9. Jahrgang Juni 2014

9. Jahrgang Juni 2014 Strategische Partnerschaft zwischen Spix und Papillon vereinbart Die gemeinnützigen Vereine Spix und Papillon haben eine ähnlic...
Author: Ewald Lorentz
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9. Jahrgang Juni 2014

Strategische Partnerschaft zwischen Spix und Papillon vereinbart Die gemeinnützigen Vereine Spix und Papillon haben eine ähnliche Geschichte. Beide wurden Mitte der 1980er Jahre von psychiatrischen Fachkräften der Rheinischen Klinik in Bedburg-Hau gegründet. Die Mitarbeiter waren unzufrieden mit den damaligen Angeboten für seelisch kranke Menschen in ihrer Region. Seitdem haben beide Initiativen sich zu mittelgroßen Sozialunternehm-

Treffen der Geschäftsführer und weiterer Mitarbeiter von beiden Trägern Alltag geworden, weitere Felder einer Zusammenarbeit haben sich entwickelt. Ab Juli 2014 werden wir gemeinsam die Integrierte Versorgung im Kreis Kleve anbieten, Spix in den rechtsrheinischen Teilen des Kreises sowie in Goch, Uedem und Kalkar, Papillon im linksrheinischen Nord- und Südkreis. Das führt zu einer wesentlichen Verbesserung für viele Betroffene. Bisher müssen seelisch erkrankte Menschen lange auf einen Facharzttermin warten, die Zeiten für Gespräche mit einer Fachkraft sind knapp bemessen. Im Rahmen der Integrierten Versorgung werden wir künftig einen kurzfristigen Facharzttermin vermitteln können: bei den Psychiatern Dr. Sonja Baumsteiger, Dr. Judith Kisoensingh oder Dr. Jo Becker. Persönliche Fallmanager unserer beiden Vereine sind dann für die Patienten täglich erreichbar und koordinieren weitere Hilfen, zum Beispiel Soziotherapie, Ergotherapie, eine Selbsthilfegruppe oder eine Tagesstruktur.

Die Geschäftsführer von Papillon Olaf Wedekind (links) und Josef Berg mit Jo Becker .

en entwickelt. Papillon ist Träger der Gemeindepsychiatrie im gesamten Kreis Kleve und Spix in Teilen der Kreise Wesel und Kleve. Aus Anlass eines neuen Versorgungsanbotes für psychiatrische Patienten, der Integrierten Versorgung, trafen sich die Geschäftsführer beider Unternehmen Ende 2013. Es wurde schnell deutlich, dass eine gemeinsame Verwirklichung dieses Vorhabens nicht nur für Papillon und Spix Vorteile bietet, sondern auch für eine bestmögliche Regionalversorgung. Inzwischen sind regelmäßige

Auf diese Weise erhalten Patienten eine zeitnahe Hilfe in ihrem gewohnten Lebensumfeld. Leistungen der Krankenkassen werden mit den Angeboten der Gemeindepsychiatrie kombiniert. Dadurch sollen lange Zeiten der Arbeitsunfähigkeit und eine Chronifizierung des Leidens verhindert, unnötige stationäre Aufenthalte vermieden und die Autonomie der Patienten gestärkt werden. Ein Nachteil des Projekts liegt in der Zugangsbeschränkung. Es können nur Patienten der Techniker Krankenkasse, der AOK und der KKH teilnehmen, die wegen einer seelischen Erkrankung schon länger medikamentös behandelt werden oder im Krankenhaus waren. Im Zweifelsfall informieren die Fallmanager der Krankenkasse, ob eine Teilnahme möglich ist. Jo Becker

Kostenlose Informationsschrift für Klient/innen und ihre Angehörigen, Mitarbeiter/innen und Freunde von Spix Erscheint viermal im Jahr. Alle Ausgaben auch unter www.spix-ev.de

Integrationsfachdienst vermittelte Schüler in Arbeit als Hufschmied-Helfer

über finanzielle Fördermöglichkeiten und hilft bei der Beantragung.

Das ÜSB-Team (Übergang-Schule-Beruf) des Integrationsfachdienstes (IFD) Wesel, der im Auftrag des Integrationsamtes des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) arbeitet, begleitet Schülerinnen und Schüler von Förderschulen beim Übergang von der Schule in den Beruf. Finanziert wird dies sowohl aus Mitteln der Ausgleichsabgabe, aus Mitteln des vom Bundeministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) verwalteten Ausgleichsfonds, als auch aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Eva Meiser, Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes Wesel sprach mit Herrn Schawinsky, einem selbständiger Hufschmied in Schermbeck. Er hat vor drei Jahren Sascha, einen Schüler der Waldschule Hünxe, eingestellt.

Handwerksbetriebe können die Arbeit des ÜSBTeams unterstützen, indem sie interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung eine Chance geben, sich im regulären Betriebsalltag zu erproben. Der IFD berät diese Handwerksbetriebe vor Ort, begleitet die gesamte Praktikumsphase, klärt alle Fragen

Integrierte Versorgung im Kreis Kleve

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„Ich wollt ihn nicht mehr missen“

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Training bei der Arbeit

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Eine Herzensangelegenheit

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Selbsthilfe steht im Vordergrund

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Vorstellung neuer Mitarbeiter

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Abschied

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Gemüse aus der eigenen Werkstatt

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Neuer Bewohnerbeirat

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Verwaltung zieht in alte Schule

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Kontaktdaten

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Verschiedenes

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IFD: Sie lernten Sascha damals durch ein Praktikum kennen. Hätten Sie in der ersten Praktikumsphase von zwei Wochen gedacht, dass Sie den Schüler in naher Zukunft einstellen werden? Herr Schawinsky: Nein, nie hätte ich das gedacht. Eigentlich hatte ich gar kein Interesse an einem Praktikanten. Ich habe es dann doch gemacht, weil ich dachte, die 14 Tage gehen rasch vorbei. An eine Einstellung habe ich damals ein großes Fragezeichen gemacht. IFD: Was waren die Aspekte, die bei Ihnen ein Fragezeichen ausgelöst haben? Herr Schawinsky: So richtig gab es gar keinen Bedarf für solch eine Arbeitskraft. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass man ihn wirtschaftlich einsetzen könnte. Ich habe ihn dann zunächst einfach nur mitgenommen, um ihm das Praktikum zu ermöglichen. Dass ich selbst davon etwas haben würde, hätte ich in dem Moment nicht gedacht. IFD: War Ihnen klar, welche Einschränkungen Sascha mitbringen könnte am Arbeitsplatz?

Herr Schawinsky: Sowohl als auch. Ich war erst einmal überrascht über seine handwerkliche Geschicklichkeit, trotz seiner Behinderung. Gleichzeitig war ich auch erschrocken, welche Einschränkungen an anderen Stellen deutlich wurden. Diese Einschränkungen hatten mit den Arbeitsinhalten eher wenig zu tun, sondern es handelte sich eher um Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben als auch um Allgemeinbildung. IFD: Irgendwann stellten Sie jedoch fest, Sie könnten den jungen Mann gut gebrauchen. Wie kam es dazu? Herr Schawinsky: Mir wurde seitens der Schule und des IFD ein Langzeitpraktikum von einem halben Jahr für Sascha angeboten. Das ist eine tolle Sache, er war schon ein wenig eingearbeitet und ich konnte über einen längeren Zeitraum sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Das habe ich dann erst einmal gerne gemacht. Nach dem halben Jahr hatte er sich nahezu unentbehrlich gemacht. Ich wollte ihn danach auch nicht mehr missen. IFD: Was waren das für Dinge, wo er sich unentbehrlich gemacht hat? Herr Schawinsky: Ich habe einfach viele kleine Arbeiten zu erledigen, die ich sonst noch selber mache oder die ein Geselle gemacht hat. Diese Arbeiten hat Sascha super übernommen. Und als ich das dann gewohnt war durch das halbjährige Praktikum, hätte ich das auch gerne so weiter beibehalten. IFD: Das heißt, Sie haben durch das Praktikum in Ihrem Betrieb Arbeitsinhalte entdeckt, die nicht unbedingt ein Geselle oder Meister machen muss, sondern auch eine Hilfskraft genauso gut erledigen kann?

Herr Schawinsky: Ich würde ihnen mit auf den Weg geben wollen, das einfach mal auszuprobieren. Vom IFD bekommen sie jede Hilfe, die man sich vorstellen kann. Es ist nicht schwer, einfach mal jemanden auszuprobieren. Trotzdem kann ich mir auch vorstellen, dass es eine Hürde gibt, insbesondere bei größeren Betrieben. Als Chef eines kleineren Unternehmens habe ich den Praktikanten bei mir selbst ausgebildet und mitgenommen, in einem größeren Betrieb wäre ein Geselle dafür zuständig. Da müsste geschaut werden, dass dem zuständigen Gesellen der Sinn dieser Aktion vermittelt wird. Es muss klar sein, das es sich dabei um eine zusätzliche Arbeitskraft handelt, die man für Hilfsarbeiten einsetzen kann. Die Gesellen würden vermutlich dadurch wirtschaftlicher arbeiten, weil sie sich dann den wesentlich komplexeren Aufgaben widmen könnten. Vor allem muss man sich bei der Zusammenarbeit ins Gedächtnis rufen, das man seine eigenen Erwartungen nicht zu hoch ansetzt. Sascha ist fleißig, motiviert und zuverlässig. Man hat ja Erwartungen die von eigenen Erfahrungen geprägt sind. Das ist in diesem Fall einfach ein wenig anders. Sascha ist so motiviert und dankbar, ich muss ihn zum Urlaub zwingen und die Wochen aussuchen und ihn dann in den Urlaub schicken. Von sich aus würde er keinen Urlaub nehmen, weil er lieber arbeitet. IFD: Wie kommt er zu Ihnen? Herr Schawinsky: Er kommt mit dem Mofa und hat etwa eine Stunde Anfahrtsweg. IFD: Bei Wind und Wetter? Herr Schawinsky: Ja IFD: Dann bedanke ich mich für das Interview, Herr Schawinsky.

Herr Schawinsky: Ja ganz genau, zum Beispiel aufbauen, abbauen, Werkzeug holen, Pferde festhalten, Pferde wegbringen, aber auch kleine handwerkliche Arbeiten, die er auch super verrichtet. Die einfachen Arbeiten hat er sehr schnell gelernt und diese macht er sehr ordentlich. Handwerklich ist er sehr geschickt und könnte auch komplexere Techniken erlernen. Dafür wäre es jedoch wichtig, auch die komplexen Zusammenhänge zu verstehen, das würde ihn meines Erachtens eher überfordern und macht daher keinen Sinn. IFD: Was würden Sie den Handwerkern mit auf den Weg geben, die bisher noch keine Erfahrungen sammeln konnten?

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Beim Job-Coaching geht es um mehr als ums Erklären Sorgfältig presst Dominik Ermer zwei Kunststoffteile ineinander, schaut, ob sie einrasten, nimmt den Pinsel aus dem Fett und schmiert das fertige Teil behutsam ein. Legt den fertigen Zylinder in den vorbereiteten Karton, nimmt die nächsten Einzelteile. Hinter seinem Steharbeitsplatz lehnt Katharina Zimmermann (29) am nächsten Tisch und achtet auf jede von Dominiks Bewegungen. „Schau mal, da fehlt was“, sagt die SpixErgotherapeutin, oder „stell den Karton lieber dorthin“. Was sie dort tut, nennt sich „JobCoaching“, und was er da tut, das ist seine unbefristete Vollzeitbeschäftigung bei der Firma Kufferath, sein Job.

Dass Dominik den hat, ist gar nicht so selbstverständlich, denn Dominik hatte schon früh Probleme beim Lernen und beim Behalten. Seit fast einem Jahr arbeitet der 26-Jährige fünf Tage in der Woche bei Kufferath, einer Moerser Firma für Prüf- und Vorrichtungstechnik. Davor hatte er eine Lehre zum Maschinen- und Anlagenführer gemacht. Die Lehre musste er um ein halbes Jahr verlängern, die Prüfung wiederholen. Auch hier wurde er in der Vorbereitung zur Prüfung von einem Jobcoach begleitet. Irgendwann war klar, dass Dominik nicht übernommen würde. Angelika Schoofs-Sestig vom Integrationsfachdienst in Kleve, die Dominik schon lange kennt, vermittelte ihm den Kontakt zur Firma Kufferath. Sie beauftragte auch die Spix-Ergopraxis mit dem Ziel, Dominik zu einem festen Arbeitsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verhelfen. Seither kommt Katharina Zimmermann ein bis zwei Mal in der Woche in die Firma, um Dominik zu helfen, sich die notwendi-

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gen Fähigkeiten für seine Arbeit anzueignen. Auch wann er Hilfsmittel nutzen sollte, bespricht sie mit ihm. Fallen andere Termine aus, fährt sie auch mal zwischendurch zu Dominik.

Ein Maschinenteil zusammenbauen, einfetten, kontrollieren, den Karton zusammenfalten, verpacken, den Auftrag überprüfen, fehlende Teile bestellen, die Zeit im Blick behalten – das sind komplexe Aufgaben, die Dominik im Kopf haben, umsetzen und behalten muss. Nicht immer gelingt das auf Anhieb. „Es klappt drei Mal gut, und dann klappt es wieder mal nicht“, sagt der schlacksige Mann achselzuckend. Ob es „klappt“, das hänge auch mit der aktuellen Tagesform zusammen und dem Interesse, das er der Tätigkeit entgegenbringt. Auf einer kleinen Schiefertafel notiert er sich Auftragsmengen, Kurzinfos, Arbeitsschritte, die er sonst vergessen würde. Ein kleines Hilfsmittel, aber eine große Hilfe. Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis hatte Dominik schon immer. „ Ich war bei vielen Ärzten, aber niemand hat so richtig herausgefunden, was es ist“, sagt der junge Mann. Manchmal fände er es

einfacher, wenn er einen passenden Stempel für sein Handicap hätte – vor allem einfacher für die Anderen. Denn nicht jeder versteht, dass Dominik eben manchmal anders ist, auch wenn er es Freunden und Verwandten immer wieder geduldig erklärt. Die vergessen dann, dass er eben viel vergisst, Verabredungen etwa. „Ich hab mein Problem angenommen. Ich werde es immer haben. Trotzdem habe ich schon sehr viel erreicht. Wer mit mir nicht klarkommt, der hat halt Pech gehabt“, sagt Dominik, lacht ein breites Lachen und seine Augen lachen mit. Es fiele schwer, Dominik nicht zu mögen, und so haben eben wenige Leute Pech – Dominik hat einen großen Freundeskreis und ein gutes Verhältnis zu seinen Geschwistern.

ment aus dem Geschehen. „Komm, wir gehen eine rauchen.“. Ein „voll netter Chef“ sei der, sagt Dominik, einer, der ihn für voll nimmt und im Blick hat, wie es ihm geht. Klose wiederum ist mehr als zufrieden mit seinem Mitarbeiter, stellt heraus, wie sehr sich Dominik in der kurzen Zeit gesteigert und an Selbstbewusstsein gewonnen hat. „Ich habe die Montageabteilung hier neu aufgebaut und hatte von Anfang an die Idee, hier mit behinderten Menschen arbeiten zu können“, sagt der Assistent der Geschäftsleitung. Angelika Schoofs-Sestig habe ihn darin bestärkt, dass Menschen mit Handicap oft eine besonders hohe Identifikation mit dem Unternehmen entwickelten und dem Betrieb besonders treu seien – ein weiteres Argument für sein Vorhaben.

Auch wenn Dominik die Tätigkeiten seiner Ausbildungszeit manchmal vermisst – Staplerfahren etwa, Schweißen – hat die Arbeit bei Kufferath einen sehr hohen Stellenwert für ihn. Beim Arbeitsamt hatte er damals direkt klargestellt: „Ich will arbeiten, nicht zu Hause rumschluffen. Wenn ich arbeite“, sagt er, „dann geht die Laune direkt steil nach oben.“ Katharina Zimmermann mag die Job-CoachingTermine – neben Dominik unterstützt sie vier andere Klienten im Arbeitsalltag – besonders. „Es ist eine schöne Abwechslung zur Praxis und man kommt ganz anders an die Klienten ran“, sagt sie. Grundsätzlich ist Job-Coaching in Zeit und Ziel begrenzt. Manchmal seien es nur Kleinigkeiten, die hakten. „Wer keine Pausen macht, nicht genügend trinkt und isst, der kann auch keine konstante Arbeitsleistung erbringen.“ Mit Dominik arbeitet sie an dem Ziel: Dominik soll sich auf Dauer besser konzentrieren und strukturieren können. Das wird länger dauern, wissen beide, aber Zimmermann ist zuversichtlich, dass sie irgendwann das Job-Coaching langsam „ausschleichen“ lassen kann. Beim reinen Erklären, Zeigen und Kontrollieren bleibt es allerdings nicht. „Ich arbeite auch mit, damit ich weiß, was Dominik eigentlich leisten muss“, sagt Zimmermann. Sie achtet darauf, wie der Arbeitsplatz gestaltet ist, dass Dominik seinen Platz sinnvoll ordnet, den Überblick behalten kann. „Nicht immer ist das einfach, manchmal geht es Schlag auf Schlag.“ Und auch Schwierigkeiten soll Dominik irgendwann ganz offen ansprechen können. „Manchmal frisst er Probleme in sich rein, sagt nicht, wenn es zu viel ist.“ Oft merkt das sein Bereichsleiter, Harry Klose (43), dann aber und nimmt Dominik für einen Mo-

Dominik sei ein Seismograf für die Stimmung in der Abteilung, so Klose. „Wenn ich reinkomme und er lächelt, weiß ich, alles ist in Ordnung. Wenn nicht, ist etwas im Busch.“ Klose schätzt Dominik Ermers Art und, ganz nebenbei, „erreicht Dominik arbeitstechnisch super Werte“. Was Dominik für ihn sei: „Ein wertvoller Mitarbeiter, und das bezieht sich aufs Menschliche, auf seine Offenheit und Ehrlichkeit“, sagt Klose und macht eine kurze Pause. „Ein sehr wertvoller.“ Géraldine Lakermann

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Serie „Mein Außenarbeitsplatz“: Doris Voigt arbeitet mit demenzkranken Menschen

Vom Sprungbrett Brötchentheke hinein ins „echte“ Arbeitsleben – Doris Voigt hat dies mit einer Außenarbeitsstelle bei der Tagespflege „Lichtblicke“ geschafft. Erfahrungen mit der Betreuung alter Menschen hatte die Weselerin schon vorher – Voigt pflegte jahrelang ihre Mutter zu Hause. Nun kümmert sie sich beruflich um maximal 14 meist demenzkranke Menschen, dank betriebsintegriertem Arbeitsplatz. Fünfmal die Woche spielt und singt sie mit ihnen, bereitet Essen zu und begleitet dabei oder räumt die Spülmaschine ein.

ist, wie Voigt unumwunden zugibt. „Misstrauisch“, sei sie oft, und „manchmal habe ich meine Aussetzer.“ Es kann sein, dass sie schimpft oder in Tränen ausbricht, weil das Fensterputzen sie überfordert. Oder dass es Konflikte mit Kollegen gibt, weil sie „sich zu wichtig nimmt.“ „Ich habe früher als Kinderfrau gearbeitet“, erzählt die 48-Jährige. Wir sitzen im Büro bei Lichtblicke und ich kann kaum folgen, so sprudelt es aus Frau Voigt heraus. Wie es ist, und wie es früher war, alles sagt sie ganz schnell, damit ich auch alles genau aufnehme. Sie zitiert ihren Arzt und „dass sie nie die nötige Förderung erfahren hat.“ Dass nicht nur die Ehe der Eltern scheiterte, sondern auch die folgende der Mutter und das für sie als Kind sehr schwierig war. Aber dass sie halt auch so klarkommen müsse, wie sie jetzt sei. Früher also - kümmerte sie sich in einem Privathaushalt um Kinder und Haushalt. Später jobbte sie dann in der Grabpflege, und noch später als Putzkraft im Wellnesshotel Tannenhäuschen. „Aber da habe ich das Pensum nicht mehr geschafft.“ Sie brach emotional zusammen, kümmerte sich selbst um eine Reha und arbeitete fortan in der Werkstatt für behinder-

te Menschen (WfbM), später dann in der Brötchentheke und dann bei Lichtblicke. „Man hat mich hier sofort herzlich aufgenommen“, schwärmt Doris Voigt, „das war immer mein Traum. Ich brauche den hautnahen, sozialen Kontakt zu Menschen, das tut mir gut.“ Sie selbst hatte die Initiative ergriffen und bei einem „Tag der Gesundheit“ nach einem Praktikum gefragt. Dass sie danach bleiben konnte, das hat sie vor allem Gesine Kranefeld zu verdanken. Die Krankenschwester und Altenbetreuerin unterstützte Voigt von Beginn an und vermittelte, wenn es schwierig wurde. Was immer wieder mal der Fall

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„Es war schon anfangs eine Herausforderung“, erzählt Gesine Kranefeld, ihre Mentorin, Anleiterin und „Mutter“. „Es macht halt auch Arbeit, Frau Voigt zu integrieren. Aber ich habe mir von Anfang an das Ziel gesetzt, sie eben nicht nur mitlaufen zu lassen, sondern zu fördern und zu fordern.“ Voigts Praktikum begann im Januar 2013, im Juli des gleichen Jahres wurde daraus ein Außenarbeitsplatz. Ohne sie, sagt Kranefeld, wäre Doris Voigt nicht mehr in der Tagespflege-

Einrichtung, aber auch: „Es kommt so viel von ihr. Sie hat keine Berührungsängste. Sie singt zum Beispiel sehr gerne mit den Gästen, das fällt ihr viel leichter als uns anderen.“ Doris Voigt bezeichnet Gesine selbst als „meinen Engel“. „Seit Frau Voigt hier ist, ist sie viel stabiler geworden. Durch die Wertschätzung hier hat sie sehr an Selbstwert gewonnen und in dem Jahr unheimliche Fortschritte erreicht“, erklärt Michael Hennig, ihr Spix-Betreuer. Allerdings betont er auch, dass eine Überführung in eine feste Arbeitsstelle nicht Voigts Ziel ist. Der „geschützte Rahmen“ der Werkstatt solle ihr erhalten bleiben. Doris Voigt hat sich genau ein Ziel gesetzt. „Hier zu bleiben. Und das schaffe ich auch“, versichert sie eifrig und lacht mit großen Augen Gesine Kranefeld an. Zum Schluss drückt sie mir noch

„Die Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind nicht nur Teil des Problems, sondern Teil der Lösung“ - mit diesen Worten warb der Angehörigenverband 2010 für eine Initiative für die Einbeziehung der Familien in das Hilfesystem für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche. Deswegen war und ist die Unterstützung von Angehörigen in der Gruppen- und Einzelberatung für das Sozialpsychiatrische Zentrum Spix seit 25 Jahren ein wichtiger Baustein der Versorgung. Allerdings scheinen sich die Bedürfnisse der Familienangehörigen zu wandeln: Während früher in den Angehörigengruppen der Rat der Profis nachgefragt wurde, scheinen sich heute viele Angehörige im Internet zu informieren. Die Teilnahme über einen längeren Zeitraum war in den Gruppen im SPZ Wesel im vergangenen Jahr vor allen Dingen in der Donnerstagsgruppe sehr unregelmäßig. Aus der Montagsgruppe, deren KernTeilnehmer und Teilnehmerinnen sich schon lange treffen, wurde der Vorschlag einer Zusammenlegung beider Gruppen gemacht. Nach Gesprächen mit der Selbsthilfekontaktstelle wird es nun ab Sommer 2014 folgende Veränderung geben: Die Montagsgruppe läuft aus und trifft sich das letzte Mal im Juli 2104 bei einem gemütlichen

ein Gedicht in die Hand, dass sie für „ihre“ Gesine geschrieben hat, und das alles sagen soll: „Gedanken des Herzens! In Tagespflege-Lichtblicke kehre ich gern ein, denn hier kann ich glücklich sein. Seitdem ich sie kenne, kann ich ganz anders leben, mein Herz im tiefsten Inneren wird immer wieder von Liebe und Freude, von Erfüllung und Bereicherung umgeben. Es kann sicherlich nicht jeder verstehen, man muss es nur mit dem Herzen sehen. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, darum verbringe ich gerne dort Stund' um Stund'. Hier bekommt man von den Menschen viel zurück, und das ist für mich wahres Glück.“ (Doris Voigt) Géraldine Lakermann

Abend. Schon an dieser Stelle: Ein herzlicher Dank und großes Lob den Teilnehmern dieser Gruppe für ihre langjährige Mitarbeit und auch den Einsatz bis hinein in die regionale Versorgung von psychisch Erkrankten. Als Beispiel dafür seien die Arbeit an der Behandlungsvereinbarung, die inzwischen zum Standard der psychiatrischen Kliniken gehört, wie auch die Bemühungen um eine Verbesserung der Versorgung durch ambulante Psychiater genannt. Klaus Richter wird ab 11. September 2014 beginnend jeweils alle vier Wochen donnerstags zu einer Angehörigen-Selbsthilfegruppe einladen. Als betroffener Vater wird er sein Wissen und seine Erfahrungen anbieten. Er wird dabei von der Selbsthilfekontaktstelle (DPWV Moers) wie auch vom SPZ Wesel unterstützt. Im Vordergrund stehen Information und der Austausch zum Umgang mit den kranken Angehörigen im Hinblick auf Rückzug, Abgrenzung oder Aufopferung. Besucher der Gruppe erhalten von erfahrenen Angehörigen Informationen und Tipps zu vielen Fragen und Problemen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen von Familienmitgliedern. Diese neue Gruppe steht sowohl allen Angehörigen von Nutzern der Spix-Einrichtungen wie auch anderen Angehörigen zur Verfügung. Martin van Staa

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Ich heiße Philipp Bruckmann, bin 19 Jahre alt und komme aus Wesel. Derzeit mache ich einen Bundesfreiwilligendienst bei Spix im Haus Vivaldi. In meiner Freizeit betreibe ich sehr gerne Sport. Ich spiele Tennis im Verein, ab und zu Basketball mit ein paar Freunden und wenn es im Sommer zu windig ist, um gemütlich am See zu liegen, gehe ich auch gerne segeln.

Ich möchte mich auf diesem Wege einmal vorstellen. Mein Name ist Andreas Pöss und ich bin als Bürgerhelfer im Haus Vivaldi anzutreffen. Jeden Montag- und Donnerstagnachmittag bin ich dort, um mit den Bewohnern Ausflüge, Arztfahrten, Spiele und andere Dinge durchzuführen.

Wir fahren zum Beispiel öfters in das Heubergbad, um dort zu schwimmen. Oder gehen am Rhein spazieren. Wenn jetzt die schöne warme Zeit beginnt, werde ich auch Fahrradausflüge an den Rhein und die nähere Umgebung angehen. Dabei ist die Zahl der Teilnehmer auf ein bis drei Personen beschränkt. Über eine Zeitungsannonce bin ich auf Spix e.V. aufmerksam geworden. Zuerst führte ich ein Gespräch mit Frau Sanders , die mir die Möglichkeit eines Praktikums in der Teestube am Kaiserring ermöglichte. Danach bin ich dann in das Haus Vivaldi gewechselt, wo ich sehr herzlich aufgenommen wurde. Nach meinem Abitur im vergangenen Jahr habe ich mir überlegt, einen BFD zu machen. Diese Zeit wollte ich dazu nutzen, um mir zu überlegen, in welche Richtung ich beruflich gehen möchte. Vor diesem Jahr konnte ich keine Vorstellungen darüber anstellen, wie es ist, mit psychisch kranken Menschen zu arbeiten. Daher bin ich ohne jegliche Erwartungen in dieses Jahr gestartet und sehr positiv überrascht worden. Der Kontakt mit den Menschen vor dem psychologischen Hintergrund macht mir viel Spaß und hat mein Interesse geweckt, wovon ich nicht von Beginn an ausgegangen bin. Der BFD hat schon nach wenigen Monaten seinen Zweck erfüllt und mir gezeigt, dass ich gerne auch nach dem Jahr weiter in diesem Bereich arbeiten würde. Daher habe auch ich mich, genau wie meine Kollegin Nora, entschlossen, Sozialpädagogik zu studieren. Durch die Erfahrungen, die ich bisher sammeln konnte, bin ich mir sicher, dass es genau das richtige Studium für mich ist .

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Dass mir der Umgang mit den Bewohnern viel Spaß macht, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Ach so, ich bin 51 Jahre alt verheiratet und lebe seit längerer Zeit in Wesel. Um die Frage nach dem Hobby zu beantworten: Argentinischer Tango in Form von Musik und Tanz.

Hallo mein Name ist Marvin Klose, ich bin 24 Jahre alt und komme aus dem schönen Wesel. Ich besuche seit September 2010 die Spix-Tagesstätte am Kaisering 16. Ich habe mich für den Ehrenamtlichen Dienst verpflichten lassen, weil ich gehört habe, dass dringend Leute gesucht werden. Außerdem möchte ich Spix gerne etwas zurückgeben, da der Verein viel für mich getan hat. In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit Freunden, schau viele Filme im Kino oder auf DVD. Außerdem bin ich gerne im Internet unterwegs (Surfen, Chatten, Spielen). Wir sehen uns in der Teestube!!!

Janusz Kobuszewski, langjähriger Mieter des Hauses Vivaldi, verstarb mit 58 Jahren im Februar nach einer schweren Krankheit. Kunsttherapeutin Antje Brahmst-Kamocai erinnert sich an einen Menschen mit ganz besonderer Ausstrahlung und Sinn für Ästhetik.

neal und Bleistift angeschafft und es lag griffbereit. Das schien ihm zu gefallen, denn er kam dann regelmäßig und begann mit seinen „Konstruktionszeichnungen“. Zu sehen waren Gebäude, Autos, UBoote und Flugzeuge. Er nahm mit seinen Werken an verschiedenen Ausstellungen teil und war sehr stolz

darauf. Später fertigte er dann Geldscheine. Die DMark-Scheine zeichnete er einige Jahre, bis die Umstellung auf den Euro kam. Bis zu seinem Tod hat er Euros gezeichnet. Erst 5-Euro-, später 500-EuroScheine. Die Geldscheine waren nicht mit echten zu vergleichen, es waren seine kleinen Kunstwerke, auf die er sehr stolz war. An manchen Tagen erzählte er, dass er mittlerweile Millionär sei. Janusz hinterlässt nicht nur eine Lücke, sondern auch einen Koffer voller Geld.“ „Anfang 1999 lernte ich Janusz im Haus Vivaldi kennen. Zu der Zeit war ich Praktikantin der Kunsttherapie. Im Vivaldi waren Kreativräume vorhanden und es war meine Aufgabe, Bewohner zu begeistern, an den Angeboten teilzunehmen.

Antje Brahmst-Kamocai, Kunsttherapeutin

Bettina Kugler 20.10.1949 – 20.04.2014

Janusz war eine auffallende Erscheinung, er sah aus, wie man sich einen Künstler vorstellte: Baskenmütze, Brille, langer Bart, langer, dunkler Mantel. Ich lud ihn ein, die Kreativwerkstatt doch unverbindlich zu besuchen. Janusz lehnte stets freundlich, aber konsequent ab mit dem Hinweis, dass ihm sein Kopf und seine Hände wehtäten. Das ging fast zwei Jahre so, bis er die Einladung zum Kaffeetrinken annahm. Janusz schaute interessiert den anderen zu, die malten und zeichneten. In Vorgesprächen erzählte er mir einmal, dass er gerne Architekt geworden wäre. Zufällig hatte ich ein kleines Zeichenbrett mit Li-

Ein ewiges Rätsel ist das Leben - und ein Geheimnis bleibt der Tod. Die Mitarbeiter und Klienten der Tagesstätte nehmen Abschied von Bettina Kugler. Seit September 2005 war sie Besucherin der Tagesstätte. Mit ihrer Zuverlässigkeit und ihrer freundlichen Art wirkte sie als ruhender Pol. Sie wird uns fehlen! Georg Heidemeyer

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Die große Rasenfläche neben der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) wurde in diesem Frühjahr von unserer Gartengruppe neu gestaltet. Gruppenleiter Ralf Gerpheide hatte die Idee, mit seiner Gruppe dort einen Gemüse- und Obstgarten anzulegen, was dann mit der Werkstattleitung abgesprochen wurde.

danach umgegraben. Vom Gruppenleiter Uwe Ehringfeld bekam die Gartengruppe zwei Hänger voll mit Pferdmist, der mühsam zum besseren Gedeihen mit untergegraben wurde. Ein anderer Teil der Gruppe hatte bereits vorher schon die gezogenen Pflanzen pikiert (Verpflanzen von zu dicht stehenden Sämlingen). Diese wurden dann später draußen eingepflanzt. Die Gemüsesamen wurden extra im Bio-Land, die Johannisbeersträucher in einer Baumschule in Düsseldorf bestellt und abgeholt. Als Abgrenzung wurde noch eine schöne Rosenhecke gepflanzt. Die Zwischenwege wurden mit Rindenmulch sauber abgedeckt. Im hinteren Teil

Folgende Bio-Gemüsesorten wurden nach einer Teambesprechung der GaLa-Gruppe gezogen und ausgepflanzt: Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Rettich, verschiedene Salatsorten und Radieschen.

der WfbM, an der Fahrradwerkstatt, wurden in dem ordentlichen angehäuften Komposter schon Kürbisse und Zucchini gezogen. Gesagt, getan, wurden nun die Vorbereitungen getroffen. Ein Pflanzplan und ein Arbeitsplan wurde erstellt und die Leute wurden so eingeteilt, dass mit den verschiedenen Aufgaben sofort angefangen werden konnte. In mühevoller Arbeit wurde die Rasenfläche zum Teil abgetragen und

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Sollte alles klappen, wird in diesem oder nächsten Jahr das Gewächshaus vom Kaiserring hier auf den Werkstattgelände wieder aufgebaut, um die Pflanzarbeiten zu erweitern. Carola Bleckmann und Jasmin Sele

Neuer Bewohnerbeirat des Hauses Vivaldi, Alia und der Außenwohngruppe Clarenbachstraße Der neue Bewohnerbeirat der Wohnbereiche ist am 11. April 2014 gewählt worden. Wir gratulieren Anke Rosner, Toni Dera und Stefan Michels zu ihrer neuen Aufgabe! In der ersten Sitzung des Beirats wurde Stefan Michels zum Vorsitzenden und Antje Brahmst -Kamocai zur Vertrauensperson des Bewohnerbeirates gewählt.

Der Bewohnerbeirat hat vielfältige Aufgaben und steht den Mitbewohnern der stationären Einrichtungen von Spix als Ansprechpartner zu Verfügung. Er vertritt die Anliegen gegenüber der Heimleitung. Für die kommenden Tätigkeiten wünschen wir dem Bewohnerbeirat viel Erfolg und gratulieren herzlich! Brigitte Langwald, Heimleitung Haus Vivaldi

Am Samstag, den 19. April 2014 ist Ursula Ehrmann gestorben. Frau Ehrmann war bereits seit 2007 Bewo-Klientin bei Spix. In den Anfängen besuchte sie die Tagesstätte, und nahm mit Vergnügen an Festivitäten teil. In den letzten Jahren lebte sie eher zurückgezogen und war eine der ersten Klientinnen, die ich als Bewo- Betreuerin begleiten durfte. Unser Anfang war recht holperig, da sie sehr an der vorherigen Betreuerin hing, und keine Hemmungen hatte, mir ihren Unmut über den Wechsel mitzuteilen. Wir mussten uns richtig zusammenraufen, hatten aber nach einiger Zeit eine gute Basis geschaffen, auf der wir miteinander arbeiten konnten. Frau Ehrmann konnte sehr humorvoll sein, und war oft zu Späßen aufgelegt. Sie war auf ihre Weise eine liebenswerte Frau, die wir hier vermissen werden. Simone Otto

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Es war einmal, da war der Dachboden der Alten Schule an der Bocholter Straße ein schnöder Lagerraum. Viel zu schade eigentlich, und so wurde er umgebaut in ein luftiges, großzügiges Obergeschoss. Am 10. März ist nun die Hauptverwaltung vom Kaiserring in die Alte Schule gezogen. Der Auslöser dafür war eine Wirtschaftsprüfung im vergangenen Jahr.

„Uns wurde empfohlen, die beiden Verwaltungsteile von Spix zusammenzuführen, um Synergien zu nutzen und die Verwaltung effizienter zu machen“, erklärt Jürgen Michelbrink, Verwaltungsleiter und kaufmännischer Leiter der WfbM. Die gemeinsamen Räumlichkeiten lassen viele Telefonate, Fahrten mit Aktenordnern auf dem Rücksitz und E-Mail-Korrespondenzen einfach wegfallen.

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Stattdessen bieten sich jetzt kurze Wege für schnelle Rückfragen.

Neben der räumlichen Nähe gibt es auch in der Buchhaltung Veränderungen. Die Finanzbuchhaltung wurde zusammengelegt, die Werkstatt wird darin aufgrund von gesetzlichen Grundlagen in der Finanzbuchhaltung als eigener „Mandant“ geführt. Daneben soll ein neues Lohnbuchhaltungsprogramm mit Klienten- und Auftragsverwaltung die Buchhaltung erleichtern. Die Umstellung, so Michelbrink, „ist eine große Aufgabe gewesen, die uns ganz schön gefordert hat.“ Géraldine Lakermann

Für die neue Verwaltung fertigte die Hausmeistergruppe sogar eigene Fenster 2010 fing Georg Werdelmann mit seiner Gruppe den Umbau des Söllers an. Es kamen Dachfenster hinein, neue Stromleitungen sowie eine neue Heizungsanlage für das gesamte Gebäude. Nach Fertigstellung des Söllers wurde der Raum für kleine begleitende Maßnahmen wie Tischtennis und Rückengymnastik genutzt. Da 2013 dann festgestellt wurde dass die Verwaltung hierhin umziehen müsse, wurde ein Architekt im September für die geplanten Umbaumaßnahme hinzugezogen.

Nachdem die Planung abgeschlossen war, machte sich Georg Werdelmann ab Mitte Januar mit seiner Hausmeistergruppe an den weiteren Ausbau. Es entstanden in schweißtreibender Arbeit drei Büroräume für jeweils zwei Büroangestellte mit viel Lichteinfall, sowie eine kleine Kaffeeküche mit einer Aufenthaltsecke. Es wurden selbst die festen Fenster innerhalb der Büroräume zum Flur in Eigenarbeit von der Gruppe gefertigt. Der gesamte Umbau ging über zwei bis drei Monate, ehe der Umzug vom Kaiserring endlich losgehen konnte. Hier haben nun die Finanzbuchhaltung mit Irina Santroch und Stefanie Angenendt, die Personalabteilung mit Renée Löhr-Sanders und Brigitte Thibault und die Praktikantin Yvonne Middelmann -Quitsch sowie Verwaltungsleiter Jürgen Michelbrink ihre neuen Arbeitsplätze gefunden. In der Werkstatt selbst sind Christiane Siebers für den Zentralen Schriftverkehr und Silke Stolzenburg für die Löhne der WfbM-Mitarbeiter zuständig. Es großes Lob geht an dieser Stelle an Georg Werdelmann und seine Hausmeistergruppe, die wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet haben. Carola Bleckmann, Jasmin Sele

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Geschäftsführer: Dr. Jo Becker

0281/16333-11 [email protected]

Verwaltungsleiter: Jürgen Michelbrink

0281/16333-12 [email protected]

Verwaltung: Karin Weis

0281/16333-0 [email protected]

Fachbereich Arbeit

Gemeindepsychiatrische Dienste Fachbereichsleiterin: Michaela Jöhren-Bauer

0281/154907-79 [email protected]

Sozialpsychiatrisches Zentrum Kaiserring 16, 46483 Wesel Marsstraße 70, 46509 Xanten Diersfordterstraße13, 46499 Hamminkeln

Ansprechpartner Wesel und 0281/16333-17 0281/31928512 Hamminkeln: [email protected] Martin van Staa [email protected]

Fachbereichsleiter: Ralf Hahn

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Bocholter Str. 8, 46487 Wesel

Ansprechpartner Xanten: Andrea Sanders

02801/6611 [email protected]

Zentrale/Verwaltung:

0281/31928510 Tagesstätte Kaiserring 16, 46483 Wesel Leiterin Sozialer Dienst: 0281/31928511 Gertraud Heyermann [email protected] Teamleitung: 0281/16333-13 Andrea Wagmann [email protected] Brötchentheke 0281/47364388 Betreutes Wohnen (BeWo) Dinslakener Landstraße 5, 46483 Wesel Augustastr. 12, 46483 Wesel ArnheimerStraße 42, 46446 Emmerich 0281/47362670 Teamleitung: [email protected] Carolin Hadder Enomiya Ebbinghaus

Gleis 31 Fahrrad-Station Franz-Etzel-Platz 11 46483 Wesel

Integrationsfachdienst (IFD) Wesel Augustastr. 12, 46483 Wesel Teamleitung: Ute van Suntum

Kaiserring 16, 46483 Wesel

Leitung: Achim Rosen Integrierte Versorgung Kaiserring 16, 46483 Wesel

0281/9599171 [email protected]

02804/219465 Friedenstr. 46, 46485 Wesel [email protected] Zentrale/Verwaltung:

Behandlungsangebote Viktoriastr. 10, 46483 Wesel

Wohnheime/BeWo plus und RehaZentrum

Wohnheim „Haus Vivaldi“

Sekretariat: Sabine Diessenbacher

Praxis für Ergotherapie

0281/47369320 [email protected]

Fachbereichsleiterin: Brigitte Langwald

Marsstr. 70 46509 Xanten

Spix-Info 14

Betreutes Wohnen in Familien (BWF)

0281/16468-0 Teamleitung: [email protected] Petra Pilath

Institut für systemische Forschung und Therapie

Fallmanagerin: Vera Pohler

0281/154907-0 [email protected] [email protected]

0281/9599170

Wohnheim „Haus Alia“ Salzwedeler Str. 23-25, 46485 Wesel Leitung: Franz Niederstrasser

0281/1633806 [email protected]

0281/47367855 Betreutes Wohnen plus (BeWo plus) [email protected] Teamleitung: Jochen Ottmann

0281/1633806 [email protected]

0173/7009085 Reha-Zentrum 0281/9599188 [email protected] Leitung: Alexandra Hönnekes-Bathel [email protected]

SPZ - Sozialpsychiatrisches Zentrum Kaiserring 16 46483 Wesel Tel: 0281/1633316 (Teilnahme nach Vorgespräch)

Angehörigengruppe i.d.R. jeden 1. Montag und 4. Donnerstag im Monat 19.00 - 20.30 Uhr Infos unter: 0151/51414073 Hr. Nobis (Sprecher der Angehörigengruppe) Beratung unter : 0281/1633317 Martin van Staa Sportgruppen in Wesel Dienstags: 19:00 - 20:00 Uhr Frau Riehl

Selbsthilfegruppen in Wesel (Kaiserring 16, 46483 Wesel) Selbsthilfegruppe „Spieler“ Montags: 19:00 - 21:00 Uhr jeden Montag im Monat Kontakt/Infos unter 0162/3497488 Andreas oder 0160/93757418 Bodo Selbsthilfegruppe „Hoffnungsschimmer“ Dienstags: 19:30 - 21:30 Uhr in Wesel FÜR NEUEINSTEIGER: JEDER 1. DIENSTAG IM MONAT Infos unter: 0281/29397 oder 0281/63805 Internet: www.shg-hoffnungsschimmer.de.tl Mail: [email protected] Selbsthilfegruppe „Seelenanker“ (Ängste / Depressionen) Mittwochs: 19:30 - 21:30 Uhr in Wesel Infos unter: 0281 / 6841152 Andrea (Di. & Do. 19.00 - 20.00 Uhr) Internet: www.shg-seelenanker.de.tl Mail: [email protected] Selbsthilfegruppe „Das Ohr“ (Ängste / Depressionen) Donnerstags: 19:00 - 21:00 Uhr in Wesel Infos unter: 0174 / 3280021 Frau Czarkowski [email protected] Selbsthilfegruppe „Tinnitus“ Freitags: 19:00 - 21:00 jeder 3. Freitag im Monat Infos unter: 0174/3200021 Frau Czarkowski

Selbsthilfegruppen in Xanten (Marsstr. 70, 46509 Xanten, Tel: 02801/6611) Selbsthilfegruppe „Adipositas“ Dienstags: 19:30 - 21:00 Uhr jeden 2. Dienstag im Monat Infos unter: 02802/9469719 Frau Ritter o. 02837/7604 Frau Hemmers Angehörigengruppe für Ehe- und Lebenspartner Montags: 19:00 - 20:30 Uhr jeden 2. Montag im Monat Infos unter: 02801/6611 o. 0281/1633317 Martin van Staa

Spix-Info 15

Nutzersprecher bei Spix

Ihre Meinung ist gefragt!

(erreichbar in den jeweiligen Bereichen) Betreutes Wohnen Frau Ising Hr. Rickelhofff Frau Bleckmann Tagesstätte: Herr RickFrau Patz Kontakt– und Beratungszentrum Klaus Dürrschmid Judith Schiemes Werkstatt Bernhard Braun Carola Bleckmann Klemens Aymanns Heimbeirat: Anke Rosner Antone Dera Stefan Michels

Impressum Herausgeber Spix e.V. Kaiserring 16 46483 Wesel Verantwortlich Dr. Jo Becker Redaktionsteam Géraldine Lakermann Peter Ellekotten Martin van Staa Petra Pilath Layout & Gestaltung David Kalberg Druck Wittfeld – Wohnverbund Moers Auflage & Erscheinungsweise 550 Exemplare - erscheint vier Mal im Jahr. Kontakt [email protected]

Spix-Info 16

Haben Sie Anregungen, Lob oder Kritik? Wir veröffentlichen gerne ihre Leserbriefe oder nehmen Ideen für künftige Ausgaben auf. Mail an [email protected] genügt.

Richtigstellung In der letzten Ausgabe der Spix-Info hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Der Artikel „Arbeiten ohne Mitmachschranken“ stammt nicht von Peter Ellekotten, sondern von Heike Wissing, die Fotos steuerten Heike Wissing und Carina Bünck bei.

Psychoseminar im Juni Um das Thema „Psychose und Urlaub“ geht es am Montag, 30. Juni, um 18 Uhr beim Psychoseseminar im SPZ der Caritas Dinslaken, Duisburgerstraße 98/ Konrad-Adenauerstraße in 46535 Dinslaken. Auf Wunsch werden Fahrgemeinschaften organisiert.