Weisheit Einleitung •

Einstieg ◦ Interessant und spannend zu hören, wo die beiden Jungs so stehen, wo sie hin möchten und was sie mit Gott erlebt haben. ◦ Fragen zum Einstieg ▪ Wer möchte noch einmal so jung sein wie diese beiden Jungs? ▪ Wer möchte noch einmal so jung sein wie diese beiden Jungs aber mit dem Wissen und den Erfahrungen von heute? ◦ Jung und unbeschwert zu sein, alle Türen offen zu haben scheint einen gewissen Reiz zu haben. ◦ Doch scheint es auch, dass wir an unseren Erfahrungen hängen, uns diese wichtig sind und wir nicht auf dieses Wissen verzichten möchten. ◦ Es gibt wohl im Leben eines jeden etwas, dass man aus heutiger Sicht anders gemacht hätte. Ich denke, die „Brille-Fielman-Lebenssicht“ trifft wohl auf die wenigsten zu.



Der Ausdruck, der all dies letztendlich zusammenfasst ist „Weisheit“ ◦ Definition Wikipedia: ▪ „Weisheit [...] bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft, sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren.“ ▪ Die Konzepte von Weisheit sind in der Regel von Spannungsräumen zwischen Rationalität und Intuition, Wissen und Glauben, sowie zwischen Erfahrung und Instinkt bewegen. ▪ Weisheit zeugt von geistiger Beweglichkeit und Unabhängigkeit: Sie befähigt, systematisch Dinge zu denken, zu sagen und zu tun, was sich in der gegebenen Situation als nachhaltig sinnvoll erweisen. ◦ Da ist es nur zu verständlich, dass man darauf nicht verzichten möchte.



Dennoch treffen wir immer wieder auch sehr unweise Entscheidungen, handeln oder sprechen unweise. Weisheit muss ständig und immer wieder neu gesucht und in Anspruch genommen werden.



Ich fühle mich bei mancher meinen Entscheidungen, die ich treffen muss oft so hilflos, unerfahren und unsicher als ob ich 16 Jahre alt wäre. Aber dennoch, wie gelangt man in solchen Situationen zu Weisheit?



Antworten auf diese Frage und auch die Inspiration zu diesem Input fand ich in einer Predigtserie des amerikanischen Predigers Andy Stanley. Auf drei seiner wichtigsten Punkte möchte ich hier eingehen.

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Stell die richtige Frage •

Jeden Tag stehen wir vor unzähligen Fragen und Entscheidungen in unzähligen Lebensbereichen: Beziehungen, Ehe, Finanzen, Zeit/Freizeit, Gesundheit, Schule, unserer nächsten Schritte im Leben usw.



Es tauchen Fragen auf wie: Soll ich bleiben? Soll ich gehen? Soll ich das neue iPhone kaufen oder nicht? Soll ich meine Arbeitsstelle kündigen? Soll ich mein altes Auto ausfahren oder jetzt schon ein neues kaufen? Soll ich es verkaufen? Soll ich mich jetzt aufregen? Soll ich den Beschwerdebrief schreiben oder nicht?



Als Antwort auf viele dieser Fragen gibt es weder ein einfaches „Ja“ oder „Nein“ noch ein „Richtig“ oder „Falsch“. Zudem würde die Antwort auch nicht für jeden gleich ausfallen.



Epheser 5,15 rät uns, unser Leben weise zu führen: ◦ Epheser 5,15 (NBH) Achtet also genau darauf, wie ihr euer Leben führt - nicht als törichte, sondern als weise Menschen! ◦ Was ist für mich der nächste weise Schritt?



Andy Stanley schlägt vor, sich diese Frage in drei Dimensionen zu stellen: ◦ In Anbetracht meiner Erfahrungen und meiner Vergangenheit ▪ Oft treffen wir Entscheidungen, ohne unser Erfahrungen und die Vergangenheit einfliessen zu lassen ◦ In Anbetracht meiner aktuellen Situation ▪ Single, Schulabgänger, erstes Baby, selbständiger Maurer => Die Entscheidung für ein neues Auto wird wohl anders aussehen. ▪ Wir stehen nicht im gleichen Lebensabschnitt wie die beiden Jungs. ◦ In Anbetracht meiner Erwartungen und Träume für die Zukunft ▪ Es ist nicht weise, sich für etwas zu entscheiden, von dem man weiss, dass man es eigentlich nicht. ▪ Die beiden Jungs haben ganz andere Pläne für ihre Leben => andere Entscheidungen. ▪ Lebt und entscheidet nicht für den Moment. Plant euer Leben, das ist weise.



Hier merken wir schon, dass es eben keine Universal-Antworten gibt: Jeder von uns machte andere Erfahrungen, steckt in einer anderen Situation und hat andere Erwartungen und Träume für die Zukunft.



Diese drei Dimensionen bringen uns weisen Entscheidungen näher. Dennoch bleibt die grundsätzliche Frage: „Was ist weise?“ Wer sich gegen weise Entscheidung oder unweises Verhalten entscheidet ist handelt automatisch unweise.

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Drei Arten von unweisen Menschen oder unweisem Verhalten •

Salomo, der dritte König Israels, schrieb mehr über Weisheit als jeder andere Mitverfasser der Bibel. Von einigen wird er als der weiseste Mann der je gelebt hat angesehen. In seinen Schriften charakterisiert er unter anderem drei Arten von Menschen, denen es an Weisheit fehlt.

Die Narren •

Je nach Übersetzung auch Toren oder Dummköpfe



Narren kennen den Unterschied zwischen richtig und falsch, aber es ist ihnen egal: ◦ Spr. 1, 32 (HFA) [..] viele Dummköpfe täuschten sich selbst durch ihre Sorglosigkeit. ◦ Beispiel Vorbereitung auf eine Prüfung: Gelernt -> nein -> es wäre jetzt aber an der Zeit -> ich weis -> wann wirst du beginnen -> ich weiss nicht -> was ist, wenn du die Prüfung nicht bestehst -> das ist mir egal



Narren haben keine Selbstbeherrschung und leben nach dem Lustprinzip: ◦ Spr. 1,7 (HFA) [..] Nur ein Dummkopf lehnt Lebensweisheit und Selbstbeherrschung ab. ◦ Beispiel Vorbereitung auf eine Prüfung: Ich hätte lernen sollen -> aber wir hatten grad Spass in der Gruppe -> es dauerte länger -> am nächsten Tag früher aufstehen -> müde -> weiter schlafen, ich hab ja noch Zeit -> am Nachmittag what'sApp von einem Freund -> das wird sicher cool -> Fun Planet...



Narren sind zwar erfahren, Lernen aber nichts aus ihren Erfahrungen: ◦ Spr. 26,11 (NBH) Wie ein Hund zu seinem Erbrochenen umkehrt, / ist ein Narr, der seinen Unsinn wiederholt. ◦ Beispiel Vorbereitung auf eine Prüfung: Letzte Prüfung in den Sand gesetzt -> gelernt? -> wieso? -> weil letzte Prüfung schlecht -> aha !?! und jetzt was ? -> bereite dich vor -> wozu ?

Die Spötter •

Spötter = Narren, die noch mit Spott und Hohn gekrönt sind => Das Sahnehäubchen oben drauf...



Spötter kennen den Unterschied zwischen richtig und falsch... ◦ Spr. 13,1 (HFA) Ein vernünftiger Sohn lässt sich von seinen Eltern zurechtweisen, der Spötter aber verachtet jede Belehrung.



... bringen aber denen, die sich für das Richtige entscheiden Spott und Verachtung entgegen. ◦ Spr. 1,22 (HFA) Ihr Dummköpfe! Wann kommt ihr endlich zur Vernunft? Wie lange noch wollt ihr spötteln und euch mit einem Lächeln über alles hinwegsetzen? [..]



Beispiel der Antistreber oder Mister-Ober-Cool der Klasse, der es auf die Ehrgeizigen, zielorientierten und Streber abgesehen hat.

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Die Jünglinge •

Je nach Übersetzung auch Unwissende oder Einfältige



Den Jünglingen (m/w) fehlt schlicht und einfach die Erfahrung. ◦ Im Buch der Sprüche richtet sich König Salomo in den ersten 9 Kapiteln sehr gezielt an seine Söhne und somit sicher auch an Rehabeam, der später sein Nachfolger als König wird. Salomo gibt sein Wissen, seine Weisheit, Erfahrungen und Beobachtungen mit viel Sanftmut aber auch mit Nachdruck an Unerfahrene weiter. ◦ Details würden den Rahmen sprengen. Liest doch die Sprüche mal selber: ◦ Spr. 1,4-6 (HFA): Wer jung und unerfahren ist, wird urteilsfähig, er bekommt das Gespür für gute Entscheidungen. Selbst wer darin schon geübt ist, kann noch dazulernen. Neue Gedankenanstösse helfen ihm, die Sprichwörter der weisen Lehrer zu verstehen und ihre Bilder und verschlüsselten Sprüche zu enträtseln.



Aber: Auch Jünglinge / Unerfahrene können weise sein: ◦ Eltern haben was zu sagen und liegen damit nicht immer falsch: ▪ Spr. 1,8 (NBH) Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters, / verwirf die Weisung deiner Mutter nicht! ◦ Nicht jeder, der gut Reden kann ist auch weise: ▪ Spr. 1,15 (HFA) Mein Sohn, lass dich nicht von ihren Überredungskünsten täuschen[..]. ◦ Sucht euch gute und weise Berater und hört auf sie: ▪ 1. Könige 12,6 (ELB) Und der König Rehabeam beriet sich mit den Alten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er noch am Leben war [..]. ▪ Ihr habt die erste Prüfung bei einem neuen Lehrer -> erkundigt Euch bei den Vorgängern, worauf man achten muss

Diese drei Typen können uns helfen, weise von weisen Menschen oder Handlungen zu unterscheiden. Salomo gibt uns aber noch andere Tips und Hinweise mit.

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Hol die Weisheit ab – sie lässt sich finden... •

Im ersten Kapitel der Sprüche personifiziert Salomo Weisheit als eine Frau, die durch die Strassen geht und dort versucht, auf sich aufmerksam zu machen.



Da alle Bemühungen fehl schlagen, schlussfolgert die Weisheit folgendes: ◦ Spr 1,22 (NBH) Wie lange noch, ihr Einfältigen, liebt ihr die Einfalt, / wie lange gefällt den Spöttern ihr Spott / und verschmähen die Narren Erkenntnis? ◦ Mit anderen Worten: Wie reagieren die Type, wenn man sie korrigieren will?: ▪ Korrigiere Einfältige, sie werden es nicht verstehen. ▪ Korrigiere Spötter, sie werden dich verachten ▪ Korrigiere Narren, sie werden dich ignorieren ◦ Und das ganze geht dann weiter – es ist immer die Weisheit als Person, die das sagt: ▪ Sprüche 1,23 (HFA) : Hört, was ich euch sagen will! Dann überschütte ich euch mit dem Reichtum meiner Weisheit und teile mit euch meine Lebenserfahrung. ▪ Korrigiere weise Menschen, sie werden Sich bedanken. ◦ Seit also offen, wo weiser Rat in euer Leben kommt und nehmt ihn an.Dadurch werdet ich selber weiser.



Das ist ja schön und gut, wenn man sich den Rat weiser Menschen zu Herzen nimmt. Salomon gibt aber seinen Söhnen noch eine andere, die wichtigste Möglichkeit mit auf den Weg: ◦ Spr. 2,3-4 (SCH2000): wenn du um Verständnis betest und um Einsicht flehst, wenn du sie [die Weisheit] suchst wie Silber und nach ihr [die Weisheit] forschst wie nach Schätzen, ▪ Salomo rät, zu Gott zu beten. Und zwar nicht einfach einmal, sondern intensiv und beharrlich. Stellt euch vor, wie viel Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen es brauch, um einen Schatz zu finden. ◦ Doch wieso das Ganze? Salomo schreibt weiter: ◦ Spr. 2,6 (SCH2000): Denn der Herr gibt [alle] Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht. ▪ Je nach Übersetzung steht hier sogar Alle Weisheit. Solomo, als sehr weiser Mann und König, sagt uns also, woher die Weisheit / alle Weisheit letzten Endes kommt: Von Gott. ▪ Und die Erkenntnis und die Einsicht macht aus Narren, Spötter und Einfältigen Weise Menschen ◦ Aber: Es braucht Zeit und Ausdauer im Gebet dazu.

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Schluss •

Was ich euch allen, aber vor allem den Jungs auf ihren nächsten Lebensabschnitt mitgeben möchte: ◦ Stellt Euch bei Entscheidungen immer die richtige Frage: „In Anbetracht meiner Erfahrungen und meiner Vergangenheit, meiner aktuellen Situation sowie meiner Erwartungen und Träume für die Zukunft, was ist für mich der nächste weise Schritt?“ ◦ Seit keine Narren oder Spötter, das bringt Euch nur Probleme. ◦ Ihr seit Jünglinge und dürft und sollt es auch sein, ABER: Seit euch dessen bewusst und nehmt den Rat weiser Leute (Eurer Eltern?) ernst. ▪ Warum hat Obama wohl so viele Berater um sich herum? Weil er weise ist. ◦ Fragt Gott im Gebet um Weisheit. Holt die Weisheit ab, sie steht für Euch bereit und lässt sich finden – wie ein Werkzeug – lasst euch Zeit dabei.



So wie dieses Multitool, dass die Jungs als Geschenk erhalten werden: Müsst ihr etwas schneiden, feilen oder eine Schraube fest drehen, dann greift zum Multitool...



Steht ihr vor einer Entscheidung und braucht Weisheit: Fragt Gott im Gebet.



Der Vers aus Sprüche 1,23 auf dem Multitool soll euch daran erinnern und begleiten.



Sprüche 1,23 (HFA) : Hört, was ich euch sagen will! Dann überschütte ich euch mit dem Reichtum meiner Weisheit und teile mit euch meine Lebenserfahrung.

Quellen http://de.wikipedia.org/wiki/Weisheit http://ruthiedean.com/2014/01/20/whats-the-wise-thing-to-do-askit/

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