Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst. sofid

Familienforschung Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Familienforschung Band 2003/2 bearbeitet von Eva-Martalena Carus Inform...
Author: Ernst Klein
71 downloads 7 Views 1MB Size
Familienforschung

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Familienforschung

Band 2003/2

bearbeitet von Eva-Martalena Carus

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2003

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0176-4330 Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Eva-Martalena Carus Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. © 2003 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1

Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie......................................................................9

2

Kinderwunsch und Elternschaft ..........................................................................................35

3

Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung ...............................................................53

4

Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft.....................................74

5

Ausländische Familien ......................................................................................................101

6

Ost- und Westdeutschland.................................................................................................116

7

Ein-Eltern-Familie, Scheidung..........................................................................................127

8

Familienpolitik, Einkommen.............................................................................................145

9

Sonstiges ...........................................................................................................................181

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................217 Personenregister ............................................................................................................................219 Sachregister...................................................................................................................................225 Institutionenregister.......................................................................................................................237 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................243 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................243

soFid Familienforschung 2003/2 Vorwort

7

Vorwort zum soFid „Familienforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zuläßt.

*** In diesem soFid wird das Thema „Familie“ von unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Standpunkten aus beleuchtet. Nicht sozialwissenschaftliche Sichtweisen, wie z.B. rein rechtliche Abhandlungen zur Familie, bleiben außer acht. Der soFid „Familienforschung“ ist in neun Kapitel gegliedert. Die Zuordnung einzelner Nachweise zu dem jeweiligen Kapitel ist nicht immer eindeutig, d.h. es gibt vielleicht Argumente dafür, den Nachweis xy unter Kapitel eins als auch Kapitel zwei zu stecken. In Kapitel eins finden Sie mehr Nachweise zu globalen Entwicklungstendenzen der Familie, während in Kapitel zwei Nachweise zur individuellen Familienplanung oder der persönliche Übergang zur Elternschaft subsumiert sind.

8

soFid Familienforschung 2003/2 Vorwort

Kapitel neun schließlich enthält alle übrigen Nachweise, die sich nicht ohne weiteres in die zuvor genannten Kapitel integrieren lassen.

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

9

1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie [1-F] Alt, Christian, Dr.; Bien, Walter, Dr.; Marbach, Jan H., M.A. (Bearbeitung): Familiensurvey - Wandel und Entwicklung familialer Lebensformen INHALT: Das Projekt "Wandel und Entwicklung familialer Lebensformen" ist das Herzstück der 1986 begonnenen umfragegestützen Familienforschung des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Auftraggeber ist das Bundesfamilienministerium. Zentraler Gegenstand des Projektes ist die Sozialberichterstattung über Familienleben in Deutschland, gestützt auf Daten der amtlichen Statistik und eigene Primärerhebungen. Die empirischen Analysen richten sich im Schwerpunkt auf Vielfalt und Wandel von Familienformen, auf die Netzwerkstruktur von Familie und Verwandtschaft sowie auf die Dynamiken von Partnerbeziehungen, von Geburten und Aufwachsen von Kindern und von Berufskarrieren mit ihren Auswirkungen auf das Familienleben. Um diesen Kern von Fragestellungen sind Zusatzuntersuchungen zu speziellen Themen angesiedelt. Im Rahmen seiner Primärerhebungen hat das DJI wiederholte Befragungen von repräsentativen Personenstichproben in den alten und neuen Bundesländern durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: 1988 wurde mit einer ersten Welle von rund 10.000 standardisierten mündlichen Interviews mit 18- bis 55jährigen Personen deutscher Staatsangehörigkeit in den alten Bundesländern begonnen (Bertram 1991). Nacherhebungen in den neuen Bundesländern ergänzten in der Folgezeit diese erste Welle (Bertram 1992). Durch die Aufnahme von Kreiskennziffern wurde sichergestellt, daß die Interviewdaten mit einer zur gleichen Zeit am DJI aufgebauten und laufend ergänzten Regionaldatenbank (Bertram, Bayer, Bauereiß 1993) verknüpft werden können. In einer Zusatzerhebung wurden Konstellationen, Beziehungen und der Austausch von Solidarleistungen in Mehr-Generationen-Familien vertieft behandelt (Bien 1994, Marbach 1997). In einer zweiten Welle wurden im Frühsommer 1994 rund 11.000 Personen in den alten und neuen Bundesländern befragt. In den alten Bundesländern geschah dies im Rahmen einer Panelstudie, um differenzierte Analysen des Wandels familialer Lebenslagen durchführen zu können. In Kooperation mit externen Forschern wurden Themen wie der Wandel von Familienformen im Ost-West-Vergleich, die zeitabhängige Dynamik von familialen Netzwerken, die Einflüsse des Familienzyklus, die besondere Lebenssituation von Kindern und der Wertewandel behandelt und publiziert (Bien 1996). Eine Zusatzerhebung befaßte sich mit Kindern, die in nichtehelichen Lebensgemeinschaften aufwachsen (Bien, Schneider 1998). Weitere Analysen behandelten besondere theoretische Zugänge (Marbach 1998) oder konzentrierten sich auf bestimmte Probleme und Altersgruppen (Nauck, Bertram 1995; Bendit, Gaiser, Marbach 1999; Alt 2001). Die im Jahr 2000 erhobene, derzeit in der Auswertung befindliche dritte Welle des Familiensurveys umfaßt eine weitere Panelwelle mit nunmehr 30- bis 67jährigen Deutschen (N=2.000) und einen replikativen Survey, der wie die früheren Wellen 18- bis 55jährige im Visier hat (N=8.000). Auf die alten Bundesländer entfallen n=6.200, auf die neuen n=1.800 Interviews. Diese Stichprobe wird ergänzt um eine spezielle Befragung von 300 Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren aus den Haushalten der erwachsenen Surveyteilnehmer. Im Gegensatz zu den früheren Wellen werden in die Surveystichprobe der dritten Welle auch deutschsprachige Ausländer aufgenommen. Alle Interviews wurden erhebungsmethodisch auf CAPI ("computer assisted personal interview") umgestellt. An die 3. Welle des Familiensurvey angelehnt sind Zusatzstudien über Stieffamilien und über Familien in prekären Lebensverhältnissen. Die Ergebnisse wurden und werden überwiegend in einer 1991 begonnenen Reihe "DJI: Familiensurvey" des Verlags Leske u. Bu-

10

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

drich publiziert. Bisher sind 9 Bände erschienen. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10.318; 1855Jährige in Privathaushalten Deutschlands; Auswahlverfahren: Random-Route Plus). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-07 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Social Monitoring (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Marbach, Jan H. (e-mail: [email protected], Tel. 089-62306-271)

[2-L] Baizan Munoz, Pau; Aassve, Arnstein; Billari, Francesco C.: Cohabitation, marriage, first birth: the interrelationship of family formation events in Spain, (MPIDR Working Paper, 2001-036), Rostock 2001, 37 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/WP-2001-036.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind (1) der Zusammenhang zwischen erster Heirat und der Geburt des ersten Kindes sowie (2) konstante, gemeinsame Determinanten dieser zwei Ereignisse. Die Verfasser gehen davon aus, dass - nicht gemessene - gemeinsame Faktoren Unterschiede in der Bevölkerung hinsichtlich Wertorientierungen und Normen reflektieren, was die zeitliche Abfolge von Lebensereignissen angeht. Die Verfasser analysieren retrospektive Umfragedaten für Spanien mit Hilfe ereignisgeschichtlicher Verfahren, wobei die Korrelation zwischen verschiedenen Komponenten unbeobachteter Heterogenität berücksichtigt wird. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen den engen Zusammenhang zwischen Heirat und erster Geburt. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft steigt im Augenblick der Heirat und bleibt während der folgenden vier Jahre hoch. Diese Wahrscheinlichkeit ist beim Eingehen einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft relativ gesehen viel niedriger. Der Effekt der Geburt des ersten Kindes auf das Eingehen einer Ehe ist vor allem während der Schwangerschaft hoch, schwächt sich aber nach der Entbindung deutlich ab. (ICEÜbers)

[3-F] Beckers, Tilo, M.A. (Bearbeitung); Meulemann, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung): Gleichgeschlechtliche Partnerschaften: eine empirische Untersuchung über den Einstellungswandel und die Rechtsentwicklung zur Homosexualität und zu Homosexuellen in einem europäischen Vergleich 1981-2001 INHALT: Im Jahre 1968 wurde homosexuelles Verhalten in Deutschland als Straftatbestand verfolgt und galt in medizinischen Fachkreisen als Krankheit, 1976 haben Zweidrittel der deutschen verheirateten Männer und Frauen Homosexualität als Laster oder Krankheit bezeichnet, und 1984 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass das Zusammenleben zweier Menschen gleichen Geschlechts in einer "eheähnlichen Gemeinschaft" nicht mehr als sittlich anstößig gilt. Knapp acht Jahre danach erhalten gleichgeschlechtliche Partner, wenn sie eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, vom deutschen Gesetzgeber einen Teil der Rechte zuerkannt, der bislang Eheleuten vorbehalten war. Aus dieser hier grob skizzierten Faktenlage ergibt sich der Grundgedanke dieser Untersuchung: Die veränderte Bewertung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist Ausdruck veränderter Werthaltungen im Allgemeinen und einer universalisierten Moral im Besonderen, wie sie für die offenen liberalen und rechtlich wie sozial individualisierten Gesellschaften westlicher Prägung typisch sind. Allerdings ver-

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

11

läuft diese Entwicklung in verschiedenen Gesellschaften jeweils anders und es besteht hinsichtlich der Bewertung von Homosexualität wie vieler anderer öffentlich und politisch diskutierter Themen (Gentechnik, Bioethik, Einwanderung...) in Demokratien selten Konsens. Die Grenzen moralischer Universalisierung sind stets umstritten. Die geplante Dissertation ist eine soziologische Studie, deren Ausgangspunkt die allgemeinen Universalisierungstendenzen westlicher Gesellschaften sind. Hier sollen jedoch nicht die ökonomischen Märkte und im engeren Sinne politischen Verhandlungsforen betrachtet werden, sondern die Universalisierung von Normen und Werten und die Grenzen der Universalisierung, die sich in relativ ähnlichen, aber doch kultur- und länderspezifisch unterscheidbaren Veränderungen von Gesetzen und von Einstellungen der Bevölkerung nicht nur zur Homosexualität, sondern auch zu Familie und Geschlechtsrollen, Sexualität und Selbstverwirklichung, Religion und Moral niederschlagen. In den Analysen der Surveydaten werden vier zentrale Fragebereiche betrachtet, die u.a. regressions- und pfadanalytisch ausgewertet werden: 1. Fragen zur generellen Bewertung Homosexueller und der Homosexualität; 2. Fragen zur speziellen Bewertung homosexueller Intimbeziehungen; 3. Fragen zur speziellen Bewertung des Rechtsstatus Homosexueller bzw. ihrer Partnerschaften; 4. Fragen zur speziellen Bewertung der Devianz Homosexueller (soziale Distanz). Die Gesamtuntersuchung ist ein europäischer Vergleich mit dem Schwerpunkt auf der Analyse des Einstellungswandels und der Rechtsentwicklung für Deutschland und die Niederlande, da in diesen Ländern unterschiedliche Einstellungen der Bevölkerung mit zwei unterschiedlich konzipierten prototypischen Rechtsmodellen einhergehen: eine vollständige formalrechtliche Gleichstellung homosexueller mit heterosexuellen Partnerschaften in den Niederlanden und eine Sonderregelung für Homosexuelle in Deutschland. In den Surveyanalysen werden darüber hinaus weitere ausgewählte europäische Vergleichsstaaten berücksichtigt. ZEITRAUM: 1981-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Bundesrepublik Deutschland und Niederlande METHODE: Ausgehend von Theorien des Wertewandels und der moralischen Universalisierung steht die international vergleichende empirische Sekundäranalyse von Daten des World Values Survey (WVS), des International Social Survey Program (ISSP) und des Eurobarometer im Mittelpunkt. Dabei werden insbesondere drei Zeitreihen aus den Jahren 1981-2001 berücksichtigt. Möglicherweise werden ergänzend auch aktuelle Daten des European Social Survey (ESS 2002/2003) Verwendung finden. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Angewandte Sozialforschung (Greinstr. 2, 50939 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-6140, Fax: 0221-470-5169, e-mail: [email protected])

[4-L] Bertram, Hans: Intimität, Ehe, Familie und private Beziehungen, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 53/2002, H. 4, S. 415-421 (Standort: UuStB Köln(38)Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Aufsatz ist als kritische Antwort auf die Kritik von W. Schneider an der Familiensoziologie zu lesen, die seit ihrem Entstehen im 19. Jahrhundert bis heute krisenzentriert sei. Diese Krisenzentriertheit, beanstandet Schneider aus wissenssoziologisch-diskursanalytischer Perspektive, hat dazu beigetragen, dass die Familienforschung den Begriff der Privatheit mit dem Begriff der Familie 'in eins' gesetzt und so den eigenen Forschungsgegenstand nur sehr

12

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

reduziert analysiert habe. Der Autor prüft, ob dieser Zusammenhang zwischen Familie und Privatheit, wie Schneider ihn für die Familienforschung unterstellt, besteht und ob die Familienforschung tatsächlich in der Regel Familienentwicklung als einen krisenhaften Prozess interpretiert und eine verkürzte Sicht auf private Beziehungen formuliert hat. Dabei wird wider eine Soziologie des Privaten argumentiert, die das Private auf private Beziehungen verkürzt und somit jenen Bereich des Privaten außer Acht lässt, in dem individuelle Freiheitsrechte verwirklicht werden. Des weiteren wird auf die Nicht-Berücksichtigung der empirischhistorischen Analyse von P. Borscheid zum Thema Ehe aus dem 19. Jahrhundert sowie der systemtheoretischen Ausführungen von T. Parsons zum Untersuchungsgegenstand 'Familie' hingewiesen. Vor dem Hintergrund der Feststellung, dass in den sechziger bis Mitte der siebziger Jahre durchaus eine klare Vorstellung von Ehe und Familie auszumachen ist, heute viele Autoren jedoch ein unklares Bild davon entwerfen, geht der Autor der Frage nach, warum man die Familienforschung nicht zu Gunsten einer Soziologie bzw. Sozialpsychologie privater Lebensführung auflöst. (ICG2)

[5-L] Biermann, Ingrid: Männliche Autorität oder weibliche Hingabe?: normative Konzepte zur Einheit der Familie im 19. und frühen 20. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20/2002, H. 4, S. 105-111 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Das Gesellschafts- und Geschlechtermodell der bürgerlichen Epoche ging von Familien, und nicht von Individuen als Kleinsteinheiten des Staates aus und wies Frauen die Rollen als Ehefrau, Hausfrau und Mutter zu. Teilnahmerechte an den außerhäuslichen Sozialbereichen sollten den Männern bzw. den Haushaltsvorständen vorbehalten sein. Frauen sollten nur berufstätig sein können, sofern es an einem Ernährer mangelte oder ein zusätzlicher Verdienst zur Aufbesserung des Familieneinkommens notwendig war. Diese ausschließliche Verortung der Frau im privaten Leben ist als Reaktion auf die Folgen der Ausgliederung von Ehe und Familie aus dem gesellschaftlichen Gesamtgefüge im Zuge der Auflösung der ständischen Gesellschaft zu sehen. Der vorliegende Beitrag skizziert das Bild von Ehe und Familie in der deutschen Staatslehre und in deutschen Familienratgebern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die zwei unterschiedliche Vorgaben zur Herstellung der Einheit und Dauerhaftigkeit der modernen Familie markieren. (ICI2)

[6-L] Billari, Francesco C.; Prskawetz, Alexia; Fürnkranz, Johannes: The cultural evolution of age-at-marriage norms, (MPIDR Working Paper, 2002-018), Rostock 2002, 28 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-018.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser stellen ein agentenbasiertes Modell zur Untersuchung der kulturellen Entwicklung von Normen zum Heiratsalter vor. Die Existenz von Normen, die Heiraten außerhalb eines akzeptablen Altersintervall ächten, wird auf theoretischer wie empirische Ebene untersucht. Normen werden als Agenten eingepflanzte Zwänge verstanden. Auf dieser Basis werden die Weitergabe von Normen und die Mechanismen der intergenerationalen Weitergabe von Normen modelliert. Agenten können sich nur heiraten, wenn sie sich beide im akzeptablen Altersintervall befinden. Es werden mehrere Simulationsexperimente zur Normevolu-

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

13

tion über Generationen hinweg durchgeführt. Insbesondere werden die Bedingungen untersucht, unter denen Normen langfristig stabil bleiben, der Einfluss der Ausgangsbedingungen, die Rolle zufälliger Mutationen und die Bedeutung sozialer Einflüsse. Auch wenn das verwendete agentenbasierte Modell recht stilisiert ist, gibt es doch wichtige Einblicke in die Dynamik von Normen zum Lebenslauf auf gesellschaftlicher Ebene. (ICEÜbers)

[7-L] Birchlbauer, Dieter; Tazi-Preve, Irene M.: Lebensform und familiale Einstellung: ein empirischer Beitrag zur Pluralisierungsdiskussion, in: SWS-Rundschau, Jg. 43/2003, H. 1, S. 26-46 (Standort: UuStB Köln(38)-XH05177; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit den 60er-Jahren wird in der demographischen Forschung die so genannte 'Pluralisierungsthese' diskutiert. BefürworterInnen der Pluralisierungsthese argumentieren, dass neben der Ehe und der traditionellen Familie immer mehr andere Formen von Partnerschaft und Familie gewählt werden. GegnerInnen der Pluralisierungsthese vertreten die Auffassung, dass diese Entwicklung keine wirkliche Alternative zur Ehe und zur traditionellen Familie darstellt. Bei diesen Formen handle es sich vielmehr um relativ kurzfristige Übergangsphasen oder um unfreiwillige Notlagen. Die Pluralisierungsthese wird daher als realitätsfernes wissenschaftliches Konstrukt abgelehnt. Anhand der Daten des 'Population Policy Acceptance Survey 2' (PPA 2) wird die Gültigkeit folgender Thesen überprüft: Personen, die in einer außerehelichen Lebensform leben, müssten sich mit dieser identifizieren oder zumindest keine an die Ehe gebundene Lebensform anstreben. Weiters müssten diese Personen stärker nichttraditionale Lebensformen und deren Konsequenzen wie mehr uneheliche Kinder und mehr kinderlose Paare akzeptieren. Die Ergebnisse zeigen, dass - auch gegen das familienpolitische Festhalten am Modell Kleinfamilie - zunehmend neue Lebensformen bewusst gewählt und gesellschaftlich akzeptiert werden." (Autorenreferat)

[8-L] Block, Jacqueline: Liebe in der Frauenzeitschrift "Brigitte", in: Werner Faulstich (Hrsg.): Liebe 2000 : Konzepte von Liebe in der populären Kultur heute, Bardowick: Wissenschaftler-Verl., 2002, S. 143-173, ISBN: 3-89153-034-X (Standort: UB Essen(465)-11BLZ1157) INHALT: Die vorliegenden Studie untersucht die Frage, wie das Thema Liebe in einer großen deutschen Frauenzeitschrift aufgegriffen und dargestellt wird. Auf der Basis der Ausgaben des Jahrgangs 2000 wird eine Produktanalyse der Frauenzeitschrift "Brigitte" durchgeführt. "Brigitte" gehört zu den klassischen Frauenzeitschriften mit vorwiegend beratender Funktion und entwickelte sich im Übergang zu den siebziger Jahren zur Marktführerin mit Millionenauflage. Ihre Leserschaft hat den Altersschwerpunkt zwischen 20 bis 49 Jahren, stammt überwiegend aus der Mittelschicht und ist besser gebildet sowie häufiger berufstätig als der Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung. Die Inhaltsanalyse zeigt Folgendes: Die am häufigsten thematisierte Liebesart der Paarliebe ist die partnerschaftliche Liebe. In insgesamt elf Artikeln kristallisiert sich diese Bindungsart in der "Brigitte" heraus. Somit ist fast jede dritte Liebesbindung in der Paarliebe eine partnerschaftliche. Hier lassen sich fünf Typen unterscheiden: die bedingungslos liebende Frau, die Selbstzweifelnde, das multikulturelle Paar, das in der Krise befindliche Paar und das glückliche Paar. (ICA2)

14

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[9-L] Blossfeld, Hans-Peter; Müller, Rolf: Union disruption in comparative perspective: the role of assortative partner choice and careers of couples, (Globalife Working Paper, No. 32), Bielefeld 2002, 36 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/sowi/soziologie-i/globalife/workingpapers/index.html; Graue Literatur) INHALT: Die neun Länderstudien in dieser und der folgenden Sonderausgabe des 'International Journal of Sociology (IJS)' untersuchen zwei spezifische Aspekte komplexer wechselseitiger Beziehungen zwischen dem Modernisierungsprozess und Ehescheidungen, nämlich die Auswirkung der selektiven Partnerwahl und der Arbeitsteilung unter Paaren auf die Gefahr der Ehescheidungen. Die ausgewählten Länder sind liberale Wohlfahrtsstaaten, wie die USA, Kanada und Großbritannien; sozialdemokratische Wohlfahrtsstaaten, wie Schweden und Norwegen; konservative Wohlfahrtsstaaten, wie die Niederlande und Westdeutschland; sowie Griechenland als Beispiel eines südeuropäischen familialistischen Wohlfahrtsstaates und Ungarn als Beispiel für ein ehemaliges mitteleuropäisches staatssozialistisches Land. In jeder der Länderstudien werden die zeitlichen Aspekte des Familienlebens und der historische und kulturelle Kontext in Betracht gezogen, innerhalb dessen Männer und Frauen die Entscheidung treffen, sich zu trennen. Einige der Beiträge betrachten das Auseinanderbrechen von ehelichen und nicht-ehelichen Beziehungen, da sich in manchen Ländern uneheliche Beziehungen zu einer Alternative zu ehelichen Verbindung entwickelt haben. Mittels Daten aus Langzeitstudien und ähnlichen statistischen Methoden können die Resultate der neun Beiträge miteinander verglichen werden. In diesem einleitenden Beitrag beginnen die Autoren mit einer Diskussion über die Auswirkungen der selektiven Partnerwahl und der Arbeitsteilung unter Paaren auf die Gefahr der Ehescheidung, wie sie von verschiedenen Theorien gesehen wird. Danach werden die Länder in Wohlfahrtsregime eingeteilt und Argumente entwickelt, inwiefern unterschiedliche Typen von Wohlfahrtsregimen die Ehescheidungen beeinflussen. Abschließend werden die Ergebnisse der neun länderspezifischen Studien zusammengefasst und einige Schlussfolgerungen gezogen. (ICDÜbers)

[10-L] Brandstätter, Hermann; Kronberger, Nicole: Qualität der Partnerschaft: ein Produkt von Wertkonsens und Beziehungsdauer, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 34/2003, H. 2, S. 91-106 (Standort: UuStB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Unverheiratete, kinderlose Paare (n=67) in einer mindestens sechs Monate und höchstens zehn Jahre bestehenden Partnerschaft (Alter zwischen 16 und 36 Jahren) beurteilten die emotionale Qualität ihrer Beziehung und beschrieben ihre und ihres Partners Werthaltungen. In einer moderierten Regressionsanalyse mit Ähnlichkeit der Werthaltungen, Beziehungsdauer und Produkt aus Ähnlichkeit und Beziehungsdauer als unabhängigen Variablen und Beziehungsqualität als abhängige Variable stellte sich in Übereinstimmung mit den aus theoretischen Konzepten und empirischen Befunden abgeleiteten Hypothesen heraus, dass die Ähnlichkeit der Werthaltungen für die Beziehungsqualität um so wichtiger wird, je länger die Beziehung besteht." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

15

[11-L] Brockmann, Hilke; Klein, Thomas: Love and death in Germany: the marital biography and its impact on mortality, (MPIDR Working Paper, 2002-015), Rostock 2002, 24, 6 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-015.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die meisten Untersuchungen, die sich mit dem Einfluss der Ehe auf die Sterblichkeit befassen, behandeln den Ehestatus als lebenslänglich. Moderne Lebensläufe sind jedoch durch multiple Veränderungen des Ehestatus gekennzeichnet. Hier soll analysiert werden, wie die zeitliche Strukturierung dieser Veränderungen die Sterblichkeit in Deutschland beeinflusst. Längsschnittdaten zeigen, dass die positiven Effekte einer Heirat sich über lange Zeiträume hinweg akkumulieren, während die negativen Effekte von Scheidung oder Verwitwung nach einiger Zeit abklingen. Es zeigt sich auch, dass die vom Ehestatus ausgehenden Effekte kohortenabhängig sind und mit zunehmendem Lebensalter abnehmen, was zum Teil ein Selektivitätsphänomen ist. Sowohl der zeitliche Mechanismus als auch die Selektionsprozesse machen die Plastizität von Eheverläufen und ihre variablen Effekte auf die Mortalität sichtbar. (ICEÜbers)

[12-L] Burkart, Günter: Die Familie in der Zivilgesellschaft: Treuhänder gemeinschaftlicher Werte?, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 167-184, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Der Autor geht in seinem Beitrag der Frage nach, ob die Familientheorie durch die Aufnahme und Weiterführung von Diskussionen, wie sie unter den Stichworten "Kommunitarismus" und "Zivilgesellschaft" geführt werden, bereichert werden kann. Diese könnten zur Klärung der Frage beitragen, was die Familie in Zeiten, wo ihr Untergang schon seit langem prognostiziert wird, zusammenhält und welchen Anteil die Familie an der Produktion und Bewahrung gesellschaftlicher Solidarität haben kann. Dazu sollte nach Meinung des Autors sowohl der politikphilosophische als auch der engere sozialpolitische Kontext verlassen und der Versuch unternommen werden, diese Diskussionen unter einer differenzierungstheoretischen Perspektive zu reformulieren: Die Familie produziert und reproduziert Fürsorge und Liebe, Solidarität und Reziprozität, Anerkennung ohne Gegenleistung und "bedingungslose" Unterstützung. Sie schützt solche Werte und verwaltet sie wie ein "Treuhänder". Durch die Aufnahme von Diskussionen um "Zivilgesellschaft" und "Kommunitarismus" können nun im Rahmen einer differenzierungstheoretischen Perspektive die Spannungsverhältnisse zwischen der Familie und anderen Sphären als Wertkonflikte erfasst werden. Indem die Familie als zentrale Quelle und Treuhänder für Gemeinschaftswerte konzipiert wird, lässt sich auch ihre Widerstandsfähigkeit gegen den Rationalisierungsdruck besser ausloten. (ICI)

[13-L] Döge, Peter; Volz, Rainer: Wollen Frauen den neuen Mann?: traditionelle Geschlechterbilder als Blockaden von Geschlechterpolitik, (Zukunftsforum Politik, Nr. 47/2002), Sankt Augustin 2002, ISBN: 3-93371456-7 (Standort: http://www.kas.de/db_files/dokumente/zukunftsforum_politik/7_dokument_dok_pdf_1088.pdf; Graue Literatur)

16

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

INHALT: "Neuere wissenschaftliche Untersuchungen stimmen darin überein, dass einseitige Leitbilder heute nicht mehr zutreffen. Angestrebt werden Leitbilder, die sich an Beruf und Familie orientieren. Grundlage dafür ist die Partnerschaft. Wenn sich Lebensplanung oder Verhaltenseinstellungen eines Partners ändern, muss der andere Teil mitziehen, sonst kann es sich nicht zum Ganzen fügen. Obwohl dies seit einiger Zeit bekannt ist und immer mehr Männer bereit sind, sich von traditionellen Rollenbildern zu befreien, geht es nicht wirklich voran. Was sind die Ursachen? Mit der vorliegenden Publikation analysieren die Autoren mögliche Gründe. Offenbar stehen der Gleichberechtigung nicht nur strukturelle, gesetzliche oder gar ideologische Hindernisse entgegen. Es gibt auch andere 'weiche' Faktoren, zum Beispiel das Verharren von Frauen in alten Rollenklischees, die das Zusammenleben maßgeblich beeinflussen." (Textauszug)

[14-L] Faulstich, Werner: Einführung in ein Forschungsprojekt: "Liebe" und "Kultur", in: Werner Faulstich (Hrsg.): Liebe 2000 : Konzepte von Liebe in der populären Kultur heute, Bardowick: WissenschaftlerVerl., 2002, S. 7-16, ISBN: 3-89153-034-X (Standort: UB Essen(465)-11BLZ1157) INHALT: Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband diskutiert zunächst die Frage, welche Konzepte von Liebe sich unterscheiden lassen und welche in der heutigen Kultur dominant sind. Im Rahmen eines übergreifenden Projekts am Lüneburger IfAM-Institut für Angewandte Medienforschung, einschließlich einschlägiger Lehrveranstaltungen und einer Reihe von Magisterarbeiten und Einzelstudien, wurden mehrere Teilantworten dazu erarbeitet, die hier gekürzt vorgelegt werden. Als Zwischenbilanz des Projekts hält der Autor zweierlei fest: (1) Liebe in der populären Kultur für Kinder meint vor allem Freundschaft (unter Kindern), in der populären Jugendkultur vor allem Sexualität im adoleszenztypischen Ablösungsprozess vom Elternhaus. (2) Das gilt nicht mehr für die Liebe in der Erwachsenenkultur des Jahres 2000. Sie wird (angesichts der Vielzahl kulturell ausgebildeter Liebeskonzepte: einseitig) beherrscht vom Konzept der Paarliebe. Neben dieser Reduktion auf ein einzelnes Liebeskonzept ist zudem noch charakteristisch, dass Paarliebe in der populären Kultur offenbar von einer strukturellen Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit bzw. geschlechterspezifisch zwischen romantischer und sexueller Liebe geprägt ist. Insgesamt scheint Liebe als zentrales Handlungsmedium der Kultur immer deutlicher ihren Sinn zu verfehlen: Wertbindung und Integration. (ICA2)

[15-L] Faulstich, Werner (Hrsg.): Liebe 2000: Konzepte von Liebe in der populären Kultur heute, Bardowick: WissenschaftlerVerl. 2002, 174 S., ISBN: 3-89153-034-X (Standort: UB Essen(465)-11BLZ1157) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Werner Faulstich: Einführung in ein Forschungsprojekt: "Liebe" und "Kultur" (7-16); Frauke Siebold: Liebe in fiktionalen Kindersendungen des deutschen Fernsehens (17-50); Corinna Lüthje: Die Jugendzeitschrift "Bravo" - Liebe, Sex und Freundschaft (51-80); Una Gebhard: Versionen von Verliebtheit und Liebe in den deutschen Daily Soaps (81-106); Lena Sönnichsen: Die Liebe in der Illustrierten "Bild der Frau" (107-142); Jaqueline Block: Liebe in der Frauenzeitschrift "Brigitte" (143-173).

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

17

[16-L] Gebhard, Una: Versionen von Verliebtheit und Liebe in den deutschen Daily Soaps, in: Werner Faulstich (Hrsg.): Liebe 2000 : Konzepte von Liebe in der populären Kultur heute, Bardowick: Wissenschaftler-Verl., 2002, S. 81-105, ISBN: 3-89153-034-X (Standort: UB Essen(465)-11BLZ1157) INHALT: Daily Soaps werden seit Anfang der 90er Jahre auch in Deutschland produziert. Im Jahr 2000 waren vier deutsche Produktionen auf Sendung, auf die sich die vorliegende Untersuchung bezieht. Adressaten sind primär ältere Teenies an der Wende zum Erwachsenwerden. Materialbasis ist eine repräsentative Auswahl der Serien "Gute Zeiten Schlechte Zeiten", "Marienhof, "Unter uns" sowie "Verbotene Liebe". Insgesamt wurden 48 Folgen zur quantitativen Auswertung (Frequenzanalyse) herangezogen. Die Trias von Prä-Paarbeziehung, Paarbeziehung und Freundschaft bestimmt klar die Daily Soaps im deutschen Fernsehen des Jahres 2000. Alle anderen Konzepte von Liebe sind weniger oder gar nicht relevant. Gleichwohl werden die dominanten Liebeskonzepte noch angereichert durch die romantische und die sexuelle Liebe. Das Konzept der romantischen Liebe ist dabei selten eine lebbare Form von Liebe. In den untersuchten Daily Soap-Folgen gibt es aber Beziehungen, die stark durch romantische Merkmale bestimmt sind. Insgesamt geht es in den Daily Soaps primär um Verliebtheit, zwischen Paarbeziehung und Freundschaft angesiedelt, realitätsfern angereichert durch vergleichsweise viel Romantik und wenig Sex. "Liebe" im Sinne von "Bindung" erscheint eher als Problem. Die Frage bleibt, inwieweit sich darin die Bedürfniskonstellation der heutigen Teenie-Generation äußert. (ICA)

[17-L] Gude, Bettina: Single-Dasein in der heutigen Gesellschaft, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 115-122 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Gesellschaftliche Wandlungsprozesse stellen das bis in die Sechzigerjahre unhinterfragte Leitbild der Normalfamilie als normative Lebensform zunehmend in Frage. Der beginnende Abbau von sozialen Normen und Kontrollmechanismen (z.B. Änderung des Schei-dungsrechts) entzieht auch der etablierten Lebensform Ehe immer mehr ihre normierende Kraft. Mit dem parallel zum fortschreitenden Individualisierungsprozess verlaufenden sozialen Wandel gewinnen Werte wie Selbstentfaltung, Unabhängigkeit, Betonung der Autonomie und Selbstverwirklichung an Bedeutung. Mit der Option, die eigene Lebensform zu wählen, steigt auch die Anzahl der Singles, weil sich die individuellen Möglichkeiten erweitern und gesellschaftliche Vorgaben für bestimmte Lebensabschnitte weniger relevant sind. Der vorliegende Beitrag interpretiert diese Trends dahingehend, dass die alternative Lebensform Single eine mögliche Antwort auf die ungelösten Widersprüche im Geschlechterverhältnis darstellt; dies scheint um so eher zu gelten, wenn die Frauen eine längere Familienphase erleben. Auf der anderen Seite stellt diese "Antwort" eine Übergangsphase im Leben einer Frau dar, die sie für die Entfaltung von Werten wie Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit und Autonomie aktiv nutzt. Ihre "Wahl" ist revidierbar, und Frauen können in ihrem Leben verschiedene Lebensformen ausprobieren und die gemachten Erfahrungen in die Gestaltung ihres Privatlebens einbinden. Im Vordergrund steht insgesamt die autonome Lebensführung. (ICA2)

18

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[18-L] Hank, Karsten: Räumlicher Kontext und das Heiratsverhalten westdeutscher Männer in den 1980er und 1990er Jahren, (MPIDR Working Paper, 2003-003), Rostock 2003, 19 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2003-003.pdf; Graue Literatur) INHALT: "In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Merkmalen des räumlichen Kontexts und dem Übergang zur ersten Ehe bei westdeutschen Männern in den 1980er und 1990er Jahren untersucht. Hierzu werden im empirischen Teil unter Verwendung von Individualdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und Informationen über Stadt- und Landkreise zeitdiskrete logistische Mehrebenenmodelle geschätzt. Die Ergebnisse der multivariaten Analyse bestätigen die herausragenden Bedeutung der wirtschaftlichen Stellung eines Mannes für seine Heiratsentscheidung. Darüber hinaus wird ein negativer Zusammenhang zwischen der aggregierten Erwerbsbeteiligung von Frauen auf dem regionalen Arbeitsmarkt und der Übergangswahrscheinlichkeit zur ersten Ehe bei Männern festgestellt. Dies könnte als Beleg für die in der Heiratsforschung verbreitete 'wirtschaftliche Unabhängigkeitshypothese' verstanden werden. Komplementär hierzu wird eine Interpretation der Frauenerwerbsquote als Indikator für regional unterschiedliche Ausprägungen von Geschlechterrollen und individueller Autonomie vorgeschlagen. Berücksichtigt man zusätzlich den in den hier geschätzten Modellen statistisch signifikanten latenten Kontexteffekt, ergeben sich deutliche Indizien dafür, dass die Heiratsneigung eines Mannes durch regionale sozio-kulturelle Milieus beeinflusst wird." (Autorenreferat)

[19-F] Honnens, Brigitte, Dr.phil.; Hutter, Jörg, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Lautmann, Rüdiger, Prof.Dr.phil.Dr.jur. (Leitung): Schwullesbische Studien INHALT: Entwicklung eines Projektrahmens und einzelner Forschungsvorhaben im Bereich der gleichgeschlechtlichen Sexualität und Lebensformen. Projekt in Kooperation mit Rat und Tat Zentrum für Homosexuelle, Bremen. ART: gefördert BEGINN: 1995-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Wirtschaft und Häfen INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie und Rechtssoziologie Prof.Dr. Lautmann (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-2163, e-mail: [email protected])

[20-L] Huinink, Johannes: Entscheidungs- und Vereinbarkeitsprobleme bei der Wahl familialer Lebensformen, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 145-165, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Die intime Paargemeinschaft und die Elternschaft können heute als besondere Typen sozialer Beziehungen angesehen werden, die durch ein hohes Maß persönlicher, nichtstrategischer Kommunikation und durch eine unspezifische Bereitschaft zur gegenseitigen Solidarität gekennzeichnet sind. Die Primärbeziehungen in der Familie erhalten damit - so die

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

19

These des Autors - eine Attraktivität als sozialer Raum, in dem marktmäßig nicht substituierbare, gleichwohl aber grundlegende Bedürfnisse der Menschen im offenen persönlichen Miteinander befriedigt werden können. Diese Bedürfnisse verlieren nicht an Bedeutung, vielmehr muss im Gegenteil davon ausgegangen werden, dass sie in systematischer, durch die Eigenart moderner Sozialstrukturen bedingter Weise verstärkt werden. Der Autor beschreibt das Grundkonzept eines handlungstheoretischen Erklärungsmodells und diskutiert einige Fragestellungen, die sich einer handlungstheoretischen Auseinandersetzung mit der Familienentwicklung im individuellen Lebenslauf in den Weg stellen. Er weist darauf hin, dass es bei der Frage des "Ob" und vor allem des "Wann" der Elternschaft neben Ressourcenproblemen auch um die Lösung des Problems der biographischen Perspektive und der Vereinbarkeit von Aktivitäten in verschiedenen Lebensbereichen und sozialen Beziehungszusammenhängen geht. Seiner Meinung nach sollten große Anstrengungen darauf verwendet werden, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Individuen erlauben, die Vereinbarkeitsprobleme mit einem möglichst geringen Kostenaufwand zu lösen. (ICI2)

[21-L] Ivanyi, Nathalie: Die Traumhochzeit im Alltag: zu den subjektiven Voraussetzungen theatralisierter Trauungen im Alltag, in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 255-298, ISBN: 3-8100-3594-7 INHALT: Im Rahmen des Projekts "Mediale (Re)Präsentation von Liebe" wurde auch der Frage nachgegangen, ob die mediale Inszenierungspraxis in der Beziehungsshow "Traumhochzeit" oder "Nur die Liebe zählt" Einfluss auf die Alltagspraxis der Ziviltrauung ausgeübt hat. Zu diesem Zwecke hatten die Forscher 14 narrative Interviews mit Braut- und Ehepaaren geführt. Zweck war es herauszufinden, "unter welchen Bedingungen traumhochzeitliche Gestaltungsmuster in den Augen von Brautpaaren 'sinnhaft', 'normal', 'angemessen' - kurz: anschlussfähig erscheinen". Entlang eines der Interviews wird vorgestellt, wie die Aussagen des Paares interpretiert und die subjektiv wahrgenommene Sinnhaftigkeit rekonstruiert wurden. Die Ergebnisse der vergleichenden Analyse der Einzelstudien werden abschließend diskutiert. (PT)

[22-L] Ivanyi, Nathalie: "Traumantrag im Kino löst Beifall aus": Einzelfallanalyse eines theatralen Heiratsantrags im Alltag, in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 195-238, ISBN: 3-8100-3594-7 INHALT: Im Rahmen des Projekts "Mediale (Re)Präsentation von Liebe", in dem die Typik medialer Liebesperformances der Sendung "Traumhochzeit" untersucht wurde, wurde zugleich der Frage nachgegangen, "ob diese mediale Inszenierungspraxis im Alltag Spuren hinterlassen hat" bzw. ob und wie es zwischen den medienweltlichen Performances und der Alltagspraxis zu Austauschprozessen gekommen ist. Ein Bestandteil der Sendung sind öffentlich vollzogene Liebeserklärungen oder Heiratsanträge. Solche öffentlichen Anträge sind in der Alltagspraxis bereits verbreitete Handlungsmuster. In dem Beitrag wird ausführlich die Fallanalyse eines öffentlich vollzogenen Heiratsantrags dokumentiert. Anhand des konkreten Falles (Heiratsantrag mithilfe von selbsterstellten Dias in einem öffentlichen Kino) und eines längeren narrativen Interviews mit dem Paar wurde folgenden Fragen nachgegangen: (1) lässt

20

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

sich die Fallstruktur mit der idealtypischen Fallstruktur traumhochzeitlicher Anträge vergleichen und (2) inwiefern diente tatsächlich die Sendung als Inspirationsquelle für den Antragsvollzug? (PT)

[23-L] Ivanyi, Nathalie: Der Ritus und sein Publikum: zur medialen Inszenierung des Traurituals in der Sendung "Traumhochzeit", in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 149-193, ISBN: 3-8100-35947 INHALT: In jeder Sendung der Beziehungsshow "Traumhochzeit" wird ein Paar feierlich verheiratet. In einer Studie hatte die Autorin die Anfangssequenzen zur feierlichen Trauung, d.h. die Takes, die den "Einzug des Brautpaares" präsentieren, analysiert. Einer detaillierten Untersuchung wurden zwei Sendungen unterzogen, eine aus dem Jahr 1994 und eine aus dem Jahr 1999. Die Analyse bezog sich auf die Handlung vor der Kamera und auf die Kamerahandlung. Der Vergleich der beiden Folgen ermöglicht die Verdichtung der Einzelergebnisse sowie die Rekonstruktion der historisch sich wandelnden Inszenierungslogiken. (PT)

[24-L] Ivanyi, Nathalie: Außer-Ordentliches Verstehen - Verstehen des Außer-Ordentlichen: Heiratsanträge der Sendung "Traumhochzeit", in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 59-91, ISBN: 3-81003594-7 INHALT: In der Sendung "Traumhochzeit" wird einem Adressaten in einer überraschenden Weise an einem ungewöhnlichen Ort ein Heiratsantrag gemacht. Obwohl die Adressaten überrumpelt werden, verstehen sie sofort das Anliegen und antworten mit Ja. In ihrem Beitrag geht die Autorin der Frage nach, durch welche Maßnahmen die Antragsteller das "außerordentliche Verstehen" der Adressaten ermöglichen bzw. auslösen. "Rekonstruiert werden soll, auf welche Weise die Antragsteller ihrem Gegenüber offenbar erfolgreich veranschaulichen, was sie gerade machen und mit welcher aufrichtigen Absicht sie das tun, was sie gerade machen". 25 zufällig ausgewählte Anträge aus der Sendung "Traumhochzeit" wurden nach der Transkription konversationsanalytisch ausgewertet. Die kommunikative Prozessstruktur der Heiratsanträge wird unter Bezug auf die transkribierten Texte vorgestellt. (PT)

[25-L] Ivanyi, Nathalie; Reichertz, Jo: Liebe (wie) im Fernsehen: Einleitung, in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 9-21, ISBN: 3-8100-3594-7 INHALT: Der einleitende Beitrag stellt das von der DFG geförderte Forschungsprojekt "Mediale (Re)Präsentation von Liebe" vor, das an der Universität Essen zwischen 1998 und 2001 durchgeführt wurde. Für die Analyse der Besonderheiten medialer Liebesdarstellungen wurden 12 Folgen der Fernsehshows "Nur die Liebe zählt" und "Traumhochzeit", die zwischen 1992 und 2000 ausgestrahlt wurden, aufgezeichnet und analysiert; 30 Aufzeichnungen von

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

21

Daily Talks, in denen Liebesinszenierungen vorkamen, wurden zusätzlich in die Untersuchung einbezogen. Das audiovisuelle Material wurde durch Daten aus der Produktionsbeobachtung und Interviews mit den Kandidaten und Teilnehmern ergänzt. Die Interpretation der medialen Inszenierungen folgte dem bildhermeneutischen Ansatz, bei dem die Handlung vor der Kamera und die Kamerahandlung unterschieden werden. Methodologischen und methodischen Bezugsrahmen des Projektes bildete die hermeneutische Wissenssoziologie, die das Ziel hat, die gesellschaftliche Bedeutung jeder Form von Interaktion und aller Arten von Interaktionsprodukten zu (re)konstruieren. (PT)

[26-L] Ivanyi, Nathalie; Reichertz, Jo (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen: eine wissenssoziologische Analyse, (Erlebniswelten, Bd. 5), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 308 S., ISBN: 3-8100-3594-7 INHALT: Anfang der neunziger Jahre wurden neue performative Fernsehformate entwickelt, die von Liebenden als Bühne für eine glaubhafte Inszenierung von Liebe oder als Inspirationsquelle genutzt werden konnten. Entlang der Beziehungsshows "Traumhochzeit" (RTL) und "Nur die Liebe zählt" (SAT 1) und unter Berücksichtigung anderer performativer Formate wie den Daily Talks, in denen nicht prominente authentische Akteure ihre Beziehungen aushandeln und Beziehungspassagen vollziehen, wurde in einem Forschungsprojekt folgenden Fragen nachgegangen: Welche gegebenenfalls neue Zeichen und Praktiken der (Re)Präsentation von Liebe lassen sich identifizieren? Hat die "mediale Versendung idealisierter Darstellungspraktiken von Liebe" Einfluss auf die Darstellungsformen in der alltäglichen Lebenspraxis? Der Sammelband enthält neun thematisch fokussierte Einzelstudien: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz: Einleitung: Liebe (wie) im Fernsehen (9-21); Jo Reichertz: Theatralisierung von Liebe in Beziehungsshows (23-57); Nathalie Ivanyi: Außerordentliches Verstehen - Verstehen des Außerordentlichen (59-91); Nathalie Ivanyi: Liebe in Szenen - Szenen der Liebe (93125); Nathalie Ivanyi: Medienproduktion mit Laien (127-147); Nathalie Ivanyi: Der Ritus und sein Publikum (149-193); Nathalie Ivanyi: "Traumantrag im Kino löst Beifall aus" (195238); Jo Reichertz: Die Theatralisierung der standesamtlichen Trauung (239-254); Nathalie Ivanyi: Die Traumhochzeit im Alltag (255-298). (PT)

[27-L] Jakob, Bettina: Liebe und Ehe am Scheideweg ins neue Jahrtausend: ein sozialhistorischer Blick auf Liebe, Ehe, Trennung und Scheidung vom Hochmittelalter bis heute, Berlin: WDL-Verl. 2001, 168 S., ISBN: 3-932356-34-9 (Standort: THB Aachen(82)-Le-998) INHALT: "Wie ist die heutige Scheidungsbewegung überhaupt zu bewerten? Ist sie als Zeichen einer desintegrativen und destruktiven gesellschaftlichen Entwicklung zu verstehen? ... Die Scheidungsbewegung könnte auch gegenteilig als ein emanzipatorischer, konstruktiver Prozess betrachtet werden, der möglicherweise zu ganz neuen Beziehungsformen führt. Vor allem für diejenigen, die die Geschichte der Ehe als eine Patriarchatsgeschichte begreifen, dürfte diese Auffassung attraktiv sein. ... Um sowohl zu einer persönlichen Orientierung zu gelangen, als auch möglicherweise einen allgemeinen Beitrag zum Verständnis der gegenwärtigen Scheidungsproblematik zu leisten, wählte ich im Rahmen der o.g. Fragestellungen ein zeitgeschichtliches Paradigma: Um einer Einschätzung des Scheidungsgeschehens näher zu kommen, schien es mir wichtig, zunächst meine und wahrscheinlich auch gesellschaftliche

22

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

Normalvorstellungen von Liebe, Ehe und anderen Beziehungen zwischen Männern und Frauen zu relativieren, indem ich sie in ihrem zeitgeschichtlichen Verlauf betrachte und zur Darstellung bringe - einschließlich der jeweiligen Möglichkeit und Bedeutung von Scheidung.... Von der Auffassung ausgehend, daß Trennungen und Scheidungen am Schnittpunkt zweier geschichtlicher Abläufe stehen - nämlich am Schnittpunkt der jeweils individuellen Geschichte ganz persönlicher Beziehungen zwischen Frauen und Männern und einer Sozialgeschichte bzw. einer Geschichte von Geschlechterverhältnissen, möchte ich den Leser/ die Leserin zunächst in die hochmittelalterliche Zeit entlassen mit dem Wunsch, auch er/sie möge sich von dieser Arbeit inspirieren lassen." (Autorenreferat)

[28-F] Kapp, Frieder, Dr. (Bearbeitung); Bastine, Reiner, Prof.Dr.; Scheele, Brigitte, Prof.Dr. (Betreuung): Zorn in Partnerschaften. Eine Analyse des Ärger- und Konfliktverhaltens bei zufriedenen und unzufriedenen Paaren unter Berücksichtigung Subjektiver Theorien INHALT: Im Rahmen dieser Arbeit wird der Umgang mit Ärger und Konflikten in Partnerschaften analysiert und herausgearbeitet, inwiefern sich zufriedene und unzufriedene Paare in ihrem Ärger- und Konfliktverhalten unterscheiden und welche Bedingungen und Konsequenzen als maßgeblich für den Umgang mit Zorn in Partnerschaften angesehen werden können. Im empirischen Teil dient eine Fragebogenuntersuchung mit 159 Paaren der Beschreibung von Unterschieden im Ärger- und Konfliktverhalten (STAXI- und UMK-Fragebogen) bei zufriedenen und unzufriedenen Paaren (Selbst- und Fremdwahrnehmung) sowie der Analyse von Geschlechterunterschieden. Ergänzend werden in einer zweiten Studie Subjektive Theorien über den Zorn von 20 Paaren mit Hilfe von Interviews sowie einer Struktur-Lege-Technik (SLT) erhoben und herausgearbeitet, welche Bedingungen als mögliche Erklärungen für den unterschiedlichen Umgang mit Zorn angesehen werden können. Die Ergebnisse der Fragebogenuntersuchung zeigen, dass in unzufriedenen Partnerschaften deutlich mehr impulsivaggressives Konfliktverhalten sowie Rückzugsverhalten und Ärgerunterdrückung wahrgenommen wird als in zufriedenen Paarbeziehungen, in denen die Paare vorrangig von kontrolliertem und problemorientiertem Umgang mit Ärger und Konflikten berichten. Frauen beschrieben sich im Vergleich zu den Männern häufiger als offensiv-kämpferisch, Männer gaben häufiger defensives Rückzugsverhalten und Ärgerunterdrückung als charakteristisch für ihr emotionales Konfliktverhalten an. Die Auswertung der Subjektiven Theorien erbrachte sowohl Präzisierungen für die Beschreibung des Zorns als auch weiterführende Hinweise auf auslösende Bedingungen, Intentionen und Konsequenzen des Umgangs mit Zorn in Paarbeziehungen. Zorn lässt sich auf der Grundlage hierarchischer Mehrkomponentenmodelle sowie den Subjektiven Theorien als "missbilligender Vorwurf an eine andere Person", verbunden mit dem Handlungsimpuls, die andere Person zur Rechenschaft zu ziehen", den somatischen Empfindungen von "Hitze und körperlicher Anspannung", sowie als subjektives Empfinden das "Erleben von Hilflosigkeit und Ohnmacht" präzisieren. Die Subjektiven Theorien zum Umgang mit Zorn verdeutlichen, dass nach Ansicht der meisten Untersuchungspersonen das Zeigen des Zorns zwar kurzfristig zu einer Belastung der Partnerschaft führt, langfristig jedoch zur Klärung uneindeutiger Bedürfnisse und zur Verbesserung der Paarbeziehung führen kann. Entsprechend wird von den meisten subjektiven TheoretikerInnen das häufige Unterdrücken des Zorns eher im Zusammenhang mit einer (weiteren) Verschlechterung der Beziehung gesehen.

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

23

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kapp, F.: Zorn in Partnerschaften. Eine Analyse des Ärger- und Konfliktverhaltens bei zufriedenen und unzufriedenen Paaren unter Berücksichtigung Subjektiver Theorien. Dissertation. Virtuelle Bibliothek der Universität Heidelberg. Shaker Verl. 2002 (im Druck).+++Kämmerer, A.; Kapp, F.: Emotionale Stiefkinder therapeutischen Handelns: zum Beispiel Vergebung. in: Psychotherapie im Dialog, 3, 2002, 2, S. 184-187. ARBEITSPAPIERE: Richterich, A.; Kapp, F.: Das Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung". Zusammenhänge und strukturierender Überblick über die Arbeiten. Posterpräsentation auf dem 15. Symposium für Klinisch-Psychologische Forschung (DGPs). 8-10. Mai 1997. Hofheim am Taunus. 1997.+++Kapp, F.; Bastine, R.: Ärger und Zorn in Partnerschaften. Ein Vergleich des emotionales Konfliktverhaltens bei zufriedenen und unzufriedenen Paaren. Posterpräsentation auf dem 16. Symposium für Klinisch-Psychologische Forschung (DGPs). 21.-23. Mai 1998. Hamburg. 1998.+++"Subjektive Theorien über emotionales Konfliktverhalten in Paarbeziehungen". Vortrag auf dem Symposium Forschungsprogramm Subjektive Theorien', 18.-20.2.1998 in Leipzig.+++Kapp, F.; Bastine, R.: Emotionales Konfliktverhalten in Paarbeziehungen: Zusammenhänge zwischen Ärgerbewältigung und partnerschaftlicher Zufriedenheit am Beispiel des Zorns. Posterpräsentation auf dem 41. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs). 27.9.-1.10. 1998. Dresden. 1998. +++ "Verhaltenstherapeutische Problemanalyse". Vortrag im Rahmen der ärztlichen Weiterbildung der Psychiatrischen und Psychosomatischen Klinik Heidelberg (8.1 1.1998). +++"Kognitivverhaltenstherapeutische Konzepte zur Behandlung von Schamangst und so-zialen Ängsten". Vortrag auf dem 12. Psychoonkologischen Kolloquium für PsychologInnen der Psychosozialen Onkologie an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. (25.11.1999). +++"Subjektive Theorien über Zorn in Paarbeziehungen: Ergebnisse zur subjektiven Beschreibung und Bewältigung partner/inbezogenen Zorns". Vortrag auf dem Symposium "Forschungsprogramm Subjektive Theorien" 23.02 - 25.02.2000 in Oldenburg. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1996-05 ENDE: 2001-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Zitzewitz, Mirjam (Tel. 06221-549191, e-mail: [email protected])

[29-L] Koppetsch, Cornelia: Die Pflicht zur Liebe und das Geschenk der Partnerschaft: Paradoxien in der Praxis von Paarbeziehungen, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 219-239, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die Bedeutung von Partnerschaft und Liebe für die Dynamik von Paarbeziehungen untersucht. Die Autorin möchte zeigen, dass Liebe und Partnerschaft einerseits konkurrierende Prinzipien darstellen, doch andererseits in der Interaktion von Paarbeziehungen unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Sie weist zunächst darauf hin, dass sich die Soziologie bisher wenig mit den immanenten Widersprüchen und Spannungsfeldern von Intimbeziehungen befasst hat und dass auch die bisherige Diskussion zum Thema Liebe und Partnerschaft einseitig ist. Die Ebene der inneren Dynamiken und Konflikte kann ihrer Meinung nach weder aus der Individualität der Liebenden allein noch aus den Kategorien des semantischen Codes abgeleitet werden, sondern stellt eine Ebene sui generis mit eigenen Ge-

24

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

setzmäßigkeiten dar. Liebe und Partnerschaft lassen unterschiedliche Beziehungslogiken in Paarbeziehungen erkennen, da ihnen unterschiedliche Formen des Austauschs und der Gegenseitigkeit zugrunde liegen. Der Austausch zwischen Liebenden entspricht eher einem Gabentausch, das partnerschaftliche Geben und Nehmen dagegen eher einem Austausch äquivalenter Leistungen. Die Autorin zeigt anhand von Fallbeispielen aus einer eigenen Studie, wie Liebe und Partnerschaft jeweils zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Machtstrukturen beitragen. Über die Ebene der Interaktion hinaus diskutiert sie ferner die Funktion der Liebe und die Bedeutung von Partnerschaft für die gesellschaftliche Integration der Paarbeziehung. (ICI2)

[30-L] Lankuttis, Teresa; Blossfeld, Hans-Peter: Determinanten der Wiederheirat nach der ersten Scheidung in der Bundesrepublik Deutschland, (Globalife Working Paper, No. 31), Bielefeld 2002, 23 S. (Standort: http://www.unibamberg.de/sowi/soziologie-i/globalife/workingpapers/index.html; Graue Literatur) INHALT: "Der vorliegende Beitrag untersucht das Heiratsverhalten nach einer Scheidung vor allem aus seiner Lagerung im Familienzyklus. Er zeigt, dass sich in Abhängigkeit von der Phase im Familienzyklus, in der die erste Scheidung auftritt, unterschiedliche Konsequenzen für die Wahrscheinlichkeit und den Zeitpunkt einer weiteren Heirat ergeben. Die Wiederheiratsneigung ist insbesondere im Zeitraum von zwei bis fünf Jahren nach der Trennung vom ersten Ehepartner am stärksten, sofern Kinder im Vorschulalter im Haushalt leben. Darüber hinaus werden im vorliegenden Beitrag verschiedene bekannte Determinanten von Eheschließung und -scheidung auf ihre Wirkungen auf die Wiederheirat empirisch überprüft. Dabei zeigt sich beispielsweise, dass vor allem Männer mit höherem Bildungsniveau nach einer Scheidung vermehrt heiraten, während das Bildungsniveau bei den Frauen keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit hat, eine zweite Ehe einzugehen. Geschiedene Frauen haben dennoch bei Kontrolle wichtiger Einflussgrößen insgesamt gesehen, eine höhere Grundneigung zur Wiederheirat als geschiedene Männer." (Autorenreferat)

[31-L] Lenz, Karl: Institutionalisierungsprozesse in Zweierbeziehungen: Zwischenbericht zum Teilprojekt Q des Sonderforschungsbereiches 537 Institutionalität und Geschichtlichkeit, Dresden 2001, 60 S. (Standort: http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~sfb537/teilprojekte/q/doc/ProjQ_ZB.rtf; Graue Literatur) INHALT: Das Teilprojekt befasst sich mit Zweierbeziehungen als einem besonderen Strukturtypus persönlicher Beziehungen und wählt damit einen über Ehen hinausgehenden Fokus. Unter Zweierbeziehungen werden persönliche Beziehungen zwischen Personen unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts verstanden, die sich durch einen hohen Grad an Exklusivität auszeichnen, ein gesteigertes Maß an Zuwendung aufweisen und die Praxis sexueller Interaktion einschließen oder eingeschlossen haben. Anstelle eines individuum-zentrierten Ansatzes wird eine mikrosoziologische Perspektive eingenommen, die die Wechselwirkung zwischen den Personen in den Mittelpunkt stellt. Eine Zweierbeziehung ist demnach mehr als die Summe der Eigenschaften der Beteiligten und besitzt eine Eigendynamik, die die Individualebene übersteigt. Zweierbeziehungen - überhaupt persönliche Beziehungen - zeichnen sich durch eine emergente Qualität aus und bilden eine Realität "sui generis". Das Erkenntnisinte-

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

25

resse des Forschungsprojekts zielt auf diese institutionelle Ordnung bzw. Wirklichkeit von Zweierbeziehungen und auf ihren längerfristigen Wandel im Zeitverlauf. Der vorliegende Zwischenbericht gibt Auskunft über die Arbeitsorganisation und die Forschungsfelder, die empirischen Zugänge (Interviews, Spielfilme, Ehe- und Beziehungsratgeber, Tagebücher, Texte populärer Musik, Romane und Erzählungen), die Auswahl des Auswertungsverfahrens und den Arbeitsstand der Fallanalysen, die Fortführung der Projektarbeit sowie über die Publikationen und Lehrveranstaltungen zum Themenschwerpunkt des SFB 537. (ICI2)

[32-F] Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang, Prof.Dr.; Schneider, Werner, Prof.Dr.; Kaesler, Dorothee, Dr.; Höft, Riccarda, M.A.; Rudolph, Brigitte, Dipl.-Soz.; Wimbauer, Christine, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Ph.D. (Leitung): Gemeinsam leben, getrennt wirtschaften - Grenzen der Individualisierung in Paarbeziehungen (Teilprojekt B6) INHALT: Wie gestalten Paare (und Familien) im Zuge fortschreitender Modernisierung ihr 'eigenes Leben'? Mittels welcher Konstruktions- und Rekonstruktionsprozesse stellen beide Partner ihre 'Paarwirklichkeit' im Alltag her- und auf Dauer? Das empirische Erkenntnisinteresse des Projekts richtet sich auf die finanziellen Arrangements im Alltag der Paare sowie auf die Bedeutung von Geld in der und für die Paarbeziehung - insbesondere in ihrer Verbindung mit Liebe und anderen zentralen Lebensbereichen wie Beruf und Kinder, Haushalt, Freizeit, Herkunftsfamilie und Freunde. Das Projekt führt umfangreiche, intensive qualitative Erhebungen zur Geldverwaltung, Geldverteilung und Bedeutung von Geld in Paarbeziehungen in vier Ländern durch - der Bundesrepublik Deutschland, Schweden, Spanien und den USA -, von denen man annehmen kann, dass sie sich in den jeweiligen sozialstaatlich institutionalisierten Familien- und Geschlechterkonzepten, und dem gemäß in ihren Familien- und Geschlechterpolitiken unterscheiden. In der zweiten Projektphase soll auch eine standardisierte Untersuchung von Geld in Paarbeziehungen vorbereitet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweden, Spanien, USA METHODE: Reflexive Modernisierung, verstehender Ansatz; qualitative Paarbefragung in einem relationalen Ansatz. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wimbauer, Christine: Die Liebe und das liebe Geld. Zur symbolischen Bedeutung von Geld in Paarbeziehungen. Opladen 2003 (im Erscheinen). +++Schneider, Werner; Wimbauer, Christine: Entstaatlichung von unten - Ungleichheiten in Paarbeziehungen: zur Transformation der institutionellen Ordnung von Geld und Liebe im Privaten". in: Allmendinger, Jutta (Hrsg.): Entstaatlichung und soziale Sicherheit. Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig. Opladen: Leske + Budrich 2003 (im Erscheinen).+++Allmendinger, Jutta; Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang; Stebut, Janina von; Wimbauer, Christine: Parejas, dinero y desigualdades de genero: reflexiones teoretica. in: ABACO. Revista de Cultura y Ciencias Sociales, 2001, No. 29-30: La familia en el siglo XXI, S. 17-28.+++Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang: Transaction costs, power, and gender attitudes in financial arrangements of couples. in: Raub, Werner; Weesie, Jeroen (Hrsg.): The management of durable relations. Amsterdam: Thela Thesis 2000. ARBEITSPAPIERE: SFB 536, Projekt B6: Methodisches Vorgehen und Forschungsdesign. Arbeitspapier 2. 2001.+++SFB 536, Projekt B6: Interviewleitfäden. Arbeitspapier 3. 2001. +++SFB 536, Projekt B6: Exemplarische Fallrekonstruktion eines Paares. Arbeitspapier 4. 2001.+++SFB 536, Projekt B6: Paarbeziehungen im Kontext "Reflexiver Modernisierung"

26

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

(Arbeitstitel). Arbeitspapier 5 (in Arbeit).+++SFB 536, Projekt B6: Paarbefragungen - methodologische Überlegungen zu einem relationalen Ansatz. Arbeitspapier 6 (in Arbeit). +++SFB 536, Projekt B6: Individuen-in-Paaren: Paarbeziehungen und Subjektkonzeption(en). Arbeitspapier 7 (in Arbeit).+++SFB 536, Projekt B6: Macht in Paarbeziehungen. Überlegungen zu einem relationalen, handlungstheoretischen Machtkonzept. Arbeitspapier 8. 2001.+++SFB 536, Projekt B6: Sozialpolitische Rahmenbedingungen im Vergleich: Deutschland, Schweden, Spanien und USA. Arbeitspapier 9. 2001.+++SFB 536, Projekt B6: Wie Paare interagieren. Zum Sprach- und Interaktionsverhalten von Männern und Frauen in Paar und Einzelinterviews. Arbeitspapier 10 (in Arbeit).+++SFB 536, Projekt B6: Money, couples and individualization: design and methods of a comparative study of financial arrangements of couples in Germany, Spain, Sweden and the USA. (Arbeitstitel). Arbeitspapier 11 (in Arbeit).+++SFB 536, Projekt B6: Liebe und Geld in Paarbeziehungen (Arbeitstitel). Arbeitspapier 12 (in Arbeit).+++SFB 536, Projekt B6: Zur Fallrekonstruktion des Paares Christoph und Christina Clemens. Arbeitspapier 13. 2001.+++SFB 536, Projekt B6: Zur Fallrekonstruktion des Paares Dagmar und Daniel Däumling. Arbeitspapier 14 (in Arbeit). ART: gefördert BEGINN: 1999-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Ph.D. Allmendinger (Konradstr. 6, 80801 München); SFB 536 Reflexive Modernisierung (Theresienstr. 37-39, 80333 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-2180-2923, e-mail: [email protected]); Wimbauer, Christine (e-mail: [email protected])

[33-L] Meyer, Thomas: Das "Ende der Familie": Szenarien zwischen Mythos und Wirklichkeit, in: Ute Volkmann, Uwe Schimank (Hrsg.): Soziologische Gegenwartsdiagnosen 2 : vergleichende Sekundäranalysen, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 199-224, ISBN: 3-8100-3535-1 INHALT: Der Autor wendet sich gegen die inflationäre Rede vom zunehmenden Verfall und Niedergang der Familie, welche seiner Meinung nach nur Zerrbilder hinsichtlich des tatsächlichen Wandels und seiner Richtung zeichnet. Auch wenn die Transformationsprozesse der Privatheit zum Teil gravierend sind, spreche im Lichte nüchterner empirischer Zahlen wenig dafür, eine Krise der Familie im Besonderen oder eine soziale Integrationskrise im Allgemeinen zu behaupten. Der Autor plädiert für eine weniger aufgeregte Lesart, die die Veränderungen weniger als eine grundsätzliche Gefährdung denn als einen Wandel beschreibt, der ein "Stück ganz normaler Modernität" repräsentiert. Er skizziert einige zeitdiagnostische Familiendiskurse und nimmt eine an den Ergebnissen der Familienforschung orientierte Kritik vor. Am Beispiel der These von der "Kolonialisierung der Lebenswelt" zeigt er ferner einige Anschlussmöglichkeiten auf, die eine theoretisch elaborierte Zeitdiagnostik - wie sie die Theorie kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas darstellt - der Familiensoziologie zu geben vermag. (ICI2)

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

27

[34-L] Müller, Rolf: Lebenserfahrung und Partnerschaftsentscheidung: Moralvorstellungen, Chancen und Partnerschaftserfahrung und der Einfluss auf erste und weitere Eheschließungen und Gründungen von nichtehelichen Lebensgemeinschaften, Bremen: RMInt Verl. 2002, 70 S., ISBN: 3936266-00-X (Standort: UuStB Köln(38)-11B4123) INHALT: Die gängigen Theorien in der Familiensoziologie erwähnen in der Regel explizit die Eheschließung (implizit die erste Eheschließung) und die Scheidung. Da es keine spezifische Theorie der Wiederverheiratung und der Gründung sowie Auflösung nichtehelicher Lebensgemeinschaften gibt, versucht die vorliegende Längsschnittstudie, sich über allgemeinere Theorien der Familie der Wiederverheiratungsthematik und dem Phänomen der nichtehelichen Lebensgemeinschaften zu nähern. Neben den funktionalistischen Ansätzen und der Modernisierungstheorie, die im wesentlichen nur beschreibend sind, finden in der Familiensoziologie zwei sich ähnelnde Theoriestränge besondere Beachtung: Die Familienökonomie und die Austauschtheorie. Zunächst werden in der Arbeit die Entwicklungen der nichtehelichen Lebensgemeinschaften und der Wiederverheiratungen beschrieben. Die Beschreibungen basieren im Wesentlichen auf den amtlichen Statistiken. Im Anschluss daran werden die gebräuchlichsten theoretischen Ansätze der Familiensoziologie diskutiert und kritisiert. Als Lösungsvorschlag wird eine Kombination aus Funktionalismus, Informationslogik und Verhaltenstheorie angeboten. Der empirische Teil setzt sich zusammen aus der Datenbeschreibung, der Variablenbeschreibung und den Ergebnissen multivariater Analysen. (ICA2)

[35-L] Nave-Herz, Rosemarie: Gibt es die postmoderne Familie?, in: Bettina Hoeltje, Bettina Jansen-Schulz, Katharina Liebsch (Hrsg.): Stationen des Wandels : Rückblicke und Fragestellungen zu dreißig Jahren Bildungs- und Geschlechterforschung ; Festschrift für Ingrid N. Sommerkorn-Abrahams, Münster: Lit Verl., 2001, S. 169-180, ISBN: 3-8258-5412-4 (Standort: UB Essen(465)-11OGB3734) INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst kritisch mit dem Begriff der Postmoderne auseinander. Sie umreißt sodann das Konzept der modernen Kernfamilie, die sich vor allem durch die veränderte Stellung zur Verwandtschaft auszeichnet, und fragt hieran anknüpfend, welche Veränderungen die Rede von einer postmodernen Familie rechtfertigen könnten. Dabei wird deutlich, dass trotz eines vielfach beschworenen "anything goes" im Hinblick auf die Lebensweisen und Partnerschaftsformen die Zwei-Eltern-Familie, heute auch mit erwerbstätiger Mutter bei älteren Kindern, immer noch als Normalitätsmuster gilt. Als empirisch-analytische Kategorie ist der Begriff der Postmoderne daher weniger von Nutzen denn als normativkritische Kategorie, die ein ethisches Postulat für moderne Gesellschaften setzt. Unter diesem Aspekt, so das Fazit der Verfasserin, könnte man eher von einer postmodernen Familiensoziologie als von einer postmodernen Familie sprechen. (ICE)

[36-L] Nave-Herz, Rosemarie: Familie heute: Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung, Darmstadt: Primus Verl. 2002, 165 S., ISBN: 3-89678-450-1 INHALT: Steigende Scheidungszahlen, eine abnehmende Geburtenrate und die Zunahme der Single-Haushalte gelten in der Öffentlichkeit als Indiz dafür, dass die Lebensform Familie in

28

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

die Krise geraten ist. Auf diesem Hintergrund untersucht der Beitrag die Frage, ob es sich dabei um einen allgemeinen Trend handelt oder ob diese Entwicklungstendenzen nur in einem bestimmten kulturellen Milieu unserer Gesellschaft auftreten. Mit einer systemtheoretischen Perspektive beschreibt die Autorin diese innerfamiliären Veränderungsprozesse, und sie spricht sich für eine Pluralität der Lebensformen aus. Dabei gilt ihr Hauptaugenmerk sowohl dem Wandel der Familienstrukturen und den daraus resultierenden Folgen für die Erziehung und Bildung sowie für das Freizeitverhalten als auch den offenkundigen Abstimmungsproblemen zwischen familiärer und schulischer Sozialisation. Festgestellt wird, dass die gesamtgesellschaftlichen materiellen und immateriellen Veränderungen, vor allem der nachgewiesene Wertewandel, der Anstieg des Lebensalters und die Reduktion der Geburtenzahl zu stärkeren Differenzierungen von Lebensmustern, weniger von Familienformen, in Deutschland geführt haben. (ICH2)

[37-L] Neumann, Eva-Maria: Die Paarbeziehung Erwachsener und Erinnerungen an die Eltern-Kind-Beziehung: eine Untersuchung zur Kontinuität von Bindung, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 14/2002, H. 3, S. 234-256 (Standort: UuStB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Von Bowlbys These ausgehend, dass die Eltern-Kind-Bindung als Modell für enge Beziehungen im weiteren Leben dient, ging es in dieser Arbeit um die Frage, inwieweit Zusammenhänge zwischen der Bindung an einen Partner im Erwachsenenalter und Erinnerungen an die Bindung an die Eltern in der Kindheit festzustellen sind. Zwei Studien wurden durchgeführt, in denen Erwachsene mit qualitativen und quantitativen Methoden zu ihrer aktuellen Bindung an einen Partner und zu ihrer früheren Bindung an die Eltern befragt wurden. Es zeigte sich, dass die Bindung an einen Partner mit zwei Dimensionen der Erinnerungen an die Eltern-Kind-Bindung zusammenhing, die Emotionale Akzeptanz seitens der Mutter in der Kindheit und die Offenheit der Befragten beim Ausdruck von Gefühlen. Emotionale Komponenten der Erinnerungen an die Eltern-Kind-Bindung erwiesen sich damit als bedeutsam für die partnerschaftliche Bindung. Keine signifikante Übereinstimmung wurde dagegen gefunden, wenn die partnerschaftliche und die kindheitsbezogene Bindung als sicher, ängstlichambivalent oder vermeidend klassifiziert wurden. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der These der Kontinuität von Bindung diskutiert." (Autorenreferat)

[38-L] Reichertz, Jo: Die Theatralisierung der standesamtlichen Trauung oder: Wider das Ritenmonopol der Kirchen, in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 239-254, ISBN: 3-8100-3594-7 INHALT: Die standesamtliche Trauung war in der Bundesrepublik lange Jahre eine schlichte Amtshandlung. In den späten achtziger Jahren ließen sich in den westdeutschen Bundesländern Anzeichen für eine prachtvollere und rituellere Ausgestaltung der standesamtlichen Trauung beobachten und diese Entwicklung setzt sich fort. Die von Endemol für RTL zwischen 1992 und 2000 produzierte Beziehungsshow "Traumhochzeit" lag "im Trend der Zeit". Die in den Sendungen rituell inszenierten standesamtlichen Trauungen gelten als Idealtypus der romantischen Hochzeit. War früher in Deutschland (West) die Kirche der ausschließliche

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

29

Handlungsraum für theatralisch inszenierte Trauungen, so sind solche rituellen Inszenierungen heute auch im Standesamt möglich. In seinem Beitrag diskutiert der Autor die Gründe für diese Entwicklung, die im Einklang mit dem Wiederaufleben der Rituale in der gesamten gesellschaftlichen Praxis nach dem Rationalisierungsschub der Moderne steht. Das Wissen um das Trennungsrisiko trägt dazu bei, dass sich Paare durch die theatralische Trauungszeremonie Zuversicht für den Bestand der Ehe erhoffen. (PT) [39-L] Reichertz, Jo: Theatralisierung von Liebe in Beziehungsshows: neue Tendenzen bei der (Re)Präsentation von "Liebe", in: Nathalie Ivanyi, Jo Reichertz (Hrsg.): Liebe (wie) im Fernsehen : eine wissenssoziologische Analyse, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 23-57, ISBN: 3-8100-3594-7 INHALT: Für die Beziehungsshows wie "Traumhochzeit", "Nur die Liebe zählt" oder auch manche Daily Shows schlägt der Autor die Bezeichnung "Formate für performative FernsehAuftritte" vor. Formate bzw. Handlungsrahmen für performative Auftritte gab es zu allen Zeiten in allen Gesellschaften, das Fernsehen ist zu den gesellschaftlich etablierten neu dazugekommen. Die Formate für performative Fernseh-Auftritte stellen einen eigenständigen Handlungsbereich dar, der sich von den anderen Fernsehsendungen "entscheidend und in sozialwissenschaftlich relevanter Weise deutlich abhebt." Die medienwissenschaftliche und feuilletonistische Kritik dieser Formate übersieht häufig diese Differenz. In seinem Beitrag will der Autor den Vorwurf überprüfen, dass öffentliche Liebeserklärungen, wie sie in den Beziehungsshows vorkommen, die Öffentlichkeit im Sinne von Sennett mit "Intimität tyrannisieren". Dafür wird zunächst erläutert, was unter der (Re)Präsentation der Liebe zu verstehen ist und in einem historischen Exkurs werden die Sozialgeschichte des Privaten/Öffentlichen und der Praktiken der (Re)Präsentation der Liebe dargestellt. Die medialen Theatralisierungen von Liebesbeziehungen in den Beziehungsshows sollen die Darstellung des Nicht-Dargestellten ermöglichen. Durch die "medial vertriebenem Masken des Liebesausdrucks" wird die Intimität verdeckt. Das öffentliche Sprechen über Emotionen wird mit Hilfe der aus den Medien entliehenen Symbolen und Zeichen wieder ermöglicht. (PT)

[40-L] Ritter, Maria Elisabeth: Familienstand: ledig, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 123-128 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin beschreibt in einem persönlich gehaltenen Erlebnisbericht, welchen Einfluss die biografischen Ausgangsbedingungen der Nachkriegszeit auf ihr Leben hatten. Eine grundsätzliche Entscheidung, allein zu leben, habe sie jedoch nie getroffen, vielmehr war dies eine für sie notwendige Konsequenz aus Vorgaben durch zeitgeschichtliche Einflüsse, familiäre Herkunft und Geschlecht, ergänzt durch eine lebenslange Einstellung, Zusammenhänge durchschauen zu wollen, um Einengungen soweit wie nur irgend möglich zu überwinden. Mit dem Bericht will die (anonyme) Autorin Mädchen und Frauen ermutigen, nicht (nur) für andere, sondern für sich selbst zu leben und insbesondere diejenigen Bestrebungen zu unterstützen, die nicht mit der je eigenen Auffassung, Lebensweise, sexuellen Orientierung oder Herkunft übereinstimmen. Eine derartige Unterstützung von Frauen durch Frauen ist besonders wichtig für Mädchen und Frauen, die erhebliche Widerstände überwinden müssen, wenn sie aus ihrem familiären Milieu (oder Kulturkreis) ausbrechen und sich befreien wollen. (ICA2)

30

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[41-F] Römer-Wolf, Birgit, Dipl.-Psych.; Theilmann, Claudia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bastine, Reiner, Prof.Dr.; Rudolf, Gerd, Prof.Dr. (Betreuung): Strukturiertes Konfliktgespräch für Paare - eine Interventionsstudie INHALT: Starre, scheinbar unauflösliche Positionen, gegenseitige Verletzungen, eingefahrene Interaktionsmuster im Umgang mit Differenzen im Alltag sind in der paartherapeutischen Praxis häufig auftretende Konstellationen. In der empirischen Paarforschung gelten diese Muster als Prädiktor für destruktive Entwicklungen der Paarbeziehung (Gottman, 1994, 1999). Für dieses Anwendungsfeld wurde im Projekt die spezifische und zielgerichtete Intervention 'Strukturiertes Konfliktgespräch für Paare' (SKG-P) eine Form der Familienmediation von Alltagskonflikten in Paarbeziehungen konzipiert. Durch das SKG-P wird der Interventionsansatz der Mediation erstmalig angewendet auf den Gegenstandsbereich der Alltagskonflikte in Partnerschaften. Im Rahmen eines Modellprojektes wurde dieses paarberaterische Angebot an der Praxis- und Forschungsstelle für Psychotherapie und Beratung (PFPB) am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg eingeführt und über zweieinhalb Jahre erprobt. Diese Praxiserprobung wird im Projekt wissenschaftlich begleitet. Ziele des Forschungsprojekts sind die Evaluation der Interventionsergebnisse und die Prüfung differentieller Hypothesen zur Wirkung auf individuelle Konflikt- und Beziehungsmerkmale. Im Zentrum des Interesses steht die emotionale Grundhaltung gegenüber der Partnerln und der Beziehung, die sich nach dem Partnerschaftsmodell von Gottman (1999) vor allem in Bewertungsund Attributionsprozessen widerspiegelt. METHODE: Das gewählte Forschungsdesign ist eine Vergleichsstudie mit Prä- und PostMesszeitpunkt. Als Vergleichsgruppe dient der psychoedukative Workshop "Streiten will gelernt sein ...". Die Datengrundlage besteht aus Fragebogen-Daten, die neben individuellen partnerschafts- und partnerbezogenen auch einige dyadische Informationen erfragen. Dabei wird sowohl die Selbsteinschätzungs- als auch die Partnereinschätzungsperspektive eingenommen. Die Bewertung der Intervention ruht auf zwei 'Datensäulen': einmal auf prä-post Vergleichen individueller, partnerschaftsrelevanter Merkmale t1 zu Beginn der Intervention; t2 zwei Wochen nach Abschluss der Intervention) und zum anderen auf der retrospektiven Zufriedenheitseinschätzung der Intervention durch die TN zum post Messzeitpunkt. Es wird angenommen, dass die sach-, handlungs- und bedürfnisorientierte Bearbeitung von Partnerschaftskonflikten sowohl zu einer Zunahme konstruktiver Interaktionserfahrungen (Kommunikations- und Konfliktverhalten sowie Zunahme partnerschaftsdienlicher Attributionen) als auch zu einer Verbesserung der Qualität der Paarbeziehung (Partnerschaftszufrieenheit und Positivierung der emotionalen Grundhaltung in der Partnerschaft) führt. Veränderungen im prä-post Vergleich werden für folgende Variablen untersucht: a) Konfliktverhaltensweisen (Selbst- und Fremdeinschätzung): Umgang mit Konflikte (UMK; Bastine, Weinmann-Lutz, Förther-Barth, & Kapp, 1999); b) Kommunikationsverhalten (Selbsteinschätzung): Fragebogen Partnerschaftliche Kommunikation (FPK; Kröger, Hahlweg, Braukhaus, FehmWolfsdorf, Groth & Christensen, 2000); c) soziale Kognitionen (Ursachenattributionen für negative Partnerschaftsereignisse im Alltag): Fragebogen zur Attribution in Partnerschaften (FAP; Kallicki, 2001); d) Qualität der Paarbeziehung: Partnerschaftszufriedenheit (PFB; Hahlweg, 1995) und Skala emotionale Grundhaltung (SOR-Skala, Römer-Wolf & Theilmann, unveröffentlicht); e) Die Teilnehmerzufriedenheit wird mithilfe eines Fragebogens zur Bewertung des Interventionsangebotes, insbesondere zum Prozess und zu dessen Ergebnis erhoben. Die Datenerhebung in der Interventionsgruppe Workshop für Paare' ist mit n=30 Paaren aus 5 Gruppen abgeschlossen. Die Interventionsgruppe SKG-P befindet sich mit n=18 Paaren weiterhin in der Phase der Durchführung. Der Abschluss der Datenerhebung ist für

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

31

den Herbst 2002 geplant. Eine Festlegung, welche der Stipendiatinnen welche Fragestellung und Hypothesen für ihre persönliche Qualifikationsleistung (Promotionsschrift) weiter bearbeitet, wird zu Beginn der Datenauswertung getroffen. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bastine, R.; Theilmann, C.: Mediation mit Familien. in: Nestmann, F.; Engel, F.; Sickendiek, U. (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung. 2002 (im Druck). +++Römer-Wolf, B.; Theilmann, C.: Mediation von Partnerschaftskonflikten - Begründung, Vorgehen und mögliche Auswirkungen. in: Schilling, H. (Hrsg.): Beratung in Konflikten. 2002 (im Druck).+++Römer-Wolf, B.; Theilmann, C.; Bastine, R.: Mediation von Partnerschaftskonflikten als Beziehungsarbeit. in: Beratung aktuell, 2003, 2 (im Druck). +++ Theilmann, C.; Römer-Wolf, B.; Bastine, R. (2003). Vom Beziehungsk®ampf zu Verhandlungen über Alltägliches - Das Strukturierte Konfliktgespräch für Paare (SKG-P). Familiendynamik, 2003, 3 (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Vortrag auf der Fachtagung des Cusanuswerks gehalten am 23.06.2000: Scheidungsmediation - Psychologische Aspekte des Verfahrens und Evaluationsergebnisse.+++Vortrag in der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik am 26. Januar 2001: Mediation zur Unterstützung von Familien in Trennung und Scheidung. +++Poster Strukturiertes Konfliktgespräch für Paare - eine Interventionsstudie. 2. Münchner Tagung für Familienpsychologie, 16./17.2.2001.+++Kurzvortrag und Poster Strukturiertes Konfliktgespräch für Paare - eine Interventionsstudie -. 2. Workshopkongress für klinische Psychologie und Psychotherapie, Bern 24.-26-5.2001.+++Poster from battlefield of love to round table with partner: Structured Conflict Discussion for couples (SCD) - a comparative intervention study. Poster at the 4th Conference of the International Academy of Family Psychology Heidelberg, April 7 to 10, 2002. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1999-06 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut AE Klinische Psychologie und Psychotherapie (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Römer-Wolf, Birgit (e-mail: [email protected]); Theilmann, Claudia (e-mail: [email protected])

[42-L] Sahib, Padma Rao; Gu, Xinhua: To tie the knot or not: cohabitation, marriage and individuals' attitudes to risk, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 13, S. 355-381 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/14/6-14.pdf) INHALT: Das vorliegende Papier stellt mangelhafte Information, Lernen und Risiko-Aversion in einem zweigeteilten Anpassungsmodell vor. Das Modell bietet einen theoretischen Rahmen für das allgemein auftauchende Phänomen der Lebensgemeinschaft, welcher die Ehe folgt, und ist konsistent mit empirischen Ergebnissen über diese Institutionen. Das Papier enthält drei wesentliche Ergebnisse: Individuen setzen erstens höhere Standards für die Ehe als für die Lebensgemeinschaft. Wenn der wahre Wert eines Lebenspartners entdeckt worden ist, werden einige Lebensgemeinschaften in eine Ehe umgewandelt, andere hingegen nicht. Individuen leben zweitens innerhalb von Klassen in Lebensgemeinschaften. Drittens wird ein Bonus abgeleitet, der die Individuen für das höhere Risiko einer Ehe gegenüber einer Lebensgemeinschaft entschädigt. Dieser Bonus kann in zwei Teile unterteilt werden. Der erste

32

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

Teil ist eine Funktion der individuellen Ebene der Risiko-Aversion, während der zweite Teil eine Funktion der Differenz des Risikos zwischen Ehe und Lebensgemeinschaft darstellt. (ICIÜbers) [43-L] Schneider, Norbert F.: Zur Lage und Zukunft der Familie in Deutschland, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, Jg. 51/2002, H. 4, S. 511-544 (Standort: UB Bonn(5)Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In den letzten Jahrzehnten hat die Familie in den westlich geprägten Ländern teilweise erhebliche Veränderungen erfahren. U.a. folgende Fragen erörtert der Beitrag vor diesem Hintergrund: Was ist eine Familie? Wie wird sie in der gesellschaftspolitischen Diskussion definiert? Wodurch ist der Wandel der Familie charakterisiert? Durch welche Ursachen wird der Wandel hervorgerufen? Welche Folgen hat der Wandel der Familie?

[44-L] Skamel, Uta; Voland, Eckart: Vom 'ewigen Kampf der Geschlechter' zu Solidarität in Partnerschaft und Familie: eine soziobiologische Annäherung, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 85-102, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)2002-6362) INHALT: Um das Phänomen der Solidarität in Partnerschaft und Familie in seinen Grundlagen und der Vielfalt seiner Ausprägungen begreifen zu können, muss nach Ansicht der Autoren ein vertieftes Verständnis der geschlechtsspezifischen Kosten-Nutzen-Strukturen reproduktiver Entscheidungen zugrunde gelegt werden. Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, dass der evolutionsbiologische Ansatz eine Reihe von Einflussfaktoren anbietet, die das "unsichtbare Band" zwischen Frau und Mann mal stärker und mal schwächer wirksam werden lässt. Der Mensch wurde im Laufe der Hominisation darauf selektiert, diese Variablen in seine Fortpflanzungsentscheidungen einfließen zu lassen, wobei die jeweiligen Nutzenerwartungen von Mann und Frau grundlegend voneinander abweichen. Die biologische Rationalität hinter den männlichen Entscheidungen entspringt vor allem dem Abgleichproblem zwischen Paarungsaufwand und Elternaufwand. Je nachdem, was den höheren Ertrag liefert, werden Männer sich eher um eine Vielzahl von oder um besonders fertile Sexualpartnerinnen bemühen oder unter Aufrechterhaltung stabiler Beziehungen in ihre Kinder investieren. Die biologische Rationalität hinter den weiblichen Entscheidungen entspringt dagegen oft dem Abgleichproblem zwischen unmittelbaren oder langfristigen Vorteilen. Je eher Männer in der Lage und motiviert sind, in ihre Kinder zu investieren, desto höher wird die Bereitschaft der Frauen ausfallen, sich langfristig an diese Männer zu binden. (ICI2)

[45-L] Sönnichsen, Lena: Die Liebe in der Illustrierten "Bild der Frau", in: Werner Faulstich (Hrsg.): Liebe 2000 : Konzepte von Liebe in der populären Kultur heute, Bardowick: Wissenschaftler-Verl., 2002, S. 107142, ISBN: 3-89153-034-X (Standort: UB Essen(465)-11BLZ1157)

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

33

INHALT: Wöchentlich kaufen knapp zwei Millionen Frauen in Deutschland eine Ausgabe von "Bild der Frau". In der Annahme, dass "Bild der Frau" Themen auswählt, die bei den Rezipientinnen auf Resonanz stoßen, und diese außerdem zielgruppenspezifisch darstellt, untersucht die vorliegende Studie vor allem die in dieser Zeitschrift vertretenen Konzepte von Liebe. Ausgegangen wird von der Annahme, dass die Konzepte von Liebe auf eine Art und Weise dargestellt werden, die den Erwartungen der ausschließlich weiblichen Leserschaft entspricht. Die Besonderheiten dieser Darstellung will die vorliegende Studie herausarbeiten. Insgesamt zeigt die Autorin, welche Konzepte von Liebe überhaupt in "Bild der Frau" vorzufinden sind, in welche Kategorien sich diese einteilen lassen und welches Konzept von Liebe die Darstellung dominiert. Dabei wird auch die Frage thematisiert, welche Funktionen die in "Bild der Frau" vertretenen Artikel zum Themenbereich Liebe erfüllen, d.h. welche Gebrauchswerterwartungen befriedigt werden. (ICA2)

[46-F] Universität Mannheim: Die Lebensführung in sozialen Netzwerken (im Rahmen der Forschungsstelle Stadt- und Regionalforschung Rhein-Neckar) INHALT: Das Lebensstilkonzept, das in der Studie des Jahres 1999 erstmals angewendet wurde, wird in diesem Projekt erneut aufgegriffen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage, in welchem Maß das Gesellungsverhalten der Menschen an Lebensstilgesichtspunkten orientiert ist: Wie homogen sind "soziale Netzwerke" nach Maßgabe der Lebensführung der Angehörigen? Darüber hinaus bietet das Untersuchungsdesign Erkenntnisse zu der Frage, welche räumlichen Kontexte und welche Mechanismen die Menschen heute überhaupt zueinander bringen: Wie entstehen Freundschaften, wie entstehen Partnerschaften? Befragt wurden dazu 764 zufällig ausgewählte Personen der Mannheimer Wohnbevölkerung. Diese wurden um Informationen zu drei Personen gebeten, mit denen sie besonders gern ihre Freizeit verbringen. Unter den genannten Personen sind 50% Freunde, 18% Verwandte, 16% Ehe- oder Lebenspartner und die übrigen Bekannte, Nachbarn, Arbeits- und Vereinskollegen. Die Ergebnisse zeigen, dass erstaunlich viele Bindungen im Lebenslauf weit zurückreichen: Jede fünfte soziale Beziehung geht auf Schul- und Studienbekanntschaften zurück. Ebenfalls sehr wichtige Kontexte zur Begründung von Freundschaften und Partnerschaften sind gemeinsame Freunde, der Arbeitsplatz, aber auch Vereine und der öffentliche Raum. So haben 25% der Befragten ihren Ehe- bzw. Lebenspartner in der Öffentlichkeit kennen gelernt! Kontaktanzeigen und das Internet haben dagegen einen untergeordneten Stellenwert. Bei der Betrachtung der sozialen Netzwerke zeigt sich, dass bestimmte Lebensführungsprinzipien - etwa Religiosität und die Höhe des Lebensstandards - sowie der ästhetische Geschmack - volkstümliche, hochkulturelle und popkulturelle Präferenzen - als starke Bindungskräfte wirken. Dabei ähnelt sich der Lebensstil von Ehe- und Lebenspartnern stärker als der von Freunden und dieser wiederum stärker als der von Verwandten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung (Stichprobe: 764; Personen der Mannheimer Wohnbevölkerung; Auswahlverfahren: Zufall). ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung und angewandte Soziologie (68131 Mannheim) KONTAKT: Institution (Tel. 0621-181-2050, Fax: 0621-181-2048)

34

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

[47-F] Wölfer, Claudia (Bearbeitung); Fiedler, Peter, Prof.Dr.; Resch, Franz, Prof.Dr. (Betreuung): Bindungsverhalten in Paarkonflikten - wie Paare Emotionen regulieren INHALT: Ausgehend von der Annahme, dass Bindungsverhalten der Emotionsregulation in Partnerschaftskonflikten dient, stellt sich die Frage, ob sich Personen aufgrund ihrer Bindungsqualitäten systematisch im Konfliktverhalten unterscheiden. Zur Durchführung der Studie wurde eine Stichprobe von 60 Paaren angeworben, die bereit waren, ihre Erfahrungen mit Konflikten in der Partnerschaft in die Untersuchung einzubringen und vor der Kamera ein Konfliktthema zu diskutieren. Die Paare wohnten zum Untersuchungszeitpunkt seit mindestens einem Jahr zusammen. Das mentale Bindungsmodell der Partner wird per Selbsteinschätzung auf den zwei Bindungsdimensionen Vermeidung und Angst (Brennan, Clark & Shaver 1998; Grau 1999) erhoben. Das Vier-Felder-Schema liefert vier Gruppen: sichere Bindung, gleichgültigvermeidende, ängstlich-ambivalente und ängstlich-vermeidende. Das Bindungsverhalten im Konflikt wird durch zwölfminütige Konfliktgespräche der Paare erfasst, die auf Video aufgenommen wurden. Die anschließende Auswertung der Interaktion erfolgt mit Hilfe der Strukturellen Analyse Sozialer Beziehungen (SASB, Benjamin 1974). Dabei handelt es sich um ein Circumplexmodell von Verhaltensweisen, das auf den Dimensionen Affiliation und Interdependenz basiert und zudem eine Unterscheidung zwischen zwei Foki mit jeweils acht Clustern ermöglicht: auf den Partner gerichtetes, transitives Verhalten versus auf das eigene Erleben gerichtetes, intransitives Verhalten. Für drei der vier BindungsGruppen werden spezifische Verhaltensprofile im SASB-Modell vorausgesagt und geprüft. Zunächst wurden die Partner gebeten, in getrennten Räumen den ersten Teil des Fragebogens auszufüllen, der neben demographischen Daten die Bindungsqualität, die Partnerschaftszufriedenheit und mit Hilfe der Problemliste (Hahlweg 1996) die Konfliktbereiche in der Beziehung erfasst. Es folgte die Diskussion über ein zuvor als konflikthaft angegebenes Thema aus der Problemliste. Anschließend beurteilten die Partner im zweiten Teil des Fragebogens, wie alltagsnah das eben geführte Gespräch war, und gaben an, wie sie sich selbst und wie sie ihren Partner im Gespräch erlebt hatten (SASB-Fragebogen in der deutschen Fassung nach Tscheulin & Glossner 1993). Inzwischen liegen alle Transkripte der Paarkonfliktgespräche vor. Gegenwärtig werden alle Daten zur computergestützten Auswertung mit SPSS aufbereitet. Es soll eine Clusteranalyse erfolgen. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Workshopkongress für Klinische Psychologie und Psychotherapie vom 13. bis zum 15. Mai 1999 in Bad Dürkheim. +++8th European Conference "Facial Expression - Measurement and Meaning" vom 27. bis zum 30. September 1999 in Saarbrücken.+++Tagung zum Thema "Bindungsentwicklung und Bindungsstörung" vom 14. bis zum 15. September 2000 in Leipzig.+++2. Workshop-Kongress für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bern, 24.-26. Mai 2001.+++20. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie in Konstanz, Mai 2002. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Land FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Zitzewitz, Mirjam (Tel. 06221-549191, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 1 Einstellung zu Partnerschaft, Ehe und Familie

35

[48-L] Zeng, Yi; Stallard, Eric; Wang, Zhenglian: Estimating age-status-specific demographic rates that are consistent with the projected summary measures in family households projection, (MPIDR Working Paper, 2002-033), Rostock 2002, 27 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-033.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser schlagen Verfahren zur Schätzung von alters- und statusspezifischen demographischen Quoten vor, die sicherstellen sollen, dass die projizierten summarischen Maße für Partnerschaftsbildung und Heirat sowie eheliche und nichteheliche Fruchtbarkeit für die kommenden Jahre konsistent berechnet werden. Die hier vorgeschlagenen Verfahren können auf Mikro- wie Makroebene in Projektions- und Simulationsmodellen für Familien, private Haushalte und Wohlfahrt eingesetzt werden, in denen zeitlich variable, alters- und statusspezifische demographische Quoten als Input verwendet werden. (ICEÜbers)

2 Kinderwunsch und Elternschaft [49-L] Aassve, Arnstein: Economic resources and single motherhood: incidence and resolution of premarital childbearing among young American women, (MPIDR Working Paper, 2000-015), Rostock 2000, 31 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2000-015.pdf; Graue Literatur) INHALT: Untersucht werden die Auswirkungen wirtschaftlicher Ressourcen auf die Wahrscheinlichkeit außerehelicher Geburten und das Familiengründungsverhalten nach einem solchen Ereignis. Mit Hilfe eines dynamischen Längsschnittmodells wird gezeigt, dass die wirtschaftlichen Ressourcen, über die junge Frauen verfügen, eine hohe Bedeutung haben, und zwar nicht nur als Determinanten vorehelicher Geburten, sondern auch für den Ausweg aus einer solchen Situation. Simulationsrechnungen zeigen, dass die Ausgestaltung des Wohlfahrtssystems und die wirtschaftlichen Ressourcen der Familie die wichtigsten Determinanten sind, während das persönliche Einkommen weniger ins Gewicht fällt. (ICEÜbers)

[50-L] Aassve, Arnstein; Altankhuyag, Gereltuya: Changing pattern of fertility behaviour in a time of social and economic change: evidence from Mongolia, (MPIDR Working Paper, 2001-023), Rostock 2001, 25 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-023.pdf; Graue Literatur) INHALT: Nach einer langen Ära sozialistischer Herrschaft wurde in der Mongolei 1989 ein politischer Demokratisierungs- und marktwirtschaftlicher Transformationsprozess eingeleitet. Die Verfasser fragen, wie sich dieser sozioökonomische Wandel auf die Geburtenentwicklung ausgewirkt hat und wie die Entwicklung auf familienpolitischem Gebiet aussah. Die Untersuchung basiert auf Daten des Reproductive Health Survey of Mongolia (RHSM) 1998. Was wirtschaftliche Aktivität angeht, zeigt sich ein schwacher inverser Zusammenhang für die älteren Kohorten. Bei den jüngeren Kohorten hingegen senkt der wirtschaftliche Abschwung die Geburtenrate drastisch. Auch auf Mikroebene zeigen sich wichtige Effekte, so im Bildungs- und Wohnungswesen. Der Geburtenrückgang für die älteren Kohorten dürfte Aus-

36

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

druck des ersten demographischen Übergangs sein. Hier zeigen sich die Auswirkungen des Zusammenbruchs familienpolitischer Maßnahmen. (ICEÜbers)

[51-L] Andersson, Gunnar; Philipov, Dimiter: Life-table representations of family dynamics in 16 FFS countries, (MPIDR Working Paper, 2001-024), Rostock 2001, 134 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-024.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser wenden ein Modell zur Beschreibung familiendemographischen Verhaltens auf Daten der europäischen Fertility and Family Surveys und entsprechende Daten aus den USA an. Die Erfahrungen von Männern, Frauen und Kindern in Prozessen im Kontext von Familiengründung und Familienauflösung in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren werden mit Hilfe von Lebenstafeln beschrieben. Verglichen werden demographische Verhaltensmuster in einer Vielzahl ost- und westeuropäischer Länder, wobei die USA als Kontrastfolie dienen. Das verwendete Verfahren wird genauer in Andersson/Philipov (2001) erläutert. Es wird hier auf Schweden, Norwegen, Finnland, Frankreich, USA, Österreich, Deutschland (alte und neue Bundesländer getrennt), Flandern, Italien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Lettland, Litauen und Polen angewendet. (ICEÜbers)

[52-L] Andersson, Gunnar: Fertility developments in Norway and Sweden since the early 1960s, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 4, S. 67-86 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/4/6-4.pdf) INHALT: Das Ziel des vorliegenden Papiers besteht darin, einen Überblick über die jüngsten Trends des Gebärens im benachbarten Norwegen und Schweden zu geben. Verwendet werden Indizes, die bei der indirekten Standardisierung von Registerdaten in beiden Ländern gebildet worden sind, um die Fertilitätsentwicklungen während den letzten vier Dekaden zu beschreiben und miteinander zu vergleichen. Es wird gezeigt, dass die schwedische Fertilität während der gesamten Untersuchungsperiode relativ stark geschwankt hat, während die norwegische Fertilität sich eher stufenweise entwickelt hat, zumindest während der letzten zwei Dekaden. Eine Wende von einer Abnahme zu einer Zunahme der Geburten ist für das Jahr 1977 in beiden Ländern festzustellen, während ein plötzlicher Umschwung zu kürzeren Geburtenintervallen für Schweden in den 1980er Jahren zu beobachten ist und zu der spektakulären Zunahme der Fertilität des Landes während dieser Dekade beigetragen hat. (ICIÜbers)

[53-L] Baizan, Paul; Aassve, Arnstein; Billari, Francesco C.: Institutional arrangements and life course outcomes: the interrelations between cohabitation, marriage and first birth in Germany and Sweden, (MPIDR Working Paper, 2002-026), Rostock 2002, 47 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-026.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Verbindung zwischen institutionellen Arrangements und Fruchtbarkeit, vor allem der institutionelle Einfluss auf die Verbindung von Partnerschaftsbildung und Fruchtbarkeit. Die Datenbasis bilden Umfragedaten zu Familie und

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

37

Fruchtbarkeit für Deutschland und Schweden. Die Untersuchung macht den Einfluss korrelierter unbeobachteter Faktoren auf Partnerschaftsbildung und den Übergang in die Elternschaft sichtbar. Diese Faktoren repräsentieren nach Ansicht der Verfasser die heterogene Zusammensetzung beider Populationen hinsichtlich Werten und Normen. Davon abgesehen ist der Einfluss, der vom Leben in einer Lebensgemeinschaft ausgeht, auf die erste Geburt in Schweden höher als in Deutschland, vor allem für nichteheliche Lebensgemeinschaften. (ICEÜbers)

[54-F] Bierschock, Kurt, Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Bearbeitung); Bierschock, Kurt, Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Kinderreiche Familien INHALT: Eine in der aktuellen Diskussion um die Familienentwicklung wenig beachtete Gruppe bilden Familien mit mehr als zwei Kindern. Doch gerade diese Familien, so steht zu vermuten, sind mit verschiedenen Aspekten sozialer Benachteiligung bis hin zur gesellschaftlichen Ausgrenzung konfrontiert - treten doch bei ihnen die "Restriktionen" (Kaufmann) familialer Lebensformen (wie z.B. Mobilitätshemmungen, ökonomische Belastung) verstärkt auf. Auch können sie ihre Bedürfnisse (z.B. in den Bereichen Wohnen, Wohnumfeld, Urlaub) schwerer decken als z.B. kleine Familien. Zudem sind diese Familien mit einem eher negativem Image versehen - man hier z.B. denke an Probleme mit Vermietern. War man früher "mit vieren" kinderreich, so gilt dies heute wohl bereits ab einer Kinderzahl von drei an (so z.B. Schicha 1996). Gegenstand der Untersuchung: Bekannt sind vom diesem Familientyp seine sinkende Bedeutung gemessen an seinem Anteil an allen Familienformen, ökonomischen Probleme sowie Merkmale der Soziodemographie. Wenig wissen wir über konkrete Lebensverhältnisse und praktisch nichts über die Hintergründe dieser Familien oder auch die Perspektiven, die sie ihren Kindern bieten können. Eine Untersuchung des Phänomens hat daher in gewissem Maße explorativen Charakter, da bislang keine Instrumente existieren, die diese Dimension abbilden. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bestimmen sich durch Werte, Ideale und Leitbilder auf der ideologischen Ebene und strukturelle und soziale Lebensbedingungen auf der alltagspraktischen Ebene. Aus diesem allgemeinen - tendenziell universalistischen Kontext heraus bilden sich individuelle Repräsentation. Auf der Ebene der Individuen oder Familien werden also entsprechende Einstellungen, Orientierungen Wünsche, Ziele ausgebildet, welche wiederum den wahrgenommenen Wertschätzungen, Chancen, Hilfen, Leistungen etc. korrespondieren. Ökonomischer und soziale Status scheinen den vorliegenden Erkenntnissen zufolge zwei sehr wesentliche Dimensionen zu sein, die darüber entscheiden, ob sich große Familien akzeptiert oder ausgegrenzt fühlen. Allerdings sind in diesem Kontext noch viele weitere Einflussfaktoren denkbar, die bislang kaum erforscht wurden: Die allgemeine gesellschaftliche Wertschätzung der Familien und die Idealvorstellung hinsichtlich der Kinderzahl stellen hier einen wesentlichen kulturell bestimmten Rahmen dar. Für die Bundesrepublik lässt sich sagen, dass zwei Kinder als die ideale Zahl gelten, so dass - wie gesagt - ab dreien der "Kinderreichtum" beginnt. Diese Vorstellung mag in anderen europäischen Nationen nicht so ausgeprägt sein. Auch die Einstellungen Familien gegenüber und die Erwatungen an Eltern- und Kinderverhalten (z.B. Berufstätigkeit, institutionelle Erziehung, Selbstverwirklichungsmöglichkeit etc.) mögen durchaus unterschiedlich sein. Diese Rahmenbedingungen sind daher bei der Erforschung sozialer Ausgrenzung zuvorderst zu berücksichtigen. Das gleiche gilt für institutionelle Entlastungen, familienpolitische Stützung etc. großer Familien.

38

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

Auch diese strukturellen Rahmenbedingungen sind zu erfassen und vergleichend zu analysieren. METHODE: Methode: Das Forschungsvorhaben wird zunächst aus eine Reanalyse relevanter Informationen aus bestehenden Datensätzen (DJI-Familiensurvey, SOEP, Microzensus etc.) bestehen. Diese wird zeigen, welche Informationen vorhanden sind und welche Forschungsdefizite noch bestehen. Ergänzt wird dieses Vorhaben durch die Erkenntnisse, die im Zuge der Auswertung des Projektes Ehe 2002 über die Zielgruppe gewonnen werden können (z.B. Entscheidung für mehr als zwei Kinder, Voraussetzungen für und Wege in die große Familie). ART: gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[55-L] Billari, Francesco C.; Kohler, Hans-Peter: The impact of union formation dynamics on first births in West Germany and Italy: are there signs of convergence?, (MPIDR Working Paper, 2000-008), Rostock 2000, 37 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2000-008.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der auf FFS-Daten basierenden Untersuchung ist der veränderte Einfluss, den das Eingehen einer Partnerbeziehung in Westdeutschland und Italien auf den Übergang zur Elternschaft hat. Zunächst werden Kohortenmuster des Eingehens einer Partnerbeziehung und der Erstgeburten dargestellt, um dann das wechselseitige Verhältnis von Partnerbeziehung, erster Heirat und Geburt des ersten Kindes zu untersuchen. Der Einfluss des Eingehens der Partnerschaft auf den Übergang zur Mutterschaft wird mit Hilfe ereignisgeschichtlicher Modelle bewertet. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die Bedeutung des Partnerschaftsstatus sich für die jüngeren und die älteren Kohorten geändert hat, ob also die heterogene Ausbreitung außerehelicher Geburten wichtiger wird, wie man unter der Prämisse des Zweiten Demographischen Übergangs erwarten würde. Es zeigt sich, dass es aus Kohortenperspektive keine Konvergenz des demographischen Verhaltens gibt. (ICEÜbers)

[56-L] Billari, Francesco C.; Kohler, Hans-Peter: Patterns of lowest-low fertility in Europe, (MPIDR Working Paper, 2002-040), Rostock 2002, 31 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-040.pdf; Graue Literatur) INHALT: In dem vorliegenden Beitrag werden deskriptive Aggregatanalysen verwendet, um die Relation zwischen niedriger und niedrigster Periodenfertilität einerseits und Kohortenfertilität und den wichtigsten fertilitätsbezogenen Verhalten - wie z.B. das Verlassen der elterlichen Wohnung, Heirat und die Berufstätigkeit von Frauen - andererseits abzufragen. Zuerst kennzeichnen wir ein systematisches Muster der niedrigsten Fertilität, das durch folgende Merkmale charakterisiert ist: (1) eine verspätete Schwangerschaft (2) eine niedrige Progressionswahrscheinlichkeit nach der Geburt des ersten Kindes und (3) ein Zurückfallen hinter die Kohortenfertilität in relativ spätem Alter. Zweitens zeigen unsere Analysen, dass sich die internationalen Korrelationen in Europa zwischen der Gesamtfertilitätsrate auf der einen Seite und

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

39

der gesamten Erstheiratsrate, dem Anteil unehelicher Geburten und der Quote weiblicher Berufstätigkeit auf der anderen Seite zwischen 1975 und 1999 umgekehrt haben. Am Ende der neunziger Jahre spricht nicht mehr viel dafür, dass Scheidungsraten negativ mit Fertilitätsraten verbunden sind. Auf der Basis dieser Analysen stellen wir fest, dass das Aufkommen der niedrigsten Fertilität während der neunziger Jahre von einer Unterbrechung oder sogar von einer Umkehrung vieler weithin bekannter Muster begleitet wurde, die benutzt wurden, um länderübergreifende Unterschiede bei den Fertilitätsmustern zu erklären. (ICDÜbers)

[57-F] Burda, Silke; Krumm, Silvia (Bearbeitung); Helfferich, Cornelia, Prof.Dr. (Leitung): Familienplanung im Lebenslauf: Einstellungen von Frauen zur "Planbarkeit" und "Machbarkeit" von Kindern. Eine Sekundärauswertung qualitativer Fragen der Studie "frauen leben - Lebensläufe und Familienplanung" INHALT: Das Projekt untersucht die subjektive Einstellungen und kognitive Repräsentationen von Frauen bezogen auf die "Planbarkeit" und "Machbarkeit" von Kindern im Lebenslauf. Die sozialen Determinanten dieser Einstellungen sollen näher bestimmt werden Die Ergebnisse sollen als Grundlagen in die Konzeptentwicklung für zielgruppenorientierte Angebote im Familienplanungsbereich der BZgA eingehen. Ergebnisse: Das Textmaterial bietet einen fundierten Einblick in die Vorstellungen, die Frauen mit "Planung" im reproduktiven Bereich verbinden. Dabei bedeuten die Planungsaspekte, die in den einzelnen Fragen angesprochen und von den Befragten subjektiv aufgegriffen wurden, Unterschiedliches: Planung der Geschlechtszugehörigkeit und der Ausschluss unerwünschter Eigenschaften werden abgelehnt. Bei den Fragen nach der Planung, wann kein Kind bzw. wann ein Kind kommen soll, werden Begründungen für die Notwendigkeit von Planung geliefert, aber auch Grenzen benannt, wo Planung unmöglich oder nicht vertretbar oder Planungsverzicht gut ist. Es werden Zwischenpositionen zwischen den beiden, von keiner Frau befürworteten Extremen markiert: Weder soll auf jeden gestaltenden und planenden Einfluss auf Kinder verzichtet werden, noch soll die Kinderfrage im Leben einem strikten Planungsregime unterworfen werden. Zentrale Kategorien waren das "Entscheiden, ein Kind zu wollen" (versus den Zwang, ein Kind gegen den eigenen Willen zu bekommen) und "sich Gedanken machen" (versus "Zufall"/ "Unfall"). Argumente für die Notwendigkeit zu planen waren vor allem das Wohl des Kindes und die Anforderungen, die dies für die Mutter bedeutet. Die Frage nach dem Ausschluss von Behinderungen wurde als z.T. überhaupt nicht oder nur für einen konkreten Fall entscheidbares Dilemma mit Pro (Planungsnotwendigkeit) und Contra (Unmöglichkeit, Nichtvertretbarkeit von Planung, Planungsverzicht) diskutiert. Die Argumentationsfiguren sind grundsätzlich ähnlich wie die bei der allgemeinen Planungsfrage, was auf einen engen Zusammenhang zwischen Einstellungen zur Nutzung pränataler Diagnostik und zur Planbarkeit allgemein hinweist. Die Ausgangssituation ist aber insofern eine andere, als das Kind, um dessen mögliche Behinderung es in der Frage geht, als gewollt vorausgesetzt wird. Bei der Begründung der Notwendigkeit entsprechender Planung kommen starke soziale Ängste, geknüpft an die Vorstellung, mit einem behinderten Kind zu leben, zum Ausdruck. Sie beziehen sich vor allem darauf, dass eine Magrinalisierung als Mutter eines zu pflegenden Kindes und eine Marginalisierung auf Grund der Behinderung (die der Mutter zugerechnet wird) kumulieren und auf Dauer gestellt werden. Frauen aus Leipzig betonten unabhängig von der Bildungsqualifikation mehr die pragmatische Nutzung vorhandener Möglichkeiten der "Planung". Frauen mit niedriger Qualifikation aus Freiburg waren nicht nur familienorientierter als die mit höherer Qualifikation, sondern sie formulierten eher auch einen Verzicht auf Planung. Frauen mit höherer Qua-

40

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

lifikation aus Freiburg formulierten eine dringende Planungsnotwendigkeit, sahen gleichzeitig deutlich die Grenzen der Planbarkeit. Für die Interpretation der Befunde wurde auf biografische Theorien im reproduktiven Bereich zurückgegriffen, die allerdings erst in Ansätzen existieren. Die Einstellung zu Planung ließ sich in Bezug setzen zur Herstellung biografischer Sicherheit (in unterschiedlichen Formen: für und mit Kinder, durch Kinder bedroht) und zu der Breite und der Bedeutung der zur Verfügung stehenden biografischen Optionen. Stringente Planung ebenso wie Planungsverzicht lassen sich in diesen für die sozialen Gruppen von Frauen spezifizierbaren sozialen Kontexten als angemessene Strategien der Frauen rekonstruieren. METHODE: Im Rahmen des qualitativen Erhebungsteils der Studie "frauen leben. Lebensläufe und Familienplanung" wurden 101 Frauen (Teilstichprobe einer Bevölkerungsstichprobe, 20bis 44-jährig, aus dem städtischen Gebiet und ländlichen Umland von Leipzig und Freiburg) qualitativ-biografisch interviewt. Am Ende dieses Interviews wurden vier Einstellungsfragen gestellt: Ob Frauen planen können sollen, wann sie kein Kind bekommen, wann sie ein Kind bekommen, welches Geschlecht das Kind hat und dass unerwünschte Eigenschaften oder Behinderungen ausgeschlossen werden. Ausgewertet wurde nach dem Ansatz der "grounded theory" mit der Bildung von aus dem Material zu gewinnende inhaltliche Kategorien. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Familienplanung im Lebenslauf: Einstellungen von Frauen zur "Planbarkeit" und "Machbarkeit" von Kindern. Eine Sekundärauswertung qualitativer Fragen der Studie "frauen leben - Lebensläufe und Familienplanung". Abschlussbericht im Auftrag der BZgA. Freiburg 2001, 85 S. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2001-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung -BZgAINSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Frauenforschungsinstitut -SoFFI K- der Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Wilhelmstr. 15, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-47812-48, e-mail: [email protected])

[58-F] Felfe, Andrea (Bearbeitung): Geburtenrückgang in Spanien INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Spanien ART: Diplom AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie (Innstraße 51, 94032 Passau)

[59-L] Gustafsson, Siv: Optimal age at motherhood: theoretical and empirical considerations on postponement of maternity in Europe, in: Journal of population economics : journal of the European Society for Population Economics (ESPE), Vol. 14/2001, No. 2, S. 225-247 INHALT: Das Mutterschaftsalter hat sich in den meisten europäischen Ländern in den letzten Jahrzehnten immer weiter nach hinten verschoben. Diesem Umstand ist auch die stark abnehmende Geburtenrate in den europäischen Ländern zu verdanken, die sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten etwas früher in Nord- und Westeuropa als in Südeuropa vollzogen hat. Das Verständnis dieses Phänomens setzt das Verständnis über die bestimmenden Faktoren des op-

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

41

timalen Mutterschaftsalters voraus. Auf diesem Hintergrund überprüft der Beitrag theoretische und empirische Literatur mit dem Ziel, Vorschläge für künftige Forschungsrichtungen zu entwickeln. Die ökonometrische, sogenannte "timing and spacing" Literatur (Planung des richtigen Zeitpunktes und des Abstandes zwischen den Geburten) hat als wesentliche Erklärung die aktuellen Einkommensverhältnisse von Männern und Frauen thematisiert. Die theoretische Forschung sieht jedoch Konsumgründe auf der einen Seite und Karriereplanung auf der anderen als wesentliche Erklärungen für die Aufschiebung des Mutterschaftsalters. (ICCÜBERS)

[60-L] Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: Childcare and fertility in (Western) Germany, (MPIDR Working Paper, 2001-019), Rostock 2001, 31 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-019.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Zusammenhang zwischen der Tagesbetreuung von Kindern und der Fruchtbarkeit in Deutschland. Zunächst werden unterschiedliche Arten der Betreuung in Hinblick auf Verfügbarkeit und Kosten dargestellt. Dann wird der Einfluss untersucht, den ein Zugang zu öffentlicher Tagesbetreuung und Betreuung in sozialen Netzwerken auf die Erstgeburtswahrscheinlichkeit westdeutscher Frauen in den 1980er und 1990er Jahren hat. Die empirische Analyse lässt keinen statistisch signifikanten Effekt der Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsplätzen auf die Fruchtbarkeit erkennen. Die Verfasser kommen zu dem Schluss, dass die institutionellen Rahmenbedingungen der Tagesbetreuung von Kindern in Westdeutschland die Vereinbarkeit von Beruf und Familie behindern und Frauen damit zwingen, sich für eine der beiden Lebensorientierungen zu entscheiden. (ICEÜbers)

[61-L] Hank, Karsten; Andersson, Gunnar: Parental gender indifference or persistent sex preferences for children at the turn to the 21st century?: a reflection on Pollard and Morgan (2002) with reference to the Swedish case, (MPIDR Working Paper, 2002-049), Rostock 2002, 9 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-049.pdf; Graue Literatur) INHALT: In ihrem kürzlich (2002) in der ASR veröffentlichten Artikel zur Geschlechtsstruktur von ersten, zweiten und dritten Geburten argumentieren Pollard und Morgan, dass Veränderungen in den gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen - vor allem gestiegene Chancen für Frauen - den Einfluss des Geschlechts von Kindern auf das Geburtenverhalten der Eltern gemindert haben. Wäre dies so, dürfte man in Ländern mit einem hohen Maß an Gleichheit der Geschlechter keine Geschlechtspräferenzen für Kinder finden. In dieser Untersuchung werden Daten der amtlichen Statistik für Schweden aus den Jahren 1961 bis 1999 ausgewertet. Es zeigt sich, dass auch in der für die Gleichheit der Geschlechter bekannten Gesellschaft Schwedens bis heute eine eindeutige Präferenz für jeweils ein männliches und ein weibliches Kind besteht. (ICEÜbers)

42

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

[62-L] Hank, Karsten: Eine Mehrebenenanalyse regionaler Einflüsse auf die Familiengründung westdeutscher Frauen in den Jahren 1984 bis 1999, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 55/2003, H. 1, S. 79-98 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel untersucht die Bedeutung regionaler Einflussfaktoren auf der Kreisebene für den Prozess der Familiengründung westdeutscher Frauen in den 1980er und 1990er Jahren. Als theoretischer Rahmen wird ein Mehrebenenmodell soziologischer Erklärung vorgeschlagen. Die empirische Analyse des Übergangs zur ersten Ehe sowie der Geburt des ersten und zweiten Kindes erfolgt auf der Grundlage von Mikrodaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und unter Verwendung eines Methoden-Mixes aus ereignisanalytischen und mehrebenenanalytischen Verfahren. Die beiden wichtigsten Befunde sind erstens, dass regionale Unterschiede im Geburtenverhalten weitestgehend durch Kontrolle individueller Merkmale - vor allem Familienstand und Alter - erklärt werden können, und zweitens, dass es eine signifikante regionale Varianz im Heiratsverhalten gibt, die weder auf Kompositionseffekte noch auf strukturelle Kontexteffekte zurückzuführen ist. Regionale Einflüsse auf Fertilitätsentscheidungen westdeutscher Frauen haben demnach keine eigenständige Qualität, sondern werden über einen latenten Kontexteffekt raumgebundener sozio-kultureller Milieus auf die Wahrscheinlichkeit einer Eheschließung lediglich indirekt vermittelt." (Autorenreferat)

[63-L] Hank, Karsten: Regional social contexts and individual fertility decisions: a multilevel analysis of first and second births in Western Germany, (DIW Diskussionspapiere, 270), Berlin 2002, 30 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp270.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der Verfasser untersucht, inwiefern regionale soziale Kontexte das Gebärverhalten westdeutscher Frauen in den 1980er und 1990er Jahren beeinflussen. Es wird angenommen, das sich regionale Opportunitätsstrukturen und lokale Interaktions- und Kulturmuster in Parametern ausdrücken, die individuelles Verhalten unmittelbar beeinflussen. Die Untersuchung basiert auf Daten des deutschen Sozioökonomischen Panels (GSOEP) und regionalen Indikatoren. Eine empirische Analyse mit Hilfe eines Logit-Modells ergibt keinen Hinweis darauf, dass sich auf regionaler Ebene beobachtete Fertilitätsunterschiede auf autonome Kontextvariablen zurückführen lassen. Vielmehr wird vermutet, dass die regionalen Unterschiede auf eine unterschiedliche räumliche Verteilung individueller Merkmale zurückgehen. (ICEÜbers)

[64-L] Hank, Karsten: The differential influence of women's residential district on their risk of entering motherhood and first marriage: a discrete-time multilevel analysis of western German panel data, 1984-1999, (DIW Diskussionspapiere, 274), Berlin 2002, 32 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp274.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht den Zusammenhang, der zwischen Wohnort und Schwangerschaft sowie Heirat von Frauen besteht. Zunächst skizziert der Autor ein allgemei-

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

43

nes Mehrebenenmodell regionaler sozialer Kontexte und individueller Familienbildungsverhalten, in dem besonders die bestimmenden Faktoren der Situation, in der sich die Akteure befinden, betrachtet werden. Dann werden einige Thesen vorgestellt, auf denen die empirische Untersuchung zum Verhältnis zwischen Eigenschaften des räumlichen Kontextes und der Mutterschaft sowie der erster Heirat basiert. Einzelniveaudaten der deutschen sozioökonomischen Panelstudie (GSOEP) werden mit einem reichhaltigen bezirks-bezogenen Kontextdatensatz vermischt, um die Wahrscheinlichkeit der ersten Geburt und Heirat von westdeutschen Frauen in den 80er und 90er Jahren abzuschätzen. Keines der verwendeten multilevel discrete-time logit models lässt einen schlüssigen Beweis für einen autonomen kontextuellen Einfluss auf das Eintreten der Mutterschaft zu. Der Autor findet jedoch einen persistenten regionalen Effekt auf das Eintreten der ersten Heirat, die er lokalen nuptialen Gewohnheiten zuschreibt. Die Veränderungen darin müssen vermutlich als der Hauptursprung der unterschiedlichen Fertilitätsmuster in westdeutschen Bezirken verstanden werden. (ICDÜbers)

[65-F] Heinzelmann, Claudia, Dipl.-Soz.Wiss.; Kistner, Angelika, M.A.; Ratter, Claudia, Dipl.Päd. (Bearbeitung); Herlyn, Ingrid, Prof.Dr.; Krüger, Dorothea, Dr. (Leitung): Späte erste Mutterschaft, ein neues biographisches Muster? (Arbeitstitel) INHALT: Untersucht wurden die Hintergründe der in Deutschland seit etwa 15 Jahren zunehmend zu beobachtenden späten ersten Mutterschaft (erstes Kind mit 35 Jahren und später): Bei den ehelich geborenen ersten Kindern ist die Quote später Mütter (35 Jahren und älter) zwischen 1985 und 1998 in Westdeutschland von 3,5% auf knapp 12% angestiegen; bei nicht ehelich geborenen ist ein ähnlicher Anstieg zu vermuten. Gefragt wurde zum einen nach den strukturellen, biographischen und auch medizinischen Ursachen der späten ersten Mutterschaft, hierbei war der Schwerpunkt die Analyse ihrer biographischen Verordnung. Eine zweite Untersuchungsfrage galt der Einordnung der Mutterschaft in den Lebenszusammenhang der Frauen: in welcher Lebensform leben späte Mütter, zeigen sich z.B. auch bei diesen Müttern beim Übergang zur Mutterschaft die bisher üblichen Traditionalisierungseffekte in der familialen und häuslichen Arbeitsteilung? Und welche Bedeutung hat dann Erwerbstätigkeit für die Mütter? Bei diesen Fragen wird auch die unterschiedliche Situation von späten Müttern aus den alten und den neuen Bundesländern berücksichtigt. METHODE: Das Arbeitsprogramm umfasste nach einer Bestandsaufnahme bisheriger Forschungen zum Thema (anhand von Literaturrecherchen im deutschen und englischen Sprachraum) zwei Teilvorhaben: a) sekundärstatistische Analysen und b) Primärerhebungen bei Experten und späten Müttern. Ad a) Vorliegende Bevölkerungsdaten, so die SOEP-Daten, die im Wohlfahrtssurvey gewonnenen und die des Family-Fertility-Surveys (FFS) vom BIB werden hinsichtlich der Sozialstruktur später Mütter reanalysiert. Daten der Statistischen Ämter beider Untersuchungsregionen (Hannover und Leipzig) wurden zur Ermittlung der Quoten später Mutterschaft herangezogen. Ad b) Im ersten Schritt befragten wir Experten (z.B. Gynäkologen, Hebammen, Familienberatungs- und Adoptionsstellen, Erzieherinnen, Personalchefs) über späte Mütter, im zweiten späte Mütter, die vor drei bis sechs Jahren zum ersten Mal Mutter wurden. Bei der Anlage und Durchführung der qualitativen Interviews orientierten wir uns an dem Konzept des "problemorientierten Interviews" (Witzel) und führten mehrphasige Interviews durch: ein vorgeschaltetes Fragebogeninterview, ein narratives Interview und ein biographisches Leitfadeninterview. Das Projekt befindet sich in der Auswertungsphase, die sich nach dem Tod von Frau Prof.Dr. Ingrid Herlyn etwas verzögert. Die Kurzzusammenfas-

44

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

sung der Projektergebnisse wird im Oktober vorliegen. Die ausführliche Fassung ist für das Frühjahr 2003 vorgesehen und erscheint im Leske und Budrich-Verlag unter dem Titel: Späte Mütter, herausgegeben von Ingrid Herlyn und Dorothea Krüger. VERÖFFENTLICHUNGEN: Herlyn, Ingrid; Krüger, Dorothea: Späte Mütter. Ein neues biographisches Muster? Leverkusen: Leske + Budrich 2003. ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2002-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften (Postfach 101363, 31113 Hildesheim) KONTAKT: Krüger, Dorothea (Dr. Tel. 05121-883-504, e-mail: [email protected])

[66-L] Hoem, Jan M.; Prskawetz, Alexia; Neyer, Gerda R.: Autonomy or conservative adjustment?: the effect of public policies and educational attainment on third births in Austria, (MPIDR Working Paper, 2001-016), Rostock 2001 (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-016.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Quote der dritten Geburten ist in Österreich im Zeitraum zwischen dem Ende der 1970er Jahre und der Mitte der 1990er Jahre um über 50% gesunken. In den Jahren bis 1991/92 wurden die dritten Geburten zudem hinausgezögert. Diese Tendenz endete mit dem Inkrafttreten neuer Regelungen zum Elternurlaub, durch die Frauen begünstigt wurden, die ihr zweites oder folgendes Kind kurz nach dem vorhergehenden bekamen. Es finden sich keine Anzeichen dafür, dass der allgemeine Rückgang der dritten Geburten ein Ausdruck der zunehmenden Unabhängigkeit der Frauen von ihren Ehemännern ist. Zudem scheint es in Österreich immer noch schwieriger zu sein, Mutterschaft und Berufstätigkeit zu vereinbaren, als in Schweden, das in dieser Hinsicht eine Spitzenposition einnimmt. Diese Entwicklungen reflektieren die Spannung zwischen der Förderung der Chancengleichheit der Geschlechter und der Dominanz traditioneller Normen in Österreich. (ICEÜbers)

[67-L] Kämper, Gabriele: Weibliche Genealogie - ein feministischer Traum?: lesbische Mutterschaft als Paradigma für postpatriarchale Familienform, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 103-113 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Als Shulamith Firestone 1970 die Befreiung der Frauen von ihrer Biologie forderte, zur künstlichen Reproduktion der Gattung aufrief und das Verschwinden der patriarchalen Kleinfamilie sowohl forderte als auch vorhersah, hatte sie eine andere gesellschaftliche Vision vor Augen: Künstliche Reproduktion, so weit entfernt von der biologisch-mütterlichen wie nur möglich, sollte die Frauen aus der "biologischen Knechtschaft" entlassen. Der vorliegende Beitrag versucht, die Diversifikation von Familienformen und die damit einhergehende zunehmende Selbstverständlichkeit lesbischer, schwuler, bi- und transsexueller Elternschaft einerseits und die Ausformung lesbischer Elternschaft vor dem Hintergrund der obigen feministischer Utopien andererseits auf ihre rechtlichen und kulturellen Implikationen hin zu befragen. Dabei wendet sich die Autorin zunächst der gesellschaftlichen Integration von "Regenbogenfamilien" zu, die sich als weitgehend positive soziale Emanzipation lesen lässt. Im Weiteren geht es darum, den Politikwechsel von frühen feministischen Gesellschaftsentwürfen

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

45

hin zu einer Individualisierung von Lebensentwürfen in Bezug auf Kinder kritisch zu betrachten. Geprüft wird die Frage, inwieweit die Realisierung lesbischer Kinderwünsche nicht auch Teil einer sich im Zuge der Entwicklung der Reproduktionstechnologien einerseits und der Monadisierung und der emotionalen Vereinsamung der Individuen andererseits durchsetzenden "Wunschkind-Produktion" ist. (ICA2)

[68-L] Kohler, Hans-Peter; Ortega, Jose Antonio: Tempo-adjusted period parity progression measures, fertility postponement and completed cohort fertility, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 6, S. 91-144 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/6/6-6.pdf) INHALT: Die Autoren stellen in ihrem Papier ein neues Set von zeitlich ausgerichteten periodischen und paritätischen Progressionsmessungen vor, um zwei verschiedene Implikationen zu erklären, die durch die Aufschübe des Gebärens verursacht werden. Die Messungen beseitigen zum einen die bestehende Verzerrung und stellen zum anderen Mittel bereit, den Fertilitäts-Alterseffekt näher zu untersuchen. Die Messungen stellen also ein einheitliches Instrumentarium für Fertilitätsindizes bereit, das (a) die Beschreibung und die Analyse von vergangenen periodischen Fertilitätstrends in Begriffen von synthetischen Kohortenmessungen erleichtert, und (b) die Projektion der Zeitplanung, des Grades und der Verteilung der Kohortenfertilität, die durch ein spezifisches Aufschubszenario bedingt ist, erlaubt. Aufgrund ihrer expliziten Beziehung zum Kohortenverhalten weiten die Messungen die bestehende Abgleichung der gesamten Fertilitätsrate aus und verbessern sie. Diese Methoden werden für Schweden im Zeitraum 1970 bis 1999 angewandt. (ICIÜbers)

[69-L] Kohler, Hans-Peter; Ortega, Jose Antonio: Tempo-adjusted period parity progression measures: assessing the implications of delayed childbearing for cohort fertility in Sweden, the Netherlands and Spain, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 7, S. 145-190 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/7/6-7.pdf) INHALT: Schweden, die Niederlande und Spanien repräsentieren drei unterschiedliche demographische Muster im gegenwärtigen Europa und sind deshalb für Bevölkerungsforscher von besonderem Interesse. Das Ziel der Analysen ist es, (1) vergangene Fertilitätstrends in diesen Ländern anhand von synthetischen Kohorten zu beschreiben und (2) den Grad und die Verteilung der abgeschlossenen Fertilität in den Kohorten zu berechnen, die das Gebären noch nicht beendet haben. Die Analysen zeigen, dass die jüngsten periodischen Fertilitätsmuster in diesen Ländern keine substanziellen Zunahmen bei der Kinderlosigkeit - selbst in jungen Kohorten - implizieren. Falls sich diese Muster in der Zukunft durchsetzen, würden außerdem junge Kohorten abgeschlossene Fertilitätsgrade zwischen 1.5 und 1.75 erreichen. (ICIÜbers)

[70-L] Kohlmann, Annette; Zuev, Sergej M.: Patterns of childbearing in Russia 1994-1998, (MPIDR Working Paper, 2001-018), Rostock 2001, 31 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-018.pdf; Graue Literatur)

46

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind die Determinanten von Geburten in Russland in den 1990er Jahren, Veränderungen in der Wirkung dieser Determinanten seit den 1980er Jahren sowie Faktoren, die generatives Verhalten in den 1990er Jahren bestimmen. Ausgehend von der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Situation in Russland werden im ersten Teil Hypothesen zu unterschiedlichen Paritäten (realisierte und intendierte Fruchtbarkeit) entwickelt und mit Hilfe einer logistischen Regressionsrechnung getestet. Basierend auf dem Russian Longitudinal Monitoring Survey (RLMS) wird gezeigt, dass die soziale Differenzierung, die sich in Russland in den 1990er Jahren vollzog, die Bedeutung der wirtschaftlichen Bedingungen für erste, zweite und dritte Geburten erhöhte. Dies trifft auch auf paritätsspezifische Intentionen zu. (ICEÜbers)

[71-L] Kolbe, Wiebke: Elternschaft im Wohlfahrtsstaat: Schweden und die Bundesrepublik im Vergleich 19452000, (Reihe Geschichte und Geschlechter, Bd. 38), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2002, 516 S., ISBN: 3-593-37058-1 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1133) INHALT: Die vorliegende Studie knüpft an die mutterschaftszentrierte Wohlfahrtsstaatsforschung an, geht jedoch insofern über sie hinaus, als sie den Gegenstandsbereich um die Erforschung von Vater- und Elternschaft erweitert. Damit trägt sie der Entwicklung der Frauengeschichte zur Geschlechtergeschichte Rechnung, die zwar seit Jahren proklamiert, aber in der Forschungspraxis häufig nicht umgesetzt wird. Im Hinblick auf Unterschiede sind Schweden und die Bundesrepublik für einen Ländervergleich deshalb interessant, weil sie als jeweils charakteristische Repräsentanten unterschiedlicher Wohlfahrtsstaatstypen wie auch Geschlechtermodelle gelten. Die Studie fragt deshalb auch nach dem Einfluss der jeweiligen sozial- und geschlechterpolitischen Traditionen auf die länderspezifischen Ausbildungen von Elternschaft. Da sie insbesondere der Frage nachgeht, wie aus Müttern Eltern wurden und welche Rolle Väter in diesem Prozess spielten, betrachtet sie auch Konstruktionen von Mutter- und Vaterschaft vor der Herausbildung der neuen Elternschaft. Der Umbruch, der mit dem Entstehen von Elternschaft einherging, wird erst deutlich und verständlich vor dem Hintergrund der ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte, als sich wohlfahrtsstaatliche Politik zwar an Mütter, Väter, Familien und Familienernährer, doch in der Regel nicht an Eltern richtete. Die Entwicklung von Elternschaft im Rahmen der wohlfahrtsstaatlichen Regelungen von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub wird im Zeitraum von 1945 bis 2000 in beiden Ländern untersucht. (ICI2)

[72-L] Kreyenfeld, Michaela: Employment careers and the timing of first births in East Germany, (MPIDR Working Paper, 2000-004), Rostock 2000, 26 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/WP-2000-004.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der rapide Rückgang der Geburtenentwicklung im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde von der Wissenschaft vor allem auf die hohe Bedeutung der Arbeitslosigkeit für das Geburtenverhalten zurückgeführt. Die Verfasserin verfolgt ein doppeltes Ziel. Zunächst werden Veränderungen hinsichtlich des Zeitpunkts der ersten Geburt in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung untersucht. Auf der Basis von SOEP-Daten wird gezeigt, dass Ostdeutsche auch noch nach der Wiedervereinigung zum Zeitpunkt der Geburt des ers-

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

47

ten Kindes jünger sind als Westdeutsche. Sodann wird der Einfluss der Arbeitslosigkeit von Männern und Frauen auf die Geburtenwahrscheinlichkeit untersucht. Ein wichtiges Resultat ist, dass die Arbeitslosigkeit der Frau in Ostdeutschland den Übergang in Elternschaft fördert. (ICEÜbers)

[73-L] Kreyenfeld, Michaela: Crisis or adaptation reconsidered: a comparison of East and West German fertility patterns in the first six years after the 'Wende', (MPIDR Working Paper, 2002-032), Rostock 2002, 40 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-032.pdf; Graue Literatur) INHALT: Wie andere, osteuropäische Länder auch erfuhr Ostdeutschland nach dem Sturz des Kommunismus einen rapiden Rückgang der Geburtenraten. Dieser Rückgang wurde unter den Vorzeichen "Krise" oder "Anpassung an westliche demographische Muster" diskutiert. Die vorliegende Untersuchung verfolgt zwei Ziele. Zunächst einmal werden die Faktoren diskutiert, die die Konvergenz des Geburtenverhaltens in den alten und den neuen Bundesländern fördern oder behindern. Zweitens werden auf der Basis von Mikrozensus-Daten die Fruchtbarkeitsmuster der Geburtskohorten 1961 bis 1970 untersucht. Die empirische Untersuchung zeigt, dass Ostdeutsche, die zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung noch kinderlos waren, ihr erstes Kind in den darauf folgenden Jahren schneller bekamen als vergleichbare Westdeutsche. Bei Zweitgeburten kehrt sich dieses Muster jedoch um. Hier zeigt sich für Ostdeutsche eine niedrigere Quote als für vergleichbare Westdeutsche. (ICEÜbers)

[74-L] Lippe, Holger von der; Billari, Francesco C.; Reis, Olaf: Bearing children in unstable times: psychological traits and early parenthood in a lowest-low fertility context, Rostock 1990-1995, (MPIDR Working Paper, 2002-014), Rostock 2002, 37 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-014.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser analysieren einen einzigartigen Längsschnittdatensatz aus Rostock in Ostdeutschland. Dieser Datensatz reicht bis in die Ära des Kommunismus zurück und wurde bis heute fortgeschrieben. Mit Hilfe von Proportional-Hazard-Modellen werden psychologische Faktoren auf Individualebene im Alter von 20 Jahren (Persönlichkeitsmerkmale, soziale und kognitive Ressourcen, Coping-Verhalten etc.) eingesetzt, um auf den Übergang in Elternschaft zu schließen. Es wird deutlich, dass psychologische Faktoren unmittelbare Determinanten von Fruchtbarkeit sind. Psychologische Daten auf Individualebene sind also wichtig zur Erklärung der Geburtenentwicklung, vor allem in Zeiten massiver und unkalkulierbarer sozialer Umbrüche. (ICEÜbers)

[75-L] Lippe, Holger von der; Fuhrer, Urs; Meyer-Probst, Bernhard: Fatherhood - is it my intention?: 30-year-old childless men in East Germany's extremely low fertility context talk about their desire for children, (MPIDR Working Paper, 2002-028), Rostock 2002, 39 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-028.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Autoren untersuchen Forschungsfragen zur Konzeption von Vaterschaft und die subjektiven Determinanten von Fortpflanzungsentscheidungen. Sie stellen hierzu die Ergeb-

48

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

nisse von 14 Tiefeninterviews mit 30jährigen kinderlosen Männern in Ostdeutschland vor und werten diese basierend auf der sozialen Kognitionstheorie zur Intentionsbildung aus. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse und Interpretation von männlichen Einstellungen, Werten, Motiven, Interessen, Handlungsabsichten und Selbstkonzepten hinsichtlich der Frage, wie diese mit den Intentionen für eine Vaterschaft zusammenhängen. Die Ergebnisse, welche große Unterschiede zwischen den befragten Männern erkennen lassen, werden ferner anhand von zwei konkurrierenden sozialpsychologischen Theorien diskutiert: der Theorie der symbolischen Selbstverwirklichung und der Theorie der rationalen Entscheidung. Abschließend werden einige Implikationen für die zukünftige empirische Erforschung von Fortpflanzungsabsichten skizziert. (ICIÜbers)

[76-L] Liu, Guiping: How premarital children and childbearing in the current marriage influence family stability: descriptive findings based on Swedish register data, (MPIDR Working Paper, 2002-016), Rostock 2002, 31 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-016.pdf; Graue Literatur) INHALT: Auf der Basis von Daten aus schwedischen Standesämtern und mit Hilfe eines HazardModells mit unbeobachteter Heterogenität wird gezeigt, dass die Schwangerschaftshistorie bei der Prognose des Scheidungsrisikos von Familien mit vorehelichen Kindern eine wichtige Rolle spielt. Familien mit vorehelichen Kindern haben eindeutig ein höheres Scheidungsrisiko als Familien ohne voreheliche Kinder. Ein gemeinsames Kind festigt die Beziehungsbande einer Familie. Je älter das jüngste Kind wird, desto geringer wird jedoch sein Stellenwert für die Festigung der Familienbeziehungen. Familien mit außerehelichen Kindern aus der Beziehung der Ehefrau zu einem anderen Mann weisen eindeutig ein höheres Scheidungsrisiko auf als Familien mit anderen Typen vorehelicher Kinder. Weitere Ergebnisse der Untersuchung weichen von bisher vorliegenden Forschungsergebnissen ab. (ICEÜbers)

[77-F] Marx, Jörg (Bearbeitung): "Der Wille zum Kind." Der Streit um die physiologische Unfruchtbarkeit der Frau im Kriegsjahr 1942. Ein Beitrag zur Archäologie der modernen Reproduktionsmedizin (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1942 ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie (Innstraße 51, 94032 Passau)

[78-F] Neumann, Katrin (Bearbeitung); Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Childless by choice? A comparative analysis of "voluntary" childlessness INHALT: The number of women who remain childless is rising in most countries and cannot be attributed to involuntary childlessness (e.g. due to medical reasons) alone. But the precise nature of the factors that may explain these trends needs further investigation. Among those factors, (a) rising education of women, (b) unemployment and rising uncertainties, (c) (post?)

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

49

modern values, (d) lack of possibilities to reconcile family and work are named most frequently. Especially (d) shows large between-country variation, however, making a comparative analysis mandatory. For instance, availability of state or private services for children varies widely. In some countries (such as Spain), it is still common that grandparents (usually grandmothers) look after their grandchildren. But in most countries, parents are dependent on services such as kindergartens and schools that take care of children until the afternoon, and the degree of provision of these services as well as their nature (such as state-sponsored or private services) exhibit large variation. These questions are investigated with help of data from the Family and Fertility Survey. ART: Diplom BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Sozialstruktur (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig)

[79-L] Philipov, Dimiter: Fertility in times of discontinuous societal change: the case of Central and Eastern Europe, (MPIDR Working Paper, 2002-024), Rostock 2002, 28 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-024.pdf; Graue Literatur) INHALT: Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime in Mittel- und Osteuropa waren und sind nach wie vor einschneidende Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung der betroffenen Gesellschaften verbunden. Eheschließungen und Geburtenraten sanken dramatisch und die Zahl nicht-ehelicher Lebensgemeinschaften mit außerehelichen Geburten stieg dementsprechend. Der demographische Einbruch bei der Fertilität war sogar historisch einzigartig für Gesellschaften in Friedenszeiten. Innerhalb der Demographie gibt es verschiedene Erklärungen für diese Entwicklung. Die massiven ökonomischen Einbrüche mit einer hohen Arbeitslosigkeit steigerte die "Kosten" für Kinderwunsch und Aufzucht erheblich. Andere argumentieren, dass das Sinken der Fertilität einen tiefgreifenden Wertewandel reflektiert, die die "nachholende Modernisierung" der Gesellschaften begleitet. Die vorliegende Studie versucht, verschiedene Erklärungsansätze in einem Modell zu verbinden, das auch mit allgemeinen transformations- und transitionstheoretischen Annahmen kompatibel ist. (ICA)

[80-F] Philipov, Dimiter, Ph.D.; Bühler, Christoph, Ph.D. (Bearbeitung); Shkolnikov, Vladimir, Ph.D.; Atanassov, Atanas, Ph.D. (Leitung): The impact of coping strategies and social capital on reproductive and marital behaviour INHALT: Coping strategies applied by families and households to address a sudden social change and uncertainty could influence fertility and other demographic behaviours. Under condition of the weakening role of the state people widerly use social capital to cope. The pilot and main surveys took place in 2002. A representative sample of about 10,000 respondents was interviewed. The results would be relevant for the implementation of rational social and demographic policies in Eastern European countries with extremely low fertility. The project is commissioned by Prof. Hoem, Jan M. Executive Director; Director of Div. 2 - Research Program on "Fertility, Family Dynamics and Population Processes"; Head of the Laboratory of Contemporary European Fertility and Family Dynamics. ZEITRAUM: 1995-1997-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgaria

50

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

METHODE: Under certain social conditions social capital and coping strategies could influence demographic behaviours. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10.000; main survey, couples; Auswahlverfahren: random selection). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 550; 2 pilot surveys, couples; Auswahlverfahren: random selection). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Labor. of Contemporary European Fertility and Family Dynamics FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Shkolnikov, Vladimir (Tel. 0381-2081-147, e-mail: [email protected])

[81-F] Ratter, Claudia, Dipl.-Päd.; Kistner, Angelika, M.A. (Bearbeitung); Krüger, Dorothea, Dr. (Leitung): Späte Mutterschaft - ein neues biographisches Muster? INHALT: Anknüpfend an den statistisch erfassten Anstieg später erster Mutterschaft (zwischen 1980 und 1999 ist die Quote von Müttern, die ihr erstes Kind mit 35 Jahren oder später bekamen, von 3,5 auf 12,3 Prozent angestiegen, in Ostdeutschland von 2,8 Prozent 1990 auf 9,0 Prozent 1999) wird nach strukturellen, biographischen und medizinischen Gründen für dieses Phänomen gefragt. Schwerpunkt ist die Analyse der biographischen Verortung der späten Mutterschaft: dabei interessieren sowohl die biographischen Ursachen und Hintergründe, die zur späten Familiengründung führen, als auch der biographische Übergang selbst, also die Ver- und Bearbeitung dieses Lebensereignisses hinsichtlich der weiteren Biographisierung und Lebensführung. Auf dem Hintergrund empirischer Ergebnisse der Biographie- und Lebenslaufforschung, die eine Pluralisierung weiblicher Lebensläufe im Zusammenhang mit erweiterten Optionen, aber auch neuen Notwendigkeiten biographischer Selbstorganisation aufzeigen (vgl. Dausien 1993, Geissler/ Oechsle 1996; Keddi u.a. 1999), wird die aktualisierte These von Mutterschaft als Option aufgegriffen. In diesem Zusammenhang wird gefragt: Sind späte Familiengründungen Ausdruck eines neuartigen autonomen Biographiemusters, oder sind sie zwangsläufige "Ausläufer" der seit 25 Jahren beobachtbaren, ausbildungsbedingten zeitlichen Verschiebungen der Familiengründung? Sind diese Mütter ungewollte späte Mütter, die z.B. aufgrund von ökonomischen Existenzproblemen die Familiengründung verschieben müssen oder nach Fertilitätsstörungen verspätet mit Hilfe (reproduktions-) medizinischer Maßnahmen ein Kind bekommen? Bei diesen Fragen interessieren generell unterschiedliche Lebenskontexte und Lebensverläufe später Mutterschaft in West- und Ostdeutschland. Untersucht werden Entscheidungen und Zwänge, die zu dieser späten Mutterschaft führen. Die biographischen Analysen später Mütter in West- und Ostdeutschland geben Antwort auf die Fragen, ob späte erste Mutterschaft Ausdruck eines neuartigen Lebensentwurfes ist, welche Abwägungs- und Entscheidungsprozesse der Mutterschaft voraus gehen und in welchen Lebensformen und Lebenslagen sich die späten Mütter nach ihrer Familiengründung befinden. Sind sie Trendsetter der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung? Inwiefern stellt Mutterschaft nach wie vor eine biographische Zwangsläufigkeit dar? Auf dem Hintergrund der Individualisierungsdebatte wird in der qualitativen Studie nach Mustern später Mutterschaft differenziert. Die Ergebnisse belegen die Zunahme der Pluralität weiblicher Lebensverläufe, das Abwägen und Aufschieben des Kinderwunsches aufgrund konkurrierender Lebens-

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

51

ziele und unvorhergesehenen Lebensereignissen. Eine hohe Bedeutung kommt dabei der beruflichen Qualifikation zu, so dass späte Mutterschaft auch einen neuartigen Versuch darstellt, beide Lebensziele - Beruf und Familie - besser zu vereinbaren. GEOGRAPHISCHER RAUM: West- und Ostdeutschland (Hannover, Leipzig) METHODE: Mit dieser Studie soll sowohl ein Beitrag zur Biographie- und Lebenslaufforschung geleistet werden als auch die Individualisierungsthese (Beck 1986, Beck/ Gernsheim 1994) empirisch überprüft werden. Da sich die zentrale Frage der Individualisierungsthese auf den sozialen Wandel bezieht, geht es nicht vorrangig um eine Zustandsbeschreibung später erster Mutterschaft, sondern die biographische Entwicklung bis zur späten Mutterschaft sowie den Lebensformen und Lebenslagen im Anschluss an die Familiengründung. Trotz des Anspruchs, im Rahmen der Forschung die Kontroverse zwischen biographischen Entscheidungen als Ergebnisse von individuellen Abwägungsprozessen oder aber als sozialstrukturell bedingte Folgen zu untersuchen, wird grundlegend davon ausgegangen, dass das von Beck/ Beck-Gernsheim entwickelte Individualisierungskonzept (Beck 1983; Beck-Gernsheim 1983; Beck/ Beck-Gernsheim 1994), nach dem sich Normalbiographien auflösen und Individuen gezwungen sind zur "Herstellung, Selbstgestaltung, Selbstinszenierung (...) der eigenen Biographie" (Beck/ Beck-Gernsheim 1994: 14), zumindest in dieser Hinsicht für Frauen empirische Gültigkeit hat. Neben der telefonischen standardisierten Befragung von 180 späten Müttern (Frauen, die im Jahr 2000 35 Jahre und älter bei der Geburt des ersten Kindes waren) wurden biographische Analysen durchgeführt, die die Lebenssituation der Frauen vor und nach der Familiengründung erfassen. Bei der Ermittlung der Muster orientierten sich die Projektbearbeiter am Weberschen Konzept des Idealtypus. Ermittelt wurde das dominant prägende Kriterium für späte Mutterschaft, ungeachtet dessen, ob gleichzeitig weitere Merkmale von sekundärer Bedeutung auch eine Rolle spielen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, telefonisch; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2002-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften (Postfach 101363, 31113 Hildesheim) KONTAKT: Leiterin (Tel. 05121-883-504, e-mail: [email protected])

[82-F] Schorn, Ariane, PD Dr. (Bearbeitung): Der Übergang zur Vaterschaft und die Anfänge der Vater-Kind-Beziehung INHALT: keine Angaben ART: Habilitation ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Psychologie und Sozialforschung -IPS- (Grazer Str. 2c, 28359 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0421-218-3067)

[83-L] Strandberg, Margit; Hoem, Jan M.: Patterns of twinning for Swedish women, 1961-1999, (MPIDR Working Paper, 2002-031), Rostock 2002, 23 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-031.pdf; Graue Literatur)

52

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

INHALT: Die nordischen Bevölkerungsregister bieten eine einzigartige Möglichkeit, das demografische Verhalten kleiner Bevölkerungsgruppen und seltener Ereignisse näher zu untersuchen. Im vorliegenden Arbeitspapier wird das Geburtenverhalten von schwedischen Müttern von Zwillingen im Zeitraum 1961 bis 1999 analysiert. Die Geburtenrate von Zwillingen ist allgemein seit Mitte der 70er Jahre durch eine zunehmende Anwendung von fruchtbarkeitsfördernden Methoden, wie die In-Vitro-Fertilisation, gestiegen. Obwohl solche medizinischen Maßnahmen meist bei Frauen, die das geburtsfähige Alter überschritten haben, angewandt werden, kann nach den Ergebnissen kein einfaches Altersmuster bei den Zwillingsraten festgestellt werden. Diese steigen nicht automatisch mit dem Alter der Frau an. Hingegen wird festgestellt, dass Mütter von Zwillingen im Unterschied zu Müttern von Einzelkindern deutlich länger warten, bevor sie sich für die Geburt eines weiteren Kindes entscheiden. Für Mütter mit einem Einzelkind und einem Zwillingspaar hängt die Entscheidung für eine dritte Geburt wesentlich davon ab, ob die Zwillinge an erster oder an zweiter Stelle zur Welt gekommen sind. (ICIÜbers)

[84-L] Tölke, Angelika; Diewald, Martin: Berufsbiographische Unsicherheiten und der Übergang zur Elternschaft bei Männern, (MPIDR Working Paper, 2002-011), Rostock 2002, 34 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-011.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Bedeutung der Beschäftigung für die Familiengründung bei Männern. Untersucht wird, in wie weit berufsbiographische Unsicherheiten sich auf die Familiengründung auswirken. Ein Vergleich von Lebensläufen und Lebenslagen von Männern in Ost- und Westdeutschland zeigt, welche Auswirkungen unterschiedliche Gesellschaftssysteme auf den Übergang zur Vaterschaft haben. Die Daten des Familiensurveys des Deutschen Jugendinstituts aus dem Jahr 2000 werden mit Hilfe eines logistischen Regressionsmodells analysiert. (ICEÜbers)

[85-F] Wirth, Heike, Dr.; Schmidt, Simone (Bearbeitung): Die Höherqualifizierung von Frauen und die soziale Differenzierung zwischen Haushalten INHALT: Die Höherqualifizierung von Frauen und ihre hierdurch erheblich verbesserten Berufschancen zählen zu den zentralen Faktoren des sozialen Wandels in modernen Gesellschaften. In der aktuellen gesellschaftspolitischen wie auch in der sozialwissenschaftlichen Diskussion wird diese Entwicklung nicht nur als ein Auslöser für den Wandel in Familiengründungsprozessen, wie etwa dem Rückgang der Heirats- und Geburtenhäufigkeit gesehen, sondern auch als eine mögliche Quelle für eine sozialstrukturell selektive Familienbildung. Grob skizziert, wird hierbei - ausgehend von der familienökonomischen Theorie - angenommen, daß der aus einer Ehe zu ziehende Gewinn für Frauen bei steigendem Einkommen rückläufig ist und deshalb hochqualifizierte Frauen im Vergleich zu geringer qualifizierten Frauen einerseits eine reduzierte Heiratsneigung aufweisen, andererseits sofern sie heiraten, tendenziell eher auf Kinder verzichten und stattdessen einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Aus Untersuchungen zur sozial selektiven Assoziation ist wiederum bekannt, daß hochqualifizierte Frauen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hochqualifizierte Männer als Partner wählen, deshalb wäre in der Tendenz eine im Zeitverlauf zunehmende soziale Polarisierung zwischen familiären und nicht-familiären Haushalten zu erwarten. Typische Repräsentanten der ersten Gruppe wären

soFid Familienforschung 2003/2 2 Kinderwunsch und Elternschaft

53

hierbei geringqualifizierte Paare mit Kindern und häufig nur einem Erwerbstätigen, während die zweite Gruppe durch hochqualifizierte, doppelerwerbstätige und kinderlose Paare charakterisiert würde. In der Süddeutschen Zeitung wurde diese These kürzlich unter der Überschrift 'Mütter werden Mütter der Unterschicht sein' aufgegriffen und provokant zugespitzt die Vermutung geäußert, daß in Zukunft die 'Unterschicht' für die Reproduktion zuständig sein wird, während sich die Frauen der 'Oberschicht' auf ihren Beruf bzw. ihre Karriere konzentrieren. Die Frage, ob es den oben angedeuteten Bildungseffekt gibt und seine mögliche Entwicklung im Zeitverlauf wird in den Sozialwissenschaften jedoch durchaus kontrovers diskutiert. Im Rahmen von diesem Forschungsprojekt wird diese Frage erneut aufgegriffen. Im Zentrum stehen hierbei u.a. das bildungsspezifische Heiratsverhalten von Frauen und Männern sowie die Erwerbsstruktur von Paaren und die jeweiligen Veränderungen über die Zeit. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA- (Postfach 122155, 68072 Mannheim) KONTAKT: Wirth, Heike (Dr. Tel. 0621-1246-269, e-mail: [email protected]); Schmidt, Simone (Tel. 0621-1246-272, e-mail: [email protected])

3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung [86-L] Becker, Irene: Frauenerwerbsbeteiligung und ihre Bedeutung für die Einkommenssituation im Haushaltskontext, (Arbeitspapier / EVS-Projekt "Personelle Einkommens- und Vermögensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland", Nr. 29), Frankfurt am Main 2001, 45 S. (Standort: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/hauser/AP29.doc; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob indirekte Benachteiligung von Frauen durch die nach wie vor dominierende traditionelle Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern hinsichtlich der individuellen Erwerbschancen auch zu prekären Einkommensverhältnissen insgesamt führt, bzw. inwieweit Frauenerwerbstätigkeit der "Feminisierung" und "Infantilisierung" von Armut entgegenwirkt. Die Untersuchung beruht auf einer Querschnittsperspektive auf Frauen im Erwerbsalter zwischen 20 und 64 Jahren. Als empirische Grundlage wird die anonymisierte Substichprobe der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 1998 herangezogen, die mit ca. 50.000 Haushalten die Realisierung eines tief gegliederten Analysekonzepts erlaubt. Die Autorin geht zunächst auf die alterspezifische Erwerbsbeteiligung und Erwerbsformen von Frauen im Haushaltskontext ein. Es lässt sich festhalten, dass der nach wie vor vergleichsweise geringen Erwerbsbeteiligung von Frauen vielschichtige Zusammenhänge zugrunde liegen, die teils direkt, teils indirekt auf die geschlechtsspezifische Rollenverteilung in der deutschen Gesellschaft zurückzuführen sind. Frauen geben ihre Erwerbstätigkeit auf bzw. unterbrechen oder reduzieren sie zugunsten der Kinderbetreuungsund Erziehungsaufgaben, insbesondere bei kleinen Kindern, während jüngere Frauen ohne zu versorgende Kinder im Haushalt eine ähnliche Erwerbsneigung wie Männer haben. Kapitel vier untersucht die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Erwerbseinkommen. Im fünften Kapitel werden die gruppenspezifische Einkommenspositionen im Haushaltskontext und der Beitrag von Frauen zum Haushaltseinkommen beleuchtet. Abschließend analysiert die Autorin die Verteilung nach relativen Einkommenspositionen. Es wird zum einen deutlich, dass

54

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

der von Frauen erreichte Lebensstandard teilweise stärker von der familiären Konstellation als vom eigenen Erwerbseinkommen abhängt. Zum anderen haben die Ergebnisse aber eine insgesamt enge Beziehung zwischen dem Erwerbsverhalten von Frauen und der wirtschaftlichen Situation von Familien belegt. (ICD)

[87-L] Becker, Stefan J.: Einklang von Beruf und Familie: wie gelingt das in der Praxis?, in: Arbeit und Arbeitsrecht : Zeitschrift für den Personalprofi, Jg. 57/2002, H. 7, S. 292-296 (Standort: UuStB Köln(38)Haa896; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Betriebliche Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bringen wirtschaftliche Vorteile für die Unternehmen, schon durch das Binden qualifizierter Fachkräfte. Die praktische Umsetzung muss - entgegen oft geäußerter Bedenken - nicht kostenintensiv sein. Innovative Konzepte gibt es genug - eine allgemeinverbindliche Lösung jedoch nicht. Vielmehr bedarf es individueller Maßnahmen familienbewusster Personalpolitik. Welche sinnvoll sind und wie sie sich nachhaltig in den Betriebsalltag einbringen lassen, zeigt der Beitrag." (Autorenreferat)

[88-L] Beckmann, Petra; Engelbrech, Gerhard: Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Kinderbetreuung und Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen mit Kindern, in: Gerhard Engelbrech; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarktchancen für Frauen, 2002, S. 263-281 (Standort: IAB-96-231-30 BM 797; Graue Literatur) INHALT: "Erwerbsarbeit hat für Frauen mit Kindern in West- und Ostdeutschland einen hohen Stellenwert. Gleichzeitig sehen sich die meisten Frauen mit den Problemen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf konfrontiert. Die Kinderbetreuung spielt daher für die Erwerbsmöglichkeiten von Frauen eine zentrale Rolle. Der Beitrag untersucht auf Basis einer repräsentativen Befragung, wie gut oder schlecht sich in Ost und West Beruf und Kinder miteinander vereinbaren lassen und wo welche Hilfestellungen wünschenswert sind. Die Ergebnisse kommen zu dem Schluss, dass sich mehr Frauen als bisher ganz gleich ob sie Kleinkinder, Kindergarten- oder Grundschulkinder haben - am Erwerbsleben beteiligen würden. Voraussetzung hierfür wäre vor allem ein bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersstufen. Dieses könnte sowohl das alte Dilemma zwischen Beruf und Familie entschärfen als auch die echte Wahlfreiheit für Mütter und Väter zwischen der ausschließlichen Familientätigkeit und dem Nebeneinander von Beruf und Familie erhöhen. Darüber hinaus ist eine an Chancengleichheit orientierte Personalpolitik erforderlich, die durch familienfreundliche Rahmenbedingungen (Kinderbetreuung, Arbeitszeit) Mütter und Väter in ihren familialen Aufgaben unterstützt und entlastet." (Autorenreferat)

[89-L] Behnke, Cornelia; Liebold, Renate: Die Verteidigung der Arbeit, in: Rudi Schmidt, Hans-Joachim Gergs, Markus Pohlmann (Hrsg.): Managementsoziologie : Themen, Desiderate, Perspektiven, München: Hampp, 2002, S. 156-167, ISBN: 3-87988-658-X

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

55

INHALT: Die Autorinnen stellen einen Personenkreis - männliche Führungskräfte der mittleren Managementebene in Industriebetrieben - vor, der in erheblichem Maße von betrieblicher Modernisierung betroffen ist. Die vorgestellten Interviewausschnitte stammen aus dem Forschungsprojekt "Lebensarrangements von Führungskräften", das von 1997 bis 2000 am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurde. Um herauszufinden, ob und inwieweit sich auch bei diesem Personenkreis Veränderungen in der Beziehung von "Arbeit und Leben" abzeichnen, wurde eine biographische Perspektive gewählt, die es erlaubt, langfristige Erfahrungen und Entwicklungsgeschichten in den Blick zu nehmen. Die empirische Analyse macht deutlich, dass nicht die Integration von Arbeit und (Familien)Leben, sondern die Verteidigung der Arbeit gegenüber den Ansprüchen aus der familialen Sphäre das zentrale Anliegen von Männern in Führungspositionen ist. Das so genannte Vereinbarkeitsproblem von Arbeit und Familie stellt sich für diese Männer als ein "Verteidigungsproblem" dar, wobei jedoch Familie und Partnerschaft als wichtige Ressource und notwendiger sozialer Rahmen erfahren werden, innerhalb dessen Berufsarbeit ge- und erlebt werden kann. (ICI2)

[90-L] Behnke, Cornelia; Meuser, Michael: Zwei Karrieren, eine Familie - Vereinbarkeitsmanagement bei Doppelkarrierepaaren, (Arbeitsbericht / Projekt "Doppelkarrierepaare", Nr. 1), Dortmund 2002, 28 S. (Standort: http://www.hitzler-soziologie.de/pdf/dcc_arb_bericht.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Arbeitsbericht fasst erste Ergebnisse aus einem laufenden Forschungsprojekt zusammen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt hat den Titel "Doppelkarrierepaare: Normalisierungsleistungen und Geschlechterkonstruktionen unter den Bedingungen einer wechselseitigen Entgrenzung von Beruf und Familie". Das Forschungsprojekt untersucht die Entgrenzung und deren Folgen in zwei Dimensionen: (1) In der beruflichen Dimension geht es um die organisatorischen Rahmenbedingungen, in denen Doppelkarrierepaare ihr Arrangement der Vereinbarung von Beruf und Familie finden müssen. (2) In der familialen Dimension gilt das Forschungsinteresse dem Alltag dieses Arrangements: den Absprachen zwischen den Partnern, den Regelungen, die sie getroffen haben, den Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben. In beiden Dimensionen geht es darum, die Voraussetzungen zu ermitteln, unter denen das anspruchsvolle Arrangement des Doppelkarrierepaares gelebt werden kann. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei der Frage, in welcher Weise sich die Veränderungen im Geschlechterverhältnis sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich bemerkbar machen. Hierzu werden offene Interviews einerseits mit Personalchefs in Unternehmen sowie Vertreterinnen und Vertretern von Standesorganisationen und andererseits mit Doppelkarrierepaaren selbst geführt. Der vorliegende Arbeitsbericht basiert auf einer ersten Auswertung der bisher durchgeführten Paarinterviews. Nach dem Prinzip minimaler und maximaler Kontrastierung ausgewählte Interviews sind in zentralen Passagen einer sequentiellen Interpretation unterzogen worden, die eine inhaltliche Analyse der Erzählungen und eine formale Analyse der Diskursorganisation umfasst. Auf der Basis komparativer Analysen werden erste verallgemeinernde Ergebnisse formuliert. (ICD)

56

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

[91-F] Berg-Lupper, Ulrike; Jampert, Karin, Dr.; Janke, Dirk; Kokodynsky-Haas, Christina; Zehnbauer, Anne (Bearbeitung): Familienunterstützende Kinderbetreuungsangebote - Vereinbarkeit von Familie und Beruf INHALT: Das Projekt recherchiert im Auftrag des BMFSFJ die aktuelle Angebotslage in der Kinderbetreuung im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Insbesondere werden Angebote für Kinder von 0-3 Jahren sowie 6-10 Jahren betrachtet. Ziel der Recherche ist es, durch die Dokumentation von "guter Praxis" neue Impulse für die öffentliche Kinderbetreuung zu setzen sowie Vernetzungsstrategien aufzuzeigen, die öffentliche und private Ressourcen verknüpfen. Eine Umfrage in allen Bundesländern soll den Überblick über die Verbreitung sowie die Rahmenbedingungen von alternativen und vernetzten Angebotsformen erbringen. Ergänzend dazu finden gezielte Nachfragen bei Trägerverbänden, bundesweiten Vereinigungen und Initiativverbänden, Wirtschaftsvertretern sowie regionalen Jugendhilfeexperten zur Entwicklungen von bedarfsangemessenen und qualitativen Angeboten statt. Wie die Vernetzung von unterschiedlichen Angebotstypen gelingen kann, wird durch Studien vor Ort analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Recherche: 1. Dokumentenanalyse (Material von Länderministerien, Landesjugendämtern); 2. Expertengespräche (Ministerien, Jugendhilfeplaner, Erzieherinnen); 3. qualitative Interviews (Leitfadeninterviews mit Leiterinnen von ausgewählten Einrichtungen); 4. standardisierte schriftliche Befragung (Elternbefragung). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 50; Länderministerien in der Regel Sozial- und Kultus, Landesjugendämter, Bundesverbände der Freien Wohlfahrtspflege). Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; MitarbeiterInnen der Länderministerien, Experten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.950; Elternbefragung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Janke, Dirk (e-mail: [email protected], Tel. 089-62306-224, Fax. 089-62306-162)

[92-L] Böhnisch, Tomke: Gruppenbild ohne Damen?: Aspekte der Selbstkonstitution einer gesellschaftlichen Elite, in: Stefan Hradil, Peter Imbusch (Hrsg.): Oberschichten - Eliten - Herrschende Klassen, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 175-192, ISBN: 3-8100-3392-8 INHALT: Die empirische Elitenforschung untersucht vorrangig, wie und aufgrund welcher Bedingungen Individuen in modernen komplexen Gesellschaften in machtvolle Spitzenpositionen gelangen, welche politischen Einstellungen und Funktionen diese Positionsinhaber haben und welche Formen der Kohäsion unter den verschiedenen Eliten bestehen. Da diese Berufswelt nach wie vor stark von Männern dominiert wird und die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ein zentrales strukturelles Merkmal von Eliten ist, entwirft die Elitenforschung ein "Gruppenbild ohne Damen". Die Autorin zeigt anhand von qualitativen Interviews, die sie zwischen 1994 und 1995 mit 20 Ehefrauen von Topmanagern geführt hat, dass durch die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung die vertikale soziale Ungleichheit zwischen Schichten aufrecht erhalten wird. Nach ihrer These haben die nicht berufstätigen Ehefrauen wesentlichen Anteil an der Selbstkonstitution einer gesellschaftlichen Gruppe als Elite. Der hohe gesellschaftliche Status eines Haushalts ist eng mit einer bestimmten Lebensweise verbunden,

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

57

an deren Herstellung die nicht erwerbstätigen Frauen maßgeblich beteiligt sind. Die Ehefrauen leisten eine für den Erhalt der sozialen Position wichtige Status-Arbeit, für welche das Geld, das die Männer verdienen, nur eine Voraussetzung ist. (ICI2)

[93-L] Büchel, Felix; Spiess, C. Katharina: Kindertageseinrichtungen und Müttererwerbstätigkeit: neue Ergebnisse zu einem bekannten Zusammenhang, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 71/2002, H. 1, S. 95-112 (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/vierteljahrshefte/docs/papers/v_02_1_8.pdf; UuStB Köln(38)-FHM Haa 00374; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Untersuchungsgegenstand dieses Beitrags ist der Einfluss der regionalen Versorgung mit Kindertageseinrichtungen auf das Erwerbsverhalten von westdeutschen Müttern mit kleinen Kindern, die noch nicht schulpflichtig sind. Basierend auf den Daten des SOEP (1998) und zusätzlichen Informationen der amtlichen Statistik auf Kreisebene betrachten wir mit multinominalen Logit-Modellen die Wahrscheinlichkeit der Ausübung einer Teilzeit- oder geringfügigen Erwerbstätigkeit sowie einer Vollzeiterwerbstätigkeit alternativ zu einer Nichterwerbstätigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass eine bessere regionale Kindergartenversorgung die Ausübung einer reduzierten Erwerbstätigkeit begünstigt; dagegen spielt die Krippenversorgung eine untergeordnete Rolle. Ein höherer Anteil an Ganztagsplätzen wirkt sich positiv sowohl auf die Ausübung einer eingeschränkten als auch einer Vollzeiterwerbstätigkeit aus. Bei den Kontrollvariablen zeigen sich bezüglich der Erwerbsentscheidung der Mutter - signifikante Effekte für das Alter des jüngsten Kindes, die Anzahl der Kinder im Kindergartenalter, das Alter der Mutter, den finanziellen Hintergrund sowie die Humankapitalausstattung der Mutter; allerdings wirken diese Einflussgrößen zum Teil sehr unterschiedlich auf die beiden unterschiedenen Formen der Erwerbstätigkeit. Aus familien- und arbeitsmarktpolitischer Sicht sind die Ergebnisse insofern von Bedeutung, als sie fundierte empirische Hinweise darauf geben, dass eine verstärkte Förderung von Kindertageseinrichtungen, insbesondere auch das Angebot von Ganztagsplätzen, die Erwerbstätigkeit von Müttern signifikant begünstigt. Dies ist ein Zusammenhang, der anhand von repräsentativen mikroökonometrischen Methoden so bisher nicht nachgewiesen werden konnte." (Autorenreferat)

[94-F] Dietrich, Ariane (Bearbeitung); Nickel, Hildegard Maria, Prof.Dr. (Betreuung): Dual-Career Familien - eine neue Lebensform und ihre Effekte auf die Geschlechterbeziehungen und auf das Rollenverständnis von Frauen (Arbeitstitel) INHALT: Dieses Promotionsvorhaben untersucht die Lebensform der sog. Dual-Career Familien. Dabei handelt es sich um eine moderne Lebensform, bei der beide Partner sowohl in das gemeinsame Familienleben als auch jeweils in ihre eigene Karriere involviert sind, für die es aber auch heute noch wenig Vorbilder gibt. In der Studie werden dementsprechend verheiratete Frauen und Männer einbezogen, die beide in hochqualifizierten Berufen (i.S. einer Profession) vollzeiterwerbstätig sind und mindestens zwei Kinder unter zehn Jahren aus dieser Beziehung haben. Die 20 Dual-Career Familien sollen anhand von Leitfadeninterviews zu ihrer beruflichen und familiären Entwicklung sowie ihrer aktuellen Lebenssituation befragt werden. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, festzustellen, ob und inwieweit diese besondere Familienkonstellation mit einer Veränderung traditioneller Geschlechterrollen einhergeht,

58

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

inwiefern sie die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Frage stellt und welche Wege bei der Vereinbarkeit von Karriere und Familie gefunden werden. Eine empirische Studie zu diesem Thema liegt in Deutschland bislang noch nicht vor. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Leitfadeninterviews. ART: Dissertation BEGINN: 2000-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler; Stipendium INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 030-2093-4344, Fax: 030-2093-4340, e-mail: [email protected])

[95-L] Eichhorst, Werner; Thode, Eric: Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Benchmarking Deutschland Aktuell, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2002, 64 S., ISBN: 3-89204-648-4 INHALT: "Die geringe Partizipation von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist nicht nur aus gesamtwirtschaftlicher Sicht unbefriedigend, sie entspricht auch nicht mehr dem, was die Frauen heute anstreben. Umfragen zeigen eindeutig, dass Frauen stärker beruflich aktiv sein wollen. Es stellt sich die Frage, warum die Erwerbsbeteiligung in Deutschland dennoch so gering ist. Ein wichtiger Erklärungsbeitrag liegt in den hierzulande bestehenden Möglichkeiten, Familie und Beruf miteinander in Einklang zu bringen. Auch wenn die Emanzipation in den zurückliegenden Jahrzehnten Fortschritte gemacht hat, liegen Erziehungsaufgaben immer noch größtenteils bei den Frauen. Solange sich die Gleichberechtigung in diesem Bereich nicht durchsetzen kann, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiger Schlüssel, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen. Dieser Bericht untersucht, inwiefern familienpolitische Instrumente, sozial- und arbeitsmarktpolitische Regelungen sowie die Ausgestaltung von Kinderbetreuungseinrichtungen und des Schulsystems geeignet sind, vor allem die Frauen bei dem Wunsch zu unterstützen, das Großziehen von Kindern und die eigene berufliche Entwicklung unter einen Hut zu bringen. Mit Hilfe international vergleichender, quantitativer Indikatoren wird aufgezeigt, in welchem Maß und wodurch entweder die Aufnahme einer Arbeit erschwert oder aber Anreize so gesetzt werden, dass es sich aus finanzieller Sicht für Frauen nicht lohnt, einer Beschäftigung nachzugehen bzw. das Arbeitsangebot über bestimmte Grenzen hinaus auszudehnen. Darüber hinaus liefert der Bericht Beispiele für bewährte Praktiken aus dem Ausland, die als Denkanstöße in die hiesige Diskussion zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einfließen. Der vorliegende Bericht ist der erste Beitrag der Reihe 'Benchmarking Deutschland aktuell'. Mit ihr soll die Vorgehensweise des Berichts 'Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung', den die Bertelsmann Stiftung im September 2001 vorgelegt hat, fortgeführt werden. In dieser Reihe erscheinen in loser Abfolge international vergleichende Analysen zu ausgewählten Themenfeldern, die in kompakter, leicht zugänglicher Form einen Überblick über die Stärken und Schwächen Deutschlands geben sowie bewährte Praktiken aus dem Ausland als Triebfeder für die hiesige Reformdiskussion zur Verfügung stellen." (Textauszug)

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

59

[96-L] Franco, Ana; Winqvist, Karin: Frauen und Männer, die Arbeit und Familie vereinbaren, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 03/9), Luxembourg 2002, 7 S. (Standort: http://www.eu-datashop.de/download/DE/sta_kurz/thema3/nk_02_09.pdf; Graue Literatur) INHALT: Untersucht wird länderübergreifend die Erwerbstätigkeit und der Arbeitszeitumfang von Paaren in sogenannten "Doppelverdienerhaushalten" (kinderlos und mit Kindern) im Jahr 2000 (z.T. im Zeitvergleich mit 1992). Datengrundlage ist die EU-Arbeitskräfteerhebung. (IAB)

[97-L] Geissler, Birgit: Die (Un-)Abhängigkeit in der Ehe und das Bürgerrecht auf Care: Überlegungen zur Gendergerechtigkeit im Wohlfahrtsstaat, in: Karin Gottschall, Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.): Zukunft der Arbeit und Geschlecht : Diskurse, Entwicklungspfade und Reformoptionen im internationalen Vergleich, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 183-206, ISBN: 3-8100-3182-8 INHALT: Die Autorin plädiert in ihrem Beitrag "für einen neuen gesellschaftlichen Status von care (familialer Sorgearbeit), der mit einer Ausweitung sozialer Rechte und mit den Zielen einer gender-gerechten Gesellschaft einhergeht". In einem ersten Schritt wird aufgezeigt, wie die Sozialpolitik des konservativen bundesdeutschen Wohlfahrtsstaates durch die einseitige Ausrichtung der Erwerbstätigkeit auf die Männer und einen zu eng gefassten Begriff von Sorgearbeit "die sozialen Anrechte und Handlungsrechte derjenigen (zumeist Frauen) begrenzt, die die familiale Sorgearbeit übernehmen, und sie als 'Abhängige' konstruiert". Des weiteren werden die Folgen einer solchen Fokussierung für den Diskurs zur Zukunft der Arbeit dargestellt. Im Mittelpunkt dieser Überlegung steht das Verhältnis von Erwerbsarbeit zu nicht-erwerbsförmigen Tätigkeiten und die Frage der entsprechenden Zuordnung von Ressourcen und Rechten. In einem dritten Schritt erfolgt nach einer kurzen Begriffsbestimmung von Abhängigkeit eine Analyse der sozialen und biographischen Bedeutung von Erwerbsautonomie und Bindung bei jungen Frauen. Im Anschluss wird die Einstellung jener Gesellschaftsgruppe zu der Spannung zwischen der Unabhängigkeit durch Erwerbsarbeit und der Abhängigkeit aufgrund der familialen Verantwortung beschrieben. Dabei wird deutlich, dass sich die Frauen mit doppelter Lebensplanung "auch in der Familienphase als eine Frau mit einem Beruf wahrnehmen". Da sie sich nicht als Abhängige verstehen, tragen sie zu einem Deutungswandel des gesellschaftlichen Stellenwertes von Familienaufgaben bei. (ICG)

[98-L] Gerhards, Jürgen; Hölscher, Michael: Kulturelle Unterschiede zwischen Mitglieds- und Beitrittsländern: das Beispiel Familienund Gleichberechtigungsvorstellungen, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 32/2003, H. 3, S. 206225 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Kulturelle Unterschiede zwischen den Mitglieds- und Beitrittsländern werden die Integration der neuen Länder in die EU erschweren. Wir gehen in dem Artikel der Frage nach, inwieweit sich die Bürger in den Mitglieds- und Beitrittsländern der Europäischen Union im Hinblick auf ihre Einstellungen zur Familie und zu Geschlechterrollen unterscheiden. In einem ersten Schritt rekonstruieren wir das von der EU-Politik bevorzugte Leitbild einer politisch erwünschten Familie. Die EU favorisiert mit ihrer Politik die doppelte Erwerbstätig-

60

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

keit von Mann und Frau, die gerechte Aufteilung von Hausarbeit und die zumindest partielle Sozialisation der Kinder in außerfamiliären Einrichtungen. Wir untersuchen dann mit Hilfe einer Sekundäranalyse von Umfragedaten aus west- und mittel/ osteuropäischen Ländern, inwieweit dieses Familienmodell der EU von den Bürgern akzeptiert wird. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass sich die beiden Ländergruppen deutlich voneinander unterscheiden. Die Bürger der Mitgliedsländer der Europäischen Union unterstützen signifikant häufiger das EULeitbild als die Bürger der mittel/ osteuropäischen Länder. Wir interpretieren diesen Unterschied vor allem als Folge der geringeren ökonomischen Modernisierung der Beitrittsländer und der Dominanz einer katholisch geprägten Kultur. Innerhalb der Gruppe der Mitgliedsländer der EU zeigen sich Unterschiede zwischen den protestantischen und katholischen Ländern. Die protestantischen Länder, die zudem meist einen Wohlfahrtsstaat entwickelt haben, der eine Berufstätigkeit der Frauen fördert, kommen dem Leitbild der EU am nächsten. Zum Abschluss des Artikels beziehen wir unsere Befunde auf die klassische kultursoziologische Frage nach dem Zusammenhang von Ökonomie und Kultur und diskutieren die Folgen unserer Ergebnisse für den Integrationsprozess der EU." (Autorenreferat)

[99-L] Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: Does the availability of childcare influence the employment of mothers?: findings from western Germany, (MPIDR Working Paper, 2000-003), Rostock 2000, 34 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/WP-2000-003.pdf; Graue Literatur) INHALT: Über die Auswirkungen von Kinderbetreuungskosten auf weibliches Erwerbsverhalten gibt es reichhaltige empirische Literatur. Kosten für Tagesbetreuung werden üblicherweise als Abzug vom Lohn der Frau betrachtet, wobei angenommen wird, dass dieser Lohnabzug die Erwerbsneigung von Frauen mindert. Hier wird hingegen argumentiert, dass eine Analyse der Effekte von Kinderbetreuung auf die Erwerbstätigkeit von Müttern in Deutschland sich auf Grund der Besonderheiten der Tagesbetreuung in Deutschland eher auf die Verfügbarkeit als auf die Bezahlbarkeit solcher Betreuung konzentrieren sollte. Die empirischen Ergebnisse, die die Verfasser vorlegen, geben Anlass zu Zweifeln an der Effektivität des gegenwärtigen Kinderbetreuungssystems in Deutschland. Die Verfasser stellen vor allem das Ausmaß in Frage, in dem dieses System den Müttern tatsächlich die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit erlaubt. (ICEÜbers)

[100-L] Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: A multilevel analysis of child care and the transition to motherhood in Western Germany, (DIW Diskussionspapiere, 290), Berlin 2002, 30 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp290.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser gehen davon aus, dass im europäischen institutionellen Kontext die Verfügbarkeit von öffentlich organisierter Kindertagesbetreuung sowie informeller Arrangements der Kinderbetreuung ein zentrales Element der lokalen Opportunitätsstruktur für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen sind. Auf der Basis von Daten des deutschen Sozioökonomischen Panels wird das generative Verhalten erstgebärender Frauen in Westdeutschland untersucht. Zwar zeigt sich, dass das Vorhandensein informeller Arrangements der Kinderbetreuung die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen, erhöht, es zeigt sich je-

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

61

doch kein statistisch signifikanter Effekt öffentlich organisierter Kinderbetreuung in diese Richtung. Hier werden möglicherweise Schwächen der institutionellen Ausgestaltung der Kindertagesbetreuung in Deutschland sichtbar. Es könnte auch möglicherweise wichtige unbeobachtete Dimensionen der Kinderbetreuung geben. (ICEÜbers) [101-L] Heineck, Guido: Does religion influence the labour supply of married women in Germany?, (DIW Diskussionspapiere, 278), Berlin 2002, 23 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp278.pdf; Graue Literatur) INHALT: Geschlechtsrollenbilder und die entsprechenden Einstellungen in Bezug auf die richtige Arbeitsteilung zwischen Ehepartnern können in verschiedenen Religionsgruppen unterschiedlich sein, wobei die Rigidität der Religionsgruppe eine Rolle spielt. Der Verfasser legt Ergebnisse von Längs- und Querschnittuntersuchungen auf der Datenbasis des deutschen Sozioökonomischen Panels vor, die zeigen, dass Religionszugehörigkeit die Entscheidung von Frauen für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit nur schwach beeinflusst. Frauen, für die ihr Glaube im Leben eine wichtige Rolle spielt, tendieren allerdings in geringerem Maße zu einer Erwerbstätigkeit als andere. Berücksichtigt man den familiären Hintergrund und nimmt man an, dass die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit in der Familie besprochen wird, so zeigt sich, dass ein stark gläubiger Ehemann die Erwerbsneigung seiner Frau negativ beeinflusst. (ICEÜbers)

[102-L] John, Birgit; Stutzer, Erich: Erwerbsverhalten von Erziehungsurlauberinnen, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 14/2002, H. 3, S. 215-233 (Standort: UuStB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Einführung des Erziehungsurlaubs bzw. der Elternzeit gilt als eine Maßnahme zur besseren Vereinbarkeit der Lebensbereiche Beruf und Familie. In der vorliegenden Abhandlung wird auf der Basis des Mikrozensus untersucht, inwieweit das sog. Drei-Phasen-Modell zur Vereinbarung von Familien- und Erwerbsarbeit empirisch bedeutsam ist und welche Veränderungen sich im Zeitablauf ergeben. Es wird gezeigt, wie sich die Einführung des Erziehungsurlaubs auf die Erwerbsbeteiligung junger Mütter (und Väter) ausgewirkt hat. Die Ergebnisse belegen, dass in Deutschland das (mit dem Instrument Erziehungsurlaub geförderte) Drei-Phasen-Modell zur sukzessiven Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit von der Mehrheit der Mütter gelebt wird. Die relativ hohe Erwerbstätigenquote junger Mütter lässt sich auf sehr viele Mütter im Erziehungsurlaub zurückführen. Darüber hinaus lässt sich zeigen, dass das Ausmaß der Teilzeittätigkeit junger Mütter bislang unterschätzt, die Vollzeittätigkeit dagegen überschätzt wurde. Das geringe Ausmaß aktiver Erwerbstätigkeit junger Mütter zeigt sich auch darin, dass mehr als zwei Drittel der jungen Mütter vorwiegend Haus- und Familienarbeiten leisten. In methodischer Hinsicht wird deutlich, dass eine auf dem Mikrozensus basierte Analyse der Erwerbsbeteiligung, beurlaubte Frauen angemessen berücksichtigen sollte." (Autorenreferat)

62

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

[103-L] Jurczyk, Karin; Lange, Andreas: Familie und die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben: neue Entwicklungen, alte Konzepte, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 12/2002, H. 3, S. 9-16 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Rahmen der Diskussionen um die Zukunftsfähigkeit von Familien geht es nicht alleine um immanente Familienprozesse. Vielmehr ist Familie eingebettet in ein Geflecht von Systemen und Institutionen, die über diese Zukunftsfähigkeit mit entscheiden. Im vorliegenden Beitrag wird der Stellenwert beleuchtet, den wirtschaftliche Umbruchprozesse für familiale Leistungserbringungen haben. Dies erfolgt vor der Folie eines idealtypischen Vergleichs 'fordistischer' und 'postfordistischer' Gesellschaften, bei der deutlich wird, dass die Denkfigur der Vereinbarkeit dem Wandel des Zusammenhangs von Arbeiten und Leben nicht mehr angemessen ist. In diesem Zusammenhang plädieren die Autorin und der Autor dafür, verstärkt die Ebene der alltäglichen Lebensführung von Familien in den Mittelpunkt der Betrachtung zu rücken und nicht auf der Ebene von Einstellungen zu verbleiben. Abgeschlossen wird der Beitrag durch eine Reflexion der sich daraus ergebenden familienpolitischen Herausforderungen." (Autorenreferat)

[104-L] Jürgens, Kerstin: Arbeitszeitflexibilisierung: Marktanpassung oder neue Balance von Familie und Beruf?, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 12/2002, H. 3, S. 17-23 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In Betrieb und Büro sind abhängig Beschäftigte zunehmend mit einer veränderten Arbeitsorganisation konfrontiert: Deregulierung und Flexibilisierung zählen zu den neuen Leitbildern und Orientierungslinien der Gestaltung von Erwerbsarbeit. Wenn die Beschäftigten die Arbeitsabläufe vermehrt selbst planen, mehr Verantwortung im Arbeitsprozess übernehmen und zeitlich flexibel arbeiten, dann eröffnet dies einerseits mehr Freiraum für individuelle Zeitgestaltung. Andererseits werden dadurch jedoch Anpassungsleistungen erforderlich, die besonders für erwerbstätige Eltern negative Effekte im Familienalltag nach sich ziehen können. Inwiefern beeinflusst die Flexibilisierung der Arbeitszeiten den 'Balanceakt' zwischen Familie und Beruf? Der Beitrag zeigt, dass flexible Arbeitszeitmodelle die Koordination der Lebensbereiche erleichtern können, aber in der Praxis oft einseitig zur Anpassung an Produktions- und Dienstleistungslogik dienen." (Autorenreferat)

[105-L] Kastner, Michael: Work Life Balance (WBL) - ein Konzept für Gesundheitskompetenz, in: Bundesarbeitsblatt : Arbeitsschutz Bundesversorgungsblatt Arbeits- und Sozialstatistik, 2002, H. 1, S. 12-16 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM Haa 00904/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, von Arbeit und Freizeit und von Lebensqualität werden immer virulenter und finden ihren Niederschlag im Begriff der Work Life Balance. Zahllose selbsternannte Experten bieten jedoch wenig Substantielles. Der Autor erläutert in seinem Beitrag ausführlich das Konzept der Work Life Balance. Es zielt darauf, die Gesundheitskompetenz in Organisationen zu erhöhen und die nachhaltige Umsetzung mit konkreten Maßnahmen zu erleichtern." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

63

[106-L] Krüger, Helga: Unterschiedliche Lebenswelten von Mädchen und Jungen, in: Recht der Jugend und des Bildungswesens : Zeitschrift für Schule, Berufsbildung und Jugenderziehung, Jg. 49/2001, H. 1, S. 311 (Standort: UuStB Köln(38)-EWA Z 0333; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin konstatiert in ihrem Vortrag zur Eröffnung des 11. Jugendhilfetages u.a.: "1. Die höchsten Zuwachsraten auf dem Arbeitsmarkt liegen nicht in den neuen Informationsund Kommunikationsberufen, sondern bei den personenbezogenen Dienstleistungsberufen. Für diese wird nicht im Dualen System ausgebildet, sondern in Vollzeitberufsschulen. Also muss die Lösung lauten: Nicht Mädchen in die berufliche Ausbildung für 'Männerberufe', sondern Jungen in die Schulen für 'Frauenberufe'. 2. Das Problem der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit ist immer noch ein Problem der Frauen, nicht der Männer. Die Nutzung der vielfältig ausgebauten Kindertageseinrichtungen organisieren die Mütter und dies überfordert sie häufig. Also muss die Lösung lauten: Ausbau der Ganztagesschule anstelle der sogenannten Verlässlichen Halbtagsschule." (IAB2)

[107-L] Künzler, Jan; Walter, Wolfgang: Arbeitsteilung in Partnerschaften: theoretische Ansätze und empirische Befunde, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 185218, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden verschiedene Erklärungsansätze der quantitativen Sozialforschung zur Arbeitsteilung in Partnerschaften vorgestellt. Handlungs- und sozialisationstheoretische Ansätze als klassische Erklärungsvorschläge sowie "Doing Gender" und "Equity Theory" als neue Paradigmen und Erweiterungen der handlungstheoretischen Analysen werden vorrangig am Beispiel nicht-ehelich zusammenlebender Paare empirisch diskutiert. Keiner dieser Ansätze verwendet das Konzept "Solidarität", welches eher in der Familiensoziologie bei intergenerationellen Beziehungen und dort vor allem bei sozialer Unterstützung, materiellem Unterhalt und Vererben erörtert wird. Im Alltagsverständnis gilt Solidarität dagegen als Gütekriterium für soziale Beziehungen und auch das Geschlechterverhältnis wird unter diesem Gesichtspunkt kritisch betrachtet. Aus dem Fehlen des Solidaritätskonzepts in den diskutierten theoretischen Ansätzen ergibt sich nun die Möglichkeit, seine Grenzen näher zu bestimmen. Neben der zum Teil diffusen Wertbeladenheit liegen diese nach Meinung der Autoren zum einen in der mangelnden Eignung des Solidaritätsbegriffs als Explanans in Handlungserklärungen, wie sich an der Integrations- und Steuerungstheorie zeigen lässt, zum anderen in einer prinzipiellen Perspektivendifferenz zwischen der Solidaritätsterminologie und den Erklärungsansätzen der Arbeitsteilungsforschung. (ICI2)

[108-F] Lange, Andreas, Dr. (Bearbeitung): Zukunftsfähigkeit von Familie, Familienalltag bei entgrenzter Erwerbsarbeit INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe BEGINN: 2003-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

64

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-62306-253, Fax: 089-62306-162, e-mail: [email protected])

[109-L] Langfeldt, Bettina: Innerfamiliale Arbeitsteilung: keine Gleichstellung männlicher und weiblicher Zeit in Sicht, in: Caroline Kramer (Hrsg.): FREI-Räume und FREI-Zeiten : Raum-Nutzung und Zeit-Verwendung im Geschlechterverhältnis, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2002, S. 201-215, ISBN: 37890-8338-0 INHALT: Die wachsende Erwerbsneigung der Frauen stößt zunehmend sowohl auf geschlechtsspezifische Barrieren auf dem Arbeitsmarkt als auch auf strukturelle Benachteiligungen in gesellschaftlichen und privaten Lebensbereichen. Auf diesem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit der Gestaltung der "privaten", innerfamilialen bzw. partnerschaftlichen Zeit. Die Daten aus Analysen der jüngsten Welle des Familiensurveys des Deutschen Jugendinstituts aus dem Jahr 2000 verdeutlichen, wie wenig sich an den geschlechtsspezifischen Rollenmustern geändert hat. Den politischen Gleichstellungsmaßnahmen, die bisher ausschließlich eine verstärkte bzw. flexible Teilhabe der Frauen am Erwerbsleben zur Folge haben (und nicht eine Flexibilisierung aller Arbeitszeiten), steht keine Entlastung bei den Reproduktionsarbeiten gegenüber. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass der Erwerbsstatus der Partnerin den männlichen Zeitaufwand für Haushaltstätigkeiten kaum bzw. nicht berührt - außer wenn die Männer nur geringfügig beschäftigt oder Hausmänner sind. Deutliche Unterschiede sind in der Eigenschätzung der geleisteten Anteile an der Hausarbeit zwischen Männern und Frauen festzustellen, was darauf hinweist, dass es notwendig wäre, nicht nur Einschätzungen, sondern tatsächliches Verhalten zu erheben. Ein Ergebnis ist, dass die Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf weitaus stärker auf eine veränderte Rolle der Männer fokussieren müssen als bisher. Ein Einstellungswandel auf Seiten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur familiären Teilzeit für Männer verbunden mit veränderten Identitätsentwürfen sollte daher das langfristige Ziel einer ernst gemeinten Gleichstellungspolitik darstellen. (ICH)

[110-L] Lollivier, Stefan: Les choix d'activite des femmes en couple: une approche longitudinale, in: Economie et statistique, 2001, No. 349/350, S. 125-140 INHALT: "Bei der Analyse der Erwerbstätigkeit verheirateter Frauen wird in der Regel von der Annahme ausgegangen, dass innerhalb des Paars eine Spezialisierung vonstatten geht. Der Mann gilt auf dem Arbeitsmarkt als rentabler, während die Frau sich vorrangig um den Haushalt kümmert. In dieser Hinsicht zeigten die ökonometrischen Arbeiten, bei denen die Beziehung zwischen Fertilität und Präsenz am Arbeitsmarkt, die Anreiz- oder hemmenden Effekte der Steuerpolitik oder die durch die Kleinkinder anfallenden Kosten analysiert wurden, dass die Entscheidung der Frauen zugunsten einer Erwerbstätigkeit sehr komplex ist. Ein großer Nachteil dieser Ergebnisse ist jedoch, dass die Heterogenität der individuellen Verhaltensweisen, die auf die persönlichen Eignungen oder Präferenzen der Einzelnen sowie auf die Art und Weise, wie diese ihren Werdegang beeinflussen, zurückzuführen sind, unberücksichtigt bleiben. Mit der Auswertung des französischen Teils des europäischen Panels der Privathaushalte und der Verwendung neuer ökonometrischer Methoden lässt sich die Analyse des Ver-

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

65

haltens verheirateter Frauen im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit anhand von Longitudinaldaten verfeinern. Durch diesen neuen Ansatz wird der Einfluss, der in der Regel bestimmten Determinanten des Verhaltens der Frauen im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit zugewiesen wird, infrage gestellt. Wie erwartet nimmt die Erwerbstätigkeit der Frauen mit ihrem Ausbildungsniveau zu, während das Einkommen des Partners - zumindest kurzfristig - nur einen geringen Einfluss auf die Entscheidung zugunsten einer Erwerbstätigkeit hat. Ausschlaggebend ist vielmehr das durchschnittliche oder langfristige Einkommen. Desgleichen behindert zwar das Vorhandensein eines Kleinkinds zeitweilig die Erwerbstätigkeit der Frauen: die Gesamtzahl der Kinder zwingt aber eher während des gesamten Lebenszyklus zu einem Kompromiss zwischen Fertilität und Erwerbstätigkeit, auch wenn die durch die Kinder entstehenden Kosten bei der Entscheidung zahlreicher Frauen zugunsten einer Berufstätigkeit zu Buche schlagen." (Autorenreferat)

[111-L] Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung -OECD- (Hrsg.): OECD employment outlook, June 2001, Paris: OECD 2001, 241 S., ISBN: 92-64-18689-1 INHALT: In dieser Ausgabe werden folgende Themenbereiche behandelt: Arbeitsmarktpolitik: Seit Mitte der 1980er Jahren haben die OECD-Staaten beträchtliche Mittel für die Arbeitsmarktpolitik aufgewendet, sowohl für Leistungen als auch für eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Armutsdynamik: Die Beziehung zwischen Beschäftigungsstatus und Armutsdynamik entspricht der allgemeinen Stoßrichtung einer beschäftigungsorientierten Sozialpolitik, die Häufigkeit von Armut bei arbeitenden Familien unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, eine Arbeitsplätze sichernde und Karrieren fördernde Sozialpolitik zu betreiben. Merkmale und Qualität der Beschäftigung im Dienstleistungssektor: Es gibt keine simple Dichotomie von Beschäftigung im produzierenden und im Dienstleistungssektor. Tätigkeiten im Dienstleistungssektor spiegeln das gesamte Qualitätsspektrum von Beschäftigung wider, im internationalen Vergleich sind Qualitätsunterschiede jedoch beachtlich. Arbeit und Familie: Die Vereinbarung von Berufstätigkeit und Familienleben ist für viele Eltern schwierig. Mütter tragen nach wie vor die Hauptlast der unbezahlten Familienarbeit und bedürfen häufig der Unterstützung, wenn es um eine attraktive Berufskarriere geht. In den letzten Jahren ist mehr Geld für Kleinkinderbetreuung und andere familienpolitische Maßnahmen ausgegeben worden, auch wenn diese von Männern nur zurückhaltend genutzt werden (Elternurlaub). Ausländische Arbeitnehmer: In den letzten zehn Jahren machen ausländische Arbeitnehmer in fast allen OECDStaaten einen wachsenden Anteil des Arbeitskräftepotenzials aus, sie sind jedoch immer noch häufiger Arbeitslosigkeit ausgesetzt als Einheimische. Der in der letzten Dekade in der Mehrheit der OECD-Staaten einsetzende Wirtschaftsaufschwung hat zu einer Debatte über Einwanderung geführt. Hier geht es um Zuwanderungskontrolle sowie um den Beitrag von Zuwanderung zur Befriedigung der Nachfrage nach Arbeitskräften und zur Abschwächung der Bevölkerungsüberalterung. (ICEÜbers)

[112-F] Pfister, Gerd, M.A.; Reichart, Elisabeth, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Lipp, Wolfgang, Prof.Dr.; Künzler, Jan, PD Dr.; Walter, Wolfgang, PD Dr. (Leitung): Familiale Arbeitsteilung in den Ländern der Europäischen Union (Länderstudie Deutschland)

66

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

INHALT: Noch immer werden Frauen durch die ungerechte Verteilung der unbezahlten Arbeit benachteiligt. Der Beitrag von Männern zur Hausarbeit und Kinderbetreuung ist deutlich geringer als derjenige der Frauen. Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftspolitisch relevanten Problematik verfolgt das Forschungsvorhaben drei wesentliche Zielsetzungen: Auf der Basis eines repräsentativen Datensatzes werden einschlägige Theorien familialer Arbeitsteilung getestet. Insbesondere wird die Aufteilung unbezahlter Arbeit in der Partner vom Bedarf im Haushalt, von der verfügbaren Zeit der Haushaltsmitglieder, der Verteilung des Humankapitals, den Ressourcen der Partner und den Geschlechtsrollenvorstellungen untersucht. Das vorhandene Theorienarsenal wird um eine Reihe bislang wenig oder nicht geprüfter Bereiche erweitert: Geschlechtsidentität und die Interaktion von Geschlechtsrollenvorstellungen der Partner, die Entwicklung im Lebensverlauf, die Regulation durch wohlfahrtsstaatliche Leistungen und den Zusammenhang mit der Partnerschaftsqualität. Ergebnisse: Die Verteilung von Hausarbeit und Kinderbetreuung folgt deutlich traditionellen Mustern, wobei die durch Erwerbsarbeit gebundene Zeit ein zentraler Einflussfaktor ist. In Ostdeutschland hat sich seit der Vereinigung eine Re-Traditionalisierung der Verteilung der Hausarbeit ergeben; ostdeutsche Männer engagieren sich hier weniger als die westdeutschen. Kinderbetreuung ist für Mütter meist eine Pflichtaufgabe mit hohem Anforderungsdruck, während sie für Väter ein wählbarer Einsatz ist (Walter/ Künzler 2001). Der schon im historischen Vergleich kaum zu entdeckende "neue Vater" (Walter 2001) spielt auch in der Gegenwart keine wesentliche Rolle. Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen regulieren nicht nur die Geschlechterarbeitsteilung von bezahlter Arbeit, sondern auch die von unbezahlter. Innerhalb ähnlicher Muster wohlfahrtsstaatlicher Politik können sich dennoch unterschiedliche Kombinationen der Erwerbs- und Haushaltspartizipation ergeben (Walter 2001). Resümee: Politikbezogene Schlussfolgerungen wurden vor allem auf europäischer Ebene eingebracht und diskutiert (Walter u.a. 2001, Walter 2001). Da - aus rein familienpolitischer Perspektive - der Erwerbsumfang die Ausübung unbezahlter Arbeit begrenzt, würde eine Angleichung der Erwerbszeiten von Männern und Frauen durch eine 30 Stundenwoche für beide zu einer gleichgewichtigeren Verteilung der häuslichen Pflichten führen. Der Umbau des Wohlfahrtsstaats sollte konsequent auf das Ziel ausgerichtet werden, die Beteiligung von Männern in Haushalt und Familie zu fördern und die Hindernisse von Frauen und insbesondere Müttern bei der Erwerbsbeteiligung zu beseitigen. Die Entlastung von Familien durch ausreichende und verlässliche, zeitlich flexible Kinderbetreuung sollte Mütter und Väter in der Ausübung ihres elterlichen Engagements unterstützen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europäische Union VERÖFFENTLICHUNGEN: Künzler, J.; Walter, W.; Reichart, E.; Pfister, G.: Gender division of labour in unified Germany. WORC Report 01.04.07. Tilburg: Tilburg Univ. Pr. 2001. +++Walter, W.: Main findings of Germany and the Netherlands. in: Willemsen, Tineke et al. (eds.): New patterns of work and family in Europe. Brussels: CBGS (forthcoming). +++Walter, W.: Changing fatherhood: between illusion and reality. in: Frinking, Gerard; Willemsen, Tineke (eds.): Living apart together. Understanding the future of the family. Amsterdam: Rozenberg (forthcoming).+++Walter, W.; Künzler, J.; Reichart, E.; Pfister, G.: Stalled modernisation in the West - back to tradition in the East. The gender division of labour in Germany after unification. in: Demotrends, 2001, H. 1, S. 9. ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Lipp

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

67

(Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg); Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Künzler, Jan (Dr. Tel. 0931-888-4820, e-mail: [email protected]); ifb (Tel. 0951-96525-0, e-mail: [email protected])

[113-L] Pigeau, Manon: Der Einfluß der Arbeitszeit auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen: empirische Befunde, mikroökonomische Modellierung und politische Konsequenzen, (Sozialökonomische Schriften, 21), Frankfurt am Main: P. Lang 2002, 240 S., ISBN: 3-631-38836-5 INHALT: Die Arbeit befasst sich empirisch und theoretisch mit folgender Fragestellung: Inwieweit ist es möglich, die Erwerbsbeteiligung von verheirateten Frauen durch Variationen der auf dem Arbeitsmarkt vorhandenen Arbeitszeit zu stimulieren? Dabei konzentriert sich die Analyse vornehmlich auf die beschäftigungspolitischen Wirkungen einer Arbeitszeitverkürzung. Bei plausiblen Annahmen über die Arbeitszeitpräferenzen konnte gezeigt werden, dass eine Verkürzung der Tagesarbeitszeit die Erwerbsbeteiligung erhöhen kann. Dabei sind das Lohnniveau und die Kosten der Kinderbetreuung ausschlaggebend. (IAB2)

[114-F] Röhler, Alexander, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Huinink, Johannes, Prof.Dr. (Leitung); Huinink, Johannes, Prof.Dr. (Betreuung): Hausarbeit in Partnerschaften INHALT: Der Wandel der Geschlechterverhältnisse ist wohl eine der konsequenzenreichsten Veränderungen im sozialen Zusammenleben, die sich in modernen Gesellschaften vollzogen haben und weiter vollziehen. Betrachtet man das gesamte Wirkungsspektrum dieses Wandels, so mag die Frage, wie sich die Verteilung der Hausarbeit in Paargemeinschaften verändert hat, eher marginalen Charakter haben. Bei genauerer Betrachtung stellt man aber fest, dass sich im Bereich der privaten Lebensformen der Wandel des Geschlechterverhältnisses vielleicht auf komplexeste Weise manifestiert, auch wenn gerade hier traditionelle Muster der Arbeitsteilung nur sehr langsam verdrängt werden. Die Resistenz gegen den Wandel des Geschlechterverhältnisses vor allem im Bereich intimer Paarbeziehungen und Familien wurde durch die bisherigen Forschungen immer wieder bestätigt. In der Untersuchung soll daher auf der Grundlage einer vielfältigeren Datengrundlage und einer besseren theoretischen Fundierung diese Wahrnehmung der Resistenz privater Beziehungen gegenüber dem Wandel des Geschlechterverhältnisses überprüft werden, indem am Beispiel der Hausarbeit - einem issue, der immer schon stark mit geschlechtsspezifischen Handlungsmustern und Aufgabenverteilung verbunden war - die Mikromuster der Geschlechterbeziehung in Paargemeinschaften genauer untersucht werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Dynamik von Paarbeziehungen, die als Ergebnis der Handlungen individueller Akteure verstanden werden, und den Bewältigungsprozessen im Umgang mit der Arbeitsteilung im Haushalt. Dabei wird das Ziel verfolgt, einen theoretischen Modellzusammenhang zur Erklärung der Verteilung der Hausarbeit in Paarbeziehungen zu entwickeln und empirisch zu erproben, welcher die Zersplitterung der Erklärungsansätze überwindet und die bislang defizitär behandelten Dimensionen integriert. Dieses Modell besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen: einem "Determinantenmodell" zur Erklärung des Zustandekommens der Verteilung der Hausarbeit zwischen den Beziehungspartnern und einem Modell der Strategien zur individuellen Bewältigung die-

68

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

ser Arbeitsteilungssituation. Der verwendete Ansatz ist handlungstheoretisch orientiert und damit auf das Handeln rationaler Akteure fokussiert. Zu den umfangreichen Ergebnissen wird auf den Abschlussbericht verwiesen, auf dessen Grundlage eine Buchveröffentlichung in Vorbereitung ist. ZEITRAUM: 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Leipzig METHODE: Handlungstheoretische Rekonstruktion der Aufteilung der Hausarbeit in Paarbeziehungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe 60; Paare in Leipzig und Berlin). Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Familiensurvey, SOEP). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1999-06 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Bevölkerungs- und Familiensoziologie (18051 Rostock) KONTAKT: Leiter (Tel. 0381-498-4331, e-mail: [email protected])

[115-F] Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Oberndorfer, Rotraut, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Rost, Harald, Dipl.-Soz. (Leitung): Männer in der Familie INHALT: Die Rolle des Mannes in der Familie hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Die Veränderungen traditioneller Rollenverteilungen in Haushalt und Familie fordern heute nicht nur den Vater als "Ernährer", sondern auch ein höheres Engagement von ihm in der Familienarbeit. Die Diskussion um die Geschlechterrollen drehte sich lange Zeit, im Zuge der Vereinbarkeitsproblematik von Familie und Beruf, hauptsächlich um die Rolle der Frau, jedoch rücken in jüngster Zeit zurecht auch die Männer und Väter immer mehr in den Blickpunkt der Familienforschung. Es hat jedoch ein Jahrzehnt gedauert, bis nach dem grundlegenden Werk über Väter von Fthenakis wieder Publikationen erschienen, die das Thema Väterforschung in den Mittelpunkt stellen. Gleichzeitig mehren sich auch im englischsprachigen Bereich Forschungsarbeiten, die versuchen, neben einer Zusammenfassung der empirischen Befunde neue theoretische Modelle zu diesem Thema zu entwickeln oder das Vaterschaftskonzept in einen sozialen und historischen Kontext zu stellen. Allerdings gilt immer noch, was Nave-Herz bereits 1985 konstatiert hat: Das Thema der "neuen Väter" hat zwar Konjunktur, der hohen Zahl an pseudo-wissenschaftlichen Abhandlungen steht jedoch nur eine geringe Zahl an wissenschaftlichen Untersuchungen im deutschsprachigen Raum gegenüber. Das ifb hat in der Vergangenheit zwei empirische Studien durchgeführt, welche die Rollensituation der Väter heute näher beleuchten. Zum einen konnte anhand der Zeitverwendung junger Väter (Rosenkranz/ Rost/ Vaskovics 1998) aufgezeigt werden, dass Väter "besser als ihr Ruf" sind, da die Mehrheit von ihnen - soweit es ihre Ressourcen zulassen - sich im Rahmen der Kinderbetreuung sehr wohl in die Familienarbeit einbringt. In einer zweiten Studie zum Thema Väter und Erziehungsurlaub (Vaskovics & Rost 1999) konnte im Gegenzug aufgezeigt werden, welche Restriktionen einem stärkeren Engagement der Väter in der Familienarbeit entgegen stehen. Auf der Basis dieses Erkenntnisstandes wurde diese Pilotstudie konzipiert: Da insbesondere die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zur Beibehaltung der traditionellen Rollenstruktur beitragen und somit einer stärkeren Beteiligung der Männer an der Familienarbeit entgegenstehen, erschien es lohnenswert Paare zu a-

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

69

nalysieren, bei denen das Einkommen der Frau gleich hoch oder höher ist als das des Mannes. Mit solchen Paaren bzw. Familien wurden qualitative Interviews durchgeführt, deren zentrale Fragestellungen waren: Welche Konsequenzen hat die Tatsache, dass die Frau der Hauptverdiener ist, für die partnerschaftliche Rollenstruktur und wie ist der Übergang zur Elternschaft davon betroffen (insbesondere im Hinblick auf die Aufgabenteilung zwischen den Geschlechtern)? Gehen auch diese Paare den herkömmlichen Weg, so dass sich überwiegend die Frau um die Familienarbeit kümmert oder wird eine egalitäre Rollenaufteilung praktiziert? Wie werden finanzielle Einbußen in Kauf genommen oder kompensiert? Werden hier spezielle Bewältigungsstrategien und partnerschaftliche Vereinbarkeitsarrangements zwischen Familie und Beruf entwickelt, die unter Umständen auch modellhaften Charakter haben können? Praxisbezug: Im Zuge sich wandelnder Geschlechterrollen, hoher Arbeitslosigkeit und hoher Erfordernissen hinsichtlich beruflicher Flexibilität und Mobilität verlangt die Problematik der Vereinbarkeit von Beruf und Familie innerfamilial nach neuen Lösungen. Die Forschungsbefunde zeigen einhellig, dass sich die Beteiligung des Vaters an der Familienarbeit sehr positiv auf das Familienklima auswirkt. Gerade in Bezug auf die Prävention familialer Konflikte und Partnerschaftsprobleme erscheint es daher wichtig und lohnenswert, funktionierende Modelle partnerschaftlicher Aufteilung und Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit zu analysieren und ihre Bedeutung für die Familienstabilität zu prüfen. METHODE: Methodik: Entsprechend der Zielsetzung des Projekts wurde im Anschluss an Literaturanalysen eine qualitative Studie durchgeführt, in deren Rahmen 50 narrative Interviews mit Paaren bzw. Familien durchgeführt wurden, bei denen das Einkommen der Frau vor der Geburt des letzten Kindes höher oder gleich hoch war als das des Mannes und die somit in besonderer Weise von der Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit betroffen waren. Um die Entscheidungsfindung und die individuellen Bewältigungsmuster zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Familien valide abbilden zu können und die Sichtweise beider Geschlechter zu erfassen, fiel die Entscheidung zugunsten einer Paarbefragung. Somit konnten 25 Paare in die Pilotstudie einbezogen werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Oberndorfer, R.; Rost, H.: Auf der Suche nach den neuen Vätern. ifb-Forschungsbericht, Nr. 5. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2001-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0951-96525-18, e-mail: [email protected]); Oberndorfer, Rotraut (Tel. 0951-96525-25)

[116-F] Rüling, Anneli, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Raasch, Sibylle, Prof.Dr. (Betreuung): Voraussetzungen und Restriktionen für die Umsetzung egalitärer Arrangements von Arbeit und Leben bei jungen Eltern INHALT: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der Bundesrepublik noch überwiegend in der Verantwortung von Frauen. Trotz zunehmender Bekenntnisse zu einer aktiven Vaterschaft reduziert nur eine kleine Minderheit der Männer ihre Arbeitszeit, um Kinder zu betreuen. Aufgrund veränderter Regulierungen zur Elternzeit und Teilzeitarbeit haben Eltern heute jedoch mehr Möglichkeiten, ihre Arbeitsteilung selbst zu gestalten. Dennoch sind sie weitgehend mit wohlfahrtsstaatlichen Rahmenbedingungen konfrontiert, die eine traditionelle Ar-

70

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

beitsteilung fördern. Untersuchungsgegenstand der Dissertation ist daher die familiale Lebensführung junger Eltern, die sich Erwerbs- und Familienarbeit teilen. Es soll rekonstruiert werden, mit welchen Rahmenbedingungen sie in ihrer konkreten Lebenssituation konfrontiert sind, wie die Paare ihre Arbeitsteilung aushandeln und wie sie ihren Alltag organisieren. Erste empirische Ergebnisse zeigen, dass die Koordination des Familienalltags zu einer höchst anspruchsvollen Aufgabe geworden ist - insbesondere, wenn sich Paare jenseits einer traditionellen Arbeitsteilung bewegen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen und Bundesrepublik Deutschland METHODE: In dieser Arbeit werden zwei theoretische Ansätze miteinander verbunden - erstens wird eine feministische Wohlfahrtsstaatsanalyse zu den Rahmenbedingungen familialer Arbeitsteilung durchgeführt. Zweitens geht die Bearbeiterin von der subjektorientierten Soziologie und vor allem mit der Perspektive der alltäglichen Lebenführung (Voß/ Pongratz) davon aus, dass die Subjekte ihre Lebensführung - im Rahmen der ihnen gegebenen Handlungsmöglichkeiten - aktiv herstellen. Hieraus ergibt sich eine qualitative Vorgehensweise mit zwei Elementen: erstens problemzentrierte Interviews mit den einzelnen Partnern zur Berufssituation und zur Alltagsorganisation und zweitens Paarinterviews zur Bilanzierung ihres Arrangements von Arbeit und Leben sowie zur familienpolitischen Rahmenbedingungen und Fördermodellen. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50). Paarinterview (Stichprobe: 25). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Rüling, Anneli; Kassner, Karsten: "Geschlechterdemokratie in der Erwerbs- und Familienarbeit" oder "Halbe-Halbe mit Kind(ern)". Eine empirische Studie im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums. Jan. 2003. ART: Dissertation BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, Schwerpunkt Geschlechterverhältnisse - Frauenforschung (Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin

[117-L] Rüling, Anneli: The decline of the male breadwinner model?: a comparison of family models and the domestic division of labour in Britain, West-Germany and the Netherlands, (Sozialökonomischer Text, Nr. 100), Hamburg 2003, 49 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030106936; Graue Literatur) INHALT: Im Mittelpunkt der vergleichenden Länderstudie steht die häusliche Arbeitsteilung und insbesondere die Frage, ob sich nur die Rolle von Frauen als Konsequenz der wachsenden weiblichen Partizipation am Arbeitsmarkt geändert hat, oder ob auch Männer eine entsprechend größere Beteiligung an häuslichen Aufgaben und Pflichten zeigen. Zentrale Frage ist daher, inwieweit die häusliche Arbeitsteilung mit der Arbeitsmarktpartizipation von Männern und Frauen zusammenhängt oder ob diese weiterhin prinzipiell durch die Geschlechtsrolle bestimmt wird. Die Autorin diskutiert zunächst drei theoretische Erklärungsansätze für die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung: Humankapitaltheorien, Patriarchatstheorien und feministische Institutionentheorien. Im empirischen Teil untersucht sie die Verbreitung und Ausprägung des männlichen "Brotverdiener-Modells" in Westdeutschland, Großbritannien und den Niederlanden, wozu sie auf Daten des "International Social Survey Programme" (ISSP) von 1994 zurückgreift. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen - wenn auch länderspezifisch un-

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

71

terschiedlich - immer noch die Hauptverantwortung für die häusliche Arbeit tragen. Die Autorin erörtert vor diesem Hintergrund die Stärken und Schwächen der drei theoretischen Erklärungsansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. (ICI)

[118-L] Salles, Anne: Französinnen und Deutsche zwischen Kind und Karriere: unterschiedliche Sichtweisen?, in: Dokumente : Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Jg. 58/2002, H. 5, S. 31-39 (Standort: UuStB Köln(38)-EWA Z297; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die öffentliche Meinung, dass Frauen in Deutschland weniger arbeiten als in Frankreich, ist weit verbreitet und wird auch zum großen Teil von wissenschaftlichen, vergleichenden Studien zur Familienpolitik in Europa bestätigt, die stets Frankreich und Deutschland gegenüberstellen. Während sich Frankreich sowohl durch eine aktive, die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern fördernde Familienpolitik als auch durch eine erhebliche weibliche Erwerbstätigkeit und eine relativ hohe Geburtenrate auszeichne, sei Deutschland dagegen vom so genannten "male-bread-winner-model" geprägt. Die Autorin vergleicht in ihrem Beitrag die Berufstätigkeit von Müttern, die Regelungen zum Erziehungsurlaub, das Angebot an Betreuungseinrichtungen, die Unterrichtszeiten in den ersten Schuljahren sowie die unterschiedliche Ausrichtung der Familienpolitik in Frankreich und Deutschland. (ICI2)

[119-L] Shinozaki, Kyoko: Geschlechterverhältnisse in der transnationalen Elternschaft: das Beispiel philippinischer HausarbeiterInnen in Deutschland, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 67-85 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In der BRD gibt es ca. drei Millionen Haushalte, die regelmäßig Arbeitskräfte anstellen. Die Beschäftigung von Hausarbeiterinnen im Privathaushalt steht in engem Zusammenhang mit der Tatsache, dass die Verantwortlichkeit für den Haushalt in Deutschland in der Regel noch immer bei den Frauen liegt, während Männer kaum mehr Hausarbeit als früher übernehmen. Ohne Veränderung in der ungleichen Verteilung der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern wird die Organisation des Haushalts bei zunehmender Berufstätigkeit von Frauen zu einem ungelösten gesellschaftlichen Problem. Dies wird zum Teil über die Anstellung bezahlter Hausarbeiterinnen zu lösen versucht, bei denen es sich meistens um Migrantinnen handelt, die häufig hoch qualifiziert sind, aber ihren Beruf nicht praktizieren können. Der vorliegende Beitrag untersucht die Situation von Migrantinnen in diesen Verhältnissen, die ihre Kinder in ihrer Herkunftsgesellschaft zurückgelassen haben und getrennt von ihnen leben. Die Autorin nennt dieses Phänomen das Arrangement der "transnationalen Elternschaft". Folgenden Fragen wird in der Studie näher nachgegangen: Wie werden transnationale Räume von Eltern gestaltet, die vor der Aufgabe stehen, die Erziehung ihrer im Herkunftsland verbliebenen Kinder mit ihrer Erwerbstätigkeit im Ausland vereinbaren zu müssen? Wie erleben die Eltern diese transnationalen Räume im Hinblick auf Geschlechterrollen und verhältnisse? (ICA2)

72

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

[120-L] Spieß, Katharina: Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Fakten, Mängel und Reformen ; auch ein Plädoyer für eine Entideologisierung der Debatten, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 52/2003, H. 1, S. 17-23 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ziel dieses Beitrags ist es, einen bestimmten Aspekt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf detaillierter zu diskutieren: das Erwerbsverhalten von Müttern und das Angebot an institutionellen Betreuungsformen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dass damit nur einer von vielen Aspekten der Vereinbarkeitsproblematik dargestellt wird, wird im ersten einleitenden Abschnitt deutlich gemacht. Im zweiten Abschnitt werden Fakten zum Status quo präsentiert, die erkennen lassen, durch welche Mängel die deutsche Situation gekennzeichnet ist. Insbesondere hier soll zu einer Entideologisierung der Debatte um die außerhäusliche Kinderbetreuung beigetragen werden. Welche Ursachen die festgestellten Mängel des deutschen Betreuungssystems haben, wird im dritten Abschnitt diskutiert, um dann im Abschnitt vier einige Ansätze für Reformen vorzustellen. Als wichtigstes Element einer Strukturänderung in diesem Politikbereich empfiehlt die Autorin einen Übergang von der Objektförderung zu einer Subjektförderung. Wird Eltern über eine Subjektförderung die Finanzierungsmacht gegeben, bestimmen sie - innerhalb eines staatlich vorgegebenen Regulierungsrahmens - selbst über die Ausgestaltung des Angebots. Die lenkende Wirkung der öffentlichen Hand und der freien Träger wird in einem solchen System ersetzt durch die steuernde Wirkung des Nachfrageverhaltens. Damit ist die Subjektförderung ein Finanzierungsund Steuerungsinstrument, das besser in der Lage ist, das Angebot dem Bedarf anzupassen. (ICA2)

[121-L] Steinmüller, Heinz; Leicht-Eckhardt, Elisabeth: Arbeiten und Wohnen in sich verändernden Lebens- und Haushaltssituationen (I-II), in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Jg. 50/2002, H. 3, S. 137-142 INHALT: "Wie werden wir künftig arbeiten - immer mehr von uns? Die Aussagen in der Literatur sind ziemlich einhellig: schneller, härter, intensiver, rationeller, effizienter; in mancher Hinsicht selbstbestimmter, in anderer Hinsicht abhängiger; chancenreicher und damit risikoreicher; flexibler, formenreicher, bunter. Die Wohnung als gedachte Rückzugswelt befindet sich durch die Implementation von Medien in einem Übergangsstadium zwischen reinem Freizeit- zu einem Freizeit- und Arbeitsort. Erschwinglich gewordene Technik - transportable Telefone, Internetanschlüsse, Bus-Systeme, Breitbandnetz - ermöglicht neue Arbeitsstrukturen innerhalb der eigenen Wohnsituation und damit veränderte Wohnungseinrichtung und nutzung, die unabhängig von der Existenz eines Arbeitszimmers besteht. Der Wandel war Thema auf der dgh-Jahrestagung im September 2001. Heinz Steinmüller (Teil I) und Elisabeth Leicht-Eckardt (Teil II) haben ihre Vorträge für HuW aufgearbeitet." (Autorenreferat)

[122-L] Steinrücke, Margareta; Jürgens, Kerstin: Die Verfügung über die eigene Zeit ist das Maß der Freiheit: Utopien in Arbeit und Familie, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2003, H. 148, S. 136-148 (Standort: http://www.rosa-luxemburg.org/Bib/uk/Archiv/148/uk148.pdf)

soFid Familienforschung 2003/2 3 Familie und Beruf, innerfamiliäre Arbeitsteilung

73

INHALT: Die Verfasserinnen leisten einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um Arbeitszeit und Freizeit. Sie verstehen Zeit dabei als Raum für die Entwicklung des Menschen. Während einige heute unter Zeitmangel leiden, haben andere "zu viel" Zeit. Im letztgenannten Fall wird die Zeit nicht konstruktiv genutzt. Sie wird verschwendet und damit zur toten Zeit. Die Verfasserinnen analysieren unterschiedliche Beschäftigungsmodelle - Vollzeitarbeit, Teilzeitarbeit, flexible Beschäftigung - auf ihre Implikationen zur Lösung der Zeitfrage hin. Die Arbeitsergebnisse des Workshops Bremen 2030 dienen als Ausgangspunkt für die Diskussion neuer Konzepte für einen idealen Zeitrahmen. (ICEÜbers)

[123-L] Suthues, Bettina: Elterliche Arbeitszeit und Kinderalltag: zwei Fallstudien zu Zeithoheit und Zeitsouveränität von Grundschulkindern, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 12/2002, H. 3, S. 24-31 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Thema des Artikels ist der Zusammenhang zwischen Zeitstrukturen elterlicher Erwerbsarbeit und dem Alltagsleben von Kindern - aus Kindersicht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen von Zeitbedingungen im Kinderleben wird anhand zweier Fallbeispiele die Verzahnung von Arbeitszeit, Betreuung und Kinderalltag verdeutlicht. Grundlage bilden Interviews, die im Rahmen einer explorativen Studie mit Kindern geführt wurden, ergänzt durch Befunde ihrer Eltern. Umgangsweisen mit Zeit werden über die Differenzierung 'moderner' und 'traditionaler' Kinderalltage hinaus unter den Aspekten 'Zeitsouveränität' und 'Zeithoheit' betrachtet." (Autorenreferat)

[124-L] Winkler, Gabriele (Hrsg.): Telearbeit und Lebensqualität: zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2001, 228 S., ISBN: 3-593-36870-6 INHALT: Ist die Telearbeit ein Mittel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern? Die einzelnen Beiträge dieses Bandes stellen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Telebeschäftigten, die der neuen Arbeitsform inne liegenden Chancen für ein Aufbrechen traditioneller familiärer Geschlechterarrangements sowie Handlungsperspektiven und Umsetzungsstrategien für eine familiengerechte Telearbeit in den Vordergrund. Inhaltsverzeichnis: Bewegliche Geschlechterarrangements bei Telebeschäftigten (Bettina Maus, Gabriele Winkler); Telearbeit im Spannungsfeld von Arbeit, Familie und Freizeit (Andre Büssing); Telearbeit von Frauen in der Europäischen Union: ein Überblick in Daten (Norbert Kordey, Tanja Schubert); Unsichere Freiheit freiberufliche Telearbeit, Autonomie und Geschlechterrollen in Europa (Ursula Huws); Telearbeit familienverträglich gestalten -Handlungsempfehlungen aus der Praxis (Anne Glade); Praxisbeispiel: Modellversuch alternierende Telearbeit in der Hessischen Landesverwaltung (Heike Gumpert); Individuelle Ortssouveränität als Perspektive (Gabriele Winker). (IAB2)

74

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft [125-L] Aassve, Arnstein; Billari, Francesco C.; Mazzuco, Stefano; Ongaro, Fausta: Leaving home ain't easy: a comparative longitudinal analysis of ECHP data, (MPIDR Working Paper, 2001-038), Rostock 2001, 32 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/WP-2001-038.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser analysieren den Einfluss von Beschäftigung, Einkommen, Haushaltseinkommen und sozialpolitischem Regime auf den Entschluss junger Menschen, das Elternhaus zu verlassen. Sie stützen sich dabei auf drei Wellen des European Community Household Panel (ECHP). Es geht vor allem um die Bedeutung der Einkommensvariablen in unterschiedlichen sozialpolitischen Regimen. Da das ECHP keine retrospektiven Daten zu demographischen Ereignissen umfasst, wird ein Verfahren gewählt, das die Kontrolle nicht beobachteter Heterogenität gewährleistet. In den südeuropäischen Wohlfahrtsstaaten erweisen sich Beschäftigung und Einkommen als sehr wichtige Faktoren in Hinblick auf die Entscheidung junger Erwachsener, das Elternhaus zu verlassen. Für die kontinentaleuropäischen Wohlfahrtsstaaten sehen die Ergebnisse uneinheitlicher aus. Auch hier sind Beschäftigung und Einkommen wichtige Faktoren, die Effekte sind aber nicht so eindeutig und es gibt signifikante Unterschiede. In den sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaaten Skandinaviens scheint der Einfluss von Beschäftigung und Einkommen vernachlässigbar zu sein. Auch im liberalmarktwirtschaftlichen System Großbritanniens ist er bescheiden, ein Umstand, den die Verfasser auf das Bildungssystem zurückführen. (ICEÜbers)

[126-L] Attias-Donfut, Claudine: Generations et filiations, in: Günter Burkart, Jürgen Wolf (Hrsg.): Lebenszeiten : Erkundungen zur Soziologie der Generationen ; Martin Kohli zum 60. Geburtstag, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 135-146, ISBN: 3-8100-3513-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1971) INHALT: Die Verfasserin unterscheidet - anknüpfend an Kohli - drei Bedeutungen des Generationenbegriffs: familiale Generation, historische Generation, Welfare-Generation. Im Mittelpunkt steht der Einfluss des Wohlfahrtsstaats auf das Generationengefüge. Der Wohlfahrtsstaat setzt die Generationen in zweierlei Hinsicht in Beziehung: durch die öffentlichen Transfers von den Jüngeren zu den Älteren und durch die privaten Unterstützungsleistungen der Generation, die ihr Transfereinkommen auch zur Unterstützung der Beitragszahlergeneration einsetzt. Die Verfasserin unternimmt den Versuch einer theoretischen Verknüpfung von Facetten des Generationenbegriffs (familiale Beziehungen, historische Generationen) und legt vor diesem Hintergrund Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vor, die drei Generationen in ihrer Interaktion betrachtet: die Generation der etwa 50-Jährigen (n=1958), deren Eltern (n=1217) sowie deren Kinder (n=1493). Im Mittelpunkt stehen die Transfers zwischen den Generationen, die Familienbande und der Konflikt zwischen den Generationen als Motor sozialen Wandels. (ICE2)

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

75

[127-L] Bantle, Christian; Haisken-DeNew, John P.: Smoke signals: the intergenerational transmission of smoking behavior, (DIW Diskussionspapiere, 277), Berlin 2002, 23 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp277.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser untersuchen den intergenerationellen Transfer von Rauchverhalten von Eltern auf ihre Kinder auf der Basis von Daten des deutschen Sozioökonomischen Panels 1999 unter Einschluss einer Substichprobe von 813 Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren. Es zeigen sich deutliche Hinweise darauf, dass Kinder von Rauchern ebenfalls Raucher werden. Jugendliche aus Familien, in denen beide Eltern rauchen, rauchen mit 3,3fach höherer Wahrscheinlichkeit selbst auch; ein Raucher als Vater erhöht die Wahrscheinlichkeit um den Faktor 2,8, eine Raucherin als Mutter um den Faktor 2,1. Die Verfasser behandeln Haushalte mit allein erziehenden Eltern gesondert und kontrollieren andere sozioökonomischer Determinanten jugendlichen Rauchverhaltens wie Haushaltseinkommen, Bildungsstatus und Erwerbsstatus. Als Determinanten des Rauchverhaltens außerhalb des Familienkontexts werden Freizeitverhalten und persönliche Einstellungen der Jugendlichen berücksichtigt. Die Untersuchung zeigt, dass politische Maßnahmen zur Reduzierung des Rauchens im Jugendalter fehl schlagen können, wenn das Verhalten der Eltern nicht berücksichtigt wird. (ICEÜbers)

[128-L] Becker, Gerold (Hrsg.): Familie, Seelze: Friedrich 2001, 127 S. INHALT: "Die Familienerziehung wird einer kritischen Analyse unterzogen: Welche Vielfalt an Familienformen bestimmt das heutige Bild? Welche Erfahrungen machen Mütter, Väter und Geschwister heute miteinander? Es werden strukturelle Veränderungen beschrieben. Welche Folgen hat das für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen? Zum anderen werden veränderte Einstellungen und Umgangsweisen gezeigt, vor allem Liberalisierung und Demokratisierung im familiären Binnenverhältnis." (Textauszug)

[129-L] Beise, Jan; Voland, Eckart: A multilevel event history analysis of the effects of grandmothers on child mortality in a historical German population (Krummhörn, Ostfriesland, 1720-1874), (MPIDR Working Paper, 2002-023), Rostock 2002, 30 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-023.pdf; Graue Literatur) INHALT: Auf der Basis eines historischen Bevölkerungsdatensatzes für Krummhörn (Ostfriesland, 1720-1874) werden die Effekte von Großeltern, vor allem Großmüttern, auf die Kindersterblichkeit untersucht. Dabei geht es um die Frage, wie das Überleben der Großeltern das Überleben der Kinder beeinflusst. Zufallseffekte sollten etwaige Einflüsse unbeobachteter Heterogenität auffangen. Wie sich zeigt, erhöht die Existenz von Großmüttern mütterlicherseits in der Tat die Überlebenswahrscheinlichkeit der Kinder, während Großmütter väterlicherseits den umgekehrten Effekt ausüben. Von der Existenz von Großvätern gingen keine Effekte aus. Diese Ergebnisse belegen nicht nur die "Großmütter-Hypothese", sie können auch als Hinweise auf unterschiedliche Investitionsstrategien der Großeltern gewertet werden. (ICEÜbers)

76

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

[130-L] Berger-Schmitt, Regina: Geringere familiale Pflegebereitschaft bei jüngeren Generationen: Analysen zur Betreuung und Pflege alter Menschen in den Ländern der Europäischen Union, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMA-Publikation, 2003, H. 29, S. 12-15 (Standort: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-29.pdf) INHALT: "Zur Zeit gibt es in Deutschland rund 2 Millionen Pflegebedürftige, d.h. Leistungsempfänger der Pflegeversicherung. Vorausschätzungen gehen von einem Anstieg der Pflegebedürftigen um rund 1 Million bis zum Jahr 2020 aus, und bis zum Jahr 2050 wird mit insgesamt 4,7 Millionen Pflegebedürftigen gerechnet. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung sind in fast allen europäischen Ländern ähnliche Entwicklungen zu erwarten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Es stellt sich die Frage, wie der wachsende Bedarf an Pflege und Betreuung alter Menschen zukünftig gedeckt werden kann, insbesondere wie sich die Lastverteilung zwischen Familien, professionellen ambulanten Diensten und institutioneller Langzeitpflege in den einzelnen Ländern gestalten wird. Der vorliegende Beitrag untersucht anhand der Daten des Eurobarometers und des Europäischen Haushaltspanels einige für diese Frage relevante Einstellungs- und Verhaltensindikatoren und diskutiert die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen. Die Analysen konzentrieren sich auf Deutschland im Vergleich zu den skandinavischen EU-Ländern auf der einen und den südeuropäischen EU-Ländern auf der anderen Seite. Diese beiden Ländergruppen bilden die Extreme in einer Klassifikation der EU-Länder nach der Konfiguration der wohlfahrtsproduzierenden Institutionen - Arbeitsmarkt, Wohlfahrtsstaat und Familie (Vogel 1999). Die nordischen Länder sind durch eine hohe Arbeitsmarktbeteiligung der Frauen, umfangreiche wohlfahrtsstaatliche Leistungen, aber schwache familiale Bindungen charakterisiert, während die südeuropäischen Länder durch ein vergleichsweise geringes Beschäftigungsniveau der Frauen, begrenzte wohlfahrtsstaatliche Leistungen, aber starke traditionelle Familienstrukturen gekennzeichnet sind. Deutschland nimmt in dieser Klassifikation zusammen mit anderen mitteleuropäischen Ländern eine mittlere Position ein. Im Hinblick auf die Betreuung und Pflege alter Menschen ist zu erwarten, dass familiale Leistungen in den südeuropäischen Ländern eine höhere und in den nordeuropäischen Ländern eine geringere Bedeutung als in Deutschland haben." (Autorenreferat)

[131-L] Billari, Francesco C.; Wilson, Chris: Convergence towards diversity?: cohort dynamics in the transition to adulthood in contemporary Western Europe, (MPIDR Working Paper, 2001-039), Rostock 2001, 29 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/WP-2001-039.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Übergang ins Erwachsenenleben in den entwickelten Ländern. Die Verfasser geben einen Überblick über theoretische Erklärungsansätze der letzten Jahre im Zusammenhang mit dem Alter, in dem das Elternhaus verlassen wird, dem Eingehen einer Partnerbeziehung, der ersten Heirat und der Geburt des ersten Kindes. Sie untersuchen den Medianwert des Alters, in dem Frauen in neun europäischen Ländern diese Lebensereignisse erlebten, und die Verteilung auf die Quartile jeder Kohorte. Die Ergebnisse stützen keine der wesentlichen Theorien in vollem Umfang. Dementsprechend werden abschließend Grundzüge einer alternativen Theorie skizziert. (ICEÜbers)

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

77

[132-L] Brauer, Kai: Ein Blick zurück nach vorn: Generationsbeziehungen im Stadt-Land-Vergleich, in: Günter Burkart, Jürgen Wolf (Hrsg.): Lebenszeiten : Erkundungen zur Soziologie der Generationen ; Martin Kohli zum 60. Geburtstag, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 175-194, ISBN: 3-8100-3513-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1971) INHALT: Die Annahme, Generationenbeziehungen seien auf dem Lande intakter als in der Stadt, gehört zur "Folklore des Halbwissens". Gestützt auf Daten des deutschen Alters-Surveys untersucht der Verfasser das Verhältnis der Befragten zu ihren noch lebenden Eltern. Die Ausformung der intergenerationellen Beziehungen wird dabei auf drei Ebenen betrachtet: Kontakthäufigkeiten und Wohnentfernungen, Enge der Beziehungen, Transfers und Hilfeleistungen. Ein Stadt-Land-Vergleich ergibt den folgenden Befund: In kleinen ländlichen Gemeinden ist trotz häufigerer Kontakte und der doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit, im gleichen Haus wie die Eltern zu wohnen, die Pflege der Eltern nicht häufiger anzutreffen (eher seltener), die finanziellen Transfers zu den Eltern sind nicht signifikant häufiger (eher seltener) und die emotionale Nähe zwischen den Generationen ist geringer als in den Städten. (ICE2)

[133-L] Buschmann, Ingrid; Gamsjäger, Erich: Eltern zwischen "Sein und Sollen": eine empirische Studie über Burnoutphänomene bei Eltern, in: Erziehung und Unterricht : österreichische pädagogische Zeitschrift, Jg. 151/2001, H. 5-6, S. 597-617 INHALT: In dieser Studie wird die Diskrepanz zwischen "Sein und Sollen" in einem Zusammenhang mit Burnout bei Eltern untersucht. Dazu wurden 230 österreichische Eltern mit Kindern in der Volks- bzw. Hauptschule befragt. Fast 11% der Eltern müssen nach dieser Studie als ausgebrannt eingestuft werden. Der wichtigste Erklärungsfaktor liegt nicht in der tatsächlichen zeitlichen Beanspruchung der Eltern, sondern vor allem im Erziehungsstil. Demnach sind Eltern mit authentischem Erziehungsverhalten seltener von Burnout betroffen.

[134-F] Busse, Susann, Dipl.-Päd.; Kramer, Rolf-Torsten, Dr.; Jung, Dana; Ziems, Carolin (Bearbeitung); Helsper, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Pädagogische Generationsbeziehungen in Familie und Schule - Rekonstruktionen zum Verhältnis von Familie, Schule und Schülerbiographie INHALT: Im Zentrum des Projektes stehen die pädagogischen Generationsbeziehungen - in ihrer naturwüchsig-familiären und ihrer professionell-schulischen Form - und deren Verhältnis zueinander. Das Projekt zielt auf die Rekonstruktion maximal kontrastierender Strukturvarianten der pädagogischen Generationsbeziehungen im Dreieck von Schule, Familie und den ca. sechzehnjährigen Jugendlichen in drei stark kontrastierenden Schulkulturen. Die pädagogischen Generationsbeziehungen werden aus den unterschiedlichen Perspektiven der Generationsakteure, also der Lehrer, der Eltern und der Jugendlichen rekonstruiert und zu den familiären und schulischen Interaktionen zwischen Lehrern und Schülern sowie Eltern und Kindern in Beziehung gesetzt. Erstens soll damit ein Beitrag zu einer empirisch-rekonstruktiv ausdifferenzierten und abgesicherten Theorie einer pädagogischen Ordnung der Generationen in der Spannung idealer Generationsbilder, interaktiver Sinnstrukturen und konstitutiver Generationsprobleme geleistet werden. Zweitens werden die riskanten Thesen zum Wandel der päda-

78

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

gogischen Generationsbeziehungen, etwa zum Bedeutungsverlust der "älteren Generation" in Familie und Schule, geprüft und ausdifferenziert. ART: gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung (Franckeplatz 1, 06099 Halle) KONTAKT: Institution (Tel. 0345-55-21700)

[135-L] Dallinger, Ursula; Schmitt, Christian: Zusammenleben der Generationen und Perspektiven der Generationenarbeit, (ifb-Materialien, Nr. 2-01), Bamberg 2001, 76, XIII S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Zusammenleben%20der%20Generationen.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag beschreibt die Generationenbeziehungen in ihrem Ausmaß, in ihren unterstützenden Funktionen und mit ihren Konflikten. Darüber hinaus zeigt er, welche Möglichkeiten der außerfamiliären Generationenbeziehungen es gibt und wie sich das Miteinander der Generationen fördern lässt. Der Beitrag ist im Einzelnen folgendermaßen gegliedert: Im ersten Kapitel wird die demographische Entwicklung beschrieben. Das zweite Kapitel erklärt den Unterschied zwischen dem Verhältnis und der Beziehung zwischen den Generationen. Es fragt weiter, ob aus den neuartigen Altersstrukturen mit einem deutlich gewachsenen Anteil der Älteren an der Bevölkerung Konflikte entstehen auf der Ebene des politischen Einflusses, der sozialstaatlichen Mittelverteilung und bezüglich der Einstellungen und Wertmuster. Das dritte Kapitel beschreibt Haushaltsformen und Familienstand als Merkmale der Lebenssituation Älterer. Da die meisten älteren Menschen alleine leben, richtet sich das Interesse auf die Beziehungen, die zwischen den eigenständigen Haushalten der Generationen im Familienverband bestehen (Kapitel vier). Intergenerationelle Hilfe und Unterstützung werden in Kapitel fünf skizziert und die mittlere sowie die ältere Generation werden als Geber und Empfänger in diesem Beziehungsnetz verortet. Insbesondere wird die Rolle des familiären Netzes bei der Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger älterer Menschen beleuchtet. (ICD)

[136-F] Elias, Sabine (Bearbeitung); Hurrelmann, Bettina, Prof.Dr. (Betreuung): Die Rolle des Vaters in der frühen Lesesozialisation von Kindern INHALT: Vor dem Hintergrund des historischen Wandels von Familienstrukturen und Medienangeboten wird untersucht, welche Funktion der Vater heute im familialen Kommunikationskontext bei der Gestaltung des Übergangs von der Mündlichkeit in die Schriftlichkeit hat. Gesellschaftliche Modernisierungsprozesse und lebenslaufspezifische Veränderungen gehen mit einem Wandel geschlechtsbezogener Rollenvorstellungen einher. Dies hat vermutlich Auswirkungen auf das väterliche Erziehungsverhalten und somit auch auf Prozesse der Lesesozialisation von Kindern. METHODE: Ergebnisse der Familien-, Väter- und Genderforschung werden mit bisherigen Beobachtungen der Lese- und Lesesozialisationsforschung in Verbindung gebracht und in einer empirischen Untersuchung überprüft. ART: Dissertation; Eigenprojekt ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

79

INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien ALEKI- (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-470-4069, Fax: 0221-470-5197)

[137-L] Flaake, Karin: Körpererfahrungen - zur Bedeutung familialer Interaktionen in der Adoleszenz von Mädchen und jungen Frauen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20/2002, H. 1/2, S. 115-127 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag thematisiert die Fassetten jener Prozesse, über die sich Körperwahrnehmungen und Körpererfahrungen im Wechselspiel von inneren und äußeren Bedingungen herausbilden. Im Zentrum steht das Körpererleben bei Mädchen und jungen Frauen in der Adoleszenz, der lebensgeschichtlichen Phase des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsensein und damit in der Mehrzahl der uns bekannten Kulturen auch des Zur-Frau- oder ZumMann-Werdens. Aus der Sicht der Autorin sind Körpererfahrungen, Körperbilder und Körperwahrnehmungen von Anbeginn des Lebens an sozial geprägt, nämlich Ergebnis von Interaktionen mit den wichtigen Bezugspersonen. In diesen Interaktionen sind immer auch kulturelle und gesellschaftliche Bilder und Definitionen von Körperlichkeit und damit auch geschlechtlicher Körperlichkeit enthalten, sie werden zugleich jedoch innerpsychisch verarbeitet und verknüpft mit oft unbewussten Wünschen, Phantasien und Ängsten, die nicht unabhängig sind von kulturellen Vorgaben, die jedoch keine eindimensionale Abbildung derselben sind und eine eigenlogische Verarbeitung sozialer Strukturen und Erwartungen ermöglichen. (ICA2)

[138-L] Fuchs, Marek: Hausfamilien: Nähe und Distanz in unilokalen Mehrgenerationenkontexten, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 269 S., ISBN: 3-8100-3094-5 INHALT: Es steigt der Anteil der Menschen, die mit Familienangehörigen unter einem Dach leben, auf etwa 13 Prozent, also auf das Sechsfache, wenn man anstelle des in dieser Hinsicht üblichen Haushaltsbegriffs den der "Hausfamilie" heranzieht. Weiterhin lassen sich diese Haushaltskonstellationen - so die These des Autors - durchaus auch im Rahmen individualisierungstheoretischer Ansätze plausibilisieren, wenn man sie in Abgrenzung von Dreigenerationenhaushalten als moderne, mehr Autonomie gewährende Organisationsform des gemeinsamen Wohnens und Wirtschaftens von mehreren Generationen unter einem Dach versteht. Der inhaltliche Schwerpunkt der Studie liegt also auf einem modifizierten haushaltsstatistischen Ansatz auf der Basis von Mikrozensusdaten für die Bundesrepublik Deutschland. Familiensoziologische Fragen werden zwar gestreift, stehen aber nicht im Zentrum der Studie. Der Band beschreibt Großfamilien, die zwar in einem Haus, aber in verschiedenen Haushalten leben. Es werden die sozialen und ökonomischen Abhängigkeiten dargestellt und es wird untersucht, wie die Mitglieder Nähe zu Familienangehörigen bei gleichzeitiger Individualität und Distanz erreichen können. Die Daten bestätigen die These, dass ein beträchtlicher Teil der Haushalte Bestandteil einer Hausfamilie ist; sie können also auf familiale Unterstützung und soziale Ressourcen zurückgreifen, die zwar außerhalb des Haushalts, aber doch in unmit-

80

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

telbarer räumlicher und sozialer Nähe bei Familienangehörigen im gleichen Haus verfügbar sind. (ICA2)

[139-L] Garbarino, James; Bradshaw, Catherine P.: Gewalt gegen Kinder, in: Wilhelm Heitmeyer, John Hagan (Hrsg.): Internationales Handbuch der Gewaltforschung, Opladen: Westdt. Verl., 2002, S. 899-920, ISBN: 3-531-13500-7 INHALT: Die Ausführungen beginnen mit einer Darstellung des Ausmaßes der Gewaltakte gegen Kinder vornehmlich in den USA sowie in Hongkong und Deutschland unter Zuhilfenahme empirischen Datenmaterials. Im Anschluss werden theoretische Ansätze zur Bestimmung der Misshandlungsrisiken erläutert, die sich inhaltlich wie folgt gliedern: (1) Risikofaktoren aufseiten der Kinder und Jugendlichen sowie (2) in der Familie, (3) in der Community und (4) verschiedene Formen der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Autor die psychischen, sozialen, kognitiven und intellektuellen Folgen, die bei den Betroffenen aufgrund sexueller und körperlicher Gewalt zu beobachten sind. Aufgrund des Umstandes, dass "bei der Bestimmung der Risiken und Häufigkeiten von an Kindern begangenen Gewalttaten zahlreiche Definitionsprobleme auftreten", werden in dem nachfolgenden Abschnitt aktuelle Kontroversen und Aspekte der Viktimisierung, die einer weiteren Untersuchung bedürfen, diskutiert. Zum Schluss präsentiert der Autor Ansätze zur Verhinderung von Viktimisierung, die drei Präventionsprogramme umfassen: (1) Hausbesuche durch Krankenschwestern bei jungen schwangeren Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status, (2) therapeutische Angebote für Kinder, die Zeugen von Gewalt geworden sind und (3) Interventionsprogramme für die individuellen Bedürfnisse eines Kindes innerhalb seines eigenen Kontextes. (ICG)

[140-L] Gartner, Hermann: Das Auszugsverhalten junger Menschen aus dem Elternhaus in Westdeutschland seit 1984, (Discussion Paper / Universität München, SFB 386 Statistische Analyse diskreter Strukturen Modellierung und Anwendung in Biometrie und Ökonometrie, Nr. 215), München 2000, 20 S. (Standort: http://www.stat.uni-muenchen.de/sfb386/papers/dp2000.html; Graue Literatur) INHALT: "In dieser Arbeit wird untersucht, ob Arbeitslosigkeit einen Einfluss auf das Aus- zugsverhalten junger Menschen in der Bundesrepublik (West) hat. Die Untersuchung wird auf Basis von Daten des sozioökonomischen Panels für die Jahrgänge von 1968 bis 1979 durchgeführt. Es wird ein Hazardratenmodell geschätzt, in welchem die Zielzustände 'SingleHaushalt' und 'Wohnung mit anderen' unterschieden werden. Es zeigt sich, dass entgegen der theoretischen Erwartung die Wahrscheinlichkeit des Auszuges aus dem Elternhaus durch Arbeitslosigkeit nicht verringert wird. Die Institution Familie fungiert also für junge Menschen nur in geringem Maße als Versicherung gegen Arbeitslosigkeit." (Autorenreferat)

[141-L] Gelles, Richard J.: Gewalt in der Familie, in: Wilhelm Heitmeyer, John Hagan (Hrsg.): Internationales Handbuch der Gewaltforschung, Opladen: Westdt. Verl., 2002, S. 1043-1077, ISBN: 3-531-13500-7

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

81

INHALT: Der Aufsatz setzt sich mit der Untersuchung von Gewalt und Misshandlung in der Familie und anderen intimen Beziehungen auseinander. In einem ersten Schritt werden Art und Umfang von Gewalthandlungen innerhalb der Familie thematisiert. Im Rahmen dessen formuliert der Autor eine Definition von familiärer Gewalt und beschreibt die Art und Weise, mit der Inzidenz und Prävalenz dieser Gewalt gemessen werden kann. Die Daten zu häuslicher Gewalt gehen auf (1) klinische Studien, (2) offizielle Berichte und (3) sozialwissenschaftliche Untersuchungen zurück. Anschließend gilt unter Rückgriff von empirischen Ergebnissen das Hauptaugenmerk der Gewalt gegen Kinder, das sich in Mitteilungen über (1) sexuellen Missbrauch, (2) seelische Misshandlung und (3) Homizidfällen bei Kindern gliedert. Des weiteren informiert der Autor über die Gewalt unter erwachsenen Intimpartnern mit den Themenpunkten (1) Gewalt in vorehelichen und außerehelichen Beziehungen, (2) Gewalt in der Ehe, (3) Gewalt von Frauen gegen männliche Partner, (4) sexuelle Gewalt/Vergewaltigung in der Ehe, (5) seelische Misshandlung und (6) Homizidfälle unter Partnern. Zudem finden die Aspekte des kindlichen Miterlebens häuslicher Gewalt sowie die Misshandlung älterer Menschen Berücksichtigung. In einem zweiten Schritt werden die Risiko- und Schutzfaktoren im Bereich familiärer Gewalt erläutert. Als die wichtigsten sozialen und demographischen Risikofaktoren werden Alter, Geschlecht, Einkommen und Rasse genannt. Unter die Rubrik der Situations- und umweltbedingten Faktoren fallen Stress, soziale Isolation und Einbindung, die intergenerationelle Übertragung von Gewalt, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und schließlich die Anwesenheit sonstiger Gewalt. In einem dritten Schritt werden Untersuchungen zu den Gewaltopfern präsentiert. Daran schließt sich ein kurzer Überblick über Theoriemodelle familiärer Gewalt an, als da sind das (1) psychiatrische, (2) sozialpsychologische und (3) soziokulturelle Modell. In einem fünften Schritt stellt der Autor abschließend eine Reihe von Theorien zur Erklärung familiärer Gewalt vor: (1) die Theorie des sozialen Lernens, (2) die soziale Situations- oder Stress- und Stressbewältigungstheorie, (3) die Ressourcentheorie, (4) die Austauschtheorie, (5) die soziobiologische Theorie, (6) die feministische Theorie, (7) die sozialökologische Perspektive und (8) das Modell des sexuellen Missbrauchs. (ICG)

[142-L] Grieswelle, Detlef: Gerechtigkeit zwischen den Generationen: Solidarität, Langfristdenken, Nachhaltigkeit in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, (Abhandlungen zur Sozialethik, Bd. 47), Paderborn: Schöningh 2002, 286 S., ISBN: 3-506-70247-5 INHALT: Die vorliegende Studie geht davon aus, dass es eine einfache Formel für Generationengerechtigkeit für eine Gesellschaft nicht geben kann, weil die zu berücksichtigenden Handlungsfelder und zu beachtenden Handlungsdimensionen sehr komplex sind und die intergenerativen Verteilungen der Belastungen und Leistungsbezüge im Zeitverlauf gesehen werden müssen und nach Gruppenmerkmalen unterschiedlich ausfallen. In die Beurteilung müssen auch die privaten Transfers der Älteren an Kinder und Enkelkinder eingehen sowie die Vorleistungen der Älteren durch Realkapital und öffentliche Infrastruktur, die nachwachsenden Generationen hinterlassen werden. Außerdem darf sich der Blick nicht auf monetäre Aspekte und Renditekalküle verengen; Generationenbeziehungen umfassen den gesamten Bereich der sozialen Bindungen. Die vorliegende Analyse versteht sich daher eher als eine Art Heuristik, die folgende Aspekte näher berücksichtigt: (1) Generationengerechtigkeit und Generationenpolitik; (2) Tendenzen demographischen Wandels; (3) Zusammenhalt der Generationen; (4) Zukunftssicherung in Staat und Wirtschaft; (5) Gemeinschaft der Generationen in der sozia-

82

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

len Sicherung; (6) Gerechte Beteiligung der Generationen an der Erwerbsarbeit; (7) Solidarität mit Familien und Kindern; (8) Gemeinsinn des Alters für mehr Generationengerechtigkeit; (9) Politische Führung und Gestaltung in Generationengerechtigkeit. (ICA2)

[143-F] Haack-Drees, Barbara (Bearbeitung); Krause, Rainer, Prof.Dr.; Resch, Franz, Prof.Dr. (Betreuung): Dyadische Affektregulation in Interaktionen schizophrener Jugendlicher und ihrer Eltern INHALT: Hintergrund: Anknüpfend an Befunde aus der Expressed-Emotion-Forschung und an Ergebnisse zu mimisch-affektiven Auffälligkeiten im Interaktionsverhalten schizophrener Patienten wurden Eltern-Kind-Paare mit einem schizophrenen Jugendlichen im Hinblick auf ihr mimisch-affektives Interaktionsverhalten untersucht. Ergebnisse: Schizophrene Jugendliche und ihre Eltern unterschieden sich in ihrem mimisch-affektiven Verhalten deutlich von gesunden Jugendlichen und ihren Eltern, wobei die Unterschiede auf Seiten der Eltern übergreifender ausfielen. Vor allem bei den Eltern traten zudem Unterschiede auf, die mit dem EEStatus korrespondierten. In Dyaden schizophrener Jugendlicher und ihrer Eltern realisierte sich ein mimisch-affektiver Stil, der geeignet erscheint, eine größere interaktive Distanz herzustellen als in Dyaden gesunder Jugendlicher und ihrer Eltern. Auch im Zusammenspiel von Mimik und Hörersprecher-Verhalten realisierte sich in den Dyaden mit einem schizophrenen Jugendlichen ein distanzförderlicher Stil. Das Blickverhalten war wenig konfrontativ. Eine vergleichsweise geringe Anzahl mimisch-affektiver Synchronisationsreaktionen indiziert einen geringen Grad an affektiver Abstimmung. Die affektive Mimik von Hoch-EE-Eltern schizophrener Jugendlicher war im Vergleich zu Niedrig-EE-Eltern schizophrener Jugendlicher weniger vielfältig und weniger lebhaft. Außerdem zeigten Hoch-EE-Eltern schizophrener Jugendlicher mimisch weniger negative Affekte. In Dyaden mit hoch-EE-überinvolvierten und hoch-EE-kritischen Eltern schizophrener Jugendlicher fanden sich spezifische Muster im mimisch-affektiven Synchronisationsverhalten sowie im nonverbalen Kontextverhalten mimischer Ereignisse. Diese indizieren ein grundlegendes Defizit im Ausdruck negativer Affekte in Dyaden mit einem hoch-EEüberinvolvierten Elternteil und ein grundlegendes Defizit im Ausdruck positiver Affekte in Dyaden mit einem hoch-EE-kritischen Elternteil. Diese Ergebnisse stützen und ergänzen die Befunde der EE-Interaktionsforschung und können in diesem Rahmen einen Beitrag zur Rückfallprophylaxe schizophrener Patienten leisten. METHODE: Methoden: 14 Eltern-Kind-Paare mit einem schizophrenen Jugendlichen wurden in einer standardisierten Gesprächssituation gefilmt und mit einer Kontrollgruppe, bestehend aus 14 Eltern-Kind-Paaren mit einem psychisch gesunden Jugendlichen, verglichen. Als weitere unabhängige Variable ging der Expressed-Emotion-Status der Eltern in die Analyse ein, der mittels der Fünfminutensprechstichprobe (Magana et al., 1986) erhoben wurde. Das videografierte mimische Verhalten wurde anhand des Kodiersystems EMFACS (Friesen & Ekman, 1984) erfasst. Zum Zeitpunkt jedes mimischen Ereignisses wurden Blickverhalten und HörerSprecher-Zustand aufgezeichnet. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Haack-Dees, Barbara: Dyadische Affektregulierung in Interaktionen schizophrener Jugendlicher und ihrer Eltern. Univ. Saarbrücken, Dissertation. Aachen: Shaker-Verl. 2001.+++Dies.: Dyadic affect regulation in interactions of schizophrenic adolescents and their parents. in: ISPS newsletter, vol. 5, 2001, no. 1. ARBEITSPAPIERE: Haack-Dees, Barbara: Dyadic affect regulation in interactions of schizophrenic adolescents

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

83

and their parents. Posterpräsentation auf der 8. European Conference of Facial Expression, Measurement & Meaning, Sept. 1999. Saarbrücken. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert ENDE: 2000-12 AUFTRAGGEBER: Land FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Zitzewitz, Mirjam (Tel. 06221-549191, e-mail: [email protected])

[144-L] Haase, Helga: Die Preisgabe: Überlegungen zur Bedeutung der Menstruation in der Mutter-TochterBeziehung, in: Karin Flaake, Vera King (Hrsg.) - 4. Aufl.: Weibliche Adoleszenz : zur Sozialisation junger Frauen, Weinheim: Beltz, 2003, S. 166-185, ISBN: 3-407-22140-1 INHALT: Aus psychoanalytischer Sicht untersucht der Beitrag den Begriff des Menstruationstabus und die Frage, ob in unseren hochentwickelten Industriegesellschaften ein Menstruationstabu existiert, oder ob nicht - wie Freud es beschreibt - ein stabiles Über-Ich entstanden ist, welches immer dann in einer Gesellschaft entsteht, wenn die äußeren Verbote von den Individuen verinnerlicht wurden. Die Autorin fragt hingegen, ob im Zuge der sexuellen Aufklärung die öffentliche Diskussion des Menstruationsthemas nicht lediglich die Art und Weise, wie sich das Menstruationstabu repräsentiert, verändert hat, während das Tabu nach wie vor weiter besteht. Sie spricht von einer "leisen" und "lauten" Seite eines Tabus, welche sie am Beispiel der ausschnittweisen Interpretation eines Interview aufzuzeigen versucht, in dem eine Mutter erzählt, wie sie die Menarche und die Zeit der folgenden Menstruationen ihrer Tochter erlebt hat. Die Fallgeschichte verdeutlicht, wie die Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter über den Gebrauch eines Tampons und die daraus resultierende Bedrohlichkeit einer mütterlich-töchterlichen Grenzverwischung auf bislang unverarbeitete tabuisierte Phantasien und Wünsche hinweist. (ICH)

[145-L] Hummrich, Merle: Theoriebildung, öffentliche und familiale Generationsverhältnisse, Arbeitsfelder, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau : SLR ; Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik, Gesellschaftspolitik, Jg. 26/2003, H. 46, S. 43-46 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05303; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In allen möglichen Kontexten wird gegenwärtig das Thema "Generation" behandelt. Auch in der Sozialpädagogik wird das Thema in seiner Relevanz für Disziplin wie Profession diskutiert. Die Autorin macht mit ihrer Rezension der Neuerscheinung von Cornelia Schweppe (Hrsg.) "Generation und Sozialpädagogik" (Juventa 2002) deutlich, wie sich Generationsfragen, intergenerationelle Beziehungen und pädagogische Praxis auf Theoriebildungsprobleme der Sozialpädagogik beziehen lassen. Die Beiträge des besprochenen Sammelbands zeigen, dass die "Themenkonjunktur Generation" noch recht jung ist. Dem Vorhaben einer Systematisierung des Zusammenhangs Generation und Sozialpädagogik steht damit die Perspektivenvielfalt entgegen, die sich aus der Vielfalt der vertretenen Ansätze zur Generationenthematik ergibt. Hier sieht die Rezensentin auch die Chancen des Bandes: dass zum einen eine gelungene Übersicht über den aktuellen Diskurs des o.g. Zusammenhangs gegeben wird, sich

84

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

zum anderen zahlreiche Anknüpfungspunkte für die weiterführende Diskussion ergeben. (ICA2)

[146-L] Hungerland, Beatrice: 'Und so gedeiht das Baby!': altersgerechte Entwicklung und Gesundheit als gesellschaftliche Norm und Leistung, in: Heinz Hengst, Helga Kelle (Hrsg.): Kinder - Körper - Identitäten : theoretische und empirische Annährungen an kulturelle Praxis und sozialen Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2003, S. 139-160, ISBN: 3-7799-0225-7 INHALT: Die Autorin analysiert Elternratgeber und Entwicklungspläne, die seit den 1950er Jahren erschienen sind, und deckt die Prozesse der Normierung der Arbeit am Kinderkörper im Geschichtsverlauf auf. Nach ihrer These wird der Zustand des Kinderkörpers auf gesellschaftlicher Ebene vor allem als ein Resultat elterlicher Leistungen wahrgenommen. Defizite der elterlichen Bearbeitung wirken sich nicht nur unsichtbar in der Psyche, sondern deutlich sichtbar am Körper des Kindes aus. Die Normierung des kindlichen Körpers erfüllt somit eine doppelte Funktion für die Vergesellschaftung und die Herstellung sozialer Ordnung: Der kindliche Körper steht nicht mehr nur für sich selber, sondern sein Zustand steht als Abbildung für die Erfüllung bzw. Nichterfüllung der Anforderungen durch die Erwachsenen - der Anforderungen des bestehenden generationalen Verhältnisses, das die Kinder stets als Bedürftige entwirft und die Erwachsenen komplementär dazu als Leistende. (ICI2)

[147-F] Hungerland, Beatrice, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Bühler-Niederberger, Doris, Univ.Prof.Dr.phil. (Betreuung): Wie viel Zeit für's Kind? Zur gesellschaftlichen Produktion generationaler Ordnung durch elterliche Zeitinvestition INHALT: Die Untersuchung stellt die Frage danach, wie sowohl im gesellschaftlichen Diskurs sowie in der Praxis der Kindererziehung und -versorgung die elterliche Zeitverwendung für Kinder normiert, aber auch variiert wird. Über die Verwendung von Zeit als soziales Ordnungsmuster werden sowohl das generationale Verhältnis als auch das Verhältnis der Geschlechter definiert, in dem die Rollen von Vater, Mutter und Kind festgeschrieben werden. Die Analyse von Elternratgeberbüchern zeigt 4 Variationen der normativ erwarteten Zeitverwendungen auf und ihre Implikationen für das Arrangement zwischen Kindern und Erwachsenen. ZEITRAUM: 1945-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland (West) METHODE: Dokumentenanalyse (Elternratgeber) nach der Grounded Theory von Strauss/ Glaser. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; theoretical sampling DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Stichprobe: ca. 16; Elternratgeberbücher; Auswahlverfahren: Quota, theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Childhood as a product of parental time management. in: Journal of Social Sciences, Vol. 3, 1999, pp. 65-71.+++Hungerland, Beatrice: Zeit für gute Kinder. in: schweizer schule, 2000, 7/8, S. 31-39.+++Dies.: Und so gedeiht ein Baby. Altergerchte Entwicklung und Gesundheit als gesellschaftliche Norm und Leistung. in: Hengst, H.; Kelbe, H. (Hrsg.): Kinder, Körper, Identitäten. Weinheim; München: Juventa 2003. ARBEITSPAPIERE: Hungerland, Beatrice: Das Kind als Produkt elterlichter Zeitinvestition.+++Dies.: Wieviel Zeit für's Kind? Zur gesellschaftlichen Produktion generationaler Ordnung durch el-

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

85

terliche Zeitinvestitionen. Inauguraldissertation. Wuppertal: Univ., FB 3, Erziehungswissenschaften 2002. ART: Dissertation BEGINN: 1997-01 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB 03 Erziehungswissenschaften, Fach Pädagogik Lehrgebiet Soziologie der Familie, der Jugend und der Erziehung (Gausstr. 20, 42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-73653, e-mail: [email protected])

[148-L] Ihr Eltern reizt nicht Eure Söhne und Töchter... - gewaltfreie Erziehung in der Familie: Dokumentation der Fachtagung (6/2000, Berlin), (Materialien zur Beratungsarbeit/Evangelische Konferenz für Familien- und Lebensberatung e.V., 18/2000), (Fachtagung "Ihr Eltern reizt nicht Eure Söhne und Töchter... - gewaltfreie Erziehung in der Familie", 2000, Berlin), Berlin 2000, 162 S. (Standort: Dt. Jugendinst. München; Graue Literatur) INHALT: Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Allerdings dürfte allein eine gesetzliche Regelung des elterlichen Züchtigungsrechts nicht das Problem der Kindesmisshandlung beseitigen. Die Realisierung gewaltfreier Lösungen in Konfliktsituationen verlangt im Rahmen der Jugend- und Familienbildung und -hilfe auch alternative Hilfsangebote für diejenigen, die überfordert und hilflos sind, damit beiden Seiten ermöglicht wird, aufeinander zuzugehen. Einzelbeiträge der Fachtagung der Ev. Konferenz für Familien- und Lebensberatung referieren über Entwicklung und Geschichte des Paragr. 1631, berichten über das Aktionsprogramm des BMFSFJ zur gewaltfreien Erziehung, zeigen Ergebnisse aus Studien des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen zu Gewalterfahrungen im Elternhaus und Jugenddelinquenz und untersuchen aus der Sicht psychoanalytischer Entwicklungspsychologie die Auswirkungen von Kindesmisshandlung auf die psychische Struktur des Kindes. Die in einzelnen Arbeitsgruppen diskutierten Themenschwerpunkte berichten über Praxisbeispiele aus der präventiven Familienbildung, die häufig vernachlässigte Form subtiler Gewalt, über geschlechts-, kultur- und konfliktbewusstes, soziales Lernen in der Kita, Mediation als Alternative zur Streiteskalation, Suiziderfahrungen auf dem Hintergrund familiärer Gewaltanwendungen und sexuellen Missbrauch. (DJI/EL)

[149-L] Kallert, Heide: Institutionalisierung der Kleinkinderziehung als globale Notwendigkeit und Problem, in: Karl-Christoph Lingelbach, Hasko Zimmer (Red.): Jahrbuch für Pädagogik 1999 : das Jahrhundert des Kindes?, Frankfurt am Main: P. Lang, 2000, S. 193-203, ISBN: 3-631-35311-1 (Standort: UB Augsburg(384)-72DB4100L755) INHALT: Der Aufsatz wird eingeleitet mit einem fiktiven Streitgespräch, "das sich an den Argumenten und Positionen orientiert, die in den öffentlich geführten Diskussionen um das Modellprojekt 'Tagesmütter' Mitte der 70er Jahre vorgetragen wurden". Anschließend wird ein Exkurs in die institutionalisierte Kleinkinderziehung aus der Sicht der psychogenetischen 'Geschichte der Kindheit' unternommen. Dem schließt sich eine Darstellung zum aktuellen Stand institutionalisierter Kleinkinderziehung an. Schließlich werden Tendenzen und Perspektiven in Relation zum Bedarf an öffentlicher Kinderbetreuung aufgezeigt. (DIPF/St.)

86

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

[150-L] Kavemann, Barbara; Leopold, Beate; Schirrmacher, Gesa; Hagemann-White, Carol: Fortbildungen für die Intervention bei häuslicher Gewalt: Auswertungen der Fortbildungen für Polizeiangehörige sowie Juristinnen und Juristen ; Ergebnisse der wissenschaftlichen Beleitung des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 193.1), Stuttgart: Kohlhammer 2002, 204 S., ISBN: 3-17-017589-0 (Standort: FHB Düseldorf(Dü62)-31OGN117) INHALT: "Bereits in der Vorphase des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt (BIG) wurde in der Bestandsaufnahme in verschiedenen Bereichen und Institutionen, die mit dem Thema häusliche Gewalt konfrontiert sind, ein teilweise unzureichender Wissenstand über die Problematik festgestellt und insbesondere die unzureichende Inverantwortungnahme der Täter konstatiert. Ein Arbeitsschwerpunkt der im Rahmen von BIG arbeitenden Fachgruppen war daher die Initiierung, Konzeptionierung und Durchführung sowie die fachliche Begleitung berufsspezifischer Aus- und Fortbildungen zum Thema häusliche Gewalt und zu den bei BIG entwickelten Interventionsstrategien und Vorgehensweisen. Durch Mitwirkende der Fachgruppe 'Polizeiliche Intervention' wurden entsprechende Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen der Berliner Polizei entwickelt und durchgeführt, um sowohl künftige als auch im Beruf stehende Polizisten und Polizistinnen in die Thematik einzuführen und mit den bei BIG erarbeiteten neuen Begriffen und Instrumenten zur polizeilichen Intervention bei häuslicher Gewalt vertraut zu machen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Erarbeitung und Vermittlung täterorientierten Interventionsstrategien gelegt. Das heißt, die Gewaltausübung von Männern gegenüber ihren Partnerinnen (und Kindern) sollte nicht länger als innerfamiliäre Privatangelegenheit aufgefasst, sondern als Straftat definiert und entsprechend verfolgt werden. Auch die juristischen Fachgruppen diskutierten entsprechende Möglichkeiten. Koordinatorinnen und Mitwirkende in den Fachgruppen 'Strafverfolgung und Strafrecht' sowie 'Zivilrecht' entwickelten Konzepte für spezifische Fortbildungsseminare für Straf- und Zivilrechtler/innen und führten diese durch. Das Team der wissenschaftlichen Begleitung Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt (WiBIG) hat alle während der Modellphase von BIG durchgeführten Aus- und Fortbildungsveranstaltungen evaluiert. Wir legen mit diesem Band die Auswertungsergebnisse vor. Es ist der zweite Band unseres Abschlussberichts." (Textauszug)

[151-F] Kavemann, Barbara, Prof.Dr.; Leopold, Beate; Hendl-Kramer, Anneliese (Bearbeitung); Helfferich, Cornelia, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Untersuchung zur Situation von Frauen und zum Beratungsangebot nach einem Platzverweis bei häuslicher Gewalt - kurz: "Platzverweis - Hilfen und Beratung" INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Sozialministerium INSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Frauenforschungsinstitut -SoFFI K- der Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (Wilhelmstr. 15, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-47812-48, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

87

[152-F] Kavemann, Barbara, Prof.Dr.; Schirrmacher, Gesa, Dr.; Leopold, Beate, Dipl.-Soz.; Rabe, Heike; Beckmann, Stefan (Bearbeitung); Hagemann-White, Carol, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung: Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt (WiBIG), einschließlich Evaluation des Berliner Interventionsmodell gegen Gewalt gegen Frauen INHALT: Neben der Evaluation von BIG (Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt) werden die spezifischen Arbeitsansätze und Rahmenbedingungen weiterer nationaler und internationaler Interventionsmodelle gegen häusliche Gewalt analysiert. Die Hauptfragestellungen der wissenschaftlichen Begleitung lauten: 1. Wie entwickelt sich die Kooperation von VertreterInnen unterschiedlicher Einrichtungen und Institutionen und wodurch wird diese Entwicklung gefördert bzw. behindert? 2. Welche Modifizierungen erfolgen während der Projektlaufzeit, welche Ziele wurden erreicht und wie wird dies von den am BIG Beteiligten eingeschätzt? 3. Wie werden die neuen Interventionsmaßnahmen und -angebote von mißhandelten Frauen eingeschätzt? 4. Welche rechtlichen und strukturellen Faktoren fördern bzw. behindern die Implementation der durch das Berliner Interventionsprojekt geschaffenen neuen rechtlichen Normen und Vereinbarungen zwischen den Kooperationspartnern und welche Wechselwirkungen zwischen rechtlichem Rahmen, praktischer Erfahrung im Kooperationsmodell und Ermessensspielräumen sind erkennbar? 5. Wie unterscheidet sich die Konzeption des Berliner Interventionsprojekts von anderen Konzepten und Modellen, welche der bei BIG gemachten Erfahrungen sind auf andere Städte übertragbar bzw. welche Ansätze können für Kommunen mit anderen Rahmenbedingungen sinnvoll sein? Homepage: http://www.wibig.uni-osnabrueck.de . METHODE: Prozeßbegleitende Evaluation mit Rückkoppelung in die Praxis; qualitative und quantitative Methoden je nach Erfordernis. Untersuchungsdesign: Praxisevaluation DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 172 Bögen; beschleunigte Verfahren bei häuslicher Gewalt in der Zeitpanne zwischen Januar 1998 und Januar 1999). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 1998 47 von insgesamt ca. 90; Fachgruppen des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt; Auswahlverfharen: total). Gruppendiskussion (Stichprobe: 15; Koordinatorinnen, ExpertInnen; Auswahlverfahren: total, Auswahl). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Koordinatorinnen, ExpertInnen; Auswahlverfahren: total, Auswahl). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 1.000; TeilnehmerInnen von Fortbildungsveranstaltungen - Modellaufzeit 1998/99 Zeitspanne). Literaturrecherche. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schirrmacher, Gesa: Frauen unterstützen - Männer zur Verantwortung ziehen. Interdisziplinäre Projekte gegen häusliche Gewalt. in: AKP - Fachzeitschrift für Alternative Kommunal Politik, Jg. 20, 1999, H. 2, S. 43-46. ARBEITSPAPIERE: · Hagemann-White, C.; Kavemann, B.; Schirrmacher, G.; Leopold, B.: Modellprojekt Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt - BIG. 1. Zwischenbericht der Wissenschaftlichen Begleitung. 1999.+++Modellprojekt Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt BIG. Erste Ergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitung. Kurzfassung des 1. Zwischenberichts (Erhältlich über die Broschürenstelle des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.).+++Kavemann, Barbara; Leopold, Beate; Schirrmacher, Gesa; Hagemann-White, Carol: Modelle der Kooperation gegen häusliche Gewalt. "Wir sind ein Kooperationsmodell, kein Konfrontationsmodell." Abschlussbericht der Wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Interventionsprojekts gegen häusliche Gewalt - BIG, Bd. 1. 2000. +++"Nicht die Zeichen der Zeit als letzte erkennen". Evaluation der Polizeifortbildung im Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt, Bd. 2 der wissenschaftlichen Begleitung. (S. Homepage: http://www.wibig.uni-osnabrueck.de ).

88

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-01 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: Land Berlin Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dienstsitz Bonn FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Allgemeine Pädagogik, Frauenforschung (Hegertorwall 7-9, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Kavemann, Barbara (Prof.Dr. Tel. 030-691-4832, e-mail: [email protected])

[153-L] Kindler, Heinz: Partnerschaftsgewalt und Kindeswohl: eine meta-analytisch orientierte Zusammenschau und Diskussion der Effekte von Partnerschaftsgewalt auf die Entwicklung von Kindern ; Folgerungen für die Praxis, München 2002, 94 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030106604; Graue Literatur) INHALT: Der Autor gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand über Zusammenhänge zwischen schwerer und wiederholter Gewalt in Partnerschaften und der Entwicklung von Kindern. Bei der Beschreibung dieser Zusammenhänge werden erstmals metaanalytische Techniken zur Abschätzung der Stärke der beobachtbaren Effekte eingesetzt. Des Weiteren wird dargestellt, auf welchen Wegen Partnerschaftsgewalt die Entwicklung von Kindern beeinflussen und belasten kann, denn für die Entwicklung kindorientierter Handlungsstrategien ist ein Verständnis der Wirkungswege von grundlegender Bedeutung. Die Gewalt in Partnerschaften wird ferner als Herausforderung für Jugendhilfe und Familienrecht thematisiert, da beide Institutionen der Abwehr von Gefahren für das Wohl von Kindern verpflichtet sind. Dazu werden auch Ergebnisse aus der international geführten Diskussion vorgestellt und zentrale Ergebnisse für die Sozialarbeit zusammengefasst. (ICI)

[154-L] Krappmann, Lothar: Kompetenzförderung im Kindesalter, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2003, B 9, S. 14-19 (Standort: http://www.bpb.de/files/OCSFIP.pdf; UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Um gemeinsam gutes Leben gestalten zu können, benötigen Menschen Kompetenzen, die ihnen helfen, mit knappen Mitteln und unter Zeitdruck Ziele auszuhandeln und zu verfolgen. Diese 'Daseinskompetenzen' erwerben Kinder durch Beteiligung an Kooperation und wenn sie älter werden - durch Reflexion und kritische Auseinandersetzung in schulischen Lernprozessen. Der wichtigste Ort, an dem Kinder diese Kompetenzen herausbilden und für Mitwirkung im Haushalt, für Lernen und andere soziale Tätigkeiten nutzen können, ist jedoch die Familie. Das Familienleben profitiert auch von der Förderung dieser Kompetenzen in anderen Bildungsbereichen." (Autorenreferat)

[155-L] Künemund, Harald; Rein, Martin: Intergenerational relations and family size: do siblings matter?, in: Günter Burkart, Jürgen Wolf (Hrsg.): Lebenszeiten : Erkundungen zur Soziologie der Generationen ; Martin Kohli zum 60. Geburtstag, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 161-174, ISBN: 3-8100-3513-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1971)

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

89

INHALT: Die Verfasser setzen sich mit den folgenden Fragen auseinander: Unterstützen Einzelkinder ihre Eltern im Bedarfsfall mehr als Kinder aus größeren Familien dies tun? Fühlen sich Einzelkinder für ihre Eltern selbst verantwortlich oder erwarten sie eher staatliche Hilfen? Sind die familialen Beziehungen in kleinen Familien intensiver? Die Datenbasis der Untersuchung bildet eine Substichprobe des Deutschen Alters-Surveys aus dem Jahr 1996. Die Untersuchung zeigt, dass von einer abnehmenden innerfamilialen Solidarität oder schwindendem Verantwortungsbewusstsein im Zuge der Tendenz zur Ein-Kind-Familie keine Rede sein kann. Generell finden sich keine Anzeichen für eine starke Korrelation zwischen Familiengröße und intergenerationeller Solidarität. (ICE)

[156-L] Kuntsche, Emmanuel N.; Reitzle, Matthias; Silbereisen, Rainer K.: Elterliches Erziehungsverhalten, Autonomiebestrebungen und Selbstabwertung im Jugendalter, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 50/2003, H. 2, S. 143-151 (Standort: UuStB Köln(38)-XB32; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Es wurde angenommen, dass sowohl Jugendliche, die Diskrepanzen zwischen angestrebter und bereits erreichter Autonomie verspüren, als auch solche, deren Eltern besonders auf der Einhaltung der von ihnen gesetzten Regeln bestehen, vermehrt von Selbstabwertung betroffen sind. Darüber hinaus sollte es besonders abträglich für den Selbstwert sein, wenn Jugendliche und ihre Eltern entgegengesetzte Auffassungen von Kontrolle und Autonomie besitzen. Mittels Regressionsmodellen wurden Angaben von 618 Teilnehmenden des Berliner Jugendlängsschnitts untersucht (M= 14.7 Jahre, SD= 0.7). Es konnte gezeigt werden, dass sowohl verstärkte Autonomiebestrebungen als auch erhöhte elterliche Strenge mit Selbstwertproblemen einhergingen. Wurden autonomiebestrebte Jugendliche von besonders strengen Eltern erzogen, zeigte sich besonders starke Selbstabwertung. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Übereinstimmung von Autonomiebestrebungen Jugendlicher und den von den Eltern gewährten Freiheiten." (Autorenreferat)

[157-L] Lettke, Frank; Lüscher, Kurt: Generationenambivalenz: ein Beitrag zum Verständnis von Familie heute, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 53/2002, H. 4, S. 437-465 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Kontext der Debatte um eine angemessene soziologische Untersuchung des Gegenstandes der Familie beteiligen sich die Autoren als Vertreter der empirischen Soziologie mit folgender These: Die Gestaltung der familialen Generationenbeziehungen erfordert den Umgang mit Ambivalenzen. Dem gemäß werden Familien als Lebensformen eigener Art verstanden, die sich durch die Gestaltung der grundsätzlich lebenslangen Beziehungen von Eltern und Kindern im Generationenverbund sowie - daran orientiert - der Beziehungen zwischen den Eltern konstituieren und als solche gesellschaftlich anerkannt, also institutionalisiert werden. In einem ersten Schritt wird der Begriff der Generationenambivalenz erläutert, indem die wichtigsten Bedeutungsdimensionen von Ambivalenz hinsichtlich einer Analyse von familialen Generationenbeziehungen dargestellt werden. Um die Eingangsthese in einem Forschungsprojekt überprüfen zu können, wird anschließend der Begriff der Generationenambivalenz operationalisiert, indem sowohl ein Konzept als auch ein Forschungskonstrukt

90

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

formuliert wird. Dabei werden die konstitutiven Elemente von Generationenambivalenz sowie die Dimensionen der Gestaltung von Generationenbeziehungen genannt. In einem dritten Schritt wird die empirische Untersuchung der Beziehung von erwachsenen Kindern und ihren Eltern hinsichtlich der Vorgehensweise (Auswahl, Interviewstruktur) vorgestellt und sodann die Ergebnisse der Befragung erläutert. In der abschließenden Diskussion leisten die Autoren eine kurze Einordnung in das Forschungsfeld und formulieren Vorschläge für die weitere Entwicklung des Ansatzes. (ICG2)

[158-L] Leuze-Mohr, Marion: Häusliche Gewalt gegen Frauen - eine straffreie Zone?: warum Frauen als Opfer männlicher Gewalt in der Partnerschaft auf Strafverfolgung der Täter verzichten - Ursachen, Motivationen, Auswirkungen, (Schriften zur Gleichstellung der Frau, Bd. 25), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2001, XXIX, 509 S., ISBN: 3-7890-7636-8 (Standort: FHB Dortmund(Dm13)ZYVB11) INHALT: Die Verfasserin legt eine viktimologische Untersuchung aus dem Bereich der kriminologischen Dunkelfeldforschung vor. Ausgehend von der äußerst geringen Anzeigebereitschaft im Bereich der häuslichen Gewalt gegen Frauen wird nach den Motiven und Ursachen für das Verhalten der Opfer gefragt. Dabei verfolgt die Verfasserin die These, dass die Gründe für das Anzeigeverhalten der Frauen nicht ausschließlich im individuellen Lebenszusammenhang der Frauen zu suchen sind, sondern dass hier gesellschaftliche Strukturen sowie die Strukturen des deutschen Rechtssystems eine wichtige Rolle spielen. Dabei wurden Opfer ebenso befragt wie Vertreter der mit häuslicher Gewalt befassten Berufsgruppen (Polizei, Justiz, Frauenhäuser). Im Mittelpunkt der Befragung stehen die folgenden Themenbereiche: Lebenssituation misshandelter Frauen, Gewalterfahrungen, Erfahrungen mit Polizei und Justiz während der Dauer der Partnerschaft, Aufenthalt im Frauenhaus, Anzeigeverhalten, Funktion des Strafrechts als Konfliktlösung, Besonderheiten der Situation ausländischer Frauen. Abschließend werden Interventionsmodelle in Deutschland vorgestellt und Empfehlungen für Polizei, Justiz und Frauenhäuser formuliert. (ICE)

[159-L] Liegle, Ludwig: Sollte es einen 'Elternführerschein' geben, um mehr 'Sicherheit' im Familien'verkehr' zu gewährleisten?, in: Neue Sammlung : Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Jg. 43/2003, H. 2, S. 135-149 (Standort: UuStB Köln(38)-AP5082/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ludwig Liegle fragt nach der Notwendigkeit und den organisatorischen, inhaltlichen, aber auch gesetzlichen Möglichkeiten von für alle verpflichtenden Formen der Elternbildung, die 'zu dem verantwortungsvollen Amt der Erziehung' anleitet. Mit dem Modell des Elternführerscheins greift er eine in den siebziger Jahren diskutierte Vision auf und sucht nach brauchbaren Ansätzen für die 'Anregung jener nicht-genetischen Prozesse, die wir Erziehung nennen'. Angesichts der 'sozialen Erblichkeit' von Erziehungsgewohnheiten und einer gattungsgeschichtlich verankerten und unbewusst erworbenen 'intuitiven Elternschaft' sieht er das Anliegen von Elternbildung vor allem in der Aufforderung, 'die eigene Erfahrung des Kindseins und Erzogenworden-Seins auf eine neue Stufe der Reflexion zu bringen'." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

91

[160-L] Lin, Mei-Chi: Familienkonflikt in der Kinder- und Jugendliteratur: Literatur als Spiegel der gesellschaftlichen Realität, Marburg: Tectum Verl. 2002, 234 S., ISBN: 3-8288-8409-1 (Standort: UuStB Köln, Erziehungswiss. Abt.(38)-2002/978) INHALT: "In dieser Studie wird das Thema 'Familienkonflikt' in der Kinder- und Jugendliteratur bearbeitet. Das Hauptinteresse liegt auf der Beobachtung des Wandlungsprozesses in der Familie, der Beziehung zwischen Kindern und Eltern, der Geschlechterrolle und den Erziehungsvorstellungen. Für die Analyse der literarischen Werke bezieht sich die Arbeit in methodischer Hinsicht auf soziologische, pädagogische und psychologische Ansätze. Die Entwicklung der kindlichen Geschlechterrolle in der Kinder- und Jugendliteratur zeigt ein interessantes Ergebnis: Das neue Mädchenbild in den 90er Jahren stellt sich als ein postmodernes dar, eine Mischung aus Tapferkeit, Vernunft und Sehnsucht nach der Weiblichkeit - ein Bild voller Widersprüche und Paradoxien." (Autorenreferat)

[161-L] Luedtke, Jens: Strafen und Gewalt bei der Erziehung Jugendlicher: Vorkommen und Hintergründe, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 26/2003, H. 2, S. 165-180 (Standort: UuStB Köln(38)XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Gewalt - auch körperliche - von Eltern gegen ihre Kinder findet weiterhin statt, wenn auch inzwischen in etwas geringerem Ausmaß. Gleichzeitig entschwinden den Eltern aber die Legitimations- und Rechtfertigungsgründe für ihr Handeln, da sich nicht nur die öffentliche Meinung immer mehr gegen den Gewalteinsatz wendet. Wie begründen Eltern unter den veränderten Rahmenbedingungen den Einsatz körperlicher Gewalt gegen ihre Kinder? Dieser Fragestellung widmet sich der vorliegende Beitrag auf der Grundlage von Ergebnissen einer Befragung von Eltern mit Kindern im Jugendalter, die im Frühjahr 2002 in Bayern durchgeführt wurde. Untersucht wurden dabei Streit- und Konfliktthemen zwischen Eltern und Kindern, allgemeine Sanktionen, mit denen Eltern auf diese Konflikte reagieren, der Einsatz körperlicher Gewalt im Verlauf von Streitereien sowie die Motive, die Eltern als Auslöser für den Gewalteinsatz angeben. Außerdem wurde die Haltung zum Gewalteinsatz gegen Kinder betrachtet. Dabei zeigt sich, dass die situativen Motive weniger von Bedeutung sind; viel entscheidender für die elterliche Gewaltaktivität ist die Haltung zum Gewalteinsatz. (ICI2)

[162-L] Mägdefrau, Jutta: Wertewandel und soziale Ungleichheit - pädagogische Implikationen einer soziologischen Diskussion, in: Jutta Mägdefrau, Eva Schumacher (Hrsg.): Pädagogik und soziale Ungleichheit : aktuelle Beiträge - neue Herausforderungen, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2002, S. 165-183, ISBN: 3-7815-1213-4 (Standort: THB Aachen(82)-KB9020) INHALT: Bei der Auseinandersetzung mit der Frage nach der sozialen Ungleichheit zieht die Autorin in einem ersten Schritt Forschungsergebnisse aus drei zentralen Forschungsbereiche heran: (1) aus der Werteforschung, (2) Forschungsarbeiten zur Entwicklung elterlicher Erziehungsvorstellungen und (3) aus der sozialen Netzwerkforschung. Im Anschluss werden die daraus hervorgehenden Konsequenzen für die Pädagogik und ihre Handlungsmöglichkeiten erläutert. Dabei wird als theoretische Grundlage pädagogischer Bemühungen um die Entste-

92

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

hung positiver Wertesynthesekarrieren die Handlungsfeldtheorie der Speyerer Werteforschung herangezogen. Zunächst wird der Frage nachgegangen, auf welche Weise institutionalisierte Erziehung konkret Einfluss nehmen kann auf die Entstehung bestimmter Wertetypen und die damit einher gehenden Ungleichheiten. Die Darstellung orientiert sich an der Überlegung, ob so bestehende soziale Ungleichheiten abgebaut oder abgefedert werden könnten. Daran anknüpfend befasst sich die Autorin abschließend mit der Frage, ob solche Interventionen wiederum ungewollt die Entstehung und Reproduktion sozialer Ungleichheit begünstigen können. (ICG)

[163-L] Majce, Gerhard: Generationenbeziehungen: eine Chance für die Zukunft, in: Leopold Rosenmayr, Franz Böhmer (Hg.): Hoffnung Alter : Forschung, Theorie, Praxis, Wien: WUV-Univ.-Verl., 2003, S. 173193, ISBN: 3-85114-708-1 INHALT: Der Autor stellt die wesentlichen Ergebnisse des repräsentativen Survey der österreichischen Bevölkerung über Generationenbeziehungen aus dem Jahre 1998 vor, der im österreichischen "Seniorenbericht 2000" ausführlich dokumentiert ist. Er bezieht sich einleitend auch auf andere internationale Untersuchungen und weist auf die in der sozialwissenschaftlichen Forschung mittlerweile übliche Unterscheidung zwischen "Generationenbeziehung" und "Generationenverhältnis" hin. Die Generationenbeziehung ist im wesentlichen auf die familialen Generationen - den Umgang der Angehörigen und ihre Interaktion miteinander beschränkt. Diese wird im zweiten Abschnitt des Beitrags anhand ausgewählter Daten dargestellt, wobei die Befunde zeigen, dass der allgemeine Wertewandel in der Familie zu wesentlich weniger Konflikten führt als in der öffentlichen Diskussion. Die Entwicklungen und Belastungen des Generationenverhältnisses werden im dritten Abschnitt am Beispiel von Eckdaten zum Bevölkerungsaltern in Österreich beschrieben. Der allgemeinere Begriff "Generationenverhältnis" umfasst hier politisch interessenorientierte Altersgruppierungen, deren Verhältnis durch einen potenziellen oder aktuellen Konflikt um knappe, insbesondere sozialbzw. wohlfahrtsstaatliche Ressourcen geprägt ist. (ICI2)

[164-L] Masche, J. Gowert; Almagro Pulido, Josefina; Scheele-Heubach, Claudia A.: Einflussnahmen zwischen Eltern und Jugendlichen im Übergang von der Realschule in die nächste schulische oder berufliche Ausbildung, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 50/2003, H. 2, S. 152-167 (Standort: UuStB Köln(38)-XB32; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Nach dem Individuationsansatz der Eltern-Kind-Beziehung im Jugendalter weicht die ursprüngliche hierarchische Unterordnung allmählich einer gleichberechtigten Wechselseitigkeit von Eltern und Jugendlichem. Es wird jedoch angezweifelt, dass eine Beziehung wie unter Freunden das Entwicklungsziel darstellt. 41 Familien mit Realschulabgängern wurden zu drei Messzeitpunkten innerhalb eines guten halben Jahres hinsichtlich der Wechselseitigkeit in gegenseitigen Einflussnahmen untersucht. Zwischensubjektfaktoren waren der Ausbildungsgang (berufliche Ausbildung vs. fortgesetzte Schulbildung) und das Vorhandensein von jüngeren bzw. älteren Geschwistern. Nach den Auskünften der Familienmitglieder überwogen die elterlichen Einflüsse zu allen Erhebungszeiten. Einflüsse beider Generationen dienten ü-

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

93

berwiegend dem Wohl und den Interessen der Jugendlichen, großenteils im Bereich Schule und Berufslaufbahn. Weitere Befunde deuten darauf hin, dass vor allem die Eltern eine Veränderung in Richtung auf größere Wechselseitigkeit anstreben." (Autorenreferat)

[165-L] Melzer, Wolfgang; Lenz, Karl; Ackermann, Christoph: Gewalt in Familie und Schule, in: Heinz-Hermann Krüger, Cathleen Grunert (Hrsg.): Handbuch Kindheits- und Jugendforschung, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 837-863, ISBN: 3-81003320-0 INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über Begriff, Konzept und Formen von struktureller und personeller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Familie, Schule und Gesellschaft. Als sekundärer Sozialisationsinstanz kommt der Schule eine besondere Aufgabe bei der Vermittlung von Werten und Normen zu. Im Rahmen der Fragestellung Gewalt an der Schule werden daher Untersuchungsergebnisse zu Ursachen, Ausmaß und Entwicklungsdynamik von Gewalt referiert. In Bilanzen zur schulbezogenen Gewaltforschung werden einige Forschungsdesiderata formuliert, die neben der Theoriebildung und methodischen Fragen vor allem die Ursachenforschung sowie die Evaluation von Präventionsmaßnahmen betreffen. In diesem Rahmen wird ein sozial-ökologisches Theoriemodell vorgestellt, welches die Bedingungsfaktoren und Ursachen enthält und seit 1993 in acht Studien in Deutschland systematisch überprüft wurde. Es enthält außerschulische und schulische Prädiktoren des Gewalthandelns. Das abschließende Kapitel enthält Überlegungen über das Zusammenwirken von Sozialverhalten mit anderen Kompetenzbereichen. (ICH)

[166-L] Mulder, Clara H.; Clark, William A.V.; Wagner, Michael: A comparative analysis of leaving home in the United States, the Netherlands and West Germany, in: Demographic Research, Vol. 7/2002, Art. 17, S. 565-592 (Standort: http://www.demographic-research.org/Volumes/Vol7/17/7-17.pdf) INHALT: Die Verfasser untersuchen das Verlassen des Elternhauses in drei Ländern mit unterschiedlichem wohlfahrtsstaatlichen System und unterschiedlichen Wohnbedingungen: den USA, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland. Auf der Basis von Längsschnittdaten wird der Übergang vom Elternhaus in eine eigene Wohnung, allein oder mit einem Partner, analysiert. In den USA verläuft die Partnerschaftsbildung im Gegensatz zu Europa eher getrennt vom Auszug aus dem Elternhaus. Auch der Einfluss von Bildungsniveau und Beschäftigungsstatus sieht in den europäischen Wohlfahrtsstaaten anders aus als in der amerikanischen Marktwirtschaft. Die Unterschiede hängen jedoch nicht nur mit den Wohlfahrtssystemen zusammen, sondern auch mit der Größe eines Landes und der geographischen Verteilung von Arbeitsplätzen und Bildungseinrichtungen. (ICEÜbers)

[167-L] Naplava, Thomas; Oberwittler, Dietrich: Family factors and adolescents' delinquency: findings from sociological research in Germany, (Arbeitspapiere aus dem Projekt "Soziale Probleme und Jugenddelinquenz im sozialökologischen Kontext" des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht Freiburg im Breisgau, No. 4), Freiburg im Breisgau 2001, 22 S. (Standort: http://www.iuscrim.mpg.de/forsch/onlinepub/workingpaper4.pdf; Graue Literatur)

94

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

INHALT: Nach Einschätzung der Autoren haben bisher nur wenige Studien die relative Bedeutung von verschiedenen Dimensionen der Eltern-Kind-Interaktion, wie Bindung, Konflikt und Kontrolle, empirisch getestet und nur wenige Studien unterscheiden zwischen den verschiedenen Typen von Delinquenz. Die Autoren testen daher in ihrem vorliegenden Arbeitspapier einige zentrale Hypothesen systematischer, indem sie neue Erhebungsdaten aus dem laufenden Forschungsprojekt "Soziale Probleme und Jugenddelinquenz im sozialökologischen Kontext" verwenden. Nach einem kurzen Überblick über die entsprechende Forschungsliteratur werden folgende Hypothesen empirisch getestet: (1) Ökonomische Belastung und Familienzerrüttung verschlechtern die Dimensionen der Kind-Eltern-Interaktion. (2) Die Qualität der Kind-Eltern-Interaktion ist in negativer Weise mit der Delinquenz Heranwachsender verbunden. (3) Der Einfluss der strukturellen Bedingungen auf die Delinquenz Heranwachsender wird teilweise durch die Dimensionen der Kind-Eltern-Interaktion bestimmt. (ICI)

[168-L] Nave-Herz, Rosemarie: Familie heute, in: Kind Jugend Gesellschaft : Zeitschrift für Jugendschutz, Jg. 47/2002, H. 2, S. 46-47 (Standort: UuStB Köln(38)-XG 2339) INHALT: Die Erwartungen und die Ansprüche an die Elternrolle sind in den letzten Jahren derartig gestiegen, dass die Gefahr besteht, dass diese Leistungsanforderungen an die Eltern, egal ob von außen gefordert oder von ihnen selbst gewählt, immer stärker zu Leistungsüberforderungen werden können. Dies könnte wiederum den Sozialisationsprozess von Kindern beeinträchtigen oder gar gefährden. In diesem kurzen Beitrag begründet die Autorin ihre These. (DJI/Sd)

[169-L] Noack, Peter; Kracke, Bärbel: Elterliche Erziehung und Problemverhalten bei Jugendlichen: Analysen reziproker Effekte im Längsschnitt, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 15/2003, H. 1, S. 25-37 (Standort: UuStB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Anknüpfend an die Diskussion um die Wirksamkeit elterlicher Erziehung wurde die wechselseitige Beeinflussung zwischen elterlichem Erziehungsstil und Problemverhalten bei Jugendlichen untersucht. In die Auswertungen gingen längsschnittliche Daten von 95 Jugendlichen zu vier Messzeitpunkten (Alter Mp 1: M = 16.8 Jahre) ein, die jeweils die Ausprägung autoritativen und autoritären Erziehungsverhaltens der Eltern sowie die eigene Delinquenz sowie Gewaltbereitschaft betrafen. Die Ergebnisse geben sowohl Hinweise auf gerichtete Effekte des elterlichen Erziehungsstils auf das Problemverhalten der Jugendlichen als auch auf Veränderungen in der elterlichen Erziehung als Reaktion auf das Verhalten der Söhne und Töchter." (Autorenreferat)

[170-F] Oswald, Hans, Prof. (Bearbeitung); Schuster, Beate, Dr. (Leitung): Aushandlungsprozesse zwischen Müttern und Kindern in Brandenburg: der Einfluß der Mutter-Kind-Bindung und der Erziehungseinstellungen von Alleinerziehenden und Nichtalleinerziehenden

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

95

INHALT: Ziele: 1) Beschreibung der Veränderungen der beobachteten Aushandlungen der Mütter und Kinder ("Rahmungen" der Aushandlungen, Aushandlungsstrategien) in Abhängigkeit vom Geschlecht des Kindes, der Bildung der Mutter, der Familienstruktur (Varianzanalysen mit Meßwiederholung). 2) Identifizierung unterschiedlicher Typen von Aushandlungsmustern und von Veränderungsmustern über die drei Meßzeitpunkte der Untersuchung (Clusteranalysen). 3) Untersuchung des Einflusses der pubertären Entwicklung und ihrer Verarbeitung durch die Kinder auf die Aushandlungen mit der Mutter (Regressionsanalysen). 4) Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Aushandlungsmuster zwischen Müttern und Kindern auf das Selbst der Kinder, ihre soziale Kompetenz, Depression und ihr körperliches Wohlbefinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg METHODE: Die Untersuchung folgt grundlegend einem "sozialkonstruktivistischen" Forschungsansatz, d.h. das Kind wird als ein aktiver Gestalter seiner Entwicklung verstanden, gleichzeitig wird aber ein systematischer Einfluß der sozialen Beziehungsstrukturen, in denen das Kind interagiert angenommen und untersucht. Methodisch kommen dabei sowohl Verfahren der quantitativen empirischen Sozialforschung (standardisierte Interviews) als auch interpretative (Video/ Beobachtung; ethnomethodologische Konversationsanalyse) zum Einsatz. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: t1: 152, t2: 134, t3: 128; Berufstätige Mütter mit einem Kind, das zwischem dem 1.8.1996 und dem 1.8.1997 geboren wurde, aus dem Land Brandenburg, Liste des Einwohnermeldeamtes; Auswahlverfahren: Zufall). VERÖFFENTLICHUNGEN: Krappmann, L.; Schuster, B.; Youniss, J.: Can mothers win? The transformation of mother-daughter relationships in late childhood. in: Hofer, M.; Youniss, J.; Noack, P. (eds.): Verbal interaction and development in families with adolescents. Advances in applied developmental psychology, Vol. 15. Stamford: Ablex 1998.+++Schuster, B.: Mutter-Kind-Interaktionen und Selbstentwicklung in der Präadoleszenz. Ergebnisse einer Beobachtungsstudie mit Müttern und zehnjährigen Kindern in einer Spielsituation. in: Renner, E. (Hrsg.): Kindsein in der Schule. Weinheim: Dt. Studienverl. 1999.+++Schuster, B.: Motherchild interactions at the passage from childhood to youth: a comparison of East and WestGerman families. in: Flockton, C.; Kolinsky, E.; Pritchard, R. (eds.): The new Germany in the East: policy agendas and social developments since unification. London: Cass. 2000 +++Schuster, B.; Uhlendorff, H.; Schmidt, B.; Traub, A.: Bedingungen mitbürgerlichen Engagements: Interaktionserfahrungen in der Familie und Verantwortungsübernahme durch Heranwachsende. in: Kuhn, H.-P.; Uhlendorff, H.; Krappmann, L. (Hrsg.): Sozialisation zur Mitbürgerlichkeit. Opladen: Leske u. Budrich 2000.+++Schuster, B.; Traub, A.: Schulische Leistungsinformationen, Eltern-Reaktionen und ihre Wirkung auf das psychische Befinden von Kindern. in: Zeitschrift für Pädagogik (Manuskript unter Begutachtung).+++Schuster, B.: Beziehungen zwischen Pubertät und Individuation in der Präadoleszenz. in: Uhlendorff, H.; Oswald, H. (Hrsg.): Wege zum Selbst. Soziale Herausforderungen für Kinder und Jugendliche. Stuttgart: Lucius & Lucius 2001.+++Schuster, B.; Uhlendorff, H.; Krappmann, L.: Die Umgestaltung der Mutter-Kind-Beziehung in de Präadoleszenz, in: Zeitschrift für Familienforschung (im Druck).+++Traub, A.; Schuster, B.: Single mothers in East Germany (in press). in: Kolinsky, E.; Nickel, H. M. (eds.): Reinventing gender? Woman and the transformation of East Germany. ARBEITSPAPIERE: Schuster, B.: Konstruktion sozialer Wirklichkeit in Interaktionen zwischen Müttern und Kindern. Berlin, Freie Univ., Diss., 1996.+++Oswald, H.; Schuster, B.; Schmidt, B.; Traub, A.: Aushandlungsprozesse zwischen Müttern und Kindern in Brandenburg: der Einfluß der Mutter-Kind-Bindung und der Erziehungseinstellungen von Alleinerziehenden und Nichtalleinerziehenden. Arbeitspapier 1/1998, Instrumente und erste Ergebnisse (Erhebungswelle 1). Potsdam: Univ., Inst. f. Pädagogik 1998.

96

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

ART: gefördert BEGINN: 1997-02 ENDE: 2002-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Pädagogik Professur Allgemeine Pädagogik, Erziehungs- und Sozialisationstheorie (Postfach 601553, 14415 Potsdam)

[171-L] Preißer, Rüdiger: Muster der intergenerationalen Statusreproduktion in der Oberschicht: der Beitrag von emotionalen Ressourcen bei der Transformation des Familienkapitals, in: Stefan Hradil, Peter Imbusch (Hrsg.): Oberschichten - Eliten - Herrschende Klassen, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 209-235, ISBN: 3-8100-3392-8 INHALT: Das Ziel des vorliegenden Beitrags besteht in der Klärung der Frage, auf welche Weise Familien der Oberschicht ihre soziale Position nicht nur in der Gegenwart, sondern in der Generationenfolge erhalten und reproduzieren. Der Autor verknüpft dabei eine makrosoziale Analyseebene mit einer mikrosozialen Betrachtung und zeigt, wie gesellschaftliche Statusdimensionen mit individuellen Handlungsstrategien und Persönlichkeitsstrukturen verbunden sind. Nach einem Überblick über einige sozialstatistische Befunde zur Elitenrekrutierung in Deutschland stellt er die kulturelle Reproduktionstheorie von Bourdieu, den grundlagentheoretischen Entwurf einer Theorie der Strukturierung von Giddens sowie Ansätze aus der systemischen Familientherapie der Heidelberger Schule von Stierlin vor. Anhand von zwei Fallbeispielen zur familialen Sozialisation und anschließenden Studienfachwahl belegt er anschließend empirisch, wie typische Muster der intergenerationalen Statusreproduktion in der Oberschicht beschaffen sind. (ICI)

[172-F] Ramsauer, Brigitte (Bearbeitung); Resch, Franz, Prof.Dr.; Krause, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung): Expressed Emotion (EE) in Interaktion jugendlicher schizophrener Patienten mit Angehörigem unter Berücksichtigung emotionaler Aspekte des Verbal- und Kopfpositionierungsverhaltens INHALT: Hintergrund: Die Expressed-Emotion (EE)-Verlaufsforschung weist den EE-Status eines Angehörigen schizophren erkrankter Patienten als ein psychosozialer Verlaufsprädiktor schizophrener Störungen aus. Und die EE-Interaktionsforschung betont die Relevanz alltäglicher verbaler und nonverbaler Kommunikationsstile im Zusammenhang mit dem EE-Status des Angehörigen. Auf dem Hintergrund einer theoretischen Präzisierung von Affekt und Emotion als Interaktionsvariablen, die primär dem Aufbau und der Regulation sozialer Beziehungen dienen, lautet die zentrale Fragestellung dieser Studie auf welche Weise jugendliche schizophrene Patienten mit Angehörigem ihren Affekt verbal und nonverbal im Zusammenhang mit dem EE-Status des Angehörigen kommunizieren. Der Vergleich mit klinisch unauffälligen Jugendlichen in Interaktion mit einem EE-Angehörigen soll erste Hinweise liefern, wie sich die emotionale Kommunikation als störungs- und EE-spezifisch abweichend darstellt. In Hypothesen zur emotionalen Kommunikation wurde auf diese Weise eine konzeptionelle Verbindung zwischen dem interpersonellen Störungsanteil schizophrener Psychosen der Distanzregulation einerseits und der EE des Angehörigen anderseits, geschaffen. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Entlassung des schizophren erkrankten Jugendlichen zeigte sich bei

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

97

acht (53,3%) Angehörigen schizophren erkrankter Jugendlicher im Vergleich zu vier (23,5%) Angehörigen klinisch unauffälliger Jugendlicher ein HEE-Status als kritische oder emotional überinvolvierte Einstellung. Die Analyse des Verbal- und Kopfpositionierungsverhaltens in Interaktion zeigt deutliche Unterschiede der emotionalen Kommunikation in Abhängigkeit vom Patientenstatus des Jugendlichen und/ oder dem EE-Status des Angehörigen. Das Verbalverhalten der Jugendlichen zeichnet sich durch ein Mangel an emotionalem Engagement aus. Sie äußern kaum Kritik, emotionale Überinvolviertheit und Akzeptanz gegenüber dem Angehörigen. Schizophren erkrankte Jugendliche zeigen ein deutlich geringeres Ausmaß an Themenorientierung als klinisch unauffällige Jugendliche. In Abhängigkeit vom EE-Status des Angehörigen wenden schizophren erkrankte Jugendliche den Kopf gegenüber HEEAngehörigen deutlich häufiger und länger ab als schizophren erkrankte Jugendliche gegenüber NEE-Angehörigen oder klinisch unauffällige Jugendliche mit Angehörigen. Angehörige schizophren erkrankter Jugendlicher äußern zum Zeitpunkt der stationären Entlassung des Patienten ein deutlich geringeres Ausmaß an Akzeptanz sowie Themenorientierung im Vergleich zu Angehörigen klinisch unauffälliger Jugendlicher. NEE-Angehörige klinisch unauffälliger Jugendlicher zeigen das höchste Ausmaß an Akzeptanz und Themenorientierung. Verhaltenskritik stellt sich als ein Charakteristikum von HEE-Angehörigen dar, unabhängig von der schizophrenen Erkrankung des Jugendlichen. Versuche der Einflussnahme zeigen sich bei Angehörigen schizophren erkrankter Jugendlicher, unabhängig vom EE-Status des Angehörigen. NEE-Angehörige schizophren erkrankter Jugendlicher gelingt es durch ein deutlich höheres Ausmaß an direkter Zuwendung mit gesenktem Kopf im Vergleich zu HEEAngehörigen schizophren erkrankter Jugendlicher zumindest partiell affektiv zurückhaltend zu kommunizieren. Die Arbeit wurde auf dem Vl. Internationalen Schizophrenie-Symposium im Juni 2000 in Bern mit dem "Young Scientist Award" ausgezeichnet. METHODE: Methodik: Die Beobachtungsgrundlage bildet ein 10-minütiges Konfliktgespräch zwischen schizophren erkrankten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren mit einem Angehörigen (N=15) zum Zeitpunkt der stationären Entlassung des Patienten aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das Konfliktgespräch wird videographiert. Zum Vergleich werden die Daten von 17 klinisch unauffälligen Jugendlichen, parallelisiert nach Alter und Geschlecht, mit Angehörigem erhoben. Der EE-Status des Angehörigen wird vor der Interaktionsaufgabe mit Hilfe der Fünf-Minuten-Sprechstichprobe (FMSS, Magana et al., 1989) gemessen. Das Konfliktgespräch wird transkribiert und anhand der Ratingskalen zur Beurteilung der familiären Kommunikation (RFI-Skalen Akzeptanz, Themenorientierung, Kritik und Abwertung, Einflussnahme und Gedankenlesen, Hahlweg , Dürr & Müller, 1995) analysiert. Der Transkription von Kopfpositionen dient das Berner System zur Untersuchung nonverbaler Interaktion (Frey & Cranach, 1973). DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Expressed Emotion (EE) in verbal and nonverbal face-to-face-communication between adolescent schizophrenics and their relatives Vortrag und Poster auf dem Internationalen Kongress der European Society for Child and Adolescent Psychiatry (ESCAP), Hamburg 1999.+++Expressed Emotion in Interaktion jugendlicher schizophrener Patienten mit Angehörigem unter Berücksichtigung emotionaler Aspekte des Verbal- und Kopfpositionierungsverhaltens Vortrag und Poster auf dem XXVI. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie zum Thema, Jena 2000.+++Poster auf dem Vl. Internationalen SchizophrenieSymposium in Bern (Schweiz). 2000. Gewinnerin des "Young Scientist Award". ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert ENDE: 2000-07 AUFTRAGGEBER: Land FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

98

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

INSTITUTION: Universität Heidelberg, Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Zitzewitz, Mirjam (Tel. 06221-549191, e-mail: [email protected])

[173-L] Reinke, Ellen: Die Übermittlung von unbearbeiteten Traumen im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus 1933-1945: Interaktionsformen zwischen Eltern und Töchtern und deren Bedeutung für die weibliche Adoleszenz, in: Karin Flaake, Vera King (Hrsg.) - 4. Aufl.: Weibliche Adoleszenz : zur Sozialisation junger Frauen, Weinheim: Beltz, 2003, S. 126-146, ISBN: 3-407-22140-1 INHALT: Auf der Grundlage von psychoanalytischen Fallgeschichten mit Patientinnen aus Generationen, deren Eltern selbst Nationalsozialismus, Krieg und Flucht miterlebt hatten oder zum Ende des Nazi-Regimes selbst noch Adoleszente waren, behandelt der Beitrag die besonderen Bedingungen der gestreckten Pubertät. Die Patientinnen waren zum Zeitpunkt der Therapie zwischen 25 und 35 Jahre alt und gehörten alle der "alternativen" Szene an, die sich im Anschluss an die Studentenbewegung nach 1967 gebildet hatte. Im besonderen geht es hier um Interaktions- und Übermittlungsformen zwischen der Eltern- und Kindergeneration, die auf den Grundlage von Freuds Ansatz der Sexualentwicklung näher erläutert werden. Unter dem Begriff des Generationentransfers untersucht die Autorin basierend auf den Erfahrungen mit ihren Analysen, welchen Einfluss massive Ein- und Übergriffe der Nazi-Realität auf die psychische Entwicklung der zweiten und dritten Generation nach den Tätern gehabt haben und welchen Anteil die Jugendkulturen als erste Chance der eigenen Entwicklung für diese Patientinnen verkörperten, deren frühkindlichen Verhältnisse unter dem Diktat der Bedürftigkeit der Eltern standen. Die Autorin vermittelt einen Eindruck davon, wie sehr bei Mädchen und Frauen die Teilnahme an der Lebensvernichtung durch ihre Nazi-Eltern in die körperliche, seelische und soziale Entwicklung einschneidet. (ICH)

[174-L] Schauerte, Claudia A.; Branje, Susan J. T.; Aken, Marcel A. G. van: Familien mit Jugendlichen: familiäre Unterstützungsbeziehungen und Familientypen, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 50/2003, H. 2, S. 129-142 (Standort: UuStB Köln(38)XB32; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Eine Typisierung von 288 Familien mit zwei Kindern im Jugendalter, die auf der wahrgenommenen Unterstützung jedes Einzelnen durch seine Familienmitglieder beruhte, führte zu einer Unterscheidung von sechs Familientypen. Einer dieser Familientypen, gekennzeichnet durch hohes Unterstützungsniveau aller Familienmitglieder, wies positive Bewertungen aller Familienmitglieder hinsichtlich Problemverhalten und Wohlbefinden auf. Ein Familientyp mit niedrigen Unterstützungsniveaus aller Familienmitglieder fiel hingegen durch negative Bewertungen auf. In den anderen Familientypen, in denen lediglich einzelne Familienmitglieder durch hohe bzw. niedrige Unterstützungsniveaus gekennzeichnet waren, blieben Problemverhalten und Wohlbefinden aller Familienmitglieder unbedeutend. Entscheidend für Auffälligkeiten war offensichtlich weniger das Unterstützungsniveau der eigenen Person als vielmehr das Familienklima, beschrieben durch die Unterstützungsniveaus al-

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

99

ler Familienmitglieder. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer systemischen Betrachtungsweise." (Autorenreferat)

[175-L] Schweppe, Cornelia (Hrsg.): Generation und Sozialpädagogik: Theoriebildung, öffentliche und familiale Generationenverhältnisse, Arbeitsfelder, Weinheim: Juventa Verl. 2002, 302 S., ISBN: 3-7799-1091-8 (Standort: THB Aachen(82)-Kb9016) INHALT: "Ein eigenständiger sozialpädagogischer Diskurs, der systematisch nach dem Zusammenhang von Sozialpädagogik und Generation und der Bedeutung der veränderten Generationsverhältnisse und -beziehungen für die Sozialpädagogik fragt, steht aus. Zur Schließung dieser Lücke trägt die vorliegende Publikation bei. Bezüge zwischen Sozialpädagogik und Generation lassen sich in vielerlei Hinsicht herstellen. Da stellt sich zunächst die Frage nach der Gültigkeit des Generationenbegriffs überhaupt und nach dem Erkenntniswert, der ihm für die Theoriebildung der Sozialpädagogik zukommt. Bezüge ergeben sich zudem aus der Makroebene der Sozialstruktur und dem öffentlichen Generationsvertrag und des Beitrages der Sozialpädagogik zu seiner sozialpolitischen Gestaltung, aus der Mikroebene der Familie und den sich im Rahmen gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse und Umbrüche abzeichnenden Veränderungen des familialen Zusammenlebens sowie schließlich aus sozialpädagogischen Arbeitsfeldern, die mindestens in zweifacher Hinsicht in das Generationenthema eingebunden sind. So können sozialpädagogische Beziehungen zwischen Fachkräften und AdressatInnen in vielen Fällen als Generationenbeziehungen gefasst werden und Generationenbeziehungen und -verhältnisse sind auch deshalb wesentlicher Bestandteil Sozialer Arbeit, weil sie zentraler Gegenstand ihrer Innovationen sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans Gängler: Der Begriff 'Generation' im Theoriediskurs Sozialer Arbeit vor 1933 (15-20); Roland Merten: Über Möglichkeiten und Grenzen des Generationenbegriffs für die (sozial)pädagogische Theoriebildung (21-39); Michael Winkler: Generationenverhältnisse in der Sozialpädagogik. Einige konzeptionelle Überlegungen (41-65); Lothar Böhnisch: Generation und Modernisierung. Zur gesellschaftlichen und sozialstaatlichen Transformation einer pädagogischen Kategorie (87-81); Rainer Treptow: Sozialpädagogik, Kultur und Generation (8399); Benno Hafeneger: Erziehung und Sozialpädagogik: Grenzendiskurs und Generationenbeziehungen. Anmerkungen zur Diskussion (101-121); Gerhard Bäcker: Generationengerechtigkeit im Sozialstaat: Generationenvertrag und Alterssicherung (125-152); Johanna Mierendorff: Kinder und Generationenvertrag: Neue Herausforderungen an die Sozialpolitik (153169); Hans Thiersch: Von den kränkenden Mühen, alt zu werden. Eine Skizze (173-179); Cornelia Schweppe: Krisenszenarium oder Neue Solidarität? Zum Wandel familialer Generationenbeziehungen und -verhältnissen (181-200); Jutta Ecarius: Zum Wandel von Generationsbeziehungen und seine Bedeutung für Erziehungsverhältnisse (201-221); Tanja Wieners: Gestaltung und Bedeutung von Großeltern-Enkel-Beziehungen aus der Perspektive der Enkelkinder (223-241); Dieter Kirchhöfer: Die Ökonomisierung der Generationenverhältnisse und Generationenbeziehungen in den Neuen Bundesländern (243-260); Burkhard Müller: Sozialpädagogische Arbeitsbündnisse - Beziehungen zwischen den Generationen. Dilemma und Aufgabe von Jugendarbeit (263-281); Karin Bock: Generationsbeziehungen im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe (283-300).

100

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

[176-L] Szydlik, Marc: Generationen: Wer sorgt sich um wen?, in: Günter Burkart, Jürgen Wolf (Hrsg.): Lebenszeiten : Erkundungen zur Soziologie der Generationen ; Martin Kohli zum 60. Geburtstag, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 147-160, ISBN: 3-8100-3513-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1971) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist ein Sonderaspekt innerfamilialer Generationsbeziehungen: das Sich-Sorgen-Machen als Ausdruck intensiver emotionaler Bindungen und Generationensolidarität in Familien. Die empirische Basis der Untersuchung bildet der deutsche Alters-Survey von 1996 mit knapp 5000 Befragten. Die Untersuchung zeigt Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern als bis ins hohe Alter von einer ausgeprägten funktionalen, affektiven und assoziativen Solidarität geprägt. Die in den Generationenbeziehungen auftretenden Sorgen um Eltern und Kinder haben als Auslöser für intergenerationale Solidarität eine wichtige Funktion. (ICE2)

[177-L] Uhlendorff, Harald: Großeltern und Enkelkinder: sozialwissenschaftliche Perspektiven und Forschungsergebnisse hinsichtlich einer selten untersuchten Beziehung, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 50/2003, H. 2, S. 111-128 (Standort: UuStB Köln(38)-XB32; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die gemeinsame Lebenszeit von Großeltern und Enkelkindern überschneidet sich durch die erhöhte Lebenserwartung heute stärker als früher. Verschiedene theoretische Perspektiven fokussieren entweder auf die Lebenssituation von Großeltern, die von Enkeln oder der gesamten Familie. Ergebnisse empirischer Forschungen zur Ausgestaltung von Beziehungen zwischen Großeltern und Enkelkindern, zum sozialisatorischen Einfluss und zur subjektiven Bedeutung von Großelternschaft werden vorgestellt. Engagierte Großmutterschaft gehört heute zur Vorstellung vom erfüllten Lebensabend und eröffnet gleichzeitig noch einmal neue Lebensperspektiven. Abschließend werden Veränderungen der Großelternrolle bei Scheidungen von Eltern und die Bedeutung von Großeltern bei der politischen Sozialisation von Jugendlichen besprochen." (Autorenreferat)

[178-L] Wald, Renate; Zimmermann, Susanne: Die Wiehler Urgroßmutter und ihre Verwandtschaft: Lebensberichte aus mehreren Generationen einer Familie, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 113 S., ISBN: 3-8100-3625-0 INHALT: "Aus Lebensberichten und -notizen von fünf Generationen einer bürgerlichen Familie treten Überlieferungen, überdauerndes Verhalten und sich erschließende Orientierungen im sozialen Wandel und Generationswandel zutage. Diese Lebensberichte und Abschnitte von Lebensberichten sind zwischen 1822 und 2000 in mehreren Generationen einer bürgerlichen Familie entstanden. Nach Anlage und Inhalt sind sie ganz unterschiedlich. Und doch treten Geschichtlichkeit und Gesellschaftlichkeit in jedem Lebenslauf hervor, werden Institutionalisierung und Individualisierung in den einzelnen Lebensgeschichten erkennbar. Dazu sind sie je nachdem durch Familieneigentümlichkeiten gekennzeichnet. Noch existieren Spuren eines reformiert pietistisch religiösen Erbes. Die Kontinuität der Zugehörigkeit zum bürgerlichen Stand ist bewahrt worden, der Anspruch auf Lebensart auch in bescheideneren ökonomischen

soFid Familienforschung 2003/2 4 Eltern-Kind-Beziehung, Generationenbeziehung, Verwandtschaft

101

Verhältnissen und die Wertschätzung von Bildung beruflich und privat. Frauen erhielten früh erweiterte und außerhäusliche Bildung, die ihre Selbstständigkeit förderte." (Autorenreferat)

[179-L] Walper, Sabine: Individuation im Jugendalter, in: Jürgen Mansel, Hartmut M. Griese, Albert Scherr (Hrsg.): Theoriedefizite der Jugendforschung : Standortbestimmung und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2003, S. 119-143, ISBN: 3-7799-0480-2 INHALT: Die Autorin untersucht die Frage, wie es dem Jugendlichen gelingt, aus kindlichen Abhängigkeiten herauszutreten und entgegen dem familiären Konformitätsdruck ein Profil eigener Individualität zu erlangen. Ging die psychoanalytische Theorie noch davon aus, dass die emotionale Ablösung Voraussetzung für die Entwicklung einer autonomen Persönlichkeit sei, so legen neuere Konzepte nahe, dass die Exploration individueller Interessen, Einstellungen und Werthaltungen gerade im Kontext positiver Verbundenheit ermöglicht wird. Die Autorin beschreibt zunächst die wesentlichen theoretischen Entwicklungslinien, die von der psychoanalytischen Position zum erwähnten Konzept der Individuation geführt haben. Anschließend stellt sie empirische Befunde vor, die zum einen die Frage betreffen, welche Charakteristika der Eltern-Kind-Beziehung im Jugendalter funktional für die Persönlichkeits- und Sozialentwicklung der Jugendlichen sind und die zum anderen der Vernetzung zwischen Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen nachgehen. Die zugrunde gelegte Perspektive ist eine psychologische und das Ziel der Autorin ist es, allgemeine Grundlinien der Gestaltung von Beziehungen und der Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter aufzuzeigen. (ICI2)

5 Ausländische Familien [180-L] Aassve, Arnstein; Burgess, Simon; Chesher, Andrew; Propper, Carol: Transitions from home to marriage of young Americans, (MPIDR Working Paper, 2001-004), Rostock 2001, 30 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-004.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Bedeutung des Einkommens für die Übergänge zwischen Elternhaus, erster eigener Wohnung und erster Ehe bei jungen Amerikanern. Die Wahrscheinlichkeit, das Elternhaus zu verlassen und zu heiraten, wird mit Hilfe eines Matching-Modells untersucht, wie es in der Arbeitsmarktforschung verwendet wird. Es wird ein multibles Übergangsmodell berechnet, das korrelierte Heterogenität der ersten und folgenden Übergänge berücksichtigt. Es zeigt sich, dass das Einkommen eine bedeutende Wirkung ausübt. Die Auswirkungen unbeobachteter Heterogenität werden im Detail analysiert. Die Bedeutung, die das Einkommen der jungen Leute für die Übergänge hat, wird mit Hilfe einer Simulation untersucht. (ICEÜbers)

102

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

[181-L] Andersson, Gunnar; Philipov, Dimiter: Life-table representations of family dynamics in Sweden and Hungary: initiation of a project of descriptions of demographic behavior, (MPIDR Working Paper, 2001-010), Rostock 2001, 42 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-010.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser stellen ein System für die Beschreibung familiendemographischen Verhaltens in entwickelten Ländern vor. Mit Hilfe der Lebenstafeltechnik werden Erfahrungen von Männern, Frauen und Kindern im Zusammenhang mit der Gründung und Auflösung von Familien beschrieben. Die Verfasser stellen eine Reihe deskriptiver Maße vor und wenden sie auf Umfragedaten aus Schweden und Ungarn an. Sie demonstrieren das Potenzial ihres deskriptiven Instrumentariums für weitere international vergleichende Untersuchungen des demographischen Verhaltens in europäischen Ländern. (ICEÜbers)

[182-L] Baizan, Pau; Michielin, Francesca; Billari, Francesco C: Political economy and life course patterns: the heterogeneity of occupational, family and household trajectories of young Spaniards, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 8, S. 191-240 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/8/6-8.pdf) INHALT: Die Autoren untersuchen die starken Verbindungen zwischen den Veränderungen auf der Makroebene und der Dynamik von Bildungs-, Berufs-, Familien- und Haushaltsverläufen junger spanischer Erwachsener, die zwischen 1945 und 1974 geboren worden sind. Sie prüfen Theorie und Empirie für folgende Makrofaktoren: Wandlungen im Wohlfahrtsstaatssystem, Fokussierung auf die Familie als Dienstleistungsanbieter, sich verändernde Rolle der Frauen. Sie stellen Hypothesen darüber auf, wie Lebensverläufe und deren Heterogenität sich über die Kohorten hinweg verändern. Insgesamt wird eine Zunahme bei der Diskontinuität von Karrieren und der Heterogenität unter den Kohortenmitgliedern, insbesondere bei der Beschäftigung, festgestellt. Weibliche Karrieren werden denen von Männern immer ähnlicher. Die Familiengründung wird hinausgeschoben, über die Kernfamilie hinausgehende Familienformen breiten sich nur begrenzt aus. (ICIÜbers)

[183-L] Billari, Francesco C.; Philipov, Dimiter; Baizan Munoz, Pau: Leaving home in Europe: the experience of cohorts born around 1960, (MPIDR Working Paper, 2001-014), Rostock 2001, 39 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2001-014.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Auszug der um 1960 geborenen Kohorten aus dem Elternhaus in sechzehn Ländern Europas. Die Datenbasis bildet der Fertility and Family Survey. Im Mittelpunkt stehen Schlüsselindikatoren für das Verlassen des Elternhauses: Zeitpunkt, zeitliche Abfolge und Abstimmung mit dem Abschluss des Bildungsweges oder dem Eingehen der ersten Ehe. Hinsichtlich dieser Indikatoren stellt sich Europa als außerordentlich heterogen dar. Hierfür machen die Verfasser die gegenwärtige wirtschaftliche Situation junger Menschen und langfristig wirksame institutionelle und kulturelle Faktoren verantwortlich. Die Ergebnisse dieser Untersuchung eignen sich als Maßstab, an dem das Verhalten später - zum Beispiel nach dem Fall des Eisernen Vorhangs - geborener Kohorten gemessen werden kann. (ICEÜbers)

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

103

[184-L] Burgess, Simon; Propper, Carol; Aassve, Arnstein: The role of income in marriage and divorce transitions among young Americans, (MPIDR Working Paper, 2002-022), Rostock 2002, 37 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-022.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Bedeutung des Einkommens bei der Entscheidung junger Amerikaner, einen gemeinsamen Haushalt zu gründen oder aufzulösen. Die Untersuchung basiert auf dem NLSY. Das Einkommen spielt bei den genannten Entscheidungen eine wichtige Rolle. Es gibt jedoch signifikante Unterschiede zwischen jungen Männern und Frauen. Ein hohes Einkommen steigert bei jungen Männern die Heiratswahrscheinlichkeit, während die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung sinkt. Für junge Frauen sinkt mit hohem Einkommen die Heiratswahrscheinlichkeit, die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung bleibt konstant. (ICEÜbers)

[185-L] Crompton, Rosemary: Erwerbsarbeit und Sorgearbeit, Rekonfiguration von Geschlechterverhältnissen in England, Frankreich und Norwegen, in: Karin Gottschall, Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.): Zukunft der Arbeit und Geschlecht : Diskurse, Entwicklungspfade und Reformoptionen im internationalen Vergleich, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 137-160, ISBN: 3-8100-3182-8 INHALT: In Anbetracht eines beobachtbaren "sozialen Phänomens des Niedergangs des 'männlichen Ernährers' und der 'Krise' von Familie und Reproduktion" geht die Autorin der Frage nach, ob "familienfreundliche Politiken den Einfluss des Wirtschaftslebens und seiner kennzeichnenden Eigenschaften des Marktindividualismus und Wettbewerbs auf die Familie abmildern können". Nach der Darlegung neotraditionalistischer und kommunitaristischer Argumente sowie der Sichtweise des so genannten 'dritten Weges' folgt die Auswertung einer ländervergleichenden Analyse. Dabei wird auf empirisches Datenmaterial aus biographischen Interviews zurückgegriffen, die in Großbritannien, Frankreich und Norwegen durchgeführt wurden. Die Befragung konzentriert sich auf die Berufsgruppen von Ärztinnen und Ärzten sowie Bankmanagern beiderlei Geschlechts. Das Ziel der Untersuchung ist es, "Grenzen und Möglichkeiten der Strategien und Rezepte bezüglich der Familie und der Gleichstellung von Frauen zu erörtern, die gegenwärtig diskutiert werden". Das Spektrum der Geschlechterverhältnisse lässt sich in vier Kategorien unterteilen, wobei die Entwicklung von traditionell zu weniger traditionell verläuft: (1) männlicher Ernährer/weibliche Fürsorge der Familie, (2) Doppelverdiener/weibliche Fürsorge und Teilzeitarbeit, (3) Doppelverdiener/staatliche oder marktförmige Fürsorge und (4) Doppelverdiener/Doppelfürsorge. (ICG)

[186-L] Dingeldey, Irene: Politikübergreifende Koordination als neue Steuerungsform im aktivierenden Sozialstaat?: eine Analyse der Employability Politik in Dänemark, Deutschland und Großbritannien am Beispiel der Beschäftigungsfähigkeit von Müttern, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 32/2003, H. 1, S. 97-107 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Ziel der employability im Rahmen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik wird als exemplarisch für einen Wandel des Wohlfahrtsstaates zum aktivierenden Sozialstaat verstan-

104

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

den. Ziel des Beitrages ist es, eine empirische Überprüfung der mit dem aktivierenden Sozialstaat verbundenen Thesen der Universalisierung der Arbeitsmarktteilhabe sowie der mit der staatlichen Gewährleistungsverantwortung von Chancengleichheit verbundenen Einführung neuer Steuerungsformen zu leisten. Dazu wird exemplarisch die Umsetzung des Ziels der Beschäftigungsfähigkeit von Müttern mit betreuungsbedürftigen Kindern in Deutschland, Dänemark und Großbritannien untersucht. Im Vordergrund steht die Frage, ob im Sinne eines Holistic Government eine politikfeldübergreifende Koordination zwischen Arbeitsmarkt- und Familienpolitik in den verschiedenen Ländern umgesetzt wird. Ergebnis der Untersuchung ist, dass sowohl das Ausmaß der Arbeitsmarktaktivierung von Müttern als auch der Grad erfolgreicher Koordination von Arbeitmarkt- und Familienpolitik durch die unterschiedliche Konstituierung wohlfahrtsstaatlicher Institutionen und Normen beeinflusst wird." (Autorenreferat)

[187-F] Dittrich, Rita, Dr. (Bearbeitung): Zur Geschichte und Gegenwart der russischen Familie INHALT: keine Angaben ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 03 Wirtschaft und Sozialstruktur (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4624, e-mail: [email protected])

[188-L] Gottfried, Heidi; O'Reilly, Jacqueline: Der Geschlechtervertrag in Deutschland und Japan: Die Schwäche eines starken Ernährermodells, in: Karin Gottschall, Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.): Zukunft der Arbeit und Geschlecht : Diskurse, Entwicklungspfade und Reformoptionen im internationalen Vergleich, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 29-57, ISBN: 3-8100-3182-8 INHALT: Der Aufsatz untersucht den Wandel der Beschäftigungsbedingungen von Frauen in einem Ländervergleich zwischen Japan und Deutschland. In einem ersten Schritt wird ein begriffliches Konzept formuliert, das "einen Vergleich von unterschiedlichen Erwerbsarbeitstrends und der ihnen zugrundeliegenden Geschlechterverträge ermöglicht". Im Anschluss wird auf Tendenzen des Erwerbsarbeitsverhaltens von Müttern aufmerksam gemacht, die zeigen, dass Geschlechterverträge, die auf einen männlichen Ernährer der Familie zugeschnitten sind, über nationale Grenzen hinweg weiterhin in Kraft sind. In einem dritten Schritt folgt eine detaillierte Beschreibung der Neuregulierung des Geschlechtervertrages in den konservativen Wohlfahrtssystemen von Japan und Deutschland. Dabei offenbart sich, dass sowohl der Konfuzianismus in Japan und die dortigen Bemühungen um eine Balance von Ökonomie und Demographie als auch die Vermischung von sozial- und christdemokratischen Politiken und eine daraus resultierende konservative Gleichstellungspolitik in Deutschland jeweils "auf der Grundlage eines institutionell verankerten Modells des männlichen Familienernährers und der weiblichen Fürsorge" basieren. Um diese Entwicklungen besser einordnen zu können, ziehen die Autorinnen zum Vergleich Situationsbeschreibungen aus den USA und Schweden heran und liefern im Anhang eine Tabelle mit den wichtigsten Indikatoren des Geschlechtervertrages aus allen vier Ländern. Trotz zu beobachtender Reformen des männlichen Familienernährermodells in beiden Ländern haben Frauen weitestgehend den Status von Hausfrauen und

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

105

Müttern. Das hat zur Folge, dass Frauen hier "insbesondere auf der Grundlage von Teilzeitbeschäftigung im Erwerbssystem marginalisiert" sind. Der Text schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der Implikationen (Qualifizierung der Frauen, flexible Arbeitszeitmodelle, Demographie usw.) für die Zukunft der Arbeit in beiden Länder. (ICG)

[189-F] Harkness, Janet, Dr.; Scholz, Evi; Klein, Sabine (Bearbeitung); Mohler, Peter Ph., Prof.Dr. (Leitung): International Social Survey Programme 2002 (ISSP 2002): Familie und Geschlechterrollen INHALT: ISSP ist ein Gemeinschaftsprojekt sozialwissenschaftlicher Forschungseinrichtungen aus 5 Kontinenten. Seit 1985 wird jährlich eine representative Bevölkerungsumfrage zu wichtigen Themen der Sozialwissenschaften durchgeführt. Siehe Internet: http://www.issp.org/surveys.htm . METHODE: International vergleichende repräsentative Bevölkerungsumfragen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; Ostdeutschland -Bevökerungsumfrage-; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: ca. 1.000; Westdeutschland -Bevölkerungsumfrage-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe Internet: http://www.issp.org/public.htm . ARBEITSPAPIERE: Siehe Internet: http://www.issp.org/paper.htm . ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA- (Postfach 122155, 68072 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1246-173, e-mail: [email protected])

[190-L] Henkens, Kene; Grift, Yolanda; Siegers, Jacques: Changes in female labour supply in the Netherlands 1989-1998: the case of married and cohabiting women, in: European journal of population, Vol. 18/2002, No. 1, S. 39-57 INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Faktoren die Unterschiede in der Arbeitsmarktpartizipation von verheirateten Frauen im Gegensatz zu solchen, die in einer außerehelichen Lebensgemeinschaft wohnen, bestimmen. Sind es Alter, Zahl der Kinder, eigenes Einkommen oder das des Partners? Anhand von Daten einer Nationalen Befragung in den Niederlanden 1989 und 1998 werden diese Fragen untersucht. Die Zeitspanne erlaubt zusätzlich die Feststellung von Veränderungen während der letzten 10 Jahre. Gleichzeitig werden Veränderungen der letzten 20 Jahre untersucht, indem die Daten mit denen einer analogen Untersuchung aus dem Jahre 1981 verglichen werden. Anhand der Ergebnisse lässt sich feststellen, dass der Anstieg der Arbeitsmarktpartizipation von Frauen hauptsächlich auf die höhere Partizipation von verheirateten Frauen zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite gab es einen leichten Rückgang der Partizipation von Frauen aus nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Grund dafür ist wahrscheinlich die gestiegene Anzahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften auch bei Vorhandensein von Kindern. (ICCÜBERS)

106

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

[191-L] Joesch, Jutta M.; Spiess, C. Katharina: European mothers' time with children: differences and similarities across nine countries, (DIW Diskussionspapiere, 305), Berlin 2002, 34 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp305.pdf; Graue Literatur) INHALT: Vorgelegt werden Daten aus der 1996er Welle des European Community Household Panel, um zu untersuchen, wie viele Stunden wöchentlich sich Frauen mit Kindern in neun europäischen Ländern um ihre Kinder kümmern. Darüber hinaus wird gefragt, welchen Einfluss länderspezifische Unterschiede hinsichtlich Beschäftigungsstatus und soziodemographischer Merkmale auf die für Kinder aufgewendete Zeit haben. Im Ländervergleich zeigen sich Unterschiede in der durchschnittlich von den Müttern für ihre Kinder aufgewendeten Zeit, die sich jedoch nur in geringem Maße auf Unterschiede im Beschäftigungsstatus und in den soziodemographischen Merkmalen zurückführen lassen. Die Unterschiede zwischen Irland und Großbritannien lassen sich hauptsächlich auf unterschiedliches Verhalten zurückführen. Die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich und zwischen Dänemark und Griechenland jedoch gehen auf die vorgenommene Gewichtung zurück. (ICEÜbers)

[192-L] Klasen, Stephan; Woolard, Ingrid: Surviving unemployment without state support: unemployment and household formation in South Africa, (Discussion Paper / Universität München, SFB 386 Statistische Analyse diskreter Strukturen - Modellierung und Anwendung in Biometrie und Ökonometrie, No. 213), München 2000, 32 S. (Standort: ftp://ftp.stat.uni-muenchen.de/pub/sfb386/paper213.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht, wie Arbeitslose in der Lage sind, Zugang zu Hilfsmitteln zu erlangen, ohne Unterstützung durch staatliche Transfers zu erhalten. Hohe Arbeitslosigkeit in vielen OECD-Ländern wird häufig der Großzügigkeit und langen Dauer von staatlichen Kompensationsleistungen angelastet. Es ist daher hilfreich, ein Land zu untersuchen, in dem es eine hohe Arbeitslosigkeit trotz des nahezu völligen Fehlens eines Arbeitslosenversicherungssystems gibt. In Südafrika lag die Arbeitslosenquote 1997 bei 23%, und die Arbeitslosen haben weder eine Arbeitslosenversicherung noch andere informelle Leistungen, auf die sie zurückgreifen könnten. Auf der Grundlage der Analyse einer Haushaltserhebung aus dem Jahr 1995 stellen die Autoren fest, dass die Haushaltsgründungsreaktionen durch die Arbeitslosigkeit beeinflusst werden. Insbesondere verzögert die Arbeitslosigkeit den Aufbau individueller Haushalte junger Leute, in einigen Fällen um Jahrzehnte. Sie führt auch zur Auflösung der bestehenden Haushalte und einer Rückkehr der Haushaltsmitglieder zu Eltern, anderen Verwandten und Freunden. Der Zugang zu staatlichen Leistungen (insbesondere beitragsfreie Altersversorgung) erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass arbeitslose Personen von einem Haushalt angezogen werden. Einige Arbeitslose profitieren nicht von diesem Sicherheitsnetz, und die Anwesenheit der arbeitslosen Mitglieder zieht viele Haushalte in die Armut. Die Autoren zeigen auch, dass die Haushaltsgründungsreaktionen sich für einige Arbeitslose negativ auf die Beschäftigungsmöglichkeiten auswirken und so deren Beschäftigungsaussichten verringert werden. Der Beitrag diskutiert die Implikationen dieser Erkenntnisse für die Debatten über Arbeitslosigkeit und Sozialpolitik in Südafrika und in den OECDLändern. (ICDÜbers)

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

107

[193-F] Kristen, Cornelia, Dipl.-Soz.Wiss.; Dollmann, Jörg, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Esser, Hartmut, Prof.Dr. (Leitung): Bildungsentscheidungen in Migrantenfamilien INHALT: Ziel des Projekts ist die Erklärung der ungleichen Bildungsbeteiligung verschiedener ethnischer Gruppen im deutschen Bildungssystem. Über die Erklärung des Zustandekommens von Bildungsentscheidungen soll gezeigt werden, wie es zu systematischen Unterschieden im Bildungsverhalten verschiedener Bevölkerungsgruppen kommen kann und wie hieraus Bildungsungleichheiten entstehen. Bildungsentscheidungen stellen einen zentralen Punkt der Weichenstellung im Leben von Migrantenkindern dar: Es geht um die Wahl zwischen einer kalkulierbaren, "sicheren" Option, die sich am ethnischen Kontext orientiert und damit auf den Verbleib in den traditionell von Immigranten dominierten Berufsfeldern hinausläuft, und einer langfristig ertragreicheren Investition in Bildungsabschlüsse, die weitreichendere Perspektiven verbunden mit Aufstiegsmöglichkeiten in der Aufnahmegesellschaft eröffnet. Im Projekt wird zu untersuchen sein, inwieweit sich verschiedene Migrantengruppen bei der Wahl ihrer Handlungsoptionen systematisch von deutschen Familien unterscheiden. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet eine allgemeine theoretische Modellierung zur Erklärung von Bildungsentscheidungen. Das eigentliche Kernstück des Projekts liegt dann in der empirischen Überprüfung des Erklärungsmodells. Hierfür werden geeignete Mikrodaten benötigt, die es erlauben, Bildungsentscheidungen in Migrantenfamilien und in deutschen Familien zu verfolgen. Im deutschen Bildungssystem bietet es sich an, den ersten Bildungsübergang von der Grundschule in eine der weiterführenden Schulformen zu untersuchen, da hier die entscheidenden Weichen für den Verlauf des weiteren Bildungswegs gestellt werden. Als Beispiel einer typischen Migrantengruppe werden türkische Familien herausgegriffen und deutschen Familien verschiedener Schichtzugehörigkeit gegenüber gestellt. Außerdem soll durch das Einbeziehen zweier exemplarischer Bundesländer die Bedeutung ausgewählter institutioneller Regelungen in der Übergangssituation kontrolliert werden. Neben der Ausstattung der Familien mit materiellen, kulturellen und sozialen Ressourcen, wird insbesondere den Bildungsaspirationen, also den Bildungswünschen und -zielen, der Familien besondere Aufmerksamkeit geschenkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methode: Umfrage; empirisch-quantitativ; entscheidungstheoretisch DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: ca. 300; Schüler Klasse 4 -unterschiedlicher Nationalität-; Auswahlverfahren: über Schulen in Mannheim, Vollerhebung an den Schulen). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 100; Familien mit Kind in Klasse 4 -deutsch / türkisch-; Auswahlverfahren: Auswahl über Schulen in Mannheim -Baden-Würtenberg- und Essen -Nordrhein-Westfalen-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 300; Familien mit Kind in Klasse 4 -deutsch / türkisch-; Auswahlverfahren: Auswahl über Schulen - Vollerhebung türkische Kinder + Zufallsauswahl deutsche Kinder). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: ca. 570; -deutsch / türkisch- Familien mit Kind in Klasse 1; Auswahlverfahren: über Schulen, geschichtete Stichprobe, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Kristen, Cornelia (Tel. 0621-181-2849, Fax. 0621-181-2803, e-mail: [email protected])

108

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

[194-L] McGinnity, Frances: The labour-force participation of the wives of unemployed men: comparing Britain and West Germany using longitudinal data, Berlin 2001, 25 S. (Standort: http://www.mpibberlin.mpg.de/dok/full/mcginnity/thelabou/ESR_Preprint.pdf; Graue Literatur) INHALT: "In ganz Europa ist die Arbeitslosigkeit gewachsen. Arbeitslosigkeit trifft nicht nur den Einzelnen, sondern auch die ganze Familie. Diesen Aspekt hat die Autorin (Soziologin) untersucht. Wenn der männliche Partner arbeitslos wird, könnte die Frau - wenn sie zuvor Hausfrau war - eine bezahlte Arbeit annehmen. Dieser so genannte 'added-Worker'-Effekt lässt sich in Deutschland tatsächlich beobachten. In England allerdings scheint es diesen Effekt nicht zu geben: Während dort etwa 75% der Frauen berufstätiger Männer einer bezahlten Arbeit nachgehen, sind es bei den erwerbslosen Männern nur 34%. In den letzten Jahren hat die Zahl der britischen Haushalte zugenommen, in denen beide Partner arbeitslos sind, aber ebenfalls gestiegen ist die Zahl von Doppelverdiener-Haushalten. Die Autorin hat nach den Ursachen gefragt, die eine solche Ungleichverteilung der Arbeit begünstigen und immer mehr britische Haushalte in Abhängigkeit von der Sozialhilfe treiben. Für ihre Studie untersuchte sie jeweils rund 1.200 Paare in England und Deutschland, deren weiblicher Teil im erwerbsfähigen Alter war. Diese Paare wurden im Rahmen nationaler Langzeitstudien wiederholt zu ihrer Arbeitssituation und ihrem Einkommen befragt. Die Autorin nahm den Zeitraum von Anfang bis Mitte der 1990er Jahre in Augenschein. Wenn der männliche Partner seine Arbeit verlor, suchten viele der vormals nicht-berufstätigen Partnerinnen in Deutschland eine bezahlte Arbeit, während sie in England in der Regel keine vermehrten Anstrengungen unternahmen, sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern. In beiden Ländern verspüren Frauen oft ein gewisses Unbehagen, die traditionell männliche Rolle des Ernährers zu übernehmen, die Gründe für die beiden verschiedenen Verhaltensmuster sind daher eher anderswo als in den Rollenbildern zu suchen, meint Frances McGinnity. Sie verweist vielmehr auf die unterschiedlichen sozialen Sicherungssysteme, die in den beiden Ländern für Arbeitslose eingerichtet sind: In Deutschland erhält der arbeitslose Ehemann in der Regel etwa 63% des letzten Gehalts, jedoch keinen Zuschlag für eine von ihm abhängige Ehefrau oder Partnerin. Die Arbeitslosenversicherung ist außerdem eine Leistung, die unabhängig vom Einkommen des Partners oder der Partnerin gewährt wird. Nimmt die Frau daher eine Stelle an, kann sie das Familieneinkommen erheblich aufbessern. In England dagegen erhalten die meisten Arbeitslosen ihre Unterstützung direkt von der Wohlfahrt und nicht von einer Arbeitslosenversicherung. Für die abhängige Partnerin gibt es außerdem einen Zuschlag von 76% der Unterstützung, andererseits wird auch ihr etwaiges Einkommen fast vollständig von der Transferleistung abgezogen. Damit soll gewährleistet werden, dass nur wirklich bedürftige Familien die staatliche Unterstützung bekommen. Solange die Partnerin also nicht deutlich mehr verdient als die Summe der sozialen Unterstützung, lohnt sich ihre Berufstätigkeit nicht. Dazu kommt, dass ein großer Anteil der Ehefrauen oder Partnerinnen von arbeitslosen Männern eher niedrig qualifiziert ist und damit keine hohen Verdienstmöglichkeiten hat. Das britische System der Arbeitslosenhilfe, gegen die das Einkommen des Partners fast vollständig aufgerechnet wird, entmutigt also die Partnerin, aktiv nach Beschäftigung zu suchen. Damit trägt es dazu bei, dass die Zahl der Haushalte steigt, in denen kein Erwachsener mehr erwerbstätig ist. Beim Abwägen von Versicherungsleistungen wie der Arbeitslosenversicherung in Deutschland gegen Wohlfahrtsleistungen müsse man auch berücksichtigen, wie sich die Form der Unterstützung auf das Verhalten des Partners oder der Partnerin auswirken könne, gibt die Autorin zu bedenken. Nur die 'wirklich Bedürftigen' zu unterstützen, indem man alle Einkommen von

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

109

der Unterstützung abzieht, mag auf den ersten Blick das billigste sein, könnte aber auf Dauer zur Verarmung und Abhängigkeit weiter Kreise beitragen." (Autorenreferat)

[195-L] Meng, Katharina: Russlanddeutsche Sprachbiografien: Untersuchungen zur sprachlichen Integration von Aussiedlerfamilien, (Studien zur deutschen Sprache : Forschungen des Instituts für Deutsche Sprache, Bd. 21), Tübingen: Narr 2001, 549 S., ISBN: 3-8233-5151-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A2330) INHALT: "Die Publikation beruht auf mehrjähriger Beobachtung und Dokumentation der russisch- und deutschsprachigen Kommunikation von russlanddeutschen Familien in Mannheim. Es wird gezeigt, wie sich die familiären Gespräche verändern, welche Rolle die russische Sprache für das Einleben in Deutsch spielt, wie die Familienmitglieder miteinander Deutsch lernen und wie sie selbst ihre sprachliche Integration verstehen. Dabei werden die Lernprozesse der Kinder mit denen der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern verglichen. Die Untersuchung markiert generationstypische Unterschiede in den Strategien, Etappen und Ergebnissen der sprachlichen Entwicklung und begründet sie aus der Geschichte der Russlanddeutschen, den mitgebrachten sprachlichen Voraussetzungen und Einstellungen sowie den allgemeinen Lebensbedingungen und dem zugänglichen Sprachangebot in Deutschland." (Autorenreferat)

[196-L] Mührl, Hanna: Erziehung japanischer Frauen heute: zwischen Tradition und Selbstverwirklichung, München: iudicium Verl. 2001, 271 S., ISBN: 3-89129-084-5 (Standort: UB Essen(465)-11OHA41290) INHALT: Das Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, durch die Konfrontation mit dem Fremden die Wahrnehmung für unsere eigene, kulturell geprägte Vorstellung über die Erziehung von Mädchen zu sensibilisieren. Die Autorin geht dabei folgenden Fragestellungen nach: (1) Welche Vorstellungen haben Frauen über ihre eigene Rolle als Frau in der japanischen Gesellschaft? (2) Aus welchem historischen Kontext resultiert die gegenwärtige Frauenerziehung in Japan? (3) Welche Werte, Normen und Traditionen liegen der japanischen Frauenerziehung zugrunde? (4) Woran orientieren sich Mütter bei der Erziehung ihrer Töchter? (5) Welche gesellschaftlichen Vorstellungen und traditionellen Werte werden den Töchtern durch das Vorbild der Mütter vermittelt? (6) Werden japanische Frauen zu Müttern erzogen? (7) Inwieweit wirken Mütter direkt durch ihre erzieherische Einflussnahme mit, gesellschaftliche Konventionen an die von ihnen erzogenen Frauen weiterzugeben? (8) Erkennen Frauen, welche Rolle die japanische Sprache spielt, um traditionelle Verhaltensmuster zu festigen? (9) Wie verändert sich die Rolle der japanischen Frau gegenwärtig? Insgesamt zeigt die Arbeit, dass das strikte Festhalten an konservativen Rollenmustern und an der Mutterrolle sich für Japanerinnen nach wie vor einschränkend auswirkt und für ihre persönliche und berufliche Selbstverwirklichung sowie für den Prozess der Ablösung der Töchter von ihren Müttern eher hinderlich ist. (ICA2)

110

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

[197-L] Reuter, Silke: Frankreichs Wohlfahrtsstaatsregime im Wandel?: Erwerbsintegration von Französinnen und familienpolitische Reformen der 90er Jahre, (ZeS-Arbeitspapier, 13/2002), Bremen 2002, 29 S. (Standort: http://www.zes.uni-bremen.de/pages/arbeitspapierBeschreibung.php?ID=195&SPRACHE=DE; Graue Literatur) INHALT: "In der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung wird Frankreich in der Regel als konservativ-korporatistischer Regimetypus eingeordnet. Dagegen lässt sich jedoch einwenden, dass Frankreich für eine hohe Erwerbsbeteiligung von Müttern und ein institutionelles Nebeneinander von sozialer Grundsicherung und Pflichtbeitragssystemen steht. Basierend auf der Normalitätsannahme eines Zwei-Einkommen-Haushalts fördert die französische Familienpolitik zum einen durch eine neutrale Haltung gegenüber der Erwerbstätigkeit von Müttern und zum anderen durch ein ausgebautes öffentliches Kinderbetreuungsnetz die vollzeitige und kontinuierliche Erwerbsintegration von Frauen. Diese Mischung verschiedener sozialpolitischer Ansätze lässt die Zuordnung des französischen Sozialmodells in den konservativen Wohlfahrtsstaatstypus problematisch erscheinen. Nach Reformen in der französischen Familienpolitik in den 90er Jahren lässt sich auf dem Arbeitsmarkt eine Zunahme neuer ungesicherter Erwerbsformen vor allem bei weiblichen Beschäftigten beobachten. Eine soziale Polarisierung zwischen Frauen ist die Folge. Auf der einen Seite stehen Frauen, die aufgrund ihres steigenden Bildungserfolgs einer beruflichen Karriere nachgehen und auf der anderen Seite geringqualifizierte Frauen, die sich zunehmend in prekären Arbeitsverhältnissen wiederfinden. Aus geschlechtersensibler arbeitsmarkpolitischer Perspektive stellt sich daher die Frage, ob sich nach den Veränderungen der französischen Familienpolitik in den 90er Jahren eine größere Eindeutigkeit bei der Zuordnung des französischen Sozialmodells ergibt oder ob eine differenziertere Wohlfahrtsstaatstypologie angebracht wäre." (Autorenreferat)

[198-F] Reuter, Silke, M.A. (Bearbeitung); Gottschall, Karin, Prof.Dr. (Betreuung): Frankreich - ein Paradies für Frauen? Eine Untersuchung der Arbeitsmarktintegration von Frauen unter Berücksichtigung von Reformen in der Arbeitsmarkt- und Familienpolitik INHALT: Eine Besonderheit der Arbeitsmarktintegration von Frauen in Frankreich besteht in der kontinuierlichen und vollzeitigen Erwerbsbeteiligung von Müttern. Damit haben sich seit den 60/70er Jahren die Erwerbsmuster von Männern und Frauen angenähert. Diese Entwicklung ist heute rückläufig. Seit den 80/90er Jahren ist die Frauenbeschäftigung durch eine Zunahme von Teilzeitarbeit und prekären Arbeitsverhältnissen gekennzeichnet; Erwerbsunterbrechungen insbesondere von Müttern mit Kleinkindern nehmen zu. In dem Dissertationsprojekt geht es um die Frage, worauf diese Veränderungen im Erwerbsverhalten, insbesondere von Müttern, zurückzuführen sind. Berücksichtigt werden Reformen der Arbeitsmarkt- und Familienpolitik und die Entwicklungsdynamik des Dienstleistungssektors. Weiter wird gefragt, wie diese Entwicklung im Rahmen des französischen Sozialmodells zu interpretieren ist. Handelt es sich um eine Folge des der französischen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik traditionell zugrunde liegenden Prinzips eines "gender-biased universalism"? Oder stellt diese Entwicklung einen Bruch mit der tendenziell egalitären Ausrichtung der Familien- und Arbeitsmarktpolitik zugunsten einer Orientierung am konservativen Modell einer partikularistischen Sozialpolitik dar? GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

111

ART: Dissertation BEGINN: 2000-08 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat (Parkallee 39, 28209 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4362, e-mail: [email protected])

[199-L] Roloff, Juliane; Schwarz, Karl: Bericht 2001 über die demographische Lage in Deutschland mit dem Teil B "Sozioökonomische Strukturen der ausländischen Bevölkerung", in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 27/2002, H. 1, S. 3-68 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; UuStB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Teil A: Im vorliegenden Bericht 2001 über die demographische Lage in Deutschland werden die Trends der deutschen und ausländischen Bevölkerungsentwicklung dargestellt und miteinander verglichen. Anfang 2000 lebten in der Bundesrepublik Deutschland 82,2 Millionen Menschen, davon waren 7,3 Millionen Ausländer. Die überwiegende Mehrheit der Ausländer lebte in Westdeutschland. Die Eheschließungszahlen, darunter die der Erstehen, sind seit 1991 erstmalig gestiegen. Das durchschnittliche Erstheiratsalter hat sich weiter erhöht: 1999 bei den Männern auf rd. 31, bei den Frauen auf rd. 28 Jahre. Während der Jahre 1991 bis 1999 waren die Heiraten von deutschen Partnern und die zwischen deutschen Frauen und ausländischen Männern rückläufig. Dahingegen sind die Eheschließungen zwischen ausländischen Partnern und die zwischen deutschen Männern und ausländischen Frauen gestiegen. Seit Jahren ist eine wachsende Scheidungsneigung sowohl bei den Deutschen als auch bei den Ausländern festzustellen. Dabei liegt die Zahl an geschiedenen Ehen, in denen beide Partner Deutsche sind, bei weitem höher als die der 'rein' ausländischen Ehen. Von den Ehen mit Ausländerbeteiligung wurden die zwischen deutschen Frauen und Ausländern am häufigsten geschieden. In fast allen nichtehelichen Lebensgemeinschaften waren beide Partner Deutsche. Die Zahl der Lebendgeborenen ist 1999 weiter gesunken. Dabei ist diese Entwicklung zwischen West- und Ostdeutschland weiterhin sehr unterschiedlich: Seit 1994 haben die neuen Länder (einschl. Ostberlin) eine stete Erhöhung ihrer Geburtenzahlen zu verzeichnen; im früheren Bundesgebiet ist die Zahl der Lebendgeborenen weiter rückläufig. Trotz weiter steigender Zahl und Quote nichtehelich geborener Kinder sowohl mit deutscher als auch mit ausländischer Staatsangehörigkeit wird der Großteil der Kinder nach wie vor in Ehen geboren. Das Fertilitätsniveau liegt unverändert niedrig bei 1,4 Kindern je Frau. Es ist für ausländische Mütter rückläufig, aber noch weiterhin höher als für deutsche Mütter. Die Lebenserwartung hat sich bei Männern und Frauen erhöht und zwischen West- und Ostdeutschland weiter angeglichen. Am Außenwanderungssaldo des Jahres 1999 waren rd. 42 v.H. Deutsche beteiligt. Das nach zwei Jahren wieder zu verzeichnende Wanderungsplus an Ausländern resultierte insb. aus einer hohen Zuwanderung aus Asien. Von den 1999 in Deutschland 248,2 Tausend eingebürgerten Personen waren rd. 58 v.H. Ausländer/innen. Die ausländische Bevölkerung ist nach wie vor jünger als die deutsche. Doch ist in den kommenden Jahrzehnten, wie bei den Deutschen, auch bei den Ausländern mit einem wachsenden Altenanteil zu rechnen. Teil B: Der Beitrag geht auf Grund neuester Daten auf die Haushalts- und Familienstruktur, die Erwerbsbeteiligung, den Schulbesuch und die Berufsausbildung sowie die Einkommensverhältnisse der Ausländer/innen in Deutschland ein. Nur 10 v.H. der Ausländer/innen leben allein, gegenüber 16 v.H. der deutschen Bevölkerung, aber 80 v.H. der Ausländer/innen, gegenüber nur noch 67 v.H. der Deutschen als Ehepaare zusammen. Rund 800.000

112

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

oder 4 v.H. der Ehen in Deutschland sind Ehen zwischen Deutschen und Ausländern. Der Besuch weiterführender Schulen von Ausländern/innen kann als befriedigend betrachtet werden. An den Hochschulen sind die Ausländer/innen jedoch erheblich unterrepräsentiert. Die Erwerbsbeteiligung der Ausländer liegt schon seit Jahren unter derjenigen der deutschen Bevölkerung. Das gilt vor allem für Ausländerinnen. Die Erwerbslosigkeit der Ausländer beträgt fast das Doppelte der Einheimischen. Prozentual fast das Doppelte macht unter den erwerbstätigen Ausländern auch der Anteil der Arbeiter aus. Dagegen sind prozentual fast ebenso viele Ausländer wie Deutsche als Selbständige erwerbstätig. Im Durchschnitt liegen die Nettoeinkommen der alleinstehenden Ausländer und der ausländischen Ehepaare mit Kindern erheblich unter den vergleichbaren Einkommen der deutschen Erwerbstätigen." (Textauszug)

[200-L] Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina: "Familien in Bewegung": Gedanken zur Mobilität und zum Familienarrangement in Migrationsprozessen, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 55-65 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Zentrale Begriffe für die Beschreibung der Lebenslagen sind im Zeitalter der Globalisierung Begriffe wie zunehmende geografische Mobilität, soziale Flexibilität und Individualisierung. Der vorliegende Beitrag geht davon aus, dass Migration die Gestaltung des Familienlebens und der individuellen Biografien einschneidend verändert hat. Wie diese Veränderungen aussehen und in welchem Maße sie stattfinden, wird anhand einer Analyse individueller und familiärer Biografien gezeigt. Dazu werden einige Aspekte der Diskurse über Migrantenfamilien kurz erläutert, um danach auf globalgesellschaftliche Veränderungen in Bezug auf "neue" Migrationsformen im europäischen Raum einzugehen. Zum Schluss wird anhand der Transnationalitätsperspektive eine Migrationsbiografie analysiert, mit deren Hilfe exemplarisch erläutert wird, welche Dimensionen die Anforderungen an Mobilität und Flexibilität auf der individuellen biografischen Ebene enthalten können und wie sie mit dem Familienleben bzw. mit Aspekten wie Kontinuität und Verlässlichkeit zu vereinbaren sind, mit welchen Risiken und Chancen transnationale Migrantenfamilien konfrontiert sind und wie beruflich und familiär bedingte Migrationen das familiäre Lebensarrangement sowie das Geschlechterverhältnis beeinflussen. Das Beispiel weist vor allem auf die biografischen Dimensionen von Mobilität, Flexibilität und Individualisierung und auf die infolge der Migration und Familiengründung entstehenden sozialen Wandlungsprozesse aus einer subjektiven Perspektive hin, aber thematisiert gleichzeitig die strukturellen Bedingungen der sozialen Wirklichkeit. (ICA2)

[201-L] Schild, Georg: Warum es in Amerika kein Kindergeld gibt: Stuktur und Grenzen des US-Sozialstaatsverständnisses, in: Zeitschrift für Politik : Organ der Hochschule für Politik München, Jg. 50/2003, H. 1, S. 37-52 (Standort: UuStB Köln(38)-Fa00283; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit Kindergeld unterstützt der deutsche Sozialstaat jenseits von Bedürftigkeit und zuvor geleisteten Beiträgen Familien mit Kindern. Dem amerikanischen Wohlfahrtsstaat ist ein solches Programm, das erhebliche finanzielle Mittel nach politischen Erwägungen umver-

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

113

teilt und vornehmlich den Interessen der Mittelschicht dient, fremd. Anders als das deutsche Verständnis von Freiheit auf Grundlage sozialer Sicherheit überwiegt in den USA noch immer ein Verständnis von Freiheit als Abwesenheit vom Staat. Um dennoch Familien mit Kindern finanzielle Hilfe zukommen lassen zu können, haben US-Sozialwissenschaftler und Politiker eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, die im Text diskutiert werden." (Autorenreferat)

[202-L] Seginer, Rachel; Mahajna, Sami: 'Education is a weapon in women's hands': how Israeli Arab girls construe their future, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 23/2003, H. 2, S. 184-198 (Standort: UuStB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Diese Studie untersuchte Zukunftsorientierungen in Bezug auf die Bildung von israelisch-arabischen Mädchen im Zusammenhang mit (a) dem Bildungsstand des Vaters, (b) den Vorstellungen des Vaters über Bildung und Heirat und (c) den Zukunftsorientierungen in Bezug auf Heirat und Familie. Die Ergebnisse der Daten von Mädchen der 11. Klasse (n=90) zeigten keinen signifikanten Effekt der Schulbildung des Vaters. Ein Pfadmodell zu den Zukunftsorientierungen wurde teilweise bestätigt und zeigte (a) direkte Zusammenhänge zwischen bildungsbezogener Zukunftsorientierung und Schulleistung und (b) die zentrale Rolle von familienbezogener Zukunftsorientierung sowohl für den Zusammenhang zwischen den Wertvorstellungen des Vaters und der bildungsbezogenen Zukunftsorientierung, als auch im direkten Zusammenhang zur Schulleistung. Diese Ergebnisse werden im Zusammenhang mit handlungstheoretischen Konzepten und der wahrgenommenen Instrumentalität von Schulleistungen für das Erreichen wichtiger Ziele diskutiert." (Autorenreferat)

[203-F] Steinmetz, Stephanie; Hedler, Frank (Bearbeitung); Handl, Johann, Prof.Dr. (Leitung): Female Employment and Family Formation in National Institutional Context (FENICs) INHALT: Innerhalb eines europäischen Projektverbundes (beteiligt sind neben der Universität Erlangen-Nürnberg die Autonomous University of Barcelona, University of Warwick, University of Utrecht, Universität Bielefeld und Universite Paris X federführend) sollen verschiedene Aspekte der Frauenerwerbstätigkeit in ihrer Abhängigkeit und in ihrer Rückwirkung auf den Familienbildungsprozeß in ihrer durch die verschiedenen nationalen Kontexte geprägten Form untersucht werden. Das Erlanger Teilprojekt hat den Schwerpunkt in der internationalen und historisch vergleichenden Untersuchung der Muster der geschlechtsspezifischen beruflichen Segregation. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Es werden im Projekt keine eigenen Daten erhoben, sondern die Labor Force Surveys des Europäischen Statistischen Amtes für die 90er Jahre, sowie verschiedene Längsschnitt- und Paneldatensätze aus den Ländern der EU ausgewertet. Untersuchungsdesign: Trend; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse (Herkunft der Daten: LaborForce-Survey aus verschiedenen EU-Ländern). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. unter: http://www.warwick.ac.uk/ier/fenics/Papers.htm . ART: gefördert BEGINN: 2000-02 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Forschung

114

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum SFZ- (Findelgasse 7-9, 90402 Nürnberg) KONTAKT: Steinmetz, Stephanie (Tel. 09131-85-22092, e-mail: [email protected])

[204-F] Süzen, Talibe (Bearbeitung): Das Scheidungsverhalten der türkischen Migrantinnen der zweiten Generation in der Bundesrepublik INHALT: Den empirischen Teil der Studie macht die Herausarbeitung des Scheidungsverhaltens und der Scheidungsfolgen für Migrantinnen der zweiten Generation aus der Türkei im gesellschaftlichen, ökonomischen, rechtlichen und psycho-sozialen Kontext, aber auch in individueller Hinsicht anhand von verschiedenen Interviews mit Migrantinnen aus. Mittels einer lebensgeschichtlichen Biographieanalyse mit Migrantinnen der zweiten Generation aus der Türkei werden die migrationsspezifischen Ursachen und die subjektiven Zusammenhänge der Scheidung und wie die Scheidungsfolgen von den Akteurinnen unter der Berücksichtigung ihrer Biographie und Sozialisation bewältigt werden, ermittelt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin)

[205-F] Trauenfelder, Miriam; Yun, Jenny, M.A. (Bearbeitung); Röhr-Sendlmeier, Una M., Prof.Dr. (Leitung): Der Einfluss der Bildungsvariable auf die Familienvorstellungen italienischer und türkischer junger Erwachsener INHALT: Hat die Bildungsvariable eine (geschlechtsspezifische) Wirkung auf die Familienvorstellungen italienischer und türkischer junger Menschen? Wenn ja, in welcher Weise beeinflusst Bildung die Familienvorstellungen und antizipierten Rollenverteilungen, insbesondere der jungen Migrantinnen? Mit einer weiterführenden Bildung im deutschen Schulsystem könnte sich die Vorstellung vom geplanten Leben als Familie verändern. Gerade junge Migrantinnen könnten unter diesen Umständen eher eine selbstbestimmte und weniger an Traditionen ausgerichtete Perspektive für ihre Zukunft realisieren wollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln/ Bonn METHODE: Geschlechtsspezifische Sozialisationsforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 90; junge Erwachsene; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Gleichstellungsbeauftragte d. Univ. Bonn INSTITUTION: Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie (Römerstr. 164, 53117 Bonn) KONTAKT: Yun, Jenny (Tel. 0228-73-4140, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

115

[206-L] Veil, Mechthild: Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik in Frankreich, in: Karin Gottschall, Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.): Zukunft der Arbeit und Geschlecht : Diskurse, Entwicklungspfade und Reformoptionen im internationalen Vergleich, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 5986, ISBN: 3-8100-3182-8 INHALT: Die Untersuchung, basierend auf der Auswertung statistischen Datenmaterials, analysiert "die Arbeitsmarktintegration von Frauen und Männern in Frankreich, indem kulturelle Leitbilder zur Familie, zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und zur Arbeitsteilung zwischen Frauen und dem Staat einbezogen werden". Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass sich der französische Wohlfahrtsstaat durch arbeitsmarktintegrierende Wirkungen für Frauen auszeichnet und somit nicht dem Modell eines konservativ-korporatistischen Wohlfahrtsstaates entspricht, das in erster Linie auf der Erwerbsarbeit des männlichen Familienernährers beruht. Die Darlegung dieser Annahme beginnt mit einem historischen Rückblick, der die Entwicklung der Frauenerwerbsarbeit seit der Nachkriegszeit beschreibt. Im Anschluss folgt ein aktueller Überblick über die Arbeitsmarktintegration von Frauen nach Altersgruppen. Dabei konzentriert sich die Autorin auf die Erwerbstätigkeit von Müttern im Kontext familienpolitischer Hilfen und der Erwerbstätigkeit junger Frauen unter 25 Jahren. Des weiteren werden sowohl die alten geschlechterspezifischen Ungleichheiten wie Niedriglöhne und Unterbeschäftigung als auch neue Formen, wie der überproportional hohe Anteil arbeitsloser Frauen erörtert. Vor diesem Hintergrund wird das in Frankreich recht neue arbeitsmarktpolitische Instrument der Teilzeitarbeit dargestellt. Unter dem Hinweis, dass sich "weibliche Erwerbstätigkeit in Frankreich zu einem mächtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat", wird abschließend die Arbeitsmarktintegration von Frauen im Zusammenhang mit der Frauenpolitik und dem republikanischen Sozialstaatsmodell diskutiert. (ICG)

[207-L] Waldis, Barbara; Ossipow, Laurence: Binationale Paare und multikulturelle Gesellschaften, in: Hans-Rudolf Wicker, Rosita Fibbi, Werner Haug (Hrsg.): Migration und die Schweiz : Ergebnisse des Nationalen Forschungsprogramms "Migration und interkulturelle Beziehungen", Zürich: Seismo Verl., 2003, S. 390-420, ISBN: 3-908239-92-3 INHALT: Ein Viertel aller Eheschließungen in der Schweiz sind binational. Viele dieser Ehen werden mit Staatsangehörigen aus westeuropäischen Staaten geschlossen, insbesondere mit Personen aus den Nachbarländern der Schweiz. Vorrangiges Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die unterschiedlichen Lebenswelten im Alltag binationaler Paare zu skizzieren, stellen doch diese Paare einen bedeutenden Teil der eingewanderten Bevölkerung in der Schweiz in einer spezifischen interkulturellen Situation dar. Zunächst versuchen die Autoren, die Migrationsmuster der ausländischen (und in einigen Fällen auch die der Schweizer) Partnerinnen und Partner zu rekonstruieren. Das führt zur Diskussion über unterschiedliche Interessen und Strategien - ein zentrales Thema in Ehe- und Beziehungsstudien. Anschließend wird der ehelichen Alltag erfasst, insbesondere mit den Aufgaben- und Kompetenzaufteilungen zwischen den Ehepartnern. Die Ergebnisse von qualitativen Interviews zeigen, dass viele dieser Ehen "strategisch" angelegt sind. Einige Schweizer und Schweizerinnen nützen die Migrationspolitik des Bundes aus und missbrauchen die Aufenthaltsbewilligung, die die ausländischen Partnerinnen und Partner dank der binationalen Ehe erhalten. Sie ziehen in gewis-

116

soFid Familienforschung 2003/2 5 Ausländische Familien

ser Weise Nutzen aus dem "Gefallen", den sie mit der Aufenthaltsbewilligung erweisen können, um über ihren Ehemann oder ihre Ehefrau Macht auszuüben. (ICA2)

6 Ost- und Westdeutschland [208-L] Becker, Rolf; Nietfeld, Markus: Familien in harten Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs in Ostdeutschland: empirische Befunde zu Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und ökonomischen Verlusten auf das Konfliktverhalten in Dresdner Familien, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 241-264, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel von Dresdner Haushalten und Familien empirisch untersucht, wie sich Arbeitslosigkeit als ein signifikanter Anlass für ökonomische Deprivation, sozio-ökonomische Verluste und damit verbundene Anpassungsleistungen des Familienhaushalts auf intergenerationale Beziehungen, innerfamiliale Solidarität, Konflikthaftigkeit und Familienklima auswirkt. Den Ausgangspunkt bilden zwei Fragen: Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit auf das Familienklima und die innerfamilialen Beziehungen aus? Von welchen Voraussetzungen hängen Streitigkeiten und Konflikte in ostdeutschen Familien in Anbetracht transformationsbedingter Arbeitslosigkeit ab? Die Qualität inter- und intragenerationaler Beziehungen wird anhand der familialen Konfliktneigung bzw. des Austragungsstils familialer Konflikte gemessen, welche einen zentralen Aspekt des Familienklimas repräsentieren. Für den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und destruktiver Austragung von Streitigkeiten im Haushaltskontext werden drei Erklärungsansätze voneinander unterschieden und in einem Modell integriert: (1) der Ansatz der direkten und indirekten Kausalität, wonach Arbeitslosigkeit allgemein einen signifikanten Einfluss auf das Familienklima hat; (2) der Ansatz der Akzentuierung latenter Konflikte, dem zufolge sich während der Arbeitslosigkeit vorhandene Konflikte verstärken und aufgrund der ökonomischen Deprivation verfestigen; (3) der Ansatz sozialstruktureller Selektivität, wonach sich der untersuchte Zusammenhang auf selektive, in der Regel sozialstrukturell benachteiligte Sozialgruppen beschränkt. (ICI2)

[209-F] Beckmann, Petra, Dipl.-Soz.; Engelbrech, Gerhard, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung): Der Einfluss des Erziehungsurlaubs auf den Berufsverlauf von Frauen in Ost- und Westdeutschland INHALT: Unter den Rahmenbedingungen weiter zunehmender Erwerbswünsche westdeutscher sowie anhaltend hoher Erwerbsorientierung ostdeutscher Frauen einerseits und einem stagnierenden Arbeitsmarkt andererseits wurde zum 1.1.1992 das Bundeserziehungsgeldgesetz neu gefasst. Neben weitergehenden Ansprüchen auf Erziehungsgeld gelten seitdem als wesentliche Änderungen für berufstätige Frauen und Männer die Verlängerung des Anspruchs auf Erziehungsurlaub von 18 auf 36 Monate und der Rechtsanspruch auf anschließende Weiterbeschäftigung (Kündigungsschutz während des Erziehungsurlaubs) im alten Betrieb. Aufgrund der dadurch geschaffenen Erleichterung für individuelle Kinderbetreuung ging der Anteil der

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

117

aktiven weiblichen Erwerbsbevölkerung mit Kleinkindern entgegen dem Trend der 80er Jahre zurück. Gleichzeitig wurde der Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt mündeten in den letzten Jahren über 95% aller anspruchsberechtigten Frauen in den Erziehungsurlaub ein, so dass sich jede zweite Frau mit einem Kleinkind unter drei Jahren eine Zeitlang im Erziehungsurlaub befand. Mit zunehmender Dauer des Erziehungsurlaubs bestand damit auch für diese berufstätigen Frauen - ähnlich wie für nicht berufstätige und arbeitslose Frauen - die Gefahr der Dequalifizierung (sinkende Erträge aus ihren Humankapitalinvestitionen). Hinzu kam, dass mit zunehmender Arbeitsmarktkrise in den 90er Jahren die Weiterbeschäftigungsgarantie infolge von Betriebs(teil)auflösungen häufiger als früher nicht mehr eingelöst werden konnte. Auf betrieblicher Seite führt die Neuregelung des Erziehungsurlaubs zu zusätzlichen Problemen bei der Personalbeschaffung. Die äußerst geringe Inanspruchnahme des Erziehungsurlaubs durch Männer bei weiter bestehenden geschlechtsspezifischen Einkommensunterschieden lässt vermuten, dass die Förderung individueller Kinderbetreuung im Rahmen des Erziehungsurlaubs zu einer Verfestigung tradierter Rollenverteilung führt und damit frauenspezifische Berufs- und Familiensequenzen erhalten bleiben. Für die vorgesehene Untersuchung ergeben sich daraus vorrangig folgende Fragestellungen: Inwieweit ziehen sich Frauen mit Kleinkindern zeitweise oder dauerhaft vom Erwerbsleben zurück und sind hier bestimmte "Muster" erkennbar (Qualifikation, Kinderzahl etc.)? Inwieweit gelingt Frauen in Ost- und Westdeutschland nach dem Erziehungsurlaub je nach Beschäftigungsumfang eine vergleichbare Weiterbeschäftigung im früheren Betrieb? In welchem Umfang werden betrieblicherseits angebotene Hilfestellungen von Frauen wahrgenommen? Wie beurteilen Frauen rückwirkend aufgrund ihrer Erfahrungen mit dem beruflichen Wiedereinstieg ihre Entscheidung für den Erziehungsurlaub und die Möglichkeit, diesen mit dem Partner zu teilen? Wie viele Frauen nehmen wie lange den Erziehungsurlaub bzw. bei weiteren Kindern mehrere Phasen in Anspruch und was folgt danach? GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland METHODE: Empirisch repräsentative Befragung in Form von computergestützten telefonischen Interviews (CATI); Grundgesamtheit/ Zielpersonen: in Privathaushalten lebende deutschsprachige Frauen, die seit dem 1.1.1992 (mindestens) ein Kind bekommen/ adoptiert haben; für Ost- und Westdeutschland disproportionale Nettostichprobe: n=1.500 (Ost), n=1.500 (West) VERÖFFENTLICHUNGEN: Engelbrech, G.; Jungkunst, M.: Alleinerziehende Frauen haben besondere Beschäftigungsprobleme. IAB-Kurzbericht, Nr. 2. Nürnberg, 16.2.2001. Download unter: http://www.iab.de/ftproot/kb0201.pdf .+++Beckmann, P.; Engelbrech, G.: Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Kinderbetreuung und Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen mit Kindern. in: Engelbrech, G. (Hrsg.): Arbeitsmarktchancen für Frauen. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), Bd. 258, S. 263-281. Nürnberg 2002. +++ Beckmann, P.: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Tatsächliche und gewünschte Arbeitszeitmodelle von Frauen mit Kindern liegen immer noch weit auseinander. in: IAB-Werkstattbericht, Nr. 12. Nürnberg 2002. Download unter: http://doku.iab.de/werk-ber/2002/wb1202.pdf +++Engelbrech, G.: Der Arbeitsmarkt für Mütter und Väter - zwischen Hindernissen und neuen Perspektiven. Netzwerk für örtliche und regionale Familienpolitik. in: Rundbrief/ Inst. f. Entwicklungsplanung u. Strukturforschung, Hannover, Nov. 2001. +++Ders.: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Männern und Frauen: von der Arbeitsmarktkrise der 90er Jahre ins neue Jahrtausend. in: Engelbrech, G. (Hrsg.): Arbeitsmarktchancen für Frauen. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), Bd. 258. Nürnberg 2002, S. 313.+++Ders.: Förderung von Chancengleichheit im Unternehmen: das Total E-Quality Konzept. in: Engelbrech, G. (Hrsg.): Arbeitsmarktchancen für Frauen. Beiträge zur Arbeitsmarktund Berufsforschung (BeitrAB), Bd. 258. Nürnberg 2002, S. 193-206.+++Ders.: Mehr Transparenz am Arbeitsmarkt für Frauen: Ausgangslage und Forschungsbedarf in unterschiedli-

118

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

chen beschäftigungspolitischen Feldern. in: Engelbrech, G. (Hrsg.): Arbeitsmarktchancen für Frauen. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), Bd. 258. Nürnberg 2002, S. 301-321.+++Ders.: Harte Zeiten für die Rekrutierung in Sicht. in: Personalführung, 2002, H. 10.+++Ders.: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - private Angelegenheit. in: BRANDaktuell (LASA-Brandenburg), 2002, H. 11.+++Ders.: Diversity und Chancengleichheit - eine zunehmende Herausforderung für erfolgreiche Personalpolitik. in: Aretz; Belinszki; Hansen; Müller (Hrsg.): Diversity Management. Best Practices im internationalen Feld. Münster: Lit Verl. 2002.+++Ders.: Was sagen die Arbeitsmarktdaten zur Vereinbarkeit? in: Kinder & Karriere, sozial- und steuerpolitische Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Loccumer Protokolle. 2002.+++Ders.: Paradoxien der Familienförderung - was soll Deutschland lernen? in: Kinder & Karriere, sozial- und steuerpolitische Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Loccumer Protokolle. 2002. +++ Engelbrech, G.; Nagel, E.: Einkommen von Männern und Frauen beim Berufseintritt - betriebliche Ausbildung und geschlechtsspezifische berufliche Segregation in den 90er Jahren. IAB-Werkstattbericht, Nr. 17. Nürnberg 2002. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesanstalt für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-179-3064 od. -3073, e-mail: [email protected])

[210-L] Biewen, Martin: The covariance structure of East and West German incomes and its implications for the persistence of poverty and inequality, (Discussion Papers / University of Heidelberg, Faculty of Economics und Social Studies, Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften, No. 370), Heidelberg 2002, 44 S. (Standort: http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak18/awi/publications/papers/dp370.pdf; Graue Literatur) INHALT: Auf der Basis von Daten des deutschen Sozioökonomischen Panels wird die Dynamik der Äquivalenzeinkommen im Deutschland der 1980er und 1990er Jahre analysiert. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Unterscheidung zwischen andauernden und vorübergehenden Komponenten und die Persistenz von Übergangsschocks und deren Auswirkungen hinsichtlich fortbestehender Armut und Einkommensungleichheit gelegt. Die Untersuchung zeigt, dass zwischen 52% und 69% der Einkommensungleichheit in der (alten) Bundesrepublik auf andauernde Unterschiede zwischen Individuen zurückgehen und dass arme Menschen im Durchschnitt für zwei Jahre in Armut verharrten. In den neuen Bundesländern stieg der Anteil der permanenten Komponente an der Einkommensungleichheit von 20% (1990) auf 70 % (1998), die Persistenz von Armut stieg entsprechend. Die Untersuchung berücksichtigt auch die besondere Situation von Subgruppen der Bevölkerung wie alleinerziehenden Müttern, Doppelverdienerhaushalten ohne Kinder, Ehepaaren mit Kindern und Rentnern. (ICEÜbers)

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

119

[211-L] Dornseiff, Jann-Michael; Sackmann, Reinhold: Zwischen Modernisierung und Re-Traditionalisierung: die Transformation von Familienbildungsmustern im Lebenslauf ostdeutscher Frauen am Beispiel der Geburt des zweiten Kindes, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 27/2002, H. 1, S. 87-114 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; UuStB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Einbruch der Geburtenentwicklung in Ostdeutschland nach der 'Wende' wirft die Frage auf, ob der ostdeutsche Transformationsprozess mit einem langfristigen Wandel der Bevölkerungsweise einhergeht. Bei der Geburt erster Kinder ist mittlerweile eine Annäherung an westdeutsche Familienbildungsmuster zu erkennen: In der Verzögerung der Erstgeburt im Lebenslauf und Anzeichen eines bis dahin in Ostdeutschland unbekannten Ausmaßes an Kinderlosigkeit lassen Tendenzen einer Polarisierung zwischen einen Familien- und einen NichtFamiliensektor erkennen. In den Mittelpunkt des Interesses rücken nun die Prozesse der Familienerweiterung. Anhand einer Längsschnittanalyse, die vorwiegend mit den Daten der Berufsverlaufsstudie Ost durchgeführt wurde, soll untersucht werden, inwieweit die Form der Einbettung der Geburt zweiter Kinder in den Lebenslauf ostdeutscher Frauen Anzeichen einer traditionellen Re-Strukturierung des Familiensektors erkennen lässt, wie sie durch die gesamtdeutschen institutionellen Rahmenbedingungen impliziert wird. Inwieweit in Zukunft mit einer stärkeren Annäherung der Muster der Familienerweiterung in Ostdeutschland in diesem Sinne zu rechnen ist, wird aufgrund einer individualdatengestützten Mikrosimulation geschätzt. Dabei zeigt sich eine deutliche Persistenz spezifisch ostdeutscher Muster, die insbesondere in der Abstimmung von Familien- und Erwerbsphasen im Lebenslauf zum Ausdruck kommt. Die jüngeren Ausbildungskohorten lassen allerdings Tendenzen einer langfristigen Annäherung an westdeutsche Muster erkennen." (Autorenreferat)

[212-L] Engelbrech, Gerhard; Jungkunst, Maria: Allein erziehende Frauen: trotz zunehmender Bedeutung für den Arbeitsmarkt von den Betrieben vernachlässigt?, in: Gerhard Engelbrech; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarktchancen für Frauen, 2002, S. 283-298 (Standort: IAB-96-231-30 BM 797; Graue Literatur) INHALT: "Bei höherer Erwerbsorientierung sind allein erziehende Frauen in Westdeutschland prozentual auch doppelt so häufig vollzeitbeschäftigt wie mit Ehepartnern zusammenlebende Frauen. Anders in Ostdeutschland: Bei insgesamt höherer Erwerbsorientierung gelingt es allein erziehenden Frauen in geringerem Maße als mit Partnern zusammenlebenden Frauen erwerbstätig zu sein. Parallel dazu haben allein erziehende Frauen im Westen und noch deutlicher im Osten größere Schwierigkeiten eine Arbeit zu finden. Nach den vorliegenden Ergebnissen beruhen die besonderen Probleme allein erziehender Frauen am Arbeitsmarkt weder auf deren niedrigeren qualifikatorischen Voraussetzungen oder weniger ausgeprägten Arbeitsuche noch auf deren geringerer Bereitschaft schlechtere Arbeitsbedingungen in Kauf zu nehmen." (Autorenreferat)

120

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

[213-L] Engelhardt, Henriette; Trappe, Heike; Dronkers, Jaap: Differences in family policies and the intergenerational transmission of divorce: a comparison between the former East and West Germany, in: Demographic Research, Vol. 6/2002, Art. 11, S. 295-324 (Standort: http://www.demographic-research.org/volumes/vol6/11/6-11.pdf) INHALT: Im vorliegenden Papier wird die Teilung Deutschlands in zwei getrennte Staaten von 1949 bis 1990 mit der Folgeentwicklung von zwei sehr unterschiedlichen Familienpolitiken als ein natürliches Experiment betrachtet, das die Forschung in die Lage versetzt, den Effekt von Familienpolitik auf die Mechanismen zu untersuchen, die der gesellschaftlichen Tradition von Scheidung zugrunde liegen. Es werden Daten von Scheidungsklägern aus dem ehemaligen Ost- und Westdeutschland, die an der Deutschen Lebenslaufstudie teilgenommen haben, untersucht, indem multivariate event-history-Methoden verwendet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stärke der intergenerationellen Überlieferung von Scheidung - bei angenommenen Unterschieden im Scheidungsniveau - im Osten geringer war als im Westen. Unterschiede im Heiratsalter und beim Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes, die teilweise Indikatoren von Familienpolitik sind, wie auch religiöse Unterschiede könnten diesen Effekt erklären. Ferner wird eine Tendenz in Richtung einer Verringerung in der Dynamik der Scheidungstradition im Laufe der Zeit festgestellt, und zwar ebenso in Ost- wie in Westdeutschland. (ICIÜbers)

[214-F] Forster, Ute, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Meusburger, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Effekte der Geographie sozialer Netzwerke zur Kinderbetreuung für die Familienplanung (Arbeitstitel) INHALT: Ziel des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung der räumlichen Ausprägung sozialer Unterstützungsnetzwerke zur Kinderbetreuung. Berufstätige Eltern erleben in ihrem Alltag eine zeitliche Konkurrenzsituation zwischen Arbeits- und Familienleben, wobei besonders Akademikerinnen und Akademikern aufgrund hoher beruflicher Mobilität häufig verwandtschaftliche Netzwerke in räumlicher Nähe fehlen, die Engpässe in der Kinderbetreuung überbrücken helfen könnten. Von zentraler Bedeutung ist in der Arbeit die Untersuchung von Effekten ego-zentrierter Netzwerke zur Kinderbetreuung auf den Kinderwunsch. Es werden in dem Projekt zudem Aussagen über die innovative Gestaltung des persönlichen Netzwerkes zur Alltagsbewältigung und dahinterstehenden Werten und Einstellungen erarbeitet; die Ergebnisse für Männer und Frauen sowie Heidelberger und Leipziger gegenübergestellt und nach regionalen Besonderheiten der institutionellen Kinderbetreuung und Unterschiede in deren Nutzung gefragt. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland, Westdeutschland (Leipzig, Heidelberg) METHODE: Die multimethodische Datenerhebung und Auswertung (Aggregatdaten, standardisierte Befragung, Leitfadeninterviews) ermöglicht eine komplexe Sichtweise sowohl auf gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen, als auch auf Handlungsoptionen auf Akteursebene. Die Frage nach der Bedeutung von (raum-)strukturellen Einflüssen vorhandener Kinderbetreuungsmöglichkeiten für die einzelne Person wird vor dem Hintergrund handlungstheoretischer Konzepte diskutiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; TeilnehmerInnen der Online-Befragung; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 435; AkademikerInnen der Univ. Leipzig und Heidelberg; Auswahlverfahren: Teilges.). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

121

ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Chemie und Geowissenschaften, Geographisches Institut Abt. Wirtschafts- und Sozialgeographie (Berliner Str. 48, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-587150, e-mail: [email protected])

[215-L] Fucke, Bernd: Entwicklung der Haushalte und Familien in Sachsen-Anhalt seit 1991 basierend auf Aussagen des Mikrozensus, in: Monatsheft des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt : Zahlen, Daten, Fakten : aktuell, informativ, anschaulich, Jg. 12/2002, H. 8, S. 6-15 INHALT: "Auswirkungen der Veränderungen der Wirtschafts- und Lebensbedingungen auf die Haushalte und Familien seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 lassen sich innerhalb der amtlichen Statistik mit Hilfe des Mikrozensus beobachten und transparent machen. Der Mikrozensus, eine Mehrzweckstichprobe mit einem Auswahlsatz der Haushalte von 1 v.H., wird in den neuen Bundesländern jährlich seit April 1991, in den alten Bundesländern seit 1957, durchgeführt. Damit liegen für alle Bundesländer, Regierungsbezirke/ Regionen und die meisten Großstädte vergleichbare bevölkerungs- arbeitsmarktstatistische Strukturdaten vor. Grundsätzliche Aufgaben des Mikrozensus sind: kostengünstig kontinuierlich umfassende, aktuelle und zuverlässige Ausgangsdaten zur Bevölkerungsstruktur, über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung, untersetzt nach Familien bzw. Haushalten, bereitzustellen und jährlich die zwischen zwei Volkszählungen bestehende Lücke zu schließen. Damit bildet der Mikrozensus eine wesentliche Informationsquelle für Regierung, Verwaltung, Wissenschaft und die gesamte Öffentlichkeit." (Autorenreferat)

[216-L] Gries, Sabine: Kindesmisshandlung in der DDR: Kinder unter dem Einfluss traditionell-autoritärer und totalitärer Erziehungsleitbilder, (Studien zur DDR-Gesellschaft, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2002, XIV, 383 S., ISBN: 3-8258-5974-6 (Standort: UB Siegen(467)-21HZYG2328) INHALT: "Vorliegende Studie ist ein Versuch, die Frage zu beantworten, ob und in wieweit Kindesmisshandlung - sowohl als familiale Gewalt als auch als Ergebnis staatlich geplanter Maßnahmen - im sozialistischen Staat DDR geschah. Die Ursachen für die Misshandlung von Kindern wurden im DDR-Schrifttum in der Regel am persönlichen Fehlverhalten des jeweiligen Täters festgemacht, während die Gesellschaft der DDR ihrem Selbstbild gemäß keine Mitschuld an diesen Vorkommnissen trug. Den ideologischen Vorgaben nach gab es in einem sozialistischen Staat für kinderfeindliche Verhaltensweisen weder einen Nährboden noch Entfaltungsmöglichkeiten. Ernsthafte wissenschaftliche Forschung im Bereich Kindesmisshandlung war daher von vornherein unmöglich." (Autorenreferat)

[217-F] Hammer, Veronika (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Zur Lebenslage alleinerziehender Frauen. Bildungs- und berufsbezogene Entwicklungen und Perspektiven in den neuen Bundesländern

122

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

INHALT: Strukturwandel von Familie; Positionierung Alleinerziehender; Lebenslagen alleinerziehender Frauen; Transformation; Risikogruppen/ soziale Unterversorgung; Bildung und Beruf; der Beitrag beruflicher Weiterbildung. Ziele: Entwicklung von Handlungsanforderungen für den Bildungs- und Berufssektor. METHODE: quantitative und qualitative Methoden DATENGEWINNUNG: Biographisches Interview (Stichprobe: 649; Fragebögen/ Repräsentativstudie für Thüringen). ART: gefördert BEGINN: 2001-08 ENDE: 2002-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie (Postfach 900221, 99105 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09261-96035, e-mail: [email protected])

[218-F] Hammer, Veronika, Dipl.-Soz. Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein erziehender Frauen INHALT: Fragestellung: Mit welchem Profil kann berufliche Weiterbildung allein erziehende Frauen in den neuen Bundesländern am ehesten unterstützen? ZEITRAUM: 1989-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Neue Bundesländer METHODE: Theorie: Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu in Kopplung mit dem LebenslageAnsatz. Methode: quantitative und qualitative Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hammer, V.: Alleinerziehende in den neuen Bundesländern: Kinderbetreuung und Selbsthilfeorientiert. Aspekte der Freire-Pädagogik, Nr. 8 (Ringheftung). Oldenburg: Verl. Dialogische Erziehung 2001. ISBN 3-934129-14-5.+++Dies.: Frauen nach der Familienphase - ein Orientierungskurs in der Praxis. Oldenburg: Verl. Dialogische Erziehung 2002. ISBN 3-934129-27-7.+++Dies.: Qualifizierung allein erziehender Frauen für den ersten Arbeitsmarkt. in: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Jg. 52, 2001, Nr. 9, S. 336-340.+++Dies.: Modellentwicklung eines beruflichen Qualifizierungskonzeptes für allein erziehende Frauen in den neuen Bundesländern. in: NDV-Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (ISSN 0012-1185), 2001, H. 10, S. 343-347.+++Dies.: Impulse für Alleinerziehende zur Gestaltung ihrer sozialen Lebenswelt. in: Dabisch, Joachim (Hrsg.): Neue Wege suchen. Zur Pädagogik Paulo Freires. Oldenburg 2001, S. 61-69. ISBN 3-934129-09-9.+++Hammer, V.; Schmitt, Christian: Computer in der Familie. Umgang und Auswirkungen. Ifb-Materialien, Nr. 2/2002. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg 2002. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie (Postfach 900221, 99105 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09261-96035, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

123

[219-L] Heintze, Isolde: Determinanten des Familienklimas unter besonderer Berücksichtigung sozialökologischer Kontextfaktoren, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 14/2002, H. 3, S. 272-294 (Standort: UuStB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die Frage zu untersuchen, inwieweit Arbeitslosigkeit und sozioökonomische Deprivation im Kontext des sozialökologischen Umfeldes einer Familie einen Einfluss auf die Qualität der Familienbeziehung hat. Im Mittelpunkt meines Interesses steht dabei, in welcher Weise sozialökologische Kontextfaktoren, wie Wohnverhältnisse und Wohnumweltbedingungen aber auch Nachbarschaften, im Zusammenhang mit sozialer Deprivation infolge von Arbeitslosigkeit auf das Familienklima einwirken. Für die empirischen Analysen verwende ich Daten einer postalischen Befragung von Dresdner Haushalten, welche im Herbst 1999 durchgeführt wurde. Die Befunde zeigen einerseits, dass eine größere Anzahl von Kindern einen Stressfaktor hinsichtlich abträglicher Familienbeziehungen darstellt. Anderseits ergeben sich kognitiv-emotionale Folgen von Arbeitslosigkeit, die sich in häufigeren Konflikten und Auseinandersetzungen zwischen den Familienmitgliedern entladen. Außerdem darf der Einfluss sozialökologischer Kontextfaktoren nicht überschätzt werden. Lediglich ungünstige strukturelle Merkmale des Stadtviertels, wie eine hohe Arbeitslosigkeit, können über häufige innerfamiliale Streitigkeiten des Familienklima negativ beeinflussen." (Autorenreferat)

[220-L] Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- (Bearbeiter); Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (Bearbeiter); Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Bericht zur Berufs- und Einkommenssituation von Frauen und Männern: Text- und Materialband, (Materialien zur Gleichstellungspolitik, Nr. 85), Berlin 2002, 235 S. (Standort: IAB-96231-30 BM 668 (1); Graue Literatur) INHALT: "Der Bericht ist Teil des Programms 'Frau und Beruf'. er soll dazu beitragen, zielgerichtete Maßnahmen gegen nach wie vor andauernde Ungleichheit von Chancen, Positionen und Verdiensten bei Frauen im Beschäftigungssystem vorzubereiten. Teil I leistet eine Bestandsaufnahme der Geschlechterungleichheit auf der Grundlage repräsentativer Statistiken. In Teil II werden die Ursachen für die soziale und die ökonomische Ungleichheit der Geschlechter analysiert. Die Bestandsaufnahme im Teil I basiert auf folgenden repräsentativen Datensätzen: der Mikrozensus, Arbeitsmarktstatistiken, die Einkommensund Verbrauchsstichprobe (EVS), die IAB-Beschäftigtenstichprobe, die Erhebung Alterssicherung in Deutschland (ASID) sowie die Erhebung Altersvorsorge in Deutschland (AVID), die BIBBIAB-Befragung zur Qualifikationsverwertung, die IAB-Befragung zu ErziehungsurlauberInnen und einige andere. Da sich zehn Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung auch weiterhin regional unterschiedliche Entwicklungen bei Erwerbstätigkeit und Erwerbseinkommen beobachten lassen, präsentiert der Bericht die Daten nicht nur jeweils nach Geschlecht, sondern - soweit möglich - auch für West- und Ostdeutschland. Kapitel 1 des Berichts beginnt mit der schulischen und beruflichen Ausbildung von Frauen und Männern und widmet sich anschließend der Teilnahme beider Geschlechter am Erwerbsleben. Kapitel 2 und 3, die die empirische Bestandsaufnahme weiterführen, befassen sich mit den unterschiedlichen Arbeitseinkommen von Frauen und Männern - die sich zum Teil ergeben aus den in Kapitel 1

124

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

vorgestellten unterschiedlichen Arbeitsmarktpositionen, aber auch aus der Position der Geschlechter im privaten Haushalt." (Autorenreferat)

[221-L] Klocke, Andreas; Lück, Detlev: Lebensstile in der Familie, (ifb-Materialien, Nr. 3-01), Bamberg 2001, 63 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Lebensstile%20in%20der%20Familie.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Lebensstile bezeichnen persönliche Arrangements, die die Bereiche Arbeit, Familie, Freizeit, Kultur und Lebensorientierung umspannen. Sie sind damit u.a. in den Kontext der Familiensoziologie gestellt. Die lebhafte Diskussion über Lebensstile ist in den letzten Jahren deutlich abgeflacht. In den Jahren zuvor sind in der Bundesrepublik Deutschland eine ganze Reihe von Beiträgen zur Bedeutung, Konzeptionalisierung und Operationalisierung von Lebensstilen erschienen (Zapf 1987. Hradil 1987, Lüdtke 1989, Müller 1992, Schulze 1992, Vester u.a. 1993, Klocke 1993, Spellerberg 1996, Georg 1998, Hartmann 1999). Die deutsche Wiedervereinigung hat zudem 'alte' und regionale soziale Ungleichheiten wieder stärker in das Bewusstsein gehoben, und das Lebensstilthema gilt vielen Kolleginnen und Kollegen als ein überholtes westdeutsches 'gute-Zeiten-Paradigma'. Nun sollten sozialwissenschaftliche Kategorien und Konzepte nicht nach Themenkonjunkturen bemessen, sondern anhand ihrer Tauglichkeit in der Theoriegewinnung und insbesondere in der empirischen Forschung bewertet werden. Und hier zeigt das Lebensstilkonzept eine beeindruckende Erklärungskraft, die in vielen Fällen klar über die traditionellen Schicht-, Berufsgruppen- und Klassenmodelle hinausreicht (Otte 1997, Schneider/ Spellerberg 1999). Warum also auf ein bewährtes Instrument in der Sozialforschung verzichten? Lebensstile werden oftmals mit modernen, gut ausgebildeten jungen Menschen (vorzugsweise Singles) identifiziert, was wie steht es um die Lebensstile im Familienkontext? In welchem Umfang variieren die Lebensstilmuster der Menschen mit der Familienform? Wie unterschiedlich sind Lebensstile in Familien verteilt, und gehen diese mit unterschiedlichen subjektiven Befindlichkeiten, Wertorientierungen und sozialen Beziehungen einher? Gehen einige Lebensstilforscher von einem einheitlichen Lebensstil 'des Haushalts', also aller Haushaltsmitglieder aus (Zapf 1987), so verfolgen andere Forscher das Konzept rein auf Individualebene (Müller 1992), womit implizit unterschiedlich gelebte Lebensstile in der Familie möglich sind. Ausgehend von der Familie als sozialem Netzwerk, lautet eine der zentralen Fragestellung sowohl der engeren Lebensstilforschung als auch der Familiensoziologie, inwieweit praktizieren bzw. präferieren Familienmitglieder ähnliche oder differierende Stile der Lebensführung. Im ersten Abschnitt wird das Lebensstilkonzept im Kontext der aktuellen familiensoziologischen Forschung vorgestellt. Daran anschließend werden im zweiten Abschnitt Lebensstile in der Bundesrepublik Deutschland an Hand des ALLBUS 1998 im Überblick dargestellt und nach der Familien- und Haushaltszusammensetzung analysiert. In einem dritten Abschnitt wird die Fragestellung weitergeführt, indem empirische Analysen zu Ähnlichkeiten und Differenzen von individuellen Lebensstilen im Familienkontext vorgenommen werden. Hierzu werden Daten aus dem SOEP 1998 herangezogen. Der Bericht schließt mit einem kurzen Resümee zu der analytischen Kraft des Lebensstilkonzepts in der Familiensoziologie." (Textauszug)

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

125

[222-L] Leonhard, Nina: Politik- und Geschichtsbewusstsein im Wandel: die politische Bedeutung der nationalsozialistischen Vergangenheit im Verlauf von drei Generationen in Ost- und Westdeutschland, (Politik und Geschichte, Bd. 3), Münster: Lit Verl. 2002, 373 S., ISBN: 3-8258-5983-5 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1158) INHALT: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit individuellen Vorstellungen über die politische Welt und mit der Struktur von politischen Einstellungen speziell im Hinblick auf die Zeit des Nationalsozialismus. Grundlage der Analyse sind qualitative Interviews mit Familien aus Ost- und Westdeutschland. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Geschichts- und Politikbewusstsein, insbesondere die Frage, inwiefern sich drei Generationen hinsichtlich ihres Bezugs zur Politik und zur Geschichte unterscheiden und ob und aus welchen Gründen eine persönliche Betroffenheit hinsichtlich des Nationalsozialismus vor allem bei den jüngeren Generationen vorliegt. Die Arbeit gliedert sich in vier Teile. Nach einer einleitenden Erörterung der zentralen Begriffe, der leitenden theoretischen Annahmen und des methodischen Vorgehens wird die Entwicklung des öffentlichen Umgangs mit der NS-Vergangenheit für die DDR und die Bundesrepublik von 1949 bis 1989 sowie für das vereinte Deutschland nachgezeichnet. Anhand von acht Familienfallstudien werden dann verschiedene Verläufe von Politik- und Geschichtsbewusstsein beschrieben. Ziel ist es, die Perspektiven der einzelnen Familienmitglieder darzustellen sowie ihre Überschneidungen und Differenzen im Hinblick auf das Politik- und Geschichtsbewusstsein, die Sicht der Familiengeschichte und der NS-Zeit herauszuarbeiten. Die Ergebnisse dieses Familien- und Generationenvergleichs werden abschließend auf der Basis allgemeiner demokratietheoretischer Überlegungen bewertet. (ICE2)

[223-L] Niephaus, Yasemin: Der Geburteneinbruch in Ostdeutschland nach 1990: staatliche Regulierung generativen Handelns, (Reihe Forschung : Soziologie, Bd. 165), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 103 S., ISBN: 3-8100-3552-1 INHALT: "Das Buch analysiert den Geburteneinbruch in Ostdeutschland zu Beginn der 1990er Jahre vor dem Hintergrund der bundesdeutschen Familienpolitik, die samt der ihr zugrunde liegenden Leitidee der männlichen Ernährerehe im Widerspruch zu den Lebensverläufen und Einstellungen der ostdeutschen Frauen stand. Dieser einigungsbedingte Widerspruch zwischen Gesellschaft und Individuum hat die Fortführung der Lebensverlaufsmuster der ostdeutschen Frauen genauso verhindert, wie auch die Umsetzung der Leitidee der bundesdeutschen Familienpolitik im generativen Handeln der ostdeutschen Frauen nach 1990. Resultat des Widerspruches war vielmehr der Geburteneinbruch als schöpferische Neuerfindung im Sinne Bourdieus; eine schöpferische Neuerfindung der Muster des generativen Handelns auf der Grundlage der transferierten institutionellen Rahmenbedingungen und der fortexistierenden Wertvorstellungen und Einstellungen der ostdeutschen Frauen." (Autorenreferat)

126

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

[224-L] Scheller, Gitta: Ostdeutsche Ehen und Familien im Spannungsfeld zwischen Individualisierung und ReTraditionalisierung, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 29-42 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Unmittelbar nach der Wende wurde die Individualisierungsthese auf die neuen Bundesländer übertragen und auch von Beck (1994) selbst unterstellt, dass die Veränderungen im Zuge des gesellschaftlichen Transformationsprozesses einem Individualisierungsschub entsprächen. In dem Forschungsprojekt "Die Wende als Individualisierungsschub" von Ulfert Herlyn wird untersucht, inwieweit die transformationsbedingten Veränderungen im Erwerbs-, Wohn-, Freizeit- sowie im Bereich der privaten Lebensformen in den neuen Bundesländern dem entsprechen, was Beck als Individualisierung bezeichnet. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass die Menschen in den neuen Bundesländern ihre in der DDR erworbenen Kompetenzen und Orientierungen nicht einfach über Bord werfen, sondern sie als Ressourcen der Bewältigung neu entstandener Lebenssituationen einsetzen. Im vorliegenden Beitrag wird mit der Analyse der Freisetzungen im Bereich der privaten Lebensformen ein Teilergebnis dieser Studie vorgestellt. Zunächst wird das methodische Vorgehen erläutert, die Ausgangslage von Ehe und Familie in der DDR beschrieben und sodann geprüft, inwieweit die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen nach der Wende als Bremse oder Motor von Individualisierungsprozessen im Bereich der privaten Lebensformen wirken, wobei Individualisierung hier zum einen am Grad des solidarischen Zusammenhalts und zum anderen am subjektzentrierten Handlungsbezug auf die Ehe und Familie festgemacht wird. (ICA2)

[225-L] Schmidt, Renate: S.O.S. Familie: ohne Kinder sehen wir alt aus, Berlin: Rowohlt 2002, 208 S., ISBN: 3-87134444-3 INHALT: Die Autorin setzt sich mit der Situation von Familien in Ostund Westdeutschland auseinander und beschreibt, was familien- und gesellschaftspolitisch getan werden muss, "damit die Bedürfnisse von Kindern, Müttern und Vätern endlich zum Tragen kommen." (IAB2)

[226-L] Veil, Mechthild: Widersprüchliche Vielfalt: familienpolitische Orientierungen nach der Wahl, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 53/2002, H. 10/11, S. 597-600 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1085; UuStB Köln(38)-Haa950; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin weist in ihrer Diskussion der familienpolitischen Leitbilder der neuen rotgrünen Regierung darauf hin, dass angesichts der heutigen Pluralität der Familienformen und -beziehungen deutliche Prioritäten gesetzt werden sollten. Der größte familienpolitische Reformstau hat sich ihrer Meinung nach bei der Nichtvereinbarkeit von Beruf und Familie aufgebaut, so dass nun die Stärkung der Betreuungsstrukturen absoluten Vorrang gegenüber der Einführung eines "Familiengehalts" haben sollte. Nur durch ein breites Spektrum staatlich geförderter öffentlicher und privater Angebote können die Gegensätze im Konzept von Mutterschaft zwischen Ost- und Westdeutschland versöhnt werden. Die Lösung der Vereinbarkeits-

soFid Familienforschung 2003/2 6 Ost- und Westdeutschland

127

problematik muss langfristig von einer "Frauenfrage" zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe werden. (ICI2)

[227-F] Willert, Michaela, Dipl.-Soz.; Schneekloth, Ulrich, Dr.; Picot, Sibylle, Dipl.-Soz.; Güther, Bernd, Dr.; Milenovic-Rüchardt, Ina, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Riedmüller, Barbara, Prof.Dr. (Leitung): Die Lebenssituation alleinstehender Frauen in Deutschland INHALT: Sozialbericht über die Lebenssituation alleinstehender Frauen in Deutschland; Trendaussagen nach 10 Jahren; Analyse institutioneller Rahmenbedingungen. Ziel: umfassende Darstellung der Lebenssituation; Entwicklung politischer Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Situation. ZEITRAUM: 1998/1999 und Vergleich mit 1988 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Sekundäranalyse repräsentativer Datensätze (SOEP, Mikrozensus, ASID, Gesundheitssurvey); je 3 Guppendiskussionen in München und Dresden; Politikanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: SOEP, Mikrozensus, ASID, Gesundheitssurvey). Gruppendiskussion (Stichprobe: 46; 1. je 8 ledige Frauen, hoch qualifiziert, 25-40 Jahre, München und Dresden 2. 8 und 6 allein erziehende Frauen, München und Dresden - 3. je 8 geschiedene Frauen, 5065 Jahre, erwerbstätig oder arbeitlos, München und Dresden). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: amtliche Statistik). ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft WE 1 Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Lehrstuhl für Sozialpolitik, Frauenforschung Prof.Dr. Riedmüller (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Willert, Michaela (Tel. 030-838-53316, e-mail: [email protected])

7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung [228-L] Braches-Chyrek, Rita: Zur Lebenslage von Kindern in Ein-Eltern-Familien, (Studien zur Jugendforschung, Bd. 21), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 189 S., ISBN: 3-8100-3261-1 (Standort: UB Bonn(5)-20023292) INHALT: "Das Buch zeichnet die Lebenslagen von Kindern in Ein-Eltern-Familien nach, welche weitgehend bestimmt werden durch die familialen Verfügbarkeiten über sozio-ökonomische Ressourcen und der sich daraus für sie ergebenden Stellung im sozialen und gesellschaftlichen Raum. Drei typische Handlungsorientierungen der subjektiv erlebten und ausgestalteten Lebenslagen kennzeichnen die Herausbildung kindlicher Bewältigungsstrategien und Handlungskompetenzen in dieser Familienform: Autonomie, Ambiguität und Heteronomie, die im Hinblick auf die sozistrukturellen Unterschiede von Ein-Eltern-Familien, also die Entstehungsbedingungen der Familie, das Familieneinkommen, die Wohnsituation, Stadt-LandUnterschiede, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Geschwisterbeziehungen, Vaterkontakte,

128

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

soziale Netzwerke, Mediennutzung, Schul- und Freizeitsituation, untersucht wurden. Die Lebensform von 'Mutter und Kind/er' oder 'Vater und Kind/er' wird gesellschaftlich wahrgenommen und diskutiert als defizitär, unvollständig oder hilfsbedürftig, demgegenüber steht die immer noch familien- und sozialpolitisch ausgestaltete Norm der Kernfamilie. Da das Verteilungssystem Familie neue Ungleichheiten innerhalb der jungen Generation schafft, sind sozialpolitische Forderungen nach einer eigenständigen Grundsicherung für Kinder, ausreichenden Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder sowie Beteiligungsrechten von Kindern an allen Entscheidungen, die eine Veränderung ihrer Lebenslage bedeuten, wesentliche Ergebnisse der Analyse." (Autorenreferat)

[229-F] Brand, Dagmar, Dipl.-Soz.; Hammer, Veronika, Dipl.-Soz. Dipl.-Soz.Päd.; Kattein, Martina, Dipl.-Soz.; Elis, Petra, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr.; Lutz, Ronald, Prof.Dr.; Neubert, Jürgen, Dr. (Leitung): Alleinerziehende: Risiken und Chancen auf dem Arbeitsmarkt - Veränderung von Lebenslagen und Lebensformen INHALT: Ausgangssituation: In Thüringen leben 89.600 allein erziehende Mütter und 18.200 allein erziehende Väter (Mikrozensus 1998). Insbesondere allein erziehende Frauen sind von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfeabhängigkeit überdurchschnittlich betroffen. Gleichwohl ist die Alltagssituation Alleinerziehender sehr heterogen bezüglich Lebenslage, -formen und orientierungen. Ihre soziale Position kann nur durch eine individuell gestaltbare, funktionierende Koppelung von Familie und Beruf entscheidend verbessert werden. Hierzu sind sowohl eine geeignete und angemessene Erwerbstätigkeit als auch Unterstützungsnetzwerke und Bewältigungskompetenzen Voraussetzung. Adäquate Lösungen auf dem Arbeitsmarkt, an Lebensführungskonzepten sowie in der Beratungs- und Betreuungssituation sind die Grundlage dafür. Inhaltliche Schwerpunkte: Im Forschungsprojekt werden die Partner spezifische, aus ihren jeweiligen wissenschaftlichen Kompetenzen und Zuschnitten sich ergebende Teilabschnitte bearbeiten: 1. PH Erfurt: Darstellung und Analyse der Lebenslagen Alleinerziehender sowie ihrer Kind-, Partnerschafts- und Erwerbsorientierungen; Beschreibung mittel- und langfristiger Veränderungsprozesse. 2. FH Erfurt: Untersuchung der Kinderbetreuungsaufgaben und darauf bezogener Bewältigungsformen und Gestaltungsmöglichkeiten Alleinerziehender; Evaluation und Entwicklung von Modellen für Beratungsstellen und Selbsthilfeinitiativen. 3. START: Hinterfragung der strukturellen Arbeitsmarktbedingungen Alleinerziehender - auf subjektiver, betrieblicher und administrativer Ebene; Entwicklung von Handlungsanregungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen METHODE: Methoden und Ziele: Um die Chancen und Risiken Alleinerziehender auf dem Arbeitsmarkt, ihre Lebenslagen und -formen grundlegend aufarbeiten zu können, werden quantitative und qualitative Erhebungsinstrumente (Fragebögen, Interviews) angewandt. Schwerpunktmäßig konzentriert sich das Projekt auf die Situation in Thüringen. Neben der Durchführung empirischer und vergleichender Analysen werden darauf aufbauend praxisverwertbare Maßnahmenkataloge entwickelt. Die Ergebnisse sollen bereits im Verlaufe des Forschungsvorhabens Anregungen für die Arbeit von Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen sowie für bestehende bzw. neu zu entwickelnde Förderkonzepte des Freistaates Thüringen bieten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 15; ExpertInnen; Auswahlverfahren: repräsentativ, typische Fälle). Qualitatives Interview (Stichprobe: 70; ExpertInnen -alleinerziehende Männer und Frauen; Auswahlverfahren: repräsentativ, typische Fälle). Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befra-

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

129

gung, schriftlich (Stichprobe: 500; alleinerziehende Frauen und Männer-; Auswahlverfahren: repräsentativ, typische Fälle. Stichprobe: 649: alleinerziehende Frauen und Männer; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Alleinerziehende: Risiken und Chancen auf dem Arbeitsmarkt - Veränderung von Lebenslagen und Lebensformen. Kurzzusammenfassung des Forschungsberichtes. Erfurt: Universität 2001, 12 S. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2001-08 AUFTRAGGEBER: Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Struktur- und Technologieberatungsagentur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Thüringen -START- e.V. (Rudolfstr. 47, E2, 99092 Erfurt); Fachhochschule Erfurt, FB Sozialwesen (Postfach 101363, 99013 Erfurt); Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie (Postfach 900221, 99105 Erfurt) KONTAKT: Brand, D. (Tel. 0361-737-1635, Fax: -1942, e-mail: [email protected]); Hammer, V. (Tel. 0361-6700-604, Fax: -533, mail: [email protected]); Elis, P. (Tel. 0361-5961-104, Fax: -111, mail: [email protected])

[230-L] Dettenborn, Harry: Kindeswohl und Kindeswille: psychologische und rechtliche Aspekte, München: Reinhardt 2001, 145 S., ISBN: 3-497-01577-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A8312) INHALT: "Wenn die Familie auseinanderbricht, werden die Kinder oft zum Zankapfel. Vor Gericht bestimmen dann Sachverständige und Richter über die Zukunft des Kindes. 'Kindeswohl' und 'Kindeswille' werden dafür als Beurteilungskriterien herangezogen. Aber ist das Verständnis dieser Begriffe nicht oft diffus und beliebig? Wird die Einschätzung der Fachleute den Interessen des Kindes tatsächlich gerecht? In diesem Buch wird gezeigt, wie die Kriterien Kindeswohl und Kindeswille kontrolliert und sensibel genutzt werden können. Neben den rechtlichen Grundlagen werden die psychologischen Aspekte geklärt. Der Praktiker erhält außerdem konkrete Anleitungen zur Diagnostik und zum Umgang mit dem Kindeswillen. Am Beispiel des Parental Alienation Syndroms wird gezeigt, wie sich Kindeswohl und Kindeswille differenziert beurteilen lassen." (Autorenreferat)

[231-L] Diekmann, Andreas; Engelhardt, Henriette: Alter der Kinder bei Ehescheidung der Eltern und soziale Vererbung des Scheidungsrisikos, (MPIDR Working Paper, 2002-044), Rostock 2002, 19 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-044.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der intergenerationale Transmissionseffekt eines erhöhten Scheidungsrisikos ist für eine Reihe westlicher Industrieländer empirisch gut belegt. Einzig für Ostdeutschland konnte der Effekt nicht nachgewiesen werden. Unklar bleibt allerdings die genaue Erklärung, aus welchen Gründen und über welche intervenierenden Variablen die Scheidung der Eltern das Scheidungsrisiko in der nachfolgenden Generation ansteigen lässt. In der vorliegenden Studie interessieren neben dieser Fragestellung auch die Altersabhängigkeit des Transmissionseffekts und die Frage, wie die Abwesenheit dieses Effekts im Osten erklärbar ist. Dazu werden bei der Untersuchung des Transmissionseffekt mehrere Kovariablen berücksichtigt, die mutmaßlich Einflüsse auf das Scheidungsrisiko ausüben. Dazu zählen die Kohortenzugehörigkeit,

130

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

das Heiratsalter der Eheleute, Kinder, Merkmale des Elternhauses, die Art des Kennenlernens und die Konfession der Eheleute. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Alter des Kindes bei Scheidung der Eltern keinen Einfluss auf die Stärke des Transmissionseffekts hat, d.h. die Scheidung der Eltern trifft Kinder aller Altersgruppen gleichermaßen bezüglich der Erhöhung des Scheidungsrisikos bei ihren eigenen Partnerschaften. Hingegen zeigt sich bei den westdeutschen Ehen ein deutlicher Transmissionseffekt. Das Risiko von Kindern geschiedener Eltern, dass ihre eigene Ehe durch Scheidung endet, ist um den Faktor drei höher im Vergleich zu Personen, die mit beiden Eltern aufgewachsen sind. (ICA2)

[232-L] Erlangsen, Annette; Andersson, Gunnar: The impact of children on divorce risks in first and later marriages, (MPIDR Working Paper, 2001-033), Rostock 2001, 19 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/Papers/Working/WP-2001033.pdf; Graue Literatur) INHALT: Basierend auf Daten der amtlichen Statistik für Schweden fragen die Verfasser nach den Effekten von Kindern auf das Scheidungsrisiko in ersten und späteren Ehen. Sie vergleichen Risikomuster von zwei Typen von Ehen. Untersucht werden die Einflüsse der Gebärfähigkeit und des Alters des jüngsten Kindes, während Heiratsalter, außereheliche Elternschaften, Jahr und Dauer der Ehe konstant gehalten werden. Die Untersuchung zeigt unabhängige Effekte von Gebärfähigkeit und Alter des jüngsten Kindes auf das Trennungsrisiko in der ersten und den folgenden Ehen. Die Muster des Scheidungsrisikos für Frauen in ersten Ehen sind denen für Frauen in späteren Ehen sehr ähnlich, der Einfluss der Kinderzahl ist jedoch in späteren Ehen schwächer. Wie andere Studien zeigt auch diese, dass das Scheidungsrisiko in der ersten Ehe niedriger ist als in den folgenden Ehen. (ICEÜbers)

[233-L] Esser, Hartmut: Das "Framing" der Ehe und das Risiko zur Scheidung, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 103-127, ISBN: 3-89913-219X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Zur Erklärung der Ehescheidung liegen drei Forschungsansätze vor, die mit den drei Hauptlinien des soziologischen Denkens korrespondieren: dem ökonomischen oder RationalChoice-Ansatz in der Soziologie, dem traditionellen normativen Paradigma der Soziologie, wie es auf Emile Durkheim und Talcott Parsons zurückzuführen ist, und dem strukturellen Ansatz der Soziologie in der Tradition von z.B. Karl Marx und Robert K. Merton. Der Autor verfolgt mit seinem Beitrag das Ziel, die verschiedenen Typen von Variablen und soziologischen Argumentationen in einem theoretischen Modell zu integrieren. In einem solchen allgemeinen Modell können die Prozesse herausgearbeitet werden, die zur Instabilität von Ehen und zur Scheidung führen, und es kann der Versuch einer systematischen Interpretation der Variablen unternommen werden, die statistisch das Scheidungsrisiko erklären. Den Kern der theoretischen Überlegungen bilden einerseits das so genannte "Micro-Model of Marriage" (MMM) und andererseits die so genannte "Frame-Selection-Theory" (FST). Die empirische Grundlage bildet die "Mannheimer Scheidungsstudie" - ein Datensatz mit 2.500 verheirateten und 2.500 geschiedenen Paaren, bestehend aus Informationen über die Geschichte der Bezie-

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

131

hung von ihrem Beginn an und über bestimmte biographische und andere Hintergrundvariablen für beide Partner. (ICI2)

[234-L] Esser, Hartmut: Ehekrisen: Das (Re-)Framing der Ehe und der Anstieg der Scheidungsraten, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 31/2002, H. 6, S. 472-496 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In dem Beitrag wird die eigenständige Bedeutung von Ehekrisen für die Scheidung und für die Erklärung der Zunahme der Scheidungsraten in den letzten Jahrzehnten untersucht. Das theoretische Konzept dabei ist das Modell der Frame-Selektion, wonach die (In)Stabilität von Ehen insbesondere von deren 'Rahmung' als unverbrüchliche 'Institution' (zu Beginn) abhängig ist. Ehekrisen werden in diesem Zusammenhang als Indikator für die ReDefinition dieser Rahmung von Ehen interpretiert. Es zeigt sich, dass die Ehekrisen in der Tat ein derartiges Re-Framing darstellen, einen eigenen 'kausalen' Beitrag bei der Auflösung von Ehen liefern und in ihrem Vorkommen und, besonders, in ihren Auswirkungen auf die Scheidung im Laufe der Zeit deutlich zugenommen haben. Darüber kann ein beträchtlicher zusätzlicher Teil der Kohorteneffekte auf das Scheidungsrisiko erklärt werden. Die Ergebnisse lassen sich sowohl als eine nachhaltige Bestätigung des verwendeten allgemeinen theoretischen Konzeptes, des Modells der Frame-Selektion, sowie der gelegentlich vorgebrachten Vermutung werten, wonach im Zuge der zunehmenden funktionalen Differenzierung der Gesellschaft die 'Ansprüche' der Partner an ihre Ehe in einem Maße gestiegen sind, dass sie in der gleichen Beziehung kaum noch erfüllt werden können." (Autorenreferat)

[235-L] Fürnkranz-Prskawetz, Alexia; Vikat, Andres; Philipov, Dimiter; Engelhardt, Henriette: Pathways to stepfamily formation in Europe: results from the FFS, in: Demographic Research, Vol. 8/2003, Art. 5, S. 107-149 (Standort: http://www.demographic-research.org/Volumes/Vol8/5/8-5.pdf) INHALT: Immer mehr Paare treffen eine Entscheidung über gemeinsame Kinder in Stieffamilien. Es gibt jedoch bisher keine europaweit vergleichende Untersuchung über die Gründung von Stieffamilien. Diese Lücke soll hier mit Hilfe von Makro-Indikatoren geschlossen werden, die die Bildung und Auflösung von Stieffamilien und die Aufzucht von Kindern beschreiben. Die Basis bilden Individualdaten der Fertility and Family Surveys für 19 europäische Länder. Dabei werden unterschiedliche Verlaufsformen der Gründung von Stieffamilien in Europa sichtbar. In den meisten europäischen Ländern ist ein beträchtlicher Anteil der Frauen, die eine Stieffamilie gründen, im gebärfähigen Alter, ein für die Untersuchung der Fertilität nicht unerheblicher Faktor. (ICEÜbers)

[236-L] Grohmann, Mark: Interdependenz von Zivilrecht und Sozialrecht nach der Ehescheidung: der Versorgungsausgleich und seine Auswirkungen in der Renten- und Krankenversicherung, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 2, Rechtswissenschaft, Bd. 3318), Frankfurt am Main: P. Lang 2002, XXXI, 182 S., ISBN: 3-631-38821-7 (Standort: StuUB Frankfurt am Main(30)-87-202-38)

132

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

INHALT: "Dieses Buch gibt einen umfassenden Einblick in die sozialrechtlichen Folgen einer Ehescheidung. Der Versorgungsausgleich steht im Mittelpunkt der Untersuchung. Seine Prinzipien führen zu Abstimmungsproblemen von Zivilrecht und Sozialrecht, welche extrahiert und pragmatischen Lösungsvorschlägen zugeführt werden. Aspekte sind hierbei u.a. die Härtefallregelungen des VAHRG, die Verfassungswidrigkeit der BarwertVO und des Paragr. 1587 a III, IV BGB sowie die Benachteiligungen des im Versorgungsausgleich ausgleichsberechtigten Ehegatten durch das geltende Scheidungsfolgenrecht. Weitere Teile der Arbeit widmen sich den Auswirkungen der Ehescheidung auf die gesetzliche Renten- und Krankenversicherung sowie eine spätere Hinterbliebenenversorgung." (Autorenreferat)

[237-F] Günther, Jörn, Dipl.-Theol. (Bearbeitung); Baumgartner, Isidor, Prof.Dr. (Betreuung): "Wenn die Ehe scheitert...". Eine empirisch-theologische Studie zur Trennungskrise und Religiosität bei Ehepartnern INHALT: Das Forschungsthema greift zwei Erfahrungsbereiche des Menschen auf: zum einen die Trennungskrise, zum anderen seine Religiosität. Der Fokus der Studie zielt auf die Erneuerung eines möglichen Zusammenhangs, der als wechselseitiger erwartet wird. D.h., dass einerseits einen Einfluss der Trennungserfahrung auf die Religiosität und andererseits ein Einfluss der Religiosität auf das Wesen und Erfahren der Trennung angenommen wird. Mittels einer empirisch-qualitativen Methodik liefert die Studie Ansichten in die Komplexität und Facettenvielfalt der Paarbeziehung, der Konflikte zwischen den Ehepartnern, ihrer Trennung und religiösen Lebensstile. METHODE: Ausgangspunkt sind Theorien bzw. Methodik zur Krisenverarbeitung sowie eine phänomenologische Annährung an den Begriff "Religiosität". Der vermutete Zusammenhang wird mittels problemorientierter Interviews erhoben. Die Daten werden inhaltsanalystisch ausgewertet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 8; Männer und Frauen, die sich vom Ehepartner getrennt haben). ART: Dissertation BEGINN: 1997-11 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Passau, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und Caritaswissenschaften (Michaeligasse 13, 94032 Passau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0851-9441145)

[238-L] Hollstein, Betina: Soziale Netzwerke nach der Verwitwung: eine Rekonstruktion der Veränderungen informeller Beziehungen, (Reihe Forschung : Soziologie, Bd. 141), Opladen: Leske u. Budrich 2002, 364 S., ISBN: 3-8100-3260-3 INHALT: Die Autorin unternimmt in ihrer Arbeit den Versuch, die Spielräume und Grenzen der Gestaltung und Leistungsfähigkeit von informellen sozialen Beziehungen auszuloten. Am Beispiel der längerfristigen Veränderungen informeller Beziehungen nach der Verwitwung bei so genannten "jungen Alten" untersucht sie die strukturellen und individuellen Voraussetzungen sozialer Integration. Anhand der durch den Verlust des Partners verursachten Krise und ihren sozialen Folgen möchte sie die Bedingungen der Leistungsfähigkeit, der Konstitution und Veränderung sozialer Beziehungen näher beleuchten. Im Vordergrund stehen vor allem drei Zielsetzungen: Erstens sollen die Veränderungen der sozialen Beziehungen nach der

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

133

Verwitwung, die heutige Integration und die jeweilige individuelle Bewertung beschrieben und es soll gezeigt werden, an welchen sozialen Orten im Alter ein zufriedenstellendes "neues" Leben aufgebaut werden kann. Zweitens sollen einerseits die individuellen Ressourcen und Restriktionen bei der (Um-)Gestaltung und ggf. Neuorganisation der sozialen Beziehungen bzw. beim Aufbau eines neuen Lebens und andererseits die strukturellen Möglichkeiten und Grenzen für die Veränderung der sozialen Integration nach der Verwitwung dargestellt werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen drittens Rückschlüsse hinsichtlich der Tragfähigkeit der sozialen Beziehungen angesichts von zukünftigen, altersbedingten Veränderungen der Lebenssituation gezogen werden. (ICI2)

[239-L] Hunter, Regina: Positive Scheidungsbewältigung im Kindes- und Jugendalter: Theorien und Resultate einer Befragung von jungen Frauen, Heidelberg: Auer 2002, 217 S., ISBN: 3-89670-309-9 (Standort: FHB Wolfenbüttel(916)-PSG774) INHALT: "Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Es werden Beispiele von gelebter Bewältigung der elterlichen Scheidung von jungen Frauen vorgestellt und die aktuellen Theorien zu den Themen Scheidung und Bewältigung dargestellt. So sollen im Sinne einer Pilotstudie wenige Bewältigungsprozesse und die Frage, wie denn Helfende helfen die Scheidung zu bewältigen, Darstellung finden. Die neuen Erkenntnisse zum Thema Scheidung werden ebenso vorgestellt wie das neuere Gebiet der Bewältigungsforschung. Schließlich ist zu fragen, was denn bei einer Scheidung bewältigt werden muss. Nach diesen theoretischen Grundlegungen sollen aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse der System- und Chaostheorie Platz finden, die nahe legen, einer solchen Frage in einem qualitativen Rahmen und einem Rahmen, der Elemente des Erzählens miteinbezieht, nachzugehen. Die Systemtheorie hat wesentliche Erkenntnisse und einen sog. Paradigmenwechsel auch in der psychotherapeutischen Behandlung gebracht. Dem Einfluss des Systems, d.h. der Familie auf ein einzelnes behandlungsbedürftiges, aber nicht länger als krank definiertes Individuum, wurde Bedeutung beigemessen und neu die gesamte Familie miteinbezogen und behandelt. Die von der Informatik und den technischen Wissenschaften kommende Systemtheorie hat so im Verstehen und Behandeln psychischer Zustände viel verändert. Auch und gerade für die Scheidungsproblematik hat diese systemische Sicht neue Möglichkeiten und einen offeneren Blick mit der Vermeidung von Schuldzuweisungen in dieser Thematik ermöglicht. Hier soll nun der Versuch unternommen werden, diese Erkenntnisse mit der Thematik der Scheidungsbewältigung zu konfrontieren. Vielleicht kann dieser Einbezug neuer Erkenntnisse zu einer erweiterten Sicht führen. Der Rahmen und die Ausrichtung dieser Arbeit sind ebenfalls als neu einzustufen. Seit einiger Zeit hat sich das einseitige Interesse an der Pathologie, im Sinne der Dialogik (Herzka, 1992 b), auch auf die andere Seite, die Gesundheit, ausgeweitet (Antonovsky, 1979). Die Fixierung auf die Pathologie ist in der Behandlung an Grenzen gestoßen. Der Frage, wie gewisse Personen trotz Belastungen gesund bleiben, wird neu großes Interesse entgegengebracht. Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in der Etablierung des neuen Gebietes der Salutogenese (Antonovsky, 1979) und einer entsprechenden Neuausrichtung der WHO. Der Kostendruck im Gesundheitswesen gibt dieser Entwicklung weiteres Gewicht." (Autorenreferat)

134

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

[240-L] Jalovaara, Marika: Socioeconomic differentials in divorce risk by duration of marriage, in: Demographic Research, Vol. 7/2002, Art. 16, S. 537-563 (Standort: http://www.demographic-research.org/Volumes/Vol7/16/7-16.pdf) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Einfluss der sozioökonomischen Position der Ehegatten auf das Scheidungsrisiko in Abhängigkeit von der Dauer der Ehe. Die Datenbasis bildeten Daten der finnischen Standesämter über erste Ehen, die Ende des Jahres 1990 noch nicht geschieden waren (ungefähr 2,1 Millionen Ehejahre), bei denen die Scheidung jedoch in den Jahren 1991 bis 1993 erfolgte (n=21204). Relativ hohe Scheidungsrisiken für Ehegatten mit niedrigem Bildungsniveau und Arbeiter zeigten sich vor allem bei Ehen mit relativ kurzer Dauer. Es zeigten sich jedoch auch Faktoren, die das Scheidungsrisiko unabhängig von der Dauer der Ehe erhöhten: Arbeitslosigkeit, hohes Einkommen der Ehefrau, Wohnen zur Miete. (ICEÜbers)

[241-L] Kasten, Hartmut; Kunze, Hans-Rainer; Mühlfeld, Claus: Pflege- und Adoptivkinder in Heimen, (ifb-Materialien, Nr. 4-01), Bamberg 2001, 61 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Pflege%20und%20Adoptiv-kinder%20in%20Heimen.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse eines Forschungsprojektes zusammen, das in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sozialpädagogik der Universität Bamberg, unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Claus Mühlfeld durchgeführt wurde. Das Projekt gliedert sich in zwei inhaltlich aufeinander aufbauende Phasen, eine quantitative Erhebungsphase in 621 bayerischen Heimen (Vollerhebung) und eine qualitative Erhebungsphase (Fallanalysen) in 56 Familien. In der quantitativen Erhebung ging es um die Gewinnung von statistischen und demographischen Informationen über alle 821 Pflegekinder (459 Jungen und 362 Mädchen) und 140 Adoptivkinder (71 Jungen und 69 Mädchen), die am Stichtag 31.08.1998 in bayerischen Heimen untergebracht waren. Bei der qualitativen Erhebung stand die Herausarbeitung der einzelfallspezifischen Situation im Vordergrund. Zur Absicherung dieser Daten wurden fallunabhängige und -übergreifende Interviews mit je zehn Jugendämtern und Heimen durchgeführt. Die Projektergebnisse belegen, dass die Einlösung des Anspruchs, Pflege- und Adoptiveltern auf die Übernahme ihrer Aufgabe in hinreichender Weise vorzubereiten und bei der Betreuung ihrer Kinder angemessen zu begleiten, immer wieder auf Grenzen stößt. Einige dieser Grenzen können von den Beteiligten selbst nur in geringem Maß beeinflusst werden (Datenschutz, Umfang und Qualität der Vorinformation, verfügbare Betreuungsfamilien, Zeitangebot für Beratung, Personalausstattung, Möglichkeiten der Fortbildung, institutionalisierte Angebote zur Konfliktbearbeitung zwischen Einrichtungen und Betreuungseltern). Gegenseitige Schuldzuweisungen, wie sie in den im Projekt untersuchten Problemfällen oft erfolgen, sind deshalb wenig unterstützend. Es fehlen häufig auch eine fortlaufende wissenschaftliche Begleitung des Pflege- und Adoptivkinderwesens und Möglichkeiten des Rückgriffs auf Forschungsergebnisse, etwa zu Fragen der "Passung", d.h. der Zuordnung von zu betreuendem Kind und geeigneten Eltern. (ICD)

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

135

[242-F] Kätsch-Erhardt, Christine, Dr. (Bearbeitung); Franz, Matthias, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Psychische und psychosomatische Beschwerden bei alleinerziehenden Müttern: Ausprägung und Determinanten INHALT: Überprüfung in welchem Ausmaß die Variablen sozioökonomischer Status; soziale Netzwerke, soziale Unterstützung; Persönlichkeitsmerkmale (Kontrollüberzeugungen); trennungsassoziierte Variablen Einfluss auf die psychische/ psychosomatische Befindlichkeit von alleinerziehenden Müttern haben. Ferner soll die Spezifität der Faktoren für die Alleinerziehenden mit Hilfe einer Kontrollgruppe verheirateter Mütter überprüft werden. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf METHODE: Erhebung der Variablen durch die Fragebögen: SCL-90R, IPC, F-SOZU, SDQ, ZIP, Sozialfragebogen, MMPI-2, Trennungsfragebogen; Analyse mittels eines multiplen Regressionsmodells. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 5.000; Kompletterhebung eines Jahrgangs von alleinerziehenden Müttern einzuschulender Kinder in Düsseldorf). Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lensche, H.; Groffik, Ch.; Schneitler, H.; Pitrasch, M.; Lotocky, S.; Tress, W.; Franz, M.: Alleinerziehend - alleingelassen: Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Unterstützungsangebotes für Alleinerziehende und ihre Kinder in Düsseldorf. in: Bodden-Heinrich, R.; Rechenberger, I.; Bender, H. (Hrsg.): Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe. Beiträge der Jahrestagung 1999. Gießen: Psychosozialverl. 2000, S. 299-302. ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht des Vorläuferprojekts "Alleinerziehend - alleingelassen?". ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Forschungskommission d. Med. Fak. d. Univ. Düsseldorf INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Postfach 101007, 40001 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0211-8117354, e-mail: [email protected])

[243-F] Lauermann, Petra; Jung, Kerstin; Freels, Carsten; Petro, Michelle; Brügelmann, Arwed (Bearbeitung); Paulus, Christoph, Dr. (Leitung): Emotionale Entwicklung von Kindern alleinerziehender Väter INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Paulus, Christoph u.a.: Die emotionale Entwicklung von Kindern alleinerziehender Väter. Abschlussbericht. Saarbrücken 2001, 99 S. (Download unter: http://virtual-teacher.ezw.uni-saarland.de/EZW/Vaeter/AbschlBericht.pdf ). ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.1 Erziehungswissenschaft Professur für Erziehungswissenschaft Prof.Dr. Strittmatter (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-302-3272, Fax: 0681-302-64356, e-mail: [email protected])

136

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

[244-F] Limmer, Ruth, Dr.; Oberndorfer, Rotraut, Dipl.-Psych.; Grosa, Anja; Mengel, Melanie, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Vaskovics, Laszlo A., Prof.Dr.Dr.h.c.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Evaluation des Gewaltschutzgesetzes INHALT: Das Gesetz zur Verbesserung des zivilgerichtlichen Schutzes bei Gewalttaten und Nachstellungen sowie zur Erleichterung der Überlassung der Ehewohnung bei Trennung trat zum 1.1.2001 in Kraft. Seine Auswirkungen sollen durch eine zeitnahe Begleitforschung untersucht werden, für die das ifb den Auftrag erhalten hat. Durch diese Untersuchung soll ein Überblick über die Bewährung der Gesetze und die Erfahrungen der Praxis mit den Neuregelungen gewonnen werden. Zielsetzung des Forschungsvorhabens ist demnach nicht nur die Untersuchung der Veränderungen des Paragraph 1361 b BGB, sondern auch die Wirksamkeit der neuen Regelungen zum Gewaltschutz insgesamt, die auch Lebenspartnerschaften und andere Haushalte einschließen. Dabei werden sowohl Unterschiede in der Rechtsprechung zwischen alter und neuer Regelung des Paragraph 1361 b BGB untersucht, als auch Unterschiede zwischen den Regelungen (z.B. Lebenspartnerschaftsgesetz und Paragraph 1361 b BGB). Zum einen werden Grundinformationen zur aktuellen Rechtspraxis erhoben, wie z.B. Anzahl und Umfang der Verfahren, Beschreibung der Antragsteller und Antragsgegner und deren Lebenssituation. Einen weiteren Schwerpunkt dieser Analyse bildet die Begründung des Antrages auf Wohnungszuweisung, Wegweisung etc. Ziel ist es, den gesamten Verfahrensverlauf zu dokumentieren und den Interpretationsrahmen der Gerichte zu eruieren. Gibt es beispielsweise Unterschiede zwischen Entscheidungen, in denen Kinder mit betroffen sind, im Vergleich zu solchen Verfahren die nur (Paar-) Beziehungs-/ Partnerschaftskonflikte betreffen? Welche weiteren Einflussfaktoren können für die Entscheidung herangezogen werden? Das ifb hat bereits bei der Untersuchung über die Zuweisung einer Ehewohnung (Paragraph 1361 b BGB alte Fassung) bei Getrenntleben mitgewirkt. So wird es möglich sein, eine direkte Vergleichsanalyse durchzuführen. METHODE: Methodisches Vorgehen: Die Erhebung soll anhand einer Analyse von einschlägigen Gerichtsakten sowie der Befragung von Experten und einer ergänzenden Befragung von Betroffenen durchgeführt werden. In die Gerichtsaktenanalyse werden Anträge der Antragsteller, Erwiderungen der Antragsgegner sowie Beschlussprotokolle bei ca. 150 Amtsgerichten in 6 ausgewählten Bundesländern einbezogen. Zusätzlich werden alle am Verfahren beteiligten oder in anderer Weise mit entsprechenden Gewalttaten befassten Expertengruppen befragt: Den dritten Baustein dieser Untersuchung wird eine Befragung der Betroffenen sowie der Täterinnen und Täter bilden. Einbezogen werden sollen 250 von Gewalttaten betroffene Frauen und Männer sowie 100 Täterinnen und Täter. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-11 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium der Justiz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[245-F] Limmer, Ruth, Dr. (Bearbeitung); Limmer, Ruth, Dr. (Leitung): Alleinerziehende in der psychosozialen Praxis - Grundlagen der Beratungsarbeit INHALT: Alleinerziehende und ihre Kinder stehen bei der Gestaltung ihrer Lebenssituation zumindest phasenweise vor besonderen Herausforderungen. Zu den zentralen Anforderungen, die sich diesen Familien stellen, zählen u.a.: die Bewältigung der Veränderungen der psycho-

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

137

sozialen Situation, die mit dem Übergang zur Ein-Elternteil-Familie verbunden sind; die Entwicklung eines neuen Selbstverständnisses als Ein-Elternteil-Familie; die Gestaltung der häufig veränderlichen - Beziehungskonstellationen im Verlauf des Alleinerziehens; die Verhinderung einer chronischen Überforderungssituation, die durch die Rollenvielfalt der Lebensform entstehen kann. Vor dem Hintergrund der spezifischen Anforderungen entsteht für Alleinerziehende ein erhöhter Beratungsbedarf. Dementsprechend nutzen sie Angebote psychosozialer Beratungsstellen im Vergleich zu verheiratet-zusammenlebenden Eltern überdurchschnittlich häufig. Neben Beraterinnen und Beratern, die in Alleinerziehendenberatungsstellen ausschließlich Angebote für Eltern in dieser Lebensform bereithalten, bilden Alleinerziehende auch für Erziehungs-, Schwangeren- oder Schuldnerberatungsstellen eine wichtige Zielgruppe. Aufgrund der spezifischen Anforderungen, die mit der Lebenssituation einhergehen, sind für eine qualifizierte Beratungstätigkeit umfassende Kenntnisse über die Lebensform und adäquate Beratungsstrategien erforderlich. Bislang liegen keine einschlägigen Publikationen vor, die Beraterinnen und Berater entsprechend informieren und ihnen umfassende aktuelle Informationen für die Arbeit mit dieser spezifischen Zielgruppe zur Verfügung stellen. Aufbauend auf die 1999 abgeschlossene Verbundstudie "Alleinerziehen - Vielfalt und Dynamik einer Lebensform" (Verbundpartner: ifb, Universität Mainz, Institut Frau und Gesellschaft) soll daher im Rahmen dieses Projektes ein Leitfaden für die psychosoziale Beratung von Alleinerziehenden erstellt werden. Praxisbezug: Dieser Leitfaden stellt wichtige Basisinformationen für die Beratung Alleinerziehender zur Verfügung. Neben der praxisnahen Aufbereitung des aktuellen Kenntnisstandes über Alleinerziehende und deren Kinder werden gemeinsam mit BeraterInnen aus der Praxis Beratungsstandards formuliert sowie anhand typischer Problemkonstellationen Interventionsmöglichkeiten vorgestellt. Diese bieten eine wichtige Hilfestellung für Beraterinnen und Berater in Alleinerziehendenberatungsstellen wie auch für Erziehungs-, Schwangeren- oder Schuldnerberatungsstellen für ihre alltägliche Arbeit. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-09 ENDE: 2002-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-96525-26, e-mail: [email protected])

[246-L] Liu, Guiping: Divorce Risks of Swedish women in first marriages: two cohorts born in 1950 and 1960, (MPIDR Working Paper, 2002-012), Rostock 2002, 18 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-012.pdf; Graue Literatur) INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Scheidungsrisiken in zwei Kohorten schwedischer Frauen (Jahrgänge 1950 und 1960). Das entwickelte Hazard-Modell wird sowohl ohne als auch mit Berücksichtigung unbeobachteter Heterogenität berechnet. Das gefundene Scheidungsmuster entspricht dem, das bereits in anderen Untersuchungen ermittelt wurde. Auf der Basis von Kohortendaten und mit Hilfe einer effizienten Software (aML) lässt sich die zeitliche Struktur der Scheidungsrisiken in erster Ehe ermitteln. Das Modell für die 1950er Kohorte ohne unbeobachtete Heterogenität ergibt Resultate ohne Verzerrungen, während das Modell für die 1960er Kohorte das Basisrisiko überschätzt und offensichtlich einige Koeffizienten unterschätzt. (ICEÜbers)

138

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

[247-L] Lohmann, Henning (Bearbeitung): Unterhaltszahlungen für minderjährige Kinder in Deutschland, (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 228), Stuttgart: Kohlhammer 2002, 177 S., ISBN: 3-17-017995-0 (Standort: UB Bielefeld(361)-IA115U6M6K) INHALT: "Im Auftrag des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat forsa von Juli 2001 bis Juni 2002 das Projekt 'Unterhaltszahlungen für minderjährige Kinder in Deutschland' durchgeführt. Das Projekt betrachtet die Unterhaltssituation von minderjährigen Kindern, deren Eltern nicht zusammen leben und ist als bundesweite Repräsentativbefragung angelegt. Kern des Projekts ist der sogenannte Barunterhalt (im Gegensatz zum Betreuungsunterhalt). Um die Situation möglichst vollständig abzubilden, werden sowohl (Bar-) Unterhaltsberechtigte als auch (Bar-) Unterhaltspflichtige berücksichtigt. Obwohl der Unterhaltsanspruch beim Kind liegt, werden im Folgenden die betreuenden Elternteile vereinfachend als Unterhaltsberechtigte bezeichnet. Das Projekt beschränkt sich nicht auf spezifische Konstellationen. Sowohl die Situation nichtehelicher als auch ehelicher Kinder wird betrachtet. Ziel dieses Projekts ist, das Ausmaß der Fälle, in denen keine oder unregelmäßige Zahlungen erfolgen, und die Gründe für die Zahlung oder Nicht-Zahlung abzuschätzen und darzustellen. Grundlage sind mehrere Teilstudien, in denen sowohl Unterhaltsberechtigte als auch Unterhaltspflichtige zur Festlegung und zur Praxis der Unterhaltszahlungen befragt werden. Dabei steht die Perspektive auf das (Rechts-)Verhältnis zwischen Kindern und Eltern eher im Hintergrund. Probleme mit der Zahlung von Kindesunterhalt sind häufig eng mit einer Trennung oder Scheidung der Eltern verbunden. Obwohl der Gesetzgeber durch das neue Kindschaftsrecht, das am 1.7.1998 in Kraft getreten ist, eheliche und nichteheliche Kinder in Fragen des Unterhalts gleichstellt, ist der Untersuchungsgegenstand trotzdem sehr heterogen. Einerseits unterscheiden sich die Abläufe bei einer Scheidung stark von denen der Trennung in einer nichtehelichen Partnerschaft." (Textauszug)

[248-F] Lohmann, Henning (Leitung): Unterhaltszahlungen für minderjährige Kinder in Deutschland INHALT: Das Projekt betrachtet die Unterhaltssituation von minderjährigen Kindern, deren Eltern nicht zusammenleben. Dargestellt ist die Situation ehelicher sowie nicht-ehelicher Kinder. Ziel des Projekts ist es, das Ausmaß der Fälle, in denen keine oder unregelmäßige Zahlungen erfolgen, und die Gründe für die Zahlung oder Nicht-Zahlung abzuschätzen und darzustellen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) anhand eines strukturierten Fragebogens. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40;). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 3.303; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2002-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH -FORSA(Max-Beer-Str. 2, 10119 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

139

[249-L] Mader, Karin: Ehebruch als Scheidungstatbestand: von den Anfängen staatlicher Ehegesetzgebung zum Eherechts-Änderungsgesetz 1999, (Linzer Schriften zur Frauenforschung, Bd. 21), Linz: Trauner 2002, 221 S., ISBN: 3-85487-417-0 (Standort: BSB München(12)-2002.24365) INHALT: "Die emotional aufgeheizte Diskussion anlässlich der Abschaffung der sogenannten absoluten Scheidungsgründe im Zuge der Eherechtsreform 1999 hat gezeigt, daß der Ehebruchstatbestand eine herausragende Stellung unter den Scheidungsgründen einnimmt. Im Rahmen dieser Untersuchung soll die rechtshistorische Entwicklung des Ehebruchstatbestandes - eingebettet in den Gesamtkontext des jeweiligen Ehescheidungsrechts - bis zu den Wurzeln der staatlichen Ehegesetzgebung unter Joseph 11. zurückverfolgt werden, um die Gründe für seine Sonderstellung näher zu beleuchten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die unterschiedliche Wertigkeit des Ehebruchs des' Mannes und der Frau gelenkt, die sich wie ein roter Faden durch die gesellschaftliche Wirklichkeit der Epochen zieht. Der Weg vom absoluten zum relativen Scheidungsgrund führt ausgehend vom josephinischen Ehepatent des 18. Jahrhunderts über das ABGB 1811 zum nationalsozialistischen Ehegesetz 1938 und endet schließlich mit der eingehenden Erläuterung der durch das Eherechts-Änderungsgesetz 1999 geschaffenen Rechtslage." (Autorenreferat)

[250-L] Peschke, Robert: Zur Pathologie des Sozialstaates: Fehlanreize des Transfersystems, modelliert dargestellt am Beispiel ausgewählter Haushaltsmuster von Ein-Elter-Familien, (Edition Sozialpolitik, Bd. 3), München: Hampp 2002, 80 S., ISBN: 3-87988-677-6 (Standort: UB Wuppertal(468)-05ZZV52643) INHALT: "Die hohen Arbeitslosenzahlen, der rapide Wandel des Altersaufbaus und die sich in Veränderung befindenden Familienstrukturen und sozialen Lebensformen erhöhen einerseits den Bedarf an staatlicher sozialer Sicherung, andererseits verringern sich die Handlungs- und Finanzierungsspielräume des Sozialstaats aufgrund der anhaltenden Strukturprobleme der Wirtschaft stetig. Der Diskurs um die Reform des deutschen Wohlfahrtsstaats und seiner sozialen Sicherungssysteme steht seit längerem ganz oben auf der politischen und sozialwissenschaftlichen Agenda. Die vorliegende Untersuchung diskutiert die Finanzierungskrise des Sozialstaats aus der Perspektive der Sozialökonomie. Im Zentrum der Analyse stehen die durch die sozialpolitische Umverteilung entstehenden ökonomischen Anreizstrukturen für private Haushalte. In Modellrechnungen werden die Einkommens- und Verteilungswirkungen des gegenwärtigen Steuer- und Transfersystems am Beispiel der sozialpolitisch immer bedeutsamer werdenden Gruppe der Alleinerziehenden aufgezeigt. Dabei wird von der Prämisse ausgegangen, dass Haushalte von Ein-Eltern-Familien ihre Entscheidungen (für oder gegen die Aufnahme einer Erwerbsarbeit) als rationale, nutzenmaximierende Akteure treffen. Die Modellanalyse, die mit aktuellen Leistungszahlen der Sozialhilfe durchgeführt wurde, lässt sich als eine Kritik am bestehenden Transfersystem und seinen Fehlanreizen lesen. Alleinerziehende, die an der Aufnahme einer Erwerbstetigkeit interessiert sind und die Beruf und Familie miteinander vereinbaren möchten, werden dabei eher zum Verbleib in der Sozialhilfe motiviert, als für ihre nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt." (Autorenreferat)

140

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

[251-F] Petuya, Begona (Bearbeitung): Handlungsstrategien geschiedener Migrantinnen in der Bundesrepublik Deutschland - Lebensgechichten geschiedener Spanierinnen INHALT: Durch die Analyse der Lebensgeschichte geschiedener spanischer Migrantinnen sollen die drei Theoriefelder Migration, Scheidung, Geschlechterverhältnisse zusammengefügt und die Handlungsstrukturen dieser Frauen in Scheidung und Migration rekonstruiert werden. Die zentrale Fragestellung lautet: Welche Handlungsmuster sind in beiden Prozessen erkennbar? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Arbeit ist methodisch im Rahmen der qualitativen Forschung verortet. Die Befragung der Betroffenen erfolgt im Sinne der von Fritz Schütze entwickelten narrativen Interviews. Die Auswertung findet nach der rekonstruktiven Fallanalyse nach Gabrielle Rosenthal statt. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-SalomonPlatz 5, 12627 Berlin)

[252-L] Saltas-Özcan, Figen: Die Scheidungsfolgen nach türkischem materiellen Recht, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 2, Rechtswissenschaft, Bd. 3426), Frankfurt am Main: P. Lang 2002, 198 S., ISBN: 3-63139531-0 (Standort: UuStB Köln(38)-11V4343) INHALT: "Angesichts der immer größer werdenden Zahl türkischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Deutschland spielt das türkische Scheidungsrecht in der deutschen Gerichtspraxis eine erhebliche Rolle. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Scheidungsfolgen nach türkischem Recht. Dargestellt werden u.a. die güterrechtliche Auseinandersetzung, die Rückgabe von Hochzeitsgeschenken, der materielle sowie immaterielle Schadensersatzanspruch, der Bedürftigkeitsunterhalt sowie die persönlichen Folgen der Scheidung. Anhand der türkischen Rechtslehre sowie der Rechtsprechung des türkischen Kassationsgerichtshofes wird die rechtliche Stellung der Eheleute nach der Scheidung untersucht. Hervorzuheben ist, daß hierbei das zum 01.01.2002 in Kraft getretene neue türkische Zivilgesetzbuch Berücksichtigung finden konnte." (Autorenreferat)

[253-F] Schick, Andreas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bastine, Reiner, Prof.Dr.; Resch, Franz, Prof.Dr. (Betreuung): Selbstwertgefühl und Ängstlichkeit von Scheidungskindern. Determinanten und Zusammenhänge INHALT: In der Arbeit wurde in einem ersten Schritt überprüft, ob 9 bis 13-jährige Scheidungskinder ängstlicher sind als gleich alte Kinder aus strukturell intakten Familien, ob sie ein geringeres Selbstwertgefühl haben, ob sie sich in verschiedenen Kompetenzbereichen unterschiedlich beurteilen und ob sie ein größeres Maß an Verhaltensauffälligkeiten zeigen, als Nicht-Scheidungskinder. Als abhängige Variablen wurden hierfür sowohl Beurteilungen der Eltern als auch Einschätzungen der Kinder verwendet. Den Eltern wurde die deutschsprachige Version der 'Child Behavior Checklist' und die 'Marburger Verhaltenliste' vorgegeben. Die Kinder schätzten verschiedene Kompetenzen und ihr Selbstwertgefühl mit einer adaptierten

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

141

deutschsprachigen Version des 'Self-Perception Profile for Children' ein und beurteilten ihre Ängstlichkeit mit einer modifizierten und stark erweiterten Form der 'General Anxiety Seale for Children'. METHODE: Mittels einfaktorieller Varianzanalysen wurden einige signifikante Unterschiede zwischen Scheidungs- und Nicht-Scheidungskindern gefunden, die auf das größere Maß an Verhaltensauffälligkeiten bei Scheidungskindern verwiesen. Die Scheidungskinder schätzten zudem ihr Verhalten als weniger selbstsicher ein als Kinder aus strukturell intakten Familien. Insgesamt zeigten von den 28 erhobenen Erlebens- und Verhaltensindikatoren 11 statistisch signifikante Unterschiede zu Ungunsten der Scheidungskinder an. Von diesen 11 statistisch signifikanten Unterschieden erwiesen sich letztlich nur die Unterschiede in der von den Eltern beurteilten Kontaktängstlichkeit und im Leistungsverhalten auch als klinisch signifikant. Mittels weiterführender zweifaktorieller Varianzanalysen, bei denen die Effekte der Schulbildung, des Alters und des Geschlechts der Kinder neben dem Trennungs- bzw. Scheidungserleben jeweils als zweiter Faktor kontrolliert wurden, konnte belegt werden, daß diese Variablen wie erwartet kaum Einfluss auf die in der vorliegenden Studie untersuchten Scheidungsverarbeitungsindikatoren der Kinder hatten. Als zentrale Ursachenfaktoren erwiesen sich jedoch die interparentalen Konflikte. Fast alle zwischen Scheidungs- und Nicht-Scheidungskindern gefundenen Unterschiede waren demnach auf die aus der Perspektive der Kinder deutlich destruktiveren Auseinandersetzungen getrennter bzw. geschiedener Eltern zurückzuführen. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt der Studie bestand in der Prüfung eines Pfadmodells zur Vorhersage des Selbstwertgefühls von Scheidungskindern. Die Ergebnisse belegten die zentrale Bedeutung der Kompetenzeinschätzungen für das Selbstwertgefühl der Scheidungskinder. Nur von deren Kompetenzeinschätzungen gingen direkte Effekte auf das Selbstwertgefühl aus. Das Selbstwertgefühl der untersuchten Scheidungskinder war um so größer, je zufriedener sie mit ihrem Aussehen waren, je höher sie ihre schulischen Kompetenzen einschätzten, je selbstsicherer sie waren und je mehr sie von Gleichaltrigen akzeptiert wurden. Scheidungsspezifische und allgemeine soziodemographische Variablen hatten nur indirekte Effekte auf das Selbstwertgefühl der Scheidungskinder, und die von den Kindern eingeschätzten interparentalen Konflikte hatten keine signifikanten Effekte. Als dritter und letzter Aspekt wurde in der eigenen Studie überprüft, ob die von der Terror Management Theorie postulierte Angst-Puffer-Funktion des Selbstwertgefühls auf Scheidungskinder übertragen werden kann. Zur Beantwortung dieser Frage wurde das für das Selbstwertgefühl der Scheidungskinder entwickelte Pfadmodell um die existentielle Ängstlichkeit der Kinder erweitert. Auch diese Modellerweiterung wurde pfadanalytisch untersucht, indem die existentielle Ängstlichkeit der Kinder, operationalisiert über einen Gesamtscore aus den Skalen "Trennungsängstlichkeit" und "Verlustängstlichkeit", sukzessive auf die vorgeordneten Variablen regrediert wurde. Die Ergebnisse zeigten eindrücklich, dass die existentielle Ängstlichkeit von Scheidungskindern weitgehend unabhängig von deren Selbstwertgefühl ist und somit nicht von einer Angst-Puffer-Funktion des Selbstwertgefühls von 9-13jährigen Scheidungskindern ausgegangen werden kann. Möglicherweise zeigen sich jedoch andere Ergebnisse, wenn in zukünftigen Studien auch das State-Selbstwertgefühl von Kindern fokussiert und eine experimentalpsychologische Herangehensweise gewählt wird. VERÖFFENTLICHUNGEN: Renner, G.; Schick, A.: Diagnostik und Therapieplanung bei Leseund Rechtschreibstörungen mit der Kaufman-Assessment Battery for Children. Grundlagen und Fallbeispiele. in: Report Psychologie, 1996, 5-6, S. 409-415.+++Schick, A.; Schmidt, L.R.: Computer-aided setting assessment. in: Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie, 1997, 4, pp. 408-420.+++Schick, A.: Das Selbstwertgefühl von Scheidungskindern. Determinanten und Angst-Puffer-Funktion. Regensburg: Roderer 2000.

142

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

+++Ott, I.; Schick, A.: Faustlos. Ein Curriculum zur Gewaltprävention an Grundschulen. in: Schwierige Kinder, 2000, 21, S. 8-12.+++Cierpka, M. (Hrsg.); Schick, A.; Ott, I.; Schütte, I. (Mitarb.). Faustlos. Ein Curriculum zur Prävention von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten bei Kindern der Klassen 1 bis 3 (Handbuch). Göttingen: Hogrefe 2001.+++ Cierpka, M. (Hrsg.); Schick, A.; Ott, I.; Schütte, I. (Mitarb.). Faustlos. Ein Curriculum zur Prävention von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten bei Kindern der Klassen 1 bis 3 (Anweisungsheft). Göttingen: Hogrefe 2001. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1996-06 ENDE: 2000-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Zitzewitz, Mirjam (Tel. 06221-549191, e-mail: [email protected])

[254-L] Sieder, Reinhard: Von Patriarchen und anderen Vätern: Männer in Familien nach Trennung und Scheidung, in: Gudrun Cyprian, Marianne Heimbach-Steins (Hrsg.): Familienbilder : interdisziplinäre Sondierungen, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 129-154, ISBN: 3-8100-3567-X INHALT: Der Autor geht der Frage nach, was Männer als Väter in Familien und "binuklearen" Familiensystemen leisten, ob und wie Trennung und Scheidung ihre Vaterarbeit reduzieren, zerstören oder intensivieren können und wie diese Prozesse mit "diskursiven Skripts" von Vatersein und Väterlichkeit, von Mannsein und Männlichkeit zusammenhängen. Er stellt ein Fallbeispiel aus einem laufenden Forschungsprojekt vor, das u.a. Mann- und Vaterkarrieren in familialen Systemen über die letzten Jahrzehnte hinweg untersucht. Beschrieben wird der ausgeprägte Lernprozess eines Mannes als Vater seiner Kinder, der von Transitionen auslösenden Ereignissen wie Paarbildungen, Geburten, Trennungen und neuen Bindungen provoziert und von Diskursen orientiert wird. Die Fallanalyse zeigt, dass die gelernten Geschlechtsund Elternrollen in rezenten Gesellschaften auch mehrfach umgelernt werden können, wie die Plastizität, die Gestaltbarkeit und der Variantenreichtum der Praktiken ein und desselben Akteurs verdeutlichen. Je genauer die empirische Beobachtung ist, desto eher wird sie registrieren, dass ein Mann im Laufe seines Lebens in der Regel nicht einen einzigen Typ von Vaterarbeit, Väterlichkeit und Männlichkeit repräsentiert. (ICI2)

[255-L] Sorrosal, Azucena: Soziale Wirksamkeit der Grundrechte, dargestellt am Beispiel der Einelternfamilie, St. Gallen: Dike 2002, XXXVII, 280 S. (Standort: UuStB Köln(38)-12Y9897) INHALT: Ausgehend von der Einelternfamilie in der Schweiz, die in einer sozial schwierigen Lage lebt, wird in der vorliegenden Studie untersucht, welchen Beitrag Grundrechte zur Lösung ihrer Probleme leisten können. Es wird erstens danach gefragt, ob aus Grundrechten unmittelbar individuelle Ansprüche auf Unterstützungsmaßnahmen zur Überwindung von sozial schwierigen Zuständen begründet werden können und ob zweitens weitere Maßnahmen auf gesetzlicher Ebene notwendig sind, welche der besonderen Lebenssituation der Einelternfamilie Rechnung tragen. Dazu werden folgende Hypothesen geprüft: Es entstehen bestimmte soziale Probleme, weil die Betroffenen ihre Grundrechte nicht effektiv ausüben können. In

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

143

diesen Situationen kann es bei mangelnden rechtlichen und tatsächlichen Voraussetzungen zu Beeinträchtigungen bei der Grundrechtsausübung kommen (1). Damit Grundrechte auch in sozial schwierigen Situationen effektiv genutzt werden können, sind teilweise gezielte Maßnahmen als soziale Ergänzungen erforderlich (2). In spezifischen Situationen gewähren Grundrechte einen individuell-konkreten Anspruch auf staatliche Leistungen, die der Überwindung der sozial schwierigen Situation dienen (3). Einige Probleme können durch eine grundrechtskonforme Ausgestaltung der Rahmenbedingungen gelöst oder gelindert werden (4). Als Lösungsansätze zur Verbesserung der Effektivität des Grundrechtsschutzes werden die Erweiterung des Eingriffsbegriffs, die Ausweitung des Schutzbereichs der Grundrechte, das Diskriminierungsverbot, die Gewährung des rechtsgleichen Zugangs zu staatlichen Leistungen, die Grundrechtsverwirklichungsbestimmungen sowie die systematische Auslegung der Grundrechte im Lichte von Sozial- und Staatszielen in der Schweiz diskutiert. (ICI2)

[256-L] Süzen, Talibe: Das Scheidungsverhalten türkischer Migrantinnen der zweiten Generation in der Bundesrepublik: die subjektiven Ursachen und Folgen der Scheidung ; Kulturpendlerinnen, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 379), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 282 S., ISBN: 3-631-50513-2 INHALT: "Diese Arbeit untersucht mittels des hermeneutischen Analyseverfahrens, inwieweit Emanzipationsbestrebungen, veränderte Familienbilder und -formen, die berufliche Situation, das veränderte soziale Umfeld und die ökonomische Unabhängigkeit Migrantinnen der zweiten Generation aus der Türkei in ihrem Entschluss zur Scheidung beeinflusst haben. Den methodischen Ansatz der Studie bildet die Biographieforschung. Zur empirischen Datenerhebung wurde das biographisch-narrative Interview gewählt. Zum einen geht es hier darum, die Wechselwirkungen zwischen Migration, Individualisierung, Modernisierung und dem Scheidungsverhalten der Migrantinnen am Beispiel der Biographien von fünf Frauen zu analysieren. Zum anderen werden die spezifischen biographischen Momente der Ehescheidung, die Konfliktmomente, der wechselwirkende Zusammenhang zwischen Migrationsprozess und Scheidungsverhalten untersucht." (Autorenreferat)

[257-L] Wagner, Michael; Weiß, Bernd: Bilanz der deutschen Scheidungsforschung: Versuch einer Meta-Analyse, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 32/2003, H. 1, S. 29-49 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ziel des Beitrags ist es, die Ergebnisse der deutschen Ehescheidungsforschung mittels einer Meta-Analyse zu bilanzieren. Literaturrecherchen ergaben 42 Publikationen, die zwischen 1987 und 2001 erschienen sind. Auf der Basis von Längsschnittdaten aus sieben Projekten werden Modelle der Ereignisanalyse angewendet, wobei die Scheidungsrate die abhängige Variable darstellt. Insgesamt werden 399 verschiedene Ehescheidungsrisiken untersucht und 3.730 Effekte berichtet. Die Meta-Analyse führt zu drei Ergebnissen. Erstens gibt es einige methodologische Probleme, die noch nicht voll befriedigend gelöst sind. Zweitens wurde bislang keine Theorie vollständig überprüft. Immerhin konnten einige Hypothesen der mikroökonomischen Theorie zum Einfluss des Informationsniveaus der Partner, zu den Suchkosten und den ehespezifischen Investitionen bestätigt werden. Dagegen hängt die soziale

144

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

Homogamie offenbar nicht mit dem Scheidungsrisiko zusammen. Die Bedeutung von alternativen Partnern für die Ehestabilität wurde bislang nicht untersucht. Drittens würde die Scheidungsforschung von einem stärker kumulativen Vorgehen und mehr Replikationen profitieren." (Autorenreferat)

[258-F] Wehner, Karin, Dipl.-Päd.; Lang, Elena, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Nestmann, Frank, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Netzwerke und soziale Unterstützung von Kindern in Heimerziehung. Eine vergleichende empirische Untersuchung INHALT: Erfassung der sozialen Netzwerke und sozialer Unterstützung von Heimkindern im Vergleich zu Netzwerken/ sozialer Unterstützung von Kindern in Pflegefamilien und Kindern ohne Bedarf an Hilfen zur Erziehung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Dresden, Chemnitz, Leipzig METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 80 -geplant-). Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 12 – geplant-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2001-08 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Beratung und Rehabilitation (01062 Dresden) KONTAKT: Wehner, Karin (Tel. 0351-4633-4930, e-mail: [email protected]); Lang, Elena ((Tel. 0351-4633-9050, e-mail: [email protected])

[259-L] Zeman, Krystof: Marital disruption in the Czech Republic: the role of personal characteristics, individuality, and premarital cohabitation, (MPIDR Working Paper, 2002-047), Rostock 2002, 15 S. (Standort: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-047.pdf; Graue Literatur) INHALT: In dem vorliegenden Beitrag wird die event history-Analyse angewendet, um die möglichen Determinanten der ehelichen Trennungen in der Tschechischen Republik zu untersuchen. Der beobachtete Fall bezieht sich auf die Trennung der ersten Ehe. Verwendet werden die 'Fertility and Family Survey'-Daten aus dem Jahr 1997, die die Periode zwischen den siebziger Jahren und den neunziger Jahren umfassen. Wir konzentrieren uns auf persönliche Eigenschaften, auf Individualitätsattribute und auf die Konditionen der Partnerbildung. Wir sind besonders an den Eigenschaften interessiert, die die Entwicklung der Individualität in den frühen Lebensstadien betreffen, wie beispielsweise der Status als Einzelkind, das Miterleben der elterlichen Scheidung, das Alleineleben nach dem Verlassen der elterlichen Wohnung und die Partnerbeziehungen vor der aktuellen Bindung. Darüber hinaus werden unter anderem der Bildungseffekt und der Einfluss von Kindern auf die eheliche Stabilität kontrolliert. Durch die Einführung unbeobachteter Heterogenität in das Modell kontrollieren wir auch unbeobachtete persönliche Eigenschaften und überprüfen die Rolle der Selektion im ehelichen Trennungsprozess. Einige unserer Resultate ähneln den Resultaten, die in westlichen Gesellschaften festgestellt wurden: Elterliche Scheidung und voreheliches Zusammenwohnen

soFid Familienforschung 2003/2 7 Ein-Eltern-Familie, Scheidung

145

sowie die Heirat im jungen Alter und Kinderlosigkeit erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns der Ehe. Außerdem zeigen wir, dass der Status des Einzelkindes und die Unabhängigkeit im frühen Erwachsenenalter ebenfalls die Wahrscheinlichkeit ehelicher Trennung erhöhen. (ICDÜbers)

8 Familienpolitik, Einkommen [260-L] Altgeld, Thomas; Hofrichter, Petra (Hrsg.): Reiches Land - kranke Kinder?: gesundheitliche Folgen von Armut bei Kindern und Jugendlichen, Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2000, 259 S., ISBN: 3-933050-21-9 INHALT: "Die Armutsentwicklung in Deutschland trifft immer mehr Kinder und junge Menschen. Das Aufwachsen in beengtem Wohnraum, Arbeitslosigkeit der Eltern, fehlendes Geld für außerfamiliäre Aktivitäten - dies sind Belastungen, denen sozial benachteiligte Kinder täglich ausgesetzt sind. Entwicklungsrisiken, Risikoverhalten und gesundheitliche Beeinträchtigungen sind oft die Folge. Das gesundheitliche Versorgungssystem ist selten in der Lage, mit sozial benachteiligten und seelisch verletzten Kindern angemessen und helfend umzugehen. ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Praxis befassen sich hier mit den anstehenden Problemen, fragen nach Ursachen und bieten Lösungsmöglichkeiten an." (Autorenreferat)

[261-L] Bäcker, G.: Alterssicherung und Generationengerechtigkeit nach der Rentenreform, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 282-291 INHALT: "Angesichts des demographischen Umbruchs gewinnt die Diskussion an Bedeutung, ob ein umlagefinanziertes Rentenversicherungssystem mit dem Prinzip der Generationengerechtigkeit vereinbar ist. Der Beitrag analysiert die verschiedenen Dimensionen einer 'gerechten' Einkommensverteilung zwischen den sozialstaatlichen Generationen und fragt nach den Auswirkungen der 2001 verabschiedeten Rentenstrukturreform. Im Ergebnis zeigt sich, dass auch der Übergang zu einer kapitalgedeckten privaten Vorsorge stärkere Belastungen der nachrückenden Kohorten nicht vermeiden kann." (Autorenreferat)

[262-L] Bahle, Thomas: Staat, Kirche und Familienpolitik in westeuropäischen Ländern: ein historisch-soziologischer Vergleich, in: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Sonderheft, 2002, H. 33, S. 391-411 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; UuStB Köln(38)-FHM-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel untersucht den Einfluss religiöser Faktoren auf langfristige Entwicklungen der Familienpolitik westeuropäischer Länder. Auf Grundlage der Konfessionsstruktur der Bevölkerung und der gesellschaftspolitischen Funktionen von Staat und Kirche lassen sich

146

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

fünf 'Länderfamilien' der Familienpolitik in Westeuropa identifizieren: die katholischen Länder im westlichen und mittleren Westeuropa (Belgien, Frankreich, Luxemburg, Österreich), die protestantischen skandinavischen Länder (Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen), die religiös gemischten Länder (Schweiz, Niederlande, Deutschland), die katholischen Länder im südlichen und nördlichen Westeuropa (Italien, Spanien, Portugal, Irland) sowie - als Einzelfall innerhalb Europas - das Vereinigte Königreich. Der Beitrag zeigt, dass religiöse Faktoren eine zentrale Rolle im vergleichenden Ansatz der 'Familienähnlichkeiten' spielen und wesentlich zum Verständnis der Entwicklung der Sozialpolitik beitragen, insbesondere im Bereich Familie und soziale Dienste." (Autorenreferat)

[263-L] Beck, Iris: Die Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung und ihrer Familien in Deutschland: soziale und strukturelle Dimensionen, in: Horst Hackauf, Brigitte Seifert, Iris Beck, Wolfgang Jantzen, Peter Mrozynski: Gesundheit und Behinderung im Leben von Kindern und Jugendlichen, München: DJI Verl., 2002, S. 175-315, ISBN: 3-87966-424-2 (Standort: UB Bonn(5)-2002-6569-4) INHALT: Die Expertise versucht, Anknüpfungspunkte für eine Gesamtanalyse der Lage von behinderten Kindern und Jugendlichen zu liefern, in der entlang den Dimensionen von Lebenslagen immer auch Aspekte förderlicher oder erschwerender Bedingungen deutlich werden. Dabei wird der Schwerpunkt auf die soziale Lage im Sinne sozioökonomischer und sozialstruktureller Determinanten gelegt. Als mehrdimensionaler Betrachtungsrahmen dient das Konzept der Lebenslage/Lebensqualität, das jedoch ergänzt wird durch Theorien und ausgewählte Ergebnisse der Sozialisationsforschung, der Forschung zu sozialer Ungleichheit, Alltags- und Belastungsbewältigung und der sozialen Unterstützung, geleitet von einem mehrdimensionalen und finalen Behinderungsbegriff. Mit Blick auf die sozialstrukturellen Aspekte und Rahmenbedingungen, auch auf bestehende Sondereinrichtungen werden soziale Risiken thematisiert, d.h. Desintegrationsrisiken und systembedingte Brüche in den Bildungsverläufen. (ICH)

[264-L] Beck, Marieluise: Migration, in: Recht der Jugend und des Bildungswesens : Zeitschrift für Schule, Berufsbildung und Jugenderziehung, Jg. 50/2002, H. 2, S. 120-126 (Standort: UuStB Köln(38)-EWA Z 0333; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin äußert sich zum Kapitel über Migration im 11. Kinder- und Jugendbericht. Sie hebt die Abwendung der Kommission von der Defizit- und Fürsorgeperspektive hervor. Gleichzeitig fordert sie eine neue, partnerschaftliche Integrationspolitik. Speziell geht sie auf die Dimensionen sozialer Differenzierung, auf die Familie als sozialen Nahraum, auf die Probleme der kulturellen Vielfalt und der kulturellen Praxis sowie auf den Zusammenhang zwischen Migration und Mobilität ein. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie dabei den Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe. (DIPF/Sch.)

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

147

[265-L] Becker, Irene: Familien im Spektrum der Einkommensverteilung: eine Bestandsaufnahme für Deutschland, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 52/2003, H. 1, S. 2-10 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorin unterscheidet innerhalb des familienpolitischen Kontexts zwei Ebenen von "Verteilungsgerechtigkeit" und entsprechend zwei Zielebenen. Zum einen geht es um die Herstellung von oder Annäherung an das Ziel der Bedarfsgerechtigkeit durch einen Ausgleich zwischen Einkommensschichten und insbesondere durch die Vermeidung von Einkommensarmut. Im Hinblick auf diese "vertikale" Verteilungsdimension wird in der aktuellen Diskussion eine "Infantilisierung" von Armut, die sich in deutlich gestiegenen Sozialhilfe- und Armutsquoten von Kindern und Jugendlichen äußert, kritisiert und die These vertreten, dass Kinder "zum Armutsrisiko Nummer eins" in Deutschland geworden seien. Zum anderen ist Familienpolitik auf den "horizontalen" Ausgleich innerhalb von - allen - Einkommensschichten gerichtet mit dem Ziel, die bei gegebenem Einkommen mit zunehmender Familiengröße sinkende Wohlstandsposition durch das Steuer-Transfer-System zu verbessern. Die vertikalen und die horizontalen Verteilungsdimensionen von Familienpolitik konkurrieren um knappe öffentliche Haushaltsmittel. Angesichts knapper Mittel der öffentlichen Haushalte erfordert die vorgeschlagene Zweigleisigkeit von Familienpolitik allerdings vorab eine Abwägung zwischen horizontalen und vertikalen Verteilungszielen. In der Literatur wird teilweise eine Schwerpunktsetzung beim horizontalen Ausgleich befürwortet - so beispielsweise der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen -, teilweise aber auch die Priorität bei der Herstellung von Bedarfsgerechtigkeit gesehen, der z. B. durch die Einführung einer Kindergrundsicherung entsprochen werden kann. (ICA2)

[266-L] Becker, Irene: Frauenerwerbstätigkeit hält Einkommensarmut von Familien in Grenzen, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 71/2002, H. 1, S. 126-145 (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/vierteljahrshefte/docs/papers/v_02_1_10.pdf; UuStB Köln(38)-FHM Haa 00374; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesem Beitrag zur Frage nach dem Ausmaß von Einkommensarmut von Familien stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt. Zum einen ist im Vorfeld von Verteilungsanalysen die Art der Einkommensgewichtung in Mehrpersonenhaushalten zu klären. Nach Abwägung verschiedener Ansätze zur Ableitung einer Äquivalenzskala wurde eine Präferenz für ein institutionell orientiertes Gewichtungsschema, approximiert durch die alte OECD-Skala, begründet. Zum anderen wurde der Einfluss der Frauenerwerbsbeteiligung auf die Einkommenssituation von Familien mit Kindern empirisch untersucht. Von prekären Einkommensverhältnissen und Einkommensarmut sind vor allem Familien mit geringfügig beschäftigter oder nichterwerbstätiger Partnerin sowie Alleinerziehende - Letztere wiederum bei fehlender Erwerbstätigkeit besonders stark - betroffen, wobei in den neuen Ländern die Situation wesentlich brisanter ist als in den alten Ländern. Bei politischen Maßnahmen sollten Erwerbswünsche der Frauen und Bedürfnisse der Familien berücksichtigt werden. Von daher sind Transfers im Rahmen des Familienleistungsausgleichs und die öffentliche Förderung von Kinderbetreuungseinrichtungen nicht als konkurrierende, sondern eher als komplementäre Konzepte zu diskutieren." (Autorenreferat)

148

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

[267-F] Bierschock, Kurt, Dr. (Bearbeitung); Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Praktische Erprobung eines Familienbildungskonzepts INHALT: Der bisherige Forschungsstand lässt erkennen, dass der geringe Grad der Vernetzung von Familienbildungsangeboten eines der wichtigsten Hindernisse für eine bedarfsgerechte Ansprache von Adressaten ist. Dies trägt dazu bei, dass Familienbildungsmaßnahmen überwiegend von Angehörigen der Mittelschicht genutzt werden, d.h. es nehmen vorwiegend Familien mit höherem sozio-ökonomischen Status teil. Damit bleiben jedoch gerade diejenigen Familien unberücksichtigt, für die Entlastung und Förderung besonders wichtig wären. Gegenstand der Untersuchung: Eine Zielsetzung dieses Modellkonzeptes von Familienbildung ist demzufolge, durch Vernetzung und Kooperation der unterschiedlichen Träger, ein bedarfsgerechtes Angebot bereitzustellen. Dieses soll zudem die Kriterien Niederschwelligkeit und Zielgruppenorientierung erfüllen. Vernetzung kann in verschiedenen Formen erfolgen, z.B. durch Kooperation von Einrichtungen eines Trägers oder verschiedener Träger, durch Koordination im Rahmen der Jugendhilfeplanung, Arbeitsgemeinschaften nach SGB VIII u.ä. Dabei sind Hindernisse bislang vor allem für trägerübergreifende Vernetzungsbestreben dokumentiert. Das Modellvorhaben zielt darauf ab, in Kooperation mit Trägern und Einrichtungen der Familienbildung unter besonderer Berücksichtigung des Jugendamtes Möglichkeiten der Vernetzung und Koordination zu optimieren bzw. erarbeiten. Hierzu sollen vor allem Aktivitäten und didaktisch-methodische Vorgehensweisen gestärkt werden, die geeignet sind, Informationen zu verbreiten, das Interesse an Angeboten zu wecken sowie Inhalte attraktiv und verständlich zu transportieren. Als wichtiges Ziel ist daher, zunächst einen Überblick über Angebote und Bedarfe herzustellen. Ausgewählte Ergebnisse: Bislang nehmen an dem Modellprojekt die Jugendämter des Landkreises Würzburg und der Stadt Erlangen teil. Drei Gemeinden aus dem Landkreis Würzburg stehen für den ländlichen Raum und die Problematik kleiner Orte, der städtischen Raum wird durch einen Stadtteil von Erlangen repräsentiert. Unsere gemeinsam mit den Jugendämtern getragene Initiativen, eine Vernetzung aufzubauen, stießen vor Ort bislang zwar auf großes Interesse, allein die zeitlichen Ressourcen für weiteres Engagement waren bei den Angesprochenen eher knapp. In Würzburg konnte dennoch eine gemeinsame Auftaktveranstaltung aller Anbieter von Familienbildung in den Gemeinden durchgeführt werden. Zusätzlich wurde der "Familienwegweiser" erarbeitet. Diese kleine Broschüre informiert über alle Angebote für Familien im Ort. Die Übersicht dient nicht nur der Information der Familien, sondern kann zugleich als Basis für die Abstimmung geplanter Veranstaltungen herangezogen werden. Für das Projekt und den Familienwegweiser wurden von den Kindern der Orte in einem Mal-Wettbewerb ein eigenes Logo erfunden: Parallel dazu wird für den Landkreis eine kleine Broschüre entwickelt, in der Angebote überörtlicher Träger, die von allen Landkreisgemeinden genutzt werden können, vorgestellt werden. Neben diesen Treffen begleitet und unterstützt das Projekt die Bestrebungen des Jugendamtes Erlangen im Rahmen seiner "Kampagne für Erziehung". Mit dieser Initiative soll das Thema Familienfreundlichkeit in die Stadtverwaltung und die Öffentlichkeit getragen werden. In diesem Zusammenhang wurde eine Befragung der Verwaltung bezüglich ihrer Kinder- und Familienfreundlichkeit durchgeführt, an der rund 40 Dienststellen teilgenommen haben. Die Ergebnisse werden demnächst vorliegen. Weiterhin fand eine Auftaktveranstaltung statt, für die das ifb den Fachvortrag und drei Workshops gestaltete (siehe auch wiss. Aktivitäten). Resümee: Die Erfahrungen aus dem Modellkonzept sollen in eine Art Handlungsleitfaden einfließen, der Voraussetzungen, Strategien und Richtlinien der Vernetzung von Familienbildung beschreibt. Er wird aufzeigen, welche Methoden und Gremien sich bewährt haben, aber auch welche Voraussetzungen unabdingbar sind und wo Widerstände zu erwarten sind.

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

149

METHODE: Methodik: Das Forschungsprojekt soll durch die Begleitung von Modellvorhaben die Realisierung von Vernetzungsstrategien beobachten und diese evaluieren. Die Durchführung dieses Projektes erfolgt in enger Kooperation mit örtlichen Trägern (Jugendämter, Einrichtungen). Gemeinsam wird versucht, möglichst alle relevanten Anbieter zur Kooperation zu bewegen. Diese soll münden in konkrete gemeinsame Angebote und auch in eine Optimierung des gesamten Angebotes durch gegenseitige Abstimmung und Erweiterung um neue Bedarfe, Zielgruppen oder Aktivitäten. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-07 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0951-96525-24)

[268-L] Blum, Ursula: Sozialpädagogische Familienhilfe: intensivste Form der ambulanten Erziehungshilfen, in: Statistik in Sachsen : Fachzeitschrift für Statistik des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen, Jg. 8/2002, H. 1-2, S. 48-50 INHALT: "Mit dem In-Kraft-Treten des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) zum 1. Januar 1991 wurde die sozialpädagogische Familienhilfe als Hilfe zur Erziehung neu eingeführt. Diese Hilfe ist die intensivste ambulante Erziehungshilfe im Rahmen der Jugendhilfe. Sie soll einer möglichen Unterbringung der in den Familien betreuten Kinder außerhalb des Elternhauses vorbeugen. Im folgenden Beitrag wird die sozialpädagogische Familienhilfe sowohl in ihrer Entwicklung seit 1991 dargestellt, als auch der im Jahr 2000 in Sachsen erreichte Stand." (Autorenreferat)

[269-L] Blüml, Herbert; Helming, Elisabeth; Lillig, Susanna: Familiäre Bereitschaftsbetreuung - Erfahrungen und Perspektiven: Krisenintervention bei Kindeswohlgefährdung, in: DJI Bulletin, 2003, H. 62, S. 4-7 (Standort: http://cgi.dji.de/cgibin/bulladmin/panel.php?sprache=D&demand=bull62_d&dex=/pages/bulletins/d_bull_d/bull62_d/ bull62_4.htm) INHALT: "Wenn ein Kind erheblich gefährdet ist hinsichtlich seiner Gesundheit und seines Lebens, ist das örtliche Jugendamt zum Handeln verpflichtet. Soweit die Eltern nicht in der Lage scheinen, diese Gefährdung abzuwenden, wird das Kind in Obhut genommen und bis zur Entscheidung über den weiteren Verbleib in einer geeigneten Betreuung untergebracht. Familiäre Bereitschaftsbetreuung stellt eine Alternative zur Notaufnahme in Heimgruppen dar. Hier können die Kinder in einem familiären Rahmen eine individuelle Betreuung erfahren. In dem DJI-Projekt 'Bereitschaftspflege - Familiäre Bereitschaftsbetreuung (FBB)' wurden Erfahrungen von Eltern, den aufnehmenden Familien und Fachkräften der Jugendhilfe mit dieser Hilfeform untersucht sowie Empfehlungen für die Weiterentwicklung fachlicher und organisatorischer Standards erarbeitet." (Autorenreferat)

150

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

[270-L] Borsche, Sven: Umbrüche in der Interessenpolitik für Kinder, in: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff, Thomas Olk (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat : gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 395-418, ISBN: 3-593-37021-2 INHALT: Der Verfasser setzt sich mit der Frage auseinander, was mit einer kinderorientierten Perspektive in der Sozialpolitik gemeint ist. Er gibt einen Überblick über politische, rechtliche, organisatorische und institutionelle Entwicklungen auf dem Gebiet einer Sozialpolitik für Kinder seit Mitte der 1970er Jahre, der zeigt, dass hier vom fortschreitenden Prozess einer Sozialpolitik für Kinder gesprochen werden kann (Geburtenregelung, elterliche Sorge, Kinderrechtskonvention, Kinder- und Jugendhilfegesetz, Familienlastenausgleich u.a.). Vor diesem Hintergrund werden aktuelle Schwerpunkt einer solchen Interessenpolitik benannt: Gleichwertigkeit von Kindern, politische Partizipation, Kultur des Aufwachsens. Der Verfasser plädiert abschließend dafür, mit dem Respekt vor Kindern ernst zu machen. (ICE2)

[271-L] Borsche, Sven: Politik für Kinder - Politik mit Kindern: gesetzliche und politische Rahmenbedingungen einer Kinder- und Jugendhilfe sowie Familienpolitik an der Schwelle ins neue Jahrtausend, in: Karl-Christoph Lingelbach, Hasko Zimmer (Red.): Jahrbuch für Pädagogik 1999 : das Jahrhundert des Kindes?, Frankfurt am Main: P. Lang, 2000, S. 319-341, ISBN: 3-631-35311-1 (Standort: UB Augsburg(384)-72DB4100L755) INHALT: "Der erste Teil der Themenstellung 'Politik für Kinder - Politik mit Kindern' ... spiegelt den Umstand wider, dass in den vergangenen Jahren verstärkt 'kinderpolitische Forderungen', 'kinderpolitische Thesen' oder 'kinderpolitische Programme' erstellt worden sind, ohne dass sie in der Sache immer etwa von einer Jugendpolitik einerseits oder von einer Umwelt- und Gesundheitspolitik andererseits deutlich abzugrenzen gewesen wären. Für den zweiten Teil der Themenstellung 'Gesetzliche und politische Rahmenbedingungen einer Kinder- und Jugendhilfe sowie Familienpolitik an der Schwelle ins neue Jahrtausend' ist zum einen festzuhalten, dass Kinder nicht nur von der Kinder- und Jugendhilfe sowie von der Familienpolitik ... betroffen sind, sondern dass es auch noch andere Politikbereiche gibt, die sich auf ihr Aufwachsen auswirken. Von daher nenne der Autor seinen dritten Teil auch generell 'Herausforderungen an politische und gesetzliche Rahmenbedingungen'. Er betrachtet es als nahe liegend, den Blick zurückzuwerfen, ob wir ein 'Jahrhundert des Kindes' hinter uns haben, oder zu schauen, was sich in den kommenden Jahren bezüglich der Akzente einer Politik für Kinder ergeben müsste und könnte." (Textauszug)

[272-L] Bühler-Niederberger, Doris: Der Wert der Kinder - die Rechenregeln der Politik, in: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff, Thomas Olk (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat : gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 183-209, ISBN: 3-593-37021-2 INHALT: Die Verfasserin zeigt, dass der "Wert der Kinder" gesellschaftlich in Abhängigkeit von Mentalitäten sowie wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen bestimmt wird. Sie illustriert am Beispiel der familienpolitischen Debatte um Kindergeld und Kinderfreibetrag in der Bundesrepublik Deutschland der 1990er Jahre, wie entsprechende Bewertungsregeln ge-

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

151

sellschaftlich-politisch festgelegt werden. Die Begründung und Abwehr finanzieller Forderungen erfolgte mit Argumentationslinien, die - je nach politischer Ausrichtung - einerseits "das nützliche Kind", andererseits "das bedürftige Kind" als Leitbild in den Mittelpunkt stellten. (ICE2)

[273-L] Daumueller, Rosemarie: "Das bisschen Haushalt ...": Armutsprävention und Milderung defizitärer Lebenslagen durch Stärkung von Haushaltsführungskompetenzen, in: Blätter der Wohlfahrtspflege : Deutsche Zeitschrift für Sozialarbeit, Jg. 149/2002, H. 2, S. 54-58 (Standort: UuStB Köln(38)-XG312; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Lebensbedingungen von Menschen werden entscheidend sowohl von ihrer wirtschaftlichen Lage als auch von ihren eigenen Fähigkeiten zur Alltags- und Lebensbewältigung bestimmt. So prägt Haushaltsführung in hohem Masse die Lebensqualität aller Mitglieder eines Haushaltes. In der Stärkung von Haushalts- und Familienkompetenzen sieht die Autorin deshalb eine wichtige präventive Massnahme zur Verhinderung von Armut bzw. eine geeignete Intervention zur nachhaltigen Verbesserung von Unterversorgungslagen. (DJI/Sd)

[274-L] Engelbert, Angelika; Kaufmann, Franz-Xaver: Der Wohlfahrtsstaat und seine Kinder: Bedingungen der Produktion von Humanvermögen, in: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff, Thomas Olk (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat : gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 59-94, ISBN: 3-593-37021-2 INHALT: Ausgangspunkt der Überlegungen ist eine zweifache Perspektive auf das Verhältnis des Wohlfahrtsstaates zu seinen Kindern. Zum einen geht es dabei um kollektive Nützlichkeit von Kindern und um Bestrebungen im Rahmen einer Politik der Nachwuchssicherung, zum anderen steht die wohlfahrtsstaatliche Verantwortung für die Zielgruppe der Kinder und für ihre individuelle Wohlfahrt im Rahmen einer Kinderwohlfahrtspolitik im Mittelpunkt. Die Verfasser arbeiten die Bedingungen wohlfahrtsstaatlicher Produktion von Humanvermögen heraus und zeigen, dass die Wohlfahrt von Kindern nicht allein über die staatliche Bereitstellung von Geld- und Dienstleistungen gewährleistet werden kann. Die Erbringung von Wohlfahrt wird aus einer produktivistischen Perspektive als eine zentrale gesellschaftliche Investition in das zukünftige Humankapital betrachtet. Als heuristischer Rahmen wird eine Systematisierung familialer koproduktiver Leistungen entwickelt, mittels derer die einzelnen relevanten Bereiche der Rahmung moderner Kindheit (Kinderrechte, monetäre Leistungen, Dienstleistungen) analysiert werden können. Das Ergebnis ist das Konzept einer Kinderwohlfahrtspolitik, mit dessen Hilfe das komplexe Zusammenwirken unterschiedlicher Instanzen und Akteure der Wohlfahrtsproduktion für Kinder erfasst werden kann. (ICE2)

[275-L] Erler, Gisela Anna: Flexible Eltern - flexible Kinder?: neue Wege einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 12/2002, H. 3, S. 32-36 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

152

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

INHALT: "Die Gründerin und Geschäftsführerin der pme Familienservice GmbH berichtet über bundesweit bereitgestellte neue Angebote für Kinder von acht Wochen bis zwölf Jahren mit besonderen Betreuungsbedarfen. Diese 'Back-Up-Betreuung', die in den USA weit verbreitet ist und sich dort bereits schon auf Nachtschicht-Betreuung erstreckt, wird angeboten z.B. bei Erkrankung der Mutter, Schließung eines Kindergartens, bei heftigen Arbeitsanfällen der Eltern und trifft bei Betrieben wie Eltern auch in Deutschland zunehmend auf große Nachfrage. Aus betrieblicher Sicht handelt es sich dabei um kostensparende, aber auch loyalitätsbildende Maßnahmen. Die Autorin prüft die aus pädagogischen und familienpolitischen Fachkreisen vorgebrachten Vorbehalte gegenüber diesen flexiblen Angeboten und zeigt entlang von Praxisbeispielen die mentalen und strukturellen Voraussetzungen für eine gelingende 'Flexicurity' für Kinder auf." (Autorenreferat)

[276-L] FamilienMediation: ihre gesetzliche Verankerung durch Wissenschaft und Politik, (Protokolldienst / Evangelische Akademie Bad Boll, 6/03), (Tagung "FamilienMEDIATION - ihre gesetzliche Verankerung durch Wissenschaft und Politik", 2002, Bad Boll), Bad Boll 2003, 192 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030106614; Graue Literatur) INHALT: "In der Regierungserklärung vom 29.10.2002 heißt es, dass das Gesetz über die Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit reformiert, das familiengerichtliche Verfahren neu geordnet und das Rechtsberatungsgesetz von 1935 den gesellschaftlichen Bedingungen angepasst werden soll. Diese Themen haben auch mit der gesetzlichen Verankerung der Familienmediation zu tun. Das wird besonders deutlich in dem vom Bundesjustizministerium erarbeiteten Problemkatalog als Grundlage für die Neugestaltung der Freiwilligen Gerichtsbarkeit. In diesem Katalog werden konkrete Überlegungen angestellt, die Familienmediation gesetzlich abzusichern. Hinzu kommt: Unmittelbar vor der Tagung, am 19.04.2002, hat die EU-Kommission an alle Mitgliedstaaten der EU ein 'Grünbuch über alternative Verfahren zur Streitbeilegung im Zivil- und Handelsrecht' zur Stellungnahme übersandt. Familienmediation - europaweit beispielgebend für Mediation auch auf anderen Konfliktfeldern - nimmt in dem Fragenkatalog für eine zukünftige gesetzliche Gestaltung eine herausragende Stellung ein. So wird sich der Gesetzgeber in dieser Legislaturperiode intensiv mit der gesetzlichen Verankerung der Familienmediation auseinandersetzen. Das Tagungsprotokoll hat damit an Aktualität gewonnen." (Textauszug). Aus dem Inhalt: Stephan Breidenbach: Gesetzgebung I - Mediation als Teil einer Streitbehandlungslehre. Die Verfahrensverhandlung. Richter/in als Fallmanager/in (11-19); Christian Wolf: Gesetzgebung II - Information, Hinweise, Aussetzung des Verfahrens. MediatorInnen in der gerichtsnahen Mediation (30-48); Reinhard Wiesner: Gesetzgebung III - Mediation als Regelangebot erzieherischer Hilfe in Trennungs- und Scheidungssituationen (59-68); Bernhard Haffke: Gesetzgebung IV - Multiprofessionelle Ausübung und Vernetzung der Mediation. Einschränkungen durch das Rechtsberatungsgesetz? Welche gesetzlichen Regelungen erscheinen notwendig/ sinnvoll? (78-90); Rembert Brieske: Gesetzgebung V - Staatliche Kostenübernahme: "Mediationskostenhilfe"? (99-105); Rainer Bastine: Forschung - Was leistet die Familienmediation in der Praxis? Empirische Evaluation der Familienmediation (116-127); Roland Proksch: Wesentliche Ergebnisse der Begleitforschung zur Umsetzung der Neuregelungen zur Reform des Kindschaftsrechts. Empfehlen die Forschungen zur Kindschaftsrechtsreform gesetzliche Neuregelungen zur Familienmediation, ggf. welche? (128-142); Kalle de Witt: "Schlichten statt Richten": das Mediationsmodell Niedersachsen (151-153); Die innovative Kraft der Mediation. Impulse aus dem Tagungsverlauf

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

153

für das Podium (157-162); FamilienMEDIATION im Spannungsfeld von Innovation und gesetzlicher Regelung. Podiumsdiskussion (163-180).

[277-L] Fauth-Herkner, Angela: Familienbewusstsein als Wettbewerbsvorteil, in: Personalwirtschaft : Magazin für Human Resources, Jg. 28/2001, H. 10, S. 18-26 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM-XG2681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Immer mehr Unternehmen realisieren, dass es nicht nur ein finanzieller Verlust ist, wenn ein gut eingearbeiteter Angestellter nach der Familienphase nicht mehr wieder kommt. Die Unternehmensberatung Fauth-Herkner & Partner hat das Audit Beruf & Familie entwickelt, um Firmen bei der Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik zu helfen." (Autorenreferat)

[278-F] Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung): Bedarf an Dienstleistungen für Haushalte INHALT: Das Forschungsinteresse richtet sich auf die Neuformierung der Arbeitsteilung zwischen 1. unentgeltlicher Haus- und Familienarbeit, 2. wohlfahrtsstaatlich verfassten sozialen Diensten sowie 3. marktvermittelten Dienstleistungen für Haushalte. Die bereits in Ansätzen beobachtbare Neu-Schneidung der Beziehung zwischen Wohlfahrtsstaat, Markt und Haushalt geht auf die tiefgreifende Modernisierung der Lebensführung - insbesondere von Frauen und den sozialen Wandel der Familie sowie auf die Alterung der Bevölkerung zurück. Untersucht werden die kulturellen und sozialen Bedingungen der Inanspruchnahme von Dienstleistungen für Haushalte in verschiedenen europäischen Ländern. Im Zentrum stehen dabei historisch gewachsene und im Alltagsleben verankerte Institutionalisierungen von öffentlichen und privaten Sphären (private Kindheit, Familienernährerehe) sowie kulturell spezifische Deutungsmuster zur 'richtigen' gemeinschaftlichen Lebensführung und zum privaten Charakter der Sorge für Andere. Projekt im Rahmen eines Forschungsnetzwerkes. GEOGRAPHISCHER RAUM: West-Europa METHODE: Bezug auf den vergleichenden Ansatz des Wohlfahrtsregimes; Bezug auf den Ansatz des Geschlechtervertrags bzw. des Geschlechterarrangements; hermeneutische Untersuchung länderspezifischer Kulturmuster zur Abgrenzung des privaten Lebensbereichs DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (geplant). VERÖFFENTLICHUNGEN: Gather, Claudia; Geissler, Birgit; Rerrich, Maria S. (Hrsg.): Weltmarkt Privathaushalt. Bezahlte Haushaltsarbeit im globalen Wandel. Forum Frauenforschung, 15. Münster: Westfälisches Dampfboot 2002.+++Geissler, Birgit: Die (Un-)Abhängigkeit in der Ehe und das Bürgerrecht auf care. Überlegungen zur gender-Gerechtigkeit im Wohlfahrtsstaat. in: Gottschall, Karin; Pfau-Effinger, Birgit (Hrsg.): Zukunft der Arbeit und Geschlecht. Diskurse, Entwicklungspfade und Reformoptionen im internationalen Vergleich. Opladen: Leske und Budrich 2002.+++Geissler, Birgit: Weibliche Lebensführung und Erwerbsverlauf - ein lebenslauf-theoretischer Beitrag zur Analyse der Frauenarbeit. in: Geissler, Birgit; Maier, Friederike; Pfau-Effinger, Birgit (Hrsg.): FrauenArbeitsMarkt. Der Beitrag der Frauenforschung zur sozio-ökonomischen Theorieentwicklung. Berlin: edition sigma 1998. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

154

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 05 Arbeit und Organisation (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[279-L] Grabka, Markus M.; Kirner, Ellen: Einkommen von Haushalten mit Kindern: finanzielle Förderung auf erste Lebensjahre konzentrieren, in: Wochenbericht / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 69/2002, Nr. 32, S. 527-536 (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/wochenberichte/docs/02-321.html; UuStB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die geringe Geburtenrate in Deutschland wird die künftige gesellschaftliche und gesamtwirtschaftliche Entwicklung erheblich beeinflussen. Damit rückt auch die ökonomische Situation der Familienhaushalte in das Interesse der Öffentlichkeit. Immer häufiger wird gefordert - gestützt auf Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts -, Familien mehr und besser als heute mit staatlichen Maßnahmen finanziell zu fördern. Die neuesten Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen für das Jahr 2000, dass Haushalten mit jüngeren Kindern nach wie vor ein viel geringeres Einkommen zur Verfügung steht als kinderlosen Haushalten. Familienhaushalte - insbesondere die der Alleinerziehenden - sind finanziell umso schlechter gestellt, je jünger die Kinder sind. Will man aus verteilungs- und familienpolitischen Gründen diesen Einkommensrückstand verringern, sollten Eltern in der Phase des höchsten Zeitaufwands für die Betreuung und Erziehung der Kinder finanziell stärker als heute entlastet werden. Zugleich ist der Ausbau institutioneller Kinderbetreuung bereits im Kleinkindalter notwendig. Für Vorschul- und Schulkinder - und deren Mütter - sind ohnehin bedarfsgerechte Kindertageseinrichtungen wichtiger als ein Ausbau der finanziellen Förderung." (Autorenreferat)

[280-L] Hauser, Richard; Stein, Holger: Die Vermögensverteilung und die Reform der gesetzlichen Rentenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland, (Arbeitspapier / EVS-Projekt "Personelle Einkommens- und Vermögensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland", Nr. 27), Frankfurt am Main 2001, 19 S. (Standort: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/hauser/EVS_WP27_deutsch.doc ; http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/hauser/EVS_WP27_englisch.doc; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht das Vermögen privater Haushalte in Deutschland und die Veränderungen im Kontext der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) unter besonderer Berücksichtigung von Familien mit Kindern. Die Struktur der GRV in der Bundesrepublik Deutschland ist grundsätzlich geändert worden. Die Bundesregierung hat die Einführung einer zusätzlichen privaten Alterssicherung auf freiwilliger Basis beschlossen. Hierdurch soll ein Kapitalstock gebildet werden, der die Leistungen der GRV ergänzt. Zur Förderung dieser Systemänderung der Alterssicherung werden umfangreiche fiskalische Unterstützungsmaßnahmen eingeführt. In dem vorliegenden Beitrag wird zunächst untersucht, inwieweit Familien mit Kindern in den letzten zehn Jahren in Deutschland in der Lage waren, privates Vermögen aufzubauen. Im dritten Abschnitt werden die beabsichtigten Änderungen des Systems der gesetzlichen Rentenversicherung in den Grundzügen dargestellt, und es wird ein Überblick über die geplanten fiskalischen Fördermaßnahmen gegeben. Im abschließenden vierten Ab-

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

155

schnitt wird eine Bewertung der Änderungen vor allem in Bezug auf die Situation von Familien durchgeführt. (ICD)

[281-L] Hauser, Richard: Armut von Familien, in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahreshefte zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 32/2001, H. 4, S. 31-48 (Standort: UuStB Köln(38)-XG1981; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der von der Bundesregierung vorgelegte Armuts- und Reichtumsbericht kann als Grundlage für die von der Europaeischen Union geforderten National Action Plans for Social Inclusion gelten, die im Vergleich eine jährliche Überprüfung der jeweils veränderten Einkommensverteilung verlangen. Diese Fortschreibung kann politische Einflüsse auf nötige Massnahmen im Rahmen der Sozialhilfe initiieren; sie impliziert auch Möglichkeiten zur Verbesserung der Schwachstellen der Berichtserstattung selbst. Der Autor geht in seinem überarbeiteten Vortrag zu Armut auf kritische Äusserungen und Unterlassungen im Kapitel "Lebenslagen von Familien und Kindern" ein. Da zu bereits geleisteten Massnahmen zur "Stärkung von Familien", nicht jedoch zu geplanten und nötigen sozialpolitischen Optionen mehr geschrieben wurde, stellt der Autor eigene Überlegungen an. (DJI/EL)

[282-L] Hersch, Joni; Stratton, Leslie S.: Household specialization and the male marriage wage premium, in: Industrial and labor relations review, Vol. 54/2000, No. 1, S. 78-94 INHALT: Die empirische Forschung hat durchgehend bewiesen, dass verheiratete Männer im Schnitt ein höheres Einkommen haben als unverheiratete Männer in ähnlicher beruflicher Stellung. Die übliche These zur Erklärung dieses Musters besagt, dass die Heirat einem Ehepartner die Spezialisierung in der Marktproduktion erlaubt und dem anderen dagegen die Spezialisierung in der Produktion daheim, woraus sich ergibt, dass dem Ersteren, gewöhnlich dem Ehemann, die Aneignung von marktspezifischem Humankapital gewährleistet ist, und damit ein höherer Verdienst. Diese These wird anhand von Paneldaten aus der Nationalen Familien- und Haushaltsbefragung untersucht. Die Daten besagen, dass verheiratete Männer buchstäblich gleich viel Zeit für Haushaltsproduktion aufwenden wie nicht verheiratete, wenn auch für andere Formen der Hausarbeit. Schätzungen aus einer Lohngleichung mit fixen Wirkungen verdeutlichen, dass die Einkommenshöhe bei verheirateten Männern im wesentlichen in keinem Zusammenhang mit der Frage der Aktivitäten im Heimbereich stehen. In der vorliegenden Stichprobe zumindest hatte die Frage der Haushaltsspezialisierung keinen Ausschlag auf das höhere Einkommen bei verheirateten Männern. (ICCÜBERS)

[283-L] Hofe, Gerhard: Mehr Väter in die Elternzeit?, in: Personalwirtschaft : Magazin für Human Resources, Jg. 28/2001, H. 10, S. 34-38 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM-XG2681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Philosophie des neuen Bundeserziehungsgeldgesetzes (BerzGG) lautet: Weg vom Mutter-Kind-Programm hin zur stärkeren Einbeziehung von Vätern in die Erziehungsarbeit:

156

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

1999 lag der Anteil der Väter an den Erziehungsurlaubern bei nur 1,9 Prozent. Tipps und Beispiele erläutern Spielräume und Möglichkeiten zur Umsetzung der Novelle in die Praxis." (IAB2)

[284-L] Huster, Ernst-Ulrich: Kinderarmut in Deutschland: zentrale Ergebnisse der AWO/ISS-Studie "Gute Kindheit Schlechte Kindheit?", in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 52/2003, H. 1, S. 10-17 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag rekapituliert die Ergebnisse der im Auftrag des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS) in Frankfurt/M. erstellten Studie zu "Armut und Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland", die nach einem kindgemäßen bzw. auf die Lebenslage der Kinder zielenden Armutsbegriff fragt. Der familiäre Zusammenhang wird berücksichtigt, aber um den zentralen Aspekt erweitert, was unter Armutsbedingungen beim Kind konkret ankommt und wie die Entwicklungs- und Teilhabechancen der betroffenen Kinder aussehen. Damit unterscheidet er sich von der traditionellen, eingangs zitierten Vorgehensweise, Kinder lediglich als Teil oder Unterproblem familiärer Armut zu begreifen. Mit ihrem Ansatz geht diese Studie über bisherige Armutsstudien und deren interpretierende Schlussfolgerungen - wie etwa auch die bisherigen nationalen Armutsberichte - hinaus, indem sie den empirisch sehr knappen Wissensstand über Kinderarmut durch die Erhebung neuer empirischer Daten erweitert. Dabei beschränken sich die Autorinnen und Autoren nicht nur auf die finanzielle bzw. materielle Lebenslage der Kinder, sondern beziehen auch andere Elemente der Lebenslage von Kindern mit ein, die sich aus Grundversorgung, Gesundheitsstatus, Wohnen, Sozial-, Sprach-, Spiel- und Arbeitsverhalten ergeben. (ICA2)

[285-L] Jaich, Roman: Finanzierung der Kindertagesbetreuung in Deutschland: Gutachten im Rahmen des Projektes "Familienunterstützende Kinderbetreuungsangebote" des DJI, München, III, 77 S. (Standort: http://www.dji.de/bibs/42_1459FamunterstExpertise.pdf; Graue Literatur) INHALT: In den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen werden zur Zeit neue Finanzierungskonzepte diskutiert, denen eine positive Lenkungsfunktion unterstellt wird, von denen also erwartet wird, dass bei gleicher Ressourcenausstattung ein besser an den Bedürfnissen der Betroffenen angepasstes Angebot realisiert werden kann. Diese Zielvorgabe soll durch die Einführung von Wettbewerb erreicht werden. Das Gutachten untersucht nun, mit welchen Auswirkungen bei der Einführung von Wettbewerb im Bereich der Kindertagesstätten zu rechnen ist. Kindertageseinrichtungen haben eine gesetzlich verankerte Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsfunktion sowie eine familien- und bevölkerungspolitische Funktion, die es in Anbetracht der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu wahren gilt. In einem ersten Schritt werden zunächst die Perspektiven von Bund, Ländern, Gemeinden, Eltern und Gesellschaft insgesamt hinsichtlich der Kindertagesbetreuung aufgezeigt. Im Anschluss werden die jeweiligen Landesgesetze und einschlägige Regelungen dargestellt. Dazu zählen Verordnungen zu Finanzierung, Bedarfsplanung und Betreuungsangebot von Kindertageseinrichtungen für jedes einzelne Bundesland. In diesem Zusammenhang werden auch Vorschulen und

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

157

Ganztagsschulen als Alternative zu Kindertageseinrichtungen genannt. Daran knüpft eine Analyse und Bewertung der verschiedenen Finanzierungsmodelle an. Das Gutachten schließt mit einer generellen Einschätzung der Autoren. Danach wird sich die Wettbewerbssteuerung im Kindertagesstättenbereich voraussichtlich als ineffizient erweisen und Chancengleichheit nicht gewährleisten. Eine bedarfsorientierte öffentliche Förderung verbunden mit einer Bedarfsplanung kann Chancengleichheit besser gewährleisten, fördert ein vielfältiges Angebot und dezentrale Lösungen, und sie kann sowohl bedarfsgerechter als auch effizienter sein. Sinnvoll ist es daher, das Instrument der Bedarfsplanung weiterzuentwickeln. (ICG2)

[286-L] Jenkins, Stephen P.; Schluter, Christian: The effect of family income during childhood on later-life attainment: evidence from Germany, (DIW Diskussionspapiere, 317), Berlin 2002, 28 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp317.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser untersuchen den Einfluss des Familieneinkommens in der Kindheit auf die Wahl der weiterführenden Schule. Diese Wahl stellt einen guten Indikator für den späteren sozioökonomischen Status der Kinder dar. Im Gegensatz zu verschiedenen Untersuchungen für die USA zeigt sich, dass das Familieneinkommen in der späten Kindheit wichtiger ist als das in der frühen Kindheit, wobei die Einkommenseffekte in armen Haushalten - ceteris paribus - sich nicht von denen in reichen Haushalten unterscheiden. Für deutschstämmige Kinder sind diese Effekte klein, für Kinder ausländischer Arbeitnehmer sind sie nicht existent. Einkommenseffekte sind auch im Vergleich zum Bildungsniveau der Eltern oder zu den institutionellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Bundeslandes gering. (ICEÜbers)

[287-L] John, Birgit; Stutzer, Erich: Erwerbsverhalten und soziale Struktur von Erziehungsurlauberinnen, (2. Nutzerkonferenz "Forschung mit dem Mikrozensus: Analysen zur Sozialstruktur und zum Arbeitsmarkt", 2000, Mannheim), Mannheim 2000, 22 S. (Standort: http://www.gesis.org/Dauerbeobachtung/Mikrodaten/documents/Veranstaltungen/Nutzerkonferenz 2000/paper/text_stutzer.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Der 1986 in Deutschland eingeführte Erziehungsurlaub stellt ein wichtiges Instrument der staatlichen Familienpolitik dar. Dennoch existieren bislang kaum empirisch gestützte Kenntnisse zur Inanspruchnahme des Erziehungsurlaubs, zu den Auswirkungen auf die Erwerbsverläufe und der Akzeptanz des Instruments bei Eltern und Unternehmen. Der Vortrag zeigt, welche Aussagen auf der Grundlage des Mikrozensus und des Sozio-oekonomischen Panels möglich sind und welche Vorzüge und Schwachstellen jeweils bestehen. Angesprochen werden neben der Inanspruchnahme des Erziehungsurlaubs auch die soziale Struktur von Erziehungsurlauberinnen sowie ihre Erwerbsbiographie. So kann z.B. mit Hilfe des Mikrozensus die Entwicklung der aktiven und passiven Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern mit Kindern unter drei Jahren ausgewiesen werden. Das Sozio-oekonomische Panel bietet über die Auswertung von Lebensläufen die Möglichkeit, Fragen nach der Dauer des Erziehungsurlaubs oder nach den Folgen für die Berufsbiographie zu beantworten. Die Interpretation erfolgt vor dem Hintergrund der jeweils gültigen Regelungen des Bundeserziehungsgeldgesetzes. Dabei werden Abweichungen zwischen den alten und neuen Bundesländern e-

158

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

benso aufgezeigt wie die Auswirkungen eines zusätzlichen Landeserziehungsgeldes." (Autorenreferat)

[288-L] Kaiser, Claudia: Ernährungsweisen von Familien mit Kindern in Armut: eine qualitative Studie zur Bedeutung und Erweiterung des Konzepts der Ernährungsarmut, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2001, VIII, 152 S., ISBN: 3-89821-170-3 (Standort: THB Aachen(82)-Le9150) INHALT: "Mitglieder unterer sozialer Schichten weisen höhere Morbiditäts- und Mortalitätsraten auf als Mitglieder höherer sozialer Schichten. Auch ernährungsabhängige Krankheiten kommen in den unteren Schichten häufiger vor. Claudia Kaiser bietet in ihrem Buch einen ausführlichen Überblick über die Zusammenhänge zwischen Armut und erhöhter Gesundheitsgefährdung bzw. Krankheit, wobei die Formen und Funktionen des Ernährungsverhaltens in Abhängigkeit von der sozialen Lage und die damit verbunden Auswirkungen auf das gesundheitliche Befinden von speziellem Interesse sind. Hierzu beleuchtet sie sowohl das von deutschen Fachexperten erarbeitete Konzept der Ernährungsarmut als auch das aus der USamerikanischen Forschung stammende Konzept der food insecurity. Die Ernährung spielt eine komplexe Rolle für Gesundheit und Lebensqualität und ist daher ein wichtiger Faktor im Zusammenspiel von sozialer Benachteiligung und Gesundheit. Neben den physiologischen Folgen einer Fehlernährung sind auch andere Dimensionen der Ernährung wie die psychosoziale und kulturelle Bedeutung zu betrachten. Claudia Kaiser zeigt grundlegende Erkenntnisse, aber auch die Defizite deutscher und internationaler Forschung auf. Es ergibt sich vor allem die Fragestellung, wie Ernährung in Familien, die in Armut leben, erfahren wird und in welcher Art und Weise am Essen gespart wird. Vor dem Hintergrund qualitativer Interviews erfolgt eine Beschreibung ausgewählter Lebenssituationen und Ernährungsweisen von in Armut lebenden Familien in Deutschland. Das Erscheinungsbild von Ernährungsarmut kann so veranschaulicht und um wichtige Aspekte erweitert werden. Abschließend bietet das Buch eine fundierte Diskussion darüber, inwieweit eine Erfassung von Ernährungsarmut im Rahmen der Armuts- und Gesundheitsforschung möglich und auch notwendig ist. Forschungsperspektiven und ein Vorschlag für ein geeignetes Instrumentarium werden entwickelt. Eine kontinuierliche Berichterstattung, welche die Themen Gesundheit und Ernährung berücksichtigt, ist eine wichtige Ausgangsbasis für die Entwicklung geeigneter Interventionen und sollte auch für die deutsche Armuts- und Public-Health-Forschung ein klares Ziel sein." (Autorenreferat)

[289-F] Köhler, Götz, Dipl.-Soz.Wiss.; Kersting, Volker, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Strohmeier, Klaus Peter, Prof.Dr. (Leitung): Kommunale Familienberichterstattung: familienpolitische Informationssysteme für Kreise und kreisfreie Städte INHALT: Erstellung eines graphisch gestützten EDV-Informationssystems zur sozio-ökonomischen Lage von Familien in Städten, Kreisen und Gemeinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gelsenkirchen, Bottrop, Oberhausen, Herten, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 5x1.000; Familien mit Kindern im Alter von 0 bis unter 18 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: amtliche, prozessproduzierte Daten der Verwaltungsstatistik).

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

159

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Soziologie, insb. Stadt- und Regionalsoziologie (44780 Bochum) KONTAKT: Köhler, Götz (Tel. 0234-32-26054, e-mail: [email protected])

[290-L] Kränzl-Nagl, Renate; Mierendorff, Johanna; Olk, Thomas (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat: gesellschaftliche und politische Herausforderungen, (Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, Bd. 11), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2003, 467 S., ISBN: 3-593-37021-2 INHALT: "Moderne Kindheit ist in hohem Maße ein Produkt wohlfahrtsstaatlicher Politik. Ohne das Verbot von Kinderarbeit und die Einführung einer allgemeinen Schulpflicht hätte Kindheit in ihrer heutigen Form nie entstehen können. Zudem ist Kindheit heute in vielerlei Hinsicht durch wohlfahrtsstaatliche Regelungen geprägt, deren Dichte im Verlaufe der historischen Entwicklung stetig zugenommen hat. Diese wohlfahrtsstaatliche Hervorbringung, Rahmung und Regulierung von Kindheit wird in der Kindheitsforschung kaum thematisiert. Umgekehrt hat die Wohlfahrtsstaatsforschung die Bevölkerungsgruppe der Kinder als Objekt sozial-staatlicher Regelungen lange Zeit vernachlässigt. Dieser Band unternimmt einen ersten Versuch, die Wechselbeziehungen zwischen moderner Kindheit und wohlfahrtsstaatlichen Regulierungssystemen zu thematisieren. Ausgehend von den Thesen der 'Wohlfahrtsstaatsvergessenheit der Kindheitsforschung' und der 'Kindheitsvergessenheit der Wohlfahrtsstaatsforschung' wird dabei das Ziel verfolgt, neue Impulse für eine Perspektivenerweiterung in der Wohlfahrtsstaatsund Kindheitsforschung zu setzen. In dem Band wird das Verhältnis von Wohlfahrtsstaat und Kindheit bzw. Kindern ebenso thematisiert wie die gewandelte Stellung der Bevölkerungsgruppe der Kinder in modernen Wohlfahrtstaaten, wobei rechtliche, partizipatorische und ökonomische Aspekte beleuchtet werden. Anhand des Phänomens der Kinderarmut werden grundsätzliche Folgen wohlfahrtsstaatlicher Regelungen für die soziale Lage von Kindern erörtert. Schließlich werden die Leitbilder, Instrumente und möglichen Wirkungen einer kindheits- bzw. kinderbezogenen Politik aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff und Thomas Olk: Die Kindheitsvergessenheit der Wohlfahrtsstaatsforschung und die Wohlfahrtsstaatsvergessenheit der Kindheitsforschung (9-55); Angelika Engelbert und Franz-Xaver Kaufmann: Der Wohlfahrtsstaat und seine Kinder. Bedingungen der Produktion von Humanvermögen (59-94); Jens Qvortrup: Kindheit im marktwirtschaftlich organisierten Wohlfahrtsstaat (95-120); Magdalena Joos: Der Umbau des Sozialstaates und Konsequenzen für die Konstituierung von Kindheit - diskutiert am Beispiel des Gutscheinmodells für Kindertageseinrichtungen (121-150); Reinhard Wiesner: Die rechtliche Stellung von Kindern im Sozialstaat (153-182); Doris Bühler-Niederberger: Der Wert der Kinder - die Rechenregeln der Politik (183-209); Ursula Nissen: Partizipation und Geschlecht - Politische Sozialisation in Kindheit und Jugend (211-234); Heinz Hengst: Kinder und Ökonomie. Aspekte des gegenwärtigen Wandels (235-266); Michael Förster: Kinderarmut im OECD Raum: Entwicklungen und Bestimmungsfaktoren (269-297); Ilona Ostner: Kinderarmut - eine aktuelle Debatte soziologisch betrachtet (299-329); Kurt Lüscher: Kinderpolitik: Die Ambivalenzen der Rolle des Kindes gestalten. Entwurf einer Typologie (333-362); Andreas Lange: Zur Begründung von Kinderpolitik in Zeiten des Übergangs. Zeitdiagnostisch-sozialphilosophische Erweite-

160

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

rungen des sozial-ökologischen Ansatzes (363-394); Sven Borsche: Umbrüche in der Interessenpolitik für Kinder (395-418); Johanna Mierendorff und Thomas Olk: Kinderwohlfahrtspolitik in Deutschland (419-464).

[291-L] Kubon-Gilke, Gisela; Seelisch, Winfried: Äquilibristik der Familienpolitik: finanzielle Unterstützung von Familien und Rekombination von Erwerbs- und Familienarbeit, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 51/2002, H. 11, S. 288-292 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nach einer kurzen Darstellung der in Wissenschaft und Politik verwendeten Familienbegriffe, der familienpolitischen Ausrichtung der rot-grünen Bundesregierung und einer Bestandsaufnahme der wesentlichen familienpolitischen Regelungen wird im vorliegenden Beitrag diskutiert, wie diese einzuschätzen sind. Die Autoren zeigen dabei, dass es den Maßnahmen an einer eindeutigen Zielvorgabe bzw. einer Diskussion möglicher Zielkonflikte mangelt und dass die Maßnahmen eher als eine Ansammlung erscheinen, die einerseits verfassungsrechtliche Vorgaben aufgreifen, andererseits partielle, zum Teil emotional stark besetzte Probleme lösen helfen sollen, ohne dass sich eine klare Definition des Familienbegriffes oder genaue Ziele der Familienpolitik ausmachen ließen. Ihre Beurteilung der Familienpolitik der rot-grünen Regierung bezieht sich insbesondere auf die Bedarfsgerechtigkeit und Leistungsfähigkeit in den Grundsätzen der Besteuerung sowie auf die allokativen Wirkungen der Familienpolitik. (ICI2)

[292-F] Kürth-Landwehr, Elke, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Boland, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Ehrenamtliche Mitarbeiter in der landwirtschaftlichen Familienberatung INHALT: Erfassung von Selbstbild, Motivation und Arbeitskonzepten ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen von landwirtschaftlichen Familienberatungsstellen; Vorgehensweisen in der praktischen Beratungsarbeit und Identifikation eventueller Stärken/ Schwächen; Bedeutung der Inhalte der vorbereitenden Schulungen für die praktische Beratungstätigkeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Datenerhebung mittels qualitativer Leitfaden-Interviews; Auswertung mittels Grounded Theory (offenens Kodieren, Erarbeitung eines Themenskatalogs, Kategorienbildung); Validierung der Forschungsarbeit mittels Triangulation. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 1997-07 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarsoziologie und Beratungswesen (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0641-99-37084, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

161

[293-L] Lange, Andreas: Zur Begründung von Kinderpolitik in Zeiten des Übergangs: zeitdiagnostisch-sozial-philosophische Erweiterungen des sozial-ökologischen Ansatzes, in: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff, Thomas Olk (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat : gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 363-394, ISBN: 3-593-37021-2 INHALT: Der Verfasser referiert zunächst die wesentlichen Prämissen des sozialökologischen Ansatzes, der seine Wurzeln in der Entwicklungspsychologie Bronfenbrenners hat, um sich dann mit der Ergänzung, Weiterentwicklung und Präzisierung dieses Ansatzes im Lichte der jüngsten Diskussionen um Kindheit in westlichen Wohlstandsgesellschaften zu befassen. Der sozialökologische Ansatz bedarf, so seine These, erstens einer modernisierungstheoretischen Erweiterung und einer Revision des auf die Bedingungen der klassischen Industriemoderne gemünzten Mehrebenenmodells; zweitens sind die gesellschaftlich produzierten Anforderungen, die sich als neue Beweglichkeit der Differenzen zwischen den Generationen darstellen, mit inhaltlichen Vorstellungen eines guten Kinderlebens in Familie und Gesellschaft zu vermitteln. Hier greift der Verfasser auf konvergierende Vorstellungen von Sozialphilosophie und Glücksforschung zurück, auf deren Basis er Elemente von Leitbildern der Kinderpolitik ableitet: Unterstützung und Anregung der umfassenden Handlungsbefähigung der Familie als sozialem System in ihrer jeweiligen Umwelt; Förderung kindlicher Handlungsbefähigung; kritische Auseinandersetzung mit den schichtspezifischen Domänen kindlicher außerschulischer Freizeitgestaltung; keine Verengung von Bildung auf berufliche Tätigkeit; Ausbalancierung von Wohlbefinden durch ökonomische Güter und Handlungsbefähigung; Anerkennen von Kindern als prinzipiell gleichberechtigte Akteure; Reflexion von Lebensformen und Lebensführung. (ICE2)

[294-F] Limmer, Ruth, Dr.; Lück, Detlev, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klocke, Andreas, Dr. (Leitung): Das Ehrenamt im Umfeld der Familie INHALT: Freiwilligenengagement ist ein Thema, das in den vergangenen Jahren zunehmende Aufmerksamkeit in der öffentlichen Diskussion und der Forschung erhalten hat. Das Internationale Jahr der Freiwilligen unterstreicht diese Entwicklung. Mit dieser Studie wird eine bislang vernachlässigte Fragestellung aufgegriffen, nämlich: Welche Bedeutung kommt der Freiwilligenarbeit im Hinblick auf die Entlastung von Familien zu? Die Studie konzentriert sich dabei auf Freiwilligenarbeit, die Familien mit minderjährigen Kindern in ihren Betreuungs- und Erziehungsleistungen unterstützt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Arbeit von Freiwilligen einen wichtigen Beitrag zur Entlastung von jungen Familien leistet und die Bedeutung von Freiwilligenarbeit künftig noch weiter steigen wird. Folgende konkrete Fragestellungen werden bearbeitet: In welchen Bereichen und in welchem Umfang kommt Freiwilligenarbeit jungen Familien zugute? Welche Menschen engagieren sich für junge Familien und welche Motive sind für ihr Engagement ausschlaggebend? In welche Strukturen ist das Engagement eingebunden und welche Probleme, Chancen und Perspektiven der Freiwilligenarbeit für junge Familien werden aus Sicht von Expertinnen und Experten wahrgenommen? Ergebnisse: Entsprechend den Daten des Freiwilligensurveys ist davon auszugehen, dass etwa 40% des Freiwilligenengagements, das insgesamt in Deutschland erbracht wird, jungen Familien zugute kommt. Ein großer Teil des Freiwilligenengagements entlastet junge Eltern ganz allgemein. Daneben liegt eine breite Palette von Angeboten vor, die für ganz spezifische Situ-

162

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

ationen ausgestaltet sind und somit die Vielfalt familialer Lebensformen, Lebenslagen und spezifischer Problemsituationen berücksichtigen. Die Aktiven in diesen Bereichen erwiesen sich als besonders stark engagiert. Insgesamt wird deutlich, dass nahezu alle Familien mit minderjährigen Kindern zumindest phasenweise Unterstützung durch freiwillig Engagierte erhalten. Zu dem Freiwilligenengagement, das besonders vielen Familien zugute kommt, zählt u.a. die ehrenamtliche Tätigkeit von Elternvertretern in Kindergärten und Schulen, im Bereich der religiösen Erziehung der Kinder, in Mutter-Kind-Gruppen, im Kinder- und Jugendsport sowie in der Jugendarbeit. Während im allgemeinen mehr Männer als Frauen ehrenamtlich aktiv sind, zeigt sich unter denjenigen, die sich für junge Familien engagieren, dass Frauen häufiger als Männer vertreten sind. Die Engagierten gehören meist selbst der "Zielgruppe" an, für die sie sich engagieren, oder sie haben zumindest einen engen Bezug zu ihr. Ein weiteres wichtiges Motiv für ihren Einsatz ist der Wunsch nach beruflicher Weiterqualifikation. Dies gilt insbesondre für Freiwillige, die sich im Bereich der Angebote für Familien in besonderen Lebenslagen oder Problemsituationen einsetzen. Soweit Expertinnen und Experten Probleme in diesem Bereich der Freiwilligenarbeit wahrnehmen, beziehen sich diese auf organisatorische und strukturelle Aspekte der freiwilligen Arbeit. Ihre Inhalte wie auch die Qualität der Leistungen werden hingegen überaus positiv bewertet. Resümee: Folgende Schlussfolgerungen lassen sich im Hinblick auf die Förderung der Freiwilligenarbeit im Umfeld junger Familien ziehen: 1. Institutionen, an denen Freiwilligenengagement organisatorisch eingebunden ist, bauen derzeit Daten auf, die über die Freiwilligen in den eigenen Reihen informieren. Hierbei sollte auch der Adressat der Leistungen erfasst werden. Entsprechende Informationen sind für inhaltliche Schwerpunktsetzung als auch für die Öffentlichkeitsarbeit von großer Bedeutung. 2. Der Wandel in den Motiven von Freiwilligen erfordert Anpassungsleistungen. Gefordert wird mehr Service für die Aktiven, eine bessere Honorierung der Verantwortung und stärkere finanzielle Entschädigungen durch Mischformen von Ehrenamt und geringfügiger Entlohnung. Für die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen besteht ein erheblicher Informationsbedarf. METHODE: Methodik: Zur Bearbeitung der Forschungsfragen wurden zwei sich ergänzende methodische Zugänge gewählt. Zum einen wurden Sekundäranalysen des Freiwilligensurveys durchgeführt. Zum anderen fanden bayernweit 35 Telefoninterviews statt mit Expertinnen und Experten aus konkreten Initiativen sowie aus Institutionen, in denen Freiwilligenarbeit für junge Familien geleistet wird. Zudem wurden die relevanten Fragen im Rahmen einer Expertendiskussion erörtert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Klocke, A.; Limmer, R.; Lück, D.: Das Ehrenamt im Umfeld der Familie. ifb-Materialien, 7. Bamberg 2001. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-03 ENDE: 2001-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Limmer, Ruth (Tel. 0951-96525-26, e-mail: [email protected])

[295-L] Lundberg, Shelly; Rose, Elaina: Parenthood and the earnings of married men and women, in: Labour economics : an international journal ; official journal of the European Association of Labour Economists, Vol. 7/2000, No. 6, S. 689-710

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

163

INHALT: Anhand von Längsschnittdaten wird die Beziehung zwischen Elternschaft, Einkommen und wöchentlicher Arbeitszeit bei verheirateten Männern und Frauen untersucht. Dabei wird eine kinderbezogene Zeitzuteilung innerhalb des Haushaltes sowie heterogene Auswirkungen entdeckt, was den Einfluss von Familien mit Kindern auf das Haushaltsverhalten angeht. In Haushalten, in denen Mütter ihre Berufstätigkeit unterbrechen, ist sowohl ein Einkommensverlust als auch ein Rückgang der wöchentlichen Arbeitszeit zu verzeichnen, während Einkommen und Arbeitszeit der Väter steigen. In Fällen, in denen die Mütter weiterarbeiten, ist kein Einkommensverlust zu verzeichnen, jedoch reduziert sich die Arbeitszeit der Väter enorm. (ICCÜBERS)

[296-L] Mairhuber, Ingrid: Frauenarmut - ein sozialpolitisches Problem?!, (FORBA-Schriftenreihe, 3/2000), Wien 2000, 20 S. (Standort: http://www.forba.at/files/download/index.php; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob die Armut bzw. Armutsgefährdung von Frauen in Österreich überhaupt als sozialpolitisches Anliegen wahrgenommen wird, oder ob Frauen im Hinblick auf ihre materielle und soziale Absicherung (nach wie vor) in den Bereich der Privatheit (Ehe und Partnerschaft) verwiesen werden. Im Hinblick auf die spezifische Position bzw. Situation von Frauen im traditionellen österreichischen System der sozialen Sicherheit kann einerseits ein doppelter struktureller Ausschluss und andererseits ein zweifacher spezifischer Einschluss konstatiert werden: (1) ein struktureller Ausschluss - trotz formaler Gleichbehandlung, (2) ein struktureller Ausschluss - aufgrund der unterhaltsrechtlichen Sichtweise, (3) ein spezifischer Einschluss - über die Ehe, (4) ein spezifischer Einschluss - aufgrund von Mutterschaft. Es wird deutlich, dass das traditionelle österreichische System der sozialen Sicherheit Frauen nur sehr unzureichend vor den klassischen sozialen Risiken wie Erwerbslosigkeit und Alter schützt. Im zweiten Teil werden Wege aus der Armut aufgezeigt. Abweichend von der Erwerbs- und Ehezentriertheit des traditionellen Systems der sozialen Sicherheit wurden am Beginn der 90er Jahre neue Wege in der österreichischen Sozialpolitik eingeschlagen. Dies betrifft einerseits die Neuordnung der Pflegevorsorge und andererseits die Einführung von so genannten Kindererziehungszeiten in der Pensionsversicherung. Die Autorin überprüft, ob diese neuen Wege die eigenständige materielle und soziale Sicherheit von Frauen tatsächlich fördern und somit die spezifische Armutsgefährdung von Frauen verringern. Im dritten Teil wird die Sozialpolitik aus feministischer Sicht vorgestellt. (ICD)

[297-L] Mierendorff, Johanna; Olk, Thomas: Kinderwohlfahrtspolitik in Deutschland, in: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff, Thomas Olk (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat : gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 419-464, ISBN: 3-593-37021-2 INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind die systematischen Zusammenhänge zwischen Kindheitskonstruktionen und den Ansatzpunkten, Prioritäten und Instrumenten einer Kinderwohlfahrtspolitik. In einem ersten Schritt wird die bisherige Entwicklung sozialwissenschaftlicher Konzepte einer Politik für Kinder in der Bundesrepublik rekonstruiert und deren Niederschlag in der praktisch-politischen Umsetzung kinderbezogener Maßnahmen nachgezeichnet. Im Folgenden wird ein heuristischer Rahmen für eine Analyse der Wohlfahrt von Kin-

164

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

dern und ihrer politischen Regulierung entwickelt. Die Bedeutung kindorientierter Perspektiven in der Politik wird sodann exemplarisch für zwei Politikbereiche belegt: der Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Bildung im Elementarbereich. Abschließend werden Konsequenzen diskutiert, die sich für eine Kinderwohlfahrtspolitik unter den aktuellen Rahmenbedingungen einer Defamilialisierung der Kindheit, einer Ausdehnung der Bildungskindheit in die frühkindliche Lebensphase und einer voranschreitenden Vergesellschaftung von Kindern und Kindheit ergeben. (ICE2)

[298-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Tesch-Römer, Clemens; Kondratowitz, Hans-Joachim von: Die gesellschaftsvergleichende Studie OASIS: familiale und wohlfahrtsstaatliche Determinanten der Lebensqualität im Alter, in: Fred Karl (Hrsg.): Sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie : Alter und Altern als gesellschaftliches Problem und individuelles Thema, Weinheim: Juventa Verl., 2003, S. 163-183, ISBN: 3-7799-1478-6 INHALT: Der Beitrag gibt eine zusammenfassende Einführung in die Konzeption des international gesellschaftsvergleichenden Forschungsprojektes "OASIS - Old Age and Autonomy - the role of service systems and intergenerational family solidarity" und thematisiert die ländervergleichende Perspektive von OASIS und deren Bedeutung im Rahmen der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Altersforschung. Neben der Diskussion methodischer Vorgehensweisen wie Stichprobe und Durchführung werden abschließend Analyseperspektiven von OASIS vorgestellt. Das Forschungsprogramm von OASIS liefert einen wichtigen Beitrag zum vertieften Verständnis der Unterstützungsdynamiken in Familien und ihrer Beziehungen zu gesellschaftlichen und wohlfahrtsstaatlichen Rahmenbedingungen und baut dabei auf ein breites Wissen über die Lebenslagen älterer Menschen in Deutschland, über die Beziehungen zwischen den Generationen und über die zwischen ihnen stattfindenden Hilfen und Unterstützungen. Dabei ist es das Ziel, mit Blick auf eine europäische Sozialpolitik dazu beizutragen, die Interaktion familialer und gesellschaftlicher Unterstützung in ihrer Wirksamkeit zu optimieren. (ICH)

[299-L] Mückl, Wolfgang J. (Hrsg.): Familienpolitik: Grundlagen und Gegenwartsprobleme, (Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft , Neue Folge, Bd. 102), Paderborn: Schöningh 2002, 189 S., ISBN: 3-506-73404-0 (Standort: UuStB Köln(38)-28A8522) INHALT: "Seit der erstmaligen Einrichtung eines Familienministeriums durch Konrad Adenauer im Jahre 1953 kann von einer offiziellen Familienpolitik in der Bundesrepublik Deutschland gesprochen werden. Die politischen und wissenschaftlichen Diskussionen, die von Beginn an über die staatliche Familienpolitik geführt wurden, waren stets gekennzeichnet durch Auseinandersetzungen über ihre konzeptionellen Grundlagen und Leitvorstellungen, über ihre institutionelle Verankerung und vor allem über die konkreten Maßnahmen, die im Interesse familienpolitischer Ziele verfolgt werden sollten. Kontrovers diskutiert wird insbesondere in den letzten Jahren die Frage nach dem Familienbild, das der offiziellen Familienpolitik zugrunde liegt oder liegen soll. Ist es das Ideal der mit der Ehe begründeten und auf einer bestimmten Arbeitsteilung beruhenden 'bürgerlichen' Familie oder fallen darunter auch 'partnerschaftliche' Lebensgemeinschaften mit Kindern? Kann noch von Familienpolitik gesprochen werden, wenn einzelne Familienmitglieder, nämlich Frauen und Kinder, eine auf sie zugeschnittene

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

165

Förderung erfahren? Eine weitere Frage zielt auf den grundsätzlichen Auftrag der Familienpolitik: Soll sie primär der Verbesserung der Lebenslage sowie der Funktionserfüllung der Familien dienen, und zwar in erster Linie durch die Sicherung eines bedarfsgerechten Ausgleichs der Familienlasten? Oder soll die Familienpolitik mit Blick auf die Familie als "Keimzelle" der Gesellschaft und der Staates im Dienste von übergeordneten Zielen stehen, etwa denen der Bevölkerungspolitik? Schließlich geht es um die Frage, mit welchen Prioritäten und Kompetenzen die Familienpolitik im komplexen Gefüge der staatlichen Aufgabenerfüllung auszustatten ist, wenn berücksichtigt wird, daß sie als typische Querschnittspolitik mit vielen anderen Politikbereichen in komplementärer oder konkurrierender Beziehung steht etwa mit der Steuer-, der Arbeitsmarkt-, der Bildungs- und der Altersversorgungspolitik." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Alois Baumgartner: Sozialethische Überlegungen zur Familienpolitik (9-20); Norbert Glatzel: Die Charta der Familienrechte (21-31); Franz Kromka: Die Institution der Familie in der Marktwirtschaft (33-48); Notburga Ott: Die Sicherstellung familialer Aufgaben aus ordnungspolitsicher Sicht (49-70); Max Wingen: Familienpolitik und gesellschaftliche Ordnungspolitik auf nationaler und europäischer Ebene (71-83); Heinz Lampert: Aktuelle Probleme der Familienpolitik (85-112); Jörg Althammer: Die jüngsten familienpolitischen Urteile des Bundesverfassungsgerichts - Organische Fortentwicklung steuer- und sozialversicherungsrechtlicher Dogmatik oder Systembruch? (113-126); Reiner Lüdeke: Reform der gesetzlichen Altersversorgung und Leistungsgerechtigkeit für Familien Vom staatsschuldenbasierten zum humanvermögen- und realkapitalfundierten Alterssicherungssystem (127-165); Martin Werding: Der Generationenvertrag vor der demographischen Krise: Familienpolitische Aspekte der Rentenreform (167-189).

[300-F] Mühling, Tanja, Dr. (Bearbeitung); Schwarze, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Auswertung des Niedrigeinkommens-Panels INHALT: Die Armutsberichterstattung bzw. -forschung erlangt in Deutschland zunehmende Beachtung und Bedeutung, was u.a. im Jahr 2001 im ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung Ausdruck gefunden hat. Ein hohes Maß an Konsens besteht unter Experten sowohl hinsichtlich der Ursachen, die Menschen in wirtschaftliche Notlagen bringen, als auch bezüglich der Charakterisierung der besonders von Armut gefährdeten Bevölkerungsgruppen: So ist z.B. dokumentiert, dass kinderreiche Familien und Alleinerziehende überdurchschnittlich oft Sozialhilfe beziehen. Bestimmte Familienformen sind also besonders von Armut gefährdet. Die Analysen des Niedrigeinkommens-Panels sollen dazu beitragen, nähere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Einkommensarmut auf die weiteren Lebensbedingungen auswirkt und wie dauerhaft Menschen in Armut leben. Dabei wird von besonderem Interesse sein, wie stark Benachteiligungen bei bestimmten Gruppen und Familienformen kumulieren und welche Faktoren zu einer Verbesserung der materiellen Situation führen. Die Hauptfragestellungen der geplanten Untersuchung sind demzufolge: 1. Wie gestaltet sich die tatsächliche Versorgung der Niedrigeinkommenshaushalte in den verschiedenen relevanten Lebensbereichen (Wohnen, Gesundheit, Bildung, Erwerbstätigkeit etc.)? 2. Unter welchen Umständen bzw. bei welchen Lebens- und Haushaltsformen kommt es zu einer Kumulation von Unterversorgungsaspekten in den verschiedenen Lebensbereichen und welche Auswirkungen haben diese kumulierten Benachteiligungen? 3. Welchen Haushaltstypen gelingt die Überwindung ihrer schwierigen materiellen Situation und bei welchen Personengruppen und Lebensformen verfestigt sich die finanzielle Knappheit zu einem dauerhaften Zustand?

166

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

METHODE: Methodisches Vorgehen: Die Datenbasis für dieses Forschungsprojekt bildet das Niedrigeinkommens-Panel (NIEP), das von Infratest Sozialforschung im Auftrag des früheren Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung erhoben wurde und aus insgesamt sechs Befragungen in halbjährigem Abstand besteht. Einbezogen wurden in das NIEP fast 2.000 Haushalte, die Ende 1998 ein Nettoeinkommen hatten, das höchstens das 1,5fache der Sozialhilfeschwelle erreichte. Die finanzielle, berufliche und familiale Entwicklung dieser Niedrigeinkommenshaushalte wurde über einen Zeitraum von drei Jahren verfolgt. Damit liegt eine Datenbasis vor, die detaillierte Längsschnittanalysen von Armut ermöglicht. Da das Forschungsprojekt erst im Dezember 2002 startete, liegen zum Berichtszeitpunkt jedoch noch keine Ergebnisse vor. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-96525-23)

[301-F] Oberndorfer, Rotraut, Dipl.-Psych.; Mengel, Melanie, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Leitfaden für niederschwellige Familienbildung INHALT: Von den Familien wird heute viel erwartet: Sie sollen den Kindern möglichst optimale Bedingungen für ihre Entwicklung bereitstellen. Die meisten Eltern versuchen den hohen Anforderungen gerecht zu werden, selbst wenn es große Anstrengungen für sie bedeutet. Doch nicht alle Familien sind sich sicher, wie sie konkret die Erziehung ihrer Kinder optimal gestalten können. Dieser Leitfaden soll es freien Trägern und Jugendämtern ermöglichen, passgenaue Modelle der Familienbildung für verschiedene Belange und Familienformen zu entwickeln. Gegenstand der Untersuchung: Angesichts der vielfältigen Förderungen, die ein Großteil der Familien ihren Kindern angedeihen lässt, besteht die Gefahr, dass Kinder in Familien, die diese Anstrengungen nicht unternehmen können, benachteiligt werden. Dies bedeutet eine Auseinanderentwicklung der Lebensbedingungen von Kindern, der u.a. mittels niederschwelliger Familienbildung entgegengewirkt werden sollte. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen dieses Forschungsvorhabens Angebote der Familienbildung recherchiert und analysiert, deren Anliegen die Entwicklung und Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz ist. Zudem wird dargestellt, welchen Bedarfslagen von Familien die Angebote entsprechen. Besonderes Gewicht ist dabei auf die Erschließung von Zugangswegen zu legen, die es ermöglichen, auch solche Familien anzusprechen, die eher schwer erreichbar sind. Auf diese Weise wird eine kommentierte Dokumentation der vorhandenen Modelle entstehen. Auf der Basis dieser Vorarbeit wird in Kooperation mit örtlichen Trägern und dem Jugendamt der Stadt Kulmbach ein familienbildendes Angebot für eine spezifische Zielgruppe entwickelt und durchgeführt, das die Kriterien "Niederschwelligkeit" und "Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz" erfüllt. Die Erfahrungen aus diesem Modellprojekt werden dokumentiert und mit Experten diskutiert. Als Endprodukt wird ein Leitfaden erstellt der aufzeigt, welche Möglichkeiten vorhanden sind, niederschwellige Familienbildung auch für andere Gruppen oder Inhalte zu realisieren. Erste Ergebnisse: Die bisherigen Analysen zeigen, dass durchaus Konzepte oder zumindest Ansätze niederschwelliger Familienbildung vorhanden sind. Ein Beispiel für ein solches Konzept ist das sogenannte HIPPY-Programm, das für ausländische Familien mit Vorschulkindern entwickelt wurde und der Sprachförderung dient. Es umfasst

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

167

ein Set an Materialien, die eine geschulte Betreuerin ein Mal wöchentlich mit der Mutter/ dem Vater im Haushalt der Familie bespricht. Sodann arbeiten die Eltern selbst mit ihren Kindern. Flankierend treffen sich die Eltern einer Gruppe in regelmäßigen Abständen zu gemeinsamen Besprechungen mit den LeiterInnen. Das Programm umfasst zwei Jahre und erzielt gute Erfolge. Seine wesentlichen Punkte sind: Das Angebot kommt zu den Eltern (GehStruktur); die Materialien sind stark standardisiert; die Betreuung erfolgt durch Mitglieder der Zielgruppe; die Einbeziehung und damit Stärkung der Eltern ist gewährleistet; die Eltern werden in eine Gruppenstruktur eingebunden. Praxisbezug: Die Forschungsarbeit erfolgt in engem Austausch und in Kooperation mit Jugendämtern und Experten vor Ort einerseits und Fachleuten, die mit bzw. an Modellen niederschwelliger Familienbildung arbeiten, andererseits. Alle Inhalte des Projektes zielen damit unmittelbar auf die Verwertbarkeit für die Praxis der Familienbildung. So wird eine kommentierte Übersicht über die vorhandenen Modelle präventiver Familienbildung erstellt, aus der ersichtlich wird, welche für bestimmte Zielgruppen bzw. Themen erprobt bzw. geeignet sind und welche Erfahrungen vorliegen. Auch wird eine Einschätzung erfolgen, welche Modelle auf andere Themenbereiche übertragen werden könnten. METHODE: Methodik: Der erste Arbeitsschritt besteht in der Analyse bereits vorhandener Erfahrungen und Programme. Die gewonnenen Erkenntnisse werden hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere Inhalte und Zielgruppen ausgewertet und dokumentiert. In einem zweiten Arbeitsschritt wird auf dieser Grundlage ein neues Angebot für eine ausgewählte Zielgruppe konzipiert. Die Auswahl der Zielgruppe und die Ausgestaltung dieses Angebots ist am örtlichen Bedarf orientiert und erfolgt in Kooperation mit Experten vor Ort. In einem dritten Schritt wird das konzipierte Angebot von einem örtlichen Träger umgesetzt und vom ifb begleitet. Dabei sollen sowohl Akzeptanz wie auch Wirkung beobachtet und ausgewertet werden. Die abschließende Bewertung des Angebots richtet sich danach, inwieweit es gelungen ist, einen niederschwelligen Zugang zu gewährleisten und die elterliche Erziehungskompetenz zu stärken. Ein weiteres Kriterium der Bewertung ist die Übertragbarkeit der Vorgehensweise auf andere Zielgruppen. ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[302-L] Ondrich, Jan; Spiess, C. Katharina; Yang, Qing: The effect of maternity leave on women's pay in Germany 1984-1994, (DIW Diskussionspapiere, 289), Berlin 2001, 34 S. (Standort: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp289.pdf; Graue Literatur) INHALT: Im Jahr 1986 kam es zu einer Ausweitung familienpolitischer Leistungen in Deutschland. So wurde die Dauer des Elternurlaubs von 6 auf 10 Monate ausgedehnt und die Zahlung von Erziehungsgeld vom Beschäftigungsstatus der Mutter vor der Geburt unabhängig gemacht. Seit 1992 ist ein Elternurlaub von bis zu 3 Jahren möglich. Die Verfasser untersuchen den Einfluss, den ein Mutterschaftsurlaub auf die Lohnentwicklung der Mütter über einen Zeitraum von 5 Jahren (1984-1989, 1989-1994) hat. In beiden Perioden ist dieser Effekt sig-

168

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

nifikant negativ. In einem Zeitraum von 5 Jahren reduzierte jeder in Anspruch genommene Monat Mutterschaftsurlaub den Lohnanstieg um 1,5%. Für die zweite der untersuchten Perioden fiel der Lohnanstieg niedriger aus, wenn Mütter sich entschieden, über den Mutterschaftsurlaub hinaus zu Hause zu bleiben: ein halbes Jahr Nichterwerbstätigkeit nach dem Ablauf desMutterschaftsurlaubs senkte den Lohnzuwachs über 5 Jahre zusätzlich um 15%. (ICEÜbers)

[303-L] Opielka, Michael: Familiensolidarität, gesellschaftliche Solidarität und Familienpolitik, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 265-284, ISBN: 389913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Der Autor untersucht vor dem Hintergrund einer Theorie der Solidarität als gemeinschaftlichem Handlungswert die Hypothese, dass familiäre Solidaritätsformen in differenzierten Gesellschaften auf eine gesellschaftliche Institutionalisierung von Solidarität durch Familienpolitik zwingend angewiesen sind. Er geht dabei insbesondere der Frage nach, welche Zusammenhänge zwischen einer voluntaristischen und funktionalen Solidarität sowohl innerhalb des Familiensystems wie zwischen dem Familien- und Sozialpolitiksystem bestehen und wie diese Zusammenhänge optimiert werden können. Unter Rückgriff auf ein Forschungsprojekt über die Bedingungen und Folgen der Einführung eines "Erziehungsgehaltes" soll gleichzeitig ein Beitrag zu einer Theorie familialer Solidarität im gesellschaftlichen Kontext geleistet werden. Eine Typologie familialer Funktionen und ihrer sozialpolitischen Ergänzung macht deutlich, dass ein Erziehungsgehalt vor allem auf die Entlastung der wirtschaftlichen Funktion der Familie zielt und dass dieses der derzeit weitgehendste Reformvorschlag zur Anerkennung der in der Familie erbrachten wirtschaftlichen Solidaritätsleistung ist. (ICI2)

[304-L] Qvortrup, Jens: Kindheit im marktwirtschaftlich organisierten Wohlfahrtsstaat, in: Renate Kränzl-Nagl, Johanna Mierendorff, Thomas Olk (Hrsg.): Kindheit im Wohlfahrtsstaat : gesellschaftliche und politische Herausforderungen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 95-120, ISBN: 3-59337021-2 INHALT: Der Verfasser setzt sich in seiner Analyse der Position von Kindern im modernen Wohlfahrtsstaat mit vier Leitfragen auseinander: (1) Wie sieht der Marktstatus von Kindern im Wohlfahrtsstaat aus? (2) Brauchen Kinder wohlfahrtsstaatliche Leistungen? (3) Welche Stellung nehmen Kinder in Theorie und Praxis des Wohlfahrtsstaats ein? (4) Welche Gruppen, Institutionen und Einrichtungen sind in erster Linie für die Wohlfahrt von Kindern zuständig? Der Verfasser sieht das Verhältnis von Kindheit und Markt Bezug nehmend auf Theorien des fairen Tauschs und der Verteilungsgerechtigkeit zum einen durch eine Einbeziehung von Kindern vor allem als Konsumenten, zum anderen durch eine Ausgrenzung infolge der Nichtanerkennung ihrer gesamtgesellschaftlich gesehen produktiven Leistungen gekennzeichnet. Den Bedarf von Kindern an wohlfahrtsstaatlichen Leistungen begründet er vor allem aus der Marktabhängigkeit der Eltern. Der Platz der Kinder in Theorie und Praxis des Wohlfahrtsstaates wird vor dem Hintergrund von citizen-Konzepten erörtert, wobei die sozialen Bürgerrechte (social citizenship) von Kindern und wohlfahrtsstaatliche Leistungen für

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

169

Kinder unter Hinzuziehung internationaler Daten in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt werden. Die Frage nach den für die Wohlfahrt von Kindern verantwortlichen gesellschaftlichen Akteuren beantwortet der Verfasser, indem er die Rollen und Interessen der einzelnen wohlfahrtsproduzierenden Instanzen Staat, Familie und Markt sowie die Folgen von Interessenkonflikten für Kinder herausarbeitet. (ICE2)

[305-L] Romaus, Rolf: Münchner Armutsbericht 2000, (Beiträge zur Sozialplanung, 162), München 2002, 196 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030106275; Graue Literatur) INHALT: Mit der vorliegenden Veröffentlichung legt das Sozialreferat München einen weiteren umfassenden Armutsbericht - die Armutsberichterstattung der Stadt hat mittlerweile eine 15jährige Tradition - vor. Da in den letzten Jahren immer deutlicher wurde, dass das Leben mit Kindern ein bedeutsames Armutsrisiko beinhaltet, liegt der Schwerpunkt dieses Berichtes in diesem Thema. Dafür wurden vorrangig die einschlägigen Daten aus dem Verwaltungsvollzug - v.a. Statistik aus den Bereichen Hilfe zum Lebensunterhalt, Wohngeld, Bezirkssozialarbeit und des Referates für Umwelt und Gesundheit sowie des Arbeitsamtes -ausgewertet. Ergänzt werden diese Daten durch gezielte Auswertungen von Untersuchungen wie z.B. aktuell der Münchner Bürgerbefragung 2000 - Soziale Entwicklung und Lebenssituation der Münchner Bürgerinnen und Bürger. Neben der Betrachtung der Armutsentwicklung in der Gesamtstadt wird auf die Darstellung der Armutsindikatoren in den einzelnen Stadtbezirken besonderer Wert gelegt. Erstmals enthält der Münchner Armutsbericht auch ein Kapitel über Reichtum. Die wichtigsten Ergebnisse und Tendenzen zum Stand 2000 sind: (1) Armut in München ist erstmals seit Beginn der Münchner Armutsberichterstattung zurück gegangen. Für Ende 2000 errechnet sich eine Armutspopulation von 146.338 Personen, was einer Armutsdichte von 111 pro 1.000 EinwohnerInnen und Einwohner entspricht. Damit ist wieder das Niveau von 1995 erreicht. Allerdings stellen steigende Sozialhilfezahlen momentan einen gegenläufigen Trend dar. Von Januar 2002 bis Ende August 2002 ist die Zahl der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger um knapp fünf Prozent gestiegen. (2) Vor allem Haushalte mit Kindern sind weiterhin stark von Armut betroffen. (3) Die Arbeitslosigkeit ist im Beobachtungszeitraum weiter angestiegen. Besonders benachteiligt auf dem Arbeitsmarkt sind Ältere und Ausländer. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen steigt weiter an. (ICA2)

[306-L] Rosendorfer, Tatjana: Kinder und Geld: Gelderziehung in der Familie, (Reihe Stiftung Der private Haushalt, Bd. 36), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2000, 172 S., ISBN: 3-593-36526-X (Standort: UB Trier(385)ln39837) INHALT: "Viele Kinder in Deutschland verfügen heutzutage über nennenswerte Summen an Geld und treten ganz selbstverständlich als Konsumenten auf dem Markt auf. Scheinbar mühelos erwerben sie das nötige Wissen über Produkte und Preise, über das Kaufen und Bezahlen. Das Thema 'Kinder und Geld' wird daher häufig mit Konsum assoziiert. Der Konsum ist sicherlich eine wichtige und besonders augenfällige Form des Umgangs mit Geld, bei weitem aber nicht die einzige. Vielmehr gehört die praktische Handhabung von Geld wie beispielsweise das Sparen, Planen und Einteilen ebenso dazu wie unbewusste und oftmals uneingestandene, nicht-monetäre Beweggründe für den Umgang mit Geld. Wie erlernen Kinder den

170

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

Umgang mit Geld und was tun Eltern, um ihren Kindern den Umgang mit Geld beizubringen? Bislang konzentrieren sich empirische Untersuchungen und Ratgeber vorrangig auf das Taschengeld, mit dem Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen können. Über eine weitergehende Gelderziehung, beispielsweise durch Einbindung der Kinder in die finanziellen Vorgänge in der Familie, ist dagegen wenig bekannt. Das vorliegende Buch widmet sich daher der Frage, wie Kinder im Rahmen einer ökonomischen Sozialisation in der Familie den Umgang mit Geld erlernen, der über das Taschengeld hinaus geht. Zur Untersuchung der Gelderziehung wurde ein empirisches Projekt durchgeführt, in dem Eltern und Kinder schriftlich und mündlich zur Gelderziehung, zum Umgang mit Geld und zur Bedeutung von Geld in der Familie befragt wurden. Das vorliegende Buch ist also kein Ratgeber zur Gelderziehung, sondern ein Bericht über diese empirische Untersuchung. Die Ergebnisse zeigen zum einen, wie Kinder durch Beobachtung und Nachahmung, durch Partizipation und durch Vermittlung in der Familie den praktischen Umgang mit Geld erlernen. Zum anderen wird deutlich, welchen Einfluss die symbolische Bedeutung von Geld auf die innerfamiliale Dynamik und auf das Erlernen des Umgangs mit Geld entfaltet. Es ist Aufgabe der Eltern, ihre Kinder auf das Erwachsenenleben vorzubereiten und ihnen die nötigen Alltagskompetenzen zu vermitteln. Der Umgang mit Geld ist dabei eine zentrale Daseinskompetenz in der heutigen Gesellschaft. Das vorliegende Buch soll ein Betrag dazu leisten zu klären, in welchem Rahmen Eltern ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen können und an welcher Stelle sie Unterstützung von seiten der Schule und anderen Bildungsinstitutionen, der Verbraucherpolitik sowie des Marktes benötigen." (Autorenreferat)

[307-F] Schmitt, Christine, Dipl.-Päd.; Kopf, Berit; Ebinghaus, Nadine (Bearbeitung); Hölscher, Petra, Dr. (Leitung): Reducing child poverty in Europe. A thematic study using transnational comparisons to analyse and identify what combination of policy responses are most successful in preventing and reducing high levels of child poverty INHALT: It is necessary to analyse those areas of life comprehensively that are important to children. It has to be analysed where there are barriers and facilitators to their individual development, to participation and the recognition of child rights. Relevant factors include: personal factors (age, gender, health, individual and social resources, well-being, self-esteem, sense of future possibilities, the experience of major live events, and coping strategies); family factors (household composition, quality of family relations, parenting practices, financial situation, education, cultural background, major live events, living conditions); school (achievements, relation to teachers, well-being in classroom, inclusion); friends and recreation (activities, friendship and peer groups, social networks); neighbourhood and environment (inhabitants, infrastructure, quality of services available, extent of poverty). A comparative analysis of these factors across the member states in relation to the respective national (child) poverty rates and policies provides valuable information for the further development of effective policy strategies to combat poverty and social exclusion and to improve the life situation of children in the EU. Current approaches to child poverty alleviation across the EU have to be seen against the background of the Lisbon European Council in March 2000 and especially of the Nice Summit in December 2000, where multi-dimensional Objectives were set to fight against poverty and social exclusion. Several Objectives highlight the situation of children by addressing e.g. the importance of family life, the need for participation in employment and the access to education and training. Alongside all member states submitted "National Action

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

171

Plans for social inclusion" (NAPs/ incl.) which contain the strategies followed on the national level to reach the Objectives. While the agenda for social inclusion and the NAPs/ incl. reflect a consensus about the need to combat child poverty and exclusion and the relevance of the enhancement of employment policies, the adopted policy approaches differ according to the specific national situation. The exchange of experiences and good practice, however, seems to be still in the beginnings. Because of this the promotion of transnational co-operation is seen as one of the aims of this project. Another challenge is to identify common social indicators that would allow assessing policy outcomes across the EU. In this context it is crucial that national statistics and measures of poverty and social exclusion are made comparable. An agreement on indicators, measures and standards would set up a fundament for the further development of policies in this area. The broad comparison and analysis of policy approaches in representative Member States shall provide both, the identification of relevant social indicators and the identification of policy packages that are effective in combating and preventing child poverty and social exclusion. GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany, France, the UK, the Netherlands, Sveden, Greece; USA METHODE: The project is to be conducted in three work packages. Work package 1: State of the art (March to June). The objective of the first part of the project is to document the state of the art regarding child poverty in the participating member states and to compare these data taking into account the specific national background (e.g. economy, social system, and infrastructure). Additionally and as a comparison the situation in the USA is considered, too. The compilation of data shall provide information about the connection between the levels and structure of child poverty, prevailing risk and protective factors and policy approaches adopted in the different member states. It also helps to identify open questions, especially in relation to child poverty alleviation. The documentation covers empirical data, experiences of good practice in social work, school or NGOs and current policy strategies centering on following issues. Work package 2: Fact finding missions and evaluation (July to October): Based on the documentation of the state of affairs concerning child poverty fact finding missions to the participating countries and the USA follow two objectives: First, gaps in the documentation shall be closed by gathering additional information from experts in place. The focus is laid on strategies to reduce the levels of child poverty, to alleviate risk factors that hinder the development and social inclusion of children and to foster protective factors and participation. Second, interviews with experts shall provide a possibility for discussing first findings regarding effective policy approaches and to check their practicability. It is planned to divide this work package into two phases. Phase 1 centers on experts working with children in poverty and/ or their families, phase 2 on representatives from the respective governments who are working in the field of poverty reduction and the promotion of social inclusion. Work Package 3: Policy packages (November to December): The final part of the project brings together the different strands of the analysis to draw conclusions as to what combinations of policy responses are most successful in preventing and reducing high levels of child poverty. In detail the following questions are to be answered: Which combination of policies is necessary to ensure low levels of child poverty and exclusion and to shorten the length of time children are in poverty? Which combination of policies is necessary to prevent negative outcomes in the development of children in poverty? How can their social inclusion be ensured? How can the social exclusion of children that are at a high risk (e.g. because of a migrant background or a disability) be prevented? How can such policies effectively co-ordinated to ensure that they are complementary and reinforcing? How can be ensured that child poverty and exclusion and children's access to their fundamental right is mainstreamed and integrated across all relevant policy areas? Which ways of regional, national and European co-operation are effective?

172

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

How can an exchange of knowledge and examples of good practice be ensured on a European level? Research Field: The study will be conducted in six representative member states of the European Union and the USA. The sample of member states contains Germany, France, the UK, the Netherlands, Sveden and Greece. These countries are chosen to reflect a variety of: levels of child poverty, different economies, systems of social security, political systems, specific regional features. ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitationssoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-4549, e-mail: [email protected])

[308-L] Schneider, Norbert F.; Limmer, Ruth: Mobilität erzeugt Stress, in: Personalwirtschaft : Magazin für Human Resources, Jg. 28/2001, H. 10, S. 28-32 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM-XG2681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Studie 'Berufsmobilität und Lebensform' zeigt die Belastungen von mobilen berufstätigen Menschen und deren Partnern auf. Dabei unterscheiden die Wissenschaftler in mehrere Lebensformen, zum Beispiel Fernpendler und Fernbeziehungen, und leiten gruppenspezifische Tipps für eine familienfreundliche Personalpolitik ab." (Autorenreferat)

[309-L] Schratzenstaller, Margit: Steuer- und transferpolitische Aspekte aktueller Familienpolitik, in: Friederike Maier, Angela Fiedler (Hg.): Gender Matters : feministische Analysen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik, Berlin: Ed. Sigma, 2002, S. 181-209, ISBN: 3-89404-791-7 (Standort: UuStB Köln(38)-29A166) INHALT: Ausgehend von einem engen Begriff von Familienpolitik, der die Kernfamilie - verstanden als in einem Haushalt lebender Verbund von Eltern und abhängigen Kindern - in den Mittelpunkt stellt, diskutiert die Autorin zunächst die Ziele der Familienförderung aus ökonomischer Perspektive und skizziert die wichtigsten familienpolitischen Instrumente. Im Anschluss daran stellt sie das System des Familienleistungsausgleichs als quantitativ bedeutendster steuer- und transferpolitischer Komponente deutscher Familienpolitik in seinen Grundzügen dar. Im Hinblick auf die allgemeinen familienpolitischen Ziele nimmt sie ferner eine kritische Betrachtung der seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Ende 1989 erfolgten Änderungen im Familienleistungsausgleich vor. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass der Familienleistungsausgleich trotz der jüngsten Reformen nicht zu einer ausreichenden Existenzsicherung von Kindern beiträgt und die Vereinbarkeit von Familie und Frauenerwerbstätigkeit kaum unterstützt. Der Grund hierfür liegt nicht nur in der begrenzten Verfügbarkeit öffentlicher Mittel, sondern im herrschenden Leitbild bezüglich der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung sowie der Aufteilung von Erziehungsarbeit zwischen privater und öffentlicher Sphäre. (ICI2)

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

173

[310-L] Schwarze, Johannes; Raderschall, Sonja: Welfarisation in Deutschland: werden die Familien von der Sozialhilfe abhängig?, (ifbMaterialien, Nr. 1-02), Bamberg 2002, 50 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Welfarisation%20in%20Deutschland.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Werden Familien zunehmend von der Sozialhilfe abhängig? Die Expertise behandelt einen Teilaspekt dieser Frage: Inwieweit setzen staatliche Transfers positive oder negative Anreize zur Erwerbstätigkeit? Zwar mindern staatliche Transferleistungen den Anreiz erwerbstätig zu sein. Gleichwohl können persönliche Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und stigmatisierende Effekte des Sozialhilfebezugs die Erwerbsneigung auch positiv beeinflussen. Die empirische Untersuchung basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Analysiert werden erfragte Anspruchslöhne von nicht erwerbstätigen Personen. Die erzielten Ergebnisse sind nicht eindeutig. Für verheiratete Frauen zeigt sich ein signifikant negativer Einfluss des Sozialhilfebezugs auf den Anspruchslohn. Verglichen mit Frauen, die keine Sozialhilfe beziehen, wären sie also bereit, zu einem geringeren Lohn zu arbeiten. Einige Analysen zeigen aber auch positive Zusammenhänge zwischen Transferzahlungen - insbesondere bei Leistungen nach dem AFG - und dem Anspruchslohn. Zum Abschluss der Expertise werden einige sozial- und familienpolitische Konsequenzen diskutiert." (Autorenreferat)

[311-L] Sell, Stefan: Zukunftsfaktor Kinder: eine nationale Initiative als gesellschaftspolitisches Reformprojekt, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 53/2002, H. 12, S. 698-705 (Standort: FES Bonn(Bo133)X1085; UuStB Köln(38)-Haa950; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu zahlreichen Problemen in den sozialen Sicherungssystemen. Eine kinderorientierte Betreuungs- und Bildungspolitik, an der unterschiedliche Interessengruppen mitarbeiten sollten, wäre eine notwendige Maßnahme, um spätere Missstände in unserer Gesellschaft zu vermeiden." (Autorenreferat)

[312-F] Spieß, Katharina, Dr. (Leitung): Parafiscalische Modelle zur Finanzierung familienpolitischer Leistungen INHALT: Ziel dieses Projektes ist es, die bisher existierenden Ansätze und Überlegungen zu parafiscalischen Modellen zur Finanzierung familienpolitischer Leistungen systematisch zusammenzutragen. Dabei gilt es Ansätze im wissenschaftlichen Bereich, im fachpolitischen Bereich, wie auch im europäischen Ausland mit einzubeziehen. Sie sollen bewertet und diskutiert werden. 1. Kontext/ Problemlage: Seitdem in Deutschland familienpolitische Themen in der Fachöffentlichkeit breit diskutiert werden, kommt immer wieder die Frage nach der Finanzierung von den geforderten verbesserten Leistungen für Familien auf. Familienpolitische Leistungen können auf der einen Seite rein steuerfinanziert sein. Auf der anderen Seite können sie aber auch über parafiscalische Modelle, wie z.B. eine Familienkasse, finanziert werden. Solche Finanzierungsvorschläge kommen in der politischen Diskussion vereinzelt immer wieder hoch, ohne dass sie bisher auf eine solide Diskussionsgrundlage zurückgreifen können. 2. Fragestellung: Die zentralen Fragestellungen des Projektes lassen sich wie folgt formulieren: 1. Welche Ansätze bzw. Überlegungen gibt es in der (wirtschafts)wissen-schaft-

174

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

lichen Literatur zu parafiscalischen Modellen der Familienförderung? 2. Welche Ansätze bzw. Überlegungen existieren in der fachpolitischen Diskussion zu einem solchen Parafiscus? 3. Welche Ansätze bzw. Überlegungen weist das europäische Ausland, insbesondere Frankreich, auf? 4. Welche Kriterien sind für die Bewertung parafiscalischer Modelle der Familienförderung relevant? 5. Wie sind diese Ansätze an Hand des entwickelten Kriterienrasters zu bewerten? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsmethoden: Methodisch handelt es sich bei dieser Kurzstudie um eine Literaturanalyse und die Erstellung sowie Anwendung eines Kriterienrasters zur Bewertung parafiscalischer Modelle der Familienförderung. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittdaten und Mikroanalyse Projektgruppe Sozio-oekonomisches Panel (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-89789-254, Fax: 030-89789-109, e-mail: [email protected])

[313-L] Strohmeier, Klaus Peter: Kinderarmut in der Stadtgesellschaft: Armutsstrukturen im Ruhrgebiet, Bochum, 15 S. (Standort: http://www.ruhr-uni-bochum.de/staresoz/Forschung/forschung.htm; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die Armutsstrukturen in Ruhrgebiet unter besonderer Berücksichtigung der Kinderarmut. Zunächst geht der Autor auf Kinderarmut, Bildung und Sozialraumstruktur im Ruhrgebiet ein. Das Ruhrgebiet ist die größte Stadtregion in Kontinentaleuropa. Wie in anderen Großstädten weltweit erleben wir heute im Ruhrgebiet eine zunehmende Polarisierung sozialer Lagen, die sich in wachsender Segregation der Bevölkerung, d.h. dem räumlichen Auseinanderrücken von Arm und Reich, von Familien und so genannten "neuen" Haushaltstypen ohne Kinder und von unterschiedlichen Ethnien ausdrückt. Charakteristisch für die Großstädte des Westens ist, dass solche Polarisierungen sich bei rückläufiger Bevölkerungsentwicklung vollziehen. Wir beobachten gewissermaßen das Auseinanderrücken einer schrumpfenden Stadtbevölkerung. Der Autor schreibt hier über die Zukunftschancen der nachwachsenden Generation der Stadtgesellschaft und ihrer Familien. Die Zukunft der nachwachsenden Generation, von der ein immer größerer Anteil Einwandererkinder sein werden und von der heute bereits ein großer Teil arme Kinder sind, und deren Lebenschancen entscheiden die Zukunft der Stadtregion Ruhrgebiet. Einerseits ist die Familie als Lebensform in den großen Städten überall auf dem Rückzug, andererseits finden wir Familien in den Städten (in Gestalt der allein erziehenden Mutter mit Kindern und kinderreicher ausländischer Familien) vor allem in den armen Vierteln. Dort wo z.B. innerhalb der Großstadt Essen die meisten Kinder leben, finden sich auch die meisten armen Kinder. (ICD)

[314-L] Strohmeier, Klaus Peter (Projektleiter); Hank, Karsten; Kersting, Volker; Langenhoff, Georg; Neubauer, Jennifer (Mitarbeiter); Pejas, Claudia (Mitarbeiter); Steinseifer, Tom (Mitarbeiter): Armut in Nordrhein-Westfalen: Umfang und Struktur des Armutspotentials, Bochum, 100 S. (Standort: http://www.ruhr-uni-bochum.de/staresoz/Forschung/forschung.htm; Graue Literatur)

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

175

INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht das Armutspotential in Nordrhein-Westfalen. Die Autoren erläutern zunächst ihr methodisches Vorgehen, wobei deutlich wird, dass eine exakte Bestimmung von Armut und eine empirische Armutsbestimmung ein schwieriges Unterfangen sind. Die Untersuchungen, über die berichtet wurde, haben in methodischer Hinsicht aber gezeigt, dass die amtliche Statistik in Kombination mit den großen Repräsentativstichproben der Umfrageforschung, in erster Linie dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), ein effizient einsetzbares und aussagekräftiges Instrument für eine in der Zeit periodisch aktualisierbare und in regionaler Gliederung aussagekräftige Sozialberichterstattung sein kann. Kapitel drei stellt den Stand und die Entwicklung der Armut in Nordrhein-Westfalen vor. Im vierten Kapitel wird eine sozialstrukturelle Differenzierung der Armutspopulation durchgeführt. In Kapitel fünf beleuchten die Autoren Regionalanalysen zu Armut. Die inhaltlichen Ergebnisse zum Armutspotential in NRW zeigen, und diese Diagnose ist keineswegs neu, dass Armut das Ergebnis von Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit ist. Regionale Vergleiche zeigen jedoch darüber hinaus, dass besonders in den Städten dieser direkte Zusammenhang "Arbeitslosigkeit erklärt das Armutsniveau" nicht mehr gilt. Gleichzeitig mit diesem ökonomischen Prozess beobachten wir eine zunehmende soziale (und sozialräumliche) Spaltung unserer Gesellschaft, in der es immer mehr zu einer Kumulation von benachteiligten Lebenslagen und benachteiligenden Lebensformen kommt. Besonders von Armut betroffen, dies zeigen die Auswertungen aller drei Datenquellen, SOEP, Mikrozensus und Sozialhilfestatistik, sind Kinder, Jugendliche und Frauen in Nordrhein-Westfalen. (ICD)

[315-L] Than, Siegfried: Haushalte und Familien 2001 nach Einkommensgruppen und Quellen des Lebensunterhalts, in: Staat und Wirtschaft in Hessen : statistische Mitteilungen, Jg. 57/2002, H. 9, S. 251-256 (Standort: UuStB Köln(38)-MSn00128; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Jahr 2001 lag das monatliche Nettoeinkommen bei drei Zehnteln aller Haushalte in der oberen Einkommensgruppe von mehr als 2550 Euro. Bei Familien mit Kindern lag dieser Anteil bei über zwei Fünfteln. Im Vergleich zu 1991 betrug der Einkommensanstieg im Durchschnitt aller Haushalte 25 v.H.; er war damit nur leicht höher als die Steigerungsrate der Lebenshaltungskosten. Haushalte mit einer Bezugsperson im Alter von 45 bis unter 55 Jahren wiesen das höchste Einkommen auf. Das Erwerbseinkommen als Quelle des Lebensunterhalts hat bei den Männern etwas an Bedeutung verloren, während immer mehr Frauen sich vom eigenen Erwerbseinkommen unterhalten können. Im Rahmen der jährlich durchzuführenden Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt (Mikrozensus) werden die Haushalte auch nach ihrem monatlichen Einkommen gefragt, zum einen je Person und zum anderen für den Haushalt insgesamt, wobei die Einkommen der Haushaltsmitglieder zusammenzufassen sind. Die Abfrage erfolgt jedoch nicht nach dem 'spitzen' Einkommen, sondern nach jeweils 24 Einkommensklassen. Im Folgenden werden die Ergebnisse für das Haushaltsnettoeinkommen kommentiert." (Autorenreferat)

176

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

[316-F] Thrum, Kathrin, Dr.phil.; Sann, Alexandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Modellprojekts "opstapje - Schritt für Schritt" in Bremen und Nürnberg INHALT: Überprüfung eines kognitiv orientierten Frühförderprogramms für 2-4jährige Kinder aus sozial schwachen Familien mit Hausbesuchsstruktur: Ziel ist die Intensivierung und qualitative Verbesserung der Mutter-Kind-Interaktion, um die kognitive, motorische und sozioemotionale Entwicklung der Kinder zu fördern und deren Chancen in Kindergarten und Schule zu verbessern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen und Nürnberg METHODE: Die Überprüfung erfolgt mittels eines längsschnittlichen Kontrollgruppendesigns unter Einbezug der Perspektiven aller Beteiligten (Familien, Hausbesucherinnen, Projektkoordinatorinnen). Das Untersuchungsdesign zeichnet sich auch durch eine große methodische Vielfalt aus: es kommen sowohl Fragebögen, standardisierte Tests, projektive Verfahren, qualitative Interviews, als auch eine videographierte Interaktionsbeobachtung zum Einsatz. Theoretische Wurzeln des Projekts liegen in der: Systemtheorie, Familienentwicklungstheorie, kognitiven Theorie, sozialen Lerntheorie, Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitspsychologie. Opstapje steht zudem in der Tradition der Head-Start-Programme in den USA, die Vorbild für Konzeption dieses präventiv orientierten, familienzentrierten Programms waren. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 120; Kinder -teilnehmende Familien und Kontrollgruppe-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 120; Eltern -teilnehmende Familien und Kontrollgruppe-). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 120; Müttergruppentreffen). Gruppendiskussion (Stichprobe: 8; Hausbesucherinnen und Projektkoordinatorinnen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 8; Hausbesucherinnen und Projektkoordinatorinnen). Interaktionsbeobachtung, videographiert (Stichprobe: 120; Mütter mit Projektkindern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.; Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales; Stadt Nürnberg Referat für Jugend, Familie und Soziales INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Sann, Alexandra (Tel. 089-62306-323, e-mail: [email protected]); Thrum, Katrin (Dr. Tel. 089-62306-323, e-mail: [email protected])

[317-F] Uhlendorff, Uwe, Dr. (Leitung): Familien in der Jugendhilfe - sozialpädagogische Diagnosen familiärer Notlagen und Hilfekonzepte INHALT: Selbstdeutungsmuster von Familien; Typisierung von Erziehungsstilen, Zeitstrukturen, Familienkonzepten und sozioökonomischen Rahmenbedingungen; Entwicklung von sozialpädagogischen Aufgabenstellungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Hermeneutischer Ansatz; Fallanalysen; qualitative Datenauswertung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

177

ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Bereichseinheit 04 Ökonomie, Recht und Verwaltung der sozialen Arbeit (Arnold-Bode-Str. 10, 34127 Kassel) KONTAKT: Marthaler, Thomas (Tel. 0561-804-2959, e-mail: [email protected])

[318-L] Wagner, Gert G.: Kinderbetreuung und Vorschulerziehung sollten flexibler gestaltet werden: Erziehung muss für Eltern keine ökonomische Last sein, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 71/2002, H. 1, S. 43-51 (Standort: UuStB Köln(38)FHM Haa 00374; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Durch ein Urteil zum 'Familienleistungsausgleich' hat das Bundesverfassungsgericht im Jahre 2001 die politische Debatte um eine angemessene Familienpolitik in Deutschland nachhaltig belebt. In diesem Beitrag wird freilich gezeigt, dass das Rezept für eine Reform, das Karlsruhe ausgestellt hat, von der Politik tunlichst ignoriert werden sollte. Im Zusammenspiel von Juristen und der sie beratenden Bevölkerungswissenschaftler wird von den Verfassungsgerichten eine weder politisch noch ökonomisch vernünftige Therapie empfohlen, die auf rein finanzielle Vergünstigungen für Kindererziehende hinausläuft. In diesem Aufsatz wird vielmehr gezeigt, dass eine familienpolitische Strategie, die auf eine bessere Vereinbarkeit von Kindererziehung und Erwerbstätigkeit zielt, die (volkswirtschaftlich) besser ist als eine weitere Erhöhung monetärer Transfers. Eine Abschätzung der fiskalischen Kosten dieser Strategie wird vorgestellt." (Autorenreferat)

[319-L] Wingen, Max: Ein erneutes Plädoyer für eine bevölkerungsbewusste Familienpolitik, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 27/2002, H. 1, S. 69-85 (Standort: UB Bonn(5)Z77/240; UuStB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgang aller nachfolgend angestellten Überlegungen sind zwei Punkte. Erstens: Das Geburtenniveau in Deutschland ist zu niedrig, gemessen an einem gemeinwohlorientierten demographischen Allgemeininteresse; aber die politische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten eines Gegensteuerns ist höchst unbefriedigend. Zweitens: Es gilt ein grundlegendes Recht für alle Menschen und Paare, frei, verantwortlich und informiert über die Zahl ihrer Kinder (was Kinderlosigkeit einschließt) zu entscheiden. Dieses Recht ist grundgesetzlich geschützt und genau daraus leiten sich für Staat und Gesellschaft die Pflicht ab, die gegen die Erfüllung der Kinderwünsche gerichteten Barrieren abzubauen. Das ist eine grundlegende Aufgabe der Familienpolitik, die im Kontext des Alterns der Bevölkerung eine bevölkerungsbezogene Dimensionen erhält. Damit ist aber ausdrücklich nicht eine Familienpolitik gemeint, die in die individuellen Entscheidungsprozesse der Paare eingreift, sondern eine Politik, die Paaren hilft, gewollte Kinder auch zu bekommen. Aus diesem Grund versteht sich der vorliegende Beitrag als Plädoyer für eine bevölkerungsbewusste Familienpolitik, ohne sie als Bevölkerungspolitik im herkömmlichen Sinn zu instrumentalisieren, hier also Kinderwünsche und ihre Erfüllung von außen festzulegen. Bei der Familienpolitik und der davon zu unterscheidenden Bevölkerungspolitik handelt es sich um zwei unterschiedliche Ziel-MittelSysteme. Familienpolitik ist schon längst in das Spannungsfeld von individuellen Entschei-

178

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

dungen und den bestehenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geraten und muss daher nach Konzepten suchen, die Bedingungen für das Leben mit Kindern in der Familie zu gestalten. Politische Entscheidungsträger sollten sich dabei nicht von der in der Bevölkerungswissenschaft gelegentlich vertretenen These abhalten lassen, Familienpolitik könne bei der Gestaltung der Lebensbedingungen für das Erleichtern generativer Entscheidungen ohnehin nichts bewirken. Voraussetzung einer in dieser Hinsicht erfolgreichen Politik ist es, eine ganzheitliche Familienpolitik systematisch in die Gesellschaftspolitik zu integrieren. Grundzüge einer solchen Politik werden in diesem Beitrag vorgestellt. Der demographische Prozess - auch die Geburtenentwicklung - ist kein schicksalhafter Prozess, der unabwendbar hinzunehmen ist. Politische Entscheidungsträger sollten daher den Willen aufbringen, ein nachhaltige Politik zu verwirklichen, die Paaren konfliktfreier ermöglicht, von ihrer Freiheit zur Übernahme von Elternverantwortung unter zumutbaren Bedingungen in verantwortlicher Weise auch tatsächlich Gebrauch machen zu können - mit 'Vernunft und Anstand', wie es in der bevölkerungswissenschaftlichen Diskussion schon vor einem halben Jahrhundert formuliert worden ist." (Autorenreferat)

[320-L] Wingen, Max: Betriebliche Familienpolitik als gesellschaftspolitische Aufgabe: familienbewußte Personalpolitik als Weg zum Unternehmenserfolg, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 52/2003, H. 3, S. 60-64 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ausgehend von dem 1960 in Heft 1 des "Sozialen Fortschritt" unter dem Titel "Der Betrieb als Träger von Familienpolitik" veröffentlichten Artikels befasst sich der Beitrag aus historischer und aktueller Perspektive mit Aufgaben und Grenzen der betrieblichen Familienpolitik. Historisch wird im Rahmen der betrieblichen Sozialpolitik Bezug genommen auf den bereits in der Vorkriegszeit bedeutsamen Werkswohnungsbau (z.B. im Ruhrgebiet) und die Einrichtungen der betrieblichen Sozialfürsorge, wie etwa Leistungen für Familienangehörige von Arbeitnehmern, und die große Bedeutung des Verhältnisses von Betrieb und Familie (Werksfürsorge) in den ersten Jahren der Nachkriegszeit. Dabei werden auch die kritische Haltung der Gewerkschaften und Warnungen vor Grenzüberschreitungen einer betrieblichen Familienpolitik thematisiert. Der Beitrag verdeutlicht, wie sich seither die betrieblichen Aktivitäten teilweise verlagert haben in Richtung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine auf Familienbelange der Mitarbeiter ausgerichtete Personal- und Arbeitszeitpolitik. Das Projekt der Hertie-Stiftung, dessen Schwerpunkte abschließend vorgestellt werden, hat sich dieser Thematik in den 90er Jahren besonders gewidmet. (ICH)

[321-L] Wingen, Max: Sieben Anmerkungen zu einer bevölkerungsbewussten Familienpolitik, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 6, S. 209-213 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von der desaströsen Geburtensituation in der deutschen Bevölkerung behandelt der Beitrag Notwendigkeit und Möglichkeiten einer Familienpolitik als einer bevölkerungsbewussten Gesellschaftspolitik, zeigt aber auch die hier bestehenden Grenzen für politisches Handeln auf. Sozialökonomische Maßnahmen allein reichen für dringlich erschei-

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

179

nende Kurskorrekturen nicht aus; gefragt ist gerade auch eine breitenwirksame und bildungspolitisch unterlegte Absicherung von Wertorientierungen, die Entscheidungen für (auch mehrere) Kinder als lebenssinnstiftend unterstützen. Angesichts der Alterung unserer Bevölkerung ist die Frage nicht unbegründet, wie lange für eine wirklich durchgreifende Familienpolitik in unserer real existierenden parlamentarisch-repräsentativen Demokratie noch die erforderlichen politischen Mehrheiten zu haben sind." (Autorenreferat) [322-L] Wingen, Max: Aktuelle Aspekte der Familienpolitik als bevölkerungsbewusste Gesellschaftspolitik, in: Politische Studien : Zweimonatsschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 53/2002, H. 381, S. 94-104 (Standort: http://www.hss.de/downloads/politische_studien_381.pdf; UuStB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Möglichkeiten einer Beeinflussung der demografischen Entwicklung durch die Gesellschafts- und Familienpolitik. Zunächst beschreibt der Autor die Problemlage, die mit einer abwärtsgerichteten demographischen Entwicklung verknüpft ist. Im zweiten Kapitel wird ein Fazit aus dem demographischen Befund abgeleitet. Ziel sollte dabei sein, darauf hinzuwirken, dass sich das Geburtenniveau in Richtung auf das für ein stabiles Null-Wachstum der Bevölkerung erforderliche Niveau (Generationenrate NRR - von 1,0) anhebt. Daneben werden wahrscheinlich vielfältige Anpassungsmaßnahmen an einen dann zwar abgefederten, aber immer noch verbleibenden Rückgang der Bevölkerung nötig sein. Damit den Veränderungen in Entwicklung und Struktur der Bevölkerung aber nicht nur reaktiv begegnet wird, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Im dritten Kapitel werden die Aufgaben und Grenzen einer bevölkerungsbewussten Familienpolitik vorgestellt. Kapitel vier untersucht die Bedeutung der Wertorientierung in diesem Kontext. Im fünften Kapitel nennt der Autor einige Eckpunkte einer bevölkerungsbewussten Familienpolitik. (ICD)

[323-F] Wolf, Elke, Dr. (Bearbeitung); Beblo, Miriam, Dr. (Leitung): Familienpolitik und Erwerbsbeteiligung von Müttern in Deutschland INHALT: Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, den Einfluss von Erziehungsurlaubs- bzw. Elternzeitregelungen auf die Erwerbsbeteiligung von jungen Müttern in Deutschland zu untersuchen. Die gesetzlichen Regelungen zur Elternzeit waren insbesondere in den 80er Jahren mehreren Änderungen unterworfen. Es soll der Zusammenhang zwischen diesen Gesetzesänderungen und der Partizipation von Frauen am Arbeitsmarkt analysiert werden, unter Berücksichtigung anderer für das Arbeitsangebot relevanter Variablen wie beispielsweise des Bildungsniveaus und früherer Erwerbserfahrung. Außerdem wird die Arbeitsplatzstabilität und das Lohnwachstum von Frauen nach der Geburt eines Kindes untersucht, um zu ermitteln, ob und in welchem Ausmaß junge Mütter ihren Arbeitgeber wechseln, um eine Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie zu erreichen. Bei der Lohnentwicklung interessiert die Unterscheidung in Berufsgruppen, insbesondere danach ob sie starkem technologischen und organisatorischen Wandel ausgesetzt sind und berufsspezifisches Wissen somit schneller veraltet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-08 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

180

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-361, Fax. 0621-1235-225)

[324-L] Zander, Margherita (Projektleiter): Soziale Bewältigungsstrategien von Kindern in benachteiligten Lebenslagen: Forschungsverbund "Duale Armutsforschung und Kindheit" in NRW, (Fachtagung "Den Dingen auf die Spur kommen. Kinderarmut auf dem Land - Kinderarmut in der Stadt", 2001, Münster), Münster 2001, 91 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030106279; Graue Literatur) INHALT: "Wie erleben Kinder Armut? Dies ist die Ausgangsfrage eines Forschungsprojekts über 'Soziale Bewältigungsstrategien von Kindern in benachteiligten Lebenslagen', das mit seiner hier dokumentierten Fachtagung 'Den Dingen auf die Spur kommen. Kinderarmut auf dem Land - Kinderarmut in der Stadt' den Versuch unternahm, die sich häufig getrennt vollziehenden Erkenntnisprozesse in Forschung und Praxis miteinander zu verknüpfen und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis der jeweilig vorhandenen Probleme und Fragen beizutragen. Die vorliegende Broschüre stellt die wichtigsten Beiträge dieser Tagung zusammen. Neben den Vorträgen und Statements finden sich darin auch die in der Abschlussdiskussion nur kurz skizzierten 'Berichte aus den Workshops', mit denen die Diskussionsverläufe in den Workshops nachvollziehbar gemacht werden sollen, die aber auch für jene aufschlussreich sein können, die an der Fachtagung nicht teilnehmen konnten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Editorial: DenDingen auf die Spur kommen. Programm der Fachtagung (4-10); Margherita Zander: Duale Armutsforschung und Kindheit - zur Konzeption des Münsteraner Forschungsprojekts (11-19); Erste Ergebnisse der ExpertInneninterviews in Münster und im Westmünsterland (20-28); Barbara Imholz, Gisela Wuttke: Unterrichtsreihe "Gastmahl der Armen" im Religionsunterricht einer 3. Klasse (29-38); K.A. Chasse: Aneignung von Lebenswelt und Bewältigungsstrategien von Kindern in benachteiligten Lebenslagen (39-51); Jutta Lebkücher, Michael Binnenhey: Lebenswelt Familie. Bericht aus dem Workshop (5266); Manfred Pollert, Hans-Bernd Rücker: Lebenswelt Schule. Bericht aus dem Workshop (67-75); Petra Gittner, Ursula Schulte: Lebenswelt Stadt - Lebenswelt Lamd. Bericht aus dem Workshop (76-89).

[325-L] Zenz, Winfried M.; Bächer, Korinna; Blum-Maurice, Renate (Hrsg.): Die vergessenen Kinder: Vernachlässigung, Armut und Unterversorgung in Deutschland, Köln: PapyRossa Verl.-Ges. 2002, 213 S., ISBN: 3-89438-235-X INHALT: Für diese Neuausgabe wurde der 1994 erstmals erschienene Band überarbeitet und in großen Teilen verändert. Nach aktuellen Zahlen sind drei der knapp 16 Millionen Kinder in Deutschland von Armut betroffen. Die Autoren zeigen, wie diese Kinder nicht nur an materieller Armut leiden, sondern auch an 'sozialen Entbehrungen, gesundheitlicher Unterversorgung sowie (an) einem Mangel der Teilhabe an Kultur und sozialer Gerechtigkeit' (54). Den negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder wird dabei ausdrücklich ein 'Möglichkeitscharakter' (45) zugeschrieben. Neben privater Resignation und individueller Verelendung sehen die Autoren auch Konsequenzen für die Gesellschaft, die sich in sozialräumlicher Segregation, aber auch in Stellvertreterkonflikten über Ausländerfragen oder in politischer Apathie zeigen können. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Armut und Vernachlässigung - Der ge-

soFid Familienforschung 2003/2 8 Familienpolitik, Einkommen

181

sellschaftliche Kontext: Christoph Butterwege: Hintergründe der (Kinder-)Armut in Deutschland (10-23); Gerda Holz: Armut hat auch Kindergesichter. Zu Umfang, Erscheinungsformen und Folgen von Armut bei Kindern in Deutschland (24-38); Michael Klundt / Matthias Zeng: Kinderarmut und ihre psychosozialen Folgen als Gegenstand der Forschung (39-53); Wilhelm Brinkmann: Arme Kinder. Armes Deutschland. Wie Kinder durch Armut zu Schaden kommen (54-68); Kindervernachlässigung - Ursachen und Formen; Hilfe - Rahmenbedingungen und Handlungskonzepte. (ZPol, NOMOS)

[326-L] Zimmer, Hasko: Kindeswohl und Politik: zum Streit um den 10. Kinder- und Jugendbericht 1998, in: KarlChristoph Lingelbach, Hasko Zimmer (Red.): Jahrbuch für Pädagogik 1999 : das Jahrhundert des Kindes?, Frankfurt am Main: P. Lang, 2000, S. 345-360, ISBN: 3-631-35311-1 (Standort: UB Augsburg(384)-72DB4100L755) INHALT: "Der 10. Kinder- und Jugendbericht hat ... in Fragen der Familien- und Sozialpolitik, des Ausländer- und des Kinderrechts, aber auch bei anderen Themen auf zentrale Problemfelder des Aufwachsens in der Bundesrepublik Deutschland kritisch aufmerksam gemacht, öffentliche Verantwortung angemahnt und politisches Handeln eingeklagt. Die Debatte hat aber auch die politischen und ideologischen Widerstände sichtbar gemacht, die bei der Umsetzung eines Kind- und Kindeswohlverständnisses, wie es dem Kinderbericht zugrunde liegt, zu erwarten sind." Der Autor charakterisiert die Thematik als 'Wahlkampf um und gegen Kinder'. In diese Diskussion bettet er die 'anstößigen' Befunde - die Konfliktpunkte des 10. Kinderund Jugendberichtes. Unter diesem Aspekt analysiert er Kinder als Armutsrisiko und Kinderarmut, die Lebenssituation ausländischer Kinder und Kinderrechte. (DIPF/St.)

9 Sonstiges [327-L] Abraham, Martin: Die Stabilisierung von Partnerschaften durch bilaterale Investitionen: das Beispiel der Unternehmensbesitzer, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 32/2003, H. 1, S. 50-69 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Für die Erklärung der Stabilität von Ehen wie nichtehelichen Partnerschaften wird häufig auf die Idee der spezifischen Investition zurückgegriffen. Vor allem in der neuen Haushaltsökonomie wird angenommen, dass beispielsweise gemeinsame Kinder oder geteilter Immobilienbesitz die Partner durch erhöhte Ausstiegskosten aneinander binden. Obwohl die stabilisierende Wirkung dieser Faktoren in zahlreichen Untersuchungen empirisch belegt wurde, bleibt jedoch unklar, wie die Entstehung dieser spezifischen Investitionen zu erklären ist. Insbesondere unvollständige Information über den Partner am Anfang der Beziehung und die häufig ungleichgewichtige Verteilung spezifischer Investitionen führen zu hohen Risiken und reduzieren die Bereitschaft, derartige Verpflichtungen einzugehen. Warum in Partnerschaften trotzdem sehr hohe Investitionen getätigt werden, wird unter Rückgriff auf tauschund lerntheoretische Argumente deutlich, mit deren Hilfe die Beziehung als dynamischer Prozess modelliert wird. Akteure tauschen am Anfang ihrer Partnerschaft schrittweise kleine

182

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

Investitionen, die sich im Laufe der Zeit für beide zu einer hohen Austrittsschwelle summieren können und so auch hohe, einseitige Investitionen eines Partners ermöglichen. Da jedoch eine hohe Beziehungsstabilität aufgrund der Unsicherheit über deren weitere Entwicklung nicht per se vorteilhaft ist, werden die Akteure die Geschwindigkeit dieses bilateralen Investitionsprozess im Hinblick auf die gewünschte Bindungswirkung steuern. Getestet wird dieses Modell am Beispiel der Partnerschaften von Unternehmensbesitzern, die aufgrund der engen Verknüpfung von Haushalt und Erwerbstätigkeit ein besonderes Interesse an stabilen privaten Beziehungen besitzen. Anhand der Mannheimer Scheidungsstudie kann gezeigt werden, dass Unternehmensbesitzer und ihre Ehepartner früher zentrale Ereignisse in der Partnerschaftsbiographie - wie z.B. das erste gemeinsame Kind - durchlaufen. Dieser beschleunigte Investitionsprozess führt schließlich konsequenterweise zu einer höheren Stabilität der Ehen von Unternehmensbesitzern." (Autorenreferat)

[328-L] Behnken, Imbke: "Auf der Fahrt zur Entdeckung des Kinderlandes": wissenschaftliche Elterntagebücher als neue Quelle für die historische Kindheits- und Sozialisationsforschung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 23/2003, H. 1, S. 51-67# (Standort: UuStB Köln(38)XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel versteht sich als Beitrag zur historischen Kindheits- und Sozialisationsforschung. Der Artikel versucht, auf wissenschaftliche Elterntagebücher als besondere Quellengattung dieses Forschungsfeldes aufmerksam zu machen. Das geschieht am Beispiel zweier pädagogischer Reformepochen, 1800 und 1900, und anhand zweier prominenter Tagebuchsammlungen, die mit den Namen von Johann Heinrich Campe und Clara und William Stern verbunden sind. Die Quelle, 'wissenschaftliches Elterntagebuch' wird auf ihren historisch pädagogischen Kontext und auf ihre methodischen Möglichkeiten und Grenzen hin befragt." (Autorenreferat)

[329-F] Bischkopf, Jeannette, Dr.phil. (Bearbeitung); Auckenthaler, Anna, Prof.Dr. (Betreuung): Zur Lebenssituation der Partner depressiver Patienten - eine qualitative Untersuchung INHALT: In der klinischen Forschung sind die Paarbeziehungen depressiver Patienten vorrangig unter dem Aspekt der Ätiologie, des Verlaufs oder der Therapie der Störung untersucht worden. Ziel der Untersuchung ist es, zu rekonstruieren, welche Veränderungen (Ehe-)Partner depressiver Patienten in ihrem partnerschaftlichen und familiären Zusammenleben als Folge der Erkrankung erleben. Die Dissertation basiert auf der qualitativen Analyse der narrativen Interviews zur Erfassung der Situation der Studienteilnehmer (n=54), die die Autorin im Rahmen der Längsschnittstudie "Gesundheitliche und ökonomische Belastungen von Familien mit psychisch kranken Angehörigen" geführt hat. Diese Studie wurde an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Dr. med. M. C. Angermeyer durchgeführt. Im Ergebnis der Auswertung liegt ein aus den Daten generiertes Modell vor, welches die unterschiedlichen Erfahrungen der Studienteilnehmer zu integrieren vermag und Schlussfolgerungen für die Therapie depressiver Patienten und für die Unterstützung ihrer Familien erlaubt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bischkopf, J.; Wittmund, B.; Angermeyer, M.C.: Alltag mit der Depression des Partners. in: Psychotherapeut, 42, 2002, S. 11-15.+++Jungbauer, J.; Bisch-

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

183

kopf, J.; Angermeyer, M.C.: Belastungen von Angehörigen psychisch Kranker: Entwicklungslinien, Konzepte und Ergebnisse der Forschung. in: Psychiatrische Praxis, 28, 2001, S. 105-114.+++Wittmund, B.; Bischkopf, J.; Angermeyer, M.C.: Wie nehmen Lebenspartner depressiver Patienten die Krankheit wahr und welche Informationen brauchen sie? in: Das Gesundheitswesen, 63, 2001, S. 536-541. ART: Dissertation BEGINN: 1999-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Psychologie Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Gesundheitsförderung (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-54672, e-mail: [email protected])

[330-F] Bullenkamp, Jens, Dr.; Axt, Anette, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Belastung und Bedürfnisse von Angehörigen schizophrener Patienten im internationalen Vergleich INHALT: Es ist allgemein anerkannt, dass Angehörige von schizophrenen Patienten besondere Lasten zu tragen haben. Dabei galt der Schwerpunkt der Forschung vorrangig der emotionalen Belastung, die resultierenden ökonomischen Auswirkungen wurden bisher weniger berücksichtigt. Im Rahmen des EU-geförderten Projekts MECCA werden detaillierte Kostenanalysen erhoben, die im Rahmen einer Zusatzstudie mit den Belastungen und Bedürfnissen der Familienangehörigen verglichen werden. Insbesondere der transnationale Vergleich soll Aufschluss über die Auswirkungen unterschiedlicher Gesundheitssysteme erbringen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der MECCA-Forschungsgruppe, der Universität Lissabon und der Arbeitsgruppe Versorgungsforschung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Gemeindepsychiatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim) KONTAKT: Bullenkamp, Jens (Dr. Tel. 0621-1703-155, e-mail: [email protected])

[331-L] Burkart, Günter: Stufen der Privatheit und die diskursive Ordnung der Familie, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 53/2002, H. 4, S. 397-413 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Aufsatz ist als Antwort auf die Kritik von W. Schneider an der Familienforschung zu lesen. Schneider beanstandet aus wissenssoziologisch-diskursanalytischer Perspektive eine Verkürzung des Gegenstandsbereiches und plädiert statt dessen für eine Soziologie des Privaten, die die Dominanz des Familienbegriffs brechen und das Forschungsfeld erweitern soll sowie eine darauf zugeschnittene neue Methodologie. Zunächst geht der Autor auf einige der Kritikpunkte ein, die hier nur zum Teil auf Zustimmung stoßen. Im Anschluss folgt der Versuch zu rekonstruieren, was Schneider mit einer Erweiterung der Familiensoziologie um eine Soziologie des Privaten erreichen will. Zweifellos ist Privatheit als ein wesentlicher Aspekt des Gegenstandsbereiches der Familiensoziologie anzusehen. Eine Schwerpunktverlagerung von der Familie zur Privatheit lässt sich nach Ansicht des Verfassers jedoch so nicht begründen. Im zweiten Abschnitt werden fünf Aspekte eines Stufenmodells der Privatheit (Subjekti-

184

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

vität, persönliche Sphäre, zwischenmenschliche Intimsphäre, häusliche Sphäre, Privatsphäre von Eigentum) dargestellt, um das Verhältnis von Privatheit zu Individuum, Paarbeziehung und Familie genauer zu klären. Die Ausführungen schließen mit der Frage, warum immer wieder so viel über die Familie diskutiert wird und welche Funktion solche Diskurse haben könnten. (ICG2) [332-L] Burton-Jeangros, Claudine: Risques et incertitude: strategies de familles suisses face a la crise de la vache folle, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 28/2002, Iss. 3, S. 403-423 (Standort: UuStB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von der Annahme, dass Risiko eine soziale Konstruktion ist, untersucht der Artikel, wie die Öffentlichkeit auf das Wissen um die Gefahren, die mit der Krise des Rinderwahnsinns verbunden sind, reagiert. Quantitative und qualitative Daten geben Auskunft über kollektive Vorstellungen von der Krise und über ihren Einfluss auf Ernährungspraktiken. Auf der Ebene der Vorstellungen wird das Risiko zwar als real eingeschätzt, bleibt aber eine abstrakte, ungewisse und deshalb wenig Angst einflössende Größe. Auf der Ebene der Alltagspraktiken lässt sich konstatieren, dass die individuellen Schutzmaßnahmen eher mit dem Bedürfnis einher zu gehen scheinen, das Risiko zu beherrschen als mit dem Versuch, die Gefahr zu eliminieren. Die Heterogenität der Alltagsstrategien angesichts der Gefahren des Rinderwahnsinns werden durch eine empirische Typologie erfasst, die den Vorstellungen und Praktiken der Individuen Rechnung trägt." (Autorenreferat)

[333-L] Cyprian, Gudrun: Familienbilder als Forschungsthema, in: Gudrun Cyprian, Marianne Heimbach-Steins (Hrsg.): Familienbilder : interdisziplinäre Sondierungen, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 9-19, ISBN: 3-8100-3567-X INHALT: Die Familie ist ein bevorzugtes Ziel und primärer Adressat moral-rhetorischer Bemühungen - deshalb sind Familienleitbilder als explizit normative Vorschriften für Familie noch die am weitesten entwickelte Kategorie in der Familienforschung. Wie Familien aus der Sicht der unterschiedlichen sozialen Einheiten sind und handeln, welche Aufgaben sie erfüllen sollten und welcher Wert ihnen zugesprochen wird - diese Fragen können aus den familialen Leitbildern von Parteien, Kirchen und anderen mächtigen Deutungsgebern beobachtet und interpretiert werden. Das Forschungsfeld der Familienbilder kann insbesondere mit der Framing-Theorie um Fragen erweitert werden, die Handlungsentscheidungen unter dem Einfluss von kulturellen Modellen analysieren. In der vorliegenden Einleitung zum Sammelband wird das Potenzial des Konzepts "Familienbilder" für die interdisziplinäre Forschung beschrieben und es werden die Gründe skizziert, warum sich die Mitglieder des Forschungsschwerpunkts "Familienforschung" an der Universität Bamberg für dieses Konzept als gemeinsames Forschungsthema entschieden haben. (ICI2)

[334-L] Cyprian, Gudrun; Heimbach-Steins, Marianne (Hrsg.): Familienbilder: interdisziplinäre Sondierungen, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 256 S., ISBN: 3-8100-3567-X

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

185

INHALT: "In dem Buch wird untersucht, mit welchen Wunschvorstellungen, Leitbildern und Wirklichkeitskonstruktionen Familien und Familienleben belegt werden - von der Politik, dem Rechtssystem, der Kirche, der Literatur und von den Selbstdeutungen der Familien. Wie kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich ist die Familie von Bildern im Sinne von Wirklichkeitskonstruktionen, Wunsch- und Leitbildern geprägt. Sie entstehen und verändern sich unter dem Einfluss regulierender Systeme wie Recht, Politik, Kirchen, Verbände, Medien usw. Familien entwerfen auch Bilder von sich selbst - in den Wünschen der Paare, die eine Familie gründen, in der Art und Weise des Zusammenlebens. Wissenschaftlerinnen aus Soziologie, Theologie, Geschichts-, Literatur- und Rechtswissenschaft behandeln Familienbilder unter folgenden Themenschwerpunkten: - Beschreibung von Familienbildern - Diskurse zu Familienbildern in Kirche, Staat, Recht, Literatur und Kinderliteratur - Das Verhältnis zwischen Familienbildern und realisiertem Familienleben Ziel der interdisziplinären Sondierungen ist es, gemeinsame sozial- und kulturwissenschaftliche Aufgaben und Fragestellungen für das Forschungsfeld Familienbilder zu klären." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gudrun Cyprian: Familienbilder als Forschungsthema (9-19); Hans-Günter Gruber: Ehe und Familie im Zeichen der befreienden Liebe Jesu Christi. Theologische Familienleitbilder und ihre ethischen Implikationen (23-38); Hubertus Lutterbach: 'Heilige Familie' - Religions- und Sozialbild ultramontanen Lebens (39-57); Regina Ammicht Quinn: Vom Leben für andere: Frauenfragen als Beziehungsfragen? Überlegungen aus der Perspektive theologischer Ethik (59-68); Hans-Heino Ewers: Familie im Kinderschauspiel des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts: Christian Felix, August Rode und Chr. Ernst von Houwald (71-86); Christine Kanz: Zurück zu den Müttern? Zu den kulturtheoretischen und literarischen Diskussionen über Familie Anfang des 20. Jahrhunderts (87-99); Ortwin Beisbart: Familiale Autorität im literarischen Dikurs. Anfragen an phantastische Kinderliteratur. Die Kindermärchen E. T. A. Hoffmanns (1816/17) und zwei phantastische Romane Cornelia Funkes (1999/2000) (101-125); Reinhard Sieder: Von Patriarchen und anderen Vätern. Männer in Familien nach Trennung und Scheidung (129-154); Lena Inowlocki: Fotos ohne Namen, Geschichte ohne Ort. Fragmentarische Tradierung und 'Erinnerungsarbeit' in Familien ehemaliger jüdischer Displaced Persons (155-170); Dieter Schwab: Rechtsprechung als Interpretation der Wirklichkeit. Methodische Aspekte der Rechtsgewinnung im Familienrecht (173-196); Ulrike Wanitzek: Familienbilder in afrikanischen Familienrechten. Vergleichende Überlegungen innerhalb eines pluralistischen Rechtssystems (197-218); Friedhelm Hase: Familienbilder im deutschen Sozialversicherungsrecht. Eine Skizze (219-233); Marianne Heimbach-Steins: Familienbilder. Erträge und Desiderate einer interdisziplinären Verständigung (237-250.

[335-L] Dallinger, Ursula: Familienpflege in Bayern: die Situation der Familienpflegerinnen, (ifb-Materialien, 5-01), Bamberg 2001, 91 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Familienpflege%20Endbericht.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Kurzbericht zur Situation der Familienpflege in Bayern stellt in geraffter Form die wichtigsten Ergebnisse aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt zusammen. Familienpflege durch professionelle Familienpflegerinnen setzt immer dann ein, wenn die Familie selbst bei einer gravierenden Erkrankung oder bei Krankenhaus- und Kuraufenthalt der haushaltführenden Person keine Möglichkeiten hat, Haushaltsversorgung und Kinderbetreuung zu gewährleisten. Da Hausarbeit und Kinderbetreuung immer noch meist von den Müttern geleistet werden, ist Familienpflege eine zugleich familien- und gesundheitspolitisch

186

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

wichtige Dienstleistung, zu der aber bislang kaum Studien vorliegen. Dieser Bericht schließt diese Lücke und präsentiert empirische Ergebnisse aus verschiedenen Erhebungen und Datenquellen. Im ersten Kapitel werden die Rahmenbedingungen der Familienpflege genannt. Kapitel zwei beschreibt die Entwicklung der Leistungen der Krankenkassen für Familienpflege. Im dritten Kapitel geht die Autorin auf die berufliche und familiäre Situation der Familienpflegerinnen ein. In Kapitel vier werden der familiale Wandel und die Veränderung der beruflichen Herausforderungen beleuchtet. Im fünften Kapitel untersucht die Autorin die soziale Lage der versorgten Familien und geht dann auf deren Wünsche und Perspektiven ein. Abschließend wird Familienpflege aus der Sicht der Kostenträger betrachtet. (ICD)

[336-L] Doehlemann, Martin (Hrsg.): LebensWandel: Streifzüge durch spätmoderne Beziehungslandschaften, (Forschung, Studium und Praxis : Schriften des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Münster, Bd. 8), Münster: Waxmann 2003, 281 S., ISBN: 3-8309-1207-2 INHALT: "Die Fragen nach dem 'LebensWandel' sind Fragen danach, wie die Menschen leben, wie sich die Lebensweisen historisch ändern und was das jeweilige Lebensalter an Möglichkeiten eröffnet. Die vielfältigen Änderungen betreffen nicht nur die sachlichen Lebensumstände, sondern auch das Bild, das sich die Menschen von ihnen und deren Angemessenheit machen. Die Wechselwirkungen zwischen veränderlichen Verhältnissen einerseits und wandelbaren Weltbildern andererseits sind bisweilen unübersichtlich, und dennoch sind wir unmittelbar betroffen. Nicht um 'große' Abhandlungen zu verfassen, fanden sich für den vorliegenden Band zehn Sozial- und Geisteswissenschaftler/innen zusammen. In 'kleiner' Form wollen sie sich dem Thema nähern, in Skizzen, Miniaturen, Streiflichtern - eher locker aufgesetzt, leicht lesbar und dennoch nicht ungenau oder inhaltsarm. Sie sind sich durchaus nicht immer einig in der Einschätzung der erfahrenen Wirklichkeit. Aber sie wollen aus vielfarbigen Splittern ein Mosaik zusammensetzen, ein buntes, nicht unbedingt widerspruchsfreies Bild der Vielfalt im Wandel geben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Beiträge von Martin Doehlemann, Rolf Eickelpasch zu: Familie unter Druck (13-29); Beiträge von Martin Doehlemann, Margherita Zander, Norbert Rath zu: Kinder machen Leute (30-65); Beiträge von Martin Doehlemann, Norbert Erlemeier zu: Lebenslauf und Lauf des Lebens (66-104); Beiträge von Martin Doehlemann, Norbert Erlemeier zu: Bedingungen des Zusammenlebens (105-119); Beiträge von Martin Doehlemann, Uwe Rabe, Norbert Erlemeier zu: Wahrnehmungs- und Erlebnisweisen (121-141); Beiträge von Martin Doehlemann, Stefanie Ernst, Norbert Erlemeier zu: Innere Befindlichkeiten (142-179); Beiträge von Bernward Hoffmann, Martin Doehlemann, Irmgard Jansen zu: 'Gutes Leben' aus zweiter Hand? (180-198); Beiträge von Martin Doehlemann, Uwe Rabezu: Sprechen, Ansprechen (199-215); Beiträge von Norbert Rath, Norbert Erlemeier zu: Träume vom erneuerten und neuen Menschen (216-229); Beiträge von Dorothea Kuhrau, Norbert Erlemeier, Bernward Hoffmann, Norbert Rath, Martin Doehlemann zu: 'Lerne, so kannst du was vergessen' (Sprichwort). Der Fachbereich Sozialwesen von innen und von außen (230-279).

[337-L] Ehrhardt, Heidrun Uta: Fünfzigerjahre - Leben nach Norm?, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26/2003, H. 62, S. 43-53 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; UuStB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

187

INHALT: Die Kleinfamilie ist heute die Norm. Dabei wird ein Bild von ihr entworfen, als seien die Fünfzigerjahre die Phase gewesen, in der die Norm in ihrer reinen Ausprägung existiert hat. Im vorliegenden Beitrag prüft die Autorin an Hand ihrer eigenen persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, ob dieses Bild den Tatsachen entspricht. Retrospektiv zeigt sich für die Autorin folgendes: Familien, die noch vor oder im Krieg gegründet worden waren, hatten oft drei, vier, fünf, sechs Kinder. Nachkriegsgründungen verzeichneten nur noch ein oder zwei Kinder. Verhütung war jedoch ein Tabu, sexuelle Aufklärung kein öffentliches Thema. Insgesamt wurden die Fünfzigerjahre jedoch als Aufbruchszeit erlebt. Es wurde für die junge Kriegsgeneration möglich, mit dem Aufbau des eigenen Lebens zu beginnen, endlich etwas Jugend nachzuholen, die eigene Kraft in Sinnvolles einsetzen. Der Mann war der Hauptverdiener, die Frau "verdiente dazu". Manche Frau finanzierte aber auch mit ihrer Berufstätigkeit ihrem Kriegsheimkehrer ein spätes Studium als "Zukunftsinvestition". Es ging um folgende Ziele: ein Haus bauen, für die Kinder ein "Nest" schaffen und für eine gute Ausbildung sorgen und es so insgesamt "zu etwas bringen". Diese Frauen "hatten Glück", wie es hieß, wenn der Mann, sobald er in Lohn und Brot kam, weiterhin für die Familie und für sie sorgte. (ICA2)

[338-F] Engelfried-Rave, Ursula (Bearbeitung); Gebhardt, Winfried, Prof.Dr. (Betreuung): Tradierung zwischen Emergenz und Auflösung. Eine qualitative Studie über Tradierungsprozesse in der Familienerziehung (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie Prof.Dr. Gebhardt (Postfach 201602, 56016 Koblenz) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0261-287-1950, e-mail: [email protected])

[339-L] Engstler, Heribert; Menning, Sonja: Die Familie im Spiegel der amtlichen Statistik: Lebensformen, Familienstrukturen, wirtschaftliche Situation der Familien und familiendemographische Entwicklung in Deutschland, Berlin 2003, 265 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20030106892; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser konzentrieren sich in ihrem Bericht zur Situation der Familien in Deutschland auf sechs Themenbereiche: (1) Haushalts- und Familienformen und ausländische Familien in Deutschland; (2) Familiengründung und -entwicklung: Eheschließungen, Geburten, Adoptionen, Auszug der Kinder aus dem Elternhaus, Ehelösungen; (3) demographische Alterung der Bevölkerung in Deutschland und der Europäischen Union; (4) Familie und Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen, Erziehungsurlaub, Kindertagesbetreuung; (5) haushaltübergreifende familiale Leistungen, institutionelle und informelle Unterstützung der Familien, Zeitverwendung und familiale Arbeitsteilung; (6) materielle Situation der Familien: Einkommen, Vermögen, Schulden, Wohnsituation, Konsumausgaben. Mit Ausnahme des in Kapitel 5 behandelten Themenbereichs werden für alle Fragestellungen auch europäische Vergleichsdaten vorgelegt. (ICE)

188

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

[340-L] Feldhaus, Michael: Die Folgen von Mobilkommunikation für die Privatheit: empirische Ergebnisse zur Beurteilung ubiquitärer Erreichbarkeit in der Familie, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 1, S. 24-37 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Vor dem Hintergrund der Verbreitung des Mobiltelefons im privaten Bereich beschäftigt sich der Aufsatz mit der Frage, wie die allgegenwärtige Erreichbarkeit von Eltern und ihren Kindern wahrgenommen und bewertet wird. Tritt das theoretisch schon längst beschriebene, empirisch jedoch unzulänglich überprüfte Erreichbarkeits-Dilemma und damit soziale Kontrolle überhaupt auf? Mittels einer qualitativen Untersuchung, die als bisher einzige in Deutschland Familieninterviews (Familienfallstudien) zur Thematik von Mobilkommunikation im privaten Bereich durchgeführt hat, werden Antworten auf diese Fragen zu geben versucht. Die Analysen des empirischen Materials zeigen, dass das Mobiltelefon positiv bewertet wird, wenn es mit einer Erweiterung von Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten auftritt, negativ, wenn damit Einschränkungen in der Privatheit verbunden sind. Das Erreichbarkeits-Dilemma zeigt sich nicht für Eltern oder innerhalb der Partnerschaft, wohl jedoch für einen Teil der Jugendlichen, wobei die erklärende Variable das vorhandene bzw. nichtvorhandene Vertrauen zwischen Eltern und ihren Kindern ist." (Autorenreferat)

[341-L] Glenn, Penelope; Stiels-Glenn, Michael: Kinder psychisch kranker Eltern: Kooperation bei der Betreuung von Familien mit psychisch kranken Müttern und Vätern, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 28/2003, H. 4, S. 23-31 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Hinter dem auffälligen oder problematischen Verhalten eines Kindes kann sich eine unerkannte psychische Erkrankung eines Elternteils verbergen. In nicht wenigen Fällen wird dann fälschlicherweise das Kind statt des Erwachsenen behandelt. Doch selbst wenn die Krankheit des Vaters oder der Mutter erkannt und therapiert wird, bleiben die Auswirkungen auf die mitbetroffenen Kinder häufig unberücksichtigt. Unsicherheit gegenüber psychisch Kranken, Standesdenken und fehlende Einsicht in den Nutzen der Kooperation verschiedener Helfersysteme führen deshalb nicht selten dazu, dass weder die erkrankten Eltern noch die Kinder eine adäquate Hilfe erhalten." (Autorenreferat)

[342-L] Günther, Thomas: Zwischen Rationalisierung und Kolonialisierung der Lebenswelt: zum familiensoziologischen Gehalt von Habermas' "Theorie des kommunikativen Handelns", in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 65-83, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Das "differenzierte Ja zur Moderne", das Jürgen Habermas in der "Theorie des kommunikativen Handelns" entwickelt hat, lässt sich auch unter familiensoziologischen Gesichtspunkten explizieren. Dazu möchte der Autor in seinem Beitrag zunächst zeigen, wie Habermas, nachdem er sich der normativen Grundlagen Kritischer Theorie mit sprachphilosophischen Mitteln vergewissert hat, innerfamiliale Kommunikationspathologien auf eine "syste-

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

189

matische Verzerrung der Alltagskommunikation zurückführt (1). Die "Theorie des kommunikativen Handelns" kann dann als gesellschaftstheoretischer Rahmen verstanden werden, in dem solche Pathologien - ähnlich wie die Verrechtlichung familialer Beziehungen - als Symptome einer Kolonialisierung der Lebenswelt begriffen werden können (2). Innerhalb desselben Rahmens lässt sich dann jedoch auch zeigen, dass unter den Bedingungen des entwickelten Kapitalismus die Wahrscheinlichkeit, dass die familialen Lebensformen den Bedingungen einer repressionsfreien Alltagskommunikation genügen, zunimmt. Vor diesem Hintergrund lassen sich dann die Phänomene, die heute für den Zerfall der Familien zu sprechen scheinen, als Anzeichen für eine Modernisierung kommunikativer Verhältnisse interpretieren (3). (ICI2)

[343-L] Hammer, Veronika; Schmitt, Christian: Computer in der Familie - Umgang und Auswirkungen, (ifb-Materialien, Nr. 2-02), Bamberg 2002, 50 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Computer%20in%20der%20Familie.pdf; Graue Literatur) INHALT: Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse von zehn qualitativen Interviews vor, die im Vorfeld des Projektes "Computer in der familialen Alltagswelt" durchgeführt wurden, und liefert relevante Informationen zu familialen Gestaltungsmustern der Computer-Nutzung. Der Fokus der Befragung lag dabei auf dem Umgang der Kinder mit Medien-PC (Spiele) und Internet. Hinsichtlich des Nutzungsumfangs von Internet und vor allem des PC bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den Familien. Zum einen differiert der Umfang der Nutzung durch die Kinder, zum anderen deren Bewertung durch die Eltern. Die Spannweite der Zeit, die die befragten Kinder pro Woche am PC verbringen, reicht dabei von einer bis weit über zehn Stunden. Vor allem mit PC-Spielen wird viel Zeit verbracht, was nicht selten zu Auseinandersetzungen in den Familien führt. Das Internet wird weniger intensiv von den Kindern genutzt und dient in erster Linie zur Informationsrecherche. Dieser Bereich ist kaum konfliktbeladen, aber er erfordert eine relativ aufwändige Begleitung durch die Eltern. Fachwissen und Selbstsicherheit im Umgang mit den neuen Medien sind sehr stark geschlechtsspezifisch verteilt: Väter gehen am sichersten mit diesen Medien um, gefolgt von den Söhnen. Dagegen erreichen Mütter und Töchter nicht dieselbe Vertrautheit. Insgesamt sind aber die befragten Kinder mit dem PC und insbesondere dem Internet gut vertraut - dies gilt vor allem in Anbetracht ihres Alters. Eltern mit hohem Bildungsniveau zeigen sich eher kritisch im Hinblick auf die PC-Nutzung ihrer Kinder. Zugleich teilen sich Vater und Mutter die Medienerziehung gleichberechtigt. In den Familien mit niedrigerem sozialem Status kommt dagegen die Erziehungsaufgabe primär der Mutter zu, während das Fachwissen in den meisten Fällen der Vater besitzt. Kenntnis und Beherrschung von PC und Internet werden von vielen Eltern als unerlässliche Voraussetzung für die weitere Entwicklung ihrer Kinder betrachtet. (ICD)

[344-L] Heimbach-Steins, Marianne: Familienbilder: Erträge und Desiderate einer interdisziplinären Verständigung, in: Gudrun Cyprian, Marianne Heimbach-Steins (Hrsg.): Familienbilder : interdisziplinäre Sondierungen, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 237-250, ISBN: 3-8100-3567-X INHALT: Das interdisziplinäre Forschungskolloquium, dessen Beiträge im vorliegenden Band dokumentiert sind, wurde als Bestandteil der Projektarbeit des Forschungsschwerpunktes

190

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

Familienforschung an der Universität Bamberg konzipiert. Es war u.a. mit der Zielsetzung verbunden, Anregungspotenziale zu eruieren, die aus einer Erweiterung des familienwissenschaftlichen Spektrums um geistes- bzw. kulturwissenschaftliche Perspektiven erwachsen können. Die Autorin zeichnet in einer skizzenhaften Auswertung der Beiträge und Debatten einige Perspektiven nach, die sich aus der Kombination unterschiedlicher wissenschaftlicher Zugänge in und zwischen den verschiedenen Fachdiskursen erschließen. Vier Ebenen der Frage nach Familienbildern bzw. Familienleitbildern werden dabei unterschieden: Auf einer ersten Ebene werden Familienbilder hinsichtlich ihrer materialen Gehalte beschrieben. Zur Beschreibung gehört auch die Darstellung von Veränderungen im historischen Prozess. Auf einer zweiten Ebene werden hermeneutische Klärungen zum Verhältnis von gelebtem (Familien-) Leben und seinen Deutungen angestrebt. Einer dritten Ebene ist die Analyse gesellschaftlicher Diskurse über Familienbilder zuzuordnen, während auf einer vierten Ebene Überlegungen angestellt werden, die eine Metareflexion des Forschungsprozesses befördern. (ICI2)

[345-L] Hildenbrand, Bruno: Milieu, Struktur und Biographie: zur theoretischen und methodischen Begründung einer sozialphänomenologischen Familienforschung, in: Ilja Srubar, Steven Vaitkus (Hrsg.): Phänomenologie und soziale Wirklichkeit : Entwicklungen und Arbeitsweisen ; für Richard Grathoff, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 57-83, ISBN: 3-8100-3415-0 INHALT: Der Beitrag betrachtet die Weiterentwicklung der qualitativ analytischen Verfahren, die unter dem theoretischen Postulat des phänomenologischen Wirklichkeitszugangs entstanden sind, und zeigt ihre Möglichkeiten und Grenzen anhand der Familienforschung auf. Vor dem Hintergrund von Grathoffs Kritik einer cartesianischen Biografieforschung, dei der ein 'Rekurs auf die Sozialität kommunikativen Handelns' nicht stattfindet, beschreibt der Autor zunächst dessen Entwicklung eines sozialphänomenologischen Ansatzes der Biografienforschung aus dem Jahr 1989. Der Entwurf wiederum geht zurück auf ein Forschungsprojekt von Luckmann aus dem Jahr 1972. Diese Studie zur biografischen Struktur gliedert sich in Daten über: (1) die sozialräumliche Verteilung der Familienmilieus und die Beziehungen der Familienmitglieder, (2) die Familiengeschichte, (3) ein biografisch weichenstellendes Ereignis im Leben des Patienten und (4) die Lebensgeschichte der Ehefrau des Patienten. Daran anknüpfend wird ein Plädoyer für eine strukturale sozialphänomenologische Biografienforschung am Beispiel der Familienforschung formuliert, die sich bis heute kaum verändert hat. Dabei bezieht sich der Autor auf den Strukturalismus von Merlau-Ponty und stellt die Grundlagen einer fallrekonstruktiven Familienforschung dar: (1) der Fall wird als eigenständiges Gebilde autonomer Lebenspraxis verstanden, (2) Gegenstand der Fallkonstruktion ist die Herausarbeitung von Reproduktion und Transformation der Struktur, (3) die rekonstruktive Familienforschung erfolgt in der Dialektik von Allgemeinem und Besonderem, (4) das zentrale Verfahren der fallrekonstruktiven Forschung ist die so genannte Sequenzanalyse, (5) die drei typischen Stufen des Forschens bei fallrekonstruktiven Verfahren sind Abduktion, Deduktion und Induktion und (6) fallrekonstruktive Sozialforschung kann nur als Kunstlehre vermittelt werden. (ICG)

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

191

[346-L] Hill, Paul Bernhard; Kopp, Johannes: Familiensoziologie: Grundlagen und theoretische Perspektiven, (Studienskripten zur Soziologie), Opladen: Westdt. Verl. 2002, 352 S., ISBN: 3-531-33734-3 (Standort: UB Bonn(5)-20032482) INHALT: "Die Familiensoziologie stellt einen wichtigen Bereich der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung und Forschung dar. Sie behandelt ein breites Spektrum an praxisrelevanten Fragen, welche die private Lebensführung ebenso wie die Sozialpolitik und die Demographie berühren. Der Band gibt einen fundierten Einblick in die Familiensoziologie. Dabei werden zunächst die historischen und ethnologischen Variationen der Formen familialen Lebens thematisiert und die wichtigsten Theorietraditionen der Familiensoziologie vorgestellt. Für die zentralen Gegenstandsbereiche - etwa Partnerwahl, Heiratsverhalten, innerfamiliale Interaktion, Fertilität, Familienformen sowie Trennung und Scheidung - wird der theoretische und empirische Stand der Forschung vorgestellt und diskutiert." (Autorenreferat)

[347-L] Huinink, Johannes; Strohmeier, Klaus Peter; Wagner, Michael (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie: zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, (Familie und Gesellschaft, Bd. 7), Würzburg: Ergon Verl. 2001, 310 S., ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Klaus Peter Strohmeier, Johannes Huinink, Michael Wagner: Solidarität in Ehe, Partnerschaft und Familie. Zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung (7-17); Michael Wagner: Soziale Differenzierung, Gattenfamilie und Ehesolidarität. Zur Familiensoziologie Emile Durkheims (19-42); Hermann Tyrell: Das konflikttheoretische Defizit der Familiensoziologie. Überlegungen im Anschluss an Georg Simmel (43-64); Thomas Günther: Zwischen Rationalisierung und Kolonialisierung der Lebenswelt. Zum. Familiensoziologischen Gehalt von Habermas' "Theorie des kommunikativen Handelns" (65-84); Uta Skamel, Eckart Vorland: Vom 'ewigen Kampf der Geschlechter' zu Solidarität in Partnerschaft und Familie. Eine soziobiologische Annäherung (85-102); Hartmut Esser: Das "Framing" der Ehe und das Risiko zur Scheidung (103-128); Notburga Ott: Der Erklärungsansatz der Familienökonomik (129-144); Johannes Huinink: Entscheidungs- und Vereinbarkeitsprobleme bei der Wahl familialer Lebensformen (145-166); Günter Burkart: Die Familie in der Zivilgesellschaft: Treuhänder gemeinschaftlicher Werte? (167-184); Jan Künzler, Wolfgang Walter: Arbeitsteilung in Partnerschaften. Theoretische Ansätze und empirische Befunde (185-218); Cornelia Koppetsch: Die Pflicht zur Liebe und das Geschenk der Partnerschaft: Paradoxien in der Praxis von Paarbeziehungen (219-240); Rolf Becker, Markus Nietfeld: Familien in harten Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs in Ostdeutschland. Empirische Befunde zu Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und ökonomischen Verlusten auf das Konfliktverhalten in Dresdner Familien (241-264); Michael Opielka: Familiensolidarität, gesellschaftliche Solidarität und Familienpolitik (265-284); Barbara Willenbacher: Familiale Solidarität durch Erbrecht? (285-300).

[348-F] Hülser, Gerda, Dipl.-Psych.; Bernstein, Yasmin; Feldkircher, Iris; Müller, Nastassja (Bearbeitung); Hintermair, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Hilfe- und Unterstützungsbedarf von Eltern hörgeschädigter Kinder mit Zusatzbehinderungen (HUEKZ)

192

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

INHALT: Die Eltern von hörgeschädigten Kindern mit einer zusätzlichen Beeinträchtigung finden (ähnlich wie die Gruppe der Kinder selbst) im Rahmen der nach wie vor vom "Methodenstreit" bestimmten Diskussion in der Hörgeschädigtenpädagogik (Cochlea Implantat, Hörgerichteter Spracherwerb, bilinguale Fördermodelle, Anerkennung der Gebärdensprache, etc.) mit ihrer besonderen Situation kaum angemessen Berücksichtigung. Dies, obwohl alle verfügbaren empirischen Daten nahezu einstimmig festhalten, dass die Belastungssituation dieser Gruppe von Eltern besonders hoch ist im Vergleich zu Eltern, deren Kinder "nur" eine Hörschädigung haben. Das geplante Projekt setzt sich zum Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung der Beratungs- und Betreuungssituation von Eltern hörgeschädigter Kinder mit einer Zusatzbehinderung durch Analyse und Präzisierung der Bedürfnisstruktur der Betroffenen zu leisten. Dazu ist es in einem ersten Schritt - der Gegenstand des hier skizzierten Projekts ist notwendig, in Erfahrung zu bringen, was diese Eltern besonders belastet, wo sie also besonders "der Schuh drückt" und von woher und in welcher Form sie sich gezielte Unterstützung für ihre Situation vorstellen könnten. Das Anliegen des Projekts ist es demzufolge, die empirisch gesicherte erhöhte Belastung dieser Zielgruppe inhaltlich zu präzisieren, also in Erfahrung zu bringen, was für diese Eltern besonders belastend ist und welchen Hilfebedarf sie für sich anmelden. METHODE: Das Anliegen wurde methodisch in zwei Schritten angegangen. Einmal wurden im Zeitraum vom 1.1.2002 bis zum 30.7.2002 halbstandardisierte qualitative Interviews mit 12 Eltern von zusatzbehinderten hörgeschädigten Kindern mit Hilfe eines für das Anliegen geeigneten Leitfadens durchgeführt. Anschließend wurden die Daten einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Ergänzend dazu wurden den Eltern auch standardisierte Fragebögen zum Stresserleben, zur sozialen Unterstützung, zur Lebenszufriedenheit sowie zum Kohärenzgefühl ausgegeben. Parallel dazu wurden in Form einer Fragebogenuntersuchung im Zeitraum von September bis Dezember 2002 insgesamt 35 Fachleute, die im Bereich der Mehrfachbehinderung über eine ausgewiesene und zum Teil langjährige Erfahrung verfügen, mit einem inhaltlich analog zur Elternbefragung konstruierten Instrument befragt, mit dem sowohl quantitative wie auch qualitative Aussagen zur Situation der Familien mit mehrfach behinderten hörgeschädigten Kindern gewonnen werden. Auch diese Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Aus der Analyse der Bedürfnisstruktur sollen konkrete Vorschläge erarbeitet werden, was alles im pädagogischen Begleitungsprozess zu leisten ist (was also an der gegenwärtigen Beratungs- und Förderpraxis zu bestätigen ist und was es zu verändern gilt), damit die Belastungssituation dieser Zielgruppe reduziert werden kann und die Lebenszufriedenheit und Lebensqualität erhöht werden können. In einem zweiten Schritt bzw. einer Weiterführung des Projektansatzes gilt es nach der Ermittlung des Hilfebedarfs, Methoden bzw. Modelle zu entwickeln und zu erproben, um die gewonnenen Erkenntnisse der ersten Phase umzusetzen. Hier ist z.B. an Weiterbildungsmaßnahmen in Form von Elternseminaren, aber auch an Unterstützung bei der Initiierung von Selbsthilfegruppen oder der Einrichtung von ambulanten (psychosozialen) Diensten vor Ort, etc. zu denken. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Regens Wagner Stiftung Hohenwart/ Obb. INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließlich Sonderpädagogik, Fach Pädagogische Psychologie (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-456, Fax: 06221-477-485, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

193

[349-L] Inowlocki, Lena: Fotos ohne Namen, Geschichte ohne Ort: fragmentarische Tradierung und "Erinnerungsarbeit" in Familien ehemaliger jüdischer Displaced Persons, in: Gudrun Cyprian, Marianne Heimbach-Steins (Hrsg.): Familienbilder : interdisziplinäre Sondierungen, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 155-170, ISBN: 3-8100-3567-X INHALT: Das Untersuchungsinteresse der Autorin richtet sich auf die Traditionsvermittlung und die Formen der Tradierung in Familien, in denen es in mehrfacher Hinsicht zum Abbruch der habituellen Lebensweise gekommen ist. Anhand eines Fallbeispiels der Etablierung einer neuen Orthodoxie in Familien ehemaliger jüdischer Displaced Persons untersucht sie darüber hinaus die Art und Weise, wie es zu einer Retraditionalisierung kommen kann. Sie erörtert in diesem Zusammenhang grundsätzliche Fragen nach den Bedingungen dafür, dass eine Retraditionalisierung nicht nur der Kontinuitätswahrung dient, sondern auch auf doktrinäre Normen der Lebensführung hinausläuft. Im Mittelpunkt steht die Tradierung zwischen Großmüttern, Müttern und Töchtern, da die religiöse Praxis in der Familiensphäre nicht nur im Judentum vor allem Frauen und Mädchen obliegt. Im Fall der untersuchten Retraditionalisierung spitzt sich die genderspezifische Problematik insofern zu, als sich Mädchen und Frauen freiwillig in eine mit Tradition begründete Ungleichheit der Geschlechter begeben, die zudem teilweise mit ethnisierenden Elementen begründet wird. Im Rahmen der Analyse werden insbesondere Familienbilder betrachtet, die für die Beteiligten bedeutungsvoll sind und wirksam werden. (ICI2)

[350-L] Jansen, Mechthild: Die Familie zwischen neuer Ideologie und gesellschaftlicher Realität: eine Polemik, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 41/2002, H. 4 = H. 160, S. 77-85 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der vorliegende Essay unterzieht die zur Zeit herrschende Familienrhetorik einer Kritik. Die Autorin fragt nach den gesellschaftlich-ideologischen Hintergründen des Geredes von der "heiligen Familie" und postuliert ihrerseits Ziele einer neuen Familienpolitik. Die Ursachen für die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie liegen für sie in fehlender und verfehlter Kinderbetreuung, in überholten Berufsstrukturen, in unzureichender, weil zu wenig und nicht existenzsichernder Teilzeitarbeit, in der Unterbezahlung sozialer Arbeit, im Sozialrecht, im Machtanspruch von Männern, im Mangel an erwerblicher Haus- und Familienarbeit und einem rückwärtsgewandten Familienbild. Wer die Familie stützen will, darf nicht Wunschdenken und Kitsch folgen, sondern sollte u.a. folgende Maßnahmen einschlagen: Er muss (1) neben einem guten öffentlichen Bildungswesen - ein fallweise privatwirtschaftliches, zivilgesellschaftliches, betriebliches, konfessionelles oder staatliches, jedenfalls öffentliches Kinderwesen schaffen. Er muss (2) eine Dienstleistungswirtschaft schaffen, die bisherige private Haus- und Familienarbeit in allen Facetten und Qualitätsanforderungen durch neue Erwerbsmöglichkeiten auf dem Markt ersetzt. Er muss (3) "Arbeit für andere", Kinder, Alte, Kranke, und soziale Beziehungsverantwortlichkeit steuerlich fördern. (ICA2)

194

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

[351-L] Joerg, Sabine: Was Kindern wichtig ist: Urteile zu Familie, Eltern und Medien, in: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V. (Hrsg.): Denkräume - Szenarien zum Informationszeitalter : Rückblick, Ausblick, Realisation, 2000, S. 194-199, ISBN: 3-92968525-6 (Standort: UB Magdeburg(Ma9/1)-2002-09112-1; Graue Literatur) INHALT: "Der Umgang mit den Medien allgemein und dem Fernsehen im Besonderen muss immer wieder neu betrachtet und bestimmt werden. Dafür ist es allerdings unerlässlich, mehr über eine Kindergeneration zu wissen als nur, was sie wie lange warum ansieht. In zwei Untersuchungen wurden Aspekte der kindlichen Weltsicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt. Die Fragestellung ging ganz bewusst über medienpädagogische Belange im engeren Sinne hinaus. Der Stellenwert der Medien im Leben von Kindern lässt sich eher abschätzen, wenn man auch anderes über Kinder weiß als nur, welchen Stellenwert die Medien haben. Mit den nachfolgenden Studien soll dementsprechend ein Beitrag zur Beantwortung folgender Fragen geleistet werden: 1. Was ist Kindern heute wichtig? 2. Wo erleben sie Mangel? 3. Wie sehen sie ihre Eltern fernsehen? Ansatzpunkte der Überlegungen sind also weder quantitative Angaben noch Urteile anderer zum Fernsehverhalten und seinen Folgen für die Kinder, sondern Urteile von Kindern selbst zu zentralen Punkten ihres Lebens. Die Kinder geben Aufschluss über das, was ihnen wichtig ist. Und sie äußern sich zu einem bisher vernachlässigten Aspekt des Fernsehens, nämlich zu der Frage, wie sie, die Kinder, den Fernsehkonsum ihrer Eltern erleben und einschätzen." (Autorenreferat)

[352-L] Jungbauer, Johannes: Partner schizophrener Patienten: Belastungslagen, Bewältigungsstrategien, Lebensentwürfe, (Forschung für die Praxis - Hochschulschriften), Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 223 S., ISBN: 388414-317-4 (Standort: THB Aachen(82)-Ad7638) INHALT: "Das Anliegen der vorliegenden Studie war es, zu rekonstruieren, wie Ehe- und Lebenspartner schizophrener Patienten die psychische Erkrankung und ihren durch die Krankheit beeinträchtigten Beziehungsalltag erleben. Auf der Grundlage von 28 detaillierten Einzelfallanalysen werden Bedingungen und Zusammenhänge herausgearbeitet, die das Zusammenleben mit einem schizophrenen Patienten charakterisieren. Dabei wird deutlich, dass Paarbeziehungen mit schizophrenen Patienten fragile Beziehungen sind, die in vieler Hinsicht belastet und gefährdet sind. Auf der anderen Seite belegen die Ergebnisse der Studie, dass trotz der krankheitsbedingten Einschränkungen oft erhebliche Spielräume für eine individuelle Lebensgestaltung und unterschiedliche Varianten von 'Beziehungsnormalität' vorhanden sind. Ob und unter welchen Voraussetzungen längerfristige Paarbeziehungen mit schizophrenen Patienten möglich sind, hängt entscheidend davon ab, wie die Erkrankung kognitivemotional verarbeitet wird und inwieweit individuelle Arrangements für ein Zusammenleben unter erschwerten Bedingungen entwickelt werden können." (Autorenreferat)

[353-L] Juul, Jesper: Das kompetente Kind: auf dem Weg zu einer neuen Wertgrundlage für die ganze Familie, Reinbek: Rowohlt 2001, 287 S., ISBN: 3-498-03330-1

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

195

INHALT: (Der Autor) "geht von der Tatsache aus, (dass) die moderne Familie längst nicht mehr auf den angeblich bewährten ethischen Fundamenten ruht, die früher in allen Erziehungsfragen Halt geboten haben. Wie vergeblich und wie schädlich es ist, wenn man heute zu den traditionellen Erziehungsprinzipien zurückkehren will, zeigt der Autor an vielen konkreten Beispielen ... (Er wendet sich gegen) die Grundannahme ..., kleinen Kindern fehle es zunächst an fast allem, sie seien inkompetente Mängelwesen, denen von außen, von anderen Menschen, durch jahrzehntelange Erziehungsarbeit zur Menschwerdung verholfen werden müsse. (Er) beschreibt, wie kompetent in menschlicher und sozialer Hinsicht alle Kinder sind und wie Erwachsene ihr ... Verhalten übersetzen können in Botschaften, die (ihnen) zu erkennen geben, wo (sie) Akzente und Grenzen zu setzen haben und wie (sie ihren) Erziehungsaufgaben gerecht werden können, ohne das Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl der Kinder zu untergraben." (Textauszug)

[354-F] Kardoff, Ernst von, Prof.Dr.; Schönberger, Christine, Dipl.-Psych.; Kreher, Simona, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Tradierung familienbiografisch verankerter Gesundheitsvorstellungen und -praktiken und ihr Einfluss auf die familiäre Bewältigung chronischer Krankheit INHALT: Ausgangssituation: Mit der Diagnose einer chronischen Krankheit ist für die Betroffenen und ihre Familien nichts mehr so, wie es einmal war. Das Weiterleben mit der Krankheit erfordert komplexe individuelle und familiäre Anpassungsprozesse und Reorganisationsleistungen. Ressourcen und Strategien müssen aktualisiert und mit der Nutzung medizinischen Wissens so verknüpft werden, dass die vielfältigen Anforderungen an instrumentelle, emotionale und kognitive Bewältigung eine neu balancierte Lebensführung ermöglichen. Fragestellung: Im Projekt wird danach gefragt, welche familiär tradierten Vorstellungen und Handlungsmuster im Umgang mit Gesundheit und Krankheit und bei der Krankheitsbewältigung genutzt und wie sie mit dem medizinischen Expertenwissen verknüpft werden? Wie gelingt es den Familien, ihre Entscheidungs- und Handlungsfreiheit in diesen kritischen Situationen zu erhalten oder zurück zu gewinnen und zu einer neuen Stabilität ihrer Lebensführung zu gelangen? Zielsetzung: Das Projekt zielt darauf ab, die bislang wenig bekannten Prozesse, Mechanismen und Rahmenbedingungen familiärer Bewältigung chronischer Krankheit/ Behinderung insbesondere die familiäre Neukonstruktion der gemeinsamen Lebensführung, im Rahmen komplexer familienbiografischer Fallstudien an drei ausgewählten Indikationen (Schlaganfall, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung) systematisch zu rekonstruieren und in der Tradition hermeneutisch-interpretativer Sozialforschung zu deuten. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt Universität Berlin, Philosophische Fakultät 04, Institut für Rehabilitationswissenschaften (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Fachhochschule Neubrandenburg, FB Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Pflege und Gesundheit (Postfach 110121, 17041 Neubrandenburg) KONTAKT: Kardoff, Ernst von (Prof.Dr. Tel. 030-2093-4374, Fax: 030-2093-4437, e-mail: [email protected])

196

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

[355-F] Klein, Paul, Dr.; Kozielski, Peter, Dr. (Bearbeitung); Ebenrett, Heinz-Jürgen, Dr. (Leitung): Belastungen von Soldaten und ihren Familien durch berufliche Mobilität ("Pendlerstudie") INHALT: Die Studie soll einen Beitrag leisten bei Entscheidungen zur Verbesserung der sozialen Lage von Soldaten und Soldatenfamilien angesichts verstärkt geforderter beruflicher Mobilität. Zentrales Forschungsinteresse sind Art und Gewicht der durch Versetzungen und Abordnungen bedingte Belastungen. Zielsetzung der Studie ist es insbesondere, die auschlaggebenden Beweggründe dafür abzuklären, warum versetzte Soldaten lieber ein "Pendlerleben" in Kauf nehmen, als mit ihren Familien zu dem neuen Dienstort umzuziehen und mit welchen Maßnahmen (der Truppe und des Dienstherrn) die Belastungen "pendelnder" Soldaten gemildert werden können. METHODE: Durchführung einer Evaluationsstudie auf der Basis einer Repräsentativbefragung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.000; von Versetzungen in 2000 oder 2001 betroffene Zeit- und Berufssoldaten und ihre Ehe-/ Lebenspartner; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zur Situation "pendelnder" Soldaten und ihrer Familien. Unveröff. Gutachten an das BMVg. 2001. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2001-09 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium der Verteidigung FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr (Postfach 1142, 15331 Strausberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 03341-58-1820, e-mail: [email protected])

[356-F] Klocke, Andreas, Dr.; Lück, Detlev, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klocke, Andreas, Dr. (Leitung): Lebensstile in der Familie INHALT: Lebensstile bezeichnen persönliche Lebensarrangements, die die Bereiche Familie, Freizeit, Kultur und Lebensorientierung umspannen. Von Lebensstilen spricht man bevorzugt im Hinblick auf die Lebensgestaltung von modernen, gut ausgebildeten jungen Menschen (insbesondere Singles). Was aber ist mit Lebensstilen im Familienkontext? In welchem Umfang variieren die Lebensmuster der Menschen in Abhängigkeit von ihrer Familienform? Wie unterschiedlich sind Lebensstile in Familien verteilt und gehen diese mit unterschiedlichen subjektiven Befindlichkeiten, Wertorientierungen und sozialen Beziehungen einher? Ergebnisse: wider Erwarten haben nicht unabhängige junge Menschen die größte Vielfalt von Lebensstilen ausgebildet. Vielmehr sind unter den Familien deutlich mehr verschiedene Gestaltungsformen zu finden. Das Familienleben in Deutschland ist also durchaus variantenreicher als andere Lebensformen. Oder anders: wer nicht in einer Familie lebt, wählt typischerweise ganz bestimmte Lebensstile. So sind beispielsweise jüngere Alleinstehende häufig im sogenannten "Unterhaltungstyp" oder im "Selbstverwirklichungstyp" zu finden, ältere Singles dagegen konzentrieren sich auf einen häuslichen Lebensstil oder zählen zu den "aufgeschlossenen Sicherheitsorientierten". Familien dagegen nutzen fast das ganze Spektrum an Varianten, wobei das Alter, also die Lebensphase eine sehr wichtige Rolle spielt: Mit zunehmendem Alter werden anstelle moderner, erlebnis- und selbstverwirklichungsorientierter Formen eher kulturelles Interesse, Harmoniebedürfnis oder auch Zurückgezogenheit in die Privatsphäre

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

197

bestimmend für die Lebensführung. Grundsätzlich neigen Familienmitglieder zu gleichen oder doch recht ähnlichen Lebensstilen, so dass hier keine Konfliktherde schwelen. Besonders stark ist die Entsprechung zwischen den Partnern. Bei jedem zweiten Paar - ob mit Familie oder kinderlos - stimmen die Lebensstile überein und nur sehr selten weichen diese stark voneinander ab. Nur etwas geringer ist die Ähnlichkeit der Lebensstile von Eltern und ihren Kindern. Die nächste Generation übernimmt demnach tendenziell den Lebensstil, den die Eltern ihr vorleben. Die Abgrenzungs- und Abnabelungsprozesse sind offenbar nicht so stark, dass sich die Kinder einen eigenen, völlig unterschiedlichen Lebensstil zueigen machen würden. Geschwister untereinander neigen schließlich ebenfalls zu gleichen Lebensstilen. Praxisbezug: Eine Ausgangsüberlegung des Projekts war, dass unterschiedliche Lebensstile zwischen Partnern zu Konflikten führen könnten. Lebensstile könnten demnach bspw. Auswirkungen auf gemeinsam verbrachte Zeit (Freizeit- und Kulturaktivitäten) oder auf die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern haben und das Alltagsleben der Familien insgesamt entlasten oder belasten. Wie die Ergebnisse zeigen, werden von den Paaren aber ganz überwiegend identische oder sehr ähnliche Lebensstile präferiert, was lebensstilspezifische Konfliktpotenziale ausschließt oder zumindest reduziert. METHODE: Methodik: Gehen einige Lebensstilforscher von einem einheitlichen Lebensstil "der Familie" aus, so verfolgen andere das Konzept anhand der Betrachtung von Einzelpersonen. Schließlich ist es durchaus möglich, dass die einzelnen Familienmitglieder unterschiedliche Lebensstile aufweisen. Auch hier wird der Lebensstil auf individueller Ebene abgebildet, denn es soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Familienmitglieder ähnliche oder unterschiedliche Stile der Lebensführung präferieren bzw. praktizieren. Die Datenbasis für dieses Projekt ist zum einen der ALLBUS 1998. Auf dieser Grundlage wurde eine Lebensstiltypologie erstellt und zur Analyse der Haushalts- und Familienformen herangezogen. Zum anderen wurde das Sozio-ökonomische Panel (SOEP 1998) genutzt, um Ähnlichkeiten bzw. Differenzen der Lebensstile von Haushaltsmitgliedern aufzudecken. ART: gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2001-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg)

[357-F] Köß, Hartmut, Dipl.-Theol.; Walther, Mirjam; Lamprecht, Florian; Reus, Annette (Bearbeitung); Heimbach-Steins, Marianne, Prof.Dr. (Leitung): Aspekte geschlechterdifferenzierender Wahrnehmung in der katholischen Familienethik INHALT: Katholische Familienethik soll als Paradigma normativer Orientierung analysiert werden. Familienbezogenes Handeln (in Politik, Bildung etc.) braucht Leitbilder. In weitreichender Konvergenz mit dem bürgerlich-patriarchalen Familienverständnis hat das katholische Leitbild von "Ehe und Familie" mit starken normativen Implikationen über Jahrzehnte die Familienpolitik der BRD mitgeprägt. Heute fungiert es gesellschaftlich eher als Projektionsfläche der Kritik bestimmter Normen. Die Auseinandersetzung fokussiert sich nicht zuletzt auf das dem katholischen Leitbild inhärente Modell des Geschlechterverhältnisses. Anhand der zu untersuchenden Aspekte (Ansätze, Entwicklung, Defizite) genderspezifischer Wahrnehmung sollen paradigmatisch Genese und Wandel von Leitbildern analysiert werden. Im Bezug auf diese Fragestellung sind zu untersuchen: Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlicher Familienrealität und der Artikulation normativer Orientierungen auf verschiede-

198

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

nen Ebenen des kirchlichen Selbstvollzugs (Praxis/ Verbände, Lehramt, Wissenschaft); ideologische Grundlagen des katholischen Familienbildes in Relation zur hierarchischpartriarchalen Struktur der Institution Kirche; ausgewählte Anwendungsfelder (Familienformen, Reproduktion, Familienpolitik, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Gewalt etc.). Aus der Analyse von Entwicklungen, Ansätzen und Defiziten genderspezifischer Wahrnehmung sind paradigmatisch Konsequenzen zu ziehen für grundlegende Anforderungen an normative Leitbilder und deren Vermittlungsfähigkeit unter gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Heimbach-Steins, M.: Würde und Rechte der Frau aus der Sicht der Katholischen Soziallehre. in: Lutz-Bachmann, Matthias (Hrsg.): Freiheit und Verantwortung. Ethisch handeln in den Krisen der Gegenwart. Berlin u.a.: Morus 1991, S. 214247.+++Dies.: Weibliche Moral? Geschlechterdifferenz und universalistische Ethik. in: Holderegger, Adrian (Hrsg.): Fundamente der Theolgischen Ethik. Bilanz und Neuansätze. Freiburg i.Br. u.a.: Herder 1996, S. 405-430.+++Dies.: Auf der Suche nach dem Ort der Geschlechterdifferenz in der Ethik. in: Jahrbuch des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover, 11, 2000, S. 95-119.+++Dies.: Sichtbehinderung. Das Geschlechterverhältnis in der Wahrnehmung christlicher Sozialethik. in: Gentner, Ulrike (Hrsg.): Geschlechtergerechte Visionen. Politik in Bildungs- und Jugendarbeit. Königstein/ Ts.: Helmer 2001, S. 257-392. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl für Christliche Soziallehre und Allgemeine Religionssoziologie (96045 Bamberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-863-1733, Fax: 0951-863-4734, e-mail: [email protected])

[358-F] Kröger, Friedebert, Prof.Dr.med.; Altmeyer, Susanne, Dr.med.; Wachter, Martin von, Dr.med. (Bearbeitung): Systemische Familienmedizin und Familieninteraktionsforschung INHALT: Schwere körperliche Erkrankungen betreffen immer auch die Angehörigen von Patienten in oft nicht unerheblichem Ausmaß. Ihre Einbeziehung in die Krankenversorgung bringt Vorteile für Patienten, Angehörige und für das medizinische System, erfordert gleichzeitig besondere therapeutische und kooperative Fähigkeiten von den Behandlern, die in diesem Projekt untersucht werden sollen. METHODE: Projekt in Zusammenarbeit mit der Collaborative Family Healthcare Coalition VERÖFFENTLICHUNGEN: Altmeyer, S.; Kröger, F.; McDaniel, S.: Systemische Femilienmedizin. in: Wirsching, M. (Hrsg.): Lehrbuch der Paar- und Familientherapie. Berlin: Springer 2002.+++Kröger, F.; Altmeyer, S.: Von der Familiensomatik zur systemischen Familienmedizin. in: Familiendynamik, 2000, 3, S. 268-292. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 10 Medizinische Fakultät, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin (Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen) KONTAKT: Institution (Tel. 0241-80-89821, Fax: 0241-88-88422, e-mail: [email protected])

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

199

[359-L] Kuchenbuch, Katharina: Die Fernsehnutzung von Kindern aus verschiedenen Herkunftsmilieus: eine Analyse anhand des Sinus-Milieu-Modells, in: Media Perspektiven, 2003, Nr. 1, S. 2-11 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Studie untersucht, inwieweit die Milieuzugehörigkeit der Eltern Einfluss auf die Fernsehgewohnheiten ihrer Kinder nimmt. Die Analyse erfolgt anhand des Sinus-MilieuModells, das Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln und vergleichbare Wertprioritäten haben, in zwölf soziale Milieus zusammenfasst. Seit Januar 2000 ist es möglich, die Fernsehnutzung von Erwachsenen ab 14 Jahre im AGF/ GfK-Fernsehpanel nach Sinus-Milieus differenziert auszuweisen. Um den Einfluss des häuslichen Milieus zu ermitteln, wurde die Milieuzugehörigkeit der Haushaltsvorstände ermittelt und die zugehörigen Kinder jeweils ihrem Haushaltsvorstand, also im Regelfall der Mutter oder dem Vater, zugeordnet. Die Analyse zeigt, dass sich das Fernsehverhalten von Kindern und Erwachsenen derselben Sinus-Milieus ähnelt. Hoher Fernsehkonsum der Eltern geht einher mit hohem Fernsehkonsum der Kinder, und Kinder aus Unterschichtmilieus sehen deutlich mehr fern als Mittel- und Oberschichtkinder. Bei den Sendervorlieben zeigt sich: Kinder aus dem intellektuellen, dem etablierten, dem statusorientierten und dem traditionell bürgerlichen Milieu sehen wie ihre Eltern überdurchschnittlich stark öffentlichrechtliche Programme, die Nutzung der großen Privatsender RTL, SAT.1 und ProSieben verteilt sich relativ gleichmäßig über alle Milieus, während die kleinen Privatsender wie Super RTL und RTL II von Kindern aus modernen Unter- und Mittelschichtmilieus bevorzugt werden. Vielsehende Kinder von Zeichentrickangeboten kleiner Privatsender gibt es vor allem im hedonistischen Milieu, das die an Fun und Action orientierte junge Unterschicht mit kleinen bis mittleren Einkommen umfasst. Den Gegenpol dazu bilden wenigsehende Kinder von öffentlich-rechtlichen Kinderprogrammen, die sich vor allem im intellektuellen Milieu finden. In der Studie wurde auch ermittelt, ob Kinder eher allein oder gemeinsam mit der Familie fernsehen. Es zeigt sich, dass Kinder aus niedrigen und mittleren sozialen Lagen viel Zeit mit Erwachsenen vor dem Bildschirm verbringen. Möglicherweise schafft Fernsehen in diesen weniger aktiven Milieus einen Rahmen für familiäres Erleben. Am wenigsten sehen Kinder aus dem postmodernen (an Selbstbestimmung orientierten) Milieu mit Erwachsenen fern, während Intellektuelle durchschnittlich häufig mit ihren Kindern zusammen fernsehen. Die Ergebnisse stützen insgesamt die Annahme, dass Fernsehen in Familien erlernt wird und milieuspezifische Unterschiede im Fernsehverhalten von einer Generation an die nächste weitergegeben werden." (Autorenreferat)

[360-L] Kury, Helmut; Kern, Julia: Frauen und Kinder von Inhaftierten: eine vergessene Gruppe, in: Kriminologisches Journal, Jg. 35/2003, H. 2, S. 97-110 (Standort: UuStB Köln(38)-XF146; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Diskussion um Fragen und Probleme des Strafvollzugs, insbesondere der Freiheitsstrafe, werden in aller Regel Auswirkungen einer Inhaftierung auf das soziale Umfeld, vorwiegend die Familie des Täters, unberücksichtigt gelassen. Es werden die Ergebnisse einer explorativen Studie bei Frauen inhaftierter Männer vorgestellt, die zeigen, dass die Nebenwirkungen der Freiheitsstrafe auf die Familien der Täter erheblich sind. Zwar kann die Entfernung des Täters aus dem familiären Bereich für die Angehörigen auch eine Erleichterung sein, in der Regel bedeutet sie für Frau und Kinder jedoch eine enorme Belastung. Dies

200

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

spricht für eine weitere Zurückdrängung der Freiheitsstrafe und einen Ausbau des offenen Vollzugs." (Autorenreferat)

[361-F] Lehmann-Tremmel, Gertrud, M.A. (Bearbeitung); Hintermair, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Die psychische Entwicklung hörgeschädigter Kinder im Kontext familiärer Sozialisationsprozesse (PEHK) INHALT: Es steht mittlerweile relativ umfangreiches Wissen zur Verfügung, welche Faktoren für Eltern von hörgeschädigten Kindern von Bedeutung sind, damit diese im Zuge der Diagnosestellung einer Hörbehinderung die dadurch entstehenden Probleme effektiv angehen und ihre Situation im Sinne einer zufrieden stellenden Lebensführung bewältigen können (vgl. für den deutschsprachigen Raum Hintermair & Horsch, 1998; Hintermair et al., 2000; Hintermair, 2002). Wozu auf dem Gebiet der Hörgeschädigtenpädagogik - vor allem der deutschsprachigen Hörgeschädigtenpädagogik - bislang nicht in zufrieden stellendem Maße Daten vorliegen, ist die Frage, inwieweit die elterliche Belastungsbewältigung auch positive Effekte für die psychische Entwicklung des hörgeschädigten Kindes hat. Das geplante Forschungsvorhaben setzt sich zum Ziel, im Kontext vorausgegangener eigener Arbeiten diese Lücke zu schließen und hierzu Erkenntnisse zu gewinnen. Bei Bestätigung des Zusammenhangs von elterlicher Belastung und kindlicher Entwicklung würden sich daraus eine Reihe von Konsequenzen für eine grundlegende psycho-soziale Umgestaltung der bestehenden Beratungs- und Förderangebote für Familien mit hörgeschädigten Kindern ergeben. METHODE: Es werden mittels einer Reihe formeller Fragebögen Daten von Eltern (getrennt für Väter und Mütter) und Lehrern zu verschiedenen copingrelevanten Bereichen sowie zu relevanten Merkmalen der kindlichen Entwicklung erhoben (Parenting Stress Index (PSI); Fragebogen zur sozialen Unterstützung (F-SozU); Kohärenzfragebogen (SOC); Autonomieskala (aus dem TPF); Fragebogen zu Stärken und Schwächen (SDQ-D).Die Analyse der Daten erfolgt mittels multivariater Verfahren, insbesondere ist auch ein pfadanalytisches Vorgehen vorgesehen. Die Untersuchung wird mit Eltern und Lehrern aus allen bayerischen Schulen für Hörgeschädigte durchgeführt. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließlich Sonderpädagogik, Fach Pädagogische Psychologie (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-456, Fax: 06221-477-485, e-mail: [email protected])

[362-L] Lenz, Karl: Institutionalisierungsprozesse in Zweierbeziehungen: Arbeits- und Ergebnisbericht zum Teilprojekt Q des Sonderforschungsbereiches 537 Institutionalität und Geschichtlichkeit, Dresden, 26 S. (Standort: http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~sfb537/teilprojekte/q/doc/ProjQ_EB.rtf; Graue Literatur) INHALT: Das Teilprojekt Q des Sonderforschungsbereichs 537 untersuchte die Prozesse der Herstellung und Aufrechterhaltung von Wirklichkeit in Zweierbeziehungen. Für die Rekon-

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

201

struktion der emergenten Ordnung - der Wirklichkeitskonstruktion in Zweierbeziehungen wurde ein institutionentheoretischer Ansatz gemäß dem Theorieprogramm des SFB zugrunde gelegt. Neben Leitfadeninterviews mit Paaren wurden Ehe- und Beziehungsratgeber, Tagebücher, Texte populärer Musik und Romane als schriftliche und Spielfilme als audiovisuelle Dokumente in den Forschungsprozess einbezogen. Der vorliegende Bericht gibt einen kurzen Überblick über die Arbeitsschwerpunkte und die Arbeitsorganisation des Teilprojekts, über die Forschungszugänge und Analysen zur Aufbauphase von Zweierbeziehungen und Weiterentwicklung des institutionellen Analyserahmens, über die Forschungsreisen, Gastaufenthalte und Tagungsteilnahmen von Projektmitgliedern sowie über die Einbeziehung von Gastwissenschaftlern im Rahmen von Symposien. Ferner werden die Publikationsliste ab dem Jahr 1999 und die Lehrveranstaltungen des Projektleiters zum Themenschwerpunkt des SFB 537 dokumentiert. (ICI) [363-L] Logemann, Niels: Wissenskluft trotz Wissensmedium?: zum familialen Umgang mit dem Internet und der Frage nach der Medienkompetenz der Familienmitglieder, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 23/2003, H. 2, S. 165-183 (Standort: UuStB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Aufsatz thematisiert die Frage, welche Veränderungen das Internet im Hinblick auf die Medienkompetenz, für die Familie nach sich zieht. Insbesondere geht es um die Unterschiede, die sich in den Medienkompetenzen der Familienmitglieder zeigen, und was diese Differenzen für die soziale Kontrolle und eine mögliche Reglementierung der Mediennutzung bedeuten. Ausgehend von einer modifizierten Wissensklufthypothese wird gezeigt, dass sich trotz einer Teilhabe an der Informationsgesellschaft die Wissenskluft weiter bis in die Familien in Form unterschiedlicher Medienkompetenzen fortsetzt. Dazu wird auf drei Fallstudien zurückgegriffen, in denen anhand der Aspekte der Mediennutzung, der sozialen Kontrolle dieser Nutzung und der zugrundliegenden Medienerziehungsvorstellungen der Eltern die unterschiedlich stark ausgeprägten Medienkompetenzen in den Familien deutlich gemacht werden. Es stellt sich einerseits heraus, dass Medienkompetenz zwar eine Voraussetzung für die soziale Kontrolle der Internetnutzung ist, dass aber andererseits davon nur wenig Gebrauch gemacht wird." (Autorenreferat)

[364-F] Luca, Renate, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Bedeutung alter und neuer Medien im Kontext sozialer Interaktion von Paaren und Familien unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterbeziehung INHALT: Mediale und personale Kommunikation - ein Balanceakt? Rituale der Mediennutzung in der Partnerschaft. Medienkompetenz von Eltern; Vorbild oder Kontrolle. METHODE: Beantwortung der Fragen stützt sich auf qualitative Interviews mit Paaren im Alter zwischen 20 und 55 Jahren DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 35; Erwachsene; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Luca, R.: Paare vorm Fernsehgerät. Geschlechtsgebundene Genrepräferenzen, Konflikte und Kommunikationsstörungen. in: medien praktisch, 2002, H. 3, S. 18-23.

202

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Medienpädagogik (Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[365-L] Mattern, Ruperta: Chronisch kranke Menschen und ihre Familien: Darstellung der Situation und ihrer Bewältigung am Beispiel Multiple Sklerose, (ifb-Materialien, Nr. 1-01), Bamberg 2001, 78 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/mat-pdf/Chronisch%20kranke%20Menschen.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die vorliegende Studie hat das Ziel, die Situation der Angehörigen von Multiple Sklerose(MS)-Kranken zu beschreiben, sie fragt nach individuellen Belastungsmomenten, entlastenden Komponenten innerhalb des familiären Netzwerkes und nach "Coping-Strategien". Ein besonderes Augenmerk ist darauf gerichtet, vorhandene und genutzte Ressourcen zu ermitteln und daraus handlungsrelevante Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines umfangreichen Fragebogens, der an Angehörige von MS-Erkrankten im Raum Oberfranken verschickt wurde. In dieser vorläufigen Analyse der Daten wurden Angaben zu Ehe und Partnerschaft, zur Familie und zur Elternsituation untersucht. Krankheitsbedingte Veränderungen manifestieren sich vor allem in der stärkeren Arbeitsbelastung in der Familie und in der Verteilung der familiären Rollen. Hier werden Gratifikationen und Belastungen weniger deutlich als in der Vergleichspopulation wahrgenommen. Männer nehmen stärker die positiven Aspekte der Familie wahr, dagegen finden mehr Frauen, dass sie wegen der Familie schon auf vieles verzichtet haben. Sie haben mehr Angst vor körperlicher und seelischer Überforderung. Höheres Lebensalter und wachsender Pflegebedarf führen zu sinkender Wahrnehmung der Glücksquellen in der Familie. Zugleich steigt der Wunsch, hin und wieder aus der Situation auszubrechen, die Angehörigen können sich weniger von Herzen freuen und außerhalb der Familie abschalten. Angst vor Krankheitsverschlechterung des Partners äußert jeder Vierte, gefolgt von der Angst davor, körperlich oder seelisch überfordert zu werden. (ICD)

[366-L] Matthias-Bleck, Heike: Soziologie der Lebensformen und der privaten Lebensführung: Anmerkungen zu Werner Schneiders Soziologie des Privaten, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 53/2002, H. 4, S. 423-436 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Aufsatz ist als kritische Antwort auf die Kritik von W. Schneider an der Familienforschung zu lesen. Schneider beanstandet aus wissenssoziologisch-diskursanalytischer Perspektive eine Verkürzung des Gegenstandsbereiches und plädiert statt dessen für eine Soziologie des Privaten, die die Dominanz des Familienbegriffs brechen und das Forschungsfeld erweitern soll sowie eine darauf zugeschnittene neue Methodologie. Die Autorin wendet ein, dass Schneiders Schilderung nicht dem aktuellen Stand der Familiensoziologie entspricht, und das in mehrfacher Hinsicht: Erstens ist die Bezeichnung der Familiensoziologie als reine

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

203

'Krisenwissenschaft' aufgrund der Bandbreite gerade neuerer familiensoziologischer Publikationen nicht gerechtfertigt. Zweitens werden bei der Diskussion um den Gegenstand der Familiensoziologie vorliegende, weiterführende Vorschläge zur Bestimmung von 'Familie' nicht einbezogen. Zudem wird drittens von Schneider mit der Argumentation für eine Soziologie des Privaten eine methodische Vorgehensweise eingefordert, die bereits vielfach angewandt wird. Abschließend weist die Autorin darauf hin, dass Familiensoziologie bzw. die Soziologie der Lebensformen und der privaten Lebensführung den Gegenstand mit anderen Disziplinen teilt und aufgrund dessen eine Familienwissenschaft in Form einer interdisziplinären Zusammenarbeit wünschenswert ist. (ICG2)

[367-L] Meier, Marietta: Zur Dichotomie von Alltags- und Fachwissen: die psychiatrische Familienpflege Zürich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: Traverse : Zeitschrift für Geschichte, Jg. 10/2003, H. 1, S. 79-91 (Standort: UuStB Köln(38)-24A6639; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag verfolgt die Geschichte der psychiatrischen Familienpflege in der Schweiz. Im einzelnen wird der Frage nachgegangen, welche Strategien die Züricher Psychiater anwandten, um die Familienpflege als Ausdifferenzierung des psychiatrischen Angebots darzustellen und die Kontrolle über das neue Tätigkeitsfeld zu bewahren. Dabei interessiert vor allem, welche Rollen sie sich und den Pflegefamilien zuschrieben und welcher Sprache sie sich bedienten. Nach einem Überblick über die Gründung und Entwicklung der psychiatrischen Familienpflege wird aufgezeigt, welche Anforderungen die Fachleute an Pflegefamilien stellten. Der Analyse, mit welchen Argumenten die Psychiater erklärten, warum sich ihre Pflichten klar von den Aufgaben der Pflegefamilien unterschieden, folgt eine Diskussion über Stereotypen in den Definitionen von Alltags- und Fachwissen und die engen Zusammenhänge zwischen beiden Formen. Anhand dieses Beispiels wird geklärt, inwiefern die Inhalte wissenschaftlichen Denkens durch wissenschaftsexterne Faktoren beeinflusst werden und wie Psychiater eine Dichotomie zwischen Wissenschaftlern und Laien konstruierten, die - wie alle Dichotomien - durch eine klare Hierarchie gekennzeichnet war. (ICH)

[368-F] Meier, Uta, Prof.Dr.; Schäfer, Kirsten, Dipl.-Ökotroph.; Kraft, Sibylle, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Küster, Christine, Dr. (Leitung): "Haushalt gekonnt": Lebensqualität durch Haushaltsführung INHALT: Entwicklung eines Konzepts für zielgruppenspezifische Bildungsangebote zur Stärkung der Haushaltskompetenzen von Menschen in prekären Lebenslagen; Erstellung eines Konzepts für eine ganzheitliche Familienhilfe unter Einbeziehung der hauswirtschaftlichen Bildungsangebote für die Stadt Gießen; Überprüfung der Übertragbarkeit auf andere Kommunen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gießen METHODE: Ganzheitliche Bildungsangebote, niedrigschwellig und zielgruppenorientiert ausgerichtet, können einen wichtigen Beitrag zur Alltagsbewältigung aber auch zum (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt leisten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 20). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Meier, Uta; Küster, Christine; Kraft, Sibylle; Schäfer, Kirsten: Haushalt gekonnt - Lebensqualität durch Haushaltsführung. Neue Strategien in der kommuna-

204

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

len Familienhilfe. Projektbericht und Tagungsdokumentation zur wissenschaftliche Begleitung des Projekts. Konzepte und Modelle zur Armutsprävention, Materialien, Bd. 3. Aachen, Bonn 2002. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-05 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung (Bismarckstr. 37, 35390 Gießen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0641-99-39310, e-mail: [email protected])

[369-L] Meyer-Drawe, Käte: Erziehung und Macht, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, Jg. 77/2001, H. 4, S. 446-457 (Standort: UB Bonn(5)-Z56 17; UuStB Köln(38)-FHM BP 06560; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Zentrum des Aufsatzes stehen Überlegungen der Autorin zu dem Widerspruch zwischen bewusstem pädagogischem Handeln und nicht bewussten Sozialisationseinflüssen, die sie auf Foucaults Theorie der Biomacht modifiziert. Ausgehend vom 18. Jahrhundert, in dem biopolitische Überlegungen für die Pädagogik wichtig wurden, zeigt sie mit Hilfe von Foucaults Biomacht-Theorie, dass neben bewusster "Zucht" die Erziehenden in ihrer gesellschaftlichen Umgebung entscheidend verantwortlich sind für die Eingliederung des zu Erziehenden in die Gesellschaft. Diesen Widerspruch sieht sie gerade in der Zeit der Gentechnologie. Sie stellt die Frage, ob die Grundvoraussetzung der Pädagogik, nämlich "die Unbestimmtheit des Menschen" noch aufrecht zu erhalten ist, wenn Eltern über das "Design" ihrer Kinder entscheiden können. Zusammenfassend schreibt sie: "Es ist nicht mehr der Plan eines göttlichen Schöpfers, der die Freiheit des Menschen einschränkt. Es ist auch nicht mehr das Blut des Adels oder eines anderen gesellschaftlichen Standes, das den Lebensweg festlegt. Es ist eine gentechnisch praktizierte Bio-Macht, welche die Nachkommen an die Vorstellungen ihrer Produzenten bindet. Was unter diesen Bedingungen Freiheit noch bedeuten kann, bleibt offen angesichts der Tatsache, dass Individuen hier nicht lediglich von fremden Mächten überwältigt wurden, sondern dass sie Effekte und Elemente der Macht sind, indem sie deren Zwangsmittel übernehmen und sie gegen sich selbst ausspielen." (DIPF/ wi)

[370-F] Neumann, Eva-Maria, Prof.Dr. (Leitung): Verbesserung der Versorgungs- und Beratungssituation Demenzkranker und deren Angehöriger im Landkreis Oberspreewald-Lausitz und in Cottbus (im Rahmen des Bundesmodellprogramms "Altenhilfestrukturen der Zukunft") INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Cottbus und Kreis OberspreewaldLausitz (CB und OSL) METHODE: Erhebung des Ist-Zustands; Intervention (Gründung eines gerontopsych. Verbundes) mit begleitenden Messungen; Nacherhebung (Post); Interventionsforschung (prä-postDesign). Derzeit laufen Fragebogenerhebungen bei Heimen, ambulanten Diensten, Krankenhausabteilungen, Fachärzten (und Zufallsstichprobe praktischer Ärzte) zur Diagnostik, Behandlung, Pflege und Betreuung Demenzkranker und Beratung der Angehörigen in Cottbus und dem Kreis Oberspreewald-Lausitz; Angehörigenbefragung ab Januar 2001. Fortbildung

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

205

für Mitarbeiter(innen) von Verbundpartnern (Modulsystem; 2 Durchgänge); Abschlußzertifikat wird anerkannt für die Basisqualifikation Gerontopsychiatrie (anteilsmäßig), die vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen geplant ist. Zwischenbefragung der Verbundteilnehmer bis 10/2002 abgeschlossen; Daten in Auswertung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Verbundpartner; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 2; Psychiatriekoordinatorinnen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, face to face (pflegende Angehörige aller Einrichtungen; Auswahlverfahren: anfallend. Fachärzte aller Einrichtungen; Auswahlverfahren: total. Hausärzte; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Heime, ambulante Dienste, Sozialstationen, psychiatrische Krankenhausabteilungen; Auswahlverfahren: total). Lernzieltest (TeilnehmerInnen an Verbundfortbildungen; Auwwahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Neher, K.M.: Gerontopsychiatrische Verbünde in Cottbus und im Landkreis Oberspreewald-Lausitz: ein Bundesmodellprojekt zur Verbesserung der Versorgungssituation gerontopsychiatrischer Patienten in Brandenburg. in: Brandenburgisches Ärzteblatt, 11, 2001, S. 352-353. ISSN 0939-3471.+++Neher, K.M.: Bundesmodellprojekt zur Verbesserung der Versorgungslage von Demenzkranken. in: Nachrichten Parität, 5, 2001, S. 1-2. ISSN 0937-7425.+++Neher, K.M.; Neumann, E.-M.: Aufbau gerontopsychiatrischer Verbundstrukturen in einer städtischen und einer ländlichen Region Brandenburgs. in: Forum Altenhilfe (im Druck). ART: gefördert BEGINN: 2000-05 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Fachhochschule Lausitz, FB Sozialwesen (Lipezker Str., 03048 Cottbus) KONTAKT: Neher, Mathias (Dr. Tel. 0331-7043-747, e-mail: [email protected])

[371-L] Ott, Notburga: Der Erklärungsansatz der Familienökonomik, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 129-143, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Obwohl im allgemeinen davon ausgegangen wird, dass im Bereich der Familienforschung wichtige handlungsleitende Aspekte nicht mit dem ökonomischen Ansatz erfasst werden können, sollte nach Meinung der Autorin dennoch nicht auf dessen Verwendung bei der Analyse familialer Entscheidungen verzichtet werden. Denn auch auf diese wirken familienexterne wie -interne Anreize und sofern nicht nachgewiesen werden kann, dass die emotionalen Handlungsbestimmungen die Anreizwirkungen völlig aufheben, verspricht der ökonomische Ansatz mögliche Erkenntnisfortschritte. Gerade die konsequente Suche nach erklärungskräftigen Veränderungen der Rahmenbedingungen erlaubt es, empirisch testbare Hypothesen aufzustellen, um solche handlungsrelevanten Anreizbedingungen zu erkennen. In diesem Sinne lassen sich mit dem ökonomischen Ansatz nicht nur typische, d.h. durchschnittliche Verhaltensmuster auf der Mikroebene erklären, sondern auch gesellschaftliche Normen und ihre Veränderung rational rekonstruieren. Das Instrumentarium der Familienökonomik erlaubt es, soziale Dilemmasituationen zu identifizieren und damit konstruktive Politikempfehlungen im Sinne allseitiger Vorteile zu geben. Die Möglichkeiten der ökonomischen Erklärung im Bereich familialen Verhaltens und im Verhältnis von Familie und Gesellschaft werden im vorliegenden Beitrag dargestellt. (ICI2)

206

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

[372-F] Remschmidt, Helmut, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung); Mattejat, Fritz, Prof.Dr. (Leitung): Kinder psychisch kranker Eltern INHALT: Kinder von psychisch kranken Eltern sind eine "Hoch-Risiko-Gruppe" (stark erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen), bei denen die genetischen und psychosozialen Transmissionsprozesse wissenschaftlich untersucht werden sollen. Zur Zeit werden Kinder und Enkel von ehemaligen stationären Patienten (mit affektiven Psychosen) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg untersucht (Längsschnitt-Studie). Die Patienten und ihre Kinder wurden bereits vor 25 Jahren untersucht, die Wiederholungsuntersuchung (ehemalige Patienten, Kinder der Patienten, Enkel der Patienten) findet zur Zeit statt. Anknüpfend an diese Untersuchung werden präventive Angebote für diese Risikogruppe entwickelt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Mattejat, F.: Kinder psychisch kranker Eltern im Bewußtsein der Fachöffentlichkeit: eine Einführung. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Bd. 7. 2001, S. 491-497.+++Meyer, C.; Mattejat, F.; König, U.; Wehmeier, P.M.; Remschmidt, H.: Psychische Erkrankung unter mehrgenerationaler Perspektive: Ergebnisse aus einer Längsschnittstudie mit Kindern und Enkeln von stationär behandelten depressiven Patienten. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Bd. 7. 2001, S. 525-536. +++Mattejat, F.: Kinder depressiver Eltern. in: Braun-Scharm, H. (Hrsg.): Depressionen und komorbide Störungen bei Kinder und Jugendlichen. Stuttgart: Wiss. Verl.-Ges. 2002, S. 231245. ISBN 3-8047-1826-4.+++Mattejat, F.; Lisofsky, B. (Hrsg.): Nicht von schlechten Eltern. Ratschlag. Bonn: Psychiatrie-Verl. 2001, 209 S. ISBN 3-88414-225-9.+++Mattejat, F.; Wüthrich, C.; Remschmidt, H.: Kinder psychisch kranker Eltern: Forschungsperspektiven am Beispiel von Kindern depressiver Eltern. in: Der Nervenarzt, Jg. 71, 2000, 3, S. 164-172. ISSN 0028-2804. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Marburg, FB Medizin, Zentrum für Nervenheilkunde Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (Hans-Sachs-Str. 4, 35039 Marburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-286-3060, e-mail: [email protected])

[373-L] Rössel, Jörg; Beckert-Zieglschmid, Claudia: Die Reproduktion kulturellen Kapitals, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 31/2002, H. 6, S. 497513 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Konflikttheoretische inspirierte Ansätze in der Bildungssoziologie haben die Bedeutung des kulturellen Kapitals für die Reproduktion von Klassenstrukturen hervorgehoben. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Autoren - allen voran Gerhard Schulze - die These vertreten, dass die traditionelle Perspektive auf das kulturelle Kapital zu eng sei, da es zu einer Pluralisierung von Lebensstilen und dementsprechend von Formen kulturellen Kapitals gekommen sei. Wir verwenden daher Daten aus einer Befragung von Schülern, um erstens die intergenerationale Weitergabe von verschiedenen Typen von kulturellem Kapital und zweitens den Einfluss dieser Typen von kulturellem Kapital auf den Bildungserfolg zu untersuchen. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass erstens hochkulturelles Kapital weiterhin in besonderem Maße intergenerational weitergegeben wird und zweitens allein relevant für den Bildungserfolg ist. Im Hinblick auf die Reproduktion der Sozialstruktur scheinen die anderen Formen von kulturellem Kapital von untergeordneter Bedeutung zu sein." (Autorenreferat)

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

207

[374-L] Rupp, Marina (Hrsg.): Familienbildung im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis: Tagungsdokumentation, (ifbMaterialien, Nr. 3-02), Bamberg 2002, 89 S. (Standort: http://www.uni-bamberg.de/ifb/matpdf/FamBildung%20im%20Dialog.pdf; Graue Literatur) INHALT: "Familie-haben wird von den meisten mit Lebenssinn, Freude und Glück verbunden. Dass daneben auch Belastungen auftreten, ist ganz normal - wenn diese nicht zu groß werden. Die Familien so zu stärken und zu unterstützen, dass sie ihren vielfältigen Aufgaben gewachsen sind, ist das Ziel präventiver Familienbildung. Wie dies gelingen kann, war das Thema der ersten Fachtagung 'Familienbildung', die das ifb zusammen mit den bayerischen Familienverbänden (Deutscher Familienverband Bayern, Familienbund der deutschen Katholiken, Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen -EAF-) im Oktober 2001 durchgeführt hat. Im Rahmen dieser Tagung wurden einerseits die aktuelle Situation, Problemlagen und Bedürfnisse der Familien aufgezeigt, andererseits bereits bestehende Modelle der Förderung und Unterstützung dargestellt. Da Familienbildung den Bedürfnissen der Familien nur dann gerecht werden kann, wenn sie passgenaue Angebot macht, wurden für diese Betrachtung bestimmte Familienformen ausgewählt (Alleinerziehende, ausländische Familien, Stieffamilien und kinderreiche Familien). Die Inhalte und Ergebnisse der Tagung wurden dokumentiert, so dass sie nun einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht werden. Der Band enthält breite Informationen zu den vier ausgewählten Familienformen. Zunächst werden aktuelle Situation, besondere Charakteristika und spezifische Aufgaben jeder Familienform vorgestellt. Berichte aus der Praxis legen dar, wo spezifische Probleme auftreten und welcher Unterstützungsbedarf bekannt ist. Abgerundet wird die Betrachtung durch die Vorstellung vorhandener Modelle der präventiven Familienbildung, die zeigen, wie man diese Familien erreichen und ihnen bedarfsgerechte Unterstützung anbieten kann." (Textauszug)

[375-L] Schmeiser, Martin: "Missratene" Söhne und Töchter: Verlaufsformen des sozialen Abstiegs in Akademikerfamilien, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2003, 265 S., ISBN: 3-89669-754-4 INHALT: Der Verfasser legt Ergebnisse einer explorativen qualitativen Studie vor, bei der zur Erfassung von Verlaufsformen des intergenerationellen sozialen Abstiegs biographische Interviews mit Absteigern und Absteigerinnen durchgeführt und die Einzelfallstudien typologisch kondensiert wurden. Folgende Typen werden unterschieden: (1) der möglichst lang hinausgezögerte, abrupt erfolgende Abstieg; (2) das frühe Ausscheren aus der akademischen Normalbiographie; (3) marginale Positionierung; (4) berufsbiographische Ambitendenz bei heterogener sozialer Herkunft und Scheidung. Für jeden Typ werden jeweils biographische Anamnese, Familienverhältnisse und Konsequenzen des sozialen Abstiegs behandelt. Ein eigenes Kapitel ist den Besonderheiten des sozialen Abstiegs bei Frauen gewidmet. (ICE2)

[376-L] Schnabel, Reinhold; Schnabel, Isabel: Family and gender still matter: the heterogeneity of returns to education in Germany, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 02-67), Mannheim 2002, 30 S. (Standort: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp0267.pdf; Graue Literatur) INHALT: Die Verfasser berechnen Bildungsrenditen unter Berücksichtigung des familiären Hintergrunds. Die verwendeten Modelle erlauben eine Kontrolle nicht beobachteter Heterogeni-

208

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

tät. Die Untersuchung zeigt, dass der familiäre Hintergrund trotz der beträchtlichen politischen Anstrengungen zur Gewährleistung gleicher Bildungschancen in Deutschland nach wie vor eine Rolle spielt. Wer Eltern mit einem geringeren Bildungsniveau hat, verdient weniger, die Bildungsrendite fällt jedoch höher aus. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass sich Menschen aus Elternhäusern mit geringerem Bildungsniveau im Bildungssystem mit höheren Grenzkosten konfrontiert sehen. Derselbe Zusammenhang zwischen Lohnniveau und Grenzertrag besteht für Geschlechts- und Kohorteneffekte. (ICEÜbers)

[377-L] Schneider, Werner: Von der familiensoziologischen Ordnung der Familie zu einer Soziologie des Privaten?, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 53/2002, H. 4, S. 375-395 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In das Thema einführend, skizziert der Autor zunächst aus einer wissenssoziologischdiskursanalytischen Perspektive die (Neu-)Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes 'Familie' im Kontext veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Im Mittelpunkt des familiensoziologischen Diskurses steht seit Mitte des 19. Jahrhunderts dabei die Entwicklung von Familie, bewertet als krisenhafter und konfliktreicher Wandel, so dass man hier auch von einer 'Familienkrisen-Wissenschaft' sprechen kann. Aufgrund der dort zu beobachtenden Schwierigkeiten, den Forschungsgegenstand und seine Analyseinstrumente (Familie, Ehe) adäquat zu definieren, plädiert der Beitrag für eine grundlegende, theoretische wie empirische Erweiterung bzw. Neukonzeptionierung der Familiensoziologie hin zu einer 'Soziologie des Privaten'. Aus einem diskursanalytischem Blickwinkel diskutiert der Autor, was eine solche Soziologie des Privaten in Zukunft wie in den Blick nehmen kann bzw. soll, um die Dominanz jener 'familienkrisen-wissenschaftlichen' Sichtweise in der eigenen soziologischen Ordnung ihres Gegenstandsbereiches zu überwinden. Dazu wird in einem historischen Rückblick die wissenschaftliche Vorgehensweise der Familiensoziologie rekonstruiert. Hier gilt es aufzuzeigen, wie sich jener krisenorientierte, familienzentrierte Blick auf das Private diskursiv formiert und das 'Beobachten von Familie' in seinen begrifflichen Analysekategorien sich auf seinen Gegenstand verkürzt. Anschließend werden in Grundzügen die theoretischen wie methodischen Konturen einer weiter greifenden Soziologie des Privaten skizziert. Das Hauptanliegen besteht diesbezüglich in einer theoretischen und methodischen Öffnung des analytischen Raumes, so dass Soziolog(inn)en nicht mehr entlang vorgegebener Begriffe von Familie und Ehe 'sortieren'. Vielmehr muss man sich dem Alltag der Menschen so nähern können, dass Platz für deren Deutungen, Sinnsetzungen und Grenzziehungen zu Familie, Ehe und anderen Lebensformen und -welten bleibt. (ICG2)

[378-L] Schwarze, Anke: "De mans an ... der rechter siit und de vrouwen an ... der luchter": das Geschlechterverhältnis im spätmittelalterlichen Dortmund, (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Dortmund, Bd. 16), Essen: Klartext-Verl. 2002, 284 S., ISBN: 3-89861-065-9 (Standort: UuStB Köln(38)12Y9678) INHALT: Die Autorin untersucht am Beispiel der Stadt Dortmund die Möglichkeiten geschlechtergeschichtlicher Kategorien und Interpretationsansätze bezüglich der Anwendung auf eine spätmittelalterliche Stadtgesellschaft. Dortmund ist dem Typus der norddeutschen Reichs-

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

209

und Hansestädte zuzuordnen, deren Wirtschafts- und Sozialstruktur wesentlich vom Fernhandel bestimmt war. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich die rechtliche und institutionelle Ausgestaltung kommunaler Selbständigkeit erkennen. Diese Entwicklung zur reichsstädtischen Autonomie fand Anfang des 16. Jahrhunderts einen Höhepunkt, als Dortmund durch den Erwerb der reichslehnbaren Grafschaft Dortmund selbst zu einer Territorialmacht wurde. Vor diesem zeitlichen und räumlichen Hintergrund werden die Beziehungssysteme und Machtstrukturen untersucht, die das Verhältnis von Männern und Frauen in der spätmittelalterlichen Dortmunder Stadtgesellschaft bestimmten. Die Autorin geht insbesondere der Frage nach, ob und inwieweit sich das Geschlechterverhältnis in Dortmund als Herrschaftsverhältnis charakterisieren und mit Hilfe des Begriffs des Patriarchats darstellen lässt. Dazu müssen vor allem die gemeinsamen und unterschiedlichen Handlungsweisen und Handlungsräume von Männern und Frauen im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen Verhaltensnormierungen und Rollenzuschreibungen analysiert werden. Die Arbeit verfolgt das Ziel, das besondere Geschlechterverhältnis zu erkennen, das die Struktur von Stadtgesellschaft, Familie und anderen sozialen Gruppen hervorbrachte. Dazu werden entsprechend die historischen Kategorien von Herrschaft, Öffentlichkeit und Arbeit diskutiert und konzeptionell weiterentwickelt. (ICI2)

[379-L] Sedmak, Clemens: Gerechtigkeitstheorien und Familienbegriff, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 15/2003, H. 1, S. 55-73 (Standort: UuStB Köln(38)Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ich gehe in diesem Beitrag der Frage nach, wie das Verhältnis von Familienbegriff und Gerechtigkeitstheorien bestimmt werden kann. Ich zeige auf, welche Probleme diskutiert werden, welche Stellung der Familienbegriff im Rahmen einer Gerechtigkeitstheorie haben kann. Ich zeige an zwei Klassikern der modernen Gerechtigkeitstheorie (dem Buch 'Eine Theorie der Gerechtigkeit' von John Rawls und dem Buch 'Sphären der Gerechtigkeit' von Michael Walzer) beispielhaft auf, welche Einwände gegen die Idee der Familie erhoben werden, welche Rolle aber dennoch der Familie zugewiesen wird. Auf diese Weise kann gezeigt werden, dass der Familienbegriff für die Konzeption von sozialer Gerechtigkeit eine wichtige Rolle spielt und spielen soll. Dies mache ich auch anhand von utopischen Szenarien (Huxley, Orwell) deutlich. Die Kluft zwischen den aufgezeigten Spannungen zwischen Familienbegriff und Gerechtigkeitsbegriff kann durch eine Ethik der Gemeinschaft geschlossen werden, wie ich am Ende des Beitrags aufzeige." (Autorenreferat)

[380-L] Seidler, Christoph: Lange Schatten: die Kinder der Kriegskinder kommen in die Psychoanalyse, in: Psychosozial, Jg. 26/2003, H. 2 = Nr. 92, S. 73-80 (Standort: UuStB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag thematisiert das Phänomen der transgenerationellen Übermittlung von Traumen. Bereits an Holocaustopfern erforscht, wurde es bisher aufgrund der deutschen Schuld an den vielfältigen Kriegsverbrechen nicht auf traumatisierte deutsche Kriegskinder und deren Nachkommen übertragen. Am Beispiel mehrerer Fallstudien aus der Psychotherapie geht es darum, psychoanalytische Implikationen für verschiedenste durch den Zweiten

210

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

Weltkrieg ausgelöste Traumen zu benennen, die sich in Sprachlosigkeit und Gefühllosigkeit, Schuld, Scham, Schande und Trauma manifestieren. Die Autorin plädiert ausdrücklich für eine Psychoanalyse mit einer (psycho-)historischen Perspektive, so dass schuld- oder schamgesteuerte Objektbeziehungen und die Verkrüpplungen, die "pathologische Normalität" mit sich bringt, überwunden werden können. (ICH)

[381-L] Soerensen-Cassier, Dagmar: Transgenerationelle Prozesse von NS-Traumatisierungen: ein Fallbericht, in: Psychosozial, Jg. 26/2003, H. 2 = Nr. 92, S. 61-66 (Standort: UuStB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Anhand eines Fallbeispiels aus der Psychotherapie geht der Beitrag der These nach, dass in psychoanalytischen Behandlungen oft erst die Aufklärung des historischen Kontextes, nämlich der transgenerationellen Verwicklung des Patienten in unbewusst weitergegebene traumatische NS- und Kriegserfahrungen der Elterngeneration, zu einem tieferen Verständnis ihres Leidens führt. Wenn das Trauma der Eltern unbekannt, unbenannt und unbesprochen bleibt, kann es von den Kindern nicht verortet, verbalisiert und symbolisiert werden, und damit bleiben die Generationengrenzen durchlässig. Die Kinder dieser traumatisierten Eltern finden keine klare Abgrenzung zur Elterngeneration und bleiben unaufgelöst über das Verschwiegene mit ihnen verbunden. Dieser Mechanismus wurde bislang an Holocaust-Opfern beschrieben und kann auch auf Täterfamilien übertragen werden. (ICH)

[382-L] Strohmeier, Klaus Peter; Huinink, Johannes; Wagner, Michael: Solidarität in Ehe, Partnerschaft und Familie: zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 7-17, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Die Autoren geben in ihrer Einführung einen Überblick über die Themen und die Theoriebildung in der Familiensoziologie. Diese hatte im westlichen Nachkriegsdeutschland zunächst weniger die Familiensolidarität als vielmehr die Leistungen der Familie im Rahmen einer qualitativen und quantitativen Nachwuchssicherung sowie den Wandel der Familienstrukturen thematisiert, in denen diese Leistungen erbracht werden. Die Familiensolidarität ist dagegen erst in jüngster Zeit auf dem Hintergrund der Individualisierung und steigender Ehescheidungsraten zum erklärungsbedürftigen Problem geworden. Analog zur klassischen Frage der Soziologie nach den Bedingungen gesellschaftlicher Ordnung stellt sich für die heutige Familiensoziologie die Frage nach den Bedingungen familialen Zusammenhalts und familialer Ordnung. Ein kurzer Blick in die Hand- und Lehrbücher der Familiensoziologie zeigt, dass sich das Spektrum familiensoziologischer Theorien auf unterschiedliche Weise entfalten lässt. Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes lassen sich vier verschiedenen Theorietraditionen zuordnen: (1) dem Strukturfunktionalismus und einer Makrosoziologie der Familie, die u.a. in Durkheim einen bedeutenden Wegbereiter hatten, (2) dem Utilitarismus und verschiedenen Annahmen rationalen Verhaltens verpflichteten Handlungstheorien, (3) dem symbolischen Interaktionismus sowie (4) der Konflikttheorie. Das Spektrum theoretischer Perspektiven ist damit jedoch nicht abgedeckt; so fehlt z.B. ein Beitrag aus Sicht der neueren Systemtheorie. (ICI2)

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

211

[383-L] Thiele-Wittig, Maria: Kompetent im Alltag: Bildung für Haushalt und Familie, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2003, B 9, S. 3-6 (Standort: http://www.bpb.de/files/OCSFIP.pdf; UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Familien und Haushalte sind in immer komplexer werdende gesellschaftliche Zusammenhänge eingebunden. Die ihren Mitgliedern zunehmend abgeforderten Lebens- und Alltagsentscheidungen haben Rückwirkungen auf die Gesellschaft. Aus dieser Perspektive ist eine Stärkung der Alltags- bzw. Daseinskompetenzen, ist Bildung für Haushalt und Familie ein Bereich aktivierender Gesellschaftspolitik." (Autorenreferat)

[384-F] Tsirigotis, Cornelia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Hintermair, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Ressourcenorientiertes Arbeiten und Entwicklung des Kohärenzgefühls (SOC) in Familien mit hörgeschädigten Kindern (RESSOC) INHALT: In den letzten Jahren hat das Thema "Salutogenese" und hierbei insbesondere das Konzept des Kohärenzgefühls von Aaron Antonovsky in den Sozialwissenschaften und in der Medizin Eingang und verstärkt Beachtung gefunden. Vor allem unter der Perspektive präventiven und gesundheitsfördernden Verhaltens verspricht man sich von diesem Konzept neue Impulse, so dass gerade auch für den Bereich der Arbeit mit hörbehinderten Menschen und ihren Angehörigen eine Beschäftigung mit seinen Aussagen vielversprechend erscheint. Einen für die psychosoziale Praxis nicht unerheblichen Aspekt stellt dabei die Frage dar, inwieweit das Kohärenzgefühl eines Menschen als zentrale personale Ressource pädagogischtherapeutisch beeinflussbar ist. Hier hat Antonovsky den Standpunkt vertreten, dass nach dem ca. 30. Lebensjahr das Kohärenzgefühl eines Menschen relativ stabil geformt sei und größere Veränderungen nicht mehr zu erwarten sind. Empirische Untersuchungen weisen zu dieser Frage unterschiedliche Ergebnisse aus. Verknüpft man die theoretischen Diskussionen um die Konsistenz des Kohärenzgefühl mit neueren Ansätzen der Identitätsforschung (Keupp), die unter den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen (Globalisierung, Individualisierung) von einer lebenslangen Identitätsarbeit ausgehen, dann ist jedoch auch das Kohärenzgefühl nicht mehr als einmal erworbener fester Besitz zu begreifen, sondern es muss im Laufe des Lebens immer wieder neu hergestellt werden. Immer wieder neu herstellen müssen impliziert, dass auch immer wieder neu hergestellt werden kann. Gerade bei Familien mit behinderten Kindern ist dieser Aspekt von besonderer Bedeutung. Es ist somit zu klären, ob sich durch eine Beratung und Förderung, die systemisch und ressourcenorientiert ausgerichtet ist, das Kohärenzgefühl von Eltern hörbehinderter Kinder stärken lässt. METHODE: In eine Längsschnittstudie ist geplant, zu drei Zeitpunkten quantitative Daten zu verschiedenen belastungssensiblen Bereichen (Belastung, soziale Unterstützung, Kohärenzgefühl) von Familien mit hörgeschädigten Kindern zu erheben. Erfasst und begleitet werden sollen alle im Laufe vom 1.7.2002 bis 31.12.2002 neu eintretenden Familien mit einem hörgeschädigten Kind am CI-Zentrum Aachen und an der Frühförderstelle der David-HirschSchule Aachen, bei denen die Diagnosestellung nicht länger als drei Monate zurückliegt. Zusätzlich zu den quantitativen Daten werden über die betreuenden PädagogInnen qualitative Daten (im Kontext der theoretischen Postulate des Kohärenzkonzepts) zu Veränderungen im Laufe der Betreuungszeit gewonnen. Eine Gruppe von Eltern mit hörenden Kindergartenkindern dient bezüglich der Veränderungen des Kohärenzgefühls als Kontrollgruppe.

212

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: David-Hirsch-Schule, Aachen INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließlich Sonderpädagogik, Fach Pädagogische Psychologie (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-456, Fax: 06221-477-485, e-mail: [email protected])

[385-L] Tyrell, Hartmann: Das konflikttheoretische Defizit der Familiensoziologie: Überlegungen im Anschluss an Georg Simmel, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 43-63, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: In der Soziologie Georg Simmels wird der Familienkonflikt als eine Streitform sui generis verstanden. Akzeptiert man diese Annahme, so sollte der Familienkonflikt ein für die Konflikttheorie wie für die Familiensoziologie instruktiver Fall sein. Ein Blick auf die Forschungslage zeigt jedoch, dass von einer Kreuzung der Kreise von Konflikttheorie und Familiensoziologie kaum die Rede sein kann. Der Autor thematisiert daher zunächst das fehlende "Konfliktbewusstsein" der Familiensoziologie und stellt einige familiale Konfliktbesonderheiten im Überblick dar. Er beschäftigt sich anschließend näher mit dem Konflikt des (Gatten-)Paares, dem typischerweise eine Liebesgeschichte und Partnerwahl vorangeht. Er beschreibt die Eigendynamik dieses Konfliktsystems, um dessen "parasitären" Charakter und die Rolle zu verdeutlichen, die der Zurechnung von Schuld entgegen den Annahmen der Rational Choice-Theorie in diesem Kontext zukommt. In einem weiteren Schritt problematisiert er die Rolle des Kindes, das als "trauriger Dritter" durch den Konflikt der eigenen Eltern nahezu nur Schaden nimmt, was gerade auch den parasitären Charakter des ehelichen Konfliktsystems belegt. (ICI)

[386-L] Vaskovics, Laszlo A.: Gesellschaftliche Desorganisation und Familienschicksale: Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien des Zweiten Weltkriegs, (Die Entwicklung Bayerns durch die Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge, Bd. 9), München: iudicium Verl. 2002, 239 S., ISBN: 3-89129-913-3 INHALT: Die vorliegende Untersuchung fragt danach, wie die Familien in den ehemaligen deutschen Ostgebieten von der mit Flucht und Vertreibung einher gehenden gesellschaftlichen Desintegration betroffen waren und wie Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien auf diese Situation reagiert und diese bewältigt haben. Im Mittelpunkt stehen dabei bereits vorhandene verwandtschaftliche und familiale Netzwerke, neu geschaffene familiale Netzwerke in ihrer Bedeutung für die Bewältigung von Flucht und Vertreibung und die Integration in Bayern sowie die Position von Frauen und Müttern in diesen Netzwerken. Es wurden 505 Interviews mit Betroffenen durchgeführt, die vier Themenschwerpunkte ansprachen: (1) Ausgangssituation vor Flucht und Vertreibung; (2) Verlauf von Flucht und Vertreibung; (3) Ankunft in Westdeutschland; (4) Konsolidierungsphase in Bayern. Die Untersuchung macht deutlich, dass vor allem die Flexibilität von und die Solidarität in Familien die Kontinuität familialer Entwicklungsverläufe ermöglichen. (ICE)

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

213

[387-L] Wagner, Michael: Soziale Differenzierung, Gattenfamilie und Ehesolidarität: zur Familiensoziologie Emile Durkheims, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 19-42, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Der Autor weist darauf hin, dass die verspätete Übersetzung der Durkheimschen Werke und die fehlende umfassendere Ausarbeitung seiner Familiensoziologie dazu beigetragen haben, dass Durkheim unter familiensoziologischen Gesichtspunkten gerade in Deutschland sehr unvollständig rezipiert wurde. Durkheim entwarf zwar keine geschlossene Theorie von Ehe und Familie, aber er war stets an der Familiensoziologie interessiert und rezipierte entsprechende Arbeiten von französischen, deutschen und englischen Historikern. Der Autor rekonstruiert Durkheims Theorie ehelicher Solidarität, um erstens zu zeigen, dass die gesellschaftliche Differenzierung einen bestimmten Typ der Familie - die Gattenfamilie - hervorgebracht hat, welche Durkheim nicht nur in einer bestimmten Weise im gesamtgesellschaftlichen Kontext verortete, sondern welche auch eine bestimmte Binnendifferenzierung aufweist. Der Autor geht zweitens auf die allgemeineren Ausführungen Durkheims zum Begriff der Solidarität ein, da dieser die allgemeine Theorie der Solidarität auf das Problem ehelicher Solidarität übertragen hat, und diskutiert vor diesem Hintergrund drittens einige Aspekte familiensoziologischer Theoriebildung. (ICI2)

[388-F] Welcker, Ingrid, Dr. (Bearbeitung): Die soziale Situation von Soldaten(ehe)paaren und Möglichkeiten der Problembewältigung INHALT: Das Projekt befaßt sich mit den individuellen und sozialen Problemlagen von Soldatenpaaren. Die zentrale Frage ist, wie diese Soldaten mit den Qualifikationsanforderungen des Berufes (z.B. Mobilität, Einsatzbereitschaft, zeitliche Verfügbarkeit) umgehen und diese in ihr individuelles Lebenskonzept ohne größere Friktionen integrieren. ZEITRAUM: 2001 bis 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Auf der Grundlage von Ergebnissen der qualitativen Interviewphase wird eine schriftliche Befragung aller Soldatenehepaare zu den zentralen Forschungsfragen durchgeführt werden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 60). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 170). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-12 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr (Postfach 1142, 15331 Strausberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03341-581807, e-mail: [email protected])

214

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

[389-L] Wieler, Petra: "Bimmelt leise ihre Weise...": ästhetische und affektive Komponenten des Vorlesegesprächs mit einem kleinen Kind, in: Heinz Bonfadelli, Priska Bucher (Hrsg.): Lesen in der Mediengesellschaft : Stand und Perspektiven der Forschung, Zürich: Pestalozzianum Verl., 2002, S. 133-147, ISBN: 3-907526-99-6 INHALT: Übereinstimmend betonen pragmatische, ethnografische und entwicklungspsychologische Studien den Gesprächscharakter des Vorlesens für jüngere Kinder. In ihrem Beitrag illustriert die Autorin zentrale Einsichten dieser Forschungsdiskussion anhand ausgewählter Beispiele zur gemeinsamen Bilderbuchrezeption mit einem Kleinkind. Untersucht wird das Zusammenspiel der sprachlich-ästhetischen Gestaltung eines Bilderbuchtextes mit der dialogisch-musterhaften Struktur des Vorlesens. Im Mittelpunkt steht dabei die affektive Dimension des Vorlesegeschehens, wie sie in der inhaltlich-ästhetischen Gestaltung (anspruchsvoller) Bilderbücher angelegt ist und bei entsprechender kommunikativer Entfaltung im Eltern-KindDialog maßgeblicher Lektüreanreiz und zugleich wichtiges Antriebsmoment in der sprachlich-kulturellen Entwicklung des Kindes werden kann. (RG)

[390-L] Willenbacher, Barbara: Familiale Solidarität durch Erbrecht?, in: Johannes Huinink, Klaus Peter Strohmeier, Michael Wagner (Hrsg.): Solidarität in Partnerschaft und Familie : zum Stand familiensoziologischer Theoriebildung, Würzburg: Ergon Verl., 2001, S. 285-300, ISBN: 3-89913-219-X (Standort: UB Bonn(5)-2002-6362) INHALT: Die Autorin macht auf die Ausblendung des Erbrechts in der Familiensoziologie aufmerksam. Es liegen bisher kaum Forschungen über die Vererbung von Besitz, über die Bedingungen, unter denen diese erfolgt, und über die Erbstreitigkeiten zwischen den Familienmitgliedern vor. Ebenso wird der konkreten sozialen Funktion des Erbes und seiner Auswirkung auf die Lebensgestaltung von Familien im Unterschied zu seiner strukturellen Bedeutung im Makrobereich, d.h. im Rahmen der Vererbung von Produktionsmitteln, wenig Bedeutung beigemessen. Die Autorin gibt einen Überblick über einige Ergebnisse von Erbrechtsanalysen, die insgesamt einen disparaten Eindruck vermitteln. Auf nationaler und internationaler Ebene fehlen z.B. Untersuchungen darüber, inwiefern die Vererbung von Vermögen die Solidarität von Familienmitgliedern heute, insbesondere die lebenslange Verbindung von Eltern und Kindern fördert. Umfragen betonen vor allem Formen von Transfers zwischen den Generationen, die die klassischen Formen des Erbes ersetzen. Die jüngeren Generationen werden von den älteren Generationen finanziell unterstützt (z.B. bei den Kosten der Ausbildung, auf dem Arbeitsmarkt, bei der Einrichtung der Wohnung oder beim Kauf eines Hauses), um den sozialen Status der nachwachsenden Generation abzusichern. Das Erbe sichert in dieser Weise die Nachkommen vor dem sozialen Abstieg und befördert die soziale Reproduktion. Die gegenseitige Hilfe der Generationen und die Festigung von Familiennetzen scheint dabei nur zum Teil - wie auch ein Blick auf die Geschichte zeigt - durch Erbrechtsregeln und -praktiken beeinflusst zu werden. (ICI2)

soFid Familienforschung 2003/2 9 Sonstiges

215

[391-L] Winkler, Michael: Familie - zur Geschichte und Realität eines flexiblen Systems, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau : SLR ; Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik, Gesellschaftspolitik, Jg. 25/2002, H. 45, S. 29-40 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05303; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Rezensent bespricht die folgenden Arbeiten: Andre Burguiere, Christiane Klapisch-Zuber, Martine Segalen, Franfoise Zonabend (Hg.): Geschichte der Familie. Vier Bände. Frankfurt, New York und Paris: Campus und Editions de la Fondation Maison des Sciences, 1996, Sonderausgabe 1998. Sabrina Hoops, Hanna Permien, Peter Rieker: Zwischen null Toleranz und null Autorität. Strategien von Familien und Jugendhilfe mit Kinderdelinquenz München: Deutsches Jugendinstitut, Opladen: Leske u. Budrich. Mit dem Erscheinen der vierbändigen Ausgabe der "Geschichte der Familie" hat sich ein entscheidender Fortschritt in der Analyse dieses Gegenstandes - vor allem das Verdienst französischer ForscherInnen - gezeigt. Methodologisch breit angelegt wie auch interdisziplinär orientiert - sich ausrichtend an Anthropologie, Ethnologie, Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaft - zeichnet diese Geschichte ein facettenreiches Bild von Familie(n) im Lauf der Geschichte und im Kontext unterschiedlicher gesellschaftlicher Formationen. Ergänzend zu diesem voluminösen Werk analysiert Michael Winkler die Gegenwart der Familie, die ihm in der französischen Darstellung unterbelichtet bleibt, anhand einer deutschen Neuerscheinung. Deutlich wird in dieser Arbeit, wie Familien heute mit abweichendem Verhalten ihrer Kinder umgehen. (ICA2)

Register

217

Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

219

Personenregister

A Aassve, Arnstein 2, 49, 50, 53, 125, 180, 184 Abraham, Martin 327 Ackermann, Christoph 165 Aken, Marcel A. G. van 174 Allmendinger, Jutta 32 Almagro Pulido, Josefina 164 Alt, Christian 1 Altankhuyag, Gereltuya 50 Altgeld, Thomas 260 Altmeyer, Susanne 358 Andersson, Gunnar 51, 52, 61, 181, 232 Atanassov, Atanas 80 Attias-Donfut, Claudine 126 Auckenthaler, Anna 329 Axt, Anette 330 B Bächer, Korinna 325 Bäcker, G. 261 Bahle, Thomas 262 Baizan, Pau 53, 182 Baizan Munoz, Pau 2, 183 Bantle, Christian 127 Bastine, Reiner 28, 41, 253 Baumgartner, Isidor 237 Beblo, Miriam 323 Beck, Iris 263 Beck, Marieluise 264 Becker, Gerold 128 Becker, Irene 86, 265, 266 Becker, Rolf 208 Becker, Stefan J. 87 Beckers, Tilo 3 Beckert-Zieglschmid, Claudia 373 Beckmann, Petra 88, 209 Beckmann, Stefan 152 Behnke, Cornelia 89, 90 Behnken, Imbke 328 Beise, Jan 129 Berger-Schmitt, Regina 130 Berg-Lupper, Ulrike 91 Bernstein, Yasmin 348 Bertram, Hans 4

Bien, Walter 1 Biermann, Ingrid 5 Bierschock, Kurt 54, 267 Biewen, Martin 210 Billari, Francesco C. 2, 6, 53, 55, 56, 74, 125, 131, 182, 183 Birchlbauer, Dieter 7 Bischkopf, Jeannette 329 Block, Jacqueline 8 Blossfeld, Hans-Peter 9, 30 Blum, Ursula 268 Blüml, Herbert 269 Blum-Maurice, Renate 325 Böhnisch, Tomke 92 Boland, Hermann 292 Borsche, Sven 270, 271 Braches-Chyrek, Rita 228 Bradshaw, Catherine P. 139 Brand, Dagmar 229 Brandstätter, Hermann 10 Branje, Susan J. T. 174 Brauer, Kai 132 Brockmann, Hilke 11 Brügelmann, Arwed 243 Büchel, Felix 93 Bühler, Christoph 80 Bühler-Niederberger, Doris 147, 272 Bullenkamp, Jens 330 Burda, Silke 57 Burgess, Simon 180, 184 Burkart, Günter 12, 331 Burton-Jeangros, Claudine 332 Buschmann, Ingrid 133 Busse, Susann 134 C Chesher, Andrew 180 Clark, William A.V. 166 Crompton, Rosemary 185 Cyprian, Gudrun 333, 334 D Dallinger, Ursula 135, 335 Daumueller, Rosemarie 273 Dettenborn, Harry 230

220

Diekmann, Andreas 231 Dietrich, Ariane 94 Diewald, Martin 84 Dingeldey, Irene 186 Dittrich, Rita 187 Doehlemann, Martin 336 Döge, Peter 13 Dollmann, Jörg 193 Dornseiff, Jann-Michael 211 Dronkers, Jaap 213 E Ebenrett, Heinz-Jürgen 355 Ebinghaus, Nadine 307 Ehrhardt, Heidrun Uta 337 Eichhorst, Werner 95 Elias, Sabine 136 Elis, Petra 229 Engelbert, Angelika 274 Engelbrech, Gerhard 88, 209, 212 Engelfried-Rave, Ursula 338 Engelhardt, Henriette 213, 231, 235 Engstler, Heribert 339 Erlangsen, Annette 232 Erler, Gisela Anna 275 Esser, Hartmut 193, 233, 234 F Faulstich, Werner 14, 15 Fauth-Herkner, Angela 277 Feldhaus, Michael 340 Feldkircher, Iris 348 Felfe, Andrea 58 Fiedler, Peter 47 Flaake, Karin 137 Forster, Ute 214 Franco, Ana 96 Franz, Matthias 242 Freels, Carsten 243 Fuchs, Marek 138 Fucke, Bernd 215 Fuhrer, Urs 75 Fürnkranz, Johannes 6 Fürnkranz-Prskawetz, Alexia 235 G Gamsjäger, Erich 133 Garbarino, James 139 Gartner, Hermann 140

Personenregister

Gebhard, Una 16 Gebhardt, Winfried 338 Geissler, Birgit 97, 278 Gelles, Richard J. 141 Gerhards, Jürgen 98 Glenn, Penelope 341 Gottfried, Heidi 188 Gottschall, Karin 198 Grabka, Markus M. 279 Gries, Sabine 216 Grieswelle, Detlef 142 Grift, Yolanda 190 Grohmann, Mark 236 Grosa, Anja 244 Gu, Xinhua 42 Gude, Bettina 17 Günther, Jörn 237 Günther, Thomas 342 Gustafsson, Siv 59 Güther, Bernd 227 H Haack-Drees, Barbara 143 Haase, Helga 144 Hagemann-White, Carol 150, 152 Haisken-DeNew, John P. 127 Hammer, Veronika 217, 218, 229, 343 Handl, Johann 203 Hank, Karsten 18, 60, 61, 62, 63, 64, 99, 100, 314 Harkness, Janet 189 Hauser, Richard 280, 281 Hedler, Frank 203 Heimbach-Steins, Marianne 334, 344, 357 Heineck, Guido 101 Heintze, Isolde 219 Heinzelmann, Claudia 65 Helfferich, Cornelia 57, 151 Helming, Elisabeth 269 Helsper, Werner 134 Hendl-Kramer, Anneliese 151 Henkens, Kene 190 Herlyn, Ingrid 65 Hersch, Joni 282 Hildenbrand, Bruno 345 Hill, Paul Bernhard 346 Hintermair, Manfred 348, 361, 384 Hoem, Jan M. 66, 83 Hofe, Gerhard 283

Personenregister

Hofrichter, Petra 260 Höft, Riccarda 32 Hollstein, Betina 238 Hölscher, Michael 98 Hölscher, Petra 307 Honnens, Brigitte 19 Huinink, Johannes 20, 114, 347, 382 Hülser, Gerda 348 Hummrich, Merle 145 Hungerland, Beatrice 146, 147 Hunter, Regina 239 Hurrelmann, Bettina 136 Huster, Ernst-Ulrich 284 Hutter, Jörg 19 I Inowlocki, Lena 349 Ivanyi, Nathalie 21, 22, 23, 24, 25, 26 J Jaich, Roman 285 Jakob, Bettina 27 Jalovaara, Marika 240 Jampert, Karin 91 Janke, Dirk 91 Jansen, Mechthild 350 Jenkins, Stephen P. 286 Joerg, Sabine 351 Joesch, Jutta M. 191 John, Birgit 102, 287 Jung, Dana 134 Jung, Kerstin 243 Jungbauer, Johannes 352 Jungkunst, Maria 212 Jurczyk, Karin 103 Jürgens, Kerstin 104, 122 Juul, Jesper 353 K Kaesler, Dorothee 32 Kaiser, Claudia 288 Kallert, Heide 149 Kämper, Gabriele 67 Kapp, Frieder 28 Kardoff, Ernst von 354 Kasten, Hartmut 241 Kastner, Michael 105 Kätsch-Erhardt, Christine 242 Kattein, Martina 229

221

Kaufmann, Franz-Xaver 274 Kavemann, Barbara 150, 151, 152 Kern, Julia 360 Kersting, Volker 289, 314 Kindler, Heinz 153 Kirner, Ellen 279 Kistner, Angelika 65, 81 Klasen, Stephan 192 Klein, Michael 217, 218, 229 Klein, Paul 355 Klein, Sabine 189 Klein, Thomas 11 Klocke, Andreas 221, 294, 356 Köhler, Götz 289 Kohler, Hans-Peter 55, 56, 68, 69 Kohlmann, Annette 70 Kokodynsky-Haas, Christina 91 Kolbe, Wiebke 71 Kondratowitz, Hans-Joachim von 298 Kopf, Berit 307 Kopp, Johannes 346 Koppetsch, Cornelia 29 Köß, Hartmut 357 Kozielski, Peter 355 Kracke, Bärbel 169 Kraft, Sibylle 368 Kramer, Rolf-Torsten 134 Kränzl-Nagl, Renate 290 Krappmann, Lothar 154 Krause, Rainer 143, 172 Kreher, Simona 354 Kreyenfeld, Michaela 60, 72, 73, 99, 100 Kristen, Cornelia 193 Kröger, Friedebert 358 Kronberger, Nicole 10 Krüger, Dorothea 65, 81 Krüger, Helga 106 Krumm, Silvia 57 Kubon-Gilke, Gisela 291 Kuchenbuch, Katharina 359 Künemund, Harald 155 Kuntsche, Emmanuel N. 156 Kunze, Hans-Rainer 241 Künzler, Jan 107, 112 Kürth-Landwehr, Elke 292 Kury, Helmut 360 Küster, Christine 368

222

L Lamprecht, Florian 357 Lang, Elena 258 Lange, Andreas 103, 108, 293 Langenhoff, Georg 314 Langfeldt, Bettina 109 Lankuttis, Teresa 30 Lauermann, Petra 243 Lautmann, Rüdiger 19 Lehmann-Tremmel, Gertrud 361 Leicht-Eckhardt, Elisabeth 121 Lenz, Karl 31, 165, 362 Leonhard, Nina 222 Leopold, Beate 150, 151, 152 Lettke, Frank 157 Leuze-Mohr, Marion 158 Liebold, Renate 89 Liegle, Ludwig 159 Lillig, Susanna 269 Limmer, Ruth 244, 245, 294, 308 Lin, Mei-Chi 160 Lipp, Wolfgang 112 Lippe, Holger von der 74, 75 Liu, Guiping 76, 246 Logemann, Niels 363 Lohmann, Henning 247, 248 Lollivier, Stefan 110 Luca, Renate 364 Lück, Detlev 221, 294, 356 Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang 32, 78 Luedtke, Jens 161 Lundberg, Shelly 295 Lüscher, Kurt 157 Lutz, Ronald 229 M Mader, Karin 249 Mägdefrau, Jutta 162 Mahajna, Sami 202 Mairhuber, Ingrid 296 Majce, Gerhard 163 Marbach, Jan H. 1 Marx, Jörg 77 Masche, J. Gowert 164 Mattejat, Fritz 372 Mattern, Ruperta 365 Matthias-Bleck, Heike 366 Mazzuco, Stefano 125 McGinnity, Frances 194

Personenregister

Meier, Marietta 367 Meier, Uta 368 Melzer, Wolfgang 165 Meng, Katharina 195 Mengel, Melanie 244, 301 Menning, Sonja 339 Meulemann, Heiner 3 Meusburger, Peter 214 Meuser, Michael 90 Meyer, Thomas 33 Meyer-Drawe, Käte 369 Meyer-Probst, Bernhard 75 Michielin, Francesca 182 Mierendorff, Johanna 290, 297 Milenovic-Rüchardt, Ina 227 Mohler, Peter Ph. 189 Motel-Klingebiel, Andreas 298 Mückl, Wolfgang J. 299 Mühlfeld, Claus 241 Mühling, Tanja 300 Mührl, Hanna 196 Mulder, Clara H. 166 Müller, Nastassja 348 Müller, Rolf 9, 34 N Naplava, Thomas 167 Nave-Herz, Rosemarie 35, 36, 168 Nestmann, Frank 258 Neubauer, Jennifer 314 Neubert, Jürgen 229 Neumann, Eva-Maria 37, 370 Neumann, Katrin 78 Neyer, Gerda R. 66 Nickel, Hildegard Maria 94 Niephaus, Yasemin 223 Nietfeld, Markus 208 Noack, Peter 169 O O'Reilly, Jacqueline 188 Oberndorfer, Rotraut 115, 244, 301 Oberwittler, Dietrich 167 Olk, Thomas 290, 297 Ondrich, Jan 302 Ongaro, Fausta 125 Opielka, Michael 303 Ortega, Jose Antonio 68, 69 Ossipow, Laurence 207

Personenregister

Oswald, Hans 170 Ott, Notburga 371 P Paulus, Christoph 243 Pejas, Claudia 314 Peschke, Robert 250 Petro, Michelle 243 Petuya, Begona 251 Pfister, Gerd 112 Philipov, Dimiter 51, 79, 80, 181, 183, 235 Picot, Sibylle 227 Pigeau, Manon 113 Preißer, Rüdiger 171 Propper, Carol 180, 184 Prskawetz, Alexia 6, 66 Q Qvortrup, Jens 304 R Raasch, Sibylle 116 Rabe, Heike 152 Raderschall, Sonja 310 Ramsauer, Brigitte 172 Ratter, Claudia 65, 81 Reichart, Elisabeth 112 Reichertz, Jo 25, 26, 38, 39 Rein, Martin 155 Reinke, Ellen 173 Reis, Olaf 74 Reitzle, Matthias 156 Remschmidt, Helmut 372 Resch, Franz 47, 143, 172, 253 Reus, Annette 357 Reuter, Silke 197, 198 Riedmüller, Barbara 227 Ritter, Maria Elisabeth 40 Röhler, Alexander 114 Röhr-Sendlmeier, Una M. 205 Roloff, Juliane 199 Romaus, Rolf 305 Römer-Wolf, Birgit 41 Rose, Elaina 295 Rosendorfer, Tatjana 306 Rössel, Jörg 373 Rost, Harald 115 Rudolf, Gerd 41 Rudolph, Brigitte 32

223

Rüling, Anneli 116, 117 Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina 200 Rupp, Marina 54, 244, 267, 301, 374 S Sackmann, Reinhold 211 Sahib, Padma Rao 42 Salles, Anne 118 Saltas-Özcan, Figen 252 Sann, Alexandra 316 Schäfer, Kirsten 368 Schauerte, Claudia A. 174 Scheele, Brigitte 28 Scheele-Heubach, Claudia A. 164 Scheller, Gitta 224 Schick, Andreas 253 Schild, Georg 201 Schirrmacher, Gesa 150, 152 Schluter, Christian 286 Schmeiser, Martin 375 Schmidt, Renate 225 Schmidt, Simone 85 Schmitt, Christian 135, 343 Schmitt, Christine 307 Schnabel, Isabel 376 Schnabel, Reinhold 376 Schneekloth, Ulrich 227 Schneider, Norbert F. 43, 308 Schneider, Werner 32, 377 Scholz, Evi 189 Schönberger, Christine 354 Schorn, Ariane 82 Schratzenstaller, Margit 309 Schuster, Beate 170 Schwarz, Karl 199 Schwarze, Anke 378 Schwarze, Johannes 300, 310 Schweppe, Cornelia 175 Sedmak, Clemens 379 Seelisch, Winfried 291 Seginer, Rachel 202 Seidler, Christoph 380 Sell, Stefan 311 Shinozaki, Kyoko 119 Shkolnikov, Vladimir 80 Sieder, Reinhard 254 Siegers, Jacques 190 Silbereisen, Rainer K. 156 Skamel, Uta 44

224

Soerensen-Cassier, Dagmar 381 Sönnichsen, Lena 45 Sorrosal, Azucena 255 Spiess, C. Katharina 191, 302 Spieß, C. Katharina 93 Spieß, Katharina 120, 312 Stallard, Eric 48 Stein, Holger 280 Steinmetz, Stephanie 203 Steinmüller, Heinz 121 Steinrücke, Margareta 122 Steinseifer, Tom 314 Stiels-Glenn, Michael 341 Strandberg, Margit 83 Stratton, Leslie S. 282 Strohmeier, Klaus Peter 289, 313, 314, 347, 382 Stutzer, Erich 102, 287 Suthues, Bettina 123 Süzen, Talibe 204, 256 Szydlik, Marc 176 T Tazi-Preve, Irene M. 7 Tesch-Römer, Clemens 298 Than, Siegfried 315 Theilmann, Claudia 41 Thiele-Wittig, Maria 383 Thode, Eric 95 Thrum, Kathrin 316 Tölke, Angelika 84 Trappe, Heike 213 Trauenfelder, Miriam 205 Tsirigotis, Cornelia 384 Tyrell, Hartmann 385 U Uhlendorff, Harald 177 Uhlendorff, Uwe 317 V Vaskovics, Laszlo A. 244, 386 Veil, Mechthild 206, 226 Vikat, Andres 235 Voland, Eckart 44, 129 Volz, Rainer 13 W Wachter, Martin von 358

Personenregister

Wagner, Gert G. 318 Wagner, Michael 166, 257, 347, 382, 387 Wald, Renate 178 Waldis, Barbara 207 Walper, Sabine 179 Walter, Wolfgang 107, 112 Walther, Mirjam 357 Wang, Zhenglian 48 Wehner, Karin 258 Weiß, Bernd 257 Welcker, Ingrid 388 Wieler, Petra 389 Willenbacher, Barbara 390 Willert, Michaela 227 Wilson, Chris 131 Wimbauer, Christine 32 Wingen, Max 319, 320, 321, 322 Winkler, Gabriele 124 Winkler, Michael 391 Winqvist, Karin 96 Wirth, Heike 85 Wolf, Elke 323 Wölfer, Claudia 47 Woolard, Ingrid 192 Y Yang, Qing 302 Yun, Jenny 205 Z Zander, Margherita 324 Zehnbauer, Anne 91 Zeman, Krystof 259 Zeng, Yi 48 Zenz, Winfried M. 325 Ziems, Carolin 134 Zimmer, Hasko 326 Zimmermann, Susanne 178 Zuev, Sergej M. 70

Sachregister

225

Sachregister

A Abhängigkeit 97, 256 Abwanderung 199 abweichendes Verhalten 165, 167, 391 Adoleszenz 137, 144, 156, 167, 173, 179 Adoption 241, 339 Affektfernsehen 26 Affektivität 143 Afrika 192 Aggressivität 165, 174 Akademiker 375 Akteur 20, 22, 204 Akzeptanz 81, 172 allein erziehender Elternteil 36, 170, 210, 212, 217, 218, 227, 229, 242, 243, 245, 248, 250, 279, 300, 314, 374 Alleinstehender 17, 40, 227 Allokation 142, 291 Alltag 25, 26, 32, 103, 108, 116, 123, 154, 214, 273, 275, 342, 368, 383 Alltagskultur 15, 26 Alltagswissen 354, 367 alte Bundesländer 1, 18, 51, 55, 57, 60, 62, 63, 64, 65, 72, 73, 81, 84, 88, 99, 100, 112, 114, 117, 140, 166, 210, 212, 213, 222, 227, 231, 287, 306 Altenarbeit 135 Altenhilfe 130, 135, 336 Altenpflege 130, 135 Altenpolitik 135 Alter 135, 141, 298 alter Mensch 130, 135, 141, 142, 163, 238, 298, 314, 336, 370 Altern 135, 298, 336 Alterskrankheit 370 Altersrolle 135, 177 Alterssoziologie 298 Altersversorgung 175, 220, 261, 280, 299 Altersvorsorge 261 Amt 21, 38 amtliche Statistik 138, 215, 233 Angst 253 Anreizsystem 371 Antrag 22, 24 Antwortverhalten 24

Arbeit 378 Arbeiterwohlfahrt 284 Arbeitgeber 323 Arbeitsangebot 95, 323 Arbeitsbedingungen 105, 212 Arbeitsbereitschaft 310 Arbeitskräfteangebot 113, 190 Arbeitskraftunternehmer 103 Arbeitslosenunterstützung 194 Arbeitslosenversicherung 192, 194 Arbeitslosigkeit 72, 140, 192, 206, 208, 212, 219, 220, 305 Arbeitsmarkt 95, 117, 185, 186, 188, 192, 198, 206, 220, 229, 323 Arbeitsmarktentwicklung 97, 185 Arbeitsmarktforschung 188 Arbeitsmigration 119 Arbeitsort 124 Arbeitsplatz 9, 111 Arbeitsplatzwechsel 355 Arbeitssituation 121 Arbeitsstrukturierung 121 Arbeitsteilung 9, 13, 65, 92, 94, 101, 107, 109, 112, 114, 116, 117, 220, 309, 337, 339 Arbeitswelt 105 Arbeitszeit 93, 96, 104, 105, 112, 113, 116, 122, 123, 212, 220, 295, 320 Arbeitszeitflexibilität 104, 122 Arbeitszeitpolitik 104 ARD 359 Armut 111, 192, 201, 210, 260, 265, 266, 273, 281, 288, 290, 296, 300, 305, 307, 313, 314, 324, 325, 326 Arzt 185 Arzt-Patient-Beziehung 367 Asien 50, 119, 139, 188, 196, 202, 256, 298 Ätiologie 329 Ausgaben 111 Ausland 95 Ausländer 119, 193, 199, 200, 314, 326, 339 ausländischer Arbeitnehmer 111 Authentizität 39

226

autoritäre Erziehung 169 B Baden-Württemberg 46, 214 Baltikum 51 Bankkaufmann 185 Bayern 161, 241, 245, 305, 316, 335, 361, 386 Bedarfsplanung 285 Bedürfnis 54, 330 Bedürfnisstruktur 348 Begriffsbildung 377 Behindertenhilfe 263 Behinderung 57, 263, 348, 361, 384 Belastbarkeit 365 Belastung 54, 153, 330, 348, 355, 361, 365, 384 Belgien 51 Beratungsstelle 229, 245, 292 Berichterstattung 289, 300 Berlin 152, 156 berufliche Reintegration 97, 209 berufliche Selbständigkeit 124 berufliche Weiterbildung 88, 150, 217, 218, 292 Berufsaussicht 85, 229 Berufseinmündung 368 Berufsgruppe 323 Berufsmobilität 308, 355, 388 Berufsorientierung 89 Berufssituation 256 Berufsunterbrechung 302 Berufswandel 323 Beschäftigtenstruktur 188 Beschäftigungsbedingungen 186, 188, 198 Beschäftigungseffekt 250 Beschäftigungsentwicklung 188, 206 Beschäftigungsfähigkeit 186 Beschäftigungsform 220 Beschäftigungssituation 97 Besteuerung 291, 309 Betreuung 60, 88, 91, 93, 95, 99, 100, 111, 112, 118, 123, 130, 149, 191, 214, 216, 225, 226, 229, 269, 275, 278, 279, 294, 311, 318, 348 Betrieb 209, 320 betriebliche Sozialpolitik 320 Betriebsgröße 220 Betriebszugehörigkeit 220

Sachregister

Betroffener 348 Beurteilungskriterium 230 Bevölkerungsentwicklung 56, 79, 163, 199, 274, 319, 321, 322 Bevölkerungsgruppe 314 Bevölkerungspolitik 322 Bevölkerungsstruktur 322 Bevölkerungsverluste 322 Bildungsabschluss 212 Bildungsangebot 88, 368, 374 Bildungsarbeit 148, 374 Bildungsbedarf 374 Bildungsdefizit 193 Bildungsertrag 376 Bildungsinvestition 59 Bildungspolitik 211, 311, 321 Bildungsverlauf 182, 375 Bildungsziel 154 Bindung 21, 37, 38, 46, 47, 170, 243 biographische Methode 345 Brandenburg 170, 370 Bremen 316 Budget 368 Bulgarien 80 Bundesland 285 Bundesregierung 226, 281 Bundesverfassungsgericht 299 Bundeswehr 355, 388 Bürger 46 bürgerliche Gesellschaft 27 Bürgerrecht 304 Bürgertum 178, 328 Burnout 133 C Chancengleichheit 61, 186, 285, 376 Chaos 239 chronische Krankheit 354, 365 Computer 343 Computerspiel 343 computerunterstütztes Lernen 343 computervermittelte Kommunikation 343 Coping-Verhalten 74, 80, 239, 332, 352, 354, 361, 368 D Daily Soap 16 Daily Talk 25, 26 Dänemark 130, 186, 191

Sachregister

DDR 216, 222 Defizit 143 Delinquenz 167, 169 demographische Faktoren 62, 181, 311, 322, 346 demographische Lage 56, 199, 322 demographischer Übergang 50, 56, 261, 322 Demokratie 3 Depression 174, 329, 372 Deprivation 208, 219 Deregulierung 172 deskriptive Statistik 181 Deutsches Reich 5 Diagnose 317 Diagnostik 57 Dienstleistung 278 Dienstleistungsberuf 198 Diskriminierung 86, 109, 220 Diskurs 4, 331, 334, 344, 366, 377 Displaced Person 349 Dokument 328 Dokumentation 301 Doppelrolle 87, 88, 93, 105, 111, 124, 220, 225, 277, 283, 308, 318 Dual Career Couple 94, 96 Durkheim, E. 387 Dyade 143, 157, 253 E Effektivität 255 Ehe 2, 4, 5, 7, 8, 9, 11, 17, 27, 34, 36, 42, 44, 45, 53, 56, 79, 85, 114, 141, 207, 224, 233, 234, 237, 238, 240, 257, 259, 278, 296, 327, 331, 347, 365, 366, 371, 377, 385, 387 Ehemann 90, 101, 282, 295 Ehescheidung 9, 11, 27, 28, 34, 48, 51, 56, 76, 177, 181, 184, 199, 204, 213, 227, 230, 231, 232, 233, 234, 236, 237, 239, 240, 246, 247, 249, 251, 252, 253, 256, 257, 259, 276, 327, 339, 346 Ehrenamt 292, 294 Eigentum 327, 331 Einbürgerung 199 Ein-Eltern-Familie 228, 229, 230, 245, 247, 250, 255, 374 Einfluss 57, 162, 164, 167, 216, 237, 256, 306

227

Einkommenseffekt 286, 302 Einkommenspolitik 314 Einkommensumverteilung 265, 314 Einstellung 7, 42, 54, 57, 75, 98, 101, 105, 161, 170, 172, 205, 223, 229, 292 Einstellungsänderung 3 Einwanderung 322 Einwanderungspolitik 322 Einzelkind 259 Elementarbereich 297 Elite 92, 171 Elitebildung 92 Eltern 36, 61, 96, 104, 116, 123, 127, 128, 133, 146, 156, 159, 161, 164, 168, 173, 179, 198, 221, 231, 241, 245, 247, 248, 275, 285, 294, 301, 306, 323, 328, 340, 341, 343, 348, 351, 353, 361, 364, 369, 372, 381, 384 Elternbildung 159, 374 Elternhaus 125, 127, 166, 183, 258, 373 Elternhaus-Schule 134 Eltern-Kind-Beziehung 37, 82, 128, 132, 134, 142, 143, 144, 155, 157, 161, 162, 164, 167, 168, 170, 172, 173, 176, 226, 243, 253, 316, 343, 356, 380, 381, 389 Elternschaft 20, 53, 67, 71, 74, 119, 207, 214, 295 Elternurlaub 66, 71, 88, 102, 118, 209, 212, 283, 287, 323, 339 Emanzipation 40, 95, 256 Emergenz 338 Emotionalität 10, 28, 37, 41, 47, 143, 171, 172, 176, 243, 316, 330, 365, 384 empirische Sozialforschung 107, 157 Enkel 177, 372 Enkulturation 196 Entgrenzung 90, 103 Entscheidungsfindung 75 Entwicklungsland 50, 119, 192, 256 Erbrecht 390 Erbschaft 390 Erfahrung 137, 237, 306 Erinnerung 222, 349 Erkenntnisinteresse 333 Erleben 28, 137, 243, 256, 329, 336, 348 Ernährung 288, 332 Erotik 144 Erste Republik 249

228

Erwachsenenalter 132, 176 Erwachsener 37 Erwerbsarbeit 86, 97, 108, 117, 142, 185, 188, 206, 291 Erwerbstätiger 191 Erwerbsverlauf 84, 287 Erzieher 196 Erziehung 36, 128, 134, 136, 146, 147, 148, 149, 154, 156, 159, 160, 164, 168, 169, 170, 175, 185, 191, 225, 245, 293, 294, 301, 303, 306, 309, 338, 343, 353, 363, 369 Erziehungsgeld 209 Erziehungsstil 128, 133, 156, 162, 169, 170, 317, 338 Erziehungswissenschaft 162 Erziehungsziel 128 Ethik 357, 379 ethnische Gruppe 193, 349 EU 96, 98, 124, 130, 203, 307, 330, 339 Europa 3, 9, 56, 59, 183, 203, 235, 369 Evolution 44 Exklusion 304, 307 F Fachwissen 354, 367 familiale Sozialisation 36, 90, 127, 128, 137, 160, 165, 196, 231, 335, 365, 380 Familienangehöriger 130, 164, 174, 330, 352, 365, 370 Familienberatung 276, 292, 298 Familienbildung 85, 211, 267, 301, 322, 374 Familiengründung 2, 49, 51, 62, 64, 72, 79, 81, 84, 85, 181, 192, 200, 203, 211, 235, 259, 339 Familienhilfe 265, 268, 368 Familienlastenausgleich 201, 265, 270, 274, 281, 309, 322 Familienpflege 130, 335, 365, 367 Familienpflegerin 335 Familienplanung 17, 36, 52, 57, 59, 64, 68, 69, 75, 79, 83, 85, 214, 321 Familienpolitik 7, 12, 43, 50, 66, 86, 98, 103, 118, 120, 168, 185, 186, 197, 198, 201, 206, 211, 213, 223, 225, 226, 250, 262, 265, 270, 271, 272, 274, 280, 281, 284, 287, 289, 290, 291, 293, 297, 299, 303, 304, 305,

Sachregister

307, 309, 311, 312, 313, 318, 319, 320, 321, 322, 323, 325, 326, 350, 357 Familienrecht 148, 236, 247, 249, 252, 276, 390 Familienstand 17, 40, 85, 220, 227, 243 Familienzyklus 17 Feminismus 67, 141, 296 Fernsehen 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26, 39, 336, 351, 359 Fernsehproduktion 15, 23, 25 Fernsehprogramm 15 Fernsehserie 15, 16 Fest 21, 38 finanzielle Situation 247, 248, 360 Finanzplanung 285 Finnland 51, 130, 240 Flucht 386 Flüchtling 386 Förderungsmaßnahme 229 Fordismus 103 Forschungseinrichtung 189 Foucault, M. 369 Framing-Ansatz 233, 234 Frankreich 51, 110, 118, 126, 185, 197, 198, 206, 307 Frauenbeauftragte 137 Frauenberuf 106 Frauenerwerbstätigkeit 18, 56, 85, 86, 90, 97, 98, 100, 113, 118, 170, 185, 188, 194, 197, 198, 203, 206, 220, 266, 309 Frauenhaus 158 Frauenpresse 8, 45 Freiheit 369 Freiheitsrecht 4 Freiheitsstrafe 360 freiwillige Gerichtsbarkeit 276 freiwilliges soziales Jahr 294 Freizeit 46, 105, 122, 124, 228, 307 Freundschaft 16, 46, 228, 307 Fruchtbarkeit 52, 53, 56, 60, 63, 68, 69, 70, 73, 74, 75, 77, 78, 79, 81, 83, 100, 199, 235, 346 Frühförderung 263, 316 Funktionalismus 34 G Ganztagsschule 285 Geburt 56, 81, 83, 95, 199, 211, 323

Sachregister

Geburtenentwicklung 50, 52, 56, 58, 59, 63, 68, 69, 70, 72, 73, 79, 83, 199, 223, 319, 321, 339 Geburtenfolge 83 Geburtenhäufigkeit 56, 85, 199 Geburtenrückgang 50, 56, 58, 73, 79, 211, 223, 321 Gehalt 303 Gehörlosigkeit 348 geistige Behinderung 367 Geld 32, 306 Gemeinde 152, 285, 289 Gemeinschaft 12, 142, 303 Generation 126, 130, 134, 135, 145, 155, 157, 163, 175, 176, 195, 213, 222, 390 Generationenverhältnis 126, 132, 135, 138, 142, 145, 155, 163, 164, 171, 175, 176, 178, 208, 231, 261, 321, 349, 390 generatives Verhalten 2, 36, 48, 50, 53, 55, 59, 60, 61, 62, 63, 66, 70, 72, 73, 74, 80, 100, 131, 223, 235 Gerechtigkeit 142, 175, 265, 379 Gericht 230 Gerichtsverfahren 244 geringfügige Beschäftigung 93 Geschichtsbewusstsein 222 Geschichtsbild 222 Geschlechterforschung 185, 188, 206, 378 Geschlechterverhältnis 13, 29, 40, 67, 86, 90, 97, 109, 119, 137, 185, 196, 200, 206, 251, 278, 296, 337, 357, 378 Geschlechterverteilung 188, 220 Geschlechtsrolle 3, 5, 13, 18, 19, 40, 86, 90, 94, 97, 98, 101, 106, 109, 112, 115, 124, 160, 185, 254, 278, 337 geschlechtsspezifische Faktoren 13, 29, 44, 61, 64, 71, 86, 92, 94, 101, 107, 109, 117, 124, 147, 170, 184, 198, 214, 220, 228, 296, 309, 320, 343, 349, 364, 375, 376 Geschwister 221 Gesellschaft 3, 17, 29, 105, 142, 163, 216, 303, 334, 371, 377 Gesellschaftspolitik 299, 311, 321 Gesetzesnovellierung 249 gesetzliche Regelung 244, 323, 335 Gespräch 41 Gesprächsanalyse 24

229

Gesundheit 146, 260, 288, 300, 305, 325, 329, 354 gesundheitliche Folgen 260 Gesundheitswesen 260, 330 Gewalt 139, 141, 148, 150, 151, 152, 153, 158, 161, 165, 216, 244 Gewaltkriminalität 139 Gewerkschaft 320 Glaubwürdigkeit 39 Gleichbehandlung 296 Gleichberechtigung 95, 98, 109, 196, 256, 296 Gleichstellung 13, 109, 185, 188 Glück 8 Griechenland 130, 191, 307 Großbritannien 117, 125, 185, 186, 191, 194, 298, 307 Großeltern 129, 175, 177 Großfamilie 374 Großstadt 227, 305, 313 Grundrecht 255 Grundschule 118, 133 Gruppe 372 Gymnasium 286 H Habermas, J. 342 Häftling 360 Handlungsfähigkeit 293 Handlungsorientierung 15, 26, 34, 153, 251, 311, 354 Handlungstheorie 20, 162, 202, 342 Hauptschule 133, 286 Hausangestellte 278 Hausarbeit 13, 109, 112, 114, 117, 119, 278, 282 Haushaltsgröße 215 Heimerziehung 241, 258 Heimkind 241 Heimunterbringung 241 Heirat 2, 6, 11, 18, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 30, 38, 39, 42, 48, 55, 62, 64, 80, 85, 131, 180, 184, 199, 202, 207, 339, 346 Hessen 116, 124, 315, 317 Hilfeleistung 132, 138, 151, 317, 348, 368 Hilfsbedürftigkeit 130 historische Analyse 328

230

historische Entwicklung 5, 27, 71, 178, 187, 213, 249, 262, 320, 334, 369, 378, 390, 391 hoch Qualifizierter 85, 94 Homosexualität 3, 19, 67 Hongkong 139 Hörbehinderung 348, 361, 384 horizontale Mobilität 200 Humankapital 274 I Identifikation 173, 381 Identität 137, 384 Ideologie 216, 350 Illustrierte 8, 15, 45 Image 54 Individualisierung 17, 32, 81, 138, 200, 224, 256, 382, 384 Individualität 179 Individuum 331 Industriebetrieb 89 Industriegesellschaft 4 Infektionskrankheit 332 informelle Struktur 100, 238 Inhaltsanalyse 25 Inklusion 304 Institution 152 institutionelle Faktoren 183 Instrumentarium 31, 68, 362 Inszenierung 22, 23, 25, 26, 38, 39 Integration 263, 264 Integrationspolitik 264 Integrationstheorie 107 Intention 75 interdisziplinäre Forschung 333, 334, 344, 366 Interessenpolitik 270, 290, 297 interkulturelle Kommunikation 207 interkultureller Vergleich 196 internationaler Vergleich 3, 78, 96, 111, 130, 188, 189, 203, 278, 298, 307, 312, 330 Internet 343, 363 interpersonelle Kommunikation 24, 342, 364, 389 Intervention 150, 152 Intimität 4, 22, 26, 39, 331 Irland 191 Israel 202, 298

Sachregister

Italien 51, 55, 130 Italiener 205 J Japan 188, 196 Jude 349 Judentum 349 Jugendamt 267, 269, 301 Jugendarbeit 148, 175, 294, 325 Jugendhilfe 153, 175, 264, 269, 270, 271, 317, 335, 341 Jugendkultur 165, 391 Jugendliteratur 160 Jugendpolitik 270, 271, 307, 326 Jugendrecht 271, 326 Junge 106 junger Erwachsener 49, 69, 84, 116, 125, 131, 140, 166, 180, 182, 183, 184, 205, 239 Jurist 150 Justiz 158 K Kameramann 23 Kanada 9 Karriere 1, 9, 90, 94, 209 katholische Kirche 357 Kind 1, 14, 54, 56, 57, 60, 61, 65, 76, 82, 85, 88, 91, 93, 94, 95, 99, 100, 111, 112, 116, 118, 119, 123, 128, 129, 136, 139, 141, 146, 147, 148, 153, 159, 161, 162, 165, 168, 170, 185, 191, 201, 211, 214, 216, 221, 225, 226, 228, 229, 230, 231, 232, 239, 241, 243, 245, 247, 248, 253, 258, 259, 260, 263, 264, 265, 270, 271, 272, 274, 275, 279, 281, 284, 286, 290, 293, 294, 297, 301, 304, 305, 306, 307, 311, 313, 316, 318, 323, 324, 325, 326, 336, 340, 341, 343, 348, 351, 353, 359, 360, 361, 365, 369, 372, 375, 384, 385, 391 Kinderarbeit 305 Kindergarten 120, 148, 154, 285, 322, 350 Kindergeld 201, 262, 272, 296, 312, 322 Kinderkanal 15 Kinderliteratur 160, 389 Kinderlosigkeit 78, 259, 322 Kinderschutz 271, 313, 326

Sachregister

Kindertagesstätte 60, 88, 93, 99, 100, 120, 285, 339 Kinderwunsch 56, 65, 70, 75, 77, 79, 81, 214 Kinderzahl 54, 80, 155, 219, 220, 232, 313, 314, 321 Kindeswohl 153, 230, 275, 350 Kindheit 37, 149, 154, 160, 168, 173, 286, 290, 293, 297, 304, 336 Kirchenlehre 357 Kleinkind 149, 186, 316, 389 kognitive Entwicklung 139, 153 kognitive Fähigkeit 74 Kommunalpolitik 289, 305 Kommunalverwaltung 289 Kommunikationsforschung 389 kommunikative Kompetenz 389 kommunikatives Handeln 342, 345 Kommunitarismus 12 Konflikt 41, 126, 160, 237 Konfliktbewältigung 368 Konfliktregelung 244 Konflikttheorie 385 Konfuzianismus 188 Kontrolle 364, 367 Kooperation 267, 301 Koordination 186 Körper 137, 144, 146, 358 körperliche Entwicklung 146, 153 Korrelation 157 Kosten 44 Kosten-Nutzen-Analyse 34 Krankenfürsorge 365 Krankenpflege 365 Krankenversicherung 236, 335 Krankheit 3, 288, 358, 365, 372 Krankheitsverlauf 365 Krieg 77, 380 Kriminalität 174, 391 Krise 234 Kritik 4, 331, 366 kulturelles Verhalten 356 Kulturwandel 14, 21, 38 Kündigungsschutz 209 L Landesverwaltung 124 Landkreis 370

231

Lebensbedingungen 54, 215, 244, 251, 300, 301, 307 Lebenserwartung 199 Lebenshilfe 5, 146 Lebenslauf 2, 17, 20, 31, 57, 68, 69, 84, 178, 182, 211, 220, 223, 238, 254, 259, 336, 375 Lebensplanung 81, 97, 205, 259, 352 Lebensqualität 103, 263, 298, 368 Lebensstil 4, 7, 46, 135, 157, 221, 237, 331, 346, 356, 366, 377 Lebenswelt 22, 33, 342 Lebenszyklus 36 Lehrer-Schüler-Beziehung 134 Leitbild 8, 13, 14, 16, 29, 45, 54, 226, 272, 293, 333, 334, 337, 344, 357 Lernen 15 Lesen 136, 389 Leserforschung 389 Leseverhalten 389 Lettland 51 Liberalisierung 128 Linguistik 24 Litauen 51 Lohnerhöhung 302 Lohnhöhe 302, 376 Lohnunterschied 282 Luckmann, T. 345 M Mädchen 106, 144, 160, 202, 349 Manager 89 Mann 13, 18, 19, 44, 75, 82, 84, 90, 109, 112, 115, 116, 117, 182, 184, 243, 254, 259, 282, 337 Marktwirtschaft 304 Mecklenburg-Vorpommern 74 Mediation 41, 148, 276 Medienkompetenz 343, 363, 364 medizinische Versorgung 358 Mehrfachbehinderung 348 Mehrgenerationenfamilie 138, 145 Mehrsprachigkeit 195 Menstruation 144 Messinstrument 181 Messung 48, 68 Methodenforschung 377 Methodik 362 Migrant 193, 204, 251, 264, 374

232

Migration 193, 199, 200, 207, 251, 256, 264 Mikrozensus 113, 215 Mimik 143 Minderheit 116 Minderjährigkeit 248 Misshandlung 139, 141, 152, 158, 216 Mitarbeiter 292 Mittelalter 27, 378 Mitteleuropa 79, 98, 125 Mittelschicht 267 Mobbing 165 Mobiltelefon 340 Modellvergleich 312 Moderne 336, 342 Modernisierung 12, 32, 34, 79, 89, 175, 256 Mongolei 50 Moral 3, 5, 336 Motiv 158 Motivation 22, 75, 161, 200, 207 Motorik 316 multikulturelle Gesellschaft 207 Multiple Sklerose 365 Mutter 37, 57, 64, 71, 88, 93, 99, 100, 102, 143, 144, 147, 170, 186, 188, 191, 196, 197, 206, 212, 218, 228, 242, 247, 253, 294, 297, 302, 316, 323, 381, 389 Mutterschaftsurlaub 102, 287, 302 Mutterschutz 102 N Nachbarschaft 307 Nachkriegszeit 40, 337, 380, 386 Nahost 202, 256, 298 Nationalsozialismus 173, 222, 249, 381 Netzwerkanalyse 162 neue Bundesländer 1, 51, 57, 65, 72, 73, 74, 75, 81, 84, 88, 112, 114, 170, 210, 211, 212, 213, 217, 218, 219, 222, 223, 224, 227, 231, 287, 306, 370 neue Medien 343, 364 Neuzeit 27 nichteheliche Lebensgemeinschaft 2, 7, 10, 31, 34, 42, 48, 53, 55, 79, 107, 114, 190, 199, 259, 362 nichteheliches Kind 49, 55, 76, 247 Nichterwerbstätigkeit 93

Sachregister

Niederlande 69, 117, 166, 190, 307 Niedersachsen 81 Niedrigeinkommen 300 Niedriglohn 206 Niedrigqualifizierter 197 Nordamerika 9, 32, 49, 51, 139, 166, 180, 184, 188, 201, 282, 295, 307 Norddeutschland 129 Nordrhein-Westfalen 205, 242, 313, 314, 324 Norm 3 Normativität 35 Normbildung 6 Normgeltung 6 Norwegen 51, 52, 185, 298 Notlage 317, 325 Nutzung 340, 359, 363, 364 O Oberschicht 85, 171 OECD 111, 192 öffentliche Dienstleistung 91 öffentlicher Sektor 149 Öffentlichkeit 21, 22, 26, 38, 39, 46, 378 ökonomischer Wandel 50 Operationalisierung 157 Opfer 158, 244 Optimierung 370 Ortsbezogenheit 355 Ostasien 50, 139, 188, 196 Österreich 7, 51, 66, 133, 163, 191, 249, 296 Österreich-Ungarn 249 Osteuropa 79, 80, 98 P Paartherapie 27, 41 pädagogische Faktoren 134 pädagogische Theorie 175 Parsons, T. 4 Partnerwahl 9, 16, 34, 44, 259, 346 Patient 143, 172, 329, 330, 358, 372, 380, 381 Patriarchat 67, 378 PC 343 Peer Group 179, 215 Pendler 308, 355 Pension 296 Personalpolitik 87, 277, 283, 308, 320

Sachregister

Persönlichkeitsentwicklung 137, 353 Persuasion 256 Pflege 135, 335 Pflegeeltern 241, 335 Pflegekind 241, 335 Pflegesatz 335 Pflegschaft 335 Phänomenologie 345 Philippinen 119 physiologische Faktoren 77 Pluralismus 17, 33, 35, 36, 254 politischer Einfluss 262 politisches Bewusstsein 222 politisches Handeln 321 politische Situation 227 politisches Programm 226, 291 Polizei 150, 158 Portugal 130 postindustrielle Gesellschaft 103 postkommunistische Gesellschaft 79 Postmoderne 35 postsozialistisches Land 51, 70, 80, 181, 187, 259 Preis 306 private Vorsorge 261, 280 Privathaushalt 85, 86, 114, 121, 130, 138, 158, 182, 199, 208, 215, 220, 266, 273, 278, 279, 280, 305, 315, 339, 356, 368, 383 Privatsphäre 4, 26, 39, 224, 331, 337, 340, 366, 377 PRO 7 359 Produkt 306 Prognose 211 Protestantismus 98, 262 Prozess 50, 292 Psychiater 367 psychiatrische Versorgung 367, 370 psychische Krankheit 329, 341, 372 psychische Störung 242, 329 Psychose 172, 352, 372 psychosomatische Krankheit 242 psychosoziale Entwicklung 146, 179 Psychotherapie 372, 380, 381 Pubertät 144, 170, 173 Publikum 22 Q Qualifikationsanforderungen 388

233

Qualifikationsstruktur 220 Qualitätssicherung 277 quantitative Methode 107 Quellenanalyse 328 R Rasse 141 Rational-Choice-Theorie 34 Rationalität 21, 38 Rauchen 127 Rawls, J. 379 Realschule 286 Rechtsanwendung 244, 255 Rechtsnorm 152 Rechtsschutz 244, 255 Reform 198, 261, 280, 311 Reformpolitik 120 regionaler Unterschied 62, 63 Reichtum 305 Religion 98, 101, 262 Religionszugehörigkeit 101 Religiosität 101, 237 Rente 220, 280 Rentenabkommen 280 Rentenleistung 280 Rentenversicherung 236, 261, 280, 299 Rentner 210 Reproduktion 81, 85, 92, 147, 171, 185 Republik Südafrika 192 Rezeption 22, 389 Rezipient 22, 26 Rezipientenforschung 359 Reziprozität 164 Rheinland 178 Rhetorik 350 Richter 230, 276 Ritual 21, 23, 26, 38, 364 Rollenwandel 13, 94, 115, 160 Roman 160 RTL 22, 23, 24, 25, 26, 38, 39, 359 Ruhrgebiet 289, 313 Russe 195 Russland 70, 187 S Sachsen 208, 214, 219, 258, 268 Sachsen-Anhalt 215 SAT 1 25, 26, 39, 359 Schätzung 48

234

schichtspezifische Faktoren 8 Schizophrenie 143, 172, 330, 352 Schuld 381, 385 Schulleistung 202 Schulwahl 286 Schwangerschaft 2, 56 Schweden 32, 51, 52, 53, 61, 68, 69, 71, 76, 83, 181, 188, 232, 246 Schweiz 207, 255, 332, 367, 375 Segregation 203, 313, 314 Selbständigkeit 17, 40 Selbstbestimmung 205 Selbstdarstellung 22, 26 Selbsthilfe 218, 229, 348 Selbstverwirklichung 3, 17, 40, 196 Semantik 29 Semiotik 39 Sexualität 19, 144 sexueller Missbrauch 139, 148, 165 Show 22, 23, 24, 25, 26, 39 Sicherheit 80 Simmel, G. 385 Skandinavien 95, 125, 262 Slowenien 51 Soap Opera 16 Soldat 355, 388 Solidarität 12, 29, 44, 107, 142, 155, 176, 303, 347, 382, 387, 390 Sozialbericht 1, 227, 305 soziale Beziehungen 16, 29, 31, 33, 46, 63, 80, 126, 132, 134, 138, 155, 163, 164, 172, 174, 176, 177, 208, 219, 238, 254, 258, 307, 334, 336, 347, 356, 362, 378, 382 soziale Dienste 262, 274, 341 soziale Differenzierung 12, 17, 85, 254, 314, 387 soziale Einstellung 130 soziale Entwicklung 192, 211 soziale Faktoren 62, 63, 75, 240, 242, 255, 263, 307, 346, 376 soziale Funktion 29, 33, 92 soziale Gerechtigkeit 291, 379 soziale Herkunft 171, 359, 373, 375, 376 soziale Indikatoren 307 soziale Integration 142, 195, 207, 238, 386 soziale Isolation 141 soziale Klasse 373 soziale Kompetenz 74

Sachregister

soziale Kontrolle 340, 363 soziale Lage 229, 240, 263, 273, 281, 288, 310, 345, 355, 388 soziale Norm 2, 5, 6, 29, 146, 357 sozialer Abstieg 192, 375 sozialer Konflikt 12, 20, 161, 163, 207, 208, 342, 385, 390 sozialer Status 54, 92, 171, 220, 286, 343 sozialer Wandel 1, 31, 33, 36, 43, 50, 70, 80, 81, 163, 178, 182, 208, 211, 213, 254, 278, 297, 333, 334, 347, 377, 382 soziale Schicht 193, 359 soziale Schichtung 305 soziale Schließung 54 soziale Sicherung 175, 194, 250, 280, 296 soziales Lernen 141 soziales Milieu 18, 345, 359 soziales Netzwerk 1, 46, 60, 138, 192, 214, 228, 238, 242, 258, 356, 386 soziales Problem 255, 305 soziales System 12, 303 Sozialethik 299, 357 soziale Ungleichheit 61, 92, 162, 210, 296, 300, 313, 314, 376 soziale Unterstützung 174, 192, 242, 258, 303 soziale Wirklichkeit 31, 345 Sozialgeschichte 391 Sozialhilfe 194, 250, 268, 281, 284, 305, 310, 313, 314 Sozialhilfeempfänger 300, 310, 314 sozialistischer Staat 216 Sozialkapital 80, 171, 373 Sozialökologie 290 sozialökologische Faktoren 141, 167, 219 Sozialökonomie 321 Sozialpädagoge 145 Sozialpädagogik 175, 268 Sozialphilosophie 293 Sozialpolitik 97, 120, 125, 142, 201, 250, 274, 281, 284, 290, 296, 297, 305, 307, 320, 350 Sozialpsychologie 4, 141 Sozialrecht 236 Sozialstaat 185, 198, 201, 250, 290 Sozialstruktur 32, 85, 92, 98, 305, 373 Sozialversicherung 280, 296 Sozialversicherungspflicht 280 Sozialverwaltung 305

Sachregister

Sozialwissenschaft 189, 345 Sozialzeit 294 Soziobiologie 44 soziologische Theorie 35, 233, 387 sozioökonomische Struktur 199, 317 Spanien 2, 32, 51, 58, 69, 130, 182, 251, 298, 330 Sparen 306 Spätaussiedler 195 Sport 294 Sprache 24, 195, 389 Spracherwerb 195, 348, 389 Sprachgebrauch 195 Sprachkenntnisse 195 Sprachverhalten 195 Sprachwandel 195 Sprechen 195, 389 staatliche Förderung 226, 255, 291 Staatsangehörigkeit 199, 207 Staatswissenschaft 5 Stabilität 76, 231, 234, 257, 327 Stadt 132, 289, 313, 324, 370, 378 Stadtgebiet 313 Standort 21, 38 stationäre Versorgung 372 Stellung im Beruf 220 Sterblichkeit 11, 129, 199 Stereotyp 367 Steuerentlastung 272 Steuerreform 309 Steuerung 107 Steuerungsprozess 186 Stiefeltern 235, 374 stille Reserve 220 Strafanzeige 158 Strafgefangener 360 Straftat 3, 150 Strafverfolgung 158 Stress 141, 348 Strukturalismus 345 Strukturwandel 217, 313 Studienwahl 171 Subjektivität 28, 331 Südeuropa 125, 262 südliches Afrika 192 Südostasien 119 Systemtheorie 239

235

T Taschengeld 306 Täter 150, 216, 244, 381 Täter-Opfer-Beziehung 158 Tausch 29, 34 Teilnehmer 26 Teilzeitarbeit 88, 93, 96, 102, 116, 122, 188, 198, 206, 212 Telearbeit 124 tertiärer Sektor 111, 198 Textanalyse 24 Theologie 334 Theoriebildung 34, 145, 331, 346, 347, 377, 382, 387 Therapie 139, 329, 341, 358 Thüringen 229 Tod 11 Toleranz 391 Totalitarismus 216 Tötungsdelikt 141 Tradition 196, 205, 224 traditionelle Kultur 349 Trägerschaft 267, 292, 301 Transfer 126 Transferleistung 126, 194, 250, 309 Transformation 50, 217, 218, 224 Trauma 239, 380, 381 Tschechische Republik 51, 259 Typologie 8, 221, 375 U Überlebensstrategie 192 UdSSR-Nachfolgestaat 51, 70, 187 Ungarn 51, 181 ungeschützte Beschäftigung 197 Ungleichheit 193, 206 Unterbeschäftigung 206, 220 Unterhalt 247, 248, 296 Unterhaltung 26 Unternehmen 320 Unternehmer 327 Unterschicht 85, 288 Unvereinbarkeit 20, 118, 226 Urlaub 54 USA 9, 32, 49, 51, 139, 166, 180, 184, 188, 201, 282, 295, 307 Utopie 67, 379

236

V Vater

71, 82, 88, 115, 136, 143, 144, 147, 202, 228, 243, 247, 254, 283 Verantwortung 116, 150 Verbraucher 306 Verdrängung 173 Verein 46 Verelendung 260, 325 verfügbares Einkommen 279 Vergangenheitsbewältigung 173, 222 Vergewaltigung 141 Verhaltensauffälligkeit 174, 253, 341 Verhaltensstörung 341 Vermögen 280 Vermögensbildung 280 Vernetzung 91, 267 Versorgungsausgleich 236 Verstehen 24 Verteilungspolitik 265 Vertrauen 21, 38 Vertreibung 386 Vertriebener 386 Verwandtschaft 1, 138, 214, 386 Viktimisierung 139, 158 Vorbild 364 Vorschulalter 384 W weiterführende Schule 193, 286 Weltbild 336 Wende 224 Werbung 336 Wertwandel 21, 38, 79, 162, 353 Westeuropa 98, 131, 262, 278 Wiedervereinigung 72, 73 Wiederverheiratung 30, 34 Wirkungsforschung 21, 22, 38 wirtschaftliche Faktoren 70, 303 wirtschaftliche Folgen 204 Wirtschaftsentwicklung 79 Wirtschaftszweig 220 Wissen 306, 323, 354, 363 wissenschaftliche Begleitung 150 Wissenssoziologie 377 Witwe 11, 238 Wohlfahrt 297 Wohlfahrtsökonomie 9 Wohlfahrtsstaat 9, 49, 71, 97, 125, 126, 163, 166, 186, 197, 206, 274, 290, 304

Sachregister

Wohnbevölkerung 46, 64 Wohngebiet 64 Wohnort 64 Wohnungswechsel 125, 131, 140, 166, 183 Wohnverhältnisse 64, 121, 166, 219, 228, 305 Z ZDF 359 Zeit 122, 191 Zeitbudget 89, 147, 191 Zeitschrift 8, 14, 15, 45 Zeitverwendung 339 Zertifizierung 277 Zivilgesellschaft 12 Zivilrecht 236 Zufriedenheit 10, 28, 348 Zukunft 108 Zukunftsfähigkeit 103 Zukunftsorientierung 202 Zuwanderung 199, 322 Zwang 57 zweite Generation 204, 256, 380, 381 Zweite Republik 249 Zwillingsforschung 83

18. Jahrhundert 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert 21. Jahrhundert

129, 249, 369 5, 129, 178, 249, 328, 369 5, 178, 249, 328, 369 133

Institutionenregister

237

Institutionenregister

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittdaten und Mikroanalyse Projektgruppe Sozio-oekonomisches Panel 312 Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik

108, 316

Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung 91 Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Social Monitoring 1 Fachhochschule Erfurt, FB Sozialwesen 229 Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin 204, 251 Fachhochschule Lausitz, FB Sozialwesen 370 Fachhochschule Neubrandenburg, FB Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Pflege und Gesundheit 354 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Psychologie Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Gesundheitsförderung 329 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft WE 1 Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Lehrstuhl für Sozialpolitik, Frauenforschung Prof.Dr. Riedmüller 227 Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH -FORSA- 248 Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, Schwerpunkt Geschlechterverhältnisse - Frauenforschung 116 Humboldt Universität Berlin, Philosophische Fakultät 03, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 94 Humboldt Universität Berlin, Philosophische Fakultät 04, Institut für Rehabilitationswissenschaften 354 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit -IAB- 209 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 80 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließlich Sonderpädagogik, Fach Pädagogische Psychologie 348, 361, 384 SFB 536 Reflexive Modernisierung 32 Sozialwissenschaftliches Frauenforschungsinstitut -SoFFI K- der Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg 57, 151 Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr 355, 388 Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb267, 294, 300, 301, 356

54, 112, 115, 244, 245,

Struktur- und Technologieberatungsagentur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Thüringen -START- e.V. 229

238

Institutionenregister

Technische Hochschule Aachen, FB 10 Medizinische Fakultät, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin 358 Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Beratung und Rehabilitation 258 Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl für Christliche Soziallehre und Allgemeine Religionssoziologie 357 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 03 Wirtschaft und Sozialstruktur 187 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 05 Arbeit und Organisation 278 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Soziologie, insb. Stadt- und Regionalsoziologie 289 Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 205 Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie und Rechtssoziologie Prof.Dr. Lautmann 19 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Psychologie und Sozialforschung -IPS- 82 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat 198 Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitationssoziologie 307 Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 242 Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie 229

217, 218,

Universität Erlangen-Nürnberg, Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum -SFZ- 203 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarsoziologie und Beratungswesen 292 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung 368 Universität Halle-Wittenberg, Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung 134 Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Medienpädagogik 364 Universität Heidelberg, Fak. für Chemie und Geowissenschaften, Geographisches Institut Abt. Wirtschafts- und Sozialgeographie 214 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Gemeindepsychiatrie 330 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut AE Klinische Psychologie und Psychotherapie 41 Universität Heidelberg, Graduiertenkolleg "Klinische Emotionsforschung" 28, 47, 143, 172, 253

Institutionenregister

239

Universität Hildesheim, FB 01 Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften 65, 81 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Bereichseinheit 04 Ökonomie, Recht und Verwaltung der sozialen Arbeit 317 Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie Prof.Dr. Gebhardt 338 Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien -ALEKI- 136 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Angewandte Sozialforschung 3 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Sozialstruktur 78 Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung und angewandte Soziologie 46 Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 193 Universität Marburg, FB Medizin, Zentrum für Nervenheilkunde Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie 372 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Ph.D. Allmendinger 32 Universität Osnabrück, FB Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Allgemeine Pädagogik, Frauenforschung 152 Universität Passau, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und Caritaswissenschaften 237 Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie 58, 77 Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Pädagogik Professur Allgemeine Pädagogik, Erziehungs- und Sozialisationstheorie 170 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Bevölkerungs- und Familiensoziologie 114 Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.1 Erziehungswissenschaft Professur für Erziehungswissenschaft Prof.Dr. Strittmatter 243 Universität Wuppertal, FB 03 Erziehungswissenschaften, Fach Pädagogik Lehrgebiet Soziologie der Familie, der Jugend und der Erziehung 147 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Lipp 112 Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 323 Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA- 85, 189

ANHANG

Hinweise

243

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Angebot der Datenbanken auf elektronischen Medien • Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Beratung bei der Konzeption und Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: ca. 41.000 Forschungsprojektbeschreibungen

Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, SOWIS (Sozialwissenschaftliche Informationsstelle der Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien) in Österreich und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Die Nachweise Grauer Literatur und von Zeitschriftenaufsätzen enthalten einen Standortvermerk (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit bzw. der Zeitschrift). Bei Aufsätzen aus OnlineZeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend auch ein Link zum Volltext vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Herbst 2003 über 292.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main. Online-Zugang über Hosts Der Direkt-Zugriff auf die Datenbanken FORIS und SOLIS ist möglich mit einem handelsüblichen PC, der mit einer geeigneten Kommunikationssoftware ausgestattet ist. Online-Zugänge werden angeboten über Datex-P (Telekom) oder Internet (Service Provider). Voraussetzungen sind die Zugangsberechtigung zu einem dieser Netze sowie i.d.R. ein Nutzungsvertrag mit einem der Hosts (Großrechner). FORIS und SOLIS stehen mit unterschiedlichen Datenbankumgebungen über folgende Hosts zur Verfügung:

STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 D-76012 Karlsruhe Tel. (0 72 47) 80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 D-81903 München Tel. (0 89) 99 28 79-0 www.gbi.de/_de

FORIS und SOLIS auf CD-ROM bzw. im GBI wiso-net Die Datenbanken FORIS und SOLIS werden gemeinsam auf der CD-ROM WISO III angeboten. Diese CD-ROM wird sowohl einzeln als auch im Paket mit wirtschaftswissenschaftlichen Datenbanken auf WISO I und/oder WISO II verkauft (zu beziehen über GBI). Die Inhalte der WISO CD-ROMs sind auch - einzeln oder gemeinsam mit weiteren wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Datenbanken - im GBI wiso-net über IP-Verknüpfung recherchierbar. FORIS-Ausschnitt im Web-Angebot des IZ Ein Ausschnitt aus der Datenbank FORIS mit Beschreibungen sozialwissenschaftlicher Forschungsprojekte der letzten drei Jahre steht im Web-Angebot des IZ für Recherchen zur Verfügung (www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche).

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten: Datenbanken zu osteuropäischen Institutionen und Forschungsprojekten geben Überblicke über die Forschungsentwicklung in den postsozialistischen Ländern und helfen bei der Suche nach Kontakten. Ein Netzwerk mit osteuropäischen Wissenschaftlern ermöglicht Auskünfte zu aktuellen Fragestellungen. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Bibliographien, Nachschlagewerke, wissenschaftliche Publikationen Zu den Standardwerken zählt die „Bibliographie zur deutschen Soziologie“, die in mehreren Bänden herausgegeben wird. Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten geben einen Überblick über Forschungsaktivitäten und Literatur der letzten Jahre in den deutschsprachigen Ländern und enthalten i.d.R. wissenschaftliche Einführungen in das Thema. Wissenschaftliche Publikationen werden in den Reihen „Sozialwissenschaften im Überblick“, „Forschungsberichte“, „Tagungsberichte“ und „IZ-Arbeitsberichte“ veröffentlicht.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Technology Assessment • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

Beratung bei der Konzeption und Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Fachinformationsbereich können wir Ihnen bei der Konzeption von Datenbanken und Informationssystemen wertvolle Hilfe geben. Eines der von uns entwickelten Instrumente für den Aufbau von Datenbanken ist das „Regelwerk für die Literaturdokumentation im Fachinformationssystem Sozialwissenschaften“. Es enthält Regeln zur bibliographischen und inhaltlichen Erschließung und zur Erfassung von Literatur sowie Listen zugelassener Deskriptoren. Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden. • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu Insitutionen in den Sozialwissenschaften aus vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt. • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden. Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind.

Aktuelle Informationen über neue Veröffentlichungen und Zugang zu Forschungs- und Literaturübersichten sowie Internetportale zu aktuellen Themen in Wissenschaft und Gesellschaft erhält man über die Einstiegsseite bzw. den Menü-Punkt „Themenorientierte Angebote“ oder auch direkt über die IZ-Homepage www.gesis.org/IZ. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide , die - gegliedert nach Regionen und Ländern sowie im weiteren nach Themengebieten oder Institutionen/Organisationen - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet sowie • der GESIS-Tagungskalender unter Veranstaltungen mit Angaben zu Thema/Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozial- und Informationswissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe *** Ausführliche Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ einschließlich Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie unter: www.gesis.org/IZ GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Telefon: (0228) 22 81-0 Telefax: (0228) 22 81-120 e-mail:[email protected]

Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected]

Suggest Documents