Kompetenzforum gegen Stress und Burnout in Unternehmen

Kompetenzforum gegen Stress und Burnout in Unternehmen Die WHO erklärte Stress zur gefährlichsten Bedrohung der Gesundheit im 21. Jahrhundert. Seit ...
Author: Guido Voss
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Kompetenzforum gegen Stress und Burnout in Unternehmen

Die WHO erklärte Stress zur gefährlichsten Bedrohung der Gesundheit im 21. Jahrhundert. Seit 1997 sind laut WHO die Krankenstände durch stressbedingte Erkrankungen um 70 % gestiegen. Stressforscher gehen davon aus, dass wenigstens ein Drittel der Krankheiten in den Industriestaaten durch schädliche Stressreaktionen entstehen. Dies hat erhebliche volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Folgen.

GSP – Gesellschaft für Stressprävention e.V. Die GSP – Gesellschaft für Stressprävention e.V. widmet sich diesem komplexen Thema und stützt sich dabei auch auf eine Bündelung der Einzelkompetenzen ihrer Mitglieder-Organisation. Auszug aus dem Vereinsstatut: § 2: Zweck: „Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Aufklärung über Ursachen, Erscheinungsformen und präventive Maßnahmen hinsichtlich Stress- und Burnout-Gefahren. Über eine Bündelung von Kompetenzen soll der Verein insbesondere für Unternehmen, Organisationen, aber auch für jede betroffene und interessierte Einzelperson und die Öffentlichkeit eine Informations- und Ratgeber-Plattform darstellen. Über Veranstaltungen, Vorträge, Veröffentlichungen und dgl. soll eine breite Öffentlichkeit erreicht werden und eine Bewusstseinsbildung erfolgen, sowie ein Austausch von Erkenntnissen, Informationen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Stressprävention stattfinden.“

Kompetenzen des Vereins und seiner Mitglieder

Ernährungswissenschaftler

Stressspezialisten

Leistungssportler

Mediziner Diagnostik

medizinische Produkte

Wirtschaftswissenschaftler

Therapeuten

Personalspezialisten

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Coaching und Mediation

Was ist Stress? Stress kann verstanden werden als ein Missverhältnis zwischen den Anforderungen, die an einen Betroffenen gestellt werden, und seinen individuellen Ausgleichsmöglichkeiten, wie positives Erleben, Selbstbestätigung, Entspannung und Ähnliches. Besteht dieses Missverhältnis über einen längeren Zeitraum, entwickelt sich chronischer Stress. Und dieser führt früher oder später zu Krankheitssymptomen. Woran liegt diese menschliche Überforderung und was kann dagegen getan werden? Immer weniger Arbeitnehmer üben ihren Beruf aus intrinsischen Motiven aus. Intrinsisch bedeutet, dass man um seiner selbst willen etwas tut, weil es eigenen Interessen entspricht. Viele MitarbeiterInnen fühlen sich dagegen gezwungen und fremdgesteuert. Hinzu kommt verstärkend oder auch allein der Druck in der Arbeitswelt, der immer mehr zunimmt. Der Druck, immer mehr zu leisten, steigt in unserer globalisierten Welt stetig an. Auch Workaholismus, als eine Art Arbeitssucht, ist weit verbreitet. Es sind vor allem zwei Faktoren, die vor ungesundem Stress und Burnout schützen können: nämlich eine sogenannte intrinsische Motivation, ein gutes Verhältnis zu den Kollegen und ein Ausgleich gegenüber den stress produzierenden Lebensumständen.

Was ist ein Burnout-Syndrom und wie verläuft es? Burnout wird als ein Resultat von chronischem Stress definiert und bezeichnet einen besonderen Fall zumeist berufsbezogener chronischer Erschöpfung. Die am häufigsten verwendete Definition (Malach und Shiron, 1983) beschreibt drei wesentliche Merkmale: 1. Emotionelle Erschöpfung Kraftlosigkeit und Verlust der Fähigkeit, mit anderen Menschen mitfühlen zu können. Zum Schutz vor weiteren Belastungen zieht man sich zurück und nimmt anderen gegenüber eine distanzierte Haltung ein. 2. Zynismus (Entpersönlichung) Beschreibt negative Einstellungen und Gefühle gegenüber der Arbeit und den Menschen, mit denen man beruflich zu tun hat. 3. Reduzierte berufliche Leistungsfähigkeit Antriebsverlust, Gefühl, persönlich nicht mehr erreichen bzw. leisten zu können, tatsächlich reduzierte Leistungsfähigkeit.

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Nach den Kriterien des ICD (International Classification of Deseases) der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Burnout keine eigenständige Krankheit, sondern ein Einflussfaktor, der auf den Gesundheitszustand wirkt und zur Inanspruchnahme des Gesundheitssystems führt. Es wird als Ausgebranntsein – als Zustand der totalen Erschöpfung – definiert. Am Anfang eines Burnout stehen Gefühle wie Unzufriedenheit, Ärger und Resignation. Später kommen Leistungsstörungen, Rückzug von den KollegInnen im Arbeitsbereich und den Menschen im privaten Umfeld hinzu sowie Gefühlsausbrüche bei geringfügigen Anlässen. Die letzten Stadien sind Resignation, psychosomatische Störungen, Depressionen und Handlungsunfähigkeit. Freudenberger und North haben den Verlauf von Burnout in insgesamt zwölf Stadien unterteilt. Die Phasen und Symptome treten nicht immer in der beschriebenen Reihenfolge auf und es kommt vor, dass gleichzeitig Symptome aus den verschiedenen Stadien auftreten. Nicht alle, die unter Burnout leiden, müssen auch die schweren Stadien erreichen. Je früher Beratung und Unterstützung einsetzt, desto leichter ist es, aus dem Zyklus herauszukommen.

Stadium 1: ZWANG, sich zu beweisen

Stadium 3: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse

Stadium 5: Umdeuten von Werten

Stadium 4: Verdrängung von Konflikten

Stadium 6: Verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme

Stadium 7: Endgültiger Rückzug

Stadium 8: Deutliche Verhaltens-

aus der Umwelt

änderungen

Stadium 9: Depersonalisation

Stadium 11: Depression

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Stadium 2: Verstärkter Arbeitseinsatz

Stadium 10: Innere Leere

Stadium 12: Völliges Burnout

Wichtigste Begriffe, die im Zusammenhang mit Burnout immer wieder verwendet werden: Akuter Stress Plötzliche und kurz dauernde Stress-Situationen, z.B. ein Streit oder ein schwieriges Gespräch, bringen den Organismus auf Hochtouren – das Herz schlägt schneller, der Puls steigt. Nach Abklingen der Belastungssituation geht diese Aktivierung rasch zurück. Chronischer Stress Lang andauernde Stress-Situationen mit wenigen Möglichkeiten, die Belastungen abzubauen, halten den Organismus in einer ständigen Daueranspannung. Das führt langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Magen-Darm- oder Herz-Kreislauferkrankungen oder auch chronische Erschöpfung (Burnout). Burnout-Syndrom Körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung, der eine länger andauernde Phase der Belastung vorangegangen ist. Chronischer Stress kann eine Ursache für Burnout sein. Mobbing Die Betroffenen werden systematisch während längerer Zeit direkt, oftmals aber indirekt angegriffen mit dem Ziel der Ausgrenzung. Auch Mobbing kann eine Ursache für Burnout sein bzw. aufgrund von Burnout-Symptomen und damit verbundener reduzierter Leistungsfähigkeit auftreten.

Wie viele Menschen sind betroffen? In Österreich fehlen weitgehend aussagekräftige statistische Daten darüber, wie viele ArbeitnehmerInnen von Burnout betroffen sind und was die Ursachen dafür sind. Der ÖGB hat gemeinsam mit den Business-Doctors und der Karmasin Motivforschung 2007/2008 eine Online-Umfrage zum Thema Burnout durchgeführt. Demnach konnten 19 % als Burnout-gefährdet eingestuft werden. Diese Personen haben bei den drei Erkennungsmerkmalen von Burnout (Erschöpfung, Zynismus und geminderte berufliche Leistungsfähigkeit) erhöhte Werte aufgewiesen. In Deutschland durchgeführte wissenschaftliche Studien decken sich im Wesentlichen mit diesen Ergebnissen.

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Persönliche Risikofaktoren Die „Burnout-Persönlichkeit“ gibt es nicht, es kann, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Art der Beschäftigung, alle treffen. Dennoch zeigen sich einige Einstellungen bzw. Verhaltensweisen, die immer wieder festgestellt wurden. Besonders das Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung durch andere ist ein Burnout begünstigender Faktor. Des weiteren wurden Tendenzen zu Ehrgeiz, Perfektionismus, Ungeduld und hochgesteckte Ziele beobachtet. Diese Einstellungen werden in Unternehmen meist positiv bewertet und gefördert, indem z.B. über Leistungsziele Konkurrenz zwischen Einzelpersonen oder Gruppen hergestellt wird. Häufig ist es schwer, den schleichenden Prozess zu erkennen. Bei den Betroffenen wurden oft folgende Glaubenssätze bemerkt: • „Meine Arbeit ist mein Leben.“ • „Die Dinge müssen so laufen, wie ich will.“ • „Ich muss von allen geschätzt werden, mit denen ich arbeite.“ Drei vorherrschende persönliche Leitlinien wurden häufig beobachtet: • „Bau nur auf dich selbst!“ • „Meine Weltsicht ist die einzig richtige!“ • „Ich werde mein Ziel erreichen, koste es, was es wolle.“ Wer diese Glaubenssätze und Leitlinien an sich feststellt, muss nicht zwangsläufig in einen Burnout-Prozess geraten. Ein beruflicher Wechsel oder auch der Eintritt ins Berufsleben können kritische Phasen für die Entwicklung eines Burnout-Syndroms darstellen. Auch hohe bis unrealistische Erwartungen an eine berufliche Tätigkeit können zur Entstehung von Burnout beitragen.

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Maßnahmen gegen Burnout auf der betrieblichen Ebene Die beste Medizin gegen Burnout, das hat die Studie „Burnout-Gefährdung in Großbetrieben & die Rolle von Führung und Schicht“ ergeben, ist Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). BGF ist eine Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, Gesundheitspotenziale zu stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu erhöhen. • Information und Aufklärung • Sensibilisierung und Qualifizierung der Führungskräfte • Auszeit oder Berufspause • Qualifizierung, Weiterbildung • Rollen- und Aufgabenklarheit herstellen • MitarbeiterInnengespräche regelmäßig führen • Mitbestimmungsmöglichkeiten • Kultur des respektvollen Umgangs etablieren • Arbeitspsychologische Beratung • Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF )

Aufgaben des Vereins und Vorteile einer Mitgliedschaft Über eine Bündelung von Einzelkompetenzen seiner Mitglieder bietet der Verein eine Plattform, um dem komplexen Problem Wirksames entgegenzusetzen. Der Verein konzentriert sich i.w. auf Unternehmen, bzw. auf die dort vorhandenen Stressrisiken und bietet eine kompetente Anlaufstelle für diese Themenstellungen. Aufgaben und Leistungen konzentrieren sich auf: - Sammeln von wissenschaftlichen Fakten über Stress und Burnout und Vergleiche mit seinen eigenen Erfahrungsberichten - Kontaktherstellung zu Kliniken, Universitäten, Selbsthilfegruppen, Ärzten und Heilpraktikern sowie Betroffenen - Organisation von Veranstaltungen und Vorträgen

Hilfestellungen für die Vereinsmitglieder bei auftretenden Fragestellungen zu Stress- und Burnout-Themen durch: • Kostenlose Erstabklärung der konkreten Situation, verbunden mit einer Inhouse- Vortragsveranstaltung • vierteljährliche Vereinspublikation • Nutzung des Vereinsnetzwerkes • Kontaktvermittlung zu Stressspezialisten

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Gesellschaft für Stressprävention e.V. Salzburg Peilsteinerstraße 7 | A 5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662 - 435 035 800 [email protected] www.stressprevent.com