Zu Hause auf den Wegen der Welt

Hermann Multhaupt Zu Hause auf den Wegen der Welt Wissenswertes, Inspirierendes und Kurioses rund ums Unterwegssein M AT T H I A S - G R Ü N E WA L D...
Author: Ludo Gerstle
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Hermann Multhaupt Zu Hause auf den Wegen der Welt Wissenswertes, Inspirierendes und Kurioses rund ums Unterwegssein

M AT T H I A S - G R Ü N E WA L D - V E R L A G

Der Matthias-Grünewald-Verlag ist Mitglied der Verlagsgruppe engagement Alle Rechte vorbehalten © 2007 Matthias-Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern www.gruenewaldverlag.de Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart Gesamtherstellung: Matthias-GrünewaldVerlag, Ostfildern ISBN 978-3-7867-2676-0

Inhalt Bevor Sie sich auf den Weg begeben … Eine Einstimmung

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Unterwegs auf den Straßen der Welt

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9 10 13

Von der Unruhe des Menschen Alle Suche ist ein Unterwegssein zu Gott

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Er zog weg, ohne zu wissen, wohin … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . … dass du mich führest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Warum wir reisen Auf hundert Fragen gibt es hundert Antworten

Du Gott der Anfänge, segne uns … Wege und Umwege

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Am Ende kommt der Suchende an den Ausgangspunkt zurück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Am Ende meines Weges … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rat des hl. Franziskus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was die Sehnsucht des Menschen vermag Eine Erzählung

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… die immer unterwegs sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gottes Trost auf dem Wege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterwegs auf den Straßen der Welt … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von Pilgern und Wallfahrern Nicht alle, die aufbrechen, kommen auch heim

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14 16 17 18 21

22 25 25 26 29 29 30 31

Führe uns die gerade Straße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Wer sitzend meditiert, kommt auch ans Ziel Manchmal führt die Gottsuche an den Ort des Aufbruchs zurück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Der Herr möge mich gut führen Der Verlust der Straße

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Vom Unterwegssein auf engstem Raum

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Am Abend der Tagreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bleibe bei uns, Herr … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [5]

40 42 42 44 45

Der dritte Weg Macht euch keine Sorgen …

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46 48

Unterwegs zu heiligen Orten

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Entscheidung an einer Wegkreuzung

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Am Anfang war die Straße Pilger waren früher an ihrer Kleidung zu erkennen

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Die Pilgermuschel am Hut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unsere Augen aber leuchten … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterwegs zu heiligen Orten Am Ende war die Wallfahrt ein einträgliches Geschäft

Und Pilgerstäbe, die die Zeit zerbrach Privilegien für Pilger

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Vom gewaltigen Aufbruch des mittelalterlichen Menschen

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Den rechten Weg erkennen … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrone der Pilger – die Heiligen Drei Könige Ihr Aufbruch ist zum Symbol für die Suche geworden

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Er lässt deinen Fuß nicht wanken … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An der Schwelle der Wallfahrt steht die Legende Santiago de Compostela löste Jerusalem und Rom ab

Der Weg erhob sich …

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Von geheimnisvollen Zeichen am Pilgerweg

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Das Labyrinth – kein Irrgarten, sondern ein Weg zur Mitte Auch der Kosmos reagiert in der Vorstellung der Vorzeit nach seinen Gesetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Du bist mein Begleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergessene Pilgerwege geben Rätsel auf Alle Wallfahrtsrouten endeten im Westen – »To go west« als Appell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Reisegebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die »Milchstraße« als Spiegelbild des Himmels Von geheimnisvollen Zeichen am Pilgerweg nach Santiago [6]

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78 81

82 86 88

Von Milchstraßen durchzogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Das immense Netz der Kommunikationswege … . . . . . . . . . . . . . . . 90 Von der »Jungfrau« zur »Notre-Dame« Vom Sternenbild zur gotischen Kathedrale

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In Einklang mit dir … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steinerner Ausdruck einer Pilgeridee: die Gotik In hundert Jahren entstanden in Frankreich 115 Kathedralen

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91 92 93

Der Wallfahrtsweg führt im Uhrzeigersinn um das Heiligtum Der neuen Kathedrale lag das Konzept der himmlischen Residenzstadt zugrunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Friede wohne in deinen Mauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Das Ziel unserer Pilgerfahrt liegt jenseits irdischer Grenzen … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 »Du aber hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet« Wer eine Kirche baute, musste gut rechnen können

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104

Zehntausend Figuren bevölkern die Kathedrale In der Krypta von Chartres befand sich ein uraltes Muttergottesheiligtum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

Legenden, Entdeckungen und Kuriositäten am Wegesrand

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115

Bonifatius traute den irischen Missionaren nicht Dafür wagte sich St. Brendan mit seinem Team weit in den Ozean hinaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

Von Anfang an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 In Irland werden alte Wallfahrtstraditionen neu belebt Ein Beispiel: Das frühere Augustinerkloster Ballintubber

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121

Siebenmal sieben Gebete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Der Hahn, der aus der Schüssel sprang Eine Legende wird in verschiedenen Ländern Europas erzählt

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124

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Ein Zisterzienserweg durch Mitteldeutschland Von Loccum nach Volkenroda – eine evangelische Initiative

»Selig bist du, weil du geglaubt hast« Viele Menschen pilgerten zum Grab der hl. Elisabeth in der Hoffnung auf Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 [7]

Ein Wallfahrtszeichen gibt Rätsel auf Findige Idee einer Äbtissin – oder ein echtes Wunder?

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Wunder am Grab Thomas Beckets lockten viele Beter an ..............................

137 139

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Canterbury – ein vergessenes Pilgerziel des Mittelalters

Der Tag hat seine Signale gesetzt …

Literatur

Zu den Bildern

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Bevor Sie sich auf den Weg begeben …

Eine Einstimmung »Wieder ist Gott reisefertig« heißt die letzte Zeile in einem Gedicht von Nelly Sachs. Gott? Nicht wir? Sind wir Menschen nicht ständig unterwegs, auf der Suche nach irgendetwas? Auf dem Wege zu irgendwelchen beruflichen Verpflichtungen, Besprechungen, Konferenzen? Diktiert nicht der Terminkalender den Ablauf der Geschäftsreisen? Und ist Gott nicht die Statik in unserem Leben, der verlässliche Halt, der feste Ort? »Wieder ist Gott reisefertig.« Nein, wir Menschen sind reisefertig! Und vergessen manchmal darüber, dass wir bei allem Hasten und Eilen zwar wie ein Hamster im Laufrad unterwegs sind, uns aber selten eine Vorstellung davon machen, wohin das eigentliche Lebensziel führen sollte: in die Vollendung bei Gott. Je mehr religiöse Perspektiven im Lebensplan an die Peripherie gedrängt werden, umso mehr fordern wir zeitlichen Ersatz, setzen wir auf Tempo, gerät der Stundenplan des Tages unter Druck, möchten wir noch schneller werden, noch mehr erreichen. Perfektion, weil unterschwellig die Vorstellung von einem erhofften Ziel und einer möglichen Vollendung mitschwingt. Doch vielfach erleben wir Stress statt Besinnung, Hektik statt Meditation. Mit solch frommen Begriffen aus der »Mottenkiste« religiöser Praxis kann man den Ablauf wirtschaftlicher und unternehmerischer Planungen offenbar nicht beeinflussen, so war bisher die landläufige Meinung. Dabei ist es eine alte Erfahrung, dass Einhalten und Nachdenken zur Neuorientierung und neuen Lebensausrichtung führen können. »Wieder ist Gott reisefertig.« Doch geht er mit Managern auf Geschäftstournee oder begleitet er Juristen zur Insolvenzverhandlung? Dieses »reisefertig« meint wohl doch etwas anderes, nämlich das Unterwegssein des Volkes Gottes, dem wir alle angehören [ 10 ]

und dem Gott seit seiner Offenbarung im brennenden Dornbusch sein Geleit zugesichert hat. Vom Wüstenweg des Volkes Israel bis in die heutige Zeit ist er ein ständiger und verlässlicher Begleiter, dem die Wege der Menschen nicht gleichgültig sind und der überall, wo Menschen unterwegs sind, dabei ist, auch wenn die Lebenswege ins Dunkel führen. Von Erfahrungen »auf dem Wege«, von geschichtlichen Ereignissen »unterwegs« erzählt dieses Buch. Es steht den Wallfahrern sehr nahe, den Pilgern, den »müden Wallern auf dunklen Pfaden«, wie es der »Dreizehnlinden«-Dichter Friedrich Wilhelm Weber einmal ausdrückte. Es enthält Betrachtungen, Geschichten, Gebete, Gedichte, Meditationen – vor allem aber Beispiele der Gottsuche, die sich nicht zuletzt in gewaltigen Baukörpern manifestierte. Gott war für unendlich viele Generationen die »feste Burg« – ein Hort der Zuflucht an sicherer Stätte. Rainer Maria Rilke nannte ihn den »uralten Turm«, gleichsam als Symbol für unverbrüchliche Präsenz und Dauer. Einmal aber wird Gott mit seinen Geschöpfen »an den Ort seiner Ruhe« kommen, wie es im Alten Testament heißt. Dann endet das »Reisefertig« im ewigen, im »seligen Bleiben«, von dem das Johannesevangelium berichtet. Bis dahin liegt noch eine kurze oder längere Wegstrecke vor uns Menschen, je nach Lebensgeschichte. Aber wir drehen uns nicht im Kreis. Das Leben hat ein Ziel. »Wohin gehen wir?«, fragte der Dichter Novalis. Und seine Antwort: »Immer nach Hause.«

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