Schwerpunkt: Seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Bundesministerium für Gesundheit Alois Stöger Univ.-Prof. Prim Dr. Josef Riedler, Leiter Kinder- und Jugendspital Mag. Rosa Lohfeyer, Abg. z. National...
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Bundesministerium für Gesundheit Alois Stöger Univ.-Prof. Prim Dr. Josef Riedler, Leiter Kinder- und Jugendspital Mag. Rosa Lohfeyer, Abg. z. Nationalrat Bürgermeister Andreas Haitzer, Schwarzach Medieninformation am 9. März 2012

Krankenhaus Schwarzach: „Psychische Unterstützung für Kinder und Jugendliche – Schwarzach baut aus“ Stöger: „Investitionen in die Gesundheit unserer Kinder sind Investitionen in die Zukunft“

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von psychischen Erkrankungen betroffen. Vor allem die schweren Fälle nehmen zu. Die häufigsten Diagnosen sind Angst- und Verhaltensstörungen. Daher erweitert das Krankenhaus Schwarzach den Bereich Kinder-Psychosomatik und Kinderpsychiatrie.

Schwerpunkt: Seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

„Die Ganzheitliche Versorgung der jüngsten Patient/-innen ist ein wesentlicher Schwerpunkt meiner Arbeit. Mit dem Ausbau der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Süden Salzburgs erfolgt ein richtiger und wichtiger Schritt“, das betonte Bundesminister Alois Stöger anlässlich eines Besuches im Krankenhaus Schwarzach, bei dem sowohl eine Besichtigung der Baustelle des Kinderspitals Schwarzach, ein Besuch des alten Spitals als auch Gespräche mit der Direktorin der Krankenpflegeschule auf dem Programm standen.

„In der Kindheit werden die Weichen für ein gesundes Leben gestellt. Umso wichtiger ist es, den Fokus auf die seelische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen zu setzten. Es freut mich in ein Haus zu kommen, das die Zeichen der Zeit erkennt und die Versorgung in diesem Bereich verbessert“, ergänzt Stöger.

„Als Nationalrätin dieses Bezirks ist mir die Gesundheitsversorgung in dieser Region ein besonderes Anliegen. Mit dem Um- und Neubau des Krankenhaus Schwarzach werden wichtige Maßnahmen gesetzt, um den Ausbau der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen auch im Süden von

Salzburg konsequent fortzusetzen und eine Versorgungslücke zu schließen“, so NRAbg. Rosa Lohfeyer.

„Mit den gerade in Bau befindlichen 12 Betten für Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen und psychiatrischen Erkrankungen in der Abteilung für Kinderund Jugendheilkunde wird genau das in die Realität umgesetzt. Darüber hinaus soll am Krankenhaus Schwarzach auch eine Aufstockung des Personals samt spezieller Ausbildung erfolgen“, ergänzt Lohfeyer.

Schwarzach baut aus

Es zeichnet sich ein steigender Bedarf an Betreuungsnotwendigkeit für Kinder ab. „Kinder sind unsere Zukunft. Wenn wir in die Gesundheit unserer Kinder investieren, investieren wir in unsere Zukunft“, ist für Bundesminister Alois Stöger Kindergesundheit, auch in der 2010 initiierten Kinderstrategie, ein klarer Ansatz. Um die Gesundheitsstruktur in einer Region aufrecht zu erhalten, ist ein ständiger Prozess von Engagement, Veränderung und Ausbau notwendig. Die Finanzierung ist ebenso bedeutend wie Innovation. Dem wird hier Rechnung getragen und in einen umfassenden Umbau des KH Schwarzach investiert. Für Gesundheitsminister Stöger werden im Kindesalter die Weichen für ein gesundes Leben gestellt. Aus diesem Grund werden hier Maßnahmen wie auch im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie gesetzt.

Faktenbox: Neubau bringt mehr als 180.000 EinwohnerInnen im Süden mehr Sicherheit

Die Gesamtkosten für den Neubau mit einer Nutzfläche von 5.300 m² und den Umbauten im bestehenden Gebäude belaufen sich auf 35,5 Millionen Euro. "Ein solches Bauprojekt stärkt auch die heimische Wirtschaft gerade jetzt in einer wirtschaftlich schwierigen Lage“, betonen Bürgermeister Andreas Haitzer und Geschäftsführer Karl Obermaier im Einklang. „Der Neubau des Kinderspitals Schwarzach ist ein weiterer Schritt zur Festigung des Krankenhauses Schwarzach und gibt den BewohnerInnen im Süden Salzburgs - immerhin mehr als 183.000

EinwohnerInnen – ein noch größeres Gefühl der Sicherheit“, betont Bürgermeister Andreas Haitzer.

Der Neubau des Kinder- und Jugendspitals, der Umbau der Internen Intensivstation inklusive neurologischer Intensiveinheiten, der Ausbau der Zentralen Aufnahme inklusive einer Tagesklinik sowie ein eigener Bereich für Palliativmedizin werden bis Anfang 2014 im Krankenhaus Schwarzach realisiert. „Wir sind gut im Zeit- und Kostenplan. Die Bauarbeiten des Projektes Neubau Kinderspital und Umbauten im Bestand schreiten voran. Derzeit werden die Kellergeschoße - Ebene 03 bis 01 errichtet. Bis Herbst 2012 soll der Rohbau weitgehend fertiggestellt sein. Ziel ist es, die Gebäudehülle samt Fassade und Dach vor dem Winter 2012/2013 zu schließen, so Geschäftsführer Karl Obermaier.

Psychische Erkrankungen bei Kindern nehmen stark zu

Konflikte im Elternhaus, Scheidung, mehrmaliger Umzug, schulischer und sozialer Stress, Informationsüberflutung. Die Gründe sind vielschichtig - fest steht aber: Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an psychischen Erkrankungen. Und dabei nehmen vor allem die schweren Fälle zu. "Rund 15 bis 20 Prozent der Kinder, die wir bei uns behandeln, sind psychisch auffällig, rund fünf Prozent bedürfen einer entsprechenden Behandlung", sagt Prof. Josef Riedler, Leiter der Kinder- und Jugendstation im Krankenhaus Schwarzach. Neben Angststörungen die häufigsten Diagnosen: Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen, akute Belastungsreaktionen und Störungen im Sozialverhalten.

Oft genetisch bedingt - Umfeld als Auslöser

Diese im Fachjargon "externalisierenden" - also nach außen verlagerten - Störungen können chronisch werden und bringen oft gravierende negative Konsequenzen für die schulische und berufliche Laufbahn mit sich. Sie sind übrigens häufig genetisch bedingt, der Auslöser der Krankheit ist aber eben meist ein belastendes soziales Umfeld, in dem sich die Kinder und Jugendlichen bewegen - ob Familie, Freundeskreis oder Schule. "In der Therapie selbst ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Kinder- und Jugendabteilung des Krankenhauses

besonders wichtig", sagt Riedler. "Medizin, Psychologie, Ergotherapie, Pflege, pädagogische Freizeitbetreuung und Heilstättenschule - oft sind alle einzelnen Disziplinen in den Heilungsprozess involviert."

Jugendmedizin

Der kompakte Baukörper, der nahtlos an den bestehenden Krankenhausbau andockt, bringt den Mitarbeitern klare und gute funktionale Strukturen. Primar Univ.Prof. Dr. Josef Riedler, Leiter des Kinderspitals, freut sich bereits auf die für Kinder und Jugendliche dringend notwendige Investition: Besonders wichtig ist der Neubau für die Realisation der Jugendmedizin. „Jugendliche brauchen einen kompetenten Ansprechpartner für ihre vielfältigen Interessen. Nicht zuletzt muss der Neubau jugendgerecht sein.“ Ein weiterer Vorteil ist, dass der Bau am neuen Standort keinen störenden Einfluss auf die Versorgung unserer kleinen Patienten hat. „Dies ist für die Kleinsten besonders wichtig. Bis zur Fertigstellung erfolgt die Behandlung im Kinderund Jugendspital in unveränderter Form“ so Riedler.

Kindergesundheitsstrategie • Zwischenbilanz des Gesundheitsdialogs: Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Kindergesundheit • Kinder- und Jugendgesundheit nimmt eine zentrale Rolle zu einer gesünderen Gesellschaft ein • Kinder lernen am leichtesten und profitieren am längsten • Jeder Einzelne ist verantwortlich für die Gesundheit unserer Gesellschaft

Alois Stöger: „Neben Weiterentwicklung bereits begonnener Arbeitsbereiche, wie etwa Kinderarzneimittel, Kinderrehabilitation und Kompetenzzentren kommt die Erarbeitung einer neuen Kindergesundheitsstrategie mit einem starken Fokus auf Gesundheitsförderung und strukturelle Prävention einer Health in All PoliciesStrategie, etc. hinzu, mit dem wesentlichen Ziel der nachhaltigen Verbesserung der Gesundheit für alle Kinder zu erreichen, auch im Bereich der psychosozialen Gesundheit. Gesundheitspolitik muss Schutzfaktoren wie Zusammenhalt, Freunde, Lebensfreude, unterstützendes Umfeld unterstützen.“

Stärken der Lebenskompetenzen

Selbstwahrnehmung, Umgang mit Stress und negativen Emotionen, Kommunikationsfähigkeit und Selbstbehauptung als Voraussetzungen für eine gesunde Lebensgestaltung und für Wohlbefinden. Deshalb wird seitens des Bundesministeriums als Teil der Gesundheitsstrategie ein Bündel an Maßnahmen vorgesehen, die Kinder und Jugendlichen hilft, Kompetenzen dieser Art zu fördern und Schutzfaktoren zu entwickeln. • In Österreich leben 1,7 Millionen Menschen unter 19 Jahren – diese • In den Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) – 2008 erstmals Bestimmungen zur Kinder- und Jugendpsychiatrie integriert (http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/8/6/9/CH1004/CMS1317298042157/brosch uere_kindergesundheitsstrategie_bf.pdf ) • Richtschnur für den Auf- und Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowohl hinsichtlich verbesserter Versorgung sowie hinsichtlich verstärkter Ausbildung von Fachärzt/-innen in diesem Bereich • Längerfristig geplanter Ausbau der ambulanten kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung

Ziele der Kindergesundheitsstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit in Bezug auf Kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung •

Multidisziplinäre Versorgung aller psychisch kranken bzw. stark belasteten Kinder und Jugendlichen unabhängig vom sozialem Status durch ein flächendeckendes, abgestuftes und kostenfreies Versorgungsangebot an fachärztlicher, psychologischer sowie psycho- und funktionelltherapeutischer (Ergo-, Physiotherapie, Logopädie,…)



Betreuung mit kinder- und jugendspezifischer Ausbildung und Kompetenz o Insbesondere für Konstellationen, wo die Eltern bzw. ein Elternteil manifest an einer psychischen Erkrankung leiden/leidet, damit das Risiko selbst zu erkranken, das die Kinder/Jugendlichen aus solchen familiären Umständen tragen, gesenkt wird



Somatische Störungen mit psychischem Hintergrund sowie eine Reihe von psychischen Krankheitsbildern sind auf Kinder und Jugendliche

spezialisierte Versorgungseinheiten der Psychosomatik optimal behandelbar (bedürfen oft keiner kinder- und jugendpsychiatrischen Intervention)

Ziele, die bereits in Umsetzung sind • Rascher Ausbau der kinder- und jugendpsychiatrischen stationären Versorgungsstrukturen im Einklang mit den ÖSG-Vorgaben • Erlass einer Mangelfachverordnung zur Erhöhung der Ausbildungskapazität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie durch Bundesminister Stöger mit dem Ziel, die verfügbaren Ausbildungskapazitäten von Fachärzt/-innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie an allen Strandorten zur Gänze auszunützen • Erhebung von Bedarf und Angebot an ambulanten Therapien (Ergo-, Psychound Physiotherapie sowie Logopädie) bei Kindern und Jugendlichen

Empfehlungen vom Bundesministerium für Gesundheit • Ausbau der Kapazitäten zur Grundversorgung durch niedergelassene Fachärzt/-innen und Sicherstellung der multidisziplinären Vollversorgung gemeinsam mit niedergelassenen Therapeut/-innen mit kinderspezifischer Ausbildung bzw. in interdisziplinären Ambulatorien • Vernetzung und Kooperation aller beteiligten Angebote und Strukturen wie Gesundheitsförderung, Prävention, Krisenbehandlung, Suchtbehandlung, Rehabilitation, Einrichtungen zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen Störungsbildern, Einrichtungen der Jugendwohlfahrt. • Psychosomatische Versorgung o Zügiger weiterer, regional gleichmäßiger Auf- und Ausbau des psychosomatischen Versorgungsangebots gemäß ÖSG • Neuropädiatrische Versorgung • Sozialpädiatrische Versorgung

Allgemein - Kinderfreundlichkeit im Spital • Infrastruktur für Begleitpersonen (z. B. kostenlose Unterbringung in räumlicher Nähe) soll verbessert werden • Tagesklinische Versorgung soll besser ausgebaut werden

Faktbox:

20 bis 25 Prozent aller kranken Kinder in Österreich leiden nach epidemiologischen Studien an psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen – ca. 5 Prozent brauchen eine entsprechende Behandlung Nur ein kleiner Teil kann mangels ausreichender Möglichkeiten gezielt behandelt werden Internationale Studien zeigen, dass 8 bis 10 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Angststörungen leiden.

Im Kinder und Jugendspital arbeiten derzeit ca 80 Mitarbeiter in den verschiedensten Professionen.

Zahlen, Daten und Fakten zum Kardinal Schwarzenbergschen Krankenhaus

Auszeichnungen 2011 Selbsthilfefreundliches Krankenhaus, Juni 2011 Zertifizierung nach KTQpCC im November 2011

„KH Schwarzach“ – Daten und Fakten: • Zweitgrößtes Krankenhaus im Bundesland Salzburg • 527 Betten • 13 Primariate • 21 Stationen • Eines der 30 größten Krankenhäuser österreichweit • Stationäre Patienten 2011:

29.662

• Ambulante Patienten:

71.735

• ds. Aufenthaltsdauer:

4, 86 Tage

• Operationen:

9.581

• Geburten:

1.036

Mitarbeiter/-innen: Mitarbeiter/-innen:

1.243

Ärzt/-innen:

187

Diplomkrankenschwestern/-pfleger/-innen:

439

Frauenanteil:

74,90 %

Teilzeitquote:

27,40 %

Dienstzugehörigkeit

ds.11 Jahre

Ausbildungsplätze: Turnusstellen für Ärzt/-innen

45

Gehobenen Dienst für Krankenpflege:

126

Finanzen: Erlöse stationär:

57,4 Mio. Euro

Erlöse ambulant:

8,0 Mio Euro

sonstige Erlöse:

9,0 Mio Euro

Investitionsvolumen 2011:

5,5 Mio. Euro

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