Juni 2014

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Author: Max Egger
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Mai/Juni 2014

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Der Mensch-Zeichentest: Eine Einführung mit Beispielen von Dr. Inge Ritter

Hermann Ziler war Heilpädagoge und Sonderschuldirektor. Er begann 1949 in Anlehnung an den Drawing-Test von 1926 aus New York und Chicago den Test in Deutschland zu überprüfen. Er entwickelte den Mann-Zeichentest in detailstatistischer Auswertung. Dabei sollten nur die Details zählen und alle subjektiven Bewertungskriterien ausgeschaltet werden. Es war ein sprachfreier Test zur Hilfestellung bei der Beurteilung der Schulreife oder damals Hilfsschulbedürftigkeit. 2001 haben Hannelore Brosat und Nadja Tötemeyer in einer Diplomarbeit für den Fachbereich Heilpädagogik den Test überprüft und einige neue Bewertungskriterien entwickelt. Sie nannten ihn statt Mann-Zeichentest nun Mensch-Zeichentest und der Testauftrag lautet: „Zeichne bitte einen Menschen so gut Du kannst“ auf ein A4-Blatt mit Bleistift. Es wurden 50 Kriterien erfasst, die mit Punkten bewertet wurden, 1 Punkt = vorhanden, 0 Punkte = nicht vorhanden. Der Test, der nach dem 11. Lebensjahr nicht mehr aussagekräftig ist, gibt einen ersten Eindruck über die geistige Entwicklung eines Kindes. Er war als Ergänzungstest zu einem Intelligenztest gedacht. Allerdings ermittelt er nicht die Intelligenz, dazu fehlt ihm der verbale Faktor, die Wortfindung, das induktive Denken und der numerische Faktor. Vielmehr macht der Mensch-Zeichentest Aussagen über die Bereiche der visuellen Wahrnehmungsentwicklung, der visuomotorischen Koordination, der Figur-Grund-Unterscheidung und der räumlichen Wahrnehmung. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang der Grundsatz: Ein Test ist kein Test.

Dr. Inge Ritter Hohenstaufenring 74 50674 Köln [email protected]

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Abb. 1:

„Der Mann-Zeichentest nach Hermann Ziler“ von Brosat & Tötemeyer

Jörg Fliegner beschreibt in seiner Dissertation 2007 die einzelnen Punkte eindeutiger, deshalb übernehme ich seinen Fragebogen mit 52 Punkten und nicht den von Brosat und Tötemeyer. Anhand der Punktezahl, die eine Menschenzeichnung erhält, kann ein „Mensch-Zeichen-Alter (MZA)“ berechnet werden. Dafür wird die erreichte Punktezahl durch vier dividiert, da ein Kind, laut Ziler, pro Jahr vier neue Details entwickelt. Zu der errechneten Zahl wird 3 addiert, da ein Kind in den ersten drei Lebensjahren noch keinen Punkt der Tabelle zeichnet. Die Summe ergibt dann das Mensch-Zeichen-Alter gemäß folgender Formel: MZA = (Punktanzahl dividiert durch 4) plus 3. Bei Profilzeichnung (41 ff. in der Abb. 2) wird ein halber Punkt vergeben. Wenn bei zwei Körperteilen mehr als zwei gezeichnet werden, wird kein Punkt vergeben. Ebenso bei Händen in Kreisform mit Strichen rundherum. Bei zwei Körperteilen wird die bessere Ausführung bewertet, allerdings werden die Punkte für die schlechtere Ausführung mitgezählt.


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