Gemeindeblatt. Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland

Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland August September 2014 Nr. 108 Gemeindeblatt Herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrates ...
11 downloads 1 Views 1MB Size
Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland August September 2014 Nr. 108

Gemeindeblatt Herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrates

Gemeinde Athen

PERIODIKON THS EUAGGELIKHS EKKLHSIAS GERMANOGLWSSWN EN ELLADI

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde, erst wenige Tage liegt die Pfarrkonferenz hinter mir. Mehr als hundert Pfarrer und Pfarrerinnen aus aller Welt trafen sich in Berlin, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Vielfalt der Bedingungen unter denen die von der EKD entsandten Pfarrer und Pfarrerinnen in den deutschsprachigen Gemeinden leben, ist nahezu überwältigend. Fast scheint es aussichtslos, die unterschiedlichen Eindrücke auch nur zu erfassen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Was hat denn der Pfarrer in Kopenhagen mit dem in Teheran oder Südafrika, in Indonesien oder Lateinamerika an gemeinsamem Erfahrungshorizont? Kann die christliche Botschaft denn hier wie dort dieselbe sein? Bei der unübersichtlichen Vielfalt der Eindrücke, bin ich natürlich immer wieder froh, mit den Kollegen aus Lateinamerika ins Gespräch zu kommen. Da knüpft man dann nicht nur an alte Freundschaften an, sondern mir erscheint durch meine 15 Jahre auf diesem Subkontinent doch viel vertraut und gut nachvollziehbar. Kein Wunder also, dass mir auch meine Erlebnisse aus Mexiko wieder in den Sinn kamen. Wir waren mehrmals zu Pfarrkonferenzen dort und einmal auch zu einer längeren Urlaubsreise. Ich weiß noch, wie wir von unserer Reise nach Mexiko zurückgekehrt sind und noch ganz beeindruckt von der Vielfalt dieses Landes waren. Nicht nur die in ihren Dimensionen völlig unüberschaubare Hauptstadt, in der alle Einwohner Griechenlands leicht zweimal unterkommen könnten; nicht nur die uns schier endlos erscheinenden Entfernungen und vielfältigen Landschaften, auch und gerade der Reichtum Mexikos an kulturellem Leben in Gegenwart und Vergangenheit haben uns immer wieder ins Staunen versetzt. Es ist einfach unglaublich, wie viele Städte noch ihren kolonialen Reiz bewahrt haben und wie viele Ruinen von dem Glanz der vorkolumbischen Hochkulturen zeugen. Teotihuacan, Monte Alban, Palenque, Chitén Itzá, Tulum - das sind klangvolle Namen, die tatsächlich auch halten, was sie versprechen. Als wir durch die archäologischen Anlagen streiften, haben wir uns immer wieder gefragt: Wie haben die Menschen, die Mayas, die Zapoteken, die Mixteken und Azteken, und all die anderen Völker, die hier siedelten, damals wohl gelebt? Wie gestalteten sie ihren Alltag und wie feierten sie ihre Feste? Was glaubten, hofften und fürchteten sie? Einiges ist davon bekannt, einiges haben wir noch einmal nachgelesen. Dabei hat mich vor allem die Zeit der Eroberung interessiert, als die abendländische mit den amerikanischen Kulturen zusammentraf und vor allem, wie das Eintreffen der Spanier von Seiten der „Indios“ wahrgenommen wurde. Bemerkenswert fand ich hier, dass die Zeugnisse der indigenen Schreiber gar nicht nur die heute weit verbreiteten Klischees bedienen. Sie beschreiben keineswegs einen edlen und leider nur zu vertrauensseligen Moctezuma, der die hinterhältigen und goldgierigen Spanier freundlich empfängt und schließlich deren List und Tücke

2

Jesus Christus spricht: Gehet hin

zum Opfer fällt. Sondern vielmehr einen zutiefst verunsicherten, schwankenden Herrscher, der mehr oder weniger planlos dem Untergang seines Reiches gegenüberstand. Sie berichten auch weiter, wie die von den Azteken unterdrückten Völker mit dem Eintreffen von Hernan Cortés und seinen Soldaten ihre Stunde gekommen sahen, um sich endlich von den verhassten Unterdrückern aus Tenochtitlán zu befreien. Und schließlich erzählen sie auch davon, wie etliche Völker ohne Zwang, sondern durchaus freiwillig den christlichen Glauben annahmen und sich taufen ließen.

und machet zu Jüngern alle Völker. Mat 28, 19

Ganz gewiss werden dadurch nicht die vielfältigen Gräueltaten der Konquistadoren verharmlost. Der spätere Bischof von Chiapas, Bartolomé de Las Casas, hat sie ausführlich beschrieben und angeklagt. Und man fragt sich, wie denn das Zusammentreffen der Kulturen verlaufen wäre, wenn die Europäer wirklich im Geiste Christi - und das heißt natürlich: gewaltlos - missioniert hätten. Ob dann nicht auch die ganze Geschichte dieses Kontinents anders, nämlich gewaltloser, gerechter, friedlicher verlaufen wäre. Unzweifelhaft für mich ist allerdings, dass die christlich geprägte Kultur schließlich die heidnischen Religionen verdrängt hätte. Was man aus ethnologischen Gründen bedauern, aus humanitären Gründen allerdings auch nur begrüßen kann. Denn selbst das mittelalterlich verzerrte Christentum der Eroberer war zumindest dem aztekischen Heidentum in Sachen Menschlichkeit bei weitem noch überlegen. Und deshalb: Es gibt sicherlich eine Menge, wofür man sich als Christ bei einem Blick in die Kirchengeschichte schämen muss. Aber diese Scham entsteht, weil die Christen sich eben nicht christlich verhalten haben und nicht für das Christentum selbst. Das kann und das soll sich weiter ausbreiten. Auch mit unserer Hilfe. Um Gottes und um der Menschen willen. Und das ist dann auch, was alle Pfarrerinen und Pfarrer, die von der EKD in alle Welt entsandt werden, vereint. Wir sind damit beauftragt, Gottes Wort, wie wir es durch die Reformation neu entdeckt haben, weiterzusagen. Das hat in aller Demut zu geschehen und vor allem, in einem tiefen Respekt vor den vielfältigen Kulturen in dieser Welt. Aber wir dürfen das Wort Gottes weitertragen, weil es Gottes und nicht unser eigenes Wort ist. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass es uns Menschen menschlicher werden lässt. Herzlichst

René Lammer Pfarrer

3

ElanDe!

Um 10 Uhr beginnen die Gruppen. Es gibt ganz unterschiedliche Gruppen, u.a. Gymnastik, Quiz oder Galgenmännchen, manchmal wird etwas vorgelesen Die erste Runde ElanDe ist nun abgeschlossen. Für oder auch gesungen. Je nachdem, wie viele Mitarbeiter alle Beteiligten war es ein großartiges Erlebnis. Unsere da sind, helfe ich in den Gruppen oder auch mal beim Jugendlichen haben die Gemeindearbeit bereichert und Betten machen oder einfach bei dem, was ansteht. durch ihren Dienst in den Einsatzstellen der Apostoli Besonders gut gefallen mir auch die besonderen Uneine Brücke zur Orthodoxen Kirche geschlagen. Und ternehmungen. Seit ich da bin, haben wir Ausflüge vor allem: Sie haben hier in Griechenland bedürftigen gemacht, u.a. zum Badminton-Theater, um „Μίκης Menschen geholfen und wertvolle Erfahrungen sam- Θεοδωράκης: Ποιος τη ζωή μου...“ anzuschauen meln können. Wir sind dankbar für die gemeinsame und ins Planetarium. Beides fand ich sehr interessant Zeit - und freuen uns auf die neuen jungen Leute aus und beeindruckend! Auch waren wir einmal in einer Deutschland. typisch griechischen Taverna und es kamen kleine Lesen Sie zunächst einen Erfahrungsbericht von Han- Therapiepferde zu uns nach Karellio, die die Bewohner streicheln konnten. Hier war es sehr interessant, nah Hochkeppel. die unterschiedlichen Reaktionen zu sehen, sodass Das Alzheimerzentrum Karellio in Chalandri beispielsweise ein Herr, der sonst immer eher grumMeine Arbeitsstelle hier in Athen ist für 10 Monate das melig ist, sich total gefreut hat und die Leine gar nicht Alzheimerzentrum Karellio in Chalandri gewesen. Dort mehr abgeben wollte. Andere dagegen waren einfach leben zwischen 25-30 Demenzkranke dauerhaft und erfreut, desinteressiert und manche hatten sogar ein es gibt zusätzlich eine Tagesbetreuung. In der Tages- bisschen Angst. betreuung gibt es verschiedene Gruppen, in welchen Aber zurück zum Tagesablauf. Um 13 Uhr gibt es beispielsweise Gymnastik gemacht wird, gebastelt, Mittagessen und anschließend werden alle Bewohner Gedächtnisspiele gespielt werden und einiges mehr. nach oben in ihre Schlafzimmer begleitet, um dort

Ich arbeite jedoch hauptsächlich mit den Bewohnern unseres Zentrums. Das bedeutet, das ich morgens, wenn ich um 8 Uhr mit der Arbeit anfange, den Bewohnern helfe, sich anzukleiden und sie runter ins Ess- und Wohnzimmer zu bringen. Im 1. und 2. Stock befinden sich die Schlafzimmer, im Erdgeschoß ist das Wohn- und Esszimmer sowie die Büros der meisten Mitarbeiter. Alleine dieses Herunterbegleiten dauert ein Weile. Dann helfe ich beim anschließenden Frühstück, bereite mit vor, verteile und reiche gegebenfalls Essen an und helfe natürlich auch beim aufräumen.

4

Mittagsschlaf halten zu können. Hier helfe ich mittlerweile auch beim Windeln wechseln, wenn es nötig ist. Anschließend sitze ich meistens noch eine Weile im 2. Stock, da in jedem Stockwerk mindestens eine Person sitzen soll, für den Fall dass etwas passiert. Das ist für mich dann die entspannte Zeit, da meistens alles ruhig bleibt und ich mich dann mit meinen griechischen Mitarbeiten unterhalte, was sehr interessant ist und mir immer sehr viel Spaß macht. Oder ich lese auch einfach mal ein Buch. Um 16 Uhr endet dann meine Arbeit.

Ich mag meine Arbeit dort gerne, auch wenn meine Rolle als Freiwillige erst einmal gefunden werden musste. Am Anfang, zum Beispiel, wurde ich sehr behütet und beschützt, ich hatte das Gefühl, dass mich meine Mitarbeiter auf keinen Fall überlasten wollten, sodass es von Zeit zu Zeit auch ein wenig langweilig wurde und ich immer wieder betonen musste, dass ich auch gerne arbeiten und unterstützen will! Mittlerweile arbeite ich sehr viel, was auch an dem Mitarbeitermangel liegen wird. Ich komme nun oft nach Hause und bin von der Arbeit so ausgepowert, dass ich erst einmal eine Runde schlafen muss. Durch die harte Arbeit habe ich aber auch dass Gefühl, wirklich nützlich und eine sinnvolle Unterstützung zu sein. Das Thema Tod und letzter Lebensabschnitt ist für mich ein ganz neues, aber sehr interessantes gewesen. Was mir sehr gut an der griechischen Kultur gefällt, ist die Offenheit und Warmherzigkeit der Menschen. Von meinen Kollegen wurde ich von Beginn an sehr nett

aufgenommen, was sich ganz unterschiedlich zeigte. Einerseits kann ich zum Beispiel mit ihnen reden, wenn ich irgendwelche Probleme oder Fragen habe. Aber ich werde auch persönlich immer mehr integriert, was bedeutet, dass ich am Wochenende auch gefragt werde, ob ich mit ihnen was trinken gehen möchte und sie mir griechische Filme, Musik etc. geben und ich die „kleine, deutsche Freundin“ bin. Es ist sehr schön, wenn man das Gefühl hat, wirklich die griechische Kultur mitzuerleben und nicht nur ein außenstehender Tourist zu sein. Natürlich gibt es auch Dinge, die nicht immer leicht sind oder einem einfach so von der Hand gehen. Bei meiner Arbeit ist dies z.B. die Konfrontation mit dem letzten Abschnitt des Lebens und mit dem Tod. Mit beidem hatte ich vorher kaum Kontakt. Zu Beginn war der Anblick vieler sehr alter Menschen durchaus ungewohnt. Mit ihrer Herzlichkeit haben sie aber mein erstes Gefühl von Erschrockensein innerhalb von kürzester Zeit beseitigt. Ich glaube aber, dass ich in diesem Bereich und allgemein bei meiner Arbeit und meinem Leben hier in Athen sehr wichtige und interessante Erfahrungen mache. Schwierigkeiten gehören auch mal dazu. Ich sehe sie einfach als Möglichkeit, mich selber noch mehr kennenzulernen und daran (hoffentlich) zu wachsen! Ich freue mich sehr, dass ich schließlich hier in Athen und in Karellio gelandet bin und gehe davon aus, dass die restliche Zeit wie im Flug vergeht. Und ich bin sehr gespannt, was ich in dieser Zeit noch erlebe, wie meine Griechischkenntnisse am Ende sind und natürlich auch, wohin es mich danach so verschlägt! Bis hoffentlich bald, Hannah Hochkeppel Friedrich Kersting hat im Rahmen unseres Austauschprogrammes ganz andere Erfahrungen in Athen machen können. Im Folgenden berichtet er von seinem Einsatz Von September 2013 bis Juli 2014 machte ich ein Diakonisches Jahr im Ausland. Ich arbeitete im „Estia“, einem Wohnheim für minderjährige Flüchtlinge in Dafni, Athen. Dort leben bis zu 20 Jungs, zur Zeit sind es 13. Sie sind alle zwischen 14 und 18 Jahre alt, wobei das nicht unbedingt stimmen muss. Viele Flüchtlinge geben sich als jünger aus als sie sind, um die Vorteile minderjähriger Flüchtlinge zu nutzen, wie z.B. Familienzusammenführungen. Die meisten von ihnen kommen aus Afghanistan, Syrien, Pakistan oder afrikanischen Ländern, wie Gambia, dem Südsudan oder der Elfenbeinküste. Manche von ihnen leben seit 2 Jahren, seit der Gründung des Wohnheims, dort. Die

Betreuung findet durch eine Sozialpädagogin, einen Ergotherapeuten und eine Psychologin statt. Zusätzlich kommt zweimal in der Woche eine Griechischlehrerin und unterrichtet die Jungs individuell. Außerdem arbeiten noch mehrere (Nacht-) Wächter für das Wohnheim, sodass die Jungs nie alleine sind. Das Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und den Jugendlichen ist gut und die Stimmung untereinander macht eine gute (Arbeits-) Atmosphäre möglich. Die Arbeit mit den Jugendlichen hatte ich mir anfangs so vorgestellt, dass das Ganze eher eine traurige Sache wird, weil alle so krasse Erfahrungen und Erlebnisse durchgemacht haben müssen. Natürlich gibt es Momente, in denen die Jungs traurig sind, aber ich war überrascht, viele sehr fröhlich zu sehen. Man muss sich klar machen, dass sie alle im Prinzip völlig normale Jugendliche sind, die gerne Spaß haben, sich mit Freunden treffen, Fußball und Musik mögen und fast alle von ihnen gehen auch zur Schule (speziell für Migranten) und sprechen gut Griechisch. Aber ihre Zukunftsaussichten sind unterschiedlich. Die meisten von ihnen wollen nicht in Athen bleiben, sondern weiter reisen nach Frankreich, Deutschland oder Skandinavien. Legal ist das aber nur möglich, solange sie unter 18 Jahren alt sind und Verwandte in anderen europäischen Ländern haben. Die EU gewährleistet allen minderjährigen Flüchtlingen Familienzusammenführungen. Das ist natürlich mit einigem bürokratischen Aufwand verknüpft, aber etwa spätestens nach einem Jahr funktionieren die Zusammenführungen und der Junge kommt zu seiner Familie. Solche Fälle gibt es auch hier im „Estia“. Für die Jugendlichen, die keine Familie in einem anderen EU-Land haben, gibt es keine echte legale Möglichkeit die Flucht weiter fortzusetzen. Sie illegal fortzusetzen ist entweder sehr teuer (Bezahlen von Schmugglern) und/oder sehr gefährlich. Die Jungs,

5

die in Athen bleiben wollen, stellen hier ihren Asylantrag. Das hat die Konsequenz, dass sie in keinem anderen EU-Land sonst einen Antrag auf Asyl stellen dürfen. Für mich ist ihre Situation kaum vorstellbar und ich kann sie nur bewundern, wenn ich sehe, wie oft trotzdem eine gute Stimmung im Wohnheim herrscht. Ich hatte verschiedene Aufgaben. Generell machte ich das, was gerade zu tun war. Das waren dann kleine, spezielle Aufgaben im „Haushalt“, wie Gardinen aufund abhängen, Brotschneiden für das gemeinsame Mittagessen oder Helfen im Waschmaschinenraum. Bei Ausflügen, z.B. auf die Akropolis oder ins Basketballstadion, begleitete ich, zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter, die Jungs. Zu Terminen beim Arzt oder einem Beratungscenter für rechtliche Fragen begleitete ich sie auch alleine. Die Auf- und Verteilung von Dingen aus dem Warenlager (Dinge des täglichen Lebens, die gespendet wurden und mit denen Estia beliefert wird), von Croissants bis Shampoo, Taschentüchern oder Pflastern, war meine Aufgabe, für die ich auch verantwortlich war. Bisher war es oft ein Wechsel aus Tagen, an denen viel zu tun war, und aus Tagen, an denen eher wenig zu tun war. Und außerdem gab ich Deutsch-Unterricht-Stunden, da manche der Jungs gerne nach Deutschland gehen würden. Ich versuchte, ihnen mit Hilfe eines Lehrbuchs die „Basics“ beizubringen, damit sie in Deutschland besser zurechtkommen. Der Deutschunterricht machte mir viel Spaß, weil es für mich selber interessant war, meine Muttersprache aus einer anderen Perspektive zu sehen und sie mit anderen Sprachen zu vergleichen. Außerdem ist es irre zu sehen, was für Fortschritte „meine Schüler“ gemacht haben. Ich hatte zu den meisten Jungs einen guten Kontakt und probierte so viel wie möglich mit ihnen zu sprechen. Manche berichteten mir dann von ihrer Flucht oder ihrem weiteren Plan, die Flucht fortzusetzen. Das waren dann sehr bewegende Geschichten. Aber nicht alle Jungs sprechen frei und offen darüber. Auch Gespräche über banale Themen, wie das Wetter oder einfach nur Fußball, sind gut und ich merke, dass es ihnen auch Spaß macht sich mit mir zu unterhalten. Insgesamt gefiel mir meine Einsatzstelle sehr gut: Sowohl die Jungs als auch die Mitarbeiter waren sehr nett, meine Aufgaben interessant und abwechslungsreich, meine Arbeitszeiten gut (meistens erst ab 11 Uhr) und mein Weg zur Arbeit nicht sehr lang (nur 25 Minuten mit Metro und Bus). Generell war es schön zu sehen,

6

dass so viele verschiedene Nationen, Kulturen und Religionen friedlich und freundschaftlich zusammenleben können. Friedrich Kersting Auf Wiedersehen! Liebe Menschen der evangelischen Gemeinde in Athen! Ich danke Ihnen für die besondere Zeit, die ich bei und mit Ihnen in Ihrer Gemeinde verbringen durfte. Ich bin oft gefragt worden, wie es für mich sei, in dieser schwierigen Zeit zu Ihnen nach Athen gekommen zu sein? Und es stimmt, mein Aufenthalt war durch die besonderen Umstände vor Ort anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber es hat sich für mich alles erfüllt, was ich erhofft hatte: Viele Gespräche mit Menschen, die mich daran haben teilhaben lassen, was sie bewegt. Denn ich habe nicht nur viele Menschen getroffen, sondern ich bin vielen Menschen wirklich begegnet. Sie haben das Gespräch mit mir gesucht, haben mich in ihre Häuser eingeladen, haben sich mit mir aufgemacht zu historischen Plätzen, haben mich auf ihre Dachterrasse eingeladen, und haben mir „ihr Athen“ gezeigt. Diese Erfahrungen haben mein Herz tief berührt! Ich danke Ihnen für diese wunderbaren Begegnungen. Sie haben mich teilhaben lassen, an Ihrem Leben hier in Athen! Das werde ich nie vergessen. Voller Dankbarkeit und Verbundenheit kehre ich wieder zurück in meine Gemeinde in Darmstadt und zu meiner Familie!

Kirchgarten-Kätzchen „Krümelchen“ (ca. 3 Monate alt) sucht liebevolles Zuhause. Bitte im Gemeindebüro melden.

Ihnen wünsche ich Annäherung, ein gutes Miteinander in der Gemeinde und Gottes reichen Segen. Ihre Dagmar Unkelbach P.S. Und auch an meine wunderbare Woche in der Gemeinde auf Rhodos denke ich gerne zurück und danke auch dafür von Herzen!

Lateinamerikaabend Erstmalig gab es bei unserem Sommerfest nun auch life Musik: Eine griechische Band spielte original kubanische Rhythmen im Kirchgarten und es wurde getanzt. Dazu gab es Cocktails nach Originalrezepten und kleinere Leckereien aus Südamerika. Unsere Praktikantin Hannah und die Elandistin Clarissa leisteten ganze Arbeit und sorgten dafür, dass richtig Stimmung aufkam. Das Copyright für diese nun jährlich stattfindende Veranstaltung liegt bei unserer Sozialpädagogin Birgit Lewer. Ole!

Hospiz - Themenreihe: „Heimatverlust und Wurzelsuche“ Durch unsere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen rund um Tod und Trauer sind wir auch auf die Trauer der Vertriebenen gekommen, auf die Trauer von Menschen, die ihre Wurzeln nicht kennen oder nur teilweise. Aus diesem Grund möchten wir im Herbst und Winter zu drei Abenden einladen, an denen wir über die Themen informieren, zu Auseinandersetzung und Austausch ermutigen möchten, denn Vertreibungen hat es zu jeder Zeit gegeben und ist auch heute ein aktuelles und wichtiges Thema. Am Montag, den 29.September um 19 Uhr, werden wir uns mit dem Thema „Vertriebene“ beschäftigen. In der deutschen Kolonie leben noch einige Menschen, die die Vertreibungen im Rahmen des Zweiten Weltkrieges erlebt haben. Bei Gesprächen mit Ihnen, aber auch mit ihren Kindern, erfährt man von weiterhin bestehender Trauer über den Verlust der Heimat, das Elend der Flucht, das Leben als Menschen zweiter Klasse in der neuen Heimat, den Verlust der Wurzeln für ganze Volksteile. Wir möchten uns an diesem Abend dem Thema der Vertreibung aus biblischer, psychologischer und auch geschichtlicher Sicht nähern, wobei wir uns, was die geschichtlichen Vorgänge angeht, auf die Geschichte der Sudetendeutschen, der Ober- und Unterschlesier, der Preußen und aller derer, die damals betroffen waren, konzentrieren, aber auch Parallelen zum Heute ziehen. Wir freuen uns auf ein lebendiges Miteinander! Die Hospizgruppe

Stadtspaziergang Ebenfalls Tradition ist es nun, einmal im Jahr einen Stadtspaziergang vorzunehmen. Ganz nach dem Motto: Man lebt schon seit 50 Jahren in Athen, war aber vor 30 Jahren das letzte Mal in der Plaka. Das darf nicht sein. Denn Athen ist eine sehens- und lebenswerte Stadt! Diesmal ging es zur Akademie, dem Gestapokeller am Koraiplatz, dem ersten Wohnsitz Ottos und Amalias in Athen und schließlich zum Deutschen Archäologischem Institut.

„Das ganze Glück der Menschen besteht darin, bei anderen Achtung zu genießen.“ Blaise Pascal (1623-62), frz. Mathematiker u. Philosoph

7

Neues aus dem Gemeindekirchenrat Am 1. Juni kam es auf einer Gemeindeversammlung zu einer Mitgliederbefragung. Auf dieser stimmten von 130 abstimmungsberechtigten Personen 59 Personen dafür, dass der Kirchenvorstand die EKD bittet, Pfarrer Lammer vorzeitig aus seinem Vertragsverhältnis zurückzurufen. 71 Personen stimmten gegen diesen Antrag und wünschen, dass Pfarrer Lammer weiterhin seinen Dienst in Athen ausübt. Diese Entscheidung führte dazu, dass sechs Mitglieder des Gemeindekirchenrates ihr Amt niederlegten und sich verpflichteten, nicht wieder für Wahlen zur Verfügung zu stehen. Deshalb musste nun satzungsgemäß ein Interims-Vorstand für unsere Kirchengemeinde berufen werden. Er setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vera Sficas, 1. Vorsitzende 2. Regula Eftaxiadis, 2. Vorsitzende 3. Jörg Haentzschel, Schatzmeister 4. Carola Heusinger, Schriftführerin 5. Hildegard Kouleris 6. Karen Besi 7. Ellen Karras 8. Andrea Gieske 9. René Lammer, Pfarrer Die vorrangige Aufgabe des Interims-Vorstandes ist es, Neuwahlen zum Gemeindekirchenrat zu ermöglichen. Bei diesen Neuwahlen werden die berufenen Mitglieder in ihrem Amt bestätigt oder durch neu gewählte ersetzt werden. Der Gemeinde wird also die Möglichkeit gegeben, Vorschläge für geeignete Mitglieder unseres kirchenleitenden Gremiums zu nennen. Wir bitten Interessierte, sich bis zum 20. September zu melden, damit wir im kommenden Gemeindeblatt die Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeindekirchenrat vorstellen können. Bis die Neuwahlen stattfinden können, wird der Interims-Vorstand alle nötigen Entscheidungen, die zur Leitung der Gemeinde erforderlich sind, treffen und für ihre Umsetzung Sorge tragen. Vom 18. bis 20. September wird das Oberrechnungsamt der EKD bei uns zu Gast sein. Auf unseren Wunsch hin werden die Kassenbücher und Konten der Gemeinde überprüft werden. So werden wir einige strittige Fragen abschließend klären und Ratschläge für eine noch effizientere Buchhaltung erhalten. Bericht Finanzen Liebe Gemeinde, im Juni habe ich im Interims-GKR die Aufgabe des Schatzmeisters übernommen. Das ist für mich auf der

8

einen Seite eine Ehre, dass man mir die Aufgabe zutraut, auf der anderen Seite aber auch eine Herausforderung, dieser Aufgabe zur Zufriedenheit aller nachzukommen. Meine privaten Finanzen in Ordnung zu halten ist eine Sache, aber die einer Kirchengemeinde ist eine andere. In Deutschland haben die Gemeinden eine übergeordnete Organisation, die einen großen Teil der Finanzverwaltung übernimmt bzw. vorgibt. Das ist bei einer Auslandsgemeinde nicht der Fall. Und wenn es dann noch so komplex wird wie in unserer Gemeinde, ist dieses kein einfaches Unterfangen. Ich möchte Ihnen gerne noch einmal unsere Projekte und Gruppen in Erinnerung rufen, die über unsere Gemeindekonten laufen: Photovoltaikanlage, ElanDe, GebenGibt, Hospizgruppe, Trauergruppe, Sozial-Sonder-Ausschuss, Kinder- und Jugendarbeit, Chor, Immobilienkonto, Einnahmen aus den Gästezimmern, Orgeldienst, Konzerte, Weihnachtsbasar (Ja, er läuft wirklich über unsere Gemeindekonten), Spendengelder für andere Zwecke, mehrere hauptamtliche Angestellte, die pünktlich ihr Gehalt erwarten, Steuerangelegenheiten... Mit der Übernahme dieser Aufgabe habe ich einen Kassensturz Ende Juni veranlasst. In den letzten Wochen und Monaten des „Sturms“ war etliches liegengeblieben, und so war es nicht einfach, die Zahlen richtig zuzuordnen. Nach vielen Stunden Arbeit mit den jeweils Verantwortlichen war es aber vollbracht: Die Gemeinde steht ungefähr mit dem gleichen Guthaben da, wie zu Anfang des Jahres (ca. 44.000,00 EUR). Und das, obwohl in der Zwischenzeit die Kirche aufwendig renoviert wurde. Es ist ein kleiner Fehlbetrag vorhanden, der allerdings in Anbetracht des Volumens überschaubar ist. Ich plane, in den kommenden Wochen eine monatliche Berichterstattung einzurichten, so dass der GKR regelmäßig über den Stand der Finanzen informiert wird und die Möglichkeit hat, bei Bedarf geeignete Maßnahmen einzuleiten. Abschließend möchte ich erwähnen, dass die Finanzen aufgrund der Photovoltaikanlage und des ElanDeProjekts trotz allgemeiner Wirtschaftskrise recht gut aussehen. Das ElanDe Projekt bringt uns eine hohe Auslastung in der Vermietung der Gästezimmer. Jörg Häntzschel Renovierung der Kirche Am 18. Mai ist unsere Kirche in einem feierlichen Gottesdienst wieder neu ihrer Bestimmung übergeben worden. Damit fanden die vier Monate andauernden Renovierungsarbeiten ihren Abschluss. Das Resultat der Arbeiten fand durchweg Zustimmung, denn nun erstrahlt unsere Kirche wieder in altem Glanz.

Für die Renovierung standen dem Bauauschuß 126.000 EUR zur Verfügung. Davon sind ca. 112.000 EUR ausgegeben worden; wir sind also gut 10 Prozent unter dem Kostenvoranschlag geblieben. Nun wollen wir einen Folgeantrag an das Auswärtige Amt und die EKD stellen, um die schon zugesagten Mittel gänzlich ausschöpfen zu können. In dieser nächsten Bauphase wollen wir den Garten mit einfachen Mitteln neu gestalten, sodass auch der neue Gartenausgang besser genutzt werden kann. Außerdem sollen das alte Bad in der Wohnung unter der Kirche und die WCs im Gemeindezentrum erneuert werden. Weiter soll eine zusätzliche Tür in der Wohnung unter der Kirche vor den Zimmertüren eingebaut werden, so dass das Bad abgetrennt begehbar ist und wir die Eingangstür während der Veranstaltungen in der Kirche offen lassen können und Zugang zum WC haben. Der strittige Marmorfußboden ist in der o. g. Summe bereits enthalten. Er muss jedoch bei den Geldgebern umgewidmet werden und soll dann in den Gästezimmern und den neu gestalteten Bädern eingebaut werden. Es ist zwar Luxus, aber so halten wir den Marmor-Schaden am geringsten. Wir hoffen, dass all dieses bei unseren Geldgebern Zuspruch findet und sind zuversichtlich, dass es mit den verbleibenden Mitteln von 14.000 EUR durchgeführt werden kann. Uns erreichen gelegentlich kritische Bemerkungen darüber, wie wir den Umbau finanzieren und rechtfertigen können, in einer Zeit, in der die Menschen in Griechenland in einer tiefen Krise stecken. Viele wüssten nicht, wie sie ihre Familie durchbringen sollten. Für diese Menschen seien die o. g. Zahlen ungeheure Summen. In deren Augen hätten die Gelder lieber für ein soziales Projekt Verwendung finden sollen, z. B. für die Eröffnung einer Tafel. Wir möchten daher noch einmal deutlich herausstellen, dass die Gelder vom Auswärtigen Amt und der Evangelischen Kirche zweckgebunden für Baumaßnahmen zur Verfügung gestellt wurden. Wir hätten die Gelder nicht anderweitig verwenden dürfen und hätten diese finanziellen Mittel auch erst gar nicht bekommen. Mit den Geldern sind hier in Griechenland allerdings Arbeiter beschäftigt worden, die ansonsten wohl keine oder zumindest weniger Arbeit gehabt hätten. Unsere Baumaßnahmen sind also ein kleiner Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gewesen. Jörg Häntzschel / René Lammer Gespräch mit der St. Andrew’s-Gemeinde Wir möchten Sie über unser Gespräch mit der St. Andrew’s International Church (http://www.standrews-

greece.com/) in Kenntnis setzen. Die St. Andrew’s International Church war in der Vergangenheit 55 Jahre lang zu Gast in unserer Kirche bis man sich vor vier Jahren trennte. Danach sind sie, wie sie selbst sagen, wie das verlorene Volk Israel in Athen umher gewandert und waren in unterschiedlichen Räumlichkeiten untergebracht. Die Mitglieder der St. Andrew’s International Church kommen aus 41 verschiedenen Nationen, rund um den Globus. Sie ist eine evangelische Freikirche. Jetzt möchten wir sie wieder bei uns aufnehmen. Der Interims-GKR ist einverstanden, hat aber einige Bedingungen gestellt, die noch mit St. Andrew‘s verhandelt werden müssen. Unserer Einschätzung nach werden diese allerdings keine „blocking points“ sein. Der Interrims-GKR ist der Meinung, dass die Aufnahme der St. Andrew’s International Church eine Bereicherung unserer Gemeinde in jeder Hinsicht sein wird. Insbesondere glauben wir, dass wir gemeinsam eine gedeihliche Jugendarbeit aufbauen können. Die Fakten, die vor vier Jahren zur Trennung geführt hatten, wurden besprochen und sind ausgeräumt. Auf beiden Seiten sind jetzt andere Verantwortliche. Wir glauben an eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit. Meinungen zur Aufnahme oder Nichtaufnahme der St. Andrew’s International Church sind von allen Kirchenmitgliedern ausdrücklich erwünscht. Jörg Häntzschel / René Lammer Wünsche Sommerzeit, Urlaubszeit, Badezeit. Wer freut sich nicht auf diese Zeit der Ruhe und Erholung nach einer Zeitspanne mit viel Arbeit und Stress. In Griechenland gehen die Uhren anders, das erlebt jeder hier Ansässige und kann seine Geschichten erzählen. Ob Jung, ob Alt. Die Gefühle gehen hoch und runter. Mal wird gestritten, im nächsten Moment trinkt man Ouzo miteinander. Liegts am Wetter, am Temperament? Wer weiß. Doch jeder von uns hat ein wenig diese Sicht des Lebens liebgewonnen und in seinem Alltag verankert. Ich weiß, es liegt ein Berg Arbeit vor uns. Das Vertrauen weg, Enttäuschung, Ratlosigkeit. Jedoch wünsche ich mir so sehr, dass sich Jung und Alt wieder treffen zum Austausch, bei Veranstaltungen, im Gottesdienst. Ich wünsche mir sehr, dass die Geschichten wieder erzählt werden, dass wir uns aufeinander freuen, miteinander reden, lachen, streiten und auch die Sorgen wegpusten. Ich wünsche mir, dass wir voneinander lernen, von den Alteingesessenen, die mehr als die Hälfte ihres Lebens hier in Griechenland leben. Und ich wünsche mir, dass die Alten von den Jungen lernen und

9

gerade die Leichtigkeit der Kinder spüren können. Ich wünsche mir, dass wir aufeinander zugehen und jeder willkommen ist. Auf alle Fälle wünsche ich mir, dass wir wieder eine Gemeinde-Gemeinschaft werden. Ich bin optimistisch und freue mich auf die Zeit nach dem Sommer und hoffe, Sie sind dabei. Ihre Ellen Karras Frauengesprächskreis Athen-Nord Den Bericht über die Aktivitäten unseres Gesprächskreises beginne ich mit unserem Ausflug nach Kea (auch als Tzia bekannt), den wir für den Herbst geplant hatten. Bei der Vorbereitung war uns auch Frau Dr. Theodoridis behilflich, die Kea wegen der Walloneneichen schon mehrfach besucht hatte. So hatten wir die Verbindung zu dem früheren Bürgermeister Herrn Lepouras, der uns mit einem Bus bei der Ankunft der Fähre von Lavrio erwartete. Während der Fahrt über die Insel zu dem WallonenEichenwald erzählte uns Herr Lepouras, dass diese Bäume früher der große Reichtum der Insel waren und damit die Lebensgrundlage der Bewohner. Die Eicheln wurden von den Bewohnern gesammelt, getrocknet und dann in Fabriken für das Gerben und Färben von Tierhäuten zur Weiterverarbeitung in Leder geschickt bzw. nach Deutschland exportiert. Die bekannten Offenbacher Lederfabriken waren die besten Kunden, bis in Deutschland Chemikalien entwickelt wurden, die dieses Naturprodukt ablösten. Die Eicheln als solche wurden nur als Viehfutter verwendet. Wir machten mit Herrn Lepouras eine schöne Wanderung durch den Eichenwald und genossen den traumhaften Blick über die Insel und das Meer. Im Anschluss daran erwartete uns die Amerikanerin Marcie Mayer, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, mit ihrem griechischen Mann diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Dazu hat sie mit den Frauen von Kea eine Genossenschaft gegründet, die sich die Verarbeitung der Eicheln zur Aufgabe gemacht hat. Die getrockneten Eicheln werden in einer entsprechenden Maschine

10

geschält und dann zu Eichelmehl verarbeitet, einem ausgezeichneten Naturprodukt. Die Frauen in Kea backen damit köstliches Gebäck, Pites und Konfekt. Außerdem verwendet die Kosmetikindustrie den Wirkstoff Kersetin aus der Eichel. Die Menschen in Kea haben durch die bewundernswerte Initiative von Marcie zu alt bewährten Naturprodukten mit modernen Herstellungsverfahren gefunden und so auch zu Arbeit und Beschäftigung Bei unserem Treffen im November hatten wir die große Freude, Chris Hoffmann wieder in unserem Kreis zu begrüßen. Sie stellte uns verschiedene Bücher vor, die auf der Leipziger Buchmesse besonders diskutiert wurden. Außerdem erzählte sie von ihrem Leben in Babelsberg bzw. Potsdam und - man höre und staune- sie hält es nicht länger in Deutschland aus und kommt zurück nach

Griechenland!!! Große Freude bei uns allen! Nach der Weihnachtsfeier, die mit der musikalischen Unterstützung von Hannelore Fiderakis allen gut gefiel, trafen wir uns im Januar wieder und freuten uns, dass Reinhild Dehning uns besuchte und so lebendig über die Deutsche Seemannsmission und ihre Tätigkeit in Piräus erzählte. Es hat uns sehr beeindruckt zu hören, wie vielseitig sich Reinhild auf diese Tätigkeit in Deutschland vorbereitet hat; und wie sehr sie in dieser Arbeit zum Wohl der Seeleute aufgeht, die in heutiger Zeit keine Seemannsromantik mehr kennen, sondern viel Einsamkeit und harte Arbeit. Der Archäologe und 2. Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts Athen, Herr Dr. Senff, den wir alle von seinen Führungen und Vorträgen bei Philadelphia kennen und schätzen, hatte sich bereit erklärt, wieder zu einem Vortrag zu uns zu kommen. Es war ein sehr interessanter Vormittag, an dem Herr Dr. Senff über die

Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts sprach. Das Institut entstand aus dem Freundeskreis von Gelehrten und Künstlern in Rom, die 1829 das „Instituto di corrispomdenza archeologica“ gegründet hatten, woraus sich später das Kaiserliche Deutsche Archäologische Institut in Berlin entwickelte. Die Athener Abteilung des DAI wurde 1874 von Karl Otfried Müller gegründet und hat ihren Sitz in einem Gebäude im Zentrum von Athen, welches Heinrich Schliemann von dem Architekten Ernst Ziller erbauen ließ. Der größte Wunsch der deutschen Archäologen war immer, in Olympia Ausgrabungen zu machen. Dieser Wunsch ging 1875 in Erfüllung. Zum ersten Mal baute das DAI in Olympia auch ein Museum, wo die Ausgrabungsstücke vor Ort ausgestellt werden konnten

der Bugatsa mit dicker Grießfüllung.

Auch bei unserer letzten Veranstaltung im zurückliegenden Jahr ging es um geschichtliche und archäologische Ereignisse und zwar auf der Krim, die wegen der heutigen politischen Lage in unserem Kreis auf großes Interesse stießen. Die Archäologin und Fremdenführerin Frau Chrissi Karajosephidi erklärte uns interessante Zusammenhänge, ausgehend von der griechischen Mythologie über die frühe griechische Kolonisierung rund um das Schwarze Meer, das als griechisches Meer galt, hin zur Zeit des Byzantinischen Kaiserreiches.

Der Geruch der frischen Backwaren mit einer Mischung aus Zimt und Blätterteig hat sich immer wieder in meine Nase geschlichen. Der Geruch des frischen Obstes auf dem Markt, der Vielfalt der Gewürze und des guten griechischen Kaffees war ständig in meiner Nase und nicht zu vergessen der Geruch vom Meer, der mit nichts anderem zu vergleichen ist.

Abschließend möchte ich noch den Vormittag erwähnen, wo unser Mitglied Barbara Chatziantoniou über ihre Reise nach Oman erzählte und uns mit ihrer Begeisterung ansteckte. Es ist immer ein Vergnügen Barbara zuzuhören. Nach der Sommerpause treffen wir uns im Philadelphia Haus am Donnerstag den 25. 09. 2014 wie üblich ab 9.30 Uhr. Wir wollen uns über das Programm des kommenden Jahres unterhalten und hoffen auf gute Ideen!! Außerdem wird Chris Hoffmann über ihr neues Buch sprechen. Barbara Papanastassiou

Studium und Praktikum in Athen Schmecket und sehet wie freundlich der Herr ist! Ergänzend zu diesem Vers aus dem Psalm 34, könnte ich nach einem Jahr in Griechenland auch noch sagen: Höret, riechet und fühlet wie freundlich er ist! Mit allen 5 Sinnen erfahrbar waren die Freundlichkeit, die Güte und die Liebe Gottes in meinen mittlerweile fast 12 Monaten hier. Geschmeckt habe ich die Freundlichkeit Gottes: Im schmelzenden Saganaki ummantelt mit Sesam und Honig, im dicken griechischen Joghurt mit Nüssen und Honig, in frischem griechischen Salat mit einzigartigem Feta, im Moussaka, im Briam, in den furchtbar süßen Teilchen, aus den Bäckereien und natürlich in

Meine Augen haben fast immer und überall die Freundlichkeit Gottes gesehen: Im mal azurblauen und dann wieder türkisfarbenen Wasser des Meeres, im strahlenden Blau des Himmels, im sprießenden Grün des Frühlings mit all den bunten Blumen, die plötzlich aus der Erde sprossen, in den bunten Mosaiken in den Museen und den kunstvoll gemalten Ikonen in den orthodoxen Kirchen. Gehört habe ich die wunderschönen Gesänge in den orthodoxen Kirchen und die Rembetiko Musik in den Tavernen. Das Rauschen des Meeres und das Rascheln des Windes in den Palmen, die Straßenverkäufer und die vielen Koseworte der Griechischen Sprache.

Gefühlt habe ich die Sonne auf der Haut und den Wind durch das Haar streichen. Meine Nackenhaare haben sich aufgestellt wenn in der Osternacht das Osterlicht entzündet und weitergegeben wurde. Gefühlt habe ich auch die Wärme vieler griechischer Menschen, die mir geholfen haben und mich mit offenen Armen als Teil der Gesellschaft aufgenommen haben. Ebenso fühlte ich so viel Bereicherung und Freundschaft, die ich durch die vielen neuen Bekanntschaften hier bekommen habe. Besonders auch hier in der Gemeinde in Athen bin ich mit offenen Armen empfangen worden und habe spannende und lehrreiche sechs Wochen erlebt. Vom Gottesdienst über den Gesprächskreis, zu Kirchenvorstandssitzungen und noch viel mehr. Meine Mutter schlug neulich schon vor, dass ich mal alle netten Leute zählen sollte, die ich in diesem Jahr getroffen habe. Und nicht zu vergessen ist die Liebe der Freunde und Verwandten von zuhause, die immer erreichbar waren. Eine Liebe, die mich auch durch diese Zeit getragen hat. Ich könnte wahrscheinlich noch stundenlang so weitererzählen! Aber hauptsächlich möchte ich sagen, wie dankbar ich bin für diese Jahr. Dankbar dem Gott, der diese Welt geschaffen hat und sie mich mit allen fünf Sinnen erleben lässt. Und daher spreche ich mit ganzem Herzen und einer tiefen Dankbarkeit die Worte des Psalms 34: Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn traut! Hannah Detken

11

Kinderseite Vor etwa 200 Jahren erzählte man Kindern in den Gegenden um Jena, Dresden und Leipzig folgende Geschichte: Im Haus des Lehrers wächst ein besonderer Baum, an dem Tüten mit den herrlichsten Süßigkeiten wachsen. Wenn die Schultüten erst groß genug sind, dann ist es Zeit sie zu pflücken und in die Schule zu gehen. Bei Erich Kästner ist in dem Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ von seiner „Schultüte mit der seidenen Schleife“ zu lesen, dass sie prall gefüllt war mit Bonbons, Pralinen, Datteln, Osterhasen, Feigen, Apfelsinen, Törtchen, Waffeln und goldenen Maikäfern“. Und was war in deiner Schultü-

Es ist noch soooo heiß!

Hier kommt ein Rezept für eine herrliche Erfrischung: LIMONADE 1 Glas Wasser mit 2 Gläsern Zucker zu einem Sirup einkochen, etwas abkühlen lassen, inzwischen so viele Zitronen pressen, dass ihr 3 Gläser erhaltet, die schüttet ihr vorsichtig zu dem Sirup, verrührt alles kurz und füllt es in eine gut verschließbare Glasflasche, die ihr im Kühlschrank aufbewahrt. Immer wenn ihr durstig und erschöpft aus der Schule oder vom Sport kommt, gebt ihr ein Drittel Limonade in ein Glas und füllt mit eiskaltem Wasser auf. Prost!

te?

Noch einmal: Durst! Drei Schildkröten auf dem Weg durch die Wüste. Sie haben furchtbaren Durst. Nach zwei Jahren Wanderung kommen sie endlich zu einer Oase. Zwei von ihnen rennen gleich auf den Teich los und wollen trinken. Sagt die dritte: Nein, so geht das nicht. Wir sind gut erzogene Schildkröten. Wir trinken aus Bechern. Wartet hier, ich geh zurück, welche zu holen. Die beiden anderen sind einverstanden. Es vergeht ein Jahr und noch ein Jahr. Schließlich hält es die eine nicht mehr aus und sagt: Also, gute Erziehung hin oder her. Ich geh jetzt was trinken. Da kommt die andere Schildkröte aus dem Gebüsch und sagt: Also, wenn ihr mich jetzt betuppen wollt, dann geh ich erst gar nicht los.

12

Sucht die Wörter: Sand, Ferien. Muscheln, September, Kinder, Schule, Schultuete, Schulweg, Spuren

Termine im August und September Im August fallen die Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen aus. Lediglich am 30.08. trifft sich die GebenGibt und die Hospizgruppe. Samstag 30.08.2014

09.30-12.00 Uhr

GebenGibt



12.00-12.30 Uhr

gemeinsames Mittagessen



12.30-15.00 Uhr

Hospizgruppe

Sonntag 07.09.2014

10.00 Uhr

Gottesdienst mit Abendmahl Kindergottesdienst

Montag 08.09.2014

19.00-20.30 Uhr

Trauergruppe

Mittwoch 10.09.2014

16.30 Uhr

Gottesdienst im Haus Koroneos

Sonntag 14.09.2014

10.00 Uhr

Gottesdienst zum Schuljahresanfang

Montag 15.09.2014

15.00-21.00 Uhr

ElanDe Seminar für unsere neuen ElanDisten

Dienstag 16.09.2014

15.00-21.00 Uhr

ElanDe Seminar für unsere neuen ElanDisten

Mittwoch 17.09.2014

15.00-21.00 Uhr

ElanDe Seminar für unsere neuen ElanDisten



16.30-18.30 Uhr

Gesprächskreis

Donnerstag 18.09.2014

15.00-21.00 Uhr

ElanDe Seminar für unsere neuen ElanDisten

Freitag 19.09.2014

09.00-18.00 Uhr

Ausflug mit unseren neuen ElanDisten

Samstag 20.09.2014

16.00-18.30 Uhr

Kindergruppe - Wasserspiele im Garten

Sonntag 21.09.2014 10.00 Uhr

GottesdienstEinführung der neuen ElanDisten mit Abendmahl

Montag 22.09.2014

18.00 Uhr

Basarsitzung im Gemeindesaal

Dienstag, 23.09.2014

19.00 Uhr

Alpha-Kurs

Mittwoch 24.09.2014

16.30 Uhr

Gottesdienst im Haus Koroneos

Donnerstag 25.9.2014

09.30 Uhr

Gesprächskreis im Haus Philadelphia

Samstag 27.09.2014

09.30-12.00 Uhr

GebenGibt



12.30-15.00 Uhr

Hospizgruppe

Sonntag 28.09.2014

18.00 Uhr

Der andere Gottesdienst-Kindergottesdienst

Vorankündigung: Die Computerkurse fangen wieder am 7. Oktober an. Im Oktober werden dann auch ein Gemeindechor und ein Kinderchor ihre Proben aufnehmen. Interessenten bitte im Gemeindebüro oder, besser noch, per E-Mail melden! Ebenso werden wir ab Oktober einmal im Monat ein Frauenfrühstück anbieten.

Konfirmandenunterricht Von September 2014 bis April 2016 findet der nächste Kurs für Konfirmanden und Konfirmandinnen

statt. Eingeladen sind alle Jugendlichen ab 13 Jahren, die sich näher mit den christlichen Glauben beschäftigen wollen. Wir treffen uns einmal im Monat, jeweils Samstags von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Erstes Treffen: Samstag, 20.09. Bitte vorher im Sekretariat anmelden!

13

Wort des Rates der EKD

„Geschenk des Lebens“:

Mahnung zur Gewaltlosigkeit

Diskussion um Sterbehilfe

„Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“. Unter dieser Überschrift hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag (21. Juli) ein Wort zum 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges veröffentlicht. Angesichts des millionenfachen Leidens und Sterbens im Ersten Weltkrieg ruft die EKD zu Gewaltlosigkeit auf und erinnert an die Aktualität der Friedensbotschaft des Evangeliums. „Gewalt bekommt in vielen Regionen ein dramatisches, neues Gesicht und kann sich neuer, erschreckender Technologien und Ideologien bedienen“, heißt es in dem Papier. Umso dringender sei der Einsatz für das humanitäre Völkerrecht und die Bekämpfung von Konfliktursachen sowie für die Konfliktbearbeitung und Versöhnung. In den vergangenen Monaten sei auch die Gefährdung der europäischen Friedensordnung schmerzlich offenbar geworden. „Wir stehen in der Verantwortung für ihren Erhalt“, erinnert das EKD-Wort.

Anne Schneider, die krebskranke Frau des scheidenden EKD-Ratsvorsitzenden, wünscht sich im Ernstfall, dass ihr Mann sie bei der Sterbehilfe begleitet. Nikolaus Schneider würde dies aus Liebe tun - gegen seine theologische Überzeugung.

Hamburg/Düsseldorf (epd). Liebe statt Prinzipien: Der scheidende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, würde seine krebskranke Frau Anne auch gegen seine eigene Überzeugung bei der Sterbehilfe begleiten. In zwei bewegenden Interviews mit dem Nachrichtenmagazin „Stern“ und der Wochenzeitung „Die Zeit“ berichteten die Schneiders Auskunft von ihrer Haltung zu Leben, Liebe und Sterben. Die 65-jährige Anne Schneider leidet an Brustkrebs. Ihr Mann hatte deswegen vor gut zwei Wochen seinen Rückzug von der EKD-Spitze für November angekündigt. Schneider sprach auch auf der Pfarrkonferenz der EKD enstandten Deutlich benennt das Wort zum 100. Jahrestag des Geistlichen in Berlin. In sachlichen und doch tief Beginns des Ersten Weltkrieges auch das damalige bewegenden Worten sprach er über den Weg, den kirchliche Versagen: „Kirche und Theologie in er nun an der Seite seiner Frau gehen wird. Deutschland versagten im Hinblick auf die im Wort Gottes gegründete Aufgabe, zur Gewaltbe- Noch ist völlig unklar, wie die Krebserkrankung grenzung beizutragen und sich zu Anwälten der bei Anne Schneider verläuft. Jüngst begann sie Menschlichkeit und des Lebens zu machen“, heißt eine Chemotherapie. Sterbehilfe wäre der äußerste es in dem Papier. Zudem sei der deutsche Protes- Fall. Doch das Ehepaar nimmt kein Blatt vor den tantismus auch nach Ende des Ersten Weltkrieges Mund, spielt Szenarien durch. Nikolaus Schneider nicht zur Versöhnungskraft geworden und habe bekundet, seine Frau bei der Sterbehilfe zu untersich dem Gift des aufkommenden Nationalismus stützen, wenn sie das „Geschenk des Lebens an nicht entzogen. „Dieses Versagen und die Schuld Gott zurückgeben“ wollte. Dies sei zwar völlig erfüllen uns heute mit tiefer Scham“, so das EKD- gegen sein ethisch-theologisches Verständnis, Wort. „Daraus müssen und wollen wir Lehren sagt der 66-Jährige, „aber am Ende würde ich sie wohl gegen meine Überzeugung aus Liebe ziehen.“ Wörtlich heißt es weiter: begleiten“. Der ehemalige Präses der rheinischen „Darum bitten wir Gott heute, 100 Jahre nach dem Landeskirche macht zugleich deutlich, dass er Beginn des Ersten Weltkrieges: „Richte unsere alles versuchen würde, um seine Frau „für einen Füße auf den Weg des Friedens“. anderen Weg zu gewinnen“. Mahatma Gandhi:

“Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg” 14

Anne Schneider wiederum erhofft sich, dass ihr Mann sie im Ernstfall beim Freitod unterstützt. „Ich hoffe, wenn ich selber an den Punkt kommen sollte, sterben zu wollen, dass mein Mann mich dann in die Schweiz begleitet“, sagt sie. Das Paar hat nach eigenen Angaben bereits über das Thema gesprochen. Der EKD-Ratschef hat seiner Frau

zugesichert, sie auch in Sachen Sterbehilfe nicht Sterbehilfe aus. „Zur Gottesebenbildlichkeit des alleinzulassen. „Dazu stehe ich“, sagt Nikolaus Menschen gehört für mich eine Gestaltungsfreiheit von Anfang bis Ende dazu“, sagt sie. Es sei Teil Schneider. „Die Liebe ist entscheidend.“ Die Krebserkrankung Anne Schneiders fällt in der Verantwortung des Menschen zu entscheiden, eine Zeit, in der in Deutschland verstärkt über das „jetzt gebe ich mein von Gott geschenktes Leben Thema Sterbehilfediskutiert wird. Die Freigabe dankbar an ihn zurück“.

des assistierten Suizids in Belgien, Luxemburg und Klar ist für das Ehepaar jedoch, dass mit Sterbeden Niederlanden löste eine heftige internationale hilfe kein Geld verdient werden darf. „Und es darf Diskussion aus. In der Bundesrepublik steht die kein anonymisiertes Sterbehilfe-Modell geben“, ergänzt Nikolaus Schneider. Ähnlich hatten sich leitende evangelische Geistliche in der Vergangenheit immer wieder geäußert. So sagt der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung, Menschen dürften nicht „manipulativ in eine Situation gebracht werden, für sich oder andere zu entscheiden, das Leben aktiv zu beenden“. Um unnötiges Leiden zu verhindern, sollten alle medizinischen Möglichkeiten genutzt werden. Deshalb unterstütze die Kirche die Hospizbewegung. Anne und Nikolaus Schneider sind seit 1970 verheiratet. Das Paar lernte sich im Theologiestudium kennen. Während Anne Schneider Lehrerin für Religion und Mathematik wurde, ging Nikolaus Schneider in den Pfarrdienst. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor. Die dritte und jüngste Tochter Meike starb 2005 im Alter von 22 Jahren an Leukämie. „Der Tod meiner Tochter Meike hat meinem Glauben Risse gegeben“, sagt Schneider. Bei Anne Schneider war im Juni ein entzündlicher Brustkrebs festgestellt worden, der bereits ihr Lymphsystem befallen hat. „Es liegt ein hartes therapeutisches Jahr vor uns“, sagt sie, „mit massiver Chemotherapie, OP und Bestrahlung. So oder so wollten wir die Zeit zusammen haben. Noch bin ich fit.“ Das Paar will nach eigenem Bekunden in dieser schweren Zeit „die guten Tage miteinander verbringen“. Theologische Erklärungen wie gezielte Herbeiführung des Todes eines Patienten „Gott prüft uns durch Schicksalsschläge“ will Niunter Strafe. Beihilfe ist aber erlaubt. Der Bundes- kolaus Schneider indes nicht gelten lassen: „Mit tag soll im Herbst 2015 über eventuelle gesetzliche dieser Art göttlicher Pädagogik kann ich nichts anfangen“, sagt er. Regelungen entscheiden. Die Schneiders haben in der Frage unterschiedliche Der Rat der EKD hat am 19. November 2012 eine Auffassungen. Nikolaus Schneider hält Hilfe beim Erklärung veröffentlicht, in der er seine Position Sterben für legitim, nicht aber Hilfe zum Sterben. zur Sterbehilfe festgelegt hat. Seine Frau nennt das eine „Elfenbeinturm-Unterscheidung“. Sie spricht sich auch für organisierte

15

Spenden und Beiträge Vom 1. Juni 2014 bis zum 26. Juli 2014 gingen insgesamt 1.949,- an Beiträgen, 130,- Euro für das Gemeindeblatt, 400,- Euro an Spenden und 1.008,76 Euro an Kollekten ein. Wir danken allen Spendern herzlich!

Taufen Emily Grigoriadi geb. am 27.08.2011 in Athen, getauft am 20.6. in Koropi

Trauungen 16.6. 2014 auf Santorini Sylvia Enders und Mirco Isaak Richardson 25.4.2014 Rebecca Merkel geb. Leutelt und Leonard Merkel in Koroni Messinia 20.06.2014 Susanne Mahr-Grigoriadi und Vasilios Grigoriadis auf Gut Liaro, Koropi, Attika

Beerdigungen Edda, Eva-Maria Malios gest. 10/05/2014, begr. 13/05/2014 in Vyronas, Attika Martha Eva-Maria Ghioka gest. 06/07/2014

Alpha-Glaubenskurs Wozu sind wir in der Welt? Worauf kommt es im Leben wirklich an? Wenn es Gott gibt, warum gibt es so viel Leid und Unrecht? Wer war Jesus und was bedeutet er für mein Leben im Alltag? Über diese und weitere Fragen wollen wir mit Hilfe des Alpha-Kurses ins Gespräch kommen. Wir laden alle ein, die den christlichen Glauben kennen lernen wollen, und auch die, die sich noch einmal intensiv mit den Grundlagen des eigenen Glaubens beschäftigen wollen. Der Alpha-Kurs ist einer der populärsten Glaubenskurse weltweit. In geselliger Atmosphäre verbindet er Grundinformationen über den christlichen Glauben mit ganz persönlichen Fragen, die Menschen an ihr Leben haben. Wir werden uns an 10 Abenden von September bis Ende November treffen. Das erste Treffen findet am Dienstag, den 23.09. um 19.00 Uhr statt. Weblinks:Von der EKD: http://www.kurse-zum-glauben.de/kursmodelle-im-ueberblick/alpha-kurs/ Von den Autoren: http://alphakurs.de/

Haus Koroneos - Evangelischer Diakonieverein Besorgt hat der Gemeindekirchenrat zur Kenntnis nehmen müssen, dass es im November 2013, aus bisher noch nicht einsichtigen Gründen, versäumt wurde, Sozialversicherungsbeiträge (IKA) für die Angestellten des Altenheims zu entrichten. Das Defizit des vergangenen Jahres erhöht sich somit auf ca. 20.000.- Euro. Ein Grund für den nicht ausgeglichenen Haushalt ist die Tatsache, dass die 5. Etage des Hauses seit nunmehr fast einem Jahr praktisch leer steht. Nach den bisher vorliegenden Zahlen werden vorraussichtlich auch in diesem Jahr die Ausgaben die Einnahmen wieder übersteigen. Ebenso irritiert es uns, dass die Mehrheit des Vorstandes des Diakonievereins es abgelehnt hat, neue Mitglieder in den Evangelischen Diakonieverein aufzunehmen.

16

Adressen und Telefonnummern Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland Gemeinde Athen

Diakonie

Pfarrer: René Lammer

Soz. Dienst der Kirchengemeinde: Frau Birgit Lewer Sprechzeiten nach tel. Vereinbarung und am 2. und 4. Dienstag von 10.00 - 12.00 Uhr im Gemeindehaus Tel.: 6971-754452, werktags 9.00 - 13.00 Uhr, sonst SMS! E-mail: [email protected]

Christuskirche: Odos Sina 68, 106 72 Athen Gemeindehaus & Pfarrwohnung: Odos Sina 66, 106 72 Athen Sekretariat im Gemeindehaus: Frau Hilde Hülsenbeck Bürozeiten: Dienstag - Freitag 10.00 - 12.30 Uhr Das Büro ist am Montag geschlossen.

„GebenGibt“ - Ehrenamtliche Gemeindehelfer Ansprechpartnerin: Frau Birgit Lewer, Tel.: 6971-754452, werktags 9.00 - 13.00 Uhr E-mail: [email protected] Hospizgruppe: [email protected] Evangelischer Diakonieverein:

Auskünfte bei Bestattungen über Gemeindebüro.

Alten-und Pflegeheim Haus Koroneos: P. Kyriakou 7, 115 21 Ambelokipi, Athen Tel.: 210-6444869 E-mail: [email protected] Internetseite: http://www. hauskoroneos.gr

Seemannsmission

Gemeinde Kreta

Seemannsdiakonin: Reinhild Dehning Odos Botassi 60-62 185 10 Piräus, POB 80303 Tel. & Fax: 210-4287566, Mobil: 6944-346119 E-mail: [email protected] Internetseite: http://www.piraeus.seemannsmission.org

Pfarrerin: Anna-Luise Zimdahl Idomeneos 3 71202 Iraklion - Kreta Tel.: 2810 - 285680, Mobil 6978-788970 E-mail: [email protected] Internetseite: http://www.evkikreta.de

Gemeinde Rhodos

Gemeinde Thessaloniki

Pfarrer: Dr. Bernd Busch Ökumenisches Zentrum: Papalouka 27, 851 00 Rhodos Tel.: Zentrum 22410-75885, Pfarrwohnung 22410-74652 E-mail: [email protected] Internetseite: http://www.ev-kirche-rhodos.com

Pfarrer Martin Wielepp, P. Patron Germanou 13, 546 22 Thessaloniki Tel.: 2310-274472, Fax: 2310-264119 E-mail: [email protected] Internetseite: http://www.evkithes.net

Tel.: 210-3612713, Fax: 210-3645270 E-mail: [email protected] Internetseite: http://www.ekathen.org

Katholische Gemeinde St. Michael Pfarrer: Msgr. Hans Brabeck Ekalis 10 14561 Kifissia Tel.: Pfarrwohnung 210-6724539, Sekretariat 210-6252647, Fax: 210-6252649 E-mail: [email protected], Internetseite: http://www.dkgathen.net

Deutsche Gruppe Anonymer Alkoholiker Kontakttelefon: Karin 6937-351228, Dietlind 210-6817977 Als Auslandsgemeinde sind wir auf Ihre Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Sie werden gern in Empfang genommen nach dem Gottesdienst, im Sekretariat der Deutschen Schule oder im Gemeindebüro. Unsere Bankverbindung in Griechenland: AlphaBank: „Evangeliki Germanoglossos Kinotis en Elladi“, Konto-Nr: 353002002003764 (IBAN: GR66 0140 3530 3530 0200 2003 764, BIC: CRBAGRAAXXX). Sie können auch Überweisungen per griech. Postanweisung tätigen oder auf unser Konto in Deutschland: „Evang. Gemeinde dt. Sprache in Griechenland“, KtNr: 5186056 (BLZ 520.604.10) Evang. Kreditgenossenschaft eG. IBAN: DE03 5205 0410 0005 1860 56, BIC: GENODEF1EK1 Gemeindeblatt der Ev. Kirche Deutscher Sprache in Griechenland - Athen. V.i.S.d.P. Pfr. R. Lammer Adressen- und Anzeigenänderungen bitte nur schriftlich im Gemeindebüro anzeigen! ΔΙΜΗΝΙΑΙΟ ΠΕΡΙΟΔΙΚΟ ΤΗΣ ΕΥΑΓΓΕΛΙΚΗΣ ΕΚΚΛΗΣΙΑΣ ΓΕΡΜΑΝΟΓΛΩΣΣΩΝ ΕΝ ΕΛΛΑΔΙ ΤΕΥΧΟΣ 102 - ΑΥΓΟΥΣΤΟΣ-ΣΕΠΤΕΜΒΡΙΟΣ 2013, ΚΩΔΙΚΟΣ 6553 ΕΚΔΟΤΗΣ: ΙΕΡΕΥΣ ΡΕΝΕ ΛΑΜΜΕΡ, ΣΙΝΑ 66, 10672 ΑΘΗΝΑ, ΤΗΛ.: 210-3612713 ΤΥΠΟΓΡΑΦΕΙΟ: ΔΕΚΑΛΟΓΟΣ Ε.Π.Ε., ΧΑΡ. ΤΡΙΚΟΥΠΗ & ΑΓΑΘΙΟΥ 3, ΤΗΛ. 210-6460338 - ΔΙΑΝΕΜΕΤΑΙ ΔΩΡΕΑΝ

17

Kurzzeitpflege im Haus Koroneos Einen geliebten Menschen „rund um die Uhr“ zu Hause zu pflegen bringt uns oft an die Grenzen unserer Belastbarkeit. Auch der pflegende Angehörige benötigt von Zeit zu Zeit Erholung. Also: Planen Sie Ihre Ferien! Ihr Angehöriger ist im Haus Koroneos gut aufgehoben. Haben Sie Fragen bezüglich eines konkreten Termins? Bitte sprechen Sie uns an: Gerne beraten wir Sie persönlich und unverbindlich. Evangelischer Diakonieverein P. Kyriakou 7 & A. Tsocha *11521 Αthen-Ambelokipi* Τel. 00 30 – 210 – 6 44 48 69 * [email protected] * www.hauskoroneos.gr

Erteile Deutschunterricht für alle Niveaustufen und bereite auf die Goethe- und ÖSD Prüfungen vor. Möchten Sie allerdings Ihre Sprechstimme und Ihre Redefähigkeiten (aus Deutsch) verbessern, sind Sie bei mir auch an der richtigen Adresse. Christine Hoppe-Lammer, DAF- Lehrerin und Sprecherzieherin Tel.: 2103601614

LESE- RECHTSCHREIBSCWÄCHE? DYSKALKULIE? AUFMERKSAMKEITSPROBLEME? „Das Talent der Legasthenie: ich denke und lerne nur anders.“ Das „Andersdenken“ als Schlüssel zur Überwindung und Beherrschung von Lernschwächen

Traute Lutz, Davis®-Legasthenie-Beraterin Tel. 210-8043889, Mob. 6934-311373, e-mail: [email protected], www.dyslexia-help.gr

18

19

Gute Nachrichten Die Zeitungen rufen gute Nachrichten aus. Der Unterhändler weigert sich, den Krieg zu erklären. Nicht krümmt sich der Finger am Abzug des Gewehrs. Die zornige Hand findet das Messer nicht. Zu explodieren verlernen die Bomben. Die Generale haben sich zum Golfspielen entschlossen. Das verleumderische Wort bleibt hinter die Lippen gepresst. Diktatoren öffnen die Straflager. Andersdenkende werden geachtet. Die Rasse ist nichts als ein Unterschied in der Farbe der Haut. In den Folterkammern wird Brot gebacken. Galgen und Henkerbeil ziehen sich zurück ins Museum. Gespräche über den Frieden haben Aussicht auf Erfolg. Die Grenzen werden geöffnet. Versuche, den Streit zu schlichten, gibt man nicht auf. Man fängt an, die Wahrheit zu sagen. Man läßt den Gegner zu Wort kommen. Man schließt Kompromisse. Man lächelt über sich. Man fängt an. Rudolf Otto Wiemer

20

Suggest Documents