Von der Ostalb bis zur Donau

„Von der Ostalb bis zur Donau“ Die Radorado-BrenzTour – ein Tourenvorschlag von Alfred Hobitz Start: Bahnhof Königsbronn Ziel: Lauingen / Donau (Bay...
Author: Rudolph Messner
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„Von der Ostalb bis zur Donau“

Die Radorado-BrenzTour – ein Tourenvorschlag von Alfred Hobitz Start: Bahnhof Königsbronn Ziel: Lauingen / Donau (Bayern) Länge: circa 55 Km Schwierigkeit: familienfreundlich Anfahrt: Brenztalbahn aus Richtung Aalen oder Ulm Abfahrt: Donautalbahn in Richtung Ulm, von dort mit dem Regionalexpress zurück nach Königsbronn Die Tour – Start beim Kloster Königsbronn Im Ort Königsbronn beim Kloster in der Nähe des Bahnhofes machen wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem Flüsschen Brenz. Ein rotgraues Schild, das im oberen Viertel rot und im unteren Teil grau erscheint, weist uns den Weg. Der obere rote Teil ist mit dem Hinweis Brenztour, in grau geschrieben, sowie mit einem weißen richtungsanzeigendem Pfeil gekennzeichnet. Der unter Teil weist ein weißes Fahrrad und die rote Aufschrift radorado auf. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass die Beschilderung nicht direkt zum Brenztopf weist. Man findet diesen auf der Rad- und Wanderkarten "Ostalbkreis" oder auf der Topographischen Karte 1:50 000 L 7326 Heidenheim an der Brenz. 1

Jedoch wollen wir uns nicht allein in Königsbronn aufhalten, sondern der Brenz bis zur Mündung in die Donau folgen. Durch Königsbronn ist die Beschilderung topp. An der Brenztalbahn entlang bis Langenau Kurz nach Ortsende überqueren wir zum ersten Mal den Bahnübergang der Brenztalbahn, die uns noch bis Langenau begleitet. Weiter geht es vorbei am Itzelberger See und durch den Ort Itzelberg. Hier besteht die Möglichkeit, die Radtour mit der Bahn zu unterbrechen bzw. fortzusetzen. Wir aber radeln immer stetig an der Brenz und der Bahnstrecke entlang. Ein schön asphaltierter, breiter Weg, der mitunter für den Landschaftlichen Verkehr freigegeben ist, führt bis zur nächsten Ortschaft Aufhausen. Gerade auf diesem Streckenabschnitt werden wir gleich mit zwei Schildern, auf denen die Brenztour in unterschiedlichen Richtungen ausgeschildert ist, konfrontiert. Zum Glück ist man auf solchen bekannten Radstrecken nicht allein auf weiter Flur. Ein ortskundiger Radfahrer erklärte uns: Wenn man auf den Schotterweg rechts einbiegt, folgt man direkt der Brenz bis in den Ort Aufhausen und kommt dann schließlich wieder auf den Brenztourradweg, der uns bis zur Mündung führt. Bei dem asphaltierten Weg, der sich um einiges besser fahren lässt, streift man nur Aufhausen und muss sich nicht durch den Ort quälen. Auch in Heidenheim-Schnaitheim besteht die Möglichkeit in den Zug ein- oder auszusteigen. Dieser Ort, der sehr gut ausgeschildert ist, hat zwar eine gewisse Größe, jedoch noch einen recht dörflichen Charakter. Am Sonnenpfad Vorbei führt uns dieser Radweg am sogenannten Sonnenpfad, der eine riesengroße Sonnenuhr aufweist. Ein schönes Plätzchen, um Rast zu machen und die Gegend zu genießen. Schnaitheim und Heidenheim sind soweit zusammengewachsen, dass nur wenige Meter weiter der Brenzpark beginnt, der 2006 Gelände 2

der Landesgartenschau war. Sehr gut beschildert und auf sehr sauberem Radweg werden wir in die Stadt Heidenheim direkt ins Zentrum geführt. Hier aber beginnt leider nach der ersten großen Kreuzung das große Suchen nach dem grau-roten Schildchen, auf dem Brenztour steht. Leider ist nicht überall, wo die Brenztour verläuft, ein Radweg vorhanden. Persönlich erwähnenswert erscheint mir die Innenstadt von Heidenheim nicht zu sein, wobei natürlich das Schloss auf der Anhöhe, das man auf dem Weg nach Heidenheim schon vor sich hat, etwas Imposantes, Mächtiges ausstrahlt. Ach ja, und auch Heidenheim hat gleich zwei Bahnhöfe, nämlich Heidenheim und Heidenheim-Voithwerk . Genauso wie Mergelstetten, unser nächstes Ziel. Von Heidenheim nach Mergelstetten Am Ortsende Heidenheim oder Ortsanfang von Mergelstetten biegen wir am Möbelhaus Rieger rechts ab und folgen direkt wieder der Brenz. In Mergelstetten, an der Kirche vorbei, ist die erste Steigung von 11 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Dann jedoch geht es im gleichen Maße wieder abwärts und an einem Sägewerk vorbei. Ab hier folgt nun ein wunderschöner Radwegabschnitt, der direkt an der Brenz entlangführt. Etliche Bänke am Brenzufer laden zu einer Rast und zum Verweilen ein. Wobei zu erwähnen ist, dass das Flüsslein Brenz nicht brausend und tobend dahin rinnt, sondern fast wie ein stehendes Gewässer wirkt. Ins Eselburgtal Vor Neubolheim geht es wieder über die Brenz unmittelbar neben der Bahnstrecke nach Bolheim, Vorort von Herbrechtingen. Nur ein paar Meter führt uns der Brenzradweg nach Herbrechtingen, ebenfalls ein Bahnstopp, hinein. Wir schlagen den Weg nach Anhausen ins Eselburgtal ein. Jedoch verlassen wir auf diesem Weg den sehr gut asphaltierten Brenztourradweg und müssen nun mit einem Schotterweg, der zum Teil durch einen Wald und mitunter rauf 3

und runter geht, vorlieb nehmen. Außerdem ist der etwa 4 Kilometer lange Streckenabschnitt – mit einem Grünstreifen in der Mitte – sehr schmal und schlecht mit einem Radanhänger zu bewältigen. So schmal, dass wir in den Straßengraben flüchten mussten, als uns ein landwirtschaftliches Gefährt entgegen kam. Ab der kleinen Ortschaft Eselburg bis zurück nach Herbrechtingen ist der Radweg sehr gut zu befahren, weil er an Sonn- und Feiertagen für den Autoverkehr gesperrt ist. Nichtsdestotrotz ist dieser Streckenabschnitt landschaftlich wunderschön, kann er doch mit Wachholderheiden, Kletterfelsen und der natürlich entstandenen Skulpturen wie "Steinere Jungfrau" aufwarten. Die Brenz entlang nach Giengen Herbrechtingen haben wir nun wieder erreicht, wobei wir dank der sehr guten Beschilderung den Weg weiter nach Giengen an der Brenz finden können. Entlang der L 1082 und der Brenz erreichen wir nun Giengen, wo ebenfalls die Möglichkeit besteht, mit der Bahn weiterzureisen. Zuallererst kommen wir am Steiff-Museum vorbei, dann an der Stadtmauer von Giengen, wo man den Skulpturenpark bewundern kann. Unser nächstes Ziel Hermaringen lag auch bald schon wieder hinter uns, wobei noch zu erwähnen ist, dass auch in diesem Ort der Zug hält. Genauso wie in Bergenweiler, unserem nächstes Ziel, wo wir wieder einmal die Bahnstrecke und die Brenz überquerten, auf der Schlauchboote fuhren. Der Radweg selber war sehr gut ausgeschildert und komplett geteert. Durch Sontheim an der Brenz mussten wir wieder einmal komplett, wobei uns der Radweg Brenztour direkt am Bahnhof mit Bahnstopp vorbeiführte und wohl oder übel direkt vor einer Fabrikeinfahrt endete. Unser Glück war, dass wir diese Strecke unter der Woche 4

zum ersten Mal fuhren, und somit der Pförtner uns den Weg weiter nach Bächingen zeigte. Die Beschilderung durch Sontheim war etwas wirr, weil zum Teil die Schilder unzureichend angebracht waren und wir mehr oder weniger per Karte den Weg aus der Ortschaft fanden. Idyllisch weiter bis Gundelfingen Jetzt lag wieder ein schöner Streckenabschnitt bis Gundelfingen vor uns, der uns durch einen idyllischen Wald führte. Die Wege bestanden mitunter aus Schotter und Kies, jedoch war dieser Streckenabschnitt sehr gut zu befahren. Außerdem hatten wir immer die Brenz mit ihrem smaragdgrünen Wasser neben uns. Durch Gundelfingen a. d. Donau selber wurden wir wie üblich direkt in die Innenstadt geführt. Erneut begaben wir uns auf die Suche nach dem grau-roten Schildchen "Brenztour". Sehenswert sind die Kanaldeckel, denn auf diesen befindet sich das Stadtwappen. Nicht lachen. Das stimmt wirklich. Auf dem Donaureadweg bis Faimingen Wenn man direkt den Radwegweisern "Brenztour" folgt, trifft man nun auf den Donauradweg, dem wir nun bis Faimingen folgten. Das erste Mal fuhren wir im Kreis, denn die Mündung der Brenz in die Donau ist nicht leicht zu finden. So führte uns das grau-rote Schildchen in einen Feldweg, der in einem Wald sein Ende hatte. Laut Karte endet die Brenztour in einem Wald, also nahmen wir unsere Räder unter die Arme und trugen sie durchs Gestrüpp. Die Donau oder Brenz hörten wir rauschen, jedoch zu Gesicht bekamen wir sie nicht. Umdrehen oder Weitersuchen. In der Zwischenzeit waren wir schon 6 oder 7 Stunden unterwegs. Genug hatten wir im gewissen Sinne schon, aber aufgeben kurz vor dem Ziel, das ist nicht unsere Sache. Also zurück in den Ort und schauen, wohin die Radreisenden mit Gepäck ziehen. Einfach hinter drein. Das ist die einfachste Sache, wenn man die Richtung weiß, aber keine Beschilderung vorfindet. 5

Und tatsächlich: Nach vielfachem Auf und Ab durch die Ortschaft Faimingen, am Apollo-Grannus-Tempel sowie an der Staustufe Faimingen vorbei, hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Ein wunderschön idyllischer Anblick wurde uns geboten, denn die Brenz rauschte und brauste an diesem Tag. Fazit Auch wenn die Brenztour nicht überall optimal ausgeschildert war, so muss ich doch sagen, dass sie trotzdem eine Radtour wert ist. Denn landschaftlich liegt sie in einer überaus reizvollen Gegend, die von der rauen Ostalb bis ins Donautal führt. Außerdem ist diese Radstrecke so gut wie eben und sehr gut für Familientouren geeignet, weil die Strecke jederzeit abgekürzt werden und man mit der Bahn den Rückweg antreten kann. Die einfache Strecke von Königsbronn bis zur Mündung beträgt 55 Kilometer, wobei wir uns die Rückfahrt mit der Bahn sparten und am selben Tag noch den Rückweg antraten. 110 Kilometer hören sich wohl gewaltig an, was jedoch durchaus zu schaffen ist, wenn man nur sein Tagesgepäck (Vesper und Regenbekleidung), dabei hat. Gut, 12 Stunden waren wir beim ersten Mal im Sattel, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich ab und zu solche Herausforderungen liebe, und mich freue, wenn ich es wieder einmal geschafft habe. Nur ist noch zu erwähnen, dass von der Mündung bis zur Quelle die Beschilderung in den Ortschaften stark zu wünschen übrig lässt. Nur unsere Ortskenntnis von der Hinfahrt brachte uns sicher auf den Radweg zurück, wobei wir das Eselburgertal in Herbrechtingen links liegen ließen. Ich persönlich habe diese Brenztour bereits zweimal gefahren und es wird sicher auch ein drittes und viertes Mal geben, zum Beispiel im Herbst, wenn sich das Laub golden färbt. Einmal ist nicht genug

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