Freiwillige Feuerwehr
STADT ROSENHEIM
Lehrunterlage
Pressluftatmer Air MaXX-SZ
Stand 12/2004
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1.
Allgemeines
Diese Lehrunterlage weist sinngemäß auf die bestimmungsgemäße Verwendung des Produktes nach § 3 des Gesetztes über technische Arbeitsmittel hin und dient zur Verhütung von Gefahren. Sie muss von allen Personen gelesen und beachtet werden die dieses Gerät einsetzen bzw. verwenden, pflegen, warten und kontrollieren. Die Gerätschaft darf nur im geprüften und gewarteten Zustand zum Einsatz kommen. Sollten vor dem Einsatz Fehlfunktionen erkennbar sein ist das Gerät ausser Betrieb zu nehmen.
2.
Aufbau
Der Pressluftatmer Air MaXX ist ein von der Umgebungsatmosphäre unabhängig wirkendes Atemschutzgerät in Überdruckausführung für Arbeit und Rettung. Die Bezeichnung stellt dar:
Air MaXX-SZ Produktbezeichnung Separate Signalleitung Zweitanschluss für zweiten Lungenautomaten
3.
Technische Daten
Betriebsdruck
300 bar
Mitteldruck Ansprechdruck des Rückzugssignals Masse, Gewicht
7 bar 55 + 5 bar ca. 14 kg
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4.
Bestandteile
Der Pressluftatmer besteht aus folgenden Baugruppen: •
Tragegestell
•
Druckminderer mit ICU – Hochdruckmesser und Rückzugswarneinrichtung
•
Überdruck-Lungenautomat mit Einheitssteckanschluss (ESA)
•
Y-Stück für Zweitanschluss
•
Druckluftflasche
•
Atemanschluss
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5.
Tragegestell
Die zweiteilige Trageplatte ist dreistufig in der Länge einstellbar und ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen der Anwender.
Der obere, verschiebbare Teil integriert die Leitungen der Rückzugswarneinrichtung (Signalleitung), der Hochdruckleitung sowie der Mitteldruckleitung.
Die elastisch gelagerte Aufnahme des Hüftgurtes ermöglicht die volle Bewegungsfreiheit des Anwenders. Sie stellt sich zum sicheren Anlegen des Geräts selbständig in die horizontale Position zurück.
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6.
Druckminderer mit ICU-Hochdruckmesser und Rückzugswarner Der Druckminderer ist an der Trageplatte montiert. Er reguliert den Flaschendruck auf einen Mitteldruck von max. 7 bar herab.
Im Druckminderer integriert ist ein Sicherheitsventil das im Falle einer Fehlfunktion bei einem Druck von über 11 bar abbläst um Beschädigungen zu vermeiden.
Die Atemluftflasche ist mit dem Druckminderer über die Rändelschraube verbunden. Als Rüttelsicherung ist eine Reibsicherung eingesetzt.
Eine akustische Warneinrichtung (Signalpfeife), die Manometerleitung und die Mitteldruckleitung sind angebaut. Die elektronische Überwachungseinheit ICU ist an die Manometerleitung (Hochdruck) angekoppelt. Sie informiert den Geräteträger über: • Flaschendruck des Pressluftatmers, • die Resteinsatzzeit • die Temperatur Mode-Knopf (grün)
Reset-Knopf (gelb) Alarm-Knopf (rot)
Flaschendruckmanometer
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Inbetriebnahme: • Der ICU wird durch Öffnen der gefüllten Druckluftflasche automatisch in Betrieb gesetzt. •
Danach führt das Gerät einen Selbsttest zur Prüfung des ordnungsgemäßen Zustandes durch. Hierbei blinken die LED`s. Das Display zeigt kurzzeitig alle verfügbaren Symbole, ein akustisches Signal ertönt.
•
Das Gerät zeigt den gemessenen Druck auf dem Display und den mechanischen Manometer an. Es ist einsatzbereit.
•
Auf der LCD-Anzeige wird der gemessene Druck für die ersten 3,5 Minuten angezeigt. Danach wechselt die LCD-Anzeige bei Veratmung automatisch auf die Resteinsatzzeit als Standardanzeige.
Abschalten: • Zum Abschalten der ICU muss das Gerät drucklos gemacht werden. Hierzu wird die Druckluftflasche zugedreht und der Pressluftatmer über den Lungenautomaten entlüftet. •
Anschliessend muss der gelbe Knopf innerhalb von 2 Sekunden zweimal gedrückt werden. Bei erfolgreichem Ausschalten ertönt ein Signal, die LCDAnzeige und die LED`s erlöschen. Hinweis: Das Gerät gilt als drucklos, wenn der gemessen Druck kleiner als 10 bar ist.
Gebrauch der ICU: Überwachungsfunktionen Die ICU misst die Temperatur, die Bewegungslosigkeit, den Batteriezustand, die Zeit und den Flaschendruck. Sie berechnet hieraus unter Berücksichtigung der aktuellen Veratmung die Resteinsatzzeit. Die Resteinsatzzeit ist die Zeit, die dem Geräteträger bis zum völligen Aufbrauchen des Flaschenluftvorrates zur Verfügung steht. Bei deren Bestimmung wird die aktuelle Veratmung der gemessenen Werte bezogen auf die letzten 3 Minuten herangezogen. Alle 30 Sekunden werden neue Werte für die aktuelle Veratmung ermittelt und die Resteinsatzzeit neu berechnet. Steigt die aktuelle Veratmung, so verkürzt sich die Resteinsatzzeit entsprechend und umgekehrt. Um verlässliche Werte bestimmen zu können benötigt das Gerät eine Vorlaufzeit von 3,5 Minuten. Durch diesen Hintergrund zeigt das Gerät in dieser Zeit nur den Flaschenluftdruck an. Wird durch Drücken des grünen Mode-Knopfes manuell auf die Anzeige Resteinsatzzeit gewechselt, so werden in diesem Fall drei Striche („---„) auf dem Display angezeigt. Das Uhrsymbol während der Resteinsatzzeit blinkt alle 10 Sekunden. Dies zeigt an, dass die integrierte Echtzeituhr problemlos funktioniert.
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Alarmanzeige Alarm 150 bar 100 bar
optisch LCD beleuchtet 150 bar beleuchtet 100 bar
optisch LED grünes Blinken grünes Blinken
60 bar bzw. Rückzug
Beleuchtete Druckanzeige für 15 Sekunden, danach unbeleuchtet
Wechselhaftes Blinken rot-rot, Pause rot-rot
Batteriealarm
Halbvolles Batteriesymbol
Grünes Blinken
Bewegungsvoralarm
Resteinsatzzeitanzeit langsames rotes Blinken
Bewegungshauptalarm Druckanzeige Temperatur (>65°C)
beleuchtete Temperaturanzeige
schnelles rotes Blinken grünes Blinken
akustisch beep-beep beep-beep, Pause, beep-beep dauerhaftes beepbeep, bis zum Absinken des Druckes auf unter 10 bar lauterwerdende unterschiedliche Tonfolgen lauterwerdende unterschiedliche Tonfolge dauerhaftes beep, beep, beep dauerhaftes beepbop, 3 sec. Pause
Alarmquittierung Alarm 150 bar 100 bar 60 bar Rückzugsalarm Batteriealarm
Quittierung nicht nötig, da kurzes akustisches Signal nicht nötig, da kurzes akustisches Signal nicht quitierbar Quittierbar durch zweimaliges Drücken des gelben Knopfes Auswechseln der Batterie nach dem Einsatz. Die Batteriekapazität ist auch beim Auftreten eines Batteriealarmes während des Einsatzes für einen vollen Einsatz mit Pressluftatmer ausreichend. Bewegungsvoralarm Bewegen des ICU Bewegungshauptalarm Zweimaliges Drücken des gelben Knopfes Temperatur (>65°C) Nur durch Temperaturrückgang, d. h. Entfernen von der Wärmequelle (nicht Umgebungstemperatur) Alarmrückstellung Betätigungshäufigkeit des grünen Knopfes 0 (Ausgangszustand) 1 x drücken 2 x drücken 3 x drücken 4 x drücken
Anzeige des LCD-Displays (nach 3,5 Einsatzminuten und Veratmung) unbeleuchtete Resteinsatzzeitanzeige mit Uhrsymbol beleuchtetes Resteinsatzzeitanzeige mit Uhrsymbol beleuchtete Druckanzeige beleuchtete Temperaturanzeige beleuchtete Resteinsatzzeitanzeige mit Uhrsymbol
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Betätigungshäufigkeit des grünen Knopfes 0 (Ausgangszustand) 1 x drücken 2 x drücken 3 x drücken 4 x drücken
Anzeige des LCD-Displays (vor 3,5 Einsatzminuten oder keine Veratmung) unbeleuchtete Druckanzeige beleuchtetes Druckanzeige beleuchtete Temperaturanzeige beleuchtete „---„ mit Uhrsymbol beleuchtetes Druckanzeige
Hinweis: Wird der Mode-Knopf innerhalb von 15 Sekunden nicht erneut gedrückt, so schaltet das Gerät in den Ausgangszustand.
Manuelle Alarmauslösung: In Notsituationen kann der Geräteträger den Bewegungshauptalarm selbst auslösen. Dies erfolgt durch Drücken des roten Knopfes.
7.
Überdruck-Lungenautomat
Als atemgesteuerte Dosiereinrichtung dient ein kolbengesteuerter Lungenautomat mit Überdruckfunktion. Die Verbindung mit dem Atemanschluss (Atemschutzmaske) erfolgt über den Einheitssteckanschluss (ESA). Vor Inbetriebnahme des Pressluftatmers befindet sich der Lungenautomat in Bereitschaftsstellung – der rote Schaltknopf am Lungenautomat ist gedrückt. Mit dem ersten kräftigen Atemzug (Anatmen) schaltet der Lungenautomat - für den Geräteträger deutlich spürbar – automatisch auf Überdruck.
Zum Trennen von der Maske beide Bedienknöpfe drücken und den Lungenautomaten abziehen.
Hinweis: Der Lungenautomat ist gegenseitig anzuschliessen!
8.
Druckluftflasche
Der Pressluftatmer ist in der Regel für den Betrieb mit einer 6 Liter/300bar – Druckluftflasche vorgesehen. Als Langzeitatmer finden zwei 6,8 Liter/300bar Composite-Flaschen Verwendung (Composite ist ein glasfaserverstärkter Kunststoff).
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9.
Atemanschluss
Der Einsatz des Pressluftatmers ist nur in Verbindung mit einem Atemanschluss (Atemschutzmaske) mit Einheitssteckanschluss möglich. Hierzu wird eine Vollmaske Typ AUER Ultra Elite verwendet. Um nicht mit Normaldruckmasken verwechselt zu werden ist die Maske am Ausatemventil rot gekennzeichnet. Soll die Vollmaske als Filtergerät zum Einsatz kommt ist es möglich einen Kombinationsfilter mit Schraubgewinde einzusetzen.
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Sichtscheibe (Polycarbonat)
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Kopfbänderung
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Nackentrageband
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Feder
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Ausatemventil
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Rundgewindeanschluß für Atemfilter
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Sprechmembran
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Innenmaske mit Steuerventilen
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Einatemventil
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Anschlußstück ESA (Einheitssteckanschluß)
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10. Einsatz des Zweitanschlusses Zur Rettung bzw. zum Herausführen aus einer Gefahrenstelle ist der Pressluftatmer mit einem Zweitanschluss ausgerüstet. Vorgehensweise: 1. Stopfen von der Mitteldruckkupplung des Zweitanschlusses abziehen. 2. Rettungsmaske aus dem Tragebeutel entnehmen. 3. Mitteldruckschlauch des Lungenautomaten der Rettungsmaske einstecken. 4. Maske der zu rettenden Person aufsetzen.
11. Wartung, Pflege, Ersatz Die Gerätschaften werden durch die Atemschutzwerkstätte in den vorgeschriebenen Fristen gewartet und geprüft. Nach jedem Einsatz sind Masken und Pressluftatmer im Flur vor dem Schlauchlager abzulegen. Fahrzeuge sind mit Ersatzgeräten und Masken wieder zu bestücken.
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