Qur'an lesen und verstehen

Qur'an lesen und verstehen Al-Baqara Sure 2 (Verse 21-25) ÉΟŠÏm§9$# Ç≈uΗ÷q§9$# «!$# ÉΟó¡Î0 öΝä3Î=ö6s% ÏΒ tÏ%©!$#uρ öΝä3s)n=s{ “Ï%©!$# ãΝä3−/u‘ (...
Author: Irma Michel
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Qur'an lesen und verstehen Al-Baqara Sure 2 (Verse 21-25) ÉΟŠÏm§9$# Ç≈uΗ÷q§9$# «!$# ÉΟó¡Î0 öΝä3Î=ö6s% ÏΒ tÏ%©!$#uρ öΝä3s)n=s{ “Ï%©!$# ãΝä3−/u‘ (#ρ߉ç6ôã$# â¨$¨Ψ9$# $pκš‰r'¯≈tƒ u!$yϑ¡¡9$#uρ $V©≡tÏù uÚö‘F{$# ãΝä3s9 Ÿ≅yèy_ “Ï%©!$# ∩⊄⊇∪ tβθà)−Gs? öΝä3ª=yès9 $]%ø—Í‘ ÏN≡tyϑ¨V9$# zÏΒ ϵÎ/ ylt÷zr'sù [!$tΒ Ï!$yϑ¡¡9$# zÏΒ tΑt“Ρr&uρ [!$oΨÎ/ βÎ)uρ

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Al-Fadschr Nr. 135

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Umschrift bismi-llÁhi-r-ra½mÁni-r-ra½Ím 1. yÁ-’ayyuhÁ n-nÁsu þbudÚ rabbakumu llaªÍ ¿alaqakum wa-llaªÍna min qablikum laþallakum tattaqÚn 2. allaªÍ ºaþala lakumu l-’ar±a firÁÊan wa-s-samÁ’a binÁ’an wa-’anzala mina ssamÁ’i mÁ’an fa-’a¿raºa bihÍ mina Ý-ÝamarÁti rizqan lakum fa-lÁ taºþalÚ li-llÁhi ‘andÁdan wa-’antum taþlamÚn 3. wa-’in kuntum fÍ raybin mimmÁ nazzalnÁ þalÁ þabdinÁ fa-’tÚ bi-sÚratin min miÝlihÍ wa-dþÚ ÊuhadÁ’akum min dÚni llÁhi ‘in kuntum ÈÁdiqÍn

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4. fa-’in lam tafþalÚ wa-lan tafþalÚ fa-ttaqÚ n-nÁra llatÍ waqÚduhÁ n-nÁsu wa-l½iºÁratu ‘uþiddat li-l-kÁfirÍn 5. wa-baÊÊiri llaªÍna ‘ÁmanÚ wa-þamilÚ È-ÈÁli½Áti ‘anna lahum ºannÁtin taºrÍ min ta½tihÁ l-’anhÁru kullamÁ ruziqÚ minhÁ min Ýamaratin rizqan qÁlÚ hÁªÁ llaªÍ ruziqnÁ min qablu wa-’utÚ bihÍ mutaÊÁbihan wa-lahum fÍhÁ ‘azwÁºun muÔahharatun wa-hum fÍhÁ ¿ÁlidÚn

Erläuterung

In den ersten Versen dieser Sure wurden mit den Gläubigen, den Ungläubigen und den Heuchlern drei Gruppen von Menschen mit ihren jeweils spezifischen Eigenschaften und deren Umgang mit der Offenbarung Gottes beschrieben: Die Frommen und Rechtschaffenen, die der Rechtleitung ihres Herrn folgen, die Ungläubigen, deren Ohren und Herzen versiegelt und deren Augen bedeckt sind, und letztlich die Heuchler, die in ihren Herzen Krankheit tragen, die Gott ihnen weiter mehrt, und die stumm, taub und blind sind. Nach diesen Beschreibungen ruft Gott die Menschen allgemein in den nachfolgenden Versen erneut auf, Seinem Weg der Rechtleitung zu folgen. 21. O ihr Menschen! Dient eurem Herrn, Der euch und alle, die vor euch waren, erschaffen hat, damit ihr euch (mittels Gottesfurcht) schützt, Die in diesem Vers gebrauchte Anrede „O ihr Menschen“, die zwanzigmal im Heiligen Qur’an gebraucht wird, unterstreicht die Tatsache, dass alle Menschen, gleich welcher Rasse, Hautfarbe oder Nation angesprochen sind. Jeder einzelne Mensch wird eingeladen, den Glauben an den einen und einzigen Gott anzunehmen und zu praktizieren, denn die Dienerschaft ist die höchste Form der Gottergebenheit. Die Anbetung und Dankbarkeit gebührt Gott allein und beginnt mit der größten Gnade, die Er gewährt, nämlich der Erschaffung allen Lebens. Das Ergebnis dieser Anbetung und dieser Ergebenheit sind Frömmigkeit und Rechtschaffenheit. Es sind diese frommen und rechtschaffenen Menschen, die sich mittels ihrer Gottesfurcht vor allem Übel schützen, und die letztlich glückselig sein werden. 22. Der euch die Erde zu einem Ruhelager und den Himmel zu einem Baldachin gemacht hat, und Der vom Himmel Wasser herabkommen lässt, dann damit Früchte hervorbringt als Versorgung für euch. Deshalb setzt Gott keinen als Seinesgleichen zur Seite, wo ihr doch wisst! In diesem Vers werden weitere Gnaden Gottes erwähnt, für die der Mensch Gott Dankbarkeit erweisen sollte. Erde und Himmel, das physische und das

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spirituelle Leben sind Sein Werk, und diese Wahrheit wurde den Menschen kundgetan. Deshalb sollte ein Mensch, der ein wenig nachdenkt und Bewusstsein hat, Gott nichts beigesellen, sondern wissen, dass Gott der Schöpfer und Erhalter allen Seins ist. Mit „Seinesgleichen“ können auch das eigene Selbst, oder auch der Stolz auf Status, Position, Besitz und dergleichen gemeint sein. 23. Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir Unserem Diener hinabgesandt haben, dann bringt eine gleichartige Sure bei und beruft euch auf eure Zeugen an Gottes statt, wenn ihr wahrhaftig seid! Um jedem das Wunder des Heiligen Qur’an als ein von Gott gesandtes Buch kundzutun und zu beweisen, werden die Menschen zu allen Zeiten herausgefordert: Wer meint, dass dies keine Offenbarung Gottes an seinen auserwählten Gesandten sei, sondern dass es vielmehr Worte eines Menschen seien, sollte doch, da er ebenso ein Mensch ist wie es der Prophet des Islam (s.a.s.) warm, ebenfalls in der Lage sein, eine Sure wie die in Stil und Bedeutung unnachahmlichen Suren des Qur’an hervorzubringen. An anderer Stelle wird deutlich gemacht, dass dies unmöglich ist: „Auch wenn die Menschen und die Dschinn sich zusammentun würden, um etwas diesem Qur'an Gleiches hervorzubringen, könnten sie nichts Gleiches hervorbringen, auch wenn sie einander unterstützen würden.“ (Sure al-IsrÁ’, Vers 88). Wenn die Ungläubigen die Meinung vertreten, dass jemand wie der Prophet des Islam (s.a.s.), der keinen irdischen Lehrer hatte, von dem er diese wertvollen und wundersamen Wahrheiten erlernt hätte, ein solches Buch schreiben konnte, dann sollte jemand aus ihrer Mitte, jemand wie sie selbst, ebenfalls dazu in der Lage sein. An anderer Stelle heißt es deshalb: „Hätte Gott es gewollt, hätte ich euch (den Qur’an) nicht verlesen, noch hätte Er ihn euch kundgetan. Ich habe doch wahrlich (vor der Offenbarung des Qur’ans) ein Menschenalter inmitten von euch gelebt - wollt ihr also nicht verstehen?“ (Sure YÚnus, Vers 16). 24. Aber wenn ihr (das) nicht tut - und keineswegs werdet ihr (es) tun, dann seid auf der Hut vor dem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind; es ist für die Ungläubigen vorbereitet. Der Mensch selbst ist der Brennstoff der Hölle, d. h. er selbst hält das Feuer am Brennen und wird darin verbrannt, und das ist ein von „Gott angezündetes Feuer, das zum Herzen vordringt.“ (Sure al-Humaza, Verse 6 und 7). Die „Steine“, von denen hier die Rede ist, sind die Götzen, die die Ungläubigen verehrt und angebetet haben: „ Wahrlich, ihr und das, was ihr statt Gott anbetet, seid Brennstoff der Hölle… (Sure al-Anbiya’, Vers 98).

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25. Und überbringe denjenigen, die glauben und gute Werke tun, (die frohe Botschaft,) dass Gärten sie erwarten, unterhalb derer Flüsse strömen. Sooft sie eine Frucht daraus als Versorgung erhalten, sagen sie: „Das ist das, womit wir zuvor versorgt wurden.“ Doch sie erhalten nur etwas Ähnliches. Und darin werden sie lautere Partner haben, und darin werden sie verweilen. War in den ersten Versen der Sure von drei Gruppen von Menschen die Rede, und wurden dann die Menschen allgemein zur Anbetung Gottes und Gottergebenheit aufgerufen, werden sie nun in zwei Gruppen unterteilt: Jene, die dem göttlichen Ruf Folge leisten, d. h. die Gläubigen, und jene, die diesem Ruf nicht folgen, d. h. die Ungläubigen. Die Heuchler werden hier nicht mehr gesondert erwähnt, vielleicht weil sie ihrer eigenen Ansicht nach der ersten Gruppe angehören, während sie in Wahrheit jedoch zur zweiten Gruppe gehören. Möglicherweise ist das der Grund dafür, dass von der ersten Gruppe, d. h. jenen, „die sich (mittels Gottesfurcht) schützen“ nun von „denjenigen, die glauben und gute Werke tun“ die Rede ist. In vielen Qur’anversen werden „glauben“ und „gute Werke“ miteinander verbunden, weil sie einander ergänzen; so z. B. in Sure aÔ-ÓalÁq, Vers 11: „…und den, der an Gott glaubt und recht handelt, wird Er in Gärten führen, durch die Bäche fließen, worin er ewig bleiben wird…“. Wenn Glaube in das tiefste Innere des Menschen, seine Seele und sein Herz vordringt, dann strahlt dies gewiss auf sein Handeln aus und er wird Gutes tun. Das Licht des Glaubens erleuchtet das Herz des Menschen und wirkt sich auf seine Taten aus, wie auch das Licht in einem Raum seine Strahlen durch die Türen und Fenster nach außen dringen lässt. Nachdem im vorhergehenden Vers den Ungläubigen und Leugnern des Qur’an mit einer schweren Bestrafung gedroht wurde, wird diesen nun das Schicksal der Gläubigen gegenübergestellt. Dieser Vers macht deutlich, dass der Mensch dort das erhält, was er für sich selbst in diesem Leben vorbereitet hat. Vom Propheten des Islam (s.a.s.) ist überliefert, dass der Mensch so sterben wird wie er lebt, und so auferstehen wird wie er stirbt. Eines der Probleme, denen sich der Mensch in diesem Leben im Hinblick auf die Segnungen des Diesseits gegenübersieht ist sein Gedanke an Verlust. Aus diesem Grund können ihm die Segnungen dieser Welt niemals wirkliche Ruhe und inneren Frieden schenken. Doch die Segnungen des Himmels sind ewig; sie haben kein Ende und gehen nicht verloren: „Sie haben darin, was immer sie begehren, und bei Uns ist noch viel mehr.“ (Sure Qaf, Vers 35). Mit dem Ausdruck „lautere Partner“ wird hervorgehoben, dass lauter und rein zu sein eine Eigenschaft ist, die alle anderen positiven Eigenschaften überstrahlt, d. h. diese Partner sind frei von allen unangenehmen Eigenschaften, Zuständen und Charakterzügen und auch von jeglicher äußerlichen Verschmutzung.

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