Pflegekinder mit Migrationshintergrund Forum 2
Input im Rahmen der Fachtagung „Weiterdenken – Weiterentwickeln – Weitergehen. Hilfen zur Erziehung im Dialog“ 7. Juni 2016 in Gelsenkirchen, Sandra Fendrich, AKJStat
Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik ist ein vom BMFSFJ und dem MFKJKS NRW gefördertes Forschungsprojekt im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund an der Technischen Universität Dortmund.
Entwicklung der Vollzeitpflege nach Fremd- und Verwandtenpflege (NRW; 2008 bis 2014; Angaben absolut; Inanspruchnahme pro 10.000 der unter 21-Jährigen in Klammern) 30.000
25.000
20.000
17.953 (41,1)
19.723 (52,6)
5.185 15.000
20.060 (56,8)
5.680
21.874 (60,2)
5.786
23.119 (64,6)
6.129
24.356 (68,8)
25.065 (71,6)
6.779
7.132
4.605
10.000 13.348
14.538
15.280
2008
2009
2010
16.088
16.990
17.577
17.933
2011
2012
2013
2014
5.000
0 Fremdpflege
Verwandtenpflege
Quelle: IT.NRW, Erzieherische Hilfen; versch. Jahrgänge; eigene Berechnungen
Vollzeitpflege (einschl. der Hilfen für junge Volljährige) nach der Herkunft der Eltern (NRW; 2008 bis 2014; begonnene Hilfen; Angaben in %) 2014 (N = 4.851)
26,4
73,6
2013 (N = 4.482)
24,7
75,3
2012 (N = 4.537)
22,7
2011 (N = 4.375)
77,3
25,3
74,7
2010 (N = 4.020)
23,0
77,0
2009 (N = 4.109)
23,8
76,2
2008 (N = 3.716)
23,0
77,0
0%
10%
20%
30%
40%
Ausländische Herkunft
50%
60%
70%
80%
90%
Keine ausländische Herkunft
Quelle: IT.NRW, Erzieherische Hilfen; versch. Jahrgänge; eigene Berechnungen
100%
Vollzeitpflege (einschl. der Hilfen für junge Volljährige) nach der in der Familie hauptsächlich gesprochenen Sprache (NRW; 2008 bis 2014; begonnene Hilfen; Angaben in %) 2014 (N = 4.851)
10,8
2013 (N = 4.482)
8,7
91,3
2012 (N = 4.537)
9,0
91,0
2011 (N = 4.375)
9,9
90,1
2010 (N = 4.020)
8,8
91,2
2009 (N = 4.109)
8,4
91,6
2008 (N = 3.716)
8,6
91,4
0%
89,2
20%
40%
60%
Vorrangig nicht Deutsch gesprochen Vorrangig Deutsch gesprochen Quelle: IT.NRW, Erzieherische Hilfen; versch. Jahrgänge; eigene Berechnungen
80%
100%
Verwandtenpflege (einschl. der Hilfen für junge Volljährige) nach der in der Familie hauptsächlich gesprochenen Sprache (NRW; 2008 bis 2014; begonnene Hilfen; Angaben in %) 2014 (N = 1.307)
12,5
2013 (N = 1.242)
9,8
90,2
2012 (N = 1.147)
9,1
90,9
2011 (N = 1.101)
10,5
89,5
2010 (N = 1.097)
9,8
90,2
2009 (N = 1.118)
9,6
90,4
2008 (N = 1.031)
10,4
89,6
0%
87,5
20%
40%
60%
Vorrangig nicht Deutsch gesprochen Vorrangig Deutsch gesprochen Quelle: IT.NRW, Erzieherische Hilfen; versch. Jahrgänge; eigene Berechnungen
80%
100%
Ergebnisse einer Befragung von Jugendämtern über Pflegekinder und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund (AKJStat, 2014) Ziele der Erhebung:
Mehr Wissen zu Pflegekindern und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund in Nordrhein-Westfalen Beschreiben des Umgangs der Pflegekinderdienste mit Vielfalt Ansätze zur Weiterqualifizierung für Pflegekinderdienste entdecken
Folie Nr. 6
Anteil der jungen Menschen mit einem Migrationshintergrund in Pflegefamilien (inkl. Bereitschaftspflege) und in der Bevölkerung insgesamt (NRW; 2011 und 2013; Angaben in %) Pflegekinder mit Migrationshintergrund (Befragung der Jugendämter 2013, n=9.689)
33,6%
Pflegekinder mit türkischem Migrationshintergrund (Befragung der Jugendämter 2013, n=9.689)
Bevölkerung unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund (Zensus 2011)
14,6% 8,8% 3,2%
Bevölkerung unter 18 Jahren mit türkischem Migrationshintergrund (Zensus 2011)
Befragung der Jugendämter 2013 (gültige n=98); Zensus 2011; Angaben für Nordrhein-Westfalen Quelle: Mühlmann, T./Pothmann, J.: Befragung von Jugendämtern (Pflegekinderdienste) über Pflegekinder und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund – Ergebnisse und Schlussfolgerungen; Dortmund 2014 Folie Nr. 7
Verteilung von jungen Menschen in Vollzeitpflegehilfen gemäß § 33 SGB VIII nach Fremd- und Verwandtenpflege (NRW; 2013; Angaben in %)
Pflegekinder mit einem türkischen Migrationshintergrund (n=350)
Pflegekinder mit einem Migrationshintergrund gesamt (n=1.480)
Pflegekinder insgesamt (n=10.139)
Fremdpflege
59%
66%
73%
41%
35%
27%
Verwandtenpflege
Befragung der Jugendämter 2013 (gültige n=104); Angaben für Nordrhein-Westfalen, 2013 Quelle: Mühlmann, T./Pothmann, J.: Befragung von Jugendämtern (Pflegekinderdienste) über Pflegekinder und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund – Ergebnisse und Schlussfolgerungen; Dortmund 2014 Folie Nr. 8
Gegenüberstellung des Anteils mit einem Migrationshintergrund bei Pflegekindern und -familien inkl. Bereitschaftspflege (NRW; 2013; Angaben in %) 14,7% Pflegekinder mit Migrationshintergrund gesamt (n=7.872) Pflegekinder mit türkischem Migrationshintergrund (n=7.872) Pflegefamilien mit Migrationshintergrund gesamt (n=6.513)
7,8%
3,7% 1,7%
Pflegefamilien mit türkischem Migrationshintergrund (n=6.513)
Befragung der Jugendämter 2013 (gültige n=81); Angaben für Nordrhein-Westfalen, 2013 Quelle: Mühlmann, T./Pothmann, J.: Befragung von Jugendämtern (Pflegekinderdienste) über Pflegekinder und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund – Ergebnisse und Schlussfolgerungen; Dortmund 2014 Folie Nr. 9
Angegebener zahlenmäßiger Bedarf für Pflegefamilien mit besonderen sprachlichen, kulturellen oder religiösen Merkmalen nach Typ der Kommune (NRW; 2013; Angaben in %) Kreisfreie Städte (gültige n=14)
Kreisangehörige Gemeinden über 60.000 Einwohner (gültige n=25)
21%
79%
44%
Kreisangehörige Gemeinden unter 60.000 Einwohner (gültige n=60)
Landkreise (gültige n=13)
Kein Bedarf
56%
72%
31%
28%
69%
Eher geringer Bedarf
Befragung der Jugendämter 2013; Angaben für Nordrhein-Westfalen, 2013 Quelle: Mühlmann, T./Pothmann, J.: Befragung von Jugendämtern (Pflegekinderdienste) über Pflegekinder und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund – Ergebnisse und Schlussfolgerungen; Dortmund 2014 Folie Nr. 10
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Befragung Zusätzliche Sensibilisierung der Pflegekinderdienste für kulturelle Herkunft und Religion im Rahmen von Praxis- und Qualitätsentwicklung Nur ein geringer Anteil der Pflegefamilien verfügt über einen Migrationshintergrund Pflegekinderdienste sehen kaum Bedarf für zusätzliche Pflegepersonen mit besonderen interkulturellen Kompetenzen Die Fachdienste geben mehrheitlich an, bei der „Passung“ Kultur und Religion zu berücksichtigen. In den Fachdiensten sind aber nur vereinzelt Personen mit besonderen Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt tätig Nur bei einer Minderheit der Jugendämter ist Aktivität zur Verbesserung der Situation erkennbar
Zusätzlicher Forschungsbedarf im Bereich Lebenslagen von Familien und institutionellem Handeln der Pflegekinderdienste Gründe, warum junge Menschen mit Migrationshintergrund seltener in Pflegefamilien sind – darunter aber häufiger in Verwandtenpflege (Andere Problemlagen? Andere Ressourcen? Anderer Umgang der Jugendämter? Geringere Akzeptanz der Angebote?) Ist die Vielfalt der Angebote der Hilfen zur Erziehung ausreichend oder fehlen „passende“ Angebote? Befragung der Jugendämter 2013 Quelle: Mühlmann, T./Pothmann, J.: Befragung von Jugendämtern (Pflegekinderdienste) über Pflegekinder und Pflegefamilien mit (türkischem) Migrationshintergrund – Ergebnisse und Schlussfolgerungen; Dortmund 2014 Folie Nr. 11
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Sandra Fendrich
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www.akjstat.tu-dortmund.de