Erfahrungsbericht. Auslandssemester Anglistik an der Nottingham Trent

Erfahrungsbericht  Auslandssemester Anglistik an der Nottingham Trent  University WS 2007/2008  Nottingham Nottingham hat ungefähr 275.000 Einwohner,...
Author: Günter Brauer
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Erfahrungsbericht  Auslandssemester Anglistik an der Nottingham Trent  University WS 2007/2008 

Nottingham Nottingham hat ungefähr 275.000 Einwohner, 10% davon sind Studenten. Nottingham ist also eine verhältnismäßig kleine Stadt, durch die hohe Anzahl von Studenten der zwei Hauptuniversitäten (Nottingham Trent University und University of Nottingham) ist es jedoch eine studentenfreundliche Stadt, die für junge Leute viel zu bieten hat. Es gibt zahlreiche Pubs, Diskotheken, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten sowie vier Kinos, diverse Theater und neben kleineren Konzerten in Pubs treten z.B. in der Nottingham Arena auch bekanntere Bands auf. Darüber hinaus gibt es in Nottingham gleich zwei größere Fußballvereine (Nottingham Forest und Notts County) und die Universität bietet zahlreiche Möglichkeiten, selbst sportlich aktiv zu werden (Eine Trimester-Mitgliedschaft kostet £45, man kann aber auch für jeweils £3 an einzelnen Veranstaltungen teilnehmen. Sport in einer Mannschaft zu machen hat den Vorteil, leicht Kontakte knüpfen zu können.) Einige der größten Touristen-Attraktionen sind Nottingham Castle mit der „Robin Hood Statue“, die „Galleries of Justice“, Sherwood Forrest mit dem „Major Oak Tree“, die „Caves of Nottingham“ und der angeblich älteste Pub Englands, „Ye Old Trip to Jerusalem“. Mir persönlich haben die „Galleries of Justice“, die „Cave Tour“ im Schloss und der „Ghostwalk“ am besten gefallen. „The Tales of Robin Hood“ kann ich nicht empfehlen. Der Stadtkern ist überschaubar, so dass man sich schnell zu Recht finden kann. Auch die Campen der NTU sind überschaubar, so dass man zum Beispiel am Clifton Campus oft auf bekannte Gesichter trifft. 1

Anreise Vor

der

Anreise

bekamen

wir

Unterlagen

von

der

Universität

mit

umfangreichen Informationen zum Studium in Nottingham sowie unsere Matrikelnummer und Hinweise auf die online Immatrikulation zugeschickt. Wir haben die online Immatrikulation schon in Deutschland gemacht, man kann das aber auch ohne Probleme vor Ort machen. Darüber hinaus wurde uns das Module Handbook mit den verfügbaren Kursen per E-Mail zugeschickt, so dass wir mit unserem Fachbereich schon absprechen konnten, welche Kurse wir belegen können. Am günstigsten kommt man per Flugzeug nach Großbritannien. Der Flughafen, der am nächsten an Nottingham liegt, ist der East Midlands Airport. Von dort kann man für ungefähr fünf Pfund den Bus („Skylink“) nehmen und kommt nach etwa 45 Minuten in Nottingham an. Von Bremen und Hamburg kann man mit Ryanair schon sehr günstig nach London kommen, wenn man rechtzeitig bucht sogar ab etwa 15 Euro (Ryanair hat allerdings den Haken, dass man nur 15 kg Freigepäck hat). Von London Stansted und anderen Flughäfen kann man entweder mit dem Bus oder mit der Bahn nach Nottingham kommen. Bahnhof und Busbahnhof in Nottingham liegen zentral und dicht beieinander. Eine Busfahrt mit dem National Express von Stansted nach Nottingham kostet etwa £28, wenn man allerdings Hin- und Rückfahrt zusammen bucht, kostet es nur etwa £32. Mit dem Zug ist man zwar schneller am Ziel, aber selten günstiger. Jedoch kann man auch hier Glück haben und die Hinreise angeblich schon für £10 bekommen. Zur Orientierungswoche bot die Universität einen kostenlosen Abholservice von den Flughäfen Heathrow und Manchester an, weswegen ich von Hamburg aus einen etwas teureren Flug nach Heathrow (etwa 80 Euro) buchte, anstatt von Bremen nach Stansted zu fliegen. Diesen Abholservice zu buchen ist nicht nur empfehlenswert, weil er kostenlos ist, sondern auch, weil

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er direkt zur Unterkunft für die Orientierungswoche fährt (Bei uns: Sandby Hall, City Campus). In der Orientierungswoche finden diverse Informationsveranstaltungen statt. Wichtig in der Orientierungswoche war, dass man seinen Studentenausweis bekam. Der Ausweis ist eine Karte, die man z.B. benötigt, um in die Bibliotheken zu kommen und Bücher auszuleihen oder um zu kopieren und auszudrucken. Man kann sie auch zum Busfahren aufladen lassen. Die Karte bekommt man aber sicherlich auch noch nach der Orientierungswoche. Wer es noch nicht von selber geschafft hatte, sich online einzuschreiben, dem wurde hier auch geholfen. Und wenn man mal gar nicht weiter weiß, dann gibt es Ropa Hove, die Erasmusbeauftragte an der NTU. Ropa scheint allerdings nicht mehr zuständig zu sein, offenbar ist es nun Ann Mathé (Stand: Februar 2008).

Nahverkehr In

Nottingham

gibt

es

Bus-

sowie

Straßenbahnverbindungen,

das

Straßenbahnnetz ist jedoch weit weniger ausgebaut als die Buslinien. Wer nicht ausschließlich am City Campus studiert, wird nicht drum herum kommen, den Bus zu benutzen. Eine einfache Fahrt mit Bus oder Bahn kostet £1.40 und eine Tageskarte £2.70. Ein Trimester-Ticket für Studenten kostet £78. Wer im Bus ein Ticket kauft, sollte beachten, dass man kein Wechselgeld zurück bekommt, wenn man es nicht passend hat. Darüber hinaus halten die Busse nur, wenn man den Arm rausstreckt und es kann auch passieren, dass ein bereits voller Bus einfach an einem vorbei fährt.

Universität Die NTU hat drei Campen: City Campus, Clifton Campus und Brackenhurst. Als Englischstudentin hatte ich die meisten meiner Vorlesungen und Seminare 3

am Clifton Campus, der südlich vom Stadtkern liegt (in etwa 20-30 Minuten Entfernung mir dem Bus). Am Clifton Campus gibt es ein Café, „The Point“, ein Studenten-Imbiss und Bar zugleich, in der auch Partys stattfinden und eine Mensa. Das Essen in der Mensa ist allerdings nicht annähernd so gut wie in der Uni Bremen. Das günstigste „Gericht“ gibt es für ca. £3. Die Themen für die Essays, die es in jedem Fach zu schreiben gilt, stehen erst etwas später fest, so dass es gegen Ende etwas stressig werden kann, wenn man nicht gut organisiert ist. Andererseits sollen die Essays meist nur 1500-2000 Wörter lang sein. Wer also noch Uni-Arbeit von zuhause hat, kann diese gut im September oder Oktober erledigen. Meine Kommilitonin und ich konnten freundlicherweise noch einen „TESOL“ Kurs besuchen (damit wir die Fachdidaktik-Auflagen erfüllen), wo wir einen Essay und ein Portfolio einreichen mussten. Empfehlen kann ich die Sitzungen von AAH Academic Practices. Hier wird besprochen, wie man seine Arbeiten für die Universität verbessern kann und es wird auch die Gelegenheit für persönliche Treffen angeboten, in denen individuelle Hilfe und Feedback zu eigenen Arbeiten gegeben wird. Ich kann nur empfehlen, sich während des Auslandssemesters ab und an mal über aktuelles an der Uni Bremen zu informieren, da wir uns z.B. für das Fachdidaktik-Praktikum und Lehrveranstaltungen dazu anmelden mussten.

Unterkunft Während der Orientierungswoche suchten wir nach einer Unterkunft für den Rest unseres Aufenthalts. Auch hier bot die Universität sehr gute Unterstützung. Wir bekamen Listen mit Adressen und konnten die Vermieter kostenlos von der Universität anrufen, um einen Termin auszumachen. Darüber hinaus wurden wir von Leuten der „Student’s Union“ in Minibussen zu unseren Besichtigungen 4

gefahren und den Mietvertrag konnten wir auch nochmal von der Universität prüfen lassen. Ich bin sehr froh darüber, nicht im Vorfeld ein Zimmer gebucht zu haben, denn einerseits wollte ich schon gerne persönlich sehen, wo ich die nächsten Monate leben werde, bevor ich mich vertraglich binde und darüber hinaus schien es recht einfach, ein Zimmer in Nottingham zu finden. Wenn nicht durch die Hilfe der Universität, dann durch Makleragenturen, die einen auch umsonst zu den Häusern fahren. Eine Alternative zur Wohngemeinschaft ist ein Zimmer im Studentenwohnheim, was mit £61 bis £92 pro Woche allerdings vergleichsweise teuer ist. Ein WGZimmer in meist typisch englischen Reihenhäusern für 4 bis 8 Personen ist mit £45 bis £70 pro Woche nicht nur die günstigere, sondern meiner Meinung nach auch die schönere Alternative. Hierbei kann ich mich allerdings nur auf die Wohnheimzimmer in „Sandby Hall“ beziehen. Darüber hinaus sollte man beachten, dass Wohnheimzimmer nur über eine Minimal-Zeitspanne von ca. 40 Wochen buchbar sind, während man in privaten Unterkünften durchaus für kürzere Zeit ein Zimmer mieten kann. Ich habe in Nottingham kein Haus besichtigt, was Bettwäsche hatte. Wenn man also nicht ins Wohnheim ziehen möchte, bringt man sich entweder was von zuhause mit, oder man kauft sich vor Ort welche. Bettwäsche ist hier z.B. bei „Primark“ günstig zu bekommen. Ich habe ein schönes Zimmer in einem Vier-Zimmer-Haus

nahe „Victoria

Embankment“ bzw. in „Old Meadows“ gefunden, was ungefähr auf einem Drittel der Strecke von der Stadt zum Clifton Campus liegt, wo ich als Englischstudentin die meisten Kurse hatte. Ich habe zwar öfters gehört, dass der Stadtteil „Meadows“ gefährlich sein soll, dass betrifft aber wohl eher „New Meadows“, jedenfalls habe ich davon nichts mitbekommen und mich sicher gefühlt. Für eines der zwei größeren Zimmer im Haus habe ich pro Woche £50 bezahlt, dazu kamen noch Nebenkosten für Gas, Strom und Wasser. An Nebenkosten habe ich für gute vier Monate ca. £110 bezahlt. Der Vermieter 5

war auch sehr nett und hilfsbereit. Fast genau vor meiner Haustür fuhr der Bus (11) in die Stadt und ungefähr fünf Minuten entfernt war eine Haltestelle (Ryehill Street), wo Busse zum Clifton Campus fuhren (1,4, Skylink). Die

Orientierungswoche

kann

man

gut

dafür

nutzen,

um

künftige

Mitbewohner zu suchen, denn ansonsten wird man mit Leuten zusammen leben müssen, die der Vermieter findet, wobei man (und das sage ich aus eigener Erfahrung) großes Pech haben kann.

„Nebensachen“ Ich habe in Nottingham bei „NatWest“ ein Konto eröffnet, was man mit einer Bescheinigung der NTU recht einfach machen kann. Man muss aber nicht zwangsläufig ein englisches Bankkonto eröffnen, um zu Recht zu kommen, am besten informiert man sich bei seiner deutschen Bank, ob es Partnerbanken gibt und wie hoch die Gebühren für das Abheben im Ausland sind. Da wir gerne einen Internetzugang in unserem zuhause haben wollten, aber keiner vorhanden war, haben wir von „Virgin Media“ einen legen lassen. Hier kann man allerdings nur einjährige Verträge abschließen, kommt aber mit einer größeren Gebühr auch schon vorher aus dem Vertrag raus. Ich kann nur empfehlen, in ein Haus zu ziehen, in dem es bereits einen Internetanschluss gibt, das erspart einem viel Geld und Nerven. Ebenfalls von Vorteil könnte es sein, in eine Unterkunft zu ziehen, in der die Nebenkosten im Preis inbegriffen sind, so dass man sich nicht um die Rechnungen zu kümmern braucht. Abgesehen davon ist es bei wechselnden Mitbewohnern auch anstrengend auszurechnen, wer wie viel von welcher Rechnung zu bezahlen hat. Darüber hinaus wurde uns von der „Students Union“ ans Herz gelegt, unsere „TV licence“ zu bezahlen. Diese kostet £135.50 im Jahr, man kann zwar eine Rückzahlung bekommen, wenn man früher auszieht, allerdings wird immer nur 6

vierteljährlich ausgezahlt (wenn man also länger als drei Monate aber kürzer als sechs bleibt, muss man trotzdem für sechs bezahlen).

Rückblickend muss ich sagen, dass ich eine sehr schöne Zeit in Nottingham hatte

und

froh

darüber

bin,

die

Gelegenheit

gehabt

zu

haben,

Auslandserfahrungen zu sammeln. Nottingham als Stadt hat mir sehr gut gefallen, da es zwar überschaubar ist, aber für Studenten alles zu bieten hat. Die Universität hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem die Unterstützung durch Professoren, Ropa Hove, die „Students Union“, den „Student Advice Centre“ und „AAH Academic Practices“ war mehr als hilfreich. Viel Spaß also in Nottingham und an der Nottingham Trent University, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. In diesem Sinne: Cheers, mate!

Links Nottingham • http://www.nottinghamcity.gov.uk/ • http://www.visitnottingham.com/ • http://www.thisisnottingham.co.uk/index.jsp 7

Universität • Ann Mathé (Erasmus Co-ordinator NTU): [email protected] • http://www.ntu.ac.uk/ • http://www.trentstudents.org/GroupHomepage.aspx?GroupID=9732 Unterkunft • http://www.unipol.org.uk/nottingham/ • http://www.uk250.co.uk/frame/8944/nottingham-trent-university-unionof-students.html • Erasmus- Co-ordinator oder im Student Advice Centre / Students Union ([email protected]) fragen

Nah- und Fernverkehr • http://www.nctx.co.uk/ • http://www.ryanair.com/site/DE/ • http://easyjet.com/de/Flugbuchung/index.asp • http://www.skyscanner.net/de/ • http://www.nationalexpress.com/ • http://www.nationalrail.co.uk/

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