Julian und das Konzept der heidnischen Staatskirche

Geschichte Claudia Curcuruto Julian und das Konzept der heidnischen Staatskirche Studienarbeit Claudia Curcuruto Julian und das Konzept der heid...
Author: Adolph Grosser
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Geschichte

Claudia Curcuruto

Julian und das Konzept der heidnischen Staatskirche

Studienarbeit

Claudia Curcuruto

Julian und das Konzept der heidnischen Staatskirche

Studienarbeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Fachbereich 07 der Geschichts- und Kulturwissenschaften im Rahmen des Hauptseminars ››Kaiser Julian und die „heidnische Restauration“‹‹ im Wintersemester 2009/2010

15. März 2010

Inhaltsverzeichnis I.

KAISER JULIAN UND DAS ‚KONZEPT EINER HEIDNISCHEN STAATSKIRCHE’: EINE EINFÜHRUNG ............................................................................................................... 3

1.1

Thema und Fragestellung ......................................................................................... 3

1.2

Inhalt und Gliederung der Arbeit ............................................................................. 6

II. FLAVIUS CLAUDIUS JULIANUS (331-363): EINE BIOGRAPHISCHE SKIZZE ....................... .... 7 III. DIE RELIGIÖSE KONVERSION JULIANS VOM CHRISTENTUM ZUM HEIDENTUM: BERICHT UND URTEIL ........................................................................................................ 10 IV. DAS KONZEPT KAISER JULIANS VON EINER HEIDNISCHEN STAATSKIRCHE ........................ 14 4.1 Julians Sendungsbewusstsein: die heidnische Restauration des Römischen Reiches14 4.1.1

Der ‚Mustermythos’ als Begründung der intendierten heidnischen Restauration des Reiches........................................................... 14

4.1.2

Die gesetzgeberischen Maßnahmen: das Restitutionsedikt .......................... 16

4.2 Julian als pontifex maximus: seine programmatischen Sendschreiben und Organisation der heidnischen Kirche ......................................... 19 4.2.1

Einführung ..................................................................................................... 19

4.2.2

Das Konzept der ‚heidnischen Staatskirche’ ................................................. 21 4.2.2.1 Julian als pontifex maximus ............................................................... 21 4.2.2.2 Der Oberpriester ................................................................................ 23 4.2.2.3 Der heidnische Priester...................................................................... 24 4.2.2.4 Julians „heidnische Kirche“ und die Behörde .................................. 29

4.3 Konstanten des Aufbaus einer heidnischen Staatskirche durch den pontifex maximus: eine Zusammenfassung ............................................................... 30 V. RESTAURATION EINER HEIDNISCHEN KIRCHE ODER DOCH RELIGIÖSE UTOPIE? EINE BILANZ ...................................................................................................................... 31 ANHANG.................................................................................................................................... 32 I: Abkürzungen ............................................................................................................. 33 II: Quellen- und Literaturverzeichnis........................................................................... 34 1. Textausgaben und Übersetzungen .............................................................. 34 2. Literaturverzeichnis ................................................................................... 37. 2

I.

Kaiser

Julian

und

das

‚Konzept

einer

heidnischen

Staatskirche’: eine Einführung 1.1 Thema und Fragestellung „Ein Wölkchen und schnell zieht es vorüber“1. Mit diesen Worten des Rufinus von Aquileia soll ein Zeitzeuge Julians, Athanasius von Alexandria2, das Reformvorhaben sowie das religiöse Restitutionsprogramm abgetan haben und degradierte es von vorne herein zur Episode3. Wegen der beabsichtigten Umsetzung der Restauration der alten heidnischen Kulte und Organisation einer heidnischen Staatskirche4 ist

1

2

3 4

RUFINUS, Historia ecclesiastica 10,35: „nubicula est et cito pertransit“ [Die lateinische Übersetzung des Rufinus, bearb. v. Theodor MOMMSEN (= Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte; 9,2), Leipzig 1908, 995, Z. 11f.]. Siehe deutsche Übersetzung bei Ferdinand R. PROSTMEIER, „Die Wolke der Gottlosigkeit”. Gültigkeit und politische Relevanz des traditionellen Wirklichkeitsverständnisses in der Polemik gegen das Christentum bei Kaiser Julian, Jahrbuch für Antike und Christentum 44 (2001), 33-57, hier 54. Athanasios der Große, (um 295 bis 2.5.373 in Alexandria) war ein christlicher Theologe, Bischof von Alexandrien (um 328) und Kirchenlehrer, der während des im 4. Jahrhundert entflammten Glaubensstreites um den Arianismus den nicänischen Glauben vertrat. Siehe hierzu auch Julians Weisung an den Präfekten von Ägypten, Ekdikios, zum Exilierungsbefehl Athanasius aus Ägypten, Iul., ep. 43, 376B/C (ed. Weis). Wenn nicht anders vermerkt erfolgt die Zitation der Briefe Julians nach der Edition von Bertold K. WEIS, (= Tusculum-Bücherei; 41), München 1973. Vgl. PROSTMEIER, Polemik gegen das Christentum bei Kaiser Julian, 54. Staat und Religion hängen zusammen und an der Überzeugung, dass die Einheit von Staatsvolk und Kultvolk gleichsam eine Garantie für die Wohlfahrt des Reiches sei, änderte sich unter Julian nichts. Zum problematischen Begriff der römischen Reichsreligion, vgl. Jörg RÜPKE, Römische Religion und ‘Reichsreligion’: Begriffsgeschichtliche und methodische Bemerkungen, in: Römische Reichsreligion und Provinzialreligion, hrsg. v. Hubert CANCIK und Jörg RÜPKE, Tübingen 1997, 3-23. Zum Verhältnis zwischen Kirche und Staat in spätantiker Zeit gibt es eine umfängliche Literatur, daher sei hier auf solche Werke hingewiesen, die die historische Entwicklung in den Blick nehmen (chronologisch angegeben): Arnaldo MOMIGLIANO (Hrsg.), The conflict between Paganism and Christianity in the fourth Century: essays, v., Oxford 1963; Friedhelm WINKELMANN, Probleme der Herausbildung der Staatskirche im römischen Reich des 4. Jahrhunderts, Klio 53 (1971), 281-299; Gerhard RUHBACH (Hrsg.), Die Kirche angesichts der konstantinischen Wende, (= Wege der Forschung; 306), Darmstadt 1976; Kurt ALAND, Das Verhältnis von Kirche und Staat in der Frühzeit, in: ANRW II,23,1 Berlin/New York 1979, 60-246; Albrecht DIHLE, Die Religion im nachconstantinischen Staat, in: Religion und Gesellschaft in der römischen Kaiserzeit. Kolloquium zu Ehren v. Friedrich VITTINGHOFF, hrsg. v. Werner ECK, (= Kölner historische Abhandlungen; 35), Köln/Wien 1989, 1-13; Gunther GOTTLIEB und Pedro BARCELÓ (Hrsg.), Christen und Heiden in Staat und Gesellschaft des zweiten bis vierten Jahrhunderts. Gedanken und Thesen zu einem schwierigen Verhältnis, (= Schriften der Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg; 44), München 1992 und Klaus BRINGMANN, Imperium und Sacerdotium. Bemerkungen zu ihrem ungeklärten Verhältnis in der Spätantike, in: Ausgewählte Schriften, hrsg. v. Jörn KOBES, (= Frankfurter althistorische Beiträge; 6), Frankfurt a. M. 2001.

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