(Zu viel) Stress auf der Arbeit?

Informationszeitschrift des Bezirksverbandes der Christlichen Gewerkschaften Verviers und des deutschsprachigen Gebietes Ausgabe 6, 25. März 2016 (Zu...
Author: Bernt Pohl
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Informationszeitschrift des Bezirksverbandes der Christlichen Gewerkschaften Verviers und des deutschsprachigen Gebietes Ausgabe 6, 25. März 2016

(Zu viel) Stress auf der Arbeit?

Inhalt Öffnungszeiten der CSC EUPEN, Aachener Straße 89

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Equal Pay Day 2016

ARBEITSLOSENDIENST

SOZIALSPRECHSTUNDEN

Seiten 4-5

Ehrung der langjährigen MItglieder

Montags: 9 - 12 Uhr & 14 - 18 Uhr Donnerstags: 9 - 12 Uhr & 14 - 16 Uhr

Montags: 14 - 18 Uhr Donnerstags: 9 - 12 Uhr

Seiten 6-7

JURISTISCHER DIENST

GRENZGÄNGERDIENST DEUTSCHLAND

SW 2016: Delegationsportrait Sankt Nikolaushospital Eupen

Montags: 14 - 18 Uhr Donnerstags: 9 - 12 Uhr

Seite 8

Montags: 14 - 18 Uhr Dienstags: 14 - 17 Uhr

Meldungen

Seite 9

Das große Hold-up der britischen Bahn

Seiten 10-11

KELMIS, Thimstraße 44 ARBEITSLOSENDIENST

CAB-Reihe: SOS-Hilfe

Dienstags: 9 - 12 Uhr & 14 - 18 Uhr Freitags: 9 - 12 Uhr

Seiten 12-13

SOZIALSPRECHSTUNDEN

CNE-Info: Telearbeit

GRENZGÄNGERDIENST DEUTSCHLAND Dienstags: 9 - 12 Uhr

Dienstags: 14 - 18 Uhr

Seiten 14-15

Immer mehr Pensionierte drohen zu verarmen

Seite 16

Meldungen

Impressum Verantwortlicher Herausgeber: Bernd Despineux, Pont Léopold 4-6, 4800 Verviers

Dienstags: 9 - 12 Uhr Donnerstags: 14 - 18 Uhr

JURISTISCHER DIENST

GRENZGÄNGERDIENST LUXEMBURG

Dienstags: 9 - 12 Uhr Donnerstags: 14 - 18 Uhr

Montags: 9 - 12 Uhr Dienstags: 9 - 12 Uhr & 14 - 18 Uhr Freitags: 9 - 12 Uhr

JURISTISCHER DIENST Dienstags: 14 - 18 Uhr

Druck: Kliemo AG Hütte 53, 4700 Eupen

SOZIALSPRECHSTUNDEN Dienstags: 14.30 - 18 Uhr

Anschrift der Redaktion: CSC Info, Pont Léopold 4-6 4800 Verviers 087/85 99 59 [email protected] www.csc-ostbelgien.be twitter.com/CSC_Ostbelgien facebook.com/CSCOstbelgien Facebook “f ” Logo

SOZIALSPRECHSTUNDEN

Dienstags: 9 - 12 Uhr & 14 - 16 Uhr Donnerstags: 9 - 12 Uhr & 14 - 18 Uhr

ARBEITSLOSENDIENST

Layout: Maryline Weynand

CMYK / .ai

ARBEITSLOSENDIENST

Dienstags: 9 - 12 Uhr Donnerstags: 14 - 18 Uhr

MALMEDY, Route de Falize 39

Redaktion: Nathalie Beaujean Jessica Halmes Vera Hilt Liliane Louges Rebecca Peters Birgit Schlüter

Facebook “f ” Logo

ST.VITH, Klosterstraße 16

CMYK / .ai

Erscheinungsrhythmus: Vierzehntäglich

087/85.99.98

GRENZGÄNGERDIENST LUXEMBURG Dienstags: 14 - 18 Uhr

Equal Pay Day 2016 In Belgien verdient eine Frau im Durchschnitt auf Jahresbasis noch immer 22 % weniger als ein Mann. In den Unternehmen mit Gewerkschaftsvertretern sieht es besser aus, was man als einen Faktor des Fortschritts sehen kann. Vor 50 Jahren gingen schon die Frauen der FN auf die Straße für den gleichen Lohn bei gleicher Arbeit. Dieser Kampf ist immer noch aktuell.

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ie Gesetzgebung, die ab den 1970er Jahren zur gleichen Bezahlung zwischen Männern und Frauen in Kraft getreten ist, tut sich schwer mit der Konkretisierung. Auch heute noch verdienen Frauen auf Jahresbasis rund 22 % weniger als Männer. Die Frauen bleiben also auf beruflicher Ebene diskriminiert. Auf die Frage, was denn nun zu tun sei, antworten die CSC Frauen ganz klar: „Die Ohren steif halten und sich gewerkschaftlich engagieren. Viele Studien belegen, dass es in den Unternehmen, wo es eine gewerkschaftliche Vertretung gibt, viel gerechter zugeht und der Lohnunterschied niedriger ist.“

Größter Lohnunterschied im Luftverkehr Mehrere Faktoren erklären die bestehende Lohnungleichheit. Eine Erklärung ist die Trennung auf dem Arbeitsmarkt. Männer und Frauen sind nicht überall gleich präsent. Dort wo die Löhne niedriger sind, sind auch die Frauen überrepräsentiert: im Dienstleistungssektor, im Unterrichtswesen, im Gesundheitssektor, in der Altenpflege, im Kommerz, usw.

Das Netzwerk Equal Pay Day, bestehend aus Vertreterinnen der CSC, der FGTB und der Frauenliga lädt anlässlich des internationalen Aktionstages für Lohngleichheit zwischen Frauen und Männer zum Kabarett mit Edith Börner im Foyer des Jünglingshauses ein. Humorvoll nimmt die Entertainerin die aktuelle Situation von Frauen unter die Lupe – das Berufsleben, die Klischees, die Alltagsfallen und die Rollenmuster.

Am 8. April 2016 um 20 Uhr im Foyer des Jünglingshauses Im Vorverkauf kosten die Karten 10 Euro, an der Abendkasse 12,5 Euro. Kartenvorbestellungen können bei Mireille Schöffers unter der Nummer 0499 56 45 08 gemacht werden.

Von allen Sektoren ist der der Luftfahrt am meisten von Lohnungleichheiten betroffen: Der Lohnunterschied beträgt 33 % und es arbeiten nur 34 % Frauen in diesem Sektor. Die anderen Top 5 Sektoren der Lohnungleichheit sind:

Auf Platz 85 befindet sich der Bankenund Versicherungssektor (mit 48 % Frauen und einer Lohnungleichheit von 23 %)

›› A  uf Platz zwei die Produktion und Verteilung von Energie (Lohnungleichheit 28 % und 23 % Frauen);

Andere Gründe für den Lohnunterschied

›› A  uf Platz 3 die Herstellung von Informatik-, Elektronik-, und Optikprodukten ( 32 % Frauen und ein Lohnunterschied von 28 %)

›› Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und höheren Stufen der Karriereleiter

›› D  ie Bekleidungsindustrie (77 % Frauen, Lohnungleichheit: 25 %) CSC Info 25.03.16

›› F rauen unterbrechen oder reduzieren familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger als

Männer ›› Viele Frauen arbeiten Teilzeit ›› F rauen haben öfter unsichere Arbeitsverträge Nur ein kleiner Teil der Frauen (ca. 10 %) arbeiten freiwillig in einer Teilzeit. Gewisse Unternehmen bieten aber nur Teilzeitverträge an, weil sie flexibler sind. Außerdem zwingt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie viele Frauen in Teilzeit.

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Ehrung der langjährigen Mitglieder der CSC Eupen-Kelmis Am Sonntag, den 13. März fand in Walhorn im Haus Harna die Auftaktveranstaltung zu den Ehrungen der langjährigen Mitglieder statt. Geehrt wurden Mitglieder, die der CSC seit 25, 35, 45 und 50 Jahren oder länger die Treue halten.

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und 250 Personen folgten der Einladung zur Mitgliederehrung und 150 Personen wurden für ihre langjährige Treue ausgezeichnet. „Ihr seid die Basis unserer Gewerkschaft, der Grundstein unseres Kampfes, das Fundament unserer Werte: ohne euch, wären wir nichts,“ erklärte Bernd Despineux, Bezirkssekretär der CSC und fuhr in seiner Rede fort, indem er die Geschichte der Gewerkschaft unserer Gegend zeichnete. „1886 wurde zum ersten Mal die christliche Arbeitergewerkschaft in Kelmis und Eupen erwähnt und 10 Jahre später fand der erste urkundlich belegte Streik in Eupen statt. Und da sind wir nun, 256 Jahre später.“ Er wies auf die Errungenschaften hin, die nur möglich waren, Dank der Treue und des Einsatzes unserer Mitglieder. Er wies aber auch darauf hin, dass diese Errungenschaften unter schwerem

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Beschuss seitens unserer Regierung stünden und zurzeit besonders das Streikrecht. „Eine Welt ohne Streikrecht ist eine Welt in der jeder Arbeitgeber unsere Rechte missbrauchen kann. Eine Welt, in der wir alles hinnehmen und akzeptieren müssen“. Und so eine Welt wolle er nicht. Deshalb sei es wichtig, gegenzusteuern auch in seinem eigenen Umfeld und eine andere Sichtweise zu verbreiten. Auch die CSC nehme ihre sozialen Verpflichtungen in der DG wahr und nehme aktiv an den Verhandlungen zur 6. Staatsreform teil. Der Gastredner Ludger Bentlage von der deutschen Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuss, Gaststätten) sprach in seiner Rede die Wichtigkeit der Vernetzung auch über die Grenzen hinaus an. Er selber habe die Kontakte nach Belgien stets gepflegt und sich das

belgische Arbeitsrechtsmodell angeschaut. Auch habe ihn die Tatsache eines Mindestlohnes immer fasziniert und nun habe u.a. seine Gewerkschaft die Einführung in Deutschland miterwirkt. Er rief dazu auf über den Tellerrand zu schauen und solidarisch zu sein, vor allem in Krisenzeiten, wo auch die (internationale) Politik danach trachte zu teilen statt zu einen. In diesem Kontext sprach er die Situation der Flüchtlinge an und die Hetze, die derzeit durch Europa ginge. Im Anschluss an die Reden und sozusagen als Sahnehäubchen wurden die 32 Personen für 45 Jahre Mitgliedschaft geehrt und konnten ihre Goldmedaille entgegennehmen sowie 15 Personen, die mit Supergold für ihre 50 Jahre Treue und mehr ausgezeichnet wurden.

CSC Info 25.03.16

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Sozialwahlen 2016: Delegationsportrait

Die Equipe aus dem Sankt Nikolaushospital Eupen Das Krankenhaus in Eupen hat eine lange Gewerkschaftstradition. Schon seit vielen Jahren finden dort Sozialwahlen statt. Das Krankenhaus beschäftigt ca. 430 Personen und hat somit einen Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz und einen Betriebsrat. CSC Info traf die Equipe zum Gespräch.

Was habt ihr in den letzten Jahren erreicht? Auf nationaler Ebene haben wir ein paar wichtige Errungenschaften verhandeln können: zum einen wäre da die Anerkennung des Baremas 1.35 für die Pflegehelfer sowie die Anerkennung der Röntgen- und Labortechniker, die seit 2013 arbeiten. Wir konnten eine Erhöhung der Gewerkschaftsprämie auf 90 Euro für die Vollzeitbeschäftigten und auf 45 Euro für die Teilzeitbeschäftigten verhandeln.

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Ebenfalls wichtig war die massive, aktive Teilnahme am Widerstand gegen die Regierungsmaßnahmen im Gesundheitssektor. Ein großer Punkt, der uns in der letzten Periode beschäftigt hat, war die defizitäre Situation des Krankenhauses. Damals kündigte die Direktion an, 23 Vollzeitstellen streichen zu wollen. Wir haben den Schaden stark begrenzen können, denn letztlich wurde die Zahl auf 7 Vollzeitstellen begrenzt, was möglich wurde

durch interessantere Zeitkredite und Frühpensionierungen. Das waren harte Verhandlungen. Wir haben uns damals nicht einfach dem Schicksal ergeben, sondern der Direktion Paroli geboten, eine Mahnwache und verschiedene Aktionen organisiert. Es wäre fast zu einem Schlichtungsverfahren bei der Paritätischen Kommission gekommen. Ein anderer für uns wichtiger Punkt im Betriebsrat ist ein Betriebsabkommen zum Zeitkredit am Karriereende. Hier CSC Info 25.03.16

erhalten die Kandidaten ab 50, 55 oder 60 Jahren einen Zusatz vom Arbeitgeber, wenn sie einen Zeitkredit „Ende der Karriere“ in Anspruch nehmen. Auch im AGS haben wir einiges erreichen können, so z.B. ergonomische Anpassungen der meisten Arbeitsplätze, Weiterbildungen in Reanimation und Evakuierung für das gesamte Personal, zusätzliche überdachte Fahrradständer,… Der wichtigste Punkt ist aber, dass eine psycho-soziale Risikoanalyse in allen Abteilungen gemacht wurde. Da sind wir Vorreiter in der ganzen Provinz und wir sind sehr stolz darauf. Das ist auch ein Thema an dem wir dranbleiben werden und möchten. Das beantwortet ja schon zum Teil die nächste Frage: Was steht in den nächsten Jahren an? Im AGS, wie gerade erklärt, ist ein dicker Punkt die psychosoziale Risikoanalyse. Die Analyse ist jetzt abgeschlossen. Wir werden uns nun mit den Resultaten beschäftigen und den Maßnahmen, die es zu ergreifen gilt, das ist uns ganz wichtig. Dann möchten wir, dass eine Weiterbildung für alle zum Umgang mit aggressiven Patienten und Begleitpersonen stattfindet. Wir möchten, dass der interne Katastrophenplan überarbeitet wird (und werden daran arbeiten). Weitere Themen, die wir bearbeiten möchten, sind Energiesparmaßnahmen, Recycling und so weiter. Im Betriebsrat ist ein großer Punkt der Wiederaufbau der Springerequipe. Im Prinzip soll es ja so sein, dass die Springerequipe aushelfen soll, wenn Stationen wegen plötzlichen und unerwarteten Gründen unterbesetzt sind. Das bedeutet, dass die Kollegen der Springerequipe morgens, wenn sie anfangen, nicht immer wissen auf welche Station sie gehen. Im Moment ist die Springerequipe aber schon Monate im Voraus verplant. Das sollte nicht so sein. Sinn der Springerequipe ist es auch, möglichst auf Zeitarbeiter verzichten zu können. Das ist eigentlich unser erklärtes Ziel. Dazu

CSC Info 25.03.16

muss man auch wissen, dass diese Springer ko-finanziert werden und sie somit interessant sind für die Krankenhäuser. Das Krankenhaus sucht neues Personal, hat aber Schwierigkeiten Personal zu finden. Wir haben den Eindruck, dass das Krankenhaus die Rechnung für den Stellenabbau heute bezahlt. Wir hatten das auch damals angemerkt, aber das wollte ja niemand hören. Wir möchten an Erleichterungen zum Laufbahnende arbeiten. Das ist natürlich ein großes Thema, da es ja immer schwieriger wird in Frühpension zu gehen, müssen wir schauen, wie wir das Karriereende verträglicher gestalten können. Ein weiterer Punkt ist die Arbeit an neuen Funktionsbeschreibungen und Tarifen für Krankenhäuser. Dann müssen wir mal sehen, was sich unsere Regierung noch so alles überlegt. Welches ist eure Motivation zu kandidieren? Sarah: Ich habe ja beim letzten Mal schon mitgemacht und ich finde es einfach wichtig, dass sich junge Leute engagieren und sich interessieren. Wenn wir nicht den Faden aufnehmen, dann haben wir in ein paar Jahren keine Gewerkschaftsvertretung mehr im Haus, und dann? Es geht schließlich um unsere Zukunft. Ich finde es auch wichtig hinter die Kulissen zu schauen. Sven: Ich möchte mich für das Personal einsetzen. Durch meine Arbeit komme ich in viele Abteilungen und treffe viele Kollegen. Die Arbeit als Delegierter interessiert mich. Thierry: Ich war bei meiner vorherigen Arbeit auch schon Delegierter und wollte die Erfahrungen nicht missen. Man kann etwas bewegen als Delegierter. Es nützt nichts, nur zu meckern. Philippe: Ich finde es besser im Team für eine Sache zu kämpfen als allein. Guido: Macht der Gewohnheit (grinst). Ich bin in der Tat schon lange dabei, ich glaube es handelt sich um mein 6. Man-

dat, immer im AGS. Ich finde das ist ein wichtiges Mandat, das aber leider immer etwas neben dem Betriebsrat läuft. Wir hatten eine regelrechte Talsohle, was die Mandate im AGS anbelangt. Die letzten Mandatare haben aus diversen Gründen verfrüht aufgehört. Ich hoffe, dass wir nun ein gutes neues Team aufbauen können. Manchmal ist die Gewerkschaft besser informiert, als die Direktion und das verleiht uns Glaubwürdigkeit und einen gewissen Respekt. Andreas: Die Gewerkschaftsarbeit ist spannend, es gibt immer etwas Neues. Motivierend ist dabei, dass wir etwas erreichen können, auch wenn es öfter mühselig ist und viel Ausdauer benötigt. Wichtig ist es, die richtigen Informationen zu haben. So erarbeitet man sich auch einen gewissen Respekt. Brigitte: Die Gewerkschaftsarbeit bietet einem eine Plattform, um seine Meinung sagen zu können und dies außerdem in einem geschützten Rahmen. Was nützt es denn, wenn jeder in seiner Ecke meckert? Dadurch wird es nicht besser. Dann lieber mit an Veränderungen arbeiten. Die Gewerkschaftsarbeit ist eine spannende Arbeit. Monique: Die Kollegen kommen oft zu mir und erzählen mir von ihren Problemen oder wenn etwas nicht geht. Ich möchte gerne helfen und dazu bietet mir die Gewerkschaft einen Rahmen. Liliane: Ich möchte etwas als Team bewegen und ich finde es wichtig, dass ich das in einem legalen Rahmen tun kann. Wie Brigitte schon sagte finde ich auch, dass ich das hier in einem geschützten Rahmen tun kann, ich muss keine Angst haben, wenn ich den Mund aufmache. Man kann auch nicht nur schimpfen und dann aber auf seinem Hintern sitzen bleiben. Aline: Was nützt es frustriert nach Hause zu gehen? Dann will ich lieber gemeinsam versuchen etwas zu verändern und den Mund aufmachen.

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Der neoliberale Traum: die Macht der Gewerkschaften zerschlagen In Großbritannien fand der Privatisierungsprozess der Bahn in Verbindung mit einer konstanten Offensive gegen den Einfluss und die Macht der Gewerkschaften statt. Dies ist der neoliberale Traum und es war das erklärte Ziel von Margaret Thatcher.

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ie Regierungen nach ihr haben diese Arbeit fortgeführt, erklärt John Hendy, Rechtsanwalt, Verteidiger der englischen Bergarbeiter und der RMT Gewerkschaft, Professor am King‘s College London und Spezialist für Streikrecht. „Heute haben in Europa einige transnationale Unternehmen nicht den geringsten Respekt für die geltenden rechtlichen Regeln und setzen sich darüber hinweg. Dennoch ist die Situation in Großbritannien in Europa einzigartig. Tatsächlich hat Großbritannien keine Verfassung sondern eine Gründungsurkunde, was sehr verschieden ist. Das bedeutet in der Tat, dass jede Regierung praktisch die volle Macht hat“, erklärt er. Diese Situation wirkt sich direkt auf die Macht der Gewerkschaften und insbesondere auf das Streikrecht aus. „Unser Land hat kein Streikrecht. Während 110 Jahren hatten wir gesetzlichen Schutz. Aber die Regierung sieht diesen Schutz als Privileg an und hat ihn ständig abgebaut. Seit 1977 hat Frau Thatcher sieben Gesetze durchgezogen, jedes bezog sich auf das Letzte. Nach ihr hat Tony Blair (obzwar von der Labour-Partei - Arbeitnehmerpartei) nichts an diesen Gesetzen geändert. Sie sind und bleiben leider die restriktivsten der Westlichen Welt.“ Vor Thatcher profitierten 80 % der britischen Arbeitnehmer (aller Sektoren) von einem Tarifvertrag. Heute sind das kaum noch 20 %. Darüber hinaus können die Arbeitnehmer nicht außerhalb ihres Betriebes aktiv werden: Es kommt für sie nicht in Frage zu mobilisieren, um andere Unternehmen zu unterstützen. Die neuen Gesetze, welche die Cameron-Regierung vorbereitet, werden die Rechte der Arbeitnehmer weiter einschränken und ihre Möglichkeiten, sich zu verteidigen erschweren. „Um zu

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streiken, muss die Hälfte der ArbeitUnd ein Supervisor muss bei jedem nehmer des Unternehmens Streikposten anwesend sein, einverstanden sein. Und um seine Daten der Polizei die Abstimmung wird per zu übermitteln ...“ In Europa haben Post organisiert, was die einige Unternehmen In Belgien ist dies der Abstimmung erschwert nicht den geringsten Traum von Gewissen. und einige abschreckt. Respekt für die Und für John Hendy Darüber hinaus dürgeltenden rechtlichen ist die Tatsache, dass fen die Arbeitgeber in Regeln der Präsident der N-VA, den öffentlichen DiensBart De Wever, ein großer ten Zeitarbeitnehmer einFreund von David Cameron setzen, um die streikenden ist, in dieser Sacher sicherlich Arbeitnehmer zu ersetzen, was kein Zufall. natürlich die Aktionsmacht zerbricht.

Wie fülle ich meine deutsche Steuererklärung aus?

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er Deutschland-Grenzgängerdienst der CSC bietet auch in diesem Jahr Informationsveranstaltungen an zum Thema: „Wie fülle ich meine deutsche Steuererklärung aus?“ Diese Infoabende richten sich ausschließlich an aktive Grenzgänger, nicht an Rentner. ◗ CSC Malmedy: Mittwoch, 20.04.2015, 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr ◗ Select Kelmis: Dienstag, 26.04.2016, 19 bis 22 Uhr ◗ CSC Eupen: Mittwoch, 27.04.2014, 19 bis 22 Uhr Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: + 32 87 85 99 49 [email protected]

CSC Info 25.03.16

Das große Hold-up der britischen Bahn ©R.by.ingelotte/pixelio.de

Die britische Bahn ist seit 1993 privatisiert. Steigende Fahrpreise, fallende Löhne, fehlende Investitionen, Unsicherheit: Heute sind die Folgen so katastrophal, dass eine von Benutzern und Arbeitnehmern getragene Bewegung der erneuten Nationalisierung stattfindet. Die Argumente, die damals in Großbritannien vorgebracht wurden sind dieselben, die heute von der belgischen Ministerin für Mobilität verwendet werden.

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us diesem Grund beteiligte sich die CSC-Transcom an der Organisation eines Informationstages über die britische Bahn und über die Lektionen, die Belgien daraus ziehen kann. Zur Reform der Eisenbahn schielt die belgische Regierung auf die Privatisierung der britischen Bahn. Dabei hat diese das Monopol nicht gebrochen. Aber das Private wird subventioniert, mit schwerwiegenden Folgen auf Qualität und Sicherheit. Ein Zug verlässt den Londoner Bahnhof Saint-Pancras und durchkreuzt die englische Landschaft, ein Klassiker britischer Serien und Filme, zumindest in der Vergangenheit. Denn heute sieht die Realität ganz anders aus. Vor etwa zwanzig Jahren hat die ultra-liberale Margaret Thatcher, Premierministerin Großbritanniens zwischen 1979 und 1990, einen langen Privatisierungsprozess der Bahn vorgenommen. Ein Vierteljahrhundert später sind die Folgen so katastrophal, dass eine von Benutzern und Arbeitnehmern getragene Bewegung der erneuten Nationalisierung stattfindet. Aber die konservative Regierung stellt sich taub. Die Argumente, die in Großbritannien vor zwanzig Jahre verwendet wurden sind dieselben, die heute die belgische Ministerin für Mobilität, Jacqueline Galant, benutzt.

Sehr teure Tickets „Damals versprach Thatcher, den Preis der Tickets zu reduzieren und die Investitionen zu erhöhen. Doch das Gegenteil war der Fall“, sagt Mick Welan, CSC Info 25.03.16

Lokführer. In den 1980er Jahren war er zunächst Regional- dann Nationalverantwortlicher der Associated Society of Locomotive Engineers and Firemen (Aslef ) und ist heute deren Generalsekretär. „In den letzten zwanzig Jahren wurde das Leben für Reisende sehr schwierig. Zugtickets sind sehr teuer, es sei denn, man kauft sie lange im Voraus. Dies ist zu Zeiten, wo die Arbeitnehmer immer weiter fahren müssen, um eine Stelle zu finden, dumm. Zudem bestehen verschiedene Bahnzonen ohne Beziehung zwischeneinander, weil sie von verschiedenen Franchisenehmern abhängen. Diese Privat-Unternehmen haben große Angst, einen Teil ihres Kuchens zu verlieren und sind voreinander auf der Hut“. Darüber hinaus gibt es verschiedene Arten von Franchisenehmern, denn die von der Regierung festgelegten Bedingungen sind unterschiedlich, je nach Vertrag und diese sind sehr fragmentiert. Die Gewerkschaften haben keine Kontrolle über diese Verträge. „Um ihre Subventionen zu erhalten, müssen Betreiber bestimmte Kriterien respektieren. Aber sie müssen von ihren Gewinnen nichts an den Staat zurückgeben und alles geht in Form von Dividenden raus. All dies bremst auch die Investitionen“, sagt Eddie Dempsey, Vorstandsmitglied der National Union Union of Rail, Maritime and Transport Workers (RMT). Die einzigen, die gemacht werden, sind diejenigen, die mit der Gewährung von Subventionen einhergehen. Aber keinerlei Gewinn wird dafür verwendet.

Gesunkene Sicherheit

eine Laufzeit von maximal fünfzehn Jahren. „Franchisenehmer entwickeln keine langfristige Vision. Wir schreiben 2016 und einige Zonen sind noch immer nicht elektrifiziert, während elektrische Lokomotiven bereit sind“. Die Reisenden müssen das so hinnehmen: „Zu Weihnachten im vergangenen Jahr ist eine Reihe von Reisenden gestrandet, ihrem Schicksal überlassen konnten sie nie ihr Ziel erreichen“, sagt Eddie Dempsey. Die Arbeitnehmer müssen auch hart einstecken. Ihre Anzahl ist ständig rückläufig. „Dreißig Prozent der Bahnreisen sind ohne Begleitung. Auf diesen Strecken ereignen sich 70 % der Unfälle, die Reisende betreffen, wie Stürze zwischen Zug und Bahnsteig“. Bei der SNCB will Jo Cornu 20 % der Reisen ohne Begleitung durchsetzen. In Großbritannien ist der Lokführer für alles alleine verantwortlich. Bei Unfällen kann er also rechtlich haftbar gemacht werden. Das gleiche gilt für das Wartungspersonal der Linien. „Muss man noch deutlich sagen, dass die Löhne bei der britischen Bahn seit der Privatisierung deutlich zurückgegangen sind, während der Druck zunimmt? Es ist ein echtes Hold-up auf der britischen Schiene und die Folgen sind gravierend für die Arbeitnehmer, Reisenden und die ganze Gesellschaft“ schlussfolgert Jan Buelens, Rechtsanwalt, Mitglied des Netzwerks Progress Lawyers Network. Und Marianne Lerouge von der CSC Transcom sagt dazu: „Die Privatisierung ist ein langer Prozess. Bei uns hat er begonnen. Wir müssen mit den Reisenden für unsere Schienen, unsere Nutzer und unsere Arbeitnehmer kämpfen“.

Darüber hinaus haben die Verträge

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CAB-Reihe Das neueste Mitglied der CAB ist die SOS Hilfe. Erst seit ein paar Monaten gehört sie mit ihren rund 40 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen dazu. Bestehen tut die SOS Hilfe allerdings schon seit fast 40 Jahren, denn sie wurde bereits 1979 gegründet.

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amals setzten sich Militanten der CAB, der CSC, der Frauenliga und Studenten der Volkshochschule zusammen, um über die Idee einer selbstverwalteten Kooperative nachzudenken. Im Vordergrund stand dabei die Analyse des ostbelgischen Arbeitsmarktes, wonach es immer mehr Arbeitsuchende gab, aber auch Arbeitsbereiche, die noch nicht abgedeckt oder berücksichtigt wurden. Dazu gehörten ergänzende Hilfen im Haushalt, schwere Gartenarbeiten, Entrümpelungen usw. Im April 1979 wurde dann die GoE SOS-Selbsthilfe gegründet mit dem Hauptziel, „Arbeitsuchende für eine bisher nicht vorhandene Hilfeleistung bei bedürftigen und älteren Menschen einzusetzen.“ *

Das Basisangebot der SOS Hilfe sind seitdem die häuslichen Hilfen und Handwerkerarbeiten. Dabei geht es darum, die häusliche Wohnsituation zu verbessern. „Unser Angebot richtet sich an Menschen in prekären Lebenssituationen, die einer Hilfe bedürfen. Das können alte Menschen oder Alleinerziehende sein. Die Menschen, die sich an uns wenden, müssen eine Bescheinigung des ÖSHZ oder der Krankenkasse einreichen, damit wir aktiv werden. Wir decken die gesamte deutschsprachige Gemeinschaft ab“, erklärt Christophe Ponkalo, der vor etwas mehr als einem Jahr die Leitung der SOS Hilfe übernommen hat.

Handwerker und Putzhilfen Die Handwerker übernehmen Heimwerkerarbeiten wie Renovierungsarbeiten, anstreichen, Bodenbeläge ver* Auszug aus dem Bericht „Eine Chronologie der SOS-Selbsthilfe“

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legen, tapezieren, und so weiter. „Alles was geschützte Berufe betrifft, führen wir natürlich nicht aus. Wir verlegen keine Fliesen, mauern nicht und klempnern auch nicht. Zu unseren Arbeiten gehören auch das Wechseln von Glühbirnen und Batterien in den Feuermeldern. Das sind zwar Kleinigkeiten, kann alte Menschen aber vor eine Herausforderung stellen“, so Christophe Ponkalo. „Außerdem übernehmen wir Gartenarbeiten. Wir arbeiten eigentlich in zwei Saisons: von November bis Mitte April machen wir Renovierungen. Danach kommt die Sommerperiode, da haben wir natürlich eher im Garten zu tun: Rasen mähen, Hecken schneiden und Sträucher stutzen.“ Die Putzhilfen kümmern sich um die Reinigung der Wohnungen und Häuser. Dabei übernehmen sie den Part, den die Kunden nicht mehr selber bewältigen können. „Wir gehen maximal 8 Stunden pro Monat in einen Haushalt. In diesem Bereich stellen wir auch einen erhöhten Bedarf fest. Die Wartelisten sind sehr lang“. Die Putzhilfen behalten aber auch den Blick dafür, ob in einem Haushalt vielleicht andere Dienste intervenieren müssten und teilen dies mit. In diesem Bereich arbeitet die SOS Hilfe eng mit den Sozialdiensten und den ÖSHZ der DG zusammen.

Soziales Möbellager Ein weiteres Angebot der SOS Hilfe ist das soziale Möbellager. Menschen, die renovieren und neue Möbel kaufen, können ihre alten Möbel spenden und von der SOS Hilfe für das soziale Möbellager abholen lassen. Im Lager werden die Möbel instandgesetzt und aufgebaut, sodass die Nutznießer sie sich anschauen und auswählen können. „Dabei werden sowohl Einzelstücke genommen, es kann aber auch sein, dass wir ein ganzes Haus einrichten müssen. CSC Info 25.03.16

Kontakt Die Menschen bekommen diese Möbel nicht geschenkt, sondern müssen ein Wenig bezahlen. Das ist wichtig für das Selbstwertgefühl, aber auch weil dann pfleglicher mit den Möbeln umgegangen wird“. Ungefähr 80 % der Menschen, die zum Möbellager kommen, kommen aus dem Stadtgebiet Eupen. Im Moment ist die SOS Hilfe auf der Suche nach einem größeren Lager, weil die Nachfrage steigt und im derzeitigen Lager nicht genug Platz ist. Zudem könnte dann auch das Angebot erweitet werden. Das soziale Möbellager richtet sich ausschließlich an die Bewohner des Nordens, da der 2handshop von Dabei (ehemalige Caritas) den Süden abdeckt.

Fahrradprojekt Vor ein paar Jahren hat die SOS Hilfe mit dem Fahrradprojekt gestartet. Dabei hatte sie einen Aufruf in der Bevölkerung gemacht mit der Bitte, alte Kinderräder und sonstiges „Fahrzeug“ für Kinder, welche nicht mehr gebraucht wurden, aber noch in gutem Zustand waren, zu spenden. Das hatte so eingeschlagen, dass das Angebot schon bald auf Räder für Jugendliche und Erwachsene ausgeweitet werden konnte. Die SOS Hilfe hat immer etwa 25 Räder auf Lager und es gehen pro Saison 8-10 Räder raus. Außerdem findet man im Lager Tretroller, Bobbycar, Dreiräder und sonstige für Kinder gedachte Fahrgeräte.

Weitere Angebote Weitere Angebote der SOS Hilfe sind Umzüge zu organisieren und durchzuführen. Im Moment machen sie einen Umzug pro Woche. Sie bieten einen Entrümpelungsdienst an: „Wenn Menschen einfach nicht mehr Herr über ihren Haushalt werden und die Wohnung nach und nach verkommt, dann bieten wir an, diese Wohnung zu entrümpeln. Dazu gewähren wir auch die Nachsorge, dass bedeutet, dass wir dann auch eine Haushaltshilfe stellen, damit die Wohnung oder das Haus nicht nach einem Jahr wieder entrümpelt werden muss“, erzählt Christophe Ponkalo. „Ein aussterbendes Angebot ist das Schneeschaufeln. Die Gehwege müssen ja im Winter von den Bewohnern freigeschauCSC Info 25.03.16

SOS HILFE Hostert 4a, 4700 Eupen 087/55 21 08 Öffnungszeiten: 9 bis 15 Uhr [email protected] felt werden. Das wird allerdings von Jahr zu Jahr weniger.“ Über den Artikel 60.7 (AdR: Eingliederungsempfänger des ÖSHZ können über diese Maßnahme wieder ein Anrecht auf Arbeitslosengeld erhalten und werden wieder fit gemacht für den Arbeitsmarkt) bildet die SOS Hilfe Menschen in beruflicher Eingliederung aus, die in den Berufen, die sie anbietet Fuß fassen möchten. Sie beschäftigt aber auch Menschen, die Sozialstunden ableisten müssen.

Projekte in Kooperation Mini-Energie-Audit Mit dem ÖSHZ Eupen und Raeren gibt es eine Kooperation zur Ausführung von Mini-Energie-Audits. In den Wintermonaten stellen die Menschen manchmal fest, dass die Strom- und Gasrechnungen erhöht sind. Die Mitarbeiter schauen sich dann die Rechnungen an und analysieren woher der Energieverbrauch kommt und wo es Sparpotential gibt oder vielleicht Pannen. „Wir überprüfen die Fenster und Türen, die bei alten Häusern meist schlecht isoliert sind. Dann teilen wir das den ÖSHZ mit, die dann die Arbeiten in Auftrag geben. Aber wir stellen auch schon mal fest, dass Nachbarn anzapfen. Das beheben wir dann natürlich. Weitere Energiefresser sind natürlich alte Kühlschränke, Waschmaschinen, usw.“ Waschbären und rollende Wäschekiste In Zusammenarbeit mit dem ÖSHZ Eupen organisiert die SOS Hilfe die Waschbären, den sozialen Waschsalon. Dort können die Menschen zu vergünstigten Tarifen Wäsche waschen, trocknen und wenn gewünscht bügeln lassen. Aber auch Normalverdiener können das dortige Angebot wahrnehmen. Die Waschbären bieten einen Abholund Liefer-Service an. Die Waschbären

sind ein Integrationsprojekt über den Artikel 60.7, bei dem die Personen, die daran teilnehmen, gute Chancen haben, im Anschluss daran eine Arbeit zu finden. Die Teilnehmer(innen) lernen alle Aspekte der Arbeit im Waschsalon: den Umgang mit Kunden, die Wäscherei betreiben, Gebäudereinigung (es gibt kein Unternehmen, das die Reinigung des Gebäudes übernimmt), Umgang mit Geld,… In Zusammenarbeit mit dem ÖSHZ Raeren und dem Marienheim macht die SOS Hilfe den Abhol- und LieferService für die rollende Wäschekiste. Organisiert wird der Dienst vom ÖSHZ, das auch die logistische Planung übernimmt. Gewaschen wird in der Wäscherei des Marienheims Raeren.

Zukunftspläne Nach den Zukunftsplänen der SOS Hilfe gefragt, antwortet Christophe Ponkalo: „Ideen und Pläne haben wir einige. Da wäre zunächst die Vergrößerung unseres Möbellagers. Daran arbeiten wir aktiv, unsere Pläne konkretisieren sich langsam. Sollte alles so klappen, wie gewünscht, möchten wir das Angebot erweitern auf kleinere Haushaltsartikel wie Geschirr, Besteck, Decken, Bettwäsche und Elektrogeräte, wie Mixer, Föhn, Wasserkocher, usw., aber auch Kühlschränke und Waschmaschinen. Dafür haben wir zwar eine Nachfrage, aber einfach keinen Platz.“ Ein weiteres Projekt, das Christophe anspricht, ist die Ausweitung des Fahrradprojekts. Er möchte gerne Räder für Jedermann verkaufen können, aber auch eine Radreparaturstation anbieten. Dort könnte dann auch ein weiteres Integrationsprojekt starten. Er kann sich auch vorstellen, einen Fahrradverleih für die Gegend zu starten. Da habe es auch schon mal Gespräche mit dem zuständigen Minister gegeben. Eine Herausforderung der Zukunft wird die Bedienung der Nachfrage sein, denn diese ist steigend. „Wir stellen fest, dass immer mehr alte Menschen in die Armut abrutschen, die Pensionen sind zu niedrig bei steigenden Lebenshaltenskosten und die Mieten im Eupener Raum sind ziemlich hoch für eine Person mit einer kleinen Rente. So ist der Bedarf in den letzten Jahren ziemlich gestiegen.“

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Telearbeit: Arbeit zu „Hause“ Telearbeit hat viele Vorteile, aber das Risiko von Missbrauch besteht. Daher umrahmen eine Reihe von Regeln diese Form der Arbeit außerhalb des Unternehmens. Hier ist eine Übersicht von dem, was man unter „Telearbeit“ versteht und der beste Weg, deren Vorteile zu genießen, während Sie sich gleichzeitig vor bestimmten Nachteilen schützen.

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er hat noch nie die täglichen Staus mit einigen Schritten zwischen Frühstück und Büro tauschen wollen? Wer hat sich noch nie den Kopf zerbrochen, einen Klempner kommen zu lassen, der nur während der Bürozeiten zur Verfügung steht? Und wer würde ein wenig mehr Freiheit bei der Organisation seiner Arbeit ablehnen, nur wenige Schritte von der Schule der Kinder, des Fitness-Studios oder der entspannenden Lieblingsorte? Dafür ist Telearbeit gut! Diejenigen, die diese nutzen, unterstreichen auch die positiven Auswirkungen auf ihren Lebenskomfort (für die Arbeitnehmer) ... und die Qualität ihrer Arbeit (für die Arbeitgeber). Doch zu Hause arbeiten hat auch Nachteile. So kann diese Formel Sie von Ihrem Team isolieren und von Ihren Kollegen trennen. Außerdem, wenn Ihr Lebensraum auch Ihr Büro ist, kann die Arbeit aufdringlich und allgegenwärtig sein. Ohne das Misstrauen einiger Arbeitgeber in Bezug auf diese Formel oder derjenigen zu erwähnen, die sie benutzen. Kurz gesagt hat Telearbeit seine Vorteile, wenn sie frei gewählt wird und man sie organisiert, um bestimmte Missbräuche zu vermeiden. Deshalb haben die Gewerkschaften und Arbeitgebervertreter einen rechtlichen Rahmen festgelegt, der die Telearbeit regelt. Dies ist das Kollektivabkommen Nr. 85 des Nationalen Arbeitsrates. Einige Sektoren und Unternehmen ergänzen das KAA 85 mit ihren eigenen Abkommen. Zögern Sie nicht, die CNEEquipe zu befragen, um mehr über die

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Regeln, die in Ihrem Unternehmen gelten, zu erfahren.

Sie haben (fast immer) die Wahl! Einige Leute mögen es, von zu Hause aus zu arbeiten, während andere es vorziehen, eine klare Unterscheidung zwischen dem Arbeitsplatz und ihrem persönlichen Lebensraum zu machen. Je nach Ihrem Empfinden haben Sie die Freiheit sich für oder gegen die Telearbeit zu entscheiden. Die Formel kann Ihnen nicht aufgezwungen werden. Sie können sie aber auch nicht bei Ihrem Arbeitgeber erzwingen. Und es ist auch möglich, Ihre Meinung zu ändern. In Absprache mit Ihrem Arbeitgeber können Sie die Telearbeit auch immer wieder aufgeben.

Was ist Telearbeit?

Somit ist die Telearbeit immer das Ergebnis einer freiwilligen VerDas Gesetz hat den Begriff geeinbarung zwischen Ihnen nau definiert. Um von Telearund Ihrem Arbeitgeber. beit zu sprechen, müssen Es sei denn, die TelearTelearbeit hat Sie: Vorteile, wenn sie beit wird durch die Be›› d  ie Informationstechschreibung der Funkfrei gewählt und nologie verwenden: tion erwartet, für die organisiert wird Sie sind vernetzt und Sie eingestellt werden. tauschen Daten mit IhIm letzteren Fall kann rem Unternehmen aus; man sich fragen, ob dies wirklich eine freie Wahl ist. ›› e  inen Raum außerhalb des UnManch einer würden sagen, dass Sie ternehmens besetzen: Dies ist in wählen können, ob Sie die Arbeitsstelder Regel zu Hause. Aber auch an le, die unter diesen Bedingungen anjedem anderen Ort außerhalb der geboten wird, akzeptieren. Wir wissen Räumlichkeiten des Arbeitgebers; jedoch, dass die Dinge nicht immer so einfach sind. Im Kontext der Arbeits›› r egelmäßig Telearbeit machen: Die knappheit und der Jagd auf Arbeitslose Telearbeit von der wir hier sprekann man sich in der Tat gezwungen chen, hat nichts mit den Ausnahmesehen, eine Arbeitsstelle anzunehmen, fällen zu tun, wenn Sie von zu Haudie Telearbeit umfasst, ohne dass man se aus arbeiten, um sich um kranke das unbedingt will. Verwandte zu kümmern oder um die Tür für einen Handwerker zu Schriftlich öffnen. Die nachstehenden Vorschriften gelten nur für regelmäßiVor der tatsächlichen Ausübung der ge Telearbeit (z. B. jeden Dienstag Telearbeit muss diese in Ihrem Aroder zwei Tage pro Woche). beitsvertrag oder in der Änderung des Arbeitsvertrages vorgesehen werden. Einige mobile Arbeitnehmer erfüllen Das Schriftstück, das die Telearbeit allerdings diese Bedingungen, ohne einführt sollte Folgendes beinhalten: dass man deswegen von Telearbeit ausgehen kann. Dies ist zum Beispiel der ›› D  ie Häufigkeit der Telearbeit und Fall, wenn Sie Raumpflegerin bei Kunmöglicherweise die Tage an denen den, Vertreter oder Krankenschwester Telearbeit durchgeführt wird und für Heimpflege sind. Sie sind nicht von die Tage und/oder Stunden Präsenz dem Nachstehenden betroffen. in der Firma; ›› D  ie Momente oder Zeiträume, in

denen Sie kontaktiert werden können und mit welchen Mitteln; ›› D  ie Zeiten, zu denen Sie auf technische Unterstützung zurückgreifen können; ›› D  ie Übernahmemodalitäten der Unkosten für die Ausstattung, Installation und Wartung der Telearbeit durch den Arbeitgeber; ›› D  ie Bedingungen und Modalitäten bei Rückkehr zur Arbeit in die Räumlichkeiten des Arbeitgebers und die Zeit, die Sie haben, Ihrem Arbeitgeber mitzuteilen, dass Sie in seine Räumlichkeiten zurückkehren möchten. Sie können auch den betreffenden Zeitraum für Telearbeit (z.B. 1. Januar bis 20. November) und die Modalitäten der Verlängerung angeben (z.B. verlängerbare Frist, bei Einverständnis der beiden Parteien); ›› D  er oder die Orte, wo Sie Ihre Arbeit ausüben werden. Diese Angaben sind wichtig. Auch damit Sie im Falle eines Unfalls abgesichert sind. Tatsächlich setzt das Gesetz voraus, dass ein Arbeitsunfall während der Ausführung Ihres Vertrages aufgetreten ist, wenn er an der/ den im Vertrag angegebenen Stelle(n) erfolgt und während der dort vermerkten Arbeitszeiten (oder während der üblichen Arbeitszeit, wenn die Stunden der Telearbeit im Vertrag nicht festgehalten sind).

Mein Arbeitgeber will meine Telearbeit kontrollieren ... Einige Arbeitgeber verlangen eine Kontrolle über ihre Telearbeitnehmer. Auch hier müssen sie eine Reihe von Regeln befolgen: Die Kontrolle muss immer Ihre Privatsphäre und alle Standards, die diese schützen, respektieren. Wenn technische Überwachungsmittel verwendet werden (Kontrolle des ausgetauschten Datenflusses, die Verbindungszeit mit dem Firmennetzwerk), muss der Arbeitgeber die Regeln für den Zugriff auf Ihre elektronischen Daten respektieren. Auf alle Daten darf nicht zugegriffen werden und schon gar nicht auf den Inhalt Ihrer Austausche. Die Verwendung von Kontroll-Software darf nicht ohne Ihr Wissen und ohne Ihre Zustimmung geschehen. Der Arbeitgeber darf Ihr Haus nur mit Ihrer Zustimmung betreten.

Er muss ferner für die Kosten in punkto Verbindung und Kommunikation im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit aufkommen. Die allgemeinen Regeln sind nicht genauer. Einige Unternehmen oder Sektoren verhängen Berechnungsregeln oder genauere Beträge. Gegebenenfalls können Sie die Intervention des Arbeitgebers aushandeln. Wir bedauern diesbezüglich seit langem fehlende Details. Tatsächlich führt dies dazu, dass der Arbeitgeber in der Regel deutlich weniger zahlt, als die Kosten, die der Arbeitnehmer hat. Ohne von den Kosten für Heizung und Elektrizität zu sprechen, die selten be-

rücksichtigt werden.

Eine Panne Wird die Arbeit durch einen technischen Defekt oder höhere Gewalt verhindert, müssen Sie Ihren Arbeitgeber informieren. Letzterer muss die notwendigen Schritte unternehmen, um das Problem (z. B. Ersetzen des Gerätes) zu beheben. Er kann Sie auch vorübergehend zurück in den Betrieb kommen lassen, bis dass die Reparatur gemacht wurde. Was auch immer er diesbezüglich entscheidet, er muss stets das vereinbarte Gehalt zahlen.

Telearbeit = Arbeit

Und da die Telearbeit Arbeit ist, gelten für diese Arbeit auch die Regeln in Sachen notwendiges Material zur Ausübung Ihrer Leistungen. Daher muss Ihr Arbeitgeber die für Ihre Arbeit notwendigen Ausstattungen beschaffen, installieren und unterhalten.

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Da Telearbeit eine Arbeitsleistung wie jede andere ist, haben Sie die gleichen Rechte wie die anderen Arbeitnehmer. Darüber hinaus kann man Ihnen keine unterschiedliche Arbeitslast auferlegen, mit der Begründung, dass Sie von zu Hause aus arbeiten. Das gleiche gilt für Ihre Bewertungsprozedur, Ihre Karriereaussichten und Ihr Recht auf Ausbildung. Sie dürfen sich nicht von denen Ihrer Kollegen unterscheiden, die in den Räumlichkeiten des Arbeitgebers arbeiten.

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Immer mehr Pensionierte drohen zu verarmen Die vom Pensionsminister angekündigten Maßnahmen werden in katastrophaler Weise die Anzahl der in Armut lebenden Pensionierten erhöhen.

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ie belgischen Renten gehören zu den niedrigsten in Europa. Unser Land ist Vorletzter der Klassierung, kurz vor Irland, das das Schlusslicht bildet. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, denn Pensionsminister Daniel Bacquelaine hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die die Situation noch verschärfen werden und die zahlreiche Pensionierte, darunter vor allem Frauen, in die Armut drängen. „Geschickt präsentiert der Minister die Maßnahmen scheibchenweise, doch wenn man sie addiert, zeigt sich wie alarmierend die Situation ist,“ erklärt Anne Léonard, Nationalsekretärin der CSC. Deshalb läuten die drei Gewerkschaften des Landes zusammen mit einer Plattform von

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Frauenvereinigungen Alarm. „Die Parlamentarier und die breite Öffentlichkeit müssen sich klar darüber werden, was da vorbereitet wird und diesem Vorgehen einen Riegel vorschieben!“, bekräftigen die Verantwortlichen.

Reduziertes Recht auf die Mindestrente Zurzeit liegt die Mindestrente bei 1.145,80 Euro brutto für Lohnempfänger mit einer vollständigen Berufslaufbahn. Die meisten Pensionierten haben aber kein Recht darauf, denn die Durchschnittslaufbahn eines Mannes beträgt 42 Jahre, die einer Frau 36 Jahre.

Teilzeitbeschäftigte können sie (seit 2006) erhalten, wenn sie halbzeitig während mindestens dreißig Jahre oder assimiliert (156 Tage pro Jahr) gearbeitet haben. Für kurze teilzeitige Laufbahnen wird ein Mindestanrecht pro Berufsjahr gewährt (seit 1997) für die Personen, die mindestens zu 1/5 während fünfzehn Jahren gearbeitet haben. Kürzlich erklärte M. Bacquelaine der Presse, dass er die Gewährung der Mindestpension auf die Personen beschränken möchte, die das Äquivalent von zwanzig Jahren Vollzeitarbeit erreichen. Für die anderen bleibe die Mindestpension bestehen für die Personen, die dreißig Jahre zu 2/3 gearbeitet haben (einschließlich die gleichgestellten Perioden). CSC Info 25.03.16

Abbau der Gleichstellungen Im Februar führte der Pensionsminister eine neue Mindestrente (1.145,80 Euro + 0,7 %) für die Personen mit einer Laufbahn von 45 Jahren ein. Die Gewerkschaften widersetzten sich dem, weil diese Maßnahme diskriminierend gegenüber den Frauen ist (deren Laufbahn kürzer ist) und weil sie nur sehr wenige Personen betrifft. Außerdem ist sie für die Verwaltung fast unmöglich auszuführen. Der Pensionsminister besteht aber darauf. Nun hat er vor, bei der Pensionsberechnung zu unterscheiden zwischen den effektiv gearbeiteten Tagen und den gleichgestellten Tagen, d.h. den Krankheits-, Arbeitslosigkeits- und Frühpensionsperioden. Zurzeit gelten diese Perioden zur Berechnung der Berufslaufbahn und des Betrages der Rente. Der Minister möchte nun gegen diese Gleichstellungen ankämpfen, was die meisten Arbeiter und Arbeiterinnen, vor allem im Baufach (Arbeitslosigkeit wegen Schlechtwetter), das Lehrpersonal (die beiden Urlaubsmonate würden nicht mehr berücksichtigt vor ihrer Ernennung) und natürlich die Frauen hart treffen würde. Sie alle würden zu unvollständigen Laufbahnen und reduzierten Rentenbeträgen verurteilt! „Die Expertenkommission hat sich klar gegen diese Maßnahmen ausgesprochen, doch davon lässt sich der Minister nicht beeindrucken und entnimmt diesem Bericht nur die Elemente, die seinem Ziel dienen“, empört sich Anne Léonard.

Anpassung an das Wohlbefinden nur für Bestimmte Doch das ist noch nicht alles. Der Minister möchte in Zukunft, dass die Anpassungen an das Wohlbefinden auf die Mindestpensionen der Personen ausgerichtet sind, die 45 Berufsjahre haben. Diese Maßnahme würde 90 % der Frauen von jeder Verbesserung ausschließen! In der Vergangenheit wurden alle Mindestpensionen alle zwei Jahre um 2 % erhöht. Diese neue Maßnahme wäre diskriminierend für alle, die keine 45 Berufsjahre haben, d.h. für 75 % der Frauen und 50 % der CSC Info 25.03.16

Männer, die 2014 ihre Pension genommen haben. Und es ist diskriminierend gegenüber den Pensionierten, die keine Mindestpension erhalten.

Léonard. „Aber das darf nicht geschehen, indem Die vom Mindestpensionen gekürzt und gleichPensionsminister gestellte Perioden vorgeschlagene abgebaut werden! Anpassung an das Das VersicherungsWohlbefinden würde prinzip muss mit Daneben plant 90 % der Frauen von dem Solidaritätsder Minister, die prinzip in Verbinjeder Verbesserung höchsten Pensiodung stehen. Sie ausschließen nen anzuheben. Damüssen miteinander bei soll der Haushalt einhergehen und das ist aber ausgeglichen bleiben. die Stärke unseres Modells.“ Mit anderen Worten, diese Anhebung geschieht auf dem Rücken Diese vom Pensionsminister geplander niedrigsten Pensionen! „Die Anheten Maßnahmen sind für die meisten bung der Berechnungshöchstgrenze ist Pensionierten katastrophal und wieeine gute Sache und notwendig um das der sind es die Frauen, die den höchsVersicherungsprinzip im Pensionssysten Preis zahlen werden. tem aufrecht zu erhalten“, erklärt Anne

DAZU DREI KONKRETE BEISPIELE: Anne, 700 Euro im Monat Anne hat während dreißig Jahren zu 2/3 gearbeitet, dann fünfzehn Jahre halbzeitig im Reinigungssektor. Das sind also 45 Arbeitsjahre und für ihre Rente werden 45/45 Zeit berücksichtigt, sodass sie die vollständige Mindestpension beziehen kann: 1.145,80 Euro im Monat. Wenn aber, wie der Minister vorsieht, die Mindestpension demnächst aufgrund der strikten Proportionalität gewährt wird, kommt sie nur noch auf 27,5 vollständige Berufsjahre. Sie erhält also 27,5/45 der Mindestpension, das sind 700 Euro im Monat. Hilde, 764 Euro pro Monat Hilde begann mit 18 Jahren im Textilsektor zu arbeiten. Sie wurde mit 48 Jahren entlassen und konnte keine Arbeit mehr finden. Sie nahm ihre Pension mit 63 Jahren. Heute werden die Jahre ihrer Arbeitslosigkeit zur Berechnung ihrer Rente berücksichtigt, so dass sie eine vollständige Laufbahn erreicht. Obschon sie immer einen niedrigen Lohn hatte, erhält sie nun die Mindestpension, d.h. 1.145,80 Euro pro Monat. Wenn aber in Zukunft die Jahre der Arbeitslosigkeit nicht mehr berücksichtigt werden, verliert sie ein Drittel dieses Betrages und bekommt nur noch 764 Euro an Pension pro Monat. Karin, 389 Euro pro Monat Karin arbeitete während dreißig Jahren halbzeitig im HorecaSektor. Sie verdiente den Mindestlohn, der damals bei 1.200 Euro brutto im Monat lag. Heute hat sie also Anrecht auf eine Pension von 509 Euro im Monat. Wenn der Minister seine angekündigten Maßnahmen umsetzt, wird sie kein Anrecht mehr auf die Mindestpension haben und sie wird nur noch 389 Euro pro Monat erhalten.

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