Jahresbericht. Inhaltsverzeichnis. Spital-Pharmazie

1 Spital-Pharmazie Jahresbericht Inhaltsverzeichnis Vorwort .........................................................................................
Author: Guest
27 downloads 0 Views 952KB Size
1

Spital-Pharmazie

Jahresbericht

Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................................................... 2 1

Berichte aus den Abteilungen .......................................................................................................... 3 1.1

Klinikbetreuung (Leitung: Dr. Herbert Plagge) ......................................................................... 3

1.1.1

Pharmazeutische Logistik.................................................................................................. 3

1.1.2

Pharmazeutische Dienstleistungen ................................................................................... 6

1.2

Klinische Pharmazie (Leitung: Delia Bornand).......................................................................... 8

1.3

Herstellung (Leitung: Dr. Uli Lösch) ........................................................................................ 10

1.3.1

Herstellung von Lagerprodukten...................................................................................... 11

1.3.2

Herstellung von Einzelanfertigungen............................................................................... 12

1.3.3

Zytostatika-Zubereitungen ............................................................................................... 12

1.3.4

Prüfmuster für klinische Studien ...................................................................................... 12

1.3.5

Geräte .............................................................................................................................. 13

1.4

Qualitätskontrolle (Leitung: Christoph Hilker).......................................................................... 13

1.4.1

Freigabeanalytik .............................................................................................................. 13

1.4.2

Monitoring ........................................................................................................................ 14

1.4.3

Klinische Studien ............................................................................................................. 15

1.5

Qualitätssicherung (Leitung: Dr. Stefanie Deuster)................................................................. 15

1.5.1

Dokumentenmanagement ............................................................................................... 16

1.5.2

Qualifizierung und Validierung......................................................................................... 17

1.5.3

Klinische Studien ............................................................................................................. 18

1.5.4

Beschwerdemanagement ................................................................................................ 19

2

Mitarbeiter ...................................................................................................................................... 20

3

Lehre und Forschung ..................................................................................................................... 20

4

3.1

Publikationen, Poster, Vorträge................................................................................................ 20

3.2

Fort- und Weiterbildung ............................................................................................................ 22

3.3

Ausbildung und Lehre............................................................................................................... 23

Mitarbeit in externen Fachgremien................................................................................................. 24

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

2

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Vorwort Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spital-Pharmazie des USB haben auch im Jahr 2010 erfolgreich Ihre Aufgabe erfüllt, die pharmazeutische Betreuung des USB sowie weiterer 10 Spitäler oder Institutionen in Basel und der Region sicher zu stellen. Die Betreuung von insgesamt etwa 2000 Betten umfasst die Einkaufsverhandlungen mit der Industrie, um Fertigarzneimittel für den Einsatz im Spital möglichst kostengünstig einkaufen zu können, die Belieferung der Stationen im USB und der angeschlossenen externen Institutionen mit Medikamenten, die Herstellung von Produkten, die auf dem Markt nicht verfügbar sind, die Zubereitung von patientenspezifischen Mischungen im Bereich von Zytostatika und parenteralen Ernährungslösungen, die umfassende Qualitätssicherung dieser Prozesse sowie die Beratung der Ärzte, der Pflege und der Verwaltung bei zahlreichen arzneimittelbezogenen Fragen und Anliegen, welche vom Einkauf über die korrekte Anwendung bis hin zur fachgerechten Entsorgung von Medikamenten reichen. Nebst der täglichen Routinearbeit sind wir bestrebt, unsere Dienstleistungen konstant zu verbessern und in Neuerungen zu investieren. Wir wollen als Zentrumsspital nicht nur auf gutem Stand mit schwimmen, sondern federführend an der Einführung von Neuerungen mitwirken und Neuentwicklungen mitprägen. So haben wir im letzten Jahr beispielsweise bei der Herstellung von Zytostatikalösunen für Onkologiepatienten mit der Einführung neuer Abfüll- und Verabreichungsgebinde neue Massstäbe gesetzt, was den Arbeitnehmerschutz und die Vermeidung von teuren Abfällen betrifft. Ebenso sind wir bestrebt, die Klinische Pharmazie auszubauen, d.h. vermehrt auf der Station einen proaktiven Beitrag zu einer sicheren und kostengünstigen Medikation beizutragen. Im Bereich der Klinikbetreuung sind wir bestrebt, die elektronischen Bestellmöglichkeiten von Medikamenten auszubauen und mittels Allianzen laufend die Einkaufskonditionen zu verbessern. Im Bereich der Qualitätssicherung setzen wir alles dran, die zahlreichen laufenden klinischen Studien am USB zu unterstützen und die Studienmedikation in gewünschter Form zu liefern. Die Förderung des Nachwuchses ist uns zudem ein grosses Anliegen, nicht zuletzt, da Apothekerinnen und Apotheker zurzeit auf dem Markt sehr gefragt sind und es entsprechend schwierig sein kann, gut ausgebildete und spezialisierte Nachwuchsleute zu bekommen. Deswegen investieren wir sehr viel Energie in die Ausbildung von jungen Leuten, sei dies im Rahmen von Praktika, bei der Betreuung von Masterarbeiten, oder bei Dissertationen. Dies ist auch im Sinne der Doppelposition der Chefapothekerstelle, welche kombiniert ist mit einer 50% Professur am Departement Pharmazie mit dem Titel ‚Klinische Pharmazie und Epidemiologie’. Der vorliegende Jahresbericht soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen vertieften Blick in unsere vielfältigen Aktivitäten geben und Ihnen die wichtigsten Kennzahlen der einzelnen Abteilungen präsentieren. Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Spital-Pharmazie des Universitätsspitals Basel und bedanken uns bei unseren internen und externen Kunden für das im vergangenen Jahr entgegengebrachte Vertrauen. Mit den besten Wünschen für eine anregende Lektüre des vorliegenden Jahresberichtes, Prof. Dr. Christoph R. Meier Chefapotheker

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

3

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

1

Berichte aus den Abteilungen

1.1 Klinikbetreuung (Leitung: Dr. Herbert Plagge) Die Tätigkeiten der Klinikbetreuung teilen sich in die zwei Schwerpunkte Pharmazeutische Logistik und Pharmazeutische Dienstleistungen auf.

1.1.1 Pharmazeutische Logistik In den Bereich der Pharmazeutischen Logistik fallen u.a. folgende Arbeitsbereiche: • • • • •

Lieferantenmanagement Arzneimittel-Belieferung / Kundenbetreuung Bevorratung mit Notfallarzneimitteln und Import aus dem Ausland Lieferengpässe und Arzneimittelrückrufe Heilmittelreporting

Lieferantenmanagement Das Warensortiment beinhaltet zum grössten Teil Arzneimittel, darüber hinaus aber auch Desinfektionsmittel, Diagnostika sowie Chemikalien, Reagenzien und Packmaterial für die Eigenherstellung. Medizinprodukte werden in der Regel nicht von der Spital-Pharmazie beschafft, sondern über den Zentraleinkauf der Logistik. Die Lieferantenübersicht weist für die Spital-Pharmazie 302 Lieferanten mit einem Gesamtumsatz (Bestellwert) von rund 61 Mio. Franken für 2010 auf (Pharma und Diagnostika). Wie schon in den Vorjahren entfallen rund 90% dieses Umsatzes auf 53 Top-Lieferanten (definiert als Lieferanten mit einem Jahresumsatz über CHF 150'000, Abb. 1).

Anzahl der Lieferanten

350 300

332

322

310

303

302

250 200

179

150

172

167

169

165

100 50

57

53

45

51

53

2006

2007

2008

2009

2010

0

Anzahl aller Firmen

Jahr

Anzahl Top 50-Firmen Anz. Firmen < 15'000 CHF

Abb. 1: Lieferantenstatistik Spital-Pharmazie

Da wie bereits erwähnt die Präparate der Top 50-Firmen einen Anteil am Gesamteinkaufsvolumen der Spital-Pharmazie von rund 90% aufweisen, gilt den Kosteneinsparungen und -anstiegen dieser Produkte ein besonderes Augenmerk. Zu diesem Zweck wurden auf der Basis der Bestellmengen von 2010 alle Produkte selektiert, bei denen Einsparungen über CHF 500 pro Produkt realisiert wurden. Ferner wurden alle Präparate erfasst, bei denen es im Gegenzug zu Mehrkosten von über CHF 500 pro Arzneimittel gekommen ist. Insgesamt konnten durch eine entsprechende Preispolitik der SpitalPharmazie in Kombination mit diversen durch das BAG verfügten Preisabschlägen Kostensenkungen

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

4

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

bei den Präparaten der Top 50-Firmen in Höhe von CHF 2.2 Mio. realisiert werden bei gleichzeitigen Preissteigerungen um ca. CHF 270'000. Im Rahmen der im November 2008 gegründeten Einkaufsgemeinschaft Bern-Basel wurden auch im Jahr 2010 mit 20 der Top 50-Firmen gemeinsame Verhandlungen geführt. Bei allen involvierten Firmen konnte erreicht werden, dass die bis anhin teilweise unterschiedlichen Konditionen harmonisiert werden konnten und die Einkaufsgemeinschaft als ein gemeinsamer Kunde mit entsprechendem Jahresumsatz betrachtet wird, mit der Folge eines erheblichen Einsparpotentials für das USB. Details zum strategischen Einkauf und Lieferantenmanagement können einem separaten Bericht (Jahresreport Strategischer Einkauf der Klinikbetreuung) entnommen werden. Arzneimittel-Belieferung / Kundenbetreuung Die Klinikbetreuung beliefert ihre Kunden von Montag bis Freitag je nach Kundenbedürfnis in einer Frequenz von ein- bis fünfmal wöchentlich mit Arzneimitteln sowie Diagnostika, Chemikalien und Reagenzien. Darüber hinaus besteht an Samstagen eine eingeschränkte Belieferungsmöglichkeit für dringend benötigte Arzneimittel. Ein Pikett- und Notfalldienst ist an 365 Tagen rund um die Uhr gewährleistet. Im 2010 wurde dieser 393 mal (2009: 345) in Anspruch genommen, hiervon entfielen 72% der Einsätze auf das USB. Die restlichen Piketteinsätze verteilten sich auf die vertraglich angeschlossenen Spitäler und Institutionen, wobei in 32 Fällen (8%) auch externe Einrichtungen wie diverse Spitäler, Spital- und Offizinapotheken den Pikettdienst der Spital-Pharmazie in Anspruch nahmen. Die Spital-Pharmazie ist ausser dem USB für die pharmazeutische Betreuung weiterer 10 Spitäler und Institutionen zuständig. Im 2010 wurden von der Klinikbetreuung knapp 381’000 Lieferpositionen (Kommissionierzeilen) an das USB und die externen Vertrags-Spitäler geliefert, der Umsatz belief sich auf CHF 68.5 Millionen. Ferner konnten Arzneimittel von den Stationen im Wert von ca. CHF 1.7 Mio. zurückgenommen und gegen Gutschrift an die Stationen wieder in das Lager der SPh integriert werden. Hierzu wurden knapp 6'800 Retourenzeilen bearbeitet. Details können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Spital

Lieferpos.

NettoumWert pro satz (CHF) Lieferpos.

BDS Chrischona FPS Hildegard MIS REHAB Sanität UKBB UPK USB Zahnmed.

12,379 2,693 49,123 1,834 10,406 19,227 410 27,164 30,453 226,548 376

1,377,018 235,449 3,510,863 76,059 1,025,516 814,758 28,093 3,631,422 2,216,804 55,557,081

Summe

380,613

68,501,329

28,266

111 CHF 87 CHF 71 CHF 41 CHF 99 CHF 42 CHF 69 CHF 134 CHF 73 CHF 245 CHF 75 CHF

Retou- Ret.pos. / renpos. Lieferpos. 105 28 1,162 27 120 473 5 516 1,137 3,213 12

0.8% 1.0% 2.4% 1.5% 1.2% 2.5% 1.2% 1.9% 3.7% 1.4% 3.2%

6,798

Retouren- Wert pro wert (CHF) Ret.pos. 14,231 1,857 64,969 3,217 6,779 37,840 288 94,586 66,452 1,421,906 604

136 CHF 66 CHF 56 CHF 119 CHF 56 CHF 80 CHF 58 CHF 183 CHF 58 CHF 443 CHF 50 CHF

1,712,729

Tab. 1: Statistik der Liefer- und Retourenzeilen

Bevorratung mit Notfallarzneimitteln und Import aus dem Ausland Das Universitätsspital Basel ist Regionalzentrum für die Bevorratung mit Antidota, weshalb die SpitalPharmazie ein umfangreiches Sortiment an entsprechenden Präparaten bevorratet. Rund 40 verschiedene Arzneimittel gegen ebenso viele Vergiftungsfälle sind in der Antidotaliste der SpitalPharmazie enthalten und werden in ausreichenden Mindestmengen vorrätig gehalten.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

5

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Ferner hat die Spital-Pharmazie zahlreiche Produkte, die in der Schweiz nicht bzw. nicht mehr oder noch nicht verfügbar waren, aus dem Ausland, meistenteils aus Deutschland, importiert. Insgesamt 89 verschiedene Nichtlagerprodukte wurden im 2010 aus dem Ausland als Durchlaufartikel importiert, ferner zählen 82 ausländische Präparate mangels in der Schweiz zugelassener Alternativen zum Lagersortiment der Spital-Pharmazie. Lieferengpässe und Arzneimittelrückrufe Seit mehreren Jahren besteht das Problem herstellerbedingter Lieferengpässe, und zwar sowohl in der Schweiz als auch im benachbarten Ausland auf einem hohen Niveau (Abb. 2). Die Gründe für die Lieferengpässe liegen häufig in Qualitätsmängeln, Reduktion der Lagerkapazitäten (Just-in-timeBelieferung) und einer internationalen Konzentrierung von Wirkstoff- und Arzneimittelproduzenten. Stark zugenommen hat die Anzahl langfristiger Lieferunterbrüche. Waren 2009 noch 6 langfristige Lieferunterbrüche > 180 Tage zu verzeichnen, so waren es 2010 bereits 16 Langfristlieferunterbrüche. Immer häufiger ist auch zu beobachten, dass solche langfristigen Lieferunterbrüche in eine Produktionseinstellung des betreffenden Präparates übergehen. Der hieraus resultierende Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter der Klinikbetreuung, um geeignete Ersatzprodukte zu eruieren und beschaffen zu können und die Kunden der Spital-Pharmazie entsprechend zu informieren, ist erheblich. Alle wichtigen und länger dauernden Lieferengpässe werden von den Pharmazeuten der Klinikbetreuung auf der Website der Spital-Pharmazie publiziert, damit sich unsere Kunden direkt informieren können 250 225 200

Anzahl

175

184

150 153

140

125

145

100 75

80

50 25

38

44

55

48

46

0 2006

2007

2008

2009

2010 Anzahl Firmen

Jahr

Anzahl Präparate Lieferengpässe

Abb. 2: Statistik der Lieferengpässe

Im vergangenen Jahr mussten 12 Rückrufe von Arzneimitteln, die in der Spital-Pharmazie vorrätig sind, bearbeitet werden. Details hierzu können aus dem QS-Jahresbericht entnommen werden. Heilmittelreporting Für alle Kunden erstellt die Klinikbetreuung einmal pro Quartal sowie ausführlich einmal pro Jahr eine Analyse über die Umsatzentwicklung, Retouren, Lieferpositionen sowie Auswertungen nach ATCCode, Umsatz nach Station etc. (Heilmittelreporting). Im 2010 wurden insgesamt 44 Quartalsreports und 11 Jahresreports generiert und den Kunden zur Verfügung gestellt. Diese Berichte werden von den Kunden sehr geschätzt, da auf diese Weise ein detaillierter und permanenter Überblick über den

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

6

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Arzneimittelverbrauch speziell auch teurer Medikamente auf den Abteilungen und Stationen möglich ist.

1.1.2 Pharmazeutische Dienstleistungen Im Bereich der Pharmazeutischen Dienstleistungen sind u.a. folgende Schwerpunkte angesiedelt: • • • • • •

Arzneimittelinformation Produktevaluation für die Arzneimittelkommission Arzneimittelliste (AML) Stationsbegehungen Pharma-Mitteilungen / Hauszeitschrift „Pharmazie im Fokus“ Mitarbeit in Kommissionen, Arbeitsgruppen und Projekten

Arzneimittelinformation Für die Beantwortung von Anfragen stehen den Pharmazeuten der Klinikbetreuung neben einer umfangreichen Dokumentation zahlreiche elektronische, zum grössten Teil webbasierte Medien und Datenbanken zur Verfügung. Neben Medline und Embase zählen hierzu vor allem die Datenbanken von Micromedex (Drugdex, iv Compatibility) sowie Pharmavista. Im Jahr 20010 wurden 161 schriftliche Anfragen, unterteilt nach hohem, mittleren und geringem Aufwand, in der AM-Info-Datenbank der Klinikbetreuung registriert und beantwortet (Abb. 3). Rund 80% der Anfragen kamen aus dem USB, die restlichen 20% ( aus den betreuten) externen Spitälern. 240 220

32

200

24

180

Anzahl

160 140 120 100

13

88

25 72

54 57

80 60 40

20

83

105

67

96 63

20

69

0 2006

2007

2008

2009

Jahr

2010 Hoher Aufw and Mittlerer Aufw and Geringer Aufw and

Abb. 3: Arzneimittelinformationen nach Bearbeitungsaufwand

Die Anfragen verteilten sich auf die hauptsächlichen Fragekategorien wie folgt: − − − − −

Applikationsart/Darreichungsform 30% Kompatibilität 17% Fertigarzneimittel/Hilfsstoffe 11% Stabilität/Haltbarkeit/Lagerungshinweise 7% Arzneimittelsubstitution 6%

Produktevaluation für die Arzneimittelkommission Die Arzneimittelkommission tagte 2010 an 5 Sitzungen. Vor- und Nachbereitung sowie Protokollführung werden von der Spital-Pharmazie übernommen. Insgesamt wurden 82 Traktanden behandelt. Neben der Beratung über die Listung neu auf dem Markt etablierter Präparate liegen die Schwerpunk-

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

7

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

te in der Sortimentsbereinigung selten benötigter Arzneimittel, Straffung des Sortiments sowie Neuaufnahme von Arzneimitteln in die AML zur Vervollständigung einer Präparategamme. Verstärkt muss sich jedoch die AMK auch mit Ersatzpräparaten für Arzneimittel, die vom jeweiligen Hersteller aus meist ökonomischen Aspekten vom Markt genommen werden, beschäftigen. In der Regel schlägt die Spital-Pharmazie ein Ersatzprodukt vor. Wo nötig und sinnvoll wird der Austausch eines Originalpräparates durch ein Generikum geprüft. Voraussetzung ist jedoch immer die Beachtung der Arzneimittelsicherheit. In der Regel sind die zu erzielenden Einsparpotentiale geringer, als im Generikareglement der AMK festgelegt, so dass aus diesem Grund ein Wechsel häufig nicht in Frage kommt. Im 2010 wurden Generikaevaluationen (gemeinsam mit dem Inselspital Bern) für die Wirkstoffe Ceftriaxon, Risperidon, Lamotrigin, Cefuroxim und Vancomycin durchgeführt. In der Folge konnten Kostensenkungen von knapp 120'000 CHF im 2010 erzielt werden. Ein weiteres Tätigkeitsfeld der Arzneimittelkommission ist die Verabschiedung von Richtlinien und Therapieempfehlungen, für deren Erstellung Fachspezialisten im USB beigezogen werden können. Im Auftrag der AMK soll ein Schmerzkonzept für das USB erstellt werden. Arzneimittelliste (AML) Neben der Arzneimittelliste als Printversion publiziert die Spital-Pharmazie die AML auch als elektronische Version unter http://www.spitalpharmazie-basel.ch/dienstleistungen/inhalt.php auf ihrer Website. Diese wird viermal jährlich aktualisiert und bietet daher durchgängig einen weitgehend aktuellen Stand. Aktuell beinhaltet die Arzneimittelliste 1’866 Präparate, was 81% des rund 2'300 Produkte umfassenden Lagersortiments entspricht. Insgesamt wurden 281 Mutationen in der AML (173 Neuaufnahmen und 108 Löschungen) im Jahr 2010 vorgenommen. 450 400

198

350

200

108

250

145

Anzahl

300

50

173

140

100

209

150

0 2008

2009

2010

Jahr

2011

2012 Anzahl Löschungen Anzahl Neuaufnahmen

Abb. 4: Anzahl der Mutationen in der Arzneimittelliste

Die elektronische Arzneimittelliste ist ein zentraler Bestandteil der Website als Arzneimittelinformationsplattform der Spital-Pharmazie. Hierbei ist die Arzneimittelliste mit zahlreichen anderen Dokumenten und Webservices verlinkt, so dass Informationen schnell verfügbar sind. Seit 2008 stehen in der elektronischen Arzneimittelliste durch Verknüpfung mit dem Webservice der Firma E-Mediat Informationen zu Dosierung, Indikation(en) und Nebenwirkung(en) zu den Präparaten der AML zur Verfügung. Somit können auch vermehrt medizinische Informationen zu den Arzneimitteln unserer AML schnell und komfortabel abgerufen werden.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

8

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Pharma-Mitteilungen / Hauszeitschrift "Pharmazie im Fokus" Im vergangenen Jahr wurden 24 Pharma-Mitteilungen erstellt und per Mail an die Adressaten im USB und den externen Spitälern verteilt. Hierbei handelt es sich zumeist um aktuelle Informationen beispielsweise zum Sortiment oder den Beschlüssen der Arzneimittelkommission, die auf diese Weise zeitnah den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Als weiteres Informationsmedium erstellt die Spital-Pharmazie seit 2007 zusätzlich eine Hauszeitschrift mit dem Namen "Pharmazie im Fokus" in einer Auflage von 1'000 Stück pro Ausgabe für ihre Kunden. Auch im Jahr 2010 wurden 4 Ausgaben mit diversen Themen rund um das Arzneimittel und die Organisation der Spital-Pharmazie herausgegeben. Unter anderem wurden Artikel zu Themen wie dem Einsatz von Blutegeln, dem Beschwerdemanagement der Spital-Pharmazie, der Auswertung einer Kundenumfrage sowie zu Biosimilars verfasst. Neben der Verteilung der schriftlichen Exemplare an die Kunden steht die Hauszeitschrift auch in elektronischer Form auf der Website der SpitalPharmazie zur Verfügung. Stationsbegehungen ApothekerInnen der Klinikbetreuung führen regelmässig Stationsbegehungen im USB und den vertraglich angeschlossenen externen Spitälern durch. Ziel ist die Ein- und Aufrechterhaltung eines hohen Qualitätsstandards hinsichtlich der Lagerung und des Umgangs mit Arzneimitteln auf den Stationen, um den Patienten das benötigte Medikament in der notwendigen Qualität zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2010 konnten gesamthaft 67 Stationsbegehungen durchgeführt werden. Mitarbeit in Kommissionen, Arbeitsgruppen und Projekten Pharmazeuten der Klinikbetreuung hatten Einsitz und arbeiteten in folgenden Kommissionen bzw. Arbeitsgruppen im USB bzw. den betreuten Spitälern mit: • • • •

Arzneimittelkommissionen des USB und UKBB (H. Plagge) AG enterale und parenterale Ernährung (M. Jordan) Wundmaterialkommission (R. Buxtorf) Logistik-Board USB (H. Plagge, Co-Leitung zusammen mit S. Breinbauer, Logistik)

H. Plagge arbeitet seit 2005 in der interdisziplinären Gruppe Antibiotika des USB mit und erstellt die Daten und Zahlen für die jährlich veröffentlichten Antibiotika Verbrauchsdaten im USB.

1.2 Klinische Pharmazie (Leitung: Delia Bornand) Interdisziplinäre Betreuung von Stationen Die Klinische Pharmazie betreut mit einem Team von 7 Personen 6 verschiedene Abteilungen (Geriatrie, 4 Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie 1) vor Ort in unterschiedlicher Weise. Diese Personen stehen den Ärzten und der Pflege für arzneimittelbezogene Fragen zur Verfügung, bringen sich bei der Erfassung Medikamentenanamnese ein, verfolgen den spitalinternen Medikationsprozess, helfen bei der Zubereitung auf den Abteilungen und bei der Verabreichung des Medikamentes an die Patienten, und beraten unter Umständen den Patienten betreffend Handhabung der neuen Medikation bei Austritt. Bei den medizinischen Abteilungen wurden die Assistenzarzt- oder Oberarztvisiten 129 Mal begleitet, um mit dem pharmazeutischen Fachwissen die Arzneimitteltherapie der Patienten optimieren zu helfen. Auf der chirurgischen Abteilung wird durch eine tägliche Mappexvisite die Arzneimitteltherapie durch Information zur Auswahl und Applikation von Arzneimitteln unterstützt (Abb. 5).

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

9

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

45 40 35 30 25

Mappexvisiten Visiten

20 15 10 5 0 AGUK

Med. 5.1

Med. 6.2

Med. 7.1

Med. 7.2

Abb. 5: Anzahl Visiten auf betreuten Stationen (beruhend auf Interventionsauswertung)

Stationsdispensarien und Patienten spezifische Bestellungen von Arzneimitteln In enger Zusammenarbeit mit der Pflege und Ärzten werden die optimalen Lagerpräparate anhand der Patientenbedürfnisse und der Verbräuche auf Station ermittelt. Dadurch können Übervorräte auf Station vermieden werden, was die Lagerkosten minimiert. Das Sortiment bleibt übersichtlich, und das Arzneimittelwissen zu den einzelnen Präparaten wird verbessert. Um die Arbeit von der Pflege nicht unnötig aufzublähen, da weniger Arzneimittel zur Verfügung stehen, wird ein Unterstützungsdienst durch den klinischen Apotheker angeboten. Dieser hilft bei der Substitution auf lagerhaltige Präparate und beurteilt gleichzeitig auch die Arzneimitteltherapie mit der Hintergrundinformation aus ISMed bezüglich der Dosierung, der Indikation und der Begleiterkrankungen. Im 2010 wurden so rund 3’000 Patientenspezifische Bestellungen auf das Therapieoptimum durchgesehen. Bei Bedarf wird mit dem behandelnden Arzt die Therapie diskutiert und angepasst. Während den Visiten und durch die Beurteilung der patientenspezifischen Therapien konnten 602 Probleme detektiert werden (Abb. 6). Diese lassen sich vor allem in eine ungünstige Arzneimittelauswahl oder in eine inadäquate oder unklare Dosierung einteilen (Abb. 7: P2.1 / P3.1, P3.2). In rund 70% der Fälle wurde eine Veränderung in der Arzneimitteltherapie nach der Intervention des klinischen Pharmazeuten vorgenommen. 500 451 450

400

350

Anzahl

300

250

200

150 95

100

55 50 2

0

0 Anfrage

Mappexvisite

Visite

Sonderbestellung

andere

Abb. 6: Tätigkeit bei der Erkennung von Problemen in der Arzneimitteltherapie

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

10

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Anzahl Probleme 0

10

20

30

40

50

60

72

P2.1

22

P2.2

38

P2.3

12

P2.4

30

P2.5

44

P2.6

0 2

P2.8

8

P2.9

88

P3.1

95

P3.2 P3.3

0 25

P3.4

53

P3.5

11

P4.1 P4.2

0 14 15

P4.3 P4.4

2

P4.5 P4.6

0 4

P4.7

27

P5.1

2

P5.2

6

P6.1 P6.2

100

90

1

P1.3

Problemklassifizierung

80

4

P1.2

P2.7

70

14

P1.1

0

Abb. 7: Einteilung der Probleme nach PCNE 5.01

Mitarbeit in Kommissionen, Arbeitsgruppen und Projekten Pharmazeuten der Klinischen Pharmazie hatten Einsitz und arbeiteten in folgenden Kommissionen bzw. Arbeitsgruppen im USB bzw. den betreuten Spitälern mit: • • • •

Arzneimittelkommission des USB (D. Bornand) AG Material- und Methodenkommission (S. Kohler) Hygieneausschuss und –kommission (D. Bornand) Projektgruppe Neugestaltung Web USB (D. Bornand)

1.3 Herstellung (Leitung: Dr. Uli Lösch) Die Abteilung Herstellung produziert innovative Arzneimittel und Reagenzien, die in der gewünschten galenischen Form oder Dosierung nicht oder nicht mehr auf dem Markt erhältlich sind. Gründe hierfür können z.B. in einer mangelnden Rentabilität oder in einer Präparate-Haltbarkeit gesehen werden, die die gesamte logistische Kette eines Industrieunternehmens nicht abdecken kann. Unser Knowhow kommt auch bei klinischen Studien zum Einsatz, die einen wichtigen Baustein unseres Produktportfolios darstellen. Die Abteilung Herstellung ist in zwei Unterabteilungen aufgeteilt. In der Sterilabteilung werden sämtliche Produkte wie Infusions- und Injektionslösungen, Augentropfen, Spüllösungen etc. angefertigt, die frei von vermehrungsfähigen Keimen, also steril, sein müssen. In der galenischen Abteilung werden Präparate wie z.B. Kapseln, Salben, Lösungen für externe und interne Anwendung, Suppositorien etc. hergestellt. In beiden Abteilungen werden sowohl Produkte für das Lager der Spital-Pharmazie als auch Einzelrezepturen individuell für einen bestimmten Patienten angefertigt. Gesamthaft wurden im Jahr 2010 8'018 Chargen (Vorjahr: 5'719 Chargen) produziert. Während dies einen Zuwachs von 28,7 % darstellt, hat sich die Anzahl an Einzeldosen dabei nur unwesentlich verändert. Dieser Indikator pendelt sich, trotz Entfalls der 2009 vorgenommenen Umkonfektionierung der Pandemrix® Impfsets, auf hohem Niveau ein. Hauptgrund für die ansteigende Chargenzahl ist eine automatisierte Erhebungsbasis bei der Zytostatikaherstellung, die alle Medikationen präzise erfasst.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

11

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Die Aufteilung nach Produktarten präsentiert sich wie folgt: Anzahl hergestellter Chargen

2008

2009

2010

Sterile Defektur Sterile Rezeptur Nicht-sterile Defektur Nicht-sterile Rezeptur Zytostatika Totale Parenterale Ernährung Alkoholverdünnungen Desinfektionsmittel Studien sterile Herstellung Studien nicht-sterile Herstellung Total

104 286 181 543 3’684 6 191 297 95 33 5’420

99 290 170 497 3’886 102 175 282 199 19 5’719

110 352 145 453 6269 107 136 312 125 9 8’018

Anzahl hergestellter Einzeldosen

2008

2009

2010

Sterile Defektur Sterile Rezeptur Nicht-sterile Defektur Nicht-sterile Rezeptur Zytostatika TPE Alkoholverdünnungen Desinfektionsmittel Studien sterile Herstellung Studien nicht-sterile Herstellung

11’935 3’065 17’901 1’799 6’340 17 1’202 11’739 532 1’348

12’217 3’080 23’388 2’040 5’827 617 1’265 12’065 3’241 2’364

12’935 4’610 17’527 2’118 6’269 624 1’306 14’212 2’068 507

Total

55’878

66’104

62’176

1.3.1

Herstellung von Lagerprodukten

Die Liste der lagerhaltigen Eigenprodukte umfasste im Jahr 2010 142 Präparate. Von diesen Produkten wurden im Berichtsjahr 255 Chargen mit insgesamt 30'462 Einzeldosen hergestellt. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies einen leichten Rückgang dar (Chargenanzahl: - 5 %, Anzahl Einzeldosen: 14 %) der jedoch durch die fehlende Umkonfektionierung des Pandemrix® Impfsets begründet ist. lagerhaltige Eigenprodukte Anzahl Chargen Anzahl Einzeldosen

2008

2009

2010

285 29’936

269 35’605

255 30’462

Neu ins Sortiment der lagerhaltigen Produkte aus Eigenherstellung wurden im Berichtsjahr die folgenden 6 Präparate aufgenommen: neue Lagerprodukte 2010 nicht-sterile Defektur Sonnenblumenöl 15 x 10 ml sterile Defektur Arginin Lysin Infusion pH 7,3 1L Hypromellose Augengel 2% steril 5x4g Lyse Puffer pH 7,4 10x100 ml autoklaviert NaCl 0.9% 100 ml für Telebrix 30 Meglumin PBS für Immunhämatologie mit Na-Azid 950 ml Keimfiltriert

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

12

Jahresbericht

1.3.2

Spital-Pharmazie

Herstellung von Einzelanfertigungen

Die Anzahl der Einzelanfertigungen (ohne Zytostatika-Zubereitungen) belief sich im Berichtsjahr auf 805 Chargen mit insgesamt 6’728 einzelnen Arzneiformen. Während die Chargenzahl dabei gegenüber dem Vorjahr nur um 2 % stieg, wuchs die Zahl der Einzeldosen um 23 %. Dies stellt einen seit 2008 ansteigenden Volumenanstieg mit einer erhöhten Handhabungskomplexizität dar. Da diese Zubereitung eine schnelle Bereitstellung bedingt, wird vom Personal eine hohe Flexibilität gefordert. Einzelanfertigungen

2008

2009

2010

Anzahl Chargen Anzahl Einzeldosen

819 4’864

787 5’120

805 6’728

1.3.3

Zytostatika-Zubereitungen

Die Anzahl an hergestellten Zytostatika pendelt sich auf hohen Niveau bei 6'269 ein. 2010 wurde dabei auf eine automatische Erfassung umgestellt, die eine bessere Präzision aufweist. Da neu jede Patientenspezifische Zubereitung eine systemgenerierte Chargennummer erhält, ist die Anzahl der Chargen mit der der Zubereitungen identisch. Zytostatikaherstellung

2008

2009

2010

Anzahl Chargen Anzahl Zubereitungen

3’684 6’340

3’886 5’827

6’269 6’269

Folgende Tabelle zeigt dabei unsere 10 wichtigsten Kunden: Abteilung

Anzahl Zubereitungen 2010

Hämatologie Gyn. Onkologie UKBB Station C Med. Kurzzeitklinik Mutter und Kind Medizin 7.1 Isolierstation AK Poliklinik Medizin 7.2 Gyn. Bettenstation

1.3.4

1’286 828 703 697 686 601 406 276 263 110

Prüfmuster für klinische Studien

Im Berichtsjahr wurden für insgesamt 19 klinische Studien 134 Chargen mit insgesamt 2’575 klinischen Prüfmustern angefertigt (vergl. auch Kapitel 1.5.3). Es handelte sich dabei einerseits um verblindete Spezialanfertigungen, welche die zu prüfenden Wirkstoffe resp. Placebo enthielten, aber auch um Handelspräparate, die mittels mehr oder weniger aufwändigen Methoden verblindet oder mit zusätzlichen Studienetiketten versehen wurden. Prüfmuster für klinische Studien

2008

2009

2010

Anzahl Studien Anzahl Chargen Anzahl Einzeldosen

21 128 1’880

29 218 5’605

19 134 2’575

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

13

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

1.3.5

Geräte

2010 konnten die Beschaffung und ein Grossteil der sehr aufwändigen Qualifizierung des neuen Mischgerätes zur Befüllung von Infusionsbeuteln zur parenteralen Ernährung abgeschlossen werden. Ausserdem wurde zusammen mit der Ernährungsberatung ein Konzept entwickelt, welche zukünftig die Ernährung von Patienten des Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) unter Kosten- und Qualitätsaspekten sicherstellen kann. Für das Projekt „Ersatz Gebindewaschmaschine“ wurden Benutzeranforderungen entwickelt, die das Gesamtvorhaben darstellen und als Basis für die technische Spezifikation dienen können. Es wurde eine neue Schnittstelle zur elektronischen Abrechnung der Zytostatikazubereitungen zwischen dem Computersystem CATO und SAP etabliert. Hierdurch wird die Präzision, bei gleichzeitiger Einsparung von Personalressourcen, erheblich gesteigert.

1.4 Qualitätskontrolle (Leitung: Christoph Hilker) Die Einhaltung der spezifizierten Qualitätskriterien für in der Spital-Pharmazie verwendete Rohstoffe und die daraus hergestellten Produkte überwacht die Qualitätskontrolle durch physikalische und chemische Prüfungen dieser Materialien. Dabei wird der Inhalt eines jeden Gebindes der angelieferten Rohstoffe, wie auch die Muster aus der Eigenherstellung, geprüft. Zu weiteren Aufgaben, die durch die Abteilung Qualitätskontrolle wahrgenommen werden, gehören das Monitoring des aufbereiteten Wassers, die Mitarbeit bei der Validierung von Prozessen in der Herstellung der Spital-Pharmazie, die Prüfung der Stabilität von Eigenprodukten, die analytische Kontrolle von Klinikmustern, sowie die Beratung und Analytik bei speziellen Anfragen aus dem Universitätsspital bzw. von Projektpartnern. Bei Produkten, die im Auftrag der Spital-Pharmazie speziell für die Verwendung im Universitätsspital hergestellt werden, wird die spezifikationsgerechte Herstellung und Prüfung beim Hersteller kontrolliert. Zur Gewährleistung der GMP konformen Bearbeitung dieser Aufgabenbereiche ist die Abteilung Qualitätskontrolle proaktiv am Qualitätsmanagementsystem der Spital-Pharmazie beteiligt.

1.4.1

Freigabeanalytik

Die Freigabeanalytik teilt sich in die Prüfung der zur Produktion benötigten Ausgangsmaterialien (Rohstoffe und Verpackungen) und die Prüfung der hergestellten Eigenprodukte auf. Bei den Ausgangsstoffen ist über die vergangenen Jahre ein langsamer Anstieg zu verzeichnen, da die an die Stationen gelieferten Etiketten für Infusionen mit Übergang der Herstellung dieser Druckerzeugnisse an eine Druckerei nun auch einer Eingangsprüfung unterzogen werden. Die Anzahl der geprüften Rohstoffchargen stieg geringfügig, da neue Produkte für die Kunden der Spital-Pharmazie hinzugekommen sind. Mit dem anstehenden Wechsel zu den Etiketten nach ISO Norm für die Stationen wird bei den Packmitteln bis 2012 die Anzahl der Aufträge auch weiterhin geringfügig steigen.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

14

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

250

Anzahl Aufträge

200 150 100 50 0 2006

2007

2008

2009

Rohstoffe

2010

Verpackung

Abb. 8: Entwicklung der Analysenaufträge für Ausgangsmaterialien von 2006 bis 2010

Die Anzahl der Prüfaufträge zur Freigabe von Fertigproduktchargen ist insgesamt stabil. Durch die Aufnahme neuer Produkte in der Eigenherstellung hat sich der leichte Abwärtstrend seit 2008, bezogen auf die Anzahl der Aufträge, nicht fortgesetzt. Die Anzahl von Chargen aus der Lohnherstellung hat über die vergangenen Jahre zugenommen. 250

Anzahl Aufträge

200 150 100 50 0 2006

2007 Eigenprodukte

2008

2009

2010

Lohnherstellung

Abb. 9: Entwicklung der Analysenaufträge für Fertigprodukte von 2006 bis 2010

1.4.2

Monitoring

Im Rahmen der Medienüberwachung erfolgt ein Monitoring der chemischen und mikrobiologischen Parameter des aufgereinigten Wassers. Dabei wird zwischen dem mittels Umkehrosmose und Elektrodeionisation primär durch Entsalzen gereinigten Wasser, dem durch Destillation zusätzlich gereinigten Water For Injection, und den Medien Kesselwasser, Dampf und Reindampf unterschieden. Diese Medien sind als besonders häufig eingesetzte Rohstoffe bzw. beim Dampf als Hilfsstoff, der in Kontakt mit sterilen Produkten kommt, von besonderer Bedeutung. Nach einer Straffung des Prüfprogramms zur Vermeidung von Redundanzen hat sich nach 2005 die Anzahl der Prüfaufträge auf ein stabiles Niveau eingestellt. Das Messprogramm umfasst wöchentliche

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

15

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Prüfungen, die durch vertiefte monatliche Prüfungen ergänzt werden. Im Zuge von Wartungen verdichtet sich die Prüffrequenz kurzfristig, um für die Produktion lückenlos die hohe Qualität der Medien dokumentieren zu können. Da der Schwerpunkt des Labors der Spital-Pharmazie in den chemischen und physikalischchemischen Prüfungen liegt, werden die mikrobiologischen Prüfungen in einem spezialisierten externen Labor durchgeführt.

1.4.3

Klinische Studien

Im Rahmen von klinischen Studien (vergl. auch Kapitel 1.5.3) müssen neben der normalen Prüfung der Qualität der eingesetzten Arzneimittel auch die meist spezielle Verpackungsform (z.B. Verblindung) kontrolliert werden. Die Anzahl der Prüfungen von Studienware nahm im vergangenen Jahr ab, da eine zunehmende Anzahl von Studien mit patienten-individueller Rezeptur, oder mit dem Einsatz von Handelsware durchgeführt wurde. Für 2011 wird jedoch wieder mit einem Anstieg der Prüfungen gerechnet. 50 45

Anzahl Aufträge

40 35 30 25 20 15 10 5 0 2006

2007

2008

2009

2010

Abb. 10: Entwicklung der Analysenaufträge für klinische Studien von 2006 bis 2010

Mit den speziellen Aufgaben, wie der Entwicklung neuer Arzneimittel, die im Rahmen von klinischen Studien in der Spital-Pharmazie gefertigt werden, kommen weitere Prüfungen und Prüfmethoden hinzu. So muss die Stabilität der unterschiedlichen Formulierungen in allen geplanten Packmitteln bei z.T. verschiedenen Lagerbedingungen geprüft werden. Darüber hinaus erfolgt eine Beratung bei der Auswahl der Rohstoffe bis hin zu der Prüfung von Fertigarzneimitteln für klinische Studien. So kann erreicht werden, dass die Qualität der Studienmedikation, wie auch die Dokumentation den Erwartungen von Ethikkommission und Swissmedic entsprechen.

1.5 Qualitätssicherung (Leitung: Dr. Stefanie Deuster) Die Spital-Pharmazie verfügt über ein umfassendes, etabliertes Qualitätsmanagement entsprechend der GMP-Vorgaben. Mit dem vorhandenen Know-how werden auch andere Abteilungen des USB beim Aufbau von GMP-basierten QS-System unterstützt, wie das Stammzelllabor Hämatologie der Labormedizin und die Forschungsgruppe Tissue Engineering des ICFS. Dem Thema Qualitätsrisikomanagement wurde verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt, um eine systematische Herangehensweise für die Bewertung, Kontrolle, Kommunikation und Überprüfung von Risi-

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

16

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

ken bezüglich der Qualität von Arzneimitteln zu implementieren. Der Qualitätsjahresbericht sowie der periodische Qualitätsbericht Eigenprodukte (PQR, s.u.) sind Elemente dieses Systems. Die Abbildung zeigt den Überblick eines typischen Qualitätsrisikomanagement-Prozesses.

Initiierung des Qualitätsrisikomanagement-Prozesses

Risikobeurteilung Risikoidentifikation

Risikokommunikation

Risikobewertung Risikokontrolle Risikoreduktion Risikoakzeptanz

Ergebnis des Qualitätsrisikomanagement-Prozesses

Werkzeuge des Risikomanagement

Risikoanalyse

Risikoüberprüfung Ereignisüberprüfung Ausserdem wurde das Qualitätsmanagementsystem um den Aspekt der Arbeitssicherheit mit einer entsprechenden Richtlinie erweitert. Diese ist eingebunden in das im USB umgesetzte System der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS). So wurden auch in der Spital-Pharmazie für die einzelnen Bereiche zuständige Koordinationspersonen Arbeitssicherheit ernannt, die vorgesehenen Checklisten bearbeitet und allfällige Massnahmen getroffen.

1.5.1

Dokumentenmanagement

Der weitere Ausbau unseres Qualitätsmanagementsystems zeigt sich an der Vielzahl an neuen Dokumenten. So wurden im Berichtzeitraum insgesamt 127 Dokumente neu in einer ersten Version erstellt. Dabei handelt es sich u.a. um: • • • •

10 GMP-Verträge (hauptsächlich bzgl. Herstellung klinischer Prüfmuster) 34 Spezifikationen 31 Prüfvorschriften 41 Herstellungsvorschriften für Eigenprodukte

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

17

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Anzahl 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Ende 2006

Ende 2007

Ende 2008 RL

AA

Ende 2009

Ende 2010

Listen

Abb. 11: Entwicklung Richtlinien, Arbeitsanweisungen und Listen

Darüber hinaus wurden 341 Dokumente überarbeitet und in einer aktualisierten Version in Kraft gesetzt. Insgesamt umfasst das Dokumentenmanagementsystem der Spital-Pharmazie mehr als 2’000 genehmigte Dokumente.

1.5.2

Qualifizierung und Validierung

Ein Schwerpunkt der Qualitätssicherungstätigkeiten in 2010 bleib weiterhin das Aufgabengebiet Qualifizierung und Validierung. Anzahl 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Jahr 2006

Jahr 2007 Revali.

Jahr 2008

Jahr 2009

Jahr 2010

Validierungsbericht

Abb. 12: Entwicklung Validierungsberichte (pro Jahr) und Revalidierungen

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

18

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

Die anhaltenden Validierungstätigkeiten spiegeln sich in der grossen Anzahl an genehmigten Validierungberichten wider. In den letzten Jahren wurden jährlich zwischen 14 und 19 Validierungsberichte neu erstellt. Dabei handelt es sich bei je 7 bzw. 8 Dokumenten um die Berichte der jährlichen Revalidierung bestehender Anlagen; die übrigen Berichte beschreiben Erst-, Prozess- oder Reinigungsvalidierungen. Erfolgreich abgeschlossen wurden u.a. die Qualifizierung der Dosierabfüllmaschine Watson Marlow, der Plümatex Abfüllpumpe, der Feton Kapselgeräte, des IKA-Rührwerks und des Ystralmischers, sowie die Validierung des Prozesses zur Aufbewahrung von Zytostatika-Anbrüchen. Sehr aufwändig und daher noch nicht vollständig abgeschlossen ist die Qualifizierung des neuen BaxaCompounders zur Herstellung von Beuteln zur totalen parenteralen Ernährung. Im Rahmen der Änderungskontrolle wurden im Berichtsjahr 79 Änderungen an Räumlichkeiten und Ausrüstung angemeldet, bewertet, durchgeführt, geprüft und dokumentiert. In vielen Fällen handelt es sich dabei um den Austausch defekter Geräteteile durch baugleiche Ersatzteile und um Ergänzungen bzw. Änderungen von Angaben im CATO-System. 8 neue Geräte wurden gemeldet und 5 davon schon angeschafft. Diese befinden sich z.Z. in Qualifizierung. Die Validierung des Prozesses zur Kapselabfüllung befindet sich kurz vor dem Abschluss.

1.5.3

Klinische Studien

Die Durchführung Klinischer Studien stellt einen wichtigen Teil der Aufgaben des Universitätsspitals Basels dar. Die Spital-Pharmazie trägt durch die GMP- / GCP-konforme Herstellung und GDP-getreue Logistik dazu bei, dass Klinische Studien nach den geltenden gesetzlichen Anforderungen durchgeführt werden. Im Jahr 2010 betreute die Spital-Pharmazie insgesamt 62 Studien (Vorjahr 45), von denen 18 in diesem Jahr neu in der Spital-Pharmazie eingingen. 13 Studien wurden im Jahr 2010 abgeschlossen. 70 60

Anzahl Studien

50 40 30

62

58 47

45

20

18

22

10

17

11

11

13

11

0 2007 Studien insgesamt

2008

2009 Studien neu

2010 Studien beendet

Abb. 13: Anzahl Klinische Studien

Die Aufteilung in Abb. 14 zeigt, dass in 2010 die meisten Studien vom Prüfarzt selber (als Sponsor bzw. mit dem USB als Sponsor) durchgeführt wurden, gefolgt von Industriestudien. Den geringsten Anteil bilden die Studien, welche von Non-profit Organisationen unterstützt wurden.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

19

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

35

30

Anzahl Studien

25

20

33 15

29 24

2008 2009 2010

26

20

10

16 5

8

9

5 0 Industrie

Non Profit

Investigator Initiated

Abb. 14: Anzahl Klinischer Studien in Abhängigkeit von der Art des Sponsors

Generell können Studien in reine Logistik- und Herstellungs-Studien unterschieden werden. Je nach Art der Studie werden die beiden Abteilungen Klinikbetreuung und Herstellung (ggf. Qualitätskontrolle) mit der Durchführung der Studie betraut. Logistik-Studien kennzeichnen sich dadurch, dass vom Sponsor gelieferte Studienmedikation durch die Spital-Pharmazie an das Studienteam abgegeben wird. Die Aufgaben der Spital-Pharmazie sind neben dem Führen der Drug Accountability Logs die Temperatur kontrollierte Lagerung und der GDPkonforme Versand. Die Spital-Pharmazie des Universitätsspitals Basel besitzt die Bewilligung zur Herstellung von Arzneimitteln und ist somit befugt, klinische Prüfmuster für das Universitätsspital Basel und Dritte (Industrie, andere Kliniken) zu entwickeln und herzustellen. Verschiedene Arzneiformen (Infusionen, Kapseln, Suppositorien etc.) werden durch die Spital-Pharmazie angefertigt. Ausserdem erstellt die SpitalPharmazie Randomisierungen und nimmt die Verblindung von Studienmedikation vor. Aufgrund der Dienstleistungen, welche die Spital-Pharmazie im Rahmen von Klinischen Studien zur Verfügung stellt, trägt sie zu einer GCP-konformen Durchführung von Klinischen Studien am Universitätsspital Basel bei. Neben dem Universitätsspital Basel nutzen auch externe Standorte die Dienstleistungen der Spital-Pharmazie, so wurde 2010 Studienmedikation beispielsweise nach Biel, Zürich oder Bern verschickt. Neu wurde im Herbst 2010 die GSASA Arbeitsgruppe Klinische Studien gegründet. Sie dient dem verbesserten Informationsaustausch auf dem Gebiet der Logistik und Produktion von klinischen Prüfmustern. Die AG erarbeitet Empfehlungen für die Betreuung von klinischen Studien in Spital-Apotheken.

1.5.4

Beschwerdemanagement

Die Erfassung und Bearbeitung von Abweichungen und Beschwerden ist eine Säule des Qualitätsrisikomanagements der Spital-Pharmazie. Dass dies im Sinne unserer Kunden ist, zeigte die im 2010 durchgeführte Kundenumfrage deutlich: 74 % der Befragten antworteten, dass ihre Beschwerden innert nützlicher Frist beantwortet wurden. Für mehr als 80 % unserer Kunden ist es wichtig, dass ihre Beschwerden speditiv und zufriedenstellend beantwortet werden. Im Jahr 2010 wurden total 196 Beschwerden erfasst. Nur 80 der Beschwerden (40 %) konnten mit Sofortmassnahmen erledigt werden; die übrigen Beschwerden erforderten weitere Abklärungen und i.d.R. eine Kontaktaufnahme mit dem Hersteller eines Fertigarzneimittels. Die durchschnittliche Bear-

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

20

Jahresbericht

Spital-Pharmazie

beitungszeit der abgeschlossenen Beschwerden betrug 26,8 Tage und war damit länger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt 103 Beschwerden betreffend Produktqualität wurden erfasst (Vorjahr 112). Dies bedeutet einen Anteil von 58 % von der Gesamtanzahl an Beschwerden. Der Hauptanteil dieser Beschwerden beruht auf der Beanstandung von Fertigprodukten (89 %). Nur 23 Beschwerden betrafen Eigenprodukte der Spital-Pharmazie.

2

Mitarbeiter

Die folgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind während des Jahres ein- und / oder ausgetreten (Stichtag = erster bzw. letzter Arbeitstag): Abteilung Leitung

Funktion FPH-Pharmazeut FPH-Pharmazeut Herstellung Leiter Herstellung Leiter Herstellung Praktikantin Praktikantin Praktikantin Klinikbetreuung Teamleitern Pharma-Lager EG Teamleitern Pharma-Lager EG Teamleitern Pharma-Lager EG Praktikantin Praktikantin Praktikantin Klinische Pharmazie Klinischer Pharmazeut Klinischer Pharmazeut Qualitätskontrolle Praktikantin Praktikantin Praktikantin

3

Name Martin Stalder Christoph Bitter Dr. Roland Werner Dr. Uli Lösch Sandra Berensdorff Carolin Hertle Kristina Sack Christine Demagistri Fatma Avcik Daniela Jent Ruth Borchers Julia Althaus Iris Hofmann Franziska Ankli Saskia Bruderer Katrin Falk Stefanie Streck Meta Willecke

Ein-/Austritt Eintritt Austritt Austritt Eintritt Eintritt Ein-/Austritt Austritt Austritt Ein-/Austritt Eintritt Eintritt Ein-/Austritt Austritt Eintritt Eintritt Eintritt Ein-/Austritt Austritt

Lehre und Forschung

3.1 Publikationen, Poster, Vorträge Folgende Arbeiten wurden 2010 von Mitarbeitern der Spital-Pharmazie bzw. unter Beteiligung der Spital-Pharmazie erstellt und in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert: • • • • • •

Adams E, Plagge H, Surber C, Deuster S. Sicherung der Qualität von kühlpflichtigen Arzneimitteln. Pharm Ind 2010;72:159-65 Becker C, Brobert GP, Johansson S, Jick SS, Meier CR. Cancer risk in association with Parkinson disease: a population-based study. Parkinsonism and Related Disorders 2010;16:186-190 Becker C, Brobert GP, Johansson S, Jick SS, Meier CR. Risk of incident depression in patients with Parkinson disease in the UK. European Journal of Neurology 2010 (e-pub ahead of print) Becker C, Jick SS, Meier CR. Risk of stroke in patients with idiopathic Parkinson disease. Parkinsonism & Related Disorders 2010;16:31-35 Bodmer M, Meier C, Kraenzlin ME, Meier CR. Proton pump inhibitors and fracture risk:true effect or residual confounding? Drug Safety 2010;33:843-52 Bodmer M, Meier C, Krähenbühl S, Jick SS, Meier CR. Long-term metformin use is associated with decreased risk of breast cancer. Diabetes Care 2010;33: 1304-1308

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

21

Spital-Pharmazie

Jahresbericht



Bodmer M, Meier CR. Is there a link between long-term statin use and reduced gallstone risk? Clinical Lipidology 2010;5:5-7 • Deuster S., Roten I., Muehlebach S. Implementation of treatment guidelines to support judicious use of antibiotic therapy. J Clin Pharm Ther 2010; 35: 71-78 • Haschke M, Suter K, Hofmann S, Witschi R, Fröhlich J, Imanidis G, Drewe J, Briellmann TA, Dussy FE, Krähenbühl S, Surber C. Pharmacokinetics and pharmacodynamics of nasally delivered midazolam. Br J Clin Pharmacol. 2010 Jun;69:607-16 1) • Meier C, Brauchli YB, Jick SS, Kraenzlin ME, Meier CR. Use of depot medroxyprogesterone acetate and fracture risk. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2010;95:49094916 • Mertz D, Frei R, Plagge H, Battegay M, Widmer AF. Stronger correlation between antibiotic use and the incidence of Clostridium difficile determined by culture results instead of faecal toxin detection only. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 2010;29:1575-8 • Mertz D, Plagge H, Bassetti S, Battegay M, Widmer AF. How much money ca be saved by applying intravenous antibiotics once instead of several times a day? Infection 2010;38:479-82 • Meyer-Massetti C, Cheng CM, Sharpe BA, Meier CR, Guglielmo BJ. The FDA extended warning for intravenous haloperidol and torsades de pointes: how should institutions respond? Journal of Hospital Medicine 2010;5:E8-E16 • Meyer-Massetti C, Meier CR. Medication safety activities: the role of Swiss hospital pharmacists. European Journal of Hospital Pharmacy 2010;16:54-55 • Plagge H, Golmick J, Bornand D, Deuster S. Evaluation of the dead volume in intravenous short-term infusion. EJHP Science 2010;16:31-7 • Schär BA, Schneider C, Jick SS, Conen D, Osswald S, Meier CR. Risk of incident atrial fibrillation in patients who receive antihypertensive drugs: a nested case-control study. Annals of Internal Medicine 2010;152:78-84 • Schneider C, Jick SS, Bothner U, Meier CR. COPD and the risk of depression. Chest 2010;137:341-347 • Schneider C, Bothner U, Jick SS, Meier CR. Chronic obstructive pulmonary disease and the risk of cardiovascular diseases. European Journal of Epidemiology 2010;25:253-260 • Schneider C, Jick SS, Bothner U, Meier CR. Cancer risk in patients with chronic obstructive pulmonary disease. Pragmatic and Observational Research 2010;1:15-23 • Schneider C, Jick SS, Bothner U, Meier CR. Reflux disease, gastrointestinal ulcer or weight loss in patients with COPD. COPD Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease 2010;7:172-178 Folgende Arbeiten wurden 2010 von Mitarbeitern der Spital-Pharmazie bzw. der ’Basel Pharmacoepidemiology Unit’ an wissenschaftlichen Kongressen als Poster präsentiert: • • • • •

1)

Huggenberger I, Michel K, Deuster S, Plagge H. Evaluation des Perfalgan-Verbrauchs auf Station. Poster, ADKA-Kongress, Freiburg /Br. 29.04.-01.05.2010 Imfeld P, Brauchli YB, Schürch M, Meier CR. Prevalence of co-morbidities and drug exposure in patients with Alzheimer's disease around the time of diagnosis. Poster ICPE Brighton (UK) 19.-22.08.2010 Bodmer M, Brauchli YB, Imfeld P, Jick SS, Meier CR. Diabetes mellitus and risk of gallstone disease followed by cholecystectomy. Poster ICPE Brighton (UK) 19.-22.08.2010 Imfeld P, Brauchli YB, Jick SS, Meier CR. Antihypertensive drugs and the risk of developing Alzheimer's disease, Poster ESCP-Kongress Lyon 21.-23.10.2010 Plagge H, Golmick J, Bornand D, Deuster S. Evaluation des Restvolumens in Kurzinfusionen. Poster, ADKA-Kongress, Freiburg /Br. 29.04.-01.05.2010

Dieses Projekt wurde mit dem B. Braun Forschungspreis Spitalpharmazie 2010 ausgezeichnet.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

22

Jahresbericht • • •

Spital-Pharmazie

Schneider C, Jick SS, Meier CR. Risk of Lung cancer in Users of Estradiol/Dydrogesterone or other HRT Preparations. Poster ICPE Brighton (UK) 19.-22.08.2010 Schneider C, Jick SS, Bothner U, Meier CR. Reflux Disease, Gastrointestinal Ulcer or Weight Loss in Patients with COPD. Poster ICPE Brighton (UK) 19.-22.08.2010 Spöndlin J, Jick SS, Schneider C, Meier CR. Migraine in Patients with Rosacea. Poster ESCPKongress Lyon 21.-23.10.2010

Folgende Vorträge wurden 2010 von Mitarbeitern der Spital-Pharmazie gehalten: • • • • • • • • • • • • •

D. Bornand, „Herzprobleme und Therapeutika – eine Übersicht“. Fortbildung für Pflege USB 12/2010 M. Timmermann, „Pharmazeutische Aspekte der TPE-Herstellung“. Fortbildung pharmaupdate, Basel 11/2010 H. Plagge, „Stammdatenmanagement aus Sicht des Spitalapothekers“. 3. GS1 Forum, Bern 11/2010 H. Plagge, „Besonderheiten von liposomalem Amphotericin B“. Fortbildung pharma-update, Basel 10/2010 H. Plagge, „Medikamentöse Schmerztherapie“. Fortbildung Reha Chrischona, Bettingen 10/2010 D. Bornand, „Therapie bei Leberzirrhose, ein Fallbeispiel“. Fortbildung für Apotheker SPh 10/2010 H. Plagge, „Biosimilars oder Original? Spitalapotheker zwischen Kostendruck und Sicherheit“. Pharma-Day veranstaltet von Roche, Rheinfelden 09/2010 I. Huggenberger, „Besonderheiten der inhalativen Therapie aus pharmazeutischer Sicht“. Fortbildung pharma-update, Basel 09/2010 D. Bornand, „Die Anwendung von Laxantien im Allgemeinen und bei Schmerzpatienten“. Fortbildung für Pflege USB 08/2010 I. Huggenberger, „Paracetamol und der Einsatz von Perfalgan im USB“. Weiterbildung DEKO Chirurgie USB und Konsiliarvisite Medizin/Pharmakologie, Basel 08/2010 und 07/2010 D. Bornand, „Probleme mit der Schilddrüse, ein Fallbeispiel“. Fortbildung für Apotheker SPh 07/2010 H. Plagge, „Medikamentengabe via Sonde“. Fortbildung Rehaklinik Rheinfelden, Rheinfelden 06/2010 K. Suter, „Entwicklung eines Midazolam Nasensprays“. Fortbildung pharma-update, Basel 04/2010

Frau Dr. Katja Suter wurde mit dem von B. Braun gestifteten Forschungspreis Spitalpharmazie ausgezeichnet.

3.2 Fort- und Weiterbildung Auch im 2010 wurde unter dem Namen "pharma-update" eine Fortbildungsreihe für Spitalapotheker aus der Region sowie interessierte Ärzte aus dem USB und den umliegenden Spitälern mit insgesamt 6 Veranstaltungen durchgeführt. Die Veranstaltungen sind bei der GSASA akkreditiert. Hierbei wurde ein breites Spektrum an Themen angeboten, für die Spezialisten aus dem USB als Referenten gewonnen werden konnten. Neu wurden erstmals Doppelvorträge zu einem Thema angeboten, wo neben der Vertiefung medizinischer Inhalte durch einen Arzt ein pharmazeutischer Schwerpunkt durch Apotheker der Spital-Pharmazie behandelt wurde. • • •

L. Kappos, Medikamentöse Therapie der MS S. Rüegg / K. Suter, Antiepileptika – ein Überblick / Entwicklung eines Midazolam Nasensprays P. Hellstern, Decubitus-Pathophysiologie und Therapie

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

23

Jahresbericht

Spital-Pharmazie



J. Leuppi / I. Huggenberger, Therapie von Asthma und COPD / Besonderheiten der inhalativen Therapie aus pharmazeutischer Sicht • U. Flückiger / H. Plagge, Therapie von systemischen Mykosen / Besonderheiten von liposomalem Amphotericin B • R. Furlano / R. Meier / M. Timmermann, Parenterale Ernähung bei Kindern / Pharm. Aspekte der TPE-Herstellung Die Fortbildungsreihe wird auch im 2011 weitergeführt, das Programm kann der Website der SpitalPharmazie unter www.spitalpharmazie-basel.ch/lehre/fortbildung.html entnommen werden. Prof. Christoph Meier organisierte zusammen mit Prof. Stephan Krähenbühl, dem Leiter der Klinischen Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsspital Basel, zwei halbtägige Fortbildungsveranstaltungen namens ‚Pharmathemen’, welche sich primär an Offizinapotheker und –apothekerinnen richten und welche beim Schweizerischen Apothekerverein (pharmaSuisse) akkreditiert sind. Die Spital-Pharmazie ist als Weiterbildungsstätte für die Weiterbildung zum Spitalapotheker FPH durch die GSASA anerkannt. Im Herbst 2010 konnten Katja Suter und Christoph Bitter erfolgreich die berufliche Weiterbildung abschliessen und erhielten den Fachtitel. Die Spital-Pharmazie ist seit 2010 als Weiterbildungsstätte für die Weiterbildung in Klinischer Pharmazie FPH durch die GSASA anerkannt. Es handelt sich dabei um eine 1-3 jährige Weiterbildung, welche die Förderung der engen interdisziplinären Diskussion mit Ärzten und der Pflege auf Arzneimittel bezogene Probleme beinhaltet zur Optimierung der Arzneimitteltherapie. Es befinden sich 4 Personen in Weiterbildung. In der Forschungsgruppe ‚Basel Pharmacoepidemiology Unit’ unter der Leitung von Prof. Christoph Meier waren im Jahr 2010 fünf Doktoranden/Doktorandinnen, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie eine Oberassistentin als ‚post-doc’ tätig.

3.3 Ausbildung und Lehre Die Spital-Pharmazie beteiligt sich an der Ausbildung von Pharmaziestudierenden aus der Schweiz und Deutschland. In 2010 absolvierten insgesamt 6 Studierende ein jeweils 6-monatiges Praktikum, welches gemäss deutscher Approbationsordnung für Apotheker Teil des Studiums ist. Der Beginn dieser Praktika ist in der Regel im Mai / Juni bzw. November / Dezember. Eine Studentin lernte während ihrer 10-wöchigen Mantelassistenzzeit die klinisch-pharmazeutische Tätigkeit am USB kennen. Ein wichtiger Teil des Assistenzjahres von Pharmaziestudierenden wird durch Lehrtätigkeit seitens der Spital-Pharmazie abgedeckt. Prof. Christoph Meier ist verantwortlich für eine mehrtätige Vorlesung mit dem Titel „Arzneimittelkenntnisse“. Daneben bestreitet er auch eine Vorlesung im Bachelorstudium Pharmazie mit dem Titel „Public Health / Epidemiologie“. Frau Dr. Deuster ist als Dozentin an der Vorlesung "Grundzüge der Spitalpharmazie und klinischen Pharmazie" im Wahlpflichtfach des Pharmaziestudiums der Universität Basel beteiligt. In der Spital-Pharmazie wurde die Masterarbeit von F. Bichsel zum Thema „Erfassung der Substitutionspraxis im Universitätsspital Basel“ durchgeführt. Dabei konnte gezeigt werden, dass bei der breiten Palette von Tränenersatzmitteln die Substitution standardisiert werden kann und in Zusammenarbeit mit den Ärzten des Augenspitals eine Konzentration auf drei verschiedene Präparate möglich ist, welche die gesamten Indikationen abdecken.

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

24

Jahresbericht

4

Spital-Pharmazie

Mitarbeit in externen Fachgremien

Folgende Mitarbeiter der Spital-Pharmazie engagieren sich in Arbeitsgruppen und Fachgremien: Dr. Regine Buxtorf

Mitglied der AG Pädiatrie der GSASA

Delia Bornand

Mitglied der KWFB der GSASA Mitglied der AG Website der GSASA

Dr. Stefanie Deuster

Leitung des Ressort Fabrikation der GSASA

Christoph Hilker

Mitglied der AG Analytik der GSASA

Manuela Kajszika

Leitung der AG Klinische Studien der GSASA

Prof. Christoph Meier

Mitglied HMEC Swissmedic Präsident des wissenschaftlichen Komitees des Apothekerkongresses 2011 von pharmaSuisse und GSASA Mitglied der AG Advanced Studies der GSASA

Dr. U. Lösch

Mitglied der AFOP

Dr. Herbert Plagge

Mitglied der Eidgenössischen Arzneimittelkommission (EAK) Mitglied der AG Pharmakoökonomie und Logistik der GSASA Mitglied der AG Medikamenten-Stammdaten der GSASA

Dr. Meike Timmermann

Mitglied der AG Zytostatika der GSASA

Klinikbetreuung x Klinische Pharmazie Herstellung x Qualitätskontrolle x Qualitätssicherung

Suggest Documents