Anleitung zur formalen Gestaltung schriftlicher Arbeiten

Anleitung zur formalen Gestaltung schriftlicher Arbeiten Achim Scholz Bei umfangreicheren schriftlichen Arbeiten, wie z.B. Facharbeit, Kolloquium, Ref...
Author: Linus Küchler
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Anleitung zur formalen Gestaltung schriftlicher Arbeiten Achim Scholz Bei umfangreicheren schriftlichen Arbeiten, wie z.B. Facharbeit, Kolloquium, Referat, müssen bestimmte formale, wissenschaftliche Kriterien eingehalten werden. Zur Beurteilung und Bewertung sind neben dem Inhalt und der sprachlichen Gestaltung also auch die Form sehr wichtig und verbindlich zu beachten. 1. Strukturierende Angaben Hierzu gehört das Deckblatt mit Ort und Datum, Name und Adresse der Schule, Angaben zum Verfasser, zum Fachlehrer und natürlich zu Thema und Klasse. Nach dem Inhaltsverzeichnis folgt zunächst der eigentliche Textteil, dann im Anhang das Literaturverzeichnis, evtl. ein Verzeichnis von Bildern und Hilfsmitteln, die Versicherung (dass die Arbeit selbständig verfasst wurde) und die Einverständnis-Erklärung zur Veröffentlichung. (Muster finden sich im Anhang dieses Merkblattes) 2. Inhaltsverzeichnis Es dient der Orientierung des Lesers und enthält Überschriften aller Haupt- und Unterabschnitte und die entsprechenden Seitenzahlen; Überschriften sollten kurz und aussagekräftig sein: Dezimalgliederung / arabische Ziffern (siehe Muster) Ein Oberpunkt muss mindestens zwei Unterpunkte enthalten; zu jedem Punkt muss es Text geben. Bei der Nummerierung zählt das Deckblatt als Seite 1, erhält aber keine Seitenzahl, das Inhaltsverzeichnis ist Seite 2, evtl. 3 und erhält auch keine Seitenzahl/en. 3. Textteil In der Regel beginnt man mit einer Einleitung, die Thema und Aufbau der Arbeit erläutert, evtl. bestimmte Begriffe klärt und die Absicht des Verfassers, sowie evtl. unberücksichtigte Aspekte des Themas nennt. Wichtig ist die Begründung der Themenaspekte, die der Verfasser in der Arbeit schwerpunktmäßig gewählt hat, die Herausarbeitung der Problemstellung, bzw. des Untersuchungszieles.

4. Seitenlayout Selbstverständlich muss die Arbeit mit einem Computer, bzw. Textverarbeitungsprogramm erstellt werden: Rand oben und unten: 2,5 cm Rand links 4 cm, rechts 3 cm Haupttext: Times New Roman 12 pt, 1,5 zeiliger Abstand Seitenzahl: entweder zentriert, oder rechts unten, zwei Zentimeter vom Blattrand 5. Zitieren Damit nicht jede wissenschaftliche Arbeit am „Nullpunkt“ anfängt, muss sie auf bereits vorhandenen Ergebnissen und Erkenntnissen aufbauen und diese berücksichtigen. Zitieren bedeutet Redlichkeit und Objektivität. Ich mache mir die geleistete Arbeit anderer Autoren nutzbar für meine eigenen Gedankengänge und setze mich evtl. auch mit gegensätzlichen Aussagen verschiedener Autoren auseinander. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen des Zitierens: Direktes Zitat: eine fremde Textstelle wird wörtlich übernommen und in Anführungszeichen in den eigenen Text eingefügt. Beispiel: „Kinder reagieren auf die umweltbedingte Behinderung des Bewegungsdranges mit vermehrter Unruhe, Reizbarkeit und Aggression.“ (KIPHARD 1997, S.6) Auslassungen innerhalb des Zitats werden durch drei Punkte in Klammern (...) gekennzeichnet. Indirektes Zitat: sinngemäße Wiedergabe eines fremden Gedankens in eigenständiger Formulierung. Quellenangabe in Klammern beginnend mit vgl. = vergleiche. Beispiel: Die Erzieherin sollte den kindlichen Bewegungs- und Spieltrieb berücksichtigen. Eine Unterdrückung durch z.B. längeres Sitzen, kann durchaus zu negativen Wirkungen führen. Kinder können mit vermehrter Unruhe reagieren, oder sich gereizt und aggressiv zeigen. (Vgl. KIPHARD 1997, S. 6) Quellenangabe: dem Leser muss deutlich werden, woher das Zitat stammt; dies geschieht zum einen direkt nach dem Zitat im fortlaufenden Text und noch genauer durch das Literaturverzeichnis. Im Text geschieht der Beleg durch folgende Angabe in Klammern: (NACHNAME des Autors in Großbuchstaben Erscheinungsjahr, S. Ziffer der Seite)

Bei zwei Autoren logischerweise auch beide Nachnamen in Großbuchstaben, bei zwei Titeln eines Autors nimmt man zusätzlich noch ein Schlagwort aus dem Buchtitel in Großbuchstaben hinzu. Bsp: (KIPHARD: PSYCHOMOTORIK 1997, S.6) 6. Schluss Abschluss einer schriftlichen Arbeit können zusammenfassende Thesen, also wichtige Ergebnisse zum jeweiligen Thema sein, und/oder umstrittene, offene Probleme. Ein solches Thesenpapier kann dann auch am Ende des Vortrags an die Zuhörer verteilt werden und dient als Grundlage für eine anschließende Diskussion. 7. Literaturverzeichnis Hier werden alle Autoren, bzw. Herausgeber in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, deren Werke benutzt wurden. Mindestangaben: Name des Verfassers, Vorname: Buchtitel. (evtl. Untertitel; evtl. Auflage, falls es mehrere gibt) Erscheinungsort und Erscheinungsjahr. HAHNE, Peter: Schluss mit lustig. Das Ende der Spaßgesellschaft. 5. Aufl. Lahr 2004. Sind Erscheinungsort und Erscheinungsjahr nicht zu ermitteln: o.O. bzw. o.J. Zum Layout ist festzuhalten, dass es hier auf jeden Punkt und jedes Komma ankommt und dass jede Angabe nach genau dem gleichen Schema zu erfolgen hat ! Bei zwei Verfassern werden diese alphabetisch hintereinander genannt, bei mehr als zwei Verfassern erscheint nur der erste und alle weiteren werden mit u.a. (und andere) erfasst. Sonderfall: es gibt keine Verfasser, sondern Herausgeber. Das ist z.B. der Fall, wenn Frau Querengässer Kurzgeschichten einer Schülergruppe gesammelt hätte und diese dann (mit Einverständnis ☺ ) publizieren würde: QUERENGÄSSER, Larissa (Hrsg.): Kurzgeschichten aus der Bleibergquelle. Velbert 2005. Nächster Sonderfall: Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften: KRUMM, Michael: Der Römerbrief. Grundlagen des Glaubens. In: Kirche und Welt. 2/98 S. 54 ff. Das hieße, dass Herr Krumm einen Artikel geschrieben hat, der in der Zeitschrift Kirche und Welt (Ausgabe 2 von 1998) erschienen ist und dass der Artikel auf der Seite 54 beginnt und mehr als 3 Seiten lang ist. (das heißt nämlich ff für fortfolgende) Wäre der Artikel nur auf der Seite 54 und 55 zu lesen, dann stände dort ein einfaches f. für folgende (Seite)!

Sonderfall drei: Online Quellen! Das Grundschema bleibt (Name des Verfassers, Vorname: Titel. Erscheinungsjahr. URL (Uniform Resource Locator, d.h die im Browserfenster erscheinende vollständige Adresse der Internetseite) und Ablesedatum ! Beispiel: Verein Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.: Informationen zu Ecstasy. 2006. In: http://www.drogenberatung-jj.de/html/drog_fra.htm am 18.06.2004. Wenn Online Quellen genutzt werden, so muss zum Nachweis der Quelle ein Ausdruck der jeweiligen Seite der eigenen Arbeit angehängt werden! Dies geschieht sinnvoll z.B. nach dem eigentlichen Literaturverzeichnis in einem eigenen Online-Quellen-Verzeichnis. 8. Vortrag An dieser Stelle noch ein paar Hinweise zu einem möglichen Vortrag (Referat, Kolloquium): Bitte inhaltlich auf das Wesentliche des Erarbeiteten beschränken. Möglichst frei und nicht zu schnell sprechen ... Blickkontakt halten! Auf Körperhaltung, Mimik, Gestik und Aussprache achten. Ein Bild erspart oft viele Worte! Schaubilder, Folien, Grafiken dienen der Veranschaulichung und Verdeutlichung eines Referates oder Vortrags! Darüber hinaus geben sie dem Zuhörer oft Orientierung, verschaffen Übersicht, visualisieren wichtige Punkte! (hier könnte noch viel mehr stehen – ABER: Reden lernt man nur durch reden!) 9. Vorarbeiten, Texterstellung, Überarbeiten ... Zunächst geht es um Informationsbeschaffung und Auswertung. Bibliotheken halten viele für etwas verstaubtes, aber Sie finden dort nicht nur Hinweise zur Fachliteratur und einen Präsenzbestand, sondern über Fernleihe fast jedes Buch, was Sie brauchen! Achtung: Zeitpuffer einplanen! Je mehr Informationsquellen Sie haben, desto trennschärfer müssen Ihre Suchkriterien sein und der Mut zum „Schnitt“! Bei der Lektüre unterscheiden Sie zweckmäßig das informierende oder auch diagonale und das vertiefende Lesen. Vor allem letzteres dauert seine Zeit, notieren Sie auf Karteikarten oder Notizzetteln die wichtigsten Gedanken in Stichworten (Exzerpt). Beachten Sie immer die Quellenangaben, die sie zum „Wiederfinden“ brauchen. Auch das Internet ist natürlich hilfreich, aber bitte keinesfalls ausschließlich ! Auch hier gilt: Sichten, Auswählen, Eingrenzen, Fixieren! Weitere Möglichkeiten der Informationsbeschaffung sind Zeitungsredaktionen- und Archive, Stadtarchive, Fachleute aus Firmen und Institutionen, mit denen Interviews geführt werden können! Insgesamt gilt: Sie werden (wie alle anderen) ihr Werk überarbeiten müssen, und zwar mehrmals und auch kritisch! Das ist keine Schwäche; in gelungenen Texten stecken sehr viele (hinterher nicht mehr sichtbare) Arbeitsschritte !

10. Checkliste Formales: - Ist die Arbeit vollständig und pünktlich abgegeben? - Sind die Zitate exakt wiedergegeben (mit genauer Quellenangabe)? - Ist die sprachliche Darstellung korrekt (Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung)? - Sind sprachlicher Ausdruck und Stil angemessen? - Sind die formalen Vereinbarungen eingehalten? Inhalt: -

Werden die Thesen sorgfältig begründet? Sind die einzelnen Schritte schlüssig aufeinander bezogen ? Ist die Gesamtdarstellung in sich logisch gegliedert (Inhaltsverzeichnis)? Ist ein durchgängiger Themenbezug (roter Faden) gegeben? Zeigt die Arbeit einen kritischen Abstand zur benutzten Literatur? Wird das Spektrum an Literatur ausgeschöpft (oder ist alles aus dem Internet)?

Wissenschaftliche Arbeitsweise: -

Werden die notwendigen fachlichen Begriffe eindeutig verwendet? Werden die notwendigen fachlichen Methoden beherrscht? Ist das Bemühen um umfassende Information zum Thema erkennbar? Wird gewissenhaft unterschieden zwischen Fakten, Meinungen anderer und der eigenen Meinung? - Wird das Bemühen um Sachlichkeit deutlich (auch in der Sprache)?

Ertrag der Arbeit: - Ist das Verhältnis von Fragestellung, Material und Ergebnissen ausgewogen? - Wird ein Engagement des Verfassers in der Sache erkennbar? - Kommt der Verfasser zu vertieften, selbstständigen Einsichten?

Muster eines Deckblatts:

Berufskolleg Bleibergquelle Bleibergstraße 145 42551 Velbert

Fachschule für Sozialpädagogik FSU (FSO FSA ....) Schuljahr 2007/2008

Probekolloquium im Anerkennungsjahr Thema: Religiöse Erziehung im Kindergartenalter (evtl. Unterthema:) Möglichkeiten zur Umsetzung christlicher Erziehungsziele

Verfasser/in: Lehrer/in: Abgabedatum:

Jennifer Wirdgut Dr. Albert Alleswisser 30.03.2007

Muster eines Inhaltsverzeichnisses:

INHALTSVERZEICHNIS:

Seite

1.

Einleitung

3

2.

Das Verletzungsspektrum im alpinen Skilauf

4

2.1. 2.2. 2.3.

5 7 9

3.

Kopfverletzungen Rumpfverletzungen Arme und Beine

Ursachen und Möglichkeiten der Risikominderung

11

3.1.

13

Umwelteinflüsse

3.1.1. Klimatische Besonderheiten 3.1.2. Schnee- und Pistenverhältnisse 3.1.3. Lawinen

14 15 16

3.2.

17

Ausrüstung

3.2.1. Ski und Schuh 3.2.2. Bindung und Stöcke 3.2.3. Kleidung

18 19 19

4.

Zusammenfassung und Perspektiven

20

5.

Literaturverzeichnis

22

6.

Einverständniserklärung und Versicherung

23

Muster: Einverständniserklärung und Versicherung

Veröffentlichungs-Einverständnis Ich erkläre mich mit meiner Unterschrift damit einverstanden, dass die von mir verfasste Arbeit mit dem Titel ................... für schulische Zwecke vom Berufskolleg Bleibergquelle veröffentlicht werden kann.

-------------------------------Ort, Datum, Unterschrift

Versicherung der selbstständigen Erarbeitung Ich versichere mit meiner Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Thema .............. selbstständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe und die Stellen der Arbeit, die im Wortlaut oder dem wesentlichen Inhalt nach aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe. Verwendete Informationen aus dem Internet sind im Anhang vollständig zur Verfügung gestellt worden.

-----------------------------------Ort, Datum, Unterschrift

Muster eines Literaturverzeichnisses:

LITERATURVERZEICHNIS:

Bantel, Otto: Grundbegriffe der Literatur. 5. Aufl. Stam Verlag Köln 1999. Borchert, Wolfgang: Das Brot. In: Borchert, Wolfgang: Draußen vor der Tür und ausgewählte Erzählungen. Rowohlt Verlag Hamburg 1989. Diebold, Sigrid: Bilderbücher für die Kleinen. In: Kindergarten heute 11/2005 S. 28 ff. Fleischmann, Eduard: Erschließung und Interpretation narrativer Texte. 2004. In: http://digitale-schule-bayern.de/dsdaten/18/445.html am 01.10.2006 Hirschauer, Rupert u.a.: Interpretationen zu Heinrich Böll. 2. Aufl. Herder Verlag Freiburg 2001. Klein, Rosalinde: Leitfaden zur Kurzgeschichtenanalyse. o.J. In: http://www. referateonline.de/html am 20.09.2006 S.4. Scholz, Achim (Hrsg.): Kurzgeschichten aus der Bleibergquelle. Luchterhand Verlag Neuwied 2006. Teidel, Edgar: Zum Einsatz von Kurzgeschichten im Berufsschulunterricht. In: Sozialpädagogik 4/2001 S. 23 ff. Unnenberg, Theodor u. Veimer, Liselotte: Methoden der Literaturanalyse im 20. Jahrhundert. Heyne Verlag München 2001.

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