Wie sag ich`s meinen Jugendgruppenleitern?

Wie sag ich`s meinen Jugendgruppenleitern ? Anregungen und Methoden zur Vermittlung von Rechtsfragen im Rahmen der Jugendgruppenleiterausbildung Recht...
Author: Oswalda Althaus
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Wie sag ich`s meinen Jugendgruppenleitern ? Anregungen und Methoden zur Vermittlung von Rechtsfragen im Rahmen der Jugendgruppenleiterausbildung Rechtsanwalt Andreas Schmidt Landesjugendwerk der AWO Mecklenburg-Vorpommern e.V.

0. Vorbemerkung

IHRE EINSTELLUNG IST ENTSCHEIDEND !

0. Vorbemerkung Rechtsfragen im Rahmen der JuLeiCa-Ausbildung:

Ein langweiliger Ausflug in die Normen-Wüste oder aber Eine spannende Expedition in den Paragraphen-Dschungel …

SIE SIND DIE REISELEITUNG !!!

0. Vorbemerkung

Machen Sie den Ausbildungsabschnitt Rechtsfragen im Rahmen der JuLeiCa-Ausbildung zur Entdeckungsreise …

Anregungen und Methoden zur Vermittlung von Rechtsfragen

1. Ausgangspunkt Übersicht: •

Vorüberlegungen zur Vermittlung von Rechtskenntnissen Vorurteile und Befürchtungen der Teilnehmer Vermeintliche „Patentrezepte“ Klärung der Ziele und Interessen der Ausbilder und Teilnehmer Erläuterung des Nutzens der Rechtskenntnisse

1. Ausgangspunkt Vorüberlegungen zur Vermittlung von Rechtskenntnissen



Räumen Sie auf mit gängigen Vorurteilen und Befürchtungen:

Rechtsfragen sind langweilig. Jetzt werden Paragraphentexte auswendig gelernt. Rechtsfragen haben hinterher ohnehin keine Relevanz.

1. Ausgangspunkt Vorüberlegungen zur Vermittlung von Rechtskenntnissen



Hüten Sie sich vor vermeintlichen „Patentrezepten“:

Jede Gruppe ist anders (Alter und Vorkenntnisse). Seien Sie flexibel hinsichtlich der Schwerpunktsetzung. Achten Sie auf die Reaktionen der Gruppe.

1. Ausgangspunkt Vorüberlegungen zur Vermittlung von Rechtskenntnissen



Klären Sie vorab die Ziele und Interessen (Ihre und die der Teilnehmer)

Begründen Sie Ihre eigene Schwerpunktsetzung. Gehen Sie (soweit möglich) auf Teilnehmerwünsche ein. Begründen Sie, warum Sie bestimmte Punkte nicht behandeln.

1. Ausgangspunkt Vorüberlegungen zur Vermittlung von Rechtskenntnissen

Erläutern Sie den konkreten Nutzen der Rechtskenntnisse und Sie wecken Interesse und Motivation.

1. Ausgangspunkt Ihr Nutzen der Teilnahme an dieser Veranstaltung

Erzähle mir davon und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich ausprobieren und ich werde es verstehen.

1. Ausgangspunkt Ihr Nutzen aus der Teilnahme an dieser Veranstaltung



Referat: Vorstellung von Anregungen und Methoden



Workshop: Ausprobieren der vorgestellten Anregungen und Methoden

2. Übersicht zum Referat •

3.

Anmerkungen zur „Ehrenrettung“ des Referates am Beispiel „Deliktsfähigkeit“



4.

Methode der Gruppendiskussion/Fallbesprechung am Beispiel „Aufsichtspflicht“



5.

Methode des Rollenspiels am Beispiel „Haftung“



6.

Methode der Teilnehmerumfrage am Beispiel „Jugendschutz“



7.

Methode der freien Improvisation an verschiedenen Beispielen

3. Anmerkungen zur „Ehrenrettung“ des Referates Referat ist nicht gleich Referat ! Nennen Sie es Partizipation oder wenden Sie die David-Copperfield-Methode an … Verwandeln Sie passive Zuhörer in aktive Beteiligte !

3. Anmerkungen zur „Ehrenrettung“ des Referates

Partizipation Beispiel 1: Stellen Sie bitte in aller Kürze die grundsätzliche Regelungen zur Deliktsfähigkeit dar !

3. Anmerkungen zur „Ehrenrettung“ des Referates

Partizipation Beispiel 2: Stimmen Sie bitte kurz mit ab ! Wer ist der Meinung, dass Schadensersatzverpflichtungen Minderjähriger bei unterschiedlichen Altersgruppen auch unterschiedlich gesetzlich geregelt sein sollten ?

4. Methode der Gruppendiskussion/Fallbesprechung Ausgangspunkt: •

insbesondere die Vorgaben der Rechtsprechung zu Inhalt und Umfang der Aufsichtspflicht sind in Einzelfällen vor Gericht entwickelt worden und später zu Fallgruppen gefasst worden



da es an einer gesetzlichen Regelung fehlt, sind konkrete Fragen jeweils nach den Umständen des Einzelfalles zu beurteilen und zu beantworten



in aller Regel haben die Teilnehmer der JuLeiCa-Schulung bereits Erfahrungen mit Problemkonstellationen gemacht und wollen diese diskutieren

4. Methode der Gruppendiskussion/Fallbesprechung Der Einstieg: •

Klärung des Basiswissens



Vorabinformation ? – durch den Referenten – (nach Gruppenarbeit) durch die Teilnehmer selbst



Erarbeitung der Informationsinhalte in der Gruppe

4. Methode der Gruppendiskussion/Fallbesprechung Erforderliches Basiswissen: •

Inhalt der Aufsichtspflicht nach allgemeiner Definition: Die Aufsichtspflicht ist die rechtliche Pflicht der aufsichtspflichtigen Personen, dafür zu sorgen, dass die ihnen anvertrauten Personen andere nicht gefährden, anderen keinen Schaden zufügen und selbst keinen Schaden erleiden. Darüber hinaus sind die Aufsichtspflichtigen auch für ausreichende Ernährung und Hygiene verantwortlich.

4. Methode der Gruppendiskussion/Fallbesprechung Erforderliches Basiswissen: •

Einzelpflichten zur Erfüllung der Aufsichtspflicht: – Pflicht zur umfassenden Information – Pflicht zur Vermeidung / Beseitigung von Gefahrenquellen – Pflicht zu Hinweisen, Belehrungen und Warnungen im Umgang mit Gefahren vor Beginn geplanter Aktionen – Pflicht zur tatsächlichen Aufsicht und Überwachung – Pflicht zum Eingreifen in gefährlichen Situationen

4. Methode der Gruppendiskussion/Fallbesprechung Moderation durch den Teamer: •

ohne kontroverse Themen keine lebendige Diskussion



auf Teamentscheidungen hinwirken



bei zu schnellen Teamentscheidungen Gegenposition einnehmen, um entsprechende Diskussion anzustoßen



Konsequenzen der Teamentscheidung erläutern



Reflexion der Teamentscheidung unter psychologischen und pädagogischen Aspekten (Vernetzung der JuLeiCa-Inhalte)

5. Methode des Rollenspiels Ausgangspunkt: •

insbesondere Ausführungen zu Haftungsfragen werden oftmals als zu kompliziert und zu abstrakt empfunden



Basiswissen kann, soweit vorhanden, zumeist kaum auf praktische Fälle angewandt werden, weil die erforderlichen Abgrenzungen erst bei den Konsequenzen von Aufsichtspflichtverletzungen eine Rolle spielen



das Rollenspiel ermöglicht einen spielerischen und praktischen Zugang zu den Fragestellungen

5. Methode des Rollenspiels Erforderliches Basiswissen: •

grundsätzliche Unterschiede zwischen zivilrechtlicher und strafrechtlicher Haftung – Haftungsvoraussetzungen bei Begehen und Unterlassen – Verschulden (Vorsatz / Fahrlässigkeit) – Rechtsfolgen (Schadensersatz / Strafe) – Beweisfragen

5. Methode des Rollenspiels Moderation durch den Teamer: •

Verhandlung konkreter Fälle „vor Gericht“



Argumentationen für und gegen eine Haftung



„Urteil“ mit kurzer Begründung



Reaktion der „Zuschauer“



Berufung und „Überprüfung“ des Urteils

6. Methode der Teilnehmerumfrage Moderation durch den Teamer: •

Einstieg in eine Thematik / Abfrage des Basiswissens



„Hilfsmittel“ Gesetzestext



niedrigschwelliges Angebot



Klärung der Ergebnisse

7. Methode der freien Improvisation Moderation durch den Teamer: •

Partizipation ist Chance und Risiko – je nach Gruppe



Chance:

hohe Motivation



Risiko:

ohne Beteiligung kein Ergebnis



Verlauf und Ergebnisse einer Präsentation sind offen



Nachbereitung erforderlich

8. Ausblick