Informationen zur Welt der Spitex Hilfe und Pflege zu Hause

Heimspiel Informationen zur Welt der Spitex  Hilfe und Pflege zu Hause 01 11 ISSN 1661–8513 SPITEX BERN CHF 3.40 Unterstützung bieten und eine Art...
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Heimspiel Informationen zur Welt der Spitex 

Hilfe und Pflege zu Hause

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ISSN 1661–8513 SPITEX BERN CHF 3.40

Unterstützung bieten und eine Art Freund sein Fredy Gut engagiert sich freiwillig für Kundinnen und Kunden der SPITEX BERN. Ein Porträt über seine Erfahrungen und seine Motivation sowie vier weitere Porträts von ehrenamtlich Tätigen. Ab Seite 4

Leistung ohne Entgelt

47 Prozent der Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich. Ein Gespräch mit Professor Martin Freitag über ein erstaunliches Phänomen.  Ab Seite 12

Wider das Profitdenken Seit zwölf Jahren vermittelt Benevol Schweiz Freiwillige an interessierte Institutionen. Ab Seite 16

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Hilfe mit Herz und Engagement

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as ehrenamtliche Engagement vieler Menschen bildet eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Wie hätte die FussballEuropameisterschaft in Bern funktioniert ohne die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfe­r? Auch die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Menschen im Gesundheits­wesen wäre schlicht nicht ­bezahlbar. Freiwillig tätig zu sein, bedeutet Hilfe mit Herz und Engagement. Auch in der SPITEX BERN sind Freiwillige tätig – fünf von ihnen erzählen ab Seite 4 über ihre Tätigkeit. Marius Muff, stellvertretender Direktor

Professor Markus Freitag von der Universität Konstanz und Leiter des Freiwilligen-Monitor Schweiz zeigt in einem Interview (ab Seite 12) auf, weshalb Freiwilligenarbeit geleistet wird und welche Probleme dabei entstehen können. Gerade das Gesundheitswesen ist auf Freiwillige angewiesen, dabei überschneiden sich die professionellen Dienste mit den Freiwilligen, was zu Spannungen führen kann. Gleichzeitig warnt Freitag vor den Folgen eines massiven Rückgangs der Freiwilligentätigkeit.

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Impressum

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Die Geschäftsleiterin der Freiwilligenagentur Benevol Bern, Doris Widmer, erläutert die Vermittlertätigkeit von Benevol und die Zusammenarbeit mit der SPITEX BERN. Freiwillige bei der SPITEX BERN sind anerkannt, und die Standards für Freiwilligenarbeit «Den Freiwilligen der SPITEX BERN gilt unser werden eingehalten, lobt Doris Widmer. Lesen Sie herzlichster Dank für ihren Einsatz.» mehr auf Seite 16. Die SPITEX BERN zählt auf die Mit­ arbeit von Freiwilligen, weil Langzeitkranke, Betagte ohne soziales Netz, Behinderte, Schwerkranke und deren Angehörige sowie Kinder oft mehr brauchen, als die Mitarbeitenden der SPITEX BERN in ihrer täglichen Betreuungszeit leisten können und dürfen. Ihnen allen gilt unser herzlichster Dank für ihren Einsatz. Und zum Schluss noch dies: Der Direktor von SPITEX BERN, Marcel Rüfenacht, hat nach zehn erfolgreichen Geschäftsjahren seinen Rücktritt eingereicht und die Organisation per Ende Januar 2011 verlassen. Wir danken ihm für die hervorragende Arbeit und die gute Zusammenarbeit. Bis die Nachfolge geregelt ist, übernehme ich die Geschäftsleitung und freue mich auf eine spannende Zeit. Marius Muff, stellvertretender Direktor der SPITEX BERN

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HEIMSPIEL – Offizielles Magazin der SPITEX BERN

Herausgeberin SPITEX BERN Verein für ambulante Dienste der Stadt Bern, Könizstrasse 60, Postfach 450, 3000 Bern 5, Tel. 031 388 50 50, verantwortlich: Katharina Bieri, Tel. 031 388 50 55, [email protected], www.spitex-bern.ch Redaktion typisch – atelier für mediengestaltung, Landoltstrasse 61, Postfach, 3000 Bern 23, Tel. 031 372 55 55, [email protected], www.typisch.ch, verantwortlich: Patrick Bachmann, Tel. 031 372 51 10, [email protected] Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Patrick Bachmann, Katharina Bieri, Marius Muff, Yves Zenger Anzeigen­verkauf typisch – atelier für mediengestaltung, Petra Schawaller, Tel. 026 674 34 55, [email protected] Konzept/Gestaltung typisch – atelier für mediengestaltung, Bern, Tel. 031 372 55 55, [email protected] Fotos Roland Blattner, Daniel Fuchs Druck Rub Graf-Lehmann AG, M ­ urtenstrasse 40, 3001 Bern, Tel. 031 380 14 80, www.rubmedia.ch Preis Fr. 3.40, Heftpreis im Mitgliederbeitrag der SPITEX BERN inbegriffen Druckauflage 12 000 Exemplare Erscheinungsweise 4-mal jährlich Nächste Erscheinungsdaten 2/2011: 6. Juni 2011; 3/2011: 9. September 2011; 4/2011: 25. November 2011 Bitte beachten Sie die Anzeigen. Wir danken den Inserenten für ihr Engagement, sie unterstützen damit die SPITEX BERN.

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Heimspiel 1/2011 4 Thema: Freiwilligentätigkeit

Moderne Betreuung – vernetzte Angebote – innovative Wohnkonzepte Kongress von SPITEX BERN und dedica n Wie gestalten wir – die modernen Alten von morgen – zukünftig unseren Lebensraum? Welches sind für uns passende, innovative Wohnformen? Was erwarten wir von Gesundheitsinstitutionen wie Pflegezentren, Spitexorganisationen, Spitälern, Alters- und Behindertenheimen, Residenzen usw.? Der Kongress vom 25. März 2011 gibt Antworten.

Schwerpunktthema anlässlich des Europäischen Freiwilligenjahrs 2011

5 Porträt: Christa Fähndrich 7 Porträt: Fredy Gut 8 Porträt: Klaus Müller 9 Porträt: Johannes Decker 11 Porträt: Elisabeth Kohli 12 Interview: Markus Freitag

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Wer sind die Organisatoren? Veranstalter dieses Anlasses sind der Verein der dedica-Heime und die SPITEX BERN. Der Verein dedica vereint 16 Pflegezentren, Kranken­heime und Anbieter von betreutem Wohnen im Kanton Bern, mit insgesamt rund 1700 stationären Pflegebetten, 380 Senioren in altersgerechten Wohnungen und rund 2750 Mitarbeitern.

Mit dem Meyer-Hentschel-Age-Explorer, der das Alter simuliert, können Sie selber live und vor Ort erleben und fühlen, «alt zu sein».

Kosten: Pro Teilnehmer Fr. 290.– inkl. Mittagessen

Kongress, 25. 24. März 2011 2009 MODERN –ManageMentqualität VERNETZT – INNOVATIV Kongress, 25. 24. März 2011 2009 erfolgreicher gesundheitsinstitutionen MODERN –ManageMentqualität VERNETZT – INNOVATIV erfolgreicher gesundheitsinstitutionen

m ersten gemeinsamen Kongress der SPITEX BERN und des Vereins der dedica-Heime erfahren Sie Interessantes aus Praxisbeispielen moderner Betreuungskonzepte und hören spannen­de Erfahrungsberichte. Verschiedene namhafte Persönlichkeiten aus dem Gesundheitswesen referieren über: >n  eue Versorgungsmodelle, > a lternative Wohnformen, sei es für moderne Senioren wie auch für schwer pflegebedürftige Menschen, > vernetzte Dienstleistungsangebote, > Informatik und Technik in der Pflege.

16 Thema: Benevol

Wann und wo? 25.3.2011 von 08.00 h – 17.30 h Congress Hotel Seepark in Thun

Anmeldung und Kongressprogramm: www.spitex-bern.ch/kongress www.dedica.ch/kongress

«85 Organisationen sind bei uns Mitglied», sagt Doris Widmer von Benevol Bern.

Wer ist damit angesprochen? Sie als pflegende Angehörige, Sie als persönlich Betroffener, Sie als Fachperson des Gesundheitswesens, Sie als gesundheitsKongress Sekretariat c/o SPITEX BERN, politisch engagierte Person aber auch Sie Könizstrasse 60, Postfach 450, als Experte oder Forscher erhalten einen 3000 Bern 5, Fon 031 388 50 50 blitzlichtartigen, vielseitigen und interesE-Mail: [email protected] santen Einblick in die zukünftige, moderne und innovative Gestaltung und Vernetzung von Wohn- und Lebensunterstützung S P I TSEPXI TBE EXR N BERN im Alter. Programm_081210_3.indd Programm_081210_3.indd 1 1

«Wir müssen froh sein, dass Freiwilligenarbeit geleistet wird.»

18 Buchtipps: Literaturliste mit aktuellen Büchern zum Thema

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Verschiedene Bücher, ein Thema: Buchtipps zur Freiwilligenarbeit

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Klaus Müller Elisabeth Kohli Fredy Gut

Johannes Decker

Freiwillig! Christa Fähndrich

FREIWILLIGENTÄTIGKEIT n Bei der SPITEX BERN sind mehrere Freiwillige im Einsatz. Ohne Entlöhnung besuchen sie Spitex-Kundinnen und -Kunden, schenken ihnen Zeit, hören ihnen zu und vertreiben damit die Einsamkeit. Sie begleiten Sterbende und unterstützen Angehörige. Anlässlich des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit stellen wir fünf dieser Freiwilligen vor. Die SPITEX BERN dankt für das Engangement und hofft, dass diese eindrücklichen Beispiele weitere Interessierte für eine solche Tätigkeit motivieren können.

Von Patrick Bachmann (Text) und ROLAND BLATTNER (Bild)

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n der Schweiz werden jährlich rund 700 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit geleistet. Weshalb engagiert sich fast jede zweite in der Schweiz lebende Person ehrenamtlich? Auch im Spenden gehört die Schweiz zu den Weltmeistern. Über 75 Prozent spenden Geld oder Naturalien. Warum kommen Millionen zusammen, wenn Hilfsorganisationen für Opfer sammeln, die weit entfernt leben?

Psychologen haben herausgefunden, dass der Weg zum Glück über das «engagierte Leben» führt. Wer sich mit Eifer und Energie an eine sinnvolle Arbeit macht, fühlt sich zufrieden – und dies unabhängig davon, ob es ehrenamtliche oder bezahlte Arbeit ist. Ein ähnliches Gefühl können Geldspenden auslösen, wenn damit zumindest im Kleinen etwas bewegt werden kann. Unglücklich macht demnach das Gefühl, nutzlos zu sein und von der Gesellschaft nicht mehr geschätzt zu werden. Hinzu kommt: Angesichts des Elends und der Katastrophen, die einem in den Medien auf Schritt und Tritt begegnen, kann eine Art schlechtes Gewissen über das eigene Wohlbefinden entstehen. Wenn man im bisherigen Leben Glück gehabt hat, kommt das Bedürfnis auf, dieses zu teilen.

Sicher ist diese hohe Bereitschaft, Freiwilligenarbeit zu leis­ten, auch unserem Wohlstand geschuldet. Es ist ein Luxus, helfen zu können. Und das alte Gegenargument, selbst der edelste Helfer sei nur ein verkappter Egoist, zählt nicht. Für die Bedürftigen spielt es keine Rolle, warum einer hilft – Hauptsache, er leistet Unterstützung. Der Spott über den sogenannten Helferkomplex ist schon gar nicht gerechtfertigt, wenn wir uns bewusst werden, dass die moderne Gesellschaft ohne Freiwilligentätigkeit gar nicht funktionieren könnte. Es ist Zeit, den öffentlichen Schweinwerfer auf die Tätigkeit der Freiwilligen zu lenken. Sie stellen sich Herausforderungen, übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und prägen die Welt mit. Die Anstrengungen von Mitmenschlichkeit haben es verdient, von der Öffentlichkeit und von der Politik anerkannt und entsprechend gewürdigt zu werden. Daraus kann ein Dominoeffekt entstehen – eine gute Tat kann sich fortsetzen. Und im Idealfall vermehrt sich das Gute. Mit dieser Motivation stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten fünf Freiwillige vor, welche regelmässig für die SPITEX BERN im Einsatz stehen. Die kurzen Porträts möchten einen Einblick geben in ihre Tätigkeit, ihren Antrieb und ihre Ansichten.

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«Die Schicksale regen zum Nachdenken an» Christa Fähndrich (63), Bern

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ei einem geplanten Besuch bei einer dementen Spitex-Kundin wollte diese die Türe zuerst nicht öffnen, weil sie sich nicht mehr an meinen Namen erinnerte. Da ist Geduld gefragt. Erst als sie dann mein Gesicht sah, strahlte sie plötzlich und freute sich, dass ich vorbeikomme. Solche Situationen nehme ich mit Humor. Ich besuche jeden Mittwoch zwei bis drei Personen, begleite sie bei Einkäufen oder Arztbesuchen, gehe mit ihnen spazieren und vor allem: Ich höre ihnen zu. Meist sind es betagte Frauen, die nicht mehr gut auf den Beinen sind. Eine von ihnen zum Beispiel hatte wegen eines Unfalls eine Operation und verliess seither kaum mehr ihre Wohnung. Zusammen trainieren wir nun das Treppenlaufen. Eine andere Spitex-Kundin besuche ich bereits seit mehr als fünf Jahren. Da erfährt man viel von der Lebensgeschichte. Wo sie aufgewachsen ist, prägende Kindheitserinnerungen in einer Arbeitergrossfamilie, wann sie geheiratet hat und schwierige Startbedingungen bei der eigenen Familien­ planung während der Kriegsjahre. Das kann interessant sein, verlangt aber auch Aufmerksamkeit, denn ich muss mich das nächste Mal an die verschiedenen Familiennamen erinnern können. Und selbstverständlich unterstehe ich der Schweigepflicht. «Was kostet Ihr Besuch?» wurde ich schon mehrmals ge­­fragt. Die Betroffenen sind sehr dankbar zu erfahren, dass dies eine freiwillige Tätigkeit und somit kostenlos ist. Als ich einmal für sechs Wochen verreiste, bot ich für die Zeit meiner Abwesen­ heit eine Ersatzperson an. «Nein, ich möchte Sie haben …!» lautete die vehemente und zugleich schmeichelnde Antwort der Betroffenen.

Als ehemalige medizinische Laborantin im Kinderspital lernte ich zwar mit tödlichen Krankheiten umzugehen. Die Bereiche Geriatrie und Demenz waren jedoch neu für mich und ein Sprung ins kalte Wasser. Die SPITEX BERN unterstützte mich mit entsprechenden Kursen, und ich war bisher nie wirklich überfordert. Aber ich musste bei dieser Tätigkeit lernen, dass die Situation immer anders ist als erwartet. Kaum etwas ist planbar, und Vorbereitungen sind nur beschränkt möglich. Warum ich diese Herausforderung überhaupt annehme? Zu Beginn meiner Frühpensionierung habe ich mir vorgenommen, dass ich einen Tag pro Woche für andere Menschen da sein will. Die Tätigkeit gibt eine Befriedigung und die Schicksale berühren mich, sie regen zum Nachdenken an. Es könnte ja jedem passieren, auch mir selber oder meinem Mann. Durch die Betriebsleiterin der Spitalexternen Onkologieund Palliativpflege SEOP stiess ich vor über sechs Jahren auf die Möglichkeit, mich als Seniorenbegleiterin bei der SPITEX BERN zu engagieren. Beim Quartalstreffen der Freiwilligen können wir Probleme besprechen und erhalten entsprechende Rückmeldungen von der SEOP-Fachfrau. Dieser Austausch und das Gefühl des Einge­bettetseins ist mir wichtig. Aus meinem Bekanntenkreis engagiert sich sonst kaum jemand auf eine ähnliche Weise, auch wenn ich ab und zu versuche, sanft an das schlechte Gewissen zu appellieren. Vielleicht braucht es doch eine bessere Anerkennung vom Staat. Statt eines symbolischen Sozialzeit-Ausweises eine kleine I Steuererleichterung zum Beispiel. Aufgezeichnet von Patrick Bachmann

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Notfälle in der Spitex Notfälle in der Spitex Notfälle in derElsbeth Spitex Leitung: Weissmüller, Marcel Renggli Notfälle in Spitex Notfälle in der derElsbeth Spitex Leitung: Weissmüller, Marcel Renggli Leitung: Elsbeth Weissmüller, Marcel Renggli Datum: Dienstag, 12. April 2011 Leitung: Elsbeth Marcel Leitung: Elsbeth Weissmüller, Weissmüller, Marcel Renggli Renggli Datum: Dienstag, 12. April 2011 Datum: Dienstag, 12. April 2011 Adressatinnen: Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexDatum: Dienstag, April Datum: Dienstag, 12. 12.Pflegefachpersonen April 2011 2011 Adressatinnen: Diplomierte aus SpitexAdressatinnen: Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexSpitalund Heimbereich, FaGe, HauspflegeAdressatinnen: Diplomierte Pflegefachpersonen aus Adressatinnen: SpitalDiplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexSpitexSpitalund Heimbereich, Heimbereich, FaGe, HauspflegeHauspflegeund FaGe, rinnen und Haushelferinnen SpitalHeimbereich, FaGe, HauspflegeSpital- und Haushelferinnen Heimbereich, FaGe, Hauspflegerinnen rinnen und Haushelferinnen rinnen rinnen und und Haushelferinnen Haushelferinnen

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Franziska Züger-Huber Donnerstag, 14. April 2011 Franziska Franziska Züger-Huber Züger-Huber Donnerstag, 14. April April 2011 2011 Donnerstag, 14. Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexDonnerstag, 14. April 2011 Donnerstag, 14. April 2011 Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexSpitexDiplomierte Pflegefachpersonen aus Spitalund Heimbereich, FaGe, HauspflegeDiplomierte Pflegefachpersonen aus Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexSpitexSpitalund Heimbereich, Heimbereich, FaGe, HauspflegeHauspflegeSpitalund FaGe, rinnen, Pflegeassistentinnen, Personal BeSpitalHeimbereich, HauspflegeSpital- und und Heimbereich, FaGe, FaGe, Hauspflegerinnen, Pflegeassistentinnen, Personal Berinnen, Pflegeassistentinnen, Personal Behindertenpflege rinnen, Pflegeassistentinnen, Personal Berinnen, Pflegeassistentinnen, Personal Behindertenpflege hindertenpflege hindertenpflege hindertenpflege

Wirksam pflegen mit Hilfe von NANDAWirksam pflegen mit mit Hilfe Hilfe von von NANDANANDAWirksam pflegen Wirksam Pflegediagnosen Wirksam pflegen pflegen mit mit Hilfe Hilfe von von NANDANANDAPflegediagnosen Pflegediagnosen Leitung: Patrick Csomor, Monika Furger Pflegediagnosen Pflegediagnosen Leitung: Patrick Csomor, Monika Furger

Leitung: Datum: Leitung: Leitung: Datum: Datum: Adressatinnen: Datum: Datum: Adressatinnen: Adressatinnen: Adressatinnen: Adressatinnen:

Patrick Csomor, Monika Furger Montag/Dienstag, 18./19. April 2011 Patrick Csomor, Furger Patrick Csomor, Monika Monika Furger Montag/Dienstag, 18./19. April 2011 2011 Montag/Dienstag, 18./19. April Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexMontag/Dienstag, 18./19. Montag/Dienstag, 18./19. April April 2011 2011 Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexDiplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexSpitalund Heimbereich, diplomierte Diplomierte Pflegefachpersonen aus Diplomierte Pflegefachpersonen aus SpitexSpitexSpital- und Heimbereich, diplomierte Spitalund Heimbereich, diplomierte HauspflegerInnen Spitalund Heimbereich, diplomierte Spitalund Heimbereich, diplomierte HauspflegerInnen HauspflegerInnen HauspflegerInnen HauspflegerInnen Anmeldung bei: prospitex, Wilerstrasse 35, 6062 Wilen/ Anmeldung bei: prospitex, 35, 6062 Anmeldung bei: prospitex, Wilerstrasse Wilerstrasse 35, 6062 Wilen/ Wilen/ Sarnen; [email protected], www.prospitex.ch Anmeldung bei: 35, Anmeldung bei: prospitex, prospitex, Wilerstrasse Wilerstrasse 35, 6062 6062 Wilen/ Wilen/ Sarnen; [email protected], www.prospitex.ch Sarnen; [email protected], www.prospitex.ch T 041 666 74 70 F 041 666 74 72 Sarnen; [email protected], www.prospitex.ch Sarnen; [email protected], www.prospitex.ch T 041 666 74 70 F 041 666 74 72 T 041 666 74 70 F 041 666 74 72 T T 041 041 666 666 74 74 70 70 F F 041 041 666 666 74 74 72 72

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«Das geschenkte Vertrauen berührt mich» Fredy Gut (63), Ostermundigen

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mpathie und die Eigenschaft, zuhören zu können, sind Vor­ aussetzungen für meine Tätigkeit für die SPITEX BERN. Ich betreue regelmässig zwei Kunden, einen Mann und eine Frau. Der eine war eine bekannte internationale Persönlichkeit, Akademiker und in einer speziellen politischen Funktion tätig. Seit einem Schlaganfall ist er an den Rollstuhl gebunden. So dreht sich jeweils Dienstagnachmittags fast alles um Politik und seine Vergangenheit. Seine Frau hat dann Zeit für sich, kann sich hinlegen oder in die Stadt fahren zum Kaffee trinken. Wir dis­kutieren leidenschaftlich über die gesellschaftlichen Entwicklungen, über dies und jenes, vor allem auch über sein ereignisreiches Leben. Wenn das Wetter es zulässt, fahre ich ihn spazieren. Wir kehren im Restaurant Dählhölzli ein, essen einen Käseteller und beobachten die Tiere. Er geniesst das sichtlich. Wie auch seine Zigaretten, die er sich alle fünf Minuten zu meinem Leidwesen anzündet. Der Mann ist Ende 70 und manchmal manisch depressiv, eine Erkrankung, die mich manchmal ganz schön auf die Probe stellt.  Ich war über 40 Jahre lang in verschiedenen Funktionen bei der PTT angestellt. Vor 20 Jahren starb meine Mutter an Alzheimer. Mein Vater hatte sie aufopfernd gepflegt, übernahm sich aber damit komplett. Die Spitex war auf dem Land noch nicht präsent. Wir wären froh gewesen, wenn ihn jemand entlastet hätte. Während einer Erkrankung meiner Frau brauchten wir vor zehn Jahren auch zuhause den Spitex-Haushaltsdienst. Diese Erfahrungen waren der Grund, warum ich mich vor über zwei Jahren als freiwilliger Mitarbeiter bei der Pflegeorganisation

meldete. Ich war zwar Leichtathletik-Kampfrichter, war sonst aber nie ehrenamtlich tätig. Ich bekam eine theoretische Ausbildung zum Umgang mit Kranken und erhielt schon bald die Gelegenheit, das Erlernte in der Praxis umzusetzen. Wir haben eine kleine Vereinbarung getroffen, die meine Pflichten festhält. Dazu schliessen die Spitex, die Kunden und ich jeweils einen individuellen Vertrag ab, der die Besuche regelt. Der Start war alles andere als perfekt. Als Erstes musste ich einen blinden Mann betreuen – damals eine totale Überforderung. Eine Frau, die ich über ein Jahr lang besuchte, ist inzwischen leider gestorben. Man bekommt die Menschen gerne. Auf den Spaziergängen mit ihr lernte ich Bümpliz kennen. Und auf der Dachterrasse des Hochhauses machten wir Gehtraining. Seit Ende 2010 besuche ich zudem eine 90-jährige Frau. Sie wohnt alleine im Monbijou-Quartier, hat fast keine Freundinnen mehr und geht an Stöcken. Ihr wurde ich zugeteilt, weil ich gut französisch spreche. Sie ist in Tramelan aufgewachsen. Als Erstes muss ich immer ihre Pendule richten. Sie erzählt viel über die Blütezeit der Uhrenindustrie. Als Waldenburger kenne ich mich damit aus. Alle zwei Mittwochnachmittage jassen wir zusammen. Und versuchen, ihr anspruchsvolles 500er-Puzzle zu komplettieren. Es gibt Kaffee und Kuchen. Sie vertraut mir, was mich sehr berührt. Auch wenn ich vielleicht nur ein Dienstleister bin. Es ist eine Genugtuung, wenn ich den Menschen eine Unterstützung und eine Art Freund sein kann. Und es ist ein Ansporn, weiterzu­ I machen. Aufgezeichnet von Yves Zenger

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«Ich empfinde grosse Dankbarkeit» Klaus Müller (62), Bern

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eben einer sozialpolitischen Motivation gesellt sich bei mir ein spirituell-religiös basiertes Bedürfnis, mich ehrenamtlich zu engagieren: Ich empfinde grosse Dankbarkeit für mein als traumhaft schön empfundenes Leben. Als beruflich selbstständig tätiger Gesundheitsökonom und dank meiner materiellen Unabhängigkeit kann ich mein Berufspensum langsam reduzieren und dadurch verstärkt ehrenamtlich tätig sein. Seit zwei Jahren begleite ich im Rahmen der SPITEX BERN sterbenskranke Menschen und deren Angehörige im Rahmen ihrer palliativen Versorgung. Diese Einsätze finden bei den Betroffenen daheim statt. Daneben engagiere ich mich für Sterbenskranke auf der Palliativstation im Diakonissenhaus Bern, zumeist durch nächtliche Sitzwachen. Für diese Tätigkeiten habe ich beim Roten Kreuz eine spezifische Weiterbildung als Sterbebegleiter absolviert. Was ich leiste, ist im Gesundheitswesen nicht mehr «zahlbar»: Ich schenke den Betroffenen Zeit. Sie sind dankbar dafür, dass jemand «bleibend» für sie da ist. Häufig wird bei den Betroffnen dadurch offensichtlich eine innere Unruhe oder ein Angstzustand vermindert. Falls akzeptiert, hilft auch eine anhaltende Berührung der Schulter oder Hand. Berührungen unterstützen nachweisbar psychische und physische Heilungsprozesse. Meine wichtigste Aufgabe sehe ich darin, den Betroffenen das Gefühl von Halt und Geborgenheit zu vermitteln und ihnen gleichzeitig die Chance zu bieten, die eigenen Empfindungen und Stimmungen mitzuteilen. Zwar bestehen dafür nicht selten scheinbar unüberwindbare Barrieren. Doch immer wieder gelingt auch die Entdeckung eines Zugangs. So führte ein sehr verspannt und unzugänglich wirkender Mann nach der Ansprache in seiner spa-

nischen Muttersprache das Gespräch dankbar und zunehmend entspannt fort. Und eine einsame, verbittert und ebenfalls unzugänglich wirkende Frau von der Heilsarmee stimmte schliesslich in das von mir gesungene Kirchenlied mit ein. Viele Schicksale gehen sehr nahe, die Begegnungen berühren und wühlen auf. Und auch die notwendige Balance von Nähe und Distanz ist nicht immer einfach. Allgemein stelle ich noch ein mangelndes Netzwerk zur Palliativen Betreuung fest. Meiner Erfahrung nach kommen die ganzheitlichen Bedürfnisse und die psychosoziale Betreuung heute auch im Kanton Bern noch zu kurz. Besonders in der letzten Lebensphase wird die Bedeutung der Hightech-Medizin noch immer überschätzt. Stattdessen plädiere ich für eine höhere Wertung der Pflegetätigkeit, der psychosozialen Betreuung sowie gerade auch der Freiwilligenarbeit. In der gegenwärtigen palliativen Versorgung fristen Freiwillige zu oft noch das Dasein von Lückenbüssern. In Zukunft wird eine bedarfsgerechte und nachhaltige psychosoziale Unterstützung von Sterbenden und ihren Angehörigen ohne eine starke Ausweitung der ehrenamtlichen Einsätze immer weniger zu realisieren sein. Dafür sprechen auch die Folgen des demografischen Wandels. Zu diesem Themengebiet schreibe ich zurzeit ein Buch, welches im Verlag Hans Huber erscheinen wird. Nicht wenige Menschen leiden nach der Pension offensichtlich darunter, keine Aufgaben mehr zu haben. Einigen dieser Menschen kann ich eine ehrenamtliche Tätigkeit ans Herz legen. Mir hat diese Freiwilligentätigkeit neue Dimensionen eröffnet, I ich lebe seither dankbarer und bewusster. Aufgezeichnet von Patrick Bachmann

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«Der Gesellschaft etwas zurückgeben» Johannes Decker (67), Bern

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n der Regel ersuchen nicht die Betroffenen, sondern Angehörige, Hausärzte oder Institutionen um Unterstützung und Begleitung Sterbender oder Schwerkranker. Ein solcher Vorschlag muss von der betroffenen Person akzeptiert werden. Der Personenkreis umfasst Menschen aller Altersstufen, die im familiären Umfeld gepflegt und betreut werden. Seit ich bei der SPITEX BERN Freiwilligenarbeit leiste, traf ich meist auf Betreuungssituationen kurz vor dem Tod. Diese «Sterbebegleitungen» dauerten meist nur wenige Tage. Bei einem Einsatz – mein Besuch wurde vom Kunden selber nicht mit Begeisterung erwartet – sprach dieser während anderthalb Stunden kein Wort, musterte mich aber mit zunehmend intensivem Blickkontakt. Ich versuchte zu signalisieren, dass ich nichts von ihm fordere, sondern ihm nur meine Zeit anbiete, solange seine Frau abwesend sei. Nach zirka einer Stunde bewegte sich seine Hand zentimeterweise auf meine zu, bis er sie ergriff. Er sagte damit wohl «ja, ich vertraue dir». Hier geschah so ein «Loslassen», der Kunde verstarb am folgenden Tag in Ruhe. Es ist ein wunderschönes Gefühl, solche Situationen zu erleben, sie erfüllen mich mit Dankbarkeit. Vieles geschieht bei den Besuchen ohne Worte. Wenn Kunden aber reden möchten – über Leben, Leiden und Sterben – sind das intensive Momente, die mich fordern. Als Pflegefachmann, davon fast 25 Jahre in der Spitex bis zu meiner Pensionierung, war ich beruflich mit Krankheit, Sterben und Tod konfrontiert. Abschied nehmen ist in meinem Leben auch sonst präsent. In meiner Kindheit lebte ich in einem Haushalt, in dem zeitweise vier Generationen unter einem Dach wohnten, da war Sterben und Abschied nehmen eine fast alltägliche Angelegenheit. Als eine Mitschülerin starb – der Sonnen-

schein des Dorfes – durfte ich den Sarg tragen helfen, dankbar und ohne Angstgefühle. Persönlich und direkt wurde ich mit der Todesfrage konfrontiert, als ich vor gut drei Jahren einen Herzinfarkt erlitt. Für mich persönlich ist dieses Thema nicht angstbesetzt: Wir sterben von Geburt an. Im Refrain eines Gedichtes heisst es: «...und jeder Abschied ist ein Stück vom Tod.» Meine heutige Funktion als Freiwilliger unterscheidet sich deutlich von meinem Beruf als Pflegefachmann. Diesen muss ich jetzt aussen vor halten. Gute Pflege ist nur möglich in einer vertrauensvollen Beziehung. Diese Erfahrung hilft mir ganz wesentlich in der Beziehung zu den heute von mir Betreuten. Zeit für die Pflege zu nehmen; im Berufsalltag reichte sie häufig nicht. Daraus entstand die Motivation, nach meiner Pensionierung meine Zeit den Menschen anzubieten, die sie nötig haben. Wir heutigen Älteren stehen nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich um vieles besser da als frühere Generationen. Das ist eine gesellschaftliche Errungenschaft, von der auch ich profitiert habe. So gebe ich dieser Gesellschaft gerne etwas zurück in Form meiner Freiwilligenarbeit. Wenn andere Menschen sich mit Verweis auf die Abzockermentalität und dem Trend zur Profit­maximierung nicht ehrenamtlich betätigen wollen, lasse ich mich davon nicht beeindrucken und engagiere mich trotzdem. Nebst meiner Tätigkeit bei der SPITEX BERN leiste ich freiwillige Beistandschaften, und als gläubiger Mensch beteilige ich mich zudem an kirchlichen Aktivitäten. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind mit Neugierde, Interessen, Lebensfreude und I Genuss verbunden. Aufgezeichnet von Patrick Bachmann

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Früher weckte mich schon das leiseste Knarren Als professionelles Bildungsinstitut des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner tragen wir zur Entwicklung der professionellen Pflege bei und stärken die Berufsidentität und Arbeitszufriedenheit der Pflegenden.

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Bern

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P O R T R ÄT S n 1 1

«Es ist ein Umdenken nötig» Elisabeth Kohli (61), Bern

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Jungfrau entdeckt. So fahren wir ins Gantrischgebiet, durchs Emmental oder über den Frienisberg nach Murten. Obwohl sie zum Beispiel kurz nach einem Mittagessen das Menü bereits wieder vergessen hat, ist sie aber sehr dankbar für diese Ausflüge.

In meinem Alter ist es fast unmöglich, eine neue Arbeit zu finden. Nach einer Phase der völligen Erschöpfung möchte ich mich nun aber wieder nützlich machen, und gleichzeitig suche ich ein neues soziales Umfeld, um selber nicht zu vereinsamen. Deshalb mache ich jetzt jede zweite Woche einen Ausflug mit meiner 85-jährigen Nachbarin. Sie leidet unter schwerer Demenz und unter einer Sehbehinderung. Zudem ist sie alleinstehend und hat keinerlei Angehörige. Mit ihrem Mann ist sie früher viel mit dem Auto unterwegs gewesen, dies vermisst sie sehr. Da ich selber ein Auto habe, fahre ich nun mit ihr aus. Meist fahren wir einfach los, ohne konkretes Ziel. Sie ist glücklich, wenn sie die Berge sieht und schwärmt jeweils, wenn sie irgendwo Eiger, Mönch und

Als ich mit dieser Betreuung begann, habe ich zuerst die Spitex-Mitarbeiterin der Nachbarin kontaktiert. Ich wollte wissen, was mich erwartet und worauf ich achten muss. Anlässlich des regelmässigen Quartalstreffen der Freiwilligen wurde ich durch die Spitex auf die Ausbildung zur freiwilligen Seniorenbegleitung aufmerksam gemacht. Der bis Ende April dauernde Kurs erstreckt sich über zwei Tage und zehn Abende und beinhaltet Themen wie zum Beispiel Krankheitsbilder, das Verhalten in Notfallsituationen, der Umgang mit Demenz oder der Einsatz von Hilfsmitteln. Er wird mir zu mehr Sicherheit im Umgang mit den zu betreuenden Personen verhelfen. Überhaupt fühle ich mich von der SPITEX BERN gut betreut. Doch von offizieller oder staatlicher Seite vermisse ich eine entsprechende Wertschätzung. Da wird ein Umdenken nötig sein, denn die Freiwilligenhilfe trägt zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen bei. Ich bin überzeugt, dass sich viele Arbeitslose oder Ausgesteuerte für solche Einsätze gewinnen liessen und so auf beiden Seiten Kosten gespart würden. In meinem Fall begrüsst zwar die Arbeitsvermittlung diese Tätigkeit. Ich kann sie aber nicht für zusätzliche Taggelder anrechnen. In unserer Gesellschaft zählt nur, was bezahlt wird – Freiwilligenarbeit hat noch nicht den I Stellenwert, den sie verdient. Aufgezeichnet von Patrick Bachmann

igentlich bin ich eher Einzelgängerin. Seit 35 Jahren lebe ich alleine und brauche keine ununterbrochene Kommunikation mit einem Gegenüber. Und ich bin auch absolut nicht der Typ für die Pflege von anderen Menschen. Dass ich mich trotzdem freiwillig für das Wohl älterer Menschen engagiere, hat mit der Erfahrung bei der Betreuung meiner dementen Mutter zu tun. Die Spitex und schlussendlich das Klinik- und Heimpersonal über­nahmen zwar die Pflegeleistungen, doch den persönlichen Kontakt und das soziale Umfeld können diese nicht ersetzen. Bis zu ihrem Tod vor gut einem Jahr habe ich mich zusammen mit meinen Geschwistern regelmässig um unsere Mutter gekümmert. Unglücklicherweise verlor ich damals fast zur gleichen Zeit meine Stelle als Leiterin Administration und Rechnungswesen. Da ich beruflich sehr engagiert war, litt auch mein soziales Umfeld darunter.

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INTERVIEW n 12

«Fast die Hälfte

der Bevölkerung arbeitet unbezahlt» INTERVIEW n Gratis arbeiten? Für die Hälfte der Bevölkerung scheint dies nicht abwegig zu sein. Erstaunlich eigentlich, denn Freiwillige verhalten sich entgegen dem medialen «Abzocker»-Trend. Und wir können froh sein darum, meint Professor Markus Freitag von der Universität Konstanz und wissenschaftlicher Leiter des Freiwilligen-Monitor Schweiz. Denn ein massiver Rückgang der Freiwilligentätigkeit würde dramatische Konsequenzen nach sich ziehen. Er erklärt das Phänomen der freiwillig Engagierten damit, dass diese aus innerster Überzeugung handeln, Spass an der Tätigkeit haben und gesünder und glücklicher seien.

Von Patrick Bachmann (Interview) und Daniel Fuchs (Bild)

Markus Freitag, Sie forschen zum Thema «freiwilliges Engagement». Leisten Sie selber auch Freiwilligenarbeit? Es gilt zu unterscheiden: Ich bin nicht formell freiwillig tätig, also zum Beispiel innerhalb eines Vereins. Doch wenn ich zum Beispiel die kleinen Kinder bei Freunden oder Bekannten betreue, bin ich informell freiwillig tätig. Und wie fast alle in der Schweiz wohnhaften Menschen spende ich. Auch dies zählt zum freiwilligen Engagement. Waren Sie früher formell freiwillig tätig? Ja, bis unsere Kinder geboren wurden. Meine Situation deckt sich hier mit den Erkenntnissen unserer Untersuchungen: Bei Eltern mit Kleinkindern geht das Freiwilligen-Engagement tendenziell zurück. Neben der beruflichen Tätigkeit und der elterlichen Fürsorge hat die Freiwilligentätigkeit meist keinen Platz mehr. Gemäss unseren Ergebnissen nimmt sie aber insbesondere bei Frauen wieder zu, wenn die Kinder zwischen 6 und 15 sind. Dann stellen Kinder sogar Antriebsmotoren für die Freiwilligen­ tätigkeit ihrer Eltern dar, weil sie zum Beispiel in Musik- oder Sportvereine gehen und die Eltern auch wieder in das Vereinsleben einsteigen. Sie befinden sich mit dieser beschränkten Freiwilligen­ tätigkeit also ungefähr im Bevölkerungsdurchschnitt? In der Summe aller Arten freiwilliger Tätigkeiten bin ich wohl eher unterdurchschnittlich engagiert. Abgesehen von meinen Kleinkindern wäre ich wohl der Prototyp für ein Ehrenamt. Denn dazu

gehört meist eine finanziell gesicherte Situation, eine gute soziale und familiäre Integration sowie ein Alter zwischen 40 und 64. Ist genügend Zeit zu haben das Hauptkriterium für ein freiwilliges Engagement? Es ist nicht das entscheidende Argument für oder gegen die freiwillige Tätigkeit. Zum Beispiel Arbeitslose oder Rentnerinnen und Rentner hätten mehr Zeit zur Verfügung, sind aber unterdurchschnittlich aktiv. Bei diesen Gruppen existieren aber Gegen­ kräfte, welche stärker wirken als die vorhandene Zeit: soziale Isolation, fehlendes Selbstbewusstsein oder eine ungesicherte finanzielle Situation wären hier zu nennen. Auch die weniger Gebildeten fühlen sich oft nicht ermutigt, freiwillige Tätigkeiten zu übernehmen. Ein Problem, welches zum Thema Freiwilligentätigkeit immer wieder angesprochen wird, ist eine mögliche Konkur­ renzsituation zur professionellen Arbeit. Wie sehen Sie das? Ich werde oft auf diese Problematik angesprochen. Insbesondere im Gesundheitsbereich werden Freiwillige benötigt, gleichzeitig werden professionelle Dienste angeboten, welche sich mit der Freiwilligentätigkeit teilweise überschneiden können. Das ist eine Situation, die wohl da und dort Spannungen mit sich bringt und bei Freiwilligen wie bei Fachpersonen zu Unsicherheiten führt. Obwohl professionelle Tätigkeiten, die einen gewissen Erfahrungsschatz und eine entsprechende Ausbildung voraussetzen, meist nicht ohne Weiteres durch Freiwillige ersetzt werden können. Es

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ist aber ein Dilemma: Einerseits besteht der verständliche Wunsch der Freiwilligen nach Anerkennung und Weiterbildung, andererseits kann es für Freiwillige frustrierend sein, nur vergleichsweise anspruchslose Tätigkeiten auszuführen. Doch eine bessere Ausbildung der Freiwilligen würde aus Gründen der Kostenersparnis wohl die Versuchung wachsen lassen, professionelle Fachpersonen tatsächlich durch Freiwillige zu ersetzen. Letztendlich ist es ein Spannungsverhältnis, vor welchem wohl jede Institution gerade im Gesundheitswesen früher oder später einmal stehen wird. Die heutigen Seniorinnen und Senioren sind viel länger fit als früher, und sie sind auch finanziell wesentlich besser abgesichert. Ist es so, dass sich die Menschen nach dem Erwerbsleben vermehrt ehrenamtlich engagieren? In der Tat hält das Engagement im Alter sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern nach der Pensionierung noch an und nimmt erst in der Gruppe der über 80-Jährigen abrupt ab. Zudem scheinen ein gewisses Alter und entsprechende Erfahrungen eine zentrale Bedingung für die Übernahme eines Ehrenamtes darzustellen. Angesichts unserer zeitlich nah beieinanderliegenden Erhebungen aus dem Jahr 2006 und 2009 lassen sich aber noch keine längerfristigen Trends herauslesen. Die nächste Untersuchung wird in drei Jahren durchgeführt. Dann wissen wir vielleicht schon mehr über die zeitliche Entwicklung bei der Freiwilligentätigkeit der Seniorinnen und Senioren. Was Sie aber in den bisherigen Erhebungen feststellen konnten, ist eine Abnahme der informellen Freiwilligentä­ tigkeit … Ja, bei der informell tätigen Bevölkerung gibt es einen Rückgang von 37 auf 30 Prozent. Innerhalb von drei Jahren ist das ein vergleichsweise markanter Rückgang. Haben Sie eine Erklärung dieses massiven Rückgangs der informellen Freiwilligentätigkeit? Aus der Umfrage können wir keine genauen Gründe herauslesen. Es lässt sich vielleicht vermuten, dass die Wirtschaftskrise eine Rolle gespielt hat. Vielleicht schränkt man in einer etwas

INTERVIEW n 13

schwierigeren wirtschaftlichen Situation das Engagement ein oder investiert mehr Zeit in die berufliche Tätigkeit. Die informelle Freiwilligentätigkeit ist aber hochgradig flexibel. Deswegen kann es dort grössere Schwankungen geben. Dramatischer wäre es, wenn ein solcher Rückgang bei der formellen Freiwilligenarbeit festzustellen wäre. Da sind die Zahlen aber stabil, denn die Vereinstätigkeit beruht stärker auf Regelmässigkeit und festen Strukturen. Ungefähr 25 Prozent der Schweizer Bevölkerung über 15 Jah­ren führen ohne Entgelt eine Tätigkeit in Vereinen aus. Sind die Freiwilligen in der Schweiz denn allgemein zufrieden mit ihrer Tätigkeit und ihrem Umfeld? Viele formell Freiwillige findet den Status Quo in Ordnung und wünschen keine zusätzlichen Massnahmen, welche die Bereitschaft erhöhen könnten. Eine Monetarisierung der Freiwilligen zum Beispiel – also eine Bezahlung der Tätigkeit – wird nicht erwartet. Die Tätigkeit entspringt einer inneren Überzeugung, insbesondere, wenn es eher um Betreuung und Pflege geht. Aber: Die Freiwilligen wünschen sich eine stärkere Mitsprache in den Organisationen, eine umfassendere fachliche Unterstützung ihrer Tätigkeit sowie eine vermehrte Anerkennungskultur ihrer Freiwilligenarbeit. Diese soll nicht als selbstverständlich hingenommen werden. Der Mensch dürstet nach Lob und Anerkennung, ob im Familienkreis, Freundeskreis oder im Beruf. Dieses Bedürfnis besteht bei Freiwilligen umso stärker, als sie unbezahlte Tätigkeiten ausüben. Wenn ihnen durch Gesten ge­zeigt wird, dass sie unverzichtbare Dienste leisten, motiviert das ungemein. Aber speziell bei der Pflege von Verwandten oder Bekannten ausserhalb des Haushaltes überfordern sich doch immer wieder viele Freiwillige. Sie sind erschöpft, werden selber krank oder leiden unter psychischem Druck. Wird die Freiwilligentätigkeit allgemein zu positiv gesehen? Fragen wir doch anders: Was wäre los, wenn es diese Betreuungsleistungen nicht gäbe? Unvorstellbar. Also müssen wir erst einmal froh sein, dass diese geleistet werden. Natürlich gibt es viele individuelle Schicksale, die zu diskutieren sind. Wenn zum

Wer ist Markus Freitag?

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Professor Markus Freitag ist seit Oktober 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Politik im Fachbereich Politik und Verwaltungswissenschaft und Leiter des Forschungszentrums «Bürgerschaftliches Engagement und Sozialkapital» an der Universität Konstanz. Er hat Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und ­Germanistik studiert und habilitierte an der Universität Bern. Er ist Mitherausgeber des «Freiwilligen-Monitor Schweiz» 2007 und 2010 und leitet die wiederkeh­ renden Erhebungen zum freiwilligen Engagement in der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Schweiz­e ­r­i­­schen Gemeinnützigen Gesellschaft, dem Migros-­ Kultur­prozent und dem Bundesamt für Statistik. Markus Freitag wurde 1968 in Waldshut-Tiengen geboren. Er ist verheiratet, Vater von Nina (6) und Nick (4) und lebt in Zürich.

14 n INTERVIEW

Beispiel jemand aus der eigenen Familie gepflegt wird, kann ein verpflichtender Charakter mitspielen, der dann zu Schattenseiten führt. Wenn der familiäre Verpflichtungscharakter überhand nimmt, ist dies streng genommen keine «freiwillig» geleistete Arbeit mehr, sondern eine unbezahlte. Trotzdem bin ich nicht der Meinung, die Freiwilligentätigkeit werde zu positiv bewertet. Dieses Gefühl der Verpflichtung nimmt jedoch allge­ mein ab. In der Gesellschaft besteht ein Trend zur Individua­ lisierung, der die sozialen Netze schwächt und die Hilfe und Unterstützung vermehrt professionellen Dienstleistern über­ lässt. Betrifft das auch den Einsatz freiwilliger Tätigkeit? Da sprechen Sie eine aktuelle Diskussion in der Frei­wil­ ligen-Forschung an. Hebelt ein ausgebauter Wohlfahrtsstaat die Selbsthilfe der Zivilgesellschaft aus? In Zeiten ohne umfassende sozialstaatliche Absicherung war die zwischenmenschliche Unterstützung quasi alternativlos. Heute existieren hingegen entsprechende Institutionen, die vermehrt in Anspruch genommen werden und die Zwischenmenschlichkeit verdrängen. Ob aber allein der Ausbau des Sozialstaates die gegenseitigen Unterstützungen und Hilfeleistungen reduziert, kann zum heutigen Zeitpunkt durch unsere Analysen nicht belegt werden. Wir finden hier etwa für die Schweizer Kantone keine systematischen Zusammenhänge. Der Sozialwissenschaftler Kilian Künzi meint, dass die Betreuung und Pflege immer stärker ausgelagert würde und

der Trend zur Professionalisierung nicht mehr umkehrbar sei. Ist ein generelles Auslagern der freiwillig erbrachten Leis­ tungen an professionelle Institutionen überhaupt finanzier­ bar? Oder anders gefragt: Würde die Gesellschaft, so wie sie heute organisiert ist, ohne Freiwilligenarbeit überhaupt noch funktionieren? Das Bundesamt für Statistik spricht von über 700 Millionen Stunden an jährlichen freiwilligen Leistungen, wobei je rund die Hälfte auf die institutionalisierte und die informelle Freiwilligenarbeit fällt. Je nach angelegtem Stundenlohn fällt hier ein ordentlicher Frankenbetrag an, der die Gesellschaft finanziell in grosse Bedrängnis brächte. Das Vereinswesen würde organisatorisch ohnehin zusammenbrechen. Vereine sind Schulen der Demokratie und des sozialen Miteinanders. Es entstünde ein riesiges Loch im sozialen Kitt in der Gemeinschaft. Im hohen Alter ist es aus gesundheitlichen Gründen oft nicht mehr möglich, sich ehrenamtlich zu betätigen. Sind Geldspenden eine Alternative dazu? Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Freiwilligentätigkeit im hohen Alter zurückgeht. In erster Linie scheint hier die körperliche und gesundheitliche Verfassung der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ausschlaggebend zu sein. Die Spendentätigkeit als eine andere Form des freiwilligen Engagements bleibt aber unverändert. Spenden werden auch im hohen Alter geleistet. Rentnerinnen und Rentner spenden aber nicht nur sehr häufig, sondern sie überweisen auch die höchsten Beträge.

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Fast die Hälfte der Menschen in der Schweiz leistet also Arbeit ohne Entgelt. Und dies in einer Zeit, in der das Motto «Geiz ist geil» hochgehalten wird. Sind diese rund drei Mil­ lionen Menschen in der Schweiz also schlicht die Dummen, wenn sie nicht nach der Logik einer Kosten-Nutzen-Analyse handeln? Das ist nicht eine Frage der Intelligenz. Es sind Menschen, die aus innersten Überzeugungen etwas tun. Das ist das Schöne daran: Ich kann ein Phänomen erforschen, welches nach der Logik des Profitstrebens gar nicht existieren dürfte. Die Freiwilligen leisten etwas, es entstehen ihnen dabei noch Kosten, und sie bekommen dafür kein Entgelt. Es ist interessant, dass anscheinend 47 Prozent der Bevölkerung vollkommen irrational handeln. Übrigens sind sie auch formell nicht die Dummen – im Durchschnitt haben insbesondere formell Freiwillige einen vergleichsweise hohen Bildungsgrad. Vielleicht sind Freiwillige dafür glücklicher? Davon bin ich überzeugt, Forschungen zeigen, dass sie nicht nur glücklicher, sondern auch noch gesünder sind.

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Was ist Freiwilligentätigkeit? Freiwilliges Engagement meint jede Aktivität, für die ohne monetären Gegenwert Zeit oder auch Geld aufgewendet wird, um anderen Menschen oder einer Organisation zu nützen. Die Freiwilligenarbeit wird in informelle und formelle Arbeit unterteilt. Informelle Arbeit findet ohne Organisationen ausserhalb des eigenen Haushalts statt. In der Schweiz sind rund 30 Prozent der Bevölkerung auf diese Weise engagiert. Formelle Arbeit wird in Vereinen oder Institutionen geleistet. Hier sind es rund 26 Prozent, die eine solche Basisarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Frauen sind mit 35 Prozent deutlich mehr informell tätig als die Männer (25 Prozent), welche dafür mit 29 Prozent vermehrt formell engagiert sind als die Frauen (24 Prozent). Der höchste Prozentsatz Freiwilliger befindet sich im mittleren Alter, die Älteren und die jungen Erwachsenen sind weniger freiwillig aktiv. Im sozial-karitativen Bereich sind die Älteren hingegen überrepräsentiert. Auf dem Land ist die Freiwilligentätigkeit höher als in der Stadt, und Pendler sind weniger ehrenamtlich engagiert.

20 Prozent der Bevölkerung betätigen sich nur für ent­ sprechendes Entgelt und leisten auch keine Spenden. Sind das also die reinen Egoisten? Die Gründe hier sind vielfältig und schliessen den Mangel an Zeit ebenso ein wie die soziale Isolation, die finanziell angespannte Situation und das fehlende Selbstbewusstsein. Es ist aber auch vorstellbar, dass ausgeprägte Individualisten darunter sind.

lungsparadigma der reinen Kosten-Nutzen-Logik systematisch widersetzen und sich innerhalb wie ausserhalb von Vereinen und Organisationen engagieren. Das wird sich meines Erachtens auch in den nächsten zehn Jahren nicht vollkommen ändern.

Wie sieht es europaweit aus, nimmt dieser Anteil der nicht freiwillig Tätigen zu? Ich finde in den nationalen wie internationalen Statistiken wenige Hinweise, dass die Freiwilligentätigkeit einen Einbruch erleiden würde. Ein fester Prozentsatz der Menschen leistet unbezahlte Arbeit. Wir können davon ausgehen, dass sich im westlichen Europa zwischen 40 und 50 Prozent dem Hand-

Sie sehen also die Zukunft der Freiwilligenarbeit nicht schwarz? Ich sehe diese Zukunft weder schwarz noch rosarot. Ich denke, dass die Freiwilligentätigkeit auf diesem Niveau beibehalten werden kann. Wenn Vereine, Staat und Öffentlichkeit die Leistungen der Freiwilligen gebührend anerkennen, wird die Bereitschaft, un­ent­ geltlich für die Gemeinschaft tätig zu sein, nicht zurückgehen. I

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eine rundum gute und wichtige Sache Benevol n Das Jahr 2011 ist das Europäische Jahr des freiwilligen Engagements. Für Benevol, die Dachorganisation der Fach- und Vermittlungsstellen für Freiwilligenarbeit in der Deutschschweiz, eine zusätzliche Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen.

VON yves zenger

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ast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung leistet Freiwilligen­ arbeit, insgesamt 700 Millionen Stunden. Unentgeltlich. Laut Bundesamt für Statistik generieren sie damit eine Wertschöpfung von 30 Milliarden Franken. Dies ist beinahe gleich viel, wie im gesamten Gesundheits- und Sozialwesen in einem Jahr bezahlt gearbeitet wird. Ohne freiwilliges Engagement wäre eine funktionierende Gesellschaft also undenkbar und vor allem unbezahlbar. Gemäss Doris Widmer, Geschäftsleiterin von Benevol Bern, widerspiegeln die Freiwilligen die Vielfalt der ganzen Gesellschaft: Es melden sich einerseits Personen, die keinen Berufsabschluss haben, andererseits aber auch Informatiker, Sachbe­arbeiter, Personen in leitenden Positionen, Studierende, ehemalige Professoren oder auch mal Botschafterinnen. Auch Migrantinnen und Migranten bieten ihre Hilfe an. Benevol Bern hat letztes Jahr zwischen 170 und 180 Ver­­mittlungen getätigt. Der jüngste Freiwillige, den die Organisation jemals vermittelt hat, war 14 Jahre alt, die älteste hat Jahrgang 1927 und ist immer noch regelmässig im Einsatz. Den

Anteil der Männer konnte das Team von Frau Widmer innert elf Jahren von 20 auf 33 Prozent erhöhen. Für Benevol ist das Jahr des freiwilligen Engagements eine gute Gelegenheit, um auf die Möglichkeiten in der Freiwilligenarbeit aufmerksam zu machen. Wichtige Voraussetzungen für die Übernahme einer Freiwilligenarbeit sind Zeit und Freude. Erwartet werden jedoch auch Fachwissen, soziale Kompetenzen und eine gute Portion Begeisterung für die Sache. Die von Benevol vermittelte Freiwilligenarbeit ist sehr vielfältig: Nicht nur die Mitarbeit in karitativen, sozialen und kirchlichen Organisationen gehört dazu, sondern ebenso das Engagement in Sport, Kultur und in Interessengemeinschaften. Auch Einsätze für die Umwelt sind ein Beitrag für das Gemeinwohl, genauso wie die Nachbarschaftshilfe oder das Engagement in Behörden und politischen Gremien. Bevor Menschen sich für eine freiwillige Tätigkeit entscheiden, ist es ratsam, genaue Informationen über die Organisation, die auszuführenden Aufgaben und die Rahmen­bedingungen einzuholen. Diese Beratungsfunktion übernimmt Benevol Bern.

«Die Nachfrage können wir nicht decken» INTERVIEW n Doris Widmer, Geschäftsleiterin Benevol Bern, gibt Auskunft über die Vermittlungstätigkeit von Benevol und über die Zusammenarbeit mit der SPITEX BERN. Wer stellt bei Benevol Freiwilligenstellen zur Verfügung? Haben Sie ein aktuelles Beispiel eines Stellenangebots? Unser Ziel ist es, den Freiwilligen Einsätze zu vermitteln, die Im Moment ist die Blinde Insel in der Reitschule aktuell. ihnen Spass machen. Weitaus am meisten Tätigkeiten vermitteln Dort haben wir für den Schweizerischen Blinden- und Sehbehinwir im Sozialbereich und bei den Kirchen. Das dertenverband eine Gruppe von Freiwilligen sind Besuchsdienste und Be­gleitungen von vermittelt, welche die Sehbehinderten vom betagten Menschen. Freiwillige sind besonBahnhof in die Grosse Halle begleiten. Dies ist ein sporadischer Einsatz, welcher nicht viel ders in Altersheimen und BehindertenorganiZeit in An­­spruch nimmt und einmal jährlich sationen gefragt. Wir vermitteln aber auch im stattfindet. Kulturbereich und im Um­weltschutz. Zurzeit sind 85 Organisationen bei uns Mitglied. Ab Für welche Bereiche ist es besonders und zu haben wir auch Anfragen für ehrenschwierig, Helfer zu finden? amtliche Tätigkeit wie etwa ein Kassieramt Freiwillige zu finden, welche Menschen mit oder eine Protokollführung. Die Nachfrage Doris Widmer: «Die Abgrenzung zur bezahlten Arbeit soll transparent sein.» einer Behinderung betreuen ist sehr schwie­rig. können wir insgesamt jedoch nicht decken.

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Viele haben Hemmungen und wissen nicht, wie sie sich gegenüber den Betroffenen verhalten sollen. Auch für die Betreuung von psychisch Kranken ist es nicht einfach, genügend Leute zu finden. Hier ist es ganz wichtig, dass die Einsatzinstitutionen sie gut einführen und begleiten.

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Wer ist Benevol? Benevol Bern ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bern. Sein Zweck ist die Vermittlung von Freiwilligen und Ehren­ amtlichen an Non-Profit-Organisationen in den Bereichen Soziales, Kultur, Umweltschutz und Sport. Die Mitglieder des Vereins Benevol Bern sind Non-ProfitOrganisationen aus der Stadt und Region Bern, welche mit Freiwilligen und Ehrenamtlichen arbeiten. Agentur und Aktivitäten werden finanziert durch Mitgliederbeiträge, Subventionen der Stadt Bern, Beiträge gemeinnütziger Fonds und Stiftungen sowie Spenden.

Wie beugen Sie möglicher Selbstausbeutung der Freiwil­ ligen vor? In den Benevol-Standards der Freiwilligenarbeit ist definiert, dass das freiwillige Engagement durchschnittlich nicht mehr als sechs Stunden pro Woche dauern sollte. Ein Grundsatz, der für uns noch wichtiger ist, ist die Abgrenzung zur bezahlten Arbeit. Dies muss transparent und klar definiert sein. Die Freiwilligen sollen nicht Kernaufgaben einer Institution übernehmen, sondern eine Qualitätsverbesserung erbringen.

> Benevol Bern, Aarbergergasse 8, 3000 Bern 7, Tel. 031 312 2 312, [email protected], www.benevolbern.ch

Vermittelt Benevol auch Freiwilligeneinsätze bei der SPITEX BERN? Ja, wir vermitteln Freiwillige an die Spitalexterne Onkologie der SPITEX BERN (SEOP)*. Die Tätigkeit der Freiwilligen dient vor allem der Entlastung der Angehörigen. Es geht dabei um Gespräche, Vorlesen, Spaziergänge, Kinderbetreuung oder ganz einfach ums Zuhören.

siert einen Event für die Freiwilligen und bezahlt auch eine Weiter­ bildung, wie zum Beispiel den Kurs «Freiwillige Seniorenbegleitung». Das ist für uns als Fachstelle wichtig, weil es zeigt, dass die Einsatzinstitution den Freiwilligen viel Anerkennung entgegenI bringt und die Standards der Freiwilligenarbeit beachtet.

Was sind Ihre Erfahrungen mit der SPITEX BERN? Die SPITEX BERN lädt die Freiwilligen vierteljährlich zu einem Erfahrungsaustausch mit spezifischem Thema ein, organi­

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Ein unterschätztes Gesundheitsproblem Inkontinenz oder Blasenschwäche – könne ein erstes Symptom für eine ernsthafte Erkrankung sein, sagt die Urologin Dr. med. Isabel Reilly. Von Wolfgang Schreiber Frau Dr. Reilly, man sagt, Blasen­ schwäche oder Inkontinenz sei eine Volkskrankheit. Stimmen Sie dem zu? Isabel Reilly: In der Schweiz sind 400 000 Menschen davon betroffen. Männer und Frauen? Reilly: Bei der gesamten männlichen Bevölkerung wird mit einer Rate von zehn Prozent gerechnet. Das ist relativ viel. Statistisch gesehen kommen auf einen von Inkontinenz betroffenen Mann drei bis vier Frauen. Sind auch junge Menschen davon betroffen? Reilly: Das kann in allen Altersschichten vorkommen. Denken Sie an Menschen, die durch einen Unfall auf den Rollstuhl angewiesen sind. Auch Diabetiker, ob jung oder alt, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Sie können durch beeinträchtigte Blasennerven betroffen sein. Klar ist, das Leiden nimmt bei beiden Geschlechtern mit zunehmendem Alter zu. In den Pflegeheimen sind beide Geschlechter zu mindestens 50 Prozent davon betroffen. Oft ist Inkontinenz der Grund, warum Leute in Pflegeheime kommen. Demenz ist häufig mit Inkontinenz verbunden. Ist Inkontinenz ein häufiges Thema in der hausärztlichen Praxis? Reilly: Im Verhältnis zur Dunkelziffer, also trotz der relativ hohen Zahl der Betroffenen, wird das Thema in der ärztlichen Praxis von den Patienten leider noch zu wenig angesprochen; es ist ein Tabuthema. Aus Scham? Isabel Reilly: Ja, meistens. Die Patienten haben oft Hemmungen, ihre Leiden im Intimbereich anzusprechen. Mit Viagra ist das Thema Erektionsschwäche zwar enttabuisiert worden, doch Inkontinenz wird der Ärztin oder dem Arzt oft noch verschwiegen. Und die Hausärzte? Reilly: Auch für den Hausarzt kann es schwierig sein, Fragen zum Intimbereich zu stellen. Dabei kann der Hausarzt schon mit einfachen Fragen eine Brücke bauen und auf diese Weise schon viele Probleme eruieren und Lösungen anbieten. Dass Inkontinenz oder Blasenschwä­ che die Lebensqualität beeinträchtigt, ist auch medizinischen Laien klar. Reilly: Die Einschränkung ist erheblich. Aber sie muss ja nicht sein. Doch es kann nicht nur ein lästiges Übel sein, sondern

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Was ist Inkontinenz? Inkontinenz, also die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten, wird Harninkontinenz genannt. Es gibt aber auch die Stuhlinkontinenz, bei der der Stuhlgang aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr kontrolliert werden kann. Eigentlich wäre beim Menschen das Wasserlösen nichts anderes als das Entleeren eines Behälters. Die Natur hat dafür allerdings ein kompliziertes Regelund Messsystem entwickelt, das aus dem an und für sich einfachen Wasserlösen einen komplexen Vorgang macht. Mehrere zentrale und periphere Zentren müssen koordiniert zusammenspielen. Wenn dieses ausgeklügelte System gestört ist, kann es zum unkontrollierten und unglücklicherweise auch unbemerkten Urinabgang kommen. Die Medizin nennt dieses Leiden Inkontinenz.

Inkontinenz ist behandelbar

Dr. med. Isabel Reilly: «Es gibt viele Möglichkeiten, die unterschiedlichen Formen der Inkontinenz zu behandeln.» auch gefährlich. Es ist ein unterschätztes Gesundheitsproblem: Eine neu auftretende Inkontinenz kann als erstes Anzeichen wegweisend für eine ernsthafte Erkrankung sein. Deshalb sind differenzierte Gespräche mit der Patientin, mit dem Patienten ganz wichtig, sie stehen als Anamnese an erster Stelle. Es erfordert fast detektivische Arbeit. Die Patienten können aufgefordert werden, spezifische Fragebogen auszufüllen, Tagebuch zu führen. Werden auch Untersuchungen durch­ geführt. Reilly: Selbstverständlich. Es erfolgen körperliche Untersuchungen, die Hinweise auf Erkrankungen bringen, beispielsweise die Vergrösserung der Prostata beim Mann und gegebenenfalls weitere diagnostische Massnahmen, wie Restharnuntersuchungen, Urin- und Laboruntersuchungen. Wann geht man zum Spezialarzt, zum Urologen? Reilly: Wenn es eine weiterführende Diagnostik braucht. Nur ein paar Beispiele: um durch Blasenspiegelung den Ausschluss einer relevanten Erkrankung wie Blasenkrebs festzustellen oder durch Ultraschalluntersuchungen zu sehen, ob jemand an

IVF HARTMANN AG bietet Beratung mit «sanello», wo andere schweigen  Die IVF HARTMANN AG ist seit über

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 «sanello» bietet dank der Partner-

schaft mit dem «Hausbetreuungsdienst für Stadt und Land» kostenlose, persönliche Beratung durch ausgebildete Pflegefachpersonen zu Hause an.  «sanello» bietet den Kunden ein umfassendes Sortiment hochwertiger Inkontinenzprodukte des Partners IVF HARTMANN AG an.  «sanello» versorgt die Kunden diskret und portofrei per Post mit den Inkontinenzprodukten, die sie benötigen.  «sanello» übernimmt bei Betroffenen, die bereits über ein ärztliches Rezept verfügen, die Abrechnung mit den Krankenkassen.  «sanello» ist nicht nur für Privatpersonen ein idealer Partner, sondern auch eine wertvolle Unterstützung für Institutionen wie Spitäler, Pflegeheime und Spitex-Organisationen.

Prostata leidet oder Restwasser, Nierenstau und so weiter hat. Wie kann Menschen mit Inkontinenz geholfen werden? Reilly: Es gibt viele Möglichkeiten, je nach Erkrankung wird der Therapieplan ausgearbeitet. Das reicht von nicht medikamentösen Massnahmen über Verhaltensmassnahmen wie Trinkverhalten und Toilettentraining bis hin zum muskelkräftigenden Beckenbodentraining durch ausgebildete Physiotherapeuten. Eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten ist durch Medikamente, durch die Pharmakotherapie, gegeben. Nach Ausschöpfen der Pharmakotherapie oder bei nicht tolerablen Nebenwirkungen, hervorgerufen durch die Medikamente, hat sich die Botolinumtoxin-A-Injektion in den äusseren Blasenmuskel als erfolgreich erwiesen. Zudem stehen viele operative Therapien zur Verfügung. Das reicht vom sogenannten Inkontinenzbändchen über den Blasenschrittmacher bis zur Schliessmuskelprothese in ausgewählten, schweren Fällen. Die IVF Hartmann AG bietet mit «sanel­ lo» Produkte an, die bei Inkontinenz eingesetzt werden.

Bild Selwyn Hoffmann

Reilly: Das sind ausgezeichnete Produkte. Sie werden passager, also vorübergehend, nach Operationen an Patienten abgegeben. Aber ihre Bedeutung setzt schon früher ein. Im Sinne der Enttabuisierung bietet «sanello» eine echte Hilfe, nicht nur praktisch, sondern auch moralisch. Wenn ich den Patienten die Muster der Vorlagen, Einlagen und Täschchen zeige, diese erkläre und nach Hause mitgebe zum Ausprobieren, dann sehen sie: Da wird von Industrieseite viel getan, und ich bin mit meinem Leiden nicht der oder die Einzige. Für wen eignen sich «sanello»­Produkte?

Reilly: Es gibt Patienten und Patientinnen, die nach dem Ausschöpfen der ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten auf ein weiteres Therapieangebot bewusst verzichten wollen – sie sagen: In meinem Alter will ich keine Operationen mehr, oder: Ich möchte nicht noch mehr Medikamente schlucken. Für diese Patienten ist «sanello» eine grosse Hilfe. Zwar brauchen Patientinnen und Patienten nach einer Inkontinenzoperation keine Einlagen mehr, doch der Verwendungsbereich für «sanello» bleibt riesig. Frau Dr. Reilly, vielen Dank für das Gespräch.

Inkontinenz muss aber nicht einfach als unabänderlich hingenommen und erduldet werden. Der Medizin stehen heute wichtige Untersuchungsmethoden zur Verfügung, mit denen die Ursachen der Inkontinenz besser eingegrenzt oder klinische Untersuchungsergebnisse bestätigt werden können. Dank neueren Medikamenten und spezialisierten Eingriffen ist Inkontinenz heute behandelbar. Blasenschwäche bedeutet für die Betroffenen jedoch eine schwerwiegende Einschränkung ihrer Lebensqualität. Nach wie vor sind viele Betroffene der falschen Ansicht, dass Blasenprobleme mit zunehmendem Alter zwangsläufig entstehen und daher einfach ertragen werden müssen. Wie die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche schreibt, zählt die Blasenschwäche in der Schweiz zu den am weitesten verbreiteten gesundheitlichen Störungen. Schätzungen zufolge leiden in unserem Land mindestens 400 000 Menschen jeden Alters daran.

Die heimliche Volkskrankheit Harninkontinenz kann nach Geburten oder Operationen, bei Beckenbodenschwäche und vielen anderen Erkrankungen auftreten. Die meisten Menschen, die Probleme mit der kontrollierten Blasenentleerung haben, schweigen aus Scham. Körper und Seele leiden, der Rückzug vom gesellschaftlichen Leben beginnt, Selbstwertgefühl und Lebensqualität gehen verloren. Frauen leiden sehr viel häufiger unter Blasenschwäche als Männer. Viele Frauen verlassen ihre Wohnung nur, wenn sie wissen, dass eine Toilette schnell erreichbar ist. Viele der Betroffenen schweigen sogar gegenüber ihrem Arzt, weil sie fälschlicherweise denken, Inkontinenz sei eine unabwendbare Folge des Alterungsprozesses. Dabei ist die heimliche Volkskrankheit kein Schicksal, sondern in den meisten Fällen sehr gut heilbar.

Neben Selbstbestimmung und einer respektierten Privatsphäre ist für ältere Menschen eine sichere Umgebung mit gepflegter Ambiance wichtig. Domicil bietet ihnen ein Zuhause, das diese Werte lebt.

So vielfältig wie die Menschen sind, ist auch unser Wohn- und Dienstleistungsangebot. Vom unabhängigen Leben in den eigenen vier Wänden bis zur liebevollen intensiven Pflege bieten unsere 16 Häuser in Bern alles für ein erfülltes und aktives Leben im Alter. Beim Domicil Infocenter erhalten Sie alle gewünschten Auskünfte. Telefon 031 307 20 20.

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diabtec ist ein Fachbereich innerhalb der Ortho-Team AG. Die Mitarbeiter sind erfahrene Spezialisten, die sich um Fragen und Versorgung von Patienten mit diabetischen Fusssyndrom kümmern. Der individuellen Versorgung liegt ein Konzept zu Grunde, welches die • Beratung • Interdisziplinäre Zusammenarbeit • Schuhauswahl und Zurichtungen • Nachkontrollen + Dokumentation beinhaltet.

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