Selbstwirksamkeit als Entwicklungspotential von der Kindheit bis zur Jugend Prof. Dr. Eva Dreher LMU München
Montessori-Landesverband Sachsen e.V. Landestreffen, 16. und 17. April 2010 in Dresden
Entwicklung über die gesamte Lebensspanne Konzeption
Lebensende
Transaktionales Prinzip Anlage
Umwelt
aktive Selbstgestaltung Veränderungskonzepte Alterskorrelierte Entwicklungsaufgaben Übergänge als veränderungssensitive Zonen Kritische Lebensereignisse als Herausforderungen
Entwicklungskontexte / Entwicklungspfade
Basisbedürfnisse Soziale Einbindung
Kompetenz
Autonomie
Deci & Ryan, 2000
Das Zusammenspiel der Basisbedürfnisse definiert Entwicklungspfade Die Befriedigung der Basisbedürfnisse erfordert eine soziale Umwelt Basisbedürfnisse sind kontext- und kulturübergreifend Basisbedürfnisse unterliegen einer entwicklungsbezogenen Differenzierung
Entwicklung bedarf der Unterstützung von Basisbedürfnissen
nach sozialer Einbindung nach Kompetenz nach Autonomie
Selbstwirksamkeit als intrinsisches Motivsystem Person als Agent im Entwicklungsprozess
Neugier, Exploration
Person – Umwelt – System
Internalisierung
Entwicklung von Regulationskompetenz vgl. Deci und Ryan, 2000
Amotivation das Fehlen von Motivation Mangel an Intentionen zu handeln gar nicht oder ohne Absicht handeln wenn man eine Aktivität als nicht interessant genug erachtet, wenn man sich nicht kompetent genug fühlt, diese Aktivität auszuführen, wenn man erwartet, dass das Ergebnis nicht so wird, wie man es sich wünschte.
Der Weg zur Selbstregulation Extrinsische Motivation bezieht sich auf das Ausführen einer Tätigkeit, um einem bestimmten Zweck zu genügen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Intrinsische Motivation Aktivitäten werden ohne äußere Beweggründe oder bestehende Kontrollmechanismen durchgeführt. Intrinsische Motivation kann nur dann zum Tragen kommen, wenn alle drei Grundbedürfnisse (Autonomie, Zugehörigkeitsgefühl und Kompetenz) erfüllt sind.
Regulationstypen: Entwicklungslogik Externale Regulation - die externe Verhaltenskontrolle ist sehr stark und die Autonomie des Handelnden ist im Prinzip nicht vorhanden, d.h. die Handlungen werden wegen einer Belohnung oder dem Entgehen von Bestrafung ausgeführt. Introjiezierte Regulation - die externe Verhaltenskontrolle ist stark und die Autonomie des Handelnden ist gering, d.h. die Handlungen werden ausgeführt, um Schuld- oder Schamgefühlen vorzubeugen. Identifizierte Regulation - die externe Verhaltenskontrolle ist schwach und die Autonomie des Handelnden ist deutlich vorhanden, d.h. es werden persönlich wichtige Ziele bewusst übernommen und eine Akzeptanz und Identifikation mit der Tätigkeit liegt vor. Integrierte Regulation - im Prinzip gibt es keine externe Verhaltenskontrolle, die Autonomie ist sehr hoch und Ziele sowie Werte der Tätigkeit sind fest im Selbstkonzept verwurzelt. Intrinsische Regulation als Entwicklungspotential
Entwicklung im Kindes- und Jugendalter Bereichsspezifische Übergänge
Entwicklungsaufgaben
Entwicklungsaufgaben Aufbau von Kompetenzen
Nutzung von Ressourcen
Aktivität vs. Passivität Entwicklungsanspruch
Individuum
Unterstützung vs. Einschränkung
Umwelt
Entwicklungsanforderung
Entwicklung von Bewältigungskompetenz Kindheit
biopsychosoziale Übergänge
Erwachsenenalter
Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz nach R. Havighurst unter der Perspektive des Übergangs Mittlere Kindheit (6-12 Jahre) 1. Erlernen körperl. Geschicklichkeit, die für gewöhnliche Spiele notwendig ist. 2. Aufbau einer positiven Einstellung zu sich als einem wachsenden Organismus 3. Lernen, mit Altersgenossen zurecht zu kommen 4. Erlernen eines angemessenen männl. oder weibl. sozialen Rollenverhaltens 5. Entwicklung grundlegender Fertigkeiten im Lesen, Schreiben u. Rechnen 6. Entwicklung von Konzepten und Denkschemata, die für das Alltagsleben notwendig sind 7. Entwicklung von Gewissen, Moral und einer Wertskala 8. Erreichen persönlicher Unabhängigkeit 9. Entwicklung von Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen und Institutionen
Jugendalter (12-18 Jahre) 1. Neue und reifere Beziehungen zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts aufbauen
Frühes Erwachsenenalter (18-30 Jahre) 1. Auswahl eines Partners 2. Mit dem Partners leben lernen
2. Übernahme der männlichen / weiblichen Geschlechtsrolle
3. Gründung einer Familie
3. Akzeptieren der eigenen körperlichen Erscheinung und effektive Nutzung des Körpers
4. Versorgung und Betreuung der Familie
4. Emotionale Unabhängigkeit von den Eltern und anderen Erwachsenen
5. Ein Heim herstellen; den Haushalt organisieren
5. Vorbereitung auf Ehe und Familienleben
6. Berufseinstieg
6. Vorbereitung auf eine berufliche Karriere
7. Verantwortung als Staatsbürger ausüben
7. Werte und ein ethisches System erlangen, das als Leitfaden für verhalten dient Entwicklung einer Ideologie
8. Eine angemessene soziale Gruppe finden
8. Sozial verantwortliches Verhalten erstreben und erreichen Dreher & Dreher, 1985, S. 59
Entwicklungsrelevante Übergänge veränderungssensitive Phasen Mittlere Kindheit
Jugendalter
‚Emerging adulthood‘ ‚Übergänge‘
‚Juvenile transition‘
Transeszenz
7 – 8 – 9 – 10 – 11 – 12 – 13 – 14 – 15 – 16 – 17 – 18 – 19 – 20 – 21 – 22 frühe Pubertät
mittlere
Adoleszenz
Adoleszenz
späte Adoleszenz
Entwicklungsfortschritte: Übergänge als veränderungssensitive Phasen
Biophysische Funktionen Erweiterung kognitiver Fähigkeiten Veränderung sozialer Beziehungen
Entwicklungsrisiken: Verlust von Sicherheiten unzureichendes Bewältigungspotential Erhöhte Vulnerabilität
Dreher, 2010
29
Übergang in die ‚Mittlere Kindheit‘ (Juvenile Transition) Juvenile transition
Mittlere Kindheit Mädchen ∅ 7 - 10 Jahre Jungen ∅ 7 - 12 Jahre
bis
Beginn der Pubertät
Andrenarche (endokrine Mechanismen) Präpuberale Ausschüttung von Sexualhormonen (adrenal androgens) Mädchen und Jungen zwischen 6 und 8 Jahren: Aktivierung geschlechtsspezifischer neuraler und endokriner Entwicklungspfade
Verhaltenskorrelate
Formung geschlechtsspezifischer Verhaltenszüge und Präferenzen Akzentuierung geschlechtsimmanenter Vergleiche Soziale Fähigkeiten; Verhalten / Position in der Peergruppe vgl. Del Guidice, Angeleri & Manera , 2009
‚Mittlere Kindheit‘ (Juvenility) Prä-reproduktive Phase: universelles Auftreten mit zeitlicher Variation Andrenarche
‚Erwachen der Geschlechtsdrüsen‘ (Dorn & Rothenstein, 2004) pränatal
Körperliche Effekte
Ruhephase (6 Jahre)
Aktivierung
gering
Psychische und interpersonelle Effekte Wendepunkt Entwicklungsplastizität bezüglich Verhalten und Persönlichkeit geschlechtsimmanente und -differenzierende Akzentuierung Soziale Fähigkeiten / Soziale Position in der Peergruppe: Wettbewerb, Konkurrenz, Koalitionsbildung, Fürsorgeverhalten, Akzeptanz, Dominanz über Jahre relativ stabil (Jugendalter)
Beziehungsmuster / Bindungsqualität: unsichere Bindung
männlich: Vermeidung von Nähe weiblich: Ambivalenz / soziale Ängstlichkeit
Aggression: Verstärkung von Unterschieden innerhalb und zwischen den Geschlechtern; zentrale Veränderungen in der mittleren Kindheit Jungen
körperliche Aggr. / Mädchen
verbale Aggr.; Aggr. in Beziehungen
vgl. Del Guidice, Angeleri & Manera , 2009
Entwicklungsrelevante Übergänge veränderungssensitive Phasen Mittlere Kindheit
Jugendalter
‚Emerging adulthood‘ ‚Übergänge‘
‚Juvenile transition‘
Transeszenz
7 – 8 – 9 – 10 – 11 – 12 – 13 – 14 – 15 – 16 – 17 – 18 – 19 – 20 – 21 – 22 frühe Pubertät
mittlere
Adoleszenz
Adoleszenz
späte Adoleszenz
Entwicklungsfortschritte: Übergänge als veränderungssensitive Phasen
Biophysische Funktionen Erweiterung kognitiver Fähigkeiten Veränderung sozialer Beziehungen
Entwicklungsrisiken: Verlust von Sicherheiten unzureichendes Bewältigungspotential Erhöhte Vulnerabilität
Dreher, 2010
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Beginn und Tempo der Pubertätsentwicklung Die Pubertät weist eine enorme Schwankungsbreite auf. Zeitspanne zwischen ersten Anzeichen und vollständiger physischer Reife: Mädchen zwischen eineinhalb und sechs Jahren Jungen zwischen zwei und fünf Jahren Zeitpunkt des Einsetzens: Mädchen mit 8 Jahren oder erst mit 13 Jahren Jungen zwischen 9;6 Jahren und 13;6 Jahren Beginn und Tempo der Pubertät sind voneinander unabhängig!
(genetische Ausstattung, körperliche Verfassung, Belastung durch familiäre Lebenssituation Interdependenz der Faktoren )
Säkulare Akzeleration: Absinken des durchschnittlichen Menarchealters während des letzten Jahrhunderts (1840-1980) um ca. 4 Jahre (17 Jahre 12 ½ Jahre). Unterschiedliche Lebensbedingungen beeinflussen den Beginn der Pubertät: Generationsspezifische Unterschiede - Industrienationen früher als Entwicklungsländer
Annahme: Kein Absinken des durchschnittlichen Menarchealters unter 12 Jahre
The biological changes of puberty can affect the adolescent‘s behavior in at least three ways Changesinin Changes adolescent‘s adolescent‘s behavior behavior
Hormonal Hormonal changes changes
Hormonal Hormonal changes changes
Changesinin Changes adolescent‘s adolescent‘s appearance appearance
Changesinin Changes adolescent‘s adolescent‘s self-image self-image
Changesinin Changes adolescent‘s adolescent‘s behavior behavior
Hormonal Hormonal changes changes
Changesinin Changes adolescent‘s adolescent‘s appearance appearance
Changesinin Changes reactionof of reaction others others
Changesinin Changes adolescent‘s adolescent‘s behavior behavior vgl. Steinberg (2008, p. 39)
Langzeitstudie zur Gehirnentwicklung normaler Kinder (Giedd et al., 1999)
Wachstumsschub im Jugendalter Fortgesetztes Wachstum in entscheidenden Hirnarealen - in den Scheitellappen - in den Schläfenlappen - in den Stirnlappen (Präfrontaler Kortex) Stirnlappen spielen im menschlichen Gehirn einen Schlüsselrolle - für das Kurzzeitgedächtnis - für die Impulssteuerung Umstrukturierung des Präfrontalen Kortex in der Adoleszenz: Erklärung für das jugendtypische ‚ungehemmte Verhalten‘ Aufbau von Regulationskompetenz als zentrale Entwicklungsaufgabe! *J. Giedd ist Neurowissenschaftler am ‚National Institute of Mental Health‘ (USA)
Aspekte der Gehirnentwicklung in der Adoleszenz Kindheit
Jugendalter
‚Emerging adulthood‘ ‚Übergänge‘
Transeszenz
- 9 – 10 – 11 – 12 – 13 – 14 – 15 – 16 – 17 – 18 – 19 – 20 – 21 – 22 frühe Pubertät
mittlere
Adoleszenz
Adoleszenz
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späte Adoleszenz
Asynchronie zwischen der Entwicklung in präfrontalen Regionen assoziiert mit Emotionen (frühe Entwicklung)
assoziiert mit exekutiven Funktionen (späte Entwicklung)
Regulationsdefizite sind Risiken für die Entwicklung emotionaler und behavioraler Störungen (Depression, soziale Ängste, Drogenmissbrauch und -abhängigkeit, Essstörungen, antisoziales Verhalten)
“starting an engine without yet having a skilled driver” (Steinberg et al., 2006, p. 721)
vgl. Dreher, 2010
Neurobiologie der Affektregulation Verbindung zwischen pubertätsbezogener Reifung und Entwicklungsveränderungen in verschiedenen motivationalen, emotionalen und (externalen) Erregungs-Aspekten führt zu intensiverem und länger anhaltendem Erleben von affektiven Zuständen. ‚hot cognition’ Denkprozesse unter Bedingungen starker Gefühle oder hoher Erregung („Bauchgefühle“) • Produkt affektiver Systeme (größtenteils unbewusste Vorgänge) • kein rationales Abwägen (bewusster Vorgang) der relativen Risiken und Konsequenzen von Verhalten starker Einfluss von Gefühlen auf Verhalten ‚valider Erklärungswert‘ für viele riskante Entscheidungen von Jugendlichen
‚cold cognition’ Denkprozesse unter Bedingungen geringer emotionaler und/oder Erregungs-Beteiligung
Der Erwerb eines bewusst kontrollierten Sets von Regulationskapazitäten ist ein langwieriger Entwicklungsprozess.
Rolle Rolle des des sich sich weiterentwickelnden weiterentwickelnden präfrontalen präfrontalen Kortex Kortex ininder derAdoleszenz Adoleszenz Regulationsfähigkeit Regulationsfähigkeit Koordination und Integration von zahlreichen kognitiven Elementen von Planung, Monitoring, Reflektion und Evaluation exekutives Set Koordination und Integration von Kognition bezogen auf Emotion und Verhalten interindividuelle Unterschiede Entwicklungspfade hin zu Kompetenzen bzw. Psychopathologien Ausbau interregionaler Kommunikation zwischen präfrontalem Kortex und anderen Gehirnregionen Integration von Regulationssystemen und bewusster Kontrolle onto- und phylogenetischer Einfluss des sozialen Kontexts / der Kultur
vgl. Steinberg et al., 2006; Dreher & Dreher, 2008
Psychosoziale Reife als Entwicklungspotential Aufbau von Selbstwirksamkeit Aufbau von Selbstkompetenz und Sozialkompetenz Aufbau von emotionaler Kompetenz
Personale Fähigkeiten: Selbst- und Sozialkompetenz
Kompetenzen im Umgang mit sich selbst
Soziale Fertigkeiten; Nutzung sozialer Ressourcen
Entscheidungsfähigkeit
Kommunikationsfertigkeiten
Problemlösefähigkeit
Kenntnis der Funktion von Rollen
Selbststeuerung / -kontrolle Regulation von Emotionen / Umgang mit Frustration Erlernen von Grundprinzipien zur Verhaltensänderung
Realitätsbewusstes Vertrauen Soziales Engagement Toleranz gegenüber individuellen und kulturellen Unterschieden
Autonomie des Verhaltens – Emotionale Autonomie – Autonomie der Werte
Psycho-edukatives Training: Kompetenzbereiche I. soziale Basisfertigkeiten z.B. ein Gespräch beginnen und aufrecht erhalten sich selbst, jemand anderen vorstellen
II. ‚fortgeschrittene‘ soziale Fertigkeiten z.B. um Hilfe bitten; sich entschuldigen; Anweisungen erteilen
III. Umgang mit Gefühlen
z.B. die eigenen Gefühle kennen / ausdrücken; mit Gefühlen (Angst) umgehen; Gefühle anderer verstehen
IV. Fertigkeiten im Umgang mit Aggression z.B. um Erlaubnis bitten; in Ver-
handlung treten; Selbstkontrolle üben; für eigene Rechte einstehen
V. Fertigkeiten im Umgang mit Stress z.B. eine Beschwerde vorbringen; auf
eine Beschwerde reagieren; umgehen mit Verlegenheit, mit Misserfolg, mit Gruppendruck
VI. Planungsfähigkeiten z.B. sich entschließen, etwas zu tun; ein Ziel setzen; sich auf eigene Fähigkeiten besinnen; Probleme nach ihrer Wichtigkeit ordnen Quelle: Goldstein, A. P. et al. (1980). Skill-streaming the adolescent. A structured learning approach to teaching prosocial skills. Champaign: Research Press Company.
Die acht Fertigkeiten der emotionalen Kompetenz 1. Bewusstheit über den eigenen emotionalen Zustand 2. Die Fähigkeit, Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen 3. Die Fähigkeit, das Vokabular der Gefühle (Ausdruckswörter) zu benutzen 4. Die Fähigkeit, empathisch auf das Erleben anderer einzugehen (Anteilnahme) 5. Die Fähigkeit zwischen internalem emotionalen Erleben und externalem Emotionsausdruck zu unterscheiden 6. Die Fähigkeit zur adaptiven Bewältigung aversiver Emotionen oder belastender Umstände durch selbstregulative Strategien 7. Die Bewusstheit, dass zwischenmenschliche Beziehungen vielfach von emotionaler Kommunikation bestimmt werden 8. Die Fähigkeit zur emotionalen Selbstwirksamkeit Saarni, C. (2002). Die Entwicklung von sozialer Kompetenz in Beziehungen. In M. v. Salisch (Hrsg.) Emotionale Kompetenz entwickeln. Grundlagen in Kindheit und Jugend. Stuttgart: Kohlhammer. (S. 13)
Professionelle Entwicklungsförderung
Praxistransfer
Entwicklungsziele
Bedingungen und Hilfen
Positive Selbstwertschätzung
Förderung von Eigenaktivität
Realistisches Selbstkonzept und Selbstakzeptierung
Zugestehen von Handlungsspielraum und Aufzeigen von Begrenzungen
Perzipierte Verantwortlichkeit für das eigene Verhalten Selbstregulation und Selbstreflexion
Wertschätzung und Anerkennung von Fortschritt Regulierung von Autonomie und externer Kontrolle
vgl. Dreher, 2007
Entwicklungsorientiertes Lernen Stufen der Unterstützung (Rogoff, 1990) 1. Interesse wecken für eine Tätigkeit bzw. Aufgabe! 2. Vereinfachung der Aufgabe: Reduktion der Schritte auf ein für das Kind zu bewältigendes Maß! 3. Das Kind anregen, mit Interesse bei der Sache zu bleiben! 4. Beobachten / erfassen wichtiger Diskrepanzen zwischen Aufgabenausführung des Kindes und der optimalen Lösung! 5. Schwierigkeiten, Hindernisse und Frustration im Auge behalten! 6. Schrittweise die vollständige Ausführung der Tätigkeit aufbauen!
Erwachsene als Entwicklungsmentoren Auf Fortschritte des Kindes achten! Die Hilfestellung an die Leistung des Kindes anpassen! Entwicklungsfördernder Interaktionsstil
Information und Erklärung Gewährung von Autonomie Bestätigung / Anerkennung Unterstützung selbständiger Problemlösungen Dreher & Dreher, 1996
Konzepte entwicklungsorientierter Intervention Positive Youth Development (PYD)*
Optimierung von Entwicklung Förderung von Kompetenzen Aufbau von Ressourcen Erwerb von Resilienz
* Lerner et al., 2009
moderiert
Positive Youth Development Youth Development Program Ziele Atmosphäre Aktionen fördert vermindert
Intentionale Selbstregulation
Internet Medien
Teilkomponenten: Familie
Confidence Competence Character Connection Caring
Peers Schule Institutionen
vgl. Gestsdóttir & Lerner, 2007
Nachbarschaft
Risiko- und Problemverhalten Depression, dysfunktionale Emotionsregulation Negatives Gesundheitsverhalten (Rauchen, Alkohol, Drogen) Delinquenz Dreher & Dreher, 2010
beeinflussen positiv / negativ
Entwicklungskontexte adaptive Selbstregulation
Entwicklungspotential Aufbau von Selbstwirksamkeit
Hilf mir, es selbst zu tun!
Literatur Deci, E. L. & Ryan, R. M. (2000). The “What” and “Why” of Goal Pursuits: Human Needs and the Self-Determination of Behavior. Psychological Inquiry, 11(4), 227-268. Del Guidice, M., Angeleri, R. & Manera, V. (2009). The juvenile transition: A developmental switch point in human life history. Developmental Review, 1-31. Dreher, E. (2010). ‚Jugendalter’ verstehen - eine entwicklungspsychologische Skizze. jugend inside, 1/10, 3-5. Dreher, E. (2007). Optimierung von Selbstwirksamkeit. Entwicklungspotenziale (er-)kennen und nutzen! In A. Bucher, K. Lauermann & E. Walcher (Hrsg.). Ich kann. Du kannst. Wir können. Selbstwirksamkeit und Zutrauen. 55. Tagungsband der Internationalen Pädagogischen Werktagung, Salzburg, 2006, S. 33-57. Dreher, E. & Dreher, M. (2010). Strategien und Kompetenzen der Selbstregulation im Jugendalter. München: LMU (in Vorbereitung). Dreher, E. & Dreher, M. (2009) Fragebogen zu Entwicklungsaufgaben. (5. Fassung gekürzt). München: LMU. Dreher, E. & Dreher, M. (2008). Kognitive Entwicklung im Jugendalter. In M. Hasselhorn & R. K. Silbereisen (Hrsg.) Enzyklopädie Psychologie, Serie V (Entwicklung), II Grundlegende Veränderungen während des Jugendalters (S. 55-107). Göttingen: Hogrefe. Dreher, E. & Dreher, M. (1985) Entwicklungsaufgaben im Jugendalter: Bedeutsamkeit und Bewältigungskonzepte. (1985). In D. Liepmann & A. Stiksrud (Hrsg.), Entwicklungsaufgaben und Bewältigungsprobleme in der Adoleszenz. (S. 56-70). Göttingen: Hogrefe. Flammer, A. (1990). Erfahrung der eigenen Wirksamkeit. Bern: Huber. Giedd, J. N., Blumenthal, J., Jeffries, N. O., Castellanos, F. X., Liu, H., Zijdenbos, A., Paus, T., Evans, A. C. & Rapoport, J. L. (1999). Brain development during childhood and adolescence: A longitudinal MRI study. Nature Neuroscience, 2 (10), 861-863. Gestsdóttir, S. & Lerner, R. M. (2007). Intentional Self-Regulation and Positive Youth Development in Early Adolescence: Findings From the 4-H Study of Positive Youth Development. Developmental Psychology, 43, 2, 508-521. Lerner, J. V., Phelps, E., Forman, Y. & Bowers, E. P. (2009). Positive Youth Development. In R. M. Lerner & L. Steinberg (Eds.), Handbook of Adolescent Psychology (Third Edition). Vol. 1: Individual Bases of Adolescent Development, pp. 524-558). Hoboken, NJ.: Wiley & Sons, Inc. Ryan, R. M. & Deci, E. L (2000). Self-determination theory and the facilitation of intrinsic motivation, social development, and well-being. American Psychologist, 55, 68-78. Steinberg, L., Dahl, R., Keating, D., Kupfer, D. J., Masten, A. S. & Pine, D. S. (2006). The study of developmental psychopathology in adolescence: Integrating affective neuroscience with the study of context. In D. Cicchetti & D. J. Cohen (Eds.), Developmental Psychopathology (Vol. 2: Developmental Neuroscience, pp. 710-741). Hoboken, NJ: J. Wiley & Sons, Inc. Steinberg, L. (2008). Adolescence (8th ed.). Boston: McGraw-Hill.