Angestellte Schweiz
Burnout und Stress Informationsveranstaltung Ana Stagljar, Plan8 Sarah Meili, Polarity Therapeutin AVCS, Clariant, Archroma, Infrapark Muttenz Donnerstag, 24. November 2016
Informationsveranstaltung Burnout und Stress
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Zahlen zum Thema
•
86.8 % fühlen sich gestresst.
•
34.4 % fühlen sich häufig oder sehr häufig gestresst.
•
30.0 % Zunahme in den letzten 10 Jahren.
•
Absenz- und Behandlungskosten werden heute auf 6 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt!
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Kostenfolgen
Arbeitgeber Versicherung Patient Total
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50’000.144’000.11’000.205’000.-
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Stress aus psychologischer Sicht
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Definition von Stress und Burnout
•
„Stress“ bedeutet ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen an uns (Belastungen) und den von uns wahrgenommenen Möglichkeiten, darauf zu reagieren (Ressourcen).
•
"Burnout" (engl. "ausbrennen") steht für einen emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfungszustand, der durch eine Antriebsund Leistungsschwäche gekennzeichnet ist und typischerweise am Ende eines monate- oder sogar jahrelang andauernden "Teufelskreises" aus Überarbeitung und Überforderung steht (s. burnout-info.ch).
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Zusammenhang von Stress und Burnout
•
Stress muss nicht zwingend zum Burnout führen, aber Burnout basiert immer auf länger andauerndem Stress!
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Wie entsteht Stress? Stressmodell Waage
Äussere Einflüsse (Herausforderungen -> Belastungen)
Bedürfnisse und Ressourcen
Persönlichkeit (Prägung/ Erfahrung)
Werte, Glaubenssätze, Verhaltensmuster Informationsveranstaltung Burnout und Stress
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Definitionen zu Stressmodell Waage
Persönlichkeit (Prägung/ Erfahrung) •Werte:
Eigenschaften, Charakter, Qualitäten, Ideale, welche mir wichtig sind. •Glaubenssätze:
Sprachliche Ausdrucksformen von Überzeugungen, die man für wahr hält. •Verhaltensmuster:
Eingeübte, bzw. erlernte
Verhalten. Informationsveranstaltung Burnout und Stress
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Definitionen zu Stressmodell Waage
•
Bedürfnisse: ist das Verlangen oder der Wunsch, einem empfundenen oder tatsächlichen Mangel Abhilfe zu schaffen.
•
Ressourcen: Ist ein Mittel, um eine Handlung zu tätigen oder einen Vorgang ablaufen zu lassen. Kann materiell oder immateriell sein. Z.B.: •
Persönlich: Wissen, Erfahrung, Persönlichkeit • Körperlich: Gesundheit • Sozial: Kolleg/innen, Netzwerk, Freunde/ Familie • Materiell: Rücklagen, AHV Informationsveranstaltung Burnout und Stress
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Definitionen zu Stressmodell Waage •
Herausforderung: ist eine anspruchsvolle Arbeit, Aufgabe oder Aufforderung. Wird als Chance wahrgenommen.
•
Belastung: versteht sich als objektive, von aussen auf den Menschen einwirkende Faktoren. Wird als unangenehme Beanspruchung empfunden.
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Wie entsteht Stress?
Bedürfnisse und Ressourcen
Äussere Einflüsse (Herausforderungen -> Belastungen) Persönlichkeit (Prägung/ Erfahrung) Werte, Glaubenssätze, Verhaltensmuster Informationsveranstaltung Burnout und Stress
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Persönlichkeitsbezogene Massnahmen • •
•
Arbeit an der Persönlichkeit (Werte, Glaubensätze und Verhaltensmuster überprüfen). Erkennen & Aufbauen der Ressourcen. Erkennen & Verstehen der Bedürfnisse, diese befriedigen. Erkennen der Herausforderungen & Abbauen der Belastungen.
ABGRENZEN!
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Bedürfnisse
BEDÜRFNISSE
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Bedürfnisse
Selbst- Grundbedürfnisse Verwirklichung Nahrung, Schlaf Kreativität, Selbstwert Kleidung, Wohnraum Anerkennung, Status Sex Potentialausschöpfung
Soziale Anerkennung
Sicherheitsbedürfnisse
Gruppenzugehörigkeit Liebe, Freunde Beziehungen
Frei von Ängsten, Arbeitsplatz, Stabilität Geborgenheit Versicherungen
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Herausforderungen
BEDÜRFNISSE
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Spannungsfeld Bedürfnis & Herausforderung
Jobwechsel Bedürfnisse der Familie/Partner SelbstVerwirklichung Grundbedürfnisse
Krankheit / Unfall
Ausbildung
Kreativität, Selbstwert Nahrung, Schlaf Anerkennung, Status Kleidung, Wohnraum Potentialausschöpfung Sex
Zeitdruck
Soziale Anerkennung
Sicherheitsbedürfnisse
Gruppenzugehörigkeit Liebe, Freunde Beziehungen
Frei von Ängsten, Arbeitsplatz, Stabilität Geborgenheit Versicherungen
Arbeitsverlust
Todesfall
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Leistungsdruck
Geburt
Konflikt
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Haltungsbezogener Umgang mit Stress Stresssymptome
STRESS
„Muster im Umgang mit Stress“
Funktional vs. dysfunktional
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Problemorientierte Bewältigung: • Situation ändern • Lösung suchen
Emotionsorientierte Bewältigung: • Bezug zur Situation ändern • Belastung lindern
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Umgang mit Stress bei der Arbeit
•
Tempo anpassen/ sich Zeit nehmen
•
Multitasking vermeiden
•
Prioritäten setzen
•
Arbeitsweise überdenken
•
Ruhe schaffen / ständige Störungen vermeiden
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Berufliche Rollen und Stress „Rolle“: •
Das WIE einer beruflichen Position
Rollenkonflikte: • • • •
Unvereinbare Anweisungen (von derselben Person) Unterschiedliche Anforderungen (von mehreren Personen) Externe Erwartungen vs. eigene Vorstellungen Überbelastung
Rollenunsicherheit: • • •
Konsequenzen der eigenen Handlungen Eintritts-Wahrscheinlichkeit relevanter Ereignisse „Spielregeln“ der Organisation
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Stress aus körperlicher Sicht
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Stress aus körperlicher Sicht
Energie für •
Organe (Herz, Leber, Nieren etc.)
•
Muskulatur = Bewegung
•
Hirn
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Denken und Handeln
Vom Denken ins Handeln Kopf/Hirn
Körper
Vom Spüren ins Handeln Hirn
Körpersignale
Infos über alle 5 Sinne an das Nervensystem! Informationsveranstaltung Burnout und Stress
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Das Nervensystem
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Das Nervensystem
Zentrales System
Peripheres System
Somatisches System
Vegetatives System
Sympatikus
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Parasymaptikus
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Auswirkungen
Sympatikus
Parasympatikus
Aktivierung = Blut in Extremitäten
Blut in Organen
Mobilisiert fürs Überleben
Verdauung, Stoffwechsel
In Gefahr aktiv
Ruhe, Entspannung
Bewegung, Nervosität
Sicherheit, Wohlfühlen
Gefahr, Stress
in Beziehung, Gelassen
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Bewältigung
Überwältigung
Stresskurve / Distress
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Ich kann nicht Lebensbedrohung
Leere, Enge, Starre, Lähmung Dissozieren
Ich kann Unsicherheit Gefahr
Angst, Wut Flucht, Kampf Bewegung, Sympatikus
Ich bin Sicherheit
Verbindung Orientierung Ruhe, Parasymatikus 27
Positive Stresskurve / Eustress
(Ich kann nicht) Höhepunkt
Starre, Lähmung Überwältigung
lieben, streicheln, berühren
Ich kann Aktivierung
Motivation Bewegung, Sympatikus
Wohlfühlen, Nähe, Anziehung
Ich bin Sicherheit
Entspannung Ruhe, Parasymatikus
Erregung
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Symptome
Burnout = unspezifisches Beschwerdebild Psychische Symptome: Psychische Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Agressivität, Ängste, Nervosität, Panik
Somatische Symptome: Körperliche Erschöpfung, Schlafstörungen, Anspannung, Verdauungsstörungen, saures Aufstossen/ Magenbrennen, Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot, Hypertonie, Tachykardie, allgemein undefinierbare Schmerzen
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Symptome
Kognitive Symptome: Konzentrationsstörungen, Resignation, Verlust jeglicher Motivation, Entscheidungsunfähigkeit, Selbstzweifel, totale innere Leere Verhaltenspsychische Symptome: Hyper- oder Hypoaktivität, vermehrter Konsum suchtfördernder Substanzen, sozialer Rückzug, hohes Risikoverhalten, Vernachlässigen von Freizeitaktivitäten, Schwierigkeiten in beruflichen und persönlichen Beziehungen
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Was können wir tun?
•
gesundes, langsames Essen
•
Eindrücke und Belastungen reduzieren
•
entspannen, ruhen, im Hier und Jetzt sein
•
Ausgleich suchen (Hobby, Abwechslung)
•
Bewegung, Sport (nicht übertreiben!)
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Wie kommt es zum Burnout?
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Zusammenhängende Faktoren
Burnout - Die Folge von permanentem Stress ausgelöst durch: •
Unrealistische Ansprüche!
•
Enttäuschungen am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld!
•
Missachtung unserer Ressourcen und Bedürfnisse!
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Stressphasen & Symptome
BEGEISTERUNG
PSYCHISCHE EBENE Enthusiasmus, Leidenschaft, Motivation, grosse Glücksgefühle Bestätigung und Anerkennung
KÖRPERLICHE EBENE Sehr viel Energie, hohe Konzentrationsfähigkeit, Hormonausschüttungen – Adrenalin, befähigt uns zu übermässiger Leistung
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Stressphasen & Symptome
BEGEISTERUNG
PSYCHISCHE EBENE Enttäuschung, Frustrationen Aggression, reduziertes Engagement bei der Arbeit & im privaten Umfeld
ERNÜCHTERUNG
KÖRPERLICHE EBENE Anspannung, Kopfschmerzen Müdigkeit, Schwindel Magenbrennen
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Stressphasen & Symptome
BEGEISTERUNG
PSYCHISCHE EBENE Angst, Panikattacken, Zynismus innere Leere und Verzweiflung Kompensationen wie Zigaretten Drogen, Schokolade, Alkohol
ERNÜCHTERUNG
KÖRPERLICHE EBENE Schlafstörungen, Herzrasen, Atemnot Verdauungsstörung Schweissausbrüche
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Stressphasen & Symptome
BEGEISTERUNG
ERNÜCHTERUNG
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Film zum Thema
www.youtube.com/watch?v=pmTjKe7lRAU
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Schritte aus dem Burnout
BEGEISTERUNG
1. ERHOLUNG & STABILISIERUNG Entschleunigen NEUAUSRICHTUNG
Schlaf
ERNÜCHTERUNG
Entspannung Verarbeitung von Emotionen Rehabilitationsaufenthalt für die psychische und körperliche Genesung
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Schritte aus dem Burnout
BEGEISTERUNG
2. REFLEXION durch THERAPIE & COACHING
NEUAUSRICHTUNG
Verarbeitung Burnout-Erfahrung auf der emotionalen & kognitiven Ebene
ERNÜCHTERUNG
Aufbauen und Stärken der Ressourcen Lernen die persönliche Bedürfnisse wieder wahr zu nehmen Lernen sich abzugrenzen
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Schritte aus dem Burnout
BEGEISTERUNG
3. BEGLEITETE REINTEGRATION in PRIVATEN & BERUFLICHEN ALLTAG NEUAUSRICHTUNG
Festlegen von Massnahmen zur Verhinderung des «Rückfallrisikos»
ERNÜCHTERUNG
Ausprobieren, Reflektieren und Implementieren der neuen Ausrichtung
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DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
UND JETZT?
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