Sharing Economy mal anders: Mitarbeiter-Sharing als Beispiel einer innovativen Kooperationslösung
Im Sommer am See, im Winter im Schnee Montagne e lago Lavoro e svago
November 2016 / Verein Mitarbetier-Sharing
Ausgangslage: Fachkräftemangel im (Saison-)Tourismus „Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel ist ein riesiges Thema in der Hotellerie und Gastronomie in Bergregionen. Es herrscht ein echter Mangel und es ist für uns teils fast unmöglich, genügend geeignete Leute zu finden.“
Kurt Baumgartner Inhaber / Direktor Belvédère Hotel Gruppe, Scuol
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Saisonalität als besondere Herausforderung
Saisonalität der Tourismusnachfrage (Gini-Koeffizient)
Quelle: BAK Basel 2012
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Betriebliche Sicht
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Fluktuationskosten: Mitarbeiterwechsel ist teuer!
Direkte Kosten: Direkte Austrittskosten: Direkte Such- und Auswahlkosten: Direkte Eintrittskosten:
Ø 2’037 Euro Ø 3’117 Euro Ø 1129 Euro
(16%)
Indirekte Kosten: Indirekte Such- und Auswahlkosten: Indirekte Austrittskosten: Indirekte Eintrittskosten: Opportunitätskosten der Fluktuation: Aufschlag für Fehlbesetzung:
Ø 4’321 Euro Ø 1’983 Euro Ø 1’956 Euro Ø 16’216 Euro Ø 6’152 Euro
(84%)
TOTAL KOSTEN
36.911 Euro
(100%)
Quelle: Wolf, G. (2013) Befragung von 106 Grossunternehmen in Deutschland
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Volkswirtschaftliche Sicht
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Saisonale Arbeitslosigkeit: Schematischer Vergleich GR-TI
ALV-Kosten in Ga/Be ca.11 Mio CHF p.a.
ALV-Kosten in Ga/Be ca. 20 Mio CHF p.a.
Quelle: Kantonales Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit GR (KIGA); Ufficio per lo sviluppo economico TI 2015
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Volkswirtschaftliche Effekte der Saisonalität (GR) Arbeitslosigkeit in Graubünden alleine aus der Gastronomie und Beherbergung: Zeitweise bis zu 1’000 Arbeitslose, davon bis zu 800 saisonbedingt.
Quelle: Kantonales Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit Graubünden (KIGA), 2015 Seite 8
Volkswirtschaftliche Effekte der Saisonalität (TI) Arbeitslosigkeit im Tessin alleine aus der Gastronomie und Beherbergung: Im Winter bis knapp 2’000 Arbeitslose, davon bis zu 1’300 saisonbedingt.
Quelle: Ufficio per lo sviluppo economico, 2015
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Externe Faktoren verschärfen das Problem: Frankenstärke und der Ruf der «teuren Schweiz»
Die Probleme im Schweizer Tourismus konzentrieren sich auf das Berggebiet. Die Logiernächte haben sich dort in den vergangenen 10 Jahren um 10% reduziert (und in den grossen Städten im gleichen Zeitraum um 20% zugenommen). Quelle: NZZ, 30.8.2016
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Zusammengefasst: Die Personalherausforderung von Saisonbetrieben ist gross! • Im Saisontourismus ist es schwierig, qualifizierte Mitarbeitende a) zu finden und b) ans Unternehmen zu binden. • Hotellerie/Gastronomie ist ein People‘s Business: Personalaufwand durchschnittlich 48% vom Umsatz • Das immer neue Rekrutieren und Einarbeiten verursacht enorme Kosten und stellt eine Herausforderung punkto Qualität dar
Quellen: Credit Suisse Economic Research (2015), Mc Kinsey (2011)
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Sharing Economy – eine Tatsache
«Die Menschen wollen keine Bohrmaschine, sie wollen ein Loch in der Wand.» Theodore Levitt, Marketingprofessor
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Sharing-Economy in der Schweiz
55%
In den nächsten 12 Monaten will gut jeder 2. Schweizer Sharing-EconomyPlattformen nutzen (mieten oder vermieten). Das sind 10% mehr als in den USA!
Quelle: Deloitte 2016
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Sharing-Economy in der Schweiz
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Mobility
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Airbnb
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Rentarentner.ch
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Das Internet – Treiber und Kern der Sharing Economy
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Mitarbeiter-Sharing: Eine Win-Win-Win-Win-Situation
Gast
Mitarbeiter
Öffentliche Hand, Kantone
Betriebe
Top Dienstleistungsqualität der saisonalen Hotellerie und Gastronomie
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Wie funktioniert die Kooperation?
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Zwei Saisonstellen – ein Zusatzvertrag – viele Vorteile für alle
Kooperationsvertrag
Betrieb 1
Saisonvertrag 1
Betrieb 2
Mitarbeiter
Saisonvertrag 2
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Was braucht es noch?
Instrumente und Bereiche, die im Pilotprojekt realisiert werden sollen
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Zum Gelingen der Idee braucht es verschiedene Puzzleteile
Pilotversuche Kooperation
Kommunikations -massnahmen Vertragliche Grundlagen
Spielregeln Match-MakingPlattform
Behördliche Zusammenarbeit
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Es braucht aber auch eine Organisation!
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„Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.‘‘ Henry Ford
“ Seite 28
Fragen?
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Grazie! Danke! Grazia fitg! Marcel Krähenmann Presidente Verein Mitarbeiter-Sharing
[email protected] Weitere Infos: www.htwchur.ch/mitarbeitersharing www.enjoy-summer-winter.ch Follow us on Facebook: www.facebook.com/mitarbeitersharing Seite 30
Back-up
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Interesse der Mitarbeitenden aus Sicht der Hoteliers
43%
Nach Einschätzung der Hoteliers werden 43% der Saisonangestellten interessiert sein, in „Mitarbeiter-Sharing-Modellen“ angestellt zu werden. in Graubünden sind es…
im Tessin sind es…
40%
47%
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Das Interesse von den Mitarbeitenden an „Mitarbeiter-SharingArbeitsmodellen“ ist viel grösser als von den Hoteliers erwartet!
79%
Sagen, dass sie Kooperationen zwischen Arbeitgeber schätzen würden und dass sie sich für neue Mitarbeiter-SharingArbeitsmodelle „sehr“ oder „eventuell“ interessieren.
21%
Nur eine Minderheit von 21% lehnt eine kombinierte Stelle für Sommer und Winter in zwei Betrieben ab.
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Fokus MitarbeiterBedürfnisse
Was braucht es, damit Mitarbeiter-Sharing für Mitarbeitende attraktiv ist?
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Mitarbeitende im Fokus: Jobsuche Instrumente bei der Jobsuche 80% 71%
70%
70% 60% 50% 50% 40% 30%
23% 20%
15% 11%
10% 0%
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Mitarbeitende im Fokus: Jobauswahl Kriterien bei der Jobwahl, mit "besonders wichtig" bezeichnet 50% 45%
45% 40%
40% 35% 30%
33% 29%
28% 25%
25%
25% 21%
20%
19%
17%
16%
15% 10% 5% 0%
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Lohn • Zentraler Anreiz bei Stellenwahl • Erwartung oft nicht über Mindestlohn • Treue Mitarbeitende erwarten jedoch «finanzielle Belohnung»
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Destination, Lage des Betriebs
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Image und Wahrnehmung der Betriebe: Partnerbetriebe gezielt darstellen
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Mitarbeitende im Fokus: Wichtigste Erkenntnisse Kriterien bei der Jobwahl, mit "besonders wichtig" bezeichnet 50% 45%
45% 40%
40% 35% 30%
33% 29%
28% 25%
25%
25% 21%
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16%
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Lohn
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Destination, Lage des Betriebs
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Guter Ruf und Image des Betriebs
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Verfügbare Personalunterkünfte
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Zusatzleistungen
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Mobilitätsbereitschaft von Fachkräften Wie wahrscheinlich nehme ich eine 100 km entfernte Stelle an, wenn ich …
…dort eher eine berufliche Zukunft habe
3.55
…dort finanziell stärker gesichert bin
3.53
…dort meine Fähigkeiten weiterentwickeln kann
3.48
…dort mehr Zeit für Dinge habe, die mich interessieren und mir Freude bereiten
3.32
…dort eher mitentscheiden kann
3.30
…dort eher eine Tätigkeit verrichten kann, die meinen Neigungen entspricht
3.20
…dort meine beruflichen Aufgaben und Pflichten genauer einschätzen kann
2.93
…täglich dorthin pendeln kann
Quelle: Simon, S. et al. (2011)
2.88
1 Mittelwert*
2
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4
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Preise von verschiedenen Hoteltypen in der Schweiz, Österreich und Südtirol
100 90 80 70 60 Schweiz
50
Österreich
40
Süd rol 30 20 10 0 konven onelle Dreisterne
Familie Dreisterne
Index 100 = Preis CH
Familie Viersterne
Wellness Viersterne
Wellness Fünfsterne
Luxus
Quelle: BHP – Hanser und Partner Seite 48