aktuell Nr September 2008

aktuell Der verheerende Wirbelsturm hat ihnen alles genommen: Eine Familie im Irrawaddy-Delta in Myanmar wartet auf Hilfe. Nur ein paar armselige Habs...
Author: Judith Gerstle
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aktuell Der verheerende Wirbelsturm hat ihnen alles genommen: Eine Familie im Irrawaddy-Delta in Myanmar wartet auf Hilfe. Nur ein paar armselige Habseligkeiten konnten sie aus den Trümmern ihres Hauses retten. © AFP

Nr. 44 - September 2008

Nothilfe: Kaukasus und Myanmar Seelische Hilfe für Flüchtlinge Lage der Flüchtlinge weltweit

Editorial Südossetien hat in den letzten Wochen eine traurige Bekanntheit erlangt. Für die meisten Menschen war es vorher lediglich ein kleiner Fleck auf der Landkarte, wo nur 75.000 Menschen leben, kaum größer als die Ferieninsel Mallorca. Am 8. August eskalierte dort die Gewalt. Georgische Truppen marschierten in die abtrünnige Region ein, Russland schickte seine Soldaten, besetzte Südossetien und Teile von Georgien. Auf internationalen Druck kam es zum Waffenstillstand. Gegenseitige Schuldzuweisungen über die Ursachen der Gewalt folgten. Die Tausenden von Menschen, die bei den Kämpfen ihr Leben oder ihre Heimat verloren, spielten dabei kaum eine Rolle. UNHCR schätzt, dass fast 160.000 Menschen vertrieben wurden, die dringend Hilfe benötigen. Deshalb wurden Hilfsflüge gestartet, um die Opfer mit Zelten, Decken und anderen Gütern zu versorgen. Auch in anderen Ländern tobt der Streit um die Autonomie der Völker, oft schon seit Jahrzehnten. So ist zu befürchten, dass auch die Endloskonflikte in Sri Lanka, im Süden der Philippinen oder in Darfur immer wieder eskalieren und Menschen zur Flucht zwingen. Diese Opfer von Gewalt und Verfolgung werden auch weiterhin unsere ganze Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigen. Ich bitte Sie daher - helfen Sie den Flüchtlingen im Kaukasus!

Editha Limbach Vorsitzende 2

Inhalt

Großvater und Enkel - geflüchtet vor dem Krieg in Südossetien. © UNHCR/Y.Mechitov

Editorial von Editha Limbach

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Nothilfe: Kaukasus und Myanmar

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Lage der Flüchtlinge weltweit: Südsudan und Südafrika

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Neuansiedlung von Flüchtlingen

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PSZ Düsseldorf: Seelische Hilfe für Flüchtlinge

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Kurz notiert: Mutter-Kind-Projekt von UNHCR Zelte für Erdbebenopfer in China Roman „Genfer Schlendertage“

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Hilfe für Flüchtlinge im Kaukasus: Spendenkonto 2000 Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98 Stichwort: Kaukasus

88 50 China

Nepal Indien

Unser Nothilfe-Team im Einsatz - Georgien, Ossetien und Myanmar

Krise im Kaukasus: 160.000

Blick nach vorn

Menschen auf der Flucht

Myanmar. Am 3. Mai verwüstete der Zyklon Nargis den Süden von Myanmar und ließ 2,5 Millionen Menschen obdachlos zurück. 134.000 starben oder wurden vermisst. Das Nothilfe-Team von UNHCR beteiligte sich unverzüglich an der internationalen Hilfsaktion. Ma Shwe ist in ihr Dorf im IrrawaddyDelta zurückgekehrt, einen Monat, nachdem sie im Zyklon zwei ihrer Kinder verloren hat. Ihr eingestürztes

Das Nothilfe-Team verteilt erste Hilfsgüter an Kriegsflüchtlinge in Tiflis. © UNHCR/Y.Mechitov

Georgien/Ossetien. Am 8. August eskalierte die Gewalt im Kaukasus und stürzte Zehntausende Menschen ins Elend. Georgische Truppen marschierten in die abtrünnige Region Südossetien ein, kurz darauf begann Russland den Krieg gegen Georgien. Unzählige Menschen mussten sterben, ungefähr 160.000 sind entwurzelt worden. Das Nothilfe-Team von UNHCR reagierte schnell und organisierte Hilfsflüge, die bis zum 15. August bereits mehr als 100 Tonnen Hilfsgüter für über 50.000 Flüchtlinge in die georgische Hauptstadt Tiflis brachten. Wegen der prekären Sicherheitslage war der Transport von Zelten, Decken und Wasserkanistern zu den Opfern sehr gefährlich. Nach UNHCR-Angaben ist der Bedarf an Hilfe für Kinder, Frauen und Kranke besonders groß. Unter den Vertriebenen befänden sich viele Neugeborene und hochschwangere Frauen.

Die Flüchtlinge im Kaukasus brauchen dringend Hilfe! Bitte spenden Sie für die Opfer! (Spendenkonto Seite 2) Online-Spenden sind möglich unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de

UNHCR-Helfer im Irrawaddy-Delta. Eine Plastikplane, die gegen Wind und Regen schützt, ist oft der erste Schritt zurück zur Normalität. © UNHCR/S.Kritsanavarin

Haus wurde notdürftig wieder aufgebaut, als Dach dienen jetzt Plastikplanen, die die 43-jährige Bäuerin von UNHCRHelfern bekommen hat. Sie versucht nun die furchtbaren Ereignisse zu verarbeiten und wagt einen Blick in die Zukunft. Ihren überlebenden Sohn will sie bald wieder in die Schule schicken. Ein Hoffnungsschimmer. Das Leben kehrt langsam zurück ins Irrawaddy-Delta. Bis Anfang Juni brachte UNHCR 430 Tonnen an Hilfsgütern in die Katastrophenregion. Dort verteilten die Helfer Plastikplanen, Decken, Moskitonetze und Küchensets an die Opfer des Wirbelsturms. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützte die Nothilfe mit 300.000 Euro. 3

Lage der Flüchtlinge – weltweit

Im Ikafe Transit Zentrum, Uganda. Die 40-jährige Sabina freut sich auf zu Hause. Die Heimfahrt in den Südsudan steht kurz bevor. © UNHCR/E.Denholm

Hoffen auf eine bessere Zukunft: Micheline und ihre zweijährige Tochter Nelela in einem Flüchtlingslager nahe Pretoria. © UNHCR/J.Oatway

Südsudan: Immer mehr Flüchtlinge wollen zurück

Lage für Flüchtlinge aus Simbabwe verschärft sich

Südsudan. Fast 290.000 Flüchtlinge sind in den letzten drei Jahren in den Südsudan zurückgekehrt. Mit 60.000 erreichte die Rückkehrerzahl im ersten Halbjahr 2008 einen Rekord - fast 14.000 mehr als während des gesamten vergangenen Jahres. „Dem derzeitigen Trend nach zu urteilen, könnte die freiwillige Rückkehr in den südlichen Sudan Ende 2009 abgeschlossen sein“, schätzt Mengesha Kebede, stellvertretender Leiter des UNHCR-Büros für Afrika.

Südafrika. Die Zahl der Asylsuchenden aus Simbabwe in Südafrika hat im Juli dramatisch zugenommen. Vor allem nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in Simbabwe vom 27. Juni verschärfte sich die Situation zusehends. Waren es vorher in erster Linie allein stehende Männer, die auf der Suche nach Arbeit die Grenze nach Südafrika überquerten, kamen nun ganze Familien, die um Asyl nachsuchten. Die meisten Neuankömmlinge flohen vor der eskalierenden Gewalt. Etliche wiesen Spuren von Misshandlungen auf.

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Vor dem UNHCR-Büro in Johannesburg fanden sich wöchentlich bis zu 4.000 Simbabwer ein, um sich registrieren zu Sambia lassen. Unterdessen sind bis Mitte SimJuli ungefähr 17.000 Flüchtlinge babwe Namibia aus Simbabwe wieder aus SüdBotswana afrika abgeschoben worden. Menschen, die sich durch die Zwangsrückführung in ihre Heimat oft Südafrika neuen Gefahren ausgesetzt sehen. Mosambik

Immer mehr Flüchtlinge haben Vertrauen in das Friedensabkommen, das den 21 Jahre dauernden Bürgerkrieg im Sudan beendet hat. Eine FortLibyen Ägypten setzung des Rückkehrertrends wird auch für 2009 erwartet, Tschad weil dann die allgemeinen Eritrea Wahlen anstehen. Insgesamt Sudan leben noch 128.600 südsudanesische Flüchtlinge in UganÄthiopien ZentralAfrik. da (58.000), Kenia (32.000), Republik Äthiopien (25.140) und ÄgypDem. Rep. Uganda ten (13.400). Kongo

Neuansiedlung von Flüchtlingen in Drittländern Diese Flüchtlingskinder aus Myanmar werden bald das Mae La Flüchtlingscamp in Thailand verlassen, um in Australien oder den USA ein neues und besseres Leben zu beginnen. © UNHCR/R.Arnold

vertretender UNHCR-Direktor für Internationalen Schutz. „Wir wollen jetzt die Staaten ermutigen, über die Aufnahme von Flüchtlingen nachzudenken.“ Bisher wurden jedoch nur wenige Flüchtlinge neu angesiedelt. Im Schnitt sind es jährlich etwa 70.000. Nach UNHCR-Ansicht längst nicht ausreichend: Rund 560.000 gefährdete Flüchtlinge bedürften dringend einer neuen Heimat. 2007 waren es 75.000 Menschen, denen in 14 Ländern ein Neuanfang ermöglicht wurde. Die meisten von ihnen kamen aus Myanmar (20.200), Somalia (5.900) und Irak (3.800).

Chance auf ein besseres Leben Einer Verfolgung im eigenen Land entkommen zu sein, bedeutet für Flüchtlinge nicht immer, auch alle Probleme hinter der Grenze zurückzulassen. Bedrohungen können auch im Aufnahmeland weiterbestehen, oder es tauchen neue Risiken auf. Für diese gefährdeten Menschen müssen andere Lösungen gefunden werden - die Neuansiedlung in sichere Drittländer ist eine davon. Dringend eine neue Heimat gesucht In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Hunderttausende Ungarn, Vietnamesen und Bosnier im Exil eine neue Heimat. Heute legen elf Länder Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen fest - Industrienationen wie die USA, Neuseeland oder die meisten skandinavischen Länder. Benin, Burkina Faso, Brasilien, Chile und Island haben darüber hinaus begonnen, gemeinsam mit UNHCR Neuansiedlungsprogramme umzusetzen. „Viel wurde über die Verantwortung für den Flüchtlingsschutz geredet und geschrieben“, meint Vincent Cochetel, Stell-

Eine Generation in Flüchtlingslagern Seit Januar 2005 fanden allein 30.000 Flüchtlinge aus Myanmar, die bisher in Thailand lebten, ein neues Zuhause. „Einige waren seit über 20 Jahren hier. Viele wurden in den Flüchtlingslagern geboren, sind dort groß geworden und haben eigene Familien gegründet“, sagt Raymond Hall, UNHCR-Vertreter in Thailand. „Die Flüchtlinge können jetzt endlich ein neues Leben beginnen.“ Ihre Neuansiedlung sei eine Hauptaufnahmeländer für attraktive Option, eine Neuansiedlung (2007): so Hall, da weder eine Rückkehr nach USA 48.300 Myanmar noch eine Kanada 11.200 dauerhafte AnsiedAustralien 9.600 lung in Thailand Schweden 1.800 möglich ist. Norwegen 1.100 5

Seelische Hilfe für Flüchtlinge

Licht am Ende eines langen Tunnels Beim Frauentreffen haben Flüchtlingsmütter die Gelegenheit sich auszutauschen. © PSZ Düsseldorf

„Es ist besser, hier in Deutschland zu sterben, ohne viel dabei leiden zu müssen, als nach Hause zurückzukehren und dort qualvoll zu Tode gefoltert zu werden“, sagt Herr M. Und er meint das ernst. Der junge Mann aus Mittelasien versuchte im vergangenen Jahr, aus dem Fenster zu springen, als er nach neunjähriger Odyssee durch die deutschen Behörden wieder in seine Heimat abgeschoben werden sollte. Es war sein zweiter schwerer Suizidversuch, und um ein Haar wäre es nicht nur bei einem „Versuch“ geblieben. Allein auf der Welt Herr M. ist 42 Jahre alt, und in diesen 42 Jahren hat er noch nicht viel Gutes erlebt. Seine Mutter hat er nie kennen gelernt, den elenden Zustand seines Vaters nach dessen Entlassung aus einem Gefängnis in der Heimat hielt er nicht aus und schlug sich als Straßenkind durch. Wo sein Vater heute ist, weiß er nicht. Seine beiden Brüder sind inzwischen beide tot. Herr M. war nie verheiratet, er ist ganz allein auf der Welt - in seiner Heimat genauso wie hier in Deutschland. 6

Zwischen allen Stühlen Um sein Leben begann er zu fürchten, als er bei einer Wahlkampfveranstaltung der Opposition in seinem Land verhaftet und beinahe zu Tode gefoltert wurde, obwohl er sonst nicht weiter politisch aktiv war. Er konnte fliehen, kam nach Deutschland und suchte hier Schutz. Aber nach einigen Monaten wurde er in seine Heimat abgeschoben. Dort wartete die Polizei schon auf ihn und warf ihn sofort wieder ins Gefängnis. „Du hast im Ausland schlecht über unser Land geredet!“ warfen sie ihm vor. Als er weder mit Informationen über andere Oppositionelle noch mit Geld dienen konnte, saß er über viele Monate in seiner Zelle, unter Todesangst. Schließlich bot ihm der Gefängnisleiter einen „Deal“ an: Er könne freikommen, wenn er im Gegenzug dazu für ihn Taxi fahren und als Spitzel für die Regierungspartei arbeiten würde. Selbst Flüchtling, hilft Esther Mujawayo-Keiner aus Ruanda heute anderen als Therapeutin, das Erlebte zu verarbeiten © PSZ Düsseldorf

Das Psychosoziale Zentrum in Düsseldorf Theaterworkshop des PSZ-Projekts „MUT für junge Flüchtlinge“ © PSZ Düsseldorf

Neun Jahre um die Zukunft zittern Neun Jahre lang zog sich der Kampf um seine Anerkennung als Flüchtling vonseiten der deutschen Behörden hin. Neun Jahre ohne das Recht, sich frei bewegen zu können, neun Jahre ohne Arbeitserlaubnis, neun Jahre Zittern um die Zukunft und Panik vor einer erneuten Abschiebung, neun Jahre mit dem Gefühl „Gott straft mich, weil ich mit Verbrechern gemeinsame Sache gemacht habe.“

Herr M. ging darauf ein – und saß nun zwischen allen Stühlen. Denn sofort war er mit seinem Regierungsausweis auch bei der Opposition verdächtig. Außerdem fühlte er sich schuldig. Er fuhr viele Gefangenentransporte. Einmal sah er, wie der Gefangene zugerichtet worden war, und er dachte: „So ist es mir auch einmal ergangen – nun arbeite ich für die Täter!“

„Jetzt darf ich leben“ Vor kurzem, als er eigentlich schon nicht mehr daran glaubte, erhielt er endlich eine positive Entscheidung vom Gericht. „Jetzt, nach all den Jahren, kann ich endlich beginnen, normal zu leben. Zu arbeiten. Vielleicht ein kleines Auto zu fahren. Ich kann mir vielleicht, wenn ich spare, eine kleine Wohnung nehmen. Eine Familie werde ich wohl nicht mehr gründen, man darf nicht zu viel verlangen. Aber jetzt darf ich leben.“ Inzwischen arbeitet Herr M. in einer Fabrik. Trotz aller Kämpfe, die er hier durchfechten musste, trotz aller Verachtung, die er oft erlebt hat und trotz aller Einschränkungen, denen er während der vergangenen Jahre ausgesetzt war, sagt er: „Ich bin den Menschen in Deutschland dankbar.“

„Du musst hier weg!“ Als er aufhören wollte, sagte ihm eine Autoritätsperson aus seinem Dorf: „Junge, das ist kein Job, den du normal kündigen kannst. Du musst hier weg!“ Bei der nächsten Gelegenheit ließ Herr M. daher das Auto des Gefängniswärters stehen und lief um sein Leben. Er schaffte es zum zweiten Mal nach Deutschland und erzählte beim Bundesamt erneut seine Geschichte. In Deutschland ging es ihm sehr schlecht. Er litt unter Alpträumen und ständigen Erinnerungen, hatte Schlafstörungen und Panikattacken. Bei der Anhörung im Bundesamt fiel sein schlechter Zustand auf, und er wurde an das Psychosoziale Zentrum (PSZ) in Düsseldorf verwiesen. Anschließend begann er eine Psychotherapie.

Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt mit ihren Spendengeldern nicht nur Flüchtlingsprojekte in Krisengebieten, sondern auch in Deutschland. Hier fördert sie Projekte der Psychosozialen Zentren, in denen Flüchtlinge und Folteropfer psychotherapeutische Hilfe sowie praktische Unterstützung im Alltag und in Behördenfragen erhalten. Durch ihre fachliche Kompetenz und menschliche Zuwendung tragen die Mitarbeiter der PSZs dazu bei, dass die schwer belasteten Menschen Stabilität im täglichen Leben und Heilung für ihre verletzten Seelen finden. 7

kurz notiert

Das Leben von Mutter und Kind retten

Genfer Schlendertage – Roman

Zelte für chinesische Erdbebenopfer

Nach seinem gelungenen Krimidebüt „Tödliches Tabu“ (2005) folgt nun der zweite Streich von Dr. Reinhold Friedl, Leiter der Regionalstelle Nord der UNO-Flüchtlingshilfe. „Genfer Schlendertage“ heißt sein neuer spannender Roman. Darin geht es um diplomatische Verwicklungen der Weltmächte und um geheim gehaltene Beziehungen, die Friedl mit feiner Ironie und geschickt geführten, doppelbödigen Dialogen enttarnt. Von Bestellungen mit dem Stichwort „UNO-Flüchtlingshilfe“ direkt beim Verlag, geht pro Buch 1 Euro an die UNO-Flüchtlingshilfe.

Im Flüchtlingslager kann selbst eine unkomplizierte Geburt tödlich enden, zum Beispiel durch eine Infektion mit Tetanus. Um die alarmierend hohe Zahl von Todesfällen unter Flüchtlingsmüttern und ihren Neugeborenen zu senken, verteilen UNHCR-Helfer sterile Geburtshilfe-Sets und bilden Hebammen aus. Im August haben wir einen Spendenappell gestartet, um dieses Programm im Tschad und Myanmar zu unterstützen. Dort wollen wir 35.000 Geburtshilfe-Sets verteilen und einheimische Gesundheitshelfer ausbilden. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende! Infos unter www.uno-fluechtlingshilfe.de 8

Schardt Verlag

In Flüchtlingslagern, in denen bereits sterile Geburtshilfe-Sets benutzt werden, ist die Müttersterblichkeit drastisch gesunken. © UNHCR,G.Amarasinghe

„Genfer Schlendertage“ – 188 Seiten, 12,80 € (keine Versandkosten). Bestelladresse: Schardt Verlag, Tel.: 0441/217 79-287, Fax: -286, E-Mail: [email protected]

Impressum Herausgeber: UNO-Flüchtlingshilfe e.V. Wilhelmstraße 42 – 53111 Bonn Tel. 0228/62 98 6-0 – Fax 0228/62 98 6-11 [email protected] www.uno-fluechtlingshilfe.de

Das desaströse Erdbeben zerstörte die Lebensgrundlage Hunderttausender Menschen. © S.Yalun

Am 12. Mai erschütterte ein Erdbeben der Stärke von 8.0 auf der Richterskala die Region von Wenchuan. Bei der furchtbaren Naturkatastrophe starben ungefähr 70.000 Menschen. 375.000 wurden verletzt und fast fünf Millionen obdachlos. Um den Opfern eine provisorische Unterkunft geben zu können, stellte UNHCR schnell 15.000 Zelte aus seinen chinesischen Depots zur Verfügung. So erhielten etwa 75.000 obdachlos geworden Menschen wieder ein Dach über den Kopf. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützte die Sofortmaßnahme mit 50.000 Euro.

Regionalstelle Nord: Dr. Reinhold Friedl Tel./Fax 0441/88 52 444 [email protected] Redaktion: Dietmar Kappe Druck: agence GmbH, Köln