Auslandssemester Erfahrungsbericht

WS 15/16 Universidad de Almería Ctra. Sacramento La Cañada de San Urbano 04120 Almería

Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner EmailAdresse, meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten sowie die Weitergabe des Erfahrungsberichts in anonymisierter Form zum Download von der FK 14-Homepage.

1.

Tipps zur Vorbereitung

1.1

Anreise

Wer bei der Anreise nach Almería Geld sparen möchte, sollte flexibel sein und eine längere Anreisezeit einplanen. Ich bin mit Ryan-Air von Nürnberg nach Málaga geflogen und von dort aus mit dem Busunternehmen ALSA nach Almería gefahren. Es gibt eine Busverbindung direkt vom Flughafen Málaga nach Almería, allerdings nur einmal täglich. Sollte die Ankunftszeit davon sehr abweichen, muss man erst zum Busbahnhof in Málaga und von dort aus weiter. Allgemein bieten sich mit Ryan-Air als Abflughäfen in der Nähe von München der Flughafen Memmingen oder Nürnberg an. Von beiden fliegt Ryan-Air nach Málaga oder Alicante, was sich auch als Option bietet. Empfehlen kann ich die Verbindung Málaga – Memmingen. Die Dauer der Busfahrt von/nach Alicante ist sehr lange. Außerdem gibt es einen Shuttlebus, der vom Münchener Hauptbahnhof für 15 Euro zum Flughafen Memmingen fährt. Almería selbst hat auch einen kleinen Flughafen, Direktflüge gab es bei mir noch in keiner Stadt in der Nähe. Ab Mai 2016 fliegt Germania allerdings direkt von München (und ich glaube auch anderen Flughäfen) nach Almería. Ansonsten ist der Rest der Flüge meist mit umsteigen verbunden. Generell waren die Flüge direkt nach Almería allerdings deutlich teurer. Falls jemand lieber Zeit als Geld sparen will, findet aber auch hier genügend Angebote. 1.2

Gepäck

Da ich mit Ryan Air geflogen bin, hab ich versucht so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen, weil bei dieser Fluggesellschaft bekanntlich alles extra kostet. Falls ihr ein Gepäckstück dazu bucht, dann achtet darauf nicht mehr als die erlaubten Kilos mitzunehmen. Jedes Kilo Übergepäck kostet am Flughafen 15€, da macht es meist mehr Sinn vorher schon zwei Gepäckstücke zu buchen. Eine gute Alternative ist aber auch, das Gepäck per Post nachzuschicken (bzw. bei der Heimreise vorauszuschicken). Auf www.packlink.es kann man Anbieter vergleichen und recht günstig große Pakete verschicken. Ich würde empfehlen, die spanische Version der Seite zu verwenden, da ich auf der deutschen nur teurere Angebote gefunden habe. Für das Wintersemester auf jeden Fall warme Klamotten mitnehmen. Es wird zwar nicht so kalt wie in Deutschland, allerdings sind die meisten Wohnungen dort ohne Heizung und nicht wirklich isoliert, so dass es vor allem nachts sehr kalt werden kann. Falls ihr schon vor der Abreise wisst, dass euch Familie oder Freunde besuchen, kann man das gut damit verbinden sich warme Klamotten mitbringen zu lassen und ggf. auch schon wieder ein paar Dinge, die man nicht mehr braucht, mit zu schicken. 1.3

Sprachkurs

Ich habe erst in der Uni in München mit Spanisch angefangen und hatte dadurch recht wenig Erfahrung. Einen Sprachkurs bietet die Uni in Almería zwar an, allerdings waren wir das

erste Semester, bei dem der Kurs nicht mehr kostenlos ist. Ich habe den Kurs nicht besucht und kann dazu leider nicht viel sagen. Was ich empfehlen kann, ist der Online Kurs, der über den Online Linguistic Support angeboten wird. Ich habe etwas spät damit angefangen und mir vorgenommen, von Beginn an alles durchzuarbeiten, was sehr zeitintensiv ist. Dementsprechend bin ich auch nicht ansatzweise so weit gekommen wie ich wollte, habe aber durch den Kurs viele neue Vokabeln und Redewendungen gelernt sowie die Grammatik gut wiederholt und aufgefrischt. 1.4

BaFög

Es ist möglich Auslands BaFög zu beantragen - unabhängig davon, ob man in Deutschland BaFög bekommt. 1.5

Versicherung

Für einen längeren Auslandsaufenthalt ist eine dementsprechende Versicherung nötig. Für das europäische Ausland reicht eigentlich die bereits bestehende Krankenversicherung, meine Versicherung hat aber nur einen Auslandsaufenthalt von 42 Tagen am Stück abgedeckt. Die Tage, die darüber hinaus gingen, habe ich noch mal extra versichert. Die Gebühren werden hier pro Tag berechnet, ihr müsstet also vor der Reise schon ungefähr wissen, wann ihr wieder zurückfliegt und das bei Abschluss der Versicherung angeben. Solltet ihr in den Weihnachtsferien nach Hause fliegen, wird der Aufenthalt danach wieder neu gezählt. Wenn ihr früher nach Hause fliegt, als der Versicherung eigentlich mitgeteilt, bekommt ihr auch die zu viel gezahlten Tage zurückerstattet. Dafür unbedingt das Flugticket eures Heimflugs aufbewahren. 1.6

Wohnungssuche

Bei der Wohnungssuche bietet es sich an erst in Spanien vor Ort zu suchen. Für die erste Woche habe ich mir ein Zimmer über Airbnb gebucht und bin dann, mit anderen Erasmus Studenten, auf gemeinsame Suche gegangen. Vor der Anreise kann man über die ErasmusFacebookgruppe schon Kontakt zu anderen Austauschstudenten aufnehmen und so schon mögliche Mitbewohner kennen lernen. Bei der Suche wurden wir von ESN, einer Gruppe von spanischen Studenten, die sich freiwillig um die internationalen Studenten kümmert, unterstützt. Nach zwei Tagen hatte ich dann auch schon ein Zimmer, ich würde mir aber im Nachhinein mehr Zeit dafür nehmen. Es gibt viele leer stehende Wohnungen oder Zimmer und es ist definitiv kein Problem etwas Passendes zu finden. Ich würde empfehlen sich so viele Wohnungen wie möglich anzusehen, um Vergleiche ziehen zu können und nicht zu übereilt zu entscheiden, aus Angst man bekäme nichts mehr. Der Preis der Zimmer in Almería liegt zwischen 120-200€, exklusive Strom, Wasser und Internet. Wasser und Strom wird in Spanien separat alle zwei bzw. drei Monate bezahlt. Achtet bei der Suche auf jeden Fall darauf, dass am besten schon ein Internetanschluss vorhanden ist. Für einen Internetvertrag wird ein spanisches Konto benötigt und das zu eröffnen ist eine aufwendige Prozedur. Es gibt keine Wohnheime in Almería.

1.7

Dokumente

Dokumente, die man auf jeden Fall benötigt sind: Personalausweis, Führerschein, ECKarte und Krankenkassenkarte. Ich habe vorsichtshalber jeweils Kopien davon angefertigt. Es empfiehlt sich ebenfalls eine Kreditkarte mitzunehmen, um für geplante Reisen, Unterkünfte, Mietautos etc. zahlen zu können. Falls eine Reise nach Marokko geplant ist, gültigen Reisepass nicht vergessen! Außerdem ist es empfehlenswert noch ein paar Passfotos mitzunehmen, da man diese zum Beispiel für die Buskarte oder die ESN-Karte benötigt.

2.

Informationen zur Stadt/Land

2.1

Allgemeine Daten

Almería ist die nördlichste Küstenprovinz von Andalusien und liegt im Südosten der Iberischen Halbinsel am Mittelmeer. Die gleichnamige Stadt liegt in einem Tal etwa in der Mitte einer weiten Bucht, dem Golfe de Almería. Die Provinz ist an allen Seiten von Gebirgen umgeben: der Sierra de Gádor, Sierra de Alhamilla und der Sierra Nevada mit Bergen von über 3.000 Höhenmetern. 2.2

Tourismus

In der Stadt Almería selbst habe ich wenige, vereinzelte Touristen wahrgenommen. An der zwei Kilometer langen Strandpromenade befindet sich nur ein einziges Hostel. Die Hotels der Stadt liegen im Zentrum und sind eher auf Geschäftstourismus ausgerichtet. Die Westküste um Roquetas de Mar und der Osten um Mojácar sowie die Naturparks locken jedoch zahlreiche Touristen an und sind besser auf Tourismus eingestellt. 2.3

Kultur

Die Kultur, die ich während meines Aufenthaltes erlebt habe, würde ich als „typisch spanisch“ bezeichnen. Die „Almeríaner“ sind sehr familiär, Kinder werden überall hin mitgenommen - egal zu welcher Uhrzeit. Abendessen startet erst gegen 21 Uhr, es wird gemeinsam gegessen – laut und gesellig. Das Leben spielt sich draußen ab, die Bedingungen dafür sind auch das ganze Jahr durch gegeben. Gefeiert wird gerne, zu Halloween oder Fasching wurde zum Beispiel eine große Straße abgesperrt, Bühnen und Stände aufgebaut und Spiel und Spaß für die ganze Familie geboten. 2.4

Wetter

Almería ist mit über 3.000 Sonnenstunden selbst in Spanien nicht zu toppen. An 320 Tagen im Jahr scheint hier die Sonne und auch im Winter fällt die Tagestemperatur selten unter 18 Grad. Es weht jedoch oft ein starker Wind, der die gefühlte Temperatur stark beeinträchtigt. Die Sommermonate Juli und August zählen zu den heißesten und es kann hier auch mal deutlich über 30 Grad warm werden. Ich hatte mit dem Wetter sehr Glück. Von September bis November waren es sommerliche Temperaturen, im Dezember fing es an abzukühlen, aber auch da war ich noch ein letztes Mal im Meer. Im Januar und Februar war es deutlich kälter, vor allem durch den Wind. Wie schon erwähnt, hierfür unbedingt warme Klamotten einplanen.

2.5

Sehenswürdigkeiten

Die über tausend Jahre alte maurische Burg, „Alcazaba“ zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten von Almería (Eintritt für EU-Bürger frei). Weitere Sehenswürdigkeiten von Almería sind: -

Kathedrale von Almería Stierkampfarena Puerta Purchena Plaza de la Constitucion mit Rathaus (hier befindet sich auch die Touristeninformation) Vielzahl von Museen, z.B. Los Refugios Alter Bahnhof (leider nur von außen) Englische Brücke Statue von John Lennon Außerdem zu empfehlen: Besuch in einem typischen Hammam!

Nicht zu vergessen ist natürlich die Vielzahl an Restaurants und traditionellen Tavernen, in denen dem Gast zum Wein oder Bier ein kostenloses Tapa serviert wird. In direkter Nähe befindet sich der Naturpark Cabo de Gata, der einen bzw. mehrere Besuche wert ist. Die Landschaft aus Vulkangestein und Dünengürtel diente bereits oft als Kulisse für Western-Filme. Empfehlenswert ist Faro del Cabo de Gata, ein Aussichtspunkt an der Küste mit Leuchtturm und Klippen. Auf dem Weg dorthin fährt man vorbei an einem tollen Fischerort, mit einer Kirche direkt an dem man unbedingt aussteigen und einen Spaziergang zu den Salinen machen sollte, in denen unter anderem viele Flamingos zu sehen sind. 2.6

Ausflugsziele

ESN organisiert während des Semesters einige Reisen zu bekannten Städten oder Veranstaltungen. Wer darüber hinaus andere Sachen sehen oder alleine reisen möchte, hat hier auch viele Möglichkeiten. Außer den städtischen Buslinien verkehren in Almería Fernbusse, die vom Multifunktionsbahnhof fast alle größeren Städte anfahren. Oft bietet es sich aber auch an, zu mehreren Personen ein Auto zu mieten. Kleiner Tipp: Fast alle größeren Städte bieten kostenlose (wir haben meist nach der Führung pro Person 5 Euro gegeben) Stadtführungen an, die sehr zu empfehlen sind. Vor der Reise am besten über Startzeit und Treffpunkt informieren. Ich habe von Almería aus folgende Städte besucht: - Granada: Karten für Alhambra unbedingt vorher im Internet buchen - Malaga: gut zu verbinden mit An- oder Abreise nach/von Almería - Sevilla: mehrere Tage einplanen, große Stierkampfarena - Ronda: tolle Brücke zwischen Felsen, am besten ein bisschen spazieren, von unten sieht die Brücke besser aus als von oben - Cadiz: zu Ende des Wintersemester große Faschingsveranstaltung - Gibraltar: Ausweis nicht vergessen wegen Grenzkontrolle, beim Affenhügel auf Taschen aufpassen - Tarifa: von hier Schnellfähre nach Tanger, Marokko - Cordoba: Mo-Sa 08:30 – 09:30 Uhr freier Eintritt in die Mezquita

- Jerez: bekannt für Sherry-Wein, am besten Bodega-Besuch einplanen - Mojacar: typisch „weißes Dorf“ - Roquetas de Mar: mit dem Stadtbus von Almería zu erreichen, großes Einkaufzentrum, touristischer als Almería 3.

Vor Ort

3.1

Wohnungssuche/ Unterkunft

Wie schon beschrieben empfehle ich die Wohnungssuche vor Ort durchzuführen. Falls ihr es lieber vor Anreise machen wollt, dann am besten nach Facebookgruppen aktueller Austauschstudenten suchen und dort nachfragen. Die meisten Erasmus Studenten wohnen im Stadtteil Zapillo, der auch direkt am Strand liegt und durch mehrere Buslinien mit der Uni verbunden ist. 3.2

Telefon/Internet

Ich habe mir eine spanische Handykarte im ESN Office besorgt. Für 10 Euro bekommt man eine Prepaidkarte mit 1GB Datenvolumen und 200 Freiminuten, mit denen man auch nach Deutschland kostenlos telefonieren kann. Viele Erasmusstudenten nutzen diese Karte, mit denen man dadurch kostenlos telefonieren kann (es werden keine Freiminuten abgezogen). Auf dem kompletten Unigelände kann man das Uni-WLAN verwenden. Ich bin zu Beginn des Semesters in das Bibliotheksgebäude um mir dort an Laptop und Handy das Internet einrichten zu lassen. Viele Wohnungen sind ohne Internetanschluss, ich würde also wie gesagt bei der Wohnungssuche darauf achten, dass vorher schon ein Anschluss eingerichtet ist. Falls nicht, unbedingt mit dem Vermieter besprechen, ob er das Einrichten übernimmt und das in die Miete mit einberechnet. 3.3

Bankkonto

Ich würde empfehlen sich für den Auslandsaufenthalt ein DKB Konto zu eröffnen. Das Konto ist ohne Gebühren und mit der dazugehörigen Kreditkarte kann man überall kostenlos Geld abheben. Auch für spätere Reisen kann das Konto hilfreich sein. Ein Bankkonto in Spanien zu eröffnen ist sehr zeitaufwendig. Dafür braucht man die sogenannte NIE, Número de Identidad de Extranjero, die man wiederum erst nach Formularen, Terminen bei Ämtern etc. erhält. 3.4

Sport-/Freizeitmöglichkeiten

Die Universität hat ein eigenes Sportzentrum mit Mannschaftssportarten, Kursen sowie Schwimmbecken und Whirlpool (wenn man sich zu zweit für die Angebote des Fitnessstudios anmeldet, ist es günstiger). Das Sportzentrum bietet außerdem während des Semesters viele Freizeitaktivitäten an (Kajak, Schnorcheln, Reiten). In der Stadt gibt es verschiedene Fitnessstudios, die meisten ERASMUS-Studenten waren jedoch im „EGO“.

Ich habe mich in keinem Fitnessstudio angemeldet, sondern bin lieber an der Strandpromenade laufen gegangen, habe mit anderen Erasmus Studenten Volleyball gespielt und einen Kite-Surfing Kurs belegt. 3.5

Verkehrsanbindung

Almería ist sowohl durch Bus (www.alsa.es ) als auch durch Bahn (www.renfe.com ) sehr gut an das restliche Andalusien angebunden. In der Stadt ist fast alles problemlos zu Fuß erreichbar. Die Uni liegt allerdings etwas außerhalb und ist durch Bus (www.surbus.com, App für genaue Wartezeit) oder Fahrrad zu erreichen. Die Busse fahren meist alle 15-30 Minuten. Wohnt man in Zapillo kann es allerdings passieren, dass die Busse morgens an einem vorbeifahren, da sie überfüllt sind und man erst in den dritten reinkommt. Für Busfahren empfiehlt es sich eine „Bonobus-Karte“ zu beantragen, da sich damit der Preis von 1,05 € pro Fahrt auf ca. 0,50 € verringert. Zu Beginn des Semesters ist Surbus mit einem Info/Promobus direkt auf dem Campus, in dem die Karte beantragt werden kann. Dafür Formblatt ausfüllen, fünf Euro „Pfand“ bezahlen und Passfoto mitbringen. Ich habe mir allerdings schon nach kurzer Zeit ein Fahrrad gekauft (ca. 90 € im Supermarkt carrefour, gebrauchte Fahrräder bei www.milanuncios.com ) und empfehle das auch sehr weiter. Von Zapillo aus gibt es einen Fahrradweg direkt an der Küste, der bis zur Uni führt (Dauer ca. 30 Min Zapillo – Uni). Es macht viel mehr Spaß als Bus fahren, man ist oft schneller und hat gleich eine kleine Sporteinheit erledigt. 3.6

Einkaufsmöglichkeiten

In Almería gibt es zahlreiche Supermärkte (Mercadona, Día, el Arból, Alcampo, Carrefour, Eroski und Lidl), die so gut wie alles bieten, was man auch zu Hause gewöhnt ist. Zu empfehlen ist aber die Markthalle in der Innenstadt mit frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und vielen Spezialitäten aus der Region. Außerdem gibt es typisch spanische Pescaderías, Carnicerias und Fruterias - kleine Läden mit frischen, günstigen Produkten. In der ganzen Stadt befinden sich außerdem kleine oder größere „Chino-shops“ die wirklich alles haben (Kostüme, Haushaltwaren, Decken, Wärmflaschen, usw.). Für Unisachen und Schreibwaren um einiges günstiger! Shoppingmöglichkeiten befinden sich im Zentrum am Paseo de Almería und in den Seitengässchen drum herum. Am Ende der Avenida del Mediterráneo befindet sich ein großes Einkaufszentrum mit Kino und Restaurants. Ein weiteres Einkaufszentrum (mit Primark, Deichmann usw.) befindet sich in Roquetas de Mar (zu erreichen mit dem Bus).

3.7

Information zur Uni

Die Uni in Almería ist eine Campus-Uni und besteht aus vielen Fakultäten. Auch wenn der Campus sehr groß ist findet man sich recht schnell zurecht, da man seine Vorlesungen meist nur in zwei bis drei verschiedenen Gebäuden hat.

Am Unigelände befindet sich eine eigene Bank-Geschäftsstelle (Cajamar), viele Copyshops, ein Mini-Supermarkt mit Getränken und Snacks, verschiedene Cafeterias sowie eine Tapas Bar. Die Bibliothek ist von 09.00-21.00 Uhr geöffnet (zur Prüfungszeit ist ein Raum 24h geöffnet). Bücher ausleihen kann man allerdings jeweils nur eine Woche, oft gibt es in den Copyshops am Unigelände vergünstig eine kopierte Ausgabe der Bücher. Mein Semester ging am 21. September los und endete am 12 Februar, das Sommersemester begann sofort in der nächsten Woche.

Bewerbungsprozedere: Ich musste für die Bewerbung alle vom International Office geforderten Unterlagen einreichen und meine Fächer vorab wählen (Änderungen sind noch möglich). Vor dem Aufenthalt musste ich außerdem einen Online Sprachkurs ablegen. Das Ergebnis des Tests beeinflusst aber nicht die Platzauswahl. Am Ende des Semesters muss der Test wiederholt werden um so einen Überblick zu bekommen, ob sich durch den Aufenthalt sprachliche Verbesserungen zeigen. Für die sichere Platzzuteilung kam ein „Letter of Acceptance“ aus Almería. Für alle weiteren Vorgänge (zum Beispiel Termine in der Uni in Spanien), erhielt ich Informationsmails von der Universidad de Almería. International Office: Das International Office in Almería befindet sich im ersten Gebäude auf der rechten Seite des Campus. Das Büro hat lediglich von 10.00-13.00 Uhr geöffnet und ist meist sehr voll, sodass man auch mal warten muss. Um das zu vermeiden kann man vorab online einen Termin machen. Im Büro muss man sich nochmals an einem Computer mit Benutzername und PW (erhält man in Bestätigungsmail des Termins) eintragen und bekommt eine Nummer zugeordnet. Im International Office muss man alle offiziellen Dokumente unterzeichnen lassen, bei Fragen haben sich die meisten Studenten an das ESN-Office gewandt. Bei Kursänderungen muss man sich an seinen Koordinator der dazugehörigen Fakultät wenden, die Kontaktdaten erhält man vorab. ESN Erasmusbüro: Die Studenten des ESN-Teams sind sehr freundlich, hilfsbereit und sprechen alle gut englisch - was bei manchen Problemen, vor allem in den ersten Tagen, sehr hilfreich ist. Die Öffnungszeiten und alle Informationen zu geplanten Veranstaltungen werden in einer Facebook-Gruppe gepostet, in der man auch jederzeit selbst Fragen stellen kann. ESN bietet Hilfe bei Wohnungssuche, Handykarte und wirklich allen Problemen an! Am Anfang des Semesters finden Inforundgänge über den Campus und viele Veranstaltungen in der Stadt an, um Almería und die anderen Austauschstudenten kennen zu lernen (Stadtrundgang, gemeinsames Tapasessen, Salsa Kurs). Auch während des Semesters bietet ESN viele Reisen an. Ich kann das Integration Weekend empfehlen, da man dort sehr schnell neue Leute kennen lernt. Sonst habe ich die Reisen allerdings lieber selbst und mit anderen Austauschstudenten geplant und durchgeführt.

Kurswahl

Die Kurse in Spanien empfand ich als arbeitsintensiver als in München. Fast alle Vorlesungen bestehen aus einer Grupo de Docentes (Theorievorlesung) und einer Grupo de Trabajo (Arbeitsgruppe), die alle 14 Tage stattfindet. Über die Kurse kann man sich online auf der Website informieren (www.ual.es), hier muss man allerdings auf die Info achten, in welchem Semester die Kurse angeboten werden (erstes oder zweites Semester). Empfehlenswert ist, sich in der erste Woche so viele Kurse wie möglich anzuschauen und auch mit den Dozenten zu sprechen, welche Anforderungen sie während des Semesters und zu Bestehen des Faches stellen und ob sie der Meinung sind, dass es auch mit wenig Sprachkenntnissen machbar ist. Vor Ort sind die Kurse zwei Wochen nach Semesterbeginn noch änderbar. Natürlich müssen alle Änderungen vorab zwecks Anrechenbarkeit besprochen werden. Zu beachten ist, dass in fast allen Kursen Anwesenheitspflicht besteht bzw. die Anwesenheit und auch Mitarbeit in die Endnote mit einfließt. Ich habe folgende Kurse besucht: 1) Habilidades de dirección y gestión (englisch) Der Professor lässt hier zwei Möglichkeiten, den Kurs abzuschließen. Entweder die Endnote setzt sich allein aus der Endprüfung zusammen, oder durch wöchentliche Fallstudien, zwei Zwischenklausuren, Mitarbeit und der Endprüfung. Der Kurs ist arbeitsaufwendig, aber machbar, da alles auf Englisch ist. Der Kurs besteht fast nur aus Erasmusstudenten. Ich fand den Kurs nicht sehr spannend, es ist viel „Auswendiglernerei“. 2) Atención al Cliente In diesem Fach mussten wir jede Woche als Gruppe eine Aufgabestellung bearbeiten, die jedoch machbar war, wenn man sich die Aufgabe aufteilt. Die Endnote setzt sich aus 25% Gruppenarbeit und 75% Multiple Choice Endprüfung zusammen. Durch Anwesenheit kann man sich einen Extrapunkt erarbeiten. Das Spanisch ist verständlich, der Professor sehr nett und die Klausur machbar. Den Kurs kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen.

3) Gestion de Eventos Dieser Kurs war sehr unorganisiert. Unser Professor kam erst vier Wochen nach Semesterbeginn, hat dann den Theorieteil in drei Vorlesungen mit uns durchgesprochen und uns danach die Zeit gegeben, an unserem Projekt zu arbeiten. Wir durften als Gruppe ein Event unserer Wahl aussuchen und für dieses ein Konzept schriftlich erstellen. Der Inhalt des Kurses war einfach zu verstehen, generell hat mir der Kurs aber nicht viel gebracht. 4) Economía mundial Der Professor des Kurses hat sehr hohe Ansprüche, die Unterlagen bestehen aus einem 350 Seiten Buch, das sehr schwierig zu verstehen ist. Die Endnote setzt sich zusammen aus einer Hausarbeit, die man als Gruppe erstellt und vorstellt, „trabajo individual“ zu aktuellen Themen und der Endprüfung (MC und offene Fragen). In diesen Kurs musste ich während des Semesters und in der Prüfungszeit die meiste Zeit investieren und er

hat mich oft zum Verzweifeln gebracht. Im Nachhinein empfand ich diesen Kurs allerdings als den Interessantesten. Außerdem hat er durch die viele Arbeit für mein Spanisch sehr viel gebracht. 3.7 Integration und Kontakt mit Einheimischen, Kontakt zu anderen Austauschstudierenden Kontakt zu anderen Austauschstudierenden findet man sehr schnell, vor allem durch die Veranstaltungen mit ESN aber auch schon während ersten Wochen in den Kursen. Falls man in Zapillo wohnt, kann es auch passieren, dass man viele andere Austauschstudenten in der Nachbarschaft hat. Mir ist es etwas schwer gefallen Kontakt zu Einheimischen zu finden, was vor allem an Sprachbarrieren lag. Generell sind die Spanier aber alle sehr nett und aufgeschlossen. Ich habe in einer WG mit anderen Erasmus Studenten gewohnt und nur Englisch gesprochen. Im Nachhinein würde ich aber empfehlen, sich eine Wohnung mit Spaniern zu suchen, auch wenn es anfangs sicherlich sprachlich schwieriger ist. 3.8 Allgemeines Fazit und Empfehlungen an die nachfolgenden Studierenden Für mich war Almería die perfekte Wahl. Ich hatte das Meer vor der Haustür und durchgehend schönes Wetter im Winter. Die Größe der Stadt ist perfekt, man fühlt sich schnell heimisch und trifft immer spontan Erasmus Studenten und läuft sich über den Weg. Die Stadt und die Umgebung Almerías sind wunderschön und nicht wie der Rest Spaniens von Touristen überfüllt, was hoffentlich noch ein bisschen so bleibt. Mit den anderen Studenten kam schnell eine super Gemeinschaft auf, ich hatte tolle Erlebnisse und viele Freundschaften geschlossen.

4.

Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land