Mitten im Leben - Mitten in Bonn Ausgabe 03 / 2016

Annette Standop Sozialpolitikerin mit Herz Gefördert mit Mitteln der

Farben im Kopf Altenhilfe fördert Kunstprojekt

Vorwort

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© Ebba Hagenberg-Miliu

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Liebe Leserinnen und Leser, „Grau ist bunt“, das kam mir in den Sinn, als mir die leitende Redakteurin Dr. Ebba Hagenberg-Miliu die Beiträge für die vor Ihnen liegende Seniorenzeitschrift übermittelte. Nein, es gibt nicht die gleichartige Gruppe der „Alten“, weder in Bonn noch anderswo. Als ältere Generation teilen wir als einziges gemeinsames Merkmal das Lebensalter „ab 60“. Wie wir alt werden, das lässt sich gestalten. Und davon ist in diesem Heft die Rede. Individuelle wie auch kollektive Ansätze werden hier beschrieben. Für die kollektiven ist die Politik zuständig. Wir werden in Kommunen alt. Und entsprechend schafft die Kommunalpolitik Rahmenbedingungen. Es liegt also eine große Verantwortung bei den ehrenamtlich tätigen Bonner Politikerinnen und Politikern. Wir stellen in diesem Heft Dr. Annette Standop von den Grünen vor, die auch stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses ist (S. 4). Und wir portraitieren Christian Gold, CDU, der sich im Generationennetzwerk Bad Godesberg, im Verein Offene Tür Dürenstraße und im Rat engagiert (S. 25). Auf Bundesebene wurde das Pflegestärkungsgesetz III verabschiedet. Welche Neuerungen gibt es, womit ist zu rechnen? Das Haus der Bon-

ner Altenhilfe informiert uns (S. 10). In diesem Heft ist auch die Rede davon, wie wir die Stadtviertel so gestalten können, dass sie generationengerecht sind und nicht „Ghettos“ für alte Menschen, sondern lebendige Quartiere, die für Familien, behinderte und alte Menschen gleichermaßen geeignet sind. Die VEBOWAG-Siedlung im Pennenfeld schickt sich gerade an, eine Auszeichnung als „generationengerechtes Quartier“ zu erhalten. Das hat auch die NRW-Ministerin für Gesundheit und Pflege, Barbara Steffens, gewürdigt, die in den letzten Monaten zweimal in Bonn zu Gast war (S. 6). Gemeinsam älter werden im Quartier, das betrifft auch das Zusammenleben von Deutschen und Zugereisten. Auch darüber wird in diesem Heft berichtet (S. 16). „Grau ist bunt“. Das beweisen auch Karl-Josef Ströher mit seiner „Teestube mit Herz“ (S. 20) und das Internationale Frauenzentrum (S. 16). Rätsel und gute Tipps (S. 18 und 24) fehlen ebenfalls nicht. Bleibt mir noch, Ihnen viel Freude mit diesem Heft zu wünschen. Ihre Karin Robinet, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Bonner Altenhilfe seit 2011

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Portrait

Inhalt

Inhalt Annette Standop Sozialpolitikerin mit Herz



S. 4

Podiumsdiskussion Älter werden mit Migratinnen und Migranten



S. 16

Ratschläge Vorsicht vor unangemeldeten Anrufen S. 18 Ein starkes Stück Bonn Ministerin Barbara Steffens im Quartier

S. 6



Farben im Kopf Demente malen im Kunstmuseum



Neues Pflegestärkungsgesetz Ab dem 1. Januar 2017 verbindlich

Rat & Lebenshilfe Service-Tipps Wie beantrage ich einen Behindertenausweis?



S. 8 S. 10



Teestube mit Herz Karl-Josef Ströher bietet einen Treffpunkt

S. 20



Kurz notiert Neues von der Bonner Altenhilfe

S. 22

Heimbeirat Wie man im Heim etwas bewegen kann

S. 24

Kreuzworträtsel

S. 24

Leute



Aktives Alter Plenarsaal Wo die Bonner Republik tagte

Christian Gold Aktiv in der Begegnungsstätte

S. 25

S. 12

S. 14

Zu guter Letzt Termine, Impressum, Auflösung Kreuzworträtsel



S. 26

Leistung ist unsere Leidenschaft. Titelfoto: © Cynthia Rühmekorf

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Portrait

© Cynthia Rühmekorf

Eine Bonner Sozialpolitikerin mit Herz lädt zum gemütlichen Kaffeehaus-Gespräch

© Cynthia Rühmekorf

Annette Standop

„Ein Rathaus neben dem Alten Rathaus?“ Lächelnd posiert Annette Standop fürs Titelfoto unserer Zeitschrift vor einem kunterbunt bemalten Stromkasten, nur einen Steinwurf vom Original entfernt. Noch schnell auf dem Markt ein Bild mit Blick auf die Kulisse des Stadthauses. Dort ist die Stadtverordnete der Grünen auch als stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses aktiv. Es weht ein eisiger Wind. Und schon ist die 48-Jährige in ihrem Rollstuhl weiter zu einem Traditionscafé geeilt. „Sollten wir nicht auch in Bonn ein wenig mehr Kaffeehausdiplomatie pflegen?“, fragt Standop im gemütlich plüschigen Interieur. Die heiße Schokolade dampft auf dem Tisch. Sicher, die sozialpolitische Sprecherin ihrer Fraktion wurde als Kind deutscher Eltern in Salzburg geboren, dürfte also mit dem „Gen“ österreicherischer Kaffeehauskultur gesegnet sein. Aber Standop meint es durchaus ernst: Ließen sich politische Hintergrundgespräche nicht manchmal sogar besser in weniger sterilem Ambiente führen? Was für wunderbare Pläne könnten hier ausgetüftelt werden? Standop nimmt per Strohhalm einen Schluck Kakao. Wie kam eine geborene Salzburgerin mit deutschem Pass eigentlich nach Bonn? Indem sie erstmal zum Studieren und 4

Promovieren Zwischenstation in Regensburg machte, antwortet Standop. Katholische Theologie sollte es sein. „Aber eigentlich nicht, um in die klassische Gemeindeseelsorge zu gehen. Ich wollte immer sozial und pädagogisch arbeiten.“ 1997 wechselte sie an den Rhein. „Das klimatisch günstige Bonn hat mir auf Anhieb gefallen.“ Die schnodderige Art der Leute kam ihr ebenfalls entgegen. „Ich bin ja selbst nicht auf den Mund gefallen“, fügt Standop augenzwinkernd hinzu. Ihre persönliche Assistentin hilft ihr hier am Cafétisch. Standop hat eine geerbte spinale Muskelatrophie und beschäftigt abwechselnd fünf Festangestellte, damit sie rund um die Uhr selbständig leben und arbeiten kann. Sie habe einen „technisch ausgebufften“ Rollstuhl, ein umgerüstetes Auto und weitere Hilfsmittel, erläutert die 48-Jährige. „Ich konnte nie laufen. Für mich ist das Normalität.“ Aber habe nicht jeder Mensch Einschränkungen, Eigenheiten, die von der Norm abweichen? „Ich kann nicht tanzen, aber dafür Italienisch.“ Ihre Behinderung habe sie auf jeden Fall als beharrlich, organisations- und durchsetzungsfähig geformt. „Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich so stark gemacht haben. Und das wünsche ich auch anderen.“ Standop nimmt wieder einen Zug aus der Schokoladentasse. Sie war bis 2012 unter anderem in der Arbeitsagentur angestellt, hat sich berufsbegleitend fortgebildet: in Gestalttherapie und Provokativer Systemberatung. Die promovierte Theologin kann sich auch Psychotherapeutische Heilpraktikerin nennen. Vor vier Jahren habe sie ihren Traum verwirklicht: ihre „Praxis

für Veränderungsprozesse“ zu eröffnen. Und bei der Benennung sei wie in ihrem Leben der Geburtsname zum Programm geworden. „Standop. Auf gut rheinisch: Stand op! Steh auf, tu was, nimm dein Leben in die Hand!“ Die Frau, die zu Schwarz gerne leuchtendes Rot trägt, wird als Aufsteigerin im Fraktionsvorstand ihrer Partei gehandelt. Mit dem Wahlkreis Lengsdorf, Brüser Berg erhielt Standop den Listenplatz Fünf. „Dabei bin ich eher `reingerutscht, ich habe mich auf jeden Fall nicht `reingedrängt.“ Ihr Gesellenstück lieferte sie zweifellos in der Mitarbeit beim behindertenpolitischen Teilhabeplan ab, der auch ihre Handschrift trägt. „Klar, Behindertenpolitik ist mein Thema“, betont sie. Aber sie fühle sich generell in sozialen Themen wohl, sozusagen mit seelsorgerischer und therapeutischer Qualifikation, fügt sie lachend hinzu. Seniorenpolitik, ach nein, eher generationsübergreifende Politik werde immer wichtiger, führt sie aus. Ältere Menschen hätten so viel Bedarf, Bilanz zu ziehen und eigene Ansprüche geltend zu machen. „Barrierefreiheit, Bildung, eine gute Infrastruktur, das betrifft uns alle. Wir sollten nicht weiter in Schachteln denken. Und wir sollten vom Betütteln wegkommen.“ Standop hat klare Vorstellungen, wie die Stadt der Zukunft aussehen sollte. „Aber ich habe inzwischen gelernt, dass nicht alles sofort geht. Dass man geduldig arbeiten muss, wenn man Gutes erreichen will. Und dass man auch mal Seilschaften knüpfen sollte“, kommt hinterher. Zum Beispiel im Kaffeehaus. Kontakt: [email protected] Ebba Hagenberg-Miliu 5

Aktuell

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Ein starkes Stück Bonn NRW-Ministerin Barbara Steffens lobt intensive Quartiersarbeit für Jung und Alt © Ebba Hagenberg-Miliu

Im Quartiersgarten mit der Ministerin: Barbara Steffens (4. v. r.), Frank Wilbertz (6. v. r.), Kurt Berger (7. v. r.), Rüdiger Wagner (9. v. r.), Karin Robinet (10. v. r.), Michael Kleine-Hartlage (4. v.l.)

Die große Bedeutung lebendiger Quartiersarbeit für Jung und Alt strich Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, bei einem Besuch beim Bad Godesberger Quartiersmanagement Pennenfeld heraus. „Viel zu viele Menschen leben bei uns noch altersisoliert. Ihnen müssen wir noch intensiver Teilhabe in der Gesellschaft garantieren“, sagte Steffens. Das Quartiersmanagement wird seit 2009 von der Stadt Bonn, von der Vereinigten Bonner Wohnungsbau AG (VEBOWAG), der Caritas 6

und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) getragen. Seit November 2015 ist es Teil des NRW-Projekts „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“. „Das Land versteht sich als Drehscheibe, um Ideen der Partizipation aller Generationen weiterzugeben. Wir brauchen in unserer Gesellschaft Teilhabe für alle, denn wir werden alle älter“, betonte Ministerin Steffens. Jeder Mensch brauche auch im Alter eine vielfältige Umgebung und Anregung. „Die zu schaffen, dafür steht auch die

Politik in der Pflicht“, so Steffens. Im Pennenfelder Quartier habe sie besonders viel an Ressourcen vorgefunden. „Jedes Quartier ist anders. Und jedes Quartier kann von der Entwicklung der anderen lernen. Ich werde also wichtige Bilder im Kopf aus Bonn in die anderen Städte und Kommunen mitnehmen.“ Zu seinen Erfolgen gratulierte dem Quartiersmanagement auch Bonns Sozialdezernent Rüdiger Wagner. „Wir freuen uns, dass hier schon Pionierleistungen der Quartiersarbeit erreicht

wurden. Und wir werden die Qualität der Arbeit noch weiter verbessern“, versprach Wagner im Beisein von Sozialamtsleiter Kurt Berger. Dabei sei man weiter auf die Unterstützung des Landes angewiesen, betonte der Dezernent in Richtung der NRW-Ministerin. „Diese Initiative bedeutet seit Jahren ein starkes Stück Bonn“, schloss sich auch VEBOWAG-Vorstand Michael Kleine-Hartlage an. Die Kooperation mit der AWO, der Caritas und der Stadt Bonn habe sich sehr gut bewährt. Er kündigte an, dem Pennenfelder Quar-

tier von der VEBOWAG aus weiteren Schub zu geben. Was Quartiersmanager und VEBOWAGMitarbeiter Frank Wilbertz natürlich freute. Die Keimzelle der Arbeit sei der viel genutzte Nachbarschafts­ treff in der Maidenheadstraße 20. Zudem habe man etwa mit dem Verein LeA (Lebensqualität im Alter), der eine Wohngemeinschaft für Demente im Haus betreibt, und natürlich zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern weitere potente Personen

„an Bord“. So sei auch der wunderbare Naturgarten an der Maidenheadstraße entstanden. „Wir wollen noch viel gemeinsam anpacken. Und damit die Menschen aller Kulturen erreichen“, so Wilbertz. Dass man bisher Migrantinnen und Migranten noch kaum anspreche, sehe er als Achillesverse der bisherigen Angebote an, bedauerte Wilbertz. Daran müsse man in ganz Bonn noch arbeiten (siehe auch Bericht S. 16). ham 7

Die Stiftung Bonner Altenhilfe fördert seit fünf Jahren ein Demenz-Projekt im Kunstmuseum

Fünf Jahre lang läuft dieses Bonner Format „Café Farbe“ für Menschen mit und ohne Demenz nun schon erfolgreich im Kunst-

© Cynthia Rühmekorf

© Cynthia Rühmekorf

Tief beugt sich die ältere Dame im Werk­ raum des Kunstmuseums über ihr Bild mit den vielen bunten Sternen. „Wir haben das Blatt erst nass gemacht. Und jetzt verschwimmen die Farben“, berichtet sie frohgemut. „Wunderhübsch“, kommt neidlos vom Tischnachbarn, der ebenfalls mit Pinsel und Stempeln hantiert. Er hat seit seiner Schulzeit nicht mehr gemalt. „Und jetzt macht das unheimlich Spaß.“ Drüben die Frau vor dem Blatt mit sanfteren Farbtönen erkundigt sich, ob ihr Bild nach dem Kurs auch wirklich im Haus Rosental ausgestellt wird. „Ja, wie richtige Kunst, die wir eben oben gesehen haben“, bestätigt Kunstpädagogin Vulpekula Schneider. Die Gruppe hat sich von der Besichtigung einiger nicht gegenständlicher Kunstwerke im Museum inspirieren lassen. „Und jetzt wird jeder kreativ. Obwohl alle Menschen mit Demenz aus der Tagespflege von Haus Rosental sind“, sagt Schneider dann im Hintergrund.

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Aktuell

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Farben im Kopf

museum, Friedrich-Ebert-Allee 2, erläutert Kuratorin Sabina Leßmann. Es bietet in kontinuierlichen Museumskursen festen Gästen aus sechs Tagespflegeeinrichtungen und Wohnheimen Kunsterlebnisse und Begegnung bei Kaffee und Kuchen und öffnet auch jeden ersten Samstag im Monat ab 14.30 Uhr seine Pforten für Menschen mit und ohne Demenz. „In den fünf Jahren haben wir erfahren, wie tief berührt gerade demente Gäste Farben, Formen und Ausdrucksweisen erleben und das Museum als Ort der Ruhe, der Wertschätzung und des friedlichen Austauschs schätzen lernen. Der Blick darf schweifen, ohne dass Druck entsteht“, berichtet Leßmann. Das Projekt habe sich als überaus wertvoll für Demente und ihre Angehörigen in Bonn erwiesen, betonen Gunter Rzepka von der Bonner Altenhilfe sowie Karin Robinet, Stiftung Bonner Altenhilfe. „Kultur ist in ihrer Wirkung auf Kranke ungemein wichtig.“ Was auch die Vertretungen der beteilig­ ten Demenz-Cafés bestätigen. Demente bewegten sich im Kunstmuseum endlich ganz selbstverständlich im öffentlichen

Raum und entwickelten ganz ungeahnte kreative Ressourcen, berichten Christine Eberhardt und Marlene Wiedey vom Verein LeA (Lebensqualität im Alter e.V.). „Das können wir als Einzelinitiativen gar nicht leisten. Dazu brauchen wir den Zusammenschluss“, meint Kerstin Linden-Brecht vom Beueler Demenzzentrum „Gemeinsam gehen“. Er erlebe die Gäste seiner Tagespflege hier im Museum jedes Mal wie ausgewechselt, erzählt auch Marek Schmitz vom Haus Rosental. „Die, die sich ansonsten kaum mehr äußern und ihr Leben lang Kunst als Firlefantz angesehen haben, blühen vor Gemälden richtig auf“, berichtet er. Die anderen im Kreis nicken, auch als Schmitz hinzufügt: „Hier sehen wir: Demenz muss nicht Defizit sein. Demenz kann Lebensfreude bedeuten. Das zu erleben, ist wie ein Geschenk.“

Wann ist man dement? Wer vor dem Geldautomaten nicht auf die PIN-Nummer kommt, sie danach aber wieder präsent hat, ist noch „gutartig vergesslich“. Wer sich aber wiederholt an regelmäßig besprochene Dinge nicht mehr erinnert, sollte sich mit dem Hausarzt oder der Anlaufstelle Haus der Bonner Altenhilfe, Flemingstraße 2, unter Telefon 0228 - 77 66 99 beraten. Kontakt zum Projekt im Museum unter Tel. 0228 - 77 62 30. ham 9

Haben Sie schon Post von Ihrer Pflegekasse bekommen? Wenn nicht, wird das sicher bald geschehen

Um was geht es? Ab dem 1. Januar 2017 gilt ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff. Das Begutachtungsverfahren zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit verändert sich. Und die Leistungsbeträge, die Sie von der Pflegekasse erhalten, werden sich erhöhen. Aber nun mal der Reihe nach: Was bedeutet ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff? Bisher haben Sie bei bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen eine Pflegestufe erhalten: Stufe I, II oder III. Ab dem 1. Januar werden diese Pflegestufen in Pflegegrade umgewandelt. Es gibt zukünftig die Grade 1, 2, 3, 4 und 5. Was passiert nun mit Ihrer Pflegestufe? Keine Angst, Sie werden ab Januar 2017 auf gar keinen Fall schlechter gestellt. Ihr bisheriger „Bedarf“ wird automatisch in einen Pflegegrad eingeführt. Und das geht so: Sie haben Pflegestufe I, dann werden Sie in den Pflegegrad 2 eingestuft. Oder Sie haben Pflegestufe III, dann erhalten Sie den Pflegegrad 4. Die Umrechnung ist also ganz einfach: jetzige Pflegestufe + 1 = neuer Pflegegrad. Anders sieht es aus, wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Alltagskompetenz (z. B. Demenz) besteht. Dann erhöht sich der

Pflegegrad um zwei Stufen. Hier ein Beispiel: Sie haben die Pflegestufe I mit einer Demenz, dann erhalten Sie den Pflegegrad 3. Oder Sie haben jetzt die Pflegestufe III mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz, dann erhalten Sie künftig den Pflegegrad 5. Was verändert sich beim Begutachtungsverfahren? Bisher haben Sie bei Ihrer Kranken- bzw. Pflegekasse einen Antrag auf Pflegeleistungen gestellt. Nach wenigen Wochen meldete sich der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) bei Ihnen zur Feststellung einer Pflegestufe an. An diesem Verfahren wird sich nichts ändern. Künftig stellt sich jedoch die Frage: Wie selbstständig können Sie Ihren Alltag bewältigen? Maßstab ist dann nicht mehr der Hilfebedarf in Minuten, sondern der Grad der Selbstständigkeit. Neben der finanziellen Verbesserung haben Sie künftig auch Anspruch auf eine Beratung durch die Pflegekasse in Ihrer häuslichen Umgebung. Das bedeutet, dass eine Pflegeberaterin oder ein Pflegeberater der Kasse zu Ihnen nach Hause kommt, wenn Sie das möchten, um mit Ihnen alles Notwendige in Ihrer vertrauten Umgebung besprechen zu können.

Die neuen Leistungsbeträge in Euro Leistungsbeschreibung PG 1 PG 2 PG 3 PG 4 PG 5 Pflegegeld für ambulante Pflege 0 316 545 728 901 Sachleistungen für ambulante Pflege 0 689 1.298 1.612 1.995 Tages- und Nachtpflege 0 689 1.298 1.612 1.995 Kurzzeitpflege 0 1.612 1.612 1.612 1.612 Verhinderungspflege 0 1.612 1.612 1.612 1.612 Betreuungs- und Entlastungsbetrag ambulant 125 125 125 125 125 Leistungen für stationäre Unterbringung, z.B. im Pflegeheim 125 770 1.262 1.775 2.005

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Neu: das Pflegestärkungsgesetz Unerwähnt bleiben auch nicht die erhöhten Leistungen, die Sie im Bereich der Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege erhalten können. Die Beträge entnehmen Sie bitte der unten aufgeführten Tabelle. Welche Kombinationsleistungen im Einzelnen möglich sind, sollten Sie in einem persönlichen Gespräch klären. Was geschieht im stationären Bereich? Hier verändern sich die Leistungen ab dem 1. Januar 2017 ebenfalls, allerdings nicht nur zum Guten. Für Menschen, die bereits jetzt in einer Einrichtung leben, gilt der Bestandsschutz, und es verändert sich nichts. Wer jedoch zu Beginn des neuen Jahres in eine Einrichtung umziehen möchte, erhält weniger Leistungen als bisher. Jedoch gibt es auch etwas Positives zu berichten: Bisher erhöhte sich bei steigender Pflegestufe der Anteil, der aus eigener Tasche gezahlt werden musste. Dies ist ab dem kommenden Jahr nicht mehr so: Der Eigenanteil wird mit zunehmender Pflegebedürftigkeit nicht mehr ansteigen. Dadurch werden viele Pflegebedürftige bzw. deren Angehörige entlastet. Kontakt Das Jahr 2017 verspricht im Bereich der Pflege ein spannendes Jahr zu werden. Sie sollen jedoch wissen, dass wir Sie mit Ihren Fragen und Anliegen nicht alleine lassen. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, sich beim Haus der Bonner Altenhilfe ausführlich und verständlich beraten zu lassen. Vereinbaren Sie hierfür einen Termin unter der Telefonnummer 022877 66 99 (sollte besetzt sein, sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter und nennen Sie Ihre Telefonnummer, wir rufen Sie auf jeden Fall zurück).

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Rat & Lebenshilfe

Rat & Lebenshilfe

Wie wird Menschen mit Behinderung in Bonn geholfen? Unsere Service-Tipps. Dieses Mal zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises und von Fahrdiensten

© Ebba Hagenberg-Miliu

Ab wann gelten Menschen als behindert? Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Auf Antrag wird festgestellt, ob eine Behinderung im Sinne des Schwerbehindertenrechts vorliegt und welchen Grad diese Behinderung (GdB) hat. Der GdB ist ein Maß für die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Auswirkungen einer Beeinträchtigung. Der Grad wird grundsätzlich unabhängig vom ausgeübten oder angestrebten Beruf beurteilt. Es spielt keine Rolle, ob die Behin-

derung angeboren oder ihre Ursache ein Unfall oder eine Krankheit ist. Als schwerbehindert gelten Menschen mit einem GdB von mindestens 50. Wenn Ihre Behinderung durch das Amt für Soziales und Wohnen festgestellt wird, können Sie bestimmte Leistungen und Hilfen erhalten, wie zum Beispiel Freifahrt (Bus und Bahn), Parkerleichterungen oder reduzierte Steuersätze (so genannte Nachteilsausgleiche). Weitere Informationen: E-Mail: [email protected] Gerne hilft auch das Haus der Bonner Altenhilfe unter Tel. 0228 - 77 66 99 oder E-Mail: [email protected]. Wie beantrage ich einen Schwerbehinderten-Ausweis? Erst ab einem Behinderungsgrad von 50

besteht ein Anspruch auf diesen Ausweis. Es muss ein vorgedruckter Antrag ausgefüllt werden, der im Stadthaus, im Verwaltungsgebäude Bottlerplatz und in den Bezirksrathäusern sowie im Internet erhältlich ist. http://www.bezreg-muenster.de/zentralablage/dokumente/gesundheit_und_soziales/schwerbehindertenrecht/AntragSchwerbehind ertenrecht_neu.pdf. Sofern vorhanden, sollten Unterlagen über den Gesundheitszustand (z.B. Befundberichte, ärztliche Gutachten, Pflegegutachten, EKG-, Labor- und Röntgenbefunde) eingereicht werden, die nicht älter als zwei Jahre sind. Falls Sie über keine Unterlagen verfügen, wird mit dem Antrag eine Einverständniserklärung erfragt und diese Unterlagen von den von Ihnen benannten Stellen und Personen angefordert. Dem

Antrag fügen Sie bitte ein Lichtbild bei. Bei ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist zusätzlich eine Bescheinigung der zuständigen Ausländerbehörde oder eine beglaubigte Kopie des Passes zum Nachweis des rechtmäßigen Aufenthalts vorzulegen. Wird der Antrag von einer Vertreterin oder einem Vertreter gestellt, wird zusätzlich die Vollmacht bzw. Bestallungsurkunde benötigt. Es entstehen keine Bearbeitungskosten. Sofern Sie einen Antrag stellen, ist das auf dem Postweg möglich. Sie müssen nicht persönlich vorsprechen. Wer sein Anliegen persönlich regeln möchte, kann dies während der Öffnungszeiten im Gebäude Zeppelinstraße 7a, 53177 Bonn, ohne eine vorherige Terminreservierung tun. Weitere Informationen: E-Mail: [email protected]

Wer darf den Fahrdienst für Menschen mit Behinderung in Anspruch nehmen? In Anspruch nehmen kann diesen von der Stadt finanzierten Fahrdienst, wer dauerhaft auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen oder so schwer gehbehindert ist, dass weder das Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxen und Mietwagen zugemutet werden noch ein eigenes Fahrzeug selbstständig genutzt werden kann. Der Fahrdienst ist für Fahrten zur Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben und für persönliche Besorgungen vorgesehen. Er darf nicht für Fahrten zu Arztpraxen, zu medizinischen Behandlungen, zur schulischen Ausbildung oder zur Arbeit genutzt werden. Das Angebot ist auf das Stadtgebiet beschränkt. Es sind maximal 30 Einzelfahrten pro Quartal auf Kosten

der Stadt möglich (Hin- und Rückfahrt sind jeweils eine Einzelfahrt). Die Beantragung der Berechtigung für den Fahrdienst ist nur mit einem speziellen Antragsformular möglich. Es ist auf der städtischen Internetseite www.bonn.de hinterlegt oder kann unter der Telefonnummer 0228 - 77 25 68 abgerufen werden. Es ist ein geringer Kostenbeitrag zu zahlen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Befreiung vom Kostenbeitrag möglich. Kontakt: Amt für Soziales und Wohnen, Zeppelinstr. 7a, 53177 Bonn, Telefon: 0228 - 77 25 68, Email: [email protected] ham

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Aktives Alter

Wo die Bonner Republik tagte

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Er ist unbestritten ein authentischer Ort der Zeitgeschichte, der Plenarsaal, direkt am Rhein gelegen, sicher immer noch eines der schönsten Parlamentsgebäude der Welt. Seit 1999, als also die Karawane der Politik endgültig vom Rhein an die Spree gewandert war, wird das Gebäude als Kongresszentrum genutzt und gehört zum World Conference Center Bonn (WCCB). Der lichtdurchflutete Saal von 1230 Quadratmetern Größe war nach Plä-

nen des Stuttgarter Architekten Günter Behnisch errichtet worden. Das Gefieder des riesigen Bundestagsadlers, der sogenannten Fetten Henne, war bewusst asymmetrisch und lückenhaft angebracht, um den Abgeordneten vor Augen zu führen, dass sie niemals Perfektion erreichen werden. Das Plenum verfügt über 601 Sitzplätze im Saal und 144 Sitzplätze auf der Empore. ham

Kontakt: Bonn-Information, Tel.: 0228 - 77 50 00, Email: [email protected]. Die Bonn Information bietet Führungen durch den Plenarsaal an: In der Regel finden sie samstags, sonntags und feiertags jeweils um 14 Uhr und um 15 Uhr statt. 15

Aktives Alter

© WorldCCBonn

Der Alte Plenarsaal

Aktives Alter

Aktives Alter

Gemeinsam älter werden Diskussion mit Ministerin Barbara Steffens über die Integration älterer Migrantinnen und Migranten © Cynthia Rühmekorf

Diskutierten auf dem Podium: Josef Michael Fischell, Hidir Celik, Ebba Hagenberg-Miliu, Barbara Steffens und Anne Remme (v. l.)

nach Bonn kamen, den Alten geholfen werden? Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit und Pflege, Anne Remme von ZWAR, einer Essener Netzwerkorganisation für Menschen ab 55 Jahren, Dr. Hidir Celik, Leiter der evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit in Bonn, Josef Michael Fischell vom Institut für Migrationsforschung und Dr. Tanja Pugachewa vom Internationalen Frauenzentrum in Bonn suchten mit Moderatorin Dr. Ebba Hagenberg-Miliu nach Lösungen.

Dabei wurde klar: Die Vorstellung älterer Personen mit Migrationshintergrund über ihre pflegerische Versorgung unterscheiden sich nur unwesentlich von denen der Deutschen. Auch sie erwarten überwiegend Hilfe von Verwandten und Kindern. Gerade für ältere Migrantinnen und Migranten ist es dann schwierig zu akzeptieren, dass jemand außerhalb der Familie die Pflegeaufgabe übernimmt. Auch fällt es etwa türkischen Männern schwer, sich von „fremden Frauen“ pflegen zu lassen.

Was aber ist, wenn jemand an Demenz erkrankt, die Zweitsprache Deutsch in den Hintergrund drängt und keine die Muttersprache beherrschende Person zur Verfügung steht? An wen kann man sich wenden? Sind die Angebote der Altenhilfe in Bonn hinreichend bekannt? Oder erreichen sie die zugewanderten Familien nicht oder zu spät, weil sie nicht zielgruppenspezifisch sind? Und nutzen wirklich alle Bevölkerungsgruppen die Quartiersangebote, für die sich

Ministerin Steffens einsetzt (siehe S. 6)? Der Abend diente also auch einer Selbstvergewisserung der in Bonn im Bereich Tätigen, ob es gelingt, die Potenziale der älteren Migrantinnen und Migranten für Selbsthilfe und gutes Altern im Quartier zu mobilisieren.

© Cynthia Rühmekorf

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Die Podiumsdiskussion „Gemeinsam älter werden im Quartier“, zu der Dr. Annette Standop für die Ratsfraktion und den Kreisverband von Bündnis 90/ Die Grünen ins Münster-Carré eingeladen hatte, präsentierte erst einmal die Fakten zum Thema: In Bonn werden in 14 Jahren zirka 28 Prozent der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein. Auch der Anteil älterer Menschen mit Zuwanderungsgeschichte dürfte entsprechend wachsen. Bereits heute stammen wohl elf Prozent aller älteren Bonnerinnen und Bonner aus Zuwanderländern wie besonders Polen, Türkei, Russland, Spanien oder Marokko. Viele dieser Menschen schieben das „Zurückgehen“ in die alte Heimat immer weiter auf, oder sie geben die Idee ganz auf, weil Deutschland zur neuen Heimat geworden ist.

Das Podium öffnete sich aber auch dem Publikum. Rasch zeigte sich, dass sich Fragen übergreifend für alle Herkunftsgruppen und die Deutschen

Insgesamt bot sich also eine bunte Palette an Gedanken, von denen man gespannt sein darf, was davon vom Veranstalter und anderen politischen Kräften in dieser Stadt aufgegriffen wird. Karin Robinet

Dann suchte die Podiumsrunde Antworten auf Fragen: Wie kann in den vielen Familien, die in den 1960er Jahren 16

stellen. Gleichwohl könne es auch sinnvoll sein, zunächst einmal nur Angebote für z.B. russischsprachige Zielgruppen vorzuhalten, aus denen sich dann wieder Knoten im Netzwerk der Altenhilfe entwickeln können, fand man heraus. Und wichtig sei auch, in den stationären und ambulanten Pflegediensten die Mehrsprachigkeit vieler tätiger Personen bewusst zu nutzen. Auch „alte“ Ideen für „Gemeinsam älter werden“ kamen auf den Tisch. Ein gewählter Seniorenbeirat, der auch Selbsthilfeorganisationen der Migrantinnen und Migranten einbezieht, wurde gefordert. Und die Möglichkeit, dass Zugewanderte auch eigene Ideen entwickeln.

Tanja Pugachewa und Josef Michael Fischell

Karin Robinet, Stiftung Altenhilfe

Else Heinen und Anni Merzbach, AWO

Veranstalterin Annette Standop

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Aktives Alter

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© Cynthia Rühmekorf

Vorsicht bei unangemeldeten Anrufen Für Ältere und Junggebliebene: unsere Ratschläge für die dunklen Monate © Hagenberg-Miliu

Sich nicht von Anrufen einschüchtern lassen Seit einiger Zeit sorgen unaufgeforderte Anrufe einer sogenannten Seniorenberatung bei älteren Bürgerinnen und Bürgern für Verwirrung. Letztlich geht es hier um reine Verkaufsanbahnung. Es handelt sich also mitnichten um eine Kontaktaufnahme der städtischen Altenhilfe. Die städtische Beratung informiert und begleitet erst, wenn sich Bürgerinnen und Bürger an sie wenden. Die Beratung ist dann immer vertraulich, unverbindlich, individuell und kostenfrei. Wer also ungefragt angerufen wird, 18

sollte sich nicht einschüchtern lassen und darauf hinweisen, dass keine Einwilligung für Werbeanrufe vorliegt. Werden die anrufenden Personen aufdringlich, sollte man sich an die Verbraucherzentralen oder die Polizei wenden. Achtung: falsche Verwandte! Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, durch den Opfer hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Etwa mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ geben sich Betrügerinnen und

Betrüger am Telefon bei meist älteren und allein lebenden Personen als Verwandte oder gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird jemand angekündigt, der das Geld abholt. Seien Sie also misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Geld von Ihnen gefordert wird.

Vergewissern Sie sich, ob die Anrufenden wirklich mit Ihnen verwandt sind. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei über die Telefonnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige. Es besteht Räumungspflicht im Winter An Werktagen müssen die Gehwege/flächen in der Zeit von 7 bis 20 Uhr,

an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 20 Uhr von Eis und Schnee befreit werden. Nach 20 Uhr gefallener Schnee und Glätte sind am nächsten Morgen bis 7 Uhr, sonn- und feiertags bis 9 Uhr, zu räumen. Bei anhaltendem Schneefall bzw. gefrierendem Regen muss mehrmals täglich gestreut oder geräumt werden. Mindestens ein Meter breite Gehbahnen sind für den Fußgängerverkehr von Schnee frei zu halten. Eine generelle Befreiung vom Winterdienst ist nicht möglich. Kann jemand aus gesundheitlichen Gründen seiner Winterdienstverpflichtung nicht nachkom-

men, sollte er auf die Unterstützung der Nachbarschaft oder professionelle Hilfe zurückgreifen. Die Verwendung von Streusalz und streusalzhaltigen Mitteln ist nur in besonders begründeten klimatischen Ausnahmefällen, wie z. B. Eisregen, sowie auf Treppen, Rampen oder ähnlichen Gefahrenstellen erlaubt. Streumittel wie Sand und Split erfüllen den gleichen Zweck. Salzhaltiger Schnee darf weder auf Baumscheiben, begrünten Flächen noch in deren unmittelbarer Nähe abgelagert werden. ham 19

Aktives Alter

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10 Jahre „Teestube mit Herz“ Jeden Mittwoch öffnet Karl-Josef Ströher sein Tannenbuscher Gesprächsangebot © Cynthia Rühmekorf

Miriam aus dem Irak, eine Muslimin mit Kopftuch, wird bis 19 Uhr in der Küche für die Getränke zuständig sein. Mandy, eine behinderte junge Frau, wird helfen. „Die beiden arbeiten ebenfalls ehrenamtlich. Wir könnten aber noch weitere Helferinnen und Helfer brauchen, damit wir nicht jeden Mittwoch im Einsatz sein müssen“, wünscht sich Ströher. Ob sich noch weitere Menschen für andere

engagieren wollen? Damit sich um die 20 freundliche Leute jede Woche zu einem fröhlichen Termin mit Kaffee und Tee treffen können: viele Alleinstehende, Menschen vieler Nationen auch mit Kindern oder Behinderte, die einfach mal unter Leute kommen wollen. „Da kommen Leute, die gehen die ganze Woche nicht ´raus. Für die ist hier Mittwoch Sonntag“, sagt Ströher.

Die Einheimischen, aber auch die Gäste aus Somalia, den Philippinen, dem Iran und Russland, sie alle fühlen sich hier pudelwohl. Zu jedem Geburtstag werden Gratulationslieder angestimmt. Beim Eintritt hat jeder eine Karte mit Herz und dem Namen erhalten. Gegen Ende werden dann bei einer kleinen Tombola drei Gewinne gezogen: „Die Glücklichen freuen sich dann über eine Tafel Schokolade,

eine Seife oder ein Paket eingeschweißte Bratkartoffeln“, erzählt Ströher.

© Cynthia Rühmekorf

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Jeden Mittwoch um Punkt 15 Uhr ist KarlJosef Ströher im Tannenbuscher GustavHeinemann-Haus zu finden. „Ich muss doch alles für unsere heutige Teestube vorbereiten“, sagt der 67-Jährige, schließt die Türe auf und stellt die Stühle im Raum herunter. Dann geht`s in die Küche. Ströher schmeißt die erste Kaffeemaschine an. Auch der erste Tee will vorbereitet sein. Flugs stellt er noch Gebäck auf die Tische, während sich schon Kaffeeduft im Raum ausbreitet. Und dann kommt ein Sparschwein auf den Tisch. „Wir bekommen ja von niemandem Förderung. Unser Treffpunkt jeden Mittwoch ist rein privates Engagement“, erläutert Ströher. Was er nicht sagt, ist, dass der pensionierte Beamte da wohl auch selbst immer wieder Spenden ins Sparschwein hineinsteckt, damit er seinen Gästen eine gemütliche Atmosphäre bieten kann.

Auch der Hund ist willkommen

Gute Laune ist garantiert

Karl-Josef Ströher (l.) im Gespräch

Auch Musik wird geboten

Auf die Theke hat er neben dem Kummerkasten eine brennende Kerze gestellt. Drunter liegen die Herzkarten der inzwischen aus der Gruppe Verstorbenen. „Sie sind bei uns nicht vergessen. Wir sind wie eine Familie“, meint Ströher und atmet tief durch.

Bevor die ab 16 Uhr eintrudeln, eilen noch Ströhers zwei Helferinnen in den Raum. 20

Warum hat er sich eigentlich selbst verpflichtet, den vormaligen Treffpunkt im Heinemann-Haus nach dessen Umbau vor zehn Jahren zu seiner neuen Teestube zu machen? Er könnte doch jeden Mittwoch auch konsequent nur seinen Hobbys nachgehen? Ströher lächelt bei solchen Fragen. „Och nö, ich habe doch kein Helfersyndrom. Ich unterstütze einfach gerne andere, seit Kindesbeinen.“ Nach einer Weile fügt er noch hinzu: „Ich bin selbst gerne unter Menschen und möchte die Gemeinschaft heben. Eben mit einer Teestube mit Herz.“ ham Kontakt: Teestube mit Herz, jeden Mittwoch (außer in den Sommer- und Weihnachtsferien) 16 bis 19 Uhr, GustavHeinemann-Haus, Raum „Berlin“, Waldenburger Ring 44, Eingang Agnetendorfer Straße. Telefon: 0228 – 66 62 70

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© Ebba Hagenberg-Miliu

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Aktives Alter

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Die NRW-Verbraucherzentrale hat den Ratgeber „Einmaleins der Altersvorsorge“ veröffentlicht. Reicht die Rente für den Ruhestand? Diese Frage beschäftigt ältere Menschen, aber auch junge, die sich fragen, ob sie im Alter über genügend Einkommen verfügen. Die besten Strategien zeigt dieser Ratgeber auf. Das Einmaleins der Vorsorge zeigt, worauf bei der Finanzplanung sowohl zum Berufseinstieg als auch in der Lebensmitte gedacht werden soll. Der Ratgeber mit 272 Seiten kostet 12,90 Euro und ist für jedermann unter Tel. 0211 - 3 80 95 55 oder in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen sowie im Buchhandel erhältlich.

mit dem Aufbau einer Koordinierungsstelle in Dransdorf begonnen werden. Unter dem Titel „Ehrenamtlich in Bonn – in und für die Nachbarschaft“ sollen das soziale Miteinander im Quartier gefördert und die Menschen sensibilisiert werden. Das klingt abstrakt, wird aber sicher eine tolle Sache. In einer der nächsten Ausgaben werden wir über dieses Projekt näher informieren.

als Kooperationspartner mit einem Tag der Offenen Tür, von dem rund 50 interessierte Menschen Gebrauch machten. Ein Resümee finden Sie unter www. perspektive-langes-leben.de.

in Bonn. Zu den sechs vorhandenen Einrichtungen haben sich weitere hinzugesellt, und eine größere Zahl weiterer Einrichtungen ist im Bau oder in der Planung. Auch hierüber werden Sie an dieser Stelle in Kürze weitere ausführliche Informationen erhalten.

auch in Bonn kontinuierlich. Das Angebot an hochpreisiger Pflege ist in Bonn aus Sicht der Fachverwaltung gedeckt. Gefragt sind mehr und mehr alternative Wohnformen insbesondere für dementiell veränderte Menschen (Wohngemeinschaften) und betreutes Wohnen. Der Anteil der Senioren und Seniorinnen und der hochbetagten Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst bekanntermaßen. Die Einwohnerzahl betrug Ende 2015 in Bonn 320 820 Menschen, davon waren 58.095, also 18 Prozent, über 65 Jahre alt. Rund 29 Prozent der pflegebedürftigen älteren Menschen leben in stationären Pflegeeinrichtungen. Somit wird also der weitaus größere Teil ambulant versorgt.

eins (www.deutscher-verein.de). Oder rufen Sie die Pflegeberatungsstellen an, etwa im Haus der Bonner Altenhilfe unter dem Seniorenruf 0228 - 77 66 99.

Das Kuratorium der Stiftung Bonner Altenhilfe trat nach seiner Wahl im Frühjahr (wir berichteten) mittlerweile zum zweiten Mal zusammen. Im September befasste sich das Gremium unter Mitwirkung von Herrn Oberbürgermeister Ashok Sridharan unter anderem mit der Förderung eines auf zwei Jahre ausgelegten Projekts des Bonner Vereins für Pflege- und Gesundheitsberufe. Es sieht vor, die ehrenamtlichen Strukturen netzwerkmäßig zu verbinden und Hilfemöglichkeiten für ältere Menschen zu sichern und bekannt zu machen. Die Stiftung beabsichtigt nun, hier finanziell unter die Arme zu greifen. Sofern die erforderlichen Beschlüsse vorliegen, soll Ende 2016/Anfang 2017

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Die vom Bündnis für Fachkräfte veranstaltete regionale Themenwoche „Perspektive langes Leben“ vom 5. bis 9. September 2016 war ein voller Erfolg. Zu den Themen „Gesundes Altern“, „Pflege“, „Aus- und Weiterbildung“, „Bürgerschaftliches Engagement“, „Wohnen“, „Wirtschaftliche und juristische Aspekte“ und vieles mehr wurden insgesamt 78 Veranstaltungen angeboten. Besonders gut besucht waren die Veranstaltungen zum Thema „Ausbildung in der Pflege“, dem großen Anliegen des Initiativkreises und Kernziel „des Bündnisses für Fachkräfte“. Auch die beiden Gemeinschaftsveranstaltungen von regionalen Berufskollegs, der DRK-Schwesternschaft Bonn e.V. und der Berufsberatung der Arbeitsagentur fanden regen Zuspruch. Erfreulich ist die große Zahl von Mitwirkenden in der Aktionswoche, die teilweise noch sehr kurzfristig auf den Zug aufgesprungen sind. Das Haus der Bonner Altenhilfe in Duisdorf beteiligte sich

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge kritisiert den Entwurf zum dritten Pflegestärkungsgesetz (PSG III), welches Anfang 2017 in Kraft treten soll (siehe S. 10). Er bemängelt insbesondere, dass die Chance, die Kommunen verstärkt in die Verantwortung zur Schaffung von Strukturen in der Pflege einzubinden, vertan wurde, und verlangt, auf kommunaler Ebene mehr Kompetenzen und Ressourcen verfügbar zu machen. „Im Zentrum der Modellvorhaben muss die Erarbeitung eines sozialräumlichen Gesamtkonzepts durch die Kommunen mit einer Verzahnung ihrer eigenen Beratungsaufgaben stehen“, betont der Präsident des Deutschen Vereins, Johannes Fuchs. Die gesamte Stellungnahme ist abrufbar unter www. deutscher-verein.de. Der Deutsche Verein ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Ein Ergebnis der neuen Gesetzeslage ist jedoch bereits erkennbar: die Zunahme des Angebots an Tagespflege

Die Politik beschäftigt sich mit der Situation in der stationären Pflege. Aufgrund eines Fernsehberichts entstand der Eindruck, dass das Angebot an Pflegeheimplätzen in Bonn nicht ausreichend und die Versorgung pflegebedürftiger Menschen nicht sichergestellt ist. Anlässlich einer Großen Anfrage im Sozialausschuss wurde klargestellt, dass trotz der Schließung von drei Einrichtungen seit 2015 das Angebot zwar reduziert wurde, durch den Neubau von zwei Pflegeheimen im selben Jahr jedoch die Zahl annähernd kompensiert werden konnte. Sollten sich keine Investoren finden, die in naher Zukunft den Bau weiterer Einrichtungen realisieren, könnte es allerdings knapp werden. Denn die Zahl der Menschen, die ein solches Angebot benötigen, wird steigen, und die Zahl der Plätze in den Bestandseinrichtungen wird aufgrund gesetzlicher Vorgaben sinken. Derzeit ist allerdings das Angebot im Vergleich zur Nachfrage noch auskömmlich. Die Nachfrage nach guter Betreuung und bezahlbarem Wohnraum steigt

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Vielleicht ist der Pflegeroboter ja eine Alternative zum Fachkräfteproblem. In den Medien war anlässlich von Messen oder Kongressen häufiger die Rede hiervon, wenn auch die Vorstellung für einige Menschen ein Horror ist, im Alter von einer Maschine versorgt zu werden. Aber es gibt auch andere Wege, den Alltag zu erleichtern, etwa durch neue Medien wie z.B. ein Smart-Home-Sensorensystem. Was das ist, erläutert unter anderem das Buch „Technikberatung für ältere Menschen und Angehörige“, das zum Preis von 15,90 Euro lieferbar ist. Sie erhalten dieses Buch nebst anderen interessanten Veröffentlichungen im Online-Buchshop des Deutschen Ver-

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Aktives Alter

Kurz notiert

militärischer Ehrengruß

Kniegeige

europ. KulturTVKanal

betrunken (ugs.)

voll entwickelt; erwachsen Kante, Winkel (süddeutsch)

Weinstock

befestigtes Hafenufer

Lobgesang; Ruhm, Ehre

1 8

11

norddt.: ungezogenes Kind ewiger Schnee im Hochgebirge

24

etwas nach oben bewegen

runde Schneehütte

äußerste Armut

unterster Offiziers- Kuhdienst- antilope grad

ein Nutztier

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chem. Zeichen für Thallium

frei von Unebenheiten; rutschig

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Einheit d. Beleuchtungsstärke

germa- Stadt in nische Nevada Gottheit (USA)

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9 10 10 11 11 12 12 13 13 14 14 15

Schulfestsaal

15 16

weiße, glasierte Tonware schrill, durchdringend

3

künstliches Wangenrot Täuschung

2 3

5 6

Teil eines Klei- Nachtdungs- vogel stücks

10

1

4 5

5

knapp, Schubspärlich fach

früherer türkischer Titel

Lösungswort

3 4

mäßig warm

Ausruf der Verwunderung

ein Erdteil

Stille

Lebewesen

Buch-, Presseein Europäer unternehmen

Befehl; Auftrag weibKlosterliches Märchen- frau wesen

ein Marder

Windschattenseite e. Schiffs

ital. Barockmaler (Guido) Bruder des Moses

hasten

aufge- Platzbrühtes deckchen Heißgetränk (engl.)

1 2

allgemein, allumfassend

9 Strom in Ostsibirien

geben, schenken

Geistlicher

nicht durch zwei teilbar US-Nachrichtensender (Abk.)

deutsche Filmdiva (Hildegard)

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die Position ermitteln hintere KostenSeite des verRumpfes teilung

ist das die Endstation“, findet Gronover deutliche Worte. Aber niemand brauche Angst zu haben, auf der Schwelle entmündigt zu werden. Vor zwei Jahren sei er, „ein Kerl wie ein Baum“, plötzlich umgefallen. „Und dann entdecke ich, dass ich hier im Heim nicht auf einer einsamen Insel, sondern mit lieben Menschen zusammen bin. Und selbstständig bleiben kann.“ ham

Manuela Herbst-Wensing, Leiterin des Sozialen Dienstes im Haus, weiß, wie wichtig Bewohnerbeiräte für Seniorenheime sind. Es gehe ja hier darum, nicht nur einen Übergang für ältere Menschen, sondern für einen neuen Lebensabschnitt ein Zuhause zu schaffen. „Wer ins Altenheim geht, für den

obere ein Gesichts- Sternpartie bild

Aktives Alter

Engagiert für Seniorinnen und Senioren

2 Wortlaut

16 17 17 18

Da ist aber Einer Hahn im Korb. Christian Gold sitzt in der Offenen Tür Duerenstraße in einer Runde netter Damen. Der 39-jährige Internetprogrammierer betreibt beruflich eine Werbeagentur. Im Ehrenamt engagiert er sich für die Offene Tür Duerenstraße, eine Godesberger Begegnungsstätte für Seniorinnen und Senioren. Der 39-Jährige ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins der OT. Dieses offene Haus habe eine wichtige Funktion als Treffpunkt älterer Bürgerinnen und Bürger im Herzen des Stadtteils, betont Gold und erzählt von der überaus guten Zusammenarbeit mit der Vorsitzenden Edith Koischwitz. „Das Hauptziel dieser Begegnungsstätte ist es doch, dass die älteren Leute mit den Hilfen der OT weiter in ihren vier Wänden wohnen bleiben können.“ Gold ist im Ehrenamt auch Kommunalpolitiker. Als Stadtverordneter vertritt er seine Partei CDU im Rat für das Godesberger Villenviertel und Rüngsdorf. In der Ratsfraktion ist er Vorstandsmitglied. Gold fungiert als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, ist Sprecher seiner Fraktion im Umweltausschuss und stellvertretendes Mitglied im Sozialausschuss. Dazu sitzt der 39-Jährige u.a. im Kuratorium der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse Bonn - und setzt sich als Pressesprecher für die Allgemeine Karnevalsgesellschaft Prinzengarde 1947 e.V. ein. Das heißt: Der Mann ist auch ein Karnevalsjeck. Geboren wurde Gold in Aachen. Mit der Familie lebte er in Hameln, Detmold und wieder Aachen, wo er sein Abitur baute. Nach dem Zivildienst,

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Abteilung bei einer Zeitung

barten Wohnen mit Service. „Die anderen sagen uns, was Sache ist. Und wir bringen das im Sinne aller in unsere Gespräche mit der Geschäftsleitung ein“, beschreibt Gronover die Rechte, ja die Pflichten des Beirats. „Sehen Sie, wir können darauf verweisen, wo uns der Schuh drückt, und mit der Leitung zusammen Lösungen finden“, meint Meyer, der Diplomatische.

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Der Macher und der Diplomat sind nämlich die Vorsitzenden des Bewohnerbeirats im Johanniterhaus. Sie sprechen für die 119 stationären Gäste und die 60 Mieterinnen und Mieter im benach-

Unterhaltung

Christian Gold

Ein Bewohnerbeirat bricht eine Lanze fürs Leben im Altenheim „Glauben Sie uns, im Altenheim kann man glücklich leben“, sagen Jochen Gronover und Günther Meyer. Die beiden Herren, glatte 89 und 91 Jahre alt, sitzen topfit am Gesprächstisch im Alten- und Pflegeheim Johanniterhaus. Gronover war Geschäftsführer eines erfolgreichen Unternehmens, Meyer neben ihm einst in hoher Verantwortung des Auswärtigen Amts. Er fügt hinzu: „Diese Zufriedenheit geben wir beide auch Tag für Tag an die anderen Bewohnerinnen und Bewohner weiter.“

Leute

Auch im Seniorenheim selbstständig bleiben

bei dem er sich als Rettungssanitäter ausbilden ließ, wählte Gold 1999 die ehemalige Bundeshauptstadt als Studienort. Seine Fächer waren Jura und Volkswirtschaft. Bald war er dort Vorsitzender der Studentenpartei RCDS. „Dann bin ich in der Jungen Union hängengeblieben, und von da aus war es nicht weit in die Bonner Politik“, sagt er selbst. Bei mehreren öffentlichen Terminen arbeitete Gold 2016 im erstmals in Bonn laufenden Projekt Herzenssprechstunde mit. Das Generationennetzwerk Bad Godesberg, also der Zusammenschluss aller Begegnungsstätten und Quartiersmanagements mit dem Fachdienst für Migration der AWO, hatte die Bürgerinnen und Bürger der einzelnen Godesberger Ortsteile eingeladen, ihre Herzensanliegen

auf den Tisch zu legen. Kontrovers, aber immer fair wurde jedes Mal aufs Neue diskutiert. Und Christian Gold ließ sich mehrfach von kritischen Godesbergerinnen und Godesbergern auf den Zahn fühlen. Er suchte mit nach Lösungen für die Probleme der Menschen vor Ort. Neben ihm waren aus der Kommunalpolitik auch Barbara Ingenkamp, BBB, Hillevi Burmester, SPD, Karin Robinet, Grüne, und Elke Melzer, CDU, bei den Terminen aktiv. Und wo ist der 39-Jährige besonders gerne im Privatleben? Natürlich in seinem Herzensstadtteil Bad Godesberg, antwortet er. Am schönen Rheinufer oder bei einem Feierabendbier im Gespräch in der gemütlichen „Zwitscherstube“, dem Godesbergbekannten „Zwiwi“. ham

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Highlights zum Vormerken:

Zu guter Letzt

Bis 23. Dezember: Weihnachtsmarkt in der City Dazu diverse Weihnachts- und Nikolausmärkte in Bad Godesberg, Duisdorf, Beuel, Mehlem, Oberkassel, Lannesdorf, Holzlar Mühle und Friesdorf

Auflösung Kreuzworträtsel von S. 24 AUGUST MACKE C S R E D A K L L B L A U O R T E T C R U E C K M N L E N A K A I A G L O R F E E O NON

Und was läuft an Ausstellungen in Bonn? Museum Alexander Koenig Adenauerallee 160 Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr Bis 31. Dezember: „Der Vielfalt auf der Spur“ Bis 8. Januar 2017: Glanzlichter der Naturfotografie Kunst- und Ausstellungshalle der BR Deutschland Friedrich-Ebert-Allee 4 Di+Mi 10-21 Uhr, Do-So 10-19 Uhr Bis 22. Januar: Der Rhein. Eine europäische Flussbiografie Bis 12. März 2017: Touchdown. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom Bis 26. März 2017: Eine kurze Geschichte der Menschheit

LVR-Museum Bonn Colmantstraße 14-16 Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr: Bis 22. Januar 2017: Eva`s Beauty Case. Schmuck und Styling im Spiegel der Zeiten Bis 22.1.2017: bilderstrom. Der Rhein und die Fotografie 2016-1853 26

S P B E N D V E E N R L A A G A S R E

R I L O T I R S I N A D E R M T E L L

T H E S T E R E E B T I E R GN U E L L H E U L E N U A T R UG E NO L A U L A I NGU T T E X T

Impressum Herausgeber: Bundesstadt Bonn, Amt für Soziales und Wohnen Haus der Bonner Altenhilfe, Flemingstr. 2, 53123 Bonn Tel. 0228 - 77 66 99 oder 77 64 60 Fax: 0228 - 77 64 78 E-Mail: [email protected] www.bonn.de

August-Macke-Haus Bornheimer Straße 96 Di-Fr 14.30-18 Uhr, Sa+So 11-17 Uhr Wegen baulicher Erweiterung bis Herbst 2017 geschlossen. Kunstmuseum Bonn Friedrich-Ebert-Allee 2 Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-21 Uhr Bis 29. Januar 2017: Unheimlich. Innenräume von Edvard Munch bis Max Beckmann Bis 8. Januar 2017: Thomas Huber, Am Horizont Bis 22. Januar 2017: Bonner Kunstpreis 2015 – Anna Lea Huch

Konzeption und Redaktion: Dr. Ebba Hagenberg-Miliu (ham) Redaktion Stadt Bonn: Gunter Rzepka, Britta Becker, Karl-Heinz Stüsser (s. o.) Layout und Gesamtherstellung: SP Medienservice Verlag, Druck & Werbung Reinhold-Sonnek-Str. 12 · 51147 Köln Tel.: 02203 - 9 80 40 31 www.sp-medien.de · [email protected]

Deutsches Museum Bonn Ahrstraße 45, Öffnungszeiten: Di - So 10 - 18 Uhr, »MeerErleben« - Die Erlebnisausstellung rund um Ozeane und Meeresforschung

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Haus der Geschichte der BR Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14 Di-So 9-19 Uhr, Eintritt frei Bis 12. Februar: Ab morgen Kameraden! Armee der Einheit Bis 15. Januar 2017: Inszeniert. Deutsche Geschichte im Spielfilm. Neue Alte. Fotografien von Ute Mahler

Akademisches Kunstmuseum, Am Hofgarten 21 Di bis Frei 15-17 Uhr So 11-18 Uhr, ab 11.15 Uhr Führungen

S K T I ON I R E R E I F N O U N I E N R GO E E F R I K I A A R D E R N E G

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos haftet die Redaktion nicht. Nachdruck oder reprografische Vervielfältigung, auch auszugsweise, und Aufnahme in Datenbanken jeglicher Art sind nicht gestattet. Diese Zeitschrift ist durch Mittel der Stiftung Bonner Altenhilfe gefördert und liegt kostenlos in den Verwaltungsstellen und Begegnungsstätten in Bonn aus. Online ist sie zu finden unter: http://www.bonn.de@senioren (dann unter Haus der Altenhilfe schauen) Leserbriefe: sind uns herzlich willkommen Diese Broschüre wurde auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft gedruckt.

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