Das Berliner Profil zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege

Das Berliner Profil zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege „Zwischen Pflegebett und Arbeitsplatz“ Berlin, 24. Februar 2010 Fakten für Berlin  2007 wa...
Author: Vincent Bösch
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Das Berliner Profil zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege

„Zwischen Pflegebett und Arbeitsplatz“ Berlin, 24. Februar 2010

Fakten für Berlin  2007 waren rund 3,0% der Berliner/innen

pflegebedürftig (mit Leistungsbezug SGB XI od. XII)  Gut zwei Drittel von ihnen sind weiblich (69%)  Von den Berliner Pflegebedürftigen sind:  35% älter als 85 Jahre  29% zwischen 75 und 85 Jahren  18% sind zwischen 65 und 75 Jahren  Die Zahl der Hochbetagten & der Pflegebedürftigen

wird mit dem demografischen Wandel steigen

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Aktuelle Zahl an Pflegebedürftigen in Berlin (2007) 120.000 Männer Frauen

Gesamt: 95.870

100.000

Zusammen: Rund 100 – 104 Tsd. Berliner/innen

29.200

80.000

60.000

40.000 66.670

Gesamt: 23.619

20.000

8.375 15.244

0 Dipl.Soz. Svenja Pfahl

Pflegegeld aus gesetzlicher Pflegeversicherung (SGB XI)

Leistungen der Sozialhilfe für Pflege (SGB XII)

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Pflegebedürftige m. Leistungsbezug aus Pflegeversicherung - Berlin 140.000 128.000

130.000 120.000

114.000

110.000 102.000 100.000

96.134

95.870

2005

2007

89.692

90.000 80.871

84.735

80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 1999 Dipl.Soz. Svenja Pfahl

2001

2003

2010

2015

2020 4

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Wer pflegt in Berlin?  Gepflegt wird in Berlin v. a. durch Angehörige  In welchem Konstellationen?  48% ausschließlich d. Angehörige  24% durch ambulanten Pflegedienst (fast immer: in Kombination mit Angehörigen)  28% stationär  Rund 5% der Bevölkerung ist an Pflegeaufgaben beteiligt: 

Dies sind in Berlin ca.

171 Tsd. Berliner/innen

 3/4 der „Hauptpflegepersonen“ sind weiblich Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Gepflegt wird nicht allein – sondern meist in „Netzwerken“

 Trend: Männer werden stärker aktiv, auch: Nachbarn/Bekannte Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Pflege-Alltag  Die pflegenden

Angehörigen sind meist zwischen 40 und 64 Jahren alt  Sie gehören häufig zur „Sandwich“ Generation, haben also gleichzeitig   

Kinder & zu pflegende Angehörige & einen Beruf

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Pflege-Alltag: Keine Kleinigkeit!  Eine Pflegetätigkeit in Deutschland  dauert im Durchschnitt 8,2 Jahre &  umfasst im Ø 37 Std./Wo. (Hauptpflegende)  Studien belegen: 

Belastungen & negative Erlebnisse überwiegen positive Zufriedenheit mit der Situation (v. a. bei Sandwich-Generation)



80% der Pflegenden fühlen sich durch die Pflegetätigkeit (sehr) stark belastet

 Hohe Anforderungen an die Vereinbarkeit! Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Berufstätigkeit & Pflege (I)  Eigene Pflegeaufgaben sind – leider – noch ganz

häufig Tabuthema am Arbeitsplatz!

 Aber: Die Zeiten der beruflichen Arbeit sind ein

wichtiges Gegengewicht zur Pflegetätigkeit!      

Positive Erfolgserlebnisse im Beruf Anerkennung & Bestätigung Soziale Kontakte Ablenkung/ „mal rauskommen“ Besseres Selbstwertgefühl Mehr Zufriedenheit

Der Beruf hat eine ganz wichtige Funktion! Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Berufstätigkeit & Pflege (II)  Bereitschaft zur Pflege ist vorhanden:  2/3 der Bevölkerung wäre zur (Mithilfe an) Pflege von Angehörigen bereit  Wenn fehlende Bereitschaft  wegen der „schweren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“  ABER: Trauriger Fakt -

von Personen, die zu Beginn einer Pflegesituation erwerbstätig waren...  

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

42% schränken Berufstätigkeit ein bzw. geben sie auf 51% arbeiten unvermindert weiter

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Betriebliche Handlungsmöglichkeiten  Tabu brechen und darüber sprechen!  Begrifflichkeit (oft gebräuchlich: „elder care“)  Gesprächskreise für Betroffene einrichten  Offiziellen Ansprechpartner benennen  Erhebung d. Bedarfe unter d. Beschäftigten Umfrage  AZ-Angebote machen (evtl. anders als die von Eltern!?)  Führungskräfte sensibilisieren  Ratgeber/ Informationen bereit halten/vermitteln  Info-Veranstaltung

(evtl. in Kooperation mit Pflegediensten, VHS, Krankenkasse, IHK, Wohlfahrtsverbände o.a.) Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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Betriebliche Handlungsmöglichkeiten Beschäftigte mit Pflegeaufgaben leiden v. a. unter Zeitnot & nicht passfähigen Zeitstrukturen  Wünsche von Beschäftigten mit Pflegeaufgaben: Freistellungsmöglichkeiten (38%)  Familienfreundliche Arbeitszeiten (12%)  Familienfreundliches Betriebsklima (12%)  Unterstützung bei Vermittlung von Pflege-/ Versorgungsangeboten (12%)  Finanzielle Unterstützung (22%) 

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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§ Pflegezeitgesetz (PflegeZG 2008)  Anspruch auf (unbezahlte) Freistellung von der Arbeit bzw. auf Arbeitszeitreduktion:   

bis zu 6 Monaten Nutzbar für jeden nahen Angehörigen mit Pflegestufe Betrieb kann nur aus dringenden betriebl. Gründen ablehnen

 Reglung für akute Pflegesituationen:   

(unbezahlt) bis zu 10 Tagen der Arbeit fern bleiben Gilt ohne Ankündigungsfristen Als Nachweis reicht ärztliche Bescheinigung über Pflegebedürftigkeit

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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AZ-Gestaltung für Beschäftigte mit Pflegeaufgaben

Mögliche Angebote:  Flexibilität bei täglichen/ wöchentl. Arbeitszeiten  Auch mal: spontane AZ-Gestaltung (Gleitzeit)  Kurzfristige Freistellung (Pflege-Auszeiten; Kurzzeit-

Sabbaticals, kurzfristige Urlaubsentnahme)  Anpassung der AZ-Dauer (TZ-Varianten) in Pflege-

Akutphasen

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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AZ-Interessen von Beschäftigten mit Pflegeaufgaben Wir möchten mehr darüber wissen....

Forschungsprojekt „Pflegesensible Arbeitszeiten“ 

Eckpunkte für die Gestaltung von Arbeitszeiten

Interesse? Bitte sprechen Sie uns an!! www.sowitra.de

Dipl.Soz. Svenja Pfahl

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