Juni 2014

Mai / Juni 2014 Jesus Christ Superstar Premiere 26. April 2014 Liebe Zuschauer, im Mai steht traditionell nicht nur die letzte Schauspielpremiere de...
Author: Sigrid Kirchner
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Mai / Juni 2014

Jesus Christ Superstar Premiere 26. April 2014

Liebe Zuschauer, im Mai steht traditionell nicht nur die letzte Schauspielpremiere der Spielzeit an (und da haben wir für Sie mit Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ unter Beteiligung des Schauspielensembles, des Chors, des Balletts und der Hofer Symphoniker wahrlich ein Fest für alle Sinne im Angebot!), sondern auch die Präsentation des Spielzeitheftes der kommenden Saison. Auch 2014/15 wartet auf Sie eine vielfältige und spannende Mischung aus Unterhaltung und Anspruchsvollem. Wir zeigen Ihnen Bekanntes und Unbekanntes und hoffen, Sie für unser Angebot begeistern zu können. Dabei stellen sich Ihnen eine Reihe neuer Regieteams vor, die entweder andernorts schon für Furore gesorgt haben oder am Anfang einer vielversprechenden Karriere stehen und mit aufregenden Projekten nun das Hofer Publikum erobern wollen.

Besonders unsere Projekte, die wir angelegentlich großer Jahrestage auf den Spielplan gesetzt haben, empfehlen wir Ihrer Aufmerksamkeit an: Ob „Schlusschor“ zum Jahrestag des Mauerfalls, ob „Des Teufels General“ im Gedenken an die beiden Weltkriege oder die Kammeroper über Anne Frank im Andenken an ihren 85. Geburtstag – Ihr Theater ist mehr als eine Amüsiermeile. Sie können bei uns Geschichte erleben, reflektieren und sich Ihre Gedanken darüber machen, was die Vergangenheit für das Heute und das Morgen bedeutet. Daher nehmen wir im Spielplan auch Bezug zur aktuellen Geschichte, z.B. mit unserer Uraufführung der „Schmerzlichen Heimat“ angelegentlich des Prozesses zur Aufarbeitung der NSU-Mordserie. Aber auch im aktuellen Programm können Sie Ihren Horizont erweitern: In „Mahagonny“ oder

„Fräulein Julie“ werden Sie z.B. auf allerhöchstem musikalischen Niveau großartiges Theater erleben, das Ihren Blick auf unsere Gegenwart schärft. Übrigens: Die Erfolgsinszenierung „Harold und Maude“ unseres Multitalents Kristoffer Keudel, den Sie u.a. in „Arsen und Spitzenhäubchen“ als Dr. Einstein oder im „Sommernachtstraum“ als Flaut / Thisbe auch als Schauspieler auf der Bühne erleben können, wird bei den Bayerischen Theatertagen in Erlangen gespielt werden und auch überregional zeigen: Im Theater Hof ist was los! Seien Sie neugierig, lassen Sie sich ein, geben Sie dem Ungewohnten eine Chance: Es lohnt sich. Herzlichst,

Ihr Reinhardt Friese, Intendant

Musiktheater

Fräulein Julie

Johanna Brault (Julie), Inga Lisa Lehr (Kristin), Mathias Frey (Jean)

Premiere 27. April 2014

Fräulein Julie Das Musiktheaterrepertoire des 20. Jahrhunderts hat seit langer Zeit einen festen Platz im Spielplan des Theaters Hof. Mit der Produktion der Kammeroper „Fräulein Julie“ des Komponisten Antonio Bibalo setzen wir diese Tradition der Pflege der Moderne fort. Das Stück beruht auf dem gleichnamigen Drama des schwedischen Schriftstellers August Strindberg und handelt von der Beziehung der Grafentochter Julie mit dem Diener Jean. Eine Beziehung, die zum Kampf wird – ein Kampf der Geschlechter und ein Kampf der sozialen Stände, der fatal endet. In der Studioinszenierung des ehemaligen Hofer Intendanten Uwe Drechsel hat das Publikum die Möglichkeit, das Geschehen dieses packenden Stücks Musiktheater hautnah mitzuerleben.

Le nozze di Figaro Der französische Regisseur François de Carpentries inszeniert den Mozart-Klassiker am Theater Hof

Elemente des Bühnenbilds zu „Le nozze di Figaro“ im Modell

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Jetzt auf dem Spielplan des Hofer Theaters! Mit der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ steht seit einigen Wochen eines der prominentesten Musiktheaterstücke der Weimarer Repbulik auf dem Spielplan des Theaters Hof. Der Komponist Kurt Weill und der Dramatiker Bertolt Brecht schufen mit diesem Werk eine Gesellschaftsparabel aus ihrer Zeit heraus, die jedoch bis heute an Aktualität nichts eingebüßt hat: die permanente Suche nach Amusement, in der nur der schuldhaft wird, der nichts mehr hat – ein Thema, das zu Beginn des 21. Jahrhundert vielleicht relevanter ist denn je. Kurt Weill verstand es in meisterhafter Weise, Elemente der klassischen Moderne mit der Tanz- und Unterhaltungsmusik seiner Zeit in seiner Partitur zu

„Le Nozze di Figaro“ gehört zu den absoluten Highlights des Opernrepertoires. Basierend auf dem Schauspiel von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, das wie kein anderes Stück mit der französischen Revolution in Verbindung gebracht wird, schufen Wolfgang Amadeus Mozart und sein Librettist Lorenzo da Ponte ein wahres Meisterwerk, in dem die Handlung um die Intrigen am Hofe des Conte Almaviva im Zusammenhang mit der bevorstehenden Hochzeit der Kammerzofe Susanna mit dem Kammerdiener Figaro in Kombination mit der wunderbaren Musik Mozarts eine musiktheatralische Einheit bilden, deren Vollendung in der weiteren Operngeschichte nur selten wieder erreicht wurde. Das Theater Hof konnte für die Inszenierung den

verbinden, so dass dem Zuhörer ein vielschichtiges Hörerlebnis präsentiert wird, in dem es an Zitaten und Anspielungen vom Bachchoral über klassische Opernpassagen bis zur Salonmusik und dem Jazz nur so wimmelt. Hinzu kommt in Hof eine Inszenierung des Regisseurs und langjährigen Mitglieds der Theaterleitung am Berliner Ensemble Peter Kupke. Kupke ist zusammen mit seinem Ausstatter Peter Schulz eine Lesart gelungen, die das Werk von seinen Ursprüngen in den 1920er Jahren her betrachtet und durch seine Parabelhaftigkeit dem Publikum großen Raum für eigene Assoziationen lässt – ganz im Sinne des Brechtschen „Glotzt nicht so romantisch!“, mit dem Anspruch, den Zuschauer nicht einzulullen, sondern ihn als autonome Persönlichkeit mit eigener Urteilsfähigkeit zu unterhalten. „Mahagonny ist ein Erlebnis“, sagte bereits Bertolt Brecht – und dieses Erlebnis sollte man sich am Theater Hof keinesfalls entgehen lassen!

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Jesus Christ Superstar Mit Webbers Rockoper kehrt der Musicalstar Chris Murray an das Hofer Theater zurück. Du bist in Hof ja kein Unbekannter. Wann konnte Dich das Publikum hier zum letzten Mal erleben? Ich habe vor einigen Jahren in Hof meinen ersten Ché in der Inszenierung von Reinhardt Friese auf die Bühne bringen dürfen und es war eine Freude, so herzlich vom Publikum empfangen zu werden in dieser wunderbar theaterbegeisterten Stadt.

Musicalstar Chris Murray spielt den Judas

international renommierten Regisseur François de Carpentries gewinnen. De Carpentries arbeitete in den 90er Jahren bereits als Assistent am Brüsseler Théâtre de la Monnaie mit bedeutenden Regisseuren wie Willy Decker, Achim Freyer, Peter Sellars, Bob Wilson und Patrice Chéreau zusammen. Als Regisseur reüssierte er europaweit u.a. am Théâtre de la Monnaie, an der Opéra du Rhin in Strasbourg und am Theater von Nancy, in Deutschland u.a. an der Deutschen Oper am Rhein, am Staatstheater Nürnberg, am Landestheater Coburg und an den Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, wo er für seine Inszenierungen von den Lesern der Rheinischen Post mehrfach mit dem Theateroscar ausgezeichnet wurde. Das Produktionsteam wird durch Karine van Hercke (Ausstattung) und Musikdirektor Arn Goerke am Pult komplettiert. Mit den Ensemblemitgliedern Inga Lisa Lehr (Susanna), Jens Waldig (Figaro) und Birger Radde (Conte) in den Hauptrollen, darf sich das Hofer Publikum also auf eine spektakuläre Neuproduktion des Opernklassikers freuen.

Und was hast Du seitdem so gemacht? Ich hatte das große Glück, mehrere Uraufführungen und etliche neue und große Standardwerke des Musicals und Musiktheaters mitgestalten zu können. Unter anderem Friedrich der Große, Shylock, Valjean,

Jekyll, Javert, Jesus, Dracula und mein Wiedereinstieg in die Opernwelt als Wagnertenor Siegmund in dem Darmstädter „Ring des Nibelungen“, inszeniert von John Dew. Du bist ja gewissermaßen ein Jesus Christ Superstar„Veteran“ – Deine wievielte Produktion ist das? Mich begleitet dieses grandiose Stück Musiktheater seit vielen Jahren und das ist, glaube ich, meine 16. Inszenierung, in der ich spielen darf. Ich finde es immer wieder spannend, zusammen mit dem Publikum die erfolgreichste Bühnenfassung der Passionsgeschichte aufs Neue auszuloten und gemeinsam zu erleben. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – was wird Deine nächste Produktion hier in Hof sein? Ich freue mich sehr auf die spannende Aufgabe, im Herbst die Titelrolle des Houdini für die Uraufführung des neuen Musicals „Der Große Houdini“ zu kreieren und mit dem Publikum auf eine aufregende Reise in die Welt des wohl berühmtesten Zauberers und Entfesselungskünstlers aller Zeiten zu gehen.

Kalender Mai 2014

01

Do

Beatles – Das Weisse Album Rockballett von Barbara Buser

A u s v e r k a uf

19.30 Uhr

t

Hof, Gr. Haus/ FV

titanic – schöne menschen spielen grosse gefühle

19.30 Uhr

Sa

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

So

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

Öffentliche Probe // Ein sommernachtstraum

18.00 Uhr

Beatles – Das Weisse Album

19.30 Uhr

Arsen und spitzenhäubchen

19.30 Uhr

Hof, Bistro/ FV

von Bettina Hamel, Tobias Krechel, Birte Schrein, Stefan A. Schulz und Julia Wieninger

Titanic – Schöne Menschen spielen große Gefühle

03 04 05

Musical von Andrew Lloyd Webber und A Tim v e r k a uf t usRice Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice

Mo

Hof, Gr. Haus/ Z1, FV

Hof, Gr. Haus/ Z2, M2, FV

Hof, Gr. Haus/ FE

Komödie von William Shakespeare

09 10 11

Fr

Rockballett von Barbara Buser Sa

t A u s v e r k a uf

Hof, Gr. Haus/ C, CSU, FV

Hof, Gr. Haus/ DGB, FV

Komödie von Joseph Kesselring So

Matinée // Ein sommernachtstraum

11.00 Uhr

premiere // tierisch wild

17.00 Uhr

Arsen und spitzenhäubchen

19.30 Uhr

Fräulein julie

19.30 Uhr

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

Theaterführung

11.00 Uhr

tierisch wild

14.00 & 17.00 Uhr

premiere // Ein sommernachtstraum

19.30 Uhr

tierisch wild

14.00 & 17.00 Uhr

Ein sommernachtstraum

19.30 Uhr

Öffentliche Probe // Die Hochzeit des Figaro

18.00 Uhr

Arsen und spitzenhäubchen

19.30 Uhr

Hof, Bistro/ FE

Komödie von William Shakespeare

Kids-Club / Kinderballett

Beatles - das weiße Album

„Zu Bett, Verliebte“

Komödie von Joseph Kesselring

15

Do

Oper von Antonio Bibalo

Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice

17

Sa

Kids-Club / Kinderballett Plakatmotiv Ein Sommernachtstraum

Hof, Studio/ FV

Hof, Gr. Haus/ VB, FV

Hof, Studio/ FV

Selb, Rosenthal-Theater

Hof, Treffpunkt: Theaterkasse Hof, Studio/ FV

Hof, Gr. Haus/ A, FV

Komödie von William Shakespeare

18

So

Kids-Club / Kinderballett

Komödie von William Shakespeare

22

Do

Hof, Studio/ FV

Hof, Gr. Haus/ TGS, NL, FV

Hof, Gr. Haus/ FE

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

24 Arsen und Spitzenhäubchen

Sa

Komödie von Joseph Kesselring

Hof, Gr. Haus/ Z1, FV

25

So

titanic – schöne menschen spielen grosse gefühle

19.30 Uhr

titanic – schöne menschen spielen grosse gefühle

15.00 Uhr

Hof, Bistro/ FV

von Bettina Hamel, Tobias Krechel, Birte Schrein, Stefan A. Schulz und Julia Wieninger

27

Di

Hof, Bistro/ Senior, FV

von Bettina Hamel, Tobias Krechel, Birte Schrein, Stefan A. Schulz und Julia Wieninger

28

Mi

19.30 Uhr Aufstieg und fall der stadt Hof, Gr. Haus/ B, M1, FV F! mahagonny* ZUM LETZTEN mAL IN hO

Oper von Kurt Weill und Bertolt Brecht

30 31

Fr

Premiere // Ballett im Studio V

19.30 Uhr

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

Harold und Maude

19.30 Uhr

Choreographien der Hofer Compagnie Sa

R es tk a r te n

Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice

Komödie von Colin Higgins

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Hof, Studio/ FV

Hof, Gr. Haus/ TGS, NL, FV

Erlangen, Garage/ Bayerische Theatertage

juni 2014

01

So

Matinée // die hochzeit des figaro

11.00 Uhr

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

Ballett im Studio V

19.30 Uhr

Ein sommernachtstraum

19.30 Uhr

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

Fräulein julie

19.30 Uhr

Jesus christ superstar

19.30 Uhr

Ein sommernachtstraum

19.30 Uhr

Premiere // die hochzeit des figaro

19.30 Uhr

Ballett im Studio V

19.30 Uhr

Ein sommernachtstraum

19.30 Uhr

Hof, Bistro/ FE

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice

03 05 06

Di

Choreographien der Hofer Compagnie Do

Komödie von William Shakespeare Fr

Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice

Oper von Antonio Bibalo

07 08 13

Sa

Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice So

Komödie von William Shakespeare Fr

Plakatmotiv Die Hochzeit des Figaro

Hof, Gr. Haus/ VB, FV

Hof, Studio/ FV

Selb, Rosenthal-Theater

Hof, Gr. Haus/ C, FV

Hof, Studio/ FV

Hof, Gr. Haus/ Z2, S2, FV

Hof, Gr. Haus/ A, FV

14

Sa

Komödie von William Shakespeare

Hof, Studio/ FV

Hof, Gr. Haus/ Z1, FV

Karten: www.theater-hof.de oder an der Theaterkasse unter Tel. 09281 / 7070-290 sowie per E-Mail [email protected]. * Einführungsvortrag um 19 Uhr im Studio

Impressum: Theater Hof GmbH Kulmbacher Straße 5 95030 Hof Fon 09281 / 7070-0 Fax 09281 / 7070-299 [email protected] www.theater-hof.de

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Choreographien der Hofer Compagnie

Fräulein Julie

Hof, Gr. Haus/ DGB, FV

Sitz der Gesellschaft: 95030 Hof Reg.-Gericht Hof HRB 4665 Aufsichtsratsvorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner Geschäftsführer: Reinhardt Friese, Jean Petrahn Träger: Zweckverband Nordostoberfränkisches Städtebundtheater Hof Klosterstraße 1-3 95028 Hof Redaktion: Reinhardt Friese (Verantw.), Florian Lühnsdorf, Thomas Schindler, Guido Hackhausen, Mariko Junge Corporate Design und Gestaltung: Grafikdesign Holger Drees, Dortmund Fotografie: SFF Fotodesign, Foto Nitsche by Goyographix Druck: Frankenpost Verlag GmbH, Druckzentrum, Schaumbergstr. 9, 95032 Hof Als pdf-Datei auf der Theater-Homepage und unter www.frankenpost.de/magazine

Schauspiel

Arsen und Spitzenhäubchen Ein immer wieder junger Klassiker der Komödienliteratur steht auf dem Spielplan des Theaters: Joseph Kesselrings „Arsen und Spitzenhäubchen“. Es ist die Geschichte zweier älterer Damen, so liebenswürdig und anstandsseelig, wie ältere Damen nur sein können, hätten sie nur nicht einen kleinen Tick: Es ist ihnen ein Bedürfnis, ältere, alleinstehende Männer dem Schicksal der Einsamkeit zu entreißen. Mit Hilfe selbstgemachten Holunderweins und eines Cocktails, der es in sich hat, befördern sie die bedauernswerten männlichen Geschöpfe dorthin, wo sie es besser haben: ins Grab. Kann man über eine Geschichte mit vierzehn Leichen lachen? Ja unbedingt, wenn sie so heiter, leichtfüßig und augenzwinkernd daher kommt.

Arsen und Spitzenhäubchen

Marco Stickel (Mortimer Brewster), Oliver Hildebrandt (Jonathan Brewster), Kristoffer Keudel (Dr. Einstein)

Bis 20. Juni in Hof

Ein Sommernachtstraum Komödie von William Shakespeare

Wiedersehen mit Polina Bachmann

Es ist ein großes Unternehmen, das sich Regisseur Reinhardt Friese vorgenommen hat. Denn nicht nur ein großes Schauspielensemble steht auf der Bühne. Nein, auch das Ballett wirkt als Reigen spukender Geister mit und das Musiktheater ist ebenfalls an unserer Aufführung beteiligt. Denn zu Shakespeares Komödie werden die Hofer Symphoniker unter der Leitung von Arn Goerke die großartige Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen lassen. Eine Kombination, die auf der Hand liegt, aber schwer zu realisieren ist. Wenn man Shakespeare glaubt, war das schon damals in Athen keine leichte Sache mit der Liebe. Seine berühmteste Komödie ist voll von nächtlichem Fieber und Rausch, von Verwirrungen in der Menschen- und Feenwelt, von der Unmöglichkeit der Liebe und zugleich davon, dass sie die einzige Hoffnung ist. Sein Verwirrspiel ist über 400 Jahre alt, und dennoch ein lebendiger, jugendlicher Stoff über eine Nacht, in der

die Gefühle verrücktspielen. In dieser Nacht ist auf nichts Verlass – das Begehren ändert rasant seine Richtung, was angehimmelt war, wird abstoßend, das Ungeliebte zum Ideal. Die Menschen zerfallen mit sich, erkennen sich nicht mehr, werden halbe Tiere. Aber auf das skurrile, bösartige Treiben der Nacht folgt der Tag mit seiner Ordnung, seinen Träumen von glücklicher Heirat und gelungenem Leben – und dem Theater, in dem Handwerker zum allgemeinen Vergnügen notdürftig die alten Tragödien nachzuspielen versuchen. Ein Wiedersehen gibt es mit Philipp Brammer, der bei seinem ersten Auftreten in „Ladies Night“ in der vergangenen Spielzeit schon das Publikum begeisterte. Er spielt den Handwerker Zettel, der in einen Esel verwandelt wird, in den sich Titania, die Elfenkönigin, verliebt. Aus der Babypause kehrt Polina Bachmann auf die Bühne zurück. Sie ist Helena, die anfangs unglücklich in Demetrius verliebt ist – aber dann kommt die Sommernacht und mit ihr der Zauber...

Harold und Maude Komödie von Colin Higgins „Harold und Maude“ hat sich zu einem wirklichen Renner im Studio entwickelt. Es ist ja auch eine höchst ungewöhnliche Geschichte, die da erzählt wird. Denn Harold Chasen ist wahrlich ein eigenwilliger junger Mann mit außergewöhnlichen Hobbys: Er geht liebend gerne auf Beerdigungen, und wenn er nicht auf Friedhöfen ist, dann inszeniert er in effektvollen Auftritten seinen Selbstmord. Dieser exzentrische, neurotische Achtzehnjährige aus gutem Hause trifft Maude, eine vitale, lebensfrohe und impulsive 79-Jährige. Diese „unwürdige Alte“ schert sich nicht um gesellschaftliche Konventionen. Sie liebt das Leben, ist rebellisch, stiehlt Autos, rast wie eine Irre durch die Stadt und lebt ausschließlich im Augenblick. Zwischen diesen beiden Exzentrikern entwickelt sich eine Liebesbeziehung jenseits jeglicher gesellschaftlicher Konventionen. Maude lehrt Harold einen neuen Blick auf die Welt und das Leben und bis zu Maudes

Tod erlebt das sonderbare Paar schwarzhumorige Situationen voll von grotesker Komik, zugleich aber auch von melancholischer Poesie und Zärtlichkeit. Gemeinsam erleben sie eine Zeit der Liebe, des Lernens und des endgültigen Abschiednehmens. Angelika Koppmann, die viele Jahre festes Mitglied unseres Schauspielensembles war, spielt die Maude. Unvergessen sind ihre feinsinnigen Rollengestaltungen reiferer Frauen wie in „Sechs Tanzstunden in sechs Tagen“ oder die Claire Zachanassian in „Der Besuch der alten Dame“. Und Florian Bänsch ist ihr ein sensibler Partner. Kristoffer Keudel gab mit dieser Aufführung sein Regiedebüt in Hof. Seine ungewöhnliche, fantasievolle Inszenierung beeindruckte das Publikum bei jeder Vorstellung. Auch alle Zusatzvorstellungen waren bisher ausverkauft. Deshalb werden wir diese Aufführung bei den Bayerischen Theatertagen in Erlangen zeigen. Harold und Maude

Titanic im Bistro Schöne Menschen spielen große Gefühle

Anja Stange, Antje Hochholdinger

Es ist ein großer Spaß, wenn zwei Kantinendiven ihrer Sehnsucht nach großen Gefühlen folgen und mit vollster Überzeugung und absoluter Hingabe den Film Titanic nachspielen – an einem Ort, der dazu denkbar ungeeignet ist: der Theaterkantine. Diesem Spaß geben sich Antje Hochholdinger und Anja Stange zur Freude des Publikums hin. Grund für ein kurzes Gespräch. Wie geht man denn ran an so ein unmögliches Unterfangen? Antje Hochholdinger: „Am Anfang hatten wir nur eine sehr rohe Spielvorlage und die mussten wir dann für unsere Verhältnisse umsetzen. Das ist bei normalen Stücken natürlich anders.“ Anja Stange: „Wir waren sehr frei in der Anlage unserer beiden Figuren, haben aber schnell gemerkt, dass es gut funktioniert, wenn man zwei sehr unterschiedliche

Charaktere entwickelt.“ Antje Hochholdinger lacht: „Im wirklichen Leben bin ich nicht ganz so blind und neurotisch wie die Elli.“ Anja Stange: „Und meine Alberta ist das Gegenteil von Elli: taff, eine Macherin, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt.“ Antje Hochholdinger: „Das ist natürlich ein klassisches Muster: zwei Komiker, die ganz unterschiedlich sind. Nehmen wir Stan Laurel und Oliver Hardy oder Pat und Patachon.“ Aber das Stück, das genau in das Theaterbistro eingepasst wurde, wird auch an anderen Orten aufgeführt. Antje Hochholdinger: „Wir müssen dann blitzschnell entscheiden, wie wir die Vorstellung abändern. Da kann es schonmal passieren, dass sich Alberta in die Zuschauer hineinlegt und ich muss dann sehen, wie ich sie in der Rolle des Jack trotzdem küssen kann.“ Anja Stange: „Wir beide spielen gerne miteinander auf der Bühne. Das macht es einfacher. Da hat man die Reaktionen der Kollegin schon immer im Kopf. Manchmal überraschen wir uns aber auch. Das ist dann auch für uns zum Lachen...“ Na dann: viel Spaß – Euch und dem Publikum!

SPANNENDER CHOR-WORKSHOP ENDE des FREIWILLIGEN JAHRS WIE BEI DEN PROFIS Am Theater Hof machen drei junge Schulabsolventin-

Chordirektor Volke gestaltet Chor-Workshops

NEUES SPIELZEITHEFT zuM SOMMERNACHTSTRAUM Theaterkenner wissen es bereits: Traditionell erscheint das Jahresheft in Hof für die kommende Saison zur letzten Premiere der Schauspielsparte. Dieses Jahr also erwartet die Zuschauer von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ am 17. Mai die frischgedruckte Publikation mit dem Saisonüberblick 2014/15. Diejenigen, die das neue Theaterdesign seit 2012 in seiner Dreifarbigkeit verfolgen, ahnen auch bereits, welche Farbe der Umschlag dieses Mal haben wird. Nicht unbedeutend ist aber auch der Inhalt des Spielzeithefts. Das Hofer Publikum erwartet wieder eine vielseitige Mischung von spannenden, unterhaltsamen, mitreißenden, witzigen und berührenden Theatermomenten. Um nur ein paar Highlights zu nennen: Die Welturaufführung des eigens für das Theater Hof geschriebenen Musicals „Der große Houdini“ im Großen Haus erregte bereits Monate vor der Premiere immenses Interesse deutschlandweit. Die Schauspielsparte hält in Sachen musikalische Leckerbissen locker mit: „Richard O‘Brian‘s The Rocky Horror

TIERISCH WILD

Tierisch wild, Premiere am 11. Mai

Die Schüler von vier Kooperationsschulen der Region machen derzeit die exklusive Erfahrung, wie Berufssänger in einem Bühnenchor singen. Für diese Chor-Workshops hatte Chordirektor Cornelius Volke die interessierten Schulchöre mit Noten für den „Karneval der Tiere“ versorgt, so dass die Kinder gut vorbereitet an einer intensiven musikalischen Probe teilnehmen können – gemeinsam mit einem Sängersolisten, einem Korrepetitor am Klavier und einem Chorleiter. Nach einer kurzen Pause beginnt die Besonderheit, die einen Opernchor ausmacht: Das Musikalische wird szenisch auf der Bühne von einer Regisseurin umgesetzt. Die einstudierte Musik muss sich nun darstellerischen Vorgaben anpassen. Volke lobt die „hervorragende“ Zusammenarbeit und das Engagement der beteiligten Lehrer, Schüler und Künstler. Nach dem Besuch des Nailaer Gymnasiums und der RS Rehau freut er sich auf die RS Naila und das Hofer Reinhart-Gymnasium.

Show“ feiert – im wahrsten Sinne des Wortes – Premiere im Februar; passende Partyrequisiten können im Foyer vor den Vorstellungen erworben werden. Außerdem wartet die nächste Saison im Dezember mit einem neuen Format auf: ein Vorbühnenstück für das Lachmuskeltraining, als zusätzliches Sahnehäubchen für jedes Abonnement. Der Reiz liegt zudem darin, dass die Akteure zum Greifen nah agieren – Studionähe also auf großer Bühne. Das Spielzeitmotto „Patrioten, Flüchtlinge, Vaterlandsverräter“ spiegelt sich in den genannten sowie in den Inszenierungen mit aktuellem Bezug: Zu den NSU-Morden gibt es die Dramatisierung des Erfolgsachbuchs der Tochter eines Opfers („Schmerzliche Heimat“) und auch Zuckmayers „Des Teufels General“ wird als Inszenierung der Nachwuchsregisseurin Sapir Heller zweifellos eine moderne, bewusst aufregende Handschrift aufweisen. Es könnte noch viel mehr erwähnt werden, vor allem die Ergänzungen, die seit der Vorankündigung im Herbst 2013 dazu kamen. An dieser Stelle weisen wir jedoch nur noch auf den höchst unterhaltsamen „Ring an einem Abend“ hin, mit der Musik Richard Wagners und augenzwinkernden Texten Loriots – und Intendant Reinhardt Friese als Sprecher.

nen aus Bayern derzeit ein Jahr lang Erfahrungen im Kulturbertrieb Theater. Zum ersten Mal weg von zuhause beweisen sie äußerst fleißig und zuverlässig Tag für Tag den Profis, dass mit ihnen stets zu rechnen ist. Nach entsprechender Anleitung erbringen sie große Leistungen in ihren Bereichen: ob als 2. Regieassistentinnen im Musiktheater (Despina Rhaue) und im Schauspiel (Sophie Vonmetz) oder in der Marketingabteilung (Elisa Oßwald). Auch ihr Blick über den Tellerrand wird unterstützt und ermöglicht: Wie bedient man während einer Vorstellung die Beleuchtung oder den Ton, wie verfasst man Artikel in der Theaterzeitung oder pflegt die Homepage, was passiert im Künstlerischen Betriebsbüro oder auf einer Messe etc.. Fast am Ende der ereignisreichen Saison wirken alle drei mittlerweile schon wie „abgeklärte Theaterhäsinnen“. Jetzt stehen noch die Abschlussprojekte an: Despina Rhaues kleine rückblickende Spielzeitrevue, Sophie Vonmetz‘ Mitwirken in der Maske beim „Sommernachtstraum“ und Elisa Oßwalds Ballettprojekt mit der Compagnie.

Foto in Operettenkulisse: E.Oßwald, D.Rhaue & S.Vonmetz

TIERISCHE PREMIERE UND JUGENDENSEMBLE ON TOUR

GroSSer DAnk für Grosses Theater-Engagement

Wie auch im letzten Jahr zeigen die kleinen und großen Akteure des Kindertheaters in einer Doppelproduktion, was sie mit viel Fleiß geprobt habe. „Tierisch wild“ auf der Studiobühne beginnt mit dem Märchen „Der Igel als Bräutigam“ von den Gebrüdern Grimm und handelt von einem verzauberten Stacheltier, das nicht nur seine menschliche Gestalt wiedererlangt, sondern auch die „richtige“ Königstochter gewinnt. Im anschließenden Kinderballett „Das Dschungelbuch“ geht das kleine Menschenkind Mogli gemeinsam mit dem Panther Baghira und dem stets gutgelaunten Bären Balu auf ein großes Abenteuer. Wie bei den Profis fiebern alle Akteure der Premiere am 11. Mai entgegen. Die „Veteranen“ des Jugendensembles haben hingegen ihre Premiere von „Die Welle“ und mehrere erfolgreiche Vorstellungen bereits hinter sich. Mit dem spannenden Studiostück gastieren sie bei dem Treffen der Bayerischen Theaterjugendclubs in Augsburg (26.-29. Juni).

Gleich in zweifacher Hinsicht hat das Hofer Bürgerengagement für das Theater in den letzten Monaten ertragreiche Früchte getragen. Erstens haben Hofer Werbekunden die Co-Finanzierung von zwei Fahrzeugen ermöglicht, die als Ersatz für einen Kombi und einen Transporter aufgrund der endenden Leasingverträge benötigt wurden. Als Landestheater ist die Aufgabe der kulturellen Versorgung „in der Fläche“ mit Gastspielen zu erfüllen. Hierfür ist ein Fuhrpark unerlässlich, um den guten Ruf Hofs in der Region zu pflegen. Auf den Fahrzeugen belegen Werbeflächen die jeweilige Unterstützung. Zweitens haben sich vor allem mittelständische Unternehmen aus der Region als Sponsoren für die Finanzierung der Theaterkarten-Vorlagen gewinnen lassen. Es lohnt sich also nun ein Blick auf die Rückseite der erstandenen Eintrittskarten, wo das Publikum nun die Anzeigen und Rabattangebote verschiedener Unterstützer des Theaters findet.