Auslandssemester Erfahrungsbericht WS 2015/2016

Universitat de Alicant/ Universidad de Alicante Carretera de San Vicente del Raspeig, s/n, 03690 San Vicente del Raspeig, Alicante

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1. Tipps zur Vorbereitung 1.1. Flug 1.2. Gepäck 1.3. Sprachkurs 1.4. BaföG und Wohngeld 1.5. Versicherungen 2. Information zur Stadt und Land 2.1. Allgemein 2.2. Klima 2.3. Sehenswürdigkeiten 2.4. Ausflüge 3. Vor Ort 3.1. Organisatorisches 3.1.1. Wohnungssuche 3.1.2. Bankkonto 3.1.3. Telefon/Internet 3.1.4. Einkaufsmöglichkeiten 3.2. Information zur Universität 3.2.1. Campus 3.2.2. Semesterzeit 3.2.3. Kurse 3.3. Kontakt zu Einheimischen 4. Allgemeines Fazit 5. Bilder

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1. Tipps zur Vorbereitung 1.1. Anreise Ich habe meine Reise am 27. August von München nach Alicante angetreten. Air Berlin bietet je nach Wochentag meistens die billigsten Flüge an. Ich hatte keinen Direktfug, aber das Umsteigen in Madrid klappt reibungslos. Die Erasmusorientierungswoche beginnt am 2.September, weshalb ich in den ersten Tagen Zeit hatte die Stadt zu erkunden und schon die ersten organisatorischen Angelegenheiten zu regeln. Vom Flughafen Alicante kommt man mit einem extra Shuttlebus für 3,85€ direkt in die Innenstadt oder man nimmt ein Taxi für 20-25€. Die Fahrt dauert ungefähr, abhängig vom Standort natürlich, 20 Minuten. Da ich schlechte Erfahrungen gemacht habe mit der spanischen Post habe ich jeweils Flüge inklusive zweier Gepäckstücke gebucht (jeweils 25 kg). Jedoch sollte man auf das Gewicht aufpassen, da Norwegian pro 1 Kilogramm Übergewicht 11€ berechnet. 1.2. Sprachkurs Die Uni bieten durch das „Centro Superior de Idiomas“ Sprachkurse in Spanisch in verschiedenen Niveaus an. Den in vorherigen Erfahrungsberichten angepriesenen Intensivsprachkurs vor dem Semester gab es bei mir nicht mehr zu Auswahl. Der Kurs während des Semesters ist zweimal wöchentlich und kostet für Erasmusstudenten nichts. Jedoch kommen die Kosten für Bücher und Lektüre dazu (circa. 45€). Die 5 ECTS Punkte, die man erreichen kann, kann man leider nicht anrechnen lassen an der Hochschule München. Wenn man das richtige Niveau, beziehungsweise die passende Gruppe gefunden hat, macht der Kurs Spaß. Leider ist es aber auch oft passiert, dass die Sprachlevels auch innerhalb der Kurse sehr unterschiedlich waren und nicht jeder davon profitieren konnte. 1.1. BaföG, Wohngeld und Versicherungen Da ich weder BaföG noch Wohngeld beantragt habe, kann ich dazu keine Erfahrungen teilen. In meiner normalen Versicherung ist die Auslandsversicherung mit integriert, weshalb ich hierzu leider auch nicht viel schreiben kann. Im Falle einer Krankheit gibt es jedoch in der Universität einen kostenlosen Arzt.

2. Information zur Stadt und Land 2.1. Allgemein Alicante liegt an der südöstlichen Küste Spaniens, an der berühmten Costa Blanca und hat über 330.000 Einwohner. Aufgrund wunderschöner Strände ist die Stadt bei Touristen sehr beliebt. 3

2.2. Klima Im August kann es in Alicante bis zu 40 Grad haben und auch das Meer erinnert an eine Badewanne. Außer ein paar Regentagen ist es bis Mitte Oktober angenehm warm mit 20 Grad. Nur in den Nächten kühlt es immer mehr ab. In den Wintermonaten kann es vor allem durch den Wind etwas kälter werden, jedoch halten sich die Temperaturen stets über 8 Grad. Die Nächte können dafür, vor allem in Wohnungen ohne Heizung beziehungsweise Heizstrahler, sehr kalt werden, weshalb es sich empfiehlt auch dicke Pullis mitzubringen. 2.3. Tourismus und Sehenswürdigkeiten Alicante besticht durch seine vielen Strände. Neben dem direkt am Hafen gelegen Strand Postiguet, gibt es nicht weit entfernt (mit der Tram leicht zu erreichen) weitere wunderschöne Strände. Vor allem in den Sommermonaten scharen sich die Touristen dort. Sehenswürdigkeiten beziehungsweise kulturellen Möglichkeiten hat die Stadt nicht sehr viele zu bieten. Auf jeden Fall sollte man den Aufstieg auf das Castillo Santa Barbara nicht missen (es gibt auch einen Lift), da man von oben einen atemberaubenden Ausblick auf Alicante und die Umgebung hat. Zum Spazierengehen eignet sich die Promenade, la Esplanada, die sich den Hafen entlang erstreckt. Abends auch gut geeignet und beliebt bei Joggern. Zum Shoppen bietet Alicante sehr viel. Neben den zwei großen Einkaufszentren , Gran Vía und Plaza Mar 2, gibt es die große Shoppingstraße, Avenida de Maisonnave, und unzählige Boutiquen in den kleinen Straßen im Stadtzentrum. Auch an Restaurants fehlt es in der Stadt nicht. Typisch für südliche Länder, wird man von den Kellnern schon auf der Straße mit den Speisekarten empfangen. Vor allem preisgünstige Mittagsmenüs machen diese Restaurants attraktiv. 2.4. Ausflüge Für wenig Geld kann man in einer Stunde (oder 1 /2h) Entfernung sehr schöne kleinere (Torrevieja, Javea) aber auch größere Städte (Benidorm) besuchen. Vor allem die Wasserfälle, Las Fuentes de Algar, sind sehr zu empfehlen, um an einem warmen Sommertag die Natur zu genießen. Alicante hat auch eine gute Anbindung zu den größeren Städten Spaniens, wie Madrid, Barcelona oder Valencia. Preisgünstig im Vergleich zu Deutschland kann man mit dem Zug oder dem Bus fahren. Auch kann man sich an den Fahrten der Erasmusorganisationen anschließen, die über das Jahr hinweg angeboten werden.

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3. Vor Ort 3.1. Organisatorisches 3.1.1. Wohnungssuche Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er lieber vor Ort oder schon im Vornherein eine Wohnung suchen will. Ich kann von beiden Varianten Gutes berichten. Ich selbst habe von München aus über easypiso.com eine schöne Wohnung im Stadtzentrum gefunden und alles über E-Mailkontakt geregelt. Jedoch findet man auch vor Ort, nach 2-3 Tagen in einem Hostel schnell eine Wohnung. Die Mieten sind, abhängig vom Standort, zwischen 150-300€. Die Studenten leben in Alicante an zwei verschiedenen Orten. Vor allem die Einheimischen, aber auch einige Erasmusstudenten wohnen direkt in Universitätsnähe oder auf dem Campus. Der andere Teil wohnt direkt in der Innenstadt, vor allem rund um den Plaza de Toros. Die Fahrt bis nach Vicente del Raspeig, wo die Universität gelegen ist, dauert zwischen 20-30min mit dem Bus oder der Tram. Nach Anschaffungskosten von 4€ kann man sich eine blaue Tram/Buskarte kaufen, und diese mit jeweils 10/20/30 Fahrten aufladen, was 8,7€/17,9€/25€ kostet. Es existiert auch noch eine grüne personalisierte Karte, mit der man noch mehr Vergünstigungen pro Fahrt bekommt; jedoch ist die Anschaffung etwas aufwendiger. 3.1.2. Telefon/Internet An fast jeder Ecke in Alicante gibt es Telefonläden, die Prepaidkarten anbieten. Ich persönlich habe mich für die von Orange entschieden. Ich habe 10€ im Monat für 1 GB Internet bezahlt. Telefon- und SMSkosten gingen nach Verbrauch. Viele Bars in Alicante bieten jedoch auch schon, nach Nachfrage, freies WIFI an und auch die Universität hat eine gute Internetverbindung. 3.1.3. Bankkonto Da meine Bank in Deutschland mich vor hohen Auslandsgebühren bei Geldabhebung für meine Giro-, wie auch für meine Kreditkarte gewarnt hat, habe ich in den ersten Tagen gleich ein Konto bei BANKIA eröffnet. Aufgrund des Jugendtarifes hat weder die Beantragung noch die Kontoführung etwas gekostet. Zum Ende kann man diesen auch ganz einfach wieder kündigen. 3.1.4. Einkaufsmöglichkeiten Um die täglichen oder wöchentlichen Einkäufe zu erledigen empfiehlt sich der Supermarkt Mercadona. Die Läden sind in der ganzen Stadt verteilt und sind mitunter am günstigsten. Ansonsten kann man zum Beispiel bei Carrefour Express auch Sonntags den ganzen Tag über schnell einkaufen.

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3.2. Information zur Universität 3.2.1. Organisatorisches und Semesterzeit Das Semester beginnt Anfang/Mitte September und geht bis Ende Dezember. Jedoch sind im Januar alle Examen. Auf Anfrage ist es aber auch möglich, die Klausuren alle schon vor den Weihnachtsferien zu machen um sich eventuell den nochmaligen Flug nach Alicante zu sparen. In den ersten Tagen an der Universität empfiehlt es sich, so viele Kurse wie möglich zu besuchen, um sich letztendlich für die passenden zu entscheiden. Leider kommt es oft vor, dass sich Kurse überschneiden und es deshalb nicht möglich ist, diese zu besuchen (außer man stimmt dies mit den Professoren ab). Auch bei mir war dies leider der Fall, weshalb ich nur die Möglichkeit hatte 4 Kurse (+ Spanisch Kurs) zu besuchen und somit nur auf 24 ECTS kam. Die vielen organisatorischen Angelegenheiten lassen die ersten Tage/Wochen ziemlich chaotisch und stressig wirken, aber nach ein bisschen Zeit, kann ich aus Erfahrung berichten, klappt bei jedem Alles. Das Mobility Office, das für uns Auslandsstudenten zuständig ist, ist sehr hilfreich und nett. 3.2.2. Kurse Die Fächer in Spanien teilen sich auf in wöchentlich 2 Theorie- und zwei Praxisstunden. In Zweiteren erarbeitet man viel in Gruppen, schreibt oder analysiert Texte oder macht Exkursionen. Natürlich ist es anfangs in jeden Kurs aufgrund der Sprache schwer, dem Professor zu folgen und den Inhalt zu verstehen, jedoch legt sich das nach ein paar Wochen. 23662 Protocolo y organización de eventos en turismo: Nach einführenden Theoriestunden, organisiert man in diesem Kurs letztendlich sein eigenes großes Event. Die Professorin ist sehr hilfsbereit und, einmal in der Materie, macht das Fach auch sehr viel Spaß. Natürlich ist es wichtig, anfangs sich schnell in die Gruppen der Einheimischen zu integrieren. Letztendlich hat man durch die Gruppenaufteilung auch nicht ganz so viel zu tun, wie vielleicht in anderen Fächern. Am Ende ist es auch toll, bei seinem eigenen Event dabei zu sein. Da die Professorin jedoch in Ruhestand geht, wird der Kurs höchst wahrscheinlich nicht mehr angeboten. 23650 Gestión integral de destinos turisticos: Für mich war es schwer den beiden Professoren zu folgen, da zum einen der Inhalt, aber auch die Sprache sehr schwer zu verstehen waren. Der Kurs lehrt verschiedene Arten eine Destination zu verwalten, verschiede Arten von Destinationen und Projekte zur Entwicklung von Orten. Neben einer Feldarbeit zur Analyse eines bestimmten Ortes, kommen verschiedene Praktika dazu, die gruppenweise bearbeitet werden. Als Erasmusstudentin habe ich, aus meiner Erfahrung, nicht viel Hilfe bekommen und finde den Kurs deshalb schwer. Trotzdem ist der Inhalt gut zu lernen und hat auch Spaß gemacht. 23520 Tipología de espacios turísticos: Dieses Fach macht von Anfang an Spaß. Neben dem gut verständlichen Inhalt ist auch der Professor nett. Man lernt über verschieden 6

Tourismusarten, wie zum Beispiel Golf-, Naturpark- oder Skitourismus. Die Praktika waren gut zu erledigen und der Professor hat immer gerne geholfen, falls es Verständnisprobleme gab. Durch eine Exkursion hat man einen praktischen Einblick in das gelernte Wissen bekommen. Ein kleines Zwischenexamen bezüglich der Themen der Praktika und ein Endexamen sind fair aufgebaut und durch Lernen gut zu schaffen. 35011 Economia Mundial: Dieser Kurs basiert sehr auf Wissen vorheriger Kurse und ökonomischem Vertständnis, weshalb es schwer war dem Inhalt zu folgen. Der Professor prüft im Theorieteil kontinuierlich das Wissen von Schülern während des Unterrichts und erstellt so die mündlichen Noten. Unter dem Aspekt, dass es kein wirkliches Skript gibt, sondern wöchentlich Lektüren, Bücher oder Artikel, die zu lesen sind, ist es arbeitsaufwendig sich zu informieren und den Inhalt zu lernen. Im Praxisteil muss man wöchentlich im Team verschiedene Aufgaben errechnen und recherchieren; über die ökonomischen Verhältnisse in Ländern weltweit. Das Endexamen besteht nur aus vier Fragen, jedoch sind diese alle offen und beziehen sich auch auf die drei Bücher, die man lesen musste während des Semesters. 3.3. Kontakt zu Einheimischen Ob man Kontakt zu Einheimischen hat, kommt ganz auf das eigene Engagement an. Zum Einen arbeitet man in der Universität mit Spaniern zusammen. Zum Anderen trifft man aber auch in der Freizeit oder auf Feiern immer wieder Leute. Je nach Belieben kann man sich einen "Buddy" suchen, der einem vor allen in den ersten Wochen hilft sich zurecht zu finden.

4. Allgemeines Fazit Ich kann ein Auslandssemester in Alicante nur sehr weiterempfehlen. Man findet Freunde aus der ganzen Welt und lernt verschiedenste Kulturen kennen. Auch die Stadt gibt einem ein dauerhaftes Gefühl von Urlaub und Entspannung. Außerdem ist Alicante bekannt durch seine vielen und ausgiebigen Parties in den unzähligen Bars und Diskotheken. Vor allem, wenn man mit Einheimischen spricht kann man sein Spanisch merklich verbessern.

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5. Bilder

Campus der Universität Alicante

Esplanada von Alicante

Strand „Playa de Postiguet“

8 Blick von Castillo de Santa Barbara auf die Stadt und den Hafen