NR. 43 I 20. KW I 16.05.2017 I ISSN 1860-6369

Hamburg / Norddeutschland

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Hamburg first! – In der Hansestadt werden Flächen für Industrie und Gewerbe knapp. Der Senat führt jetzt das Vorkaufsrecht der Stadt ein Seite 2

die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern verbessert sich wieder. Rund ein Drittel der befragten Banken stuft den Markt als positiver ein, ist das Ergebnis des BF.Quartalsbarometers. Ein positiver BaroStadt frisst Grün – Naturschützer wollen verhinmeterwert steht für eine hohe Finanzierungsbereitschaft dern, dass Hamburg zubetoniert wird. Ihr Ziel ist ein Volksentscheid, der die grüne Zukunft der der Banken und gute Versorgung der ImmobilienwirtHansestadt besiegeln soll Seite 4 schaft mit Krediten. Dennoch stehen nach wie vor viele kleinere Projektentwickler vor dem Problem, gleich für Frühwarnsystem – Die Zahl der Gebiete mit geringem sozialem Status ist zurzeit weitgehend mehrere Baustellen Zwischenfinanzierungen zu benötistabil. Aber innerhalb der Hamburger Stadtteile gibt es Auf- und Absteiger Seite 5 gen. Die Summen sind meist zu mickrig für klassische Mezzanin-Kreditgeber. Da springen seit gut zwei Jahren Hoch hinaus im Norden – Ein- und Zweifamilienimmer häufiger die so genannten Schwarmfinanzierer ein. häuser im Raum Hannover verteuern sich zweistelSie sammeln über das Internet Geld bei privaten Anlelig. Die Preisspanne zwischen Alt- und Neubauten in Hamburg ist fünfstellig Seite 6 gern im ganzen Land ein und reichen es an die Projektentwickler weiter. Das Ganze ist inzwischen so erfolgreich, dass die Banken Selbst ist der Bürger – Die Cuxhavener haben eine Genossenschaft gegründet und den Bahnhof höchst interessiert in Richtung Geldeinsammler schielen. Zwar sind die Umsätze gekauft. Umgebaut und saniert soll er eine Rendite von 4 % abwerfen Seite 10 im zweistelligen Millionenbereich noch verhältnismäßig gering. Aber das sprunghafte Wachstum weckt überall Begehrlichkeiten. Auch der Gesetzgeber hat ein Was weg ist, muss wieder dran – Sylt braucht Auge auf die jungen Wilden der Finanzierungsbranche geworfen. Denn bislang mehr als reiche Touris. Ohne Geld aus EU, Bund unterliegen sie keiner aufsichtsrechtlichen Kontrolle. Das soll sich ändern. Wir und Land, würde irgendwann nichts mehr gehen Seite 11 haben bei Zinsland, einem der neuen Internet-Unternehmer aus Hamburg, nachBernsteinzimmer in Altentreptow – Ein architek- gefragt, wie es auch nach staatlichen Regularien weitergehen kann. Sind die tonisches Kleinod wird saniert Seite 13 Schwarmfinanzierer nur ein kurzfristiges Phänomen? Oder in fünf Jahren gar Partner der Banken? Im Gespräch mit…

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„Grundsätzlich ist es mir lieber, wenn wir reguliert werden“, Carl von Stechow, Geschäftsführer der Online-Plattform Zinsland, die auf rasantem Wachstumskurs ist. Ebenso wie die anderen Schwarmfinanzierer. Zeit, für den Gesetzgeber zu handeln 3 Fragen an

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„Wir haben die Möglichkeit, ganz neue Wege zu gehen“, Carsten Jonas, Geschäftsführer der Grundstücksverwaltung W. Johannes Wentzel Dr. Nfl. GmbH. Über die Immobilienverwaltung 4.0, technischen Schnickschnack und (nicht nur) Mieter, die jede Menge lernen müssen Zu guter Letzt

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Wider alle Vernunft – Hamburg-Harburg soll Hotels bekommen. Gleich 17 an der Zahl. Was rauchen die eigentlich im Bezirksamt? Impressum

Seite 16

Lesen Sie bitte auch, warum Hamburg sich ein Vorkaufsrecht für Grundstücke bei der Osterweiterung der Stadt einräumen lässt. Und warum in Cuxhaven Bürger den Bahnhof gekauft haben. Warum Sylt nicht nur seine zahlungskräftige Klientel braucht, sondern auch jede Menge Finanzspritzen aus EU, Bund und Land Schleswig-Holstein, um zu überleben. Wenn Sie wissen möchten, wie Hausverwaltung 4.0 geht, dann scrollen Sie bitte auf Seite 14. Und wenn Sie dann noch Zeit und Muße haben, schauen Sie doch mal auf Seite 16 nach, warum wir denken, dass die Herrschaften im Bezirksamt Hamburg-Harburg ganz offensichtlich irgend etwas rauchen, das ihnen nicht bekommt. Ihre ….

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Hamburg

Hamburg first! In der Hansestadt werden Flächen für Industrie und Gewerbe knapp. Zahlreiche Grundstücke sind in den vergangenen Jahren dem boomenden Wohnungsbau zum Opfer gefallen. Um der schleichenden Umnutzung und Umwidmung entgegen zu wirken, führt der Senat jetzt das Vorkaufsrecht der Stadt ein Der rot-grüne Senat in Hamburg hat eine Verordnung zur Begründung von Vorkaufsrechten der Freien und Hansestadt Hamburg für bestimmte Gewerbegrundstücke im südlichen Hamm erlassen – einem Teil des Hamburger Ostens, der künftig Schwerpunkt der Stadtentwicklung sein wird. Die Grundstücke liegen im Bereich Osterbrook, Borstelmannsweg, Wendenstraße und Süderstraße und werden überwiegend von Gewerbe-, Handwerks- und Industriebetrieben genutzt, einige aber auch von Einzelhandelsbetrieben.

Mit den Vorkaufsrechten sichert der Senat die tatsächliche Nutzung durch Industrie und Gewerbe solange, bis der Bebauungsplan Hamm Süd 6 überprüft worden ist. Ziel dabei ist es, bereits bestehende Gewerbebetriebe zu schützen und die vorhandenen Flächen effizienter zu nutzen. Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „In Hamburg sind die Flächen für Industrie und Gewerbe begrenzt. Deswegen ist es wichtig, dass planungsrechtlich gesicherte Gewerbe- und Industriestandorte auch tatsächlich von den Betrieben genutzt

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Norddeutschland Beos vermietet an Spedition in Glinde Die Beos AG hat für den Gewerbepark Glinnkamp in Glinde bei Hamburg einen Mietvertrag mit der Apex Internationale Spedition GmbH über gut 19.100 qm abgeschlossen. Der Mietvertrag mit dem mittelständischen Hamburger Unternehmen läuft über zehn Jahren und hat zwei Verlängerungsoptionen über jeweils fünf Jahre. Mietbeginn ist Anfang Mai 2018. Zuvor werden die Flächen renoviert und den Bedürfnissen des Full-Service-Lagerlogistikers individuell angepasst. Durch die Neuansiedlung von Apex sollen 60 neue Arbeitsplätze in Glinde entstehen. Bisher war Apex in HamburgBillbrook angesiedelt.

Panattoni baut für Noerpel Panattoni baut für die Noerpel-Gruppe einen 43.000 qm umfassenden Lager- und Bürokomplex im LogIn-Park in Elsdorf zwischen Hamburg und Bremen. Die Verträge über das Bauprojekt auf dem 10 ha großen Grundstück hat die Süderelbe AG vermittelt. Den ersten Immobilienabschnitt mit 23.000 qm bezieht Noerpel am 1. Oktober. Bis Ende November soll die Fläche um 20.000 qm erweitert werden. Die komplette Anlage verfügt über 80.000 Palettenstellplätze, 40 Rampen und hat eine Lagerhöhe von zwölf Metern. Das Investitionsvolumen soll im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Foto: sos

werden, die auf solche Flächen angewiesen sind. Mit dem Beschluss zum Vorkaufsrecht sichern wir Arbeitsplätze in zentraler Lage der Stadt. Das südliche Hamm soll sich zu einem modernen und urbanen Stadtraum entwickeln, in dem das Potenzial für Industrie und Gewerbe ausgeschöpft wird, aber auch an geeigneten Stellen Wohnnutzungen realisiert werden.“ Wirtschaftssenator Frank Horch: „Das Vorkaufsrecht ermöglicht der Freien und Hansestadt Hamburg den Ankauf von Gewerbeflächen, um deren schleichende Umwandlung und Umnutzung verhindern zu können. In diesem Bereich gibt der Bebauungsplan Flächen für gewerbliche und industrielle Nutzungen vor. Solche Flächen sind in Hamburg knapp, vorhandene Gewerbe- und Industrieflächen müssen wir deshalb für die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie sichern.“ Man will bereits bestehende Gewerbebetriebe sichern, Flächen effizienter nutzen und höhere bauliche Dichte auf bisher noch nicht ausgenutzten Gewerbeflächen erreichen, etwa durch die Ansiedlung neuer Betriebe oder die Erweiterung bereits bestehender Betriebe. Der Bereich Osterbrook, Borstelmannsweg, Wendenstraße und Süderstraße bietet laut Senat Potential, um bereits vorhandene produzierende und verarbeitende Betriebe zu stärken und zu erweitern. Daher wird das Bezirksamt Hamburg-Mitte prüfen, ob der Bebauungsplan Hamm-Süd 6 geändert werden muss. Bisher schließt der Bebauungsplan zum Beispiel Einzelhandelsnutzungen nicht aus. Ohne die Vorkaufsrechtsverordnung wäre das städtebauliche Ziel der gewerblich-industriellen Nutzung bis zum Abschluss der Prüfung des Bebauungsplans gefährdet, insbesondere wenn Flächen angekauft werden, heißt es von Seiten es Senats. Aufgrund der Vorkaufsrechtsverordnung ist die Freie und Hansestadt Hamburg jetzt berechtigt, im Falle des Verkaufes von Grundstücken im Gebiet die betreffenden Grundstücke vorrangig zu kaufen. Nach dem Ankauf kann die Stadt eine Fläche dann ihrerseits zur gewerblichindustriellen Nutzung an Dritte weiter veräußern. Die Vorkaufsrechtsverordnung gilt bis zum 31. Dezember 2022. Sollte die Überprüfung des Bebauungsplans Hamm-Süd 6 bis dahin noch nicht abgeschlossen sein, kann die Geltungsdauer verlängert werden. □

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Hamburg

Stadt frisst Grün Die Naturschützer an Elbe und Alster wollen verhindern, dass Hamburg weiter zubetoniert wird. Ihr Ziel ist ein Volksentscheid, der die grüne Zukunft der Hansestadt besiegeln soll Hamburg inszeniert sich gern als „grüne“ Stadt“. Nirgends wird strenger um Klimaschutzziele gerungen als hier. Schließlich hat man ja einem Ruf gerecht zu werden, seit die Elbmetropole 2009 nach Helsinki zur zweiten „Grünen Hauptstadt Europas“ erklärt wurde. Der Immobilienwirtschaft war das keineswegs immer recht. Denn mit dem Titel gehen auch immer mehr ökologische Auflagen einher, die das Bauen zusätzlich verteuern. Und jetzt auch noch das! Da startet der Naturschutzbund der Hansestadt eine Initiative, um „Hamburgs Grün“ zu erhalten. Denn der massive Wohnungsbau hat laut Nabu dafür gesorgt, dass Stadt in den vergangenen fünf Jahren viele grüne Fläche und Bäume verloren hat. So habe es im Zeitraum von 2011 – 2016 einen Grünflächenverbrauch für Neubauten von 246 ha gegeben, infolgedessen fast 2900 Bäume aus dem Stadtbild verschwunden sind. Für die Zukunft befürchten die Naturschützer weiteren Kahlschlag. Denn mit dem „Bündnis für das Wohnen“ sollen jedes Jahr 10.000 neue Wohnungen entstehen, für die im Vertrag des Bündnisses allein schon 67 ha Flächenbedarf veranschlagt würden. Alexander Porschke, 1. Vorsitzender des Nabu Hamburg: „Hamburgs Natur steht unter wachsendem Druck. Wir wollen Hamburg als grüne Stadt erhalten und deshalb dem Flächenfraß etwas Wirksames entgegen setzen.“ Gesagt, getan: Mit großer Mehrheit stimmten NabuMitglieder kürzlich dem Antrag zur Prüfung für eine neue Volksinitiative zu. Bekommen sie in den kommenden sechs Monaten mindestens 10.000 Stimmen zusammen, könnten 2020 alle Hamburger über einen Volksentscheid darüber abstimmen, ob und wie viele Flächen künftig zubetoniert dürfen, und welche als Grünareale erhalten werden müssen. Das Mindestziel der Initiative: den Status Quo erhalten. Um die Politik unter Zugzwang zu setzen, müssten zuvor 60.000 Unterschriften gesammelt werden. In einer 1,7 Millionen-Metropole mit vielen Bürgern, die vielerorts schon gegen die neuen Großsiedlungen vorgegangen sind, könnte das für die Bebauungspläne des rotgrünen Senats problematisch werden. Zumal der Nabu schon 22.000 Mitglieder in Hamburg hat.

Höher bauen und verdichten Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt hat immer beteuert, dass 80 % der neuen Wohnungen durch Innenverdichtung entstehen sollen. Aber, sie hat auch keinen Hehl daraus gemacht, dass 20 % der Wohnungen an „anderen Orten“ gebaut werden. Schon heutzutage sind 11 ha Grünlandfläche für das Projekt Billstedt, 113 ha in Öjendorf, 80 ha landwirtschaftliche Fläche für den „Fischbeker Reethen“ und 100 ha für den neu entstehenden Stadtteil Oberbillwerder veranschlagt. „Es ist altbekannte Salamitaktik, die der Hamburger Senat hier anwendet. In den Sonntagsreden wird die grüne Stadt gelobt. Tatsächlich werden jedoch wertvolle Grünflächen in den Landschaftsachsen Stück für Stück abgeschnitten: hier eine Ecke vom Landschaftsschutzgebiet abgetrennt, dort eine Feuchtwiese zubetoniert. Einzeleingriffe werden bagatellisiert, aber es ist die Summe der einzelnen Teile, die zum Problem geworden ist“, so Porschke. Stattdessen will der Nabu an die städtebaulichen Grundsätze des einstigen Oberbaudirektors Fritz Schumacher anknüpfen: Der sah die Bebauung der Stadt entlang von Entwicklungsachsen vor – mit jeder Menge Grünflächen dazwischen. Außerdem sollte nach Ansicht der Naturschützer künftig höher gebaut, Einfamilienhaussiedlungen verdichtet werden; Supermärkte und Lagerhallen nicht länger nur einstöckig sein. □

Foto: sos

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Hamburg

Frühwarnsystem gegen sozialen Abstieg Der Status eines Wohngebietes ist oft entscheidend für den Werdegang seiner Bewohner. Deshalb versucht man in Hamburg, rechtzeitig soziale Veränderungen zu identifizieren. Die Zahl der Gebiete mit geringem Ansehen ist zurzeit zwar weitgehend stabil. Aber innerhalb der Stadtteile gibt es Auf- und Absteiger Zum siebten Mal hat Hamburg seinen Bericht zum Sozialmonitoring vorgelegt. Seit 2010 werden so aktuelle und künftige soziale Brennpunkte und unterstützungswerte Stadtteile identifiziert. „Mit jedem jährlichen Bericht wird die Aufmerksamkeit auf Gebiete gelenkt, in denen die betrachteten Sozialindikatoren überdurchschnittlich ausgeprägt sind und daher kumulierte soziale Problemlagen vermutet werden können“, heißt es von Seiten der Stadt. Besonders im Fokus sind Gebiete mit „niedrigem“ oder „sehr niedrigem“ Statusindex. Hier gibt es viele Arbeitslose, Alleinerziehende, Hartz-IV-Empfänger und Schulabbrecher. Sie sind weiterhin vor allem in Hamburgs Osten und Süden, in den Stadtteilen Osdorf und Lurup, in St. Pauli und Altona sowie in Steilshoop, Bramfeld und Dulsberg zu finden. Zum Großteil entsprechen die im Sozialmonitoring auffälligen Quartiere aktuellen oder früheren Fördergebieten. Statusverlierer: östliche und westliche Innenstadt Der jüngste Bericht weist darauf hin, dass keine weiteren Gebiete mit niedrigem oder sehr niedrigem sozialen Status dazugekommen sind. Allerdings hat es in zahlreichen Gebiete einen Statuswechsel gegeben: 19 dieser Gebiete kommen auf einen niedrigeren Status auf als noch im Vorjahr: Neun der Gebiete, die im Vorjahr der Statusindexklasse mittel zugeordnet werden konnten, zählen nun zur Statusindexklasse niedrig. Zehn der Gebiete, für die im Vorjahr ein niedriger Status identifiziert wurde, sind nun der Statusindexklasse sehr niedrig zugeordnet worden. „Auch wenn diese veränderte

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Zuordnung nicht zwingend auf eine Zunahme der Problemlagen im jeweiligen Gebiet verweist, sondern den Status des Gebietes im Vergleich zu allen anderen Gebieten repräsentiert, lassen sich räumliche Schwerpunkte ausmachen, in denen mehrere Gebiete einer niedrigeren Statusindexklasse zugeordnet wurden als noch 2015“, heißt es im Bericht. An Status verloren haben die westliche innere Stadt (Neustadt, St.Pauli und Altona-Nord und Altona-Altstadt), die östliche innere Stadt (Hammerbrook, Hamm, Rothenburgsort), die Stadtteile Bahrenfeld und Steilshoop, Lohbrügge und Neuallermöhe bzw. der Süden der Stadt (Hausbruch/Neuwiedenthal und Neugraben-Fischbek). 17 Gebiete, die 2015 den Statusindexklassen niedrig oder sehr niedrig zugeordnet wurden, haben ihre Statusindexklasse verbessern können. Dazu gehören auch Teile von St. Pauli, St. Georg, Wilhelmsburg, Groß Borstel, Barmbek-Nord, Ohlsdorf, Jenfeld, Steilshoop, Farmsen-Berne, Rahlstedt, Lohbrügge, Harburg. 2016 wurden insgesamt rund 55,4 Mio. € öffentliche Mittel in der Integrierten Stadtteilentwicklung eingesetzt, darunter auch 36,5 Mio. € Landesmittel (davon rund 15 Millionen Euro Mio. € Unternehmen, insbesondere der SAGA Unternehmensgruppe) und rund 1,3 Mio. € aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. □ www.hamburg.de/sozialmonitoring

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Hamburg/ Hannover

Weiter hoch hinaus im Norden Wohnimmobilien werden weiterhin deutlich teurer. Das zeigt sich auch in den beiden großen Metropolregionen in Norddeutschland. Ein- und Zweifamilienhäuser im Raum Hannover legten mit zweistelligem Preisanstieg innerhalb eines Jahres am meisten zu. Dafür ist die Preisspanne zwischen Alt- und Neubauten in Hamburg inzwischen fünfstellig In Hannover haben sich im Vergleich zum ersten Quartal 2016 sowohl Ein- und Zweifamilienhäuser als auch Wohnungen um mehr als 13 % verteuert: Verglichen mit Ende 2016 stiegen die Preise um 2,95 % für Häuser und um 3,95 % für Wohnungen. So das Ergebnis des Baufinanzierers Dr. Klein aus Lübeck, der im Rahmen seines Trendindikators Immobilienpreise (DTI) auch Preise in zwei Metropolregionen im Norden ausgewertet hat: Hamburg und Hannover. Danach haben sich die Mindestpreise und die Obergrenzen für die Quadratmeterpreise im Raum Hannover bei beiden Immobilienarten im letzten halben Jahr kaum verändert, aber die gemittelten Preise sind gestiegen. Durchschnittlich kostet ein Quadratmeter Haus in der niedersächsischen Metropolregion Anfang des Jahres 1.983 €, für Wohnungen zahlen Käufer einen Quadratmeterpreis von 2.181 €.

Medianpreis für Häuser bei 2.500 € Die Elbmetropole bleibt die kostspieligste Region im Norden und Osten. Immobilienkäufer investieren in Hamburg im Mittel 2.500 €/qm für Häuser und 3.693 €/qm für Wohnungen. Der höchste im ersten Quartal gezahlte Quadratmeterpreis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus beläuft sich auf 11.520 €, die teuerste Wohnung wechselt für 11.475 €/qm den Besitzer. Die Preissteigerung beträgt im Vergleich zum Vorquartal für beide Immobilienarten weniger als 3 % (Häuser: 2,94 %, Wohnungen: 2,38 %). Wesentlich deutlicher fällt die Steigerung im Jahresvergleich aus: In Bezug auf den Vorjahreszeitraum sind die Preise um 9,53 % (Wohnungen) bzw. 6,53 % (Häuser) höher. □

Regionalanalyse Metropolregion Hamburg Quartal

Medianpreis (Alt-, Neubau)

Preisspanne

Indexwert

Vergleich zum Vorquartal

Vergleich zum Vorjahresquartal

Q1/2017

3.693 €/qm

1.094 €/qm – 11.475 €/qm

163,94

+2,38%

+6,53%

Ein– und Zweifamilienhäuser Quartal

Medianpreis (Alt-, Neubau)

Preisspanne

Indexwert

Vergleich zum Vorquartal

Vergleich zum Vorjahresquartal

Q1/2017

2.500 €/qm

544 €/qm – 11.520 €/qm

141,49

+2,94%

+9,53%

Regionalanalyse Metropolregion Hannover Quartal

Medianpreis (Alt-, Neubau)

Preisspanne

Indexwert

Vergleich zum Vorquartal

Vergleich zum Vorjahresquartal

Q1/2017

2.181 €/qm

729 €/qm – 6.005 €/ qm

168,61

+3,95%

+13,94%

Ein– und Zweifamilienhäuser Quartal

Medianpreis (Alt-, Neubau)

Preisspanne

Indexwert

Vergleich zum Vorquartal

Vergleich zum Vorjahresquartal

Q1/2017

1.983 €/qm

521 €/qm – 4.531 €/ qm

136,86

+2,95%

+13,61%

Martin Schellein Leiter Investment Management Europa Union Investment

Unser Investmentkurs: ein breites Anlagespektrum mit klarem Qualitätsziel. Wir investieren vorausschauend. In zukunftsfähige Immobilien. Den breiten Investmentauftrag unserer Fonds setzen wir in unserem Heimatmarkt Deutschland konsequent um – mit hohem Qualitätsbewusstsein und einem starken Partnernetzwerk. Unser Anlagespektrum reicht von klein- bis großvolumigen Investments, in den Top-7Ballungszentren und dynamischen Sekundärstädten, von Büro- über Logistik- bis hin zu Wohnimmobilien und gemischt genutzten Objekten. Kommen wir ins Geschäft. Erfahren Sie mehr über vorausschauende Immobilien-Investments: www.union-investment.de/realestate

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Im Gespräch mit … Carl von Stechow, Mitbegründer und Geschäftsführer der Online-Plattform Zinsland. Seit 2015 sammelt das Unternehmen erfolgreich Mezzanin-Kapital bei Privatanlegern ein, das Projektentwicklern helfen soll, kleinere Finanzierungslücken zu schließen. Insgesamt haben die Hamburger schon mehr als 16 Mio. € zusammengetragen, die in 23 Projekte investiert wurden. Erstmals wird auch ein Immobilienprojekt in Österreich finanziert. Zinsland ist, wie auch seine Wettbewerber, auf rasantem Wachstumskurs. Das ruft jetzt den Gesetzgeber auf den Plan, der die junge Branche regulieren möchte. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

Herr von Stechow, hat es Sie eigentlich überrascht, dass private Investoren Ihnen so bereitwillig ihr Geld leihen? Ehrlich gesagt, ein bisschen schon. Ich war natürlich positiv überrascht, dass es so reibungslos angelaufen ist, und es so viele Interessenten gibt. Auch die Geschwindigkeit, in der wir die entsprechenden Summen zusammentragen, ist schon enorm. Gerade haben wir innerhalb von vier Tagen eine Million Euro für unser jüngstes Projekt einsammeln können. Worauf führen Sie das große Interesse der Anleger zurück? Das dürfte mehrere Gründe haben. Erstens kann man sich bei uns bereits ab einer Summe von 500 Euro beteiligen, was bei anderen Anlagemöglichkeiten gar nicht möglich ist. Da liegen die finanziellen Einstiegshürden meist erheblich höher. Außerdem arbeiten wir mit Projektentwicklern aus der jeweiligen Region zusammen, die tief in den lokalen Märkten verwurzelt sind. Da kann man als Investor im besten Fall jeden Tag an der Baustelle vorbeigehen und sehen, wie der Bau wächst. Ein kleines Projekt in Bad Breisig oder Moers ist halt etwas anderes als ein riesiges Bauprojekt in München oder Berlin. Die Investoren sind viel näher dran am Geschehen und haben einfach mehr Vertrauen in lokale Projekte. Versprochene Renditen von sechs oder sieben Prozent dürften dabei auch eine nicht unerhebliche Rolle spielen … Das ist sicher richtig. Verbraucherschützer monieren, dass das Risiko-RenditeVerhältnis nicht stimmt, und die Anleger bei Schwarmfinanzierungen nicht ausreichend geschützt sind. Auch der Gesetzgeber will jetzt aktiv werden und die Branche regulieren.

Der Grund dafür ist zunächst einmal, dass das Kleinanlegerschutzgesetz ursprünglich für Startups geschaffen wurde. Dass darüber jetzt Immobilienprojekte finanziert werden, hat Verbraucherschützer, BaFin und Politiker auf den Plan gerufen, weil etwas in Gang gesetzt worden ist, das sie nicht vorhergesehen haben. Ob das Ganze gut oder schlecht ist, steht dabei gar nicht zur Diskussion. Grundsätzlich ist es mir natürlich lieber, wenn wir reguliert werden. Dadurch werden wir in der Öffentlichkeit eher wie eine Bank wahrgenommen und weniger als irgendein Player am grauen Kapitalmarkt. Der Gesetzgeber plant, die Prospektpflicht nach Vorbild des geschlossenes Immobilienfonds einzuführen. Eine sinnvolle Maßnahme? Ich bezweifle, dass der Anleger wirklich besser geschützt oder informiert wird, wenn man ihm einen 70-Seiten-Prospekt vorlegt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das auch Anleger von geschlossenen Fonds nicht vor schwarzen Schafen in der Branche schützen konnte. Im Gegenteil: Durch die Prospektpflicht ist diesen Leuten erst Tür und Tor geöffnet worden, weil die Investoren sich durch dieses offizielle, von der BaFin abgenommene Dokument, auf der sicheren Seite geglaubt haben. Abgesehen davon produziert das nur mehr Kosten. Warum sollte etwa ein regionaler Projektentwickler, der vielleicht eine halbe Million Euro an Zwischenfinanzierung benötigt,

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auch noch zusätzlich mit 60.000 Euro für einen Prospekt belastet werden? Im Übrigen gibt es auch bei uns durchaus Informationen, die Chancen und Risiken darlegen – aber eben auf drei Seiten und ohne Unmengen hübscher Fotos vom Objekt. Dafür lassen wir die jeweiligen Projektentwickler, die das Schwarmgeld nutzen, im Internet – direkt in die Kamera hinein – erklären, aus welchen Finanzierungsbestandteilen sich die gesamte Investition zusammensetzt. Wir machen ja keine 100 -Prozent-Finanzierungen, sondern ermöglichen nur, Teilbeträge zu leihen. Dafür muss der Projektentwickler auch Eigenkapital stellen. Ein weiterer Schutz ist aus unserer Sicht auch, dass wir nur Projekte finanzieren, die bereits über das Planungsstadium hinaus sind. Reicht aus Sicht der Kritiker nicht. Sie sagen, es ist nur eine Frage der Zeit, wann das erste Projekt eines Schwarmfinanzierers vor die Wand gefahren wird und plädieren deshalb für ein Mindestmaß an Aufklärungspflicht. Dazu gehört die Frage, nach dem Eigenkapital, auf das Sie im Krisenfall zurückgreifen können. Aber auch Risikoabwägung, Cash-Flow, Drittverbindungen, Liquidität gehören dazu. Ich bin sicher, dass wir entsprechende Kriterien noch zusätzlich aufnehmen können, so lange es nicht in einen großen und teuren bürokratisch geprägten Prospekt ausartet. Deutschland ist schon sonderbar: Ausgerechnet die BaFin lässt eine ernst zunehmende persönliche Bürgschaft der Emittenten nicht zu, die relevant würde, falls es bei einem Projekt zu Zahlungsschwierigkeiten kommen sollte. Wir wollten damit das Nachrangdarlehen absichern. Aber die BaFin hat das abgelehnt, weil das Darlehen zu sicher erschien und damit zu nah am Einlagengeschäft läge. Seither bieten wir diesen Absicherungsmechanismus nicht mehr an. Gibt es andere Lösungen? Wir arbeiten an vielen alternativen Lösungen für den Verbraucherschutz. Transparente Kommunikation, aber auch ernst gemeinte Aufklärung sind uns unheimlich wichtig. Nur so gewinnen wir nachhaltiges Vertrauen der Anleger. So ganz falsch machen wir das offensichtlich nicht, gewinnen wir doch täglich unzählige neue Anleger – obwohl wir auch auf mögliche Verluste hinweisen. Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft werfen. Crowdinvestoren haben ehrgeizige Pläne. Sie selbst haben mit Zinsland schon den Schritt in das Nachbarland Österreich gewagt. Die Branche geht davon aus, dass sie 2018 bereits Schwarmkapital um 400 Millionen Euro einsammeln

wird. Ein gewaltiger Sprung gegenüber dem Ergebnis von 2016, wo es 41 Millionen Euro waren. Wie will Zinsland weiter wachsen? Unser nächstes Ziel ist erst einmal, Teil des sogenannten weißen Kapitalmarktes zu werden. Denn damit würde auch die aktuelle Beschränkung von maximal 10.000 Euro pro Investor und 2,5 Millionen Euro pro Projekt aufgehoben. Wir haben schon jetzt zahlreiche Kunden, die immer den Höchstbetrag zeichnen und durchaus Interesse an höheren Beteiligungen haben – auch 50.000 oder 100.000 Euro wären für diese Gruppe kein Problem. Diese Investoren kommen von allein auf uns zu, was sehr erfreulich ist. Damit können wir gut arbeiten. Wir wollen sowohl von der Anzahl der Projekte wachsen, als auch, was die Volumina angeht, um größere Projekte finanzieren zu können. Rücken Sie damit nicht von Ihrer ursprünglichen Idee ab, gerade kleineren Projektentwicklern, die auch geringere Summen benötigen, eine Zwischenfinanzierung zu ermöglichen? Nein, wir halten auf jeden Fall daran fest, dass unsere Projektentwickler regional vernetzt sind. Das standardisierte Onlineprodukt macht es ja gerade erst möglich, dass selbst kleine Projekte ohne großen Einmalaufwand abgewickelt werden können. Insofern werden wir weiter nach wie vor typische Mittelständler mit unserer Dienstleistung bedienen. Das ist systemseitig bereits so weit fortgeschritten, dass die Projektentwickler demnächst – nach Qualitätsfreigabe von uns – dann auch theoretisch allein über unsere Plattform ihr Finanzierungsangebot veröffentlichen können. Wie sieht es für Kleinanleger künftig aus? Ist die 500-Euro -Beteilung irgendwann passé? Das kann ich mir schon vorstellen, wenngleich die kleineren Summen an sich keinem schaden. Möglicherweise wird es in Zukunft aber mehr Beteiligungen ab ca. 5.000 Euro geben. Das läge in der Größenordnung, in der auch Fondsgesellschaften bislang ihre Investoren gefunden haben. Wenn Sie fünf Jahre weiter denken. Wo wird Zinsland dann stehen? Wir sehen uns in fünf Jahren als Kooperationspartner der Banken, der mit diesen gemeinsam als Dienstleister für Projektentwickler und Immobilienunternehmen, die Bestand halten, Finanzierungsprobleme löst – und das im regulierten Kapitalmarkt. Da wird es dann verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung geben, etwa Darlehen oder auch Anleihen. □

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Norddeutschland

Cuxhaven

Justus Grosse baut Wohnungen in Wolfsburg

Dann machen wir´s halt selbst

Die zu Justus Grosse (Bremen) gehörende LPB Immobilien will für 80 Mio. € 300 Mietwohnungen in Wolfsburg bauen. Geplant sind sechs Mehrfamilienhäuser mit vier und. fünf Geschossen plus Staffelgeschoss, in denen Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen (38 bis 137 qm) entstehen. Die Planungsentwürfe stammen von Winking Froh Architekten aus Berlin. Baustart soll noch in diesem Jahr sein. Die ersten Wohnungen könnten voraussichtlich im Sommer 2019 bezugsfertig sein.

Verkehrsachse im „Alten Land“ wird ausgebaut Niedersachsens Verkehrsstaatssekretärin Daniela Behrens hat den Startschuss für den Ausbau der Landesstraße L 140 in Jork-Königreich in der Metropolregion Hamburg gegeben. Die Erneuerung der Fahrbahn erfolgt auf einer Länge von insgesamt knapp 2,8 Kilometern und soll im Jahr 2018 fertiggestellt werden. Die Kosten betragen voraussichtlich ca. 4,7 Mio. €. Die Gemeinde Jork beteiligt sich mit 130.000 € an den Gesamtkosten. Behrens: „Mit den Baumaßnahmen verbessern wir den Zustand und die Verkehrssicherheit einer der wichtigsten Verkehrsachsen im Alten Land. Die L 140 hat für die Metropolregion Hamburg eine große wirtschaftliche Bedeutung. Sie wird täglich von zahlreichen Pendlern, Touristen und Großraumtransporten des Airbus-Werks Stade zum Werk Finkenwerder genutzt … Es ist uns gelungen, den Anteil der schlechten Landesstraßen innerhalb von fünf Jahren erkennbar zu senken. Genau diesen Weg müssen und werden wir weitergehen.“

In Cuxhaven hat eine Bürgergenossenschaft den historischen Bahnhof gekauft. Er soll umgebaut und saniert werden – und eine jährliche Rendite von rund vier Prozent abwerfen. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt mit einem Maximalbetrag Lange Zeit haben die Cuxhavener gedacht, dass eh nichts mehr draus wird. Immerhin hat die Stadt sechs Jahre mit der Deutschen Bahn verhandelt, um das 35.000 qm große Bahnhofsareal samt Empfangsgebäude zu kaufen. Im Juli 2016 war es dann soweit: Für 1,2 Mio. € ging die Fläche an die Stadt. Wie geplant, hat die neu gegründete Bürgerbahnhof Cuxhaven eG kurz darauf das Bahnhofsgebäude inklusive Grundstück, auf dem es steht, für 220.000 € der Stadt abgekauft. Und jetzt können sie endlich loslegen. Denn das Land Niedersachsen hat grünes Licht für die Förderung in Höhe von 800.000 € gegeben – mehr geht nicht. Das ist der Maximalbetrag, der für Bahnhöfe der höchsten Förderkategorie gilt. Ziel der mehr als 400 Genossenschaftseigner ist es, den Bürgerbahnhof langfristig zu sichern. „Daher passt auch der Erhalt des soliden Gebäudes gut zum Genossenschaftsgedanken. Das sanierte Gebäude kann – vor allem, wenn es von der Genossenschaft liebevoll gepflegt wird – noch viele Jahrzehnte das Stadtbild prägen“, so die Genossenschaftsmitglieder auf ihrer Homepage. Konkret ist vorgesehen, den Wartebereich und den Fahrkartenverkauf aufrechtzuerhalten und um zusätzliche Funktionen zu erweitern (Toilettenanlagen, Taxizentrale sowie Informationsvorhaltung für den touristischen Bereich ebenso wie auch für vorhandene ÖPNVAnschlussmöglichkeiten). Daneben sind weitere Geschäfte, Büros, Arztpraxen und ein Restaurant mit angegliedertem Café geplant. Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass sich die jährlichen Mieteinnahmen auf bis 160.000 € belaufen könnten und damit auch die Kosten für aufzunehmende Kredite, laufende Instandhaltung und Nebenkosten gedeckt wären. Zudem lasse sich eine angemessene Gewinn-Auszahlung an die Genossenschaftsmitglieder realisieren. Das Beispiel Cuxhaven könnte Schule machen. Immerhin ist es bereits der sechste Bahnhof hierzulande, der auf diese Weise am Leben erhalten wird. □

Foto: sos

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Norddeutschland

Schleswig-Holstein

d.i.i. feiert Richtfest in Kiel-Schilksee

Was weg ist, muss wieder dran

Die d.i.i. Deutsche Invest Immobilien hat in Kiel -Schilksee Richtfest für 24 NeubauEigentumswohnungen gefeiert. Rund drei Gehminuten vom Ostseestrand entfernt hat die d.i.i. drei Gebäude mit insgesamt 2.055 qm Wohnfläche zwischen Schilkseer Straße und Seesternweg errichtet. Die Zwei- bis VierZimmer-Wohnungen umfassen jeweils 62 bis 117 qm und verfügen alle über Balkone, Dachterrassen oder eine Terrasse mit Gartenanteil. Die Erdgeschoss-Wohnungen sind barrierefrei gemäß Landesbauordnung Schleswig-Holstein geplant worden. Die Bausubstanz entspricht den neuesten energetischen Richtlinien. Zum neuen Wohnquartier gehört auch eine Tiefgarage mit 22 Stellplätzen. Mit dem Wohnquartier in Kiel-Schilksee schließt die d.i.i. erstmals ein Neubauvorhaben in Schleswig Holstein ab.

Sylt ist eines der teuersten Wohnpflaster der Republik. Damit die Insel aber überhaupt überleben kann, braucht sie mehr als ihre zahlungskräftige Klientel. Ohne die dänischen Nachbarn und jede Menge Geld aus EU, Bund und Land, würde irgendwann nichts mehr gehen Die Winterstürme haben Sylt wieder einmal ordentlich zugesetzt. Von Hörnum bis List ist die Sylter Westküste knapp 40 Kilometer lang - und die tobenden Nordseestürme knabbern jedes Jahr ein Stückchen mehr ab. Daher pumpen Küstenschützer seit den 70er-Jahren jährlich gut 1 Mio. Kubikmeter Sand vom Meeresboden an den Strand. Betroffen ist vor allem die Westküste, die jedes Jahr ein Stückchen mehr Land einbüßt. Jetzt bekommt das Eiland wieder einmal neuen Sand – und wie es sich für Deutschlands Trauminsel gehört, wird es natürlich auch wieder richtig teuer: Mit Sandvorspülungen für rund 26 Mio. € wird das Land Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Bund und Mitteln aus dem Europäischen Fonds für die Entwicklung der ländlichen Räume (ELER) in den kommenden vier Jahren die Küsten von Sylt sichern. Der entsprechende Auftrag ist erteilt worden, sagte Küstenschutzminister

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Farbenfrohe Blütenpracht

PORTRÄT Walddörfer

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Norddeutschland Bonava setzt auf Pinneberg Der Projektentwickler Bonava plant den Bau von 22 Eigentumswohnungen am Rand der Pinneberger Innenstadt. Auf einem rund 1.600 großen, ehemals als Tischlerei genutzten Areal an der Schlossstraße Ecke Mühlenstraße werden bis Anfang 2019 zwei Mehrfamilienhäuser mit drei Etagen entstehen. „Die Mühlenstraße ist eine der künftigen Lagen mit Potenzial in Pinneberg. Mit Fertigstellung der Entlastungsstraße rund um Pinneberg wird sich hier ein beliebtes Wohnviertel entwickeln..., sagt Bonava Projektleiter Sebastian von der Lieth. Der Verkauf hat bereits am vergangenen Wochenende begonnen. Die 2- bis 3-Zimmerwohnungen zu Preisen ab 173.000 € bieten rund 49 bis 127 Wohn-/ Nutzfläche und je einen Balkon oder eine Terrasse. In einer gemeinsamen Tiefgarage im Untergeschoss finden künftig 17 Pkw Platz. Weitere Parkmöglichkeiten entstehen im Außenbereich des Areals. Das Mühleneck liegt etwa 10 Gehminuten vom Pinneberger Zentrum mit zahlreichen Einkaufs- und Kulturangeboten entfernt. Mit dem Nahverkehr ist zudem auch die Hamburger Innenstadt in gut 30 Minuten erreichbar.

Foto: sos

Robert Habeck kürzlich. „ Sylt spielt eine herausragende Rolle für den Küstenschutz in Schleswig--Holstein. Gemeinsam mit den Halligen und Deichen sichert es auch das Festland vor Schäden durch Sturmfluten“, so Habeck gegenüber der Presse. Die Firma Rohde Nielsen aus Kopenhagen wird den Auftrag übernehmen – so, wie bereits in den vergangenen vierzehn Jahren. Bis 2020 sollen die Dänen das, was weg ist, wieder dran bauen. Dafür wird der Sand aus sieben Meter Tiefe aus dem Nordseeboden gebuddelt und per Schiff an die Strände transportiert. Zusätzlich zum Bedarf der Insel Sylt sind auch 800.000 Kubikmeter Sand vorgesehen, die in den kommenden Jahren für die Deichverstärkung Dunsum/Utersum und eine geplante Sandvorspülung vor Utersum auf Föhr aus dem Vortrapptief entnommen werden sollen. Die Aufspülungen sind aus Sicht des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) der effektivste Schutz für die Westküste. Von Frühjahr bis Herbst 2016 hatten die Küstenschützer bereits 1,4 Mio. Kubikmeter verteilt auf rund 10,5 km Länge aufspülen lassen, berichtete die Sylter Rundschau. Kostenpunkt: 7,5 Mio. Euro. Vor allem die Strände vor List, Klappholtal, Kampen, Rantum, Hörnum und Westerland wurden mit neuem Material versorgt. Erstmals hat man vor Westerland auch den unter Wasser liegenden Vorstrand verstärkt. Den Großteil des jährlich aufgespülten Sandes holen sich Sturmfluten und Stürme im Winter wieder zurück. Aber ein Teil bleibt eben auch da: seit 1990 sind mehr als drei Millionen Kubikmeter Sand nicht mehr weggespült worden. Gräser und Zäune in den Dünen halten ihn fest. □

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Norddeutschland Gewoba zieht sich aus Vertriebsgeschäft zurück Die Bremer Gewoba AG Wohnen und Bauen hat das Geschäftsjahr 2016 mit 42,6 Mio. € Jahresüberschuss abgeschlossen. Die Steigerung um gut 16 % sei vor allem durch den erfolgreichen Wohnungsverkauf und das günstige Zinsniveau zustande gekommen, teilten die Vorstände Peter Stubbe und Manfred Sydow mit. 15,8 Mio. € Dividende schüttet das Unternehmen an die Aktionäre aus. 26,8 Mio. € fließen zur Stärkung der Finanzkraft in die Rücklagen, die Eigenkapitalquote steigt auf 35,5 %. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich im Immobilienvertrieb sowohl die Zahl der verkauften Wohnungen (332 in 2016) als auch die Erlöse in Höhe von 13,4 Mio. €. Die Verkäufe zielen darauf, die Eigentumsquote in den Quartieren zu erhöhen, die Käufer sind vornehmlich Selbstnutzer, ehemalige Mieter und Kleininvestoren. Ähnliche Effekte seien in den kommenden Jahren nicht mehr zu erwarten, sagt Vorstand Manfred Sydow: „Unser Ziel ist es, die Zahl der Mietwohnungen durch Neubau zu erhöhen. Aus dem Immobilienvertrieb zieht sich die Gewoba zurück.“

Hamburg Magna verkauft Wohnungen an Versorgungswerk Die Hamburger Magna Immobilien hat 115 Wohneinheiten im Projekt „West Park Othmarschen“ an ein deutsches Versorgungswerk verkauft. Das gesamte Bauvolumen beträgt mehr als 70 Mio. € und umfasst neben den 115 Miet- und Eigentumswohnungen 63 geförderte Wohnungen, die im Bestand der Magna bleiben. Das 5.500 qm große Areal hatte Magna 2016 gekauft. Mit dem Bau wurde kürzlich begonnen, er soll Ende 2018 abgeschlossen werden.

Mecklenburg-Vorpommern

Bernsteinzimmer in Altentreptow In der historischen Altstadt wird ein architektonisches Kleinod saniert. Die einstige Königlich Preußische Adler-Apotheke gilt als Dokument lokaler Bauentwicklung Pünktlich zum 250-jährigen Jubiläum ist es soweit: Nachdem das Gebäude der ehemaligen Königlich Preußischen Adler-Apotheke aus dem Jahr 1767 bereits zwanzig Jahre leer stand, beginnen heute die Sanierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Haus in der Oberbaustraße 21 in Altentreptow. Der Großteil der Kosten in Höhe von 2,5 Mio. € wird aus Städtebaufördermitteln, der Rest von der Stadt, aus Spenden örtlicher Unternehmen und weiteren Fördertöpfen finanziert. Geplant ist, durch einen verbindenden Erweiterungsbau zum 1995 sanierten Rathaus bis Ende 2018 einen zentralisierten Verwaltungssitz des Amtes Treptower Tollensewinkel einzurichten: Auf diese Weise will das Amt, geführt von der Stadt Altentreptow, mittelfristig beim Verwaltungshaushalt sparen. Geplant sind 33 Arbeitsplätze auf 550 Quadratmetern, unter anderem für die Kämmerei und das Bauamt, Archiv, Neben- und Technikräume. Ein Aufzug wird barrierefreie Nutzung ermöglichen. Betreut wird das Projekt Alte Apotheke von der BIG Städtebau GmbH, die seit 1991 treuhänderische Sanierungsträgerin der Stadt ist. In den vergangenen Jahrzehnten wurden mit ihr bereits zahlreiche Projekte der Sanierungsmaßnahme „Altstadtkern Altentreptow“ mit einem Gesamtvolumen von rund 25 Mio. € für die städtebauliche Erneuerung der Altstadt umgesetzt. Seit 1999 ist Altentreptow aufgrund seiner wertvollen und gut erhaltenen Stadtstruktur auch im Sonderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz des Landes MecklenburgVorpommern. Ein besonderes Schmuckstück soll der Trausaal im ehemaligen Verkaufsraum der Apotheke, dem Offizin, werden: Bei vorbereitenden Freilegungsarbeiten wurden originale Fußboden-, Wand- und Deckenverkleidungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts gesichert, die nach der Rekonstruktion und Restaurierung dem Saal ein besonderes Flair verleihen sollen. „Altentreptow hat mit der Alten Apotheke einen Schatz der landesweit einmalig ist – es handelt sich um ein beispielhaftes Dokument der Altentreptower Bauentwicklung“, sagt Projektleiterin bei der BIG Städtebau, Kathrin von Koß: „Insbesondere der historische Offizin wird sich zum „Bernsteinzimmer“ der Stadt mausern.“ □ 20 Jahre lang stand die Alte Apotheke leer. Jetzt wird sie für 2,5 Mio. € saniert; Foto: BIG Städtebau

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3 Fragen an … Carsten Jonas, Geschäftsführer der Grundstücksverwaltung W. Johannes Wentzel Dr. Nfl. GmbH. Seit Januar verwalten die Hamburger mit dem Apartimentum im Mittelweg im exklusiven Pöseldorf eines der technisch innovativsten Miethäuser Deutschlands. Über die Immobilienverwaltung 4.0, technischen Schnickschnack und (nicht nur) Mieter, die jede Menge lernen müssen Herr Jonas, was macht das Apartimentum für einen Immobilienverwalter so interessant? Wenn wir immer nur dasselbe machen, kommen wir nicht weiter. Stillstand hat noch nie gut getan. Mit dem neuen Objekt, das wir seit Jahresanfang verwalten, betreten wir Neuland. Das ist moderne Immobilienverwaltunng und eine große Herausforderung. Wenn es auch zurzeit noch eine „black box“ ist; denn Vieles, das technisch geboten wird, kennen wir selbst noch nicht aus der Praxis und müssen uns entsprechend einarbeiten. Insofern ist das Apertimentum erst einmal mit mehr Arbeit verbunden. Allein die Wohnungsübergabe dauert hier länger als üblich, weil die Mieter eine technische Einweisung bekommen. Aber, wir haben eben auch die Möglichkeit, ganz neue Wege zu gehen. Welche Herausforderungen kommen auf die Mieter zu? Die Mieter müssen sich darauf einstellen, dass jetzt alles elektronisch und per Mini-i-pad oder smart-phone zu bedienen ist. Sie bekommen zu Anfang eine Menge Kennwörter, mit deren Hilfe die Wohnung über zu „bedienen“ ist. Es gibt Lichtkonzepte, über die sich steuern lässt, wann wo welche Lampe angehen soll. Man kann schon von unterwegs aus, den Thermonstat so einstellen, dass er bis zu meiner Ankunft zuhause, das Badewasser auf exakt 38 Grad einlaufen lässt – eine Wasserstandskontrolle sorgt dafür, dass die Wanne nicht überlauft. Haustürschlüssel gibt es natürlich auch nicht mehr. Statt dessen öffnet man über eine App auf seinem smart-phone die Tür. Um das alles zu beherrschen, braucht man schon ein bisschen Zeit. Vor allem die älteren Bewohner haben bei der Nutzung noch häufiger Beratungsbedarf. Wird diese Form des Wohnens die flächendeckende Zukunft sein? Oder werden Objekte wie das Apertimentum Solitäre bleiben? Wie Vieles, das wir heute als selbstverständlich ansehen, wird sich auch das ein oder andere Detail dieses Prototypen in der Praxis durchsetzen. Unsere Väter war beispielsweise der Ansicht, dass eine Gegensprechanlage vollkommen überflüssig ist. Für diese Generation Hausverwalter reichte die Klingel aus.

Dennoch hat sich die Gegensprechanlage – inzwischen sogar mit Kamera – am Markt durchgesetzt. In jedem Neubau gehört sie ganz selbstverständlich dazu. So wird es vermutlich auch bei den Schließvorrichtungen sein. Irgendwann werden Haustürschlüssel der Vergangenheit angehören. Ob Mieter dagegen alles, was technisch möglich ist, auch für nötig halten, ist eine ganz andere Frage. □ Mit dem Apartimentum in Hamburg hat sich Xing-Gründer Lars Hinrichs einen Traum erfüllt: Ein smart-home der Luxusklasse, das alles miteinander vereint, was technisch state of the art ist. Ob in Bad, Küche, Büro oder Schlafzimmer – ohne Smartphone läuft nichts im neuen Miethaus am Mittelweg. „Das ganze Haus ist in der Cloud“, erklärt Lars Hinrichs, Bauherr des Apartimentum. „Alle Systeme können dezentral in der Cloud gemanagt und weiterentwickelt werden.“ Die Steuerung der einzelnen Haussysteme – Heizung, Klima, Licht, Musik, Sicherheit – über das Internet ermöglicht jedem Techniker den Onlinezugriff, ohne selbst vor Ort zu sein. Das erübrigt den Server im Haus, auf den alle Systeme abgestimmt werden müssten. Das Ganze hat natürlich seinen Preis: Die Standardwohnung gibt es für 25 €/qm. Wer hier wohnt, zahlt im Durchschnitt zwischen 3.000 und 4.000 Euro Miete.

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Hamburg Masterstudiengang in Kooperation

Liebherr zieht in den Kuhwerder Hafen

Die HSBA Hamburg School of Business Administration wird erstmals in Kooperation mit dem Verein Real Estate and Leadership Foundation e.V. (REaL) zum Wintersemester 2017 den Masterstudiengang Real Estate & Leadership (M.Sc.) anbieten wird. Der generalistisch ausgelegte Studiengang vermittelt technische, prozessbezogene, ökonomische und soziale Inhalte der Immobilienbranche und richtet sich dabei etwa an Absolventen aus Ingenieur-, Architektur- und BWL-BachelorStudiengängen und wird überwiegend in Vollzeit aber auch in Teilzeit angeboten. Ein vom REaL vergebenes Stipendium deckt zum überwiegenden Teil die Studiengebühren ab und wird in der Regel zusammen mit der Zulassung zum Studium vergeben.

Die Hamburg Port Authority (HPA) und der LiebherrNenzing-Service haben einen Mietvertrag über ein Areal von 44.000 qm im Kuhwerder Hafen unterzeichnet. Der Hersteller von maritimen Kränen errichtet dort einen neuen Standort für die bestehende Vertriebs- und Servicegesellschaft in Hamburg-Harburg. Baubeginn ist für November angedacht. Geplant sind eine Werkstatt (2.160 qm), ein Lager (1.080 qm) sowie ein Bürogebäude (3.125 qm). Anfang 2019 sollen 90 Mitarbeiter einziehen.

Elbhof geht an Family-Office Quest Investment Partners hat den im November erworbenen Elbhof in Hamburg wieder verkauft. Erst im Dezember war ein neuer Mietvertrag über zehn Jahre mit dem Bestandsmieter Serviceplan für 7.150 qm abgeschlossen worden. Damit war der Elbhof wurde voll vermietet. Jetzt hat sich Quest für den Verkauf entschieden. Käufer ist ein ausländisches Family-Office. Patrizia investiert in Studentenwohnheim Patrizia hat das Campus Hamburg-Projekt in Othmarschen (Behringstraße 140) erworben. Verkäufer des im Bau befindlichen Studentenwohnheims ist die Kapitalpartner-Gruppe. Das Gebäude ist für 141 Studierende konzipiert, voll möbliert und soll zum Wintersemester 2018 fertig sein. Die Gesamtwohnfläche beläuft sich auf etwa 3.000 qm und verteilt sich auf neun Etagen. Erst im Februar hatte Patrizia ein Studentenwohnheim in Münster erworben. Die Assetklasse werde als Portfoliobeimischung bei Investoren immer beliebter, sagen Augsburger. Zu viele Barrieren in Hamburg Die „Aktion Mensch“ hat die Einwohner in den fünf größten deutschen Städten gefragt, was sie zum Thema „Barrierefreiheit“ in ihrer Stadt sagen. Ergebnis: Hamburg landet auf dem vorletzten Platz. Anspruch der Politiker und Wirklichkeit der Bürger scheinen an Elbe und Alster weit auseinander zu driften. Nur in Köln ist die Bewertung der Bevölkerung noch schlechter ausgefallen. Am besten schnitt München ab, gefolgt von Frankfurt. Für die Studie wurden in den genannten Städten rund 2.000 Menschen befragt. Die „Aktion Mensch“ hat sie anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung Anfang Mai vorgestellt.

Immac verleibt sich DFV ein Die Immac Holding AG, Konzernholding der Immac Gruppe, ein Investmentunternehmen für healthcare Immobilien, hat 100 % der DFV Deutsche Fondsvermögen AG übernommen. Die Deutsche Fondsvermögen wurde 2008 als Emissionshaus gegründet und hat sich später auf Investments in Hotelimmobilien spezialisiert. Immac will die DFV schon in 2017 ausbauen und mit der Marke das Investitionsvolumen im Hotelsektor deutlich steigern. „Bei Hotels besteht eine große Nähe zu den Immobilien unseres Kerngeschäftes bei Immac. Es sind ebenfalls single tenant Immobilien, die über eine stark vergleichbare Architektur und Haustechnik verfügen“ sagt Thomas F. Roth, Vorstand der Immac Holding AG. Noch in diesem Jahr plant die DFV den Einkauf von zwei bis drei weiteren Hotels im In- und Ausland. Auch die bestehende Auslandstochter der DFV wird hierbei erhalten und weiter ausgebaut werden. St. Georg bekommt „Konrad“ Der Grundstein für das Großprojekt in St. Georg ist gelegt. Das Bauvorhaben „Konrad“, dessen Name auf seine Lage an der Adenauerallee zurückgeht, wird aus einem exklusiven Wohnturm und einem Hotel der Marke Courtyard by Marriott bestehen. Projektentwickler ist die ABG Unternehmensgruppe, zukünftiger Hotelbetreiber die Bierwirth & Kluth Hotel Management GmbH. Beide hatten bereits im Juli 2014 einen Pachtvertrag über 20 Jahre unterzeichnet. Die Architektur liegt in den Händen des in der Hansestadt ansässigen, renommierten Büros Störmer Murphy and Partners. Die Gesamtinvestition für das Projekt beläuft sich auf rund 100 Mio. €. Die Fertigstellung ist für Anfang 2019 geplant. Das Courtyard by Marriott Hotel mit einer Gesamtmietfläche von 7.700 qm wird 277 Zimmer, 600 Konferenzfläche, ein Restaurant mit 150 Sitzplätzen, eine Bar, einen großzügigen Fitness- und Wellnessbereich in den obersten zwei Etagen sowie Tiefgaragenplätze umfassen.

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Zu guter Letzt Wider alle Vernunft Harburg soll Hotels bekommen. Nicht eins oder zwei. Nein, 17 sollen es sein. Das Bezirksamt ist ehrgeizig wie nie und will die Zahl der Hotelzimmer zwischen Harburg und NeugrabenFischbek von aktuell 723 auf 2400 hochpuschen. Allein fünf zusätzliche Fünf-Sterne-Häuser möchte man haben, weil es südlich der Elbe bislang nur eines gibt: das Privathotel Lindner. Die neuen Nobelherbergen könnten im Binnenhafen, in Nähe des S- und Fernbahnhofs oder auch am Neuländer Platz entstehen. In Neugraben-Fischbek würden dann Drei- bis VierSterne-Hotels gebaut. Und im geplanten Quartier Fischbeker Reethen sehen die Planer – aufgrund der Nähe zum Naturschutzgebiet Fischbeker Heide und zum Alten Land – jede Menge Touristen, die von hier aus zu Obstplantagen und alten Fachwerkhäusern aufbrechen. Natürlich soll hier auch ein entsprechendes Hotel hin.

Impressum Verlag: Research Medien AG Nickelstraße 21 33378 Rheda-Wiedenbrück T: 05243-901250, F: 05243-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de, Chefredaktion: Susanne Osadnik (V.i.S.d.P.) stellv.: Richard Haimann Im Grund 6, 21629 Neu Wulmstorf Tel. 04368/ 82 50 Redaktion: [email protected] Hrsg.: Werner Rohmert Verlagsleitung: André Eberhard ([email protected]) Bildquellen: fotolia.de Fotos (sos): Susanne Osadnik Diese Ausgabe ist mit Fotos bebildert, die alle südlich der Elbe im niedersächsischen Landkreis Harburg entstanden sind: Fühling im Norden Die Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage

Mal ganz im Ernst. Was haben die nur geraucht im Bezirksamt? Warum denkt irgend jemand, dass die klassischen FünfSterne-Touris südlich der Elbe absteigen? Nicht mal die Hamburger auf der nördlichen Elbseite betrachten Harburg als Teil der Hansestadt – und das trotz jahrzehntelanger Zugehörigkeit nicht. Industriell geprägt, mit einer Fußgängerzone zum Weglaufen und zig grausigen Verkehrsachsen mit Dauerbeschallung ist Harburg keine Augenweide. Darüber kann auch die künstlich geschaffene Wohn- und Arbeitsoase Harburger Hafen nicht hinwegtäuschen. Zumal auch hier die neuen schicken Apartments längst nicht so viele Liebhaber gefunden haben wie prognostiziert. Für Harburg sind sie einfach zu teuer. Und wer ins Alte Land will, steigt sicher auch nicht in Fischbek ab, sondern gleich im pittoresken Buxtehude oder im Raum Stade. □

Firmen und Personen Adler Apotheke (13), Apex Internationale Spedition GmbH (3), Beos AG (3), BIG Städtebau (13), Bonava (12), DHL (14), d.i.i. (11), Devello AG & Co. Einzelhandels KG (3), DFV (15), Dr. Klein (6), Edeka (3), Gewoba (13),Grossmann & Berger (11), HPA (15), HSBA (15), Immac Holding (15), Kapitalpartner-Gruppe (15), Kluth Hotel Management GmbH (15), Liebherr-Nenzing-Service (15), LPB Immobilien (10), Magna Immobilien (13), Nabu (4), Noerpel-Gruppe (3), Panattoni (3), Patrizia (15), Quest Investment Partners (15), REal (15), Real I.S. (2), Rohde Nielsen (12), Störmer Murphy and Partners (15), Süderelbe AG (3), Union Investment (7), W. Johannes Wentzel Dr. Nfl. GmbH (14), Winking Froh Architekten (10), Xing (14), Zinsland (8,9). Behrens, Daniela (10); Habeck, Robert (12); Hinrichs, Lars (14); Jonas, Carsten (14); Lieth von der, Sebastian (12); Porschke, Alexander (4); Roth, Thomas F. (15); Schumacher, Fritz (4); Stapelfeldt, Dorothee (4); Stechow von, Carl (8,9); Stubbe, Peter (13); Sydow, Manfred (13); Wolff, Uwe (3).