WASSERVERLUSTE – WIE SIND SIE WIRKLICH ZU BEWERTEN?
15 11
2016
Eva Lucia Kröger, Gelsenwasser AG
Inhalt Wasserverluste - Wie sind sie wirklich zu bewerten?
Einordnung Wirkzusammenhänge KoWave-Modell Betrachtung Handlungsoptionen Fazit
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Wasser im Gespräch – 2.Technischer Erfahrungsaustausch Wasserversorgung
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Einordnung DVGW-Regelwerk
„Hohe Versorgungsqualität und guter Netzzustand sind gegeben, wenn:
• Wasserverluste, • Netzschadensraten und • Risiko durch und auf Wasserverteilungsanlagen
auf niedrigem Niveau liegen.“
Auszug aus dem Vorwort zum DVGW-Merkblatt W 403
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Einordnung Kennzahlen
Prozentuale Wasserverluste %:
- wenn überhaupt, nur als erster sehr grober Orientierungswert
Spez. realer Wasserverlust qVR:
- technische Kennzahl gemäß W 392
Infrastructure Leakage Index ILI:
- technische Kennzahl gemäß W 392 - kommt international zur Anwendung
Sustainable economic level of leakage SELL:
Nachhaltigkeitskennzahl:
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- (technisch)-wirtschaftliche Kennzahl - wirtschaftlicher Blickwinkel maßgebend - Bewertungskennzahl in EU-SELL-Studie
- technische, netzbezogene Kennzahl - berücksichtigt Qualitätsstandard des DVGW
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Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitskennzahl nach Schlicht und Heyen
Nachhaltigkeit VZ[\]^_`abZc Schadensindex
%
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Ziel: Nachhaltigkeit 1 Nachhaltigkeit 1
bei geringen Wasserverlusten und niedrigen Schadensraten
bei hohen Wasserverlusten und hohen Schadensraten ► nachhaltige Rehabilitation nur wenn im Trend die Versorgungsqualität
Verlustindex und Schadensindex mittelfristig bis auf den Zielwert ≥1 ansteigt. Nachhaltigkeit > 1
keine höhere Nachhaltigkeit bei gleichzeitig guter Versorgungsqualität wird unnötig Substanz aufgebaut
Nachhaltigkeit < 1
Reha-Rate nicht ausreichend bzw. Wasserverluste und Rohrschadensraten nicht gut genug
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KoWave-Modell Grundlagen und Konzept
Ergebnis - Prognose von Wasserverlusten und Gesamtkosten in Abhängigkeit von gewählten Maßnahmenszenarien zur Wasserverlustreduzierung Modellierung - Abschätzung / Abgleich von netzspezifischen Leckagemengen für sichtbare, detektierbare und Hintergrundverluste - Berechnung von Laufzeiten für sichtbare und detektierbare Schäden unter Berücksichtigung von Schadensaufteilung sowie Ortungszyklen - Kostenkalkulation Unternehmensspezifische Kenndaten - Netz (Druck, Anteil Reha mit maßgeblicher Wirkung auf WV, Anzahl / Art / Entdeckung von Schäden, etc. - Kosten (Wasserverluste, Maßnahmen) Grundlegende Konzepte / Verständnismodelle nach Allen Lambert - BABE - Burst and Background Estimates - FAVAD - Fixed and Variable Area Discharges
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Wasserverluste Technische Einflussfaktoren
Wasserverluste Wasserverluste
Anzahl Undichtigkeiten
Spezifische Leckagemenge
Netzlänge
Druck
Netzzustand
Loch-/Rissgröße
Laufzeit Überwachungsintensität Ortungsintensität
Anzahl / Art Verbindungen
Bodenart Bodenart Oberflächen
beeinflussbar durch Wasserversorger 15.11.2016
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Wasserverluste Charakterisierung potentieller Undichtigkeiten
Nicht detektierbare Leckagen nicht sichtbar/ nicht detektierbar geringe Leckagerate lange Laufzeit 15.11.2016 14.06.2016
Versteckte, detektierbare Leckagen
Sichtbare, gemeldete Leckagen
nicht sichtbar
sichtbarer Wasseraustritt
akustisch detektierbar
große Leckagerate
Inspektionsturnusabhängige Laufzeit
kurze – mittlere Laufzeit
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Wasserverluste Kostenfaktoren
Wasserverlust-Kosten • • • •
Wasserproduktion Wassertransport, -speicherung, -verteilung Reparatur Schadensfolge
Kosten der Maßnahmen zur Wasserverlust-Reduzierung • • • •
Überwachung Ortung Druckmanagement Netzrehabilitation
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KoWave-Modell Ein- und Ausgabegrößen
Netzlänge
Anteil elastischer Leitungen Maßnahmekosten
Betriebsdruck
Schadensanzahl Schadensarten
Reha-Anteil WV-kritischer Leitungen
Schadensfolgekosten
Schadensprognose
Reparaturkosten
Reparaturzeit
Leckageraten
Reharaten
Prognose für 20 a in Abhängigkeit vom gewählten Maßnahmenszenario Anzahl und Laufzeit Leckagen Wasserverluste
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Jährliche und kumulierte Einzel- und Gesamtkosten sowie Barwerte
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KoWave-Modell Schadens- und Laufzeitmodellierung
Unterscheidung von spontanen und sich entwickelnden Schäden auf Basis der Schadensarten (Loch, Bruch, etc.) Annahme einer zeitlich und örtlich gleichmäßigen Verteilung der Undichtigkeiten Maßgebliche Modellierungsgröße - Entwicklungszeit – Zeit, welche eine Leckage benötigt, um sich von der Grenze des detektierbaren Bereichs zu einer sichtbaren Leckage zu entwickeln – Berechnung aus Verhältnis von sich entwickelnden sichtbaren Leckagen und sich entwickelnden detektierten Leckagen Berechnung der Laufzeiten der unterschiedlichen Leckagetypen für Versorgungs- und Hausanschlussleitungen 15.11.2016
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Betrachtung Handlungsoptionen Beispiel - Vergleich von unterschiedlichen Strategien zur Wasserverlustreduzierung
Wasserrohrnetz mit
- hohen GG- und St-Anteilen - hohen Wasserverluste - niedriger mittlerer Schadensrate
Strategie 1
Strategie 2
Strategie 3
Kombination von Rehabilitations- und Ortungsmaßnahmen
Gleichbleibende Rehabilitation verstärkte Leckortung
Reduzierung Rehabil. nach Jahren mit Prio gleiche Leckortung
• Erneuerung von 2 %/a VL
• Erneuerung von 2 %/a VL
• Erneuerung von 2 dann 1 %/a VL
• Erneuerung von 2 %/a HAL
• Erneuerung von 2 %/a HAL
• Erneuerung von 2 dann 1 %/a HAL
• 5-jähriger Ortungsturnus
• 1-jähriger Ortungsturnus
• 5-jähriger Ortungsturnus
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Wasserverlust-Modellierung Strategie Standard (Status quo) – 2% Rehaquote, 5-jähriger Leckortungsturnus
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Wasserverlust-Modellierung Strategie 2 – 2% Rehaquote, 1-jähriger Leckortungsturnus
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Wasserverlust-Modellierung Strategie 3 – 2 % Rehaquote mit Prio nach 10 Jahren 1%, 5-jähriger Leckortungsturnus
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Entwicklung Wasserverluste Wasserverluste differenziert nach Wasserverlustarten
Strategie 2 – 2% Reha, 1-jährige Leckortung
Strategie 2
[m³/a] 350.000 300.000
250.000
250.000
200.000
200.000
150.000
150.000
100.000
100.000
50.000
50.000
0
0
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033
300.000
Hintergrund
detektierbar Jahr
sichtbare Verluste
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Strategie 3
sichtbar
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033
[m³/a] 350.000
Strategie 3 – 2 % Reha mit Priorisierung nach 10 Jahren 1%, 5-jährige Leckortung
Jahr
detektierbare Verluste
Hintergrundverluste
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Kostenbetrachtung Jahresgesamtkosten differenziert nach Kostenarten (mit Inflation)
Strategie 2 – 2% Reha, 1-jährige Leckortung Jahresgesamtkosten [€/a]
1.600.000 1.400.000 1.200.000 1.000.000 800.000 600.000 400.000 200.000 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033
Jahr
Strategie 3 – 2 % Reha mit Prio. nach 10 Jahren 1%, 5-jährige Leckortung Jahresgesamtkosten [€/a]
1.400.000 1.200.000
Wasserverlustund Schadensfolgekosten Maßnahmenkosten
1.000.000 800.000 600.000 400.000 200.000 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033
Jahr 15.11.2016
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Kostenbetrachtung Kapitalwertrechnung
Strategie 2 – 2% Reha, 1-jährige Leckortung
Strategie 3 – 2 % Reha mit Priorisierung nach 10 Jahren 1%, 5-jährige Leckortung
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Fazit Wasserverluste - Wie sind sie wirklich zu bewerten?
Transparente, realitätsnahe Modellierung der funktionalen und wirtschaftlichen Zusammenhänge durch das KoWave-Modell Verlässliche, nachvollziehbare technisch-wirtschaftliche Bewertung von unterschiedlichen Handlungsoptionen zur Reduzierung oder Begrenzung von Wasserverlusten Sinnvolle Ergänzung der Netz-Rehabilitationsstrategien Weiterer Schritt zur Bewertung der mittelfristigen Entwicklung von Versorgungsqualität und Anlagensubstanz Deutliche Versachlichung der Diskussion rund um Wasserverluste
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Ihre Ansprechpartnerin …wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung brauchen!
Eva Lucia Kröger Leiterin Bereich Verteilung Wasser GELSENWASSER AG Willy-Brandt-Alle 26 45891 Gelsenkirchen Telefon: 0209 708-390 E-Mail:
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