Lust auf Lehren – Lust auf Lernen Lehren und Lernen zwischen Standardisierung und Individualisierung
Kompetenzorientiert lehren und lernen (nicht nur) in AWT
Gerhard Ziener, PädagogischTheologisches Zentrum Stuttgart
Lust auf Lehren – Lust auf Lernen Lehren und Lernen im Fokus der Kompetenzorientierung
„Alle Kinder individuell wahrnehmen und fördern alle Kinder je auf ihre Weise kompetent machen, und das in großen Klassen:
Wie soll das gehen?!“ Gerhard Ziener, PädagogischTheologisches Zentrum Stuttgart
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
0. Einstimmung: Jürgen Oelkers und die Enten Eine kleine LehrplanGeschichte
I. Grundfragen, … Bildungsstandards, Kompetenzen, Lehrplanplus II. … vom Lehrplan zum Unterricht Kompetenzentwicklung planen und begleiten III. … Kompetenzorientierung in der Praxis Impulse, Material und Beispiele
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
1. Einstimmung: Die drei Mantras „Bildungsstandards drohen zu einer Art ‚Mantra‘ für das Bildungssystem zu werden ...“ (2004)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Dieses ‚Mantra‘ der Bildungsstandards hat inzwischen eine didaktische Entsprechung: Das Mantra der Kompetenzorientierung.
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Zu Bildungsstandards und Kompetenzorientierung tritt aktuell hinzu: Das Mantra der
Individuellen Förderung
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Verbindlicher Auftrag, allen Schüler*innen
Pädagogischer Auftrag, allen Schüler*innen
„standardisierte“ Kompetenzen
in ihrer Individualität
zu vermitteln
gerecht zu werden
Wie soll das zusammengehen? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Lautet Ihr Auftrag ... Verbindlicher Auftrag, allen Schüler*innen
„standardisierte“ ... allen dasselbe Kompetenzen zu vermitteln
Pädagogischer Auftrag, allen Schüler*innen ... jedem das ...oder:
in ihrer Seine? Individualität gerecht zu werden
Wie soll das zusammengehen? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
3. Vom inhaltsorientierten Lehrplan zum kompetenzorientierten LehrplanPLUS: Eine kleine LehrplanGeschichte
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I. Vom inhaltsorientierten Lehrplan zum kompetenzorientierten Lehrplan plus
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
1967
Ein inhaltsorientierter Lehrplan
Ein inhaltsorientierter Lehrplan belehrt die Lehrenden darüber, welche Inhalte sie wann zu lehren haben.
Frage: ... worauf zielt der Plan und was lernen die SchülerInnen eigentlich? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Herkömmliche Lehrpläne, Bildungspläne, Rahmenpläne sind vom Stoff her aufgestellt. Bestimmte Stoffe werden den Altersphasen entsprechend ausgewählt und einem Zeitraum zugewiesen, in dem sie sich (vermeintlich) behandeln lassen. ... Intentionen für die Behandlung des Stoffes werden gewöhnlich – wenn überhaupt – nur pauschal und präambelhaft genannt. ... Von hier aus ergibt sich die Forderung nach bestimmten, beschriebenen und kontrollierbaren Lernzielen für das Neustrukturieren von Lehrplänen“.
Professor Dr. Günter Stachel, 1971 Gerhard Ziener, ptz 2015
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
1977
Ein lernzielorientierter Lehrplan
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
1977
Der lernzielorientierte Lehrplan
Ein lernzielorientierte Lehrplan beschreibt Lernziele, die sich die Lehrenden zu eigen machen sollen
Frage: ... was nehmen die SuS aus dem Unterricht mit – was können sie am Ende? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
2000: „PISA-Schock“ Die Abbildung zeigt die Schwankungen des Wasserstandes des Tschadsees in der Sahara in Nordafrika. Während der letzten Eiszeit, etwa 20 000 v. Chr., verschwand der Tschadsee vollständig. Um etwa 11 000 v. Chr. entstand er wieder neu. Heute hat er etwa den gleichen Wasserstand wie im Jahre 1000 n. Chr.
Aufgaben:
... 2. Wie tief ist der Tschadsee heute? A Etwa zwei Meter B Etwa fünfzehn Meter C Etwa fünfzig Meter D Er ist vollständig verschwunden E Diese Information wird nicht gegeben Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Zuspitzung: Wir fragen heute weniger: „Unterrichten wir die richtigen Sachen?“ - als vielmehr:
„Unterrichten wir die Sachen richtig?“
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Schlussfolgerung: Wir brauchen nicht länger reine Lehrpläne („Flötenheftchen“), die uns darüber belehren, welche „Sachen“ wir lehren sollen - sondern: wir brauchen solche Pläne, die beschreiben, was wir lehren – PLUS das, was die Schülerinnen und Schüler am Ende wissen und können (= über welche Kompetenzen sie verfügen) Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Herkömmliche Lehrpläne, Bildungspläne, Rahmenpläne sind vom Stoff her aufgestellt. Bestimmte Stoffe werden den Altersphasen entsprechend ausgewählt und einem Zeitraum zugewiesen, in dem sie sich (vermeintlich) behandeln lassen. ... Intentionen für die Behandlung des Stoffes werden gewöhnlich – wenn überhaupt – nur pauschal und präambelhaft genannt. ... Von hier aus ergibt sich die Forderung nach bestimmten, beschriebenen und kontrollierbaren Lernzielen für das Neustrukturieren von Lehrplänen“.
Professor Dr. Günter Stachel, 1971 Gerhard Ziener, ptz 2015
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Herkömmliche Lehrpläne, Bildungspläne, Rahmenpläne sind vom Stoff her aufgestellt. Bestimmte Stoffe werden den Altersphasen entsprechend ausgewählt und einem Zeitraum zugewiesen, in dem sie sich (vermeintlich) behandeln lassen. ... Intentionen für die Behandlung des Stoffes werden gewöhnlich – wenn überhaupt – nur pauschal und präambelhaft genannt. ... Von hier aus ergibt sich die Forderung nach bestimmten, beschriebenen und kontrollierbaren Kompetenzen für das Neustrukturieren von Lehrplänen“. Erläuterungen zum LehrplanPlus Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Fokus der Kompetenzorientierung
Zusammenfassung: 60er-Jahre Inhaltsorientierte Lehrpläne (= reine Aufzählung von „Stoffen“ und „Inhalten“)
Lehrkräfte müssen „Inhalte in Unterricht verwandeln“ Was die Kinder lernen, entscheidet die Lehrkraft
70er-/80er-Jahre Lernzielorientierte Lehrpläne (= Aufzählung von „Zielen“)
Lehrkräfte müssen Lernziele umsetzen Unklar bleibt, was die Kinder am Ende können
seit 2004 Kompetenzorientierter Bildungsplan
Der Plan beschreibt, was die Kinder lernen und am Ende können sollen (= Kompetenzerwerb):
(= Beschreibung von „Kompetenzen“, die der Unterricht vermitteln soll)
Lehrkräfte planen Lernwege – vom Ziel aus Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Zusammenfassung:
Zunehmende Verschränkung von Wissen und Können
Kompetenzorientierung
Zunehmender Fokus auf die Lernenden
Was heißt das praktisch? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
3. … Kompetenz in aller Munde!
IKEA Wortpatenschaft für Einrichtungskompetenz
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
3. … Kompetenz in aller Munde!
IKEA Wortpatenschaft für Einrichtungskompetenz
Kernkompetenz
Handlungskompetenz
Allgemeinbildungskompetenz
Lernkompetenz
Problemlöse- Methodenkompetenz Soziale Kompetenz kompetenz Kieferorthopädische Kommunikative Kompetenz Beratungskompetenz
Medienkompetenz
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
3. … Kompetenz in aller Munde! alle Zitate ...
Kernkompetenz
IKEA Wortpatenschaft für Einrichtungskompetenz
Handlungskompetenz
Allgemeinbildungskompetenz
... aus dem Problemlöse- Methodenkompetenz LehrplanPLUS
Lernkompetenz
Soziale Kompetenz kompetenz Kommunikative Kompetenz
Medienkompetenz
Kieferorthopädische Beratungskompetenz Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
… die „Kompet-Enten“ …
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
0. Einstimmung: Jürgen Oelkers und die Enten Eine kleine LehrplanGeschichte
I. Grundfragen, … Bildungsstandards, Kompetenzen, Lehrplanplus II. … vom Lehrplan zum Unterricht Kompetenzentwicklung planen und begleiten III. … Kompetenzorientierung in der Praxis Impulse, Material und Beispiele
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Zwischenruf: Qualität von Unterricht (I) „Schule und Unterricht sind doch am Ende immer nur so gut wie ... ... die Summe aller strukturellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen (Klassengröße, Zusammensetzung der SuS, ... ) Strukturqualität
Konzeptqualität
... die Prozesse, die ich im Unterricht anstoßen und verselbständigen kann (Lernklima, Mitbestimmung, Methoden, Arbeitshaltungen ...) Prozessqualität ... die Lernfortschritte, die ich im Unterricht bewirken kann (Zuwachs an fachübergreifenden und fachlichen Kompetenzen) Ergebnisqualität Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Qualität von Unterricht (I)
„Schule und Unterricht sind doch immer nur so gut wie ... ... die Summe aller strukturellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen (Klassengröße, Zusammensetzung der SuS, ... ) Strukturqualität
Lehrerpersönlichkeit
... die Prozesse, die ich im Unterricht anstoßen und verselbständigen kann (Lernklima, Mitbestimmung, Methoden, Arbeitshaltungen ...) Prozessqualität ... die Lernfortschritte, die ich im Unterricht bewirken kann (Zuwachs an fachübergreifenden und fachlichen Kompetenzen) Ergebnisqualität Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
B
wie Beobachten
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
B
wie Beschreiben
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
B
wie
Bewerten Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
B
wie Begleiten
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
B
eobachten
Beschreiben Bewerten
B
egleiten Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
W W W W
ahrnehmen,
ürdigen,
ertschätzen,
eiterhelfen ... Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Vier B Vier W
Wahrnehmen – Würdigen – Wertschätzen – Weiterhelfen
Vier S …
wie Selbstverständlichkeiten! Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Die drei didaktischen Grundaufgaben Wir sollten...
I. ... uns gegenseitig unterstützen im Beobachten, Beschreiben, Würdigen, Wertschätzen (Wahrnehmen)
II. ... mit einander erarbeiten und formulieren, welche differenzierten Ziele und Lernerwartungen wir für die SuS im Blick haben (Ziele differenzieren)
III. ... gemeinsam Anforderungen beschreiben, an denen SuS zeigen können dürfen, was sie wissen und können (wollen) (Methoden und Aufgaben) Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
„Sie werden merken: die sind ganz schön heterogen ...!“ „Was bedeutet dieser Satz?“ Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
1. Alle Lernenden sind In-Dividuen ... (=unteilbare Ganzheiten), insofern sie von anderen Entitäten klar unterschieden werden können, d. h. insofern Identitätskriterien angegeben werden können.
2. ... und mehr als zwei In-Dividuen erzeugen Vielfalt 3. Eine Übung:
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
1. Schritt: Füllen Sie bitte den Stoßseufzer mit Inhalt:
„Die sind ganz schön unterschiedlich!“ ... und benennen Sie Ihre alltäglichen Wahrnehmung von Unterschiedlichkeit (Vielfalt) unter den Schüler*innen. zum Beispiel:
Motivation Interessen
Auffassungsgabe
Motivation
Lerntempi
Lerntempi Ethnien Arbeitshaltungen Geschlechter
Charaktere
Biografien und Vorwissen Herkünfte Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
2. Schritt: Nun sortieren Sie bitte Ihre Wahrnehmungen:
“ t o r h e i ch ich
e ie m s d , t l a a f l „D ngen von Vie Grenze
“ ! t h c i l n r a W s
die h mu Wahrne n, die mich an en ... der in g e mich r i _ b d _ , _ n t l _ e a t _ i f überfor _ l lichke _n_g_e_n_von V_ie_ g _ ö _ M _ r a nd _ e _ w _ f _ u _ _ u _ a _ m r _ me i n _ h h _ _ e e ______ Wah_r_n____n_st_r_e_n_gen, M _ _ _ _ _ ____ _ _ a __ _ _ , _ _ n _ _ r _ _ e ich _____ ___ ford _____._.__ m _ _ _ _ e _ i _ _ _ d _ _ , _ __Auffassungsgabe ______ ________ von Vielfalt lebe ... ___b_e_d_euten . _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ n er ____ ehmu_n_g_en _____ n i _ _ ______ _ _ w _ _ e _ _ ___ _ _ G _ _ _ _ s n _ _ l r _ _ ___ _ a _ h _ _ _ h a _ _ c _ _ _____ _____ __W___ rieren, die i _ _ _ _ _ _ ___ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ i _ _ _ p _ _ _ ins Geschlechter ____ ____ _____ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ____ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ Biografien und _____ _____ __________ _ _ _ _ _ ___ ____ _ _ _ _ _ Herkünfte ______
e b l e G „
Motivation
“ ! Motivation Interessen t h c i L s e n ü „ Gr
Lerntempi Ethnien Arbeitshaltungen
Lerntempi
Charaktere
Vorwissen
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
Ergebnisse: „Die Vielfalt“ gibt es nicht – es gibt immer nur eine Vielfalt von Vielfalten „Vielfalt“ ist ambivalent, ... ... subjektiv, situations- und fachabhängig das heißt: Den „Königsweg“ zum Umgang mit Vielfalt / Heterogenität gibt es nicht Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
„Die sind ganz schön unterschiedlich!“ zum Beispiel:
Motivation Interessen
Auffassungsgabe
Motivation
Lerntempi
Lerntempi Ethnien Arbeitshaltungen Geschlechter
Charaktere
Biografien und Vorwissen Herkünfte
... wir sortieren Vielfalt von erwünscht ...
... über geduldet ...
... bis gefürchtet Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
I.
Wahrnehmungen von Heterogenität und Vielfalt
Eine erste Vermutung: Wir brauchen Differenzierungen nach
•
Zeit und Umfang
•
Komplexität und Tiefe
•
Zugangsform und Anschaulichkeit
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
II. Standardisierung: Ziele setzen … 1. Schritt: „Besinnen Sie sich bitte für die nächsten Minuten auf einen beliebigen Lehrinhalt und stellen Sie sich vor, Sie hätten diesen Inhalt zu unterrichten. Notieren Sie sich für Sie unverzichtbare inhaltliche Aspekte!“
Vorschläge – zum Beispiel: • Martin Luther* • Die Frühblüher*
• Das Geheimnis der Primzahlen* * oder: Die Weimarer Republik, Marc Chagall, Das Dehnungs-h; Adolf Kolping; Die Anomalie des Wassers , Josef Haydn, Felix Wankel, Der Reichsdeputationshauptschluss, …
2. Schritt „Versetzen Sie sich bitte ans Ende der betreffenden Lernsequenz, nehmen Sie die Lernenden in den Blick und formulieren Sie Ihre Erwartungen an den Ertrag Ihres Bildungsangebotes!“
„Am Ende der Einheit, nach ______ Stunden zum Thema ____________ erwarte ich eigentlich, dass die Schülerinnen und Schüler … • _______________________ _______________________ • _______________________ _______________________“ Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
II. Standardisierung: Ziele setzen … 1. Schritt: „Besinnen Sie sich bitte für die nächsten Minuten auf einen beliebigen Lehrinhalt und stellen Sie sich vor, Sie hätten diesen Inhalt zu unterrichten. Notieren Sie sich für Sie unverzichtbare inhaltliche Aspekte!“
Vorschläge – zum Beispiel: • Martin Luther* • Die Frühblüher*
• Das Geheimnis der Primzahlen* * oder: Die Weimarer Republik, Marc Chagall, Das Dehnungs-h; Adolf Kolping; Die Anomalie des Wassers , Josef Haydn, Felix Wankel, Der Reichsdeputationshauptschluss, …
2. Schritt „Versetzen Sie sich bitte ans Ende der betreffenden Lernsequenz, nehmen Sie die Lernenden in den Blick und formulieren Sie Ihre Erwartungen an den Ertrag Ihres Bildungsangebotes!“
„Am Ende der Einheit, nach ______ Stunden zum Thema ____________ erwarte ich eigentlich, dass die Schülerinnen und Schüler … • _______________________ _______________________ • _______________________ _______________________“ Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Kompetenzen •„setzen sich zusammen aus Kenntnissen, Fertigkeiten und Einstellungen; Kompetenzen beschreiben und benennen, was ein Mensch kann, indem er sachkundig, handlungs- und reflexionsfähig ist“ (Dillingen, 14. Dezember 2016)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Kompetenzen •„sind die bei Individuen verfügbaren … kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften …, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (F. E. Weinert)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Kompetenzen •„setzen sich zusammen aus Kenntnissen, Fertigkeiten und Einstellungen; Kompetenzen beschreiben und benennen, was ein Mensch kann, indem er sachkundig, handlungs- und reflexionsfähig ist“ (Dillingen, 14. Dezember 2016)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
II. Kompetenzmodell im LehrplanPLUS: Prozess und Inhalt Kompetenzen werden erworben … (a) in Prozessen
(b) an Inhalten
themenübergreifend, fortlaufend … - wenn man Mathelernt?“
„An welchen mathematischen Inhalten und in welchen Schritten lernt man das?“
Antwort: (in Mathe lernt man …)
Antwort:
„Was lernt man – durchgängig,
1.Argumentieren 2.Probleme lösen 3.Modellieren 4.Darstellungen verwenden 5.mit symbolischen, formalen … Elementen umgehen 6.Kommunizieren
Prozessbezogene Kompetenzen
(man lernt das in Mathe an den Gegenstandsbereichen) 1.Zahlen und Operationen 2.Größen und Messen 3.Raum und Form 4.Funktionaler Zusammenhang 5.Daten und Zufall
Inhaltsbezogene Kompetenzen Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
2016:
Unterscheidung zwischen Prozess und Inhalt Kompetenzen werden erworben …
(a) in Prozessen
• • •
fachspezifische themenübergreifende an Komplexität und Durchdringungstiefe zunehmende
Lernprozesse, an denen Sie kontinuierlich arbeiten Prozessbezogene Kompetenzen
(b) an Inhalten
• • • • •
sach- und altersbezogene, beobachtbare überprüfbare kumulierbare aufbauende Lernfortschritte, die Sie Schritt für Schritt erarbeiten
Inhaltsbezogene Kompetenzen Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Zwischenbilanz: Was zeichnet nun „kompetenzorientiertes Unterrichten“ aus?
Art und Weise
II. Die Orientierung an
I.Antwort: Die des Unterrichtens? Jeglicher Unterricht, dem esPLUS gelingt, •Projektunterricht •Lehrplan •Handlungsorientierung •Vom Ende her denken Schülerinnen und Schüler darin zu stärken •außerschulische Lernorte ...? •Abkehr von Inhalten ...?
Bildungsstandards
und zu begleiten, dass sie zunehmen an Sachverstand, Handlungs- III. und Die Orientierung an IV. Die veränderten Aufgaben Reflexionsfähigkeit, verdient Schlüsselkompetenzen das Label •lernwirksame Aufgaben •überfachliche Kompetenzen kompetenzorientiert •Lösungsvarianz •Lernkompetenzen •neue Aufgabenkultur ...?
•Basisqualifikationen ...? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Drei Rück- bzw. Anschlussfragen: 1. Was heißt das für den konkreten Unterricht? – oder: „Was soll daran neu sein: Dass wir, vom Kind ausgehend, Lernziele oder Kompetenzen formulieren und sie anstreben?“ 2. „Haben Sie mit denen schon Luther gemacht ...?“ 3. ... und wo bleiben die Inhalte?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Zum Beispiel:
Die Schülerinnen und Schüler können ... ...eigene Vorgehensweisen beschreiben, Lösungswege anderer verstehen und gemeinsam darüber reflektieren (KMK Mathe)
Wie fragen wirviele das Ergebnis ab ...? Finde möglichst Ziffern für das Fragezeichen. Begründe unterschiedliche Lösungen mit mathematischen Fachbegriffen Konstruiere eine Aufgabenstellung, die nur eine eindeutige Lösung ermöglicht
=1
=?
... und wie könnten dafür geeignete Aufgaben lauten? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Haben Sie mit denen schon Luther gemacht …?“ 1. Schritt: „Besinnen Sie sich bitte für die nächsten Minuten auf einen beliebigen Lehrinhalt und stellen Sie sich vor, Sie hätten diesen Inhalt zu unterrichten. Notieren Sie sich für Sie unverzichtbare inhaltliche Aspekte!“
Vorschläge – zum Beispiel: • Martin Luther* • Die Frühblüher*
• Das Geheimnis der Primzahlen* * oder: Die Weimarer Republik, Marc Chagall, Das Dehnungs-h; Adolf Kolping; Die Anomalie des Wassers , Josef Haydn, Felix Wankel, Der Reichsdeputationshauptschluss, …
Input
2. Schritt „Versetzen Sie sich bitte ans Ende der betreffenden Lernsequenz, nehmen Sie die Lernenden in den Blick und formulieren Sie Ihre Erwartungen an den Ertrag Ihres Bildungsangebotes!“
„Am Ende der Einheit, nach ______ Stunden zum Thema ____________ erwarte ich eigentlich, dass die Schülerinnen und Schüler … • _______________________ _______________________ • _______________________ _______________________“
Output Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Haben Sie mit denen schon Luther gemacht …?“ 1. Schritt: „Besinnen Sie sich bitte für die nächsten Minuten auf einen beliebigen Lehrinhalt und stellen Sie sich vor, Sie hätten diesen Inhalt zu unterrichten. Notieren Sie sich für Sie unverzichtbare inhaltliche Aspekte!“
2. Schritt „Versetzen Sie sich bitte ans Ende der betreffenden Lernsequenz, nehmen Sie die Lernenden in den Blick und formulieren Sie Ihre Erwartungen an den Ertrag Ihres Bildungsangebotes!“
Vorschläge – zum Beispiel: • Martin Luther*
„Am Ende der Einheit, nach ______ Stunden zum Thema ____________ erwarte ich • Die Frühblüher* eigentlich, dass die Schülerinnen und Schüler … • _______________________ Inhalts• Das Geheimnis der Primzahlen* Ergebnis_______________________ * oder: Die Weimarer Republik, Marc Chagall, Das Dehnungs-h; Adolf Kolping; Die Anomalie • _______________________ des Wassers , Josef Haydn, Felix Wankel, Der _______________________“ Orientierung Reichsdeputationshauptschluss, …
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Was bedeutet das für „guten Unterricht“? Drei Kriterien: a. Lernaktivierung: Das Lernen ist einzig und allein das Geschäft der Lernenden c. Inhaltlichkeit Lehrperson
a. Lernaktivierung
b. Lebensweltorientierung
b. Lebensweltorientierung: Lerninhalte und –prozesse brauchen einen Haftpunkt in der Lebens- und Erfahrungswelt der Lernenden
c. Inhaltlichkeit: Guter Unterricht zeichnet sich aus durch anspruchsvolle und verantwortete Inhalte
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Standardisierte Bildungsziele für SchülerInnen der Mittelschule
Die Schülerinnen und Schüler ... •wenden in Zuhörsituationen ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das Gesagte, geben Rückmeldung und fassen in eigenen Worten zusammen; •formulieren zu gesprochenen Texten einfache Verständnisfragen; •folgen Inhalten aus Hörmedien (z. B. Detektivgeschichten) aktiv und werten das Gehörte zusammenfassend aus; •zeigen Lesegewohnheiten auf und stellen Lesevorlieben vor, auch im Hinblick auf ihre Freizeitgestaltung (Deutsch, Ende Kl. 6) •verfolgen Gesprächsbeiträge anderer sinnerfassend und vernetzend, um daraus Informationen aufzunehmen und kritisch zu bewerten (Deutsch, Kl. 10) (alle Zitate LehrplanPLUS)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Standardisierte Bildungsziele für SchülerInnen der Mittelschule
Die Schülerinnen und Schüler ... •stellen Bruchteile handelnd her, zeichnen diese in verschiedenen Flächenformen und markieren sie am Zahlenstrahl. Zu verschiedenartigen Darstellungen nennen sie passende Brüche; •benutzen die verschiedenen Aspekte von Bruchzahlen in Situationen aus ihrer Lebenswelt fachgerecht (Mathe, Ende Kl. 6) •berechnen Streckenlängen und Winkelgrößen unter Nutzung der Winkelfunktionen in rechtwinkligen Dreiecken bei Figuren und Körpern; •lösen Sachaufgaben und berufsorientierende Aufgaben mithilfe der Winkelfunktionen. Dabei erstellen sie ggf. notwendige Skizzen und beschriften diese mit gegebenen Werten und gesuchten Größen (Mathe, Kl. 10) (alle Zitate LehrplanPLUS)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Standardisierte Bildungsziele für SchülerInnen der Mittelschule
Die Schülerinnen und Schüler ... •orientieren sich topographisch und naturräumlich in Europa und vergleichen die Vielfalt von Natur und Kultur in verschiedenen europäischen Ländern. •stellen Ursachen und Auswirkungen von Naturgefahren und Naturkatastro-phen auf Mensch und Natur an einzelnen Raumbeispielen dar (Geogr., Kl. 6) •entwerfen zeichnerisch einen einfach aufgebauten Gebrauchsgegenstand, um das Zusammenspiel von funktionalen, dekorativen und repräsentativen Aspekten zu erproben (Kunst, Kl. 6) •recherchieren notwendige Bedingungen für die Beherrschung eines Instruments und für die aktive Teilnahme an unterschiedlichen Musikgruppen (z. B. Band, Blaskapelle); •identifizieren und vergleichen verschiedene Schlaginstrumente, auch beim Hören eines Werkes, um sie beim eigenen Musizieren gezielt einsetzen zu können (Musik, Kl. 6). Erste Doppelfrage:
(alle Zitate LehrplanPLUS) Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Lehrplan Förderschule (Deutsch) vom 8.07.2003 ...
Gerhard Ziener, ptz 2014
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
... kompetenzorientiert gelesen: Die Schülerinnen und Schüler können..
•abgebildetes mit der Wirklichkeit vergleiche; •Bilder in eine sinngebende Reihenfolge bringen; aber nicht: •sich von Bildern emotional ansprechen lassen; •den Blick auf Bilder richten; •sich mit Hilfe von Symbolen und Signalen etwas merken ... Gerhard Ziener, ptz 2014
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Vom
Inhalt
Von den
Kompetenzen
her gefragt: Wenn Sie einen bestimmten Sachverhalt (Inhalt, Thema) unterrichten: Was kann man an dieser Sache lernen und können (in welcher Weise wird man daran kompetent)?
aus gefragt: Welcher Sachverhalt (Inhalt, Thema) könnte am besten geeignet sein, um daran diese Kompetenz zu erwerben zu werden?
Verschränkung von Kompetenzen und Inhalten als
1. Schritt der Unterrichtsvorbereitung: (Kompetenzorientierte Sachanalyse) Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Standardisierte Bildungsziele für SchülerInnen der Mittelschule
Die Schülerinnen und Schüler ... •wenden in Zuhörsituationen ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das Gesagte, geben Rückmeldung und fassen in eigenen Worten zusammen; •formulieren zu gesprochenen Texten einfache Verständnisfragen; •folgen Inhalten aus Hörmedien (z. B. Detektivgeschichten) aktiv und werten das Gehörte zusammenfassend aus; •zeigen Lesegewohnheiten auf und stellen Lesevorlieben vor, auch im Hinblick auf ihre Freizeitgestaltung (Deutsch, Ende Kl. 6) •verfolgen Gesprächsbeiträge anderer sinnerfassend und vernetzend, um daraus Informationen aufzunehmen und kritisch zu bewerten (Deutsch, Kl. 10) (alle Zitate LehrplanPLUS)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Standardisierte Bildungsziele für SchülerInnen der Mittelschule
Die Schülerinnen und Schüler ... •stellen Bruchteile handelnd her, zeichnen diese in verschiedenen Flächenformen und markieren sie am Zahlenstrahl. Zu verschiedenartigen Darstellungen nennen sie passende Brüche; •benutzen die verschiedenen Aspekte von Bruchzahlen in Situationen aus ihrer Lebenswelt fachgerecht (Mathe, Ende Kl. 6) •berechnen Streckenlängen und Winkelgrößen unter Nutzung der Winkelfunktionen in rechtwinkligen Dreiecken bei Figuren und Körpern; •lösen Sachaufgaben und berufsorientierende Aufgaben mithilfe der Winkelfunktionen. Dabei erstellen sie ggf. notwendige Skizzen und beschriften diese mit gegebenen Werten und gesuchten Größen (Mathe, Kl. 10) (alle Zitate LehrplanPLUS)
2. Doppelfrage: Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Was kann ein Kind, wenn es das kann?“ und:
„Wie unterschiedlich oder wie gut kann man das können – wie entwickelt und stuft sich solches Können?“ Übung „Kompetenzexegese“ …
Gerhard Ziener, ptz 2015
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Heute bin ich … „Der Fisch schaut böse“
„Ich (Fisch) bin sehr sauer“
„Ich (Kind) bin heute so zornig wie der Fisch“
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Heute bin ich …?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Beispielstandards: Die Schülerinnen und Schüler… •wenden in Zuhörsituationen ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das Gesagte, geben Rückmeldung und fassen in eigenen Worten zusammen (Deutsch, Ende Kl. 6); •finden Fehler in fremden und eigenen Texten, verbessern diese durch erlernte Rechtschreibstrategien und den Einsatz von Hilfsmitteln (z. B. ergänzende Angaben und Erläuterungen des Wörterbuchs) und arbeiten mit Fehleranalysebögen. •zeigen Lesegewohnheiten auf und stellen Lesevorlieben vor, auch im Hinblick auf ihre Freizeitgestaltung (Deutsch, Ende Kl. 6); •benutzen die verschiedenen Aspekte von Bruchzahlen in Situationen aus ihrer Lebenswelt fachgerecht (Mathe, Ende Kl. 6) •stellen Ursachen und Auswirkungen von Naturgefahren und Naturkatastrophen auf Mensch und Natur an einzelnen Raumbeispielen dar (Geogr., Kl. 6) 1. Wählen Sie einen Bildungsstandard und beantworten Sie sich gegenseitig die Frage: „Was kann ein(e) Schüler(in), wenn er/sie über diese Kompetenz verfügt?“
(„Was kann ein Kind, wenn es das kann?“)
„Mindeststandard“:
2. Beantworten Sie die Frage: „Was (davon) können alle Kinder mindestens?“ Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
III. Auf dem Weg zum „Kompetenzraster“ – und Methoden A.
(Kognition)
B.
(Kommunikation)
Gerhard Ziener, ptz Stuttgart 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
C.
D.
(Gestaltung)
(Reflexion)
Gerhard Ziener, ptz Stuttgart 2016
Bildungsstandards in der Praxis – Kompetenzorientiert unterrichten
Bildungsstandards in der Praxis – Kompetenzorientiert unterrichten
Bildungsstandards in der Praxis – Kompetenzorientiert unterrichten
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
III.1 Differenzierung und Lernorganisation Unterscheidung von Leistungsniveaus und Leistungsspektren:
Expertenstandards
Aufsteigendes Leistungsniveau: etwas unterschiedlich gut können
Leistungsvarianten: Dasselbe auf unterschiedliche Weise können:
Regelstandards „Mindeststandards
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Unterschiedliche Lernarrangements: Formen ... (c) … der Kooperation?
Aufsteigendes Leistungsniveau
(b) … der
Vergleich von Binnendifferenzierung Ergebnissen, (a) … der (Individualisierung)? Tandems, gegen Gemeinschaft? seitige Unter Erarbeitung, Üben und stützung, Klärung, Wiederholen, entdecken, Austausch, Dialog, Interview ... Fragen formulieren, kreativ zusammentragen,Dasselbe auf unterschiedliche Weise können gestalten ... abwägen, Rituale, ... Pair! Think! Share!
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
III. 2. Kompetenzorientierung und Methoden Nicht die Methoden machen den Unterricht … … sondern: Das Lernziel entscheidet über die zielführende Methode! 1. Frage: Welches
Lernergebnis soll erzielt werden? 2. Frage: Wie lässt sich die Methode differenzieren? Kognition
Kommunikation
Handlung
Reflexion
Metareflexion
Varianten …
Varianten …
Varianten …
Varianten …
Varianten …
Gerhard Ziener, ptz Stuttgart 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Formen der Differenzierung: 1.Differenzierung durch Operatoren z.B.: „nenne“ – „begründe“ – „beurteile“ 2.Gleiche Aufgaben – unterschiedliche Hilfsmittel – gleiches Ziel z.B.: Diktat mit Hilfsbausteinen und Lückentext 3.Gleiche Aufgabe – gleiches Material – unterschiedliche Erwartungshorizonte 4.Gleiches Material – gestaffelte Aufgaben – verschiedene Ergebnisse 5.Verschiedene Aufgaben – verschiedenes Material – verschiedene Ergebnisse Gemeinschaftsschule Burg auf Fehmarn Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
III.
Kompetenzorientierung im Unterrichtsalltag a. Aufgaben
Formen der Differenzierung
I. Zeit und Umfang (mehr vom selben, mehr Neues)
II. nach „Schwierigkeit“ (A: Operatoren - nenne, beschreibe - erkläre - deute...)
IV. Unterstützungsangebote (Reizwörter, Satzanfänge, Lösungsbeschreibung ...)
III. nach „Schwierigkeit“ (B: Komplexität: inhaltlich; Verknüpfung von Operatoren: beschreibe und erläutere, vergleiche ...)
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Qualität von Unterricht (III) 1. Perspektiven von Qualität Partizipation Arbeitsformen
Sprache Inhaltlichkeit
Lebensrelevanz
lernaktivier end
Lebenswelt orientiert
Beziehung
Metakognition
2. Kriterien für Unterrichtsqualität
3. Indikatoren
für
die (Selbst)Reflexion Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Differenzierend und individualisierend unterrichten im Alltag 1. Sprache, Sprachpflege und kommunizieren – Beobachtungsfragen:
Die Schülerinnen und Schüler • beschreiben die Entwick-
Quantitativ: • wie verteilen sich Gesprächsanteile auf lung einer ausgewählten die effektive Lernzeit? Tierart über verschiedene • Erhalten SchülerInnen Stadien hinweg. ausreichend Zeit, sich • benennen konkrete sprachlich auf ein Möglichkeiten eigenen Thema einzustellen? sozialen Engagements • bringen ihre Gedanken und •Gibt es freie / vereinbarte Redezeiten für Gefühle ... zum Ausdruck alle SchülerInnen? • tauschen sich darüber aus ... •Kommen alle zu • ... sprechen auswendig ... Gehör?
Qualitativ: • Wird ein Unterrichtsthema angesagt oder plausibel gemacht? •Erhalten SchülerInnen Ermutigung, eigene Sprachfähigkeit zu entwickeln? •Ist die Sprach ein Medium oder Unterrichtsprinzip und – gegenstand? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Meine sms: Liebe(r) ____________________ ! _________________ _________________ ________________ ___________________ _________________ ______________ _________________ _________________ ________________ ___________________ ____________________ _____________________ _______________ _____________ _______________ _______________ !
Meine sms: Liebe(r) ____________________ ! _________________ _________________ ________________ ___________________ _________________ ______________ _________________ _________________ ________________ ___________________ ____________________ _____________________ _______________ _____________ _______________ _______________ !
Gerhard Ziener, ptz 2015
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Differenzierend und individualisierend unterrichten im Alltag
2. Arbeiten und entdecken – Beobachtungsfragen: Die Schülerinnen und Schüler • ... bauen nach Vorlagen ... • ... nutzen und vernetzen Vorwissen; • erstellen Entwürfe, lesen Pläne und stellen Produkte her;
• entwickeln und nutzen Lösungsstrategien • erfassen den Handlungsablauf ....
Quantitativ: • Wird ein Produkt ‚fertig
Qualitativ: • Gibt es Aufgaben-
gemacht‘ oder wird der Prozesscharakter reflektiert? • Gibt es Zeit, Arbeitsformen und Methoden zu erlernen? • Ist klar, was man können muss, um so zu arbeiten? • Gibt es Zeit für ein Methodencurriculum?
stellungen mit Lösungsvarianz? • Dürfen die SchülerInnen zeigen, dass sie das, was es zu können gilt, auf ihre Weise können? • Werden Rezepte erteilt oder Lösungs-wege erarbeitet?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Was können die Kinder, wenn sie das können?“ - Zwei Beispiele
2. Die Schülerinnen und Schüler ... •
bringen eigene Vorstellungen von Gott, seinem Wesen und Wirken in unterschiedlichen Formen zum Ausdruck (z. B. in Bildern, mit Symbolen, im Gespräch).
? Gott guckt auf die Welt. Da ruft ihn sein Engel und sagt: "Hu, hu, Gott!" Darauf Gott: "Ja, was ist denn ?" Gerhard Ziener, ptz 2015
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Gedicht-Partitur
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Die A-B-C-Liste 1. Schülerinnen und Schüler fertigen im Unterrichtsverlauf zu einem größeren Themenzusammenhang ein individuelles Glossar an. 2. In verabredeten Freiarbeitsphasen arbeiten die SuS an ihrer A-B-CListe. 3. Aus ihren Glossaren können die SuS Kurzvorträge erstellen. 4. Aufgabe in der Klassenarbeit (Leistungsüberprüfung): „Wähle drei Begriffe aus deiner A-B-C-Liste. Erläutere diese Begriffe zuerst jeden für sich. Beschreibe dann, wie deine drei Begriffe zusammenhängen.“
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
... oder zum Beispiel:
! o g n Bi Ich finde jemanden, der/die mir ...
1. ... mir die Bedeutung der IHK erläutert ____________ ____________
2. ... drei Geschäftsmodelle aufzählt ____________ ____________
3. ... die Risiken
5. ... mir ein Beispiel für ... nennt: ____________
6. ... mir den Begriff Kompetenz erläutert: ____________
7.. mir den Unterschied ... erklärt: ____________ ____________
9. ...
10. ...
11. ...
der Selbständigkeit nennt
____________
4. ... den Begriff Kommanditgesellschaft erklärt: ____________ 8. ... : ____________ ____________
12. ...
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Differenzierend und individualisierend unterrichten im Alltag
3. Lebensbedeutsamkeit – Beobachtungsfragen: Die Schülerinnen und Schüler • nehmen im Alltag Spuren
Quantitativ: • In welcher Frequenz
und mit welcher Absicht von Festzeiten des werden Medien eingeKirchenjahrs wahr geben – wie viel Begeg• kennen Mitmenschen (z. B. nung mit authentischen Lebenswelten finden Familienmitglieder, Lehrer oder Mitschüler), die um statt? Hilfe gefragt werden können •Wird genug Sorgfalt auf • erkennen Situationen, in das Finden echter denen es zu Streit ... Anforderungssituatio-nen • nutzen im Alltag gebräuch- verwandt? liche einfache Bruchzahlen
Qualitativ: • Wird ein Medium ‚benutzt‘ – oder entdeckt, erschlossen, bewertet? • Arbeiten außerschulische Lernorte dem schulischen Kompetenzerwerb zu? • Findet Probehandeln statt, darf sich Gelern-tes auch in Real-situationen bewähren?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Kompetenzbereich Kompetenzbereich „modellieren“: „modellieren“: Realitätsbezogene Realitätsbezogene Situationen Situationen sollen sollen von von den den Schülerinnen Schülerinnen und und Schülern Schülern so so verstanden verstanden werden, werden, dass dass sie sie strukturiert strukturiert entsprechende entsprechende Aufgaben Aufgaben lösen lösen können. können. Beim Beim Modellieren Modellieren entnehmen entnehmen die die Lernenden Lernenden z. z. B. B. Sachtexten Sachtexten oder oder anderen anderen Darstellungen Darstellungen der der LebensLebens- und und Erfahrungswelt Erfahrungswelt relevante relevante Informationen Informationen und und übersetzen übersetzen diese diese in in die die Sprache Sprache der der Mathematik. Mathematik. … … Die Die Ausführung Ausführung der der einzelnen einzelnen Teilschritte Teilschritte dieses dieses Modells Modells setzt setzt in in der der Regel Regel weitere weitere allgemeine allgemeine mathematische mathematische Kompetenzen Kompetenzen voraus. voraus.
„Fermi-Aufgabe“: Auf einem 1 km langen Autobahnabschnitt hat sich ein Stau gebildet. Wie viele Menschen befinden sich in diesem Stau?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
„Eine Gefängniszelle misst 11m2“ „Muslime essen keine Gelatineprodukte ...““
Was kann man, wenn man Englisch kann ...?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Differenzierend und individualisierend unterrichten im Alltag
4. Umgang mit Lernleistungen – Beobachtungsfragen: Die Schülerinnen und Schüler • vergleichen nach dem gesetzten Zeitraum ihre Lernergebnisse mit den Zielen und bewerten ihren Lernerfolg (Deutsch, Kl. 4);
• ... überprüfen handelnd ihre Vorhersagen (Mathe, 6) • führen Lerngespräche, in denen sie ihre Lernstrategien beschreiben
Quantitativ: • In welcher Häufigkeit findet ein Austausch über Ziele, Erwartungen und Leistungen statt? • Ist diagnostische Wahrnehmung didaktisch integriert? • Finden Gespräche über Leistungen im Unterricht Platz?
Qualitativ: • Sind Rückmeldungen produkt- oder prozessorientiert? • Werden Leistungen ‚abgerechnet‘ oder wertgeschätzt? • Finden Eingangsdiagnosen und Schlussevaluationen statt? • Gibt es wechselseitige Feed-back-Kultur? Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Kann ich nicht
... mit eigenen Worten formulieren, wie die Menschen im Mittelalter gelebt, gelitten, geglaubt, gekämpft haben;
Kann ich
Ich kann ...
Bin ich mir unsicher
5. Lernerwartungen formulieren und reflektieren
?
... mit einem Satz erklären: Ich bin evangelisch / katholisch / ..., weil ... ... die Einstellung eines Menschen im Kloster erfragen und seine Antworten dokumentieren; ... über Lebensentscheidungen anderer Menschen reflektieren. Gerhard Ziener, ptz 2016
Kann ich nicht
... mit eigenen Worten formulieren, was im pädagogischen Sinn unter ‚Kompetenzen‘, ‚Standards‘, ‚Perspektivwechsel‘ zu verstehen ist;
Kann ich
Ich kann ...
Bin ich mir unsicher
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
?
... eigene Lehrpraxis auf Kompetenzorientierung hin überprüfen; ... Schülerinnen und Schüler motivieren und sie befähigen, Zusammenhänge herzustellen und Gelerntes zu nutzen; ... Stufen des Kompetenzerwerbs beschreiben und didaktische Folgerungen ableiten. Was ich eigentlich / stattdessen ... gerne genauer wissen / besser können würde: ....
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
… sehen Sie nun klar?
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Vielfältige, offene Aufgaben, Lösungsvarianz
Fördernder Unterricht statt Förder-Unterricht! Portfolio-Arbeit, Lernjournale usw.
Authentische Anforderungssituationen
Kompetenzraster
Wechselseitiges Lehren und Lernen (WELL) Think-pair-share
Selbst-/Fremdbeobachtung
Transparenz von Leistungserwartungen („Kompetenzexegese“) Unterschiedliche Lerndesigns*
Lernverträge
Gerhard Ziener, ptz 2016
Lehren und Lernen im Focus der Kompetenzorientierung
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Gerhard Ziener, ptz 2016