Bildungserfahrungen und Bildungsziele von Menschen mit Migrationshintergrund

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Author: Frank Klein
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Gefördert von:

Bildungserfahrungen und Bildungsziele von Menschen mit Migrationshintergrund Prof. Dr. Heiner Barz, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Osnabrück, 30. September 2016

1

Ziele

   

Identifikation von Bildungsinteressen, –erwartungen und Barrieren von Menschen mit Migrationshintergrund Milieugeprägte Erfahrungen und Bewertungsmuster identifizieren Abgrenzung zu defizitorientierten Forschungsansätzen; Fokus auf den Chancen und Ressourcen Basis: das Migranten-Milieumodell des Heidelberger Sinus-Instituts

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement

2

Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in % hoch

mittel

1

Intellektuellkosmopolitisches Milieu

Statusorientiertes Milieu

2

11

12

Multikulturelles Performermilieu

13

Adaptives Bürgerliches Milieu

16

niedrig

3

Traditionelles Arbeitermilieu

16

Religiösverwurzeltes Milieu

Grundorientierung

AI

Vormoderne Tradition

15

Entwurzeltes Milieu

7

Soziale Lage

Hedonistischsubkulturelles Milieu

9

AII

Ethnische Tradition

Tradition

BI

Konsum-Materialismus

BII

Individualisierung

Modernisierung

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU

C

Multi-Optionalität

Neuidentifikation

3

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement

4

Subjektive Beurteilung des Migrationshintergrunds während der Schulzeit in % Der Migrationshintergrund war während der Schulzeit eher ein Vorteil

Der Migrationshintergrund war während der Schulzeit eher ein Nachteil

Mein Migrationshintergrund war während der Schulzeit weder ein Vorteil noch ein Nachteil bzw. hat keine Rolle gespielt Schullaufbahn des Kindes Weiß nicht

Eigene Schullaufbahn

Keine Angaben

N = 332 Befragte ohne Kinder und N = 842 Befragte mit Kindern Fragen: Haben Sie Ihren Migrationshintergrund während Ihrer Schulzeit eher als Vorteil oder eher als Nachteil erlebt? Haben Sie den Migrationshintergrund Ihres Kindes während der Schulzeit eher als Vorteil oder eher als Nachteil erlebt? Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

5

Bildungseinstellungen in % Bildung ist der wichtigste Schlüssel für ein gelungenes Leben

Wichtigkeit Status Quo

Für die Schulbildung der Kinder sind hauptsächlich die Eltern verantwortlich. Kinder mit Migrationshintergrund sollen in Kindergarten und Schule neben Deutsch auch die Herkunftssprache der Eltern lernen Für die Schulbildung der Kinder ist hauptsächlich die Schule verantwortlich. Für die Schulbildung der Kinder müssen sich die Kinder hauptsächlich selbst engagieren. N = 1.701 Fragen: Nun geht es ganz allgemein um Bildung. Ich nenne Ihnen einige Aussagen. Sagen Sie mir bitte zu jeder Aussage, ob sie ihr voll und ganz, eher, weniger oder gar nicht zustimmen. (Top-Two-Werte auf einer 4er-Skala)

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

6

Bildung ist der wichtigste Schlüssel für ein gelungenes Leben (in %)

hoch

mittel

1

Ø = 96

Intellektuellkosmopolitisches Milieu Statusorientiertes Milieu

2

97

N = 1.701

Multikulturelles Performermilieu

96

* Trendaussagen wegen geringer Fallzahl

97

Adaptives Bürgerliches Milieu

97 niedrig

3

Religiösverwurzeltes Milieu*

Traditionelles Arbeitermilieu

94

97 Soziale Lage

Hedonistischsubkulturelles Milieu

AI AII Vormoderne Ethnische Tradition Grund- Tradition orientierung Tradition

Entwurzeltes Milieu

96

Top-Two-Boxes einer 4er-Skala: - Stimme voll und ganz zu, stimme zu

95 BI KonsumMaterialismus

BII Individualisierung

Modernisierung

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU

C MultiOptionalität Neuidentifikation

7

Traditionelles Arbeitermilieu Traditionelles Arbeitermilieu

16% der Migranten

„Ich habe ein erfülltes Leben, eine Ehefrau, die ich liebe und einen guten Sohn, den ich auch sehr liebe. […] Ehrlichkeit ist ganz wichtig. Freundschaft ist auch ganz wichtig.“ Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

8

Traditionelles Arbeitermilieu Traditionelles Arbeitermilieu Traditionelles Blue Collar-Milieu der Arbeitsmigranten, das den Traum einer Rückkehr in die Heimat aufgegeben hat

16% der Migranten

• Befriedigender Lebensstandard Werte • Harmonie im Privaten • Vorsorge, Absicherung im Alter • Traditionelles Arbeitsethos • Traditionelle Familienwerte, Kinder • Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe • Ordnung und Disziplin, Sparsamkeit

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

9

Traditionelles Arbeitermilieu

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

10

Traditionelles Arbeitermilieu Bildungseinstellungen •

Bildungsmotive: – Bildung, um einen sicheren Beruf zu bekommen (ohne körperliche Anstrengung) – Finanzielle Absicherung durch Bildung – „Charakterbildung“ wichtig (Vermittlung guter Umgangsformen, Solidarität in der Familie und dem Beruf, soziales Engagement)



Bildungsaspirationen für die Kinder: – Neben fachlichen Qualifikationen sind auch soziale Kompetenzen wichtig (respektvoller Umgang miteinander) – Moderate Ambitionen (Bescheidenheit) hinsichtlich der beruflichen Möglichkeiten

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

11

Multikulturelles Performermilieu

Multikulturelles Performermilieu

12% der Migranten

„Mein Job jetzt gerade erfüllt mich komplett, der bildet mich so ab, wie ich gerade im Leben stehen möchte. Ich bin 23 Jahre alt, will die Welt sehen, das ist Nummer eins. Mein Job bietet mir die Möglichkeit durch ganz Europa zu reisen. (…) Es geht mir gut, die einzige Frage, die sich mir stellt, ist ob ich mir 'ne Uhr für Drei- oder Fünftausend Euro kaufe.“

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

12

Multikulturelles Performermilieu Multikulturelles Performermilieu Junges, flexibles und leistungsorientiertes Milieu mit bi- bzw. multikulturellem Selbstbewusstsein, das nach Autonomie, beruflichem Erfolg und intensivem Leben strebt

12% der Migranten

• Freiheit, Mobilität, Internationalität • Beruflicher Erfolg, Spitzenleistungen, Karriere • Intensives Leben, Selbstverwirklichung • Offenheit, Vielfalt, Multioptionalität • Materielle Sicherheit, Status, Geld • Unterhaltung, Spaß, Genuss, Konsum • Soziale Akzeptanz, Integration • Fitness, Sportlichkeit • Eigenständigkeit, Unabhängigkeit, Liberalität • Technischer Fortschritt, Multimedia

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

13

Multikulturelles Performermilieu

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

14

Multikulturelles Perfomermilieu

Bildungseinstellungen •

Bildungsmotive: – Bildung als „Ticket in ein besseres Leben“ – Bildung schafft Freiheit und eröffnet viele Optionen – Besonderer Wert wird hier auf umfassende Bildungsangebote (Natur- und Geisteswissenschaften, Literatur, Philosophie, Religion etc.) und das Erlernen von Fremdsprachen gelegt



Bildungsaspirationen für die Kinder: – Kinder sollen einen Bildungsweg gehen, der ihren Interessen und Begabungen entspricht; Wunsch nach Förderung von Mehrsprachigkeit – Kinder sollen bestmöglich auf eine vielfältige und global mobile Welt vorbereitet werden

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

15

Adaptiv-bürgerliches Milieu Adaptiv-bürgerliches Milieu

16% der Migranten

„Also Familie ist für mich das A und O. Auf jeden Fall. Familie ist für mich das Allerwichtigste.“

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

16

Adaptiv-bürgerliches Milieu Adaptiv-bürgerliches Milieu Die pragmatische moderne Mitte der Menschen mit Migrationshintergrund, die nach sozialer Integration und einem harmonischen Leben in gesicherten Verhältnissen strebt        

16% der Migranten

Geordnete Verhältnisse, finanzielle Absicherung Lebensqualität, Komfort, gemütliches Zuhause Harmonische Familie, Optimismus und Zufriedenheit Soziale Integration Leistungs- und Anpassungsbereitschaft Erfolg, Aufstieg, Etablierung Pragmatismus, Sparsamkeit

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

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Adaptiv-bürgerliches Milieu Adaptiv-bürgerliches Milieu

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

18

Adaptiv-bürgerliches Milieu Bildungseinstellungen •





Bildungsmotive: – Bildung hat hohen Stellenwert, um in Deutschland dazuzugehören – Häufig Erfahrungen der Ausgrenzung im deutschen Bildungssystem in der eigenen Schullaufbahn – Eltern sind sehr familienorientiert  hohes Interesse an Elternbildungsangeboten Bildungsaspirationen für die Kinder: – Die Kinder sollen es einmal besser haben; man will ihnen die eigenen negativen Bildungserfahrungen ersparen – Wichtig: Lernen über die deutsche Kultur und die Herkunftskultur Berufliche Weiterbildung: – Verhaltenes Interesse an beruflicher Weiterbildung (muss mit der Familie kombinierbar sein); geringe Preisbereitschaft

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

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Intellektuell-kosmopolitisches Milieu Intellektuell-kosmopolitisches Milieu 11% der Migranten

„Also gute Bildung für Kinder [….] bedeutet für mich, dass jedes Kind die Möglichkeit, die Chance erhält, seinen Fähigkeiten und Ressourcen und Potenzialen entsprechend gefördert zu werden. Das können die verschiedensten Ebenen sein. Musik, Theater, Naturwissenschaft […] Sport. [… ] Aber dass man ebenso diese Ressourcen vor allem entdeckt und nicht so defizitorientiert an Bildung rangeht.“

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

20

Intellektuell-kosmopolitisches Milieu Intellektuell-kosmopolitisches Milieu

11% der Migranten

Aufgeklärtes, nach Selbstverwirklichung strebendes Bildungsmilieu; weltoffen - tolerante Grundhaltung und vielfältige intellektuelle Interessen          

Bildung, Wissen, Kultur Internationalität, Weltoffenheit Entfaltung der Persönlichkeit, Kreativität Emanzipation, Aufklärung Toleranz, Friedlichkeit, Solidarität Chancengleichheit, Gerechtigkeit, soziale Verantwortung Intakte Umwelt Multi-kulturelle Kommunikation, Vielfalt Leistung, Flexibilität Selbstbewusstsein, Erfolgsoptimismus

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

21

Intellektuell-kosmopolitisches Milieu

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

22

Intellektuell-kosmopolitisches Milieu Bildungseinstellungen •





Bildungsmotive: – Bildung als Selbstverwirklichung; alle Anlagen und Potenziale sollten entwickelt und gefördert werden, von Mathematik bis Musikunterricht, von Ökologie bis Theater – Hoher Anspruch an die eigene stetige persönliche Weiterentwicklung – Bildung, Wissen und Kultur haben hohen Stellenwert Bildungsaspirationen für die Kinder: – Hoher Anspruch; Förderung aller Talente und Potenzial der Kinder (von frühkindlicher Spracherziehung bis kulturelle Bildung, teilweise Überforderung der Kinder) – Sehr kritische und reflektierte Haltung zum deutschen Bildungssystem Berufliche Weiterbildung: – Großes Interesse an Weiterbildungsangeboten und auch Preisbereitschaft

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

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Intellektuell-kosmopolitisches Milieu Arbeits- und Berufsorientierungen

• • • • • •

Sinnhaftigkeit des Berufs wichtig  Beruf als Berufung; Sinn hat höheren Stellenwert als hoher Verdienst Hohes ehrenamtliches Engagement; viele als Multiplikatoren/Netzwerker für die ethnische Community tätig Höchste formale Bildung im Milieuvergleich Hohe Bereitschaft zur Weiterbildung Hohe Flexibilität, häufig Berufswechsel innerhalb der Arbeitsbiographie Berufe: Viele in sozialen oder künstlerischen Berufen tätig oder Angehörige des öffentlichen Dienstes

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

24

Bildungsmotive hoch

mittel

1 Statusorientiertes Milieu

2

12

Intellektuellkosmopolitisches Milieu

Selbstverwirklichung 11 Multikulturelles Performermilieu

13

Adaptives Bürgerliches Milieu

niedrig

3

Traditionelles Arbeitermilieu

Grundorientierung

AI

Vormoderne Tradition

Hedonistischsubkulturelles Milieu

16

Religiösverwurzeltes Milieu

15

Entwurzeltes Milieu

7

Soziale Lage

16 Dazugehören

9

AII

Ethnische Tradition

Tradition

BI

Konsum-Materialismus

BII

Individualisierung

Modernisierung

C

Multi-Optionalität

Neuidentifikation

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

25 25

Kinder sollten die Kindheit ohne zu viel Druck genießen (in %)

hoch

mittel

1

Ø = 85

Intellektuellkosmopolitisches Milieu Statusorientiertes Milieu

2

89

N = 1701

Multikulturelles Performermilieu

82

* Trendaussagen wegen geringer Fallzahl

89

Adaptives Bürgerliches Milieu

93 niedrig

3

Religiösverwurzeltes Milieu*

Traditionelles Arbeitermilieu

78

71 Soziale Lage

Hedonistischsubkulturelles Milieu

AI AII Vormoderne Ethnische Tradition Grund- Tradition orientierung Tradition

Entwurzeltes Milieu

82

71 BI KonsumMaterialismus

BII Individualisierung

Modernisierung

C MultiOptionalität Neuidentifikation

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

Top-Two-Boxes einer 4er-Skala: - Sehr wichtig, wichtig - Stimme voll und ganz zu, stimme eher zu unter Durchschnitt Durchschnitt über Durchschnitt

26

Wichtigkeit Interkulturelle Öffnung der Schule 1/2 in % Interkulturelle Kompetenz der Lehrkräfte

92

88

Wertschätzung für kulturelle Vielfalt Beratung zu Förder- und Stipendienprogrammen für Migranten

86

Spezieller Deutschunterricht für Migranten

86

Gezielte Förderung von Migranten durch die Lehrkräfte.

83

Spezielle Berufsberatung für Jugendliche mit MGH

79

Spezielle Informationsangebote für Eltern mit MGH

Eltern mit MGH N = 1.080

74

0

20

40

60

80

100

Frage: Ich lese Ihnen nun mögliche Angebote rund um Schulen vor. Bitte sagen Sie mir, ob Sie die folgenden Angebote sehr wichtig, wichtig, weniger wichtig oder überhaupt nicht wichtig finden.

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

27

Interkulturelle Öffnung von Schule aus Elternperspektive – Wichtigkeit und Status Quo 1/2 in % Interkulturelle Kompetenz der Lehrkräfte

Wichtigkeit Status Quo

Differenz

- 32

Wertschätzung für kulturelle Vielfalt

- 22

Spezieller Deutschunterricht für Migranten

- 59

Beratung zu Förder- und Stipendienprogrammen für Migranten

- 66

Gezielte Förderung von Migranten durch die Lehrkräfte

- 54

Spezielle Berufsberatung für Jugendliche mit MGH

- 50

Spezielle Informationsangebote für Eltern mit MGH

- 52

Eltern mit MGH N = 1080-871 Fragen: Ich lese Ihnen nun einige Aussagen von Schulen vor. Bitte sagen Sie mir, ob Sie diese sehr wichtig, wichtig, weniger wichtig oder überhaupt nicht wichtig finden./ Im Folgenden geht es um die zuletzt besuchte Schule Ihres Kindes. Bitte sagen Sie mir zu jeder der Aussagen, ob diese auf die Schule zutrifft oder eher nicht. (Top-Two-Werte auf einer 4er-Skala)

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

28

Interkulturelle Öffnung von Schule aus Elternperspektive – Wichtigkeit und Status Quo 2/2 in % Längeres gemeinsames Lernen

Wichtigkeit Status Quo

Differenz

- 38

Mehr Lehrer mit MGH an Schulen

- 36

Berücksichtigung verschiedener Herkunftsländer der Schüler

- 28

Unterricht in der Herkunftssprache der Schüler

- 36

Essen aus unterschiedlichen Ländern in der Schulkantine

- 25

Berücksichtigung nicht-christlicher Feiertage

- 12

Islamischer Religionsunterricht

- 19

Eltern mit MGH N = 1080-871 Fragen: Ich lese Ihnen nun einige Aussagen von Schulen vor. Bitte sagen Sie mir, ob Sie diese sehr wichtig, wichtig, weniger wichtig oder überhaupt nicht wichtig finden./ Im Folgenden geht es um die zuletzt besuchte Schule Ihres Kindes. Bitte sagen Sie mir zu jeder der Aussagen, ob diese auf die Schule zutrifft oder eher nicht. (Top-Two-Werte auf einer 4er-Skala)

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

29

Interesse an Elternbildungsangeboten zu „Möglichkeiten in Deutschland zu studieren, d.h. Informationen über Studienfächer und -orte“ hoch

mittel

1

Ø = 94 %

Intellektuellkosmopolitisches Milieu Statusorientiertes Milieu

2

95

N = 784

Multikulturelles Performermilieu

98

* Trendaussagen wegen geringer Fallzahl

97

Adaptives Bürgerliches Milieu

90 niedrig

3

Religiösverwurzeltes Milieu*

Traditionelles Arbeitermilieu

86

76 Soziale Lage

Hedonistischsubkulturelles Milieu

AI AII Vormoderne Ethnische Tradition Grund- Tradition orientierung Tradition

Entwurzeltes Milieu

94

Top-Two-Boxes einer 4er-Skala: - Sehr interessant, Interessant

88 BI KonsumMaterialismus

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement

BII Individualisierung

Modernisierung

C MultiOptionalität Neuidentifikation

unter Durchschnitt Durchschnitt über Durchschnitt

30

Interesse an Elternbildungsangeboten über soziale Netzwerke (z.B. Facebook-Gruppen) hoch

mittel

1

Ø = 39

Intellektuellkosmopolitisches Milieu Statusorientiertes Milieu

2

41

N = 784

Multikulturelles Performermilieu

47

* Trendaussagen wegen geringer Fallzahl

49

Adaptives Bürgerliches Milieu

25 niedrig

3

Religiösverwurzeltes Milieu*

Traditionelles Arbeitermilieu

28

24 Soziale Lage

Hedonistischsubkulturelles Milieu

AI AII Vormoderne Ethnische Tradition Grund- Tradition orientierung Tradition

Entwurzeltes Milieu

44

Top-Two-Boxes einer 4er-Skala: - Sehr interessant, Interessant

28 BI KonsumMaterialismus

BII Individualisierung

Modernisierung

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement

C MultiOptionalität Neuidentifikation

unter Durchschnitt Durchschnitt über Durchschnitt

31

Bildungserfahrungen und -einstellungen - Hohe Bildungsaspirationen in allen Milieus - Unterschiede in den Ressourcen - Bildungschancen in Deutschland als Problem -> Verlorene Jahre in der Bildungsbiographie wegen Schulwechseln, Zurückstufungen -> Symptom: Viele Migranten wünschen sich eine Schule mit niedrigem Migrantenanteil - Wenig Unterstützung bei Migranten der ersten und zweiten Generation durch die eigenen Eltern (fehlende Bildung, Informationen, Sprachkenntnisse, Geld und Zeit) 32

Empfehlungen Interkulturelle Öffnung der (Hoch)Schule - Organisationsentwicklungsprozesse anstoßen -> Interkulturelle Öffnung - Kultur der Wertschätzung für Kulturelle Vielfalt an Schule etablieren - Kulturelle Vielfalt im Alltag integrieren, z.B. Unterrichtsinhalte, Kantine, Raumgestaltung - Lehrkräfte sensibilisieren für ihre zentrale Rolle im Prozess der interkulturellen Öffnung - Regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte anbieten - Vernetzung mit Migrantenselbstorganisationen im Quartier 33

Kanäle Bildungsberatung in % hoch

mittel

1

Intellektuellkosmopolitisches Milieu

Multiplikatoren 11

Statusorientiertes Milieu

2

12

Multikulturelles Performermilieu

hochschulnahe Trainings 16

13

Adaptives Bürgerliches Milieu

niedrig

3

Traditionelles Arbeitermilieu

16

Religiösverwurzeltes Milieu

Grundorientierung

AI

Vormoderne Tradition

15

Entwurzeltes Milieu

7

Soziale Lage

Hedonistischsubkulturelles Milieu

9

AII

Ethnische Tradition

Tradition

BI

Konsum-Materialismus

BII

Individualisierung

Modernisierung

C

Multi-Optionalität

Neuidentifikation

Prof. Heiner Barz, Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, HHU, PK 24.3.2015 Berlin

34 34

KONTAKT Prof. Dr. Heiner Barz Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Tel. 0211 81 15002 eMail:

[email protected]

Internet:

www.barz-online.de

Facebook: http://tinyurl.com/Bildungsforschung Projekt:

http://tinyurl.com/bildung-migration

Videoclips: http://tinyurl.com/youtube-bildung-milieu 35

Statusorientiertes Milieu Statusorientiertes Milieu 12% der Migranten

„Heute besitzt er ein Reihenhaus in Neuss und ein Haus in Montenegro sowie 6 Apartment-Häuser zur Vermietung am Meer, ein Boot sowie einen Sportwagen und einen SUV“. (Auszug aus einem Fallprotokoll).

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

36

Statusorientiertes Milieu Statusorientiertes Milieu

12% der Migranten

Klassisch aufstiegsorientiertes Milieu, das – aus kleinen Verhältnissen kommend – für sich und seine Kinder etwas Besseres erreichen will

• Zielstrebigkeit, Erfolg, Karriere, Aufstieg • Materieller Wohlstand, Geld, Besitz • Soziale Anerkennung, Ansehen, Prestige • Bildung und Wissen • Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz • Anpassung, Pflichterfüllung • Attraktives Aussehen, schöne Wohnung, Statussymbole • Optimismus, Flexibilität, Dynamik

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

37

Statusorientiertes Milieu

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

38

Statusorientiertes Milieu

Bildungseinstellungen •





Bildungsmotive: – Ambitioniert und ehrgeizig; Bildung hat einen hohen Stellenwert als Instrument für wirtschaftlichen Erfolg – Mehrheitlich fokussiert auf formale Bildung – Statussymbole sind wichtig (z.B. prestigeträchtige Titel, Zertifikate, Abschlüsse) Bildungsaspirationen für die Kinder: – Hohe Anforderung an die Bildung der Kinder; Kinder sollen erfolgreich das deutsche Bildungssystem durchlaufen und möglichst studieren – Berufswunsch für die Kinder -> prestigeträchtige Berufe wie Arzt oder Anwalt Berufliche Weiterbildung: – Hat hohen Stellenwert; Preisbereitschaft ist gegeben; Große Offenheit für Bildungsangebote, die zu besser bezahlten Jobs führen

Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement: Projekt "Bildung, Migration, Milieu"

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