Arbeitslosigkeit Ursachen und Strategien

Arbeitslosigkeit – Ursachen und Strategien Thema mit Inhalten Jahrgangsstufe Medien Dauer Ursachen der Arbeitslosigkeit und Strategien zu deren Bek...
Author: Oldwig Kalb
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Arbeitslosigkeit – Ursachen und Strategien Thema mit Inhalten

Jahrgangsstufe Medien

Dauer

Ursachen der Arbeitslosigkeit und Strategien zu deren Bekämpfung

12/13

ca. 4 Unterrichtsstunden

Benötigtes Vorwissen

PC mit Internetzugang, Tafel, Kopierer für Arbeitsblätter, evtl. VWL- oder Sowi-Buch (optional) gezielte Internetrecherche, Diskussionsregeln

1./2. Stunde: Bedeutung der Arbeitslosigkeit Phase

Unterrichtsverlauf

Einstieg

Sensibilisierung für das Problem „steigende Arbeitslosigkeit“

Oeconomix: Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Problem Nr. 1

Erarbeitung 1

Auswahl zentraler Problembereiche der Arbeitslosigkeit

Oeconomix: Arbeitsmarkt, Staat, soziale Sicherung

Erarbeitung 2

Erarbeitung eines Standbildes pro Gruppe

Präsentation

Gruppen präsentieren ihre Standbilder Die zuschauende Gruppe analysiert das Standbild der anderen Gruppe, die anschließend erläutert, was sie darstellen wollte sowie den Hintergrund dessen. Arten der Arbeitslosigkeit/ Konjunkturzyklus

Diskussion

Hausaufgabe

Methode/ Sozialform/ Medien

Arbeitsaufträge für die Schüler

Infotext „Der Gesichtsverlust ist das Schlimmste“/ Problem Nr. 1 in Oeconomix Gruppenarbeit (zwei Gruppen)

Lies den Infotext sowie die angegebenen Seiten in Oeconomix.

Gruppenarbeit

Klassengespräch anschl. Klassendiskussion

Oeconomix: Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit: Arten, S. 1 – 5

Gruppe 1: Welche Probleme ergeben sich aus der Arbeitslosigkeit für die Gesellschaft? Gruppe 2: Welche Probleme ergeben sich aus der Arbeitslosigkeit für die Arbeitslosen? Stellt eure Ergebnisse in einem Standbild dar. Die Teilnehmer dürfen sich Schilder mit der Bezeichnung ihrer Person umhängen.

Was sagt das Standbild aus?

3./4. Stunde: Strategien zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit Phase

Unterrichtsverlauf

Schüler ordnen den Konjunkturphasen wirtschaftliche Begriffe zu und begründen ihre Zuordnung mit ökonomischen Argumenten Präsentation Schüler präsentieren und begründen ihre Lösungen Erarbeitung 3 Wege aus der Arbeitslosigkeit – Gruppenarbeit: Schüler arbeiten sich in ökonomische Strategien zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ein

Methode/ Arbeitsaufträge Sozialform/ für die Schüler Medien Arbeitsblatt Konjunkturzyklus

Einstieg

Gruppe 1 Ansatzpunkt Arbeitskosten Gruppe 2 Ansatzpunkt Nachfragelücke (Kaufkraftargument)

Präsentation

Die beiden Ansätze sollen in einer Podiumsdiskussion gegenübergestellt werden. Hierzu bestimmt jede Gruppe zwei bis drei Vertreter, die an der Diskussion teilnehmen. Ein Schüler leitet die Diskussion. Die Zuhörer sollen insbesondere auf die ökonomische Logik sowie die Erfolgsaussichten der Argumente achten. Natürlich kann der Diskussionsleiter in geeigneten Momenten Fragen aus dem „Publikum“ zulassen.

evtl. VWLoder SowiBuch

Gruppe 1 Oeconomix: Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Entstehung, S. 1 – 8 sowie Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Verfestigung, S. 1 – 9

Gruppe 1 Oeconomix

Gruppe 2 Oeconomix: Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Entstehung, S. 11 sowie Facts + Figures, Dokumente: Mehr Info, Kaufkraftargument

Gruppe 2 Oeconomix und Internet

evtl. VWLoder SowiBuch (optional)

evtl. VWLoder SowiBuch (optional)

Bearbeite das Arbeitsblatt und begründe deine Lösung mit ökonomischen Argumenten!

Gruppe 1 Informiere dich in Oeconomix über den Einfluss der Arbeitskosten auf die Arbeitslosigkeit!

Gruppe 2 Informiere dich in Oeconomix sowie im Internet über den Einfluss der Nachfragelücke (Kaufkraftargument) auf die Arbeitslosigkeit! Mögliche Einstiegsfragen in die Diskussion: Wie lässt sich die Arbeitslosigkeit bekämpfen? Welche Impulse wären notwendig, um die Arbeitslosigkeit zu senken?

Phase

Unterrichtsverlauf

Hausaufgabe Arbeitslosigkeit in unserer Region sowie Lösungsansätze lokaler Institutionen

Methode/ Arbeitsaufträge Sozialform/ für die Schüler Medien Internet

Informiere dich im Internet über die Arbeitslosigkeit in unserer Region sowie Lösungsansätze lokaler Institutionen!

Didaktisch-methodischer Kommentar zum Unterrichtsverlauf Vorbemerkung Die Unterrichtseinheit soll für das Problemfeld „Arbeitslosigkeit“ sensibilisieren, um somit die Notwendigkeit wirtschaftlicher Maßnahmen zu verdeutlichen. Unterschiedliche wirtschaftspolitische Ansätze zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit sollen in diesem Zusammenhang aufgezeigt, diskutiert und reflektiert werden. Im Anschluss an diese Unterrichtseinheit kann der Unterricht gut mit einer Reflexion der politischen Umsetzbarkeit fortgesetzt werden. Hier bietet es sich an, insbesondere den politischen Einfluss sowie die individuellen Einzelinteressen der direkt oder indirekt an Wegen aus der Arbeitslosigkeit beteiligten Institutionen und Gruppierungen zu reflektieren.

1./2. Stunde Einstieg / Erarbeitung 1 Ein recht emotionaler Einstieg in die Unterrichtseinheit soll die Schüler zunächst für das Problem der Arbeitslosigkeit sensibilisieren. Dabei soll die Dimension der Arbeitslosigkeit, vor allem die dramatische Entwicklung in den vergangenen Jahren gezeigt werden.

Erarbeitung 2 / Präsentation / Diskussion Die Gruppenergebnisse aus der Erarbeitungsphase 1 sollen in einem Standbild vorgestellt werden. Hierunter kann man eine unbewegliche Szene verstehen, ähnlich einem angehaltenen Film. Dieses Standbild soll von der anderen Gruppe analysiert und interpretiert werden. Hierzu ist das Standbild ca. 40 bis 60 Sekunden zu sehen. Anschließend wird es besprochen. Nach der Interpretation des Standbildes erklärt die darstellende Gruppe ihre Intentionen sowie bisher nicht angesprochene Aspekte.

Hausaufgabe In Vorbereitung auf die folgende Unterrichtsstunde sollen sich die Schüler über die Arten der Arbeitslosigkeit sowie über Konjunkturzyklen informieren, vor dem Hintergrund dieser Themen die Sinnhaftigkeit ökonomischer Maßnahmen zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit verständlicher wird.

3./4. Stunde Einstieg / Präsentation Den allgemeinen Zusammenhängen aus der Hausaufgabe sollen zu Beginn der Unterrichtsstunde konkrete Aspekte, die mit einzelnen Konjunkturphasen gewöhnlich einhergehen, zugeordnet werden. Zudem wird ein Zusammenhang zwischen dem Konjunkturverlauf und der Entwicklung der Arbeitslosigkeit hergestellt.

Erarbeitung 3 / Präsentation Die Schüler arbeiten sich in Gruppen in unterschiedliche Strategien zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ein. Umfangreiche Informationen hierzu finden sich für die Gruppe 1 in Oeconomix. Für Gruppe 2 ist zusätzlich zu den Oeconomix-Informationen eine Internetrecherche zu empfehlen. Hier bieten sich insbesondere die Internetseiten linksorientierter politischer Organisationen an (z. B. WASG). ACHTUNG: Zu beachten ist hier, dass der Ansatz „Nachfragelücke“ aus volkswirtschaftlicher Sicht in seiner Logik sehr umstritten ist (vgl. Kaufkraftargument in Oeconomix: Facts + Figures, Dokumente: Mehr Info, Kaufkraftargument) Zur Klärung dieses Zusammenhangs sollte sich der Lehrer gegebenenfalls nach einiger Zeit vorsichtig in die Diskussion einschalten, insbesondere in dem Fall, dass die Vertreter des Kaufkraftarguments überzeugender auftreten.

Hausaufgabe In der Hausaufgabe soll das Thema „Arbeitslosigkeit“ einen Bezug zur lokalen Wirtschaft bekommen. Ob diese Internetrecherche vor dem Hintergrund unterschiedlicher regionaler Gegebenheiten sinnvoll ist, sollte der Lehrer im Vorfeld prüfen. Interessante Suchseiten können in diesem Zusammenhang beispielsweise von folgenden Institutionen angeboten werden: Agentur für Arbeit, IHK, Handwerkskammer, größere Unternehmen, Stadt-/ Kreisverwaltungen, Parteien, Kirchen, Medien (z. B. Zeitungen oder Lokalradio).

Infotext: „Der Gesichtsverlust ist das Schlimmste“ Fleißig war er immer gewesen. Zielstrebig und gewissenhaft. Schon mit 31 Jahren war er Bereichsleiter in einem großen Steinkohle-Unternehmen, verdiente damals etwa 3.200 € brutto im Monat, eigentlich mit guten Aufstiegschancen. Er war verheiratet, hatte Zwillinge bekommen und ein kleines Haus gebaut, um genügend Platz für die Familie zu haben. Kurz vor dem Urlaub hatte er noch einen größeren Wagen gekauft. Acht Jahre später wurde sein Unternehmen umstrukturiert. Seine Abteilung wurde aufgelöst. Mit einer Abfindung wurde er entlassen. Arbeitslos. Am Anfang hatte er genug zu Hause zu tun: Der Garten, die Hausarbeit, Auto waschen, kleine Renovierungsarbeiten am Haus, Bewerbungen schreiben. Die Absagen der Betriebe, bei denen er sich beworben hatte, stapelten sich mittlerweile auf dem Schreibtisch. Auch zu Hause wurde die Arbeit knapp. Alles war erledigt oder nicht mehr finanzierbar. Die Zeit zog sich wie Gummi in die Länge. Und jeden Tag der gleiche Ablauf: Um sieben Uhr Frühstück für die Kinder machen, gegen acht Uhr ab in die Schule. Zeitung lesen bis halb neun. Staubsaugen, Laub im Vorgarten aufkehren – erst halb elf. Noch drei Stunden, bis die Kinder nach Hause kommen. Und ständige Blicke der Nachbarn. Fernsehen, Alkohol, Schokolade, Übergewicht, Bluthochdruck. Sämtliche Ersparnisse waren aufgebraucht, dafür häuften sich die Schulden an, immer mehr, ohne Aussicht auf Veränderung. Bisherige Lebensziele erledigten sich damit von selbst. Jede Klassenfahrt der Kinder wurde zum Streitthema. Unternehmungen mit Freunden oder Urlaub waren nicht mehr drin. Kein Geld für Geburtstagsgeschenke, also wurden auch keine Freunde zu Geburtstagen besucht. Die Ehe zerbrach. Das Haus musste verkauft werden. Hier und da nahm er einen Ein-Euro-Job an, um seine sozialen Leistungen nicht zu gefährden. „Ohne Geld bist du ein Nichts. Du kannst nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, du wirst zur ´Spaßbremse´, wenn du ständig nur auf das Geld guckst. Die anderen fühlen sich damit in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, wenn du dabei bist. Du bist nicht mehr modisch gekleidet und kannst dir nichts mehr von dem leisten, was sonst dein Selbstbewusstsein gestärkt hat. Ohne Chancen im Arbeitsleben hast du kaum noch persönliche Erfolge, du hast das Gefühl nichts mehr zu leisten, du steckst in einer Sackgasse...“

Konjunkturzyklus

a) Ordne die folgenden Begriffe den einzelnen Konjunkturphasen sinnvoll zu! • • • • • • •

hohe Preise niedrige Preise sinkende Preise steigende Preise hohe Gewinne geringe Gewinne steigende Arbeitslosigkeit

• • • • • • • •

hohe Güterproduktion geringe Güterproduktion steigende Löhne stagnierende Löhne hohe Kapazitätsauslastung geringe Kapazitätsauslastung sinkende Arbeitslosigkeit hohe Arbeitslosigkeit

• steigende Nachfrage nach Arbeit • sinkende Nachfrage nach Arbeit • hohe Nachfrage nach Konsumgütern • geringe Nachfrage nach Konsumgütern • geringe Arbeitslosigkeit

c Expansion

d Boom

e Rezession

f Depression

b) Skizziere den Verlauf der Arbeitslosigkeit in der oben abgebildeten Grafik!