Schwerpunkt: Soziales

Villenpostille Ausgabe 13 Schwerpunkt: Soziales Ortsverband Villenviertel November 2010 -2- Untiefen voraus Die Landtagswahl hat, trotz eines le...
Author: Hennie Koenig
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Villenpostille Ausgabe 13

Schwerpunkt: Soziales

Ortsverband Villenviertel

November 2010

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Untiefen voraus Die Landtagswahl hat, trotz eines letztlich unklaren Ergebnisses, am Ende einen Wechsel des Kapitäns auf der Kommandobrücke von Nordrhein-Westfalen gebracht. Aber schon bei der ersten Manöverbesprechung zeigt sich, dass die neuen Steuerleute nichts von einem klaren Kurs halten und geradewegs auf die vor dem Land liegenden Riffe zuhalten. NRW hat eine neue Regierung, Bonn eine Reihe neuer (und alter) Landtagsabgeordneter. Projekte, insbesondere in Bad Godesberg, die auch weiterhin der ganzen Aufmerksamkeit bedürfen gibt es genügend. Die beherrschenden Themen dieser Tage fallen dabei nahezu komplett auch in meinen Aufgabenbereich im Düsseldorfer Parlament: Verkehr, Innere Sicherheit und die finanzielle Situation der Kommunen. Als ordentliches Mitglied in den Ausschüssen für Verkehr und Kommunalpolitik sowie Stellvertreter im Innenausschuss habe ich die besten Voraussetzungen, um hier etwas für Bonn und Bad Godesberg zu bewegen. Was steht konkret auf der Agenda? In Bad Godesberg natürlich der Bahnhof und die Sicherheitssituation. Beim Bahnhof gibt es erste Lichtblicke, der behindertengerechte Ausbau wird im nächsten Jahr endgültig durchgeführt. In puncto Sicherheit hat die Regierung Rüttgers bereits erste, dringend notwendige Schritte vollzogen, um die prekäre Personalsituation der Polizei in NordrheinWestfalen zu verbessern. Hannelore Kraft will ab sofort jährlich 1.400 neue Polizisten einstellen. Das wird aber auf Dauer gerade einmal ausreichen, um die jährlichen Pensionierungen auszugleichen. Ich werde daher ganz genau darauf achten, dass

Bonn bei der Zuteilung junger Beamter nicht ins Hintertreffen gerät. Die neuesten Pressebericht geben dabei Anlass, dem Innenminister und seinem Polizeipräsidenten noch genauer auf die Finger zu schauen als ohnehin schon – die Verringerung der Zahl der Streifenpolizisten lädt, um im Bild zu bleiben, Piraten geradezu ein das Schiff NRW zu kapern. Das wird meinen Widerstand in jeder Hinsicht herausfordern! Fakt ist auch: Die öffentlichen Kassen stehen unmittelbar vor dem Kollaps, für die Kommunalfinanzen ist es eigentlich schon fünf nach zwölf. Als Reaktion wirft die NRW-Kapitänin Kraft einen Rettungsring – allerdings hat sie vorher die Luft rausgelassen. Auf Bonn entfallen nach aktuellen Berechnungen Finanzhilfen von nur fünf Millionen Euro. Und damit nicht genug: Zur Finanzierung dieses schwimmunfähigen Rettungsrings nimmt das Land neue Schulden auf. Dieses Finanzgebaren mit Wahnwitz zu bezeichnen ist schon nahezu ausgesuchte Höflichkeit. Derartige politische Irrfahrten zogen sich durch die gesamte Regierungserklärung von Hannelore Kraft, die dabei ist, die letzten Schwimmreserven des Landesschiffes auf dem Schuldenriff zu opfern. Eine Landesregierung jedenfalls, die als allererstes einen rein schuldenfinanzierten Nachtragshaushalt einbringt, nimmt ihren eigenen Landeskindern in Zukunft den Spielraum für zukunftsweisende Entscheidungen. Bei diesem einen Auflaufen mit dem Schiff NRW belässt es die Führungscrew aber dann nicht einmal. Gleich wird das Bildungsriff mit in den eingezeichneten Kurs gelegt. Die Ankündigung, Investitionen

-3in die Bildung zielgerichtet vorzunehmen, lässt vermuten dass die ewige Gleichmacherei durch die Hintertür weiter betrieben wird. Denn wenn die Landesregierung ankündigt „überall im Land Gemeinschaftsschulen möglich zu machen“, dann steht zu befürchten, dass - wie schon einmal geschehen - eine Schulform einseitig bei der Verteilung der Mittel bevorzugt wird. Die Gymnasien dürften dabei - wieder einmal in die Röhre schauen. Frau Kraft hat in ihrer Regierungserklärung alle im Landtag vertretenen Parteien eingeladen, den Kurs des Landes mitzubestimmen. Diese Einladung würden wir gerne annehmen, denn sie klingt verlockend. Nach den bisherigen Manövern des Teams auf der Kommandobrücke sieht es allerdings nicht unbedingt danach aus, als ob diese Einladung wirklich für alle Beteiligten gleichermaßen ehrlich gemeint ist. Denn es gibt zu große Abweichungen vom Kurs der Vernunft, als das derzeit bei den wichtigsten Punkten eine Einigung auf einen guten Mittelweg möglich sein dürfte. Umso stärker müssen wir alle darauf achten, dass nicht auf einmal die Linke den Handruderraum besetzt und anfängt, die Richtung dieser Regierung entscheidend mitzubestimmen. Denn spätestens dann wird Nordrhein-

Benedikt Hauser MdL

Westfalen zur Titanic. An der Verhinderung dieses Szenarios arbeiten wir in Düsseldorf mit allem Einsatz und sind für Ideen und Unterstützung dankbar. Benedikt Hauser MdL

Benedikt Hauser MdL Wahlkreisbüro Eduard-Otto-Str. 34 53129 Bonn

Tel.: 0228 / 369 53 -55 Fax: 0228 / 369 53 -56 [email protected]

www.benedikt-hauser.de

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Sozial sein kostet Deutschland ist mit Recht stolz auf sein soziales Netz. Wer in Not gerät wird von der Gemeinschaft aufgefangen, dieses Prinzip kennzeichnet den modernen Solidarstaat. Aber diese Leistungen kosten Geld, insbesondere auch die Kommunen. 175 Millionen Euro Sozialausgaben sind im aktuellen Haushalt veranschlagt. Aber wofür? Rund 34.000 Bonner bekommen derzeit von der Stadt Hilfen für ihren Lebensunterhalt. Sie sind, unverschuldet oder durch eigenes Zutun, in Not geraten und ständen alleine vor dem Nichts. Das Eingreifen der Solidargemeinschaft bewahrt sie vor dem endgültigen Abschied von einer lebenswerten Zukunft. Das dies nicht zum Nulltarif geht ist logisch. Die Sozialausgaben machen durchweg den größten Posten in den öffentlichen Etats aus, auch in dem der Stadt Bonn. Runde 175 Millionen Euro stehen im Haushalt. Nun steht es mit den Finanzen der Stadt nicht zum Besten, überall muss gespart werden, auch der Sozialetat ist von den Forderungen nach Ausgabensenkungen nicht ausgespart. Allerdings ist es ausgesprochen schwierig, in diesem Bereich des Etats Sparpotenziale ausfindig zu machen. Denn in erster Linie handelt es sich um Pflichtleistungen, bei denen die Stadt Bonn überhaupt keine Handhabe hat, ob sie gezahlt werden oder nicht. So sind die Ausgaben für Miete und Heizkosten von Hartz-IV-Empfängern auf inzwischen 64 Millionen Euro angestiegen. Erstattet werden der Stadt vom Bund lediglich 27 Prozent dieser Summe. Sozialhilfekosten für nicht Erwerbsfähige belaufen

Ingeborg Cziudaj

sich auf 33 Millionen, weitere 22 Millionen kosten die Hilfen für den stationären Aufenthalt und die ambulante Pflege von Sozialhilfeempfängern. Im Vergleich zu diesen Summen machen 5,5 Millionen Euro ergänzende Krankenhilfe und 8 Millionen Eingliederungshilfen für behinderte Mitmenschen eher kleinere Posten aus. Um diese Pflichtleistungen kommt die Stadt nicht herum. Gerade einmal 40 Millionen Euro kann sich der Kämmerer von anderen Trägern, Bund und Land wiederholen. Wo bleiben dann überhaupt Einsparpotenziale übrig? Streichen kann die Stadt nur freiwillige Leistungen, die es auch im Sozialbereich noch gibt. So zahlt Bonn dieses Jahr 5,5 Millionen Euro Zuschüsse an die 130 freien Träger im Sozialbereich. Der Bonn-Ausweis, auch eine freiwillige

-5Leitung, macht in der Summe gerade einmal 3,6 Millionen aus - beides im Vergleich eher bescheidene Posten. Vor diesem Hintergrund wird schnell klar, dass sich im sozialen Bereich zwar auch an haushalterisch relevanten Stellschrauben drehen lässt, aber nur in minimalem Umfang. So sind 130 freie Träger zwar auf den ersten Blick viele, aber Politik und Verwaltung sind sich einig, dass diese Vielfalt dem sozialen Frieden in Bonn nachhaltig dient. Auch der Bonn-Ausweis ist ein wichtiges Instrument zur Erhaltung einer gewissen Lebensqualität bei den sozial schwächer gestellten Bürgern der Stadt. Der Vorschlag des SPD-Oberbürgermeisters, diesen Ausweis ganz abzuschaffen, war deshalb von vorneherein nicht akzeptabel. Letztlich kann es hier nur eine Einschränkung bei nicht in vollem Umfang notwendigen Vergünstigungen im Rahmen des Ausweises geben, mehr Einsparungen sind hier einfach nicht drin. So wurde bereits im Frühjahr die Verwaltung beauftragt, dem Beispiel Kölns zu folgen und in Verhandlungen mit den Stadtwerken und der VRS zu prüfen, in wieweit die Einführung eines Sozialtickets in Bonn umgesetzt werden kann. Dieses Sozialticket kann dann ab 01.01.2011 als Alternative zur Finanzierung der Ermäßigung von ÖPNV-Nutzern über den Ausweis dienen. Denn dies ist der größte Einzelposten beim Bonn-Ausweis, hier würden Einsparungen überhaupt spürbare Entlastungen bringen. Ist der Sozialhaushalt überhaupt irgendwie zu senken? Letztlich nur indirekt, in dem wieder mehr Menschen zu einer selbständigen, von Sozialleistungen unabhängigen Lebensführung gebracht werden. Das heißt

vor allem, Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot zu bringen und gleichzeitig zu verhindern, dass andere in diese Spirale aus Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit fallen. Eine Herkulesaufgabe, die von der Stadt nicht im Alleingang bewältigt werden kann. Zu viele Faktoren, wie Konjunkturaussichten und Förderprogramme von Land und Bund, spielen dabei eine Rolle. Zugleich gilt es, die innerstädtischen Bedingungen zu verbessern. Es ist beispielsweise zu überlegen, ob eine Verbesserung der langfristigen Ausgabenlage über eine Stärkung des soziales Wohnungsbaus zu erreichen ist – zumindest in der Theorie könnten damit die Mietkosten in Zukunft gesenkt werden. Einsparungen im Sozialbereich zählen also nicht nur politisch zu den schwersten Entscheidungen, die im Rat gefällt werden. Sie sind schon auf Grund der äußeren Rahmenbedingungen zu großen Teilen nicht der Entscheidungsgewalt der Stadt unterworfen, sondern werden von außen „übergestülpt“. Die Kommunalpolitik hat daher letztlich in diesem Bereich Dinge zu vertreten, für die sie nur in ganz engen Grenzen eigentlich zur Rechenschaft gezogen werden kann. Die Stellgrößen, die überhaupt noch bedienbar sind, werden mit der allergrößten Vorsicht bedient, denn letztlich treffen Kürzungen hier immer diejenigen, die ohnehin schon jeden Cent umdrehen müssen. Für die Stadt bleibt, neben der Hoffnung auf ein Anziehen der Konjunktur, das die Sozialkassen immer entlastet, auch die Hoffnung, dass die Landes- und Bundespolitiker nicht noch mehr Leistungen auf die Kommunen abwälzen. Ingeborg Cziudaj Stellv. Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion

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Bonn-Ausweis - die Kosten Vergünstigung SWB-Tickets

Anzahl Kosten in Euro Kosten (%) 195.381 2.628.702,50 73,92

Mittagessen OGS

315.019

603.730,00

16,98

Schulmilchfrühstück

291.813

98.382,75

2,77

256

67.000,00

1,88

34.137

42.788,50

1,20

582

35.832,81

1,01

3.401

35.560,00

1,00

410

25.540,39

0,72

23.679

14.089,50

0,40

-

4.672,65

0,13

864.678

3.556.299,00

100

Elternbeiträge Hallen- und Freibäder Musikschule Fußpflege VHS Stadtbücherei Museen und kultur. Veranstaltungen Gesamtausgaben In den letzten Monaten blühten Spekulationen um den Bonn-Ausweis, es wurde von vielen Personen sogar der Versuch unternommen und ihn tot zu reden. Das ist nicht der Fall, der Bonn-Ausweis bleibt nach wie vor erhalten, dies beweisen die großen Bemühungen der schwarz-grünen Ratsmehrheit. Der Bonn-Ausweis ist eine soziale Errungenschaft gerade von der CDU.

(2.628.702,50 Euro) die größte Ausgabe, dies gilt es zu überdenken und nach einer vernünftigen Lösung zu suchen.

Im Sozialausschuss wurden Große Anfragen und Anträge gestellt. Natürlich muss man sich Gedanken machen, wie der BonnAusweis in Zukunft gestaltet werden kann. Dass die künftige Nutzung bei der Haushaltslage der Stadt Bonn überdacht werden muss, versteht sich von selbst.

• Kostenloser Fußpflegedienst in den

Daher haben die CDU und Bündnis 90 / Die Grünen bereits in der Ratssitzung vom 8. Juli 2010 einen Dringlichkeitsantrag zur Einführung eines Sozialtarifs gestellt. Der Anteil der SWB-Tickets am Bonn-Ausweis ist mit 73,92 % an den Gesamtkosten

Zusätzlich haben Bonn-Ausweisinhaber folgende Vergünstigungen:

• Kostenlose Beratung beim Amt für Soziales und Wohnen.

Einrichtungen der Altenhilfe, für Ausweisinhaber/-innen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben.

• Zuschussgewährung für Familienerho-

lungsmaßnahmen durch das Amt für​ Kinder, Jugend und Familie der Bundesstadt Bonn.

• Befreiung von der Entrichtung von Ver-

waltungsgebühren nach der Verwaltungsgebührenordnung der Bundesstadt Bonn.

-7Anspruchsberechtigte Personen für den Bonn-Ausweis sind Personen, die in Bonn ihren Hauptwohnsitz haben und die eine der nachstehenden Voraussetzungen erfüllen:

• Bezieher/-innen von Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt für nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige nach den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches II (SGB II).

• Bezieher/-innen von Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt für nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige nach den Bestimmungen des Sozilagesetzbuches XII (SGB XII), oder entsprechende Hilfe nach § 27 a Bundesversorgungsgesetz (BVG).

• Heimbewohner/-innen, die die laufende

Hilfe nach den Bestimmungen des SGB XII oder nach § 27 a des BVG erhalten oder für die Pflegewohngeld für die dauernde vollstationäre Unterbringung gezahlt wird.

• Heimbewohner/-innen, die als Selbstzah-

ler/ -innen in Bonner Heimen leben, haben Anspruch auf einen Bonn-Ausweis, wenn das nach Abzug der Heimkosten verbleibende Einkommen den zweifachen Satz des Barbetrages gemäß § 35 SGB XII nicht übersteigt.

• Empfänger/-innen wirtschaftlicher Jugendhilfe nach SGB VIII.

• Studenten/-innen, Schüler/-innen und

Auszubildende nur wenn sie Empfänger von Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz oder nach § 59 ff. SGB III sind.

Wiebke Winter

• Empfänger/-innen von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Schon im April haben wir gefordert, dass die Richtlinien des Bonn-Ausweises dahingehend geändert werden, dass alle Kinder mit einem Bonn-Ausweis in allen Kindertageseinrichtungen und Schulen ein kostenloses Mittagessen erhalten. Der Bonn-Ausweiß wird von der Koalition aus CDU und Grünen - entgegen allen Behauptungen der Opposition - nicht abgeschafft. Er bleibt in angepasster Form erhalten. Wiebke Winter CDU-Stadtverordnete

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Der Bonn-Ausweis - eine wichtige Unterstützung für bedürftige Kinder und Jugendliche in Bonn Der Bonn-Ausweis wurde im Jahr 2005 vom Rat der Stadt Bonn als freiwillige Leistung eingeführt und gewährt finanzschwachen Bonnerinnen und Bonnern Vergünstigungen. Anspruchsberechtigt sind vor allem Bezieher von Hartz IV sowie deren Kinder. Diese größte freiwillige Einzelleistung kostet die Stadt Bonn jährlich 3,6 Millionen Euro, davon erhalten die Stadtwerke rund 2,6 Millionen Euro als Ausgleich dafür, dass Bonn-Ausweis-Inhaber Mehrfachtickets für den öffentlichen Personennahverkehr mit einer Ermäßigung von 50% erwerben können. Zudem zahlen Anspruchsberechtigte nur die Hälfte an Eintritt in städtische Schwimmbäder, Theater und Museen sowie für den Besuch der städtischen Musikschule und die Nutzung der Stadtbücherei. Die Leistungen des Bonn-Ausweises kommen aber auch direkt den Kinder von BonnAusweis-Inhabern zu Gute. Besonders wichtig ist, dass Bonn-Ausweis-Inhaber für den Besuch ihrer Kinder in Kindertagesstätten eine 50%ige Ermäßigung auf die Elternbeiträge erhalten. Zusätzlich wurde von der schwarz-grünen Koalition eingeführt, dass bis zu einem Jahreseinkommen von 15.000 Euro in Kindertagesstätten und in der OGS, d.h. der offenen Ganztagsgrundschule, überhaupt keine Elternbeiträge zu entrichten sind. Von Schwarz-Grün wur-

de ebenfalls beschlossen, dass Kinder von Bonn-Ausweis-Inhabern ab dem laufenden Kindergartenjahr kostenlos am Mittagessen in Kindertageseinrichtungen teilnehmen können. Bisher gab es das kostenlose Mittagessen nur in der OGS und an den weiterführenden Schulen, die ein Mittagessen anbieten. Gerade in Zeiten knapper Kassen stehen die freiwilligen kommunalen Leistungen in Bonn auf dem Prüfstand. Doch die schwarz-grüne Koalition ist der festen Überzeugung, dass jeder Euro, der für die Unterstützung von KinDr. Verena Lautz dern und Jugendlichen in Bonn investiert wird, gut investiert ist. Prävention ist günstiger und wirkungsvoller als Maßnahmen, die zu einem späteren Zeitpunkt ansetzen und nur noch einen reparierenden Charakter haben. Für jedes Kind, das eine Kindertagesstätte besucht und dort regelmäßig ein warmes Mittagessen erhält, erhöht sich die Chance auf einen erfolgreichen Start in der Schule. Jedes Kind, das eine OGS besucht, profitiert von den dort stattfindenden Bildungs- und Freizeitangeboten. Aus der festen Überzeugung heraus, dass Prävention der richtige Ansatz ist, werden wir uns auch weiterhin dafür einsetzten, dass Bonn eine soziale Stadt bleibt. Trotz der Sparzwänge, denen die Stadt unterliegt. CDU-Stadtverordnete Dr. Verena Lautz

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Sozialberatung vor Ort In der Sozialberatung der Offenen Tür Dürenstraße e.V. werden ältere Bürgerinnen und Bürger, chronisch kranke Menschen und Behinderte mit Wohnsitz in Bonn - Bad Godesberg und Umgebung kostenlos informiert. Als Sozialberaterin unterstützte ich Sie fachlich kompetent bei allen bürokratischen Wegen, die Ihre Gesundheit betreffen, wie z.B. Fragen zur Pflegeversicherung, ambulante oder stationäre Versorgung im Alter, senioren- und behindertengerechtes Wohnen, Seniorenheime oder andere mögliche Wohnformen.

gerne beim Ausfüllen. Die Sozialberatung verfügt über ein großes Netzwerk unterschiedlichster Leistungsanbieter und stellt im Bedarfsfall auch notwendige Kooperationen und Kontakte her. Scheuen Sie sich nicht mich unverbindlich anzusprechen. Ich berate Sie gerne und erläutere Ihnen ausführlich, was ich für Sie tun kann. Jeden 1. Dienstag im Monat findet ein Gesprächskreis für pflegende Angehörige von 18:30 - 20:00 Uhr statt. Zu wechselnden Themen können Sie sich hier austauschen oder auch Momente der Entspannung finden. Im Kreise der betroffenen pflegenden Angehörigen wird Ihnen Verständnis und Solidarität entgegengebracht.

In der Offenen Tür Dürenstraße e.V. biete ich Hilfestellung zur KläRita Blum rung von Ansprüchen, Exam. Krankenschwester u.a. Grundsicherung, zwischen und Case Managerin Mittwochs Wohngeld, Sozialhilfe, 11:00-13:00 Uhr bietet Rente oder anderen möglichen Vergünsti- Herr Herbert Häser Hilfestellung beim Ausgungen. füllen von Anträgen aller Art an. Auch bei Themen zur Vorsorge im Alter werden Ihnen Lösungswege und Alternativen von mir aufgezeigt. Ich kenne die Anforderungen, die an solche Anträge gestellt werden und unterstütze Sie

Wir reden nicht über Sie, sondern mit Ihnen. Rufen Sie mich einfach unter der Telefonnummer: 0228-933 99 654 an und vereinbaren einen Termin mit Frau Rita Blum.

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Rita Blum

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Über allen Wipfeln ist Ruh?

In der Paul-Kemp-Straße, mitten im Villenviertel, liegt der Bauhof der städtischen Baumpflegekolonne vom Servicebetrieb Stadtgrün. Herr der 80.000! Bäume auf dem Gebiet der Stadt Bonn ist Rolf Dung. Ihm stehen zwölf Mitarbeiter zur Seite, deren „Zuhause“ dem flüchtigen Beobachter in besagter Straße wohl kaum auffällt, denn der Bauhof liegt versteckt in der zweiten Reihe. Kein Schild an der engen Zufahrt weist dem Besucher den Weg. Nur ein „Unbefugten ist der Zutritt verboten“ lässt erahnen, dass sich hier etwas Bedeutsames verbirgt. Zuständig ist diese Kolonne für alle städtischen Bäume, mit Ausnahme von Bäumen z.B. an Bächen oder Kläranlagen. Diese gehören zum Tiefbauamt. Auch die Bäume auf allgemeinen Liegenschaften oder unbebauten Grundstücken sind ausgenommen. Um diese sorgt sich das Liegenschaftsamt. Diese Zuständigkeiten sind innerhalb der Verwaltung historisch gewachsen. Ob sie Sinn machen? Betrieb herrscht immer nur zu Dienstbeginn und zu Dienstende. Im Sommer also um 6.30 Uhr in der Früh, im Winter wegen der dann noch herrschenden Dunkelheit erst um 7.00 Uhr und entsprechend am Nachmittag noch

einmal um 15.30 Uhr oder um 16.00 Uhr. „Ansonsten sind die Männer unterwegs zur Baumpflege“, so Dung. „Es lohnt nicht, für 30 Min. Mittagspause vom anderen Ende der Stadt hierher zu fahren, die Männer bleiben dann vor Ort. Nur wenn es ganz stark regnet oder extremer Frost herrscht, halten sich die Männer auch tagsüber mal auf dem Gelände auf. Und die schweren Geräte sind in der Rheinaue geparkt. Die passen gar nicht durch die schmale Zufahrt.“ Dennoch ist dieser Bauhof bei den Anwohnern nicht sonderlich gut gelitten. „Ich erhalte immer wieder Beschwerden, meist wegen des frühen Beginns. Die Leute glauben, so früh dürfe man noch gar nicht arbeiten, oder sie behaupten, es sei ein reines Wohngebiet, wir wären rechtswidrig hier ansässig. Das ist natürlich alles nicht richtig und schon mehrfach juristisch geprüft. Gemessen am Lärm, den andere Bürger mit Nachbarn haben, sind wir sehr ruhig. Ab Nachmittags und an den Wochenenden hält sich niemand mehr hier auf, keine nächtlichen Partys, keine laute Musik - nur lauter Ruhe.“ Edith Koischwitz

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In den Startlöchern

Vorstand, von links: E. Salzig, J. Huber, M. Pelz, I. Rader, H. K. Abresch, B. Bastian Fotograph: Antonio Graf

Die Stadt Bonn hat ein Problem. Eigentlich hat sie deren sieben, denn in ihren Grenzen gibt es sieben Bäder. Entschieden zu viele für eine Stadt mit derartig hohen Schulden. Die Zuschüsse pro Bad belaufen sich durchschnittlich auf 250.000,- € im Jahr. Folglich möchte der Kämmerer gerne einige schließen. In diese Diskussion geriet im Frühjahr auch das Rüngsdorfer Panoramabad, eines der schönsten Bäder Bonns – zumindest was die Lage mit Blick auf das Siebengebirge betrifft. Im Kinderbecken waren die Fliesen defekt, die Reparaturkosten wurden mit 70.000,- € veranschlagt, „normal“ wären ca. 20.000,- € gewesen. Der lange, kalte Winter hatte seinen Tribut gefordert. Eine nicht korrekte Informationspolitik der Verwaltung brachte einige engagierte Bürger dann auch dazu, für „ihr“ Panoramabad zu kämpfen. Flugs wurde ein Förderverein gegründet, nur der Eintrag ins Vereinsregister steht noch aus. „Wir sitzen in den Startlöchern.“ „Wir haben schon ca. 400 Interessenten“, so der Vereinsvorsitzende Heinz Karsten Abresch. „Ein Gespräch mit Herrn Hartmann vom Sport- und Bäderamt und dem Dezernenten Herrn Wagner hat uns gezeigt, dass wir etwas bewegen können. Unser Ziel ist es, die Stadt beim Erhalt des Bades zu

unterstützen, keinesfalls wollen und werden wir sie aus der Fürsorgepflicht entlassen. Aber die enormen Unterhalts- und Reparaturkosten können durch unsere Unterstützung zumindest gemindert werden, so z.B. mit einer Tartanbeschichtung des Kinderbeckens, statt der alljährlichen Fliesenreparaturen. Uns ist es wichtig, dass das Bad auch in Zukunft für Familien mit Kindern, Jugendliche, Erwachsene und Mitglieder der Sport- und Schwimmvereine erhalten bleibt.“

Wenn auch Sie sich engagieren möchten, finden Sie den Förderverein unter: www.foerderverein-panoramabad.de oder sie schreiben an den Förderverein Panoramabad Rüngsdorf e.V., Konstantinstr. 43, 53179 Bonn. Edith Koischwitz

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Friesi-Soli-Brot

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Endlich Das Land Bulgarien will sich von seinen seit Jahren leer stehenden Gebäuden an der Ecke Herderstraße/Arndtplatz trennen. Die fünf Gebäude sind in einem trostlosen Zustand und sollen nun endlich verkauft werden. Nichts für kleine Geldbeutel, denn die fünf Häuser auf insgesamt 3000m2 Grund sollen einen Erlös von 3,2 Mio. € bringen. Und da sind die Sanierungskosten noch nicht drin.

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Nicht nur um das Panoramabad in Rüngsdorf wird gekämpft. Für den Erhalt des Friesdorfer Schwimmbades können sie sich kauend einsetzen, mit dem Kauf und Verzehr des Friesi-SoliBrotes. Garantiert gesund. Schwimmen und essen.

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Purpur Kostüme Seit März 2009 gibt es Purpur Kostüme, den kleinen Mode-Laden mit Charme und Liebe zum Detail in der Paul-Kemp-Str. 2a. Peppige Mode von Größe 36-46, Accessoires und einiges mehr. Hier kann Frau ungestört bei einem Kaffee stöbern, denn hier ist man flexibel nach dem Motto: „geht nicht, gibt´s nicht!“ Termine für Modenschauen und Events finden sie auf der Homepage unter: www.purpurkostueme.de

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Termine Do. 18. November 2010, ab 19 Uhr Politischer Stammtisch des CDU-Ortsverbandes Villenviertel. Neuer Treffpunkt an alter Stelle nach dem Umbau im „Löwe“, von-Groote-Platz 1 Mi. 1. Dezember 2010, 19 bis 22 Uhr Gemeinsames Weihnachtsessen des CDUOrtsverbandes Villenviertel. Selbstzahler. Gäste sind herzlich willkommen! Restaurant „Löwe“, von-Groote-Platz 1 Sa. 11. Dezember 2010, 15 bis 18 Uhr Traditioneller Adventskaffee der Bad Godesberger CDU-Ortsverbände. Besinnlicher Ausklang des Jahres bei Kaffee, Tee und Kuchenbuffet. Die Teilnahme ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen. Offene Tür Duerenstrasse e.V., Dürenstr.

Mi. 3. November 2010, 19 Uhr Gemeindesaal der Ev. Erlöserkirchengemeinde, Kronprinzenstr. Prof. Dr. med. Walther Kuhn, Bonner Universitätsfrauenklinik Vortrag: „Brustkrebs – der Feind in meiner Brust“ Sa. 6. November 2010, 17 Uhr Mehlemer Heilandkirche, Gemeindesaal, Verein für Heimatpflege und –geschichte Bad Godesberg e. V., Irmtraud Blask: Die „Mehlemer“ Prinzessin Viktoria von Preußen Fr. 12. November 2010, 11 bis 18 Uhr Basar in der Offenen Tür Duerenstrasse e.V.: - Selbstgestricktes - Bücher - gebrauchte Kleidung - Schnäppchen Sa. 13. November 2010, 11:11 Uhr Karnevalseröffnung, Theaterplatz So. 14. November 2010 und So. 5. Dezember Antikmarkt in der Fronhofer Galeria Mo. 22. November bis Do. 23. Dezember 2010 Nikolausmarkt So. 12. Dezember 13 bis 18 Uhr Verkaufsoffener Sonntag in der Bad Godesberger Innenstadt

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+++ Leserbrief +++ Leserbrief +++ Leserbrief +++ Erneuter Einspruch Bereits in der letzten Ausgabe der Villenpostille (Nr. 12) beschwerten sich zwei Leser/Leserinnen, dass die Stadt ihrer Reinigungspflicht entlang der Bahnparallele nicht nachkommt. Der Leiter der Bezirksvertretung Aloys von der Kall versprach damals Besserung. Nun beschwerte sich erneut ein Leser/eine Leserin, dass lediglich der Bereich zwischen Wurzerstr. und Plittersdorfer Str. regelmäßig gesäubert werde, jedoch nicht die Strecke ab Beethovenallee bis zur Plittersdorfer Str., für die ein anderer Reinigungstrupp zuständig ist. Wir haben wieder nachgehakt. Servicebetrieb Stadtgrün leidet unter akutem Personalmangel bedingt durch Urlaubszeit und Krankheit. Es wurde dennoch Besserung versprochen. Danke für den Hinweis! Edith Koischwitz

Stabwechsel im Rheinviertel Am 05.10.2010 wurden in der katholischen Kirchengemeinde „Sankt Andreas und Evergislus“ Kaplan Christoph Heinzen verabschiedet und Kaplan Andrzej Kucin-

ski in sein Amt eingeführt. Er ist 30 Jahre alt und kommt aus Warschau.



Impressum Herausgeber: CDU-Ortsverband Villenviertel Edith Koischwitz, Viktoriastr. 35, 53173 Bonn Tel. 0228 - 362943, eMail: [email protected] Redaktion Edith Koischwitz Layout Christian Gold

Herbert Häser

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Das SEIN des Parmenides Seit dem Weggang der Buchhandlung Böttger in der Rüngsdorfer Straße (wir berichteten darüber in der VP 5) klaffte für Freunde der Philosophie in Bad Godesberg eine große Lücke. Diese konnte nun endlich wieder geschlossen werden. Nicht, dass eine neue Buchhandlung ihre Pforten hier geöffnet hätte. Nein, nein, Freunde und Anhänger der Philosophie und guter Literatur, unter ihnen zahlreiche Mitglieder des Montag Club treffen sich seit August 2010 nunmehr einmal pro Monat in der Offenen Tür Duerenstrasse um gemeinsam mit dem Philosophen Stephan Siemens zu philosophieren. Das nächste Mal am 29. Oktober 2010 um 17.00 Uhr. Stephan Siemens (geb. 1954) studierte Philosophie in München, Marburg und Bonn. Er beschäftigte sich vor allem mit der griechischen Philosophie, der Philosophie der Neuzeit und des deutschen Idealismus. Er betrachtet die Geschichte der Philosophie als eine Form, das Denken des Denkens in seiner geschichtlichen Entwicklung nachzuvollziehen und sich auf dieses Weise mit dem eigenen Denken zu beschäftigen. Am Anfang dieser Entwicklung steht Parmenides, ein Philosoph des 5. Jahrhunderts v. Chr., der in Elea (das heutige Velia in Süditalien) gelebt und gewirkt hat. Er hat die Philosophie als Wissenschaft – wenn man von einer solchen Wissenschaft reden will – begründet. Seine Hauptsätze sind: 1. Dasselbe nämlich ist Denken und Sein.

Stephan Siemens

2. Das Sein ist und das Nicht-Sein ist nicht. In seinen Veranstaltungen erarbeitet Stephan Siemens den philosophischen Gehalt dieser Gedanken und diskutiert sie leidenschaftlich mit den Anwesenden. So kann auch die Frage beantwortete werden, wie und warum man sich heute mit der Geschichte der Philosophie sinnvoll befassen kann. „Sie ist eine Anleitung zur Selbstkritik des eigenen Denkens.“ Interessiert? Diesen und andere Termine finden Sie unter: www.ot-godesberg.de

www.stephan-siemens.de

Edith Koischwitz

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Privates Engagement für Kunst und Kultur Im Oktober 2010 eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel in Potsdam die in der Presse als „sensationell“ bezeichnete Ausstellung „Europa“ mit Kuh-Motiven des Malers Anselm Kiefer. Der Veranstalter ist im Villenviertel zu finden. Ein schlichtes Schild an einer Villa in der Viktoriastraße weist auf die „Stiftung für Kunst und Kultur e.V.“ hin. Dahinter steckt eine private Initiative, die viel bewegt. „Ideen sind gut – Ideen umsetzen ist besser“ - lautet das Motto der Stiftung, die zwar in Godesberg ihren Sitz hat, aber international arbeitet. „Wir befassen uns mit zeitgenössischer bildender Kunst“ erklärt die Pressesprecherin des Vereins, Tina Franke, gegenüber der Villenpostille.

und effiziente Verbindung von Kultur und Wirtschaft ist uns wichtig.“ Der 1986 gegründete Verein realisiert verschiedene Kulturprojekte, vor allem Ausstellungen nationaler und internationaler Kunst. 2009 veranstaltete er die viel beachtete Schau im Berliner Martin-Gropius-Bau: “Sechzig Jahre. Sechzig Werke. Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 2009“.

Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Viktoriastraße

„Wir bringen Ideen und Menschen zusammen, um kreative Kunstprojekte zu entwickeln. Dabei sind wir auf privates Engagement angewiesen und verwirklichen unsere Ziele vorwiegend mit Spenden privater Sponsoren.“ Das Credo des Vorsitzenden Dr. h.c. Walter Smerling: „Eine intelligente

Er betreibt ferner eines der größten Privatmuseen Deutschlands, das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg und führt hier jährlich bis zu fünf Wechselausstellungen durch.

Eine weitere Aktivität ist das Skulpturenprojekt in der Stadt Salzburg in Kooperation mit der Salzburg Foundation, bei der jedes Jahr ein international renommierter Künstler Werke im öffentlichen Raum ausstellt, in diesem Jahr der katalanische Künstler Jaume Plensa.

www.stiftungkunst.de

Juliane Kalinna