aktuell Nachrichten Nachrichten, Berichte und Termine Kardinal Meisner sendet Sternsinger aus

aktuell Nachrichten, Berichte und Termine Nachrichten Köln, Januar 2005 Herausgegeben vom Presseamt des Erzbistums Köln Marzellenstraße 32, 50668 Köl...
Author: Gerburg Hase
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aktuell Nachrichten, Berichte und Termine

Nachrichten Köln, Januar 2005 Herausgegeben vom Presseamt des Erzbistums Köln Marzellenstraße 32, 50668 Köln Tel. 02 21/16 42-14 11 und -19 31 Fax 02 21/16 42-16 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.erzbistum-koeln.de nach Dienstschluss: Fax 0 21 82/88 42 61 Redaktion: Dr. Manfred Becker-Huberti (verantw.), Christoph Heckeley, Carsten Horn Nachdruck mit Quellenangabe und Auswertung honorarfrei Zwei Belegexemplare erbeten

Kardinal Meisner sendet 3.000 Sternsinger aus PEK (050103) – „Eine zusätzliche Spendendose“ empfahl der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in diesem Jahr den etwa 3.000 Sternsingern, die zum bundesweiten Auftakt der Sternsingeraktion einen Gottesdienst im Kölner Dom feierten. Getreu dem Motto der diesjährigen Aktion „Kinder haben eine Stimme“ könnten sie den Kindern eine Stimme geben, die bei der Flutkatastrophe in Südasien Eltern, Familienangehörige und Heimat verloren hätten. Beispielland der diesjährigen Aktion ist Thailand. Angesichts der Flutkatastrophe kündigte Monsignore Winfried Pilz, Direktor des Kindermissionswerkes, an, die erste Million Euro der diesjährigen Aktion für die Soforthilfe in den betroffenen Ländern Südasiens zur Verfügung zu stellen. Er sei glücklich, sagte Kardinal Meisner in seiner Ansprache, dass so viele Kinder eine Stimme haben: „Zum Gotteslob und für Kinder in Not“. Die Sternsinger forderte er auf, in den Häusern „aus vollem Munde“ zu singen und so den Segen für die Menschen zu erbitten. Dabei sollten sie besonders an die in Not geratenen Kinder denken, die keine Stimme haben, und an die große Hilfsbereitschaft der Menschen appellieren. Zu Beginn seiner Predigt hatte der Erzbischof mit einem der Sternsinger seinen Hirtenstab gegen dessen Holzstern getauscht, denn, so Kardinal Meisner, zu den heiligen drei Königen, die im Schrein begraben seien, passe dieser Stern besser als sein Hirtenstab. In den nächsten Tagen sind die Sternsinger in den Gemeinden des Erzbistums unterwegs und ziehen dort von Haus zu Haus. Sie wünschen den Bewohnern Gottes Segen und sammeln für Kinderprojekte in der ganzen Welt. Informationen: www.sternsinger.de

4. Januar: Benefizkonzert der Domkantorei für die Flutopfer am Dreikönigenschrein PEK (050103) – Zu einem Benefizkonzert am Dreikönigenschrein lädt die Domkantorei Köln morgen, 4. Januar, um 20 Uhr ein. Unter der

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Leitung von Winfried Krane singt die Domkantorei Chormusik zu Weihnachten und Epiphanie, an der Orgel ist Domorganist Winfried Bönig. Schon den Erlös des traditionellen Benefizkonzert am 30. stellte das Ensemble für die Flutopfer in Südasien zur Verfügung. Spontan wollen die Verantwortlichen der Dommusik nun auch mit der „Musik am Dreikönigenschrein“ am 4. Januar die Arbeit von Caritas international in den von dem Seebeben betroffenen Gebieten unterstützen. Die Domkantorei Köln ist ein Ensemble für junge Erwachsene, das 1995 gegründet wurde, um neben den anderen Domchören einen jungen Chor zu haben, der geistliche Werke für gemischte Stimmen pflegt. Informationen: www.koelner-dommusik.de

Nachrichten Erzbistum gedenkt der Opfer der Flutkatastrophe PEK (050105) – Zu einem Gebet für die Opfer der Flutkatastrophe hat Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp die Mitarbeiter des Erzbischöflichen Generalvikariats für heute, 5. Januar, um 12 Uhr in die Kölner Kirche St. Mariä Himmelfahrt an der Marzellenstraße eingeladen. Damit folgt das Erzbistum dem Aufruf von EU-Ratspräsident Jean-Claude Junker, um 12 Uhr europaweit mit drei Schweigeminuten der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe in Südostasien zu gedenken. Erzbischof Joachim Kardinal Meisner wird um 12 Uhr in der Kapelle des Erzbischöflichen Hauses für die Opfer des Seebebens beten. Auch im Kölner Dom wird während des täglichen Mittagsgebetes um 12 Uhr ebenso wie in allen weiteren Gottesdiensten der Kathedrale ein Gebet für die Opfer gesprochen.

Kardinal Meisner erinnert in Rom an Schriftsteller und Journalist Heinrich Ruster PEK (050105) – Einen Brief des Schriftstellers und Journalisten Heinrich Ruster (1884-1942) wird Erzbischof Joachim Kardinal Meisner stellvertretend für alle katholischen deutschen Blut- und Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts am 10. Januar in der römischen Basilika St. Bartholomäus auf der Tiberinsel hinterlegen. Es handelt sich dabei um Rusters letzte, am 6. September 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen, verfasste Zeilen, an seine in Bonn lebende Gattin. In dem handschriftlichen Brief erklärt er sich bereit, sein „Los aufrecht und gottvertrauend“ zu tragen. Die gottesdienstliche Feier, in der Kardinal Meisner predigen wird, beginnt um 19 Uhr. Familienangehörige von Heinrich Ruster werden daran teilnehmen. Die Kirche St. Bartholomäus ist seit 2002 zentraler Gedächtnisort für alle Glaubenszeugen des vergangenen Jahrhunderts. Ansprechpartner: Prälat Dr. Helmut Moll, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Tel. 0221/16 42-37 24, [email protected]

Prälat Bachner stellvertretender Generalvikar PEK (050105) – Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat den Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat, Prälat Gerd Bachner, mit Wirkung vom 1. Januar 2005 zum stellvertretenden Generalvikar ernannt. Der 1945 in Burgstädt geborene Bachner empfing 1972 die Priesterweihe, seine erste Kaplanstelle führte ihn nach St. Theodor in Köln-Vingst. 1975 ernannte ihn der Erzbischof zum Repetenten am Bonner Collegium

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Albertinum und zum Sekretär der Erzbischöflichen Prüfungskommission. Von 1982 bis 1983 war er Hochschulpfarrer in Wuppertal, ebenfalls 1982 wurde er Geistlicher Berater der Laientheologen. Von 1983 bis 1989 leitete er als Direktor das Collegium Albertinum, von 1989 bis 2001 war er Regens des Priesterseminars. 1986 ernannte ihn der Papst zum Kaplan Seiner Heiligkeit, den Titel Prälat erhielt er 1996.

Neue Stabsstelle für Glaubensfragen und Ökumene PEK (050105) – Eine neue Stabsstelle für Glaubensfragen und Ökumene ist zum 1. Januar 2005 im Erzbischöflichen Generalvikariat eingerichtet worden. Die Stelle ist direkt dem Generalvikar zugeordnet. Leiter der neuen Stabsstelle ist Diakon Dr. Raimund Lülsdorff.

Kardinalstaatssekretär dankt für den Peterspfennig PEK (050105) – Die Gläubigen im Erzbistum Köln haben im Jahr 2004 insgesamt 221.885 Euro für den so genannten „Peterspfennig“, die jährliche Kollekte für die Aufgaben des Papstes, zur Verfügung gestellt. Im Auftrag von Papst Johannes Paul II. hat Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano für diese „großzügige Spende“ gedankt, die es dem Heiligen Vater ermögliche, „seiner pastoralen Sorge wie bisher auf allen fünf Kontinenten wirksam Ausdruck zu verleihen“. Der Peterspfennig sei eine wertvolle Hilfe, um die weltweite Mission des Papstes und des Heiligen Stuhls zu sichern und die Solidarität unter den Christen verschiedener Teilkirchen zu fördern. Die diesjährige Kollekte für diesen Zweck wird am 3. Juli in allen Gemeinden des Erzbistums gehalten.

Glaubenszeugnisse von Politikern beim ASG-Bildungsforum in Düsseldorf PEK (050105) – Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Christoph Böhr ist am 20. Januar Gast beim Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe des ASG-Bildungsforums in Düsseldorf. Thema seines Vortrags im Palais Wittgenstein an der Bilker Straße ist „Glaube in der konkreten Bewährung – Grenzerfahrungen eines Politikers“. In dieser Vortragsreihe mit anschließender Diskussion sollen Persönlichkeiten aus allen demokratischen Parteien Zeugnis über ihre religiösen Einstellungen ablegen. ASG Bildungsforum, Gerresheimer Str. 90, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211/17 40-105, Fax -222, www.ASGBildungsforum.de

„Kölsche Jecke för uns Pänz in Rio 2005“ PEK (050103) – Unter der Schirmherrschaft von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, Oberbürgermeister Fritz Schramma und Festkomitee-Präsident Hans-Horst Engels steht die Benefiz-Kostümsitzung am 18. Januar um 19 Uhr im Kölner Sartory-Ostermannsaal, deren Erlös für die Straßenkinder in Rio bestimmt ist. Mit dem Reinerlös werden diesmal Straßenkinder in Nova Iguacu unterstützt, einem Vorort von Rio, der die höchste Kriminalitätsrate Brasiliens aufweist. Dort haben Franziskanerinnen zwei Schulen und ein Bildungszentrum gegründet und vermitteln Straßenkindern schulische Bildung. Bei der inzwischen 3. Benefiz-Kostümsitzung unter dem Motto „Kölsche Jecke för uns Pänz in Rio“ haben sich viele hochkarätige Künstler angesagt, die zu Gunsten der guten Sache auf ihre Gage verzichten. Karten zum Stückpreis von 25 Euro sind unter der Hotline 0173/71 74 340 oder über www.koelschejecke.de erhältlich.

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Berichte und Reportagen CaritasStiftung fördert 23 soziale Projekte im Erzbistum Köln PEK (050105) - Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln hat im Jahr 2004 insgesamt 23 soziale Projekte im Erzbistum Köln mit mehr als 170.000 Euro gefördert. Das Spektrum reichte von Hilfen für Kinder aus Sucht belasteten Familien über die Unterstützung eines Beschäftigungsprojektes für wohnungslose Menschen bis zur Finanzierung ehrenamtlicher Straffälligenhilfe. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Unterstützung des neuen Caritas-Familienzentrums in Rösrath mit integrativer Kindertagesstätte und Frühförderung. Dieses Projekt förderte die Stiftung mit 50.000 Euro. Die Fördermittel speisen sich aus Spenden und den Erträgen des Stiftungsvermögens. Dieses Vermögen ist im Jahr 2004 kräftig gewachsen - vor allem durch so genannte unselbstständige Stiftungen von Privatleuten, die unter dem Dach der CaritasStiftung eine eigene Stiftung gegründet haben. "Das von der Caritas-Stiftung verwaltete Treuhandvermögen hat sich im Laufe des Jahres auf etwa 4,5 Millionen Euro erhöht", berichtet der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Thomas Hoyer: "Das ist fast doppelt so viel wie im Dezember 2003." Aber auch das Eigenvermögen der CaritasStiftung ist im vergangenen Jahr durch Erbschaften und Zustiftungen von 2,4 Millionen auf 3 Millionen Euro gestiegen. "Das sind gute Nachrichten, weil mit der Größe der Stiftung auch die Hilfe wächst, die geleistet werden kann", so Hoyer. Immer mehr Menschen widmen einen Teil ihres Vermögens einem guten Zweck. "Das sind oft Menschen, die in ihrem Leben viel erreicht oder einfach Glück gehabt haben. Durch eine Zustiftung oder die Gründung einer eigenen Stiftung wollen sie anderen Menschen, vor allem Kindern, helfen, die bislang nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", berichtet Hoyer. Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln berät und hilft bei der Gründung einer eigenen Stiftung und übernimmt auch die treuhänderische Verwaltung. Eine solche unselbstständige Stiftung ist zum Beispiel die "Caritas-Stiftung Heinz Kröly - Hilfe für Menschen mit Behinderungen". Sie hat seit ihrer Gründung durch Heinz Kröly im Jahr 1992 knapp 70 Projekte aus dem Bereich der Behindertenhilfe im Erzbistum Köln mit rund 400.000 Euro gefördert. Weitere Informationen: Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, Peter Willenborg, Tel. 02212010-309

Termine Katholisches Bildungswerk Köln Di 11. Januar, 17 Uhr, Domforum: Wie komme ich mit Gott ins Reine? – Antworten des Alten Testaments / Referent: Dr. Gunther Fleischer, Erzb. Bibel- und Liturgieschule Kath. Bildungswerk Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-50, Fax -51

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Nachrichten / Seite 5

Nachrichten Stellungnahme des Presseamtes des Erzbistums Köln zur Kritik an der Dreikönigspredigt von Kardinal Meisner PEK (050108) - Am 7. Januar titelte der SPIEGEL: „Kardinal Meisner vergleicht Abtreibungen mit Hitlers Verbrechen“. Bezeichnend für die Interessenlage des SPIEGEL: Der Wortlaut der Predigt Kardinals Meisners vom 6. Januar wurde so verkürzt zitiert, dass der Eindruck entstehen konnte, dem Kardinal ginge es allein um einen Vergleich von kriminellen Taten. In Wirklichkeit hatte Kardinal Meisner an wenigen Beispielen deutlich gemacht: Wo sich Menschen zum Herrn über das Leben machen, verlieren andere das Leben. Das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat steht aber in einem Zusammenhang. Gesagt hat der Erzbischof von Köln: „Mein Leben, mein Herz, mein Leib gehört nicht mir. Es ist sein [= Gottes] Eigentum. Ich kann über mein eigenes Leben und über das Leben anderer nicht verfügen. Ich kann es immer nur dankend empfangen. Es ist bezeichnend: Wo der Mensch sich nicht relativieren oder eingrenzen lässt, dort verfehlt er sich immer am Leben: zuerst Herodes, der die Kinder von Betlehem umbringen lässt, dann unter anderem Hitler und Stalin, die Millionen Menschen vernichten ließen, und heute, in unserer Zeit, werden ungeborene Kinder millionenfach umgebracht. Abtreibung und Euthanasie heißen die Folgen dieses anmaßenden Aufbegehrens gegenüber Gott. Das sind nicht soziale Probleme, sondern theologische. Hier kommt das erste Gebot ins Spiel: ‚Du sollst keine fremden Götter neben mir haben’“. [Unterstrichen ist die vom SPIEGEL zitierte Textpassage] Die Kritik an diesem Text übersieht, dass der Kardinal mit keinem Wort die Einzigartigkeit des Genozids an den Juden unter Hitler relativiert hat. Der Vergleich von Heute mit den Zeiten unter Herodes, Hitler und Stalin bezieht sich allein darauf, dass Verfehlungen am menschlichen Leben geschehen sind, die sich darauf zurückführen lassen, dass sich Menschen zum Herrn über das Leben machen. Heute besteht fast kollektiv die Annahme, der Mensch könne vor allem über das Lebensrecht ungeborener Kinder entscheiden. „Wenn ich geahnt hätte, dass mein Verweis auf Hitler missverstanden hätte werden können, hätte ich seine Erwähnung unterlassen. Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. In der Dokumentation meiner Predigt werde ich darum auch den Hinweis auf Hitler tilgen lassen“, sagte der Kölner Erzbischof am Abend des 7. Januars, „denn damit bleibt die Aussageabsicht des Textes ganz erhalten: Wo der Mensch sich selbst zu Gott macht, dort verfehlt er sich am Leben“.

Nachrichten Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Flutopfer am Samstag, 15. Januar, im Kölner Dom PEK (050110) – Für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien und deren Angehörige findet am Samstag, 15. Januar, 15 Uhr, ein zentraler ökumenischer Gottesdienst im Kölner Dom statt. Der Gottesdienst wird unter Leitung von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, gefeiert. Die Teilnahme an diesem Gottesdienst steht allen offen; die Gläubigen sind zur Mitfeier herzlich eingeladen. Im Anschluss an den Gottesdienst wird der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Peer Steinbrück für die Landesregierung sprechen. Der Gottesdienst wird live vom WDR im Fernsehen und vom „domradio“ im Rundfunk sowie per Internet (www.domradio.de) übertragen.

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Berichte und Reportagen / Seite 6

Berichte und Reportagen „Sendbotin in alle Welt“ - Sonderbriefmarke „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ vorgestellt PEK (050110) - Es war kein Zufall, dass ausgerechnet am Dreikönigstag das erste Sonderpostwertzeichen der Serie „Deutsche Malerei“ im Stiftersaal des Kölner Wallraf-Richartz-Museums vorgestellt wurde. Ihr Motiv ist die Anbetung des neugeborenen Christus, ein Detail aus einem Triptychon, das im Jahre 1350 für das Kölner Klarissenkloster geschaffen wurde und zu den ältesten deutschen Gemälden überhaupt gehört. Seit Auflösung des Klosters 1802 befindet es sich im Besitz der Sammlung Ferdinand Franz Wallrafs. Das Motiv, nun 10,5-millionenfach auf eine Briefmarke zum Preis von 55 Cent gedruckt, ist schon jetzt wohlbekannt: Zur Weihnachtszeit stellen es Krippen in aller Welt immer wieder neu nach. Das Vorbild der Briefmarke, die Miniatur aus einem klappbaren Altar- bzw. Andachtsbild, stellt die Szene der Anbetung Christi durch die Sterndeuter meisterlich dar. Orientiert an italienischen und französischen Vorbildern steht die Kölner Arbeit „auf der Schwelle zwischen Goldschmiedearbeit und Tafelmalerei, zwischen Reliquiar und Bild“, so Roland Krischel, Leiter der Abteilung Mittelalterliche Malerei des Wallraf-Richartz-Museums. Der goldene Hintergrund untermalt die besondere Bedeutung der Szene: Die gekrönte Gottesmutter sitzt mit Christus auf dem Schoß leicht erhöht auf einem Thron, oberhalb von ihr leuchtet der Stern. Im Zentrum des Bildes steht das Kind; seine Göttlichkeit zeigt der Heiligenschein, sein Menschsein beweist der sichtbare Wunsch, wie jedes andere Kind mit den Goldmünzen spielen zu wollen, die ihm einer der Sterndeuter huldigend darbringt. „Nicht von ungefähr“ trage die neue Briefmarke „in der Sammlung die Inventarnummer 1“, erläuterte Staatssekretärin Barbara Hendricks vom Bundesministerium der Finanzen, das den Auftrag für die Briefmarke erteilt hatte. Der stellvertretende Direktor des Museums Ekkehard Mai bezeichnete die Briefmarke „als Sendbotin in alle Welt“, Dompropst Feldhoff sah in ihr gar eine „Botschafterin für Köln und den Weltjugendtag“ in diesem Jahr, nicht ohne scherzhaft eine Generalzuständigkeit bei den drei Weisen für sich in Anspruch zu nehmen: „Das Domkapitel ist Hüter der Reliquien und darum immer zuständig, wenn es um die Heiligen Drei Könige geht.“ Seit etwa dem 3. Jahrhundert ist deren Anzahl auf drei festgelegt. Damit symbolisieren sie sowohl die drei Lebensalter als auch die drei damals bekannten Kontinente Europa, Afrika und Asien. Seit dem 12. Jahrhundert werden die Sterndeuter als Könige bezeichnet, ihr Heiligenstatus wird von der Kirche zwar nicht anerkannt, wohl aber geduldet. Für die Stadt Köln waren und sind die Heiligen Drei Könige von großer Bedeutung. Im Jahre 1164 hatte der damalige Erzbischof Reinald von Dassel ihre Reliquien von Mailand nach Köln gebracht und die Stadt damit zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der Christenheit gemacht. Die Briefmarke selbst erhielt noch einen besonderen Gruß durch die Sternsinger der Domsingschule: Bei der Vorstellung schrieben sie den Sternsinger-Ssegenswunsch „20*C+M+B*05“ (Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus) auf das Lesepult im Stiftersaal und leisteten damit einen kleinen Beitrag zur „Deutschen Malerei“ und einen großen in der Nachfolge der Heiligen Drei Könige. (PEK/D.P.) Hinweis: Ab sofort ist die Sonderbriefmarke „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ als Teil der Briefmarkenserie „Deutsche Malerei“ in allen Postfilialen und beim Sammlerservice der Deutschen Post AG erhältlich.

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Nachrichten / Seite 7

Termine Neue Programme MedienKompetenzZentrum des Erzbistums Köln: Programmheft 1. Halbjahr 2005; Katholisch Soziales Institut, Selhofer Str. 11, 53604 Bad Honnef, [email protected] Radiowerkstätten in den Kath. Bildungswerken Bonn, Köln, Leverkusen, Oberberg, Rhein-Berg und RheinErft: Aus- und Fortbildung Januar bis Juli 2005; Radiowerkstatt im Kath. Bildungswerk Köln, Gereonstr. 16, 50670 Köln Kath. Bildungswerk Köln: Programm Januar bis Juli 2005; Kath. Bildungswerk Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-50, Fax -51 Libermannhaus Knechtsteden: Veranstaltungen 1. Halbjahr 2005; 41540 Dormagen, Tel. 02133/869-120, Fax -121, www.libermann-haus.de Institut für Lehrerfortbildung Mülheim (Ruhr): Veranstaltungen 1. Halbjahr 2005; Postfach 10 09 52, 45409 Mülheim, Tel. 0208/300 35-0, Fax -10, www.ifl-muelheim.de

Nachrichten Ökumenischer Gedenkgottesdienst im Kölner Dom für die Flutopfer und ihre Angehörigen am Samstag PEK (050113) - Für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien und deren Angehörige findet am Samstag, 15. Januar 2005, 15 Uhr, ein zentraler ökumenischer Gottesdienst im Kölner Dom statt. Betroffene Urlauberinnen und Urlauber, die aus der Region zurückgekehrt sind sowie Angehörige und Hinterbliebene, die an dem Gottesdienst teilnehmen möchten, werden gebeten, sich bei der Staatskanzlei anzumelden. (Telefon 0180 - 3 100 117 in der Zeit von 8 bis 18 Uhr oder Telefax 0211 - 837 1349 und 0211 - 837 1572). Der Gottesdienst wird unter Leitung von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, gefeiert. Die Teilnahme an diesem Gottesdienst steht allen offen. Die Plätze sollten bis 14.40 Uhr eingenommen sein. Im Anschluss an den Gottesdienst wird Ministerpräsident Peer Steinbrück für die nordrhein-westfälische Landesregierung sprechen. Der Gottesdienst wird live vom WDR im Fernsehen und vom „domradio“ im Rundfunk sowie per Internet (www.domradio.de) übertragen.

Nachrichten Weltjugendtag: Anmeldung aus dem Erzbistum jetzt PEK (050114) - Der Papst lädt alle jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren zum Weltjugendtag im August 2005 nach Köln ein. Interessenten aus dem Bereich des Erzbistums Köln können sich ab sofort über das Buchungsbüro der Abteilung Jugendseelsorge anmelden. Für die „Kölner“, also alle Teilnehmer aus dem Erzbistum, wurden dabei vier besondere Pakete zusammengestellt. Diese enthalten auch den Pilgerrucksack samt Inhalt oder eine Versicherung. Sie bieten jedoch keine Übernachtungs- und Verpflegungsleistungen, weil diese in der Regel nicht benötigt oder

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Berichte und Reportagen / Seite 8

sinnvoll in Anspruch genommen werden können und bieten eine Wahlmöglichkeit bezüglich des normalerweise immer zu bezahlenden Netztickets für den Nahverkehr, welches viele Kölner Teilnehmer als Semester- oder Job-Ticket wahrscheinlich bereits besitzen werden. Interessant sind auch Rabatte die für Frühbucher gewährt werden. Die Buchung kann direkt über ein Online-Formular, aber natürlich auch schriftlich vorgenommen werden. Die Abteilung Jugendseelsorge hat alle wichtigen Informationen auf ihrer Internetseite www.kja.de zusammengestellt. Hilfe gibt es auch über das Buchungsbüro der Abteilung Jugendseelsorge bei Lydia Schiegel im Generalvikariat, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Telefon 02 21/16 42-19 40 oder Fax -14 00, [email protected].

Teamleiter für den Weltjugendtag gesucht PEK (050114) - Rund 250 Teamleiter benötigt das Weltjugendtags-Büro noch für den XX. Weltjugendtag 2005. Voraussetzungen für den Einsatz sind Erfahrung in der Leitung von Gruppen sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Außerdem sucht das WJT-Büro noch rund 70 so genannte „volunteer support manager“, die zuständig sind für die pädagogische Begleitung und Motivation der Freiwilligen. Die Bewerbung für beide Positionen ist möglich bis zum 15. Februar 2005 unter www.wjt2005.de.

Agnes Neu „Dame des Silvesterordens“ PEK (050114) – Agnes Neu aus Wuppertal, Vorsitzende des KKF – Verband Katholischer Frauen in Wirtschaft und Verwaltung, ist von Papst Johannes Paul II. mit der Auszeichnung „Dame des Silvesterordens“ geehrt worden. Die Auszeichnung überreichte Weihbischof Norbert Trelle am 12. Januar. Agnes Neu wurde 1919 in Wuppertal-Barmen geboren und gehört dem KKF seit über 60 Jahren an. In verschiedenen Ämtern hat sie ehrenamtlich dazu beigetragen, das Ziele des Verbandes umzusetzen, Wirtschaft, Sozialpolitik und Kultur aus christlichem Glaubensverständnis mitzugestalten. Frau Neu war im KKF Schriftführerin und ab 1979 Schriftleiterin der Verbandszeitschrift, Vorsitzende der Diözesangemeinschaft Köln und Vorsitzende des Gesamtverbandes in der Bundesrepublik sowie Leiterin im Ausschuss der verbandseigenen Bildungsstätte „Haus Elisabeth“ in Rheinbreitbach. Agnes Neu begründete eine Initiative, die jungen Mädchen eine Berufsausbildung finanziert. Dem Zisterzienserinnenkloster Helfta konnte durch ihr Engagement ein Chorfenster für die im Bau befindliche Klosterkirche gestiftet werden.

Manuskripte von „Kirche in WDR“ im Internet PEK (050114) – Die Manuskripte der katholischen Morgenandachten und Verkündigungssendungen im WDRHörfunk sowie von Fernseh-Gottesdienstübertragungen und „Wort zum Sonntag“ sind jetzt auch per Internet abrufbar. Unter der Adresse www.katholisches-rundfunkreferat.de findet sich das Archiv der Sendungen verbunden mit einer komfortablen Suchfunktion. Zum Teil sind die Sendungen auch als MP3-Datei hörbar.

Berichte und Reportagen Im „Crashkurs“ mit Kernteamern für den Weltjugendtag PEK (050114) - „Das hier ist ein Crashkurs“, so hatte Diözesanreferentin Sandra Bußmann eine dreitägige Schulung für 60 Jugendliche in Altenberg eingeleitet, die in den gemeindlichen „Kernteams“ beim

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Nachrichten / Seite 9

Weltjugendtag mitarbeiten. „Seid ihr bereit für unsere Gäste des Weltjugendtags?“, das war ihre Abschlussfrage am Ende, und die Antwort von allen war ein eindeutiges „Ja!“ Vorrangig stand das Ausprobieren von Techniken des Projektmanagements und interkultureller Kommunikation auf der Tagesordnung. So erstellten die neuen Kernteamer professionelle Projektpläne, mit denen sie in naher Zukunft Unterkunft, Verpflegung und den Einsatz von Freiwilligen in ihren Seelsorgebereichen organisieren. Dabei wurde ein besonderer Akzent auf den Umgang mit den Gästen gelegt. Für Stunden tauchten die Jugendlichen in fremde Kulturen ein, um nachzuvollziehen, was es bedeutet fremd zu sein. „Was wir von einem anderen Menschen wahrnehmen, ist nur die Spitze des Eisbergs“, wussten die fünf Referenten zu erklären. Anschaulich wurde dies, als Personen allein durch Erzählungen eingeschätzt werden sollten. Um Werte und Wertvorstellungen ging es auch bei der „Werteversteigerung“ und weiter noch im nächtlichen „Philosophencafé“. Die regelmäßigen Gebetszeiten und besonders auch der Abschluss in der Heiligen Messe mit Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Ulrich Hennes vertieften die spirituelle Erfahrung. Das gemeinsame Gebet galt den Flutopfern und Angehörigen. Zum Abschluss konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre blauen Rucksäcke auf den Rücken schnallen. „Wir sind sicher, dass ihr für die kommenden Aufgaben gut gerüstet seid!“, entließen die Referenten die neuen Kernteamer. (PEK/S.B.)

Nachrichten Kölner „Spezialpakete“ zum Weltjugendtag - Anmeldung aus dem Erzbistum ab sofort möglich PEK (050118) - Ab sofort können sich Interessenten aus dem Bereich des Erzbistums Köln über das Buchungsbüro der Abteilung Jugendseelsorge zum Weltjugendtag im August 2005 anmelden. Für die „Kölner“, also alle Teilnehmer aus dem Erzbistum, wurden dabei vier besondere Pakete zusammengestellt. Diese enthalten den Pilgerrucksack samt Inhalt und eine Versicherung. Sie bieten jedoch keine Übernachtungs- und Verpflegungsleistungen, weil diese in der Regel nicht benötigt oder sinnvoll in Anspruch genommen werden können und bieten eine Wahlmöglichkeit bezüglich des normalerweise immer zu bezahlenden Netztickets für den Nahverkehr, welches viele Kölner Teilnehmer als Semester- oder Job-Ticket wahrscheinlich bereits besitzen werden. Interessant sind auch Rabatte, die für Frühbucher gewährt werden. Die Buchung kann direkt über ein Online-Formular, aber auch schriftlich vorgenommen werden. Die Abteilung Jugendseelsorge hat alle wichtigen Informationen auf ihrer Internetseite www.kja.de zusammengestellt. Hilfe gibt es auch über das Buchungsbüro der Abteilung Jugendseelsorge, Lydia Schiegel, Erzbistum Köln, 50606 Köln, Tel. 02 21/16 42-19 40 oder Fax -14 00, E-Mail [email protected]

Gebetstage für geistliche Berufe: Arbeitshilfen PEK (050118) – Für die Gestaltung der Gebetstage für geistliche Berufe im Jahr 2005 hat das Zentrum für Berufungspastoral besondere Arbeitshilfen herausgegeben. Das Heft „Bittet den Herrn der Ernte“ bietet Texte und Vorschläge für die monatlichen Gebetstage. Speziell für den „Tag des geweihten Lebens“ am 2. Februar ist ein eigenes liturgisches Textheft erschienen. Die Arbeitshilfen sind zu beziehen beim Zentrum für Berufungspastoral, Schoferstraße 1, 79098 Freiburg, Telefon 07 61/3 89 06-60, Fax -69, www.berufung.org, sowie über die Diözesanstelle „Berufe der Kirche“, Komödienstraße 49, 50667 Köln, Telefon 02 21/16 42-75 01, Fax -75 05, www.komm-und-sieh.de

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Nachrichten / Seite 10

Internationaler Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag am 20. Januar PEK (050118) – Aus Anlass des Weltfriedenstags feiert Erzbischof Joachim Kardinal Meisner am Donnerstag, 20. Januar, um 9 Uhr den traditionellen Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom. Zu diesem Gottesdienst lädt der Dekan des Wehrbereichs III alle in- und ausländischen Soldaten ein, die im Bereich des Erzbistums Köln stationiert sind. Zudem sind auch Bedienstete von Bundesgrenzschutz und Polizei eingeladen.

Erstes Jahrgedächtnis für Weihbischof Jansen PEK (050118) – Das erste Jahrgedächtnis für den ehemaligen Weihbischof in Köln Walter Jansen wird am Sonntag, 30. Januar, um 17 Uhr im Kölner Dom gefeiert. Alle Gläubigen sind zur Mitfeier herzlich eingeladen. Weihbischof Walter Jansen war am 29. Januar 2004 im Alter von 80 Jahren gestorben.

„Aschermittwoch der Künstler“ am 9. Februar PEK (050118) – Kunstschaffende aus den Bereichen Architektur, bildender Kunst, Theater, Film, Musik, Rundfunk und Literatur sind zum „Aschermittwoch der Künstler“ eingeladen, den Erzbischof Joachim Kardinal Meisner am 9. Februar um 10.45 Uhr mit der Eucharistiefeier in der Kirche St. Kunibert eröffnet. Die Feier wird vom Figuralchor der Künstler-Union-Köln unter Richard Mailänder musikalisch gestaltet. Um 13 Uhr schließt sich der Empfang des Erzbischofs und ein Fastenessen im Maternushaus an. Dort spricht bei der Akademie zum Aschermittwoch der Künstler um 14.30 Uhr Professor Dr. Frank Günter Zehnder zum Thema „Das Bild im Kult und der Kult der Bilder“. Um 16.45 Uhr präsentiert das Euro Theater Central Bonn im Maternussaal das Stück „Der Laden des Goldschmieds“ von Karol Wojtyla, dem heutigen Papst Johannes Paul II. Den Tag beschließt das Aschermittwochskonzert im Kölner Dom; Domorganist Professor Dr. Winfried Bönig spielt „Livre du Saint Sacrament – 18 Meditationen für Orgel“ von Olivier Messiaen. Künstlerseelsorge im Erzbistum Köln, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Tel. 02 21/16 42-12 27, Fax -12 34

„Kirche in Not“: 2. Jahrgedächtnis für Pater Werenfried im Kölner Dom PEK (050118) - Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“ begeht am Samstag, 22. Januar, das zweite Jahrgedächtnis für seinen am 31. Januar 2003 verstorbenen Gründer Pater Werenfried van Straaten. Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zelebriert um 11 Uhr eine Heilige Messe im Kölner Dom. Ab 12.30 Uhr lädt „Kirche in Not“ zu einem Mittagsimbiss ins Maternushaus ein. Generalvikar Obiora Ike aus Nigeria zeigt ab 13.30 Uhr die hoffnungsvolle Entwicklung in der Kirche Afrikas auf und berichtet vom Ringen der nigerianischen Christen mit dem Islam. Christine du Coudray, Afrika-Expertin von „Kirche in Not“, spricht über „40 Jahre Hilfe für Afrika“. Außerdem referiert der Geistliche Leiter des Hilfswerks, Pater Joaquin Alliende, über die Schwerpunkte der Arbeit. Der Gottesdienst und die Veranstaltung im Maternushaus werden von der Sängerin Kathy Kelly musikalisch gestaltet; der Gottesdienst wird vom Kölner „domradio“ live im Internet unter www.domradio.de übertragen. Vor dem Maternushaus stellt „Kirche in Not“ von 12.30 Uhr bis 15 Uhr seinen „fahrenden Beichtstuhl“ vor. Wer am Imbiss teilnehmen möchte, sollte sich anmelden unter www.kirche-in-not.de oder Telefon 0 89/7 60 70 55.

Essen-Werden: Gedenken der Bischofsweihe des heiligen Liudger am 6. März PEK (050118) – Mit einem feierlichen Pontifikalamt am Sonntag Laetare, dem 6. März, um 10 Uhr in der Ludgerus-Basilika Essen-Werden wird der Bischofsweihe des heiligen Liudger an diesem Sonntag vor 1200 Jahren gedacht. Mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner konzelebrieren der Apostolische Nuntius in

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Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, der Essener Bischof Felix Genn sowie Bischöfe aus dem In- und Ausland. Beim anschließenden Festakt in der benachbarten Folkwang-Hochschule spricht Professor Dr. Arnold Angenendt, Münster, zum Thema „Zwischen Kreuz und Schwert – Liudger unter Karl dem Großen“. Liudger empfing am 30. März 805, dem Sonntag Laetare, durch Erzbischof Hildebold von Köln die Bischofsweihe. Karl der Große berief ihn zum ersten Bischof von Münster. Liudger ist als Apostel der Friesen und Sachsen bekannt. Seinem Wunsch entsprechend fand er seine letzte Ruhe in der von ihm gegründeten Abtei Werden.

ASG-Bildungsforum: Podiumsdiskussion „Wozu erziehen wir unsere Kinder?“ PEK (050118) – „Wozu erziehen wir unsere Kinder?“ ist das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der das Düsseldorfer ASG-Bildungsforum am 27. Januar um 19 Uhr in das Kongresszentrum CCD-Süd der Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, einlädt. Über die Frage, wie Kinder heute noch zu eigenständig denkenden und verantwortungsbewussten Menschen erzogen werden können, diskutieren Dr. Elmar SchulzVanheyden, Staatssekretär im Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW, Sylvia Löhrmann MdL-NRW, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Heinz-Jörg Eckhold MdL-NRW, CDU, Vorsitzender des Ausschusses Schule und Weiterbildung im Landtag, Ralf Witzel MdL-NRW, Bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, und Bernd Flessenkemper MdL-NRW, kinder-, jugend- und familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Das Gespräch moderiert Caritasdirektor Johannes Böcker, Caritasverband Düsseldorf.

Ministrieren auf dem XX. Weltjugendtag PEK (050118) - Ministrantinnen und Ministranten aus dem Erzbistum Köln, die am XX. Weltjugendtag 2005 teilnehmen, haben die Gelegenheit, bei den zentralen Gottesdiensten als Ministranten einen Dienst zu übernehmen: im Rahmen des Eröffnungsgottesdienstes am Dienstag, 16. August, bei der Vigil am Samstag, 20. August, und beim Abschlussgottesdienst am Sonntag, 21. August, gemeinsam mit Ministrantinnen und Ministranten aus aller Welt. Dabei geht es im Wesentlichen um die Begleitung von Kommunionhelferinnen und -helfern bei der Kommunionausteilung in den beiden Messfeiern sowie die Weitergabe des Lichtes im Rahmen der Vigil. Voraussetzung dafür ist die Registrierung als Pilger bzw. Freiwilliger / Kernteamer und rechtzeitiges Erscheinen zum jeweiligen Gottesdienst. Ein liturgisches Gewand muss selbst mitgebracht werden. Nähere Informationen zu diesem Dienst erhalten alle angemeldeten Ministranten. Freiwillige beim Weltjugendtag (Kernteamer/-innen) werden die Möglichkeit haben, dass sie während der Gottesdienste nicht anderweitig eingesetzt sind. Zusätzlich werden ältere Ministrantinnen und Ministranten gesucht, die die Einweisung und Begleitung der Ministrantinnen und Ministranten übernehmen. Voraussetzung dafür ist ebenfalls die Registrierung als Pilger bzw. Freiwilliger / Kernteamer, ein eigenes liturgisches Gewand und Teilnahme an einem Vorbereitungstreffen sowie die Teilnahme an einer Einweisung am Tag des jeweiligen Gottesdienstes. Das Mindestalter für diesen Dienst ist 18 Jahre. Vorbereitungstreffen für diese „Oberministranten“ sind am 18. Juni, 10 – 12 Uhr in Düsseldorf, am 22. Juni, 19 – 21 Uhr in Köln, am 25. Juni, 14 – 16 Uhr in Köln und am 2. Juli, 10 – 12 Uhr in Bonn. Interessierte können sich bis 31. März unter der Internetadresse www.ministranten-koeln.de anmelden; für Rückfragen steht das Support-Center im Weltjugendtagsbüro unter der Kölner Telefonnummer 02 21/49-2005-1 zur Verfügung.

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Berichte und Reportagen Dreikönigssingen: 420.000 Euro bereits in der Katastrophenregion eingesetzt PEK (050118) - 420.000 Euro aus der derzeit auslaufenden Aktion Dreikönigssingen werden bereits als Soforthilfe für Not leidende Kinder in Indien, Sri Lanka, Thailand und Indonesien eingesetzt. Währenddessen gehen weitere Hilferufe von langjährigen Projektpartnern in Südasien bei den Sternsinger-Verantwortlichen ein, die laufend beantwortet werden. Dies teilten Msgr. Winfried Pilz, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, und Pfr. Andreas Mauritz, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), am Freitag in Aachen mit. Anlässlich der Eröffnung der Aktion am 3. Januar in Köln hatten die Träger bekannt gegeben, dass die erste Million Euro der Sternsinger zur Unterstützung der Partner in den von der Flutwelle betroffenen Gebieten bereitgestellt wird. Msgr. Pilz und Pfr. Mauritz dankten den Sternsingern, dass diese erste Million bereits nach wenigen Tagen „ersungen“ war. Die seit vielen Jahren vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern ist nun die Basis dafür, dass die Hilfe auch wirklich dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird: Im Süden Indiens kümmert sich unter anderem das Bistum Thanjavur um die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln. In Sri Lanka wird von der Diözese Jaffna Schulmaterial und Spielzeug an Kinder verteilt. Die Ordensgemeinschaft der Don Bosco Schwestern kümmert sich im Süden Thailands um die Grundversorgung der vernachlässigten Menschen abseits der Touristenorte. In Zusammenarbeit mit den Steyler Missionaren kümmert sich die Erzdiözese Medan auf Sumatra (Indonesien) um die Versorgung mit Medikamenten und die Unterbringung in Zelten. „Unsere Partner vor Ort sind größtenteils noch mit der Nothilfe beschäftigt, also der unmittelbaren Bewältigung der Katastrophe“, so Msgr. Pilz. „Viele werden erst in einigen Wochen oder Monaten in der Lage sein, an den Wiederaufbau von Schulen und Waisenhäusern oder an die Planung dauerhafter Gesundheitsund Ausbildungsprogramme zu denken - und dann auch unsere Unterstützung erhalten.“ Entsprechend kann die Gesamtzahl der geförderten Projekte in der Katastrophenregion, die in den kommenden Monaten unterstützt werden, erst Ende des Jahres bekannt gegeben werden. Daraus wird sich dann auch die Summe der Spendengelder ergeben, die über die erste Soforthilfe hinaus in diesem Jahr aus der Aktion Dreikönigssingen nach Südasien fließen wird. „Oberstes Ziel unserer Förderung ist es, auch den Kindern in Südasien wieder eine Lebensperspektive zu geben“, so Pfr. Mauritz. „Dazu gehört, dass die von uns unterstützten Projekte sorgfältig geplant werden, damit sie eine Zukunft haben.“ Neben der Förderung der Projekte in der Katastrophenregion sehen das Kinderhilfswerk der katholischen Kirche und der Dachverband der katholischen Jugendverbände weiterhin ihre große Verantwortung darin, dass die Not von Kindern in den übrigen Teilen der Welt nicht in Vergessenheit gerät. Wie hoch die Summe der Mittel ist, die dazu 2005 zur Verfügung steht, wird Mitte des Jahres bekannt gegeben. An die Sternsinger-Verantwortlichen in Pfarrgemeinden und Gruppen richten Msgr. Pilz und Pfr. Mauritz die dringende Bitte, die Spenden so schnell wie möglich auf das Aktionskonto zu überweisen. (PEK/T.R.) Weitere Informationen über die geförderten Projekte in Südasien auf der Website www.sternsinger.de

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Nachrichten Kardinal Meisner: „Papst freut sich sehr auf Köln“ PEK (050119) – Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat Papst Johannes Paul II. bei einer Audienz in Rom über den Stand der Vorbereitungen zum Weltjugendtag informiert. Die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe: „Am 11. Januar 2005 hat Papst Johannes Paul II. den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in Privataudienz im Vatikan empfangen, um von ihm über den Stand der Vorbereitung des XX. Weltjugendtages im August 2005 in Köln informiert zu werden. Der Heilige Vater war sichtlich beeindruckt von der intensiven geistlichen und organisatorischen Vorbereitung dieses kirchlichen Großereignisses im Erzbistum Köln und in Deutschland. Geradezu gerührt zeigte er sich über das Engagement der Stadt Köln und der anderen zuständigen Behörden bis hin zum Kölner Karneval, der mit seinem diesjährigen Motto die Jugend der Welt willkommen heißt. Der Papst bittet, weiterhin für die Begegnung der Jugend der Welt mit ihm und gemeinsam mit ihm zum Herrn zu beten, zu arbeiten und zu sorgen. Der Heilige Vater freut sich schon sehr auf Köln!“

Kardinal gratuliert Präses Schneider zur Wiederwahl PEK (050119) – Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat Präses Nikolaus Schneider zu dessen Wiederwahl als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland gratuliert. In seinem Brief vom 14. Januar versichert Meisner den wieder gewählten Präses seines Gebets. „In diesem Gebetsdienst für das uns anvertraute Volk Gottes weiß ich mich Ihnen sehr verbunden“, schreibt der Kardinal. – Der Wortlaut des Briefes ist nachfolgend dokumentiert.

Dokumente Gratulation von Kardinal Meisner zur Wiederwahl von Präses Schneider Sehr verehrter, lieber Herr Präses! Zu Ihrer Wiederwahl zum Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland möchte ich Ihnen herzliche Segensgrüße und -wünsche übermitteln. Durch den Wahlakt hat Ihnen der Herr die Verantwortung als Präses Ihrer Landeskirche erneut übertragen. Wir wissen heute mehr denn je, dass uns nicht so sehr die öffentliche Meinung trägt, aber umso mehr die Gnade Gottes. Sie werden es selbst erfahren: „Wen der Herr belastet, den trägt er auch". So freue ich mich aufrichtig, dass Sie zu Ihrer Wiederwahl„ Ja" gesagt haben, denn es ist letztlich ein „Ja" zu Gottes Willen. Sie dürfen - wie bisher - meines täglichen Gebetes gewiss sein. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass das Gebet die verborgene Großmacht der Welt ist. In diesem Gebetsdienst für das uns anvertraute Volk Gottes weiß ich mich Ihnen sehr verbunden. In Dankbarkeit und Verbundenheit grüßt Sie Ihr Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln

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Termine Erzb. St.-Angela-Gymnasium, Bad Münstereifel Do 27. Januar, 9.30 Uhr: Festgottesdienst mit Joachim Kardinal Meisner zur Weihe der neu erbauten St. Angela-Kapelle, anschl. Festakt im Pädagogischen Zentrum der Schule mit Stehimbiss im neuen Schultrakt Erzb. St.-Angela-Gymnasium, Sittardweg 8, 53902 Bad Münstereifel, Tel. 02253/5 45 10, 54 51 28

Erzbistum Köln – Frauenseelsorge Mi 16. Februar, 10 bis 16 Uhr, Kolpinghaus International, Köln: „Wir sind gekommen, um ihn anzubeten“ – Besinnungstag für Frauen in der geistlichen Vorbereitung auf den Weltjugendtag / Referentin: Dr. Rosemarie Nürnberg Erzbistum Köln, Referat Frauenseelsorge, 50606 Köln, Tel. 0221/16 42-16 48

Katholisches Bildungswerk Köln Di 1. Februar, 17 Uhr, Domforum: „Wer wird gerettet?“ – Rettung und Verwerfung in den Religionen / Einführung: Werner Höbsch, Referat für Interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln Kath. Bildungswerk Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-50, Fax -51

Thomas-Morus-Akademie 31. Januar bis 1. Februar, Kardinal-Schulte-Haus, Bensberg: Apokalyptik / Ursprünge – Theologie – Aktualität / Theologisches Seminar / Leitung und Gestaltung: Dr. Gregor Taxacher Thomas-Morus-Akademie, Overather Str. 51, 51429 Bergisch Gladbach, Tel. 0 22 04/40 84-72, Fax -20, www.tma-bensberg.de

Johannes-Duns-Skotus-Akademie 14. bis 17. März, Bischöfliche Akademie „August-Pieper-Haus“, Aachen: Das franziskanische Verständnis des Wirkens des Heiligen Geistes in Kirche und Welt“ / Leiter: P. Dr. Herbert Schneider OFM, Franziskanerkloster Neviges, Elberfelder Str. 12, 42553 Velbert, Tel./Fax 02053/93 18 20, [email protected]

Neue Programme Erzbistum Köln, Referat Seelsorge für ältere Menschen: Angebote I/2005; 50606 Köln, Tel. 0221/16 42-15 49, Fax -13 76, www.altenseelsorge-koeln.de Kath. Bildungswerk im Rhein-Erft-Kreis: Programm 1. Halbjahr 2005; Kardinal-Frings-Haus, Domackerstr. 54, 50127 Köln, Tel. 02271/67 88-0, Fax -12, www.bildungswerk-erftkreis.de Kath. Bildungswerk im Rhein-Sieg-Kreis, rrh.: Programm Januar bis Juli 2005; Mühlenstr. 6c, 53721 Siegburg, Tel. 02241/506 24, Fax 689 95, [email protected]

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Kath. Landvolkshochschule „Egidius Schneider“ im Erzbistum Köln: Weiterbildungsangebot 2005; Geschäftsstelle: Drachenfelsstr. 4, 53604 Bad Honnef, Tel. 02224/938-00, Fax -80, www.lvh-rhoendorf.de Familien-Ferien-Trägerwerk e.V.: Programm 2005; In der Aue 1, 42929 Wermelskirchen, Tel. 032193/50 600, Fax -29, www.fftw.de

Nachrichten Weltjugendtag sucht noch 100 Teamleiter PEK (050121) – Noch rund 100 Teamleiter sucht das Weltjugendtagsbüro für den XX. Weltjugendtag 2005. Die Bewerbungsfrist wurde deshalb bis zum 15. Februar verlängert. Voraussetzungen für den Einsatz sind Erfahrung in der Leitung von Gruppen sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Die Teamleiter sind beim Weltjugendtag für freiwillige Helfer verantwortlich, die etwa bei der Essensausgabe, als Ordner, im Pressezentrum oder im Backstage-Bereich eingesetzt werden. Bisher haben sich 1.000 Freiwillige als Teamleiter gemeldet. Außerdem benötigt das Weltjugendtagsbüro noch rund 70 so genannte „Volunteer Support Manager“, die zuständig sind für die pädagogische Begleitung und Motivation der Freiwilligen. Gefragt sind unter anderem pädagogische oder psychologische Kompetenzen sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Bewerber für beide Positionen sollten mindestens 18 Jahre alt sein. Interessierte können sich bis zum 15. Februar 2005 unter www.wjt2005.de bewerben. Weitere Informationen unter 02 21/49 2005-82.

Dienstältester Pfarrer des Erzbistums verstorben PEK (050121) – Pfarrer i.R. Joseph Ravens, 1932 zum Priester geweiht und damit dienstältester Pfarrer des Erzbistums Köln, ist gestern im Alter von 97 Jahren verstorben. Die Exequien feiert Dompropst Norbert Feldhoff am 27. Januar um 11 Uhr in St. Josef, Langenfeld. Joseph Ravens wurde am 29. November 1907 in Essen geboren und am 11. Februar 1932 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan an St. Marien in Essen-Karnap, ab 1934 an St. Clemens in Solingen und ab 1936 an St. Engelbert in Essen. Nach seiner Einberufung als Sanitätssoldat 1940 wirkte er als Pfarrer im Lazarett sowie als Divisionspfarrer in Frankreich, Finnland und Dänemark und geriet schließlich in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1949 zurückkehrte. 1950 wurde er Religionslehrer an den Berufsschulen in Wesseling und Köln-Sürth sowie Subsidiar an St. Germanus in Wesseling. Von 1951 bis 1960 war er Pfarrer an Hl. Kreuz in Remscheid-Lüttringhausen. Anschließend war er im Karmel der Unbeschuhten Karmeliten in Reisach/Oberbayern tätig. Von 1964 bis zu seiner Pensionierung 1973 war er Pfarrer an St. Barbara in Langenfeld-Reusrath und Rektoratspfarrverweser an St. Gerhard in Langenfeld-Gieslenberg. Nach Eintritt in den Ruhestand war Ravens noch bis 1982 als Krankenhausseelsorger an der Rheinischen Landesklinik in Langenfeld tätig.

„Mit Kindern – ein neuer Aufbruch“: Medienliste zur Woche für das Leben 2005 PEK (050121) - „KinderSegen – Hoffnung für das Leben“, unter dieser Überschrift wird die Woche für das Leben die Situation und die Perspektive von Kindern in der Gesellschaft thematisieren. Die Woche findet vom 9. bis 16. April statt. Viele Aktionen und Veranstaltungen, Seminare und weitere Programme werden in dieser Zeit angeboten, so auch in vielen Bildungswerken und Familienbildungsstätten. Die Medienzentrale und das

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Referat Katholisch Öffentliche Büchereien des Erzbistums Köln haben zur Woche für das Leben eine umfangreiche Medien- und Literaturliste zusammengestellt. Das Thema „Kinderfreundlichkeit“ steht sowohl in seiner gesellschaftlichen Dimension als auch seiner religiösen Bedeutung im Vordergrund. Wie kinderfreundlich ist die zunehmend kinderarme Gesellschaft und welchen Wert misst sie Kindern zu? Die Medienzentrale bietet unterschiedliche Medien an, die in Veranstaltungen und Aktionen öffentlich gezeigt und eingesetzt werden können. Das Gesamtangebot gliedert sich in die vier Themenkreise: „Kinder sind ein Segen“, „Würde der Kinder – Wert des Lebens“, „Entwicklung und Erziehung in den ersten Lebensjahren“ und „Kinderfreundliches Lernen in Schule und Ausbildung“. Die Medien sind zum einen für die Gruppenarbeit geeignet; hierunter sind Medien und Filme erfasst, die spezielle Fragen, Situationen und Probleme dokumentieren und thematisieren. Andere Medien sind für die Arbeit mit Kindern geeignet; sie zeigen unterhaltsam und kindgerecht Aspekte ihres Lebensalltags und wie man damit fertig wird. Die im zweiten Teil der Medienliste aufgeführten Literaturempfehlungen wurden vom Redaktionsbeirat der „Buchprofile für die Katholische Büchereiarbeit“ der Büchereiverbände Borromäusverien und St. Michaelsbund erstellt. Die Titel sind im aktuellen Bücherkoffer „Mit Kindern - ein neuer Aufbruch“ (BK 645) enthalten, der ebenfalls in der Medienzentrale entliehen werden kann. Medienzentrale des Erzbistums Köln, Kardinal-Frings-Straße 1-3, 50668 Köln, Tel. 02 21/16 42-39 28, Fax -33 35; [email protected]

Nachrichten Bischof Boccardo feiert Messe in St. Andreas PEK (050124) – Bischof Renato Boccardo, der Reisemarschall des Papstes, ist am Dienstag, 25. Januar 2005 um 8.20 Uhr Hauptzelebrant der Heiligen Messe in der Kölner Andreaskirche. Die tägliche Messfeier in der Andreaskirche ist der geistliche Tageseinstieg für Langzeitfreiwillige und Mitarbeiter von Weltjugendtag und Jugendseelsorge.

Geistliche Begleiter der Kernteams in Altenberg PEK (050124) – Zum 2. Diözesantag treffen sich die geistlichen Begleiter der 327 Kernteams für den Weltjugendtag am Dienstag 25. Januar. In Altenberg. Neun Monate vor dem Weltjugendtag steht die halbtägige Veranstaltung, zu der Diözesanjugendseelsorger Ulrich Hennes einlädt, unter dem Titel „Impulse“. Der Tag soll den 320 geistlichen Begleiterinnen und Begleitern Gelegenheit geben, „Rast einzulegen, den zurückgelegten Weg zu betrachten und unterschiedliche praktische Impulse und Methoden für die weitere Begleitung der Kernteams zu bekommen“, schreibt Hennes. Das Programm in der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg beginnt um 13.30 Uhr und endet mit dem Abendessen um 18.45 Uhr.

Weihbischof Woelki Konsultor der vatikanischen Kongregation für das katholische Bildungswesen PEK (050124) – Der Kölner Weihbischof Dr. Rainer Woelki ist von Papst Johannes Paul II. für fünf Jahre zum Konsultor (Berater) der vatikanischen Kongregation für das katholische Bildungswesen berufen worden.

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Rainer Woelki, 1956 geboren und 1985 zum Priester geweiht, ist seit 2003 Weihbischof in Köln. Bei der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Kommissionen IV „Geistliche Berufe und kirchliche Dienste“ sowie XIV „ Migrationsfragen“.

Ansprachen vom Neujahrsempfang des Diözesanrats im Internet PEK (010524) – Die Ansprachen von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und Diözesanrats-Vorsitzenden Thomas Nickel beim gestrigen Neujahrsempfang des Diözesanrats der Katholiken sind auf der Internetseite des Erzbistums Köln dokumentiert. Unter der Adresse www.erzbistum-koeln.de sind die Texte im Bereich „Aktuelles“ zu finden.

Informationstag „Beruf Priester, ein Weg für mich?“ PEK (050124) – Das Collegium Albertinum in Bonn lädt am Priesterberuf Interessierte zu einem Wochenende der Information und Besinnung am 19. und 20. Februar nach Bonn ein. In Zusammenarbeit mit der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ werden Informationen über den Priesterberuf, Ausbildungswege und das Theologiestudium vermittelt. Angesprochen sind Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13, aber auch Interessierte, die sich bereits im Studium oder Berufsleben befinden. Das Programm beginnt am Samstag um 14 Uhr und endet am Sonntagmittag. Anmeldung und Information beim Collegium Albertinum, Repetent Dr. Peter Kohlgraf, Adenauerallee 19, 53111 Bonn, Telefon 02 28/26 74-0 oder -140, sowie bei der Diözesanstelle Berufe der Kirche, Komödienstraße 49, 50667 Köln, Telefon 02 21/16 42-75 01, Fax –75 05; www.kommund-sieh.de

Psychologische Beratung für Flutopfer bei Caritas-Beratungsstellen PEK (050124) – Das verheerende Seebeben in Südasien dominiert nicht mehr die Schlagzeilen, doch viele der Überlebenden benötigen noch therapeutische Unterstützung und Beratung. Caritas-Mitarbeiter der Internationalen Familienberatung in Köln und der Erziehungsberatungsstelle Porz bieten Betroffenen fachlich-therapeutische Hilfen und erarbeiten individuelle Unterstützungspläne. In den Einrichtungen arbeiten erfahrene Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendtherapeuten. – Anfragen an: Internationale Familienberatung, Mittelstraße 52-54, 50672 Köln, Telefon 02 21/92 58 43-0, Fax -22, [email protected]; Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder, Rathausstraße 8, 51143 Köln-Porz, Telefon 0 22 03/5 50 01, Fax 59 24 02, [email protected].

Weltjugendtags-Gebetbuch für junge Leute – im „Hosentaschenformat“ PEK (050124) – Im Blick auf den bevorstehenden Weltjugendtag hat die Jugendseelsorge im Erzbistum Köln ein kleines Heft mit dem Titel „auf dem Weg – beten“ herausgebracht, in dem junge Leute Anleitungen zum persönlichen Gebet in altersgemäßer Form finden. „Beten kann man lernen. Und es ist leicht zu lernen“, heißt es darin zur Einführung, und die folgenden 30 Seiten im „Hosentaschenformat“ belegen dies. – Das Heft ist in Einzelexemplaren kostenlos zu beziehen bei der Abteilung Jugendseelsorge, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Telefon 02 21/16 42—13 18, [email protected].

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Berichte und Reportagen „Dass Du Dich selbst behauptest“ – Gedenken an Nikolaus Groß in St. Agnes PEK (050124) – Am gestrigen Sonntag vor 60 Jahren ist der Selige Nikolaus Groß hingerichtet worden: am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee. Er hatte von 1930 bis zu seiner Verhaftung am 12. August 1944 in der Pfarrei St. Agnes in Köln gelebt und mit seiner Familie am Leben der Gemeinde teilgenommen. Um an sein Leben und Sterben zu erinnern und das Gedächtnis an ihn wach zu halten, wurde an seinem 60. Todestag eine Reliquie von ihm in der Krypta installiert. Anatol Herzfeld, der bekannte Beuysschüler, hat ein großes Buch aus Stahl geschaffen und es auf einen Tisch gelegt. Ein Brief von Nikolaus Groß an seine Tochter Marianne liegt auf der einen Buchseite unter Glas. Auf der anderen Buchseite ist eine Kreuzblume fixiert, die Tod und Auferstehung Jesu symbolisiert. Der Blick in das Buch und das Lesen des Briefes verbinden mit Nikolaus Groß. Ein neu erschienenes Buch mit dem Titel „’dass Du Dich selbst behauptest’. Nikolaus Groß in St. Agnes“, herausgegeben von Dr. Hans-Ulrich Wiese, Pfarrer an St. Agnes, enthält zwei Artikel über Nikolaus Groß, die von seinen Kindern Marianne und Alexander stammen. Marianne Reichartz beschreibt darin Persönlichkeit und Leben ihrer Eltern und betont die große Bedeutung ihrer Mutter. Alexander Groß stellt seinen Vater im Licht seiner Gefängnisbriefe vor und zeigt auf, wie er die Seligsprechung seines Vaters, inmitten der eigenen kritischen Fragen zur Rolle der Kirche, akzeptieren konnte. Das Buch dokumentiert den Briefwechsel von Nikolaus Groß mit seiner Tochter Marianne und vor allem seinen Originalbrief vom 17. Juli 1944, der als Reliquie von ihm erhalten und nun in der Krypta von St. Agnes zu sehen ist. Hinzu kommt eine Predigt anlässlich der Einweihung der Krypta von St. Agnes als Nikolaus-Groß-Gedenkstätte. Nikolaus Groß wird durch diese Texte in den Zusammenhang seiner Familie und seiner Pfarrei St. Agnes in Köln gestellt. Seine liebenswürdige Persönlichkeit, seine Selbstbehauptung in der Zeit des Nationalsozialismus und sein großes Vertrauen in den Willen und die bleibende Hilfe Gottes werden deutlich. - Das neue Buch kostet 9,80 Euro und kann im Pfarrbüro St. Agnes, 50670 Köln, Neusser Platz 18, Telefon 02 21/73 33 00, Fax: 0221/732 71 54, E-mail: [email protected] oder in der Marzellusbuchhandlung, Marzellenstraße 41, 50668 Köln, erworben werden.

Termine Katholisches Bildungswerk und Katholikenausschuss Köln Mi 26. Januar, 17 Uhr, Domforum: Podiumsdiskussion „40 Tage Hartz IV“ / Pfarrer Franz Decker (Caritasverband für die Stadt Köln), Peter Decker (Agentur für Arbeit, Köln), Prof. Dr. Thomas Münch (FH Dortmund), Prof. Dr. Heinrich M. Stindt (Bayer AG) (angefragt) Kath. Bildungswerk Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-50, Fax -51

Neue Programme Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln, Referat Pfarrgemeinderäte: Programm 2005; Breite Str. 106, 50667 Köln, Tel. 02 21/2 57 61-11, Fax 25 54 62; www.dioezesanrat-koeln.de; [email protected] Kath. Bildungsforum Leverkusen: Programm Januar bis Juli 2005; Manforter Str. 186, 51373 Leverkusen, Tel. 0214/830 72-0, Fax -50, E-Mail [email protected] , www.bildungsforum-leverkusen.de

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Dokumente Es gilt das gesprochene Wort

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner: Ansprache zum Empfang des Diözesanrates am 23.01.2005 „Das Gewissen – normierte Norm des Handelns“ Das Thema „Gewissen“ vor Parlamentariern zu behandeln, hat eine besondere Brisanz und führt zugleich in die grundlegende Fragestellung ein. Es ist üblich geworden, bei Journalisten und auch bei Politikern immer von der Bedeutung der Gewissensentscheidung zu sprechen, wenn bei den Debatten irgendeine Vorgabe etwa Fraktionszwang - nicht gegeben ist. Bekanntlich heißt es im Artikel 38 unseres Grundgesetzes von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages: „Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“ Das heißt aber, immer dann, wenn so genannter Fraktionszwang gegeben ist, müssen die einzelnen Abgeord-neten gegebenenfalls gegen ihr Gewissen reden und stimmen, oder nimmt man an, dass dann in solchen Fragen das Gewissen des Einzelnen immer mit der Parteimeinung übereinstimmt? Kann man Gewissensentscheidungen ggf. auf der Seite lassen? Und was ist überhaupt das Gewissen des Einzelnen? Es wirkt in manchen Darlegungen geradezu wie ein absolutes und nicht zu hinterfragendes Argument, wenn jemand feststellt: „Das ist mein Gewissensurteil“ oder „Das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren“. Übrigens hat die Frage der Gewissensentscheidung ja in der Diskussion um die Wehrdienstverweigerung von Anfang an eine Rolle gespielt. Man kann in der gesamten Problematik nicht weiterkommen, wenn man sich nicht zunächst einmal der Frage stellt, was eigentlich mit Gewissen gemeint ist. Für uns Christen heißt das immer, zu fragen, ob uns im Wort Gottes Antwort auf solche Fragen gegeben wird. Für die heute allgemein übliche Betonung des Gewissensanspruchs und der Gewissensfreiheit ist es eigentümlich, in der Heiligen Schrift nur sehr wenige Hinweise zum Begriff „Gewissen“ zu finden. Und auch die große mittelalterliche geistige Bemühung um philosophische und theologische Durchdringung des christlichen Glaubens hat keine systematische Darlegung dessen, was wir unter „Gewissen“ verstehen. Es war offensichtlich so selbstverständlich, dass man es nicht gegenüber irrtümlichen Meinungen verdeutlichen musste. Das Wort selbst weist uns den Weg. Das griechische Wort „syn-eidesis“ und die lateinische Übersetzung „con-scientia“ machen deutlich, dass es sich um eine Form der Erkenntnis, um eine besondere Art des Wissens, handelt. Das griechische „syn-eidesis“ meint Bewusstsein von Gut und Böse des eigenen Tuns, während das lateinische „con-scientia“ Mitwissen meint, und zwar mein persönliches Wissen mit dem Wissen der Normen, die sich aus dem Sein der Dinge und der göttlichen Offenbarung (Gebote) ergeben. Auch im Deutschen hat hier die Vorsilbe „ge“ verstärkende, erhöhende Bedeutung. Das wird klar, wenn wir zum Vergleich: horchen - gehorchen, vor allem aber hören und gehören analysieren. Die Erkenntnis im Gewissen ist von solcher Art, dass sie zur Stellungnahme zwingt. Nicht nur das theoretische Wissen ist hier gemeint, sondern ein Erkennen, dass zum Anerkennen drängt und Konsequenzen im Handeln nötig macht. Die Anlage des Gewissens ist ähnlich wie die des Verstandes oder des Gefühles als Reaktionsmöglichkeit gegeben. Der Verstand kann zwischen „wahr“ und „falsch“ unterscheiden, das Gefühl zwischen „schön“ und „hässlich“ und das Gewissen zwischen „gut“ und „böse“. Gewissensurteile sind deshalb nicht mit einer Waage zu vergleichen, deren Wiegefläche dann einen taxierten Gewichtsanzeiger in Aktion bringt, sondern mit einer alten Apothekerwaage, die - mit zwei Waagschalen ausgerüstet - die Gewichtsfeststellung einer Sache nur möglich macht, wenn auf der anderen Seite Gewichtssteine aufgelegt werden. Übrigens trägt ja in vielen

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Fällen die Gestalt der personifizierten Gerechtigkeit eine solche Waage in der Hand. In der einen Waagschale befindet sich die anstehende Handlung oder Entscheidung, die das Gewissen zu beurteilen hat. In der anderen Waagschale nun beinhaltet sich die dem Gewissen vorgegebenen Normen, Gesetze, Weisungen und ethischen Grundsätze. Die Waage ist erst dann ausgeglichen, wenn beide Waagschalen einander entsprechen, wenn die zu treffende Entscheidung mit der vorgegebenen Norm übereinstimmt. Norm und Gewissen sind deshalb keine Gegensätze, sondern komplementäre Größen. Das Gewissen ist vielmehr eine „norma normata“, also eine normierte Norm. Den heute weit verbreiteten Irrtum, das Gewissen könne selbst kreativ sein, aus sich selbst Normen setzen und sich damit über vorgegebene Normen hinwegsetzen, hat unser Heiliger Vater in seiner Enzyklika „Veritatis splendor“ ausdrücklich zurückgewiesen (Veritatis splendor Artikel 56). Das Gewissen schafft also aus sich selbst keine Normen, sondern macht die vorgegebene Norm zu meiner mich verpflichtenden Norm. Das Gewissen bildet darum einerseits den Gegensatz zur Selbstbestimmung. Doch diesen Normen zu folgen, bedeutet andererseits aber auch nicht, sich einer „Fremdbestimmung“ zu unterwerfen. Die Normen von außen haben eine Entsprechung im Inneren des Menschen. Das 2. Vatikanische Konzil drückt dies so aus: „Im Inneren des Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gegeben hat, sondern dem er gehorchen muss, und dessen Stimme ihn immer zur Liebe und zum Tun des Guten und zum Meiden des Bösen anruft“ (GS 16). Die Normen nun konkretisieren, was Gut und Böse im Hinblick auf bestimmte Handlungen bedeutet. Ihnen zu folgen ist daher keine Fremdbestimmung, sondern Hilfe zu wahrer Selbstbestimmung und damit zugleich der Weg zu echter Selbstverwirklichung. Vom christlichen Glauben her können wir also erkennen, dass die von außen kommenden Normen sich mit den dem Menschen schon von Gott ins Herz eingepflanzten Weisungen zum Gewissensurteil verbinden. Insofern ist der Raum des Gewissens das „Heiligtum des Menschen“ (Veritatis splendor 54). Und das Konzil betont in dem bereits zitierten Dokument weiter: „Der Mensch hat ein Gesetz, dass von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist und dem gemäß er gerichtet werden wird.“ (Gaudium et spes 16). Den hier geschilderten Zusammenhang möchte ich anhand eines Vergleiches noch einmal verdeutlichen. In unserem demokratischen Staat unterscheiden wir zwischen der Legislativen und der Judikativen. Letztere ist auf erste angewiesen und bezieht von ihr alle notwendigen Vorgaben. Grundlagen für eine Gerechtigkeit schaffende Gerichtsbarkeit sind Gesetze und Normen. Ohne diese würde jede richterliche Entscheidung letztlich zu einem Willkürakt. Übertragen auf das Gewissen bedeutet dies: Die Legislative verhält sich zur Judikative wie die Normen zum Gewissen. Ohne verpflichtende Normen würde der Sinn des Gewissens sich in sein Gegenteil verkehren, statt zur Quelle guter Handlungen würde es zur Instanz der Willkür verkommen. Das Gewissen ist von daher verpflichtet, sich zu bilden, so wie auch der Richter verpflichtet ist, sich in den Gesetzen gut auszukennen. Es stimmt zwar, dass das Gewissen auch dann seine Würde nicht verliert, wenn es aus unüberwindlicher Unkenntnis irrt. Doch gilt es hier zu bedenken, was das 2. Vatikanische Konzil in diesem Zusammenhang sagt: „Das kann man aber nicht sagen, wenn der Mensch sich zu wenig um die Suche nach dem Wahren und Guten kümmert und das Gewissen aus der Gewohnheit der Sünde fast blind wird“ (GS 16). Wer sein Gewissen nicht bildet, handelt grob fahrlässig und setzt die Würde seines Gewissens aufs Spiel. Die sorgfältige Suche nach der Wahrheit ist daher eine Gewissenspflicht! Woher kommen nun die Normen, die uns verpflichten? Mit dem christlichen Glauben ist die normgebende Autorität des Wortes Gottes für den Gewissensbereich eindeutig festgestellt. Negativ ausgedrückt heißt es im Römerbrief des hl. Paulus (14,23): „Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde“. Der große Kirchenschriftsteller des dritten Jahrhunderts, Origenes, hat es mit dem Begriff „Gesetz“ so dargelegt: „Wenn jemand das Gesetz genau bedenkt und beachtet, das von ihm Aufgetragene erforscht und das Verbotene überdenkt, dann erkennt er, dass die Sünde darin besteht, dass man außer acht lässt, was zu tun ist und dem nicht ausweicht, was verboten ist.“ Damit ist ein weit verbreiteter Grundirrtum zurückgewiesen, den schon der berühmte Konvertit und Kardinal Newman im 19. Jahrhundert zurückgewiesen hat: „Das Gewissen hat Rechte, weil es Pflichten hat; allein in unserer Zeit besteht bei einem großen Teil des Volkes das wahre Gewissensrecht und die wahre

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Gewissensfreiheit darin... sich um einen Gesetzgeber und Richter gar nicht zu kümmern und von unsichtbaren Verpflichtungen unabhängig zu sein... Das Gewissen ist ein ernster Mahner; allein in unserem Jahrhundert ist es durch ein Nachbild ersetzt worden, von welchem die früheren 18 Jahrhunderte niemals hörten und welches sie auch nie fälschlich für das Gewissen hätten halten können, wenn sie davon gehört hätten. Das ist das Recht der Selbstbestimmung.“ (Offener Brief an den Herzog von Yorfolk, deutsche Übersetzung 1875, Seite 75). Geradezu überdeutlich erklärt Newman in diesem Zusammenhang: „Ein Katholik opfert seine Ansicht dem durch die Kirche Gottes erklärten Worte Gottes“ (ebd. Seite 168). Die Botschaft des Christentums – und darin ist es eins mit der ganzen vormodernen Menschheit – lautet: Im Sein des Menschen liegt ein Sollen. Die Dinge haben nicht nur ein Vorhandensein, sondern ein Dasein. Von diesem Dasein geht eine Botschaft, ein Anruf aus. Und der Mensch ist mit Vernunft ausgestattet, um diese Botschaft zu vernehmen und sein Handeln danach auszurichten. Der Mensch erfindet die Moral nicht selbst aus Zweckmäßigkeitsberechnungen, sondern er findet sie im Wesen der Dinge vor. Menschliche Vernunft beruht auf der Fähigkeit, diese Botschaft der Dinge zu vernehmen und danach sein Handeln auszurichten. Das Gesetz Israels – als Glaubensnorm – zum Beispiel verband den Kosmos mit der Geschichte und war so Ausdruck der Wahrheit des Menschen wie der Wahrheit der Welt überhaupt. Damit verband sich die Überzeugung von den objektiven Werten, die sich im Sein der Welt aussagen, der Glaube, dass es Haltungen gibt, die der Botschaft der Schöpfung entsprechend wahr und darum gut sind und dass es ebenso andere Haltungen gibt, die dem Dasein widersprechen und darum immer falsch sind, dass der Wille des Schöpfers darin uns ruft, und dass im Einklang unseres Willens mit dem seinigen unser eigens Wesen recht und gut wird. Dafür ist uns das Gewissen gegeben. Das Gewissen ist also eine „norma normata“, d.h. eine Norm, die durch die Wirklichkeit und die Gebote Gottes normiert wird. Es gibt kein Gewissen ohne diese vorausgehende Norm. Die Wahrheit Gottes in der Wirklichkeit der Schöpfung und in den Geboten wird für das menschliche Zusammenleben durch das Gewissen aktualisiert. Darum ist Gewissensbildung für den Europäer in dieser geschichtlichen Stunde eine absolute Priorität und nicht so sehr der Euro. Es gehört zur Eigenart des Christlichen, dass die Überzeugung nicht im abgeschlossenen Raum der subjektiven Innerlichkeit und damit des eigenen Gewissens verbleiben darf, sondern dass die Christen grundsätzlich zum missionarischen Auftrag verpflichtet sind. „Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen“ (Röm 10,10), sagt Paulus im Römerbrief. Es liegt in der Dimension der Menschwerdung Gottes, dass alles Innere sich nach Außen verleiblichen muss und dass alles Äußere innerlich abgedeckt sein muss. Das gilt in besonderer Weise für Verhaltensweisen, die aus dem Gewissen heraus geschehen. So heißt es in der Bergpredigt: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,16). Darin liegt eine besondere Verpflichtung für den Politiker, den Parlamentarier. Sicher kann es sein, dass der Christ, zumal der katholische Christ, mit seiner Gewissensüberzeugung nicht im parlamentarischen Abstimmungsgang zum Ziel kommt, dass damit seine erkannten Grundsätze nicht mehrheitsfähig sind. Er hat auf jeden Fall aber die Pflicht, deutlich zu machen, was sein Gewissen ihm vorschreibt. Zum Schluss sei nur noch einmal darauf verwiesen, dass wir mit den Vorgaben des Wortes Gottes, die gerade auch für unsere Gewissensbildung entscheidend sind, in der öffentlichen Diskussion um die vielfach vermissten Werte einen Beitrag leisten können, der von niemandem sonst erbracht werden kann. Denn nur wir Christusgläubigen haben eben den lebendigen Zugang zu ihm, der von sich gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Letztlich kann unser Gewissen nur richtig funktionieren, wenn wir einen persönlichen Christusbezug leben. „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“ (Joh 14,15). Die jetzige Situation Europas hat sich in alarmierender Weise in den Auseinandersetzungen um den europäischen Philosophen und Politiker Buttiglione gezeigt. Den Ausgang dieses Streites hat Buttiglione selbst kommentiert mit den Worten: „Wir haben eine Schlacht im abendländisch christlichen Kampf verloren.“ und „Ich fürchte um die Meinungsfreiheit in Europa.“ (Magazin Cicero). Sein Hinweis, dass

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praktizierte Homosexualität Sünde ist, wie es die Bibel ausdrücklich formuliert, und dass eine der wichtigsten Aufgaben einer Frau das Muttersein bedeutet, reichten aus, um eine Beliebigkeitsmentalität auf den Plan zu rufen, die Buttiglione die Politikfähigkeit abgesprochen hat. Das Christentum respektiert die weltanschauliche Neutralität des Staates. Es kann aber in keiner Weise hinnehmen, dass von Politikern verlangt werde, ihre christlichen Grundhaltungen zu verbergen. Obwohl alle Welt weiß, dass Buttiglione sich seit Jahrzehnten für den europäischen Einigungsprozess eingesetzt hat, wird ihm jetzt, und zwar aus keinem anderen Grund als wegen seiner auf der Lehre der katholischen Kirche beruhenden ethischen Vorstellungen, die Eignung für ein wichtiges Amt innerhalb der Europäischen Union abgesprochen. Dieser Vorgang ist deshalb so wichtig und erschütternd, weil er gleichsam wie ein Seismograph die geistige Situation Europas wiedergibt. In dieser Situation ist nicht Resignation angebracht, sondern – um der Welt willen – Bereitschaft zum Zeugnis. Wir sind zutiefst überzeugt, dass Jesus Christus mit seinem Evangelium die Lösung der Probleme unserer Gegenwart ist. Aus der Kenntnis seiner Botschaft heraus und in der Kraft seiner Gnade sind wir bevollmächtigt, täglich unseren Beitrag für das Wohl der Menschen in unserem Land, Europa und der Welt zu leisten. So Gott will, wird uns in diesem Jahr der Weltjugendtag geschenkt, der uns mit seinem Motto „Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“ den Weg für die Bewältigung unserer Aufgaben zeigt. Anbetung bedeutet, die vertikale Linie unseres Daseins weit auszuziehen, bis hin zum Herzen Gottes. Damit wird dann die Minuslinie, die Horizontale gegenwärtiger Weltwirklichkeit, durchkreuzt, sodass dann aus dem Minus das Plus werden kann. Das Kreuz ist das Plus gewordene Minus der Welt durch den Einsatz Gottes. Darum sind wir berufen, Plusmenschen zu sein, die die Welt positiv verändern dürfen. + Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln

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Ansprache des Vorsitzenden des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln, Thomas Nickel, anlässlich des Neujahrsempfangs in Köln am 23. Januar 2005 Sehr geehrter Herr Kardinal, sehr geehrte Herren Weihbischöfe, sehr geehrter Herr Bischofsvikar, sehr geehrter Herr Generalvikar, sehr geehrte Damen und Herren aus Bundestag, Landtag, sehr geehrte Landräte und Bürgermeister aus unserem Diözesangebiet, sehr geehrte Damen und Herren der Medien, verehrte Gäste, liebe Mitglieder und Ehrenmitglieder des Diözesanrates, ich begrüße Sie recht herzlich zu unserem diesjährigen Neujahrsempfang. Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit Entsetzen und Betroffenheit sind wir in dieses neue Jahr 2005 gestartet. Auch nach fast einem Monat stehen uns noch die entsetzlichen Bilder der Naturkatastrophe im Indischen Ozean vor Augen. Eine Katastrophe, die uns in ihrer zerstörerischen Gewalt fassungslos und sprachlos gemacht hat. Mehr als 200.000 Tausend Menschen sind wahrscheinlich bei dem Erdbeben und den Flutwellen ums Leben gekommen. Mehrere Millionen Menschen haben ihre Wohnstätte und meist auch ihr ganzes Hab und Gut verloren. Auch viele Urlauber starben oder sind immer noch vermisst. Wir sind uns bewusst, dass gerade diese Umstände die schreckliche Katastrophe zu einer Tragödie weltweiten Ausmaßes macht. Aber nicht nur Entsetzen, Betroffenheit und Trauer, haben die Menschen aller Orten erfasst, sondern auch eine Welle größter Solidarität und Hilfsbereitschaft. Überwältigend finde ich, die außerordentliche Spendenbereitschaft in Deutschland. Es ist ermutigend zu sehen, dass die Menschen sich hierzulande noch bewegen lassen, über ihren Tellerrand hinweg zu schauen und trotz eigener Probleme anderen zur Seite zu stehen. Auch hier und heute wollen wir Spenden für die Flutopfer sammeln. Diese sollen der langfristigen Aufbauarbeit von Caritas - International im Katastrophengebiet zu Gute kommen. Ich danke schon jetzt für ihre großzügige Gabe. Sehr geehrte Damen und Herrn, “Wo war Gott?“ titelte die Bild – Zeitung in übergroßen Lettern mit Blick auf die Naturkatastrophe in Südostasien. Über 12 Millionen Leser wurden selbst im säkularisierten Deutschland mit diesem „Gottesthema“ konfrontiert. Eine Antwort blieb die Bild – Zeitung ihren Lesern dennoch schuldig. Wir Christen wissen, dass wir zu allen Zeiten die Zusage Gottes haben, dass er uns, selbst in der größten Not, nicht verlässt. Aber gestatten sie mir die Frage, verlassen wir uns noch auf Ihn? Wollen wir eigentlich noch wissen, was es heißt Christ zu sein und christlich im Angesicht Gottes zu leben? Für den Diözesanrat der Katholiken sind solche Fragen Motivation genug, sich in diesem Jahr, d.h. genauer bis zur Vollversammlung 2006, eingehend mit dem Thema „der christlichen Identität in unserer Gesellschaft“ zu befassen. Im letzten Jahr haben wir vermehrt wahrgenommen, dass etwas in unserer Gesellschaft in Bewegung geraten ist. Etwas, was viel mit der Frage der christlichen Identität unserer Gesellschaft zu tun hat. Kontrovers diskutierte Themen, wie die Aufnahme eines Gottesbezuges in die EU-Verfassung, der Kopftuch – Streit und seine Folgen, die Entscheidung über Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Gemeinschaft mit der Türkei oder die Frage nach der Ausgestaltung von Integration zur Vermeidung von Parallelgesellschaften, seien in diesem Zusammenhang hier nur exemplarisch genannt. Wir sind als Christen aufgefordert, uns eine Meinung zu bilden, gegenüber Staat und Gesellschaft Position zu beziehen und uns für oder gegen etwas einzusetzen, wie es unter anderem auch der selige Nikolaus Groß getan hat, dessen Todestag sich heute zum 60. Male jährt. Und dennoch, oder gerade deswegen, ist es ebenso unsere Aufgabe im Dialog zu bleiben. Aber wie sollen wir dies tun, wenn wir - und damit meine ich uns als Teil der deutschen Gesellschaft - nicht mehr richtig wissen, wer und was wir eigentlich sind und wo unsere Wurzeln liegen: Wenn wir etwa von Muslimen gefragt werden, was wir überhaupt glauben und warum wir dieses oder jenes Fest feiern, und wir darauf keine richtige Antwort wissen. Meine verehrten Zuhörerinnen und Zuhörer, für uns ist die Frage der christlichen Identität weniger eine Frage, wie sich der einzelne Christ in seinem Menschsein von anderen Menschen unterscheidet, sondern

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vielmehr eine Frage nach der christlichen Prägung unserer kulturellen Identität. Wenn wir kulturelle Identität als das verstehen, was Gesellschaften durch gemeinsame kulturelle Erfahrungen und gemeinsam genutzte Codizes einen stabilen Bedeutungsrahmen zur Verfügung stellt, dann, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhören, sehen wir, dass die kulturelle Identität unserer Gesellschaft, unseres Staatenwesens und des sich vereinigenden Europas im hohen Maße christlich geprägt ist. Aber ist dies in unserem kollektiven Bewusstsein verankert und handeln wir danach? Ich fürchte, eher nein. So wird das Schwerpunktthema in diesem Jahr für den Diözesanrat auch ein Weg sein, sich der eigenen Wurzeln wieder bewusst zu machen und sie wieder neu ins Gedächtnis zu rufen. Nur wer sich seiner eigenen Identität sicher ist, und dies gilt für den einzelnen genauso wie für die Gesellschaft allgemein, kann sich selbstbewusst dem notwendigen Dialog mit anderen Weltanschauungen, Gesellschaftsvorstellungen und Religionen stellen. Diesen Prozess wollen wir fördern. Dabei können wir schon jetzt auf Erfahrungen zurückgreifen, die wir im interreligiösen Dialog besonders mit Muslimen gewonnen haben. Gerade nach dem jüngsten Ausbruch scheinbar religiöser Gewalt in den Niederlanden, ist es uns wichtig, mit den Muslimen hierzulande im Dialog zu bleiben, uns weiter kennen zu lernen und die Kontakte nicht abreißen zu lassen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir werden uns im Diözesanrat nicht nur in Vorträgen, Tagungen und Veranstaltungen mit dem Thema beschäftigen, sondern auch Initiativen ins Leben rufen, die zur Stärkung der christlichen Identität beitragen. Eine dieser Initiativen wird sicherlich der Einsatz zum Erhalt der katholischen Bekenntnisgrundschulen sein. Mit großem Bedauern und ernster Sorge nehmen wir die Entwicklung zur verstärkten Umwandlung katholischer Grundschulen, die sich in kommunaler Trägerschaft befinden, in Gemeinschaftsgrundschulen wahr. Wenn wir uns auf der einen Seite mit der christlichen Identität in unserer Gesellschaft intensiv befassen wollen, können wir es auf der anderen Seite nicht zulassen, dass unsere Kinder davon nichts in der Schule, sei es eine katholische oder evangelische, erfahren und erleben können. Gelebter christlicher Glaube sowie christliche Werte, Symbole und Feste dürfen nicht aus unseren Grundschulen verschwinden! Meine verehrten Damen und Herren, ich wende mich an dieser Stelle besonders an die anwesenden Vertreter der Kommunalpolitik, die anwesenden Landräte und Bürgermeister, über deren große Anwesenheit ich mich sehr freue und unsere Mitglieder aus den Pfarrgemeinde- und Dekanatsräten: Helfen sie mit, dieses Anliegen in die kommunalen Gemeinden zu tragen, um vor Ort vor allem Eltern dafür zu sensibilisieren, wie wertvoll der Erhalt der katholischen Grundschule für ihre Kinder ist. Sehr geehrte Damen und Herren, wie ich schon am Anfang der Rede erwähnt habe, schauen wir auf ein Jahr mit großen europäischen Themen zurück. Die Aufnahme von zehn neuen Mitgliedsstaaten in die Europäische Union hat uns bei aller Skepsis mit Freude erfüllt. Ein Großteil dieser Staaten hat einen langen politischen Weg hinter sich gebracht, heraus aus dem Schatten des eisernen Vorhangs und dem sozialistischen Diktat, hinein in die demokratische Freiheit einer bürgerlichen Gesellschaft. Die neue Gemeinschaft muss sich nun erst finden und zusammenwachsen. Dies wird nicht von heute auf morgen gehen. Gemeinsame Normen und Regeln müssen gefunden werden, um miteinander zum Wohl der Bürger Europas arbeiten und handeln zu können. Dafür bildet die künftige europäische Verfassung einen wichtigen und notwendigen Rahmen. Bedauert haben wir in diesem Zusammenhang jedoch, dass es trotz großem Einsatz vieler nicht gelungen ist, einen Gottesbezug in dieser Verfassung zu verankern. Europa scheut sich seine Wurzeln beim Namen zu nennen. Ein auf dem Vormarsch befindlicher Laizismus, der die Religion aus dem öffentlichen Raum verbannen will, scheint sich mit Hilfe einflussreicher europäischer Politiker der erweiterten Gemeinschaft bemächtigen zu wollen. Ich freue mich besonders, dass viele Abgeordneten aus Land- und Bundestag heute zu uns gekommen sind. Tragen Sie bitte die hiesige verfassungsrechtliche Tradition des Gottesbezugs durch Ihr Handeln nach Europa! Ganz besonders dankbar bin ich dafür, dass der Initiativkreis „Ja zu Gott und Europa“ sich des Themas angenommen hat. Er hat im letzten Jahr insgesamt über 50.000 Unterschriften gesammelt und an die betreffenden Stellen in der EU und im Deutschen Bundestag weitergeleitet. Dies zeigt einmal mehr, dass ein

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nicht unbedeutender Teil der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes ähnlich wie etwa in Polen oder Frankreich eine Ergänzung der Präambel fordert. Und dabei geht es wahrlich nicht um die Schaffung eines „exklusiven Christenclubs“! Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich verlasse nun den europäischen Kontext und wende mich wieder den Verhältnissen in unserem Land zu. Unser Auftrag ist es, das christliche Erbe nicht nur zu bewahren, sondern auch in unserem Leben glaubhaft Zeugnis davon abzulegen. Dies bedeutet unter anderem, uns für Menschen einzusetzen, die keine Lobby in unserer Gesellschaft haben. In diesem Zusammenhang haben wir mit Bestürzung zur Kenntnis genommen, dass es entgegen langen und berechtigten Erwartungen nicht gelungen ist, einen fraktionsübergreifenden Antrag zur gesetzlichen Neuregelung der Spätabtreibungen in Deutschland zustande zu bringen. Die Zahl der Spätabtreibungen, d.h. Abtreibungen nach der 23. Schwangerschaftswoche, ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Immer mehr Ärzte empfehlen, aus Furcht vor einer Klage, den Abbruch einer Schwangerschaft, wenn eine Behinderung des Kindes vermutet wird. Daher setzt sich der Diözesanrat dafür ein, das Arzthaftungsrecht zu überprüfen und in diesem Bereich abzumildern. Wir brauchen eine Regelung, die vorrangig das Leben und die Würde des ungeborenen Kindes schützt, dabei aber die Einhaltung der ärztlichen Pflicht sicherstellt. Um diesen Forderungen mehr Gewicht zu verleihen, beteiligt sich der Diözesanrat an der bundesweit von Seiten der Bistumszeitungen, Kirchenzeitungen, angestoßenen Unterschriftenaktion gegen Spätabtreibungen und für das Leben. Wir dürfen nicht einfach einmal mehr wieder zur politischen Tagesordnung übergehen. Daher rufe ich sie auf, sich dort, wo sie es können für eine Veränderung der Regelungen einzusetzen, sei es mit einer Unterschrift oder in Gesprächen mit den politisch Verantwortlichen. Ich will an dieser Stelle hinzufügen: Im Ringen um das Lebensrecht von ungeborenen Kindern und um eine Kultur des Lebens, stehen viele Laien im Erzbistum Köln unserem Kardinal zur Seite. Sehr geehrte Damen und Herren, große Ereignisse und Herausforderungen in unserem Erzbistum werfen ihre Schatten in dieses Jahr voraus. Im August wird der Weltjugendtag das erste Mal in Deutschland Station machen. Vom 16. bis zum 21. wird die Welt vor allem nach Köln schauen, wenn sich hunderttausende Jugendliche und junge Erwachsene aus vielen Ländern der Erde unter dem Motto „Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“ hier zusammenfinden. Auch Papst Johannes Paul II. wird trotz seiner belasteten Gesundheit zu dem Treffen der Jugend, dessen Initiator und Motor er ist, kommen. Ich bin davon überzeugt, dass seine Anwesenheit und sein Wirken diese Tage zu einem besonderen geistigen und spirituellen Erlebnis machen werden. Darüber hinaus werden wir 600 weitere Bischöfe und Kardinäle als Gäste in unserem Erzbistum begrüßen können. Deutschland, unser Land Nordrhein-Westfalen, die Städte und Gemeinden in unserem Erzbistum können sich beim Weltjugendtag gastfreundlich und offen den vielen Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt präsentieren. Dazu werden immer noch 60.000 Übernachtungsgelegenheiten in privaten Unterkünften sowie insgesamt viele tausend freiwillige Helfer gesucht, die die Durchführung des Großereignis tatkräftig unterstützen. Gerade hier brauchen wir Ihre Unterstützung in den Kommunen, in den Räten und Verbänden. Machen wir mit! Zeigen wir mit unserem Einsatz, dass unsere Kirche vom Engagement vieler Laien mit gestaltet und getragen wird. Ich wünsche mir, dass der Weltjugendtag hier in Köln in seiner spirituellen und globalen Dimension für viele junge Menschen zu einem unvergesslichen Erlebnis wird und dass sie dessen Botschaft hinaus in die Welt und in die Gemeinden tragen. Den hier anwesenden Verantwortlichen Herrn Generalsekretär Prälat Dr. Heiner Koch und Herrn Geschäftsführer Hermann-Josef Johanns wünsche ich gutes Gelingen in den nächsten Monaten! Meine verehrten Damen und Herren, nicht verschweigen möchte ich aber, dass uns in diesem Jahr neben dem großen Fest der Jugend mit dem „Projekt Zukunft heute“ auch eine besondere Herausforderung erwartet. Mit der Veröffentlichung dieses Projektes am 01. Oktober 2004 ist das Erzbistum Köln in die dritte Phase der Konzeption zur finanziellen Absicherung seiner Handlungsfähigkeit für die Zukunft eingetreten. Nun heißt es konsequent handeln, um die Weichen für die Zukunft erfolgreich zu stellen. Das unser

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Erzbistum auf Grund der stark einbrechenden Einnahmen besonders im Bereich der Kirchensteuer, nicht darum herumkommt, seine Ausgaben zu reduzieren, ist und bleibt unbestritten. Im Gegensatz zu manchen anderen Bistümern in näherer und weiterer Umgebung setzt die Bistumsleitung in Köln auf ein schnelles und frühzeitiges Handeln. Dafür bin ich ihr, nicht nur persönlich sondern auch als Vorsitzender des Diözesanrates, äußerst dankbar. Denn damit ergreifen wir in unserem Erzbistum die große Chance, ohne größeren Zeitdruck und mit Augenmaß handeln zu können. Das Projekt „Zukunft heute“ gibt der Erzdiözese, ihren Gemeinden, Verbänden und Organisationen die Chance die wichtigen Kernaufgaben der Zukunft mit zu gestalten und neu zu bestimmen. Wichtig ist es jetzt vor Ort mit Transparenz und Offenheit zu agieren, so dass eine Mitwirkung vieler bei den anstehenden Entscheidungen gelingen kann. Dabei muss es unser aller Ziel sein, soziale Härten zu vermeiden! Ich danke Herrn Generalvikar Dr. Schwaderlapp dafür, dass er die soziale Komponente des Projektes „Zukunft heute“ so nachdrücklich betont hat. Es ist natürlich verständlich, dass aller Orten auch Betroffenheit, ja vielleicht Enttäuschung und Zorn über die Entscheidungen, die hinsichtlich des Projektes „Zukunft heute“ zu treffen waren, entstanden sind. Einige Proteste waren deutlich sichtbar, andere in vielen Leserbriefen in den Zeitungen der Region nachlesbar. Manches wird sich in seinen Auswirkungen bei entsprechender Solidarität aller, die ich ebenso von den Verbänden erwarte, noch abmildern lassen. Dennoch bleibt die Erkenntnis, dass der eingeschlagene Weg momentan keine Alternativen kennt. Meiner Meinung nach, heißt: „Weichenstellung für die Zukunft“, immer auch Schwerpunktsetzung. So haben wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür eingesetzt, dass besonders in den Bereichen „Ortsseelsorge“ und „Pfarrgemeinderat“, „Ehrenamt“ und „Ehe und Familie“, die Mittel maßvoll und umsichtig reduziert werden, immer mit der Möglichkeit sich in diesen Bereichen für neue Initiativen entscheiden zu können, wenn Altbewährtes sich nicht mehr sinnvoll tragen lässt. Zudem wollen wir gerade jetzt unser Engagement in Begleitung und Beratung der Laiengremien, für die wir uns verantwortlich fühlen, verstärken, um sie in ihrer anstehenden Arbeit zu unterstützen. Meine verehrten Damen und Herren, am 5. und 6. November diesen Jahres werden unter dem Motto: „MitStimmen – EinWirken – Jetzt?!“ in allen nordrhein-westfälischen Bistümern die Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten stattfinden. Gerade in den Zeiten des Wandels und der Veränderung, in denen wir jetzt stehen, ist das Engagement der Laien in diesem Gremium besonders notwendig. So müssen Prozesse nicht nur beraten sondern, wie eben schon ausgeführt, aktiv mit gestaltet werden. Pfarrgemeinderäte müssen jetzt, mehr denn je, in den Gemeinden Vorreiter ,Vordenker und Impulsgeber sein, sei es, bei der Kooperation oder Fusion von Pfarrgemeinden, bei einer verantwortungsvollen Sparpolitik in den Gemeinden oder etwa beim Blick über den kircheninternen Tellerrand hinaus auf die Herausforderungen in Staat und Gesellschaft. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass sich viele katholische Christen bereit erklären, Verantwortung zu übernehmen und sich gerade jetzt als Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen zu lassen. Und, dass viele Katholiken im November wählen gehen, um zu zeigen, dass der Einsatz der Pfarrgemeinderäte von den Menschen in den Gemeinden getragen und unterstützt wird. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement im vergangenen Jahr. Geben Sie diesen Dank bitte auch an ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter, auf deren Mittun wir angewiesen sind. Lassen Sie nicht nach in Ihrem Einsatz für unsere Kirche im Erzbistum Köln und die Gesellschaft. Die Diözese braucht ihr Engagement, sei es in den Pfarrgemeinde- und Dekanatsräten, in den Verbänden, im gesellschaftspolitischen Raum und auf politischer Ebene in den Gemeinde- und Stadträten. Ich danke auch den Parlamentariern des Bundes- und des Landtages sowie den Abgeordneten auf kommunaler Ebene, den Landräten und den Bürgermeistern, die sich auf unsere Fragen und Anforderungen einlassen und mit uns nach Lösungen suchen. Ich danke Ihnen allen und wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gutes, vom Segen Gottes begleitetes Jahr 2005.

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Nachrichten / Seite 27

Nachrichten MISEREOR-Fastenaktion 2005: „Teilen verbindet. Gemeinsam gegen Krankheit in der Welt“ PEK (050128) – Zur Eröffnung der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion rufen am ersten Sonntag der Fastenzeit, dem 13. Februar, im Freiburger Münster Erzbischof Dr. Robert Zollitsch und MISEREORHauptgeschäftsführer Prof. Josef Sayer gemeinsam mit Bischöfen und weiteren internationalen Gästen zur Solidarität mit den Kranken und Armen in Afrika, Asien und Lateinamerika auf. Das Leitwort der 47. Fastenaktion des Bischöflichen Hilfswerks MISEREOR lautet: „Teilen verbindet. Gemeinsam gegen Krankheit in der Welt“. Damit wird eines der zentralen Grundrechte des Menschen in den Mittelpunkt der Fastenaktion gerückt. „Armut macht krank“ und „Krankheit macht arm“ – nirgendwo sonst sind Menschen so sehr von diesem Teufelskreis betroffen wie in Afrika, Asien und Lateinamerika: 1,2 Milliarden Menschen kämpfen dort mit weniger als 1 Dollar am Tag um ihr nacktes Überleben. Für die Gesundheitsversorgung ihrer Familien haben diese Menschen kaum etwas übrig. Deshalb sterben zwei Millionen Kinder jedes Jahr an Durchfallerkrankungen, mehr als eine Million an Masern. Zwei Millionen Menschen, fast ausschließlich Kinder unter fünf Jahren, sterben an den Folgen einer Malaria-Erkrankung auf Grund fehlender medizinischer Versorgung und Unterernährung. Von den weltweit rund 38 Millionen HIV-Infizierten leben 95 Prozent in Afrika, Asien und Lateinamerika; alle zehn Sekunden stirbt dort ein Mensch an Aids. Eine ausreichende Gesundheitsversorgung bleibt den Opfern dieser Krankheiten aufgrund ihrer materiellen Armut verwehrt. Mit der Fastenaktion rückt MISEREOR die Ursachen und die Folgen von Krankheit und Gesundheit in den Blick. Mit der MISEREOR-Kinderfastenaktion und der mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) durchgeführten Jugendaktion sind auch Jüngere aufgefordert, sich mit dieser Problematik auseinander zu setzen. Solidaritätsläufe, Fastenessen und Workshops mit den teilnehmenden MISEREORGästen aus Kamerun, Guatemala und Liberia, Indien und Afghanistan tragen dazu bei, sich gemeinsam für mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Das 1958 von den deutschen Bischöfen ins Leben gerufene Hilfswerk MISEREOR hat seit seiner Gründung rund 90.000 Projekte in den Ländern des Südens gefördert. Neben der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit hat MISEREOR den Auftrag, mit Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit die bundesdeutsche Öffentlichkeit über die Situation der Armen zu informieren und zu sensibilisieren. MISEREOR fördert Menschen in Not unabhängig von ihrer Rasse, Religion und Nationalität. Die Schwerpunkte der Projektarbeit liegen im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie in der nachhaltigen Landwirtschaft. Für diese Arbeit ist MISEREOR dringend auf Spenden angewiesen: Konto 52 100 bei der Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00. MISEREOR hat das Spendensiegel des DZI, des deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen. Information: MISEREOR, Gottfried Baumann, Tel. 02 41/44 21 32, [email protected]

KFH: Bewerbungs- und Auswahlverfahren bis 31. März PEK (050128) - Bewerbungsschluss für die Zulassung zum Studium im kommenden Wintersemester an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFH-NW) in Köln ist der 31. März 2005. Bewerbungsunterlagen sind über www.kfhnw.de abrufbar. Die Zulassungsbescheide werden bis Ende Juni versandt; das Studium beginnt im Oktober. Nur noch zum Wintersemester 2005/06 wird in DiplomStudiengänge eingeschrieben; alle dort Eingeschriebenen schließen ihr Studium auch mit dem Diplom nach alter Diplomprüfungsordnung ab. Ab dem Wintersemester 2006/07 werden Studienanfänger ausschließlich in Bachelor- und Master-Studiengänge eingeschrieben.

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Berichte und Reportagen / Seite 28

Information: Kath. Fachhochschule NW, Klaus Herkenrath, Tel. 02 21/97 31 47-19, Fax -18; www.kfhnw.de

Sternsinger mit besonderem Engagement unterwegs PEK (050128) - Für das außergewöhnliche Engagement der Sternsinger in ganz Deutschland haben sich Msgr. Winfried Pilz, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, und Pfr. Andreas Mauritz, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), bei der Jahreskonferenz der Aktion Dreikönigssingen in Bonn bedankt. Das Seebeben in Südostasien mit seinen verheerenden Folgen habe bei der diesjährigen Aktion viele Kinder und Jugendliche beschäftigt und zusätzlich motiviert, für die zu Waisen gewordenen Kinder in Sri Lanka, Thailand, Indien und Südostasien zu sammeln. Auch in Zukunft setzen sich die Sternsinger für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa ein. „Kinder schaffen was“ lautet das Motto der Aktion Dreikönigssingen 2006. Das haben die Träger der Aktion, der BDKJ und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, gemeinsam mit den Verantwortlichen aus den Diözesen in Bonn beschlossen. Das Beispielland für das kommende Jahr ist Peru. Im Mittelpunkt der Aktion 2006 wird die Situation arbeitender Kinder weltweit stehen. Das Motto soll deutlich machen, dass Kinder sehr wohl in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wenn sie Solidarität erfahren und Möglichkeiten erhalten, sich vor Ausbeutung zu schützen. „Weltweit arbeiten 171 Millionen Kinder und Jugendliche unter Bedingungen, die ihre Gesundheit und Entwicklung gefährden und schädigen. Diese Arbeitsbedingungen können unter keinen Umständen akzeptiert werden; die Rechte arbeitender Kinder müssen endlich weltweit durchgesetzt werden“, forderte BDKJ-Bundespräses Mauritz. Die etwa 500.000 Sternsinger, die jährlich den Menschen den Segen in ihre Häuser tragen, sammeln Spenden für Projekte, die Kinder den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Ernährung ermöglichen. Rund 3.000 Projekte können jährlich durch die Aktion Dreikönigssingen gefördert werden. Information: Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, Thomas Römer, Stephanstr. 35, 52064 Aachen, Telefon 02 41/44 61-24, Fax -30, [email protected]; www.kindermissionswerk.de - Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Beate Schneiderwind, Carl-Mosterts-Platz 1, 40477 Düsseldorf, Telefon 02 11/46 93-155, Fax -198, [email protected]; www.bdkj.de

Erziehungstipps im Internet PEK (050128) – „Werden Kinder heute zu sehr verwöhnt?“ Diese Frage beantwortet der Diplom-Pädagoge Albert Wunsch, Dozent im Fachbereich Sozialwesen der Katholischen Fachhochschule NW in Köln, in seinem Beitrag für das „Familienhandbuch“ im Internet. In zwei weiteren Beiträgen für das interaktive Beratungsportal befasst er sich mit der „Spaßpädagogik“ und stellt die Forderung: „Kinder brauchen Vorbilder!“ Die Beiträge sind zu lesen unter der Adresse www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Erziehungsfragen.html.

Berichte und Reportagen Kostbarer Spiegel des Mittelalters: Deutsche Handschriften und Inkunabeln PEK (050128) – „Aderlass und Seelentrost“ als Titel einer Ausstellung kostbarer Handschriften und Inkunabeln des 10. bis 16. Jahrhunderts scheint vordergründig eine boulevardeske Titelwahl. Weit gefehlt! Recht treffend beschreibt sie die breite Thematik der vorliegenden deutschsprachigen Bücher: Glossen und Glossare, Heldenepik, Spielmannsepik, Höfische Epik, Lieddichtung, Spiele, Bücher der Lauber-Manufaktur, Literatur

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des Frühhumanismus, Didaktische Literatur, Bibeln, Heilsspiegel, Gebetbücher, Heiligenlegenden, Erbauungsliteratur, Reiseliteratur, Alchemie, Wahrsagebücher, Astronomische Texte, Kalender, Rechtshandschriften und Medizinische Literatur. „Aderlass“, ein probates Mittel der mittelalterlichen Medizin zur Prophylaxe und Therapie, markiert den einen eher physischen Pol – „Seelentrost“ die metaphysische Antipode. Zwischen Leib- und Seelsorge spannt sich der breite Bogen über eine Literatur, die später unter Begriffen wie „Knigge“, Horoskop, yellow press oder Adelsreport Nachahmer fand. Die ausgestellten deutschsprachigen Handschriften und Frühdrucke stammen aus dem Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin, die wiederum zum Preußischen Kulturbesitz gehört. Im Jahr 2003 wurde aus deren Bestand von über 7.000 mittelalterlichen Handschriften, davon 2.000 deutschsprachig, 230 für eine Ausstellung in Berlin ausgewählt. 2003/04 fand eine weitere Ausstellung in Nürnberg statt, bei der etwa 80 Exemplare ausgestellt wurden. Die Kölner Ausstellung präsentiert nun etwa 100 dieser Exemplare, ergänzt durch Werke aus eigenem Besitz, die durch eine erklärende Beschriftung der Vitrinen, durch einen Kurzführer und einen ausführlichen Katalog sowie durch Zusatzveranstaltungen erschlossen werden. Diese Buchpräsentation hat ihren besonderen Stellenwert nicht allein durch die wertvollen Objekte, sondern auch daraus, dass sie nun aus konservatorischen Gründen erst einmal wieder über Jahre unter Verschluss genommen werden müssen. Bücher halten eben verschlossen länger als dem Licht ausgesetzt und aufgeschlagen. Hochrangige Beispiele deutscher Literatur wie das Nibelungenlied (Handschriften des 13. Jhs.), Wolfram von Eschenbachs Parzival (Druck von 1477) oder Tristan und Isolde (Druck von 1484) sind ebenso vertreten wie Hildegard von Bingen mit einer von ihr entwickelten Geheimschrift (Handschrift vom Ende des 13. Jhs.), die Frühhumanisten, z. B. durch Boccaccios Decamerone (deutsche Übersetzung), Rechtsliteratur (Eike von Repgow, Sachsenspiegel in der ersten Fassung um 1405) und Weltchroniken (z. B. Hartmann Schedel, Liber chronicarum, deutsch, Druck von 1493) oder Kochbücher (z. B. Jakob Köbel, Tischzucht, 1492). Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Kurzführer und einen bemerkenswerten wissenschaftliche Katalog sowie Begleitveranstaltungen, darunter ein konzertanter Abend, der Gesänge der Beginen aus dem Liederhandbuch der Anna von Köln zu Gehör bringt, die vielleicht nach Jahrhunderten wieder neu in der Stiftskirche, die ein Museum ist, erklingen. (PEK/MBH) Museum Schnütgen: Aderlass und Seelentrost, Ausstellung vom 28. Januar bis 8. Mai 2005. Öffnungszeiten: dienstags bis Freitag 10 – 17 Uhr, samstags und sonntags 11 – 17 Uhr, montags sowie während der Fastnachtstage (3. – 8.2.) geschlossen.. Führungen mittwochs 14.30 Uhr und sonntags 11 Uhr. - Zur Ausstellung erschienen sind ein stark bebilderter Kurzführer (48 Seiten) und ein wissenschaftlicher Katalog: Aderlass und Seelentrost. Die Überlieferung deutscher Texte im Spiegel Berliner Handschriften und Inkunabeln. Begleitheft zur Ausstellung im Museum Schnütgen, hrg. von Dagmar Täube und Hans-Joachim Ziegler. Köln 2005 - Aderlass und Seelentrost. Die Überlieferung deutscher Texte im Spiegel Berliner Handschriften und Inkunabeln, hrg. von Peter Jörg Becker und Eef Overgaauw. 473 Seiten, 238 Farbabb., Mainz: Zabern 2003. 58,50 Euro (während der Ausstellung im Museum: 29,80 Euro). – Parallel zur Ausstellung wird ein interessantes Rahmenprogramm angeboten. - Bildmaterial zum Download unter www.museenkoeln.info

Medien Orientierung und Ermutigung, Gutes und Stärkendes Joachim Kardinal Meisner: Sein, wie Gott uns gemeint hat - Von Maria lernen. Kevelaer: Butzon & Bercker 2005, ISBN 3-7666-0566-6, 173 Seiten, 12,90 Euro.

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PEK (050128) - „Jeder Christ darf sich ... in der gekrönten Mutter Christi wiederfinden. Sie ist so, wie Gott alle meint. ... Darum gibt uns der Aufblick zu ihr Orientierung und Ermutigung für den eigenen Lebensweg.“ Diese Überzeugung stellt der Erzbischof von Köln, Kardinal Meisner, seiner neuen Sammlung marianischer Betrachtungen im Vorwort gleichsam programmatisch voran. In dem mit verschiedenen Darstellungen der Gottesmutter aus dem Reichtum der christlichen Kunst ansprechend ausgestatteten Taschenbuch ist es dem Kölner Oberhirten in der Tat gelungen, dem aufgeschlossenen Leser Maria ermutigend und zeitnah zu vermitteln. Der zweifachen Gefahr marianischer Literatur, entweder in Süßlichkeiten abzugleiten oder aber sich so staubtrocken zu präsentieren, dass das Herz des Lesers bei der Lektüre unbeteiligt außen vor bleibt, begegnet der Autor durch klare biblische Bezüge, durch eindeutige Einordnung der Mariologie in eine lebendige, unverkürzte Christologie und durch seine bekannt bildkräftige Sprache. Was aber bei allen positiven Eigenschaften des Werkes von Kardinal Meisner besonders besticht, ist sein Ansatzpunkt: Der Erzbischof hat die Grundsehnsucht der Menschen unserer Zeit, jene nach einem erfüllten, gelungenen Leben, klar und präzise erkannt. Von diesem Ansatzpunkt her bringt er Maria als Schlüssel- und Leitfigur eines sinnerfüllten Daseins ins Spiel. „Marianische Menschen sind nicht Hungerkünstler der Christuswirklichkeit, sondern ganz im Gegenteil – sie sind Menschen, die aus seiner Fülle empfangen haben, Gnade über Gnade“ (S. 126). „Sein, wie Gott uns gemeint hat“ – dieses Buch zerfällt in mehrere Themenkreise. Im ersten Teil werden zu insgesamt fünf biblischen Perikopen (der Schrifttext ist dankenswerterweise abgedruckt!) 17 Betrachtungen geboten. Dann folgen weitere Meditationen, die die Gottesmutter unter anderem in ihrer Vorbildfunktion sowie in ihrer Beziehung zu Kirche und Heiligem Geist bedenken. Marientage des Kirchenjahres bilden weitere Gedankenanstöße für den Erzbischof, und eine besondere Kostbarkeit sind die abschließenden Betrachtungen zu verschiedenen Wallfahrtsorten der Gottesmutter: Hier weitet sich von der heimatlichen Kölner Kupfergasse über Kevelaer und Maria Rast der Blick bis hin nach Fatima und Osek (Tschechien), ja bis ins indische Kerala und ins brasilianische Porto Alegre. „Wallfahrtsorte sind Orte der Inspiration“, sagt Kardinal Meisner „die in die Christenheit hinausstrahlt, christoaktiv macht. Wer einen solchen Ort Mariens aufsucht, kommt immer besser zurück, als er hingegangen ist“ (S. 7). Und: „Unsere marianischen Wallfahrtsorte eröffnen Räume der Gnade für die Hilflosen“ (S. 154). Ohne Zweifel ist das neue Werk von Kardinal Meisner ein frommes Buch. Viele, denen die Gottesmutter teuer und wertvoll ist, werden es mit Freude und Gewinn zur Hand nehmen; manchem Priester wird es willkommene Impulse für die Predigtvorbereitung bieten. Hochaktuell ist im Jahr des Weltjugendtages und der Eucharistie ein Abschnitt über die Anbetung (S. 127). Aber es handelt sich keineswegs um ein Buch allein für die „Frommen“, sondern es hat durchaus einer weiteren Öffentlichkeit etwas zu sagen - und zwar Gutes und Stärkendes! (PEK/Klaus-Peter Vosen)

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