Welche Strategie ist die richtige?

Portfolio Insight Das Magazin für den institutionellen Anleger Zusatzreserve Mehrwertdienste Dividenden Aufgebaut im Zins-Overlay Integriert in d...
Author: Wilhelm Kolbe
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Portfolio Insight Das Magazin für den institutionellen Anleger

Zusatzreserve

Mehrwertdienste

Dividenden

Aufgebaut im Zins-Overlay

Integriert in die Master-KVG

Kombiniert mit Nachhaltigkeit www.metzler.com

Risiko-Overlay-Management

Welche Strategie ist die richtige?

2. Ausgabe 2015

Sehr geehrte Damen und Herren, „purer Wahnsinn und 100 Prozent Adrenalin“, so

wirbt ein bekannter Event-Anbieter für FallschirmTandemsprünge. Wenn Sie sich jetzt fragen, was

der Tandemsprung auf unserem Titelbild mit Asset-

Management zu tun hat, ist Ihre Verwirrung absolut berechtigt. Denn gerade wir bemühen uns ja um das

Gegenteil – nämlich darum, eine gewisse Stetigkeit und Ruhe in die Portfolios unserer Kunden zu bringen. Und ein gemeinsames Verständnis dieser

Philosophie ist aus meiner Sicht unverzichtbar für eine gute Kundenbeziehung.

Ebenso unverzichtbar ist ein individuell zur Aus­ rüstung passendes Sicherungssystem, sowohl beim

Fallschirmspringen als auch bei der Portfoliokon-

struktion. Hier stimmt das Bild dann doch. Unsere Spezialisten in Sachen Risiko-Overlay schildern

unter anderem die Steuerungsvarianten, die wir auf

Gerhard Wiesheu, Mitglied des Partnerkreises B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG

die „Grundausrüstung“ unserer Kunden abstimmen.

Für ein Interview zum Schwerpunkt des Heftes stand uns Manfred Bubenheim von der Deutschen Post

AG zur Verfügung; an dieser Stelle vielen Dank dafür. Ebenfalls empfehlen möchte ich Ihnen den Bei-

trag unserer Versicherungsexperten über individuelle Lösungen für den Aufbau der Zinszusatzreserve mittels eines Zins-Overlays.

Weitere Themen des Heftes sind unsere Mehrwertdienste im Zusammenhang mit der Master-KVG sowie neueste Entwicklungen bei unseren Produkten, so die Integration von Nachhaltigkeitskomponenten bei einem aktiv gemanagten Dividendenfonds und die Auflegung unserer Staatsanleihenstrategie Sovereign Select als Publikumsfonds.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und danke Ihnen, dass Sie uns im zu Ende gehenden Jahr als Partner Ihres Asset-Managements vertraut haben. Wir werden weiterhin Vorsicht walten lassen und auf Wahnsinn und Adrenalin gerne verzichten. Gerhard Wiesheu

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Metzler Portfolio Insight

Ausgabe 2/2015



Inhalt



Titelthema Risiko-Overlay-Management



4 Wie stabil ist die Wetterlage?



7 Risiko-Overlay-Management – Welche Strategie ist die richtige?



11 Varianten der dynamischen Overlay-Steuerung



12 Interview mit M. Bubenheim, Deutsche Post AG, zum Risiko-Overlay





14 Segen und Fluch – Die Zinszusatzreserve als Herausforderung für die Lebensversicherungen





Administration

18 Master-KVG mit standardisierten Prozessen und individuellen Mehrwertdiensten



Aktien und Staatsanleihen



20

Wachstum ≠ Wachstum



22 Metzler European Dividend Sustainability: Integration von



23 Metzler Sovereign Select: Bewährte Staatsanleihenstrategie

Nachhaltigkeitskriterien

nun auch als Publikumsfonds



7

Strategien

Events und Soziales



24 Kundenveranstaltung Metzler Insight: Neue Aufgaben – neue Lösungen



26 d.eu.tsch | Stipendium für junge Europäer: Eine positive Zwischenbilanz



27 Metzler Asset Management auf dem Institutional Money Kongress 2016

für Unternehmen

14

18 Ausgabe 2/2015

24

Metzler Portfolio Insight

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Titelthema Risiko-Overlay-Management

Wie stabil ist die

Wetterlage? Von Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management

Aufwind oder weiterhin Flaute – bei den Zinsen ist in jedem Fall Vorsicht geboten. Dass die Zinsen vieler Staatsanleihen historisch niedrig sind, daran haben sich die Finanzmarktakteure schon gewöhnt. Anleger sollten sich aber im Klaren darüber sein, dass Leitzinserhöhungen nicht auszuschließen sind, was hohe Risiken für die Erträge bedeuten könnte.

Allmählich scheint sich ein Gewöhnungseffekt

die Nullzinspolitik zu beenden. Beide Ver­suche

von null werden mehr und mehr als normal emp­

wird verständlich, weshalb viele Finanzmarkt-

am Anleihemarkt einzustellen: Geldmarktzin­sen funden – warum auch nicht? Die Nullzinspolitik

in Japan hält schließlich schon seit 1999 an, also länger als 16 Jahre. Zweimal, in den Jahren 2000 und 2006, versuchte die Bank von Japan,

4

Metzler Portfolio Insight

Ausgabe 2/2015

scheiterten kläglich. Vor diesem Hintergrund teilnehmer eine Rendite von ca. 1,0 %, die zehn­

jährige Bundesanleihen derzeit abwerfen, schon als sehr hoch einstufen. Was aber, wenn die his­ torischen Niedrigzinsen nicht von Dauer sind?

Titelthema Risiko-Overlay-Management

Hohe Verluste am Rentenmarkt aufgrund starker Leitzinserhöhungen Größere Verluste am Rentenmarkt wurden oft durch Zyklen überraschend starker Leitzins­ erhö­hungen verursacht, beispielsweise in den

1980er-Jahren. Damals erlitten US-Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von sieben bis zehn

Jahren in der Spitze Kursverluste von mehr als

14 %, ein breiter Staatsanleiheindex dagegen nur von etwa 6 % (s. Abb. 1). Allerdings haben die

gängigen Staatsanleiheindizes heutzutage meist

genommen, dass sich der Leitzins langfristig

wieder diesem natürlichen Zinsniveau annähern wird. Eine der Möglichkeiten, die natür-

lichen Zinsen zu berechnen, beruht auf dem nominalen Wachstumstrend – also der volkswirtschaftlichen Basis für das Erwirtschaften

von Zinsen. In Japan beispielsweise lag der no-

minale Wachstumstrend seit 1999 bei etwa 0 % und stand damit im Einklang mit der Nullzinspolitik der japanischen Zentralbank (s. Abb. 2).

eine deutlich höhere Duration als in der Ver-

In den USA zeigt das nominale Wirtschafts-

erleiden wie die sieben- bis zehnjährigen Anlei-

etwa 4 %, der – so unsere Prognose – noch bis

gangenheit und könnten daher ähnliche Verluste hen damals.

wachstum seit 2011 einen stabilen Trend von Ende 2016 anhalten dürfte. Für die Eurozone

erwarten wir, dass sich der nominale Wachs-

Nominaler Wachstumstrend in den USA und in Deutschland spricht für Leizinserhöhungen Wie aber lässt sich das Risiko von Kursverlus­ ten bei Staatsanleihen einschätzen? Ein zweckmäßiger Weg ist es, das „natürliche“ Zinsniveau

zu berechnen, das sich an fundamentalen Kri­

terien orientiert und einigermaßen unabhängig von der Zentralbankpolitik ist. Dabei wird an-

tumstrend von derzeit noch etwa 1,0 % bis Ende

2016 auf 2,5 % beschleunigen wird (s. Abb. 3 und 4 auf S. 7). In beiden Wirtschaftsräumen

besteht folglich ein erhebliches Risiko, dass die verantwortlichen Zentralbanken in den kom-

menden Jahren gezwungen sein könnten, den Leitzins wieder auf sein natürliches Niveau zu

heben – vielleicht auch aufgrund einer prognostizierten Beschleunigung der Inflation. Über­

Abb. 1: Substanzielle Kursverluste am Rentenmarkt

Abb. 2: Die Nullzinspolitik in Japan ist die Folge eines

sind ein latentes Risiko

kollabierenden nominalen Wirtschaftswachstums

Drawdowns in %

in % ggü. Vj.

0

20

-2

15

-4 -6

10

Nominales Wirtschaftswachstum*

-8 5

-10 -12

US-Staatsanleiheindex Citigroup

-14 -16 1975

Sieben- bis zehnjährige US-Treasuries 1980

1985

1990

1995

Quellen: Thomson Reuters Datastream, Berechnungen Metzler 

2000

2005

2010

2015

Stand: 31. August 2015

Leitzins**

0 -5 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 * Gleitender Durchschnitt über drei Jahre ** Gleitender Durchschnitt über ein Jahr Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg Stand: 30. September 2015

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Metzler Portfolio Insight

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Titelthema Risiko-Overlay-Management

Abb. 3: USA – Natürlicher Leitzins liegt bei etwa 4 %

Abb. 4: Eurozone – Natürlicher Leitzins dürfte Ende

in % ggü. Vj.

2016 bei 2,5 % liegen in % ggü. Vj.

20 15 10

6 Nominales Wirtschaftswachstum* (inkl. Prognose bis Ende 2016)

Nominales Wirtschaftswachstum* (inkl. Prognose bis Ende 2016)

5 4

5

3

0

2

Leitzins** -5 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

1

* Gleitender Durchschnitt über drei Jahre ** Gleitender Durchschnitt über ein Jahr Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg 

Stand: 30. Juni 2015

0 1999

Leitzins** 2004

raschend kräftige Leitzinserhöhungen würden

ein überraschend starker Wachstumseinbruch in

wie Aktien ausstrahlen und zu einer insgesamt

Anheben des Leitzinses. Im Fall einer Wachs-

schwierigen Lage an den Finanzmärkten führen.

Aktuell historisch niedrige Zinsen bergen Risiken Selbstverständlich gibt es gute Gründe für die derzeit erhebliche Divergenz zwischen natürlichem und tatsächlichem Leitzins. Mit den

niedrigen Zinsen unterstützen die Zentralban-

ken die Schuldentragfähigkeit und sorgen so

für einen ruhigen Konjunkturverlauf. Zudem befürchten sie, zu frühe Leitzinserhöhungen

könnten die Stabilität der Wirtschaft beschädigen und eine Rezession nach sich ziehen.

Der Aufschwung in den entwickelten Volkswirtschaften ist nach wie vor fragil. Insofern

bewegen sich die Anleger zwischen zwei Risiko­ szenarien: Das Alternativszenario zum Risiko

steigender Zinsen wäre ein Kollabieren des nominalen Wachstumstrends, so wie in Japan

geschehen. Auslöser für einen solchen Kollaps könnte eine Rückkehr der Schuldenkrise sein,

Metzler Portfolio Insight

2014

* Gleitender Durchschnitt über drei Jahre ** Gleitender Durchschnitt über ein Jahr Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg  Stand: 15. September 2015

zwangsläufig auch auf andere Finanzanlagen

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2009

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den Schwellenländern oder auch ein zu frühes

tumsschwäche bieten – wie auch in Japan – nur Geldmarktpapiere und Staatsanleihen mit hoher Schuldnerbonität attraktive Anlagemöglich­

keiten. Angesichts der Unsicherheiten in puncto

Wirtschaftswachstum ist es durchaus möglich, dass die Zentralbanken vorsichtig agieren und

die Zinsen in den beiden Wirtschaftsräumen

USA und Eurozone noch für einige Jahre niedrig bleiben. Grundsätzlich sollten sich Anleger dennoch der erheblichen Risiken bewusst sein, die mit den aktuellen historisch niedrigen Zinsen einhergehen. 

Titelthema Risiko-Overlay-Management

Risiko-Overlay-Management

Welche Strategie ist die richtige?   Mit Overlay-Strategien können Rendite-Risiko-Profile optimiert und Werte gesichert werden – idealerweise über die gesamte

Vermögensanlage. Systematische Marktrisiken lassen sich weitgehend über Derivate in einem eigens hierzu implementierten OverlaySegment absichern. Wie nun die Wertsicherung im Rahmen dieses Overlays konstruiert wird, hängt ab von der grundsätzlichen „Philosophie“ in Bezug auf die strategische Asset-Allokation. Trotz unterschiedlicher Strategien gibt es allgemeingültige Kriterien für eine erfolgreiche individuelle Overlay-Strategie – allerdings auch manche Ausgestaltungen, die wir eher kritisch sehen.

Wertsicherung muss passen Ein Rettungsschirm für Fallschirmspringer ist nur dann sinnvoll, wenn er fester Bestandteil der Gesamtausrüstung ist, gut gewartet, verlässlich und

robust – wenn er sich also genau zum richtigen Zeitpunkt öffnet, nicht

prophylaktisch und erst recht nicht zu spät. Dieses Bild lässt sich auch auf die Wertsicherung eines institutionellen Portfolios übertragen, also auf das

Overlay einer Gesamtkapitalanlage: Es muss auf die „Gesamtausrüstung“ zugeschnitten sein.

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Metzler Portfolio Insight

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Titelthema Risiko-Overlay-Management

… oder die Assets In anderen Fällen werden die Kapitalanlagen im Rahmen der SAA so strukturiert, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit und möglichst geringem Risiko eine Rendite erreichen, die sich ebenfalls – ganz allgemein –

aus den Verbindlichkeiten des Anlegers oder aus anderen Ertragsvorstel-

lungen des Investors ergibt. Der Fokus liegt hier also auf der Asset-Seite und auf dem Bemühen, vorhandenes Risikobudget deutlich besser auszuschöpfen, als dies bei einem Asset-Liability-Match möglich ist.

Viele institutionelle Anleger folgen mit ihrer SAA einem renditeorientier­

Anforderungen resultieren direkt oder indirekt aus der Bilanz Bei der Zusammenstellung der „Gesamtausrüstung“, also der Konstruk-

tion der strategischen Asset-Allokation (SAA), müssen im Zusammenhang mit den Anlagezielen und der Anlagestrategie der Gesamtkapitalanlage deshalb auch die jeweils individuellen Bedürfnisse und Anforderungen

der institutionellen Investoren an die Sicherung von Beginn an mit ein­

ten Ansatz – vor allem aus zwei Motiven:

Sie können die Kapitalanlagen individuell gestalten, über viele Anlage­ klassen diversifizieren und gleichzeitig eigene oder fremde Ertrags­ erwartungen einfließen lassen.

Sie können das Portfolio mit größtmöglicher Effizienz und Sicherheit aktiv steuern und dabei die Zielrendite jederzeit flexibel festlegen.

bezogen werden.

Nach unserer Erfahrung ist es manchen Anlegern wichtig, am Exposure

Abgesehen von operativen Besonderheiten ergeben sich die meisten Un-

eine Reduktion des Exposures kommt für sie nur in Stressphasen infrage.

terschiede bei den individuellen Anforderungen direkt oder indirekt aus

der Bilanz. Dementsprechend ist die Struktur der Gesamtkapitalanlagen entweder verbindlichkeits- oder zielrenditegetrieben. Im Metzler Asset

Management bieten wir seit 15 Jahren im Overlay-Management Wert­ sicherungslösungen, die den unterschiedlichen kundenindividuellen Anforderungen gerecht werden.

Wertsicherungsstrategie – bestimmt durch die Verbindlichkeiten … Verbindlichkeitsgetrieben bedeutet, dass sich die Kapitalanlage auf der Aktivseite der Bilanz aus der Struktur der Verbindlichkeiten ergibt, also

unter anderem aus den Zinsen und Fristigkeiten. In diesem Falle geht es vor allem darum, die Investments gegen die Risiken von Zinsänderungen

zu immunisieren, also das Risiko einer Unterdeckung der Verbindlich-

keiten zur Fälligkeit zu minimieren oder im Idealfall zu vermeiden. Wenn das gelingt, ist eine zusätzliche Wertsicherung weitgehend überflüssig.

Abgesehen davon, dass eine komplette Immunisierung gegen das Zins­ risiko nahezu unmöglich ist, wird das Ausfallrisiko bei diesem Ansatz

nicht berücksichtigt. Auch ist es mitunter schwierig, den Aufsichtsgremien in Stressphasen ein Durchhalten zu vermitteln und nicht unter Handlungs­

druck zu geraten. Zusätzliche Erträge über die Verbindlichkeiten hinaus lassen sich auch bei kontrolliertem Risiko mithilfe einer solchen stati­ schen Anlagestrategie nicht erzielen. Trotz dieser Probleme kann auch ein Overlay in einem solchen Fall sinnvoll sein. Es muss jedoch bei verbind-

lichkeitsgetriebenen Ansätzen so aufgestellt werden, dass es die Immunisierung der Verbindlichkeiten gegen Zinsänderungen nicht konterkariert.

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Metzler Portfolio Insight

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der einmal implementierten SAA möglichst unverändert festzuhalten;

In diesen Fällen ist das oben erstgenannte Motiv die treibende Kraft. Dem zweiten Motiv folgen Anleger, die sich auch vorstellen können, die SAA

stärker zu dynamisieren: Denn mit einer dynamischen Asset Allokation (DAA) ist die Wahrscheinlichkeit höher, die Zielrendite zu erreichen.

Titelthema Risiko-Overlay-Management

Stefan Lay, Portfoliomanager, und Mathias Weil, Leiter Absolute Return & Wertsicherung, Metzler Asset Management GmbH

Unterschiedliche Strategien – allgemeingültige Kriterien Je nach „Philosophie“ der institutionellen Anleger in Bezug auf ihre SAA

empfehlen wir verschiedene Arten der dynamischen Steuerung: Während beim Fokus auf das vollständige Vereinnahmen des Renditepotenzials

Grundsätzlich sollten Investoren bei allen Overlay-Strategien auf folgende Eigenschaften achten:

Stetig – denn Ziel ist die Kontrolle des Risikos und damit der ständige Erhalt der Risikotragfähigkeit.

die dynamische Asset-Allokation klarer ausgeprägt ist, um vorhandenes

Robust – denn unabhängig vom letztendlich eintretenden Szenario

ersten Fall stärker abhängig von der Prognosequalität bei der SAA-Struk-

Prognosefrei – ein Modell ist nur dann robust, wenn es nicht der Ge-

Risikobudget möglichst effizient zu nutzen, ist das Renditeergebnis im turierung (s. zu den beiden Varianten S. 11).

darf das Risikobudget nicht überschritten werden. fahr von hohen Schätzfehlern unterliegt.

Effizient – das heißt, die Struktur muss budgetoptimal sein in dem Sinne, dass sie das Ziel einer hohen Rendite pro übernommener Einheit Risiko spiegelt.

Kosteneffizient – dass zum Beispiel bei infrage kommenden Passivierungen die Zielmärkte möglichst effizient abgebildet werden.

 Transaktionskostenoptimal – die Transaktionskosten bei der Steuerung des Exposures sollen möglichst gering sein.

Systematisch und regelgebunden – damit der Anlage- und Investment­ prozess klar und sicher ist.

Fallstricke auf dem Weg zu einer effizienten Wertsicherung Im Wettbewerb um Wertsicherungsmandate im Rahmen eines Overlay-

Managements gibt es ganz unterschiedliche Strategievarianten. Als

Grundlage für eine Mandatierung sind Track-Records nicht ausreichend, da sie sich oft erst aus eigenen simulierten Zeiträumen und Pfadverläufen ergeben. Auch folgende Ausgestaltungen von Anlagestrategien eines Overlay-Managements sind stets kritisch zu hinterfragen: Taktische, analysegetriebene Risikosteuerung

Eine taktische, analysegetriebene oder auf Marktindikatoren beruhende Risikoreduktion ist immer das Ergebnis einer diskreten Investitionsent-

scheidung – egal ob systematisch oder unsystematisch. Das Ergebnis einer solchen Entscheidung ist abhängig von der Qualität der Analyse oder der

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Metzler Portfolio Insight

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Titelthema Risiko-Overlay-Management

Trennung von Overlay-Portfoliomanagement und Risikomanagement

Risikomanagement ist das Kerngeschäft eines jeden Wertsicherungsspe-

zialisten im Portfoliomanagement – und damit fest in der Anlagestrategie verankert. Bei Mandatierung eines zusätzlichen Risikomanagers auf der

Masterfonds- oder Segmentebene besteht die Gefahr, dass das Funktionie­ ren der optimierten Wertsicherung gestört wird und daraus ineffiziente Ergebnisse resultieren. Aussagekraft von Zukunftsindikatoren; dementsprechend kann es Schätz-

Budgetierung und Risikomanagement auf Ebene einzelner

fester Wertuntergrenze auf dieser Basis ist daher mehr als fraglich.

Bei einer Budgetierung und beim Risikomanagement auf Ebene einzelner

fehler und mitunter große Unsicherheiten geben. Eine Wertsicherung mit

Vermögensklassen

Vermögensklassen lassen sich jene Diversifikations- und Synergieeffekte nicht nutzen, die ja gerade mit einem Overlay ermöglicht werden. Dadurch steigen die Wertsicherungskosten, unter Umständen sogar deutlich. Zu hohe Aufweichung des Absicherungsziels

Für Anleger ist es wichtig, dass eine über ein Overlay implementierte

Wertsicherung das Vermögen im Ernstfall auch tatsächlich sichert. Die Wahrscheinlichkeiten, mit denen ein vereinbartes Budget nicht über-

schritten oder eine Wertuntergrenze gehalten werden, können je nach Modell oder je nach diskretionärer Parametrisierung sehr weit vonein­ ander abweichen. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Absicherung den

Anforderungen des Investors gerecht wird. Ein direkter Vergleich zwischen unterschiedlichen Wertsicherungsansätzen ist nur bei gleicher oder

ähnlicher Absicherungsleistung wirklich sinnvoll. Value-at-Risk-Steuerun­

gen mit gleichem Stichtag, aber unterschiedlichem Konfidenzniveau zum Beispiel sind daher nicht ohne weiteres vergleichbar.

Den Rettungsschirm an der Gesamtausrüstung ausrichten Für die eigene Kapitalanlage die geeignete Wertsicherung zu finden ist

Stop-Loss-Systematiken

Bei willkürlich gesetzten Stop-Loss-Marken entscheidet oft der Zufall über Erfolg und Misserfolg dieser Strategie. Abgesehen davon bleibt auch beim

Erreichen der Stop-Loss-Marke immer die Frage, wann idealerweise das

Budget erneut freigegeben und wieder in den Markt eingestiegen werden soll. Das Timing-Risiko bei diesem Ansatz ist hoch – genauso wie die Gefahr, an einer anschließenden Erholung nicht zu partizipieren. Reine Value-at-Risk-Steuerung

Die Value-at-Risk-Steuerung ist einfach und entsprechend verbreitet. Wenn allerdings viele Marktakteure dem Herdentrieb folgen, können dadurch die

Wertsicherungskosten steigen. Auch enthalten prozyklische Ansätze keine Komponenten, mit denen sich zusätzliche Strategiekosten minimieren lassen.

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angesichts der vielen unterschiedlichen Ansätze nicht einfach. Umso wich­ tiger ist es, sich bei der Wahl einer Overlay-Strategie vor allem von den

eigenen Anforderungen leiten zu lassen. Und nicht zuletzt und unabhängig von der Entscheidung für eine Strategie muss deren Ausgestaltung nach

den genannten Kriterien immer wieder kritisch geprüft werden. Denn, um im Bild zu bleiben: Nur dann kann der Rettungsschirm auch zuverlässig seine Funktion erfüllen. 

Titelthema Risiko-Overlay-Management

Varianten der dynamischen Overlay-Steuerung

B

Wertsicherung und Zielrendite

ei dieser Overlay-Variante geht es – abgesehen von der Wertsicherung – darum, die Wahrscheinlichkeit zu maximieren,

mit der eine angestrebte Zielrendite erreicht wird. Größtmögliche

D

Wertsicherung und SAA-Rendite er Schwerpunkt dieser Overlay-Variante liegt auf der Wertsicherung und dem möglichst vollständigen Ausschöpfen des

Renditepotenzials der zugrunde liegenden strategischen Asset-

Effizienz und Sicherheit sollen dabei gewahrt werden. Der Ansatz

Allokation (SAA). Der Ansatz ist sehr flexibel: Abgesehen von der

ist also stetig und robust; darüber hinaus ist er aufgrund seiner

Möglichkeit, Marktrisikoprämien bei strategischen Positionen

Steuerungsmöglichkeiten sehr flexibel bei der Festlegung des

abzuschöpfen, lassen sich auch taktische Überlegungen des An-

Sicherungs- und Zielrenditeniveaus, auch über die Zeit hinweg.

legers in die Wertsicherung integrieren. Um optimale Ergebnisse

Optimale Ergebnisse können wir mit dieser Strategie unter fol-

zu erzielen, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:

genden Voraussetzungen erzielen: Als Underlyings wurden gut hedgebare Asset-Klassen fest­ gelegt (budgetoptimale Strukturierung). Das Risikobudget und die hierdurch implizierte Zielrendite

Das Risikobudget muss ausreichen, um das Underlying mittelbis langfristig vollständig abbilden zu können – und zwar neben der SAA eventuell auch eine taktische Asset-Allokation (TAA). Die Prognosequalität der einzelnen Anlageklassen und der je-

(oder vice versa) wurde in einem ausgewogenen Verhältnis

weiligen Gewichtung innerhalb der SAA muss hoch sein, damit

zum Risiko des ausgewählten Underlyings bestimmt.

Schätzfehler und damit eine ineffiziente Allokation vermieden werden.

Die zugrunde liegende Asset-Allokation gibt das Renditepotenzial der „Long-Only“-Anlagestrategie vor und beeinflusst das Rendite­

Die hohe Prognosequalität beim Strukturieren der SAA und even-

ergebnis der Overlay-Strategie entsprechend. Unter budget­

tuell der TAA ist eine Bedingung dafür, das angestrebte Renditeziel

optimaler Strukturierung des Underlyings verstehen wir:

mittel- bis langfristig auch tatsächlich zu erreichen. Der integrierte

Die Reduktion der nicht steuerbaren Bestandteile des Port­

Wertsicherungsansatz bleibt jedoch weiterhin prognosefrei und

folios (z. B. Liquiditäts- und Bonitätsrisiken) auf eine dem Grenz­

strikt regelgebunden. Die Herausforderung besteht darin, die Siche­

ertrag der Investition und der Risikotragfähigkeit angepasste

rungskosten so gering wie möglich zu halten, denn gute Wert-

Größenordnung. Diese Reduktion lässt sich teilweise auch über

sicherung soll nicht nur so effizient, sondern auch so wenig invasiv

einen Tausch von Anlageklassen erreichen, sofern eine ver-

wie möglich sein. Eine erfolgreiche Anlagestrategie zeichnet sich

gleichbare Risikoprämie erzielt werden kann – die Korrelation

dadurch aus, dass im Idealfall die Ergebnisse der Overlay-Strategie

also hoch ist.

dem Renditeergebnis der ungesicherten SAA entsprechen,

Ein kosten- und ergebniseffizientes Replizieren der passiven Aktien- und Rentensegmente mithilfe des Overlays, falls ein

zwischenzeitliche Verluste jedoch reduziert werden und so die perma­nente Risikotragfähigkeit gewährleistet wird.

Passivieren ohnehin gewünscht ist. Diese Strategie eignet sich daher insbesondere für Anleger, die Aus der Höhe des Risikobudgets ergibt sich nicht nur die Wert­ untergrenze, sondern auch die mittel- bis langfristig zu erwartende Rendite, die es möglichst robust und stetig mithilfe der

ihre SAA individuell gestalten und gleichzeitig eigene oder fremde Ertragserwartungen für die einzelnen Anlageklassen flexibel einfließen lassen möchten;

Overlay-Strategie zu erreichen gilt.* Denn mehr Budget bedeutet

die Liability-Seite in die Asset-Struktur mit einbezogen haben;

ein mittel- bis langfristig höheres Exposure in renditetreibenden

großes Vertrauen in die eigene und fremde Prognosefähigkeit

Anlageklassen wie Aktien oder Renten. Um in der Praxis starke Schwankungen im Gewinn-und-Verlust-Ausweis des Overlay-

haben; gerade für kurze Fristen eine effiziente Wertsicherung ihrer

Segments zu vermeiden, das alle Hedgepositionen zur Steuerung

Kapitalanlagen suchen, um die eigene Risikotragfähigkeit zu

der Asset-Allokation enthält, sollte die Risikostruktur der gesteuer-

erhalten;

ten Asset-Allokation in etwa zur Risikotragfähigkeit des Anlegers und damit zum Budget des Anlegers passen. *E  s kann weder garantiert noch zugesichert oder gewährleistet werden, dass die Wertuntergrenze gehalten oder eine Zielrendite erreicht wird.

Abweichungen zur SAA nur begrenzt oder lediglich aus Gründen der Wertsicherung zuzulassen bereit sind; zeitweise oder permanent hohen Wert darauf legen, bestimmte Zielquoten zu erreichen (z. B. durch TAA).

Titelthema Risiko-Overlay-Management

„Mit dem Overlay können wir trotz begrenzter Verlusttoleranz auch bei großen Unsicherheiten in riskante Asset-Klassen investiert sein“ Interview mit Manfred Bubenheim, Abteilung Group Pensions, Deutsche Post AG, zum Risiko-Overlay-Management

Herr Bubenheim, Sie sind bei der Deutschen Post verantwortlich für die

Kapitalmärkten aushalten zu können. Außerdem wollen wir bei Absen-

Die weltweiten Pensionsverbindlichkeiten der Deutschen Post AG lagen

Verpflichtungen in eine Unterdeckung zu geraten. Für den Fall, dass der

Pensionsgelder aller Mitarbeiter. Über welches Volumen reden wir hier?

Ende 2014 bei über 18 Mrd. EUR; aufgrund des niedrigen Zinsniveaus

sind sie im vergangenen Jahr nochmals deutlich gestiegen. Ausfinanziert waren diese Verpflichtungen zu 61 %, wobei aufgrund der unterschiedli­chen Rechtsrahmen der internationalen Pensionspläne der Ausfinanzierungsgrad

in Deutschland niedriger ist als zum Beispiel in Großbritannien oder in den Niederlanden. Der größte Teil der Verbindlichkeiten besteht natürlich

in Deutschland mit ca. 10,5 Mrd. EUR, wovon ca. 40 % extern finanziert sind. Hier haben wir drei Vehikel: eine Treuhandeinrichtung (CTA), die

kungen des Rechnungszinses nicht Gefahr laufen, durch den Anstieg der

Deckungsgrad gewisse Grenzen unterschreitet, haben wir Handlungs-

schritte definiert. So muss die Deutsche Post AG als Trägerunternehmen beispielsweise über den möglichen Eintritt einer Nachschusspflicht in­ formiert werden. Auch die BaFin und unseren Treuhänder würden wir in

einem solchen Fall im Sinne einer transparenten Kommunikation zeitnah

über eventuell notwendige Maßnahmen zur Wiederherstellung eines ausreichenden Deckungsgrades informieren.

Unterstützungskasse und einen nicht versicherungsförmi­gen Pensionsfonds.

Hat der angestrebte hohe Deckungsgrad auch die Strukturierung

lich höhere Funding-Ratio als das CTA und die Unterstützungskasse.

Da der Deckungsgrad über 100 % liegen muss, ist eine Wertsicherung der

Der Pensionsfonds ist BaFin-reguliert und hat deshalb natürlich eine deut-

Welchen speziellen Herausforderungen in der Kapitalanlage

sehen Sie sich zur Deckung der Pensionsverpflichtungen gegenüber?

Das aktuelle Niedrigzinsumfeld erschwert das Erreichen des angestrebten Rechnungszinses grundsätzlich enorm und drängt viele institutionelle Anleger in riskantere Anlageklassen. Hinzu kommt nun auch ein sehr

volatiler Kapitalmarkt. All dies versuchen wir mit einem dynamischen Risikomanagement in den Griff zu bekommen.

des Pensionsfonds beeinflusst?

Anlageseite über ein zuverlässiges und robustes Risiko-Overlay unver-

zichtbar. Um ein Absenken des Deckungsgrades unter 100 % möglichst zu vermeiden, steht uns nur ein begrenztes Risikobudget zur Verfügung.

Deshalb haben wir unsere strategische Asset-Allokation (SAA) so strukturiert, dass wir uns auf die Risikoprämien fokussieren können. Mit

einem Risiko-Overlay können wir diese sehr effizient und schnell steuern

und dadurch das Budget besser nutzen, was im Schnitt zu einer höheren Risikoausbeute führt.

Beim Pensionsfonds streben Sie einen Deckungsgrad von mehr als

Im CTA können wir dagegen mehr Gewicht in solchen Anlageklassen

Unterschreiten dieses Wertes?

misch steuern lassen. Im CTA können wir grundsätzlich auch höhere

100 % Ihrer Verbindlichkeiten an. Welche Konsequenzen hätte ein

Ein ausreichender Deckungsgrad ist notwendig, um Schwankungen an den

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Metzler Portfolio Insight

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halten, deren Risiken sich nicht vollständig über ein Risiko-Overlay dyna-

Schwankungen aushalten und die langfristigen Risikoprämien dieser

Titelthema Risiko-Overlay-Management

Die Deutsche Post DHL Group mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL ist der weltweit führende Post- und Logistikkonzern mit rund 480.000 Mitarbeitern in mehr als 220 Ländern. Manfred Bubenheim arbeitet seit 2013 als Senior Expert für die Abteilung „Group Pensions“ bei der Deutschen Post DHL am Firmensitz in Bonn. Er ist für die Steuerung der Kapitalanlagen und das Risikomanagement der verschiedenen deutschen Pensionspläne verantwortlich.

nicht vollständig steuerbaren Risiken durch einen Buy-and-Hold-Ansatz

individuellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen als Investor können

auch Immobilien oder Private-Equity-Investments.

Definition der Wertuntergrenze eine transparente und kommunizierbare

vereinnahmen. Die SAA im CTA ist breiter und beinhaltet beispielsweise

Im Pensionsfonds rechnen Sie mit einem Rechnungszins von 4,25 %.

Wie können Sie eine solche Verzinsung aktuell überhaupt noch erreichen?

Wir sind tatsächlich in einer ganz besonderen Kapitalmarktphase; für

alle Anlageklassen müssen im Kontext des Niedrigzinsumfeldes die Per-

formance-Erwartungen gesenkt werden. Und der Trend geht, wie schon erwähnt, hin zu riskanteren Anlageklassen, um überhaupt noch die avisierte Rendite erreichen zu können.

Gerade für längerlaufende Rentenpapiere birgt das Zinsniveau natürlich ein immenses Rückschlagsrisiko. Dennoch ist es keine Lösung, die Duration auf Geldmarkt zu verkürzen. Denn dadurch entstünden auf Dauer

hohe Opportunitätskosten, da für eine längere Duration ja immer noch eine Risikoprämie gezahlt wird. Wir gehen deshalb den Weg, über eine effi­ziente Wertsicherung diesen Zusatzertrag mit begrenztem Verlust­

risiko zu vereinnahmen. Steigen die Renditen, kann das Risiko-Overlay die Duration schnell über die dynamische Steuerung verkürzen und uns damit vor größeren Verlusten schützen.

Wie ist es möglich, diese strikten Budgetvorgaben in jedem Fall einzuhalten und gleichzeitig die doch recht hohe Zielrendite zu erreichen?

flexibel und zeitnah in die Strategie einfließen, und wir haben durch die Plangröße. Das Risiko-Overlay ist durch die tägliche Optimierung der Allokation auf die Rahmenbedingungen und auf die aktuelle Marktentwicklung ausgerichtet. Wir können dadurch direkt am Renditepotenzial

unserer SAA partizipieren, während Wertsicherungskosten selbst in volati­ len Seit­wärtsmärkten vergleichsweise gering gehalten werden können. Fühlen Sie sich mit dem Risiko-Overlay auch für die Zukunft gut aufgestellt?

Ja. Denn wir können damit die vorab definierte Wertuntergrenze halten und gleichzeitig in performancestarke, aber riskante Anlageklassen inves­ tieren – ohne Gefahr zu laufen, den Deckungsgrad signifikant zu gefährden. Bei steigenden Aktienkursen können wir außerdem Aktien gegen-

über der SAA auch übergewichten und eine Outperformance erzielen.

Wir sind hier sogar noch einen Schritt weiter gegangen und nutzen das Overlay nicht nur zu Wertsicherungszwecken, sondern auch, um Effi­ zienz zu steigern und Kosten zu optimieren, was beispielsweise unsere

passiven Aktiensegmente betrifft. Hier bietet sich nämlich gerade im Zu-

sammenhang mit einem Overlay eine transparente, kostengünstige und sehr effiziente Alternative über die Replikation von Aktien- und Rentensegmenten an. 

Mit dem Overlay können wir auch bei großen Unsicherheiten an den

Aktien- und Rentenmärkten und trotz begrenzten Risikobudgets, also ge-

ringer Verlusttoleranz, in riskanten Asset-Klassen investiert sein. Unsere

Ausgabe 2/2015

Metzler Portfolio Insight

13

Strategien

Segen und Fluch Die Zinszusatzreserve als Herausforderung für  die Lebensversicherungen   Es gibt wohl kaum einen Königsweg, um die Finanzierung der vom Gesetzgeber geforderten Zinszusatzreserve sicherzustellen, sofern sie aus den aktuell hohen Bewertungsreserven finanziert werden soll oder muss. Das klassische Instrumentarium des Kapitalmarkts bietet kaum genügend Flexibilität, um Unwägbarkeiten in einem volatilen Marktumfeld begegnen zu können. Doch lassen sich Effektivität und Effizienz beim Versuch, stille Reserven in kommende Geschäftsjahre zu retten, durch eine gezielte Kombination verschiedener Wege steigern. Neben den standardisierten Instrumenten bietet Metzler eine flexible und individuelle Lösung für den Aufbau der Zinszusatzreserve mittels eines Zins-Overlays. Es sind die bekannten zwei Seiten einer Medaille: Einerseits

portfolios häufig knapp bemessen. Der durchschnittliche

tion – mit der ZZR als zusätzliche Zinsvorsorge lässt sich die

Kapitalmarkt zu erwirtschaftenden Erträgen im klassischen

erfüllt die Zinszusatzreserve (ZZR) die ihr zugedachte Funk­ Risikotragfähigkeit der Unternehmen erheblich steigern. An­

dererseits wird die Finanzierung der ZZR mehr und mehr zu einer echten Herausforderung für die Lebensversicherungsbranche.

Anlageuniversum der Assekuranz schlicht zu hoch. Auch die

versicherungstechnischen Überschussquellen werden beim an­ stehenden Zuführungsbedarf nicht ausreichen, die aufsichtsrechtlichen Vorgaben in vollem Umfang zu erfüllen.

Um die Zinszusatzreserve zu bilden,

Realisierung der Bewertungsreserven würde

ist die Ertragskraft häufig zu gering

künftige Ertragskraft aushöhlen

Seit 2011 müssen die Lebensversicherungen neben der klas-

Hier könnte ausgerechnet das aktuelle Niedrigzinsumfeld

Damit sollen sie gewährleisten, auch künftig ihre langfristi­

Bewertungsreserven auf den Zinsträgern realisiert und für

sischen Deckungsrückstellung eine Zinszusatzreserve bilden. gen Leistungsversprechen an die Versicherungsnehmer selbst

bei anhaltend niedrigen Zinsen erfüllen zu können. Der Auf-

bau der ZZR folgt dem Grundsatz des Ausgleichs über die Zeit: Heute erwirtschaftete Überschüsse sollen zunächst mög­ liche Lücken in der Finanzierung der Garantieversprechen in

den kommenden Jahren füllen. Genau hier beginnt das Problem. Schon heute ist die Ertragskraft des Kapitalanlage-

14

Garantiezins der Passiva ist im Vergleich zu den aktuell am

Metzler Portfolio Insight

Ausgabe 2/2015

eine Lösung bereithalten, indem die vergleichsweise hohen die Finanzierung herangezogen werden. Das Problem hierbei liegt allerdings nicht nur darin, dass so die Ertragskraft

kommender Jahre ausgehöhlt würde, sondern vor allem in

der Fristigkeit. Sollten sich die Zero-Swap-Rates nicht sig­ nifikant erhöhen, ist insbesondere in den Jahren 2018 und

2019 mit einem erheblichen Zuführungsbedarf zur ZZR zu

rechnen. Denn in der Berechnungslogik fallen dann die

Strategien

vergleichsweise hohen Refezinssätze der Jahre 2007 und der Mittelwertbetrachtung Lebensversicherer werden und 2019 auf die aktuell

festverzinslicher Papiere an­-

renz-

2008 aus

Die einfachste aller Varianten: Harren der Dinge, die da kommen

he­raus. Viele

Auch Nichtstun ist eine Strategie. Denn wenn mittelfristig

hohen Marktwerte

kraft der kommenden Jahre nicht durch eine vorzeitige Rea-

aber wohl 2018

gewiesen sein. Natur­

gemäß verflüchtigen sich diese Reserven, je näher das Fällig­ keitsdatum rückt. Das zentrale Risiko in diesem Kontext ist allerdings ein Zinsanstieg.

Was für die Wiederanlage ein Segen wäre, macht den Reser-

ven jedoch schnell den Garaus. Und da weder zu erwarten

ist, dass das Zinsniveau kurzfristig und sprunghaft auf ein auskömmliches Level klettert, noch eine Versicherung den ge­

keine steigenden Zinsen erwartet werden und die Ertragslisierung von Bewertungsreserven geschmälert werden soll, ist diese passivste aller beschriebenen Varianten ein idealer Weg. Durch den Pull-to-Par-Effekt sinkt zwar auch hier das Reserveniveau – vorausgesetzt, die Zinsen fallen nicht noch

weiter. Es wird aber nicht zusätzlich belastet, etwa durch Sicherungskosten. Die Struktur des Cashflow-Profils aus Abläufen und Kuponzahlungen, aufgebaut meist als Ergebnis des Asset-Liability-Managements, bleibt unberührt.

samten Bestand festverzinslicher Anleihen ad hoc restruktu-

Was aber, wenn der Zins stetig oder sprunghaft steigt? Erste-

zuvor.

reserven erst allmählich abbauen und für eine gewisse Zeit

rieren wird, ist die Finanzierung der ZZR schwieriger als

res ist sicherlich das kleinere Übel, da sich die Bewertungszur Finanzierung der Zinszusatzreserve herangezogen wer-

Die gängigen Handlungsvarianten sind nur begrenzt einsetzbar Was also sollte eine Lebensversicherung derzeit tun? Den

optimalen Weg für die gesamte Branche gibt es sicher nicht. Vielmehr bestimmen die individuelle Kapitalausstattung, die Zusammensetzung der Tarifgruppen auf der Passivseite

und die Erwartungen an den Kapitalmarkt in den kommen-

den Jahren die eigene Positionierung. Im Folgenden haben wir mehrere Möglichkeiten für den Umgang mit den derzeitigen Bewertungsreserven beleuchtet – aktive wie passive.

den können – wenngleich in diesem Fall die Wiederanlage kaum auskömmliche Renditen für die Folgeperioden sichern dürfte. Die größere Herausforderung ist eine sprunghafte Verschiebung der Zinskurve nach oben. Und eben dieses

Szenario wurde an den globalen Zinsmärkten in der Vergangenheit immer wieder beobachtet (s. Abb. 1 und 2 auf S. 17).

Hinzu kommt, dass die Duration in den Zinsportfolios durch das niedrige Zinsniveau höher geworden ist. Stille Reserven

sind bei steigenden Zinsen dann faktisch „verbrannt“. Reicht

schließlich die Ertragskraft der gesamten Kapitalanlage nicht

Ausgabe 2/2015

Metzler Portfolio Insight

15

Strategien

aus, die Zuführungen zur ZZR mitzutragen, muss zwangs-

eignen sich somit sehr gut für eine flexible und effiziente

prognostizierten Solvabilitätsquoten von Lebensversicherun­

niveau lässt sich mit einem börsengehandelten Instrument

läufig das Eigenkapital als Quelle dienen. Mit Blick auf die gen mit dominantem klassischem Garantiegeschäft unter Solvency II kommt das einem Vabanquespiel gleich.

Statische Absicherung der Reserven über Zinsfutures Wer hingegen von einem Zinsanstieg ausgeht oder ihn zumindest nicht ausschließt, zugleich aber auf die Bewertungs-

Sicherungsstrategie. Der wohl größte Vorteil: Das Reserveplanbar und verlässlich absichern – zumindest für das Zeit-

fenster, in dem entsprechende Futures ausreichend verfügbar sind. Sinken die Zinsen, dürften die Marktwerte der Terminkontrakte zwar direkt mit in den Keller gehen, doch da zur gleichen Zeit die Marktwerte des Underlyings steigen, lässt sich dieser Effekt weitestgehend vernachlässigen.

reserven zur Finanzierung der ZZR angewiesen ist, wird

Ein tatsächliches Problem für die Lebensversicherer ist hin-

Verluste zu schützen. Neben Swaps oder Swaptions kommen

dieser Instrumente. Im Branchenschnitt klafft bereits ohne sie

versuchen, die derzeitig hohen Marktwerte gegen drohende dafür Terminkontrakte (Zinsfutures) in Betracht.

Swaps und Swaptions beleuchten wir aufgrund der erfahrungsgemäß hohen Absicherungskosten im aktuellen Markt­

umfeld nicht näher. Terminkontrakte sind vergleichsweise

günstig, gerade im Staatsanleihesegment hochliquide und

gegen die akute Verkürzung der Aktivduration beim Einsatz eine signifikante Lücke zwischen der Duration der Kapitalanlagen und der Duration der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Die damit einhergehende unterschiedliche

Zinssensitivität ist im Kontext von Solvency II mit Eigenmitteln zu unterlegen – und lieferte in den Auswirkungsstudien

(Quantitative Impact Studies/QIS) nicht selten den größten

Beitrag zum sogenannten Solvency-Capital-Requirement

(SCR) der Lebensversicherer. Ein letzter, technischer Aspekt einer solchen Absicherungsstrategie ist der Carry-Effekt. Zins­

Die Vorteile auf einen Blick Absicherung des Rentenportfolios über liquide und kostengünstige Finanzterminkontrakte (Rentenfutures)

Sicherung auch für Zinsmärkte, für die es keine Optionen am Markt gibt

Anpassung der Parameter über Replikation jederzeit möglich, ebenso ein

futures verlieren im aktuellen Marktumfeld über die Zeit an Wert, sie „rutschen die Kurve herunter“. Dies verteuert die Absicherungsstrategie merklich.

Verkäufe auf Termin –

Variieren des Auszahlungsprofils während der Laufzeit

Renaissance eines Klassikers

niveaus werden nicht eingeloggt

sind Termingeschäfte – also Geschäfte mit einer großen

Keine Abhängigkeit von der impliziten Volatilität – hohe Volatilitäts­

Eine Alternative zu den vorgenannten Terminkontrakten

Unabhängigkeit der Strategie von individuell erwarteten Marktentwick-

Zeitspanne zwischen Handels- und Valutatag –, sofern wie

lungen – durch Replikation verschiedener Optionen mit unterschiedlichen Startzeitpunkten

zuvor steigende Zinsen erwartet werden. Bei solchen Vorverkäufen kann der Verkäufer bereits heute den Preis für ein

Instrument zu einem definierten Zeitpunkt in der Zukunft mit dem Käufer vereinbaren. So schützt er sich vor drohen­ den Marktwertverlusten. Allerdings verlangt der Käufer für

den Tausch von Unsicherheit gegen Planbarkeit einen nicht

unerheblichen Abschlag auf den aktuellen Kurs. Daneben gelten einige marktspezifische, aber auch aufsichtsrechtliche

Restriktionen für diese Strategie: So sind Vorverkäufe fast nur mit Inhaberschuldverschreibungen möglich; zudem

muss der Emittent über eine gute Bonität verfügen und die Emission selbst hochliquide sein. Ihre Ansprechpartner: Stefan Gans, [email protected], Telefon (0 69) 21 04 - 16 91 Steffen Möllenhoff, [email protected], Telefon (0 69) 21 04 - 15 14

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Metzler Portfolio Insight

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Die BaFin betrachtet Vorverkäufe generell kritisch, da sie den

Grundsätzen des § 54 Abs. 1 VAG und dem darin verankerten Anspruch auf Fungibilität nicht genügen. Hätte die BaFin

Strategien

hier nicht mit dem Rundschreiben 4/2011 (VA) eine Hintertür geöffnet, so hätten sich vorverkaufte Papiere, deren Ver-

kaufsdatum eine 100-Tages-Frist überschreitet, nicht mehr dem Sicherungsvermögen zuordnen lassen. Bei dezidierter

Abb. 1: „Tapering-Schock“ in den USA Rendite in % und Wertentwicklung (1.1.2013 = 100) 3,5 Rendite 10-jähriger US-Treasuries

Bestimmung des Vorverkaufs zur Finanzierung der ZZR

3,0

Besicherungspflicht im Rahmen der EMIR-Verordnung, da

2,5

aktionsregister gemeldet werden muss als auch entsprechende

2,0

entfällt diese Regelung allerdings. Es bleibt hingegen die das Termingeschäft als OTC-Geschäft sowohl an das TransCollaterals eingebracht werden müssen (s. Abb. 3).

Wertentwicklung von US-Staatsanleihen 104 mit einer Restlaufzeit von 7 bis 10 Jahren 102 100 98

Maximaler Verlust von 8,6 %

96 1,5

94

Metzler-Zins-Overlay – eine echte Alternative Eine Variante, mit der sich das Anleiheportfolio effizient vor Wertverlusten durch Zinssteigerungen schützen lässt, ist das

1,0 1/2013

3/2013

5/2013

7/2013

9/2013

11/2013

Metzler-Zins-Overlay: In Phasen steigender Zinsen wird eine

Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg

Zinsen stagnieren oder fallende Zinsen zu Kursgewinnen am

Abb. 2: Der „Schnitzel-Crash“ – Zinsanstieg am

92 31.12.13

negative Durationsposition prognosefrei aufgebaut; wenn die Rentenmarkt führen, wird sie abgebaut.

Der Metzler-Ansatz lässt sich grundsätzlich mit dem Kauf einer Option auf den Rentenmarkt vergleichen, die auf das

deutschen Rentenmarkt Rendite in % und JP-Morgan-Index (1.1.2015 = 100) 1,2 Rendite 10-jähriger Bundesanleihen

Kundenportfolio zugeschnitten ist. Allerdings nutzt Metzler

1,0

profil einer Optionsstruktur. Umgesetzt wird das Metzler-

0,8

selbst keine Optionen, sondern repliziert das Auszahlungs-

0,6

die replizierte Option so strukturieren, dass diese bestmög-

0,4

und so die stillen Reserven sichert. Entsprechend flexibel kön­

0,2

lich auf das Anleiheportfolio im Sicherungsvermögen passt nen die Lebensversicherungen auch den Strike der Option

wählen. Eine klassische Prämie ist für die replizierte Option

104 102

Zins-Overlay ausschließlich mit Zinsfutures auf die liquides­

ten globalen Zinsmärkte. So kann eine Lebensversicherung

Wertentwicklung des Staatsanleiheindex 106 JP Morgan Deutschland

100 98 Maximaler Verlust von 6,6 %

0 1/2015

3/2015

5/2015

96 9/2015 29.9.15

7/2015

nicht zu entrichten. Da die Kosten dieser Strategie dann aus-

Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg

Volatilität an den globalen Zinsmärkten abhängen, ist sie aber

Abb. 3: Vorverkäufe verschiedener Valuten sind nur

schließlich vom gewählten Strike und von der realisierten

langfristig signifikant günstiger als eine einfache Swaption.

in bestimmten Zeiträumen sinnvoll

Auch lässt sich das Metzler-Zins-Overlay jederzeit flexibel

an das Sicherungsvermögen anpassen oder sogar komplett abschalten. So erreichen die Versicherer ein Höchstmaß an

individueller Flexibilität und können die bestehenden Zins­ risiken so exakt wie möglich absichern.

Für die Umsetzung sind verschiedene Varianten denkbar – etwa Spezialfonds, segmentierte Masterfonds oder auch direkte Lösungen. Fondsstrukturen ermöglichen der Lebens-

versicherung, mittels Ausschüttungen die Finanzierung der Zinszusatzreserve flexibel zu gestalten und eventuell sogar über mehrere Jahre zu strecken. 

Valuta: 12/2015 – Realisierung durch Verkäufe – Keine Vorverkäufe oder andere Maßnahmen nötig Valuta: 1/2016 – Realisierung durch Verkäufe auf Termin – Verkäufe auf Termin möglich, Kosten überschaubar Valuta: 1/2017 – Realisierung durch Verkäufe auf Termin – Beschränkte Durchführbarkeit, hohe Kosten – Verkäufe auf Termin nicht abbildbar Q3 2015

Q1 2016

Q3 2016

Q1 2017

Q3 2017

Q1 2018

Metzler Portfolio Insight

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Quelle: Metzler

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Administration

Joachim Treppner, Geschäftsführer Metzler Investment GmbH

Master-KVG mit standardisierten Prozessen und individuellen Mehrwertdiensten   In den Anfängen wurde die Master-KVG vor allem als Administrationsplattform gesehen – strikt getrennt vom Portfoliomanagement. Heute gehören zusätzliche Dienstleistungen wie das Risiko-Overlay oder die Managerauswahl schon zum Standard. Eine Differenzierung vom Wett­ bewerb ist für uns nur dadurch möglich, dass wir die Balance von standardisierten Prozessen und individueller Kundenbetreuung mit weiteren Mehrwertdiensten halten – beispielsweise im Rahmen nachhaltiger Kapitalanlage und des Pension Managements.

Ausweiterung und Vertiefung der Leistungspalette Die Vorteile einer Master-KVG in Bezug auf die Administration

sind bekannt: ein zentraler Servicepartner für alle Kapitalanlagen, ein standardisiertes Berichtswesen, einheitliche Arbeitsabläufe und Bewertungsverfahren … Administration ist nach wie vor die

die Integration neuer Asset-Klassen und ständige Anpassungen an neue Regulierungen dreht.

Schnittstellen zwischen allen Beteiligten

Kernkompetenz und hauptsächliche Dienstleistung von Master-

müssen funktionieren

Entwicklung der Märkte und der weitergehenden Informations-

tionsdienstleistungen. Ein reibungsloses Funktionieren ist aber

KVGs. Im Zuge eines zunehmenden Wettbewerbs, der rasanten

Funktionierende Schnittstellen sind essenziell für Administra­

bedürfnisse der Marktteilnehmer weiteten die Anbieter ihr An-

nichts anderes als Kundennähe, im wörtlichen und im übertra-

gebot aus, beispielsweise um den Einbezug von Direktinvestitio­ nen und Immobilien, und verfeinerten ihr Reporting. Ein Stan-

dard-Reporting enthält heute unter anderem auch Risikoreports

und Stresstest-Szenarien. Ferner ist die Master-KVG mit ihrem direkten Zugriff auf die Daten des Sondervermögens geradezu

genen Sinne. Auch auf diesem Gebiet herrscht reger Wettbewerb.

So gibt es Anbieter, die sich auf bestimmte Kundengruppen – beispielsweise Versicherungen – spezialisieren; viele bezeichnen sich inzwischen als „Full-Service-Provider“.

prädestiniert, die Risikosteuerung aufzubauen und als Risiko-

Abgesehen von den komplexeren Risiken, mit denen Master-

stetig Weiterentwicklungen, zumal die Komplexität der Risiken

Fragen: Kann die Master-KVG Corporate-Governance-Anforde-

Overlay-Manager zu fungieren. Auch auf diesem Gebiet gibt es

zunimmt: Die Reportings werden flexibler, und die in Sonderre-

portings einbezogenen Parameter werden individueller. So ist der Wettbewerb auch mit den supranationalen Custodians geprägt

18

von einer Dynamik, die sich um zusätzliche Risikokennzahlen,

Metzler Portfolio Insight

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KVGs heute befasst sind, stellen sich im Wettbewerb folgende rungen abbilden? Nimmt sie für ihre Investoren an Sammelklagen gegen Emittenten teil? Wie gut ist sie in der Orderabwicklung

aufgestellt? Sind die operationellen Risiken der automatisierten

Administration

der als Overlay-Manager fungiert und mit dem Konzept reo® – Responsible Engagement Overlay – einen umfassenden Nachhaltigkeitsansatz bietet. Dem Manager werden regelmäßig alle Eck-

daten der Bestände jener Kunden elektronisch zur Verfügung ge­

stellt, die mit ihren Anlagen bestimmte ökologische, soziale und

ethische Ansprüche verbinden. Bei anstehenden Abstimmungen erfolgt über eine Schnittstelle die Weisung des Managers an eine

elektronische Plattform, über die das Votum an die jeweiligen angeschlossenen Verwahr- und Lagerstellen weitergeleitet wird.

Diese stellen sicher, dass auf der Hauptversammlung im Sinne

des Managers abgestimmt wird. Die Overlay-Struktur ermöglicht es, dass BMO entsprechend dem Ziel einer nachhaltigen Ent-

wicklung Einfluss auf die Unternehmen nimmt, ohne dass aber Prozesse minimiert? Bietet sie auch bei Investments in Publikumsfonds eine einheitliche und effiziente Abwicklung? Wie weit und

in welcher Qualität solche Dienstleistungen einbezogen werden, macht den Unterschied aus.

Metzler versteht sich schon immer als langfristiger und lösungs-

orientierter Geschäftspartner, auch in puncto Master-KVG, und als Spezialist für den Einbezug unterschiedlichster Bedürfnisse

der Anlagestil, die Risikoparameter oder die individuelle Zusam­ mensetzung der Kundenportfolios beeinflusst werden.

Daneben bieten wir unseren Investoren die Möglichkeit, Nachhaltigkeitsansätze über die Vorgabe von Negativlisten in ihren

Portfolios umzusetzen, und gewährleisten eine stringente Einhaltung dieser Anlagerichtlinien im Rahmen unserer InvestmentCompliance.

in ein Gesamtkonzept – ob für Versicherungen oder Kirchen,

Full-Service-Angebot im Pension Management

denbetreuung steht stets ein zentraler Ansprechpartner zur Ver-

betriebliche Altersvorsorge gebündelt. Dazu gehören die Beratung

Stiftungen, Pensionskassen oder Unternehmen. In unserer Kun-

Im Pension Management haben wir die Leistungen rund um die

fügung, der gleichzeitig Spezialist für die jeweilige Kundengruppe

und Begleitung von institutionellen Kunden im Rahmen ihrer

ist. Bewährte und etablierte Prozesse und Strukturen bilden das

Rückgrat, das jeweils einzigartige Lösungen stützt. Zwei gefragte Mehrwertdienste stehen beispielhaft für kundennahe Angebote: unser Service im Zusammenhang mit nachhaltigem Investieren und im Pension Management.

Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Management und

der Verwaltung von nachhaltigen Portfolios konnten wir als erster

Anbieter – zunächst unseren Kirchenkunden – eine Dienstleistung anbieten, in der die Themen „internationale Stimmrechtsausübung“ und „Nachhaltigkeit“ vereint sind.

Das sogenannte Proxy-Voting ist ein mögliches Instrument für Investoren, um auf Hauptversammlungen von den Unternehmen

einzufordern, in ihrer Corporate Governance stärker ethische Kriterien zu berücksichtigen. Allerdings wird dieser „Durchführungsweg“ bei Investments im Ausland aufgrund des damit verbundenen hohen Aufwands oft nicht genutzt. Wir arbeiten hierfür

mit BMO Global Asset Management (vormals F&C) zusammen,

Vorsorgekonzepte – betriebliche Altersversorgung, Lebensarbeits­ ­konten und Altersteilzeit – sowie der überbetriebliche, nicht-versi­

che­rungsförmige Metzler Pensionsfonds. In unsere Ideen be­ziehen wir immer die spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen mit ein.

Die Master-KVG ist im Zusammenhang mit individuellen Versorgungskonzepten eine Plattform, auf der sich alle Versorgungsmodelle eines Arbeitgebers mit den unterschiedlichsten Ansprü-

chen, Zahlungen und Rückstellungen unternehmensübergreifend verwalten lassen – beispielsweise Lebenszyklus- und Wertsicherungskonzepte.

Auch für die Vermögensanlage des Metzler Pensionsfonds ist die Master-KVG eine ideale Plattform. Denn um die Anlagekonzepte

und das Risiko-Overlay an den Bedürfnissen unserer Kunden

ausrichten zu können, bedarf es eines möglichst flexiblen und

transparenten Rahmens. Mit der Master-KVG und unserem Know-how als Asset-Manager können wir alle Teile der Wert-

schöpfungskette aus einer Hand anbieten und so Mehrwert schaffen – weit über die Administration heraus.

Ausgabe 2/2015

Metzler Portfolio Insight

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Aktien

Wachstum ≠ Wachstum   Spätestens seit der Finanzmarktkrise 2008 hat sich der Charakter des Wachstumssegments am europäischen Aktienmarkt gewandelt. Das Spektrum ist breiter geworden – es reicht von Large Caps mit strukturellem und eher defensivem Wachstum über Wachstumswerte mit stärkerem zyklischen Exposure bis hin zu hochinnovativen, häufig kleineren Unternehmen, die von Strukturbrüchen profitieren.

boom sehr viel besser ab als der Gesamtmarkt. Die Gründe liegen hierbei in erster Linie in der höheren Ertragskraft sowie in der Nachhaltigkeit

des Ertragswachstums auch im schwäche­ ren Konjunkturumfeld. So sank das Ertragsniveau

der Wachstumswerte im Vergleich zu 2007 nur

um 9 %; auch in den vergangenen drei Jahren

„anämischer“ europäischer Konjunktur konnten

Jagd nach Rendite beflügelt vor allem Wachstumswerte Die Finanzmarktkrise von 2008 war eine Zäsur für die Märkte, die das Wachstum der Welt-

wirtschaft bremste: Seit 2009 ist das globale

Ein differenziertes Universum: Quality,

nur um 0,4 %. Die Geldpolitik reagierte darauf

wandelt, sodass heute ein viel genauerer Blick

pro Jahr gestiegen, das europäische BIP sogar

Allerdings: Die Wachstumswelt hat sich ge-

mit drastischen Zinssenkungen und umfangrei­

auf die Charakteristika der einzelnen Unter-

getrieben von der Jagd der Anleger nach Ren-

dite und der Hoffnung auf einen nachhaltigen Gewinnaufschwung bei den Unternehmen, denn

Metzler Portfolio Insight

Trend des Gesamtmarktes (-6,1 %) abheben.

Dynamic und Disruptive Growth

ropäischen Aktienmärkten neue Höchststände –

20

einem Plus von 3,8 % deutlich vom negativen

Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch um 3,3 %

chen Liquiditätsschritten. Das bescherte den eu­

Heiko Veit, Co-Leiter Portfoliomanagement Equities, und Sebastian Junker, Portfoliomanager Equities, Metzler Asset Management GmbH

sich die Erträge der Wachstumsunternehmen mit

nehmen nötig ist. Bei unserer Investmentstrategie Wachstum Europa unterscheiden wir deshalb die drei Kategorien „Quality Growth“, „Dynamic Growth“ und „Disruptive Growth“.

das Ertragsniveau in Europa liegt noch immer

Insbesondere die „Quality Growth“-Werte, also

Wachstumswerte schnitten bei diesem Aktien-

Die Unternehmen zeichnen sich in puncto Er-

rund 30 % unter dem Höchststand von 2007.

Ausgabe 2/2015

defensive Wachstumstitel, entwickelten sich gut.

Aktien

trag durch stetiges Wachstum, geringe Volatili-

nannten strukturellen Verlierern – gab es in den

suchen wir für unsere Kundenportfolios nach

dem haben sie Preissetzungsmacht, eine starke

Telekommunikation (durch explosives Wachstum

die in dynamisch wachsenden Nischen stark

tät und wenige zyklische Komponenten aus; zu­ Marktposition und eine hohe Bilanzqualität. Im

historischen Vergleich sind diese Aktien zwar

inzwischen – getrieben durch das extrem niedrige Zinsniveau – nicht mehr günstig bewertet, bleiben aber nicht zuletzt aufgrund von Dividendenausschüttungen und Aktienrückkaufpro­ grammen bei den Anlegern als ertragsstabile

„Safe Haven“ beliebt.

Mit den sich aufhellenden Konjunkturprognosen in Europa verbessern sich derzeit die Aussich­ten

für Unternehmen, deren strukturelles Wachstum praktisch durch höhere zyklische Ertragskompo­

nenten in der bislang schwachen europäischen Konjunktur „übertüncht“ wurde, zum Beispiel in der Investitionsgüter- und Medienbranche. Die Aktien dieser Unternehmen zählen wir zu den

„Dynamic Growth“-Werten mit höherer Ertrags­

volatilität im Vergleich zu „Quality Growth“Unternehmen, aber ebenso starkem strukturel­ lem Ertragstrend. Bei „Dynamic Growth“-Wer-

ten rechnen wir derzeit im Zuge einer sich etwas aufhellenden europäischen Kon­junktur mit stei-

vergangenen Jahren zuhauf, zum Beispiel in der des mobilen Datenverkehrs), bei Finanzwerten

(durch härtere Regulierung), bei Versorgern

(durch veränderte Regulierung und erneuerbare Energien) und bei Medien (durch Wachstum digitaler Medien zulasten von Printmedien). Ein Ende der Strukturbrüche ist nicht abzusehen;

vielmehr rechnen wir damit, dass sich das Tempo der Umwälzungen noch steigern wird,

positioniert sind. Diese Investments bieten hö-

here Chancen, bergen gleichzeitig aber auch ein höheres Risiko. Den Strukturwandel im Blick

meiden wir im Zuge des Growth-Investmentprozesses gleichzeitig Investitionen in etwaige

Verlierer von strukturellen Marktveränderun­gen.

Investmentstrategie

und sehen mehrere Technologien mit dem Poten­

Wachstum Europa

wie Erneuerbare Energien, Elektromobilität und

Asset Management ist es, hohe, risikoadjustier­

zial, ganze Branchen auf den Kopf zu stellen –

Ziel dieser Wachstumsstrategie von Metzler

autonomes Fahren oder die Vernetzung und

­te Renditen zu erwirtschaften. Dazu investiert

Automatisierung in Industrie und Logistik (In-

dustrie 4.0). Etablierte Unternehmen mit bisher bewährten Geschäftsmodellen müssen neue

Antworten finden: zum Beispiel die Öl-, Gasund Versorgungsindustrie auf die erneuerbaren Energien, die Auto- und Autozulieferindustrie

auf die zu erwartenden Veränderungen durch Elektromobilität und der stationäre Einzelhandel auf den Internethandel.

das Portfoliomanagement möglichst ausgewogen in europäische Wachstumswerte mit struk­

turel­ lem, langfristig überdurchschnittlichem Ertrags­ wachstum, hohem langfristigem Free Cashflow und solider Bilanzstruktur. Mittels fundamentaler Analyse von Geschäftsmodell und Markt­umfeld lassen sich innovative Unter-

nehmen mit starker Marktposition ermitteln, die von den strukturellen Veränderungen der Marktrahmenbedin­gungen profitieren. Mithilfe

dynamischer Bewertungsverfahren (proprietä­

Gezielte Investments in vielver­

genden Kursen.

sprechende Disruptive-Growth-Titel

Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie in­

tieren und neue Entwicklungen aufzugreifen,

vestieren wir den Großteil der Mittel in euro­

innovativen „Disruptive Growth“-Unternehmen,

Um früh von diesen Strukturbrüchen zu profi-

res DCF-Modell) werden die Aktien im Investmentprozess einer fundamentalen Unternehmensanalyse unterzogen. 

päische „Quality Growth“- und „Dynamic Growth“-Werte. Dabei achten wir auf intaktes

Metzler European Growth/Class A – Nettoperformance

nierung, langfristig überdurchschnittliche Er-

250

strukturelles Wachstum, starke Marktpositiotragsperspektiven und solide Bilanzen. Einen

31. August 2005 bis 31. August 2015 (indexiert; 8/2005 = 100)

kleinen Teil der Fondsvermögen investieren wir

200

tive Growth“-Unternehmen.

150

Zu den „Disruptive Growth“-Werten zählen hoch­

100

zudem gezielt in Aktien innovativer „Disrup-

innovative, oft kleinere Unternehmen, die von

Strukturbrüchen profitieren, beispielsweise von neuen Technologien, die Branchen und Märkte grundlegend verändern können. Tiefgreifende

Umwälzungen mit entsprechenden Chancen für innovative Unternehmen und Risiken für weni-

Metzler European Growth/Class A

225 175 125

MSCI Europe Growth Index Total Return* MSCI Europe Index Net Total Return

75 50 2005

2007

2009

2011

2013

2015

* Bis 31.7.1998 MSCI Europa Net, ab 1.8.1998 MSCI European Growth, seit 1.7.2002 MSCI European Growth Net Quellen: Thomson Reuters Datastream, Berechnungen Metzler. Wertentwicklung errechnet nach BVI-Methode unter Berücksichtigung aller auf Fondsebene anfallenden Kosten (z. B. Verwaltungsvergütung, Management-Fee), ohne sämtliche auf Kundenebene anfallenden Kosten (z. B. Ausgabeaufschlag, individuelle Verwahrungsgebühren und Transaktionskosten) einzubeziehen. Vergangenheitswerte sind keine Garantie, Zusicherung oder ein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Der Wert der Fondsanteile kann nicht garantiert oder gewährleistet werden.

ger anpassungsfähige Unternehmen – den soge-

Ausgabe 2/2015

Metzler Portfolio Insight

21

Aktien

Metzler European Dividend Sustainability: Integration von Nachhaltigkeitskriterien Attraktive Dividenden und nachhaltige Unternehmensführung gehen oft Hand in Hand Die Bilanzqualität europäischer Unternehmen war selten so gut wie aktuell. Gepaart mit den hohen Liquiditätsbeständen besteht vielfach Spielraum, in den kommenden Jahren die Ausschüttungsquoten weiter zu erhöhen. Da­ durch dürfte das Niveau der Dividendenrenditen europäischer Aktien nach­

haltig attraktiv bleiben. Auch langfristig bieten dividendenstarke Unter-

nehmen Vorteile: Ihre Gewinnmargen sind bei geringerer Verschuldung ten­denziell höher, und sie erzielen eine dauerhaft stabile Rentabilität – bei

einer günstigeren Bewertung. Außerdem liegen viele, attraktive Dividen-

ver Analysen von Fundamentaldaten. Das Ergebnis ist ein konzentriertes Portfolio aus Aktien von Unternehmen, die nachhaltig mit ihren finanziel­ len Mitteln umgehen und ihren Unternehmenswert langfristig und konsequent steigern. Zu den ausschlaggebenden Faktoren für eine Aufnahme in

den Fonds zählen unter anderem eine sehr hohe Stabilität bei Gewinnen und Cashflows, steigende Ausschüttungsquoten sowie die Fähigkeit, Divi­ denden aus den laufenden Erträgen zu zahlen und somit die Unternehmens­ substanz zu schonen.

Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien in jeder

den zahlende Gesellschaften auch bei Nachhaltigkeitsrankings vorn.

Stufe des Investmentprozesses

Konzentration auf europäische Titel unterschiedlicher

haltigkeitsaspekte berücksichtigt (s. Abb.). Dies führt schon im Vorfeld

Marktkapitalisierung Im Fokus des Fonds Metzler European Dividend Sustainability stehen

Unternehmenswerte aus Europa – für Dividendentitel die weltweit attraktivste Anlageregion. Der Fonds investiert sowohl in Aktien aus dem Referenzindex MSCI Europe als auch in interessante Unternehmen aus dem

Small- und Mid-Cap-Segment. Dort ist die absolute Dividendenhöhe

zwar niedriger, das Dividendenwachstum allerdings deutlich attraktiver. Vielversprechende, dividendenstarke Unternehmen finden sich zunehmend auch außerhalb der europäischen Standardindizes. Eine gesunde Mischung

herausragender Unternehmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung bietet somit Vorteile. Die Titelselektion bei dem benchmarkfreien Ansatz

erfolgt in erster Linie auf Basis umfangreicher quantitativer und qualitati­

Im Fondskonzept sind auf jeder Stufe des Investmentprozesses Nach­ zum Aus­schluss von Unternehmen, die ethische Kriterien nicht erfüllen,

wodurch sich von vornherein Reputations- und Kursverlustrisiken reduzieren lassen. In den Auswahlprozess werden zudem konsequent Nachhaltigkeitskriterien integriert, und zwar durch die Bildung von Unterneh-

mensratings für die sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance). Grund­lage hierfür bilden Daten unserer externen Partner.

Am Ende des mehrstufigen, aktiven Auswahlverfahrens steht ein Port­ folio aus 50 bis 60 europäischen Titeln. Für diese Titel nimmt BMO Global Asset Management (ehemals F&C Asset Management), ein auf diesem

Gebiet renommiertes Unternehmen, das Stimmrecht auf Hauptversammlungen im Sinne der Investoren wahr – ein weiterer Schritt, um Nachhaltigkeitsthemen in den Unternehmen voranzutreiben. 

Der Investmentprozess: Ein stringentes und mehrstufiges Auswahlverfahren Kombination von quantitativen und qualitativen Aspekten

Integration Nachhaltigkeitskomponenten

Europäisches Akienuniversum von ca. 800 Aktien

Fondsmanager

Ausschlusskriterien

Oliver Schmidt,

Vorauswahl nach quantitativen Kriterien Metzler-Dividenden-Screening

Metzler Asset Management GmbH

Finanzielle Nachhaltigkeit

Telefon (0 69) 21 04 - 16 60

Endauswahl nach qualitativen Kriterien

E-Mail [email protected]

Einzeltitelselektion Unternehmenskontakte

Fondsdaten Metzler European Dividend Sustainability ESG-Integration

Auflegung:

4. August 2015

Zielunternehmen

ISIN:

Class A: IE00BYY02855

Portfolio­ konstruktion



Class B: IE00BYY02962

Anzahl der Titel:

50–60 Titel; breit gestreut

Engagement

Portfolio mit 50 – 60 Dividendenaktien Ideenfindung durch gezielte Screenings

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Fundamentaler Bottomup-Investmentansatz

Metzler Portfolio Insight

Vertriebszulassung: Deutschland, Österreich, Schweiz, Fokussierte Buy-andHold-Strategie

Ausgabe 2/2015

Frankreich, Luxemburg, Spanien

Staatsanleihen

Metzler Sovereign Select: Bewährte Staatsanleihenstrategie nun auch als Publikumsfonds Portfoliokonstruktion nutzt Potenzial der Asset-Klasse Im Dilemma zwischen Zinserfordernis und Bonitätsrisiken ist es fahr­

lässig, in marktkapitalisierte Indizes zu investieren oder vermeintlich sichere Länder entsprechend ihrer Marktkapitalisierung zu gewichten. Denn dadurch werden wenige, oft hochverschuldete und überbewertete

Länder be­vorzugt. „Metzler Sovereign Select“ ist eine Strategie, mit der das Ertrags­potenzial des großen Spektrums internationaler Staatsanlei-

hen ausgeschöpft werden kann – und zwar durch ökonomisch werthaltige

diversifiziert das Portfoliomanagement in Staatsanleihen auch außerhalb des Euroraums. Die Allokation basiert auf einer Kombination aus der Gleichgewichtung aller Länder und der Gewichtung nach dem Brutto­ inlandsprodukt. Abweichungen ergeben sich aus Unterschieden bei der Schuldnerqualität und der Zinsstruktur. Die Ländergewichtung wird um

Volatilitätseffekte bereinigt und nach oben begrenzt, um die Dominanz einzelner Länder auszuschließen. 

Ländergewichtun­gen, unabhängig von einer Benchmark.

In Spezialfonds hat sich die Strategie als erfolgreich erwiesen; nun bieten wir sie institutionellen Kunden auch als Publikumsfonds an. Interessant ist

sie auch für Anleger, die den Bestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes unterliegen. Mit der Allokation zugunsten von fundamental stabi­

Fondsmanager

len und renditestarken Staatsanleihemärkten, regelmäßigen Anpassungen

Uwe Sundermeier

an Marktveränderungen und der Begrenzung von Konzentrationsrisiken

Metzler Asset Management GmbH

wird das Potenzial der Asset-Klasse bestmöglich ausgeschöpft, wobei die

Telefon (0 69) 21 04 - 11 27

Absicherung von Währungsrisiken in die Strategie integriert ist.

E-Mail [email protected]

Global anlegen, effektiv diversifizieren und flexibel agieren

Fondsdaten Metzler Sovereign Select

Effektiv zu diversifizieren heißt, möglichst breit und dennoch gezielt an-

Auflegung:

24. August 2015

ISIN:

Class B: IE00BYY02F282

zulegen, und zwar in solide Schuldner mit Ertragsperspektive – also orien­ tiert an ökonomischen Rahmenbedingungen und am Zinsumfeld. Ferner

Vertriebszulassung: Deutschland, Österreich, Schweiz,

muss es möglich sein, die Allokation jederzeit an sich ändernde Rahmen-

Frankreich, Luxemburg, Spanien

bedingungen anzupassen. Nach dem Konzept „Metzler Sovereign Select“

Unsere Strategie liegt zwischen den Extremen ...

... bei einem vergleichsweise geringen Risiko

Wertentwicklung in % p. a. (Zeitraum 18.12.2013 –30.9.2015)

Volatilität in % p. a. (Zeitraum 18.12.2013 –30.9.2015)

Italien Spanien Großbritannien Irland Belgien Schweden Dänemark Österreich Frankreich Niederlande Strategie* Tschechien Deutschland Finnland Australien JPM Global Kanada Neuseeland Mexiko USA Polen Japan Singapur

1,28

2,59

7,02 6,85 6,74 6,68 6,48 6,12 6,02 5,97 5,52 5,29 5,17 4,98 4,72 4,36 4,06 4,06

8,25 8,24 7,90

9,56

10,45

Großbritannien Dänemark Italien Spanien Mexiko Belgien Australien Österreich Frankreich Niederlande Kanada Deutschland USA Schweden Singapur Finnland Irland Polen Strategie** JPM Global Neuseeland Japan Tschechien

1,77

5,36 5,17 4,92 4,71 4,54 4,52 4,15 4,13 4,05 4,02 4,02 3,99 3,68 3,63 3,50 3,32 3,13 3,06 2,79 2,41 2,39

6,59

*  Wertentwicklung eines Spezial-AIF **  Volatilität eines Spezial-AIF. Als Vergleichsindizes wurden JPM GBI Indizes hedged (EUR) herangezogen. Quellen: Thomson Reuters Datastream, Berechnungen Metzler. Wertentwicklung errechnet nach BVI-Methode unter Berücksichtigung aller auf Fondsebene anfallenden Kosten (z. B. Verwaltungsvergütung, Management-Fee), ohne sämtliche auf Kundenebene anfallende Kosten (z. B. Ausgabeaufschlag, individuelle Verwahrungsgebühren und Transaktionskosten) einzubeziehen. Als Vergleichsindizes wurden JPM GBI Indizes hedged (EUR) herangezogen. Vergangenheitswerte sind keine Garantie, Zusicherung oder ein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Der Wert der Fondsanteile kann nicht garantiert oder gewährleistet werden  Stand: 30. September 2015

Ausgabe 2/2015

Metzler Portfolio Insight

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Events

Kundenveranstaltung Metzler Insight: Neue Welche Anlagestrategien sind in Zeiten von Nullzinsen geeignet? Wurden alle Möglich-

keiten der Ertragsgenerierung genutzt? Wie lässt sich der HGB-Zinsschmelze begegnen?

Wann ist es sinnvoll, Versorgungsverpflichtungen aus­zulagern?

Im Rahmen des Forums Metzler Insight am

22. September gaben externe Referenten und Experten aus dem Hause Metzler Antworten

auf diese Fragen und diskutierten Lösungsansätze mit rund 40 Entscheidungsträgern

aus Industrie und Finanzwirtschaft, von Ver­ bänden und aus der Dienstleistungsbranche. Prominenter Gastreferent war Matthias Wissmann, Prä­ sident des Verbandes der

Automobilindustrie (VDA). Abgerundet wurde der Veranstaltungstag durch eine exklusive Führung über den Messestand der Porsche AG auf der IAA. 

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Metzler Portfolio Insight

Ausgabe 2/2015

Events

Aufgaben – neue Lösungen für Unternehmen

Ausgabe 2/2015

Metzler Portfolio Insight

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Soziales

Eine positive Zwischenbilanz

In Südeuropa ist die Jugendarbeitslosigkeit anhaltend hoch – und zugleich droht in Deutsch-

Die diesjährigen d.eu.tsch-Stipendiaten freuen sich über ihre bestandene Prüfung

land ein Fachkräftemangel. Nach Angaben der

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main fehlen allein in Hessen derzeit 8.000 In-

genieure, Informatiker, Architekten, Physiker,

Die Erfolge sprechen für sich: Dank des ausge-

Damit die Stipendiaten Hürden im deutschen

wissenschaftlichen Fächern. Um jungen Men-

Institut erhielten bislang alle Stipendiaten Zer-

werden sie stets von Mitarbeitern des Bank-

Chemiker und Spezialisten aus weiteren naturschen aus südeuropäischen Ländern einen Be-

rufseinstieg in Deutschland zu ermöglichen, hat

die Metzler-Stiftung 2012 das Sprachstipendium „d.eu.tsch“ ins Leben gerufen. Dieses Gemeinschaftsprojekt der Metzler-Stiftung, des Goethe-

Instituts und der Arbeitsagentur geht im Januar 2016 schon in die vierte Runde. In einem viermonatigen Intensivkurs am Goethe-Institut wer­ den dann erneut rund 20 junge Akademiker aus

Italien, Griechenland, Portugal und Spanien ihre

Deutschkenntnisse bis auf das hohe Kompetenz­ niveau „C1“ ausweiten.

zeichneten Unterrichts am Frankfurter Goethe-

tifikate, die ihnen gute bis sehr gute deutsche Sprachkenntnisse bescheinigen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben auch alle eine Be-

schäftigung gefunden – das Spektrum reicht von Festanstellungen, Promotionsstellen an Uni­

Alltag möglichst mühelos überwinden können, hauses Metzler ehrenamtlich begleitet. Mit den

„Paten“ wird Alltagsdeutsch gesprochen, sie helfen beim Eingewöhnen und stehen bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

versitäten oder Forschungseinrichtungen über

Die 400 Unterrichtsstunden, Wohnung, Verpfle­

verträgen bei namhaften Unternehmen im In-

kosten rund 10.000 EUR je Teilnehmer. Darum

Trainee- und Praktikumsstellen bis hin zu Zeit-

und Ausland. Für manche Stipendiaten hat sich aufgrund ihrer Deutschkenntnisse auch die Tür für einen Job im Heimatland geöffnet.

gung, Kulturprogramm und Prüfungsleistungen

ist die Metzler-Stiftung dankbar, dass sich schon seit der zweiten Runde mehrere namhafte Förderer an der Finanzierung beteiligen. 

Gute Sprachkenntnisse allein reichen aber nicht

Förderer sind weiterhin willkommen!

den. Daher bietet das Goethe-Institut neben dem

Die Metzler-Stiftung freut sich zudem über Unternehmen, die Praktikumsplätze oder

aus, um in einem fremden Land heimisch zu wer­

intensiven Unterricht ein Kulturprogramm an: Einmal in der Woche besuchen die Stipendia­ten unter fachkundiger Begleitung Museen oder in-

Traineestellen für die Stipendiaten bereitstellen. Fragen beantwortet Ihnen gerne Sigrun Stosius, Vorstand der Metzler-Stiftung, unter [email protected] oder Telefon (0 69) 21 04 - 49 76

teressante Städte in der Nähe Frankfurts.

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Metzler Portfolio Insight

Ausgabe 2/2015

Events

M etz l er A sset M anagement auf dem

Institutional Money Kongress 2016 Experten von Metzler Asset Management präsentieren die Themen

Nachhaltigkeit 2.0 – Integration von Nachhaltigkeit in traditionelle Fondskonzepte Absolute Return durch alternative Risikoprämien Am 23. und 24. Februar 2016 findet der Institutional Money Kongress in Frankfurt am Main statt – ein renommiertes Fachevent für institutionelle Investoren. Auch Experten von Metzler Asset Management werden vertreten sein und zum Informationsaustausch im Rahmen verschiedener Formate zur Verfügung stehen: Oliver Schmidt, Fondsmanager des Metz­

Zum Thema „alternative Risikoprämien“

feriert in seinem Fachworkshop darüber,

One-to-One-Gespräche an. Hier haben

ler European Dividend Sustainability, re­

bieten wir ein Gruppengespräch sowie

Sie die Möglichkeit zu einem intensiven

wie sich die Integration von Nachhaltigkeitskomponenten in den Investmentpro-

Austausch mit Sebastian Napiralla, Lei-

zess bei traditionellen, aktiv gemanagten Aktienprodukten

ter der Produktgruppe Absolute Return, rund um die Fragen:

tionelle Investoren in einem Umfeld gestiegener regulatori­

die Diversifikation in alternative Risikoprämien? Gibt es auch

auswirken kann und welche Chancen sich daraus für instituscher und ethischer Anforderungen ergeben.

Was sind alternative Risikoprämien? Welche Vorteile bringt diskretionäre Strategien oder nur regelgebundene Ansätze?

Welche Einstiegsbarrieren ergeben sich für Portfoliomanager?

Bei Interesse an den einstündigen Gesprächen melden Sie sich bitte direkt auf der

Veranstaltungswebsite von Institutional Money an: www.institutional-money.com

Impressum

Impressum

Herausgeber Metzler Asset Management GmbH Untermainanlage 1 60329 Frankfurt am Main Telefon (0 69) 21 04 - 5 32 Telefax (0 69) 21 04 - 11 79

[email protected] www.metzler.com

Verantwortlich Dr. Christiane Heitmeyer Renate Kühn Dr. Kerstin Nolte

Gestaltung Ilonka Ritter Ulf Rößling Titelbild: www.fotolia.com

Erscheinungsort Frankfurt am Main Redaktionsschluss: 15. Oktober 2015

Rechtliche Hinweise  |  Diese Unterlage der Metzler Asset Management GmbH (nachfolgend zusammen mit den verbundenen Unternehmen im Sinne von §§ 15 ff. AktG „Metzler“ genannt) enthält Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die wir für verlässlich halten. Metzler übernimmt jedoch keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen. Metzler behält sich unangekündigte Änderungen der in dieser Unterlage zum Ausdruck gebrachten Meinungen, Vorhersagen, Schätzungen und Prognosen vor und unterliegt keiner Verpflichtung, diese Unterlage zu aktualisieren oder den Empfänger in anderer Weise zu informieren, falls sich eine dieser Aussagen verändert hat oder unrichtig, unvollständig oder irreführend wird. Gastbeiträge geben nicht die Meinung von Metzler wieder. Die Weitergabe dieser Unterlage an Dritte, insbesondere an Privatanleger, ist ausdrücklich untersagt. Ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Metzler darf/dürfen diese Unterlage, davon gefertigte Kopien oder Teile davon nicht verändert, kopiert, vervielfältigt oder verteilt werden. Mit der Entgegennahme dieser Unterlage erklärt sich der Empfänger mit den vorangegangenen Bestimmungen einverstanden.

2./3. Quartal 2011

Metzler Portfolio Insight

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Metzler Asset Management Metzler Asset Management GmbH Untermainanlage 1 60329 Frankfurt am Main Telefon (0 69) 21 04 - 5 32 Telefax (0 69) 21 04 - 11 79 [email protected] www.metzler.com

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