Heike Alsleben · Iver Hand (Hrsg.)

Soziales Kompetenztraining Leitfaden für die Einzel- und Gruppentherapie bei Sozialer Phobie 2. Auflage

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Soziales Kompetenztraining

Heike Alsleben  Iver Hand Herausgeber

Soziales Kompetenztraining Leitfaden für die Einzel- und Gruppentherapie bei Sozialer Phobie 2. Auflage

Herausgeber Heike Alsleben Klinik f. Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Hamburg, Deutschland Prof. Dr. med. Iver Hand Hamburg, Deutschland

ISBN 978-3-7091-1079-9 ISBN 978-3-7091-1080-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-1080-5 2. Auflage 2013 Springer Wien Heidelberg Dordrecht London New York Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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In memoriam Brigitte Friedrich

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Vorwort zur 2. Auflage Unter dem Begriff „soziale Phobie“ wird in den beiden Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM V leider nur der Angstaspekt dieser Störung dargestellt. Die im Rahmen psychischer Störungen vermutlich viel relevanteren sozialen Defizite werden nicht gesondert erfasst. Das ist im Hinblick auf die Therapie-Indikationsstellung ein erhebliches Defizit in den Klassifikationssystemen. Eine „reine“ soziale Phobie lässt sich nämlich – unter Berücksichtigung ihrer Entstehungsbedingungen und ihrer Stellung im Gesamtstörungsmuster des Individuums – meist relativ einfach und rasch (wie andere Phobien auch) verhaltenstherapeutisch behandeln. Bei hinreichender Dauer kann sie aber auch zu sekundären sozialen Kompetenzdefiziten führen. Soziale Defizite sind dagegen überwiegend früh angelegte Entwicklungsdefizite. Sie können einerseits zu sekundären sozialen Ängsten führen, werden aber andererseits oft „pseudokompensiert“ – z. B. durch Rigidität bis hin zur Zwangsstörung, Aggressivität, psychosomatische oder psychotische Störungen, Alkohol-/Drogenmissbrauch. Sie sind dann hinter dieser „Verkleidung“ oft schwer erkennbar (Hand 1991). Es sind auch „Symptomverschachtelungen“ möglich: Über Angst vor Kritik können sich sowohl Depression wie Zwangsverhalten entwickeln, die sich dann gegenseitig verstärken und z. B. vordergründig als Agoraphobie ohne Panikstörung imponieren. Solche Verschachtelungen sollten dann möglichst in ein hierarchisiertes Hypothesenmodell zur adäquaten Indikationsstellung für den Einstieg in eine multimodale Verhaltenstherapie überführt werden (Hand 2008). Die Bedeutung sozialer Defizite und Ängste auch bei anderen psychischen Störungen wurde erstmalig in überzeugender Weise in den einige Jahrzehnte zurückliegenden Katamnesestudien Ciompis mit schizophrenen Patienten bezüglich der Identifizierung von Risikofaktoren für einen chronischen Krankheitsverlauf dargestellt. Einer von drei Risikofaktoren waren frühe soziale Defizite und Ängste. Bei chronisch verlaufenden Zwangsstörungen haben frühe soziale Defizite und Ängste – und die oftmals ableitbare Pseudokompensation durch Zwangsverhalten – bei mindestens der Hälfte dieser Patienten wesentlich zur Chronifizierung der Zwangsstörung beigetragen. Dementsprechend muss ein erfolgversprechender multimodaler Behandlungsplan nicht nur den Abbau sozialer Ängste, sondern vor allem den Aufbau sozialer Kompetenzen zum Inhalt haben. Ähnliches gilt in der Psychosomatik, wo z. B. chronifizierende Kopfschmerzen zunehmend der Vermeidung der Konfrontation mit den sozialen Defiziten und Ängsten in sozialen Kontakten „dienen“ können. Die Abgrenzung sozialer Ängste von sozialen Defiziten musste bis vor Kurzem über „klinische Interviews“ erfolgen. Valide und reliable (Selbstrating-)Messinstrumente standen nicht zur Verfügung. Das dürfte sich jetzt durch die Publikation des (SASKO, Kolbeck u. Maß 2009) geändert haben. Dieses Selbstrating kann von den Patienten in 5–10 Minuten ausgefüllt und leicht berechnet werden, woraus dann – auch einzelfallbezogen – die anteilige Bedeutung von sozialer Angst einerseits und Defiziten andererseits dargestellt werden kann (7 Kap. 11). Die frühen verhaltenstherapeutischen Verfahren zur Behandlung sozialer Ängste und Defizite waren primär auf der Verhaltensebene auf das Training von sozialen Kompetenzen ausgerichtet. Das im deutschsprachigen Raum mit Abstand bekannteste Vorgehen wurde von Rita Ullrich de Muynck und Rüdiger Ullrich bereits in den späten 1960er/frühen 1970er Jahren entwickelt (1976). Es enthält zahlreiche spezifische In-vivo-Übungssituationen. Für sehr schwer gestörte sozial defizitäre und häufig auch psychotische Patienten entwickelte die Ar-

VIII

Vorwort zur 2. Auflage

beitsgruppe um Liberman früh das Personal Effectiveness Training (PET; Liberman et al. 1975). Bei dieser Zielgruppe war ein Training sozialer Basisfertigkeiten in sehr kleinen Schritten erforderlich, mit intensivem Coaching (bis hin zum Einflüstern von Antwortsätzen) durch die Therapeuten während der anfänglich in vitro durchgeführten Übungssitzungen. Erst sehr viel später wurden Interventionen bei sozialer Phobie schwerpunktmäßig kognitiv orientiert (Clark u. Wels 1995; Stangier et al. 2003). Bezüglich der kognitiven Variante der Verhaltenstherapie von Angststörungen ist bis heute umstritten, welchen zusätzlichen Effekt zu den verhaltensorientierten Übungen die kognitiven Interventionen haben. Wir haben seit 1976 in der Verhaltenstherapie-Ambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf Einzel- und Gruppentherapien für Patienten mit sozialen Ängsten und Defiziten durchgeführt. Anfangs waren diese stark an den Modellen von Ullrich und Ullrich de Muynck sowie Libermann et al. orientiert, wobei im Laufe der einzelnen Entwicklungsschritte dann zunehmend bei der Exposition statt der klassischen Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) die Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM; Hand 1993, 2011, 2013) eingesetzt wurde. Eine erste Zusammenfassung dieses Entwicklungsprozesses in unserer Ambulanz, an dem Dutzende von Therapeuten beteiligt waren und sind, wurde von Wlazlo (1995) publiziert. In die weiteren Entwicklungsschritte wurden auch jeweils die Erfahrungen aus der Anwendung der Exposition mit Reaktionsmanagement bei anderen Phobien und bei der Zwangsstörung mit einbezogen. Der aktuelle Entwicklungsstand der schwerpunktmäßigen Expositionstherapie mit den Anteilen der Phobiebewältigung einerseits und des Aufbaus von sozialer Kompetenz andererseits wird jetzt in diesem Manual vorgelegt. Es kann, wie bereits das Manual zu den übrigen Angststörungen (Alsleben et al. 2003), nicht nur von Verhaltenstherapeuten, sondern auch von Psychotherapeuten anderer Therapieschulen begleitend eingesetzt werden, ebenso wie von verhaltenstherapeutischen Kotherapeuten. Das therapeutische Vorgehen basiert auf der „handlungsorientierten Verhaltenstherapie“, beinhaltet aber selbstverständlich auch kognitive Interventionen. In Übereinstimmung mit der experimentellen Psychologie der 1920er Jahre liegt die Hypothese zu Grunde, dass Denken und Fühlen am schnellsten durch Veränderungen des Verhaltens veränderbar sind („learning by doing“; „korrektive emotionale Erfahrung“). Bei den meisten Patienten führen primär induzierte Veränderungen des Denkens zu eher zögerlichen Veränderungen des Verhaltens und der Emotionen. Die Indikation dafür, ob der Einstieg in eine multimodale Verhaltenstherapie (um die es letztlich fast immer geht) primär über „Verhaltensexperimente“, über kognitive Interventionen oder auch über ein (Biofeedback-)Training physiologischer Überreaktionen erfolgen sollte, ist aber immer im Einzelfall zu entscheiden. Soziale Phobie und Kompetenzdefizite sind – wie jedes „Krankheitsverhalten“ – auch hinsichtlich ihrer intrapsychischen und/oder interaktionellen Funktionalitäten abzuklären (Hand 2008). Werden diese nicht erkannt, kann der Therapieplan nicht optimal auf die verbalisierte bzw. nicht verbalisierte (Nicht-)Veränderungsmotivation des Patienten abgestimmt werden. Schließlich ist, gerade bei sozial-ängstlich-defizitären Menschen mit ihren oftmals frühen interaktionellen Verletzungen, der Aufbau einer vertrauensvollen Patient-TherapeutBeziehung für die Motivation zu Veränderungsschritten von entscheidender Bedeutung – der (zu) früh Übungscompliance fordernde, vordergründig leistungs- und erfolgsorientierte Therapeut wird den Patienten eher abschrecken als motivieren. Last but not least ein nachdrückliches Caveat: Soziales Kompetenztraining beinhaltet – wie jede effektive psychotherapeutische oder medikamentöse Intervention – auch Risiken. Eines davon ist das Antrainieren von Dominanzverhalten über „Kommunikationstricks“, bei

IX Vorwort zur 2. Auflage

anhaltendem mangelndem Selbstwertgefühl und niedriger Selbstakzeptanz. Wird dieses Problem übersehen, dann hat die Therapie ein „Pseudo-Coping-Verhalten“ aufgebaut, das den Umgang des Patienten mit seinem natürlichen sozialen Umfeld möglicherweise gravierend beeinträchtigt. Dieses Risiko besteht im Besonderen bei den mittlerweile zahlreichen sozialen Kompetenztrainings außerhalb der Richtlinien-Verhaltenstherapie! Gerade in diesem Kontext sollte auch bedacht werden, dass wir seit Jahren einen gesellschaftlichen Wandel von einer recht sozial orientierten Gesellschaftsform (u. a. „soziale Marktwirtschaft“) zu einer Konkurrenzgesellschaft durchlaufen. „Jeder gegen jeden“ wird von der Schule über das Berufsleben bis in den aktuellen „Generationenkonflikt“ immer häufiger verhaltenssteuernd. In diesem Kontext sind in vielen Arbeitsfeldern „Top-downEntscheidungshierarchien“ entstanden, die im Einzelfall krank machen und gesellschaftlich zu gefährlichen sozialen Verwerfungen führen können. Als Verhaltenstherapeuten sollten wir uns fragen, wie weit die Techniken des sozialen Kompetenztrainings von den „Siegern“ in diesem sozialen Wandel auch missbraucht werden und wie wir unsere Patienten gegenüber dieser Entwicklung stärken können. Wir danken allen ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres multiprofessionellen Teams (mit Verhaltenstherapeuten auch aus der Krankenpflege) und den oft jahrelang bei uns versorgend und forschend mitarbeitenden psychologischen Praktikanten, Diplomanden und Doktoranden für die engagierten Beiträge, die mit zu dem vorgelegten Inhalt beigetragen haben. Nicht zuletzt danken wir auch allen ehemaligen Patienten, die an unseren Soziale-Kompetenz-Trainingsgruppen teilgenommen und an deren kontinuierlicher Weiterentwicklung durch ihr Feedback aktiv mitgearbeitet haben. Wir freuen uns, dass das vorliegende Manual zum sozialen Kompetenztraining bereits in zweiter Auflage erscheint. Die Neuauflage gab uns und den Autoren die Chance, tiefgehende Überarbeitungen und Ergänzungen vorzunehmen. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses neue Buch wieder so gut aufgenommen wird wie sein Vorgänger. Für Rückmeldungen zum Nutzen dieses Programms und für Verbesserungsvorschläge wären wir Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar. Hamburg im Dezember 2012

Iver Hand Heike Alsleben

X

Inhalt

Inhalt Die Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Weitere Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

XV

Hinweise zum Gebrauch des Manuals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1

1

Heike Alsleben 1.1

Übersicht über die SKT-Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2

1.2

Anwendung des SKT in unterschiedlichen Therapiesettings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3

2

Theoretischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

5

Angela Weiss 2.1

Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

5

2.2

Epidemiologie, Verlauf und Komorbidität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

7

2.3

Erklärungsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

8

3

Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

19

Heike Alsleben 3.1 3.2

4

Indikation und Kontraindikation zur Teilnahme am sozialen Kompetenztraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

19

Indikationsstellung zur Teilnahme an der SKT-Gruppentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

21

Durchführung des sozialen Kompetenztrainings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

33

Heike Alsleben und Angela Weiss 4.1

Allgemeine therapeutische Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

33

4.2

Hinweise zum Therapeutenverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

34

4.3

Dokumentation der Behandlungsverlaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

36

4.4

Allgemeine Bestandteile des SKT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

36

4.5

Durchführung des SKT im Rahmen einer Gruppentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

53

5

Module des sozialen Kompetenztrainings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

65

Heike Alsleben, Angela Weiss und Brigitte Friedrich 5.1

Modul A: Grundlagen und Kompetenzen zur Bewältigung sozialer Ängste . . . . . . . . .

69

5.2

Modul B: Allgemeine Fertigkeiten der Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

136

5.3

Modul C: Spezielle Fertigkeiten der Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

169

5.4

Modul D: Allgemeine Ergänzungsmodule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

192

5.5

Modul E: Ergänzungsmodul im Rahmen einer Gruppentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

199

5.6

Aufbau des Hamburger Sozialen Kompetenztrainings als Gruppentherapie . . . . . . .

201

XI Inhalt

6

Schwierige Situationen innerhalb des sozialen Kompetenztrainings . . . . . . . .

207

Brigitte Friedrich 6.1

Umgang mit Fehlzeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

208

6.2

Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

208

6.3

Angstbewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

211

6.4

Probleme aufgrund von Hintergrundproblematik und Komorbidität . . . . . . . . . . . . . . .

217

6.5

Von Patienten mit sozialer Phobie und deren Angehörigen häufig gestellte Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

221

Medikamentöse Behandlung der sozialen Phobie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

233

7

Michael Rufer und Aba Delsignore 7.1

Antidepressiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

7.2

Andere Medikamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

234

7.3

Dauer der Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

236

7.4

Medikamente zusätzlich zur Verhaltenstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

236

8

Entspannungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

239

233

Barbara Karwen 8.1

Wirkungsweise von Entspannungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

239

8.2

Progressive Muskelentspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

240

9

Selbsthilfeangebote für Menschen mit sozialen Ängsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

259

Heike Alsleben 9.1

Selbsthilfeorganisationen und -vereinigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

259

9.2

Selbsthilfegruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

259

9.3

Selbsthilfeangebote im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

264

9.4

Bibliotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

267

10

Klinischer und wissenschaftlicher Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

271

Michael Rufer und Aba Delsignore 10.1

Training sozialer Fertigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

271

10.2

Konfrontationsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

272

10.3

Kognitive Therapieansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

272

10.4

Multimodale Verhaltenstherapiekonzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

273

11

Diagnostik und Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

277

Sabine Kolbeck 11.1

Diagnostik der sozialen Phobie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

277

11.2

Störungsspezifische Selbstratingskalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

281

11.3

Störungsübergreifende Selbstratingskalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

285

11.4

Fremdratingskalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

286

XII

Inhalt

11.5

Verfahren zur operationalen Diagnosestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

288

11.6

Einsatz der Testinstrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

291

Verzeichnis der Arbeitsmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

293

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

295

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Die Herausgeber

Heike Alsleben Diplom-Psychologin, Studium der Psychologie an der Universität Hamburg. Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie), zertifizierte Therapeutin für achtsamkeitsbasierte Interventionsverfahren (MBSR & MBCT). Wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Spezialambulanzen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Mitherausgeberin und (Mit-)Autorin von Behandlungsmanualen und Patientenratgebern. Dozentin in der universitären Lehre und der Psychotherapeutenausbildung. Arbeitsschwerpunkte: Angstspektrumsstörungen und Depressionen, Psychoedukation und achtsamkeitsbasierte Interventionsverfahren. Korrespondenzadresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Spezialambulanz für Angstspektrumsstörungen, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, E-Mail: [email protected]

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Die Herausgeber

Prof. Dr. med. Iver Hand Facharzt für Psychiatrie/Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin, Studium der Medizin in Kiel, Wien, München und Hamburg. VerhaltenstherapieWeiterbildung in London und Montreal (1971–1974). Gründung und Leitung des Bereichs Verhaltenstherapie (Ambulanz, Tageklinik und Station) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (1976–2006). C3- und C4-Lehrstuhlvertretungen Klinische Psychologie/Verhaltenstherapie am Fachbereich Psychologie der Universität Hamburg. Schwerpunkte der Forschung: Angst-, Zwangs- und Zwangsspektrumstörungen (u. a. pathologisches Glücksspielen, Trichotillomanie). Innovative Verfahrens-/Methodenentwicklung: „Strategisch-systemische Verhaltenstherapie“ und „Exposition-Reaktions-Management (ERM)“ bei Angst- und Zwangsstörungen. Über 300 Publikationen. Vorträge und Workshops in fast allen Ländern Europas, den USA und China. Seit der Emeritierung 2006 in eigener Praxis („Verhaltenstherapie Falkenried“, Hamburg) und dort Fortsetzung des Projekts „Pathologisches Glücksspielen“ und der Vortrags- und Publikationsaktivitäten.

XV

Weitere Autoren Brigitte Friedrich † Arbeitete mehrere Jahrzehnte als Verhaltenstherapeutin in den Spezialambulanzen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und hat maßgeblich zu deren Entwicklung beigetragen. Sie hat das vorliegende Behandlungskonzept mitentwickelt und als Autorin an verhaltenstherapeutischen Behandlungsmanualen mitgewirkt. Angela Weiss Diplom-Gesundheitswirtin und Verhaltenstherapeutin, seit 1985 Mitarbeiterin der Spezialambulanzen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Autorin von verhaltenstherapeutischen Therapiemanualen und Selbsthilfe-Ratgebern. Arbeitsschwerpunkte: Angstspektrumsstörungen, Zwangserkrankungen und Depressionen, Psychoedukation, Krisenbewältigung und achtsamkeitsbasierte Interventionsverfahren. Barbara Karwen Diplom-Psychologin, Studium der Psychologie an der Universität Hamburg, Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie), Psychologische Schmerztherapeutin (DGSS). Arbeitsschwerpunkte: Angst- und Zwangsstörungen, chronische Schmerzstörungen. PD Dr. med. Micheal Rufer Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychotherapeutische Medizin, stellvertretender Klinikdirektor an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital Zürich. Beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt klinisch und wissenschaftlich mit Angst- und Zwangserkrankungen. Mehrfach ausgezeichnet für seine Forschungsarbeiten (2008: Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen, 2009: Psychotherapiepreis der DGPPN), Autor zahlreicher Artikel und Bücher. Dr. phil. Sabine Kolbeck Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule Hamburg, langjährige psychosoziale Beratungsarbeit, systemisch-integrative Paar- und Familientherapeutin (DGSF). Promotion in klinischer Psychologie an der Universität Hamburg; Forschungsprojekt zur Entwicklung und Evaluation eines Selbstrating-Instruments zur Erfassung von Symptomen der sozialen Phobie. Erstautorin des „SASKO – Fragebogen zu sozialer Angst und sozialen Kompetenzdefiziten“. Dozentin für Methodenlehre und Allgemeine Psychologie an der Medical School Hamburg. Forschungsinteressen: Soziale Phobie/soziale Ängstlichkeit, weitere Evaluation des publizierten Testverfahrens. Gastautorin: Dr. phil. Aba Delsignore Fachpsychologin für Psychotherapie und Supervision FSP. Oberassistentin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsspitals Zürich, psychologische Leitung der Spezialsprechstunden für Angst- und Zwangsstörungen. Dozentin und Supervisorin für kognitive Verhaltenstherapie.

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Hinweise zum Gebrauch des Manuals Heike Alsleben H. Alsleben und I. Hand (Hrsg.), Soziales Kompetenztraining, DOI 10.1007/978-3-7091-1080-5_1, © Springer-Verlag Wien 2013

Das vorliegende Manual zur Durchführung eines sozialen Kompetenztrainings (SKT) im Rahmen einer Einzel- oder Gruppentherapie richtet sich an psychotherapeutisch tätige Berufsgruppen unterschiedlichen Erfahrungsgrades. Entwickelt wurde das Manual für Psychologen und Ärzte in der verhaltenstherapeutischen Weiterbildung, die mit der Durchführung eines sozialen Kompetenztrainings bisher wenig Erfahrung haben. Ebenso geeignet ist es für andere Berufsgruppen, wie Mitarbeiter aus der Gesundheitspflege oder Sozialarbeiter, die im Rahmen ihrer kotherapeutischen Tätigkeit in einem (teil-)stationären Behandlungssetting mit der Durchführung eines sozialen Kompetenztrainings betraut sind. Erfahrene Psychotherapeuten finden zudem Anregungen, wie sie das von ihnen durchgeführte Training sozialer Kompetenzen modifizieren können. Tiefenpsychologisch arbeitenden Kollegen wird mithilfe dieses Manuals ermöglicht, ihren Patienten Elemente eines sozialen Kompetenztrainings zu vermitteln. Das in 7 Kap. 4 und 5 beschriebene übungsorientierte SKTKonzept zur Bewältigung sozialphobischer Ängste und zur Erhöhung sozialer Kompetenzen wurde im Jahre 1992 von B. Friedrich und A. Weiss entwickelt. Eingeflossen sind einzelne Elemente des Interaktionellen Problemlösevorgehens von Grawe und Dziewas (1980) und des Personal Effectiveness Training (PET) nach Liberman et al. (1975) sowie eigene Erfahrungen in der Behandlung dieser Patientengruppe. Im Jahre 2003 wurde das Konzept von H. Alsleben bezüglich der kognitiven Behandlungselemente modifiziert. Das SKT entstand in der Verhaltenstherapie-Ambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) unter Leitung von Prof. Dr. med. I. Hand, der über die ganzen Jahre die Programmentwicklung und die Entstehung dieses Manuals begleitet hat. Die Durchführung von multimodalen SKT-Gruppen hat in diesem Arbeitsbereich eine jahrzehntelange Tradition. Die Einzelund Gruppenexposition in vivo wurde erstmals 1985 eingeführt, beforscht und 1995 von Wlazlo veröffentlicht. Seit seiner Entwicklung wurde das soziale Kompetenztraining von zahlreichen Therapeuten unterschiedlichen verhaltenstherapeutischen Ausbildungsgrades mit mehreren hundert Patienten durchgeführt und therapiebegleitend

Entwicklung des Konzepts

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