Sicherheit und Umwelt

Ausgabe 3/2013 Das Magazin der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH BAYERNOIL aktuell Sicherheit und Umwelt Betriebliche Gesundheitsförderung ...
Author: Clara Kaufman
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Ausgabe 3/2013



Das Magazin der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH

BAYERNOIL aktuell

Sicherheit und Umwelt

Betriebliche Gesundheitsförderung >> Seite 5

Alarmsignale und Sammelplätze neu geregelt >> Seite 6

BAYERNOIL intern Werkfeuerwehr im Hochwassereinsatz >> Seite 18

Aufgefallen ...

… sind uns die vielen neuen Grünpflanzen am Standort Vohburg: Auf der Freifläche vor der Pforte, entlang der Zufahrtsstraße zur Raffinerie und auf den Parkplätzen wurden insgesamt 20 Bäume und Sträucher gesetzt. Gepflanzt wurden Goldahorn, Vogelkirsche, Edelflieder und Weigelie. Sie ersetzen Altbestand, der eingegangen war oder für Umbaumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Großstillstand weichen musste.

BAYERNOIL intern

BAYERNOIL aktuell Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Eine gute Sache findet ihre Fortsetzung Fit und gesund in die Zukunft: Etablierung einer Betrieblichen Gesundheitsförderung

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Sicherheit und Umwelt

Sportliche Leidenschaft: Biker Helmut Wagner erzählt Champions-League-Finale: BAYERNOIL-Fußballfans waren vor Ort

Shareholder-News

BSG und Sportnachrichten 9 10 10

Rund um die Raffinerie Nach fast 50 Jahren: die Lufttrocknersteuerung A1/A2 geht in Rente Lang bewährt und jetzt noch besser: der optimierte Deodorizer Wasserstofferzeugung BTN: 99,9 % Anlagenverfügbarkeit erreicht Online-Korrosionsüberwachung mit einem Wanddicken-Messsystem der Firma Permasense

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Blick in die Welt

Sicherheit bei BAYERNOIL: neue Regelungen bei Alarmsignalen und Sammelplätzen 6 BAYERNOIL entwickelt sich und seine Managementsysteme weiter 8

BP: neuer Unternehmenssitz in der Hamburger HafenCity Vollgas am Sachsenring – Eni sponsort erneut den Moto GP OMV unterstützt Helfer und Betroffene des Hochwassers

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Hochwasser in Niederbayern: BAYERNOIL hilft BAYERNOIL vergibt neue Stipendien für Studierende Azubis unterwegs: OMV und BAYERNOIL Auszubildende für 2014 gesucht

24-Stunden-Radrennen in Kelheim Firmenfußballturnier am 5. Juli 2013 in Hienheim

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Personalien Einladung zum Pensionärstreffen Personalien

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein Ziel aus unserer Erfolgspartnerschaft haben wir in den letzten Jahren immer wieder verfehlt: die Anwesenheitsrate. Der hier sichtbare Trend von steigenden Abwesenheiten kostet Sie nicht nur einige Euros in der Prämierung, sondern, was viel schwerwiegender ist, er geht zulasten von Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. In vielen landläufigen Redewendungen steht die Gesundheit im Mittelpunkt. Entspricht das auch unserem Verhalten im täglichen Leben? Wahrscheinlich nicht immer. Es ist unbenommen, dass die Verantwortung für die individuelle Gesundheit bei jedem Einzelnen liegt. Familie, Freizeitverhalten, Ernährungsvorlieben und Ähnliches sind Privatangelegenheit. Im Rahmen unseres Arbeitsverhältnisses schulden wir der BAYERNOIL jedoch unsere Arbeitskraft gegen entsprechende Entlohnung. Dem demografischen Trend zu längeren Lebensarbeitszeiten, höherem Durchschnittsalter und sich verändernden Krankheitsbildern in der Belegschaft wollen wir gemeinsam Rechnung tragen und uns stärker mit der Förderung der Gesundheit und der Leistungsfähigkeit unserer Belegschaft beschäftigen. Hier tragen die Führungskräfte durch die Gestaltung eines entsprechenden Arbeitsumfeldes ihrer Mitarbeiter wesentlich zum individuellen Befinden bei. Dies ist selbstverständlicher Teil von Führungsverantwortung. Wir wollen jedoch mehr. Deshalb werden wir die Führungskräfte sensibilisieren, unterrichten und unterstützen, damit sie dieser Aufgabe besser gerecht werden können. Darüber hinaus wurden in den letzten Monaten bereits mehrere Aktivitäten hinsichtlich Gesundheit und Fitness begonnen. Demnächst werden wir mit verschiedenen Angeboten und Initiativen zur Gesundheitsförderung auf Sie zukommen. Für „richtige“ Männer mögen Frischobst zum Mittagessen, ein Salat statt einer Currywurst oder Dehnungsübungen vor dem PC Anlass zu Späßen sein, spätestens beim Magengeschwür oder bei Bandscheibenproblemen hört der Spaß jedoch auf. In diesem Sinn wünschen wir uns allen Erfolg mit dieser Initiative und gute Gesundheit. Für die Geschäftsführung

Karl Strummer Michael Raue P.S. Bitte lesen Sie dazu auch den Beitrag ab Seite 5.

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BAYERNOIL aktuell

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Eine gute Sache findet ihre Fortsetzung

Übergabe des Rahmenvertrages an das Wäscherei-Team der LebenshilfeWerkstätten Ingolstadt

Die gute Nachbarschaft hatte lange Bestand: Seit der Einweihung der Lebenshilfe-Werkstätten in Ingolstadt im Jahr 1980 versorgte der Betriebsteil Ingolstadt der BAYERNOIL den Standort über eine eigens gebaute Leitung mit Abwärme aus dem Prozessbereich. Und ab März 1994 haben die Lebenshilfe-Werkstätten die Arbeitskleidung am Betriebsteil Ingolstadt gewaschen. Denn soziales Engagement und gutnachbarschaftliche Beziehungen gehören zur Unternehmensphilosophie der BAYERNOIL. Auch die wechselnden Anteilseigner unserer Raffineriegesellschaft trugen und tragen bis heute weiterhin diese partnerschaftliche Einstellung. Mit der Schließung des Betriebsteiles Ingolstadt wäre nun eine langwährende Geschichte zu Ende gewesen. Um das soziale Engagement bei den Lebenshilfe-Werkstätten Ingolstadt beizubehalten, wurde nun via Jahresbestellung die Arbeitskleidung aus unserem Betriebsteil Vohburg von den Werkstätten gewaschen. Der Auftragsumfang seitens BAYERNOIL hatte natürlich bei Weitem nicht mehr das Volumen wie vor 2008. Am 20.06.2013 war es nun so weit! Von unserem Geschäftsführer Karl Strummer, Rainer Gau (Beschaffung) und Robert Frastia (USGQ) wurde ein neuer Rahmenvertrag an die Lebenshilfe-Werkstätten Ingolstadt übergeben. Mit dabei waren von den Lebenshilfe-Werkstätten Ingolstadt Frau Luba Springer (Leiterin Wäscherei), Peter Koch (Geschäftsführer Lebenshilfe-Werkstätten

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Ingolstadt), Hubert Geß (Technischer Leiter) und Willi Engel (Verwaltungsleiter). Mit diesem Vertrag, der offiziell am 01.07.2013 in Kraft trat, werden nun die Lebenshilfe-Werkstätten Ingolstadt beauftragt, für Gesamt-BAYERNOIL die Arbeitskleidung zu waschen, gegebenenfalls zu reinigen und, wenn notwendig, Näharbeiten auszuführen. Auch wenn zu Beginn nicht gleich jedes Kleidungsstück zur gewohnten Zeit seinen Absender wiederfindet, möchten wir uns bei allen Beteiligten bedanken, insbesondere bei jedem, der BAYERNOIL-Arbeitskleidung trägt und diese zu gegebener Zeit zum Waschen ablegt. Rainer Gau, Beschaffung Robert Frastia, USGQ

Die Eingliederung ins Arbeitsleben ist für jeden Menschen wichtig. Mit diesem Engagement trägt BAYERNOIL dazu bei, dass niemand im Regen stehen muss. Das Bild zeigt Luba Springer (Leiterin der Wäscherei) mit dem BAYERNOILRegenschirm.



BAYERNOIL aktuell

Fit und gesund in die Zukunft: Etablierung einer Betrieblichen Gesundheitsförderung Wir alle wünschen uns gute Gesundheit, doch dafür müssen wir auch etwas tun. Jeder von uns hat das Eigeninteresse, gesund zu bleiben. Und auch unser Unternehmen hat die Gesundheit seiner Mitarbeiter im Fokus. Zum einen verlangt schon die Fürsorgepflicht eine präventive Gesundheitsförderung, gerade in Zeiten komplexer Arbeitsprozesse. Zum anderen brauchen wir für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens die ganze Kraft und Energie aller Mitarbeiter. Die Etablierung einer strukturierten Betrieblichen Gesundheitsförderung dient somit auch der Sicherung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von BAYERNOIL und allen Mitarbeitern. Die Arbeitswelt im Jahr 2013 ist eine andere als noch vor 20 Jahren: Arbeitsprozesse haben sich beschleunigt, wir verarbeiten mehr Daten und Informationen, der Anteil an körperlicher Arbeit hat abgenommen, der Wettbewerb um Arbeitskräfte wird gerade in unserer Region stärker, der demografische Wandel sorgt für eine veränderte Altersstruktur unter den Mitarbeitern und das Renteneintrittsalter wird sich nach hinten verschieben. Um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen, wollen wir bei BAYERNOIL die aktive Gesundheitsförderung stärker ins Bewusstsein rücken. Dies ist jedoch keine einfache Aufgabe, sondern bedarf wohldurchdachter Maßnahmen und der eigenverantwortlichen Mitarbeit aller Beteiligten. BAYERNOIL wählt deswegen einen strukturierten Ansatz in Bezug auf den Einzelnen und die Organisation. Ziel ist das dauerhafte Bewahren von Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit eines jeden Mitarbeiters der Raffinerie und der Partnerfirmen im Interesse jedes Einzelnen und der BAYERNOIL. Eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe unter Beteiligung von werkärztlichem Dienst und Betriebsrat hat bereits ein Grundsatzpapier erarbeitet, das demnächst vorgestellt werden wird. Einen praktischen „sichtbaren“ Ansatz gab es im Juli, als in den Kantinen Obst gratis ausgegeben wurde.

Die Betriebliche Gesundheitsförderung besteht im Wesentlichen aus drei Blöcken:

Anbieten und Umsetzen: Hier finden sich dann Angebote und Maßnahmen zum Gesundheits- und Leistungserhalt aus den unterschiedlichen Dimensionen wie zum Beispiel Sport, Ernährung, Fortbildung und Belastung. Die Ausrichtung der Maßnahmen wird sich an den Erkenntnissen der Mitarbeiterbefragung orientieren.

Analysieren und Messen: Über eine regelmäßige Mitarbeiterbefragung werden die wichtigen Handlungsfelder bei BAYERNOIL ermittelt, damit bei der späteren Umsetzung auch die größtmögliche Wirksamkeit erreicht wird. Die Befragung dient später auch der Entwicklung von BAYERNOIL-spezifischen Maßnahmen, der Wirksamkeitskontrolle und zur Beobachtung der Maßnahmen- und Angebotsentwicklung. Die erste Befragung wird im Herbst 2013 stattfinden.

Die Themen Gesundheit und Leistungsfähigkeit werden uns alle noch viele Jahre begleiten. Wir erwarten deshalb von allen Kollegen Engagement und Mitarbeit bei dieser für uns wichtigen Aufgabe. Bei Fragen und Anregungen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wenden Sie sich an John Stapleford oder die anderen Mitglieder der derzeitigen Arbeitsgruppe: Karl Strummer, Dr. Reinhold Baier (BAD), Johann Baumgartner, Dr. Georg Karl, Dr. Jürgen Deinert, Gunter Wagner und Tobias Zettl. Redaktion

Sensibilisieren und Schulen: Neben der selbstverständlichen Eigenverantwortung und Weiterbildung des einzelnen Mitarbeiters zum Thema Gesundheit kommt den Führungskräften eine wichtige Rolle in der Betrieblichen Gesundheitsförderung zu. Sie tragen wesentlich dazu bei, wie ein gesundes Arbeitsumfeld geschaffen werden kann. Führungsstil, Aufgabenverteilung, Wertschätzung, Einschätzung der eigenen Gesundheit und die der Mitarbeiter sind hier nur einige Punkte, die es zu beachten gilt.

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Sicherheit und Umwelt

Abbildung 1: BAYERNOIL-Standort Neustadt, Sammelplätze

Sicherheit bei BAYERNOIL: neue Regelungen bei Alarmsignalen und Sammelplätzen Zur Unfallvorsorge gehört es auch, die Vorschriften für das Verhalten im Alarmfall zu kennen und einzuüben. Dieser Artikel gibt Ihnen deshalb einen Überblick über die neuen Regelungen, die zum 1. Oktober 2013 in Kraft treten und bis zum Jahresende in regelmäßigen Übungen trainiert werden. 1. Sammelplätze

2. Alarmsignale

3. Räumungsstufen

Das Konzept zu den bisherigen Sammelplätzen in den Betriebsteilen wird mit Wirkung vom 1. Oktober geändert. In Zukunft wird es pro Standort nur mehr zwei Sammelplätze geben, die außerhalb des Werkgeländes liegen.

Die Alarmsignale im BTV und BTN werden vereinheitlicht.

Es wird bei BAYERNOIL zukünftig drei Räumungsstufen geben.

Räumung der Prozessfelder: Räumungston der Sirenen - 1 Minute aufund abschwellend Vorhandene Warnleuchten blinken

Stufe 1: Räumung des Gefahrenbereiches

Betriebsteil Neustadt (Abbildung 1): Sammelplatz am Belegschaftsheim Sammelplatz an der TKW-Verladung Betriebsteil Vohburg (Abbildung 2): Sammelplatz am Parkplatz der Verwaltung Sammelplatz am TKW-Warteplatz

Räumung des Werkgeländes: Dauerton der Sirenen - 30 Sekunden Räumungston der Sirenen - 1 Minute aufund abschwellend

Stufe 2: Räumung des betroffenen Prozessfeldes Stufe 3: Räumung des Werkgeländes mit Sirenenalarm

Über Details zu den neuen Alarmsignalen und Sammelplätzen informieren wir Sie zeitnah im Intranet und über Aushang.

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Sicherheit und Umwelt

Abbildung 2: BAYERNOIL-Standort Vohburg, Sammelplätze

Zehn Regeln für Ihre Sicherheit

1.

Der persönliche Werksausweis muss ab sofort ständig mitgeführt werden.

2. Beim Betreten und Verlassen des

Werkgeländes ist immer eine Buchung an den Terminals durchzuführen.

3. Vorgesetzte melden fehlende Mitar-

beiter den Einsatzzentralen der Werkfeuerwehr.

4. Bei Sirenenalarm (Dauerton) ist das

Werksgelände ruhig und geordnet zu verlassen. Alle Mitarbeiter checken sich aus.

5. Mitarbeiter der Verwaltung im BTV

und BTN verlassen ihr Gebäude über die Ausgänge und Notausgänge und checken

sich ebenfalls aus. Im BTN wurden dafür neue Kartenleser außerhalb des Gebäudes installiert.

6. Der Tanklagerbereich im BTN kann

über das Drehtor an der Verladung verlassen und der Sammelplatz an der Verladung oder der am Parkplatz an der Verwaltung aufgesucht werden. Achtung: An beiden Toren, Verwaltung und Verladebereich BTN, ist nur das Auschecken möglich.

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8. Alle vorhandenen internen Sammelplätze werden aufgelöst und die Beschilderungen entfernt – dies gilt auch für die Sammelplätze der Partnerfirmen.

9. Alle Mitarbeiter von Partnerfirmen und

BAYERNOIL erhalten in den Jahren 2014 und 2015 jeweils zwei Schulungen zum Verhalten bei Alarm.

10. Ab 2016 ist eine jährliche Schulung vorzunehmen.

Das Alarmende erfolgt über Kontaktpersonen am Sammelplatz bzw. über Lautsprecherdurchsagen. Alle Mitarbeiter checken sich an der Pforte wieder ein und begeben sich zum Arbeitsplatz.

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Sicherheit und Umwelt

BAYERNOIL entwickelt sich und seine Managementsysteme weiter Bei dem vorangegangenen PSM-Audit spielte der kontinuierliche Verbesserungsprozess eine größere Rolle. Dieser dyna-

PSMmische AUDIT 2012 – 12. bisnun16. Nov. Grundgedanke findet auch bei unserem Integrierten Managementsystem Anwendung. schonung für Klimaschutz und Kostensenkungen konkretisiert und überprüfen lassen. Außerdem hat die BAYERNOILOrganisation durch den erfolgreichen Abschluss des PSM-Audits im letzten Jahr gezeigt, dass auch das Sicherheitsmanagementsystem neben dem Arbeitsschutzmanagement gut geregelt ist und auch hier die Prozesse gelebt und aktiv gestaltet werden.

KVP

Mit der Gründung der BAYERNOIL wurde ein Qualitätsmanagementsystem nach den Normvorgaben der DIN EN ISO 9001 eingeführt. Ein strukturierter Aufbau unserer Organisation mit nachvollziehbaren Prozessen gewährleistet, dass Tätigkeiten und Prozesse definiert, gelenkt, dokumentiert und validiert werden. Zudem wurde das Umweltmanagementsystem nach der DIN EN ISO 14001 eingeführt und später durch das europäische Umweltmanagementsystem EMAS (ECO MANAGEMENT AND AUDIT SCHEME) ergänzt. Mit EMAS verpflichtet sich BAYERNOIL, die Umweltleistungen nachvollziehbar zu dokumentieren und prüffähig zu gestalten. Hierfür werden in der jährlich zu erstellenden Umwelterklärung alle direkten und indirekten Auswirkungen unseres Unternehmens auf verschiedene Schutzgüter wie z. B. Luft und Wasser dargestellt und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch die Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN ISO 50001 im letzten Jahr haben wir unsere Anstrengungen zur Einsparung von Energie und die Ziele zur Ressourcen-

dank pfiffiger Ideen

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Alle diese Managementsysteme sind systemverwandt und beruhen prinzipiell auf den gleichen Methoden. Die Herausforderung besteht nun darin, für eine praktische und praktizierbare Kombination der verschiedenen Managementsysteme zu sorgen und Wechselwirkungen positiv zu nutzen. Um dies zu erreichen, wurde das Integrierte Managementsystem in sachbezogene Elemente unterteilt und verantwortlichen Personen (Elementmanagern)

zur Weiterentwicklung und Verbesserung übergeben. Die Elementmanager agieren hierbei als Impulsgeber und Innovatoren für das Erreichen der Ziele. So ist Norbert Botz als Risikomanager mit seinem Team für die Umsetzung des Chancen- und Risikomanagements zuständig. Frank Wentzlau übernimmt zum 1. September die Aufgabe des Energiemanagers und koordiniert übergreifend die Aufgaben und Projekte zur Umsetzung unserer Energiepolitik. In den nächsten Ausgaben des BAYERNOILJournals stellen Ihnen die verantwortlichen Personen die einzelnen Elemente vor und möchten Sie damit auch zur konstruktiven Mitarbeit einladen. Denn nur wer die Details kennt, kann gesamtheitlich mitgestalten. Maximilian Schöner Prozesssicherheit

Qualitätsmanagement Prozesssicherheitsmanagement

Umweltmanagement

IMS Energiemanagement

Risikomanagement Arbeitsschutzmanagement

Shareholder-News

BP Europa SE: neuer Unternehmenssitz in der Hamburger HafenCity Die BP Europa SE ist von Hamburg Bahrenfeld in die Hamburger HafenCity umgezogen. Der neue Bürostandort an der Überseeallee ist gleichzeitig neuer Unternehmenssitz. Von der Suche nach einem neuen Bürostandort bis zum bezugsfertigen Büro vergingen knapp 15 Monate. Anfang Juni war es dann so weit: Alle am Standort Bahrenfeld ansässigen Geschäftsbereiche sind in die Hamburger HafenCity in das sogenannte Sumatrakontor umgezogen. Am 18. Juni wurde das neue Bürogebäude von Michael Schmidt, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE (Bildmitte), im Bei-

sein von Gästen aus Politik und Wirtschaft in feierlichem Rahmen offiziell eröffnet. „Die HafenCity verkörpert Modernität, Zukunftsfähigkeit und entspricht dem Bild Hamburgs als Metropole und Tor zur Welt. Deshalb fühlen wir uns hier am richtigen Platz“, erläuterte Michael Schmidt die Ortswahl. Insgesamt wurden 270 Arbeitsplätze auf 4.000 qm Bürofläche geschaffen. Der

bisherige Unternehmenssitz in HamburgBahrenfeld, an dem BP zwölf Jahre ansässig war, wurde damit vollständig ersetzt. Von Hamburg aus steuert BP unter anderem das Geschäft mit Schmierstoffprodukten für die Industrie, Schifffahrt und Automobilindustrie sowie den Bereich Flugkraftstoffe unter der Marke Air BP. In den neuen Bürostandort hat BP 1,8 Mio. Euro investiert.

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Shareholder-News

Vollgas am Sachsenring – Eni sponsort erneut den Moto GP Der eni Motorrad Grand Prix Deutschland lockte vom 12. bis 14. Juli wieder mehr als 200.000 begeisterte Motorsport-Fans an die Rennstrecke. Traditioneller Austragungsort des Weltmeisterschaftslaufs ist der Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal. 19 Piloten aus acht Nationen gingen in der Königsklasse an den Start und nahmen es mit der 3,6 Kilometer langen Strecke und den engen Kurven auf. Das Rennen gewann der Spanier Marc Marquez auf seiner Honda. Der einzige deutsche Teilnehmer, Stefan Bradl, übernahm in der ersten Runde die Führung, raste am Ende jedoch knapp am Siegertreppchen vorbei: Mit einer Zeit von 41, 28 Minuten belegte er den vierten Platz.

Eni war in diesem Jahr mittlerweile zum vierten Mal in Folge Schirmherr und Titelsponsor des Moto GP in Deutschland und setzte damit das starke Engagement des Konzerns in der Welt des Motorsports fort. Dank der strategischen Kooperationen in diesem Bereich kann eni ihre Produkte unter schwierigsten Bedingungen testen. Dies führt zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unter Zuhilfenahme modernster Motorentechnologien. So ist eni nicht nur Titelsponsor, sondern bringt als exklusiver Kraft- und Schmierstofflieferant auch die Rennmaschinen der Moto-2- und Moto-3-Klasse zum Laufen.

OMV unterstützt Helfer und Betroffene des Hochwassers Die OMV unterstützt nicht nur die Betroffenen des Hochwassers in Bayern, sondern auch die Mobilität der Helfer. Um die Einsatzkräfte zu unterstützen und um zu gewährleisten, dass Helfer, Arbeitsgeräte und Hilfsgüter in die Katastrophenregionen transportiert werden können, stellt die OMV dem Technischen Hilfswerk sowie dem Bayerischen Roten Kreuz Tankgutscheine im Wert von insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus vermittelt der Bayerische Rundfunk über seinen Radiosender Bayern1 freiwillige Helfer an die Flutopfer. Die OMV unterstützt die Aktion von Bayern1 mit Tankgutscheinen in Höhe von 10.000 Euro, welche die privaten Helfer an allen 250 OMV Tankstellen in Bayern einlösen können. Weitere 10.000 Euro spendet die OMV direkt an das Sonderkonto für die Hochwasser-Betroffenen von Sternstunden e.V., der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks. Dr. Gerhard Wagner, Geschäftsführer der OMV Deutschland, drückt seine Anteilnahme aus: „Weite Teile Deutschlands und Österreichs sind von der Hochwasserkatastrophe gleichermaßen betroffen. Die große Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt in der Bevölkerung haben mich tief beeindruckt. Die OMV zollt sämtlichen Hilfskräften großen Respekt und wünscht allen Betroffenen auch für die noch kom-

menden schweren Tage des Wiederaufbaus viel Kraft.“ Insgesamt unterstützt die OMV mit 30.000 Euro Helfer und Betroffene in Bayern. „Mit dem Bayerischen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk pflegen wir eine enge Zusammenarbeit und sind selbstverständlich auch Partner in Krisenzeiten. Mit Gutscheinen für unsere Tankstellen in ganz Bayern können wir die zahlreichen freiwilligen Helfer unter-

stützen, damit sie dorthin fahren können, wo sie am Nötigsten gebraucht werden. Viele Menschen haben durch das Hochwasser alles verloren, daher spenden wir für einen schnellen Wiederaufbau auch an die Hochwasser-Hilfsaktion des Bayerischen Rundfunks und Sternstunden e.V.“, fasst Wagner den Beitrag der OMV zusammen.

Mehr bewegen. Mehr Zukunft. 10

Rund um die Raffinerie

Nach fast 50 Jahren: die Lufttrocknersteuerung A1/A2 geht in Rente Es gibt Maschinen, die verrichten über viele Jahre störungsfrei ihre Aufgaben. Das gilt so für die Lufttrockner in Vohburg, die seit der Raffineriegründung im Dienst sind – wenn da nicht die Steuerung wäre. Sie ist immer noch mit Relais oder sogenanntem „Schütz“ ausgestattet und enorm wartungsintensiv. In diesem Beitrag wird geschildert, wie die Lufttrocknung funktioniert und wie ihre Relaissteuerung in Rente geschickt wird. Verfahrensgrundlage Bei tiefen Außentemperaturen besteht die Gefahr, dass die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit ausfällt und die Nadelventile der Regelarmaturen für die Instrumentenluftzuführung verlegen (Eisbildung). Um dies zu vermeiden, wird die Luft bis zu einem Taupunkt von ca. -60 °C getrocknet. Als Taupunkt bezeichnet man die Temperatur, bei der sich auf einem Gegenstand (bei vorhandener Feuchte) ein Gleichgewichtszustand an kondensierendem und verdunstendem Wasser einstellt, mit anderen Worten die Kondensatbildung gerade einsetzt. Im Betriebsteil Vohburg stehen insgesamt drei Lufttrocknereinheiten mit jeweils zwei Trocknungsbehältern. Die Luft wird parallel über drei Einheiten gefahren. In diesen ist immer ein Trocknungsbehälter in Betrieb, während der andere regeneriert wird bzw. dann in Bereitschaft steht. In den Behältern befindet sich ein Absorptionsmittel, das sogenannte Silikagel. Beim Durchströmen wird das in der Luft enthaltene Wasser vom Silikagel absorbiert. Am Austritt des Lufttrockners ist die Luft praktisch wasserfrei. Wenn das Silikagel gesättigt ist (dies wird indirekt über den Taupunkt gemessen), wird die Luft auf den zweiten Trockner automatisch umgestellt und das Silikagel im ersten Trockner wird regeneriert. Bei der Regeneration wird die aufgenommene Feuchte aus dem Silikagel mit erhitzter Luft wieder entfernt. Um dies zu erreichen, wird bei der Regeneration die

Abbildung 1: BORIS-Bild von der Regeneration Lufttrockner A1/A2

Austrittstemperatur beim Trockner auf 80 °C gefahren.

Umbau der Schütz-Steuerung Vor dem Umbau wurden die Trockner, wie eingangs erwähnt, über eine Schützsteuerung vor Ort gesteuert. Für diese fast 50-jährige Steuerung gibt es nahezu keine Ersatzteile mehr. Diese Steuerung wird nun zeitgemäß in unserem Prozessleitsystem (PLS) integriert. Zunächst haben wir die Lufttrockner A in Angriff genommen. Ziel war natürlich, alle Funktionalitäten der alten Vor-Ort-Steuerung vom PLS ausnutzen zu können und bessere Überwachungs- und Bedienmöglichkeiten zu bekommen.

Abbildung 2: Alter Steuerungskasten vor Ort

Durchführung und Neuerung Für die Anbindung an das PLS wurden neue Kabelwege geschaffen und im Prozessleitsystem eine neue Steuerung programmiert.

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Rund um die Raffinerie

Abbildung 3: Steuerungskasten nach dem Umbau

Abbildung 4: Neues PLS-Bild zum Ablauf der Lufttrocknerregeneration

Die neue Steuerung besteht aus einer Schrittkette, anhand der sofort erkannt werden kann, bei welchem Regenerationspunkt ein Fehler aufgelaufen ist. Dies ermöglicht eine schnellere Fehlerbeseitigung als bei der alten Schützsteuerung.

PLS aus in die Schrittkette eingegriffen werden kann. Des Weiteren hat nun auch der Consoloperator die Möglichkeit, alle Drücke, Temperaturen und sonstige Funktionen über das PLS-Bild zu überwachen. Die Steuerung über den Leitstand ermöglicht dem Anlagenpersonal ein schnelles Erkennen von möglichen Fehlern bzw. Störungen und dadurch auch ein schnelles Eingreifen.

Neu ist auch, dass jetzt alle Fehler direkt im PLS angezeigt werden und auch vom

Ausblick Durch die guten Erfahrungen mit der neuen Steuerung ist für dieses Jahr noch geplant, den Lufttrockner B auf die neue Steuerung umzubauen. Dies wird im September geschehen. Werner Krannich Betriebsingenieur PF Nord BTV

Lang bewährt und jetzt noch besser: der optimierte Deodorizer In der Raffinerie Neustadt werden belastete Prozesswässer über verschiedene Stripper, auch Deodorizer genannt, gefahren, um störende Inhaltsstoffe wie Sulfide und Ammonium zu entfernen. So werden die Abwasseranlagen entlastet und Geruchsemissionen minimiert. In den letzten beiden Jahren wurden diese Anlagenteile in umfangreichen Umbaumaßnahmen an neue Erfordernisse des Raffineriebetriebs angepasst. Der jetzt umgebaute Stripper heißt offiziell DA-841 oder auch SWS1 bzw. Deodorizer. Bis 2008 wurden hier die Prozesswässer aus dem nördlichen Prozessfeld (also TOP1, Hydrobon u. a.) gestrippt. Seit 2008, nach umfassenden Umbaumaßnahmen in Neustadt, sind neue Wässer aus der H2-Anlage hinzugekommen, die aus der TOP1 und der VAK1 sind entfallen.

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Vor 2008 wurde der SWS1 (im Verlauf Deo genannt) vor allem mit Rauchgas aus den Dampfkesseln sowie ungeregeltem Strippdampf betrieben und entfernte in erster Linie geruchsauffällige Inhaltsstoffe aus dem Prozesswasser (daher De-Odorizer, ein „Geruchsentferner“). Seit 2008 hat sich die Aufgabe etwas gewandelt und im Deo sollen

nicht nur geruchsintensivere Stoffe, sondern auch vermehrt Ammonium entfernt werden.

Daraus ergaben sich für den Betrieb des Deodorizers neue Herausforderungen: • Der Einsatz von Rauchgas zur Entfernung geruchsintensiver Komponenten verursacht mehr Ammonium im Sumpf.

Rund um die Raffinerie

• Für eine bessere Ammonium-Entfernung muss die Dampfeinsatzmenge erhöht werden. Bisher war keine Dampfregelung vorhanden, außerdem wird bei zu viel Dampf über Kopf der nachgeschaltete Ofen zu kalt. Mehrere Tests durch das Prozessfeld 3 in Zusammenarbeit mit Basic Engineering zeigten wesentliche Verbesserungsmöglichkeiten auf, welche im Detail ingenieurtechnisch zu entwickeln waren. • Seit 2008 wird Kondensat aus der Wasserstoffanlage in den Deo-Einsatzbehälter entspannt, was eine verschlechterte Ölabscheidung zur Folge hat. Die Kolonne muss häufiger gereinigt werden. Die Entspannung des Kondensats führt darüber hinaus im Einsatzbehälter zu Schäden an der Innenbeschichtung und damit zu einem erhöhten Reparaturaufwand.

gestattet. Somit kann der Deo nun über Kopftemperatur geregelt gefahren werden. Dabei wurde die Temperatur so gewählt, dass die Dampfmenge ausreichend viel Ammonium aus dem Wasser entfernt, gleichzeitig aber die Kondensatmenge über Kopf minimiert wird. Zusätzlich hilft der Dampf natürlich auch bei der Entfernung der geruchsintensiven Stoffe.

Einsatz-Vorwärmung

Umschluss Kondensat

Austausch Einsatzbehälter

Das Kondensat aus der Wasserstoffanlage wird künftig nicht mehr in den Einsatzbehälter, sondern über eine Mischdüse direkt in den Einsatzstrom vor der Kolonne gegeben. Dadurch wird die Ölabscheidung im Einsatzbehälter verbessert und zugleich die Energie des Kondensats optimal für die Aufwärmung des Einsatzes genutzt.

Der Deo-Einsatzbehälter wird aufgrund der starken Beschädigungen erneuert und dabei die Einbauten zur besseren Ölabscheidung optimiert, Umsetzungstermin ist 2013.

Um den Deo in seiner Performance zu verbessern, wurden daher im Laufe der letzten beiden Jahre mehrere Maßnahmen umgesetzt.

Anpassung der Saugsiebe der Sumpfpumpen

Dampfregelung Für eine bessere Strippleistung wurde die Dampfzufuhr mit einem Regelventil aus-

zum Ofen

H2-Anlage SWS2

Slop

Slop SWS1

GNV1

Hydrobon Rauchgas

Tobias Zettl – Basic Engineering Michael Kunze – Betriebsleiter PF3

Zustand seit 2008

VAK1

GNV1

Dank der guten Zusammenarbeit der Abteilungen zur Umsetzung der Maßnahmen ist der Deodorizer nun dafür gewappnet, seine Strippaufgaben entsprechend seiner Bauart optimal auszuführen. Dies hilft vor allem bei der Reduzierung von Gerüchen und dem Betrieb der Abwasseranlage am Standort Neustadt.

Durch die Anpassung der Saugsiebe der Sumpfpumpen kavitieren diese auch bei einem warmen Sumpfablauf (ca. 95 °C) nicht mehr. Dadurch wird der Quenchkühler EE-842 nicht mehr benötigt.

Zustand vor 2008 TOP1

Da der Deo bisher keine Einsatzvorwärmung besitzt, wird ein Teil des Strippdampfes für die Vorwärmung in der Kolonne benötigt. Die Folge ist ein erhöhter Dampfverbrauch. Derzeit läuft ein Projekt zur Einbindung des ehemaligen Quench-Kühlers EE-842 als Einsatzvorwärmer gegen Deo-Sumpfabzug.

zum Ofen

SWS1

FC-841 DA-841

Rauchgas

Dampf, ungeregelt

DA-841

Dampf, geregelt

Abwasserbeh.

Abwasserbeh.

Abbildung: Einsatzströme Deo vor und nach 2008

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Rund um die Raffinerie

Wasserstofferzeugung BTN: 99,9 % Anlagenverfügbarkeit erreicht Die Wasserstoffanlage (SMR = Steam Methane Reformer) in Neustadt wurde im Rahmen des ISAR-Projektes gebaut und ist seit 2008 in Betrieb. Wir konnten die Anlage seit der Inbetriebnahme mit einer für Wasserstoffanlagen überdurchschnittlichen Verfügbarkeit betreiben. Wenige Ausfälle, bedingt durch Schaltventilprobleme am Gasreinigungsteil PSA (Pressure Swing Adsorption), führten jedoch jedes Mal zum Ausfall der MHC (Mild Hydrocracker), für den die Wasserstoffanlage die Hauptversorgung mit Wasserstoff sicherstellt. Dieser Beitrag schildert, wie mittels Ausfallbetrachtungen der installierten Anlagenkomponenten eine Verfügbarkeitssteigerung auf 99,9 % Verfügbarkeit erreicht wurde. Für die genannte Fehlerbetrachtung wurde die SMR in zwei Bereiche aufgeteilt: • die Erzeugung des Wasserstoffrohgases über den Reforming-Prozess (SMR: Erzeugung Wasserstoff aus Erdgas und Dampf) • die Aufreinigung des daraus gewonnenen Rohgases in H2 mit einer Reinheit bis 99,95 % (PSA: pressure swing adsorption = Adsorption im Druckwechselverfahren). Fast alle Ausfälle standen im Zusammenhang mit Schaltventil-Problemen in der PSA und mit Störungen am Steam-Methane-Reformerofen. Die PSA besteht aus zehn Adsorbern, also Behältern, die mit einer Adsorbens (Material zur selektiven Aufnahme von Unreinheiten aufgrund physikalischer Bindungskräfte) ausgestattet sind. Im Prinzip reinigt immer ein Adsorber das Rohgas aus

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der SMR, die anderen werden regeneriert oder sind auf Stand-by. Dazu wird ständig zwischen den Adsorbern hin- und hergeschaltet. Jeder dieser Adsorber braucht für seine Schaltvorgänge acht Ventile. In dem vorgegebenen Zyklus nimmt jeder Adsorber entweder Rohgas auf, speichert Gasunreinheiten, oder gibt Reinwasserstoff und verunreinigtes Gas ab. Die als Ausfallursache bereits genannten PSA-Schaltventile schalten im Minutentakt, was pro Jahr eine Schaltzyklenzahl von mehr als 200.000 ergibt. Dies wirkt sich natürlich auf die mechanische Stabilität und den Verschleiß der Baugruppen aus. Im Rahmen der Verfügbarkeitsverbesserung für die Schaltventile wurden daher Untersuchungen durchgeführt, inwieweit die Ventile selbst oder die zugehörigen Ansteuerungen verbessert werden können. Das Instandhaltungskonzept ist dabei

überprüft und im Rahmen der gewonnenen Erfahrungen erweitert worden. Dabei befinden sich jetzt im Fokus: • Wartung von Schaltventilen und Antrieben im angepassten Zeitintervall (Bild 1) • Austausch von Antriebsequipment wie Magnetventile und Instrumentenluftverstärker (sogenannte Booster) • Kalibrierung (Nullpunktjustierung) von Ventilen und Adsorberdruckmessungen • regelmäßige Überprüfung von Laufzeiten der Schaltventile (siehe Bild 2) • konstruktive Verbesserungen an den Einbaustellen für verbesserte Winterfestigkeit Mit diesen Maßnahmen gehören Ausfälle aufgrund eines Schaltventil-Versagens der Vergangenheit an. Eine weitere, wenngleich seltenere Ausfallursache war der Reformer-Ofen BA1501. Dabei stellte sich heraus, dass die

Rund um die Raffinerie

Bild 1: Einbau der gewarteten Schaltventile am FA-1515 Adsorber (Überwachung durch Betriebskoordinator René Disque und Schichtleiter Thomas Plechaty)

Standardvorgaben für den Betrieb des Ofens und die Ofen-Überwachung nicht in allen Fällen zu unseren PSA-Fahrweisen passten. Hier konnten in Zusammenarbeit mit den Firmen Uhde (Ofenhersteller) und Linde (PSA-Lieferant) und in Abstimmung mit dem TÜV Süd an unsere Fahrweisen angepasste Betriebsgrenzen und Regelstrategien festgelegt werden (siehe Betriebsfenster im Bild 3). Diese ermöglichen es uns nun, alle PSA-Betriebszustände störungsfrei anzufahren. Die praktische Anwendbarkeit wurde durch begleitende Anlagentests gezeigt. Gleichzeitig wurde eine erhebliche Verbesserung des Energieverbrauchs der Anlage durchgeführt. Mit den neuen Regelstrategien und Betriebsgrenzen konnte der Sauerstoffüberschuss im Rauchgas weiter minimiert werden. Der Leistungsbedarf der Anlage wurde dabei um ca. 6 MW reduziert, folglich sank der Energieindex über Gesamt-BAYERNOIL um ca. 1 % EII. In 2012 wurde mit den begleitenden Maßnahmen eine Verfügbarkeit in diesem Anlagenkomplex von 99,9 % (operativ und mechanisch) erreicht, was in diesem Zusammenhang einen Spitzenwert darstellt. Rudolf Braun, Betriebsleiter PF1 BTN Rainer Rüter, Betriebsingenieur PF1 BTN  

Bild 2: Mit dieser Statistikübersicht werden die Schaltventilzeiten überwacht. Damit können wir rechtzeitig vor dem Ausfall eines Schaltventils einen geplanten Austausch des Ventils durchführen.

Betriebsfenster

Bild 3: Gasunterfeuerung zum Reformerofen BA-1501 SMR

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Rund um die Raffinerie

Online-Korrosionsüberwachung mit einem Wanddicken-Messsystem der Firma Permasense Die Abteilung Inspektion und Analyse überwacht Hunderte Kilometer Rohrleitungen. Herkömmlich geschieht dies durch Schattenaufnahmen mit Gammastrahlern oder Ultraschall-Wanddickenmessung an tausenden von Messpunkten. Immer wieder stellt man dabei auch überraschend hohe Korrosionsraten fest. Eine zeitliche Zuordnung auf eine verfahrenstechnische Änderung oder auf ein bestimmtes Ereignis/Störung ist dann häufig schwierig oder nicht mehr möglich. Dieses Problem ist in der Mineralölverarbeitung bekannt; BP hat in Zusammenarbeit mit dem Imperial College in London deshalb ein System entwickeln lassen, welches mindestens zweimal täglich die Wanddicke an einem bestimmten Ort misst. Der Installationsaufwand sollte dabei so gering wie möglich sein. So wurde ein System entwickelt, welches die gemessenen Daten über WLAN an ein Gateway sendet und von dort in das IT-Netzwerk der Raffinerie einspeist. Während der dreijährigen Entwicklungsphase war das System nicht frei erhältlich. Nach der kommerziellen Freigabe begann 2012 bei BAYERNOIL die Installation, hervorragend unterstützt durch die Firma Reng und Mitarbeiter der Abteilung IT.

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Während des TAR von CDU B und Vakuumanlage wurden Bolzen angeschweißt, die Firma Xervon hat hierzu ein Bolzenschweißgerät beschafft. Nach dem TAR wurden die ersten 25 Sensoren installiert, anfänglich unterstützt durch Servicemitarbeiter von Permasense. Bei der Installation muss der Sensor sehr sorgfältig angeschraubt werden, denn das Ultraschallsignal wird sofort mit einem Installations-Notebook geprüft und ins Netz gestellt. Später kamen noch einzelne Sensoren während des laufenden Betriebes hinzu. Im TAR 2013 wurde die zweite große Ausbaustufe in Vohburg begonnen, aktuell sind dort 82 Sensoren installiert. Im Betriebsteil Neustadt

sind es zurzeit 29 Sensoren, alle im Overheadsystem der Top 2. Hier soll der Ausbau vor allem während des großen TAR 2014 erfolgen. Seit der Installation von über 80 Sensoren in Vohburg ist das WLAN-Netz so robust, dass es keinen einzigen Ausfall gab.

Beispiel: Sulfidierung der Vakuumrückstandsleitung in Vohburg Die Sulfidierung hängt von vielen Parametern ab, weshalb die theoretischen Korrosionsraten z. B. nach McConomy oft nicht zuverlässig sind. Bei dieser Rohrleitung kann die Korrosionsrate theoretisch bis zu 1,3 mm/a betragen, in der Praxis wurde diese Korrosionsrate jahrzehntelang aber nicht erreicht. Beim Prüfprogramm 1996

BAYERNOIL intern wurde dann plötzlich eine Wanddicke von weniger als 2 Millimetern gefunden. Dies war bei dem Druck und der Temperatur in der Rohrleitung „5 vor 12“, und die Vakuumanlage musste außerplanmäßig abgestellt werden. Um solche Überraschungen zu vermeiden, wurde auch an dieser Leitung ein Sensor installiert. Seit 2012 korrodiert die Rohrleitung relativ gleichförmig mit etwa 0,4 Millimeter im Jahr, im Winter ohne Bitumenproduktion sogar etwas geringer. Sollte sich die Korrosionsrate wegen besonderer Rohöle oder anderer Einflüsse ändern, würde dies durch die zweimal täglich durchgeführte Messung sofort entdeckt. Die relative Genauigkeit der Messung beträgt Hundertstel Millimeter, deshalb können auch geringe Änderungen schnell festgestellt werden. Wir hoffen, davon für die aktuelle Problematik der Overheadkorrosion in der Top 2 zu profitieren.

Martin Hofmeister Inspektion & Analyse

Abbildung: Einbaupunkte im BT Vohburg

Hochwasser in Niederbayern: BAYERNOIL hilft Bei der Hochwasser-Katastrophe 2013 war der Raum Deggendorf besonders hart betroffen. Das THW Kelheim war hier über Wochen im Einsatz, um den Menschen dort zu helfen. Dabei kam der 2009 vom THW Kelheim angeschaffte Öldekanter zum ersten Mal zum Einsatz. Andreas Schierlinger (Fa. Reng), Mitglied des THW Kelheim, fragte, ob BAYERNOIL die Kosten für die Reinigung des Gerätes tragen könnte. Selbstverständlich kam BAYERNOIL der Bitte nach und es wurde flexibel und unbürokratisch geholfen. Im strömenden und aus den überflutenden Kellern ausgepumpten Wasser waren viel Schlamm und Unrat, sodass der Dekanter während des Einsatzes öfters durch die Firma Rohrer gereinigt werden musste. Dadurch konnten laut Markus Hofer (Zugführer THW Kelheim) über 3 Millionen Liter Wasser gereinigt und ein größerer Umweltschaden verhindert werden. Markus Hofer dankte BAYERNOIL und allen Beteiligten herzlich. Wolfgang Forchhammer Instandhaltung

Heimo Lattacher (Fa. Rohrer), Wolfgang Forchhammer (BAYERNOIL), René Disque (BAYERNOIL), Markus Hofer (THW Kelheim) und Andreas Schierlinger (Fa. Reng)

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Am Tag, als der Regen kam: die Werkfeuerwehr im Hochwassereinsatz Am Sonntag, dem 2. Juni 2013, entwickelte sich durch die dramatisch heftigen Regenfälle der vergangenen Tage im gesamten südlichen Bundesgebiet zunehmend eine Hochwasserlage, die auch für die BAYERNOIL-Werkfeuerwehr nicht ohne Folgen blieb. Am Montagmorgen mussten wir erst nur interne Bereiche am Magazin, an der Straße 8 und den Keller in der alten Verwaltung auspumpen, was wir auch schnell in den Griff bekamen. Allerdings verschärfte sich ab 10:00 Uhr die Lage im Nachbarort Heiligenstadt, wo das Wasser der Abens über die Felder in die Ortschaft drückte und mehrere Häuser bedrohte.

ter waren bereits im Einsatz und kämpften gegen den drohenden Dammbruch. Unsere Aufgabe war es, ein Pumpwerk im Westen

von Bad Gögging zu unterstützen und durch das Abpumpen großer Wassermengen den Damm zu entlasten. Zusammen mit der

Die Alarmierung der BAYERNOIL-Werkfeuerwehr mit der Hochleistungspumpe HFS und der FP 60 erfolgte um 11:50 Uhr durch das Landratsamt Kelheim. Bis ca. 15:00 Uhr wurden wir zusammen mit der HFS des Industrieparks Münchsmünster (IPM) zum Schutz der Wohnhäuser eingesetzt. Unsere Einsatzklamotten waren noch nicht wieder trocken, als uns um 16:30 Uhr eine weitere Alarmierung nach Bad Gögging erreichte. Wiederum wurden wir mit der HFS und der FP 60 dringend benötigt. In Bad Gögging drohte ein Damm zu brechen. Über 200 Helfer von Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten und unzählige Bagger und Kieslas-

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Bereitstellungsraum in Deggendorf bis zum Einsatzbefehl

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Großpumpe des Landkreises Kelheim und der Großpumpe des Wasserwirtschaftsamtes kamen unsere HFS und die FP 60 zum 25-stündigen Dauereinsatz. Alle Einsatzmaßnahmen in Bad Gögging erwiesen sich als erfolgreich, der Damm hat gehalten und selbst das massiv bedrohte Hotel Eisvogel nahm keinen größeren Schaden. Dazu kam ab Dienstag, dem 4. Juni, noch eine zunehmende Hochwasserlage im Betriebsteil Vohburg. Dort flutete die Ilm den gesamten Bereich um den Biendlweiher und das Wasser kam bedrohlich an unseren Betrieb heran. Die Zufahrtstraße war bereits halbseitig geflutet. Die Hochwassersperren der Raffinerie wurden durch die Werkfeuerwehr eingebracht und vorsorglich weitere Maßnahmen am betroffenen Perimeterwall getroffen. Bis zu 6.000 Sandsäcke lagen in Bereitschaft, einige wurden an der Zufahrtstraße und an kleinen Dammsenken vorab verbaut. In Vohburg entspannte sich die Lage in der Nacht zum Mittwoch aber schlagartig und das Wasser fiel in nur zwölf Stunden um über einen Meter.

Doch es kam noch schlimmer – Einsatz in Fischerdorf und Natternberg. Am Samstag, dem 8. Juni 2013 erhielten wir für Sonntag 12:00 Uhr durch das Lagezentrum Niederbayern die Anforderung mit der HFS nach Deggendorf. Auch hier wurden wir wieder zusammen mit der WF des IPM eingesetzt, sodass wir unsere Personalressourcen und Einsatzmittel gemeinsam planen konnten. Jedem war inzwischen die Lage in den beiden Ortsteilen von Deggendorf aus den Medien bestens bekannt und die Ortsnamen Fischerdorf und Natternberg waren in aller Munde. Vor allem in den Fernsehberichten wurde die dramatische Lage, die sich hier für die Anwohner abspielte, deutlich sichtbar. Die BAYERNOIL-Geschäftsführung gab sofort grünes Licht für den Hilfeleistungseinsatz und unterstützte alle Anforderungen der betroffenen Stadt Deggendorf sowie alle Maßnahmen der Werkfeuerwehr in vollem Umfang. Darüber hinaus hat BAYERNOIL für die finanzielle Soforthilfe Betroffener 30.000

Euro gespendet – Geld, das sicherlich gut angelegt ist, denn das erste Bild, das sich am Sonntag unseren Einsatzkräften bot, war ein Bild der Verwüstung. Häuser standen bis zum ersten Stockwerk oder sogar bis zum Dach unter Wasser. Komplette Autohäuser waren geflutet und Luxusfahrzeuge im Wasser kaum noch zu sehen. Ganze Bauernhöfe wurden total überschwemmt. Der Geruch von Heizöl, Fäkalien und auch toten Tieren lag in der Luft. Die Werkfeuerwehren der BAYERNOIL und des IPM erhielten zwei Einsatzaufträge. Erst wurden mit den beiden Großpumpen ganze Straßenzüge trockengelegt. Danach wurde ein ausgefallenes Pumpwerk ersetzt. In diesem Pumpwerk waren der Schaltraum, das Trafohäuschen und der Pumpenraum komplett überflutet worden und waren somit ohne Funktion. Damit bekam man nun aber das Wasser nicht mehr aus dem tiefer gelegenen Ortsteil zurück in die Donau. Der ganze Ortsbereich glich einem riesigen See. Gemeinsam mit einem THW-Verband wurde um das Pumpwerk ein Bypass gelegt und das Wasser aus der Senke bei Natternberg in die Donau gepumpt. Alles in allem war dies der längste Einsatz der BAYERNOIL-Werkfeuerwehr und in Sachen Personalplanung und Materialverwaltung ein gewaltiger Kraftakt. Denn zu keinem Zeitpunkt wurde der Eigenschutz unserer Raffineriestandorte außer Acht gelassen und wir waren auch „zu Hause“ in Neustadt und Vohburg für eventuelle Einsätze immer „Gewehr bei Fuß“. Armin Kappen Leiter Werkfeuerwehr

Überflutete Straßen und Geschäfte in Fischerdorf

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BAYERNOIL vergibt neue Stipendien für Studierende Zum Wintersemester 2013/2014 vergibt BAYERNOIL drei Stipendien an Studierende der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Damit sollen besonders engagierte Leistungen anerkannt und gefördert werden. Zwei Studierende der Verfahrenstechnik und eine Studierende des Bachelorstudiengangs „International Business and Technology“ erhalten ab dem nächsten Semester ein sogenanntes Deutschlandstipendium, je zur Hälfte finanziert von BAYERNOIL und dem Bund. Das Deutschlandstipendium erkennt Spitzenleistungen von Studierenden an und trägt zur Förderung der Fach- und Führungskräfte von morgen bei. Hervorragende Ergebnisse im Studium und gesellschaftliches Engagement sollen früh belohnt werden. BAYERNOIL hat sich dieser Idee angeschlossen, weil der Kontakt mit besonders guten Studenten gesucht wird und auch deren Entwicklung gefördert werden soll. Wenn sich nach dem Bachelor- oder Masterabschluss das Interesse an einer Anstellung bei BAYERNOIL ergibt: Umso besser!

Auch für „International Business and Technology“ an der Technischen Hochschule wird ein Stipendium vergeben. Hier handelt es sich um einen neuen englischsprachigen Studiengang, der internationale Betriebswirtschaftslehre mit technischem Ingenieurswissen verbindet.

inzwischen mehr als 2.000 Förderern in die Zukunft. Frederik Pracht Personalservice

BAYERNOIL verstärkt damit den Auftritt an Hochschulen und investiert gemeinsam mit

Die Zusammenarbeit mit der TH Georg Simon Ohm in Nürnberg hat Tradition bei BAYERNOIL. Unter unseren Mitarbeitern finden sich einige Absolventen der Hochschule. An unseren Raffinerie-Standorten Vohburg und Neustadt wurden schon viele Praktikanten angeleitet, Abschlussarbeiten betreut und Studienarbeiten begleitet. Die beiden Stipendien für die Fakultät Verfahrenstechnik gingen im Rahmen eines Auswahlverfahrens an zwei Studentinnen, die nicht nur sehr gute Leistungen in Ausbildung und Studium vorweisen konnten, sondern sich auch sozial stark engagieren. Im Juli kamen die Stipendiatinnen zu einem Kennenlernen und einer Werksführung nach Neustadt. Das Bild zeigt die Studentinnen Daniela Schneider (links) und Barbara Böhm mit den am Auswahlverfahren Beteiligten Rainer Köster (Leiter Prozesstechnologie, links) und Wieland Luft (Leiter Basic Engineering, rechts) sowie dem Leiter Personalservice Matthias Matz (Mitte) bei tropischer Hitze vor der Anlagenbegehung.

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Die Azubis der BAYERNOIL und der OMV mit den Ausbildern Peter Krebs (BAYERNOIL), Johannes Boyer (BAYERNOIL) und Florian Bacher (OMV)

Azubis unterwegs: OMV zu Gast bei BAYERNOIL – und umgekehrt Am Montagmorgen, dem 27. Mai, begann der Azubiaustausch, welcher unter dem Motto „Energie“ stattfand. Vier Azubis der OMV kamen nach Neustadt. Zusammen mit Johannes Boyer und Peter Krebs stellten wir die BAYERNOIL-Raffinerie kurz vor. Anschließend konnten wir uns gegenseitig ein wenig kennenlernen. Nachdem sie die Sicherheitsunterweisung an der Pforte mit Bravour bestanden hatten, wurden sie nach Bad Gögging ins Hotel Kaiser Trajan gebracht. Abends gingen wir dann zusammen mit unseren Ausbildern, den Azubis der OMV, deren Ausbilder Alfred Kellner und dem Betriebsrat der OMV, Matthias Voges, zum Essen. Dabei konnten wir schon einen ersten Einblick in die verschiedenen Ausbildungssysteme gewinnen. Am Dienstag erklärte uns Johannes Boyer die einzelnen Energiearten und welche Unterschiede dabei zwischen dem Angebot der OMV und dem der BAYERNOIL bestehen. So betreibt die OMV beispielsweise Heizkraftwerke, von denen sie den benötigten Strom, Dampf und Luft beziehen. Anschließend brachte uns Astrid Kropp EnCon und das Energiemanagement in der BAYERNOIL näher. Dadurch konnten wir erkennen, welch hohe Bedeutung Energie und Energieeinsparung in einer Raffinerie haben. In diesem Zusammenhang ging

Astrid Kropp auch näher auf die Twisted Tubes (= neue Rohreinbauten in Wärmetauschern) ein, die besonders die Azubis der OMV faszinierten, da sie diese bisher noch nicht kannten. Am nächsten Tag besichtigten wir die Lehrwerkstatt der XERVON in Münchsmünster, denn dort absolvierten wir während des ersten Lehrjahres unseren Metallgrundkurs. Anschließend ging es über den ehemaligen Standort Ingolstadt zum Audi-Museum, in dem wir eine Führung erhielten, die uns über die Geschichte der Automobilindustrie informierte. Bei der freien Zeitgestaltung im Museum konnten wir auch diverse Modelle von früher und von heute betrachten. Ein besonderes Highlight stellte für uns das Sitzen im R8 dar. Am Donnerstag ging es bereits am frühen Morgen nach München, denn dort hatten unsere Ausbilder eine Segway-Tour gebucht. Nach einer kurzen Einführung und Erklärung der Funktionsweise der Segways konnten wir bereits mit den ersten Test-

fahrten beginnen. Als wir das Beschleunigen und Bremsen beherrschten, konnte es schon mit dem Sightseeing losgehen. Trotz des einsetzenden Regens hatten wir alle sehr viel Spaß und wollten die Segways am Ende gar nicht mehr zurückgeben. Der Freitag begann mit einem Destillationskurs von Gerhard Mosauer. Er hat uns die erforderlichen Gegebenheiten und die dafür bei uns eingesetzte Anlage gezeigt. Dabei ging er unter anderem näher auf den Partialdruck ein. Bei dem gemeinsamen Brotzeitmachen mit den Azubis der OMV zeigten wir ihnen das Auszuzln einer Weißwurst. Die zweite Woche begann mit der Besichtigung des Standorts Vohburg, hier rechneten wir auch die Einsparungen durch die Twisted Tubes durch und konnten so erst richtig erkennen, wie wichtig solche Maßnahmen sind. An diesem Tag beschäftigte uns außerdem das Hochwasser, denn es war nicht sicher, ob die Azubis der OMV wieder zu ihrem Hotel zurückkommen würden, da

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einem Rundgang näher kennenlernten. Anschließend gingen wir bei strahlendem Sonnenschein zum Erdöllehrpfad in Prottes. Dort konnten wir das Equipment anschauen, das zum Bohren benötigt wird, wie zum Beispiel Bohrköpfe.

Größter Eruptionskranz Europas bereits diverse Straßen gesperrt waren. Dies war dann aber über einen Umweg möglich. Am Dienstag zeigte Peter Krebs den Azubis der OMV die Berufsschule in Regensburg und die Sehenswürdigkeiten der Stadt, da wir unsere Montageprüfung für den ersten Teil der Abschlussprüfung hatten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen hatten wir noch genügend Zeit, um uns die Altstadt näher anzuschauen, und die Azubis der OMV konnten auch Souvenirs besorgen. Der Mittwoch startete mit dem Vortrag von Gerhard Mosauer über die FCC-Anlage. Dabei zeigte er uns neben dem Aufbau der Anlage auch, auf welche Betriebsbedingungen beim Betrieb der Anlage geachtet werden muss. Um das theoretische Wissen auch mit der Praxis verbinden zu können, ging es dann in die Anlagen, wo den Azubis aus Wien klar wurde, dass es hier gar nicht so viel anders ist als bei ihnen in der Arbeit. Am Donnerstag fuhren wir gemeinsam mit Johannes Boyer und Florian Bacher, dem Ausbilder der OMV, in den Team-Hochseilgarten nach Ingolstadt. Die Übungen dort waren so aufgebaut, dass man sie nur im

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Team meistern konnte. Hier merkten wir auch, wie wichtig es ist, sich auf die anderen verlassen zu können und sich immer abzusprechen. Die letzte Übung bestand beispielsweise darin, auf einen acht Meter hohen Baumstamm zu klettern und dann herunterzuspringen, gesichert von den anderen Azubis und den Ausbildern. Neben Mut war hierbei auch die Unterstützung jedes Teilnehmers gefordert. Am letzten Tag in der BAYERNOIL führten wir zusammen mit Konrad Weber vom Betriebsrat und den Ausbildern noch Abschlussgespräche und verabschiedeten die vier Azubis.

BAYERNOIL bei OMV – der Gegenbesuch Am Sonntag, dem 9. Juni, ging es für uns los nach Wien. Am Nachmittag packten wir unsere Sachen in den Ausbildungsbus und fuhren zusammen mit den Herren Krebs und Boyer nach Untersiebenbrunn. Bei einem gemeinsamen Essen ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Gänserndorf, denn dort betreibt die OMV ein Ausbildungszentrum, welches wir bei

Der darauffolgende Tag begann mit einer Busfahrt zu einer aktiven Rohölbohrung, die sich Erdpreß 15 nennt. Dort konnten wir kurze Einblicke ins Bohrgeschehen und die Technik erlangen und hatten die Möglichkeit, bei einer aktiven Bohrung direkt vor Ort zu sein. Als wir am Nachmittag mit der Führung durch das Bohrgelände fertig waren, ging es weiter in das Tanklager Auersthal. Nach einem sehr späten Mittagessen ging es wieder zurück ins Hotel, wo wir unsere Sachen packten und in das Hotel Hahn in Simmering umzogen. Um uns in Sachen Kultur und Geschichte weiterzubilden, war am Mittwoch eine Hop-on-Hop-off-Tour durch Wien geplant. Nach ein paar interessanten Geschichten im Bus stiegen wir am Schloss Schönbrunn aus und erkundeten die Umgebung. Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Gelände gingen wir noch in den nahegelegenen Tiergarten Schönbrunn. Der nächste Tag startete mit der Segway-Tour durch Wien. Wir fuhren in zwei Gruppen durch die Altstadt und besichtigten diverse Gebäude, darunter auch das Alte Rathaus. Nach einer dreistündigen Tour ging es wieder Richtung Abfahrtspunkt. Am Nachmittag fuhren wir wegen der hohen Temperaturen ins Stadionbad, wo wir uns in die Sonne legten und diese genossen. In den letzten Tagen hatten uns die Azubis der OMV immer ganz stolz von ihrem 3DSimulator erzählt. Am Freitag war es dann so weit. Wir durften den hoch gepriesenen 3D-Simulator kennenlernen und auch ausprobieren. Man bekommt einen Helm auf, der einen in eine virtuelle 3D-Welt bringt, in der man sich per Joystick bewegen und zum Beispiel Pumpen umstellen kann. Außer-

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dem waren wir noch beim RD4-Simulator im Competence-Center zu Besuch. Zu Beginn der zweiten Woche wurde jeder von uns einem der Azubis der OMV zugeteilt und mit ihnen auf die verschiedenen Anlagen geschickt. Wir konnten Rundgänge in den Anlagen machen und erhielten Einblick in das Schichtsystem der OMV, da wir direkt vor Ort mit den Mitarbeitern reden konnten. Außerdem lernten wir dabei auch das Ausbildungssystem in der OMV näher kennen. Am Dienstag stand bei einer Temperatur von 38 °C der Besuch des Heizkraftwerkes auf dem Programm. Bereits im Vorfeld hatten wir erfahren, dass es dort mit um die 50 °C doch sehr heiß ist. Nachdem wir einen Vortrag über die theoretische Funktion des Heizkraftwerkes erhalten hatten, machten wir den Rundgang. Dabei kamen wir an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem aus man einen spektakulären Blick über einen Großteil der Raffinerie in Schwechat hat. Als wir wieder im Competence-Center zurück waren, wurde erst einmal die Klimaanlage auf Kühlung gestellt, und schon konnte mit der Ausarbeitung der Abschlusspräsentation begonnen werden.

Bohrlochabschluss Der folgende Tag bestand wieder aus der Anlagenbesichtigung mit den uns zugeteilten Azubis. Auch hier lernten wir viel dazu. Am Donnerstag zeigte uns Florian Bacher die Raffinerie und erzählte uns von der Geschichte der Raffinerien allgemein und natürlich der OMV im Besonderen. Wir erhielten einen Einblick in die Historie der Erdölbohrung in Österreich und erfuhren viel Wissenswertes über die OMV. Im Anschluss daran vollendeten wir unsere Abschlusspräsentation. Am Abend kamen

Gerhard Mosauer und Johannes Boyer und bei einem gemeinsamen Abendessen konnten wir bereits von unseren Eindrücken zum Austausch erzählen. Der Freitag begann mit dem Auszug aus dem Hotel in Wien und dem Beladen des Azubibusses. Zusammen mit unseren Ausbildern fuhren wir zur Raffinerie, wo die Abschlusspräsentation stattfand. Zu dieser waren neben den verschiedenen Ausbildern auch Vertreter der Personalabteilung, des Betriebsrates und diverse Anlagenleiter gekommen. Gemeinsam mit den Auszubildenden der OMV führten wir unsere Präsentation vor und hatten im Anschluss noch Gelegenheit, uns mit den Anwesenden zu unterhalten. Danach machten wir uns auf die Heimreise. So gingen die vier Wochen des Azubiaustausches zu Ende. Der Austausch hat uns allen viele neue Eindrücke und Erfahrungen gebracht und wir hoffen, dass auch die Lehrjahrs-Teilnehmer nach uns diese Möglichkeit bekommen. Maximilian Sedlmeier Dominik Brosig Cevin Strümpfel Lena Steffl

Gestängetiefpumpe, auch Pferdekopfpumpe genannt, zur Erdölförderung

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Setzen ihre berufliche Zukunft bei BAYERNOIL fort:

Auszubildende für 2014 gesucht

unsere ehemaligen Auszubildenden

Anfang September begannen zehn Schüler ihre Ausbildung bei BAYERNOIL. Auch für das Ausbildungsjahr 2014 sucht BAYERNOIL bereits neue Auszubildende mit Interesse an unseren beiden Ausbildungsberufen Chemikant/in und Werkfeuerwehrmann/ -frau. Bewerbungsschluss ist der 15. November.

Ramona Kornprobst, Sebastian Daubmeier, Andreas Gröger und René Buchner (von links) bei der Übernahme ihrer unbefristeten Arbeitsverträge.

Als Chemikant (m/w) lernen die Auszubildenden u. a. in den Bereichen Arbeitssicherheit, Wartungstechnik, Labortechnik, thermische und mechanische Verfahrenstechnik, Mess- und Regelungstechnik, Qualitätssicherung, Umweltschutz. Auf dem Ausbildungsplan stehen außerdem der fachgerechte Umgang mit Gefahrstoffen, die Organisation und Arbeitsabläufe in der Produktion sowie verschiedene Raffinerieverfahren. Die praktische Ausbildung findet an den Anlagen der BAYERNOIL statt, die Theorie wird an der Berufsschule in Regensburg vermittelt. Wenn sie die Prüfung an der IHK nach dreieinhalb Jahren erfolgreich abgelegt haben (eine Verkürzung auf drei Jahre ist möglich), sind sie als Anlagenfahrer für die Überwachung und Steuerung der Prozessanlagen optimal ausgebildet. Auch stehen ihnen verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten offen.

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Der Werkfeuerwehrmann (m/w) ist ein 2012 neu geschaffener Ausbildungsberuf, der die Auszubildenden auf die vielfältigen Aufgaben der Werkfeuerwehr vorbereitet. Die dreijährige Ausbildung enthält praktische Elemente im Ausbildungsverbund verschiedener Berufs- und Werkfeuerwehren. Theoretische Inhalte werden an der Berufsschule Freising vermittelt. Die Ausbildung enthält u. a. die Anwendung der richtigen Löschverfahren, die Anwendung, Prüfung und Instandhaltung von Lösch-, Rettungsund Messgeräten, Einsätze als Rettungssanitäter und das Leisten von Erster Hilfe, berufsbezogene rechtliche Vorschriften sowie die Fähigkeit, Wärme-, Rauchentwicklung und Brandausbreitung abzuschätzen. Ein optimales Umfeld und der Umgang mit modernsten Geräten und guten Fortbildungsmöglichkeiten runden dieses Ausbildungsangebot ab.

Die „neuen“ Kollegen werden künftig die Schichtmannschaft in Vohburg und Neustadt verstärken.

Für weitere Informationen zu den Ausbildungsberufen und dem Bewerbungsverfahren besuchen Sie: www.bayernoil.de. oder Sie kontaktieren die Abteilung Betriebliche Ausbildung: [email protected].

Blick in die Welt

Sportliche Leidenschaft: Biker Helmut Wagner erzählt Die BAYERNOIL-Mitarbeiter sind eine reisefreudige, sportliche Truppe. Vor allem die Biker – unterwegs mit und ohne Motor – stellen eine starke Gruppe innerhalb der Belegschaft. Unsere Redakteurin Johanna Loquai hat mit dem begeisterten Motorradfahrer Helmut Wagner über die „Faszination Moped“ gesprochen (Bilder: Helmut Wagner). Seit wann fährst du Motorrad und was hat dich dazu verleitet? Begonnen hat alles 1972 mit einer Kreidler RS (50 cm3, 6,25 PS). Auffrisiert und einem Vergaser von Delorto. Sie war 115 km/h schnell und hatte eine nur sehr kurze Lebensdauer. Verleitet hat mich damals der Rennsport, ich war Fan von Toni Mang, Giacomo Agostini und Barry Sheene.

Was war deine schönste/längste Tour und welche die greisligste/schlimmste?

Wie viele Motorräder hast du schon gehabt, welches war dein bestes? Ich fahre momentan mein fünfzehntes und sechzehntes Motorrad. Mein bestes Motorrad war immer das, was ich als Nächstes im Auge hatte.

Die schönste und auch die längste Tour war die nach Sardinien, die ich im Sommer 2011 mit meinem Sohn gemacht habe. Die greisligste Tour habe ich im Jahr 2006 gemacht. Wir sind im strömenden Regen über den Julier-Pass Richtung Comer See gefahren. Zwei Mitfahrer sind gestürzt und einer davon (ein sehr guter Freund) hat sich dabei schwer verletzt. Er musste daraufhin das Motorradfahren aufgeben.

Was gefällt dir am Motorradfahren besonders – und was gar nicht? Am Motorradfahren gefällt mir am besten, dass man ein Stück Freiheit geschenkt bekommt, wenn einem der Fahrtwind um die Nase weht und man zig Berge und tausend Kurven vor sich hat. Gar nicht gefällt mir das oft egoistische und uneinsichtige Verhalten von so manchen Autofahrern.

versuchen, gedanklich ein paar Sekunden vorauszudenken, nie auf seinem Recht zu bestehen (man ist meistens der Schwächere) und immer mit Fahrfehlern der anderen zu rechnen.

Welche Traumroute fehlt dir noch? Das ist eine schwierige Frage! Ich würde mal sagen: die Panamericana, zumindest einige Teilstrecken davon, in den USA die „Route 66“, ans Nordkap, nach Rumänien in die Karpaten, durchs Baltikum, die spanische Küstenstraße hoch bis nach Bilbao, in die Normandie bis an die Atlantiküste, quer durch Marokko …

Wohin geht’s als Nächstes? Als Nächstes geht es bestimmt – wie schon so oft – nach Südtirol. Geplant ist für 2014 eine Fahrt zusammen mit meinem Sohn in die Toscana. Wir werden in Livorno übersetzen nach Sardinien, dann weiter nach Korsika und über Genua zurückfahren.

Was würdest du einem Anfänger raten? Wie weit bist du schon gefahren? Grob geschätzt 200.000 bis 250.000 Km.

Meines Erachtens ist das Wichtigste, immer konzentriert bei der Sache zu sein, zu

Wir wünschen unserem Motorradfan weiterhin stets gute Fahrt!

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Blick in die Welt

Champions-League-Finale: FC Bayern gegen Borussia Dortmund BAYERNOIL-Fußballfans waren vor Ort und erzählen von ihrem Besuch Da schau her – einige BAYERNOIL-Fußballfans waren zum Champions-League-Finale in London und haben nix voneinander gewusst und sich dort auch nicht gesehen. Kunststück, bei 86.298 Zuschauern im ausverkauften Stadion! Wer weiß, wer „von uns“ noch alles dort war. Es war allerdings gar nicht so leicht, überhaupt hineinzukommen. Johanna Loquai fragte Alexander Becker, Alfons Schmid und Markus Kuhlen nach ihren Eindrücken. Wie habt ihr es geschafft, Karten für das Finale zu ergattern? Wie lange vorher habt ihr angefangen mit der Beschaffung und wie lange hat alles gedauert? Markus (Labor) hatte sich ganz offiziell beim FCB um eine Karte beworben und am 17.5. seine Karten-Bestätigung bekommen. Dies war seine fünfte Bewerbung für ein CL-Finale und diesmal hatte er eben Glück. Alfons (IT), ebenfalls FCB-Mitglied, und seine sieben mitreisenden Kumpels erhielten am 8. Mai um 09:30 Uhr die Bestätigung ihrer Buchung. Alex (Pensionär) hat die Karte selbstverständlich als Mitglied in seinem Audi Fanclub FCB bestellt und bekommen.

blieb mehrere Tage.

Leider sind „unsere“ Fans nicht in die Nähe der Fußballer gekommen. Haben sie unterwegs Bekannte getroffen? Alfons sieht bei jedem Spiel den älteren Bayern mit Gamsbarthut und einem Mordstrumm Glocke. In Wembley konnte er auf dem Busparkplatz mit Bekannten auf den Sieg anstoßen. Markus traf beim Getränkeholen und auf dem Heimflug zwei Irnsinger, Vater und Sohn. Alex hat mitten in London eine russische Gruppe in voller FCB-Montur gesichtet.

Was hat euch denn besonders gefallen? Wie habt ihr Hotel und Anreise organisiert? Das Buchungspaket von Alfons und seinen Kumpeln beinhaltete Hin- und Rückflug sowie den Stadion-Bustransfer; Markus ergatterte selber nach einigem Hin und Her im Internet einen Hinflug Nürnberg-Stansted und einen Rückflug Gatwick-München, jeweils ohne Übernachtung (siehe ExtraBericht); die Züge waren bis eine Woche vor dem Finale komplett ausgebucht. Alex buchte Eintrittskarte, die Busfahrt und zwei Übernachtungen im Paket.

Wie lange wart ihr dort? Die Alfons-Gruppe war am kürzesten unterwegs: Abflug in München Samstag um 12.00 Uhr, Rückkehr Sonntag früh um 07:00 Uhr. Auch Markus flog Samstag hin und Sonntag zurück. Einzig Rentner Alexander

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„Unser Sieg“! – Alex, kurz und bündig. Für Markus waren Stadion und Atmosphäre schlicht „der Hammer“. Alfons fand die absolut friedliche Atmosphäre rund ums Finale den ganzen Tag sehr beeindruckend, und das Stadion selber „das absolute Highlight für jeden Fußballfan“.

Reist ihr häufiger zu solchen Superspielen? Wo wart ihr schon überall? Alex war zur EM 2012 in der Ukraine. Markus kennt fast alle Stadien in Deutschland und die in Turin, Mailand, London und Amsterdam. Alfons reiste mit dem Wohnmobil sowohl 1999 nach Barcelona zur „Mutter aller Niederlagen“ gegen Manchester United (schluchz) und 2001 nach Mailand zum Triumph im Elfmeter-Krimi über Valencia. 2010 war er in Berlin (Pokalfinale, Sieg gegen Bremen) und 2012 in Madrid beim

Halbfinale-Rückspiel (Sieg im Elfmeterschießen und Einzug ins „Finale dahoam“).

Was ist das nächste Ziel – Brasilien? Eine Reise nach Brasilien lassen alle mal noch offen. Natürlich hängt das auch vom Spielverlauf ab! Rentner Alex hat im August den Supercup in Prag (UEFA BayernChelsea) und eventuell im Dezember Marokko (FIFA-Klub-Weltmeisterschaft) im Programm.

Wie lange seid ihr schon FCB-Mitglieder und -Fans? Markus ist seit 23 Jahren FCB-Mitglied, Alfons seit 2010 (Rummenigge war der Held seiner Kindheit) und Alex (Beckenbauer-Fan seit der Weltmeisterschaft in London 1966) ist dem Audi Fanclub FCB vor zehn Jahren bei seiner Gründung beigetreten. Wir wünschen unseren Fußballfans noch viele schöne erfolgreiche Spiele – schön wär’s, wenn alle Spiele friedlich und gesittet verliefen. Ach, und übrigens lauten die Bedingungen für die Gründung eines organisierten Fanclubs (ja, wer käme denn da wohl infrage?): Vereinsname, mindestens 25 Mitglieder sowie zwei Vorsitzende über 18 Jahre… Gar nicht so schwer, eigentlich. Viel schwieriger dürfte es sein, die Fußballfreunde zu überreden, ihre geliebten FCB-Trikots gegen ein BO-Shirt einzutauschen, damit sie sich im Stadion erkennen – wohl keine Chance für BAYERNOIL!

Blick in die Welt

Über die Gastfreundschaft der Briten Da ich mit Verspätung in London gelandet war, konnte ich die vor dem Spiel geplante Stadtrundfahrt vergessen. Ich wollte diese dann bei Nacht nachholen. Also fuhr ich nach dem Feiern als erste Station noch zum Tower of London. Dort habe ich ein paar Erinnerungsfotos geschossen. Im Anschluss wollte ich Richtung Westminster weiterfahren. Doch als ich so um 00:30 Uhr zur U-Bahn kam, fuhren keine Tubes mehr. Die Pubs hatten in dieser Gegend auch alle schon zu.

stelle mein Ziel nicht lesen konnte, fragte ich eine junge Frau neben mir. Abbie meinte, sie müsse in die gleiche Richtung. Plötzlich standen ihre Eltern Paul und Joanna neben mir. Im Bus haben wir uns dann etwas unterhalten und es stellte sich heraus, dass Paul der Geistliche vom Tower of London ist. Des Weiteren stellte sich heraus, dass er und Joanna früher mal in Dortmund lebten. Das erleichterte auch unsere Kommunikation, da meine Englischkenntnisse etwas eingerostet sind.

ungewöhnlich vor, aber als sie ihren Mann telefonisch davon in Kenntnis setzte, dass sie einen deutschen Fußballfan mit nach Hause bringe, habe ich zugesagt. Sie hat sich gleich über meine Zugverbindung zum Flughafen informiert und mir ein Taxi für den frühen Morgen bestellt. In Westham angekommen, wurde ich von ihrem Mann Mike herzlich willkommen geheißen. Bei ein paar Bier und Kaffee haben wir uns die ganze Nacht lang hervorragend unterhalten.

Da habe ich mich erkundigt, wie ich nun weiterkomme. Man sagte mir, ich müsse mit dem Bus fahren. Als ich an der Halte-

Tochter Abbie bot mir sofort an, bei ihr zu übernachten. Das kam mir zwar etwas

Das war eine tolle Erfahrung für mich und ich hatte zumindest für kurze Zeit ein Dach überm Kopf mit einer tollen Unterhaltung. Big Ben und der Rest der Sehenswürdigkeiten müssen bis zu meinem nächsten Besuch warten. Markus Kuhlen

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BSG und Sportnachrichten

24-Stunden-Radrennen in Kelheim - und die BAYERNOIL war mit dabei Nach langer Vorausplanung bei der Teamzusammenstellung stand fest, dass wir zwei Teams für das 24-Stunden-Radrennen aufstellen können. Ungewöhnlich lange wurde diskutiert und simuliert, wie man die Teams aufteilt und dann stand die Aufstellung fest und den Zuschauern blies der Fahrtwind von den vorbeieilenden Fahrern um die Nase. So schnell konnte man kaum schauen, schon waren unsere Startfahrer in Sicht – einen sauberen Start haben sie hinbekommen und konnten sich im Mittelfeld behaupten. Nach knapp 30 Minuten war die erste Runde gefahren und der Wechsel an die nachfolgenden Fahrer erfolgte. So ging es Runde um Runde an den Start und wieder ans Ziel, wo die nächsten Fahrer auf die Übergabe warteten.

Es gab ein Senioren-Team mit einem Gruppenalter von über 250 Jahren. Hierzu gehören Manfred Schabenberger, Wolfgang Resch, Johann Baumgartner und Robert Frastia sowie unser Mitarbeiter in Altersteilzeit Josef Fischer. Das „junge Team“, bestehend aus Reinhard Dietl, Ernst Lentschig, Thomas Noppeney und Martin Strosahl, wurde durch Horst Ranzinger als Gastfahrer vervollständigt. Die Organisation und der Ablauf wurden schon vorab bei einer gemütlichen Brotzeit im Biergarten besprochen und so war das Abstecken des Fahrerlagers, der Aufbau der Zelte und die weitere Organisation kein Problem. Dank der langjährigen Erfahrung der einzelnen Teilnehmer war die Versorgung mit Strom und Laptop, Essen und Getränken klar geregelt und so war „Mann“ gerüstet für den Start. Am Samstagvormittag haben sich die Fahrer gegen 11 Uhr eingefunden, um das Fahrerlager nicht nur mit der Ausrüstung zu bestücken. Man kann sich vorstellen, dass hier so einiges zum Tragen kam, wie zum

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Beispiel Kabeltrommel, Sporttaschen voll mit Trikots zum Wechseln, Bierzeltgarnituren etc. Auch die exklusiven Räder mitsamt den notwendigen Ersatzteilen wurden mit Bedacht ausgeladen und im Fahrerlager bis zum Rennen geparkt. Nachdem alles gut gelagert und verstaut war, wurden schon die Startnummern verteilt und diese an den Trikots und den Rädern befestigt und die Nervosität wuchs. Einige warteten dann schon in kompletter Montur darauf, endlich eine Proberunde fahren zu dürfen um das Rad zu testen, die Muskeln aufzuwärmen und vor allem, um sich die Strecke einzuprägen und die Einfahrzone zu betrachten. Um die Nervosität nicht zu sehr zu strapazieren, ging es nach dem Gruppenfoto los auf die Strecke. Jeder ist für sich seine Runde gefahren und konnte sich mental auf den Start um 14 Uhr vorbereiten. Dann ging es auch schon los und unsere Startfahrer machten sich bereit und reihten sich in die große Menge mit ein. Punkt 14 Uhr fiel der Startschuss und die Menge raste los. Das Tempo war rasant

Dann doch das Malheur, was niemand erwartet hätte: Reifenpanne in der zweiten Runde bei Martin Strosahl, bei dem sich die Speichen am Rad gelockert hatten. Dank Handy wurde der nächste Fahrer über die Panne informiert und Ernst Lentschig machte sich zum Einsatz bereit. Der Wechsel erfolgte ohne Probleme, jedoch verlor das Team wertvolle Minuten. Im Fahrerlager angekommen wurden die Laufräder direkt gewechselt und schon ging es wieder weiter. Doch auch in der vierten Runde gab es eine Panne bei Johann Baumgartner, dem die Kette beim Schalten vom Zahnrad gehüpft war, sich am Rahmen verkeilte und sich Kettenglieder verbogen haben. Mit viel Glück kam er mit nur wenigen Minuten Verzug am Ziel an. Mit vereinten Kräften und Werkzeug wurde dann im Fahrerlager die Kette repariert und das Rad war im Nu wieder einsatzbereit. Die nächsten Stunden brachten wir damit zu, auf den nächsten Fahrerwechsel zu warten, uns zu stärken, auszuruhen und vor allem damit, den jeweiligen Fahrern motivierend zur Seite zu stehen.

BSG und Sportnachrichten

Einige der Fahrerfrauen brachten Kaffee und Kuchen mit, sprachen den Männern Mut zu und holten die von den doch anstrengenden Rundenfahrten geplagten Männer von der Zieleinfahrt ab. In der sehr kalten Nacht sammelten die Fahrer doch noch alle Kräfte, um diese gut und ohne Unfall zu überstehen. Der ein oder andere Fahrer hatte immer mal wieder das Glück, sich an eine größere Fahrergruppe hängen zu können, um Kräfte zu sparen. Der Morgen kam, die Sonne auch, und schon gingen die Temperaturen in die Höhe und brachten frische Motivation, obwohl schon Runde für Runde die Kräfte schwanden, die Muskeln brannten und schon gefeilscht wurde, wie viele Runden jeder einzelne noch drehen muss. Die Sehnsucht

nach einer heißen Dusche, einer guten Brotzeit und einer Maß wuchsen bei Einzelnen ins Unermessliche. Doch ehe sich die Jungs umschauten, war die Zeit knapp, und es wurde allen schnell klar, dass das Ende des 24-Stunden-Rennens in Sicht war – endlich! Es war ein toller Erfolg für jeden Einzelnen, der mit viel Herzblut und Schweiß daran teilgenommen hat. Gratulation an alle!! Ihr seid spitzenmäßig gefahren mit echt guten Rundenzeiten, hattet eine tolle Atmosphäre im Fahrerlager und insgesamt war es ein klasse 24-Stunden-Rennen. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Kollegen und Freunde, die unser BAYERNOIL-Team so tatkräftig und wirksam unterstützt haben.

Nachfolgend die Aufstellung unserer Fahrerteams: Senioren-Team „250 Jahre“ 1. Frastia, Robert 2. Resch, Wolfgang 3. Fischer, Josef 4. Schabenberger, Manfred 5. Baumgartner, Johann

Team Herren „Bayernoil“ 1. Strosahl, Martin 2. Lentschig, Ernst 3. Dietl, Reinhard 4. Noppeney, Thomas 5. Ranzinger, Horst

Andrea Röhrle Betriebliche Ausbildung

Firmenfußballturnier am 5. Juli 2013 in Hienheim Beim traditionellen Firmenfußballturnier mussten sich die BAYERNOIL-Fußballer diesmal stark aufspielenden Gegnern geschlagen geben. Doch wie heißt es so schön: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und das nächste Turnier kommt bestimmt. Die Ergebnisse im Überblick:

Stehend von links: Betriebsratsvorsitzender Hans Baumgartner, Josef Finzl, Manuel Scheidl, Anton Thoma, Andreas Wilsch, Max Glötzel, Sebastian Forster, Martin Bloch, Thomas Fleischmann. Kniend von links: Stefan Döring, Michael Meier, Michael Alkofer, Stefan Merkel, Sebastian Baumgartner, Lothar Waldhier

Spiel 1 BAYERNOIL gegen Sparkasse

1:2

Spiel 2 Xervon gegen Reng

4:1

Spiel um Platz 3 BAYERNOIL gegen Reng nach Elfmeterschießen

7:8

Spiel um Platz 1 Xervon gegen Sparkasse nach Elfmeterschießen

6:5

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Impressum: BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH Postfach 12 52 93328 Neustadt Telefon: 08457 8-2201 E-Mail: [email protected] Internet: www.bayernoil.de Auflage: 2.300 Exemplare Redaktion BAYERNOIL: Peter Hauchwitz, Birgit Hölzl-Danisch, Armin Kappen, Hartmut Lederer, Johanna Loquai, Wieland Luft, Kirsten Pilgram (V.i.S.d.P.), Frederik Pracht, Konrad Weber und freie Redakteure Redaktion & Produktion: www.Monika-Thoma.de Titelbild: Mit dem Motorrad durch die Seealpen Südfrankreichs (Foto: Helmut Wagner) Das BAYERNOIL-Journal wird auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. © 2013 BAYERNOIL alle Rechte vorbehalten.