenhandelsdatenbank der UN 62 Statistics Division in den letzen Monaten entwickelte Datenbasis zur Verfügung. Die Länderzusammenstellung dieser Datenbasis erlaubt insbesondere eingehende Vergleiche zwischen mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften und OECD-Ländern. Vorläufige Ergebnisse deuten bereits an, dass sich einfache Maße der Produktvielfalt tatsächlich "wie Technologie" und auch im Sinne einer bedingten Konvergenz verhalten. Die theoretischen und empirischen Projektergebnisse sollen abschließend auf die Frage nach einer möglichen technologischen Konvergenz im Erweiterungsraum der EU übertragen werden. Dies erfordert Aussagen zur Auswirkung der EU-Integration auf die zuvor theoretisch abgeleiteten und empirisch getesteten Bestimmungsgrößen der Entwicklung technologischer Zustände. Insbesondere gilt das a priori für verschiedene Aspekte des Humankapital, etwa den Bildungsstand und die Erfahrung der Arbeitskräfte und für verschiedene institutionelle Ausgestaltungen von Volkswirtschaften. Die daraus ableitbaren wirtschaftspolitischen Implikationen betreffen v.a. Möglichkeiten, durch aktive Integrationspolitiken die Fähigkeit zur Implementierung neuer Technologien einer Volkswirtschaft zu erhöhen. Da auf dem Gebiet der Anwendung außenhandelsbasierter Technologiemaße, v.a. aufgrund der hohen Marktzutrittsbarrieren der Erarbeitung einer brauchbaren Datenbasis, bisher nur eine Handvoll Arbeiten vorliegen, kann dieses Projekt da-

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zu beitragen, die erheblichen Forschungslücken zu den folgenden ausgewählten Leitfragen zu schließen: Wie nützlich sind außenhandelsbasierte Maße von Produktvielfalt als direkte Maße genutzter Technologie? Sind sie insbesondere geeigneter als die üblichen indirekten Produktivitätsmaße? Gilt dies u.U. besonders für den Erweiterungsraum der EU und angrenzende Gebiete? Welche Einflussfaktoren bestimmen technischen Fortschritt? Welche Rolle spielen verschiedene Formen der (Aus-)Bildung, Arbeitserfahrung, Forschung und Technologie und Ausgangsbedingungen für den direkt gemessenen technischen Fortschritt in der erweiterten EU und ihrer Nachbarregion? Sind auch institutionelle Phänomene signifikant? Spielen Besonderheiten der ehemals sozialistischen Länder im Erweiterungsraum der EU auch nach der Transformationsphase eine Rolle? Unter welchen Bedingungen kommt es zu einer technologischen Konvergenz? Kann die europäische Integration, und insbesondere eine aktive Integrationspolitik, Einfluss darauf nehmen? ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- (Güllstr. 7, 80336 München); Osteuropa-Institut München (Scheinerstr. 11, 81679 München) KONTAKT: Möller, Joachim (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 089-9983-960, Fax. 089-9810110)

[409-F] Müller, Elisabeth, Dr.; Cremers, Katrin, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Licht, Georg, Dr. (Leitung): Mobilität von Erfindern, Wissenstransfer und Unternehmensproduktivität INHALT: Erfinder nehmen eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von Unternehmen ein. Dies wird durch den hohen Anteil der Personalkosten von fast 70% an den FuE-Ausgaben deutlich. Somit erhält die Frage nach den Determinanten der Produktivität und der Mobilität von Erfindern eine hohe Bedeutung. Zum einen würde ein Unternehmen viele potentielle Erfindungen verlieren, wenn produktive Erfinder das Unternehmen verlassen. Zum anderen wird deutlich, dass die Rekrutierung von produktiven Erfindern eine wichtige Personalmaßnahme darstellen sollte. Auf der Unternehmensebene führt Mobilität von Erfindern zu einem Wissenstransfer (knowledge spillover). Dies ist insbesondere für nicht-kodifiziertes Wissen wichtig, das nicht allgemein zugänglich ist. In dem Projekt wird der Einfluss von Erfindermobilität auf den Unternehmenserfolg untersucht. Insbesondere wird getestet, ob die Anwerbung von neuen und mobilen Erfindern Auswirkungen auf Produktivität und Rentabilität von Unternehmen hat. Es ist auch denkbar, dass bestimmte Unternehmenscharakteristiken einen Einfluss auf die Mobilität von Erfindern haben. So kann eine schlechte wirtschaftliche Lage zu einer Kürzung des FuE-Budgets und zu einem Weggang von Erfindern führen. Zur Untersuchung dieser Fragestellungen werden die Patentdaten des Europäischen Patentamts und die daraus gewonnenen Mobilitätsindikatoren mit Unternehmensdaten des Mannheimer Innovationspanels (MIP) verbunden. Der Kooperationspartner wird auf der Ebene der Erfinder Bestimmungsgründe für Mobilität und die Auswirkungen von Mobilität, insbesondere auf die Produktivität der einzelnen Erfinder, untersuchen. ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103 443, 68034 Mannheim); Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, INNO-tec - Insti-

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tut für Innovationsforschung, Technologiemanagement und Entrepreneurship (Kaulbachstr. 45, 80539 München) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-177, Fax: 0621-1235-170)

[410-F] Munsel, Kestin, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Sedlacek, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Technologie- und Gründerzentren als Beitrag für die Regionalentwicklung und den Strukturwandel? Eine Evaluation der Technologie- und Gründerzentren in den neuen Bundesländern INHALT: 1. Welchen Beitrag leisteten TGZ für den Strukturwandel und die Regionalentwicklung? 2. Sind die Zielvorstellungen in Bezug auf Strukturwandel und Regionalentwicklung, die an TGZ geknüpft worden, überhaupt realistisch? 3. Inwieweit erfüllten TGZ ihre Aufgabe als gründungsfördernde Einrichtung aus Sicht ehemaliger TGZ-Unternehmen? 4. Wie weit unterscheiden sich TGZ-geförderte Unternehmen von nicht geförderten Unternehmen? 5. Welchen Stellenwert nehmen TGZ im Kontext weiterer Förderoptionen ein? ZEITRAUM: 1990-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: neue Bundesländer METHODE: Die Vorgehensweise der Evaluation orientiert sich am Ansatz des akteurszentrierten Institutionalismus, der das Wechselspiel verschiedener Akteurskonstellationen berücksichtigt. Der Vorteil dieses Ansatz ist dabei, dass er nicht einen Akteur losgelöst von weiteren Einflüssen und seiner Umgebung betrachtet, sondern mit Hilfe dessen versucht wird, die Komplexität einer Institution aufzuzeigen. TGZ lassen sich danach als eine Mischung aus den Institutionstypen Club und Koalition begreifen, denen zwar besondere Vorteile inhärent sind, deren weiter Handlungsspielraum für die nutzenden Teilnehmer aber in der Praxis dazu beiträgt, dass TGZ oft als steuergeldverschwende Einrichtung in der Kritik stehen, da die Resultate oft nur wenig mit den Erwartungen anderer Akteure übereinstimmen. Mit Hilfe des Ansatzes sollen die unterschiedlichen Sichtweisen und Erwartungshaltungen zwischen verschiedenen TGZ-relevanten Akteursgruppen (hier: ehemals geförderte Unternehmen, TGZ-Management, regionale Wirtschaftsförderung) veranschaulicht und in Bezug auf die Evaluation Erklärungsmuster für den Erfolg oder Nicht-Erfolg ostdeutscher TGZ abgeleitet werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (TGZ-Management, regionale Wirtschaftsförderung). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: n=177; ehemalige TGZ-Unternehmen, Kontrollgruppe). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Jena, Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalentwicklung (Löbdergraben 32, 07740 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-948835, e-mail: [email protected])

[411-F] Neckel, Sighard, Prof.Dr.; Kocyba, Hermann, Dr. (Bearbeitung): Entscheidungsverhalten von Führungskräften aus Energietechnik und Energiewirtschaft INHALT: Die Entwicklung von Energieversorgungssystemen ist nicht das schlichte Resultat technischer oder wirtschaftlicher Sachzwänge. Sie ist vor dem Hintergrund institutioneller Rahmenbedingungen durch komplexe unternehmerische Entscheidungsprozesse geprägt. Diese werden durch normativ-rationale Entscheidungsmodelle, wie sie beispielsweise der 'Nutz-

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wertanalyse' zugrunde liegen, nur unzureichend abgebildet. Neben energietechnischen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen gilt es die Wirksamkeit sozialer Einflussgrößen zu analysieren. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll das Entscheidungsverhalten wichtiger Akteure aus Energietechnik und Energieversorgung untersucht werden. Dies schließt die Analyse der in Entscheidungsprozessen zu Tage tretenden Wahrnehmungsweisen, Denkformen und Deutungsmuster ebenso ein wie die Untersuchung feldspezifischer Relevanzstrukturen. Das Projekt will die Perspektive bestehender Bewertungsverfahren dadurch ergänzen, dass es - ausgehend von individuellen und sozialen Einflussgrößen des Entscheidungsverhaltens - auch Prozesse der Präferenzbildung sowie der Wahrnehmung, Abwägung und Gewichtung von Entscheidungsalternativen empirisch untersucht. Dies soll zugleich Aussagen darüber ermöglichen, welche Rolle die in der 'Nutzwertanalyse' zusammengefassten Bewertungsdimensionen in der Wahrnehmung von Entscheidungspersonen tatsächlich spielen und wie hoch demgegenüber der Einfluss spezifisch sozialer Faktoren (Fachkulturen, berufliche Routinen, Unternehmenstraditionen, Bezugsgruppen) anzusetzen ist. Ziel ist dabei zunächst die Rekonstruktion des jeweiligen Bewertungshorizonts der Entscheidungsträger; in einem zweiten Schritt kann dann das faktische Entscheidungshandeln der Akteure mit den Annahmen eines normativen Modells rationalen Verhaltens kontrastiert werden. Stand der Projektarbeit: Das Forschungsprojekt ist Teil einer interdisziplinären Kooperation von Technik-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die sich im Rahmen der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten Studie 'Multidimensionale Technikbewertung' mit der Weiterentwicklung der Bewertungsverfahren von Energiesystemen befasst. Neben dem Institut für Sozialforschung sind das Institut für Energietechnik der TU Dresden, das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe sowie das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln beteiligt. METHODE: Das Vorhaben verknüpft Ansätze der Organisations- und Wissenssoziologie, der Professionssoziologie, der verhaltenswissenschaftlichen Entscheidungsforschung und der techniksoziologischen Netzwerk-Forschung mit Verfahren der Erhebung und Analyse qualitativer Daten. Methodisch basiert die soziologische Analyse des Entscheidungsverhaltens und der dabei erkennbaren Handlungsmotive und Hintergrundüberzeugungen auf der interpretativen Rekonstruktion der Deutungsmuster von Entscheidungsträgern im Rahmen eines gezielten Fallvergleichs. Hierzu werden leitfadengestützte Intensivinterviews durchgeführt, die jeweils Elemente des Expertengesprächs und des biographisch-narrativen Interviews umfassen. Die Gesprächspartner, die nach dem Prinzip des Kontrastgruppenvergleichs ausgewählt werden, stammen aus der Energiewirtschaft bzw. aus Unternehmen, die Energiesysteme entwickeln und bauen, und repräsentieren unterschiedliche fachliche Hintergründe sowie verschiedene regionale Gegebenheiten und Unternehmenssituationen. Im Ergebnis soll mit dem Einbezug soziologischer Aspekte ein innovatives methodisches Instrument der Technikforschung entwickelt werden, das auch für die Analyse der Rolle weiterer Akteure (etwa aus dem politischen System und der Öffentlichkeit) in der Gestaltung von energiepolitischen Entscheidungen Anwendung finden kann. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie (Karl-Glöckner-Str. 21E, 35394 Gießen) KONTAKT: Neckel, Sighart (Prof.Dr. Tel. 069-7561-8314, Fax: 069-7499-07, e-mail: [email protected])

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[412-L] Otto, Anne: Junge technologiebasierte Dienstleistungsbetriebe, (Wirtschaftsgeographie, 28), Münster: Lit Verl. 2005, 235 S., ISBN: 3-8258-8379-5 INHALT: "Der Band entwirft einen theoretisch fundierten Analyserahmen für die Gründungsforschung. Auf dieser Grundlage werden in diesem Buch die Entstehungshintergründe, Entwicklungspfade und Erfolgsfaktoren von jungen technologiebasierten Dienstleistungsbetrieben analysiert und zwischen einem ost- und westdeutschen Beispielraum miteinander verglichen. Im Mittelpunkt dieser komparativen Studie steht die Frage, inwiefern die schwierigen regionalen Rahmenbedingungen den Start und die Erfolgschancen der ostdeutschen Dienstleister beeinträchtigt haben. Als Benchmark dienen die Entwicklungsverläufe der untersuchten westdeutschen Dienstleistungsbetriebe." (Autorenreferat)

[413-L] Otto, Anne: Wissens- und technologieintensive Dienstleistungsgründungen in West- und Ostdeutschland, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 49/2005, H. 3/4, S. 200-218 (Standort: USB Köln (38)-Ea330; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Aufgrund der ökonomischen Transformation in Ostdeutschland müssen sich neue und junge Unternehmen in einer harten ökonomischen Umgebung behaupten. Im Unterschied dazu erfolgten Unternehmensgründungen in Westdeutschland in einer Marktwirtschaft. Ihre Entwicklungspfade können als Benchmark dienen. Auf der Grundlage einer komparativen Studie werden in dem Beitrag die Unterschiede und Übereinstimmungen bezüglich der Entstehungshintergründe, der Entwicklungspfade und der kooperativen Strategien junger technologieund wissensintensiver Dienstleistungsunternehmen in Oberbayern (Region München) und in Thüringen dargelegt. (IAB)

[414-F] Peters, Bettina, Dipl.-Volksw.; Niefert, Michaela, Dr.; Egeln, Jürgen, Dipl.-Volksw.; Grimpe, Christoph, Dr.; Beschorner, Patrick, Dr.; Müller, Elisabeth, Dr.; Licht, Georg, Dr. (Bearbeitung); Rammer, Christian, Dr. (Leitung): Politikinstrumente zur Erhöhung der FuE-Ausgaben: Ansätze zur Verbesserung des Instrumentenmixes INHALT: Das Projekt verfolgt drei Zielsetzungen: 1. Erfassung und Beschreibung der Politikansätze und Maßnahmen zur Erhöhung von FuE-Aktivitäten, die in europäischen Ländern, den USA, Japan, Kanada und Südkorea derzeit eingesetzt werden; 2. Bewertung der Effektivität des Zusammenspiels der einzelnen Politikansätze und Maßnahmen (Instrumentenmix) zur Erhöhung der privaten und öffentlichen FuE-Ausgaben; 3. Entwicklung und Implementation eines internetbasierten Informationssystems für Personen, die im Bereich der Forschungspolitik Politikansätze und Maßnahmen gestalten. Kooperationspartner: UNU-MERIT, Maastricht; Technopolis BV, Amsterdam; Policy Research in Engineering, Science and Technology (PREST), Manchester Business School, University of Manchester; Wise Guys Ltd., Brighton; Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, Wien; Intasoft International, Luxembourg. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA, Japan, Kanada, Südkorea ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Forschung FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1235-184, Fax: 0621-1235-170, e-mail: [email protected])

[415-F] Rygl, David, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung): Gestaltung von F&E-Netzwerken in der pharmazeutischen Industrie INHALT: Generierung von Wissen wird zunehmend zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil für viele Multinationale Unternehmungen. Im Vergleich zu anderen Wertaktivitäten sind Aktivitäten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) jedoch nur schwer planbar. Kreativität entsteht durch das komplexe Zusammenwirken von Persönlichkeits-, Umwelt- und Interaktionsmerkmalen, die in einem internationalen Kontext noch durch rechtliche und kulturelle Faktoren überlagert werden. Dies gilt im besonderen Maße für die pharmazeutische Industrie, in der die Ausgaben für F&E einen Großteil der Gesamtinvestitionen bilden und Innovationen durch einen weltweiten Patentschutz vor Imitatoren geschützt werden. Eine ganzheitliche Betrachtung der eigenen F&E-Aktivitäten, insbesondere die Konfiguration und Koordination weltweiter Wissensnetzwerke unter globalen Aspekten bildet die Grundlage für die Schaffung langfristiger Wettbewerbsvorteile. Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines Analysewerkzeugs, mit dessen Hilfe internationale Forschungsnetzwerke in der pharmazeutischen Industrie beschrieben und Schnittstellenprobleme analysiert werden können. Dabei wird dem Anwender eine Spiegelung der Konfiguration und Koordination des eigenen F&E-Netzwerks am Idealmodell ermöglicht. Dadurch können Quellen für länderübergreifende Wettbewerbsvorteile identifiziert werden sowie die partielle, häufig durch individuelle Ziele und Rahmenbedingungen geprägte Sichtweise einzelner Unternehmungseinheiten im In- und Ausland überwunden werden, um Lösungen zu entwickeln, die den Erfolg der Gesamtunternehmung in den Mittelpunkt rücken. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Internationales Management (Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-5302-241, Fax: 0911-5302-470, e-mail: [email protected])

[416-F] Schüller, Margot, Dr.; Bronger, Dirk, Prof.Dr.; Wamser, Johannes, Dr. (Bearbeitung): Innovation in Asien: die Rolle des Staates und der Auslandsunternehmen bei der Entwicklung von Schlüsseltechnologien in China und Indien INHALT: Welche institutionellen Rahmenbedingungen (rechtlich, sozial, politisch, technologisch etc.) fördern Innovation in den Untersuchungsländern? Welche Rolle spielen Innovationssysteme und soziale Netzwerke? Welchen Einfluss hat der Staat auf die Gestaltung von Innovationssystemen? Wie wirken sich ausländische Investitionen und Technologietransfer sowie damit verbundene Spill-over-Effekte auf die Innovationsfähigkeit aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: China, Indien METHODE: Institutionenökonomik; nationale Innovationssysteme/ soziale Netzwerke; Spillover-Effekte von Auslandsinvestitionen

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Schüller, Margot; Wieczorek, Iris: Innovationskapazität und Wettbewerbsfähigkeit in Ostasien. in: Schucher, Günter (Hrsg.): Asiens neue Wirtschaftsdynamik: regionale und internationale Dimensionen. Hamburg 2005.+++Production networkled integration in Asia and China's role in East Asia's value chains. ICAS-Tagungsbeitrag. GIGA Working Paper (geplant).+++Schüller, Margot: Produktionsnetzwerke als Triebkraft der regionalen Wirtschaftsintegration in Ostasien. in: Vollmer, Uwe (Hrsg.): Ökonomische und politische Grenzen von Wirtschaftsräumen. Schriften des Vereins für Socialpolitik, 2006. +++Schüller, Margot; Albrecht, Melanie: Chinas Innovationskapazität auf dem Prüfstand. in: China aktuell, 2005, 2, S. 21-31. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: GIGA Institut für Asienkunde (Rothenbaumchaussee 32, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-428874-0, e-mail: [email protected])

[417-F] Schumacher, Katja; Fischer, Corinna, Dr.; Cames, Martin; Wolter, Cornelia; Voss, Jan Peter; Schneider, Lambert; Pehnt, Martin, Dr.; Bauknecht, Dierk; Börner, Alexandra; Grashof, Katherina; Werner, Julia (Bearbeitung); Praetorius, Barbara, Dr. (Leitung): Transformation and Innovation in Power Systems - TIPS. Nachhaltige Transformation des Elektrizitätssystems: Steuerung und Diffusion von Innovation in vernetzten Techniksystemen im Kontext ökologischer und gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse INHALT: Das deutsche Elektrizitätssystem ist in einem tiefgehenden Transformationsprozess begriffen. Treibende Kräfte in diesem Prozess sind die Liberalisierung der Elektrizitätsmärkte, die bevorstehende Notwendigkeit zum Ersatz großer Kraftwerkskapazitäten und die Entwicklung neuer Technologien, wie erneuerbarer Energieträger und dezentraler Erzeugungstechnologien. Das interdisziplinäre Projekt Transformation and Innovation in Power Systems - TIPS untersucht, wie dieser Wandel nachhaltiger gestaltet werden kann. Zentraler Forschungsgegenstand sind sozio-technische Innovationen als Schlüsselfaktor, der die Richtung der Transformation bestimmt. TIPS ist ein Projekt im Rahmen der Sozial-Ökologischen Forschung (SÖF). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Pehnt, Martin et al.: Micro cogeneration. Towards decentralized energy systems. Heidelberg, Berlin: Springer 2006.+++TIPS - Innovationen im Stromsystem. Outline of the TIPS-project. in: Offenberger, M.; Zehm, A.: Nachhaltige Ver- und Entsorgung. Impulse aus der sozial-ökologischen Forschung. Edited by the Federal Ministry for Education and Research, Bonn, Berlin 2006 (in German).+++Fischer, Corinna; Praetorius, Barbara: Nachhaltige Transformation des Elektrizitätssystems und Dynamik der Dezentralisierung. in: Bechberger, Mischa; Reiche, Danyel (Hrsg.): Ökologische Transformation der Energiewirtschaft - Erfolgsbedingungen und Restriktionen. Berlin: E. Schmidt 2006.+++ Bauknecht, Dierk et al.: Transformation der Stromwirtschaft: die Rolle der Netze und ihrer Regulierung. in: Bechberger, Mischa; Reiche, Danyel (Hrsg.): Ökologische Transformation der Energiewirtschaft - Erfolgsbedingungen und Restriktionen. Berlin: E. Schmidt 2006. +++ Umfangreiche Literaturliste und Downloads unter: http://www.tips-project.de/ . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Energie, Verkehr, Umwelt -EVU- (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin)

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KONTAKT: Praetorius, Barbara (Dr. Tel. 030-89789-676, Fax: 030-89789-113, e-mail: [email protected]); Schumacher, Katja (Tel. 030-89789-675, Fax: 030-89789-113, e-mail:[email protected])

[418-F] Sellenthin, Mark O.; Heneric, Oliver, Dipl.-Kfm.; Eckert, Thomas, Dipl.-Hdl.; Rammer, Christian, Dr.; Sofka, Wolfgang, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Licht, Georg, Dr. (Leitung): Beitrag von FuE-Förderprogrammen zur Innovationstätigkeit: ein internationaler Vergleich INHALT: Der Lissabon-Prozess wurde vom EU-Rat eingeleitet um die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union zu steigern. Die zentrale Bedeutung von FuE im Zeichen zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit wird darüber hinaus ebenso von den in Barcelona formulierten Zielsetzungen herausgestrichen, in denen die EU die Maßgabe von 3% des Bruttoinlandsprodukts als Ausgaben an Forschung und Entwicklung formuliert, wobei 2/3 davon von privater, 1/3 von öffentlicher Hand beizusteuern werden sollen. In den vergangenen Jahren wurden von einigen Mitgliedsstaaten entsprechend erste Schritte auf dem Weg zur Erreichung der Barcelona-Zielsetzungen unternommen. Dennoch besteht weiterhin eine Kluft zwischen den formulierten Zielen und dem gegenwärtigen Stand. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die privaten Investitionen der Fall, gerade im Vergleich zu den USA und Japan. Soweit besteht offenbar in fast allen Staaten der EU die Notwendigkeit öffentliche FuE- und Innovationspolitik auf verbesserte Anreize für private FuE-Investitionen auszurichten. Der Gegenstand der vorliegenden Studie orientiert sich an den folgenden vier Schwerpunkten: I. Dokumentation: Bestimmung, Aufbereitung und Verortung all jener Innovations-/ Forschungsförderungsprogramme mit zählbarer Innovationswirkung. Dieser Vorgang wird unterschiedliche Arten erfolgreicher Initiativen ausmachen und somit verschiedene Ansatzpunkte für den Wissensaustausch auf einer Plattform verfügbar machen. II. Benchmarking: vergleichende Beurteilung der zur Bestimmung der Innovationswirkung von FuE eingesetzten Methodologie sowie der relevanten Strategien zur Erhöhung dieser Wirkung. III. Good Practice: Bestimmung bestehender Good Practice Charakteristika beim Entwurf, der Gestaltung und der Umsetzung von FuE-Programmen unter Angabe der potenziellen und effektivsten Art ihrer Verbreitung. IV. Konferenz: Veranstaltung einer internationalen Konferenz zur Darstellung, Validierung und Verbreitung der Ergebnisse sowie die Einbindung der Beteiligten in fortlaufende Zusammenarbeit um den Nutzen für die europäische Innovationslandschaft zu maximieren. Weitere Kooperationspartner: UNU-MERIT, Maastricht, NL; Optimat Ltd., Glasgow Scottish Enterprise Technology Park, UK; Management Science Laboratory (MSL), Athens University of Economics and Business (AUEB), GR; Warsaw School of Economics Word Economic Research Institute, PL; Wise Guys Ltd., Brighton, UK. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Unternehmen und Industrie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH (Steyrergasse 17, 8010 Graz, Österreich); VDI-VDE Innovation + Technik GmbH (Steinplatz 1, 10623 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-177)

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[419-L] Strotmann, Harald; Mattes, Anselm: Innovationstätigkeit, Innovationshemmnisse und Investitionsfinanzierung baden-württembergischer Betriebe: Ergebnisse der Auswertung des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg 2004, (IAW-Kurzbericht, 04/2005), Tübingen 2005, 49 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iaw.edu/pdf/iaw_kurzbericht_04_2005.pdf) INHALT: "Die Studie untersucht auf der Grundlage einer repräsentativen Befragung von 1.200 baden-württembergischen Arbeitgebern aller Branchen und Betriebsgrößenklassen (IABBetriebspanel, Welle Baden-Württemberg), die im Herbst 2004 durchgeführt wurde, einerseits das Ausmaß und die Struktur der betrieblichen Innovationstätigkeit, andererseits mögliche bestehende Innovationshemmnisse aus Sicht der Betriebe. Eine gleichzeitige Analyse der zeitlichen Entwicklung der Innovationstätigkeit und der -hemmnisse wird möglich, da in der Befragungswelle 2001 das Thema Innovationen bereits in entsprechender Form erhoben wurde. Zunächst wird sehr knapp auf ausgewählte theoretischen Grundlagen der Innovationsökonomie, die verwendeten Begrifflichkeiten sowie die Operationalisierung des Innovationsbegriffes anhand des IAB-Betriebspanels eingegangen. In Kapitel 2 folgt dann eine umfassende Darstellung des Ausmaßes und der Struktur der Innovationstätigkeit in der baden-württembergischen Wirtschaft, bevor sich Kapitel 3 einer empirischen Untersuchung bestehender Innovationshemmnisse aus Sicht der Betriebe zuwendet. Kapitel 4 fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen." (Autorenreferat)

[420-F] Technische Universität Ilmenau: Führung von Netzwerken wissensintensiver Organisationen INHALT: Das Bildungsportal Thüringen (BPT) kann als Brückenkopf bzw. zentraler Knoten in ein Netzwerk wissensintensiv arbeitender Organisationen im Weiterbildungsbereich gesehen werden. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht die Frage nach den Möglichkeiten und Instrumenten der Führung von Netzwerken wissensintensiver Unternehmen am Beispiel des BPT. Damit wurde auch ein Beitrag zu einem Geschäftsmodell für Informationsdienstleistungen und zum Mehrwert, der durch die Rolle des BPT als zentraler Impulsgeber im Netzwerk erreicht werden kann, geleistet. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit folgendem Partner: Bildungsportal Thüringen, Erfurt. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 03677-69-4047, Fax: 03677-69-4219, e-mail: [email protected])

[421-F] Universität Hamburg: Knowledge management in research-intensive organisations INHALT: In current organisational studies, divergent research programs on knowledge management are appearing i.e. abstractions around the role of knowledge in the theory of the firm, evaluation of knowledge management processes under the perspective of the system theory, theorizing about the governance of knowledge-specific processes within firms and markets as well as reports about the suitability of new tools and processes to enhance knowledge ex-

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change within organizations. Surprisingly, a special kind of organisation has not been at the centre of research interest so far: research-intensive organisations such as academic institutions, big science centres, business incubators, and competence centres of high tech or consulting companies in the private as well as the public sector. While the creation of knowledge is the raison d'etre of research-intensive organisations, less attention has been spent on the management of knowledge in these organisations for future growth. Perhaps this deficit can be explained with widespread scepticism concerning social impact on the creation of a type of knowledge which is (considered as) context-independent. Research questions: What are the key characteristics of knowledge management in scientific organisations? What are the fundamental differences in knowledge management in scientific and business environments? What are the organisational rules and processes that support or negate effective knowledge management in science? What are the special attributes and contexts governing the creation and sharing of knowledge in research-intensive organisations? What are the organisational rules and procedures that impact on knowledge management in research-intensive organisations? What conditions lead to the formation of successful scientific knowledge management? ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Wirtschaftswissenschaften Institut für Öffentliche Wirtschaft und Personalwirtschaft (VonMelle-Park 5, 20146 Hamburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 042838-7434)

[422-F] Voigt, Kai-Ingo, Prof.Dr.; Ingerfeld, Moritz, Dipl.-Kfm.; Conrad, Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung): Value Net Management - eine besondere Organisationsform im Bereich der Beschaffung und Forschung und Entwicklung am Beispiel der Volkswagen AG INHALT: Im Rahmen der Arbeit wird das Value Net Management in die Organisationstheorie und innerhalb der betrieblichen Funktionen eingeordnet. Außerdem werden die Wirkungen des Value Net Managements auf die wesentlichen Faktoren im automobilen Wettbewerb Kosten, Zeit und Qualität - sowie die Übertragbarkeit des Value Net Managements auf den bestehenden Prozess bei der Volkswagen AG überprüft. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-03 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre (Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-5302-244, Fax: 0911-5302-238, e-mail: [email protected])

[423-F] Völker, Rainer, Prof.rer.pol. (Bearbeitung): Wissensmanagement für erfolgreiche Innovationstätigkeit bei technologieintensiven KMU (Projekt im Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung) INHALT: Problemstellung: Die herausragende Bedeutung neuer Produkte und Dienstleistungen für das Bestehen im nationalen und internationalen Wettbewerb ist unbestritten; Innovationen, speziell auch von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), sichern dauerhaft Ar-

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beitsplätze und den Wohlstand einer Gesellschaft. Unabdingbar für eine effektive und effiziente Innovationstätigkeit ist der adäquate Umgang mit der Ressource Wissen: Wissen über neuetechnologische Möglichkeiten wird ebenso benötigt wie über Kundenbedürfnisse und Trends. Gerade das exponentiell wachsende Wissen mit neuen Technologiefeldern und globalen Märkten stellt für Unternehmen eine große Herausforderung dar. Großunternehmen haben hier schon begonnen, systematisches Wissensmanagement speziell im Innovationsprozess zu betreiben; das für das Unternehmen relevante Wissen wird erfasst, gespeichert, genutzt und transferiert. Wissensmanagement vollzieht sich dabei mit verschiedenen Methoden und Konzepten ("knowledge enablers"), wie wissensbasierte Entwicklung von Produktplattformen, Knowledge Officers, Produktdatenmanagement oder durch externe und interne Wissenszirkel. Erkannt wurde auch, dass "tacit knowledge", also Wissen, das nicht dokumentiert bzw. dokumentierbar ist, herausragend für Innovationserfolge und Wertsteigerung ist. Entsprechend wird versucht, dieses Wissen im Unternehmen zu externalisieren und nachhaltig nutzbar zu machen. Während Wissensmanagementkonzepte für erfolgreiche Innovationsleistungen bei Großunternehmen z.T. schon vorliegen, sieht die Realität bei KMU anders aus. Speziell im Bereich der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren ist festzuhalten: 1. KMU nutzen unzureichend die Möglichkeiten externen Wissens; anders als bei Großunternehmen sind Forscher und Entwickler wenig eingebunden in Wissenszirkel und haben wenig Kontakte zu Hochschulen und relevanten wissenschaftlichen Institutionen. 2. Systematische, effiziente Produktentwicklung sollte gerade auf Basis von materiellen und immateriellen Technologie- und Produktplattformen stattfinden; in diesen Plattformen manifestiert sich das technologische und marktliche Wissen des Unternehmens und kann effizient genutzt werden. KMU nutzen dieses Instrumentarium zu wenig und schaffen oft "standalone"-Lösungen. 3. Das Know-how über Technologien und/ oder Märkte ist oft in den "Köpfen" weniger Akteure. Scheiden diese aus dem Unternehmen aus, ergeben sich kritische Situationen für das Unternehmen. Es gilt das implizite Wissen soweit wie möglich zu externalisieren. 4. Überhaupt werden aufgrund geringer Ressourcen Innovationsprozesse, Kundenanforderungen, technologisches Know-how etc. nicht systematisch dokumentiert. Projekthandbücher, Produktdatenbanken, auf die bei Neuentwicklungen zurückgegriffen werden kann, oder Dateien über Märkte, Marktsegmente etc. fehlen. Zielsetzung: Generell soll das Forschungsprojekt helfen, Wissensmanagement für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren in technologieintensiven KMU so voranzubringen, dass: 1. das für KMU relevante Wissen systematisch erfasst, gespeichert, genutzt und transferiert wird. Hierzu sollen anwendungsbezogene übertragbare Methoden und Konzepte für die systematische Entwicklung neuer Produkte und Verfahren entwickelt werden. 2. Wissensmanagement in der Unternehmenspraxis von KMU, in vergleichbarem Maße wie bei Großunternehmen, institutionalisiert und verankert wird. 3. Modellprojekte initiiert werden, so dass die erzielten Wirkungen nachhaltig auch über die Förderung hinaus Bestand haben können. Im besonderen strebt das Forschungsvorhaben folgende Ziele an: 1. Erkenntnisgewinn, inwieweit teilweise vorhandene Konzepte von Großunternehmen auf KMU übertragbar sind. 2. Entwicklung eines systematischen Wissensmanagement speziell für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren bei KMU. 3. Entwicklung und Erprobung von Methoden und Konzepten des Wissensmanagement für Innovationen bei KMU. Erstellung von praxisrelevanten Gestaltungsempfehlungen ("Leitfaden"). ART: keine Angabe BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB I Management und Controlling, Kompetenzzentrum Innovation und Marktorientierte Unternehmensführung (Postfach 217230, 67072 Ludwigshafen)

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KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-5203-286, Fax: 0621-5203-274, e-mail: [email protected])

[424-F] Werle, Raymund, Dr. (Bearbeitung): Technische Neuerungen und der Schutz geistigen Eigentums: zur Interaktion institutioneller und technischer Innovationen INHALT: Wachsende Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) und Veränderungen der öffentlichen Förderung von F&E erzeugen einen Druck auf Firmen und Entwickler, technische Innovationen rasch zu kommerzialisieren und das geistige Eigentum an ihnen zu schützen. In Verbindung mit steigendem Wettbewerbsdruck hat dies zu Patentwettläufen, technischen Innovationen zum Schutz des geistigen Eigentums und politischen Bemühungen geführt, den rechtlichen Patentschutz auszuweiten. Hierdurch werden Entscheidungen über F&E-Investitionen und technische Entwicklungspfade beeinflusst. Als Gegenreaktion entstehen technische Innovationen, die den Eigentumsschutz unterlaufen, bilden sich Initiativen zur Öffnung von F&E (Open Source) und beginnt eine Debatte über Maßnahmen, die helfen sollen, eine Unternutzung rechtlich oder anders geschützter Ressourcen zu vermeiden. Unterschiedliche nationale und regionale technische und institutionelle Konstellationen und Traditionen interagieren mit globalen technischen und institutionellen Trends. Sie lösen eine interaktive Dynamik aus, welche die technische und institutionelle Entwicklung prägt und neue politische Herausforderungen mit sich bringt. Die Problematik wird mit Hilfe von explorativen Fallstudien in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik und Biotechnologie untersucht. Konzepte institutionellen Wandels werden mit solchen wissenschaftlichtechnischen Wandels kontrastiert und beide füreinander fruchtbar gemacht. METHODE: explorative Fallstudien VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Werle, Raymund: Der Schutz geistigen Eigentums im Interessen- und Wertkonflikt. Nichtveröffentlichtes Manuskript 2004. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[425-F] Wieczorek, Iris, Dr. (Bearbeitung): Innovationsnetzwerke und Prozesse in Japan INHALT: Komparative Analyse von Innovationsnetzwerken und -prozessen in Wirtschaft und Gesellschaft in Japan im internationalen Vergleich; Identifikation spezifischer Mechanismen und Strukturen der Generierung und Diffusion von Innovationen durch Netzwerke. Fallbeispiele: Nanotechnologie, Biotechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologien, Umwelttechnologien. Welche Rolle spielen Netzwerke für die Generierung und Diffusion von Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft der Untersuchungsregionen? Wie wirken sich Netzwerke auf Innovationsprozesse aus? Welche Netzwerke befördern bzw. behindern Innovationen? Welche Akteure/ Mechanismen spielen bei Innovationsnetzwerken eine Rolle? Welche (gesellschaftlichen) Rahmenbedingungen fördern bzw. behindern die Bildung von Innovationsnetzwerken und -prozessen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Japan

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METHODE: Ansätze der Innovationsforschung; qualitative und quantitative soziologische Methoden DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse; Interviews, teilstandardisiert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wieczorek, Iris: Innovationsprozesse und Akteure zur Förderung der Nanotechnologie in Japan. in: Moerke, Andreas; Walke, Anja (Hrsg.): Der Wettlauf um die Zukunft. Wo Japan mitspielt, und was Japan verpasst. Berlin u.a.: Springer 2006 (im Erscheinen).+++Wieczorek, Iris; Schüller, Margot: Innovationskapazität und Wettbewerbsfähigkeit in Ostasien. in: Schucher, Günter (Hrsg.): Asiens neue Wirtschaftsdynamik: regionale und internationale Dimensionen. Hamburg 2005. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: GIGA Institut für Asienkunde (Rothenbaumchaussee 32, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-428874-0, e-mail: [email protected])

[426-F] Wohlmuth, Karl, Prof.Dr.; Yun, Chunji, Prof.Dr.; Hozumi, Toshihiko, Prof.Dr. (Bearbeitung): Technologie und Weltwirtschaftliche Entwicklung INHALT: In diesem Projekt werden die neuen weltwirtschaftlichen Bedingungen, Konfigurationen und Konstellationen der internationalen Innovationskonkurrenz untersucht. Methodische Grundlagen sind die Arbeiten von J. Schumpeter und die auf seinen Werken beruhenden neuen Ansätze zur Analyse der nationalen Innovationssysteme, der globalen Innovationskonkurrenz und der internationalen Innovationszyklen. Es geht insbesondere darum, die neuen Rahmenbedingungen der internationalen Innovationskonkurrenz (Weiterentwicklung der WTO im Bereich der technologischen Dienstleistungen; zunehmende Offenheit und Interdependenz der nationalen Innovationssysteme; Globalisierung der Finanzmärkte und Interdependenzen mit neuen Systemen der Innovationsfinanzierung; Regionale Entwicklung in weltwirtschaftlichen Großregionen - EU, APEC, NAFTA - und Innovationsdynamik) und die neuen Verhaltensweisen und Strategien der globalen Akteure, insbesondere der transnationalen Konzerne, der transnationalen Banken und Regierungen, in der internationalen Innovationskonkurrenz zu untersuchen. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens arbeiten in Kooperation mit der Aichi Universität in Toyohashi, Japan, Arbeitsgruppen der beiden Universitäten am Thema "Schumpeter und die Dynamik der Entwicklung in Asien." VERÖFFENTLICHUNGEN: Yun, C.: Production network development in Central/ Eastern Europe and its consequences. Materialien des Wissenschaftsschwerpunktes Globalisierung der Weltwirtschaft, Bd. 33. Bremen 2004 (Download: http://www.iwim.uni-bremen.de/publikationen/pdf/w033.pdf ).+++Yun, C.: Rise of the Chinese economy and East Asian FTA Japan's strategic change and continuity. Materialien des Wissenschaftsschwerpunktes Globalisierung der Weltwirtschaft, Bd.30. Bremen 2004 (Download: http://www.iwim.unibremen.de/publikationen/pdf/W030.pdf ).+++Hozumi, T.; Wohlmuth, K. (Eds.): After the Asian crisis - Schumpeter and reconstruction. Bd. 9. Hamburg, Münster: Lit-Verl. 2003. +++ Staroske, U.; Wiegand-Kottisch, M.; Wohlmuth, K. (Hrsg.): Innovation als Schlüsselfaktor eines erfolgreichen Wirtschaftsstandortes - nationale und regionale Innovationssysteme im globalen Wettbewerb. Bd. 8. Tagungsband zur VI. Jahreswirtschaftstagung des IWIM 1999. Münster, Hamburg: LIT-Verl. 2000.+++Wohlmuth, K.: Asian economic development - a role for national or regional innovation systems? in: Berichte des Forschungsinstituts der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW) e.V., Berlin. 2000, S. 33-46.+++Wohlmuth, K.; Hozumi, T. (Hrsg.): Schumpeter and the dynamics

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of Asian development. Münster u.a.: LIT-Verl. 2000.+++Wohlmuth, K.: Globalisierung und Weltwirtschaftspolitik. in: Berichte des Forschungsinstituts der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW) e.V., Jg. 9, 2000, Nr. 90, S. 14-15.+++Wohlmuth, K.: Eröffnungsrede. in: Staroske, U.; Wiegand-Kottisch, M.; Wohlmuth, K. (Hrsg.): Innovation als Schlüsselfaktor eines erfolgreichen Wirtschaftsstandortes nationale und regionale Innovationssysteme im globalen Wettbewerb. Münster, Hamburg: LIT-Verl. 2000.+++Schauf, T.: Schumpeter und die Dynamik der asiatischen Wirtschaftsentwicklung - Schritte hin zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge. in: Berichte des IWVWW, 2000, Nr, 95, S. 47-52. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Wolfgang-Ritter-Stiftung; Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Wirtschaft und Häfen INSTITUTION: Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management -IWIM- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-218-2138, e-mail: [email protected])

[427-F] Wöhrl, Randolf, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Dowling, Michel, Prof.Dr. (Betreuung): Technologiestrategien innovativer Wachstumsunternehmen - eine empirische Untersuchung der produzierenden Unternehmen am Neuen Markt INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Regensburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement (93040 Regensburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0941-943-3229, Fax: 0941-943-3230)

3.11 Wissenschaft/Technik und Arbeitsmarkt/Beruf [428-L] Backhaus, Beate; Ninke, Lars; Over, Albert: Brain Drain - Brain Gain: eine Untersuchung über internationale Berufskarrieren, Kassel 2002, 93 S. (Graue Literatur; URL: http://www.dfg.de/wissenschaftliche_karriere/focus/2003/ doppelkarriere_paare/download/braindrain_studie.pdf) INHALT: "Ziel der Erhebung war es, Push und pull Faktoren für die Abwanderung bzw. Arbeitsaufnahme hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und anderer akademisch vorgebildeter Fachkräfte im Ausland zu erheben, Faktoren der Anziehung bzw. der mangelnden Attraktivität des Beschäftigungs- bzw. Wissenschaftsstandorts Deutschland für ausländische Wissenschaftler und andere hochqualifizierte Fachkräfte zu detaillieren. Gliederung: 1. Vorwort; 2. Brain Drain - Anlass, Ziele und Kontext einer Untersuchung; 3. Beschreibung der Stichproben; 4. Bildung und Beruf (4.1 Fachprovenienz, Bildungsabschlüsse und Bildungsbiografien - 4.2 Berufstätigkeit - 4.3 Arbeitsbereiche, Tätigkeiten); 5. Anlässe und Motive einer Berufsaufnahme im Ausland (5.1 Deutsche im Ausland 5.2 Internationale Wissenschaftler in Deutschland - 5.3 Ausländische Fach- und Führungskräfte in Deutschland); 6. Arbeiten im Ausland: Zufriedenheit; 7. Determinanten beruflicher

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Zufriedenheit - Push und Pull (7.1 Attraktivität wissenschaftlicher Einrichtungen im Vergleich - 7.2 Der akademische Stellenmarkt im öffentlichen Wissenschafts- und Forschungsbereich - 7.3 Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Berufsarbeit - 7.4 Soziale Rahmenbedingungen und private Lebensumstände); 8. Erhalt wissenschaftlicher Spitzenleistungen; 9. Rückkehr nach Deutschland - Verbleib in Deutschland." (Textauszug)

[429-L] Belitz, Heike; Werwatz, Axel: Innovationsfähigkeit: Deutschland unter den führenden Industrieländern nur im Mittelfeld, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 72/2005, Nr. 49, S. 735744 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Fähigkeit der Menschen und der Unternehmen, Innovationen hervorzubringen, d.h. neues Wissen zu schaffen und in neue marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen, ist von herausragender Bedeutung für Wachstum und Wohlstand in hochentwickelten Industrieländern. Das DIW Berlin hat in diesem Jahr erstmals im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) einen Gesamtindikator der Innovationsfähigkeit für Deutschland und weitere 12 weltweit führende Industrieländer gebildet. Deutschland landet dabei nach dem Spitzenreiter USA, drei nordischen Ländern und Japan auf dem sechsten Platz, aber ohne klare Vorteile gegenüber den anderen großen europäischen Ländern Großbritannien und Frankreich. Bei genauerer Betrachtung des facettenreichen, mehrstufigen Indikators werden besondere Schwächen des deutschen Innovationssystems im Bildungsbereich und bei der Finanzierung risikoreicher Innovationen deutlich. Zudem sind in Deutschland innovationsfördernde Verhaltensweisen und Einstellungen der Bevölkerung wesentlich schwächer ausgeprägt als in vielen Vergleichsländern. Dies betrifft vor allem die Risikobereitschaft, Wissen und wissenschaftliches Verständnis der Bürger, aber auch die Partizipation von Frauen an Innovationsprozessen." (Autorenreferat)

[430-L] Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarkt Soziologen: mehr denn je Eigenintiative, in: Uni-Magazin : Perspektiven für Beruf und Arbeitsmarkt, Jg. 30/2006, H. 2, S. 52-57 (URL: http://www.unimagazin.de/200602/pdf/arbeitsmarkt.pdf) INHALT: Die schwache Konjunktur hat auch Spuren auf dem Arbeitsmarkt für Soziologen hinterlassen. Am Beispiel von Soziologieabsolventen zeigt der Beitrag auf, dass dieser Berufsgruppe viele Türen offen stehen. Bedingung für einen erfolgreichen Berufseinstieg ist es, auch während des Studiums Engagement zu zeigen und außeruniversitäre Kontakte zu knüpfen. Das Einsatzspektrum für Soziologieabsolventen ist breit gefächert: Forschung, Dienstleistungen, Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus. Als Berufsbezeichnungen werden wissenschaftliche Mitarbeiter, Werbetexter, Berufsberater, Projektleiter, IT-Berater, PR-Assistent, Kulturmanager, Marktforscher, Referent für berufliche Weiterbildung, kaufmännischer Angestellter oder Mediendesigner genannt. Tabellarisch wird die Einstellungspraxis wichtiger Institutionen nach folgenden Kriterien aufgelistet: Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen mit Hochschulbildung, genaue Bezeichnung der Stellen, jährlicher Einstellungsbedarf, Einstellung von Bachelor-Absolventen, Beschäftigungsbereiche, spezielle Kenntnisse, Einstellungskriterien, die Möglichkeit von Praktika. Am Beispiel der Einstellungskriterien der Unternehmensberatung McKinsey sind es Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenz,

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Begabung für Kommunikation oder Allgemeinbildung, die Geisteswissenschaftler begehrt machen. (IAB)

[431-L] Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarkt Biotechnologen: das Barometer steigt, in: ABI Berufswahl-Magazin, Jg. 30/2006, H. 2, S. 28-30 (URL: http://doku.iab.de/abi/2006/abi0206_28.pdf) INHALT: Der Beitrag beleuchtet den Arbeitsmarkt für Biotechnologen in Deutschland für die Zielgruppe der Abiturienten. Nach den Zahlen des Technologiereports 2005, der sich auf ca. 350 ausgewählte Unternehmen konzentriert, verzeichnet die Branche wieder steigende Geschäftszahlen. Die Beschäftigungszahlen gehen jedoch weiter zurück. Allerdings wollen 84 Prozent der befragten Firmen neue Mitarbeiter einstellen, die Hälfte davon im Bereich Forschung und Entwicklung. Neben den auf Biotechnologie spezialisierten Firmen bieten die pharmazeutische und chemische Industrie gute Einstiegschancen in diesen Arbeitsmarkt. Je nach Studienschwerpunkt haben auch Biotechnologen gute Chancen in der Bioinformatik oder im Anlagenbau. Das Fach Biotechnologie kann an Universitäten, Fachhochschulen oder an Berufsakademien studiert werden. An den Hochschulen wird der Studiengang verstärkt mit Bachelor bzw. Masterabschluss angeboten, oft mit integrierten Praktika. Neben den Ingenieurstudiengängen gibt es auch Diplom-Studiengänge wie Molekulare Biotechnologie oder pharmazeutische Technologie. Andere Universitätsstudiengänge wie Chemietechnologie bieten Biotechnologie als Studienrichtung des Hauptstudiums an. (IAB)

[432-L] Egbers, Gitta; Fugmann-Heesing, Annette; Pfeiffer, Ulrich; Thomas, Uwe; Groeben, Gert von der: Bildung und Beschäftigung, Bonn 2005, 43 S., ISBN: 3-89892-422-X (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051208f04.pdf) INHALT: 'Das deutsche Bildungssystem hat in den letzten 20 Jahren in träger Selbstgefälligkeit und bürokratischer Erstarrung trotz immer wieder aufflackernder Reformbemühungen einen langen Niedergang erlebt. Die PISA-Kritik trifft nur einen Bruchteil des Problems. Reformen müssen nachhaltiger und grundsätzlicher angelegt sein.' Ausgehend von dieser Feststellung richtet sich die Kritik der Autoren vor allem auf folgende Mängel des deutschen Bildungssystems: die anhaltende Ungleichheit der Bildungschancen, den Lehrstellenmangel, die Verschwendung vom Lebenszeit, Arbeitslosigkeit durch Unterinvestition in Humankapital und geringe Transparenz. In den einzelnen Kapiteln wird dargestellt, wie die verschiedenen Bereiche des Bildungssystems in Zukunft zu organisieren sind und welche Anstrengungen notwendig sind, um die Anforderungen an ein erneuertes Bildungssystem zu erfüllen. Dabei werden folgende Grundorientierungen angestrebt: (1) mehr Transparenz und Offenheit; (2) eine eindeutige Verpflichtung für eine umfassende Bildungsaufgabe, die die Chancengleichheit aller Kinder unabhängig vom Elternhaus gewährleistet; (3) mehr Autonomie der einzelnen Bildungseinrichtungen bei verstärkter Kontrolle durch Leistungsmessung und Wettbewerb; (4) mehr Mitfinanzierung bei Bildungsleistungen mit einer spezifischen hohen Rentabilität durch die Begünstigten; (5) mehr Effizienz und Leistungsanreize für das Bildungspersonal; (6) mehr Gleichheit in den Bildungsergebnissen durch besondere Förderung bildungsferner Gruppen; (7) mehr Steuerung der einzelnen Bildungseinrichtung durch die Kunden; (8)

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mehr Verantwortung der einzelnen Bildungseinrichtung gegenüber den Kunden, der Region oder der Nachbarschaft, in der sie tätig sind. (IAB)

[433-L] Holwegler, Bernhard: Innovation, Diffusion und Beschäftigung: die ökonomische Theorie der Technologiediffusion und ihr Beitrag zur Erklärung technologischer Arbeitslosigkeit, (Hohenheimer Volkswirtschaftliche Schriften, Bd. 45), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 414 S., ISBN: 3-631-50793-3 INHALT: "In der Auseinandersetzung um die Freisetzung und Kompensation von Arbeitskräften im Zuge des technischen Fortschritts wird seit den Schriften von David Ricardo und Adam Smith auf die Diffusion von Innovationen hingewiesen. Sie wird jedoch selten explizit in den Disput um technologische Arbeitslosigkeit einbezogen. Die systematische Berücksichtigung der Diffusion gehört daher zu den vernachlässigten Aspekten der Analyse technologischer Arbeitslosigkeit. Demgegenüber existiert seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Diffusionstheorie, die sich mit den Determinanten der Ausbreitung von Innovationen beschäftigt. Der Autor setzt sich kritisch mit der Verbindung der makroökonomischen Debatte um die Beschäftigungswirkungen und der mikroökonomischen Analyse der Ausbreitung des technischen Fortschritts auseinander. Ziel der Arbeit ist es, zu einer Mikrofundierung der makroökonomischen Kompensations- und Freisetzungsdebatte beizutragen." (Autorenreferat)

[434-F] Irawan, Evi, M.Sc.; Wesseler, Justus, Dr. (Bearbeitung); Beckmann, Volker, Dr.sc.agr. (Leitung): How labour organization affects technology adoption. The case of Integrated Pest Management (IPM) INHALT: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Arbeitsorganisation in der Landwirtschaft und der Übernahme technologischer Fortschritte am Beispiel des integrierten Pflanzenschutzes. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Südostasien METHODE: Theorie der Adoption technischer Fortschritte; Erhebung von Primärdaten; ökonometrische Analyse VERÖFFENTLICHUNGEN: Beckmann, V.; Wesseler, J.: How labour organization may affect technology adoption. The case of Integrated Pest Management. 2003. ARBEITSPAPIERE: Irawan, E.; Beckmann, V.; Wesseler, J.: How labour organization affects technology adoption. Empirical study design. Berlin: Humboldt-Univ. 2004. ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Ressourcenökonomie (Luisenstr. 56, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2093-6388, e-mail: [email protected])

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[435-L] Matthies, Hildegard: Zwischen Nepotismus und reflexiven Standards: Personalpolitiken und Karrierechancen in der Industrieforschung, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Projektgruppe Wissenschaftspolitik, 2005-102), Berlin 2005, 114 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2005/p05-102.pdf); Forschungsbericht/Nummer: P 2005-102 INHALT: "Frauen sind in Wissenschaft und Forschung immer noch unterrepräsentiert, in öffentlich finanzierten Einrichtungen genauso wie in der Privatwirtschaft. Vor allem in höherrangigen Positionen ist der Frauenanteil anhaltend gering. In empirischen Studien werden als Verursacher dieses Phänomens zunehmend informelle und intransparente Praktiken der Personalrekrutierung und -förderung identifiziert. Am Beispiel des Forschungsbereichs eines chemisch-pharmazeutischen Industrieunternehmens in Deutschland wird deshalb in der vorliegenden Studie der Frage nachgegangen, ob eine stärker formalisierte und an einheitlichen Regeln orientierte Personalpolitik derartige Karrierenachteile von Frauen verringern könnte. Die Befunde zeigen, dass die Benachteiligung von Frauen aufgrund stereotyper Geschlechterbilder und Verhaltenserwartungen sowie einer männlich geprägten Unternehmenskultur mit paternalistischen Anerkennungs- und Beförderungsstrukturen durch solche Verfahren nur bedingt unterbunden werden kann. Gleichwohl gibt es Anhaltspunkte, dass Personalentscheidungen im Kontext von standardisierten und transparenten Kriterien der Leistungsbewertung einen gewissen Legitimationsdruck erhalten, wodurch für Frauen zumindest die Thematisierung von Diskriminierung erleichtert wird." (Autorenreferat)

[436-F] Rubart, Jens, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Caspari, Volker, Prof.Dr. (Betreuung): Heterogene Arbeit, Lohnungleichheit und Beschäftigungseffekte technologischen Wandels INHALT: Ziel: Untersuchung der Auswirkungen von technologischem Wandel auf die Beschäftigungsentwicklung unterschiedlich qualifizierter Arbeitnehmer im Rahmen von aggregierten dynamischen allgemeinen Gleichgewichtsmodellen unter besonderer Berücksichtigung unvollkommener Arbeitsmärkte. Es konnte gezeigt werden, dass die Annahme unvollkommener Arbeitsmärkte notwendig ist, um empirisch beobachtete Zusammenhänge nachzubilden. ZEITRAUM: 1970-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: USA, Europa, Deutschland METHODE: Erweiterung des Standardansatzes (-modells) der dynamischen allgemeinen Gleichgewichtstheorie; Evaluation der theoretischen Ergebnisse mit empirischen Methoden VERÖFFENTLICHUNGEN: Greiner, A.; Rubart, J.; Semmler, W.: Economic growth, skillbiased technical change and wage inequality: a model and estimations for the US and Europe. in: Journal of Macroeconomics, 2004, 26, pp. 597-621. ARBEITSPAPIERE: Rubart, Jens: Heterogeneous labor, labor market frictions and employment effects of technological change - theory and empirical evidence for the U.S. and Europe. Darmstadt Discussion Papers in Economics (ISSN 1438-2733), No. 158. Darmstadt 2006, 35 S. ART: Dissertation BEGINN: 2001-08 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL FG Wirtschaftstheorie 01 (Residenzschloß, 64283 Darmstadt) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

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[437-F] Schreyer, Markus, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung): Das solowsche Produktivitätsparadoxon. Zu den Produktivitäts- und Beschäftigungswirkungen des technischen Fortschritts am Beispiel der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie I (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-2562, e-mail: [email protected])

[438-F] Soete, Birgit, Dr.; Reiß, Thomas, Dr.; Nusser, Michael, Dr. (Leitung): Aktuelle und zukünftige Beschäftigungspotenziale in der Biotechnologie INHALT: Die Biotechnologie spielt in mehreren Branchen eine wichtige Rolle im Innovationsund Wachstumsprozess und besitzt daher ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Das Projekt soll ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtbild hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigungswirkungen sowie innovationsfördernden und innovationshemmenden Faktoren der Biotechnologie am Standort Deutschland liefern. Kontext/ Problemlage: Deutschland ist ein wichtiger Standort für wissens- und forschungsintensive Branchen. Aktuelle Trends zeigen, dass Unternehmen in Deutschland zunehmend in Spitzentechnologien investieren. Nur dadurch kann sich ein hoch entwickeltes und rohstoffarmes Land wie Deutschland dauerhaft im internationalen Wettbewerb behaupten. Die Biotechnologie als Spitzen- und gleichzeitig Querschnittstechnologie spielt in mehreren Branchen eine wichtige Rolle im Innovations- und Wachstumsprozess. Sie generiert neue oder verbesserte Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Neue Märkte entstehen und die Wettbewerbsfähigkeit traditioneller Branchen wird gestärkt. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen und bestehende gesichert. Längst hat die Biotechnologie auch ihre Disziplingrenzen überschritten und beeinflusst andere Technikbereiche (u.a. Informatik, Nanotechnologie). Nach Einschätzung von Experten steht das Potenzial der Biotechnologie erst am Anfang seiner Entwicklung. Folgende Fragestellungen werden untersucht: 1. aktuelle Beschäftigungswirkungen in Forschungseinrichtungen, kleinen und mittleren Biotechnologieunternehmen sowie bei Biotechnologie-Ausstattern; 2. aktuelle Beschäftigungseffekte in wichtigen Anwenderindustrien und vorgelagerten Sektoren; 3. zukünftige Wachstums- und Beschäftigungspotenziale der Biotechnologie in 2020 - hierzu werden konsistente Zukunftsszenarien entwickelt; 4. Verbindungen der Biotechnologie zu anderen Zukunftstechnologien (u.a. Informations- und Nanotechnologie); 5. entlang der gesamten Wertschöpfungskette, d.h. von der Forschung über die Entwicklung, Produktion, Vermarktung bis hin zum Konsum werden innovationshemmende und innovationsfördernde Faktoren am Standort Deutschland bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Studie soll ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtbild liefern. Daher kommt ein umfassender Quellen- und Methoden-Mix zur Anwendung. Dieser Mix umfasst sowohl qualitative Ansätze (z.B. Literaturauswertung, Experteninterviews) als auch quantitative Ansätze (z.B. Analyse verfügbarer Statistiken und Datenbanken, Primärerhebungen, Input-OutputAnalysen). Dabei werden alle relevanten Stakeholder einbezogen. Dadurch kann die Bandbreite möglicher Handlungsfelder zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Biotechnologie in Deutschland aufgezeigt werden. Auf dieser Basis kann ein intensiver Dialog zwischen Po-

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litik, Wirtschaft und Wissenschaft erfolgen, um den Standort Deutschland in der Biotechnologie gemeinsam nach vorne zu bringen. ART: gefördert BEGINN: 2005-12 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Innovation, Industrie, Dienstleistung (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); Fraunhofer-Institut für Systemund Innovationsforschung -ISI- (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe) KONTAKT: Soete, Birgit (Dr. e-mail: [email protected]); Reiß, Thomas (Dr. e-mail: [email protected]); Nusser, Michael (Dr. e-mail: [email protected])

3.12 Wissenschaft/Technik und Politik (Wissenschafts-, Forschungs-, Technologie-, Hochschulpolitik; Wissenschaftsund Techniksteuerung, Technologietransfer, internationale Beziehungen) [439-F] Aken, Jan van, Dr.; Johannsen, Stefan (Bearbeitung): Auswirkungen der US-amerikanischen Bioterrorismus-Gesetze auf die Grundlagenforschung in Deutschland - eine Umfrage INHALT: Unter dem Eindruck des 11. September 2001 sowie der Milzbrandbriefe wurden in den USA und einigen anderen Staaten Gesetze auf den Weg gebracht, die den Zugang zu pathogenen Mikroorganismen und entsprechender Laborausrüstung stärker kontrollieren und eingeschränken. Seitdem häufen sich Berichte darüber, dass es in Folge dieser Regelungen vielerorts zu Problemen - beispielsweise beim Zugang zu Stammsammlungen bzw. Mikroorganismen - gekommen ist. Um diese bislang eher anekdotenhaften Berichte quantitativ zu erfassen, haben die Bearbeiter im Frühsommer 2004 eine explorative Umfrage durchgeführt. Befragt wurden Leiter/ Leiterinnen und wissenschaftliche Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen in medizinischen und veterinärmedizinischen öffentlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland, die mit pathogenen Mikroorganismen arbeiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Aken, Jan van; Johannsen, Stefan; Kollek, R.: Biosecurity requires international supervision. in: Nature, 17, 2004, 431. Online unter: http://www1.unihamburg.de/biogum//med/download/nature_431_17.pdf .+++Aken, Jan van; Johannsen, Stefan; Kollek, R.: Bioterrorismus-Angst und mikrobiologische Forschung in Deutschland. in: Deutsches Ärzteblatt, 2004. Online unter: http://www1.uni-hamburg.de/biogum//med/down load/Aerzteblatt_45_2004.pdf .+++Aken, Jan van; Hammond, E.: Averting the hostile use of biomedical research. in: Science & Public Affairs, 2004, 11 p. Online unter: http://www1.unihamburg.de/biogum//med/download/Science_PublicAffairs_Sep_2004.pdf . ARBEITSPAPIERE: Ergebnisse einer Umfrage bei Mikrobiologen und Mikrobiologinnen in Deutschland Teil 1. Auswirkungen von Bioterrorismus-Gesetzen auf die medizinische Grundlagenforschung. 2 S. Online unter: http://www1.uni-hamburg.de/biogum/med/download/Umfrage_ Ergebnisse.pdf .+++Fragebogen. Online unter: http://www1.uni-hamburg.de/biogum/med/ download/Fragebogen_Biowaffen_UniHamburg.pdf . 2 S. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM- (Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg) KONTAKT: Aken, Jan van (Dr. e-mail: [email protected])

[440-F] Apel, Helmut, Dr. (Bearbeitung): Bestandsaufnahme und Bewertung des Systems der Nationalen Kontaktstellen (NKS) der Bundesregierung für die Europäischen Forschungsrahmenprogramme INHALT: Die ISG - Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH, Niederlassung Köln, wurde vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft im September 2002 mit der Durchführung einer Studie zur Bestandsaufnahme und Bewertung des Systems der Nationalen Kontaktstellen (NKS) der Bundesregierung für die Europäischen Forschungsrahmenprogramme beauftragt. Der Auftrag erstreckt sich auf folgende Aspekte: a) Beschreibung und Bewertung des Kontaktstellensystems im Vollzug des fünften und im Übergang zum sechsten Rahmenprogramm, insbesondere bezüglich Anforderungen, Tätigkeitsspektrum, Ressourcenausstattung und Organisationsstruktur. b) Analyse der Nutzer des Kontaktstellensystems im Hinblick auf Inanspruchnahme, Bedarfe und Zufriedenheit mit dem Informations- und Unterstützungsangebot der Kontaktstellen. c) Bedarfsanalyse bezüglich der Anforderungen an das Kontaktstellensystem im 6. Rahmenprogramm. d) Formulierung von Handlungsvorschlägen zur Optimierung des Informations- und Beratungsangebots des deutschen Kontaktstellensystems. METHODE: Die Bearbeitung dieser Punkte erfolgte auf folgender empirischer Grundlage: 1. Ausführliche Gespräche mit allen Programmkoordinatoren bzw. Vertretern der Nationalen Kontaktstellen, 2. zahlreiche Gespräche mit externen Experten: EU-Referenten, Vertretern von IRCs, Wirtschaftsverbänden, Landesinitiativen, KoWi, Ministerien, darunter eine telefonische Sonderbefragung von 12 der 16 in der Bundesarbeitsgemeinschaft der EU-Referenten an Hochschulen (BAK) vertretenen Ländersprecher sowie schriftliche Repräsentativbefragung der deutschen Teilnehmer des 5. Rahmenprogramms (auswertbare Fragebögen: 732, Rücklaufquote: 23 %). Die Berichtslegung erfolgte in Form eines internen Forschungsbereicht an das auftraggebende Referat 113 "Forschungspolitik der EU, EUREKA im Mai 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221-215267)

[441-F] Barthel, Claus, Dr.; Irrek, Wolfgang, Dr.; Wagner, Oliver, Dipl.-Soz.Wiss.; Spitzner, Meike, Dipl.-Soz.Wiss.; Wohlauf, Gerhard, Dipl.-Ing.; Hohmeyer, Olav, Prof.Dr.; Pöcker, Markus, Dr.; Hermes, Georg, Prof.Dr.; Wallbaum, Holger, Dr. (Bearbeitung); Thomas, Stefan, Dipl.Phys. (Leitung): Entwicklung eines Konzepts für einen Energieeffizienz-Fonds in Deutschland INHALT: Große, wirtschaftliche Energieeinspar-Potentiale auf der Nachfrageseite werden derzeit nicht ausgeschöpft. Ihre verstärkte Erschließung würde Wirtschaft, Versorgungssicherheit, Umwelt und Beschäftigung gleichermaßen nützen. Vor diesem Hintergrund hat ein vom Wuppertal Institut koordiniertes Projektteam ein detailliertes Konzept für einen Energieeffi-

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zienz-Fonds in Deutschland entwickelt. Kontext/ Problemlage: Voraussetzung für eine forcierte Ausschöpfung ist ein Ordnungsrahmen, der den Wettbewerb zwischen Energieangebot und effizienter Energienutzung auf der Nachfrageseite stimuliert und bestehende Hemmnisse überwindet, die einer Steigerung der Energieeffizienz entgegenstehen. Hierzu sind zusätzliche energiepolitische Instrumente in einem intelligenten "Policy-Mix" erforderlich. Ein hervorragendes Instrument hierfür ist ein Energieeffizienz-Fonds, hier "EnergieSparFonds (ESF)" genannt. Mit seiner Hilfe können innovative Energieeinspar-Programme entwickelt und ihre Durchführung finanziell angereizt werden. Dabei nutzt ein solcher Fonds wettbewerbliche Instrumente und treibt die Entwicklung der Märkte für Energieeffizienz-Dienstleistungen voran. Fragestellung: Ziel des Projekts des Wuppertal Instituts und seiner Partner Prof. Hermes, Dr. Pöcker, Prof. Hohmeyer und Dr. Wallbaum war es: den zusätzlichen Nutzen eines EnergieSparFonds im Verhältnis zu anderen Politikinstrumenten im Bereich Energiesparen/ Klimaschutz zu identifizieren; im Diskurs mit wissenschaftlichen ExpertInnen und relevanten Stakeholdern einen konkreten Vorschlag zur Organisations- und Finanzierungsform eines EnergieSparFonds in Deutschland zu Entwickeln; ein Portfolio innovativer, umsetzungsfähiger Energieeffizienz-Programme und -Kampagnen zu erarbeiten, die ein solcher EnergieSparFonds ausschreiben sollte, und die Wirkungen dieser Aktivitäten zu bewerten; die Auswirkungen einer Fondslösung auf unterschiedliche Unternehmen, insbesondere auch auf die Anbieter energieeffizienter Technologien und Dienstleistungen und deren Wachstums- und Arbeitsplatzperspektiven zu identifizieren; die Nettoarbeitsplatzeffekte einer Fondslösung abzuschätzen. Ergebnisse: Das Wuppertal Institut und seine Partner haben ein Konzept für einen EnergieSparFonds in Deutschland entwickelt, das ein Portfolio von 12 EnergieeffizienzProgrammen umfasst und bis hin zu Kernelementen eines Gesetzentwurfs ausformuliert ist. Zusammen genommen ergibt sich ein milliardenschweres Investitionsprogramm, das bis zum Jahr 2015 gegenüber dem Trend in Deutschland insgesamt rund 75 TWh/ Jahr Strom und etwa 102 TWh/ Jahr Wärmeenergien einspart und die Energierechnungen der VerbraucherInnen netto um etwa 9 Mrd. Euro/ Jahr entlastet. Über die gesamte Nutzungsdauer der Energiespar-Maßnahmen (2006-2029) werden zudem Treibhausgasemissionen in Höhe von mehr als 1 Mrd. t vermieden und ein positiver Nettobeschäftigungseffekt in Höhe von mehr als 1 Mio. Personenjahren erzielt. Eine neue unabhängige Einrichtung des Bundes, der EnergieSparFonds, übernimmt die zentrale Anschubfinanzierung, Koordination und Steuerung der Energieeinspar-Aktivitäten, die dezentral umgesetzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Projekt beinhaltete vier eng miteinander verknüpfte Arbeitspakete mit sowohl analytischen als auch konzeptionellen Elementen. Ein wesentliches methodisches Element des Projektes waren der wissenschaftliche Diskurs mit deutschen und europäischen ExpertInnen und der Dialog mit relevanten Stakeholdern zum möglichen zusätzlichen Nutzen des EnergieSparFonds im Verhältnis zu anderen Politikinstrumenten im Bereich Energiesparen/ Klimaschutz, zur Organisations- und Finanzierungsform des Fonds und zur Gestaltung von Programmen oder Kampagnen, die ein EnergieSparFonds ausschreiben sollte. Die Abschätzung der durch ein solches Programmpaket induzierten Nettobeschäftigungseffekte erfolgte mit Hilfe eines anerkannten gesamtwirtschaftlichen Input-Output-Modells auf Basis von Fallstudien wesentlicher Unternehmen bzw. Branchen der Energieeffizienz-Wirtschaft. Bei der Entwicklung eines Vorschlages zur Rechtsform des Fonds wurde spezielles juristisches Knowhow eingebunden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Thomas, S.; Irrek, W.: Will there be an energy efficiency fund in Germany? in: Energy savings: what works & who delivers. ECEEE 2005 Summer Study Proceedings. Stockholm: Europ. Council for an Energy-Efficient Economy, pp. 213-222.+++

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Thomas, S.; Irrek, W.: An energy efficiency fund in Germany would lead to net benefits for the economy, environment, and employment (Original in japanischer Sprache). in: Eco (ISSN 1344-9001) (forthcoming). ARBEITSPAPIERE: Irrek, W. u.a.: Konzept für einen EnergieSparFonds (ESF) in Deutschland. Überarbeiteter Endbericht. Wuppertal, Okt. 2005, 410 S. (Publ. geplant).+++Anhänge zum Endbericht. Download unter: http://www.wupperinst.org/ Projekte/fg2/3216b.html .+++Unterlagen zur Tagung am 24. Februar 2005 in Düsseldorf "Energieeffizienz-Fonds - Organisations- und Finanzierungskonzept, mögliche Aktivitäten, Arbeitsplatzeffekte".+++Energieeffizienz-Fonds. Hintergrundpapier im Auftrag der HansBöckler-Stiftung für einen Workshop am 7. Oktober 2004 in Berlin, veranstaltet von der Hans-Böckler-Stiftung, dem DGB und dem Wuppertal Institut. Wuppertal, Sept. 2004, 101 S. Download unter: http://www.wupperinst.org/energieeffizienz/pdf/energieeffizienz-fonds.pdf . ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal); Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management Professur für Energie- und Umweltmanagement (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg); Universität Frankfurt, FB 01 Rechtswissenschaft, Institut für Öffentliches Recht (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Barthel, Claus (Dr. e-mail: [email protected]); Irrek, Wolfgang (Dr. e-mail: [email protected])

[442-F] Bartnik, Roman, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Pascha, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Organizational routines in international R&D (Research and Development) (working title) INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft - Japan und Korea (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-1775, e-mail: [email protected])

[443-L] Ben-Ari, Guy: Politics and defence R&D policies: the United States and Israel and lessons for the European Union, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 1, S. 45-56 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Beitrag verwendet das Bureaucratic-Politics-Paradigma zur Analyse von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen des militärischen Sektors. Gegenstand der Untersuchung sind einschlägige Forschungs- und Entwicklungsprogramme in den USA und Israel sowie daraus ableitbare Schlussfolgerungen für die Europäische Union, wo gegenwärtig Bestrebungen zur Initiierung militärischer F&E-Programme auf Gemeinschaftsebene stattfinden. Das Bureaucratic-Politics-Paradigma ist ein tauglicher Ausgangspunkt zum besseren Verständnis politischer Prozesse der Innovation im Bereich nationaler Sicherheit: Es liefert einen systematischen Rahmen zur Erklärung, wie verschiedenen Elemente des Regierungssystems in einem politischen System, in welchem politische Macht bewusst fragmentiert und über ei-

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ne große Anzahl von Akteuren verteilt ist, zu Entscheidungen kommen. Vor diesem Hintergrund kommt der Beitrag zu dem Schluss, dass politische Entscheidungsfindung im Bereich militärischer F&E-Investitionen auf einem Kompromiss zwischen unterschiedlichen Positionen verschiedener politischer Interessen, unter anderem im Bereich der staatlichen Bürokratie, basiert. Positionen der politischen Spitze steuern die Aktivitäten unterschiedlicher Elemente der Verwaltung einerseits zu einem gewissen Grad, andererseits werden diese nicht automatisch und eins zu eins in Maßnahmen umgesetzt. Zur Implementierung von F&E-Policies im Sinn ihrer Planung sind andauernde Verhandlungen und Wieder-Verhandlungen zwischen politischen Amtsträgern, der Bürokratie, dem Militär, der Industrie und anderen externen Interessengruppen notwendig." (Autorenreferat)

[444-L] Biegelbauer, Peter: Innovations in innovation policy making: the Austrian Competence Centre Programme K+, (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 77), Wien 2006, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ihs.ac.at/publications/soc/rs77.pdf) INHALT: "1998 wurde das erste Kompetenzzentren-Programm (K+), ein komplexes Forschungsund Technologieentwicklungsprogramm, in Österreich etabliert. Während in den USA, Australien, Schweden und anderen OECD-Ländern ähnliche Maßnahmen bereits bestanden, stellte das K+ Programm für Österreich eine wichtige Politikinnovation dar. Der innovative Charakter des Programms begründet sich nicht nur durch seine Instrumente und Zielsetzungen, sondern auch durch die Art der Entstehung der Politikinitiative, die mit dem für Österreich zu diesem Zeitpunkt typischen Politikstil im Bereich der Forschungs- und Technologiepolitik brach. Diese Arbeit behandelt die Frage, wie diese wichtige Politikinnovation, die mittlerweile seitens internationaler ExpertInnen und der OECD als Best-Practice Modell anerkannt wurde, eingeführt werden konnte. Die Analyse stützt sich dabei auf den Ansatz des Politiklernens, untersucht die Wissensressourcen, die für die Programmentstehung, -implementation und -evaluation genützt wurden sowie verschiedene vorgefundene Formen des Lernens." (Autorenreferat)

[445-L] Böschen, Stefan: Reflexive Wissenspolitik: Formierung und Strukturierung von Gestaltungsöffentlichkeiten, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 241-263, ISBN: 3531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Wandel von Gestaltungsöffentlichkeiten und plädiert für eine "aktive" Subpolitik in wissenspolitischen Kontroversen. Ausgehend von der Tatsache, dass Wissenspolitik gerade im Bereich der Gentechnik oft Wissenskontrolle meint, werden neue institutionelle Muster politischer Entscheidungsfindung unter Einbezug möglichst vieler Rationalitäten und Problemsichten gefordert. Nach der Skizzierung seiner analytischen Perspektive, die drei Ebenen der Untersuchung von Risikokontroversen (Institutionen, Diskurse und Praktiken) systematisch aufeinander bezieht, zeigt der Autor am Beispiel von Beteiligungsverfahren im Streit um die grüne Gentechnik, dass durch partizipative Verfahren den Gestaltungsansprüchen der Öffentlichkeit zwar entsprochen wurde, welches allerdings keine dauerhafte Befriedung der Debatte bedeutet. Unterschiedliche Wissenskulturen und Ri-

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siko-Weltbilder lassen vielmehr ein gelegentliches Aufbrechen von Konflikten erwarten. Die "Expertenlastigkeit" in Diskurs-Verfahren und dessen mangelhafte Institutionalisierung erfordern den Entwurf von Arrangements, die die Beteilung der Öffentlichkeit zu definierten Zielen ermöglichen und nachhaltig gestalten können. In der Praxis könnte diese Aufgabe z.B. ein "Risikorat" übernehmen, dem neben dem Alltagsgeschäft der Erstellung von Expertisen auch die Initiierung von Beteiligungsexperimenten obliegen würde. Das Konzept einer "reflexiven" Wissenspolitik zielt folglich darauf, institutionelle Perspektiven für eine Demokratisierung wissens- und technologiepolitsicher Kontroversen auszuloten. (ICH2)

[446-L] Brown, Mark B.; Lentsch, Justus; Weingart, Peter: Politikberatung und Parlament, Opladen: B. Budrich 2006, 174 S., ISBN: 3-938094-00-1 INHALT: "Gegenstand dieses Bandes ist eine politiktheoretische Einordnung der verschiedenen Formen von Politikberatung des Parlaments in Deutschland und wie sich diese Beratungsformen in das Netzwerk bestehender politischer Institutionen fügen. Dazu werden theoretische und normative Untersuchungen über politische Repräsentation und der Politikberatung mit empirischen Fallstudien über die Beratungsressourcen des Deutschen Bundestags kombiniert." (Autorenreferat)

[447-L] Deutscher Bundestag Fraktion der GRÜNEN (Urheber); Bundesministerium für Bildung und Forschung (Urheber): Europäischer Qualifikationsrahmen: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE - Drucksache 16/304, in: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, 2006, Dr. 16/338, 4 S. (Standort: USB Köln(38)-LS R932; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://dip.bundestag.de/btd/16/003/1600338.pdf) INHALT: Mit dem am 14. Dezember 2004 durch 32 europäische Bildungsministerinnen und Bildungsminister beschlossenen Maastricht-Kommunique wurde eine Initiative zur Einführung eines Europäischen Qualifikationsrahmens im Bildungsbereich gestartet. Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) soll als Übersetzungsinstrument der Förderung der Transparenz unterschiedlicher Qualifikationen in Europa dienen und zielt nicht auf die Harmonisierung der nationalen Bildungssysteme. In Beantwortung der Kleinen Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE nimmt die Bundesregierung Stellung zur nationalen Umsetzung dieses Europäischen Qualifikationsrahmens. Aus ihrer Sicht ist für die Entwicklung und praktische Umsetzung des EQR eine mehrjährige Erprobungs- und Evaluationsphase notwendig. Es wird betont, dass sich die Struktur des EQF auf Lernergebnisse erstreckt, die in sekundarschulischen, hochschulischen und berufsrelevanten Kontexten erzielt werden können. Dies bezieht auch Qualifikationen ein, die im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen erworben werden. Die Befürchtung einer zunehmenden Bürokratisierung teilt die Bundesregierung nicht. Sie geht nach bisherigem Stand nicht von einem zusätzlichen Bürokratieaufwand aus, da für die Nutzung des Europäischen Qualifikationsrahmens keine weiteren Institutionen erforderlich sein werden. (IAB)

[448-F] Dietz, Juergen, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Michaelis, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Innovationsfördernde Umweltpolitik

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INHALT: Die umweltpolitische Diskussion beschäftigt sich vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des technischen Fortschritts für die ökologischen Konsequenzen ökonomischer Aktivitäten in zunehmenden Maße mit Fragen der technologischen Entwicklung. Umweltpoltische Eingriffe setzen durch den Einsatz unterschiedlicher Instrumente Restriktionen für die wirtschaftlichen Akteure bzw. üben einen zielgerichteten Einfluss auf die Aktivitäten der Wirtschaftssubjekte aus. Dies gilt u.a. für die Entstehung und Verbreitung umweltverträglicherer Technologien und damit den technischen Fortschritt im privatwirtschaftlichen Sektor. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen dieses Projektes auf mikroökonomischer Ebene die innovationsfördernde Wirkung unterschiedlicher umweltpolitischer Instrumente untersucht. In diesem Kontext soll eine Verbindung der o.a. Fragestellung mit Erkenntnissen aus der Innovationstheorie erfolgen. ART: Eigenprojekt ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL IV Umwelt- und Ressourcenökonomie (Universitätsstr. 16, 86159 Augsburg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[449-L] Döring, Thomas; Heiland, Stefan: Kontextualisierung von Nachhaltigkeitsindikatorensystemen: Anforderungen, Hemmnisse, Strategien, in: Dieter Rink, Gerhard Hartmuth, Katja Huber (Hrsg.): Raum für Nachhaltigkeit : zur Kontextualisierung des Leitbilds, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 169-192, ISBN: 3-89404-581-7 (Standort: UB Hagen(708)-OVMRHH) INHALT: Nachhaltigkeitsindikatoren und darauf basierende Berichte bzw. Berichtsysteme sollen unter anderem einen Beitrag zur kommunalen und regionalen Kontextualisierung von Nachhaltigkeit leisten. Ihre Aufgabe ist dabei eine doppelte: Einerseits sollen sie, gleichsam 'top down', wesentliche Aspekte eines globalen bzw. nationalen Nachhaltigkeitsverständnisses aufgreifen und in die gesellschaftliche Diskussion auf regionaler und kommunaler Ebene einbringen. Andererseits sollen sie 'bottom down' wesentliche kommunal- und regionalspezifische Problemstellungen und Themen, die für eine zukunftsfähige Entwicklung relevant sind, aufgreifen, in ihrer Entwicklung abbilden und dadurch zu ihrer politischen Bearbeitung und Lösung beitragen. Damit sie diese Anforderungen erfüllen können, müssen aber Nachhaltigkeitsindikatoren bzw. Nachhaltigkeitsindikatorensysteme ihrerseits kontextualisiert werden, d.h. sie müssen sowohl thematisch-inhaltlich als auch organisatorisch-strukturell an die jeweiligen kommunalen und regionalen Gegebenheiten 'anschlussfähig' sein. Vor diesem Hintergrund präsentiert der Text die Ergebnisse eines vom Umweltbundesamt geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens, dessen Ziel es ist, anhand einer qualitativen Vergleichsstudie einen Überblick über die Vielzahl von Indikatorensystemen zu liefern, die mittlerweile in Deutschland von vielen Städten, Gemeinden, Landkreisen und Regionen (Bundesländern) eingesetzt werden. Dabei werden konzeptionelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Indikatorensystemen untersucht, aber auch ihre Anwendung in der kommunalen Praxis eingehend analysiert. Letzteres geschieht insbesondere mit Blick auf Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit, was die Erfüllung potenzieller Funktionen der Indikatorensysteme betrifft, und zwar der (1) Informations- und Kommunikationsfunktion, (2) Orientierungsfunktion, (3) Evaluierungs- und Kontrollfunktion sowie (4) Vernetzungsfunktion. Die Ergebnisse dieser vergleichenden Untersuchung erlauben auch Aussagen darüber, ob und in

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welchem Umfang bei Entwicklung, Gestaltung und Anwendung von Indikatorensystemen eine Kontextualisierung erfolgt, d.h. ob und wie weit die Indikatorensysteme lokale und regionale Gegebenheiten berücksichtigen und an diese anschlussfähig sind. Die erfolgreiche Anwendung von Indikatorensystemen in der Praxis scheitert derzeit weniger am Fehlen geeigneter Indikatoren, sondern in erster Linie daran, dass die Anschlussfähigkeit der Indikatorensysteme an kommunale Problemlagen, Verfahren, Instrumente und Akteure kaum gegeben ist. Während die meisten Indikatorensysteme eine inhaltlich-thematische Kontextualisierung zu leisten imstande sind, gelingen eine methodisch-prozessuale sowie eine funktions- und akteursbezogene Kontextualisierung bisher kaum. (ICG2)

[450-L] Enskat, Sebastian: Beratung für die deutsche Außenpolitik: die Stiftung Wissenschaft und Politik, in: WeltTrends : Zeitschrift für internationale Politik und vergleichende Studien, Jg. 14/2006, Nr. 50, S. 111-124 (Standort: UuStB Köln (38)-LXE782; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Braucht die deutsche Außenpolitik ein mit staatlichen Mitteln finanziertes Forschungsinstitut wie die SWP? Was kann und soll die SWP überhaupt leisten? Der vorliegende Beitrag versucht, auf diese Fragen eine Antwort zu geben. Auf der Grundlage einer Reihe von Experteninterviews werden dabei die Rolle und das Selbstverständnis der SWP als Akteur im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik untersucht." (Autorenreferat)

[451-F] Fischer, Daniela, Dipl.-Ing. (Bearbeitung): Europäische Forschungsförderung im Spannungsfeld zwischen konstruktivistischer Beschränkung und evolutorischer Chance INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre II - Mikroökonomik (ErichWeinert-Str. 2, 03046 Cottbus) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[452-L] Fischer, Robert: Regulierter Rinderwahnsinn: die Reform der wissenschaftlichen Politikberatung innerhalb der Europäischen Union, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 109-130, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Herausforderungen für das Politikberatungssystem der EU durch die langjährige BSE-Krise. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage, ob die institutionellen Reformen des Politikberatungssystems im Verlauf der BSE-Krise eine vorsorgliche Risikopolitik ermöglicht haben. Als einen Gradmesser für diese Vorsorglichkeit der Politik wird die institutionalisierte Möglichkeit begriffen, "hypothetische Risiken" ins Kalkül polischen Regulierungshandelns zu ziehen. Hypothetische Risiken werden als jener RisikoTyp bestimmt, bei dem weder die Eintrittswahrscheinlichkeit noch die Schadenshöhe bekannt

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ist. Der Autor analysiert zunächst die institutionellen Voraussetzungen einer solchen reflexiven Risikopolitik; in einem zweiten Schritt wird - gewissermaßen auf der Policy-Ebene - das materielle Ergebnis der Risikoregulierung dargestellt. Auf der Policy-Ebene ist es in den letzten 15 Jahren zu einer durchaus weitgreifenden Reform des komplizierten Expertenausschusswesens gekommen. Diese Restrukturierung von wissenschaftlichen Ausschüssen und der Komitologie erfüllt die Kriterien der Vorsorglichkeit, Unabhängigkeit und Transparenz in einem hohen Maße. Bezugnehmend auf den Neoinstitutionalismus kommt der Autor jedoch zu dem Ergebnis, dass institutionelle Reformen nicht unbedingt gleichbedeutend mit erhöhter Reflexivität auf der Policy-Ebene sein müssen. Tatsächlich haben stabile Wahrnehmungsund Handlungsmuster in der von nationalstaatlichen Interessen dominierten Politikberatung dazu geführt, dass sich die Risikopolitik der EU nicht entsprechend den institutionellen Reformen im Sinne des Vorsorgeprinzips verändert hat.(ICH2)

[453-L] Garzón Valdés, Ernesto: Die Beziehungen zwischen Deutschland und Hispanoamerika im Bereich der Sozialwissenschaften und der Philosophie, in: Wolfgang Bader, Ignacio Olmos (Hrsg.): Die deutschspanischen Kulturbeziehungen im europäischen Kontext : Bestandsaufnahme, Probleme, Perspektiven, Frankfurt am Main: Vervuert, 2004, S. 199-229, ISBN: 3-86527-103-0 (Standort: UB Bonn(5)-2005/3909) INHALT: Der Verfasser setzt sich mit vier Merkmalen auseinander, die die deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen im Bereich der Sozialwissenschaften und der Philosophie charakterisieren: (1) Es besteht eine doppelte Asymmetrie von Interesse und Einfluss. Einerseits ist das deutsche Interesse an lateinamerikanischer Philosophie und Sozialwissenschaft gering, während ein solches Interesse in der umgekehrten Relation eine lange Geschichte aufweist. Andererseits gibt es nur sehr wenige lateinamerikanische Untersuchungen zu Deutschland, während sich deutsche Wissenschaftler sehr wohl mit den sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Problemen Lateinamerikas befassen. (2) Diese doppelte Asymmetrie steht in deutlichem Gegensatz zu der Ausgewogenheit der Beziehungen auf anderen Gebieten, etwa im Bereich der Literatur. (3) Erst nach dem Zweiten Weltkrieg beginnen angloamerikanische Autoren, die traditionelle Vorherrschaft der deutschen Philosophie zurückzudrängen. (4) Einerseits besteht ein deutliches Interesse an einer Intensivierung der kulturellen Kontakte, andererseits fehlt es oft an Kontinuität bei der Realisierung von Projekten. (ICE2)

[454-L] Grunwald, Armin: Forschung für nachhaltige Entwicklung: Herausforderungen an wissenschaftliche Politikberatung, in: Gerhard Banse, Andrzej Kiepas (Hrsg.): Nachhaltige Entwicklung: Von der wissenschaftlichen Forschung zur politischen Umsetzung, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 43-56, ISBN: 389404-580-9 (Standort: UB Duisburg(464)-01PWJ13347) INHALT: Der Beitrag basiert auf Erfahrungen und Ergebnissen eines Forschungsprojekts der Helmholtz-Gesellschaft zum Thema "Global zukunftsfähige Entwicklung - Perspektiven für Deutschland". Er setzt sich zunächst mit dem Nachhaltigkeitsbegriff auseinander und identifiziert drei konstitutive Elemente: Gerechtigkeit, Globalität und aufgeklärten Anthropozentrismus. Hieraus ergibt sich der Bedarf an Wissen zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Gefordert ist strategisches Wissen, das über das klassische Erklärungs- und Beo-

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bachtungswissen hinausgeht und aus problemorientierten Kombinationen von Erklärungs-, Orientierungs- und Handlungswissen besteht. In der Generierung und Anwendung solchen Wissens müssen neue Wege beschritten werden. Der Verfasser zeigt, welche Konsequenzen sich hier für Forschung, Politik und wissenschaftliche Politikberatung ergeben. Die Forschung für nachhaltige Entwicklung stellt zwar kein neues Paradigma im Selbstverständnis der Wissenschaften dar, sie bedeutet jedoch eine Radikalisierung bereits etablierter Wissenschaftsformen im Kontext der "post normal science". (ICE2)

[455-L] Gützkow, Frauke; Quaißer, Gunter (Hrsg.): Hochschule gestalten: Denkanstöße aus Hochschulpolitik und Hochschulforschung ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Gerd Köhler, (Hochschulwesen - Wissenschaft und Praxis), Bielefeld: Webler 2004, 375 S., ISBN: 3-937026-30-4 (Standort: THB Aachen(82)-Kb9302-4) INHALT: "Die Hochschul- und Forschungspolitik hat in den vergangenen Jahren eine hohe Dynamik entwickelt. Steuerung und Finanzierung von Hochschulen, Studienstrukturen und inhalte sowie die Qualitätssicherung in Hochschule und Forschung werden neu gestaltet; auch in der Forschungsförderung ist vieles in Bewegung. Dieser Band liefert Informationen und Einschätzungen von renommierten Autorinnen und Autoren aus Hochschulpolitik und Hochschulforschung. Das Themenspektrum reicht von Akkreditierung, Arbeitsentgelten, Bachelorund Masterstudiengängen, Befristungen, Chancengleichheit von Männern und Frauen über europäische Forschungsförderung, Evaluation, Hochschulsteuerung und Studienfinanzierung bis zum Tarifvertrag Wissenschaft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Interview mit Friedhelm Arning, Romin Reich und Uta Sändig (Vorstandsteam des Bundesfachgruppenausschusses Hochschule und Forschung der GEW): Kämpferische Diplomatie: Gerd Köhler und die GEW-Hochschulpolitik (15-25); Diethard Kuhne: Von der (Un)Möglichkeit des Notwendigen - Personalentwicklung für das wissenschaftliche Personal an Hochschulen (27-37); Harro Plander: Leistungsbezogene Arbeitsentgelte im Hochschulbereich - nur für Professorinnen und Professoren? (39-50); Jürgen Enders: Von der Ordinarienuniversität zum kognitiven Dienstleister: Die Veränderung der Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Arbeit an den Hochschulen (53-66); Dirk Hartung: Befristung für Jedermann und jede Frau: Eine Perspektive für kreative Forschung? (69-77); Anke Burkhardt: Zur Quaternität gewerkschaftlicher Hochschulpolitik - ein nicht ganz ernst gemeinter Versuch à la Pauli (79-91); Ulrich Teichler: Das Hochschulwesen in Deutschland - Diskussionen und Reformen (93-104); Peer Pasternack: Steuerungskoordination auf Sylt und an Hochschulen (107-121); Martin Grabert: Das d'Artagnan-Prinzip in der Forschung: Einer für Alle - Alle für Einen? (123-131); Ursula Kneer: Transparenz und Einfluss - Demokratisierungsimpulse an Hochschulen durch Frauenförderung und Gleichstellung (133-139); Michael Weegen: Informatik im Abseits - Die Folgen struktureller Benachteiligungen von Frauen an deutschen Hochschulen (141-151); Falk Bretschneider: Eine kurze Geschichte vom langen Atem. Was studentischer Politik in Deutschland fehlt (153-162); Klaus Schnitzer: Die Entdeckung der sozialen Dimension im europäischen Hochschulraum (165-172); Nikolaus Simon und Uwe-Dieter Steppuhn: Gut aufgestellt: Die Studien- und Promotionsförderung der Hans-Böckler-Stiftung (175-184); Bernhard Nagel: Zur Effizienz und Gerechtigkeit von Studiengebühren (187-199); Klaus Klemm: Gegliedertes Schul- und gestuftes Hochschulsystem: Sackgassen und Auswege (201209); Klaus Landfried: Neue Formen des Lernens in Schule und Hochschule (211-219); Johannes Wildt: Aushandlungsprozesse in der Studienreform - eine strategische Option (221229); Wolff-Dietrich Webler: Welches Niveau darf von einem Bachelorstudium erwartet

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werden? Wenn Curricula professionell entwickelt, Lehre professionell angeboten und Studium vernünftig angeleitet wären, dann ... (231-246); Johann Schneider: Die Perspektiven der Fachhochschulen im Bologna-Prozess (249-258); Stefanie Schwarz-Hahn und Meike Rehburg: Bachelor- und Masterstudiengänge in Deutschland: Reform oder Teilreform? (261273); Hans-Uwe Erichsen: Akkreditierung in Deutschland - eine Erfolgsgeschichte? (275287); Jürgen Zöllner: Profilierung statt Normierung: Akkreditierung als neues System der Qualitätssicherung (289-295); Karin Fischer-Bluhm: Evaluation und Einholen externen Rates - Ein Rückblick auf 20 Jahre Meinungsbildung und Entscheidung innerhalb einer Hochschule (296-306); Martina Röbbecke: Zwischen Steuerung und Qualitätsentwicklung: Zur Evaluation außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (309-319); Eva-Maria Stange: Hochschulund Forschungspolitik im 21. Jahrhundert aus gewerkschaftlicher Sicht (321-327); Brigitte Reich: GEW-Projekt: Reform der Lehrerinnenbildung - ein persönlicher Rück- und Ausblick (329-337); Hans-Dieter Klein: Auf dem Weg zum Verlust politischer Kultur - Hochschulstrukturpolitik in Sachsen-Anhalt (339-348); Petra Gerstenkorn und Renate Singvogel: Finanzierung der Bildung und die Mär von der Chancengleichheit (351-357); Daniel Taprogge und Carsten Peters: Gewerkschaftliches Engagement für Studierende - Purer Luxus oder notwendige Vorfeldarbeit? (359-364); Paul Bennett: Gerd Köhler in International Higher Education Trade Unionism (367-369);

[456-L] Heinrichs, Harald: Politikberatung in den USA: ein Vorbild für Europa?, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 291-313, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag diskutiert die Frage, inwiefern die USA in Sachen Politikberatung ein Vorbild für Europa sein können. Gegenstand der empirischen Studie sind die USBeratungssysteme in der Umweltpolitik in Bezug auf den Umgang mit hormonell aktiven Substanzen. Dieses Fallbeispiel ist für eine Diskussion um die Stabilität von Systemgrenzen, von Fakten und Werten insofern instruktiv, als Politikberatung hier offensichtlich unter kognitiver Unsicherheit stattfindet - die Frage, ob bestimmte synthetische Substanzen negative Effekte für das Hormonsystem von Mensch und Tier haben, wird seit den 1930er Jahren diskutiert. Die prinzipielle Offenheit des politischen Systems sowie die starke Formalisierung von Verfahren auf dem Hintergrund der massiven Verrechtlichung skizziert der Autor als beratungskulturellen Kontext der USA. Politikberatung ist unter diesen Bedingungen auf besondere Weise auf Transparenz und wissenschaftliche Evidenz festgelegt und gleichzeitig von Komplexität gekennzeichnet. Für die umweltpolitische Entscheidungsfindung beauftragte die US-amerikanische Umweltschutzbehörde ab Mitte der 1990er Jahre sukzessive drei Expertenbzw. Stakeholder-Gremien. Dieser funktionsspezifische Einsatz unterschiedlicher Beratungstypen wird hier als gutes Beispiel einer ausdifferenzierten, aufeinander abgestimmten Beratungsorganisation gewertet. Abschließend wird betont, dass Europa von den USA - auch wenn diese keineswegs ein Vorbild in Sachen Umweltpolitik sind - für die Optimierung von Politikberatungsprozessen einiges lernen kann. (ICH2)

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[457-L] Interdisciplinary Centre for Comparative Research in the Social Sciences -ICCR- (Hrsg.): Shaping the European research area: science policies for an enlarged Europe ; the Semmering project, final report, (ICCR Research Report), Wien 2005, 53 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iccr-international.org/semmering/docs/semmering-d4.pdf) INHALT: "This report documents the activities of the Semmering project and its main results. Set up as a thematic network Semmering organized three major conferences to discuss contemporary S&T challenges with regard to structural reform, research programming, research excellence and research networks. The results of the Semmering project advocate a re-orientation of S&T and RTD policy reform, including of research programming at European level. Specifically the Semmering network is calling for (a) the combination of middle-range incentives to engage the industry and the private sector in the financing of research with long-term continuous financing of research structures by the state in the form of subsidies as well as increased investment into education at all levels; (b) the revision of statistical frameworks for measuring RTD investment; (c) the revision of accounting frameworks at the institutional, programme and project level away from rigid financial rules; (d) new employment policies in the research sectors that balance short- and long-term objectives; (e) a move away from the 'one size fits it all' mentality characteristic of the early stages of the Sixth Framework Programme; (f) a recognition of diversity in research cultures, approach and organizational format as a positive element for the creation of critical mass; (g) the integration of the research community in the process of research programming following the 'self-management' principle." (author's abstract)

[458-L] Joss, Simon: Lost in translation?: challenges for participatory governance of science and technology, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 197-219, ISBN: 3-53114515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit Übersetzungsprozessen zwischen den Bereichen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit und den Auswirkungen solcher Prozesse auf Governance. Ausgehend vom Konzept der Arena werden Probleme an den Schnittstellen der vier Bereiche und deren Rückwirkungen untersucht. Solche Übersetzungsprobleme ergeben sich demnach aus sozio-politischen Prozessen, die symptomatisch für die strukturellen Herausforderungen der heutigen Politik sind und nicht einfach durch verbesserte Kommunikation (etwa durch "Public Understanding of Science") gelöst werden können. Hinter dem Begriff der "participatory governance", die als adäquate Antwort auf die genannte Probleme gefordert wird, verbirgt sich die Vorstellung von einem nichthierarchischen Netzwerk von staatlichen Akteuren, das Aufgaben moderner Regulierung besser erledigen kann als hergebrachte Strukturen. Dazu ist aber die direkte Einbindung der jeweils Betroffenen und ihrer unterschiedlichen Interessen nötig. Dagegen stellt sich die Frage der Bewerkstelligung. Eine kurze Darstellung partizipativer Verfahren untersucht deren Potential als Übersetzungswerkzeug zwischen den vier Bereichen. Anhand dreier historischer Beispiele von partizipativen Verfahren in Deutschland und Großbritannien werden im Anschluss einige kritische Aspekte aus der Praxis diskutiert. Hier ist vor allem das Framing des zu verhandelnden Gegenstandes zu nennen, aber auch die Repräsentation des öffentlichen Interesses sowie die Legitimation von Prozess und Ergebnis. Das Problem der Übersetzung zwischen den Bereichen Wissenschaft, Po-

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litik, Wirtschaft und Öffentlichkeit spiegelt sich so in letztlich prozeduralen Fragen einzelner partizipativer Verfahren. (ICH2)

[459-L] Kellermann, Paul: Von Sorbonne nach Bologna und darüber hinaus: zur Ideologie derzeitiger europäischer Hochschulpolitik, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 35/2006, H. 1, S. 56-69 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Umstrukturierung der europäischen Hochschulsysteme im so genannten BolognaProzess bedeutet weniger einen Bruch mit den Studienorganisationen (Wiederaufnahme mittelalterlicher europäischer bzw. anglo-sächsischer Universitätstitel und Beurteilungsverfahren), sondern vielmehr mit der ideologischen Zweckbestimmung der Studien: Statt um Erkenntnisgewinn (bzw. 'Wahrheitssuche') und Kooperation soll es um Konkurrenz und Ausrichtung auf Märkte der Bildung, der Titel und des Wissens gehen. Zeitgeistig heben verschiedene Dokumente europäischer Organisationen mit einer Instrumentalisierung der Hochschulbildung auf die so genannte Lissabon-Strategie ab, '... to become the most competitive and dynamic knowledge-based economy of the world'. Es ist zu erwarten - was Wirtschaftsstatistiken erkennen lassen -, dass das angestrebte Ziel gerade durch die einseitige Zurichtung der Studien verfehlt wird. Eine 'Wissensgesellschaft' und damit auch wirtschaftlicher Erfolg zur Sicherung und Verbesserung der Lebensbedingungen können wohl nur durch offene und vielseitige Entwicklungen der Studien erreicht werden." (Autorenreferat)

[460-L] Köhler, Gerd; Kleinwächter, Claudia (Hrsg.): Bologna Universitäten?: über Umfang und Struktur des Tertiären Bereichs in Deutschland ; die Dokumentation der 24. Sommerschule, (GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung, 108), Frankfurt am Main 2005, 292 S., ISBN: 3-930813-94-7 (Standort: IAB-93-1300-11 BS 115; Graue Literatur) INHALT: Die Bildungsminister der EU haben am 19. Juni 1999 in Bologna eine Hochschulreform verabschiedet, mit der die Vereinheitlichung der Studienabschlüsse und der flächendeckenden Umstellung auf Bachelorund Masterstudiengänge in Gang gesetzt wurde. Mit Bezug auf diesen 'Bologna-Prozess' geben die Beiträge der 24. hochschulpolitischen Sommerschule 2004 auf Sylt den Stand und die Entwicklungsperspektiven des deutschen Hochschulwesens wieder. Dabei wurden nicht nur spezielle hochschulpolitische Fragen behandelt, sondern auch allgemeine bildungspolitische Themen, z.B. die Bedeutung von Bildungsexpansion, Qualifikationsentwicklung, lebenslangem Lernen, Humankapitalbildung und Forschung in der Wissensgesellschaft. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Gerd Köhler: 'Bologna-Universtäten?' Über Umfang und Struktur des Tertiären Bereichs in Deutschland; Wolfgang Jäger: Die Sommerschule 2004; Die Sommerschule kurz gefasst. Summaries, die während der Sommerschule im Internet präsentiert wurden; Programm. 1. Bildungsbeteiligung und Qualifikationsstruktur in Deutschland: Jutta Allmendinger, Christian Ebner: Zur Lage von Bildung und Ausbildung heute und morgen: eine Bestandsaufnahme; Andrä Wolter: Still ruht der See: Hochschulzugang und soziale Ungleichheit. 2. Bildungspolitik im europäischen Hochschul- und Forschungsraum: Lesley Wilson: Die Rolle der Hochschulen in der Wissensgesellschaft; Martin Grabert: Europäische Forschungsförderung, der Lissabonprozess und die wissensbasierte Gesellschaft. 3. 'Bologna kennt das binäre Hochschulsystem nicht mehr': über das künftige Ver-

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hältnis von Fachhochschulen und Universitäten: Clemens Klockner: Anmerkungen zum künftigen Verhältnis von Fachhochschulen und Universitäten; Andreas Geiger: Statement im Gespräch über das zukünftige Verhältnis von Fachhochschulen und Universitäten; Wedig von Heyden: Diskussionsbeitrag im Gespräch über das künftige Verhältnis von Fachhochschulen und Universitäten. Ergebnisse der Arbeitsgruppen: Karla Kamps-Haller: Arbeitsgruppe 'Kooperationsfelder für die Bereiche Forschung und Weiterbildung im Hinblick auf die langfristige Auflösung des binären Hochschulsystems'; Jürgen Krause: Arbeitsgruppe 'Institutionelle Rahmenbedingungen/ Kooperationen von Fachhochschulen und Universitäten'; Thomas Hoffmann: Arbeitsgruppe 'Studiengangsstruktur und curriculare Aspekte im Hinblick auf die langfristige Auflösung des binären Hochschulsystems'; Barbara Hellinge: Arbeitsgruppe 'Praxis - Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation zwischen Fachhochschulen und Universitäten'. 4. 'Die Bologna-Universität Lüneburg' - über die Fusion einer Fachhochschule und einer Universität: Josef Lange: Erweiterte Stiftung Universität Lüneburg - durch Fusion zu neuer Identität; Yorck Hener: Fusionsprozess Neue Universität Lüneburg - Zwischenbilanz; Christa Cremer-Renz: Das Ende des binären Hochschulsystems am Standort Lüneburg - die Fusion und ihre Folgen; Gerd Michelsen: Die neue Universität Lüneburg. 5. Studium und Lehre im Bologna-Prozess: Heidrun Jahn: Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen - Ansprüche, Probleme, Lösungsansätze; Helmut Fangmann: Überlegungen zum Übergang vom Bachelor zum Master; Daniel Taprogge: Weder Quote noch Note. 6. Wie Hierarchisierung und Segmentierung von Lehre und Studium durch Modularisierung aufgehoben werden können: Norbert Hocke: Die Einbeziehung der Erzieherlnnenausbildung in den Hochschulbereich; Brigitte Reich: Differenzierung und Durchlässigkeit: Zur Einführung von BA/MA in der LehrerInnenausbildung; Bernd Kaßebaum: Bachelor- und Masterstudiengänge in der Ingenieurausbildung. 7. Hochschule und Weiterbildung: Peter Faulstich: Wissenschaftliche Weiterbildung als Hochschulaufgabe; Dieter Timmermann: Finanzierung Lebenslangen Lernens : Neue Ansätze für die Weiterbildung. Schlussfolgerungen aus den Befunden der Expertenkommission 'Finanzierung Lebenslangen Lernens'; Bernhard Nagel: Weiterbildung von Hochqualifizierten als betriebliche Zukunftsinvestition; Monika Lütke-Entrup: Die Rolle der Neuen Medien für die Vermarktung von Hochschulbildung. 8. Die Wertschöpfungsketten besser nutzen - über die strategische Neuordnung der Forschungslandschaft in Deutschland: Hans-Gerhard Husung: Wissensgetriebene Wirtschaft, Wissenschaft als Treiber der Wertschöpfungsketten, Wissenschaf(f)t Arbeit, Clusterformierung : Neuer Wein in alten Schläuchen oder viel Verantwortung für die Wissenschaftler?; Jürgen Schlegel: Forschungsförderung in Deutschland: eine Wissenschaft für sich? 9. Hochschule und Forschung: Ludwig Huber: Forschendes Lernen: Thesen zum Verhältnis von Forschung und Lehre in Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus der Perspektive des Studiums; Andrea Adams: Das Verhältnis von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Promotionsphase in Frankreich und Finnland; Carsten Würmann: Wandert die Forschung mit den jüngeren WissenschaftlerInnen aus den Hochschulen heraus?; Dirk Hartung: Die 'International Research Schools' der Max-Planck-Gesellschaft: ein Fallbeispiel für systematische Graduiertenausbildung; Beate Scholz: Die Promotionsförderung an Hochschulen durch Graduiertenzentren attraktiver machen. 10. Bildung und Wissenschaft in der deutschen Föderalismus-Debatte - das aktuelle politische Gespräch: Wolf-Michael Catenhusen: Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung in Bildung und Forschung: die Sicht des Bundes; Jürgen Zöllner: Zur Reform der bundesstaatlichen Ordnung für die Bereiche Bildung und Wissenschaft.

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[461-L] Kritzinger, Sylvia; Prainsack, Barbara; Pülzl, Helga: System oder Netzwerk?: Veränderungen forschungspolitischer Strategien in Österreich, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 1, S. 75-92 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel beschäftigt sich mit der Frage, warum und auf welche Weise sich forschungspolitische Strategien im nationalstaatlichen Gefüge verändern. Zur Beantwortung dieser Fragen ziehen die Verfassser zwei Fallbeispiele aus der österreichischen Forschungspolitik heran: Die Verfasser behandeln die Neuregelung des Doktoratstudiums ('Doktorat neu') an den österreichischen Universitäten, und die institutionelle Umstrukturierung innerhalb der österreichischen Forschungsförderung durch die Errichtung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Mit Hilfe von Policy-Dokumenten und ExpertInnen-Interviews gehen die Verfasser dabei jeweils den Fragen nach, wie diese Entscheidungen - vom agenda setting bis hin zur (insoweit vorhandenen) Implementierung - zustande gekommen sind, welche AkteurInnen involviert waren, und insbesondere, woher die entscheidenden Impulse zur Veränderung gekommen sind. Diesen Wandel der forschungspolitischen Strategien analysieren die Verfasser unter der Zuhilfenahme von systemanalytischen und Netzwerk-orientierten Zugängen und nehmen dies zum Anlass zu Ausführungen darüber, welcher der beiden Ansätze fruchtbarere Einsichten liefert." (Autorenreferat)

[462-F] Lange, Stefan, Dr.; Gläser, Jochen, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Schimank, Uwe, Prof.Dr. (Leitung): Auswirkungen der evaluationsbasierten Forschungsfinanzierung an Universitäten auf die Inhalte der Forschung (Projekt im Rahmen der BMBF-Förderinitiative "Wissen für Entscheidungsprozesse - Forschung zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft") INHALT: Das Ziel dieses Projekts besteht darin herauszufinden, ob und wie Evaluationen in hierarchisch gesteuerten Universitäten die Inhalte der Forschung verändern. Die Etablierung von Evaluationen ist ein Kernprozess des Übergangs zur hierarchischen Steuerung in Hochschulen, weil durch Evaluationen die Informationen über Untereinheiten beschafft werden können, die man für die Steuerung braucht. In Deutschland sind beide governance-Praktiken noch im Entstehen begriffen. Zahlreiche Studien legen die Vermutung nahe, dass eine durchgängig auf Evaluationen basierende Forschungsfinanzierung Konsequenzen für die Inhalte der Forschung hat, dass also unter solchen Bedingungen anderes Wissen produziert wird. Eine Veränderung der Forschungsinhalte wäre eine gravierende nichtintendierte Folge dieses governance-Modells, das überwiegend auf die Förderung von Qualität zielt, die Forschung jedoch thematisch unverändert lassen soll. Das Projekt soll dazu beitragen: 1. eine Typologie der institutionellen Mikroumwelten von Wissenschaftler zu entwickeln, die durch die systematische Anwendung von evaluationsbasierter Forschungsfinanzierung auf allen Hierarchieebenen im Rahmen des Modells der hierarchischen Selbststeuerung entstehen; 2. die Auswirkungen der Eigenschaften von Wissenschaftsgebieten auf die Handlungsspielräume der Wissenschaftler in diesen Mikroumwelten aufzuklären; 3. bewusste und unbewusste Anpassungsstrategien der Wissenschaftler und daraus entstehende Veränderungen in der Wissensproduktion zu identifizieren; 4. aus diesen Elementen Kausalmechanismen der Beeinflussung von Forschungsinhalten durch evaluationsbasierte Forschungsfinanzierung zu generalisieren. Die Untersuchung wird als eine Serie vergleichender Fallstudien durchgeführt, die jeweils eine

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Kombination quantitativer und qualitativer Methoden nutzen, um institutionelle Handlungsbedingungen, die Wahrnehmung dieser Handlungsbedingungen durch die Wissenschaftler und deren Reaktionen zu erheben. Eine erste Serie von Fallstudien wird den Zusammenhang zwischen Situation, forschungsstrategischen Entscheidungen der Wissenschaftler und produziertem Wissen in ca. 30 australischen Forschergruppen auf der Basis von bibliometrischen Analysen, leitfadengestützten Interviews und Analysen von Kontextinformationen (Dokumenten) aufklären. Die Fallstudien werden auch einen Überblick über die Variation von governance-Systemen sowie Praktiken der Forschungsfinanzierung und von Reaktionen der Wissenschaftler darauf bieten. Hierfür werden Forschergruppen aus allen wichtigen Wissenschaftsgebieten und aus mehreren Universitäten ausgewählt, um einen repräsentativen Querschnitt von governance-Strukturen und Wissenschaftsgebieten zu erhalten. Basierend auf diesen Fallstudien wird die Untersuchung in zwei Richtungen ausgeweitet. Erstens werden in Deutschland vergleichende Fallstudien nach dem in Australien erprobten analytischen Konzept durchgeführt. Zweitens werden die Befunde zu Veränderungen in der Wissensproduktion vertieft, indem in beiden Ländern ethnographische Beobachtungen adaptiven Verhaltens durchgeführt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Australien, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Akteurzentrierter Institutionalismus; qualitative Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Wissenschaftler, Repräsentanten aus der Selbstverwaltung und Leitung von Universitäten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrgebiet Soziologie II Handeln und Strukturen (Universitätsstr. 21, 58084 Hagen) KONTAKT: Lange, Stefan (Dr. Tel. 02331-987-4182, e-mail: [email protected])

[463-L] Levidow, Les: Expert-based policy or policy-based expertise?: regulating GM Crops in Europe, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 86-108, ISBN: 3-531-145150 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag untersucht Legitimationsprobleme und daraus resultierende Reformen der wissenschaftlichen Politikberatung in der EU. Einerseits besteht die Forderung, bei Entscheidungen stärker auf wissenschaftliche Komitees zurückgreifen, um nationale Partikularinteressen auszuschalten; dagegen steht die Beobachtung, dass die Europäische Kommission Konsensorientierung bevorzugt. Im Lichte dieses Widerspruchs plädiert der Autor für einen "meditativen" Politikstil, in dem wissenschaftliche Expertise nicht alleinige Grundlage für Entscheidungen ist. Da die Bedeutung von Unsicherheit durch Wertekonflikte steigt und wissenschaftliches Wissen kontextgebunden sei, ist der "epistemologically humble precautionary approach" problemadäquat, im Gegensatz zu einem traditionellen "sound science"-Ansatz. In der EU wird davon ausgegangen, dass mehr wissenschaftliches Wissen stets eine objektivere Risikoabschätzung impliziert. Eine Analyse der Veränderungen im institutionellen Gefüge wissenschaftlicher Beratung am Beispiel der Zulassung gentechnischer Pflanzen zeigt, dass Glaubwürdigkeitsdefizite nach der BSE-Krise durch eine objektivere wissenschaftliche Politikberatung und die Trennung von Risikoabschätzung und -management beseitigt werden sollten. Gleichzeitig hat man versucht, Unsicherheit mithilfe einer speziellen Interpretation

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des Vorsorgeprinzips politisch handhabbar zu machen und den Einfluss einzelner Mitgliedsländer zu vermindern. Dennoch ist es nicht gelungen, gentechnische Produkte ohne öffentliche Proteste zuzulassen. Anhand einzelner Produkte wird detailliert gezeigt, wie Unsicherheit und inkonsistente Beurteilungsmaßstäbe in einem politischen Patt endeten. Aus der Analyse wird deutlich, dass Legitimation sich nicht automatisch aus institutionellen Reformen ergibt. (ICH2)

[464-F] Malottki, Christian v., Dipl.-Ing.; Sauerborn, Klaus, Dipl.-Soz.; Sauer, Martin, Dipl.Geogr.; Flohr, Martin, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Feser, Hans-Dieter, Prof.Dr.; Spehl, Harald, Prof.Dr.; Schulze, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Regionalwirtschaftliche Bedeutung der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen im Bereich des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in Rheinland-Pfalz INHALT: Quantifizierung der regionalwirtschaftlichen Wirkungen von 4 Universitäten, 7 Fachhochschulen an 13 Standorten, 17 Forschungsinstituten und 6 Studierendenwerken während der Leistungserstellug und der Leistungsabgabe. ZEITRAUM: 1999-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Phase 1: Leistungserstellung: Quantifizierung der auf die Wissenschaftseinrichtungen zurückzuführenden Zahlungsströme (Ausgaben von Studierenden und Beschäftigten, Sach-, Investitions- und Bauausgaben der Einrichtungen); Bestimmung der Regionalen Inzidenz durch regionalisierte Auswertung von Daten der Hochschulen sowie zentraler staatlicher Einrichtungen; regionale Differenzierung nach Hochschulregionen mittels Multiplikatoranalyse - Branchenbezogene Differenzierung mittels Input-Output-Modell. Phase 2: Leistungsabgabe: Evaluierung der Qualifizierung des Humankapitals durch Schätzung einer Produktionsfunktion mittels Regressionsanalysen (Team Mainz); Absolventenbefragung zu Richtung und Bestimmungsgründen für Migration, Erhebung von Ausgründungen aus Hochschulen (Team Kaiserslautern); Erhebung zu Patenten, Publikationen und Kooperationen/ Drittmittelprojekte mit der regionalen Wirtschaft (Team Trier). DATENGEWINNUNG: Phase 1: Sekundäranalyse von Einzeldaten (Stichprobe: ca. 50.000; Buchungen über Sach-, Investitions- und Bausausgaben der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz nach Postleitzahlbereichen; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: ca. 82.000; Studierende nach PLZ des Wohnortes; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: ca. 9.000; Beschäftigte nach PLZ des Wohnortes; Auswahlverfahren: total). Phase 2: Befragung (Stichprobe: ca. 50; Inkubatoren, Technologieparks, Transferstellen, Wirtschaftsförderungen und IHK's zur Erfassung von Spinoffs). Absolventenbefragung (Stichprobe: ca. 4.000 -Grundgesamtheit ca. 150.000-). Lehrstuhlbefragung (Stichprobe: ca. 1.600; Lehrstuhlinhaber; Auswahlverfahren: total). Analyse von Sekundärdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Regionalwirtschaftliche Wirkungen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz: Wertschöpfungs-, Einkommens- und Beschäftigungseffekte durch Bau und Betrieb der Einrichtungen. Forschungsprojekt Hochschule und Region. Abschlussbericht Phase I. Trier: TAURUS-Inst. 2005. ISBN 3-931653-17-X. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL und Wirtschaftspolitik I (Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern); TAURUS-Institut

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an der Universität Trier - Forschung und Beratung für Umwelt-, Wirtschafts- und Regionalentwicklung (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Mainz, FB 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie (55099 Mainz) KONTAKT: Malottki, Christian v. (Tel. 0631-205-4818, e-mail: [email protected])

[465-F] Markewitz, Peter, Dr.; Moslener, Ulf, Dr.; Rennings, Klaus, Dr.; Vögele, Stefan, Dr. (Bearbeitung); Vogt, Carsten, Prof.Dr. (Leitung): Entscheidungskriterien für effiziente F&E Förderstrategien - Innovationsökonomische Grundlagen und praktische Anwendung für neue Energietechnologien (EFEFF) INHALT: F&E-Politik im Bereich Energie leitet sich direkt aus den von der Politik gesetzten energiepolitischen Rahmen-bedingungen ab, die sich an den Zielsetzungen einer ausreichenden Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit sowie Wirtschaftlichkeit orientiert. Forschung und Entwicklung leistet darüber hinaus einen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Technologieprodukte zu erhalten und stärkt somit den Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Ausgangspunkt für die bislang praktizierte F&E-Förderpolitik im Energiebereich bilden F&E-Schwerpunkte, die mit Akteuren aus Politik, Industrie und Forschung identifiziert und festgelegt wurden. Die ausgewählten Schwerpunkte wurden i.d.R. in Form von Energieforschungsprogrammen programmatisch verankert. Um Kontinuität zu gewährleisten, ziehen sich F&E-Schwerpunkte mitunter durch mehrere Forschungsprogramme, da einerseits der zeitliche Verlauf und Erfolg von F&E-Arbeiten in der Regel nicht exakt vorhergesagt werden kann und andererseits Forschung oftmals einen Langfristcharakter besitzt. In vielen Fällen führte die praktizierte Vorgehensweise zum gewünschten Erfolg, indem mit dem Einsatz von F&E-Mitteln Technologiesprünge ermöglicht bzw. Technologien zum Durchbruch verholfen werden konnte. In einigen Fällen stellten sich die erhofften Wirkungen trotz intensiver Förderung nicht oder nur unzureichend ein. Hierbei ist jedoch zu sehen, dass die Erfolgsaussichten des Einsatzes von F&E-Mitteln immanent mit Risiken behaftet sind, da u.a. Ergebnisse und Verlauf von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Detail nicht vorhersehbar und planbar sind. Vor dem Hintergrund knapper werdender Finanzressourcen ist anzustreben, dass der Einsatz von F&E-Mitteln zukünftig effizienter gestaltet wird. Hierbei stellt sich die Frage, wie die seit vielen Jahren praktizierte F&E-Mittelvergabe bzw. Auswahl von F&E-Schwerpunkten optimaler gestaltet werden kann. Hierzu soll das EDUARD-Projekt einen Beitrag leisten. Ziel ist es, die Erfolgswahrscheinlichkeit des F&E-Mitteleinsatzes zu erhöhen. Ausgehend von der bisherigen F&E-Förderpraxis und den dort über viele Jahre gewonnenen Erkenntnissen, werden aus den empirischen Beobachtungen abgeleite Konzepte und Erklärungsansätze darstellt. Zudem wird basierend auf den vorliegenden Beobachtungen ein Kriterienkatalog erarbeitet, der für die Evaluierung und Auswahl von Förderschwerpunkten eingesetzt werden soll. Die Zusammenstellung von Konzepten und Kriterien dient als Basis für eine Checkliste, die in der zweiten Projektphase auf konkrete Technologien angewendet wird. Kooperationspartner: Forschungszentrum Jülich, Programmgruppe Systemforschung und technologische Entwicklung (STE). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Forschungszentrum Jülich GmbH Programmgruppe Systemforschung und Technologische Entwicklung -STE- (52425 Jülich)

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[466-L] Marquardt, Uwe: Zur Lage der Soziologie: Überlegungen zu den Auswirkungen der aktuellen Hochschulpolitik, in: Bettina Franke, Kurt Hammerich (Hrsg.): Soziologie an deutschen Universitäten: Gestern heute - morgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 153-179, ISBN: 3-531-14501-0 INHALT: Im Rahmen einer empirischen Untersuchung zur Situation der Soziologie an deutschen Hochschulen wurde eine Reihe von Fachbereichen um Auskunft über die vermutete zukünftige Entwicklung der Soziologie gebeten; es wird insbesondere nach Veränderungen im Lehrangebot des Faches Soziologie innerhalb der kommenden fünf Jahre gefragt. Den Abbau oder die Schließung sozialwissenschaftlicher Lehrangebote erwarteten demnach insgesamt ein Fünftel der Universitäten; dem stand die Erwartung eines Aus- oder Aufbaus an fast der Hälfte der Hochschulen gegenüber. Die tatsächliche Entwicklung verlief allerdings anders: Bisher ist mindestens an vierzehn Hochschulen die Soziologie aktuell durch Sparmaßnahmen oder Umstrukturierungen betroffen, und zwar durch Einstellung von Studiengängen, Nichtbesetzung von Professuren oder durch Fusion. Ferner sind außeruniversitäre Forschungseinrichtungen betroffen, z.B. durch Streichung des Landeszuschusses für das "Institut zur Erforschung sozialer Chancen" (ISO) in Köln und Kürzung des Zuschusses für das "Institut Arbeit und Technik" (IAT) in Gelsenkirchen. Diese aktuelle Entwicklung, die tendenziell auch andere geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Fächer betrifft, wird im vorliegenden Beitrag zum Anlass genommen, um die hochschulpolitischen Rahmenbedingungen des Faches näher zu beleuchten. Dabei wird exemplarisch vor allem auf die Entwicklung in NordrheinWestfalen eingegangen. (ICI2)

[467-L] Millstone, Erik: Science-based policy-making: an analysis of processes of institutional reform, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 314-341, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag untersucht, warum das US-Modell der institutionellen Trennung von Risikoabschätzung und -management in Europa häufig als Vorbild gehandelt wird. Die Spannung zwischen dezisionistischen und technokratischen Ansätzen hat nach dem 2. Weltkrieg zu unterschiedlichen Modellen der Zusammenarbeit von Politik und wissenschaftlicher Beratung geführt. Jenseits des Atlantiks ist nicht zuletzt durch die Betonung quantitativer Bewertungen ein "inverser Dezisionismus" entstanden, in dem Experten die Ziele vorgaben und die Politik lediglich die Wege zu deren Erfüllung zu suchen hatte. Dieses Modell hat dazu geführt, dass "die Wissenschaft" nicht immer mit einer Stimme spricht, was wiederum zur institutionellen Trennung von Risikoabschätzung und -management auch in Europa geführt hat. Dieser künstlichen Trennung setzt der Autor das Modell der "Ko-Evolution" entgegen, das die wechselseitige Abhängigkeit beider Teilsysteme betont. Das Problemframing hat wesentlichen Einfluss darauf, was Wissenschaft betrachtet. Inzwischen anerkennen auch internationale Gremien wie die Codex Alimentarius-Kommission die Bedeutung eines solchen Framings, während die Europäer sehr viel stärker szientivistisch orientiert sind. Zusammenfassend kann betont werden, dass Legitimitätsgewinne in Europa erst dann möglich werden, wenn es zu einer integralen "Risikoabschätzungspolitik" kommt, die über die gesetzten Rahmungen Rechenschaft ablegt und die Verantwortung von Politik und Wissenschaft gleichermaßen anerkennt. (ICH2)

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[468-L] Münch, Ingo von: Wissenschaftler und Politiker: Gemeinsamkeiten und Unterschiede, in: Der Staat : Zeitschrift für Staatslehre und Verfassungsgeschichte, deutsches und europäisches öffentliches Recht, Bd. 45/2006, H. 1, S. 83-96 (Standort: USB Köln(38)-FHM XF7; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von den Begriffen 'Wissenschaft' und 'Politik', befasst der Beitrag sich (auf dem Hintergrund der Rechtswissenschaft) mit den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden, die zwischen den jeweiligen Akteuren, den typischen Karrieren und der spezifischen Tätigkeit von Wissenschaftlern und Politikern bestehen. Max Webers Beobachtungen zur Bedeutung 'geschulter Juristen' in der Politik werden mit Beispielen belegt. Abgeschlossen wird der Beitrag mit der Frage nach Macht oder Verantwortung des Wissenschaftlers und des Politikers." (Autorenreferat)

[469-F] Niefert, Michaela, Dr.; Rammer, Christian, Dr.; Peters, Bettina, Dipl.-Volksw.; Beschorner, Patrick, Dr. (Bearbeitung); Grimpe, Christoph, Dr. (Leitung): Erstellung und Analyse von FuE-Indikatoren für die Europäische Forschungspolitik INHALT: Ziel des Rahmenvertrages ist es, Unterstützung für die Vorbereitung von Statistiken, Indikatoren und Analysen zu leisten, um neue Informationen zu gewinnen, die die F&EPolitik im Zusammenhang mit dem Barcelona 3%-Ziel und dem O.M.C.-Prozess untermauern. Hierzu wird eine Reihe gezielter Studien durchgeführt, die auf den Ergebnissen statistischer und analytischer Untersuchungen in den folgenden Bereichen der F&E-Politik basieren: F&E-Investitionen und Leistung im weiteren makroökonomischen Kontext; steuerliche Anreize; Venture Capital-Maßnahmen, die auf eine Erhöhung der F&E-Investitionen abzielen; sektorale Analysen der F&E-Leistung: Analyse nach genauem Forschungsfeld (öffentlicher Sektor), Informations- und Kommunikationstechnologie, Nanotechnologie, Pharma- und Automobilindustrie; Investitionen in wissensintensive Dienstleistungen sowie Wissensfluss und -transfer; Reform von Forschung im öffentlichen Sektor; Schnittstellen zwischen F&E und öffentlicher Beschaffung; neue Technologiemärkte; F&E im Dienstleistungsgewerbe; Rendite der F&E und außerdem soziale und ökonomische Einflüsse, die Angebot und Nachfrage der F&E bestimmen, besonders die alternde Bevölkerung und Veränderungen in Marktstrukturen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit zahlreichen europäischen Partnern. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI(Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-381, Fax: 0621-1235-170)

[470-L] Pasternack, Peer: Steuerungskoordination auf Sylt und an Hochschulen, in: Frauke Gützkow, Gunter Quaißer (Hg.): Hochschule gestalten : Denkanstöße aus Hochschulpolitik und Hochschulforschung ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Gerd Köhler, Bielefeld: Webler, 2004, S. 107-121, ISBN: 3937026-30-4 (Standort: THB Aachen(82)-Kb9302-4)

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INHALT: Der Verfasser beschreibt in seinem Beitrag die Steuerungskoordination in der Hochschulpolitik und betrachtet systematisch die Orte, Funktionen, Akteure und Modi dieser Steuerung. Hinsichtlich der Steuerungsorte werden die Kernleistungsbereiche der Forschung und Lehre sowie wissenschaftsunterstützende Bereiche unterschieden. Steuerungsfunktionen differenzieren sich in strategische und operative Steuerungsentscheidungen. Modi der Steuerung sind hierarchische Staatsintervention, kompetitive Marktsteuerung, kontraktuelle Vereinbarungen, partizipatorische Entscheidungsstrukturen sowie das professionalisierte Hochschulmanagement. Bei den Steuerungsakteuren werden die traditionellen Akteure Politik/Ministerialverwaltung, akademische Selbstverwaltung und Hochschulverwaltung als staatliche Auftragsverwaltung durch die neuen Akteure Kuratorium und professionalisierte Hochschulleitung ergänzt. Die institutionelle Vermittlung von Steuerungsakteuren und -modi führt zu verschiedenen Steuerungsarrangements. Der Verfasser setzt sich kritisch mit dem vorherrschenden Ökonomisierungsparadigma auseinander. Die Entstaatlichung der Hochschulen solle nicht deren Ökonomisierung, sondern die öffentliche Teilhabe am Wissenschaftsprozess bedeuten. Nicht als Wirtschaftsbetriebe, sondern wie Wirtschaftsbetriebe sollten Hochschulen organisiert werden. (ICE2)

[471-L] Pasternack, Peer: Politik als Besuch: ein wissenschaftlicher Feldreport aus Berlin, (Hochschulwesen - Wissenschaft und Praxis, 9), Bielefeld: Webler 2005, 253 S., ISBN: 3-937026-40-1 INHALT: Basis der autobiographisch gefärbten Darstellung ist der Wechsel eines professionellen Analytikers des Hochschul- und Wissenschaftssystems in ein wissenschaftspolitisches Amt. Es handelt sich um einen analytisch verdichteten Feldreport, der forschungsmethodisch auf teilnehmender Beobachtung basiert. Dabei werden authentische Gestaltungsmechanismen der Hochschul- und Forschungspolitik auf Landesebene ebenso angesprochen wie Fragen der Wechselwirkung von Wissenschaft und Politik und spezifische Probleme der Berliner Landespolitik. Im Mittelpunkt stehen die Dramaturgie der Aufstellung des Landeshaushalts, die Wissenschaftsfinanzierung, die "regulierte Deregulierung" der Hochschulen, Studiengebühren, Varianten der Hochschulsteuerung, die Ost-West-Problematik und Fragen der Berliner Stadtentwicklung. (ICE2)

[472-L] Pechar, Hans: Vom Vertrauensvorschuss zur Rechenschaftspflicht: der Paradigmenwechsel in der britischen Hochschul- und Forschungspolitik seit 1980, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 1, S. 57-73 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Um die Mitte des 20. Jahrhunderts sicherte die Form der öffentlichen Finanzierung den britischen Universitäten ein im internationalen Vergleich einzigartiges Ausmaß an Unabhängigkeit gegenüber den Einflüssen von Staat und Markt. Ab den 1980er Jahren fand ein radikaler Kurswechsel statt. Es wurde ein hochgradig formalisiertes System der öffentlichen Hochschul- und Forschungsfinanzierung entwickelt, das sicherstellen soll, dass die von der Regierung bereitgestellten Mittel dazu dienen, die politisch definierten Ziele umzusetzen. Dieses Paper stellt den britischen Sonderfall in einen vergleichenden Kontext und diskutiert die wichtigsten Veränderungen, die eine Erosion dieses Musters bewirkt haben. Bei der Fi-

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nanzierung der Lehre wurden erstens die Ausgaben pro Studierenden drastisch reduziert, was von der Politik als 'efficiency gains' bezeichnet wird. Zweitens erfolgt die öffentliche Basisfinanzierung der Forschung in Abhängigkeit von einer regelmäßigen Evaluierung der Forschungsleistungen ('Research Assessment Exercise'). Drittens wird die Projektfinanzierung der Forschung durch die Research Councils in ungewöhnlich starker Form an wirtschaftsund gesellschaftspolitische Relevanzkriterien gebunden." (Autorenreferat)

[473-L] Pelzer, Christina Maria: Die Kompetenzen der EG im Bereich Forschung: eine Analyse ihrer Reichweite und Grenzen vor dem Hintergrund des Art. 5 Abs. 3 GG ; dargestellt am Beispiel der Gentechnologie, (Kölner Schriften zu Recht und Staat, 24), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 219 S., ISBN: 3-63153341-1 INHALT: Im Bereich der Forschung verfügt die Europäische Gemeinschaft mit dem Art. 163 ff. EGV grundsätzlich nur über Forschungsförderkompetenzen, ohne rechtlich verbindlich Einfluss auf die Forschung in den Mitgliedstaaten nehmen zu können. Mit zunehmender Integration seien diese Kompetenzen langsam ausgeweitet worden, so die Autorin, und folglich bestehe die Möglichkeit, dass die europäische Forschungsförderung mehr und mehr an die Stelle der mitgliedstaatlichen Förderung treten werde. Pelzer fragt daher, inwieweit eine solche Förderung dem im deutschen Recht geltenden Grundsatz von der Autonomie der Wissenschaft entspricht beziehungsweise widerspricht. Außerdem untersucht sie, ob die Gemeinschaft auch auf der Grundlage anderer Kompetenznormen Rahmenbedingungen für die Forschung in den einzelnen Mitgliedstaaten schafft und damit mittelbar eine Harmonisierung im Bereich Forschung bewirkt. Sie analysiert, ob das Gemeinschaftsrecht normative Grenzen für ein solch forschungsrelevantes Handeln der Gemeinschaft enthält. Insbesondere geht es um die Frage, ob ein Gemeinschaftsgrundrecht der Forschungsfreiheit existiert und inwieweit dem Subsidiaritätsprinzip eine kompetenzbegrenzende Wirkung zukommt. (ZPol, VS)

[474-F] Peterson, Sonja, Dr. (Bearbeitung): Innovation, Technologietransfer und Klima INHALT: Ob eine drastische Reduktion der anthropogenen Treibhausgasemissionen zu akzeptablen ökonomischen Kosten erreicht werden kann, ist sehr stark vom technischen Fortschritt abhängig. Jede Strategie für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, die nicht katastrophale Folgen für das globale Klimasystem haben soll, setzt Innovation im Energiesystem voraus. Die Herausforderung besteht darin, die Effizienz der fossilen Brennstoffe zu erhöhen, die Emission von Treibhausgasen bei der Nutzung zu verhindern und den Nutzen der nichtfossilen erneuerbaren Energien zu verbessern. Da in den nächsten 30 Jahren nur ein Drittel des globalen CO2 Emissionswachstums in den industrialisierten Ländern erwartet wird, werden außerdem in Zukunft die Emissionen vor allem in den Entwicklungsländern steigen, während das Potential für Innovationen im Energiesektor hauptsächlich in den Industrieländern liegt. Sowohl für die Vorhersage zukünftiger Emissionspfade, als auch für die Klimaschutzpolitik ist es deshalb wichtig zu verstehen, wie die internationale Verbreitung von Energietechnologien abläuft und wie dies die Energiesysteme und Treibhausgasemissionen in den Industrie- und Entwicklungsländern beeinflusst. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die Forschung in diesem Bereich darauf, verschiedene Ansichten von endogenem technischem

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Wandel in das DART Modell aufzunehmen und die verschiedenen Kanäle des Technologietransfers in Entwickelungsländer, insbesondere in bezug auf ausländische Direktinvestitionen und Handel, zu analysieren. Einige Aspekte dieses großen Themengebiets wurden auch im Rahmen des abgeschlossenen Projekts "MEX V" behandelt. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Programm 2 Öffentliche Güter und Wirtschaftspolitik (Düsternbrooker Weg 120, 24105 Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-8814-406, e-mail: [email protected])

[475-L] Pinkau, Klaus: Möglichkeiten und Grenzen naturwissenschaftlicher Politikberatung, in: Akademie der Wissenschaften Heidelberg (Hrsg.): Politikberatung in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 33-46, ISBN: 3-531-14375-1 (Standort: UB Siegen(467)-31OVQ1258) INHALT: Wissenschaftliche Politikberatung kann die Politik instand setzen, bessere Entscheidungen zu treffen, und die Wissenschaft kann Auskunft über die zukünftigen Wirkungen bzw. Wirkungsmöglichkeiten geben. Die Wissenschaftsfreiheit ist ferner nach der Überzeugung des klassischen Idealismus nicht Selbstzweck, sondern sie hat einen öffentlichen Auftrag und moralischen Anspruch: Sie ist in der modernen Demokratie die Voraussetzung zur Einlösung von Verantwortung, die der einzelne Bürger für die Zukunft seines Staates und seiner Gesellschaft trägt. Er muss wissend handeln, damit er verantwortliche Urteile fällen kann. Der Autor erörtert vor dem Hintergrund dieser allgemeinen Überlegungen die Möglichkeiten und Grenzen naturwissenschaftlicher Politikberatung, denn die Naturwissenschaften können nicht nur neue Möglichkeiten aufzeigen, um die entstehenden Problemlagen in der menschlichen Umwelt durch neue Erkenntnisse zu bewältigen, sondern sie können auch auf die politischen Konsequenzen von bestimmten politischen Entscheidungen hinweisen. Der Autor skizziert ferner die Aufgaben von Institutionen, die eine (natur-) wissenschaftliche Politikberatung durchführen, und würdigt in diesem Kontext die Arbeiten der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. (ICI2)

[476-L] Pohoryles, Ronald J.; Rodousakis, Niki: Towards new collaboration cultures?: the achievement of European and international research programmes so far and first experiences with the implementation of the 6th Framework Programme ; Semmering report deliverable 3, (ICCR Research Report), Wien 2004, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iccr-international.org/semmering/docs/semmering-d3.pdf) INHALT: Der Bericht, der in erster Linie auf den Debatten des 8. SEMMERING-Forums in Brüssel 2003 basiert, informiert über die Effektivität und Effizienz internationaler und nationaler Forschungsprogramme zur Stimulierung der Kooperation unter wissenschaftlichen Organisationen und Forschern bzw. zwischen Forschern und dem Management der Wirtschaft. Somit beleuchtet der Beitrag die veränderte Rolle von Wissenschaft und Technologie in modernen Gesellschaften am Beispiel Europas. Kooperationen zwischen Wissenschaft, Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik bedürfen einer gegenseitigen Beeinflussung und somit einer entsprechenden Zusammenarbeit. Allerdings stellt die Autonomie von Wissenschaft und Forschung eine Vorbedingung für Innovation und wissenschaftlicher Kreativität dar. Dem gemäß präsentiert sich die fruchtbare Verflechtung zwischen 'Wissenslieferanten'

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und den Vertretern der Wirtschaft als ein komplexes Thema. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Aspekte: (1) die Rolle der neuen und alten EU-Mitgliedsstaaten in der europäischen Forschungslandschaft, (2) die Einbindung der Wirtschaft in die wissensbasierte Gesellschaft und die demokratische Governance, (3) die Nutzung und Verbreitung von Wissen, (4) die Installierung neuer Rahmenprogramme zur Mobilisierung der kreativen Kräfte, (5) die Rolle der Universitäten, Forschungseinrichtungen und Stiftungen im europäischen Forschungssektor sowie (6) die Frage nach der neuen Zusammenarbeit der Kulturen von Wissenschaft und Wirtschaft. In einer Schlussfolgerung merken die Autoren an, dass die Schaffung neuer Wissens- und Innovationsnetzwerke die Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der EU darstellen und die Wissensproduktion nicht länger eine exklusive Domäne der Universitäten und Forschungseinrichtungen ist. (ICG2)

[477-L] Pregernig, Michael: Wissenschaftliche Politikberatung als kulturgebundene Grenzarbeit: Vergleich der Interaktionsmuster in den USA und Österreich, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 267-290, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Politikberatung als einem Aushandlungsprozess über die flexiblen und kontextgebundenen Grenzen zwischen Wissenschaft und Politik. Hierbei wird das wissenschaftssoziologische Konzept des "boundary work" auf die vergleichende Analyse von Politikberatungskulturen angewandt. Damit wird die in der Praxis realisierte Schärfe der Trennung von Wissen und Werten zum Gradmesser der kulturspezifischen Besonderheiten. Anhand von empirischen Untersuchungen in den USA und Österreich wird das Politikfeld der natürlichen Ressourcen beleuchtet. Dabei wird betont, dass es signifikante Unterschiede in den Politikberatungssystemen beider Länder gibt. Während die Interaktionsstruktur in den USA durch das Primat einer wissenschaftlich-technischen Rationalität (sound science) geprägt ist, zeigt sich ein konkordanzdemokratisch verfasstes System wie das österreichische vergleichsweise bei weitem nicht so interessenavers. In dieser verhandlungsorientierten Interaktionsstruktur werden die Grenzen zwischen Politik und Wissenschaft im Fluss gehalten, Experten als quasi-politische Akteure verstanden. Im Ergebnis schließt der Autor auf eine Legitimationskrise wissenschaftlicher Politikberatung in beiden Ländern. Während in den USA der Versuch einer strikten Trennung zwischen Wissen und Werten im Kontext eines konfliktorientierten Regulierungsstils in der Praxis unterlaufen wird, führt in Österreich das alltägliche Überschreiten dieser Funktionssystemgrenzen, d.h. das politische Aushandeln auf der Basis einer Instrumentalisierung der Wissenschaft, zu Forderungen nach mehr Offenheit und Transparenz. (ICH2)

[478-L] Renn, Ortwin: Möglichkeiten und Grenzen sozialwissenschaftlicher Politikberatung, in: Akademie der Wissenschaften Heidelberg (Hrsg.): Politikberatung in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 47-70, ISBN: 3-531-14375-1 (Standort: UB Siegen(467)-31OVQ1258) INHALT: Demokratisch verfasste Systeme können als Versuch verstanden werden, durch das Prinzip der Repräsentation von Interessen und Werten die Tendenzen zur Pluralisierung und Differenzierung aufzufangen und in eine integrationsfördernde Politik einzubinden. Um die

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Möglichkeiten und Grenzen der Sozialwissenschaften im Prozess der politischen Steuerung näher zu bestimmen, beleuchtet der Autor vor allem zwei Aspekte: einerseits das Primat demokratisch verfasster Beschlussfassung und andererseits die Notwendigkeit der Ergänzung der Politik durch Instrumente aus anderen Steuerungsbereichen. Er skizziert ferner einige strukturelle Probleme des dezisionistischen Beratungsmodells und geht ausführlicher auf drei Faktoren erfolgreicher Politikberatung ein: Konsens über konkurrierende Wahrheitsansprüche, Anschlussfähigkeit und Legitimation. Nach seinen persönlichen Erfahrungen als Sozialwissenschaftler in verschiedene Beratungsgremien in der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik sind diese drei Forderungen jedoch nur mangelhaft bei den bisherigen korporatistischen Modellen umgesetzt worden. Er fasst seine Erfahrungen thesenartig zusammen und formuliert vor diesem Hintergrund die Anforderungen an eine diskursive sozialwissenschaftliche Politikberatung, die vor allem auf einem Wissens-, Reflexions- und Gestaltungsdiskurs beruhen sollte. (ICI)

[479-L] Rink, Dieter; Huber, Katja: Das Leitbild der Nachhaltigkeit in den Projekten des BMBF-Förderschwerpunkts 'Problemorientierte regionale Berichtssysteme' (RBS), in: Dieter Rink, Gerhard Hartmuth, Katja Huber (Hrsg.): Raum für Nachhaltigkeit : zur Kontextualisierung des Leitbilds, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 147-168, ISBN: 3-89404-581-7 (Standort: UB Hagen(708)-OVMRHH) INHALT: Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung bildet im Förderschwerpunkt 'Konzeption und Erprobung problemorientierter regionaler Berichtssysteme für eine nachhaltige Entwicklung' (RBS) des BMBF den konzeptionellen Hintergrund der Forschung. Im normativen Bezug auf das Leitbild der Nachhaltigkeit wird ein geeigneter Raum gesehen, eine Vielfalt an Informationen und Berichtsformen auf kommunaler bzw. regionaler Ebene zusammenzuführen. Die Frage ist jedoch, ob dieses Leitbild in seiner Abstraktheit und Normativität dazu überhaupt in der Lage ist. Zur Klärung werden 2003 Fragebögen an die Bearbeiter der 14 RBS-Projekte (1. Arbeitsmarkt, Beschäftigung und Berufsbildung, 2. soziale Entwicklung städtischer und ländlicher Räume, 3. Umwelt und ökologische Entwicklung, 4. übergreifende Querschnittsthemen) versendet. Der Beitrag präsentiert und diskutiert nun die wichtigsten Ergebnisse der Befragung, die sich in folgende Aspekte gliedern: (1) das Nachhaltigkeitsverständnis der Wissenschaftler und Praxispartner in den RBS-Projekten, (2) regionale bzw. lokale Problemfelder und (3) Politikziele im Kontext von Nachhaltigkeit, (4) Indikatoren und Methodik sowie (5) Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Praxispartnern. Die Befragung zeigt, dass es möglich ist und Sinn macht, kommunale bzw. regionale Berichtssysteme unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit zu integrieren. Der Förderschwerpunkt hat dem Aufbau kommunaler und regionaler Berichtssysteme unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit deutliche Impulse verliehen. Ungeachtet einiger Einschränkungen kann man feststellen, dass das Leitbild der Nachhaltigkeit geeignet ist, der lokalen Politik Orientierungen zu geben. Das betrifft insbesondere die strategische Ausrichtung der Stadtentwicklung bzw. der Regionalpolitik, die Entwicklung und Evaluierung von Leitbildern. (ICG2)

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[480-L] Ronge, Volker: Zwischen Planung und Wettbewerb - Zur ordnungspolitischen Strategie der aktuellen Hochschulpolitik in den Ländern, in: Tanja Hitzel-Cassagnes, Thomas Schmidt (Hrsg.): Demokratie in Europa und europäische Demokratien : Festschrift für Heidrun Abromeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 105-114, ISBN: 3-531-14128-7 (Standort: UB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MB1200/189A) INHALT: Die Rückkehr der politischen Planung in die Gesellschaft geschieht heute in zweierlei Gestalt: als postmoderne und als bürokratisch-sozialistische Planung. Die Hochschulpolitik in Deutschland befindet sich in einem Paradigmenwechsel, der durch die Stichworte Deregulierung, Globalisierung, Autonomie, Wettbewerb, New Public Management, Leistungsorientierung und Qualitätssicherung gekennzeichnet werden kann. Dabei ist die "Sachherrschaft" des wirtschaftlichen Wettbewerbs für die Hochschulen immer noch der "Menschenherrschaft" in Gestalt staatlicher Planer vorzuziehen. Mit der Formulierung von "Zielvereinbarungen" für die Hochschulen zeigen diese in Nordrhein-Westfalen gegenwärtig wieder ihr hässliches Gesicht - und das unter den Schlagworten "Wettbewerb" und "Hochschulautonomie". (ICE2)

[481-F] Rudloff, Wilfried, Dr.phil. (Bearbeitung); Fisch, Stefan, Prof.Dr.phil. (Leitung): Experten und Politik: wissenschaftliche Politikberatung in historischer Perspektive INHALT: Politikberatung ist von der deutschen Zeitgeschichtsschreibung noch kaum als ein Themenfeld eigenen Charakters entdeckt worden. Wiewohl den Historikern die Rolle externer Experten bei der Formulierung von politischen Programmen nicht verborgen geblieben ist, sind Genese und Stellenwert des institutionalisierten Austauschs von Experten und Politik bislang noch nicht zum Gegenstand einer systematischen Analyse geworden. Bei diesem Projekt geht es darum, die Rolle verwaltungsexternen Sachverstandes stärker in das Blickfeld der Historiographie zu rücken, eine Brücke zu den Fragestellungen der Politik-, Sozial- und Verwaltungswissenschaften zu schlagen und deren Ansatzpunkte mit den Methoden der Geschichtswissenschaft weiterzuführen und zu ergänzen. Dazu fand im Oktober 2001 eine Forschungstagung statt, die bereits abgeschlossene oder noch laufende Forschungsvorhaben zusammenführen und unter dem Gesichtspunkt auswerten sollte, welche Entstehungsbedingungen, Entwicklungslinien und Wirkun gsmechanismen sachverständiger Politikberatung in Deutschland gelten. Sie kehrt damit die bislang dominierende Frage nach dem Einfluss der Politik auf die Wissenschaft um und fragt nach der Bedeutung von Wissenschaft für die Politik und dem Stellenwert externen Expertenwissens im politischen Prozess. Dabei sollen insbesondere die Ressortforschung der Fachministerien, Querschnittsfragen der Beratung (wie Demoskopie oder Zukunftsforschung) und paradigmatische Fälle für das Verhältnis von Beratern und Beratenen thematisiert werden. Ein zeitlicher Schwerpunkt des Projekts liegt bei den aktuellen zeitgeschichtlichen Forschungen zu den sechziger Jahren. Mit dem chronologischen "Weiterwandern" der gesetzlichen Benutzungssperre von dreißig Jahren werden in den staatlichen Archiven zunehmend Aktenbestände aus dieser Zeit zugänglich, einer Periode mannigfaltiger Auf- und Umbrüche. Zu ihren Kennzeichen gehörte nicht zuletzt ein Wandel in Stil und Methoden des Regierens, der seinerzeit vielfach al s eine "Verwissenschaftlichung" der Politik gesehen wurde. METHODE: exemplarische historische Quellenarbeit DATENGEWINNUNG: Entfällt. ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer (Postfach 1409, 67324 Speyer) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[482-F] Schirmer, Janina, M.A. (Bearbeitung): Europäische Nanotechnologie-Politik als Beispiel für Policy-Learning? INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: institutionelle und epistemische Transformationen der Wissensproduktion und ihre gesellschaftlichen Rückwirkungen" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4702, Fax: 0521-106-6418, e-mail: [email protected])

[483-F] Sheikh, Sonja, Dr. (Bearbeitung): Evaluierung der österreichischen Betreuungsstrukturen für das 6. EU-Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration INHALT: Gegenstand der Evaluierung sind die Einrichtungen, welche mit der Betreuung der österreichischen Teilnehmer/innen am 6. Rahmenprogramm betraut sind. Das zentrale Ziel der Evaluierung ist dabei die Optimierung der österreichischen Betreuungsstrukturen für das 6. EU-Rahmenprogramm und dadurch eine Erhöhung der österreichischen Beteiligung sowie des daraus für die österreichischen Akteur/innen und das österreichische Innovationssystem entstehenden Nutzens. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: KMU Forschung Austria (Gußhausstr. 8, 1040 Wien, Österreich) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[484-L] Stichweh, Rudolf: Gelehrter Rat und wissenschaftliche Politikberatung: zur Differenzierung einer Intersystembeziehung, in: Akademie der Wissenschaften Heidelberg (Hrsg.): Politikberatung in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 101-112, ISBN: 3-531-14375-1 (Standort: UB Siegen(467)-31OVQ1258) INHALT: Der Autor erinnert zu Beginn an die Geschichte der Staatlichkeit im Europa des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, da in dieser der "gelehrte Rat" eine große Bedeutung hatte, die hinsichtlich der gesellschaftlichen Zentralität und der Leistungserwartungen das weit übertraf, was heute mit dem Begriff der wissenschaftlichen Politikberatung verbunden wird. Wissenschaft und Politik sind in der Gegenwart jedoch etwas radikal Anderes, denn sie stellen zwei autopoietische, auf der Ebene der Verknüpfung ihrer eigenen Operationen geschlossene Sozialsysteme dar, wobei die Interrelation der beiden Systeme durch die wissenschaftliche Beratung der Politik nur einer der vielen Außenkontakte ist, die beide Systeme unterhal-

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ten. Der Autor analysiert die moderne Situation zunächst am Beispiel des Wissenschaftssystems und skizziert drei relevante institutionelle Strukturen: Professionalisierung, Anwendungsorientierung und Forschungsförmigkeit nichtwissenschaftlicher Praxen. Er betrachtet anschließend die gleiche Entwicklung aus der Perspektive der Politik und betont dabei den Stellenwert von Öffentlichkeit und Demokratie. Hinsichtlich seiner abschließenden Frage, wie sich die Politikberatung in der Wissensgesellschaft gestaltet, weist er darauf hin, dass die Beratung der Politik keine Letztinstanz, sondern nur eine Kommunikationsform unter anderen ist, die der Konkurrenz alternativer Wissensquellen und den Beobachtungen zweiter Ordnung ausgesetzt ist. (ICI2)

[485-L] Torgersen, Helge: Expertise und Politik im Widerstreit?: Entscheiden unter dem Vorsorgeprinzip, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 67-85, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Der Beitrag untersucht das Verhältnis von wissenschaftlicher Expertise und Politik anhand des Vorsorgeprinzips. Die verschiedenen Interpretationen des Prinzips ließen unterschiedliche Konzeptionen dieses Verhältnisses erkennen. Der Vergleich von zwei wichtigen Interpretationen in der EU verdeutlicht, dass im einen Fall der Vorrang für wissenschaftliche Expertise ungebrochen bleibt, indem das Vorsorgeprinzip lediglich als Handlungsanleitung im Falle wissenschaftlicher Unsicherheit verstanden wird. Im anderen Fall erscheint das Prinzip als ein Programm zur Öffnung des Entscheidungsvorganges für außerwissenschaftliche Risikoargumente und damit auch für Akteure außerhalb des engen Kreises von Fachexperten. Ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der landwirtschaftlichen Gentechnik in Österreich zeigt, wie Anforderungen miteinander kollidieren, die sich aus den unterschiedlichen Interpretationen im konkreten Einzelfall jeweils ergeben. Für eine konsistente Implementierung ist es daher nötig, das Vorsorgeprinzip in den größeren Zusammenhang einer Risikoanalyse einzubetten, die ein umfassendes Instrumentarium der Risikobearbeitung zur Verfügung stellt und methodisch ausreichend einzelfallsensibel ist.(ICH2)

[486-L] Walkenhaus, Ralf: Idee der Universität in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik, in: Andrea Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte : "Gute Politik" und ihre Zeit ; Wilhelm Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005, S. 125-144, ISBN: 3-89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets Bochum-D700/380) INHALT: Vor dem Hintergrund der Europäisierung der Hochschulpolitik im Rahmen des Bologna-Prozesse zur Schaffung eines europäischen Hochschulraumes befasst sich der Beitrag mit der Frage nach der Funktion der Universität als Organisation in Deutschland. Dabei werden folgende Aspekte erörtert: (1) Annäherungen an die klassische Universitätsidee, (2) die Wissenschafts- und Hochschulpolitik als Steuerungsfeld, (3) die Idee der Universität im Spannungsfeld von Organisation und Steuerung sowie (4) die neue deutsche Hochschulpolitik. In einer Schlussbetrachtung weist der Autor darauf hin, dass die Idee der Universität keineswegs 'tot' ist. Als Theorie der Universität, bezogen auf ihre Organisation und Steuerung, wird sie heute in der Management-Debatte der Hochschulforschung als Leitbild-Debatte fortgesetzt.

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Die Übertragung von Management-Modellen auf die Universität führt zu dem Steuerungsdilemma, wie es gelingen soll, eine staatlich regulierte entstaatlichte Deregulierung zu bewerkstelligen. Zur Umsetzung der Hochschulreform mit zukünftig autonomen Universitäten in Deutschland bedarf es aber noch des Abbaus von Entscheidungsblockaden in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik. (ICG2)

[487-L] Weingart, Peter: 'Demokratisierung' der wissenschaftlichen Politikberatung - eine Antwort auf die Legitimationsdilemmata im Verhältnis von Wissenschaft und Politik?, in: Akademie der Wissenschaften Heidelberg (Hrsg.): Politikberatung in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 73-84, ISBN: 3-531-14375-1 (Standort: UB Siegen(467)-31OVQ1258) INHALT: Im Unterschied zu den USA und anderen Europäischen Ländern ist die Beratungslandschaft in der Bundesrepublik Deutschland sehr unübersichtlich. Entsprechend der Vielfalt und Komplexität des einschlägigen Wissens hat sich eine große institutionelle Vielfalt der wissenschaftlichen Politikberatung herausgebildet, der es jedoch an Systematik mangelt. Es fehlen dem Autor zufolge klare und verbindliche Regeln, gesetzliche Grundlagen und Strukturen institutioneller Beratung von politischen Entscheidungsträgern und Institutionen durch die Wissenschaft. Ferner wurde bisher kein System der Qualitätssicherung und der Rechenschaftslegung wissenschaftlicher Beratung und ihrer Wirkung auf politische Entscheidungen etabliert. Als Reaktion auf dieses Legitimations- und Autoritätsdefizit wird immer häufiger eine "Demokratisierung von Expertise" als normative Leitvorstellung zur Institutionalisierung von wissenschaftlicher Politikberatung vorgeschlagen. Nach Einschätzung des Autors ist jedoch weitgehend unklar, was und wie demokratisiert werden soll. Das Grundproblem besteht darin, die Logiken demokratischer Entscheidungs- und Legitimationsprozesse sowie die Rationalität der Produktion wissenschaftlichen Wissens in ein neues Verhältnis zu setzen. Er erörtert in seinem Vortrag die möglichen Bedeutungen der "Demokratisierung von Expertise", er problematisiert die Konkurrenz zwischen "Wissen" und "Delegation von Macht" und er skizziert einige Modelle und institutionelle Formen der Demokratisierung der Politikberatung. (ICI2)

[488-L] Willke, Helmut: Welche Expertise braucht die Politik?, in: Alexander Bogner, Helge Torgersen (Hrsg.): Wozu Experten? : Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 45-63, ISBN: 3-531-14515-0 (Standort: ULB Münster(6)-MD7500/58) INHALT: Im Kontext gesellschaftstheoretischer Überlegungen beschäftigt sich der Beitrag mit der Frage, welche Expertise die Politik benötigt. Dabei erhält die Explikation der gesellschaftlichen Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen die Intelligenz der Politik zu einem relevanten Governance-Problem wird, einen zentralen Stellenwert. Der Autor geht davon aus, dass mit der Herausbildung von Gesellschaften, in denen Wissen zur dominanten Produktivkraft und einer allseits strategisch verwendbaren Ressource wird, an die Politik neue Aufgaben herangetragen werden. Sofern die Organisation gesellschaftlicher Ordnung nicht mehr nur über Macht und Geld, sondern über Wissen funktioniert, werden Kontingenzen gesteigert, und es wird ein kompetenter Umgang mit Nichtwissen notwendig, um Chancen wahrnehmen zu können. Eine weitere Herausforderung für die Politik besteht darin, dass im Zuge der Globalisierung und der daraus resultierenden Konkurrenz zwischen Staaten die

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Leistungsfähigkeit der Governance-Regime einer vergleichenden Bewertung unterworfen wird. Aus diesen Bedingungen - der Ablösung traditioneller Ordnungsprinzipien und der Evaluierung staatlicher Ordnungsmodelle - ergibt sich die Schlussfolgerung, dass es für die Politik um die Entwicklung von Eigenintelligenz und Lernfähigkeit gehen muss. Die politischen Herausforderungen globalisierter Wissensgesellschaften sind nicht einfach mit einem Import von (wissenschaftlichem) Wissen zu bewältigen. Die Steuerungsfähigkeit der Politik hängt vielmehr davon ab, Expertise im Umgang sowohl mit Nichtwissen als auch mit anderen funktional differenzierten Sozialsystemen zu mobilisieren. (ICH2)

[489-L] Zeuner, Bodo: Zum Wandel der normativen Grundlagen der Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik, in: Hubertus Buchstein, Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.): Politik der Integration : Symbole, Repräsentation, Institution ; Festschrift für Gerhard Göhler zum 65. Geburtstag, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2006, S. 137-155, ISBN: 3-8329-1758-6 INHALT: Der Beitrag versucht die These zu begründen, dass es in den Begründungsdiskursen für Veränderungen (Reformen) in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik einen krassen und von wenig Selbstreflexion begleiteten Hegemoniewandel von - zuvor durchaus widerstreitenden - sozialdemokratischen, sozialliberalen und liberalkonservativen Werten zu marktradikalen und neoliberalen Werten gegeben hat. Zugespitzt werden die ehrwürdigen Begriffe "veritas -iustitia - libertas" durch die Trias "competitiveness - excellence - adaptability" ersetzt. Die zweite These lautet, dass bei der Begründung von Politiken im Bereich Wissenschaft, Hochschulen und Bildung (WHB) ein besonders komplexes Feld von Werten und entsprechenden normativen Diskursen angesprochen ist. Eine dritte These folgt daraus: Der marktradikal-neoliberale Diskurs bündelt derzeit einen großen Teil der normativen Ansprüche, aber er ist keineswegs in der Lage, das gesamte diskursive Feld, das sich bei Begründungsfragen zur Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik auftut, aufzunehmen, zu integrieren und zu artikulieren. Vielmehr werden einige widerständige Elemente - darunter gerade die liberalkonservativen etwa zur Wissenschaftsfreiheit - einfach ignoriert, andere - etwa: Gruppenuniversität als Mitbestimmung - als gegnerisch definiert, wieder andere - vor allem die klassischsozialdemokratischen Elemente wie Offenheit des Zugangs und Effizienz des (Aus)Bildungsapparats - mehr schlecht als recht inkorporiert. Abschließend fragt der Autor nach Chancen für einen kritischen Gegendiskurs. (ICA2)

[490-L] Ziegler, Hansvolker: Sozialwissenschaften und Politik bei der deutschen Wissenschafts-Vereinigung: der Fall der "Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern" (KSPW), (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2005-008), Berlin 2005, 84 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2005/p05008.pdf); Forschungsbericht/Nummer: P 2005-008 INHALT: Der Beitrag beschreibt die Arbeit der 1991 gegründeten Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern (KSPW), in dem sich Sozialwissenschaftler aus West- und Ostdeutschland vereint an die Transformationsforschung begeben und schließlich immerhin ca. 25 Millionen DM in der kurzen Spanne von 4 1/2 Jahren 'umsetzen' und sechs große Berichte und zahllose Publikationen präsentieren. Da-

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bei gliedern sich die Ausführungen in folgende Punkte: (1) Ursprung und Entwicklung des Konzepts der KSPW, (2) Anfänge der Umsetzung der Empfehlungen des Wissenschaftsrats, (3) Mühen der Konzeptfindung für die Umsetzung, (4) erste Wirren von außen beim realen Aufbau der KSPW, (5) der Start der Arbeit trotz innerer Wirren, (6) Übertragung wissenschaftsinterner Kämpfe in die Politik (Affäre Scheuch u.a.), (7) Vergangenheits- und Integritäts-Prüfung des wissenschaftlichen Personals, (8) die Einstellung der Geldmittel durch das Parlament und daraus hervorgehende 'Schlachten', (9) dominante Persönlichkeiten und/oder Theorien, (10) die kurze eigentliche Arbeitsphase der KSPW bis 1995/96 sowie (11) die Kritik und Folgerungen aus der KSPW. Abschließend erörtert der Autor die Frage, wie eine 'wissenschaftsgetragene Sozialberichterstattung' beschaffen sein könnte. (ICG2)

3.13 Technikgenese, -entwicklung, -folgen [491-L] Bauer, Reinhold: Gescheiterte Innovationen: Fehlschläge und technologischer Wandel, (Schriftenreihe des Instituts für Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik, Bd. 893), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 351 S., ISBN: 3-593-37973-2 INHALT: Der Verfasser legt eine historisch-techniksoziologische Untersuchung zu gescheiterten Innovationen anhand von vier Fallbeispielen vor, von denen die ersten beiden in der Zwischenkriegszeit, die übrigen beiden in den 1970er und 1980er Jahren angesiedelt sind: Lokomotiven mit Kohlenstaubfeuerung, Dampfturbinen-Lokomotiven, Hydrobergbau im Ruhrgebiet, PKW-Stirlingmotor. Die Analyse erstreckt sich auf die technischen, ökonomischen, politisch-institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen der Akteure, die zunächst für jedes der untersuchten Fallbeispiele zusammengestellt werden. Vor diesem Hintergrund wird ein Überblick über den Entwicklungsablauf der Vorhaben bis zu ihrem Scheitern gegeben. Im nächsten Schritt wird der "Entwicklungsraum" der Projekte unter Einbeziehung der Interessen und Ziele der beteiligten Akteure erfasst, wobei auch die bei allen untersuchten Projekten auftretenden Brüche innerhalb der Entwicklungsprozesse deutlich werden. Abschließend werden jeweils die für das Scheitern der Projekte verantwortlichen Faktoren herausgearbeitet. Dass sich alle untersuchten Technologien bis heute einer eindeutigen, unstrittigen Beurteilung entziehen, macht die Relativität der Kategorie "Scheitern" in Bezug auf die technologische Entwicklung deutlich. (ICE2)

[492-L] Baumeler, Carmen: Von kleidsamen Computern und unternehmerischen Universitäten: eine ethnographische Organisationsstudie, (Soziopulse : Studien zur Wirtschaftssoziologie und Sozialpolitik, Bd. 2), Münster: Lit Verl. 2005, 227 S., ISBN: 3-8258-8404-X (Standort: UuStB Köln(38)-13Y2792) INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Forschungsfelds Wearable Computing, bei dem Informationstechnologien unsichtbar in Gebrauchsgegenstände integriert werden. Sie setzt sich im Folgenden auf theoretischer Ebene aus organisationssoziologischer Sicht mit der naturwissenschaftlich-technischen Hochschule als Ort der Wissensproduktion auseinander und skizziert den Organisationstypus der "unter-

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nehmerischen Universität". Nach einer kurzen Einführung in die Methode der ethnographischen Soziologie konzentriert sich die Studie sodann auf die Struktur des egozentrierten Technikgenesenetzwerks des schweizerischen Wearable Computing Labors, das multinationale Firmen, kleine und mittlere Unternehmen, private und halbprivate Forschungseinrichtungen, die Medien, die EU und universitäre Akteure integriert. Zielkonflikte zwischen wissenschaftlicher Forschung und universitärem Unternehmertum im organisationellen Projektalltag werden aufgezeigt. Die empirisch gewonnenen Ergebnisse werden abschließend aus neoinstitutionalistischer und gouvernementalitätstheoretischer Sicht gewürdigt. (ICE2)

[493-L] Bender, Gerd: Technologieentwicklung als Institutionalisierungsprozess: zur Entstehung einer soziotechnischen Welt, Berlin: Ed. Sigma 2006, 215 S., ISBN: 3-89404-543-4 INHALT: "Bei allen Fortschritten, die die Forschung über die soziale Formung von Technologie gemacht hat - viele Fragen sind noch nicht abschließend geklärt. Das gilt insbesondere für Innovationen auf neuen technologischen Gebieten, vor allem bei Schlüssel- und Querschnittstechnologien, die heute nur als Prozesse verteilter und disziplinüberschreitender Technologieentwicklung vorstellbar sind. Mit der Mikrosystemtechnologie nimmt sich Bender hier exemplarisch eines solchen Gebiets an: Er analysiert zum einen die Mechanismen, durch die voneinander unabhängige Akteure ihre Aktivitäten in einer Weise abstimmen, die High-TechEntwicklung überhaupt erst ermöglicht. Zum anderen fragt er gleichsam in der Gegenrichtung danach, wie die Akteure im Vollzug von Technologieentwicklung soziale Bedingungen mehr oder weniger systematisch verändern. Die begriffliche Klammer um diese doppelte Fragerichtung bildet die Konzeptualisierung von Technologieentwicklung als Institutionalisierungsprozess. Das theoretische Interesse des Autors richtet sich also auf Formen und Bedingungen der Herstellung von Handlungsverbindlichkeit. Die empirische Analyse liefert damit zugleich einen Beitrag zu einer Theorie der Emergenz sozialer und kognitiver Strukturierung." (Autorenreferat)

[494-L] Bora, Alfons; Decker, Michael; Grunwald, Armin; Renn, Ortwin (Hrsg.): Technik in einer fragilen Welt: die Rolle der Technikfolgenabschätzung, (Gesellschaft Technik - Umwelt, N.F., 7), (Konferenz des Netzwerks TA "Technik in einer fragilen Welt - Herausforderungen an die Technikfolgenabschätzung", 2004, Berlin), Berlin: Ed. Sigma 2005, 539 S., ISBN: 3-89404-937-5 INHALT: "Die heutige Welt ist hoch differenziert, wird aber auch häufig als fragil und verwundbar wahrgenommen. Die ökonomische Globalisierung, die Auflösung kultureller Traditionen, das Denken in Netzwerken statt in Hierarchien und die Herausforderung des menschlichen Selbstverständnisses durch die Lebenswissenschaften tragen wesentlich zu dieser Wahrnehmung bei. Aktuelle Entwicklungen in der Bio-, Gen-, Nano- und Medizintechnik sowie der Hirnforschung bringen ungeahnte neue Möglichkeiten hervor, machen die moderne Gesellschaft und ihre Individuen - subjektiv wie objektiv - aber auch verletzlich und angreifbar. Technikfolgenabschätzung (TA) versteht es als ihre Aufgabe, diese Entwicklungen durch wissenschaftliche Analyse in ihren Wissens- und Werteaspekten besser zu verstehen, die sozialen Folgen frühzeitig zu erkennen und Strategien der Technikgestaltung unter den Rahmenbedingungen der 'fragilen Welt' aufzuzeigen. Basierend auf diesem TA-Verständnis und

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ausgehend von der 'Nachfrageseite' Politik und Wirtschaft stellen renommierte Wissenschaftler/innen in diesem Band aktuelle Trends der Technikfolgenforschung vor. Sie widmen sich einer breiten Palette von Gegenwartsproblemen, die nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Politik, die Wirtschaft und die Bürger/innen beschäftigen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolf-Michael Catenhusen: Blick hinter den Horizont. Innovations- und Technikanalyse als strategisches Instrument der Forschungspolitik (25-32); Gerhard Schmid: Technikfolgenabschätzung am Europäischen Parlament (33-42); Willi Fuchs: Technikgestaltung in einer modernen Gesellschaft (43-52); K. Matthias Weber: Technology Assessment und ihre zukünftige Rolle für die FTI-Politik (53-76); Regine Kollek: From chance to choice? Selbstverhältnis und Verantwortung im Kontext biomedizinischer Körpertechniken (79-90); Thorsten Galert: Inwiefern können Eingriffe in das Gehirn die personale Identität bedrohen? (91100); Elisabeth Hildt: Moderne Neurowissenschaften und das menschliche Selbstverständnis (101-120); Nicole C. Karafyllis: Biofakte. Die technikphilosophischen Probleme der lebenden Artefakte für die fragile Anthropologie des Menschen (111-120); Torsten Fleischer, Michael Decker: Converging Technologies. Verbesserung menschlicher Fähigkeiten durch emergente Techniken? (121-132); Günter Feuerstein: Patchwork-Medizin. Zur Inkorporationsproblematik in der Organtransplantation und der wachsenden Disponibilität des Körpers (133-142); Gisela Badura-Lotter: Der Embryo in der Statusdebatte als ein Symbol für die Angst vor der ökonomisch-technischen Verfügbarkeit des Menschen (143-152); Rouven Porz, Jackie Leach Scully, Christoph Rehmann-Sutter: Fragilität oder Stabilität? Die Gendiagnostik aus Patientensicht (153-162); Sibylle Gaisser: Der Patient im Spiegel des technischen Wandels der Arzneimittelversorgung (163-172); Johannes Simons, Bettina Rudloff: Verbraucherschutzpolitik in einer globalisierten Welt (173-182); Jessica Heesen: Ubiquitous Computing als subjektzentrierte Technikvision (183-192); Thomas Runkel: Genetische personale Identität und die gentechnische Verbesserung des Menschen. Die normative Beurteilung gentechnisch verbessernder Eingriffe vor dem Hintergrund einer Analyse personalen Selbstverständnisses (193201); Nico Stehr: Die gesellschaftliche Kontrolle neuer Erkenntnisse? Zur Wissenspolitik in demokratischen Gesellschaften (205-214); Gerd Hanekamp: Governance und Partizipation. Ein Diskussionsbeitrag zur Legitimation politikberatender TA (215-220); Stefan Böschen: Science Assessment als Wissenschaftsmediation und reflexive Wissenspolitik (221-228); Arnim von Gleich: Technikcharakterisierung als Ansatz einer vorsorgeorientierten prospektiven Innovations- und Technikanalyse (229-244); Stephan Lingner: Klimarisiken - Anpassung oder Vermeidung? (245-254); Bernhard Truffer, Jan-Peter Voß, Kornelia Konrad: Sustainability Foresight. Reflexive Gestaltung von Transformationsprozessen in deutschen Versorgungssystemen (255-266); Leonhard Hennen, Arnold Sauter: Präimplantationsdiagnostik zwischen Verbot und Marktfreigabe. Praxis und Regulierung der PID im Ländervergleich (267-276); Christian Berg: Gesellschaftliche Gefährdungspotenziale durch Vernetzungsprozesse (277284); Philine Warnke: Computersimulation als Werkzeug der Technikentwicklung. Eine spezifische Form der Generierung von Wissen und die Stabilität von Technostrukturen (285294); Roman Winkler: Neue Medien als demokratiefördernde Plattformen. OnlineDeliberation auf dem Prüfstand (295-304); Claudia Som: Neue Informations- und Kommunikationstechnologien aus Sicht des Vorsorgeprinzips (305-314); Johann Cas: Privatsphäre - ein Grundrecht ohne Schutz? (315-326); Reinhard F. Hüttl, Ulrike Roßner: Technikgestaltung Herausforderungen für Ausbildung, Forschung und Politikberatung (329-340); Stephan Bröchler: Governance in der Technikfolgenabschätzung. Eine Annäherung (341-352); Wolfgang Liebert, Jan C. Schmidt, Wolfgang Bernder: Prospektive Gestaltung von Wissenschaft und Technik. Zum Umgang mit Fragilität und Ambivalenz (353-362); Holger Schütz, Johannes Mertens, Peter M. Wiedemann: Vergleichende Risikobewertung (363-372); Christine

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Kolbe: Anforderungen und Chancen der Bioethik unter den veränderten Bedingungen einer digitalen Medienkultur. Eine philosophische Annäherung (373-382); Alexander Bogner, Wolfgang Menz: Alternative Rationalitäten? Technikbewertung durch Laien und Experten am Beispiel der Biomedizin (383-392); Christoph Ewen: Dialogprozesse und Politikberatung - praktische Erfahrungen bei Technik-Konflikten (393-404); Susanne Schön, Martin Meister, Benjamin Nölting: Technik als ein Element in Konstellationen analysieren und entwickeln. Das interdisziplinäre Brückenkonzept "Konstellationsanalyse" (405-418); Ingrid Schneider: Die Interdependenz von Technik und Recht - eine vernachlässigte TA-Perspektive. Konkretisiert am Beispiel der Transformation des Patentrechts vom technikfreisetzenden zum regulativen Recht in der Biopatentierung (419-436); Björn Ludwig: Unternehmensprozesse - Potenziale für Technikfolgenabschätzung (437-446); Petra Schaper-Rinkel: Neue Technologien neue Gestaltungsmöglichkeiten? Politische Technikgestaltung in der Nanotechnologiepolitik (447-454); Mahshid Sotoudeh, Susanne Schidler: Die Rolle der TA als Impulsgeber für die Technikentwicklung (455-462); Ricarda Drüeke: eGovernment-Prozesse und Geschlechtergerechtigkeit? Eine Untersuchung von eGovernment-Portalen im Hinblick auf Informationsund Beteiligungsstrukturen (465-468); Alexander Görsdorf: Neue Formen der Bürgerschaft in Europa? Laien und Experten im Diskurs um die Biomedizin (469-474); Annette Henn: Messung von Nachhaltigkeit. Ein Instrument zur Beurteilung nachhaltiger Landschaftsplanung (475-480); Andreas Köhler: Auswirkungen des Pervasive Computing auf die Gesundheit und die Umwelt. Ergebnisse einer TA-Studie (481-488); Magdalena Sawicka: "Nature made the food the way it is". Einfluss von Naturvorstellungen auf die Einstellung zur grünen Gentechnik in Deutschland und den USA (489-494); Anne Katrin Schlag: "Going back to our roots". The role of nature in risk perception and risk communication of GM foods (495-502); Sonja Schmidt, Claudia Pahl-Wostl: Zwischen Norm und Nutzer. Entscheidungsunterstützung durch Ökobilanzen? (503-508); Jan-Peter Voß: Innovation of Governance - how do new policies develop and become implemented? (509-516); Jost Wagner: "Form meets content". Risikokonstruktionen in partizipativen Verfahren der Technikfolgenabschätzung (517-522); Matthias Werner: Verwaltungsinformatisierung, Vernetzung und kommunale Planungsprozesse. Eine Mikro-Analyse des Electronic Government (523-528); Tobias Woll: Die Kluft zwischen Wissen und Handeln. Hemmnisse und Defizite bei der Realisierung von nachhaltigen Sanierungen im Baubestand (529-534).

[495-L] Böschen, Stefan: Science Assessment als Wissenschaftsmediation und reflexive Wissenspolitik, in: Alfons Bora, Michael Decker, Armin Grunwald, Ortwin Renn (Hrsg.): Technik in einer fragilen Welt : die Rolle der Technikfolgenabschätzung, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 221-228, ISBN: 3-89404-937-5 INHALT: Der Beitrag zur Technikfolgenabschätzung befasst sich mit der Vermutung, dass die Problematik der Folgenbewertung technischer Entwicklungen immer stärker auf die Wissenschaft selbst durchschlägt und deshalb nicht nur dort, sondern vor allem bei der gesellschaftlichen Einbettung von Wissenschaft zu Anpassungsreaktionen zwingt. In diesem Zusammenhang argumentiert der Autor für eine modernisierungstheoretisch reflektierte Variante der Folgenreflexion, die hier als Science Assessment bezeichnet wird. Dies mündet in dem Plädoyer, die in Umrissen erkennbare Wende bei der institutionenpolitischen Einbettung von Wissenschaft in der Gesellschaft weiterzuführen und demokratiepolitisch zu vertiefen. Um dieser Diskussion eine empirische Grundlage zu geben, wird im ersten Schritt die Geschichte der gesellschaftlichen Einbettung der 'grünen' Gentechnik skizziert, hinsichtlich ihrer risiko-

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politischen Innovationen gewürdigt und auf verbliebene Schwachstellen hin abgeklopft. Im zweiten Schritt werden abschließend zwei Strategien eines Science Assessment, Wissensmediation und reflexive Wissenspolitik, konturiert. (ICG2)

[496-L] Bröchler, Stephan: Governance in der Technikfolgenabschätzung: eine Annäherung, in: Alfons Bora, Michael Decker, Armin Grunwald, Ortwin Renn (Hrsg.): Technik in einer fragilen Welt : die Rolle der Technikfolgenabschätzung, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 341-352, ISBN: 3-89404-937-5 INHALT: Der Beitrag zur Technikfolgenabschätzung in der modernen und zerbrechlichen Wissensgesellschaft argumentiert, dass es für die Bewertung der Folgen von veränderter staatlicher Handlungsfähigkeit und dem Wandel des Wissens sinnvoll ist, einen Blick auf die Erkenntnisse der Governance-Forschung zu richten. Die These lautet, dass der GovernanceAnsatz helfen kann, Probleme wie Handlungsansätze für Technikfolgenabschätzung besser in den Blick zu nehmen. Denn für die Einschätzung der Handlungsfähigkeit von Staat und Gesellschaft im Umgang mit Risiken lässt sich eine alternative Perspektive eröffnen. Dementsprechend wird in einem ersten Schritt zunächst Governance als analytisches Konzept vorgestellt. Der zweite Schritt arbeitet sodann die Bedeutung von Governance für Technikfolgenabschätzung und -bewertung heraus, indem TA als ein System unterschiedlicher Formen von Governance beschrieben wird. Der analytische Gewinn der Governance-Perspektive liegt darin, die unterschiedlichen TA-Ansätze als Elemente eines differenzierten institutionellen Regelungssystems der Bearbeitung von Technikrisiken und -kontroversen zu verstehen. Mit Hilfe von Governance wird nicht nur jede einzelne TA-Konzeption, sondern auch deren Beitrag für das Gesamtsystem der arbeitsteiligen Problembearbeitung in den Blick genommen. (ICG2)

[497-L] Conrad, Jobst: Grüne Gentechnik - Gestaltungschance und Entwicklungsrisiko: Perspektiven eines regionalen Innovationsnetzwerks, (DUV : Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XV, 365 S., ISBN: 3-8244-4612-X INHALT: "Die Bildung regionaler Innovationsnetzwerke und (branchenspezifischer) Cluster, die innovative Produkte und Verfahren im Bereich von Schlüsseltechnologien entwickeln und weltweit vermarkten, soll wirtschaftlich schwachen Regionen in Industrieländern helfen, sich im globalen Wettbewerb zu behaupten und ihre Position zu verbessern. Dieser Prozess wird durch regionale Wirtschaftsförderung unterstützt. Der Autor präsentiert die Ergebnisse einer zwischen 2002 und 2004 durchgeführten sozialwissenschaftlichen Begleitstudie, die den Prozess und die Chancen der Umsetzung des InnoRegio-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in der Praxis untersucht. Er analysiert die Handlungsspielräume des Innovationsverbunds InnoPlanta in der Region Nordharz/Börde, der Forschungsund Entwicklungsprojekte durchführt, die in marktfähige Produkte und Verfahren im Bereich der Pflanzenbiotechnologie münden sollen. Darüber hinaus gibt er einen Überblick über Innovations- und Netzwerkkonzepte, Innovationsdynamik und Technologiepolitik sowie über Geschichte und Entwicklungstrends der Biotechnologie, Biotechnologiepolitik und Gentechnikdiskurs." (Autorenreferat)

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[498-L] Ewen, Christoph: Dialogprozesse und Politikberatung - praktische Erfahrungen bei Technik-Konflikten, in: Alfons Bora, Michael Decker, Armin Grunwald, Ortwin Renn (Hrsg.): Technik in einer fragilen Welt : die Rolle der Technikfolgenabschätzung, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 393-404, ISBN: 389404-937-5 INHALT: Der Beitrag beleuchtet die Praxis der Technikfolgenabschätzung in Form der Dialogprozesse und der Politikberatung bei Technik-Konflikten. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Aspekte des Verlaufs: (1) Dialogdienstleister als Berater, (2) der Auftraggeber von Politikberatung, (3) die Auftragsklärung, (4) Ebenen der Beratung, (5) die Rollenklärung des Moderators als Berater oder Stellvertreter des Politikers sowie (6) Irritation durch Dialog. Die Erfahrungen bei Dialogprozessen rund um strittige technische Anlagen und kontroverse Landnutzungen zeigen, dass eine konstruktivistische oder auch irritierende Politikberatung hilfreich sein kann. Diese zeigt die Grenzen und die Deutungsmöglichkeiten wissenschaftlichen Wissens auf, erarbeitet mit dem beratenen Politiker zusammen ein Bild des Konfliktsystems und der beteiligten Teilsysteme inklusive ihrer jeweiligen Verfasstheit (Konfliktund Akteurslandschaft) und unterstützt ihn/sie bei der Reflektion der eigenen Rolle und der bestehenden Handlungsoptionen. (ICG2)

[499-L] Filho, Walter Leal; Weresa, Marzenna (Hrsg.): Economic and technological dimensions of national innovation systems, Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 240 S., ISBN: 3-631-54402-2 (Standort: UB Passau(739)-40QR000L435) INHALT: "Innovation is without any doubt one of the most important fields of action in Europe's attempt to compete on a global level. Indeed, the establishment and development of support systems of innovation is fundamental in order to achieve the goals of the Lisbon Declaration, in which the EU states that it aims at becoming the world's most knowledgeable and thus the world's most competitive region by 2010. This book, which is the result of a specialist workshop co-organised by TuTech Innovation (Hamburg, Germany) and the Warsaw School of Economics held in Warsaw (Poland) in early 2005, looks at the subject matter of innovation in Europe under a number of perspectives. It is aimed at contributing to the debate on the implementation of innovation policies and actions plans in Europe, by undertaking two main tasks. The first is to take an overall look at the state of the art of innovation in Europe. More specifically, by providing an overview of the implications of national innovation systems and policies in the European Union, linking economics and technology in an innovation context. The second task the book set itself was the description of trends on innovation in various European countries and regions. This book provides helpful insights to all those researching an analysing the means to deliver innovation in European countries. Due to its nature and international scope, this publication is of special interest to educators, scientists and researchers working in the innovation sector. It also provides useful insights to politicians and other academics interested in innovation issues in the new EU member countries." (author's abstract). Contents: Walter Leal Filho: An Overview of the Implications of National Innovation Systems and Policies in the European Union: Linking Economics and Technology in an Innovation Context (9-25); Marzenna Anna Weresa: Diversity of national innovation systems in the European Union. An advantage or a constraint? (26-41); Christian Rammer/Birgit Aschhoff/Bettina Peters/Tobias Schmidt: Innovation Activities of German Enterprises - New Results from the Annual Innovation Survey by the ZEW (42-70); Annamária Inzelt: R&D and

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Innovation Activities in the "Small is Beautiful" Sector (71-94); Lynn M. Martin: Support for innovation in the United Kingdom (95-117); Marika Rudzite: Local Municipality Contribution to Implementation of Regional Innovation Strategy in Latvia (118-131); Rita Santos: The Dynamics of Public and Private Entities as Promoters of Innovation: Complementarity and Sustainable Growth (132-158); Andrzej H. Jasinski: Technology transfer in transition: Some evidence from Poland (159-172); Marcin Gomulka: The Innovative Potential of the Polish Computer Sciences and IT Industry (173-190); Roman Gurbiel: Galileo Programme and its Impact on Innovation: a Case Study of Technology Transfer to Central and Eastern Europe (191-211); Walter Leal Filho: An Overview of Supporting Measures to Innovation in Europe (212-238).

[500-L] Fischer, Frank: Integrating deliberation and analysis in radioactive waste policy: lessons from participatory risk assessment in the USA and Canada, in: Peter Hocke, Armin Grunwald (Hrsg.): Wohin mit dem radioaktiven Abfall? : Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 143-154, ISBN: 3-89404-938-3 INHALT: Der Beitrag diskutiert Fragen der nuklearen Entsorgung im Kontext der Konflikte um Technikfolgen in den hochindustrialisierten Ländern. Der Autor konstatiert hier ein Scheitern der Kommunikation zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft sowie zwischen Experten und Laien, das diesen Konflikten zugrunde liegt. Anhand der Entwicklungen in den USA und in Kanada spricht er von Designfehlern, von schlechtem Management, von mangelhafter Informationspolitik sowie von fehlender Offenheit und Transparenz in der öffentlichen Diskussion, die zum Vertrauensverlust in die Kernenergie und zur Blockadesituation bei der Endlagerfrage geführt haben. Speziell ein zu großes Vertrauen in klassische Risikoabschätzungen habe den Blick für die kontext- und situationsbezogenen Akzeptanzprobleme durch die Bevölkerung getrübt. Auch ist verkannt worden, dass in der Öffentlichkeit teils ganz andere Abwägungskriterien dominieren, z.B. die Frage nach Gerechtigkeit: Warum soll eine Region ein Endlager aufnehmen, die selbst keine oder kaum radioaktive Abfälle produziert? Der Autor plädiert dafür, die Standortsuche für Endlager mit deliberativen Verfahren durchzuführen, in denen nicht nur die Risikofragen, sondern auch die Problemformulierung, die Bestimmung der Ziele der Endlagerung und die Festsetzung der Auswahlkriterien für Standorte der offenen Diskussion zugänglich sind. (ICA2)

[501-L] Friederici, Markus R.; Schulz, Frank; Stromeyer, Matthias-S.: Der Technik Kern: soziale Folgen technischer Innovationen am Beispiel des Tonträgers, in: Hamburg review of social sciences, Vol. 1/2006, Iss. 1, S. 105-144 (URL: http://www.hamburgreview.com/fileadmin/pdf/hrss0601_frederici.pdf) INHALT: Die Bedeutung von Tonträgern für die Musikkultur und die Sozialisation ist wohlbekannt. Trotz dieser hohen Bedeutung sind empirische Daten hierzu rar und zudem oberflächlich. Der Wandel der Medienszene in Gestalt der Datenhighways und anscheinend unbegrenzter Speicherungskapazitäten entsprechender Medien hat die Tonträgerindustrie zum Handeln gezwungen. Eine grundsätzliche Diskussion über wirtschaftliche und rechtliche, aber auch über soziale Folgen der Musikkommunikation ist erforderlich. Ziel dieses Beitrags ist

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es, den Tonträger in seiner Funktion als soziotechnisches System zu erfassen und so Folgen technischer Innovationen zu verdeutlichen. (ICEÜbers)

[502-L] Hanekamp, Gerd: Governance und Partizipation: ein Diskussionsbeitrag zur Legitimation politikberatender TA, in: Alfons Bora, Michael Decker, Armin Grunwald, Ortwin Renn (Hrsg.): Technik in einer fragilen Welt : die Rolle der Technikfolgenabschätzung, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 215-220, ISBN: 3-89404-937-5 INHALT: Unter Technikfolgenabschätzungen (TA) figurieren eine Vielzahl verschiedener wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bemühungen, denen lediglich der Bezug auf wissenschaftlich-technische Entwicklungen gemeinsam ist. Vor diesem Hintergrund erörtert der Beitrag die Ausrichtung der Politikberatung: Eine Beratung politischer Entscheidungen wirft über die Frage nach der Beeinflussung dieser Entscheidungen stets auch Legitimationsfragen auf. Diese wiegen besonders schwer, wenn die Beratung eine Modifikation von Entscheidungsprozeduren voraussetzt bzw. fordert. Die Beantwortung dieser Frage rückt den Governance-Begriff, die Gesamtheit von formalen und informellen Anteilen von Entscheidungsprozeduren, und somit auch die Beurteilung von Partizipation in den Mittelpunkt. Die dargestellten Zusammenhänge haben für die politikberatende TA folgende Bedeutung: (1) Politische Entscheidungsprozeduren müssen vor dem Hintergrund formaler und informell erweiterter Kontexte verstanden werden. (2) Es bedarf einer expliziten Positionierung im politischen Prozess. (3) Die argumentativ unterlegten Entscheidungsprozeduren sind auf normativen Anmaßungen zu hinterfragen. (4) Inhaltliche und strukturelle Präsuppositionen und Voraussetzungen für den Erfolg der Beratung müssen explizit gemacht werden. (ICG2)

[503-L] Hennen, Leonhard; Petermann, Thomas; Scherz, Constanze: Partizipative Verfahren der Technikfolgen-Abschätzung und parlamentarische Politikberatung: neue Formen der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, (Arbeitsbericht / Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, Nr. 96), Berlin 2004, 83 S. (Graue Literatur; URL: http://www.tab.fzk.de/de/projekt/zusammenfassung/ab96.pdf) INHALT: "Im vorliegenden Arbeitsbericht wird den Möglichkeiten und Grenzen neuer Formen der Beratung wissenschafts- und technologiepolitischer Fragen in der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit nachgegangen. Der Bericht arbeitet die sozialwissenschaftliche Diskussion um eine Neubestimmung der gesellschaftlichen Rolle von Wissenschaft auf, sichtet die vorliegenden Erfahrungen mit neuen Formen der Kooperation von Experten, Bürgern und politischen Entscheidungsträgern und erörtert auf dieser Basis die Möglichkeiten einer stärkeren Berücksichtigung partizipativer Verfahren im Kontext parlamentarischer Beratungsprozesse zu wissenschafts- und technologiepolitischen Fragen." (Textauszug)

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[504-L] Hucho, Ferdinand; Brockhoff, Klas; Daele, Wolfgang van den; Köchy, Kristian; Reich, Jens; Rheinberger, Hans-Jörg; Müller-Röber, Bernd; Sperling, Karl; Wobus, Anna M.; Boysen, Mathias; Kölsch, Meike: Gentechnologiebericht: Analyse einer Hochtechnologie in Deutschland, (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen, Bd. 14), München: Elsevier Scientific Publ. Co. 2005, 578 S., ISBN: 3-8274-1675-2 INHALT: Der Bericht zum Stand der Gentechnologie ist thematisch unterteilt, um jeweils die Blickwinkel unterschiedlicher Querschnittsdimensionen betrachten zu können. So ergibt sich eine Matrix aus Themen wie Grundlagenforschung, medizinische Anwendungen und wirtschaftliche Bedeutung, außerdem werden ethische, juristische, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Gesichtspunkte dargestellt. Schwerpunkte sind: Grundlagenforschung am Fallbeispiel Genomforschung; Anwendungen in der Medizin am Fallbeispiel molekulargenetischer Diagnostik; Anwendungen in der Agrarwirtschaft am Fallbeispiel Pflanzenzüchtung; Ökonomische Bedeutung am Beispiel Biotech-Start-ups. Der Bericht erarbeitet einen systematischen Zugang zur großen Unübersichtlichkeit der Daten- und Faktenfülle. Insgesamt wird festgestellt, dass die Gentechnologie ein prosperierender Bereich ist: Mit Milliardenumsätzen weltweit für gentechnologische Produkte und mehr als 80 Millionen Hektar Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen ist sie unentbehrlich geworden. In Deutschland dagegen ist allenfalls die molekularbiologische Labormethode akzeptiert, während das deutsche Gentechnikgesetz zum Beispiel die Nutzung in der Landwirtschaft verhindert. (IAB)

[505-L] Hülsmann, Bernhard (Hrsg.): Das Michfettmessgerät und die Soziologie - hier und da, in: Andrea Bührmann, Reinhart Kößler, Wichard Puls, Katrin Späte, Hans-Günter Thien, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und die Heterogenität empirischer Sozialforschung : Festschrift für Hanns Wienold, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 57-64, ISBN: 3-89691-620-3 INHALT: Soziologische Forschung quantifiziert i. d. R. Verhalten, beschreibt, wie häufig Verhalten vorkommt, und qualifiziert dann die Effektivität des beobachteten Verhaltens im Sinne einer "best practice"-Evaluation. Der vorliegende Beitrag entwickelt die folgende These: Da technische Hilfsmittel die Praxis des Alltags immer deutlicher bestimmen und die Rolle der Tradition verblasst, wird auch der theoretische Zugriff auf die Analyse von Form und Funktion in den Sozialwissenschaften dominierend. So werden vom Autor das Milchfettmessgerät, die Kettensäge, die Abferkelungsbox oder das Office-Paket als schlagende Beispiele der Durchsetzung einer technischen Zivilisation angeführt. Sie zeigen uns, wie Technik über Indikatoren Bedürfnisse erschließt, die - organisiert - traditionelle Orientierungen verdrängen und zu Hobbys marginalisieren. Die Ausführungen zeigen, wie im Bedarf nach einem Milchfettmessgerät die "Regel" durchscheint, die Dinge und die diese Dinge stützenden Organisationen zu einer wissenschaftlich-technischen Kultur zu formieren - einer globalen Kultur jenseits jeder lokaler Tradition. (ICA2)

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[506-L] Meyer, Uli; Schubert, Cornelius: Die Konstitution technologischer Pfade: Überlegungen jenseits der Dichotomie von Pfadabhängigkeit und Pfadkreation, (Technical University Technology Studies : Working Papers, 62005), Berlin 2005, 14 S. (Graue Literatur; URL: http://www.tu-berlin.de/~soziologie/Tuts/Wp/ TUTS_WP_6_2005.pdf); Forschungsbericht/Nummer: TUTS-WP-6-2005 INHALT: Die Entstehung, Stabilisierung und Fortsetzung von Technologien erhält in der Forschung in den letzten Jahrzehnten weltweit hohe Aufmerksamkeit, schließlich prägen Technologien doch nahezu alle Bereiche des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens moderner Gesellschaften, und sind sie tief ins Innere ihrer Infrastrukturen eingeschrieben. Besondere Beachtung erhält dabei in der Soziologie und der Ökonomie die Frage, aus welchen Gründen sich bestimmte Technologien gegen andere durchsetzen können. Vor diesem Hintergrund wirft der Beitrag einen Blick auf die konzeptionellen Erklärungsansätze der Pfadabhängigkeit und Pfadkreation und zu ersten Überlegungen für eine soziologische Erweiterung der Betrachtung von Technologieentwicklung. Hierzu werden in einem ersten Schritt zunächst die den Konzepten der Pfadabhängigkeit und Pfadkreation unterliegenden Vorstellungen von Technikkonstitution diskutiert. Im zweiten Schritt wird anschließend ein Vorschlag für eine begriffliche Reformulierung der mit den beiden Konzepten von Technologieentwicklung angesprochenen Prozesse entworfen, die ein vertieftes Verständnis dieser Prozesse ermöglicht. Überlegungen zur theoretischen Weiterarbeit im dritten Schritt beschließen die Ausführungen. (ICG2)

[507-L] Nixdorff, Kathryn; Hellmich, Nicola; Matousek, Jiri: B- und C-Waffen Potenziale und die Gefahr eines Einsatzes durch Terroristen, in: Wissenschaft und Frieden, Dossier : Beilage zu Wissenschaft und Frieden, 2003, Nr. 44, 20 S. INHALT: Da biologische und chemische Waffen heute prinzipiell für "Interessierte" zugänglich sind, trotz aller Sicherheitsmassnahmen, besteht auch die reale Gefahr des Einsatzes durch terroristische Organisationen. Im vorliegenden Bericht wird die Bedrohung durch biologische und chemische Waffen analysiert, auch im Hinblick auf die mögliche Verwendung dieser Agenzien für terroristische Zwecke. Durch die hohe Relevanz der Entwicklungen in der Biotechnologie wird besonders auf Fragestellungen zu Biowaffen eingegangen. Im Vergleich werden ebenfalls Aspekte der Chemiewaffen behandelt, wenn auch nicht im selben Umfang. Die Ausführungen machen insgesamt die Möglichkeiten und Grenzen bei der Durchführung bestimmter Modifikationen von Mikroorganismen deutlich, die zur Herstellung biologischer Waffen verwendet werden können. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass "substaatliche" Terroristen die oben genannten Manipulationen für die Herstellung neuartiger Mikroorganismen in der nahen Zukunft anwenden werden bzw. können. Hierzu braucht man eine gehobene Einrichtung, langjährige Erfahrung sowie ausgewiesene wissenschaftliche und technische Expertise und erhebliche Mittel. Angesichts der rapiden Entwicklungen im Bereich der Biotechnologie bzw. Gentechnik in den letzten zehn Jahren sind jedoch weitere Entwicklungen zu erwarten, die erhebliche Folgeprobleme für die B-Waffenkontrolle haben werden und berücksichtigt werden müssen. (ICA2)

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[508-L] Peine, Alexander: Innovation und Paradigma: epistemische Stile in Innovationsprozessen, (Science Studies), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 271 S., ISBN: 3-89942-458-1 INHALT: Technologischer und demographischer Wandel sind zwei wesentliche Entwicklungen der heutigen Zeit. Ihr Zusammenhang ist das Thema der vorliegenden Arbeit, die den Haushalt als komplexes Umweltsystem von Produkten und Dienstleistungen in den Blick nimmt. Dabei stellt die vielfach geforderte Vernetzung unterschiedlicher Haushaltstechnologien (Smart Homes) aus Sicht der Innovationsforschung den Forschungsgegenstand dar. Weiterhin sind technologische Paradigmen ein zentrales Theoriestück gegenwärtiger Innovationsforschung. Sie betonen die Pfadabhängigkeit technologischen Wandels. Die Studie diskutiert zunächst verschiedene Ansätze der Innovationsforschung systematisch im Lichte des Paradigmabegriffs von Thomas Kuhn. Herausgearbeitet wird, wie technologische Paradigmen im Einzelnen wirken. Sie beeinflussen Innovationsprozesse durch einen spezifischen epistemischen Stil. Dies wird für die Entwicklung von Smart Home Technologien empirisch dargestellt. An diesem Fall werden gleichzeitig die Grenzen des Paradigmabegriffs deutlich: Wie verlaufen Innovationsprozesse, die durch mehrere klar trennbare Paradigmen beeinflusst werden? Die Studie zeigt am Beispiel des demographischen Wandels, dass die Wahrnehmung gesellschaftlicher Veränderungen eine zentrale Rolle für die Koordination verschiedener Paradigmen in Innovationsprozessen spielen kann. (ICA2)

[509-L] Schaper-Rinkel, Petra: Neue Technologien - neue Gestaltungsmöglichkeiten?: politische Technikgestaltung in der Nanotechnologiepolitik, in: Alfons Bora, Michael Decker, Armin Grunwald, Ortwin Renn (Hrsg.): Technik in einer fragilen Welt : die Rolle der Technikfolgenabschätzung, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 447-454, ISBN: 3-89404-937-5 INHALT: Der Beitrag beleuchtet die Ausrichtung der modernen Wissensgesellschaft am Beispiel der politischen Technikgestaltung in der Nanotechnologiepolitik. Ansatzpunkte für die Gestaltung von Innovationspfaden bieten sowohl Technikfolgenabschätzung, Leitbilder und technologiepolitische Instrumente als auch die entsprechenden Netzwerke. Die Ausführungen machen deutlich, dass bisher in der deutschen Politik (aber auch in der europäischen und USamerikanischen Politik) primär politische Gestaltungsansätze wirksam werden, die Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit forcieren sollen. Ansätze einer Technikgestaltung in Richtung einer nachhaltigen Nanotechnologie werden nur verfolgt, insofern sie dem Ziel von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit nicht entgegenstehen. Damit sind die Grenzen der Gestaltung eng gesteckt: Gestaltung findet innerhalb des auf Wettbewerbsfähigkeit orientierten Innovationspfades in der Nanotechnologie statt. Die aktuellen Impulse einer politischen Gestaltung von Technologieentwicklung sowie einer Ausrichtung der Schlüsseltechnologie Nanotechnologie auf die Lösung gesellschaftlicher (sozialer und ökologischer) Probleme sind im Verhältnis zur dominierenden Politik bisher ausgesprochen schwach. (ICG2)

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[510-L] Schneider, Volker: The transformation of the state in the digital age, in: Sonja Puntscher Riekmann, Monika Mokre, Michael Latzer (Eds.): The state of Europe : transformations of statehood from a European perspective, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 51-72, ISBN: 3-593-37632-6 (Standort: LMB Kassel(34)-25pol/T9./4.0/STA) INHALT: Die Digitale Revolution begann in den 1970er Jahren mit der Entwicklung von Mikroprozessoren. Sie wurde durch die rasche Automatisierung der industriellen Produktion in den 1970er und 1980er Jahren beschleunigt wie auch durch den Aufbau des Internet in den 1990er Jahren. Innerhalb dieses kurzen Zeitraums haben die digitalen Technologien nicht nur Produktionsprozesse revolutioniert, sondern auch die Lebensweise der Menschen, d. h. wie sie handeln, konsumieren und ihre alltäglichen Dinge regeln. Der vorliegende Beitrag untersucht die Auswirkungen dieser Entwicklung auf den modernen Staat seit den 1970er Jahren. Grundlegende Transformationen tangieren hier das Verhältnis des Staats zu den gesellschaftlichen Gruppierungen sowie einen signifikanten Wandel in den Staatsfunktionen und aufgaben. Im abschließenden Teil versucht der Autor, die Entwicklung in den nächsten fünf Jahren (bis 2010) zu prognostizieren. Betont wird die Ambivalenz der digitalen Technologien, da sie die Entwicklung des Nationalstaats bzw. politischer Institutionen nicht nur in eine bestimmte Richtung kanalisieren und die Machtressourcen des Staates stärken, sondern auch gleichzeitig in vielen Politikbereichen schwächen. (ICA)

[511-F] Shinn, Terry, Prof.Dr.; Schulze, Anna Dorothea, Dr.habil.; Lamy, Ervan, Dr.; Hagenah, Meike (Bearbeitung); Scholl, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Konfliktentstehung und Konflikthandhabung bei der Genese von Innovationen in der naturwissenschaftlich-technischen Forschung: ein interdisziplinärer und kulturvergleichender Ansatz INHALT: Im geplanten Projekt wird die Genese von Innovationen unter dem Aspekt der Entwicklung und der Bearbeitung von Konflikten betrachtet. Analysen zu dieser Problematik haben in der Innovationsforschung Seltenheitswert. Diese Seiten des Innovationsprozesses werden auch im Feld selbst von den Naturwissenschaftlern und Technikern oft wenig oder gar nicht reflektiert. An rezenten und wissenschaftshistorischen Analysen kann jedoch demonstriert werden, dass Konflikte häufig vorkommen und ihre Handhabung die Effektivität des Innovationsprozesses entscheidend beeinflusst. Diese Aspekte sollen bei der Genese von Innovationen in der Forschung von einem möglichst frühen Stadium an bis zur Umsetzung in neue Produkte oder Verfahren analysiert werden. Dabei ist eine Kombination von organisationspsychologischem, wissenschafts-technikhistorischem und geschichtsbiographischem Herangehen beabsichtigt. Ziele des Projekts sind 1. die Untersuchung unterschiedlicher Konflikte und Konflikthandhabungsformen und ihre Bedeutung für Innovationsprozesse; 2. entsprechende Analysen in unterschiedlichen Organisationen des Innovationsprozesses, d.h. in wissenschaftlichen Forschungsinstituten, in Spin-off bzw. Wissenschaftler/ Unternehmer-Firmen und in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in etablierteren Unternehmen, zwischen denen aufgrund unterschiedlicher Systemlogiken verstärkte Konflikte erwartet werden; 3. die vergleichende Analyse von Innovationsprozessen in zwei unterschiedlichen Hochtechnologien, nämlich der Gen- und Nanotechnologie, bei denen aufgrund ihrer großen Neuheit und ihrer breiten Anwendungsgebiete radikale Innovationen erwartet werden; in der Gentechnologie ist aufgrund der kontroverseren öffentlichen Debatte mit mehr Konfliktdruck zu rech-

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nen; 4. Konflikte sollen dabei auch auf den verschiedenen Systemebenen analysiert werden, d.h. bei Individuen, Gruppen, Organisationen, Gesellschaften bzw. Nationen und ggf. globalen Marktkräften; 5. die oberen Systemebenen werden dabei besonders durch einen Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland untersucht, deren nationalen Ausbildungs-, Forschungs- und Managementsysteme sich deutlich unterscheiden; 6. schließlich wurden differenzierte Konfliktformen konzeptualisiert, um soziologische und psychologische Analysen integrieren zu können, und dazu allgemeine Hypothesen zu ihrer kausalen Verbindung und den Konsequenzen für Wissenszuwachs und Innovationserfolg aufgestellt, die über alle Variationen hinweg geprüft und ggf. modifiziert und ergänzt werden sollen. Die wichtigsten Hypothesen beziehen sich auf den Umgang mit Konflikten: Ein kooperativer Konflikthandhabungsstil führt zur Entwicklung von neuem Wissen und zu einer höheren Wahrscheinlichkeit des Innovationserfolgs. Ein dominanter, machtausübender Konflikthandhabungsstil führt zu gegensätzlichen Resultaten. Typ, Frequenz, Intensität und die Folgen von Konflikten werden von den kognitiven und organisationellen Charakteristika der jeweiligen Disziplin und der Technologie mit bestimmt. Je stärker die moralischen Folgen der Forschungsresultate in Gentechnologie und Nanotechnologie empfunden und thematisiert werden, umso größer werden die zu erwartenden Konflikte sein. Der destruktive Charakter von Konflikten wächst mit dem Komplexitätsgrad des Systems. Je komplexer das System ist, desto stärker sind die Auswirkungen der Konflikte und umso geringer sind die Chancen von konstruktiven Bearbeitungsmöglichkeiten. Spezifische nationale Besonderheiten wie Denkstile, Entwicklungsbesonderheiten, Hierarchien und Autoritätsbeziehungen beeinflussen deutlich die Konfliktentwicklung und Handhabung. Das Projekt wird in Kooperation mit der Université de Paris Sorbonne, CNRS Groupe d`Etude des Méthodes de l'Analyse Sociologique durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Besonderheiten in der historischen Entwicklung haben Auswirkungen auf den Entwicklungsprozess von Innovationen in der Gegenwart und den sie begleitenden Konflikten. Innovationen wurden bisher vor allem mit retrospektiven Methoden untersucht. Die Besonderheit dieses Projektes besteht darin, dass gegenwärtig ablaufende Innovationsprozesse untersucht werden sollen. Bevorzugt wird eine Kombination (Triangulierung) von Methoden der passiven Beobachtung, strukturierter Interviews und standardisierter Befragungen. Die geplante Untersuchung verspricht generalisierbare und differenzierende Aussagen über die Wirksamkeit von Konflikten und Konflikthandhabungsformen in Innovationsprozessen, mit denen Innovationsprozesse sehr viel besser als bisher verstanden werden können. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Organisations- und Sozialpsychologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2093-9327, Fax: 030-2093-9332, e-mail: [email protected])

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[512-L] Stoll, Peter-Tobias: Biotechnologische Innovationen: Konflikte und rechtliche Ordnung, in: Adrienne Héritier, Michael Stolleis, Fritz W. Scharpf (Eds.): European and international regulation after the Nation State : different scopes and multiple levels, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 261-277, ISBN: 3-8329-0608-8 (Standort: UB Bonn(5)-2004/4697) INHALT: Die Entwicklung und zunehmende Nutzung der Biotechnologie wirft dem Autor zufolge eine Reihe von Regulierungsfragen auf, die sich nicht im Rahmen der klassischen Formen nationalstaatlicher Regelsetzung lösen lassen, sondern internationale Mechanismen erfordern. Welche Formen dafür in Betracht kommen und welche Probleme sich dabei stellen, ist Gegenstand seines Beitrages, der sich auf zwei Bereiche konzentriert: auf die gerechte Ordnung der Nutzung von genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen einerseits und auf die sogenannte "biologische Sicherheit" andererseits. Diese Bereiche sind beispielhaft für zwei Aspekte der Regulierung unter den gegenwärtigen Bedingungen der Globalisierung. Denn es stellt sich erstens die Frage, ob weniger förmliche und weniger verbindliche internationale Formen der Regelsetzung das Instrument der nationalen Gesetzgebung ersetzen können. Zweitens muss im Fall der biologischen Sicherheit die vieldiskutierte Konstellation multipler internationaler Regulierung in Betracht gezogen werden. Im Ergebnis wird deutlich, dass der Problemlösungskapazität internationaler informaler Regulierungen Grenzen gesetzt sind, wenn es entweder nur um Fragen der Effektivität von Verfügungsrechten oder um die gerechte internationale Verteilung von Wohlstand und Entwicklungschancen geht. Die Regulierungsaktivitäten im Falle der biologischen Sicherheit deuten auf ernsthafte Koordinierungsprobleme hin, da selbst die WTO, die eine starke Struktur mit Querschnittsprofil entwickelt hat, kaum dem Regelungsbedarf gerecht werden kann, den die Liberalisierung und Ausweitung des internationalen Handels hervorruft. (ICI2)

[513-L] Sztumski, Wieslaw: Über einige negative Auswirkungen des technischen Fortschritts, in: Hans-Joachim Petsche (Hrsg.): Kultur und/ oder/ als Technik : zur frag-würdigen Medialität des Internets, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2005, S. 189-194, ISBN: 3-89626-523-7 (Standort: LUB Münster(6)-3F58104) INHALT: Das Zusammenleben mit den höchstentwickelten technischen Einrichtungen, insbesondere mit den Computern und Robotern, führt zu einer spezifischen Symbiose von Mensch und Technik. Diese Symbiose schreitet mit der technischen Entwicklung und (folglich) mit dem Zivilisationsfortschritt voran. Folgende prinzipielle Regelmäßigkeiten lassen sich für die Symbiose Mensch-Technik feststellen: (1) Je mehr die Technik von uns genutzt wird, desto mehr sind wir von ihr abhängig. (2) Je moderner die Technik ist, desto stärker sind die Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und der Technik. (3) Je komplexer die Technik ist, desto komplexer sind die Verhältnisse zwischen uns und ihr. In der Zivilisationsentwicklung verwirklichen sich unter anderem zwei Tendenzen: die Tendenz zum Anthropomorphisieren der Maschinen (die Maschinen übernehmen alle möglichen Funktionen der Menschen) und die Tendenz zum Mechanomorphisieren der Menschen (der Mensch stellt seine Funktionen und Gattungseigenschaften dem mechanischen Charakter anheim). Demzufolge haben wir es gegenwärtig mit dem Phänomen der massenhaften Herausbildung einer "Roboter-Mentalität" zu tun. Die Leute werden indifferenter, willenloser, unkritischer und in zunehmendem Maße unfähig zum selbständigen und kritischem Denken und Reflektieren. Es wird in Form eines Essays vor allem eine Verarmung der menschlichen Sprache,

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eine Steigerung des Lebenstempos und eine "totale Verdummung" sowohl der konsumierenden Massen als auch der Elite konstatiert. (LO2)

[514-F] Universität Osnabrück: Sozialverträgliche Technikgestaltung INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-0)

[515-L] Wullweber, Joscha: Der Mythos Nanotechnologie: die Entstehung und Durchsetzung einer neuen Inwertsetzungstechnologie, in: Peripherie : Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, Jg. 26/2006, Nr. 101/102, S. 99-118 (Standort: USB Köln(38)-XG7608; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Verfasser analysiert in seinem Artikel den 'Hype' um Nanotechnologie als Mythos, der vor allem dazu geeignet ist, die 'perception wars' zugunsten der Akzeptanz dieser neuen technologischen Entwicklungen zu entscheiden. Die Folgen für die 'Dritte Welt' sind noch nicht völlig überschaubar. Dennoch scheint die Durchsetzung dieser Technologie nicht nur der Graben zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden zu vertiefen, sondern auch weitere Differenzierungsprozesse innerhalb des globalen Südens in Gang zu bringen." (Autorenreferat)

3.14 Transformation; internationale Wissenschaftsbeziehungen, -reformen und Vergleiche; Internationalisierung, Globalisierung [516-L] Gorzka, Gabriele (Hrsg.): Transformation der Wissenschaften in Mittel- und Osteuropa: Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Ungarn, (Ost-West-Dialog, Bd. 6), Kassel: Kassel Univ. Press 2003, 222 S., ISBN: 3-89958-011-7 INHALT: "Die Wissenschaftslandschaft in Mittelost- und Osteuropa ist seit Ende der 80er Jahre einem enormen Transformations- und Erneuerungsprozess unterworfen. Alle Länder haben die Ziele und Werte von Bildung und Wissenschaft neu definiert und die Strukturen in Forschung und Lehre entsprechend reformiert. Demokratisierung, Meinungspluralismus, marktwirtschaftliche Orientierung bzw. Ausrichtung der Hochschulausbildung und Wissenschaft auf den gesellschaftlichen Bedarf an Akademikern und wissenschaftlicher Expertise in der jeweiligen Volkswirtschaft bestimmen nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Systeme die Neuausrichtung in der Wissenschaft. In der Hochschul- und Forschungspolitik wurden neue Leitlinien gesetzt: die Orientierung an westlichen Standards und die Schaffung von ge-

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setzlichen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Integration in die internationale scientific community. Diese allgemeinen Trends zu beleuchten, aber auch die länderspezifischen Unterschiede herauszuarbeiten, ist Ziel des hier vorgelegten Sammelbandes. Für die mittelosteuropäischen Länder Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Rumänien bzw. Russland als osteuropäisches Land werden die Reformschritte und Innovationen in der Wissenschaft und die Wege und Erfolge der internationalen Integration nachgezeichnet. Die Autorinnen und Autoren der einzelnen Beiträge beschreiben und interpretieren die jeweilige Länderentwicklung aus der Perspektive der wissenschaftlichen Praxiserfahrung bzw. der Perspektive externer Beobachtung und Analyse." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Meinolf Bickmann: 10 Jahre Transformation und Innovation in der Wissenschaftslandschaft Polens Aussichten und Trends (9-46); Thomas von Ahn, Holger Fischer: Systemwechsel und Entwicklung der Wissenschaftslandschaft in Ungarn 1989/90 - 2002 (47-122); Magdalena Piscová: Wissenschaft und Forschung in der Slowakei nach 1989 (123-132); Gabriele Gorzka, Isabella Raszczyk: Transformation von Wissenschaft und Forschung in Tschechien seit 1989 (133-156); Robert D. Reisz: Hochschulbildung in Rumänien nach 1990 (157-192); Manfred Füllsack: Ab-, Um- oder Aufbruch? Die Transformation der Wissenschaften in Russland (193-221).

[517-L] Meske, Werner (Hrsg.): From system transformation to European integration: science and technology in Central and Eastern Europe at the beginning of the 21st century, (Soziologie : Forschung und Wissenschaft), Münster: Lit Verl. 2004, XIV, 478 S., ISBN: 3-8258-7290-4 INHALT: "Science and technology in the former socialist Central and East European countries underwent a period of transformation in the last decade of the 20th century. With respect to the past, this represents the restructuring of the old system; with respect to the 21st century, however, it was the turbulent starting phase in the transition to new national innovation systems. Based on the authors' many years of research in this area the book analyses these processes in detail for 14 countries, reveals common features and differences in the transitional phase and inferres the prospects for the development of science and technology in Eastern Europe in the framework of EU enlargement." (author's abstract). Content: Werner Meske: Science and technology in CEECs in the socialist era (7-26); Werner Meske: Science and technology in CEECs at the end of the socialist era (27-45); Werner Meske: Analyzing the transformation of S&T in CEECs - the theoretical and methodological approach (47-57); Nedezhda Gaponenko: Russia: towards a national innovation system - institutional changes and funding mechanisms (61-89); Lidiya Kavunenko: Ukraine: institutional changes in S&T in a period of economic decline (91-112); Gennady A. Nesvetailov/Anton A. Slonimski: Belarus: transformation of the S&T system (113-134); Helle Martinson: Estonia: transformation of the R&D system (135-150); Janis Kristapsons: Latvia: transformation of the S&T system (151-163); Ina Dagyte: Lithuania: the science system from 1989 - 2001 (165-184); Jan Kozlowski: Poland: restructuring S&T without radical transformation (185-196); Karel Müller: Czech Republic: transformation of R&D - from research policy to a national S&T policy (197-213); Stefan Zajac: Slovakia: S&T transformation without a strategy (215-233); Judith Mosoni-Fried: Hungary: from transformation to European integration (235-257); Steliana Sandu: Romania: transformation of the S&T system (259-281); Kostadinka Simeonova: Bulgaria: the long road to a new innovation system (283-305); Duro Kutlaca: Federal Republic of Yugoslavia: restructuring the S&T system - indicators of transformation (307-336); Peter

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Stanovnik: Slovenia: transformation of the S&T system (337-354); Werner Meske: The reorganization of S&T systems in CEECs during the 1990s (357-380); Werner Meske: The reduction in scientific resources during the 1990s (381-406); Werner Meske: Publication activity in CEECs during the 1990s (407-416); Werner Meske: A provisional appraisal: the transformation of S&T during the 1990s and the challenges of the 21st century (419-442); Slavo Radosevic: What future for S&T in the CEECs in the 21st century (443-478).

3.15 Sonstiges [518-L] Hitzler, Ronald; Pfadenhauer, Michaela (Hrsg.): Gegenwärtige Zukünfte: interpretative Beiträge zur sozialwissenschatlichen Diagnose und Prognose, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 274 S., ISBN: 3-531-14582-7 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Roland Hitzler und Michaela Pfadenhauer: Die Konstruktion des Möglichen aus der Rekonstruktion des Wirklichen - Zur Themenstellung des Bandes (9-20); Hubert Knoblauch und Bernt Schnettler: Prophetie und Prognose. Zur Konstitution und Kommunikation von Zukunftswissen (23-44); Jo Reichertz: Ein Pfeil ins Blaue? Zur Logik sozialwissenschaftlicher Zeitdiagnose (45-54); Michael Schetsche: Zur Prognostizierbarkeit der Folgen außergewöhnlicher Ereignisse (55-71); Franz Liebl: Prognose oder Diagnose? Entscheidungsunterstützende Information unter Bedingungen der Unvorhersehbarkeit (7278); Olaf Behrend: Forschen und Wetten - zum Verhältnis von Diagnose und Prognose (8194); Werner Vogd: Die Verhältnisse sind klüger als das Bewusstsein - oder: Das prognostische Einhohlen von Wirklichkeit im Spannungsfeld von Praxis und den Theorien über die Praxis (95-108); Axel Schmidt und Klaus Neumann-Braun: Gesellschaft in der Gemeinschaft? Paradoxien der Sozialstilisierung in Gruppen (109-132); Michaela Pfadenhauer: Prognostische Kompetenz? Über die 'Methoden' der Trendforscher (133-143); Thomas Feltes: Die Prognose des verfestigten Hangs zu weiteren Straftaten als wesentlicher Bestandteil der Anordnung der Sicherungsverwahrung - Überlegungen zu (auch berufsspezifisch) eingeschränkten Sichtweisen in die Zukunft und ihren alltagsweltlichen Auswirkungen (144-168); Reiner Keller: Diskursforschung und Gesellschaftsdiagnose (169-186); Martin Engelbrecht: Die dichte Beschreibung des Möglichen (187-202); Manfred Prisching: Interpretative Muster von Zeitdiagnosen (205-236); Hans-Georg Soeffner: Vorgreifende Anpassung. Zum Umgang mit dem Wissen um das Menschliche Genom (237-243); Peter Gross: Selbstinterpretation als Selbstermächtigung - oder: Sechs Milliarden Personen suchen einen Autor (244-256); Ronald Hitzler: Möglichkeitsräume. Diagnosen der Existenz am Übergang einer anderen Moderne (257-272).

[519-F] Huber, Florian, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Streit, Anne von; Schier, Michaela, Dr.; Hafner, Sabine, Dr. (Leitung): München - Stadt des Wissens INHALT: Die Fähigkeit zur Schaffung und zum Austausch von Wissen wird zum entscheidenden Kriterium moderner Wirtschaftsstandorte, Wissen zur entscheidenden Ressource. In diesem Wettbewerb verstärkt sich die Knotenfunktion der Städte als Kerne der konkurrierenden Re-

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gionen, denn auch im Zeitalter moderner Kommunikationsmittel bleiben direkte Kontakte und der persönliche Austausch eine wesentliche Geschäftsgrundlage, Vernetzung und Kooperation bilden das Fundament einer Wissenschaftsstadt. Was kennzeichnet eine Stadt des Wissens? Sind es die Einrichtungen zur Wissensgewinnung, zur Wissensvermittlung, zur Wissensspeicherung und der Organisation von Wissen? Oder ist es nicht vielmehr die Mischung all dieser Einrichtungen, die in einer Stadt zu finden sind, insbesondere ihre Vernetzung und Bereitschaft zur Kooperation? Denn nur so entstehen aus Wissen und Invention die wirtschaftlich umsetzbaren Innovationen, die einen Standort attraktiv machen. Die reine Information ist nutzlos, sie gewinnt erst durch Bewertung, Gewichtung und Ordnung an Bedeutung. Ein funktionierendes Wissens- und Informationsmanagement sind die Kriterien, an denen sich Organisationen künftig messen lassen müssen. Moderne Informations- und Kommunikationsmedien gelten in diesem Sinn als Beschleuniger des Strukturwandels, sie dienen der Modernisierung der Volkswirtschaften, deren Kennzeichen zunehmend die Ausdifferenzierung des Dienstleistungsbereiches ist. Die vorliegende Studie zeigt neben einer Bestandsaufnahme der in München zu findenden Infrastruktur des Wissens auch Handlungsfelder und Strategien für die Stadt auf. Kommunen können und müssen diesen Entwicklungsprozess aktiv mitgestalten. Gerade die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft ist es, die München als Stadt des Wissens auszeichnet. München kann hier auf eine lange Tradition verweisen. Mit der Gründung der Akademie der Wissenschaften im 19. Jahrhundert, der Ansiedlung der LudwigMaximilians-Universität, der Gründung der Technischen Hochschule und des Polytechnischen Vereins in München gilt diese Stadt seit der Jahrhundertwende als Wissenschaftsstandort und steht für qualitativ hochwertige industrielle Qualitätserzeugnisse. In München finden sich eine breite produzierende Basis und eine Vielzahl an Forschungseinrichtungen. Nur ein Miteinander beider Bereiche, von Wissenschaft und Wirtschaft, kann die wirtschaftliche Prosperität des Standortes München sichern. Denn ohne den unmittelbaren Kontakt zur Wirtschaft kann sich keine innovative Produktion entwickeln, genauso, wie ohne den unmittelbaren Kontakt zur Produktion die Forschung langfristig nicht an einem Standort zu halten ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: München METHODE: Insgesamt wurden für die Karten der Broschüre 3.500 Adressen erfasst, und alle Münchner Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten am Standort bezüglich ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit befragt. Die Broschüre erhebt damit keineswegs den Anspruch einer vollständigen Darstellung und Erfassung aller wissensbasierten Einrichtungen und Unternehmen im Raum München. Sie gibt aber einen Überblick dessen, was München als Stadt des Wissens auszeichnet: die Vielzahl und Bandbreite der Einrichtungen, die privaten Forschungseinrichtungen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung der Unternehmen, das Patentcluster und das insgesamt hohe Niveau wissensbasierter Infrastruktur, das München als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort attraktiv macht. VERÖFFENTLICHUNGEN: Streit, A.v.; Schier, M.; Hafner, S.: München - Stadt des Wissens. Veröffentlichungen des Referats für Arbeit und Wirtschaft der LH München, H. 186. München 2005, 60 S. Download unter: http://www.wirtschaft-muenchen.de/publikationen/pdfs/ Stadt_des_Wissens_2005.pdf . ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landeshauptstadt München Referat für Arbeit und Wirtschaft INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geo- und Umweltwissenschaften Seminar für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37, 80333 München) KONTAKT: Streit, Anne von (Tel. 089-289-28331, Fax: 089-289-22804, e-mail: [email protected])

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[520-F] Pfeiffer, Wolfram, Dr. (Leitung): Regionales Innovationssystem Mitteldeutschland? Schlaglichter auf Strukturen, Funktionsmechanismus und Ausprägungs-/ Entwicklungsstand? INHALT: Mitteldeutschland nimmt in Bezug auf Wachstum, Beschäftigung und Innovationskraft innerhalb der ostdeutschen Wirtschaft eine besondere Stellung ein. In dem Maße wie man den Erfolg von Wirtschaftsräumen an der dort vorhandenen Innovationskraft und an den Fähigkeiten der Umsetzung von technologischen Neuerungen festmacht, rückt die Diskussion in den Analyserahmen von Innovationssystemen. Kontext/ Problemlage: Durch arbeitsteilige Verflechtungen bedingt, gewinnen Regionen und gewinnt der Wettbewerb zwischen Regionen an Bedeutung. Hierbei handelt es sich um sog. überörtliche Zusammenhänge, die sich über bestehende Verwaltungsstrukturen, Ländergrenzen und auch über Unterschiede in den durch Bundesländer gesetzten politischen Rahmenbedingungen, hinwegsetzend etablieren und entwickeln. Vor diesem Hintergrund wird es wichtiger, im regionalen Kontext zu denken und zu handeln. Das Thematisieren der Region Mitteldeutschland ist ein exemplarisches Beispiel für die konkrete Reaktion auf dieses Erfordernis. Fragestellung: Ein überregionales Denken und Handeln erfordert eine Fundierung, eine Plattform. Die haben wir in Gestalt der Theorie über regionale Innovationssysteme ausgewählt. In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, sich sowohl zu positionieren als auch einen eigenen Standpunkt zu beziehen. Die konkrete Arbeit an der (Aus)Gestaltung des Wirtschaftsraumes Mitteldeutschland erfordert darüber hinaus die Herausarbeitung von Ansatzpunkten in Gestalt von Problembereichen und Potenzialen als auch vorhandener/ sich herausgebildeter Spezifika. Teilregionen dreier Bundesländer mit den städtischen Zentren Halle/ Jena/ Leipzig eröffnen ein breites Untersuchungsfeld, das im Rahmen einer Kurzstudie "nur" in einem ersten Schritt betreten "werden konnte". Wichtig ist es, nach dem ersten einen zweiten Schritt zu gehen und das Setzen des dritten Schritts gut vorzubereiten. Ergebnisse: Etablierung eines Forschungsverbundes regionale Innovationssysteme, der durch Vertreter universitärer und außeruniversitärer Einrichtungen der drei Bundesländer getragen wird; Herausarbeitung von konkreten Ansatzpunkten für eine Kooperation der zum Wirtschaftsraum Mitteldeutschland gehörenden Teilregionen auf dem Gebiet der (BMBF-geförderten) technologischen Forschung; Herausarbeitung von konkreten Ansatzpunkten, um erste Defizite, die für jede Teilregion im Wirtschaftsraum kennzeichnend sind, in Angriff nehmen zu können; erste Beiträge zur Erfassung von Spezifika der sich im Wirtschaftsraum Mitteldeutschland vollziehenden differenzierten Entwicklungsprozesse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mitteldeutschland; Teilregionen dreier Bundesländer mit den städtischen Zentren Halle/ Jena/ Leipzig METHODE: Expertengespräche; Aufbereitung von empirischem Material; Realisierung ausgewählter komparativer Untersuchungen; Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Auffassungen zu regionalen Innovationssystemen; Erarbeitung eines Modells zum Innovationssystem VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pfeiffer, Wolfram; Bauer, Birgit; Franz, Silke: Innovationssystem Mitteldeutschland ...? Abschlussbericht. Bitterfeld/ Wolfen, Aug. 2005, 120 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Institut für Europäische Forschungen und Projekte Büro Sachsen-Anhalt (Andresenstr. 1a, 06766 Wolfen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister

A Ahrweiler, Petra 390 Aken, Jan van 439 Albert, Hans 26 Aleksandrowicz, Dariusz 1 Alesi, Bettina 251 Altrichter, Herbert 339 Amschlinger, Mario 292 Amsler, Sarah 67 Antweiler, Christoph 373 Aoyama, Miki 2 Apel, Helmut 440 Arnold, Yvonne 380 Arz de Falko, Andrea 27 Atai, Sonja 212 Atterer, Richard 365 B Baake, Pio 391 Baberowski, Jörg 68 Backhaus, Beate 428 Bagdasaryan, Nadezhda 157 Bammé, Arno 374 Barlösius, Eva 158 Barth, Jürgen 28 Barthel, Claus 441 Bartnik, Roman 392, 442 Bauer, Reinhold 491 Bauknecht, Dierk 417 Baumeler, Carmen 492 Beck-Bornholdt, Hans-Peter 5 Becker, Thomas 69 Beckert, Bernd 380 Beckmann, Volker 434 Beetz, Michael 147 Behrend, Olaf 3 Beiner, Marcus 375 Belitz, Heike 159, 429 Bellaby, Paul 362 Ben-Ari, Guy 443 Bender, Gerd 493 Bender-Junker, Birgit 213 Bengel, Jürgen 28 Benning, Axel 281 Bentler, Annette 359

Bertram, Hans 70 Bertschek, Irene 380 Beschorner, Patrick 414, 469 Besio, Cristina 29 Beuter, Isabel 304 Bialkowski, Blazej 117 Biegelbauer, Peter 444 Binder, Heike 296 Blagojevic, Marina 305 Blänkner, Reinhard 71 Blin, Jutta 278 Boeters, Stefan 160, 393 Bogner, Alexander 161, 340, 341, 342, 343 Böhler, Andreas 252 Bohler, Karl Friedrich 344 Bohnsack, Ralf 345 Böhringer, Christoph 160 Boos, Margarete 280 Bora, Alfons 494 Borcherding, Anke 226 Börner, Alexandra 417 Böschen, Stefan 445, 495 Boysen, Mathias 504 Brauer, Claudia 291 Braun-Thürmann, Holger 162 Breitscheidel, Jörg 393 Brem, Alexander 245 Brickenkamp, Rolf 118 Bröchler, Stephan 496 Brockhoff, Klas 504 Bronger, Dirk 416 Brown, Mark B. 446 Buch, Florian 214, 300 Buchheim, Hans 4 Buchinger, Birgit 306 Buchowski, Michal 163 Buchstein, Hubertus 119, 360 Bührer, Susanne 307 Bührmann, Andrea D. 72, 215 Bürger, Sandra 251 Burkhardt, Anke 308 Busche, Susanne 215

300

C Cames, Martin 417 Campbell, David F.J. 164 Caspari, Volker 436 Cendon, Eva 295 Classen, Christoph 140 Conrad, Frank 422 Conrad, Jobst 497 Coquery-Vidrovitch, Catherine Corsi, Giancarlo 166 Corti, Alessandra 29 Cramer, Stephan 51 Cremers, Katrin 409 Cuhls, Kerstin 353, 380 Curthoys, Edward 120 D D'Este, Pablo 226 Daele, Wolfgang van den 504 Dahm, J. Daniel 73 Dalhoff, Jutta 309 Dammann, Klaus 296 Decker, Michael 494 Denzel, Markus A. 121 Derboven, Wibke 255 Dietz, Juergen 448 Döbler, Thomas 380 Doetsch, Brigitte 310 Doherr, Thorsten 168, 380 Dolata, Ulrich 167 Döring, Thomas 449 Dormann, Elena 256 Dowling, Michel 427 Dreier, Volker 122 Dubben, Hans-Hermann 5 Dürr, Hans-Peter 73 Dux, Günter 6 Dvorák, Johann 123 E Eberle, Thomas S. 124 Ebert, Christa 311 Eckert, Rainer 395 Eckert, Thomas 168, 418 Edipoglu, Kerim 74 Edler, Jakob 168 Eekhof, Torsten 291 Egbers, Gitta 432 Egbert, Susanne 257

Personenregister

165

Egeln, Jürgen 233, 259, 396, 414 Eid, Michael 169 Ellrich, Lutz 376 Emdin, Christopher 30, 47 Enders, Jürgen 226 Endreß, Martin 52 Engels, Anita 170 Enskat, Sebastian 450 Epple, Moritz 75 Erber, Georg 391 Erdl, Marc Fabian 171 Esposito, Elena 172 Esser, Hartmut 53 Estermann, Josef 361 Ewen, Christoph 498 F Faaß, Timo 206 Faber, Malte 20 Fahrenberg, Jochen 173 Fait, Barbara 312 Faulstich, Peter 295 Felt, Ulrike 368 Feser, Hans-Dieter 464 Fiedler, Marina 297 Filho, Walter Leal 499 Fisch, Stefan 102, 125, 481 Fischer, Corinna 417 Fischer, Daniela 451 Fischer, Frank 500 Fischer, Robert 452 Flache, Andreas 7 Flecker, Jörg 346 Flohr, Martin 464 Flöter, Manja 258 Flynn, Rob 362 Focks, Petra 313 Fohler, Susanne 76 Franke, Bettina 77 Franzke, Astrid 314 Frensch, Richard 408 Freund, Christoph 174 Friederici, Markus R. 501 Friedewald, Michael 380 Friesenbichler, Klaus 397 Fritz, Thomas 398 Fuchs, Stephan 8 Fugmann-Heesing, Annette 432

Personenregister

G Gadenne, Volker 9 Gaese, Hartmut 252 Galembert, Claire de 78 Gamm, Gerhard 54 Gammel, Stefan 55 Gary, Christian 237 Garzón Valdés, Ernesto 453 Gaul, Jens-Peter 175 Gawrich, Andrea 126 Geiger, Martin Josef 292 Geldermann, Brigitte 295 Genov, Nikolai 79, 176 Georigieff, Peter 380 Gerhardt, Uta 80 Gerlof, Karsten 378 Gerwinn, H. 348 Geschwandtner, Ulrike 306 Gijsel, Peter de 282 Gilbert, Nigel 390 Gisler, Priska 315 Gläser, Jochen 217, 462 Glaser, Marie Antoinette 177 Gleditsch, Nils Petter 238 Gloe, Markus 127 Glombowski, Jörg 282 Gloy, Karen 10 Gmeiner, Robert 31 Gödl, Doris 306 Goertz, Lutz 298 Gorzka, Gabriele 516 Göttlich, Udo 128 Gottschalk, Sandra 233 Gotzmann, Helga 314 Graeßner, Gernot 295 Gramelsberger, Gabriele 178 Grashof, Katherina 417 Greshoff, Rainer 56, 63 Grimpe, Christoph 168, 414, 469 Groeben, Gert von der 432 Groenert, Ines 281 Groß, Sven 81 Großkraumbach, Insa 82 Groys, Boris 83 Grözinger, Gerd 218 Grunwald, Armin 454, 494 Gubitzer, Luise 316 Gulamov, Alisher 219

301

Gützkow, Frauke 455 H Häbel, Hannelore 329 Hack, Irmgard 399 Hack, Lothar 399 Haf, Herbert 32 Hafner, Sabine 519 Hagemann, Harald 391 Hagemeister, Michael 83 Hagen, Kornelia 159 Hagenah, Meike 511 Halfmann, Jost 379 Haller, Max 179 Hammerich, Kurt 77 Hanekamp, Gerd 502 Hanft, Anke 295 Hanke, Christine 84 Häring, Julia 380 Hark, Sabine 317, 318 Harkness, Janet 206 Härtel, Insa 148 Hartwig, Lydia 220 Hauck, Gerhard 85 Haum, Rüdiger 400 Heiland, Stefan 449 Heilbron, Johan 180 Heine, Christoph 259 Heinrich, Christa 260 Heinrichs, Harald 456 Heise, Saskia 184 Heitzler, Sven 391 Hellmich, Nicola 507 Hemmelrath, Bettina 181 Heneric, Oliver 418 Hennen, Leonhard 503 Hennicke, Peter 188 Henninger, Michael 261 Hentig, Hartmut von 381 Hering, Sabine 319 Hermes, Georg 441 Herzog, Barbara 181 Hess, Thomas 363 Hettlage, Robert 221 Hetzel, Andreas 54, 57 Heublein, Ulrich 262 Heukamp, Verena M. 234 Hidessen, Berit 329 Hildenbrand, Bruno 11

302

Hill, Paul 322 Hinner, Kajetan 299 Hirschauer, Stefan 182, 183 Hirschl, Bernd 401 Hitzler, Ronald 518 Hoff, Benjamin-Immanuel 382 Hoffmann, Volker 349 Hohendorf, Gerrit 86 Hohm, Hans-Jürgen 265 Hohmeyer, Olav 441 Holwegler, Bernhard 433 Holzinger, Katharina 238 Hornbostel, Stefan 184 Hörning, Karl H. 149 Hornke, Lutz F. 234 Hozumi, Toshihiko 426 Huber, Edith 402 Huber, Florian 519 Huber, Katja 479 Hübinger, Gangolf 87 Hucho, Ferdinand 504 Hülsmann, Bernhard 505 Hunck-Meiswinkel, Astrid 364 Hungenberg, Harald 231 Hüning, Lars 300 Hußmann, Heinrich 365 I Ingerfeld, Moritz 246, 422 Irawan, Evi 434 Irrek, Wolfgang 441 Irsch, Norbert 403 Iversen, Eric J. 389 J Jähne, I. 266 Janeba, Eckhard 186 Jappe, Arlette 380 Jasanoff, Sheila 366 Joas, Hans 58, 185 Johannsen, Stefan 88, 439 Johler, Reinhard 99, 104 Jokisch, Sabine 393 Jonas, Manja 404 Jongbloed, B.W.A. 226 Joss, Simon 458 Junge, Torsten 367 Jürgens, Petra 89

Personenregister

K Kaase, Max 223 Kaesler, Dirk 90 Kahlert, Heike 321 Kannonier-Finster, Waltraud 339 Karges, Rosemarie 347 Karner, Sandra 368 Karpinski, Isabella 405 Kauffeld-Monz, Martina 159 Kawalek, Jürgen 266 Kehm, Barbara M. 251 Kehr, Petra 322 Kell, Adolf 224 Kellermann, Paul 459 Kellershohn, Helmut 129 Kemnitz, Alexander 186 Kerst, Christian 259 Kersten, Katja 260 Kim, Mijung 33, 47 Kimpeler, Simone 353, 380 King, Christian 225 Kippenberg, Hans G. 91, 185 Kirschner, Stefan 88 Kittsteiner, Heinz Dieter 117 Klein, Michael 92 Kleinwächter, Claudia 460 Klesse, Christian 12 Klose, Andreas 260 Klosterhuis, H. 348 Knab, Maria 213 Knie, Andreas 162, 226, 227 Knobloch, Clemens 171 Knust, Michaela 295 Köchy, Kristian 504 Kocka, Jürgen 93 Kocyba, Hermann 411 Koenen, Elmar J. 187 Köhler, Gerd 460 Kohring, Matthias 369 Kölbel, Matthias 188 Kölsch, Meike 504 König, Karsten 308 König, Martin A. 34 Konrad, Kornelia 226 Kopitzsch, Franklin 133 Körber-Weik, Margot 228 Koschatzky, Knut 380 Koslowski, Stefan 130 Kraft, Alexandra 229

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Krämer, Walter 13 Krampen, Günter 94, 189 Kraus, Michael 287 Krause, Christina 267 Krause, Thomas 35 Krempkow, René 268, 269 Krenn, Manfred 346 Kritzinger, Sylvia 461 Kron, Thomas 59 Krüger, Hans-Peter 14 Kruse, Elke 319 Kruse, Volker 95 Kuckuk, Peter 96 Kühn, Hagen 36 Kunz, Dominik 43 Küpper, Hans-Ulrich 240 Kutinlahti, Pirjo 226 L Laitko, Hubert 131 Lamy, Ervan 511 Lang, Thorsten 270, 271, 272 Lange, Knut 406 Lange, Stefan 462 Langosch, Gunhild 213 Laskowski, Wolfgang 351 Lauermann, Manfred 97 Lauf, Edmund 190 Lauth, Bernhard 15 LaVan, Sarah-Kate 47 Lehmann, Iris 349 Lehner, Ed 30, 47 Lehner, Franz 383 Lehner, Ilse M. 347 Leicht-Scholten, Carmen 322 Lemke, Thoams 37 LeMouillour, Isabelle 295 Lentsch, Justus 446 Lenz, Michael 98 Lepicard, Etienne 86 Lerche, Thomas 261 Leutner, Detlev 132 Levidow, Les 463 Licht, Georg 168, 396, 409, 414, 418 Lieber, Susanna 89 Liening, Andreas 230, 273 Lietzmann, Hans J. 126 Lindemann, Gesa 16, 350 Lindner, Rolf 191

303

Lippe, Rudolf zur 10, 73 Litzenberger, Timo 192 Liu, Shu-Chiu 274 Lob-Hüdepohl, Andreas 38 Lobin, Henning 174 Löhlein, Heide 168, 407 Loidl-Keil, Rainer 351 Lorenz, Doris 133 Löschel, Andreas 160 Losseff-Tillmanns, Gisela 115 Lübeck, Dietrun 275, 276, 277 Lucius, Wulf D. von 193 Ludwig, Stephanie 278 Lutterer, Wolfram 134 M Macha, Hildegard 323 Mack, Philipp 231 Mackert, Jürgen 60 Macy, Michael W. 7 Mader, Hildegard 287 Mäder, Ueli 279 Maihofer, Andrea 324 Malik, Maja 370 Malottki, Christian v. 464 Marchetti, Christian 99 Markewitz, Peter 465 Marquardt, Uwe 466 Martin, Ingrid 325 Massarrat, Mohssen 188 Matousek, Jiri 507 Mattes, Anselm 419 Matthes, Jörg 302 Matthies, Hildegard 326, 435 Mayer, Karl Ulrich 232 Mayntz, Renate 61, 150 Meder, Norbert 17 Mendel, B. 194 Menke, Cornelis 18 Menz, Wolfgang 161 Mergel, Thomas 140 Meske, Werner 517 Metz-Göckel, Sigrid 327 Meyer, Margit 39, 225, 250, 395 Meyer, Martin 226 Meyer, Uli 506 Meyer, Wolfgang 195, 196 Michaelis, Peter 448 Miethe, Ingrid 213

304

Milew, Daniela 275 Miller, Annette 39 Millstone, Erik 467 Mittelstädt, Ewald 230 Mittelstraß, Jürgen 151 Mitter, Wolfgang 197 Moebius, Stephan 135 Mögerle, Ursina 302 Möller, Joachim 408 Moser, Klaus 229 Moslener, Ulf 465 Mücke, Anja 279 Müller, Andrea 280 Müller, Bettina 380 Müller, Christof 281 Müller, Constanze 282 Müller, Elisabeth 259, 409, 414 Müller-Benedict, Volker 267 Müller-Röber, Bernd 504 Münch, Ingo von 468 Munsel, Kestin 410 Müskens, Wolfgang 295 N Neckel, Sighard 411 Niefert, Michaela 414, 469 Niethammer, Lutz 136 Niketta, Reiner 283 Ninke, Lars 428 Nixdorff, Kathryn 507 Nötzold, Antje 284 Nowotny, Helga 352, 384 Nusser, Michael 438 O Oertzen, Jürgen von 353, 380 Ohnemus, Jörg 380 Oksanen, Juha 226 Otten, Arnold 285 Otto, Anne 412, 413 Oukrop, Carol E. 332 Over, Albert 428 P Paasonen, Susanna 328 Packebusch, Lutz 181 Paprotny, Carsten 273 Park, Sang-Min 259 Pascha, Werner 404, 442

Personenregister

Pasternack, Peer 198, 470, 471 Patry, Jean-Luc 354 Patzelt, Werner J. 19 Pechar, Hans 472 Pehnt, Martin 417 Peine, Alexander 508 Pellert, Ada 295 Pelzer, Christina Maria 473 Petanovitsch, Alexander 237 Peter, Lothar 100 Petermann, Thomas 503 Peters, Bernhard 40 Peters, Bettina 414, 469 Petersen, Thomas 20 Peterson, Sonja 474 Petschenka, Anke 261 Petschow, Ulrich 400, 401 Pfadenhauer, Michaela 518 Pfeiffer, Ulrich 432 Pfeiffer, Wolfram 520 Pfister, Ulrich 82 Phillips, Nelson 358 Picot, Arnold 297 Pinkau, Klaus 475 Pixner, Johann 286, 287, 288 Pöcker, Markus 441 Pohoryles, Ronald J. 476 Popoff, Aglaja 338 Potthast, Jörg 162, 226 Praetorius, Barbara 417 Prainsack, Barbara 461 Pregernig, Michael 477 Priddat, Birger P. 41 Puls, Wichard 21 Pülzl, Helga 461 Pyka, Andreas 390 Q Quaißer, Gunter 455 Quéré, Michel 226 R Rabe-Kleberg, Ursula 219 Rainfurth, Claudia 380 Rajewski, Alice 175 Rammer, Christian 233, 407, 414, 418, 469 Rapp, Silke 329 Rauber, Michael 199

Personenregister

Rauschenbach, Brigitte 330 Reckwitz, Andreas 62 Redwood, Sabi 42 Rehberg, Karl-Siegbert 289 Reich, Jens 504 Reichertz, Jo 200 Reinecke, Christiane 101 Reiß, Thomas 438 Reisz, Robert D. 290 Reith, Alexandra 295 Renn, Ortwin 478, 494 Rennings, Klaus 465 Renzi, Beatrice 201 Reuter, Julia 331 Rheinberger, Hans-Jörg 504 Ricci, Miriam 362 Rink, Dieter 479 Rippe, Klaus Peter 27 Röbbecke, Martina 202 Röbken, Heinke 295 Rödel, Malaika 371 Rodousakis, Niki 476 Roelcke, Volker 86 Roesler, Alexander 203 Ronge, Volker 480 Rosenberger, Markus 246 Rost, Jürgen 22 Roth, Wolff-Michael 46, 204 Rubart, Jens 436 Rüdiger, Axel 137 Rudloff, Wilfried 102, 481 Ruschenburg, Tina 170 Rush, Ramona R. 332 Rygl, David 415 S Saage, Richard 103 Saake, Irmhild 43 Saarmann, Susann 291 Sareiter, Jamel 15 Saretzki, Thomas 385 Sarikakis, Katharine 332 Sauer, Martin 464 Sauerborn, Klaus 464 Scantlebury, Kathryn 47 Schäfer, Sabine 333 Schaper-Rinkel, Petra 509 Scheer, Monique 104 Scheerer, Sebastian 133

305

Scheibner, Nicole 258 Scheiner, Christian 245 Scherke, Katharina 138 Scherz, Constanze 503 Schewick, Barbara van 391 Schier, Michaela 519 Schilling, Jan 234 Schimank, Uwe 63, 462 Schimpf, Elke 213 Schirmer, Janina 482 Schirra-Weirich, Liane 235 Schleife, Katrin 380 Schlögl, Peter 237 Schluchter, Wolfgang 139 Schmalz-Bruns, Rainer 119 Schmid, Michael 64 Schmidbaur, Marianne 334 Schmidt, Pascal 236 Schmidt, Tobias 407 Schmidt, Uwe 105 Schmiede, Rudi 152 Schmitz-Justen, Felix J. 205 Schnabl, Christa 355 Schnase, Alfons 65 Schneeberger, Arthur 237 Schneider, Gerald 238 Schneider, Johann 239 Schneider, Lambert 417 Schneider, Volker 510 Schneider, Wolfgang Ludwig 66 Scholl, Wolfgang 511 Scholz, Evi 206 Schön, Bettina 240 Schraudner, Martina 307 Schreyer, Markus 437 Schröter, Ursula 335 Schubert, Cornelius 506 Schui, Gabriel 94, 189 Schüller, Margot 416 Schulz, Frank 501 Schulz, Tobias 140 Schulz, Winfried 106 Schulze, Anna Dorothea 511 Schulze, Peter 464 Schumacher, Katja 417 Schumann, Olaf J. 107 Schunter-Kleemann, Susanne 316 Schüpbach, Heinz 286, 287, 288 Schwarzenberger, Astrid 262

306

Sedlacek, Peter 410 Seebold, Irmtraud 2 Segrin, Chris 108 Sellenthin, Mark O. 418 Sheikh, Sonja 207, 483 Shih, Chung-shan 44 Shinn, Terry 511 Sickinger, Harald 329 Siddiqui, A. 266 Silaeva, Viktoria 157 Simon, Dagmar 162, 226, 227 Simon, Fritz B. 23 Simon, Theresia 241 Soeffner, Hans-Georg 24 Soellner, Renate 258, 275, 276, 277 Soete, Birgit 438 Sofka, Wolfgang 418 Solty, Ingar 141 Spakowski, Nicola 109 Speer, Andreas 110 Spehl, Harald 464 Sperling, Karl 504 Spintig, Susanne 194 Spitzner, Meike 441 Stapf, Ingrid 45 Stecher, Anja 291 Stehr, Nico 111 Steinert, Erika 303 Steinweg, Svea A. 242 Sternberg, Rolf 192 Steunenberg, Bernard 238 Stichweh, Rudolf 153, 484 Stiegler, Bernd 203 Stith, Ian 46, 47 Stock, Manfred 290 Stoll, Peter-Tobias 512 Stölting, Erhard 112 Strasser, Hermann 48 Streit, Anne von 519 Stromeyer, Matthias-S. 501 Strotmann, Harald 419 Süßbrich, Ute 208 Sutter, Barbara 386 Sztumski, Wieslaw 513 T Tchalkov, Ivan 226 Teichler, Ulrich 243, 251, 295 Thiele, Ulrich 142

Personenregister

Thomas, Stefan 441 Thomas, Uwe 432 Tigges, Anja 215 Tillmann, Klaus-Jürgen 98 Tillmann, Silvia 303 Todres, Les 42 Toepel, Kathleen 159 Töngi, Claudia 279 Topp, Sascha 86 Torgersen, Helge 340, 485 Trebisz, Margorzata 311 Tröhler, Ulrich 49 Truffer, Bernhard 226 U Ullrich, Charlotte 371 Ullrich, Renate 335 Ulrich, Anne 378 Ursprung, Heinrich W. 199 V Vassileva, Mimi Ivanova 226 Venus, Theodor 143 Viehöver, Willy 357 Vogel, Hans Ulrich 387 Vogel, Ulrike 336 Vögele, Stefan 465 Vogt, Carsten 465 Voigt, Kai-Ingo 245, 246, 422 Völker, Rainer 423 vom Bruch, Rüdiger 87 Voss, Jan Peter 417 W Wächter, Christine 337 Wagner, Dieter 241 Wagner, Oliver 441 Walkenhaus, Ralf 486 Wallbaum, Holger 441 Walter, Benedikt von 363 Walter, Sascha 247 Wamser, Johannes 416 Weber, Jutta 154 Wehling, Peter 388 Weide, Alexandra 213 Weikart, Richard 50 Weingart, Marc 209 Weingart, Peter 188, 209, 446, 487 Weischenberg, Siegfried 370

Personenregister

Weischer, Christoph 25 Welkerling, Erika 115 Welpe, Isabell 297 Wender, Ingeborg 338 Wenger, Wolf 292 Wenk, Barbara 372 Wenzel, Vera 155 Weresa, Marzenna 499 Werle, Raymund 389, 406, 424 Werner, Julia 417 Werry, Claudius 248 Werwatz, Axel 429 Werz, Michael 144 Wesseler, Justus 434 Weßler, Hartmut 40 Westmeyer, Hans 145 Wetzig, Florian 401 Wex, Peter 293 Wey, Christian 391 Weyer, Johannes 51 Wieczorek, Iris 425 Wiegel, Gerd 116 Wieser, Matthias 331 Wiesner, Bernhard 368 Wild, Wolfgang 210 Wilhelm, Adalbert F.X. 205 Willemsen, Ariane 27 Willige, Janka 294 Willke, Helmut 156, 488 Winker, Gabriele 255 Wirth, Werner 302 Wiswede, Günter 211 Wittneben, Bettina 358 Wobus, Anna M. 504 Wohlauf, Gerhard 441 Wohlmuth, Karl 426 Wöhrl, Randolf 427 Wolf, Harald 382 Wolffram, Andrea 255 Wolisz, Adam 391 Wolter, Andrä 249 Wolter, Cornelia 417 Wörlen, Heike 250 Wullweber, Joscha 515 Wuttke, Heinz-Dietrich 291 Y Yun, Chunji 426

307

Z Zander, Peter 405 Zapf, Salome 286 Zawacki-Richter, Olaf 295 Zellenberg, Ulrich E. 146 Zeuner, Bodo 489 Ziegler, Andreas 407 Ziegler, Hansvolker 490 Ziegler, Meinrad 339 Ziesche, Nicole 380 Zölch, Martina 279 Zwingmann, C. 348

Sachregister

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Sachregister

A Abbrecher 255 Aberglaube 387 Absatz 412 Absolvent 243, 264, 296, 299, 301, 303, 334, 429, 430, 431 Abstraktion 60 Abwanderung 428 abweichendes Verhalten 35 Adorno, T. 123, 144 Afrika 10, 165 Aggregation 59 Aggression 94, 98 Aggressionsforschung 94 Agrarbetrieb 434 Agrarpolitik 405, 452 Agrarproduktion 456 Agrarwissenschaft 504 Akademie 248, 285 Akademiker 233, 237, 247, 263 Akademikerberuf 305 Akademikerin 303, 305 akademischer Austausch 252 Akademisierung 80, 300 Akteur 51, 53, 59, 167, 168, 215, 374, 411, 425 Aktiengesellschaft 96 Aktienmarkt 427 Aktivität 168 Akzeptanz 204, 252, 301, 329, 359, 362, 434, 500, 515 Alkoholismus 21 Alkoholkonsum 21 allein erziehender Elternteil 70, 92 allgemein bildendes Schulwesen 432, 447 allgemeine Soziologie 60, 78, 350 Alltag 24, 108, 149, 505 Alltagswissen 8, 54, 90, 149 Alpenraum 27 alte Bundesländer 127, 412, 413, 490 Alter 199 Alternative 274 Analyseverfahren 415, 449 analytische Wissenschaftstheorie 53 Anbieter 391, 441

Andenraum 252, 267 Angebotsstruktur 412 angewandte Wissenschaft 18, 90, 164, 384, 402, 468 Anlagenbau 431 Anlage-Umwelt 98 Anreizsystem 396 Anthropologie 14, 49, 69, 76, 84, 104, 163 Antike 10, 103, 155 Anwendung 359, 364, 365, 434 APEC 426 arabische Länder 74, 273 Arbeit 115, 199, 346, 353, 383, 436 Arbeiter 96 Arbeitnehmer 436 arbeitsbedingte Krankheit 21 Arbeitsbedingungen 21, 96, 100, 181, 279, 306, 377 Arbeitsbelastung 244, 278, 279 Arbeitsbeziehungen 96 Arbeitsgestaltung 181 Arbeitskampf 96 Arbeitskräftebedarf 237, 419 Arbeitskräftenachfrage 431 Arbeitslehre 115 Arbeitslosigkeit 394, 433 Arbeitsmarkt 199, 251, 302, 303, 436, 437 Arbeitsmarktentwicklung 394 Arbeitsmarktpolitik 316, 351, 394 Arbeitsmethode 45 Arbeitsorganisation 279, 377, 383, 434 Arbeitsplatz 377, 441 Arbeitsplatzwechsel 409 Arbeitsteilung 346 Arbeitsuche 303 Arbeitsvermittlung 303 Arbeitswelt 353, 377 Arbeitswissenschaft 307 Arbeitszufriedenheit 269 Arendt, H. 119, 120 Argumentation 40, 134 Aristoteles 15 Artefakt 21, 76 Arzt 36, 72, 244, 257 Arzt-Patient-Beziehung 36, 41, 257

310

Asien

32, 74, 109, 161, 164, 201, 273, 387, 392, 404, 414, 416, 425, 426, 434, 443 Assessment-Center 286 Assimilation 85 Assistent 301 Ästhetik 65, 123 Attentat 439 audiovisuelle Medien 380 Aufklärungszeitalter 330 Aufnahmeprüfung 286 Auftragsforschung 397, 462 Ausbildung 213, 244, 250, 267, 285, 300 Ausbildungseinrichtung 285 Ausbildungsförderung 236, 394 Ausbildungssystem 447 Ausdruckspsychologie 14 Ausland 253, 264, 397 Ausländer 109, 287, 428 Auslandsinvestition 416 Auslandstätigkeit 428 Außenhandel 401, 474 Außenpolitik 126, 450 außeruniversitäre Forschung 202, 492 Ausstellung 372 Australien 272 Auswirkung 167, 226, 319, 346, 377, 380, 436, 439, 441, 513 Autonomie 248, 269, 375, 473 Autopoiesis 23 Autor 170 B Bachelor 77, 239, 251, 262, 264, 283, 289, 293, 294, 300, 301, 319, 455, 460 Baden-Württemberg 220, 261, 286, 287, 329, 349, 380, 419 Baltikum 499, 517 Bank 426 Bedarf 266, 301, 365 Bedarfsanalyse 261, 266, 440 Bedürfnis 279, 297 Befragung 201, 206 Begabung 98 Begleitstudium 295 Begriffsbildung 60, 63, 144, 298 Behinderter 50 Belgien 125 Benchmarking 229, 418

Sachregister

Benutzer 51, 440 Beobachtung 69, 201 Beratung 275, 342, 440, 456, 483 Beratungsmethode 478 Beratungsstelle 440 Bergbau 491 Berichterstattung 40, 369 Beruf 281, 435 berufliche Integration 303, 351 beruflicher Aufstieg 301, 309, 428, 435 berufliche Rehabilitation 348 berufliche Reintegration 348 berufliche Selbständigkeit 247 berufliches Selbstverständnis 285 berufliche Weiterbildung 430, 432, 447, 460 Berufsanfänger 301 Berufsaussicht 301, 334, 428, 430, 431, 432 Berufsberatung 313, 430 Berufsbild 405 berufsbildendes Schulwesen 447 Berufsbildung 359, 432, 447 Berufsbildungspolitik 394, 432, 447 Berufseinmündung 301, 319, 430 Berufserfahrung 431 Berufserfolg 337 Berufsfeld 319, 332 Berufsmobilität 409 Berufsnachwuchs 237, 297, 302, 306, 314, 322, 338 Berufsorientierung 348 Berufspraxis 264 Berufsrolle 332 Berufssituation 296, 305 berufstätige Frau 70, 309 Berufsverband 124, 195, 196 Berufsverlauf 108, 117, 197, 199, 238, 296, 302, 306, 309, 326, 336, 435 Berufswahl 313 Besatzungsmacht 80 Besatzungszone 80 Beschaffung 422 Beschäftigtenstruktur 412 Beschäftigung 302, 441 Beschäftigungseffekt 397, 433, 436, 437, 438, 464 Beschäftigungsentwicklung 233, 394, 397, 412, 436

Sachregister

Beschäftigungsfähigkeit 300, 301, 334 Beschäftigungsförderung 351 Beschäftigungsgesellschaft 351 Beschäftigungspolitik 398, 457 besetztes Gebiet 117 Best Practice 444 Betreuung 483 Betrieb 447 Betriebsgröße 419 Betriebsgründung 245 Betriebswirtschaft 297 Betriebswirtschaftslehre 297 Betrug 161 Beurteilung 182, 183 Beurteilungskriterium 158 Bevölkerung 500 Bevölkerungsentwicklung 101, 469 Bevölkerungspolitik 101 Bevölkerungsverluste 101 Bewerbung 286 Bewertung 160, 172, 182, 217, 230, 234, 246, 345, 385, 440 Bibliographie 199 Bibliothek 241 Bibliothekswesen 192 Bildung 17, 236, 248, 312, 319, 353, 398, 401, 432 Bildungsabschluss 278, 447 Bildungsangebot 214, 252, 258, 260, 263, 266, 291, 295, 303 Bildungsbeteiligung 186, 460 Bildungschance 270, 319, 432 Bildungseinrichtung 236, 285 Bildungsexpansion 290 Bildungsforschung 17, 319 Bildungsinvestition 236, 271, 272, 457 Bildungsmobilität 264 Bildungsmotivation 263 Bildungsniveau 186 Bildungsökonomie 413 Bildungsplanung 269 Bildungspolitik 77, 98, 223, 249, 251, 253, 269, 271, 272, 293, 432, 447, 486, 489 Bildungsreform 77, 95, 102, 112, 238, 251, 289, 432, 466, 486 Bildungsstatistik 236 Bildungswesen 102, 228, 232, 253, 263, 269, 432, 489 Bildungsziel 300, 459

311

Bindung 288 Binnenmarkt 398 Biochemie 456 Bioethik 27, 31, 32, 86, 161, 310, 343 Biographie 143, 197 Biologie 10, 69, 98, 431, 504 biologische Waffe 88, 439, 507 Biologismus 65 Biomedizin 28, 31, 32, 86, 161, 341, 367, 371 Biopolitik 37, 83, 342, 378 Biotechnik 27, 32, 39, 154, 364, 382, 390, 406, 424, 425, 431, 497, 504, 512 Biowissenschaft 342, 439 Bologna-Prozess 215, 239, 249, 251, 293, 294, 300, 486 Bourdieu, P. 85, 97, 148, 179 Brain Drain 428 Brandenburg 382 Brasilien 252 Bremen 96, 218 Buddhismus 10 Budget 222, 471 Bulgarien 517 Bundesland 480 Bundesregierung 127, 440 Bundesrepublik Jugoslawien 517 Bundestag 446 Bund-Länder-Beziehung 186 Bündnis 90/ Die Grünen 495 Bürger 31, 386, 458, 503 Bürgerbeteiligung 366, 367, 386 bürgerliche Gesellschaft 119 Bürgerliches Gesetzbuch 312 Bürokratie 419, 443 C Cassirer, E. 24, 155 CATI 194 Chancengleichheit 186, 270, 316 Chaos 23 Chemie 140, 456 Chemieberuf 431 chemische Industrie 431, 435 chemische Waffe 507 Chile 252 China 109, 387, 416 College 135 Computer 7, 356, 376, 492, 513

312

computerunterstützter Unterricht 432 computervermittelte Kommunikation 157, 280, 376 Controlling 156, 231 Cultural Studies Approach 71, 191 Curriculum 267 Curriculumentwicklung 254 D DAAD 252 Dahrendorf, R. 95 Dänemark 262 Darlehen 271 Darwin, C. 50 Darwinismus 50 Daten 178 Datenbank 94, 371 Datendokumentation 206 Datenerfassung 206 Datengewinnung 25, 201, 206, 307 Datenverarbeitung 206 DDR 88, 89, 97, 126, 127, 131, 140, 335 DDR-Forschung 335 Deduktion 52, 64 Definition 28 Deliberation 500 Demographie 101 demographische Alterung 214 demographische Faktoren 214, 394 Demokratie 44, 80, 103, 119, 126, 146, 366, 445, 475, 484, 488 Demokratieverständnis 386 Demokratisierung 352, 366, 487 Denken 6, 120, 330 Deregulierung 391, 486 Derrida, J. 57 Descartes, R. 330 deskriptive Statistik 13, 258 Determinanten 61, 412, 478 Deutsche Gesellschaft für Soziologie 112, 289 Deutscher 117 deutscher Sprachraum 106, 215 Deutsches Kaiserreich 133 Deutung 198 Dezentralisation 417 Dezisionismus 467 Diagnose 3, 35, 518

Sachregister

Diagnostik 37, 118, 132, 145, 169, 173, 342 Dialektik 14 Didaktik 268, 280, 372, 381 Dienstleistung 380, 398, 401, 412, 419, 430, 441, 469 Differenzierung 12, 376 Diffusion 391, 407, 417, 425, 433, 434, 474 Digitalisierung 174, 241, 360, 510 Dilthey, W. 136 Direktinvestition 404, 474 Diskriminierung 312, 435 Diskurs 14, 19, 37, 43, 72, 76, 82, 84, 86, 98, 135, 157, 180, 298, 355, 357, 367, 411, 478, 489, 518 Diskussion 98 Distinktion 144 Dokumentation 345 Drittes Reich 50, 115, 125, 133 Dritte Welt 515 duales System 447 Durkheim, E. 100, 135 E EDV 430 Effektivität 414, 511 Effizienzanalyse 222 EG 473 Ehrenamt 360 Eigentumsrecht 406 Einfluss 205, 247, 448, 453, 481 Einkommen 301, 394 Einstellungsänderung 257, 329, 359 Einstellungsbildung 257 Eisenbahn 491 Electronic Business 356 Electronic Learning 252, 258, 261, 266, 273, 284, 432 Electronic Publishing 204 Elektrizitätswirtschaft 417 elektronische Medien 204 elektronischer Handel 398 Elite 103, 186, 198 Emanzipation 312 Embryo 28 Emergenz 53, 63 Emigration 144 Emission 474

Sachregister

Empirie 15, 16 empirische Forschung 9, 12, 15, 25, 30, 42, 150 empirische Sozialforschung 9, 11, 12, 21, 22, 25, 112, 430, 505 Energie 160, 307, 401, 441 Energieeinsparung 441 Energieerzeugung 441 Energiepolitik 160, 441, 465, 474 Energietechnik 411, 417, 465 Energieträger 362, 393, 417 Energieversorgung 32, 393 Energiewirtschaft 411, 417 Engagement 386 Enquete 446 Entgrenzung 384 Entscheidung 51, 247, 292, 385, 411, 477, 488 Entscheidungsfindung 31, 340, 343, 357, 385, 386, 445, 463, 477, 485 Entscheidungshilfe 246, 313 Entscheidungskriterium 286, 465 Entscheidungsprozess 292, 411, 484 Entscheidungsträger 411 Entsorgung 500 Entstaatlichung 470, 486, 510 Entwicklungsland 67, 74, 109, 201, 252, 267, 273, 387, 398, 404, 416, 434, 453, 474, 517 Erfahrung 144, 247 Erfolgskontrolle 351 Erkenntnis 8, 15, 75, 141 Erkenntnisinteresse 104, 130, 224 Erkenntnistheorie 2, 3, 6, 12, 15, 63, 65, 111, 310 Erklärung 52, 53, 59, 60, 61, 63, 64, 90 erneuerbare Energie 393, 401, 417 Erster Weltkrieg 99, 104 Erwerbstätigkeit 303 Erzieher 460 Erziehungswissenschaft 17, 30, 98, 196, 197, 224, 339, 354 Estland 517 Ethik 65, 73, 107, 120, 139, 161, 340, 343, 357, 367, 378 ethnische Herkunft 197 Ethnizität 79 Ethnographie 99, 104, 208 Ethnologie 68, 104, 201, 373

313

Ethnomethodologie 182 EU 126, 219, 221, 236, 249, 253, 316, 333, 398, 405, 408, 418, 443, 447, 452, 457, 459, 469, 476, 482, 483 EU-Beitritt 175 EU-Erweiterung 457, 476 EU-Politik 160, 304, 418, 440, 451, 457, 463, 473, 485 Europa 71, 99, 126, 144, 163, 179, 226, 238, 290, 305, 309, 311, 414, 418, 436, 451, 456, 463, 499, 509, 516, 517 europäische Integration 126, 221, 253, 408, 447, 473 Europäische Kommission 463 Europäischer Strukturfonds 394 Europäisches Recht 473 Europäisierung 243, 486 EU-Staat 164, 215, 473, 499 Euthanasie 40, 86 Evaluation 17, 158, 182, 184, 192, 196, 202, 235, 243, 258, 275, 338, 345, 400, 455, 462, 472 Evolution 23, 50 Evolutionstheorie 50, 65 Exil 120, 128, 144 Exklusion 100 Experiment 164 Experte 29, 31, 41, 340, 341, 342, 357, 366, 367, 384, 385, 445, 456, 477, 481, 485, 487, 503 Expertenbefragung 342 Export 401

304, 426, 473,

452, 219, 334, 467, 249,

195, 282,

352, 452,

F Fachdidaktik 268 Fachhochschule 213, 239, 265, 278, 308, 455, 460 Fachkraft 419 fachliche Kommunikation 174 Fachliteratur 94, 118, 132, 145, 169, 173, 187 Fachwissen 176, 210, 300, 349, 367, 384, 385, 430 Falsifikation 9, 15 Familie 70, 92, 189 Familie-Beruf 306 Familienplanung 50

314

Familienpolitik 32, 394 Familiensoziologie 92, 105 Faschismus 116, 119, 129 FDP 127 Feldforschung 201, 206 Feminismus 79, 148, 154, 310, 311, 316, 317, 318, 327, 336, 355 Fernstudium 252 Figuration 167 finanzielle Situation 218 Finanzierung 164, 165, 166, 175, 186, 214, 220, 228, 236, 238, 269, 368, 403, 419, 426, 432, 457, 460, 462, 465, 472, 490 Finnland 263, 460 Flexibilität 181, 365 Föderalismus 272, 460 Folgen 235, 270, 297, 350, 466 Förderung 80, 216, 237, 253, 261, 303, 314, 316, 325, 348, 394, 451, 460 Förderungsprogramm 418, 473 Formalisierung 122 Forschungsansatz 11, 19, 25, 34, 37, 47, 76, 84, 121, 130, 134, 180, 182, 191, 307, 331, 345, 449 Forschungsbericht 201 Forschungsdefizit 169, 201, 238, 335, 355 Forschungsdokumentation 201 Forschungseinrichtung 162, 165, 170, 192, 202, 207, 226, 227, 230, 245, 307, 309, 335, 382, 397, 438, 457, 460, 476, 492, 511, 520 Forschungsergebnis 184, 206, 335, 348, 361, 405 Forschungsfreiheit 462, 473, 476 Forschungsgegenstand 58, 93, 104, 128, 143, 173, 206, 210, 373 Forschungspersonal 217, 397, 457, 490 Forschungsplanung 207, 444, 457, 476 Forschungspolitik 124, 158, 159, 164, 168, 175, 202, 207, 304, 333, 382, 394, 414, 418 Forschungspraxis 19, 25, 75, 93, 201, 206, 210, 335, 449, 476, 479, 490 Forschungsprojekt 201, 307, 348, 462, 479, 490 Forschungsprozess 46, 184, 217, 361 Forschungsreaktivität 238 Forschungsschwerpunkt 127, 173, 373

Sachregister

Forschungsstand 79, 100, 189, 238, 369, 507 Forschungsumsetzung 206, 227, 339, 348, 351, 354, 403, 405, 413, 419, 429, 449, 479, 490, 504 Forschung und Entwicklung 164, 175, 181, 236, 237, 301, 302, 380, 429, 430, 431, 433, 435, 438, 442, 443, 444, 457, 465, 469, 476, 499, 504, 507, 508, 511, 519 Fortschritt 8, 27, 408 Foucault, M. 37, 57, 68, 84 Fragebogen 206 Frankreich 78, 100, 125, 135, 165, 179, 226, 251, 263, 330, 405, 460, 511 Französische Revolution 330 Frau 32, 69, 72, 201, 304, 305, 306, 309, 310, 312, 314, 316, 319, 322, 323, 325, 327, 328, 330, 332, 334, 335, 336, 337, 435 Frauenbeauftragte 327 Frauenbewegung 316 Frauenbild 311, 335, 435 Frauenerwerbstätigkeit 72, 309, 332, 435 Frauenförderung 303, 304, 306, 307, 309, 313, 314, 322, 326, 327, 338, 455 Frauenforschung 215, 316, 318, 320, 321, 327, 334, 335, 336, 355 Frauenpolitik 316, 325, 333, 355 Freiheit 248 Freizeit 353 Fremdkapital 419 Führungskraft 279 Führungsposition 159, 325, 392 Führungsstil 323 funktionale Differenzierung 97, 180, 185, 370, 484 Funktionalismus 63, 66 Funktionswandel 187, 204 Fürsorge 115 G GATS 398 Gebühr 270 Gefährdung 507 Gegenwart 349 Gehalt 238, 309 Geisteswissenschaft 1, 109, 136, 242 geisteswissenschaftlicher Beruf 198, 430

Sachregister

geistiges Eigentum 406, 424 Gemeinde 479 Gemeinschaft 107, 205 Gemeinschaftsaufgaben 394 Gemeinwohl 34 Gender Mainstreaming 303, 304, 308, 316, 319, 333, 338, 355 Generation 97, 136 Genetik 28, 50, 134, 341, 342, 371, 512 genetischer Test 341, 342, 388, 504 Genforschung 40 Gentechnologie 27, 37, 40, 343, 368, 382, 445, 463, 473, 485, 495, 497, 504, 511, 518 Gerechtigkeit 44, 107, 355 Geschichtsbewusstsein 116 Geschichtsphilosophie 68, 119, 141 Geschichtsschreibung 68, 93, 165 Geschichtswissenschaft 71, 93, 116, 129, 140, 165 Geschlecht 49, 69, 321, 326, 328, 329, 355 Geschlechterforschung 215, 312, 315, 316, 318, 320, 321, 324, 331, 334, 336 Geschlechterpolitik 307, 315 Geschlechterverhältnis 312, 323, 335, 371 Geschlechterverteilung 323 Geschlechtsrolle 72, 316, 325 geschlechtsspezifische Faktoren 98, 247, 255, 304, 307, 316, 319, 323, 328, 329, 330 Gesellschaft 6, 35, 48, 52, 53, 61, 62, 63, 79, 87, 90, 107, 108, 112, 123, 149, 150, 152, 221, 350, 369, 374, 376, 379, 380, 381, 384, 388, 494, 496, 510, 511 gesellschaftliches Bewusstsein 147 Gesellschaftsbild 73 Gesellschaftskritik 100, 179 Gesellschaftsordnung 7, 26, 34, 58, 72, 149 Gesellschaftstheorie 123, 147, 350, 378 Gesetz 52, 61, 439 Gesetzgebung 253 gesetzliche Regelung 512 Gespräch 345 Gesprächsanalyse 30, 33, 46, 47 gestaltender Beruf 337 Gesundheit 35, 108, 353 Gesundheitspolitik 394, 485

315

Gesundheitsversorgung 36 Gesundheitswesen 35, 36, 41 Gesundheitswirtschaft 382 GEW 239, 455 Gewaltbereitschaft 94 Gewerkschaftspolitik 455 Gewinn 226, 504 Glaube 74, 78, 91 Glaubwürdigkeit 45 Gleichbehandlung 309, 316 Gleichberechtigung 309, 312, 316, 323, 329, 330 Gleichgewichtsmodell 205 Gleichheit 355 Gleichstellung 304, 308, 315, 325, 332, 333, 355, 455 Gleichstellungsstelle 315 Globalisierung 2, 71, 79, 93, 170, 176, 248, 398, 426, 494, 510, 512 Glück 34, 107 Governance 41, 220, 367, 458, 470, 488, 496, 502 Gramsci, A. 85 Griechenland 10 Großbetrieb 403 Großbritannien 94, 179, 189, 226, 251, 262, 263, 269, 272, 390, 458, 472, 499 Großforschung 392 Großtechnologie 500 Grundgesetz 473 Grundlagenforschung 18, 164, 402, 439, 504 Grundrecht 473 Gruppe 511 Gutachten 31, 340, 352, 357, 385, 456, 463, 477, 485, 488 H Habermas, J. 44, 85 Habitus 158, 177 Hafen 96 Hafenarbeiter 96 Hamburg 138, 218, 255 Handlung 58, 73, 75, 149, 203, 339, 345, 350 Handlungsfähigkeit 339, 494, 496 Handlungsorientierung 59, 64, 350, 376, 385, 478, 494, 496, 498

316

Handlungsspielraum 57, 64, 149, 494, 496, 498 Handlungstheorie 52, 53, 57, 58, 59, 63, 64, 122, 139, 185, 224, 350 Hans-Böckler-Stiftung 455 Hardware 380 Haushaltskonsolidierung 471 Haushaltspolitik 316, 471 Hegel, G. 57, 68, 119, 142 Heidegger, M. 10, 136 Heilpädagogik 115 Herausgeber 132 Hermeneutik 3, 10, 11, 14, 24, 68, 345 Herrschaft 37, 69 Herrschaftsform 103 Historiker 117 historische Analyse 84 historische Sozialforschung 130, 180 Historismus 68, 130 Hitler, A. 50 hoch Qualifizierter 181, 460 Hochschulbildung 221, 232, 236, 237, 260, 290, 294 Hochschuldidaktik 254, 276, 277 Hochschule 77, 80, 95, 106, 112, 117, 137, 138, 140, 143, 153, 171, 177, 186, 192, 198, 306, 308, 314, 316, 317, 320, 325, 329, 382, 429, 430, 431, 455, 460, 461, 462, 464, 466, 470, 480, 486, 492, 516 Hochschulforschung 164, 198, 216, 226, 232, 238, 242, 269, 412, 460, 476, 486, 492 Hochschulgründung 138, 213 Hochschullehrer 242, 269, 276, 277, 280, 293, 294, 297, 319, 322, 336, 428, 503 Hochschulpolitik 112, 119, 124, 126, 213, 214, 216, 220, 221, 223, 228, 230, 232, 235, 239, 242, 243, 248, 249, 251, 253, 259, 264, 269, 271, 272, 289, 290, 293, 294, 300, 308, 316, 319, 321, 327, 382, 394, 432, 447, 455, 459, 460, 461, 466, 470, 471, 472, 480, 486, 489, 516 Hochschulprüfung 232 Hochschulverwaltung 137, 229, 308, 470 Hochschulwesen 109, 214, 219, 222, 228, 230, 232, 236, 239, 243, 251, 269, 293, 295, 432, 447, 455, 460, 470, 486

Sachregister

Hochschulzugang 72, 232, 286, 460 Hochtechnologie 390, 412, 421, 427, 504, 511 Hongkong 109 Humanismus 58 Humankapital 396, 412, 413, 432, 464 Humboldt, W. 248 Hume, D. 15 Hypothese 52 Hypothesenprüfung 18 I Idealismus 130 Ideengeschichte 15, 91, 110, 119, 330 Identifikation 288 Identität 49, 62, 176, 191, 328, 331 Ideologie 24, 50, 65, 129, 197 Ideologiekritik 65, 136 Image 234 Implementation 167, 215, 235, 261, 278, 308, 314, 478 Indien 201, 416 Indikator 405, 449, 479, 504 Indikatorenbildung 429, 469 Indikatorenforschung 449 Indikatorensystem 218, 449, 479 Individualisierung 48 Individualität 49, 64 Individuum 34, 53, 108, 141, 374, 494, 511 Induktion 9, 15 Industrie 39, 325, 399, 438, 457 Industrieforschung 164, 326, 508 Industriegesellschaft 510 Industrieproduktion 346 Industriesoziologie 79 Industriezweig 469 Informatik 431 Information 10, 23, 241, 286, 301, 437, 440, 449 Informationsaustausch 421 Informationsdienst 365, 420 Informationsgesellschaft 111, 383, 402 Informationsgewinnung 157 Informationsmanagement 519 Informationssystem 287, 365, 414 Informationstechnik 356, 389, 391, 406, 412, 413, 424, 438

Sachregister

Informationstechnologie 54, 152, 261, 273, 307, 346, 353, 437, 492 Informationsverarbeitung 211 Informationswirtschaft 282, 316, 430 informelle Kommunikation 183 Infrastruktur 394, 519 Ingenieurwissenschaft 255, 259, 294, 322, 412, 460 Initiation 177 Inklusion 153 Innovation 167, 176, 226, 237, 314, 364, 383, 433, 434, 438, 444, 448, 474, 491, 497, 499, 501, 508, 509, 511, 512, 520 Innovationsfähigkeit 297, 403, 416, 429, 444, 476 Innovationsforschung 380, 444 Innovationspolitik 159, 382, 394, 418, 429, 444, 499 Innovationspotential 307, 382, 391, 396, 403, 429, 465 Input-Output-Analyse 433 Institutionalisierung 31, 78, 80, 95, 99, 112, 137, 215, 269, 315, 318, 320, 475, 487, 493 institutionelle Faktoren 127, 226, 461, 496 institutioneller Wandel 167, 297, 358, 424 Instrumentalisierung 72 Integration 56 Intellektueller 135 Intelligenz 98 Interaktion 14, 16, 51, 59, 63, 64, 66, 280, 345, 366, 493 Interdependenz 51, 55, 82, 102, 108, 123, 172, 224, 281, 368, 369, 370, 408, 462, 464 interdisziplinäre Forschung 81, 130, 151, 165, 180, 210, 224, 315, 402, 475, 478 Interdisziplinarität 58, 81, 91, 106, 148, 154, 176, 185, 209, 224, 315, 317, 318, 320, 321, 324, 361 Interesse 99, 453 Interessengruppe 364, 510 Interessenkonflikt 36, 45 Interessenlage 279 Interessenorientierung 122 Interessenpolitik 122 interkulturelle Faktoren 2, 120, 274 interkulturelle Kommunikation 2, 252

317

interkulturelle Kompetenz 256 interkultureller Vergleich 311 intermediäre Organisation 401 internationale Anerkennung 447 internationale Beziehungen 126, 507 internationale Organisation 389 internationale Politik 126 internationaler Vergleich 86, 106, 125, 219, 222, 236, 263, 267, 332, 351, 392, 407, 414, 418, 425, 429, 436, 442, 511 internationaler Wettbewerb 382, 396, 407, 438 internationale Verflechtung 87 internationale Wirtschaftsbeziehungen 426 internationale Zusammenarbeit 170, 243, 397, 415, 426 Internationalisierung 79, 109, 120, 168, 243, 253, 297, 399, 401, 510, 512 Internet 157, 167, 170, 174, 195, 196, 207, 286, 328, 356, 365, 391, 510 Interpretation 24, 357, 518 Intersubjektivität 12 Investition 175, 394, 424, 469 Iran 74 Islam 74 Islamismus 74 Island 371 Israel 443 IT-Branche 346, 380, 438, 499 J Japan 164, 392, 414, 425, 426 Job Sharing 279 Jordanien 273 Journalismus 45, 369, 370, 373 Journalist 45 Jugendlicher 313, 394 Jugendpolitik 394 Jurist 468 K Kanada 262, 263, 414, 500 Kant, I. 27, 44, 139 Kapital 403 Kapitalismus 34, 100, 152 Karibischer Raum 267 Karriere 117, 296, 302, 306, 321, 323, 325, 326, 336, 435, 468

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katholische Soziallehre 38 kaufmännischer Beruf 301 Kausalanalyse 61 Kausalität 52, 61, 66 Kernenergie 500 Kindergarten 432 Kirche 213 kirchliche Organisation 213 Kirgistan 67 Klassengesellschaft 179 Klassifikation 447 Kleinbetrieb 403, 423, 499 Klima 160, 358, 474 Klimaschutz 393, 441, 474 Kognition 330, 359 kognitive Faktoren 191, 376 kollektive Identität 119 Kolonialismus 120, 331 Kommerzialisierung 36 Kommission 29, 48, 456 Kommunalpolitik 500 Kommunikation 14, 23, 43, 66, 174, 201, 209, 212, 379, 383, 449, 484, 503 Kommunikationsbarriere 201 Kommunikationsforschung 106, 108, 128, 143, 190, 298, 332 Kommunikationsmedien 379, 519 Kommunikationsmittel 113 Kommunikationsstörung 280 Kommunikationssystem 166, 240 Kommunikationstechnologie 261, 273, 307, 353, 356, 380, 389, 424, 425, 437 Kommunikationstheorie 298 Kommunikationsverhalten 166 Kommunikationswissenschaft 106, 108, 128, 143, 190, 298, 302 Kommunikationswissenschaftler 190 kommunikative Kompetenz 430 Kommunismus 83, 97, 163 Komplexität 16, 23, 62, 66, 79, 384 Konflikt 45, 511, 512 Konfliktbewältigung 73 Konfliktlösung 498 Konfliktregelung 27, 498, 511 König, R. 92, 95, 105 Konservatismus 129, 146 Konstruktion 343, 379 Konstruktivismus 6, 11, 23, 25, 35, 44, 84, 85

Sachregister

Kontextanalyse 449 Kontingenz 16, 62, 66, 79 Kontinuität 176 Kontrolle 287 Kontrollsystem 172 Konvergenz 408 Konzern 399 Kooperation 151, 167, 242, 252, 291, 383, 405, 412, 460, 476, 503, 520 Kooperationsbereitschaft 242 Kooperationsform 242 Körper 14, 72, 84, 328, 379 Kosmopolitismus 30 Kosten 222, 271, 422, 474 Kostenentwicklung 393 Kostenfaktor 41 Kostensenkung 41 Kostenstruktur 271 Kraftfahrzeug 353, 491 Kraftfahrzeugindustrie 167, 399, 422 Krankenhaus 244 Krankheit 35, 452 Kreativität 209 Krieg 73, 120 Kriegsgefangener 104 Kriminologie 133 Krise 100, 145, 148, 187, 452 Kritikfähigkeit 513 Kritischer Rationalismus 9 Kritische Theorie 128, 144 Kuba 267 Kuhn, T. 15, 97, 508 Kultur 65, 71, 85, 134, 135, 331, 373, 430 Kulturanthropologie 85, 191, 208 kulturelle Beziehungen 201, 453 kulturelle Faktoren 10, 154, 201, 332, 376, 491 kulturelle Identität 144 Kulturindustrie 128 Kulturkritik 144 Kulturwissenschaft 1, 71, 154, 155, 294 Kunde 229 Kundenorientierung 229, 413, 432 Kunst 54 Kunstgeschichte 138 Kybernetik 23 L Labor 208

Sachregister

Laie 31, 352, 386 Lakatos, I. 15 Landespolitik 213, 308, 471 ländlicher Raum 394, 405 Landnutzung 498 Landwirt 349, 405 Landwirtschaft 121, 349, 405, 434, 504 Lateinamerika 252, 267, 453 Lebensbedingungen 306 lebenslanges Lernen 214, 253, 300, 432, 460 Lebenslauf 199, 336 Lebensmittel 452 Lebensqualität 108 Lebensstandard 96, 394 Legitimation 90, 103, 343, 357, 386, 445, 458, 463, 467, 487, 502 Legitimität 389 Lehre 248, 252, 276 Lehrer 46, 460 Lehrmethode 300 Lehrpersonal 238, 242, 279 Lehrprogramm 191 Lehrveranstaltung 216, 244, 252, 255, 257, 277, 292 Leistungsanreiz 269 Leistungsbewertung 192, 217, 269, 300 Leistungsfähigkeit 159, 192, 396, 407, 488 Leistungsnorm 278 Leistungsorientierung 228 Leistungsvergleich 190, 222, 278 Leitbild 223, 355, 472 leitender Angestellter 435 Lernen 73, 266, 274, 276, 277, 278, 374, 444 lernende Organisation 383 Lerninhalt 300, 447 Lernmethode 255, 300, 444 Lernprozess 185, 280, 359 Lettland 499, 517 Liberalisierung 398, 417 Liberalismus 137 Liebe 328 Linguistik 294 Litauen 517 Literatur 55, 83, 120, 141, 373 Literaturwissenschaft 177 Logik 4, 15, 19 Logistik 51

319

Lohnhöhe 236, 309 Lohnunterschied 436 Luckmann, T. 24 Luhmann, N. 52, 53, 56, 66, 203, 376 Lyotard, J. 57 M Machiavelli, N. 122 Machiavellismus 122 Macht 10, 12, 54, 57, 67, 69, 75, 135, 152, 323, 399, 402, 468, 477 Mädchen 32, 313 Makroebene 59, 61, 63 Makroökonomie 433 Makrosoziologie 150 Malaysia 74, 404 Management 194, 228, 308, 392, 405, 422, 467, 470, 486 Manager 234 Mann 69, 306, 316, 435 Mannheim, K. 136 Marketing 212, 225, 301, 344 Marketingpolitik 225 Markt 193, 380, 395, 406, 412, 417, 427 Marktanteil 193, 395 Markterschließung 395, 401 Marktforschung 194, 430 Marktmechanismus 489 Marktorientierung 459, 489 Marktstellung 395 Marxismus 67, 68, 97, 116, 131 Marxismus-Leninismus 97, 140 Maschine 82, 513 Massenkommunikation 128 Massenkultur 128 Massenmedien 29, 45, 116, 376 Master 77, 239, 251, 252, 262, 289, 293, 294, 300, 301, 319, 455, 460 Mathematik 294 mathematische Methode 13, 155 Mecklenburg-Vorpommern 218, 222 Medien 171, 191, 208, 363, 373, 379, 380 Mediengesellschaft 373, 376 Medienkompetenz 207, 280 Medienkonzentration 193 Medienökonomie 380 Medientechnik 376 Medienwirtschaft 332, 363, 365, 430

320

Medizin 5, 28, 29, 36, 37, 41, 49, 69, 72, 86, 244, 257, 309, 341, 342, 343, 357, 382, 388, 452 medizinische Faktoren 41 medizinische Rehabilitation 348 medizinische Versorgung 36, 41 Medizintechnik 504 Mehrebenenanalyse 70, 92 Meinungsfreiheit 45 Mensch 49, 51, 53, 58, 82, 134, 513 Menschenbild 28, 134 Menschenrechte 32 Menschheit 83 Mensch-Maschine-System 54, 57, 76, 513 Mentoring 287, 314, 322, 338 Merkantilismus 137 Merton, R. 60, 61, 257 Messtheorie 22 Messung 15, 22, 169, 184, 192, 260 Metaphysik 130 Methode 150, 258, 307, 316, 423, 506 Methodenlehre 258 Methodenvergleich 56, 506 Methodik 217, 479 Methodologie 9, 19, 60, 61, 63, 64, 66, 84, 211, 506 methodologischer Individualismus 7, 53, 107 Mexiko 267 Migration 120, 331 Mikroebene 59, 63 Mikrosoziologie 211 Mikrotechnik 493 Militarismus 50 Mitarbeiter 234, 409 Mitbestimmung 386 Mittelalter 155 Mittelamerika 267 Mittelbetrieb 403, 423 Mitteleuropa 305, 499, 517 Mittelstand 394, 403 Mobilfunk 391 Mobilität 253, 293, 338 Modellentwicklung 7, 160 Moderne 6, 10, 38, 57, 62, 71, 78, 123, 311, 331, 388 Modernisierung 102 Modularisierung 260, 300, 319, 460

Sachregister

Moral

29, 36, 37, 40, 50, 122, 343, 355, 357, 367 Motivation 247, 334, 338 multikulturelle Gesellschaft 79 Multimedia 320 multinationales Unternehmen 426 Museum 372 Musik 89, 501 Musikhochschule 275 Mutter 70, 311 Mütterlichkeit 311 Mythos 129, 135, 357 N nachhaltige Entwicklung 32, 401, 405, 449, 454, 474, 479 Nachhaltigkeit 32, 284, 338, 449, 454, 479 Nachkriegszeit 92, 96, 116, 128, 129, 133, 146, 176 NAFTA 426 Nahost 74, 273, 443 Nanotechnologie 54, 55, 151, 425, 438, 482, 509, 511, 515 Narration 357 Nation 511 nationale Identität 206, 311 Nationalismus 120 Nationalsozialismus 50, 65, 86, 115, 116, 129 Nationalstaat 512 Natur 27, 331, 379, 388 Naturschutz 27 Naturwissenschaft 8, 15, 27, 75, 84, 150, 154, 180, 210, 259, 274, 294, 322, 338, 475, 494 naturwissenschaftlicher Beruf 237, 313 Neoliberalismus 489 Netzgemeinschaft 205 Netzwerk 152, 159, 291, 374, 415, 420, 425, 457, 509 Netzwerkanalyse 152 Netzwerkgesellschaft 152 neue Bundesländer 198, 216, 403, 410, 412, 413, 490 neue Medien 174, 261, 501 neue Technologie 167, 359, 362, 363, 377, 417, 469, 494, 501 Neuordnung 77, 466 New Economy 181, 254

Sachregister

nichtstaatliche Organisation 201 Niederlande 251, 262, 269, 351, 405 Non-Profit-Organisation 242 Nordamerika 37, 94, 125, 128, 144, 164, 170, 179, 189, 204, 232, 248, 262, 263, 272, 332, 345, 414, 436, 439, 443, 456, 467, 477, 500, 509 Norddeutschland 218 Norm 48 Normativität 9, 26 Normgeltung 91 Norwegen 251 Nutzen 441 Nutzung 356, 380, 393 O Objektivität 361 OECD-Staat 429 öffentliche Aufgaben 38, 475, 478 öffentliche Ausgaben 236, 414 öffentliche Einrichtung 242 öffentliche Förderung 175, 184, 410, 465, 472 öffentliche Kommunikation 172, 200 öffentliche Meinung 200, 362, 373 öffentlicher Haushalt 229 öffentlicher Sektor 164 Öffentlichkeit 45, 174, 200, 340, 352, 361, 366, 368, 373, 385, 445, 458, 477, 484, 503 Öffentlichkeitsarbeit 430 öffentlich-rechtliche Einrichtung 223 Ökologie 73, 364, 449, 509 ökologische Folgen 448 ökologischer Landbau 349 Ökonomie 26, 34, 41, 73, 107, 413, 449, 509 ökonomische Entwicklung 127, 426, 474 ökonomische Faktoren 41, 491 ökonomisches Modell 365 ökonomische Theorie 250, 437 Ökonomisierung 36, 248, 378, 489 Ökoprodukt 395, 401, 407 Online-Dienst 205, 286 Online-Medien 254, 287, 356 Optimierung 284, 440, 483 Ordnungspolitik 480 Ordnungstheorie 488

321

Organisation 151, 156, 226, 229, 284, 291, 295, 344, 375, 399, 442, 486, 505 Organisationen 242, 304, 378, 420, 421, 511 Organisationsentwicklung 156, 308 Organisationsform 422 Organisationsgrad 156 Organisationsmodell 284 Organisationsstruktur 152, 156, 316, 390, 440 Organisationstheorie 412, 422 organisatorischer Wandel 156, 167, 193, 383 Organtransplantation 49 Ostasien 109, 161, 164, 387, 392, 414, 416, 425, 426 Österreich 31, 81, 106, 123, 125, 138, 143, 177, 207, 230, 233, 237, 251, 262, 263, 272, 297, 306, 320, 351, 356, 397, 414, 444, 461, 477, 483, 485 Österreich-Ungarn 99, 104 Osteuropa 163, 290, 305, 311, 499, 516, 517 Ostmitteleuropa 305, 517 Ost-West-Vergleich 89 Outsourcing 226, 397 P Pädagogik 17, 98 pädagogische Faktoren 276 Palästinensische Gebiete 273 Paradigma 1, 8, 16, 56, 91, 97, 179, 472, 508 Parlament 446, 503 Parsons, T. 257, 376 Partizipation 31, 51, 312, 367, 445, 458, 500, 503 Partnerschaft 252 Patent 407, 504 Patentrecht 424, 504 Patient 35, 43 Pazifischer Raum 272 Peer Group 183 Personal 229, 236, 316, 432 Personalbedarf 237 Personalbestand 198 Personalbeurteilung 435 Personaleinstellung 301, 412, 435 Personalentwicklung 344

322

Personalführung 377 Personalpolitik 323, 326, 435 Personenverkehr 155 Persönlichkeit 257 Persönlichkeitsentwicklung 89 Persönlichkeitsmerkmal 247, 412 Persönlichkeitspsychologie 94 Peru 267 Pfadabhängigkeit 506 Pfadanalyse 506 Pflanzenschutz 434, 504 Phänomenologie 14, 63 pharmazeutische Industrie 415, 431, 504 Philosophie 6, 10, 14, 34, 54, 73, 76, 97, 111, 120, 130, 141, 310, 330, 453 Physik 73, 151, 210 Physiologie 151 PISA-Studie 339 Planung 375 Plessner, H. 14 Pluralismus 62, 340, 367, 456 Polen 117, 125, 163, 256, 499, 516, 517 Policy-Ansatz 119, 414, 482 Political Correctness 307 Politik 4, 29, 87, 102, 116, 119, 120, 123, 126, 312, 325, 340, 361, 378, 385, 387, 494, 495, 498, 503 Politikberatung 31, 101, 127, 340, 343, 357, 366, 385, 445, 446, 450, 452, 454, 456, 463, 467, 468, 475, 477, 478, 481, 484, 485, 487, 488, 494, 495, 498, 502, 503 Politiker 4, 366, 385, 468, 498 Politikfeld 102 Politikwissenschaft 114, 126, 196, 238 politische Entscheidung 4, 411, 502 politische Entwicklung 127, 481 politische Faktoren 491 politische Institution 242 politische Integration 495 politische Kultur 4, 126, 146, 201, 494, 498, 502, 503 politische Macht 122, 126 politische Ökonomie 107 politische Partizipation 73, 126, 366, 386, 502, 503 politische Philosophie 44, 119 politischer Akteur 4, 443, 461, 470, 503 politischer Einfluss 89, 112, 502

Sachregister

politischer Konflikt 112 politischer Prozess 502 politischer Wandel 73, 200, 490 politisches Handeln 4, 122, 494, 498 politisches Interesse 477 politisches Programm 4, 127, 444 politisches System 126, 510 politische Steuerung 220, 449, 470 politisches Verhalten 4 politische Theorie 103, 119, 120, 122, 126 Politisierung 86, 445 Popper, K. 15 Popularisierung 171, 369, 373 Portugal 405 Positivismus 67, 74, 130 postindustrielle Gesellschaft 79 postkommunistische Gesellschaft 305 Postmoderne 67, 90, 518 postsozialistisches Land 67, 83, 117, 125, 163, 175, 198, 251, 256, 290, 305, 490, 499, 516, 517 Poststrukturalismus 12 Pragmatismus 149 Praktikum 252, 431 praktische Philosophie 119 Prävention 485 Praxisbezug 276, 300, 301, 339, 345 Preis 121 Preisbildung 121 Presse 40 Pressefreiheit 45 Preußen 137, 312 private Institution 223 privater Sektor 164, 457 Privathaushalt 356, 508 Privatisierung 223 Privatwirtschaft 301 Problem 270 Problemgruppe 351 Problemlösen 188 Produkt 403, 407, 419, 433 Produktion 45, 180, 307, 344 Produktionsbedingungen 45 Produktivität 184, 199, 396, 409, 433, 437 produzierendes Gewerbe 427 Professionalisierung 257, 284, 334, 351 Prognose 3, 55, 101, 518 Prognoseverfahren 518 Prognostik 3, 518

Sachregister

Projektmanagement 252 Promotion 460, 461 Prophetie 518 protestantische Soziallehre 38 Protestbewegung 100 Prozess 61, 284, 364, 425 Prüfungsordnung 235, 278 Psyche 82 Psychiatrie 35 psychische Faktoren 276 psychische Gesundheit 35 psychische Krankheit 35 Psychodiagnostik 118, 132, 145, 169, 173 Psychologie 68, 98, 118, 132, 145, 169, 189, 195, 258 psychologische Theorie 211 Publikation 170, 174, 189, 190, 203, 204, 238 Publizistik 430 Q Qualifikation 237, 276, 277, 281, 301, 338, 351, 401, 412, 430, 447, 464 Qualifikationsanforderungen 281, 301, 430 Qualifikationsniveau 309, 436, 447 Qualifikationsstruktur 460 Qualifikationsverwertung 281, 436 Qualifikationswandel 297 qualitative Methode 11, 25, 42, 158, 182, 345, 505 Qualitätssicherung 132, 194, 202, 243, 264, 268, 277, 282, 308, 351, 419, 432, 455, 487 Quantifizierung 25 quantitative Methode 25, 194, 258, 505 R Rahmenbedingung 109, 268, 297, 416, 425, 428, 466, 491 Ranking 184, 249 Rasse 69, 84 Rassismus 50, 65 Rational-Choice-Theorie 53, 56, 63, 64, 79, 119 Rationalisierung 344 Rationalismus 330 Rationalität 4, 20, 477 Raum 155, 178

323

Raumplanung 449 Rawls, J. 44 Realismus 6, 34 Realität 379 Recherche 405 Recht 27, 130, 293, 312, 316, 406 rechtliche Faktoren 28, 439 Rechtsgrundlage 27 Rechtsordnung 512 Rechtsradikalismus 129 Rechtsverordnung 235 Rechtswissenschaft 468 Reduktionismus 134 reflexive Modernisierung 341 Reflexivität 148, 321, 361, 366, 445 Reform 41, 232, 251, 269, 278, 300, 308, 316, 452, 455, 460, 467, 516 Reformpolitik 249, 461 Regierung 426, 488 Regierungspolitik 127 Region 520 regionale Entwicklung 394, 426, 449, 479 regionale Faktoren 160, 412 regionale Mobilität 253 regionaler Unterschied 413 regionaler Vergleich 412 regionale Verflechtung 520 regionale Wirtschaftsförderung 394, 410, 497, 520 Regionalförderung 520 Regionalisierung 79 Regionalplanung 413 Regionalpolitik 479 Regionalwirtschaft 464 Regulierung 407, 452, 512 Rehabilitand 348 Rehabilitationswissenschaft 348 Rekrutierung 97, 103, 409 Relativismus 12 Religion 6, 78, 91, 107, 119, 135, 142, 387, 518 Religionssoziologie 78 religiöse Faktoren 311 Religiosität 74, 91 Rentabilität 36, 409 Rentenversicherung 348 Repräsentation 28 repräsentative Demokratie 119 Reproduktion 82

324

Reproduktionsmedizin 40 Ressourcen 510 Revolution 120, 129 Rezeption 53, 98, 361 Rheinland-Pfalz 464 Risiko 20, 29, 340, 342, 362, 429, 445, 452, 463, 467, 485 Risikoabschätzung 362, 419, 452, 463, 467, 485, 495 Risikogesellschaft 29, 37 Risikokommunikation 29 Ritual 24 Roboter 513 Rolle 79 Routine 442 Ruhrgebiet 491 Rumänien 175, 516, 517 Rundfunk 143 Russland 83, 256, 516, 517 Rüstung 75, 88 Rüstungsindustrie 75 Rüstungskontrolle 507 Rüstungswettlauf 507 S Sachsen 268, 520 Sachsen-Anhalt 520 Säkularisierung 78 Schelsky, H. 92, 95, 105 Schiffbau 96 Schleiermacher, F. 136 Schleswig-Holstein 218 schließende Statistik 13, 258 Schlüsselqualifikation 264, 301, 320, 334 Schlüsseltechnologie 416, 493 Schmerz 141 Schmitt, C. 310 Schulart 432 Schüler 46 Schulforschung 30 Schulklasse 30 Schulpflicht 432 Schumpeter, J. 107 Schütz, A. 24 Schwangerschaftsabbruch 341 Schweiz 27, 81, 106, 124, 125, 279, 297, 302, 315, 320, 324, 492 Science Fiction 55

Sachregister

Scientific Community 153, 166, 170, 177, 204 Scientometrie 190, 217 Segregation 309, 319 Sekte 387 Sekundarbereich 447 Selbstbild 311 Selbstkontrolle 45 Selbstkritik 285 Selbstorganisation 23, 158 Selbststeuerung 374 Selbstverantwortung 386 Selbstverständnis 45, 49, 90, 97, 147 Selektion 286 Selektionsverfahren 264 Semiotik 155 Sensibilisierung 43 Sexualität 69, 331 Sicherheit 353, 512 Sicherheitspolitik 126, 443, 507 Signifikanz 5 Signifikanztest 5 Simulation 82 Sinn 24 Slowakei 516, 517 Slowenien 517 Smith, A. 107 Software 365, 380, 432 Solidarität 141 Sonderpädagogik 115 Sozialarbeit 115, 213, 313, 329, 347 Sozialarbeiter 213 Sozialarbeitswissenschaft 213, 347 Sozialbericht 79 soziale Bewegung 100 soziale Beziehungen 40, 54, 58, 108, 149, 152, 159, 353 soziale Dienste 351 soziale Entwicklung 127 soziale Faktoren 28, 75, 149, 201, 404, 411, 412, 421, 425, 493 soziale Folgen 54, 152, 200, 501 soziale Frage 100 soziale Funktion 204, 384 soziale Gerechtigkeit 32, 41, 309 soziale Herkunft 432 soziale Indikatoren 79, 469 soziale Integration 221, 351 soziale Klasse 100

Sachregister

soziale Konstruktion 6, 137 soziale Lage 75, 335 soziale Norm 103 soziale Partizipation 73 sozialer Konflikt 38, 54, 149, 152 sozialer Prozess 76, 180, 183, 411 sozialer Status 100, 332 sozialer Wandel 58, 73, 141, 187, 193, 200, 376, 383, 384, 490, 508 soziale Schichtung 179 soziale Sicherung 398 soziales Netzwerk 7, 54, 152, 264, 353, 412, 416 soziales Problem 100, 188 soziales System 16, 23, 53, 61, 66, 158, 183, 265, 484 soziales Verhalten 16, 54, 59, 149 Sozialethik 32, 355 soziale Ungleichheit 32, 100, 179, 309, 325, 388 Sozialforschung 11, 128, 201 Sozialgeschichte 70, 92, 93, 96, 103, 113, 121 Sozialisation 211, 257, 323, 335 Sozialismus 34, 89, 131, 140, 335 Sozialökologie 70 Sozialpädagoge 213 Sozialpädagogik 213 Sozialpolitik 41, 100, 121, 394, 398 Sozialpsychologie 94, 211 Sozialstaat 100 Sozialstruktur 152, 179 Sozialverträglichkeit 270, 272, 514 Sozialwesen 265, 449 Sozialwissenschaft 1, 8, 11, 19, 21, 24, 58, 74, 109, 111, 136, 150, 154, 176, 185, 192, 204, 224, 227, 283, 299, 339, 340, 343, 354, 361, 453, 478, 490, 518 Sozialwissenschaftler 131, 198, 490 Soziobiologie 134 soziokulturelle Entwicklung 185 soziokulturelle Faktoren 417 Soziologe 124, 135, 187, 336, 430 Soziologie 8, 16, 21, 56, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 66, 67, 74, 76, 77, 78, 79, 80, 90, 95, 100, 112, 114, 124, 130, 135, 147, 176, 179, 180, 182, 187, 195, 211, 265, 268, 289, 296, 299, 336, 350, 430, 466, 505

325

soziologische Theorie 16, 21, 56, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 70, 79, 90, 92, 100, 111, 135, 136, 150, 176, 179, 350 Sozionik 7, 63 sozioökonomische Faktoren 257, 332, 417, 469 soziotechnisches System 51, 417, 493, 501 Spanien 125 Sparen 441 Sparpolitik 471 SPD 127 Spezialisierung 210 Spieltheorie 433 Sprache 6, 10, 14, 155, 391, 513 Sprachkenntnisse 201, 430 Staat 142, 146, 213, 375, 416, 457, 496, 510 Staatenbildung 137 staatliche Einflussnahme 480 staatliche Lenkung 391, 416, 470, 480 staatliche Planung 480 Staatsrecht 142, 146 Staatssozialismus 290 Staatswissenschaft 137, 146 Stabilität 92 Stadt 519 Städtebau 394 Stadtentwicklung 382, 449, 479 Stadtplanung 449 Stakeholder-Ansatz 31 Stammzellenforschung 32, 161, 343, 357 Standardisierung 389 Standort 438, 504 Standortfaktoren 382 Standortpolitik 382, 500 Standortwahl 412 Statistik 5, 13, 258 statistische Analyse 22 statistische Methode 258 Stein, L. 130 Stellenbeschreibung 279 Sterben 40, 257 Sterblichkeit 257 Stereotyp 325 Steuerung 158, 202, 228, 230, 231, 486 Steuerungssystem 470 Stigmatisierung 35 Stipendium 236, 271 Straftat 94

326

Streik 96 Stress 21 Strukturförderung 216 Strukturmodell 205 Strukturpolitik 394 Strukturreform 457 strukturschwache Region 394 Strukturwandel 97, 146, 167, 176, 187, 193, 200, 410, 489 Student 109, 229, 234, 236, 243, 252, 253, 255, 256, 257, 264, 274, 278, 280, 287, 288, 294, 319, 329 Studentenbewegung 95 Studentenschaft 293 Studentenwerk 229 Studentenzahl 269 Studentin 255, 329, 334 Studienabbruch 255 Studienabschluss 95, 239, 243, 251, 262, 278, 289, 293, 294, 455 Studienanfänger 177, 264 Studienanforderung 232, 286 Studienbedingung 223, 283, 293 Studienberatung 287 Studienbewerber 286 Studiendauer 222, 262, 300 Studienerfolg 222, 278, 287 Studienfach 143, 213, 259, 286 Studienfachwechsel 222 Studiengang 77, 95, 213, 239, 243, 252, 255, 259, 262, 278, 283, 289, 295, 300, 301, 302, 319, 320, 455, 460, 466 Studiengebühr 186, 232, 264, 270, 271, 272 Studienordnung 235, 251, 460, 466 Studienplatz 222 Studiensituation 232, 283, 319 Studienverlauf 259, 287, 294, 300, 319 Studienwahl 259, 313, 319 Studienziel 459 Studium 72, 77, 95, 143, 210, 215, 223, 232, 235, 249, 251, 253, 255, 256, 257, 262, 264, 266, 268, 273, 278, 281, 283, 288, 289, 292, 293, 294, 300, 329, 334, 431, 460, 466 Subjektivität 2, 12, 157, 367 Subkultur 198 Subsidiaritätsprinzip 473 Subvention 236, 271

Sachregister

Südamerika 252, 267 Südasien 201, 416 Süddeutschland 229 Südkorea 161, 414 Südostasien 74, 404, 434 Südosteuropa 99 Supervision 285 Symbol 24, 155 symbolische Politik 119 Systemsteuerung 156 Systemstruktur 484 Systemtheorie 6, 23, 34, 35, 52, 53, 63, 66, 156, 298, 376, 379 T Tarifpolitik 455 Tätigkeit 125, 279 Tätigkeitsfeld 301, 334, 363, 430 Tätigkeitswandel 363 Technik 51, 54, 57, 76, 149, 152, 154, 156, 307, 337, 338, 362, 364, 372, 376, 379, 383, 389, 391, 400, 505, 508, 513, 514 Technikfolgen 54, 57, 149, 152, 156, 353, 359, 377 Technikgenese 491, 492, 493, 508, 509 Technikgeschichte 372 Techniksoziologie 154, 155, 506 technische Ausbildung 255 technische Ausstattung 365 technische Bildung 313, 338, 413, 498 technische Entwicklung 54, 156, 167, 353, 363, 365, 384, 392, 393, 406, 407, 416, 424, 444, 448, 483, 491, 493, 501, 506, 511, 513 Technische Hochschule 234, 268 technischer Beruf 237, 313, 337 technischer Fortschritt 37, 49, 76, 346, 353, 424, 433, 434, 437, 448, 474, 498, 506, 509, 513 technischer Wandel 193, 346, 377, 402, 404, 408, 436, 474, 501, 506, 508 Technisierung 54, 57, 82, 113, 149, 152, 156 Technokratie 344, 467 Technologie 54, 154, 156, 159, 160, 246, 250, 258, 310, 328, 353, 365, 366, 380, 391, 395, 396, 402, 410, 423,

Sachregister

426, 427, 441, 458, 474, 483, 493, 499, 506, 508, 511, 517 Technologiepark 410 Technologiepolitik 316, 444, 445, 458, 465, 482, 494, 497, 503, 509 Technologietransfer 404, 412, 416, 464, 474, 499 Teilnehmer 263 Teilzeitarbeit 279 Telearbeit 181 Telekommunikation 380, 391, 398 Teleshopping 356 Terrorismus 439, 507 tertiärer Sektor 413 Theologie 74 Theoriebildung 8, 11, 12, 16, 19, 21, 60, 62, 63, 64, 79, 128, 144, 176, 210, 350, 369 Theorie-Praxis 90, 302, 339, 350, 354, 384 Theorievergleich 16, 56, 62, 63, 350 Therapie 5, 41, 43, 89 Therapieforschung 5 Thüringen 291, 413, 420, 520 Tier 49 Tiermedizin 27 Tierschutz 27 Tochtergesellschaft 416 Tod 257 Tonträger 501 Totalitarismus 310 Tourismus 81 Tradition 144, 505 traditionelle Gesellschaft 10 Trägerschaft 213 Training 280 transatlantische Beziehungen 126, 144 Transfer 358 Transferleistung 236 Transformation 198, 290, 417, 490, 510, 516 Transparenz 352, 366 Transzendentalphilosophie 14 Trend 169, 173, 363, 438, 518 Tschechische Republik 256, 516, 517 Tutor 267 Typologie 164, 401 U Überwachung 206

327

UdSSR 83 UdSSR-Nachfolgestaat 67, 83, 256, 499, 516, 517 Ukraine 517 Umfrageforschung 481 Umsatz 504 Umwelt 307 Umweltforschung 170 Umweltpolitik 160, 407, 441, 448, 456, 485 Umweltschutz 27, 393, 405 Umweltschutzindustrie 407 Umwelttechnik 358, 407, 425 Ungarn 125, 251, 516, 517 Universalismus 91, 153 Unterhaltungsindustrie 167 Unternehmen 27, 45, 96, 156, 225, 226, 233, 242, 246, 250, 301, 344, 380, 390, 403, 406, 407, 409, 411, 412, 413, 419, 423, 427, 435, 438, 476, 504, 511, 519 Unternehmensberatung 344, 430 Unternehmensform 504 Unternehmensführung 377, 412 Unternehmensgröße 504 Unternehmensgründung 162, 225, 227, 233, 245, 247, 394, 403, 410, 412, 413, 504 Unternehmenskultur 326, 435 Unternehmenspolitik 27 Unternehmer 250, 411, 412 Unterricht 80, 95, 140, 171, 216, 268, 282, 320 Urheberrecht 424 Urteilsbildung 20, 41 Urteilsfindung 41 USA 37, 94, 125, 128, 144, 164, 170, 179, 189, 204, 232, 248, 263, 272, 332, 345, 414, 436, 439, 443, 456, 467, 477, 500, 509 Utilitarismus 44 Utopie 55, 83, 119 utopischer Sozialismus 83 V Validität 60, 64 Verantwortung 27, 33, 37, 38, 54, 269, 366, 468 Verantwortungsethik 27

328

verarbeitendes Gewerbe 380 Verband 242 Verfassung 126, 142, 146 Verfassungsrecht 146 Verflechtung 520 Vergangenheitsbewältigung 116 vergleichende Erziehungswissenschaft 197 vergleichende Forschung 19, 71 Verhaltensbeurteilung 22 Verhaltensforschung 134 Verhaltensmuster 242 Verhandlung 343, 398, 477 Verkehr 307, 393 Verlag 124, 193 Vermarktung 406, 438 Vernetzung 51 Vernunft 4 Verstehen 2, 24, 64 verstehende Soziologie 24, 52, 64 Verteidigungspolitik 88, 443 Verteilungseffekt 186 Vertrauen 242 Vertrieb 301, 344 Verwaltung 229, 271, 344, 430 Verwaltungswissenschaft 125 Verwissenschaftlichung 340, 369, 481 Virtualisierung 178, 328 virtuelle Gemeinschaft 205 virtuelle Realität 328 Volk 142 Völkermord 50 Volkskunde 99 Volkswirtschaft 383 Volkswirtschaftslehre 121, 130, 139 Volkswirtschaftstheorie 433, 437 Vorbild 300 vorindustrielle Gesellschaft 121 Vorschule 432 W Wahl 360 Wahrheit 4, 6, 172, 459 Wahrnehmung 274, 362 Währungspolitik 121 Währungssystem 121 Weber, M. 52, 56, 68, 139, 468 Website 195, 196, 286 Weimarer Republik 101, 112, 125, 129, 133, 491

Sachregister

Weisheit 10 Weißrussland 517 Weiterbildung 252, 260, 263, 291, 295, 303, 460 Welt 426, 474 Weltanschauung 74, 97 Weltbild 73, 74 Weltgesellschaft 79 Welthandel 398, 512 Weltmarkt 407 Weltwirtschaft 398, 426, 510 Werbung 430 Werkstoff 307 Werkzeug 365 Wert 73, 91 Wertfreiheit 26, 139, 489 Wertorientierung 34, 36, 38, 41, 48, 73, 74, 242, 311, 345, 367, 468, 489 Wertrationalität 20 Wertschöpfung 438, 460 Wertsystem 179 Werturteil 139 Werturteilsstreit 26, 139 Westeuropa 290, 311 westliche Welt 509 Wettbewerb 39, 241, 250, 269, 375, 407, 415, 422, 441, 480 Wettbewerbsbedingungen 167 Wettbewerbsfähigkeit 216, 221, 223, 249, 393, 407, 418, 432, 438, 476, 489, 509 WHO 512 Widerstand 133 Wiedervereinigung 127 Wien 123, 138, 177 Wirkung 135, 422, 425, 441, 464, 481 Wirtschaft 130, 152, 402, 458, 476, 494, 499, 519 wirtschaftliche Faktoren 509 wirtschaftliche Folgen 160 wirtschaftliche Integration 408 wirtschaftliche Lage 419 wirtschaftliche Macht 152 wirtschaftliches Handeln 36 Wirtschaftsentwicklung 380, 394, 426, 437, 474 Wirtschaftsethik 32, 107, 402 Wirtschaftsförderung 245, 410 Wirtschaftsforschung 400 Wirtschaftsgeschichte 96, 121

Sachregister

Wirtschaftspolitik 121, 382, 404, 416 Wirtschaftsraum 520 Wirtschaftssektor 167 Wirtschaftsstruktur 438 Wirtschaftswachstum 438, 509 Wirtschaftswissenschaft 192, 199, 224, 297 Wirtschaftswissenschaftler 199 Wirtschaftszweig 160, 380, 393, 406, 419, 424, 438 Wissen 6, 10, 20, 33, 37, 41, 54, 67, 75, 79, 110, 111, 149, 150, 153, 156, 171, 176, 180, 205, 226, 246, 317, 340, 341, 342, 349, 352, 378, 383, 384, 385, 399, 401, 402, 406, 415, 423, 438, 445, 481, 487, 494, 495, 496, 498, 509, 518, 519 Wissenschaftler 28, 110, 128, 133, 143, 177, 181, 183, 197, 198, 238, 263, 304, 306, 319, 322, 327, 336, 373, 397, 428, 457, 468, 476, 479, 503 wissenschaftliche Arbeit 104, 157, 174, 177, 183, 199, 203, 208, 238, 412, 413, 492 wissenschaftliche Begleitung 319 wissenschaftliche Beratung 101, 127, 340, 446, 450, 477, 481, 487, 494 wissenschaftliche Institution 125, 135, 162, 165, 185, 193, 309, 327, 382, 450, 476, 511 wissenschaftlicher Fortschritt 110, 424, 434 wissenschaftlicher Mitarbeiter 181, 297, 455 wissenschaftlicher Sozialismus 131 Wissenschaftlichkeit 2, 8, 63, 74, 75, 90, 157, 174, 177 Wissenschaftsanwendung 98, 227, 315, 323, 339, 354, 405 Wissenschaftsbetrieb 75, 168, 177, 216, 238, 457 Wissenschaftsdisziplin 28, 58, 71, 81, 91, 93, 99, 106, 180, 185, 191, 318, 321, 324, 347, 373 Wissenschaftsethik 32, 33, 42, 47, 161, 509 Wissenschaftsforschung 227, 331 Wissenschaftsgeschichte 15, 75, 110, 135, 145, 176

329

Wissenschaftsgläubigkeit 505 Wissenschaftspolitik 124, 126, 168, 207, 227, 249, 304, 306, 375, 381, 382, 457, 458, 461, 471, 476, 486, 489, 503, 516 Wissenschaftsrat 490 Wissenschaftssoziologie 12, 25 Wissenschaftstheorie 1, 8, 9, 15, 17, 19, 21, 25, 62, 63, 64, 73, 111, 122, 134, 197, 321 Wissenschaftsverständnis 58, 74, 91, 108, 112, 138, 158, 177, 185, 191, 298, 381, 454 Wissensgesellschaft 111, 164, 221, 241, 300, 367, 375, 378, 398, 432, 445, 456, 460, 484, 488, 494, 496, 505, 509, 515 Wissenskluft 54, 156 Wissensmanagement 188, 226, 383, 402, 421, 423, 444, 461, 476, 494, 495, 496, 498, 509 Wissenssoziologie 24, 67, 111, 136 Wissenstransfer 205, 253, 295, 315, 349, 373, 382, 383, 409, 412, 419, 420, 444, 475, 476, 478, 487, 494, 495, 496, 498, 503 Wohlbefinden 108 Wohlfahrt 115 Wohlstand 107 WTO 426, 512 Z Zeichen 178 Zeit 422 Zeitschrift 118, 132, 145, 169, 173, 187 Zentralasien 67, 219 Zertifizierung 260, 447 Zeugnis 447 Zielgruppe 212, 258 Zielsetzung 19, 38, 168, 475, 478 Zielvereinbarung 480 Zivilgesellschaft 38, 119 Zivilisation 505, 513 Zufriedenheit 229, 428, 440 Zukunftsforschung 380, 481 Zukunftsperspektive 55, 391 Zweckrationalität 20 zwischenbetriebliche Kooperation 403, 412, 413

330

Zwischenkriegszeit 125, 135

17. Jahrhundert 69 18. Jahrhundert 69, 137 19. Jahrhundert 18, 69, 72, 78, 85, 87, 107 20. Jahrhundert 18, 69, 78, 83, 84, 85, 87, 94, 103, 120, 123, 198, 327, 516 21. Jahrhundert 398, 428, 516

Sachregister

Institutionenregister

331

Institutionenregister

Bankakademie

295

Bildungsportal Sachsen GmbH -BPS- 284 Bulgarian Academy of Sciences Sofia, Institute of Sociology 226 Büro für Evaluation und Innovation 159 Competence Center E-Business an der Universität Trier -ceb- 254 Deutsche Energie-Agentur GmbH

401

Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, insb. Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 125 Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer 102, 481 Deutsches Institut für Erwachsenenbildung -DIE- e.V. 263 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Energie, Verkehr, Umwelt -EVU417 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Informationsgesellschaft und Wettbewerb 159, 391 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Innovation, Industrie, Dienstleistung 438 Dresden International University, FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 284 Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- 226 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse 1 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Literaturwissenschaft, insb. osteuropäische Literaturen 311 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende europäische Geschichte der Neuzeit 71, 117 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit, insb. philosophische Grundlagen der Kulturwissenschaften 87 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende Mitteleuropastudien I 163 Europa-Universität Viadrina, Sprachenzentrum 256 Evangelische Fachhochschule Darmstadt

213

Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF329

332

Institutionenregister

Fachhochschule Bielefeld, FB 05 Wirtschaft 281 Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, FB Wirtschaft 01 212 Fachhochschule Brandenburg 260 Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachrichtung Soziologie, insb. Bildungs- und Arbeitssoziologie 115 Fachhochschule Köln, Kompetenzplattform "Migration, interkulturelle Bildung und Organisationsentwicklung" 252 Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB I Management und Controlling, Kompetenzzentrum Innovation und Marktorientierte Unternehmensführung 423 Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und Employability -IBE- 377 Fachhochschule Potsdam 260 Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Institut Mensch und Organisation -IMO- 279 Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrgebiet Soziologie II Handeln und Strukturen 56, 462 Fondation Nationale des Sciences Politiques - Institut d'Études Politiques 226 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH 295 Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie -FiBS- 216 Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- 346 Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- 408 Forschungszentrum Jülich GmbH Programmgruppe Systemforschung und Technologische Entwicklung -STE- 465 Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI- 168, 380, 396, 407, 438, 469 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Erziehungswissenschaft und Psychologie 258, 275, 276, 277 GIGA Institut für Asienkunde 416, 425 HIS Hochschul-Informations-System GmbH

222, 262, 263, 270

HIS Hochschul-Informations-System GmbH Außenstelle Leipzig 262 Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen, Arbeitsgruppe KMU 181 Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen 266, 278 Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft 303

Institutionenregister

333

Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Ressourcenökonomie 434 Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Organisations- und Sozialpsychologie 511 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Geschichtswissenschaften 87 ibw - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft 237 Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der Hochschule Niederrhein 181 Institut für Europäische Forschungen und Projekte Büro Sachsen-Anhalt 520 Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung 184 Institut für Musiktherapie Berlin

89

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH 400, 401 Institut für sozialwissenschaftliche Beratung GmbH -isob- 228 Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Programm 2 Öffentliche Güter und Wirtschaftspolitik 474 International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences 205 International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship of History 109 Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur -IFZ- 337, 368 ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. 440 Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

418

Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH Institut für Technologie- und Regionalpolitik InTeReg- 233 Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin 313 KMU Forschung Austria 207, 483 Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie 405 Life e.V. - Frauen Entwickeln Ökotechnik 313 Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 150, 167, 406, 424 Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIW- 396, 407 Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung -öibf- 237 Osteuropa-Institut München 408 Pädagogische Hochschule Weingarten, Fak. 03, Lehrstuhl für Mediendidaktik 261 TAURUS-Institut an der Universität Trier - Forschung und Beratung für Umwelt-, Wirtschaftsund Regionalentwicklung 464

334

Institutionenregister

Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Mikrosoziologie 322 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Politikwissenschaft Professur für Internationale Politik 284 Technische Universität Chemnitz, TUCed GmbH

284

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre II - Mikroökonomik 451 Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL FG Wirtschaftstheorie 01 436 Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Arbeitsbereich Politische Theorie 142 Technische Universität Dresden, Media Design Center -MDC-

284

Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik 255 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Informatik und Automatisierung 291 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- 420 Technische Universität Kaiserslautern, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL und Wirtschaftspolitik I 464 Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL IV Umwelt- und Ressourcenökonomie 448 Universität Basel, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Soziologie 279 Universität Basel, Ressort Chancengleichheit 279 Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement 244 Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 04 Didaktik und Curriculumentwicklung 98 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Lehrstuhl Organisationssoziologie, insb. Öffentliche Organisation 296 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: institutionelle und epistemische Transformationen der Wissensproduktion und ihre gesellschaftlichen Rückwirkungen" 18, 482 Universität Bielefeld, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung -IWT- 188 Universität Bielefeld, Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung -KWW- 295 Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management -IWIM- 426 Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien -InIIS- 40

Institutionenregister

335

Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur für Frauenforschung 215 Universität Dortmund, SFB 559 Modellierung großer Netze in der Logistik 51 Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Techniksoziologie 51 Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Wirtschaftswissenschaft und Didaktik der Wirtschaftslehre 230, 273 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie II 48 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft - Japan und Korea 392, 404, 442 Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre 245, 246, 422 Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Internationales Management 415 Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Unternehmensführung 231 Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für Marketing 194 Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie 229 Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management 267 Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management Professur für Energie- und Umweltmanagement 441 Universität Flensburg, Zentrum für Bildungsforschung 218 Universität Frankfurt, FB 01 Rechtswissenschaft, Institut für Öffentliches Recht 441 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie 28 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie 286, 287, 288 Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie 411 Universität Gießen, FB 05 Sprache, Literatur, Kultur, Institut für Germanistik Universität Gießen, FB 11 Medizin, Institut für Geschichte der Medizin 86 Universität Gießen, SFB 434 Erinnerungskulturen 86 Universität Gießen, Zentrum für Medien und Interaktivität 174

174

336

Institutionenregister

Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 6 Sozial- und Kommunikationspsychologie 280 Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Pädagogisches Seminar 267 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Soziologie der Bildung und Erziehung 219 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Freizeitpädagogik 295 Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Department Kulturgeschichte und Kulturkunde Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung 372 Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Department Kulturgeschichte und Kulturkunde Institut für Volkskunde 372 Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Historisches Seminar Arbeitsbereich Deutsche Geschichte Schwerpunkt Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 133 Universität Hamburg, Fak. für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik 88 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Kriminologische Sozialforschung 133 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Wirtschaftswissenschaften Institut für Öffentliche Wirtschaft und Personalwirtschaft 421 Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM88, 439 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre 349 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Lehrstuhl für Industriebetriebslehre 292 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie I 391, 437 Universität Jena, Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalentwicklung 410 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie 147 Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung 295 Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" 247 Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement 247 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie 285

Institutionenregister

337

Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Soziologie Abt. Organisation von Arbeit und Betrieb 299 Universität Mainz, FB 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie 464 Universität Mannheim, Fak. für Rechtswissenschaft und VWL, Lehrstuhl für VWL, insb. Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik 186 Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, INNO-tec - Institut für Innovationsforschung, Technologiemanagement und Entrepreneurship 409 Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Information, Organisation und Management 297 Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Produktionswirtschaft und Controlling 240 Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien 363 Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geo- und Umweltwissenschaften Seminar für Sozialwissenschaftliche Geographie 519 Universität München, Fak. für Mathematik, Informatik und Statistik, Institut für Informatik Lehrund Forschungseinheit für Kommunikationssysteme und Systemprogrammierung 365 Universität Münster, FB 08 Geschichte, Philosophie, Historisches Seminar Lehrstuhl für Sozialund Wirtschaftsgeschichte 82 Universität Oldenburg, Didaktisches Zentrum -diz- Promotionsprogramm Fachdidaktische Lehrund Lernforschung, Didaktische Rekonstruktion -ProDid- 274 Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Weiterbildung und Bildungsmanagement 295 Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften 113, 114, 514 Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Empirische Sozialforschung und Statistik und ihre wissenschaftstheoretischen Grundlagen 283 Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politikwissenschaft 188 Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftstheorie 282 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwesen 241 Universität Regensburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement 427 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Marketing und Dienstleistungsforschung 401 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft 99, 104 Universität Tübingen, Interfakultäres Zentrum für Ethik in den Wissenschaften -IZEW- 55

338

Institutionenregister

Universität Tübingen, SFB 437 Kriegserfahrungen - Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit 104

99,

Universität Wien, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Wissenschaftsforschung Vienna Interdisciplinary Research Unit for the Study of -Techno-Science and Society 368 Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für BWL und Marketing 39, 225, 250, 395 Universiteit Twente, Center for Higher Education Policy Studies -CHEPS- 226 University of Sussex Brighton, Science and Technology Policy Research -SPRU- 226 University of Technology Sydney 120 Utrecht University, Utrecht School of Economics

282

VDI-VDE Innovation + Technik GmbH 418 Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. 297 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Projektgruppe Wissenschaftspolitik 226 Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH 188, 358, 441 Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW407, 409, 414, 418, 465, 469

160, 168, 233, 380, 393, 396,

Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der HAWK Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim 314 Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V.

140

ANHANG

Hinweise

341

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 76012 Karlsruhe Deutschland Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 81903 München Deutschland Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0 www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews *** Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

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