Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Mit diesem Geschäftsbericht möchten wir Ihnen die Arbeit des Stadtjugendrings Mannheim e.V. mit seinen Einrichtungen, seinen Gremien und seinen Aktivitäten als Arbeitsgemeinschaft der Mannheimer Jugendverbände in den vergangenen 2 Jahren vorstellen. Zwei Jahre mit vielfältigen Aktionen liegen hinter uns. Zu unseren bewährten „Dauerbrennern“ wie dem Kinderspektakel, dem Ferienpaten-Spendenprogramm, der Jugendwahl und der Aktion Kochen mit Kids“ kommt seit 2010 eine überverbandliche Jugendleiterschulung dazu. Wir sorgen seit 2011 dafür, dass Kinder und Jugendliche bei der Frage nach der Nutzung der ehemaligen amerikanischen Kasernen beteiligt sind und treiben die Umsetzung des Mannheimer Jugendbeteiligungsmodells voran. In Jugendprojekten gegen das Vergessen und Arbeitskreis gegen Rechts zeigen junge Mannheimerinnen und Mannheimer der Öffentlichkeit, was für sie in Mannheim zählt. Um die gute Arbeit der Mannheimer Jugendverbände sowie der Einrichtungen des Stadtjugendrings entsprechend ihrer enormen Leistung noch angemessener der Öffentlichkeit zu präsentieren, starteten wir im vergangenen Frühling eine Imagekampage. Dass unsere Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen die Stadt Mannheim langfristig prägt, zeigen uns unsere Einrichtungen: 2011 feierten wir den 40. Geburtstag der Hausaufgabenhilfe International. Den Internationalen Mädchentreff besuchen mittlerweile auch die Töchter ehemaliger Teilnehmerinnen. Und das Forum gewann mit seinen Augenblick-Theater zum dritten Mal den Wettbewerb des internationalen Jugend- und Amateurtheaters am Bodensee.

In 2012 konnten wir endlich mit der lang eingeforderten Aufstockung unseres Haushalts unsere vielfältige Arbeit aufwerten und unseren Mitgliedsverbänden die nötigen Mittel für ihre Arbeit geben. Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützen, nicht zuletzt bei den vielen Privatleuten, die mit einer Spende bei „Ferienpaten“ der Jugendverbandsarbeit und der Mannheimer Jugend zu einem unvergesslichen Sommer verhelfen.

Heiko Großstück und Julia Lück, Vorsitzende Stadtjugendring e.V.

In den letzten zwei Jahren kamen der kurdische Kinderund Jugendverband KOMCIWAN, die Jugend des Vereins der Fatih-Moschee und die Alevitische Jugend in den Ring der Jugendverbände und bringen mit großem Engagement ihre Fragen und Inhalte ein. So entsteht zurzeit eine Veranstaltungsreihe, die sich mit Extremismus und Identitätsentwicklung junger Migrant_innen beschäftigt. Beim Thema Jugendarbeit und Schule setzen wir weiterhin dafür ein, dass für beide Seiten Vorteile aus der Zusammenarbeit entstehen, auch wenn die Mittel der Schulen knapp sind. Wir machen uns zum Beispiel dafür stark, dass ehrenamtliches Engagement im Jugendverband als Schulzeit in Ganztagsschulen angerechnet wird. Exemplarisch ist auch die Kooperation der Verbände Falken und CVJM, die sich zusammengeschlossen haben, um einer Grundschule ein Ganztagsangebot bieten zu können.

2 GESCHÄFTSBERICHT STADTJUGENDRING Mannheim e.V.

2010 - 2012

Inhalt

1 Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände 4 1.1 Vorstand 4 1.2 Revisoren 4 1.3 Mitgliederzahlen 4 1.4 Gremien des Stadtjugendrings 4 1.4.1 Die Mitgliederversammlung 4 1.4. 2 Ausschüsse und Arbeitskreise 5 1.5 Außenvertretungen 5 1.6 Veranstaltungen und Projekte der Geschäftsstelle und der Ausschüsse 5 1.7 Geschäftsstelle 7 1.8 Ausblick 7 2 Hausaufgabenhilfe International 8 2.1 Personelle Situation 8 2.2 Situation der Gruppen und MitarbeiterInnen 8 2.3 Finanzielle Situation 8 2.4 Kontakte und Kooperationen 8 2.5 Besondere Aktivitäten 8 2.6 Elternarbeit 9 2.7 Ausblick 9 3 Internationaler Mädchentreff 10 3.1 Projekte 10 3.2 Zahl der Besucherinnen 10 3.3 Regelmäßige Angebote und Aktivitäten 11 3.4 Kooperationen 11 3.5 Personelle Situation 11 3.6 Ausblick 11 4 Jugendkulturzentrum FORUM 12 4.1 Veranstaltungsformen 12 4.2 Quantitative Beschreibung 12 4.3 Allgemeine Situation 12 4.4 Einblick in die Programmangebote der Sparten 13 5 KZ-Gedenkstätte Sandhofen 17 5.1 Der Verein 17 5.2 Zahl der BesucherInnen 17 5.3 Aktivitäten 17 6 Mitglieder des Stadtjugendring Mannheim e.V. 18 Impressum 18

3 2010 - 2012

GESCHÄFTSBERICHT STADTJUGENDRING Mannheim e.V.

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände

1 1.1

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände Vorstand

Gleichberechtigte Vorsitzende: Heiko Großstück, EJM Julia Lück, SJD - Die Falken Erweiterter Vorstand: Katjana Fouquet, Kurpfälzer Sängerkreis-Jugend Kayed Sagalla, DGB-Jugend (bis 3/2012) Thekla Südhof, DLRG-Jugend Bertram Fischer, Bund Lorién (bis 11/11) Alev Bahadir (seit 11/11) Annika Kommans Während der Legislaturperiode 07/2010 bis 6/2012 fanden 11 Vorstandssitzungen statt, die aktuelle, inhaltliche und strategische Fragen des SJR zum Thema hatten. Zudem standen verschiedene Projekte des SJR und Anträge an den Innovations- und Sonderfonds auf der Tagesordnung.

1.2

10.11.2010 • • • •

Vorstellung des lokalen Aktionsplans „Vielfalt tut gut“ Satzungsänderung: Reduktion der Mitgliederversammlungen von 4 auf 3 jährlich. Beschluss über Verteilung des Zuschusses „Fahrten, Wanderungen, Lager“ Beschluss über Mittelzuweisung an den Innovations- und Sonderfonds

13.04.2011 • • •

Jugendbeteiligung in Mannheim Rechenschaftsbericht des Vorstands über die Mittelvergabe des INnovations- und Sonderfonds Beschluss über die Verteilung des Allgemeinen Zuschuss 2011

08./09.07.2011 • • •

Revisoren

Jahresabschluss 2010 Wahlen (Vertreter_innen gemeinderätliche Ausschüsse) Schwerpunktthema Jugendverbandsarbeit in Mannheim - Standpunkte & Perspektiven im Dialog mit Mannheimer Gemeinderät_innen

SJR-interne Revisoren überprüfen, ob die Mitgliedsverbände ihre Zuschüsse ordnungsgemäß verwenden. Für dieses Amt wurden von den Delegierten der Jahreshauptversammlung 2010 Gerlinde Fontana (DPSG), Andreas Ritter (Jugendfeuerwehr) und Falk Weber (RKB Solidarität) gewählt.

1.3

Mitgliederzahlen

Der Stadtjugendring Mannheim hatte Ende 2011 30 Mitgliedsverbände, zwei davon (Alevitische Jugend und Fatih-Jugend) sind aktuell Probemitglieder. Mit Komciwan ist ein weiterer Verband aus den Reihen der Organisationen junger Migranten aufgenommen worden. Gesamtmitgliedszahlen der Jugendverbände zum 1.1.2012: 41.475 Kinder und Jugendliche aus Mannheim von 6 bis 27 Jahren, wobei auch von Doppelmitgliedschaften ausgegangen werden muss.

1.4

Gremien des Stadtjugendrings

1.4.1 Die Mitgliederversammlung 09./10.07. 2010 • • • •

16.11.2011 • • •

Wahlen (Nachwahl Alev Bahadir) Beschluss über Verteilung des Zuschusses „Fahrten, Wanderungen, Lager“ Beschluss über Mittelzuweisung an den Innovations- und Sonderfonds

21.03.2012 • •

Imagekampagne Stadtjugendring Beschluss über die Verteilung des Allgemeinen Zuschuss 201

Geschäftsbericht 08-10 Jahresabschluss 2009 Wahlen (Vorstand, Vorsitzende, Gremien, Außenvertretung) Schwerpunktthema: „Jugendarbeit und Schule“ (Planspiel)

4 GESCHÄFTSBERICHT STADTJUGENDRING Mannheim e.V.

2010 - 2012

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände

1.4.2 Ausschüsse und Arbeitskreise

1.6

Mitglieder des Stadtjugendrings behandeln im Finanzund Satzungsausschuss, Jugendpolitischem Ausschuss „Basic“, und in Projektgruppen des Jugendpolitischen Ausschuss, wie der JPA „Nationalismus“ und AK gegen Rechts Themen, die aus den Verbänden herangetragen werden. Die Ausschüsse werden ehrenamtlich durch Mitglieder des Vorstands geleitet und hauptamtlich durch die Geschäftsstelle begleitet.

Kochen mit Kids 2010

Veranstaltungen und Projekte der Geschäftsstelle und Ausschüsse (eine Auswahl)

Zum 3. Mal kochten in diesem Jahr Kinder aus Jugendverbänden gemeinsam mit Kindern aus finanziell benachteiligten Familien an mehreren Nachmittagen Gerichte, die gesund, preiswert und einfach herzustellen waren. Zum Abschluss fand im Haus der Jugend beim BDKJ ein gemeinsames Fest statt, bei dem alle Kinder ein gedrucktes Kochbuch erhielten. Der Druck wurde von SAP unterstützt. AKTIV GEGEN NAZIS 10-12 Die Jugendtagungen im Jugendkulturzentrum FORUM wurde vom AK gegen Rechts geplant und durchgeführt, vor allem von Ehrenamtlichen des Bund Lorién und des PBM. Das Programm umfasste Vorträge, Filme und Workshops zu dem Thema und eine Abschlussparty (www.akgegenrechts.de).

1.5

Außenvertretungen

Vorstand und Geschäftsstelle beteiligen sich an einer Reihe von Gremien, um die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten und Informationsfluss zu gewähren.

Refugees welcome Im Frühjahr 2012 initiíerte der AK gegen Rechts des Stadtjugendring in einem breiten Bündinis mit politischen Gruppen und der Jugendförderung ein Solidaritätsfest für Flüchtlinge vor dem Asylbewerberheim in der Pyramidenstraße.

Überörtliche Ebene • • • • • • • • •

Ringtagung (= AG Stadt- und Kreisjugendringe Baden-Württemberg) AG Nordbaden (der Stadt- und Kreisjugendringe) AG der Großstadtjugendringe (bundesweit) Kommission „Medien und Information“ des Landesjugendring BaWü Kommission „Bildung“ des Landesjugendring BaWü Konferenz der Jugendagenturen Arbeitsgemeinschaft der Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg (AGJF) AG der Metropoljugendringe Vertretung des Landesjugendrings im Verein Jugendburg Rotenberg e.V.

Bock auf Wahl Zur Landtagswahl 2011 fand eine Zukunftskonferenz, vier von Jugendlichen vorbereitete und moderierte Podiumsdiskussionen mit über 1.100 Besucher_innen sowie eine Jugendwahl in rund 25 Schulen und Jugendeinrichtungen statt. Die Ergebnisse der 10 landesweit durchgeführten Zukunftskonferenzen wurden in dem Buch „Was Jugend BeWegt“ zusammengefasst im Oktober 2011 den Abgeordenten im Stuttgarter Landtag übergeben.

Örtliche Ebene: • • • • • • • • •

Jugendhilfeausschuss Ausschuss für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung AG „Jugendarbeit“ nach § 78 SGB VIII AG „Medienkompetenz“ nach § 78 SGB VIII AG „Parteiliche Mädchenarbeit“ nach § 78 SGB VIII Kids e.V. (Kinder in der Stadt) Arbeitskreis ESF MaJO-AK (Mannheimer Jugend Online) Kuratorium der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Ferienpate 2010 - 2012 Das Projekt sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche aus finanziell benachteiligten Familien an einer Sommerfreizeit der Jugendverbände teilnehmen können. Für die Teilnahme werden Spenden akquiriert und Plätze auf Freizeiten der Verbände vermittelt. Ca. 100 bis 120 Kinder und Jugendliche profitieren jährlich von dem Projekt.

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Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände

18. & 19. Kinderspektakel

Interkulturelle Öffnung

Das größte nichtkommerzielle Familienfest der Metropolregion ist eine feste Größe im Terminkalender von Eltern und Kindern: aus Anlass des Weltkindertages (20. September) sind an über 30 Spielstationen und auf einer Bühne mehr als 350 Ehrenamtliche im Luisenpark aktiv - für die Familien ein großer Spaß und für die Verbände Gelegenheit sich zu präsentieren. Kooperationspartner sind die Jugendförderung und die Stadtpark GmbH.

Die Fatih-Jugend ist zur Zeit in Probemitgliedschaft und beteiligt sich intensiv an den Projekten und Ausschüssen des Stadtjugendring. Auch die Alevitische Jugend ist (wieder) Probemitglied. Zusammen mit dem inzwischen zum Vollmitglied aufgestiegenen Jugendverband KOMCIWAN und der türkischen Arbeiterjugend DIDF, den Falken, der Jugendini Jungbusch und der freireligiösen Jugend bereiten die Gruppen eine Veranstaltungsreihe zu „Mannheimer sein“ und „Extremismus unter türksichstämmigen Jugendlichen“ vor. Kontakte bestehen zum Verband der Sinti und Roma, zur DiTiB-Jugend und zum Verein „Unsere Welt“.

Talk im Turm In Kooperation mit dem Starkmacher e.V. planten, moderierten und filmten Jugendliche aus mehreren Mannheimer bzw. Heidelberger Schulen und Jugendverbänden insgesamt 3 Talkshows auf der Aussichtsplattform des Fernmeldeturms zu unterschiedlichen Themen. Die Gäste kamen aus Politik und Wirtschaft. Der SJR beteiligte sich mit Verbandsmitgliedern, SEMA-Schule und Seckenheimschule an der dritten Veranstaltung zum Thema „Migration & Integration“.

Juleica-Ausbildung 2010 Erstmals führte der SJR gemeinsam mit seinen Verbänden in den Herbstferien eine offene JugendleiterInnenAusbildung durch. Somit stehen der Mannheimer Kinderund Jugendarbeit weitere 10 qualifizierte Ehrenamtliche zur Verfügung.

Konversion

Straßenbahn der Kinderrechte 11/2010

Im November 2011 erarbeiteten rund 60 Jugendliche bei dem Workshop „Mannheims weiße Flecken“ ihre Vorstellungen zum Thema Konversion. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und sind Grundlage für die weitere Beteiligung von Jugendlichen an Konzepten für die ehemaligen amerikanischen Kasernen in 2012. Der 2. Workshop mit dem Titel „Konversion konkret“ befasste sich Ende Juni 2012 mit der praktischen Umsetzung der im vorhergehenden Workshop gesammelten Ideen. Am Beispiel der Turley-Kaserne sollten die Bereiche „leben, wohnen, arbeiten“ modellhaft für alle Konversionsflächen plastisch visualisiert werden.

Aus Anlass des 21.Jahrestags der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen wurde das Thema Kinderrechte gemeinsam mit der Kinderbeauftragten der Stadt Mannheim sowie Ludwigshafener Organisationen mittels einer Straßenbahn ins Rollen gebracht. Einsteigende Fahrgäste konnten sich über die Kinderrechte informieren und wurden von Kinderreportern zu dem Thema befragt. Dies wurde mit Hilfe einer Ausstellung, Büchern, Liedern und Spielen umgesetzt. Kinder- und Jugendkulturkalender 2011

Mit Veranstaltungen und Workshops im Rahmen des „Mannheimer Aktionsplan für Toleranz und Demokratie“

Erstmals wurde mit mehreren Verbänden und dem Jugendkulturzentrum FORUM ein Kulturkalender entwickelt, der nicht nur Feiertage der verschiedenen Religionen enthält, sondern auch sonstige für junge Mannheimer und die Region wichtige Feste.

Ehrenamtsfeste 2010 und 2011

Imagekampagne

Jährliches Dankeschön-Fest des SJR im Saal des FORUM für die Ehrenamtlichen aus den Mitgliedsverbänden mit einem festlichen Büfett.

Um die Wahrnehmung des Stadtjugendrings in der Öffentlichkeit zu verbessern initiierte der SJR-Vorstand einen Workshop mit Verbänden, Geschäftsstelle und Einrichtungen des Stadtjugendrings, bei dem Zielgruppen und „die Message“ des Stadtjugendring erarbeitet wurden.

Aktionswochen gegen Antisemitismus

Gelingende Jugendbeteiligung in Mannheim In verschiedenen Workshops diskutierten und entwickelten Kinder und Jugendliche ein Modell für gelingende Jugendbeteiligung. Das Modell wurde im Juli 2010 im Jugendhilfeausschuss vorgestellt und diskutiert (in Kooperation mit der Abteilung Jugendförderung). SJR und Jugendförderung begleiten als nächsten Schritt die Erprobung des Modells, so fanden u.a. in Seckenheim und in der Neckarstadt-West Stadtteilversammlungen statt. Gesamtkonzeption Jugendarbeit in Mannheim Der Stadtjugendring war über die AG „Jugendarbeit“ nach § 78 SGB VIII an der Erarbeitung und in der Redaktion beteiligt.

6 GESCHÄFTSBERICHT STADTJUGENDRING Mannheim e.V.

2010 - 2012

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände

1.7

Geschäftsstelle

Veranstaltungen, Projekte und Aktivitäten, die von SJRMitgliedern und -Vorstand initiiert werden, werden vom den Hauptamtlichen der Geschäftstelle begleitet und unterstützt. Die Geschäfststelle steht den Mitgliedern als Beratungs-, Dienstleistungs- und Servicestelle zur Verfügung. Sie übernimmt Aufgaben der jugendpolitischen Interessenvertretung und beteiligt sich an verschiedenen Planungs- und Entscheidungsprozessen in der Stadt. Der Stadtjugendring ist außerdem Träger der Hausaufgabenhilfe International, des Internationalen Mädchentreffs und des Jugendkulturzentrums FORUM. Auch die Verwaltung des Verein KZ-Gedenkstätte Sandhofen untersteht der Geschäftsstelle.

1.8

Ausblick

In naher Zukunft wird der Stadtjugendring hoffentlich mit neuem „Image“ auf sich aufmerksam machen können und junge Menschen ansprechen, die in der Jugendverbandsarbeit finden, was sie dort nie zu suchen wagten. Für Herbst und Winter hat sich die „Spezial“-Gruppe des Jugendpolitische Ausschusses zwei Veranstaltungen zum Phänomen des Extremismus junger Türk_innen in Mannheim und zu Wurzeln und Umgang von und mit Extremismus vorgenommen. Für Oktober bereitet der Stadtjugendring zusammen mit dem Staatlichen Schulamt Mannheim, dem Fachbereich Bildung und der Jugendförderung einen Fachtag zum Thema „Jugendarbeit - Schule: Kooperation lohnt sich“ vor. Im November können Gruppenleiter_innen von Migrantengruppen bei der überverbandlichen Schulung die JuLeiCa machen. Und vielleicht nennt der nächste Geschäftsbericht bereits die von Jugendlichen entwickelten Konzepte wie Lernwerkstätten und Fahrradleihstationen uvm, wie sie aktuell im Konversionsprozess mit jungen Menschen erarbeitet werden.

Sabine Grimberg, Geschäftsführerin Ariane Graske, Jugendbildungsreferentin Manfred Shita, Jugendbildungsreferent

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Hausaufgabenhilfe International

2

Hausaufgabenhilfe International

2.1

Personelle Situation

Die langjährige Bereichsleiterin Lucie Gaumert ging Ende März 2012 in die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit. Bianca Modl-Burkardt hat seit April die Bereichsleitung übernommen und wird von Bernd Nagel unterstützt. Somit stehen 1,5 Personalstellen für die Hausaufgabenhilfe International zur Verfügung.

2.3

Der vom Gemeinderat beschlossene städtische Zuschuss für die Hausaufgabenhilfe wurde im Haushalt 2010/2011 wieder bereit gestellt; ebenso für die Jahre 2012/2013. Ein Erfolg, der sich auch aus der hohen Akzeptanz der Hausaufgabenhilfe International in der Kommunalpolitik erklären lässt. Die Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg wurden in beantragter Höhe genehmigt. 2011 konnten wir wieder mehr als die beantragten Kindstunden machen. Mit dem Wechsel der Landesregierung wird es eine Veränderung in der Finanzierung geben: ab August 2012 soll nach Gruppen abgerechnet werden. Das ist eigentlich eine positive Entwicklung, aber es kann erst Ende Juli mit den endgültigen Richtlinien gerechnet werden.

2.4 Haben seit März 2012 das Heft in der Hand: Bianca Modl-Burkardt und Bernd Nagel

2.2

Situation der Gruppen und MitarbeiterInnen

140 Ehrenamtliche engagieren sich in 102 Kleingruppen, die an 20 Mannheimer Grundschulen und mit 6 Kooperationspartnern stattfinden. Die betreute Kinderzahl von durchschnittlich 1000 pro Woche blieb konstant. Manche Gruppen weiteten sich aus, neue Großgruppen kamen hinzu (Alfred-Delp Grundschule, SchillerGrundschule, Pfingstberg-Grundschule, Jugendhaus Herzogenried). Im Vergleich zu den Vorjahren ließen sich folgende Veränderungen feststellen: In einigen Schulen wuchs der Bedarf an Hausaufgabenhilfe nochmals, z.B. werden weitere Tage angeboten. Parallelangebote der Schulen (ohne Absprachen) belasten einige Hausaufgabenhilfegruppen sehr, was im schlimmsten Fall zu Schließungen aufgrund der stark wechselnden Teilnahme führen kann. Das ist eine bedauerliche Entwicklung an einigen Schulen, in denen sich die Kooperation äußerst mühsam gestaltet. Außerschulische Kooperationspartner werden an manchen Schulen leider nicht als gleichwertig angesehen, was sich in einer ungenügenden Kommunikation oder Abstimmung äußert. Neue, geeignete Gruppensprecher_innen und Mitarbeiter_innen zu finden, gestaltet sich zunehmend schwieriger. Nicht zuletzt wegen der hohen Anforderungen durch die Vorgaben des Landes bei einer verhältnismäßig geringen Aufwandsentschädigung. Im Laufe der letzten Jahre ist spürbar, dass auch die Ehrenamtlichen immer mehr auf die Entschädigung angewiesen sind.

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Finanzielle Situation

Kontakte und Kooperationen

Die Kooperationsbereitschaft der meisten Schulen bzw. Rektor_innen hat sich im Laufe der Jahre erhöht. Die Ehrenamtlichen und auch die Hauptamtlichen werden häufiger zu Gesprächen und Schulfesten eingeladen. Es besteht regelmäßiger, guter Austausch zwischen dem Staatlichen Schulamt, dem Fachbereich Bildung, der Stadt Mannheim und der Hausaufgabenhilfe. Die Hausaufgabenhilfe International beteiligte sich an folgenden Arbeitskreisen: Vernetzungsgruppe Wohlgelegen, AK Bildung, Quadratkilometer Bildung.

2.5

Besondere Aktivitäten

2010 • • • • • • • • •

Teilnahme am Italienischen Tag 1. Brunch mit 65 Ehrenamtlichen Veranstaltung „Hilfe-Hausaufgaben“ im Rahmen der Agenda Diploms Teilnahme am Kinderspektakel Bildungsreise in die Türkei Weihnachtsausflug ins Elsass 2. Brunch mit 50 Ehrenamtlichen Teilnahme am Stand „Wir wollen helfen“ auf dem Mannheimer Weihnachtsmarkt Coaching zur Weiterentwicklung der Hausaufgabenhilfe

2010 - 2012

Hausaufgabenhilfe International

2011 • • • • •

2.7 Fortbildung zum Thema Kommunikation in der Hausaufgabenhilfe im FORUM Jubiläumsveranstaltung 40 Jahre Hausaufgabenhilfe Fortbildung zum Thema Erfolg in der Hausaufgabenhilfe in Altleiningen Frühstücksbuffet mit 50 Ehrenamtlichen im „Rampenlicht“ Coaching wurde weitergeführt

2012 • • •

Ausblick

Im Juli 2012 sind alle Abgänger der 4. und 6. Klassen aus den Hausaufgabenhilfe-Gruppen zu einem Abschlussfest ins Forum eingeladen. Im kommenden Schuljahr wird es einige Fortbildungen für die Ehrenamtlichen geben. Unser Bericht endet mit der Hoffnung, dass die Stadt Mannheim in den kommenden Jahren - trotz schlechter Finanzlage - weiterhin die Notwendigkeit der Bezuschussung erkennt und keine Einsparung vornimmt. Bianca Modl-Burkardt, Bereichsleiterin

Teilnahme am Neujahrsempfang der Stadt Mannheim Verabschiedung von der langjährigen Bereichsleiterin Lucie Gaumert Besuch des Landtags

Lucie Gaumert wird verabschiedet

2.6

Elternarbeit

Die Elternarbeit wurde verstärkt. Einige Gruppen führten gemeinsam mit Müttern Back- und Bastelnachmittage durch. Erkundungen, z.B. auf das Museumsschiff wurden gemeinsam mit Eltern durchgeführt. Weiterhin wurden Einladungen der Hausaufgabenhilfe für Gespräche von Eltern häufiger für einen Austausch wahrgenommen. Einzelgespräche vor Ort und im Büro der Hausaufgbenhilfe nehmen täglich zu. Trotz der zusätzlichen Arbeitsbelastung ist dies eine erfreuliche Entwicklung, die die Akzeptanz der Hausaufgabenhilfe bei den Eltern zeigt.

9 2010 - 2012

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Internationaler Mädchentreff

3

Internationaler Mädchentreff

3.1

Projekte

„Doppelt vernetzt - ein Plus für Mädchen“ Mit diesem Titel wurde bei „MädchenStärken“, ein gemeinsames Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und Nike, ein Netzwerk-Projekt erfolgreich durchgeführt. Das Netzwerk bestand neben dem Internationalen Mädchentreff aus Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Mädchenpolitik Baden-Württemberg e.V., der Sportkreisjugend Stuttgart e.V. und dem Jugendclub Vierte Wand e.V. Ziel war, die Zusammenarbeit von Einrichtungen der Jugendhilfe und von Sportvereinen zu stärken, um Mädchen neue Zugänge zu innovativen Sportkonzepten und öffentlichen Räumen zu verschaffen. Die Vernetzung erfolgt dabei auf zwei Ebenen: auf der ersten Ebene bauten die Netzwerkpartnerinnen vor Ort ihre bereits bestehenden Sport- und Bewegungsangebote für Mädchen aus. Das Netzwerke soll hier gemeinsam mit örtlichen Sportvereinen neue, kreative, aber auch bekannte Formen und Angebote im Sportbereich erschließen, die insbesondere für Mädchen mit Migrationshintergrund attraktiv sind. Auf der zweiten, überörtlichen Ebene vernetzen sich die drei lokalen Projektpartner unter der Regie der LAG Mädchenpolitik Baden-Württemberg zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung von gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen Aktionen, um von den unterschiedlichen Expertisen und von Synergieeffekten zu profitieren. Ein Highlight des Projektes war die Tagung „Let`s move! Mädchen, Sport und Integration. Sportvereine und Jugendhilfe im Dialog“ , die gemeinsam mit dem Programm “Integration durch Sport“ des Landessportverbandes Baden-Württemberg stattfand. In einer Arbeitshilfe wurden die Ergebnisse der Tagung sowie Impulse und Erfahrungen aus dem Projekt zusammen gefasst.

Die Bildungs- und Integrationsmöglichkeiten der Mädchen sollen folgendermaßen verbessert werden: • • • • •

Die Medienkompetenz von Mädchen mit Migrationshintergrund wird gefördert. Sie erlernen eines selbstbewussten, aber auch kritischen Umgang mit Medien. Das Spektrum ihrer Berufswahl wird erweitert. Der Übertritt von Schule in Ausbildung und Beruf wird unterstützt. Mädchen unterschiedlicher Herkunft arbeiten gemeinsam.

GILS GO MOVIE Der Internationale Mädchentreff nimmt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an dem jährlichen Filmwettbewerb GILS GO MOVIE teil. Drehbuch schreiben, die Auswahl der Drehorte und Kostüme, der Dreh selbst und anschließend der Schnitt erledigten die 7 bzw. 9 Mädchen starke Gruppen mit viel Engagement und großer Selbstständigkeit. Die Filmgruppe von 2010/11 kooperierte mit der Kunsthalle Mannheim und konnte so verschiedene Methoden der filmischen Umsetzung kennen lernen. Die Filmgruppe von 2011/12 kooperierte mit dem Elisabethgymnasium und konnte große Teile des Films in deren Räumlichkeiten drehen. Am Wettbewerbstag wurde ein Gruppenmitglied eingeladen, am Filmtalk der Alterskategorie 12 bis 16 teilzunehmen und ihren eigenen Film dem Publikum vorzustellen.

3.2

Zahl der Besucherinnen

Der Zugang von neuen Besucherinnen bleibt weiterhin konstant. Die Aufnahmedatei ergab, dass sich in den letzten zwei Jahren insgesamt 66 neue Besucherinnen angemeldet haben. Mit besonderen Angeboten für die Altersgruppe ab 13 Jahre konnten wir ca. 25 Mädchen wieder an den Mädchentreff anbinden, die sich zum Teil mit Beginn der Pubertät aus dem Mädchentreff zurückgezogen hatten.

„Fit für die Zukunft“ – Medienkompetenz für Mädchen mit Migrationshintergrund Im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ wird im Internationalen Mädchentreff seit Oktober 2007 das Projekt durchgeführt. Bisher konnten wir mit diesem Projekt rund 130 Mädchen erreichen.

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2010 - 2012

Internationaler Mädchentreff

3.3

Regelmäßige Angebote und Aktivitäten

Der Internationale Mädchentreff ist regelmäßig Montag bis Freitag von 15:00 bis 19:00 geöffnet. Das laufende Programm gestaltet sich folgendermaßen: • • • • • • •

regelmäßige Hausaufgabenhilfe regelmäßige Sportangebote regelmäßige Kreativangebote regelmäßige Angebote im Bereich Musik und Tanz Förderung der deutschen Sprache ( Lesestunden, Sprachspiele u.a.) Einzel- und Gruppengespräche mit unterschiedlichen Inhalten Themenspezifische Abendveranstaltungen für jugendliche Besucherinnen

Die Schulferienangebote sind ein regelmäßiges Angebot des Internationalen Mädchentreffs und werden gerne angenommen. Die Bedarfe und Wünsche der unterschiedlichen Altersgruppen werden bei den Planung entsprechend berücksichtigt.

des Sports zu nutzen und einen Ort der Begegnung, Zugehörigkeit und Identifikation zu schaffen, haben die DJK Mannheim in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie dem Internationale Mädchentreff Anfang 2010 die DJK Jungbusch gegründet und als neuen Abteilungsverein in die DJK Mannheim eingegliedert. Ziel ist, die sportlichen Aktivitäten des Mädchentreffs in den Verein einzugliedern und die Kooperation Mädchentreff - Sportverein anzustreben. Weiterhin besteht eine kontinuierliche Mitarbeit im Netzwerk Mädchenarbeit (NeMa), im Betreiberausschuss des Gemeinschaftszentrum Jungbusch, AG § 78 Medienkompetenz, Praxisteam Kinder- und Jugendarbeit, Koordinierungskreis Jungbusch und Koordinierungskreis „Stadtteilfest“ sowie eine zeitlich begrenzte Mitarbeit in verschiedenen Projekten bzw. Gremien wie z.B. Gesamtkonzeption der Jugendarbeit in Mannheim, Fachgremium Kulturelle Bildung, Migrationsforum, Neugestaltung Freizeitgelände Werftstraße, Straßenbahn der Kinderrechte, Jugendwahlen, u.v.m. Wird bei einer Besucherin ein besonderer Bedarf festgestellt, wird der Kontakt zu Facheinrichtungen (z.B. Jugendamt) hergestellt.

3.5

Personelle Situation

Zur Mitte des Jahres 2011 wurde die Stelle einer Sozialpädagogin frei und konnte Anfang Oktober neu besetzt werden. Seit November 2009 gibt es eine Honorarkraft für den offenen Bereich. Ab Oktober 2011 wurde die Honorarstelle im Rahmen des Projektes „Fit für die Zukunft“ frei und konnte zum Februar 2012 wieder besetzt werden. In der Hausaufgabenhilfebetreuung arbeiten zurzeit 15 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und im Sport- und Bewegungsbereich sind zwei Übungsleiterinnen eingesetzt.

3.4

Kooperationen

Seit 2007 kooperiert der Internationale Mädchentreff mit der Jungbuschschule-Ganztagsgrundschule, die nach einer gemeinsamen Weiterbildung 2008 verbindlich und dauerhaft fortgeführt wird. Das dort erarbeitete Konzept „GirlsCoolTour“ ist mittlerweile ein dauerhaftes Angebot geworden und konnte im Schuljahr 2009/10 um das Angebot „Entdecke deine Stadt“ erweitert werden. Die Kooperation mit der Kunsthalle wurde 2011 weitergeführt. In den Herbstferien wurde ein Workshop über Fotografie angeboten. Die Ausstellung im Rahmen des 4. Fotofestivals 2011 diente dabei als Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung und Fragestellung. Seit der Einweihung einer Turnhalle im Juli 2009 ist es den örtlichen Institutionen möglich eigene sportliche Aktivitäten anzubieten. Der Internationale Mädchentreff hat mittlerweile zwei Gruppen, die im Bereich Tanz und Volleyball aktiv sind und jeweils von einer pädagogischen Mitarbeiterin des Mädchentreffs und einer professionellen Trainerin begleitet werden. Hauptanliegen ist dabei neben den sportlichen Aktivitäten und Förderung des Gemeinsinns die Belegung von öffentlichen Räumen durch Mädchen. Von dem Angebot profitieren insbesondere Mädchen ab 13 Jahre. Um die integrative Kraft

3.6 Ausblick Mit 1,5 Personalstellen strebt der Internationale Mädchentreff die folgenden Ziele an: • • • • •

Stabilisierung der Personalstruktur Ausbau und Verfestigung der Angebote der Zielgruppe jugendlicher Mädchen Sicherung der Medien- und Sportangebote im Mädchentreff Intensivierung der Betreuung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zur Stärkung ihrer Aufgabenwahrnehmung Renovierung der Räume

Nazan Kapan Leiterin Mädchentreff

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Jugendkulturzentrum FORUM

4

Jugendkulturzentrum FORUM

Das Jugendkulturzentrum FORUM steht seit über 30 Jahren für kulturelle Bildung, Soziokultur und nichtkommerzielle Jugendkulturarbeit für ganz Mannheim. Das pädagogische Team des FORUM besteht aus Fachleuten der Bereiche Musik, politische Bildung, bildende Kunst und Theater. Wichtige Prinzipien bei der Programmgestaltung sind Freiwilligkeit, Offenheit und Partizipation. Die vom Team verantworteten Angebote werden gender- und differenzsensibel konzipiert und orientieren sich an Zielen wie Inklusion und kultureller Teilhabegerechtigkeit. Kulturelle Teilhabe für alle! – Das Jugendkulturzentrum FORUM erfüllt diesen Anspruch mit einem innovativen Programm, das sowohl von Professionalität und Fachkompetenz getragen wird, als auch die Unterschiedlichkeit der Teilnehmer_innen und Zielgruppen der jeweiligen Angebote berücksichtigt. Das FORUM ist vielfältig aktiv als Netzwerk- und Kooperationspartner auf regionaler und Landesebene sowie Begegnungsort zahlreicher Initiativen und Vereine mit kulturellem und politischem Engagement, die das Haus auch für selbstorganisierte Veranstaltungen nutzen. Ein Beispiel für die Programmgestaltung durch selbstorganisierte Gruppen war das Kulturfestival „Gemeinsam gegen Rassismus“ der DIDF (türkischer Arbeiterverband).

4.1

Veranstaltungsformen

Kurse, Workshops, Feriencamps, Projekttage, Vernissagen, Ausstellungen, Konzerte, Theatergastspiele, Thematische Veranstaltungsreihen, Feste, Diskussionsrunden, Vorträge, Multiplikator_ innenfortbildungen, Unterstützung / Beratung der Gruppen in Selbstorganisation

4.2

Quantitative Beschreibung

38 Wochen im Jahr reguläre Öffnungszeiten Di – Fr von 15 – 22 Uhr Darüber hinaus auch geöffnet für Nutzung durch Schulen, Jugendamt und freie Träger an Vormittagen, außerdem am Wochenende und ggf. in den Ferien bei Veranstaltungen. Geschätzte Besucher_innenzahl in pro Jahr: 22.000 Personen in mehr als 1.000 Veranstaltungen. (Ohne Spieliothek und Veranstaltungen der Hausaufgabenhilfe International, die ebenfalls im FORUM beheimatet sind)

4.3

Fachgremium Kulturelle Bildung – jeweils in Kooperation mit der Jugendförderung, die Teilnahme am Runden Tisch Soziokultur, sowie Mädchenpolitik in den Gremien: NEMA, AG§78 parteiliche Mädchenarbeit und Besetzung eines Sprecherinnenpostens der LAG Mädchenpolitik Baden-Württemberg. Ein wachsender Anteil der Arbeitskraft fließt jedes Jahr in den Betrieb und die Sicherung des Gebäudes. Das Haus, in dem sowohl die Geschäftsstelle des SJR als auch das Büro der Hausaufgabenhilfe International und das Jugendkulturzentrum FORUM selbst untergebracht sind, kommt deutlich in die Jahre, in denen einzelne Reparaturen eine notwendige Sanierung nicht mehr aufschieben lassen. Ein Beispiel hierfür ist die Sanierung des Daches, welche glücklicherweise mit 1,5 Jahren Vorlauf und Planung endlich im November 2010 begonnen wurde. Mehrfache Reparaturen der letzten Jahre daran konnten nicht verhindern, dass im Jahr 2010 viele Wassereinbrüche das Arbeiten im Haus sehr erschwerten. Im Haushalt 2012/2013 wurde ein Betrag von 80.000,--€ für die dringlichsten Sanierungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Im Sommer 2012 beginnen im Saal die lang ersehnten Arbeiten zur Erneuerung der Dimmeranlage und der Deckenbeleuchtung. 2010 und 2011 waren zudem geprägt vom Einsatz für die finanzielle Sicherung und Forderung der notwendigen Dynamisierung von Zuschüssen in Richtung Doppelhaushalt 2012/13. Hierbei wurden auch die zahlreichen Gruppen in Selbstorganisation aktiv und beteiligten sich mit selbstverfassten Schreiben an Verwaltung und Entscheidungsträger, in denen sie den hohen Wert des FORUM als „Ort der Möglichkeiten“ für ihre eigenständige und ehrenamtliche kulturelle und politische Arbeit darstellten. Der Gemeinderat bewilligte zum Doppelhaushalt dann einen notwendigen Ausgleich des Defizits in Höhe von 20.000 €, die zur nachhaltigen Absicherung der Arbeit notwendige Dynamisierung der Zuschüsse konnte allerdings leider nicht erreicht werden. Inhaltlich wurden einige neue Ideen umgesetzt und weiter entwickelt wie zum Beispiel die Teilnahme an der meierLangen Nacht der Museen. 2011 war das FORUM mit einer Bespielung des öffentlichen Raumes durch „CrossMini-Golf“ dabei, im März 2012 mit einer Ausstellung in Haus und Hof zum Thema Graffiti, an der sich einige der im FORUM beheimateten und mittlerweile weit über Mannheim bekannten Künstler_innen beteiligten.

Allgemeine Situation

In der konzeptionellen Arbeit gewinnen die Aspekte Netzwerke und Kooperationen eine immer größere Bedeutung. Auch das Tätigkeitsfeld Drittmittelakquise gehört fast schon selbstverständlich in jede Planung. Dadurch allerdings werden Ressourcen gebunden, die dann nicht mehr direkt den Zielgruppen zugute kommen können. Übergeordnete Aufgaben des Berichtszeitraumes waren: Mitarbeit an der Gesamtkonzeption Jugendarbeit Mannheim, Koordinierung AK Jungenarbeit und

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Graffiti-Ausstellung, Lange Nacht der Museen 2012

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Jugendkulturzentrum FORUM

Der „Zeichen der Zeit – graffiti4kids“ Workshop im dazu gehörigen Kids-Programm erfreute sich riesiger Nachfrage, so dass das ganze Haus drei Stunden lang gefüllt war mit sehr ernsthaft zeichnenden Kindern, Jugendlichen – und auch interessierten Eltern.

Schüler gegen Rechts (MSGR), die wiederum das erfolgreiche Festival gegen Rechts durchführten. Im Mai 2012 führten wir mit dem Stadtjugendring, der KZ-Gedenkstätte und dem Stadtarchiv die Ausstellung „Jugendwiderstand 33-45“ durch, begleitet von insgesamt fünf erfolgreichen Veranstaltungen. Auch beteiligten wir uns am Festival Latino mit drei Veranstaltungen, u.a. der Abschlussveranstaltung, im Haus. Wir sind mittlerweile Mitglied im Eine-Welt-Forum, im Bermudafunk, im Umweltforum und im Turley-Bündnis. Im Bermudafunk findet einmal monatlich die Sendung „FORUM funkt“ statt, in der live aus dem Studio in der Alten Feuerwache über FORUM-Aktivitäten berichtet wird. Außerdem fanden im Berichtzeitraum ca. 40 kleinere politische Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Haus statt, meist in Kooperation mit anderen Veranstalter_innen. Musik | fresh!-Projekt

Zeichen der Zeit – graffiti4kids, Workshop im Kidsprogramm der Langen Nacht der Museen 2012

Frisch gestartet ist der jugend.kultur.beirat zur Stärkung der Partizipation im Veranstaltungsbereich. Seit 2011 ist das FORUM außerdem Praxisstelle für das FSJ Kultur. Hervorzuheben sind zentrale Veranstaltungen wie z.B. die Ausstellung von Ralf Betz „Wickeldinger“, bei der die außerordentlichen plastischen Arbeiten eines jungen Mannes präsentiert wurden, der durch seine Behinderung unter besonderen Bedingungen lebt. Die Einführung sprach der Künstler Wolfgang Sautermeister von ZeitraumExit. Weitere Glanzstücke waren die Spieliothek-Events „Mannheim spielt“ und die Brettspielmeisterschaft mit jährlich zusammen um die 500 Teilnehmer_innen, sowie der Mannheimer Brückenaward – zu Beginn der Sommerferien 2011 wurde innerhalb von zwei Tagen aufgrund von schlechter Wettervorhersage dieses feine IndieFestival ins FORUM verlegt.

4.4

Einblick in Programmangebote der Sparten

Politik | Jungenarbeit Die Mitarbeit im AK Jungenarbeit wurde auch im Berichtszeitraumraum fortgesetzt. Auch der 2. und 3. bundesweite Boysday wurde in Mannheim durchgeführt. Im April 2012 startete in Zusammenabeit mit dem Jugendamt der Stadt das neue Projekt „SOZIALE JUNGS MANNHEIM“, bei dem Jungen für ein Jahr 1-2 mal wöchentlich soziale Betriebe (z.Zt. Kindertagesstätten und -gärten) besuchen und dort jeweils ca. 3 Stunden arbeiten. Wir beteiligten uns an der Vorbereitung und Durchführung der Agenda-Filmtage der Stadt Mannheim, u.a. mit der Übernahme der inhaltlichen Patenschaft für drei Filme des Festivals. Weitere Kooperationen mit dem Cinema Quadrat, u.a. eine Reihe zur Gentechnik, finden weiterhin in unregelmäßigen Abständen statt. Auch der „AK gegen Rechts“ des Stadtjugendring wurde vom FORUM inhaltlich und organisatorisch unterstützt; ebenso die Mannheimer

„ (...) Es steht fest, dass es sich beim Jugendkulturzentrum FORUM und insbesondere bei der dort ja nicht nur verorteten sondern auch konzipierten Fresh!-Reihe um ein unverzichtbares Element der gesamten Popkulturförderung der Stadt Mannheim handelt.“ Sebastian Dresel, Beauftrager für Musik und Popkultur der Stadt Mannheim

Brückenaward 2011, Foto von Florian Köhler Auch nach dem Weggang von Sebastian Dresel hat dieses Zitat Bestand, denn mit der Nachfolgerin Beril Yilmam wurde die Kooperation zwischen Stadtjugendring und Kulturamt verstätigt und intensiv fortgeführt. Besondere Aufmerksamkeit lag dabei am Ausbau der kulturellen Qualifizierungsangebote für junge Musiker_innen und Bands. So wurde das fresh!-linge WorkshopKonzept ausgeweitet. Neben den Basis-Workshops, in denen Grundlagen des Musizierens ebenso vermittelt wurden wie im Organisieren und Vermarkten der eigenen Band, wurden auch mehr und mehr Intensiv-Coachings für einzelne Bands entlang ihrer individuellen Bedarfe angeboten. Immer öfter auch in der Zusammenarbeit mit externen Coaches, die ihrerseits professionell als Musiker_in, Kulturmanager_in u.ä. arbeiten. Die Pop-Nachwuchsförderung „fresh!“ installierte in Kooperation mit der Musikschule und dem Kulturamt die neue Festivalreihe „SP!EL“. Zudem hat sich „fresh!“ zu einer stark nachgefragten Anlaufstelle in Sachen Bandszene entwickelt.

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GESCHÄFTSBERICHT STADTJUGENDRING Mannheim e.V.

Jugendkulturzentrum FORUM

Das Projekt fresh! besteht nach wie vor aus vier verschiedenen Angebotsformaten: Eigene Fresh!-Veranstaltungen: im Berichtszeitraum standen wieder ca. 40 Bands aus der Region auf der Bühne des fresh!-Clubs, wobei nach wie vor darauf Wert gelegt wird, dass v.a. Bands, die der lokalen Szene noch relativ unbekannt sind zum Zug kommen. fresh!er Wind sozusagen.

im TiG7.(„...Höhepunkt des Abends...sehr modern auf die Bühne gebracht...großartig!“ schrieb u.a. die Rheinpfalz dazu 2011) Eine höhere Präsenz in der Stadtöffentlichkeit und auch im internet durch die eigene website www. augenblick-theater-mannheim.de sowie eine stetig gewachsene gute Vernetzung mit anderen Akteuren sorgt für zunehmende Nachfrage, so dass in der Gruppe momentan 19 Mitspieler_innnen dabei sind sowie 15 Interessent_innen auf einer Warteliste stehen.

Kooperation mit Dritten: im Berichtszeitraum war der fresh!-Club wieder wichtiger Partner der städtischen Popförderung sowie der Musikschule Mannheim. Außerdem helfen wir nach wie vor anderen regionalen Veranstaltungen aus dem Newcomer-Bereich bei der Organisation und Durchführung der Konzerte, Vermittlung von Techniker_innen sowie bei der Pressearbeit. Neu war auch die Unterstützungsleistung für das Team Mohawk, das sich in Teilen aus fresh!lingen zusammensetzt und in der Industriestraße einen kleinen Konzertclub namens Mohawk installierte. Online-Portal (fresh!-Web): www.fresh-mannheim.de. Es bietet nach wie vor jungen Bands, anderen Veranstalter_ innen, Techniker_innen und vielen anderen, die mit dem Thema Newcomerarbeit und regionale Musikszene zu tun haben eine Online-Plattform, über die sie ihre Aktivitäten bekannt machen können, sowie in einen fruchtbaren Austausch miteinander treten können, wobei die online-Arbeit sich mehr und mehr in die sozialen Netzwerke verlagert: www.facebook.com/freshmannheim Workshops, Beratungs-, Vermittlungs- und Betreuungsarbeit: der Dauerbrenner von fresh! Mittlerweile geht es in die 10. Generation der intensiven Zusammenarbeit mit jungen Bands und Musiker_innen. In Zahlen ausgedrückt sind das ca. 250 Musiker_innen in ca. 60 Bands. Aufgabe ist die frühzeitige Betreuung ganz junger Musiker_innen, die gerade die allerersten Gehversuche machen, im Rahmen unserer fresh!-linge-Seminare, in deren Verlauf jungen Menschen Tipps gegeben werden, die ihnen hoffentlich einige unnötige Fehltritte / Fehlgriffe ersparen. Zum Grundlagenseminar und dem beliebten Studio-Workshop in Zusammenarbeit mit den Orange Music Studios kommen Intensiv-Workshops mit einzelnen Bands dazu, bei denen es v.a. um das Arrangieren der Songs und Optimieren des Bandsounds geht. Theater Im Theaterbereich des FORUM sind aktuell um die 45 Jugendliche und junge Erwachsene in drei regelmäßigen Gruppen aktiv: Zum einen beim inklusiven Ensemble „Augenblick Theater“. Die sechste Eigenproduktion „Wo bleibt Tell?“, eine freie Schiller-Bearbeitung, war im FORUM dreimal im Juli 2011 zu sehen, sowie zum renommierten internationalen Festival „Theatertage am See“ in Friedrichshafen eingeladen. Dort wurde das Ensemble auch zum dritten mal mit dem Preis der Fachjury ausgezeichnet. Die Laudatio sah „Theater als die vergängliche Kunst des Augenblicks auf eindringliche, unterhaltsame und berührende Weise auf die Bühne gebracht“ und hob den „Mut zum ästhetischen Wagnis“ hervor. In 2011 und 2012 präsentierte die Gruppe auch jeweils einen Ausschnitt der aktuellen Arbeit beim „Festival für die freie Szene – 97 m über dem Meer“

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Szene aus „Wo bleibt Tell?“, Foto von Patrick G. Stoeßer Die selbstverständlich gelebte Diversität und das hohe Maß der Partizipation am gemeinschaftlich erarbeiteten künstlerischen Produkt übt eine große Attraktivität für junge Menschen aus, so dass eigentlich eine Erweiterung dieses Angebotes wünschenswert und notwendig wäre, aber wegen fehlender Ressourcen noch nicht realisierbar ist. Daneben gibt es zwei Gruppen, die sich in der Kunst des Improvisisierens üben: Im Kurs für 13-17jährige aktuell 14 Teilnehmer_innen, in der zum Teil selbstorganisierten Gruppe „Impro²“ rund 12 Spieler_innen im Alter von 17-27. Alle Gruppen und Kurse waren durch die Kooperation mit dem „Jungen Nationaltheater“ auch in beiden Jahren wieder beteiligt am Festival „Junges Theater im Delta“, bei dem sich um die 400 Kinder und Jugendliche der Metropolregion ihre Ergebnisse präsentieren und über Theaterformen und Arbeitsweisen diskutieren. Auch das Kooperationsprojekt S!T UP - das Internationale Schüler-Improvisations-Theaterfestival, bei dem das FORUM mit dem Profi-Improvisationstheater-Ensemble „DRAMA light“, dem Kulturzentrum „das haus“ und dem Kulturbüro Ludwigshafen zusammenarbeitet, konnte in 2011 und 2012 wieder durchgeführt werden. In 2012 hatte es den Schwerpunkt „regionaler Austausch“ mit Gruppen aus der näheren Umgebung, um eine Vernetzung der jugendlichen Teams zu ermöglichen. Migration | InterKulturelles Der Mitarbeiter dieses Bereiches ging im Frühjahr 2012 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Zum Abschied erstellte er einen Überblick über seine langjährige Tätigkeit, die inhaltlich eine dynamischen Entwicklung nahm. Von den Anfängen einer sogenannten „Arbeit mit ausländischen Mitbürgern“ über „Interkultur und Migration“ bis zu „Diversität und Inklusion“. Also von einer Arbeit, die die Zielgruppe zugleich als Randgruppe oder „zu integrierend“ verstand, hin zu einem selbstverständlich gelebten Miteinander im gemeinsamer Aktivität und Begegnung. Von daher waren die Angebote im Bereich im Berichts-

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Jugendkulturzentrum FORUM

zeitraum explizit offen gefasst und gleichzeitig bestrebt, für eine lebendige Heterogenität der Teilnehmer_innen zu sorgen. Hierbei gab es verstärkt Angebote an den Wochenenden für Kinder und Familien, wie z.B. die „NaturErlebnisTage im Käfertaler Wald“ oder „NaturOasen in der Stadt - Entdecken, spielen, sehen, staunen, lernen“, eine Fahrrad-Tour mit Kindern von 8 – 12 Jahren zu verschiedenen NaturOasen in der Stadt Mannheim.

Kulturelle Medienbildung | Mädchenkulturarbeit Im Jahr 2012 wurde ein Dach für die laufende Arbeit rund um das Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE als Herzstück platziert, das FILMBÜRO MANNHEIM. Neben dem Kurzfilmfestival werden von hier aus aktuell noch zwei weitere Projekte für Mädchen und junge Frauen koordiniert, vom Jugendkulturzentrum FORUM / SJR e.V. in Kooperation mit der Jugendförderung der Stadt Mannheim und bei LADYFILM auch mit dem Büro der Frauenbeauftragten der Stadt Mannheim. Das Projekt CLOSE UP, welches durch Mittel des Staatsministeriums im Rahmen des Kindermedienlandes Baden-Württemberg finanziert ist, richtet sich an Mädchen und jungen Frauen in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar. Es veranstaltet komprimierte Kurzfilmworkshops, Workshops zu Drehbuch oder Schauspiel, Feriencamps sowie Kurzfilm-Workcamps vor Ort in Schulen, Jugendeinrichtungen und Jugendverbänden. Sie werden von professionellen Künstlerinnen, Filmemacherinnen und Medienpädagoginnen geleitet.

Kletterworkshop Juli 2011

2010 und 2011 fanden im Rahmen des Projekts drei Feriencamps und zehn Workshops zu verschiedenen Aspekten von Filmarbeit sowie 21 Mädchen-Filmprojekte in Kooperationen mit Schulen (alle Schultypen) und Jugendhilfeeinrichtungen (Offene Jugendarbeit sowie Erziehungshilfe) statt.

Ein besonderes Workshopangebot für Kinder mit dem Titel „EBRU-kulturelle Schätze Anatoliens“ fand in Kooperation mit der Jugendbildungsreferentin des Stadtjugendring Mannheim e.V. statt. In den verschiedenen Workshops wurden die Kinder von Künstler_innen aus der Region mit anatolischen Wurzeln angeleitet. Eine „Foto-AG“ mit Schüler_innen der 6. Klassen des Ganztagsschulangebotes der Uhland-Hauptschule ging bis zu den Sommerferien 2011 und wurde im Herbst noch einmal in einer besonderen Ausstellung glanzvoll beendet. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt neben der (Mit-)Organisation von Workshops und Veranstaltungen war die Betreuung, Beratung und Unterstützung bestehender Migrant_innengruppen bei Projekten, Problemen und Fragen, sowie bei der Durchführung eigener Veranstaltungen, wie zum Beispiel den türkischen Chor MATÜK, der türkische Kunst- und Volksmusik aus Anatolien im Rahmen seines Jahreskonzertes präsentierte. Keramik Im Keramikbereich finden mit verlässlicher Kontinuität und hoher Resonanz wöchentlich vier verschiedene Kurse mit rund 80 TeilnehmerInnen unterschiedlicher Zielgruppen statt. Hier wird sowohl thematisch gearbeitet als auch Techniken, wie zum Beispiel das Drehen an der Scheibe oder das Glasieren vermittelt. Besonderheit im Herbst 2011 war die Durchführung der Ausstellung: 30 Jahre Keramik „Symbiose in Farbe und Form“

In drei Schulen konnten mit Unterstützung durch den Förderverein der Schulen und der Jugendförderung parallel Filmprojekte mit Jungen stattfinden. Die Evaluation der Angebote sowie die wachsende Resonanz durch verschiedene Träger und Schulen macht deutlich, dass das Thema aktive Filmarbeit noch viel Ausbaupotential hat. Eine Besonderheit liegt sicher im Medium selbst, welches technische mit gestalterischen Elementen verbindet. LADYFILM ist ein handlungsorientiertes Projekt in drei Stadtteilen. LADYFILM ermöglicht Mädchen und jungen Frauen zwischen 12-25 Jahren Kompetenzen im Bereich Film und Medien zu erwerben. Die Realisierung eigener Filme eröffnet zusätzliche Berufsperspektiven im technischen und medialen Bereich, die durch Berufsorientierungsangebote vertieft werden. Im Herbst 2010 fand das Kooperationsprojekt cu@work mit sechs beteiligten Partnern im Jugendkulturzentrum FORUM als einem von zwei Veranstaltungsorten statt. Das Ziel hier war jungen Mädchen einen spielerischen Zugang zum Thema Berufsfindung zu eröffnen. Das Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE bietet seit 2004 jährlich für 12- bis 25-jährige Mädchen und junge Frauen aus der Metropolregion Rhein-Neckar kostenlose künstlerische Beratung, Techniknutzung und praktische Unterstützung bei der Produktion ihrer eigenen Kurzfilme. Die Angebote von GIRLS GO MOVIE sind flexibel auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen abgestimmt und unterstützen sie bei der Konzeption und Umsetzung ihrer eigenen Ideen. Diese kostenlose, individuelle Begleitung und Qualifizierung der Teilnehmerinnen gewährleistet, Mädchen und junge Frauen gleich welcher Herkunft in das Projekt einzubeziehen.

Workshop „Ich bin ich“, November 2011

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GESCHÄFTSBERICHT STADTJUGENDRING Mannheim e.V.

Jugendkulturzentrum FORUM

Beim Prozess auf dem Weg zum eigenen Film werden sowohl Medien- und Technikkompetenzen erworben als auch persönliche und soziale Fähigkeiten trainiert. GIRLS GO MOVIE gibt Mädchen und jungen Frauen das Forum und die geeignete Unterstützung, um ihren spezifischen Sichtweisen auf die eigenen Lebenswelten Ausdruck verleihen zu können. Zu den Festivalausgaben 2010/11 und 2011/2012 mit den Themen „Für immer und ewig“ und „perfect revolution“ meldeten sich jeweils rund 200 Teilnehmerinnen an. Nach der Workshop- und Beratungsphase wurden 37 bzw. 35 Kurzfilme zu den Wettbewerben eingereicht. Der Höhepunkt in jedem Durchgang war der jeweilige Festival-Tag im voll besetzten Atlantis-Kino, wo alle Beiträge der Öffentlichkeit vorgestellt und die GewinnerFilme im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung prämiert wurden.

GIRLS GO MOVIE 2011, Foto von Ruth Hutter

GIRLS-GO-MOVIE-Festival 2011 im Atlanis-Kino, Foto von C. Stolz

Eine DVD mit allen Wettbewebsbeiträgen ist im Handel zu erwerben, im Offenen Kanal Ludwigshafen wurde ein Beitrag über die GIRLS GO MOVIE – Preisträgerinnen gesendet. GIRLS GO MOVIE ist in seiner Form und Konzeption einzigartig in Deutschland und erreicht Mädchen und junge Frauen unterschiedlichster soziokultureller Herkunft. Das Ergebnis ist eine außerordentliche Vielfalt an Themen, Genres und Macharten bei den entstandenen Filmen. Das Projekt fördert originäre und eigensinnige Geschichten zu Tage und bietet eine außergewöhnliche Plattform für die Produktion und Präsentation von Filmen, die in gemischtgeschlechtlichen Kontexten unmöglich wären. Karin Heinelt, Leiterin FORUM Rainer Döhring, Matthias Franz, Karlheinz Paskuda, Birgit Thomas, pädagogisches Team

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2010 - 2012

Kz-Gedenkstätte Sandhofen

5

KZ-Gedenkstätte Sandhofen

5.1

Der Verein

1.Vorsitzende: 2.Vorsitzender: Kassierer: BeisitzerInnen:

Andrea Volz Steffen Volz Michael Caroli (Stadtarchiv Mannheim) Dr.Peter Koppenhöfer und Miriam Osayi bis 05/2012, Marco Brenneisen ab 05/2012

Der Vorstand der KZ Gedenkstätte trifft sich regelmäßig, um die Geschäfte zu führen. Gemeinsam mit den aktiven Vereinsmitgliedern werden Projekte geplant und Aufgaben übernommen. Einmal jährlich trifft sich die Mitgliederversammlung der rund 85 Mitglieder. Die Geschäftsführung des Vereins KZ-Gedenkstätte wird von der Geschäftsstelle des Stadtjugendring übernommen. Eine Stelle für die inhaltliche und organisatorische Begleitung der Gedenkstätte stellt das Stadtarchiv - Institut für Stadtgeschichte zur Verfügung. Es besteht eine sehr gute, vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit zwischen dem Verein, dem Stadtarchiv und dem Stadtjugendring. Viele Führungen für Schulklassen und andere Gruppen werden von jungen Honorarkräften übernommen, die auch im Verein aktiv mitarbeiten.

5.2

BesucherInnen

Ein außergewöhnliches Jugendprojekt wurde im Rahmen des Jubiläums ebenfalls durchgeführt: „Menschenrechte im Blick“, ein deutsch-polnisches Filmprojekt mit Jugendlichen und ehemaligen Zwangsarbeitern. Im Februar 2011 fand das erste Treffen von sieben deutschen und elf polnischen Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren in der Jugendherberge Worms statt. Im Rahmen eines vom Programm EUROPEANS FOR PEACE der Stiftung EVZ geförderten Projektes beschäftigten sie sich – ausgehend von der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte – mit den Menschenrechtsverletzungen, denen die in dem KZ Mannheim-Sandhofen inhaftierten Zwangsarbeiter am Ende des Zweiten Weltkriegs ausgesetzt waren. Beim Besuch in Warschau Ende Juni wurden vier der noch lebenden ehemalige Häftlinge von den Jugendlichen besucht und interviewt. Als Projektergebnis entstand der eindrückliche Dokumentarfilm „Das kann man nicht vergessen, aber niemand erinnert sich daran“, dessen Mittelpunkt die wertvollen und beeindruckenden Erinnerungen der Zeitzeugen bilden. Eugeniusz Szobski, der für die Gedenkstätte ein wichtiger Gesprächpartner und bei allen Besuchen in Mannheim dabei war, ist drei Monate nach Ende der Dreharbeiten im September gestorben. Die Premiere des Films im voll besetzen Cinema Quadrat im November 2011 fand große Anerkennung, die DVDs wurden in den Schulen verteilt und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Im Jahr 2010 besuchten 1.509 Personen, darunter 975 Jugendliche, die Gedenkstätte. In 2011 waren es 1.346 Besucher_innen, darunter 1.077 Jugendliche. Spürbar bleibt eine Tendenz zur qualitativ intensiveren Nutzung in Form der Courage-Projekttage: 2010 fanden 16 statt und in 2011 wurden 15 durchgeführt.

5.3

Aktivitäten

20 Jahre KZ-Gedenkstätte Im Jahr 2010 fand das Jubiläum der KZ-Gedenkstätte statt. Diese 20 Jahre hat der Verein zusammen mit weiteren Kooperationspartnern zum Anlass genommen, der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes mit einer Reihe von Veranstaltungen im Zeitraum September 2010 bis März 2011 breiten Raum zu geben. Eine Gedenkveranstaltung am 30. September in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und einer Delegation ehemaliger KZ-Häftlinge aus Warschau eröffnete den Veranstaltungszyklus. Den Schlusspunkt setzte die Finissage der Ausstellung „Erinnerung bewahren“ im März 2011 mit einer Podiumsdiskussion zur Aktualität der Erinnerungsarbeit.

Buchveröffentlichung Die Diplomarbeit von Marco Brenneisen (Ehrenamtlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte) wurde unter dem Titel: Das Konzentrationslager Mannheim-Sandhofen im Spiegel der Mannheimer Öffentlichkeit. Rezeptionsgeschichte eines KZ-Außenlagers im Wellhöfer-Verlag Mannheim veröffentlicht. Neue Ausstellungstafeln Zwei Tafeln der Ausstellung konnten durch Projektmittel der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erneuert werden: die Zeitleiste zur Geschichte des Nationalsozialismus, sowie die auf einer Glastafel aufgedruckte Liste der nach Sandhofen verschleppten polnischen Männer, ergänzt um die bislang noch fehlenden Namen. Präsentation im Landtag Baden-Württemberg Die KZ-Gedenkstätte Sandhofen war anlässlich der Gedenkveranstaltung zum 27. Januar 2012 mit allen Gedenkstätten aus Baden-Württemberg eingeladen, sich im Foyer des Landtags zu präsentieren. Sabine Grimberg, Geschäftsführerin

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Mitglieder des Stadtjugendring Mannheim e.V.

Der Stadtjugendring Mannheim e.V. als Arbeitsgemeinschaft der Mannheimer Jugendverbände wird durch das Engagement seiner Mitglieder gestärkt und getragen. Neben den klassischen Jugendverbänden wie kirchlichen Gruppen, Pfadfindern oder dem Sport sind in den letzten Jahren zunehmend Migrantenjugendorganisationen und Initiativen im Fokus. Aktuell hat der SJR folgende Mitglieder: • • • • • • • • • • • • • • •

Alevitische Jugend Mannheim (Probemitglied seit 2011) Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) AWO-Jugendwerk Mannheim Bund der deutschen katholischen Jugend - Dekanat Mannheim (BDKJ) Fatih-Jugend (Probemitglied seit 2010) Bund Lorién Christlicher Verein junger Menschen (CVJM) DGB-Jugend Mannheim DIDF-Jugend Deutscher Jugendbund Steuben DLRG-Jugend Mannheim Deutsche Pfadfinderschaft St.Georg (DPSG) Evangelische Jugend Mannheim (EJM) Evangelisch-Freikirchliche Jugend Freireligiöse Jugend Mannheim

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Harmonikajugend Mannheim IGMG-Jugend (Probemitglied seit 2010) Internationaler Jugendclub (IJC) Jugendrotkreuz Mannheim (JRK) Jüdische Gemeindejugend Jugendfeuerwehr Mannheim Jugendini Friedrichsfeld Jugendini Jungbusch Komciwan Kurpfälzer Chorjugend Naturfreundejugend Mannheim (NFJ) Pfadfinderbund Mannheim (PBM) Pfadfinderbund Nordbaden (PbN) Rad- und Kraftfahrbund Solidarität (Soli-Jugend) Sozialistische Jugend Deutschlands Die Falken Sportkreisjugend Mannheim (SKJ)

IMPRESSUM Geschäftsbericht des Stadtjugendring Mannheim e.V. Neckarpromenade 46 68167 Mannheim Vereinsregister AG Mannheim VR 245 Tel.: +49 (621) 33856-0 Fax: +49 (621) 33856-16 Mail: [email protected] URL: http://www.sjr-mannheim.de Layout: Mikis Fontagnier Druck: Print24 Auflage: 250 Exemplare

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