Nummer November bis 6. Dezember St.Nikolaus. ein alter Brauch

Nummer 23 23. November bis 6. Dezember 2003 St.Nikolaus ein alter Brauch ■ Brauchtum Von Nikolaus über Santa Claus zum Weihnachtsmann Ein Heilige...
Author: Benjamin Jaeger
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Nummer 23 23. November bis 6. Dezember 2003

St.Nikolaus ein alter Brauch

■ Brauchtum

Von Nikolaus über Santa Claus zum Weihnachtsmann

Ein Heiliger zum Anfassen

Unten: St.Nikolaus vesteht es, mit Sarina ein vertrauensvolles Gespräch zu führen. Rechts oben: Ein wenig Herzklopfen schon, doch Severin und Sarina finden Halt in ihren «Lieblingen».

Dass Nikolaus einmal als der grösste Heilige überhaupt galt und in der Ostkirche im Kalender der Vollendeten gleich nach der Gottesmutter genannt wurde, ist kaum bekannt. Man verehrte ihn als Schutzpatron der Schiffer und Fischer, der Getreidehändler und Apotheker, ja sogar der Diebe und Räuber. Um ihn ranken sich so viele Legenden wie um kaum einen anderen Heiligen. Er selbst aber ist keine legendäre Figur. Im 4. Jahrhundert hat es tatsächlich einen Bischof Nikolaus in Myra gegeben, an der Ägäis-Küste. Er starb am 6. Dezember 343. Das grosse Vermögen, das ihm seine Eltern hinterlassen hätten, habe ihn nicht hartherzig gemacht, sondern ihm Gelegenheit gegeben, bedürftige Mitmenschen zu unterstützen, heisst es in der Legende über ihn. Ein Traum habe die versammelten Bischöfe der Provinz bewogen, den angesehenen und beliebten Niko-

laus zum Oberhirten der Provinzhauptstadt Myra zu wählen. Nikolausverehrung im Abendland

Am Anfang der Nikolausverehrung im Abendland steht ein abenteuerlicher Reliquienraub: Schiffer und Geschäftsleute aus Bari entführten seine Gebeine 1087 aus Myra nach Italien. Bari wurde ein Wallfahrtszentrum, das mit Rom und Santiago de Compostela konkurrieren konnte. «San Niccolo, prega per noi! – heiliger Nikolaus, bitte für uns!», so rufen und singen Zehntausende entzückter Menschen auch heute noch, wenn sein Fest in Bari gefeiert wird mit lichtergeschmückten Gondeln, Feuerwerk, Tanz, Musik und Jahrmarktsbuden. Überaus beliebt ist Nikolaus nach wie vor in Russland. Seit der «Wende» kommen wieder Scharen russischer Pilger nach Bari, um am Grab des Heiligen zu beten.

Menschenfreundlicher Kirchenmann

Die erste schriftliche Beschreibung eines Nikolausfestes findet man im Jahr 1291 in Amiens (Frankreich). In Venedig existiert nahezu unbemerkt von den Touristenströmen ein prächtig ausgestattetes Kirchlein, San Niccolo de Mendicoli, das dem Schutzpatron der Bettler geweiht ist. Die Gemeinde der Ausgestossenen fühlte sich unter ihrem mächtigen Schutzheiligen stark genug, sich einen eigenen Dogen zu wählen, der sich vor keinem Herrscher beugte und einmal im Jahr dem Dogen im Markuspalast einen «kollegialen» Besuch abstattete. Aus den zahllosen Geschichten und Legenden schält sich das Bild eines ungewöhnlich menschenfreundlichen Kirchenmannes heraus, volksnah und von einer enormen Ausstrahlung. Aus den Legenden sprechen Güte, Mut und Zivilcourage. Nikolaus entspricht dem Bild der Barmherzigkeit Gottes. Nikolaus und Weihnachtsmann

Foto: hks

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Für den Münchner «Nikolaus-Forscher» Manfred Klauda geht der Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann weit über einen begrifflichen hinaus. «Der Weihnachtsmann ist eigentlich nur ein kulturgeschichtliches Abfallprodukt des Nikolaus», so Klauda. Er machte sich in Bibliotheken auf die Suche nach Nikolaus und Weihnachtsmann. Klauda besitzt eine Dokumentation, die über 500 Figuren und Abbildungen Klarheit im Rollen-Wirrwar zwischen Nikolaus, Weihnachtsmann, Santa Claus, Knecht Ruprecht und dem Christkind gibt. Dass Nikolaus vielerorts an seinem Festtag «erscheint» und Geschenke verteilt, ist ein Brauch aus dem Mittelalter. Damals war der Nikolaustag das einzige Fest, an dem es für Kinder Geschenke gab. Die Sitte, nicht nur zu loben und zu schenken, sondern auch zu tadeln und gar zu strafen, wuchs dem Gabenbringer offensichtlich über den Kopf. Um 1600

■ Brauchtum

gab Nikolaus in einigen Gegenden die gefürchtete Rute an einen oder mehrere Begleiter ab. «Seitdem gibt es den Knecht Ruprecht», weiss Klauda. Weihnachten sei damals noch ein ernstes Kirchenfest für Erwachsene gewesen. Ein altes Brauchtum

Auf die Frage, warum sich global der Weihnachtsmann gegenüber den heiligen Nikolaus «durchgesetzt» hat, meint der deutsche Jesuitenpater Eckhard Bieger: «Es ist viel aufwendiger, den heiligen Nikolaus darzustellen. Dazu müssen Sie ein Bischofsgewand schneidern, Sie brauchen eine Mitra und einen Stab – als Werbeträger für den weihnachtli-

chen Verkaufsrummel würde ich ihn mir allerdings ohnehin nicht wünschen.» Auf keinen Fall will der Theologe dem Nikolaus das Schenken und Süssigkeiten-Verteilen verbieten. «Das ist altes Brauchtum. Es gehört zum Ursprung des Nikolaustages, dass die Paten ihren Patenkindern etwas schenken. Dass allerdings die Eltern verpflichtet sind, ihre Kinder zu beschenken, ist auch wieder nur eine Erfindung unserer Konsumgesellschaft.» Bei St.Nikolaus und Weihnachten geht es eigentlich um die Freude des Gebens, aber viele Kinder denken, es gehe um die Freude des Nehmens. (aus KIPA) Foto: hks

Tipps zum St.Nikolausbesuch – Überlassen wir das Nikolausbrauchtum nicht allein der Nikolausgesellschaft. Bringen wir unsere Wünsche an! – Das Kind soll – seinem Verständnis entsprechend – wissen, auf wen der Brauch zurückgeht. Es soll aus dem Leben des heiligen Nikolaus hören. – Der St.Nikolaus darf kein Moralonkel sein. Sündenregister sind in der Regel untauglich. Fehler des Kindes sollen zu ermutigenden Gesprächen anleiten. Noch besser ist, von positiven Eigenschaften des Kindes auszugehen. – Die Kinder sollen auf den Besuch gut vorbereitet werden und selber einen Beitrag leisten. – Die Begegnung soll in einer besinnlichen Atmosphäre stattfinden. – Es soll genügend Zeit für den Besuch eingeräumt werden. – Anstelle individueller Geschenke empfiehlt es sich, einen einzigen Nikolaussack auszuleeren. So kann sich die Familie gemeinsam am Nikolausgeschenk erfreuen. Der Nikolausbrauch darf nicht zu einer unverhältnismässigen Geschenkmacherei werden. – Knecht Ruprecht (Schmutzli) soll bei kleinen und ängstlichen Kindern wegbleiben. (Aus dem Buch «Staunen wie ein Kind» von Hans Kuhn-Schädler Rex-Verlag Luzern, ISBN 3-7252-0671-6)

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■ Brauchtum

Wenn schon ein Register, dann eines über die guten Taten der Kinder. Ich erzähle den Kindern gerne, was die Eltern an ihnen schätzen. Lob und Ermutigung ist immer noch die beste Erziehung. Dabei hat allenfalls ein kleiner Ratschlag immer noch seinen Platz. Niemals möchte ich Angst verbreiten. Jener Samichlaus, vor dem sich die Kinder verstecken, zittern, weinen, hat nichts mit mir zu tun. Ich bin ja auch kein Samichlaus, sondern der St.Nikolaus. Mein Leben war eigentlich nichts anderes als das Bemühen, sich von Gottes Liebe anstecken zu lassen und diese Liebe weiterzugeben. Ich bin ein Bote dieses gütigen, wundervollen Gottes, der uns seine Nähe und Zuwendung mit der Geburt von Jesus greifbar machte. Foto: hks

Daher komme ich vor Weihnachten zu den Kindern und zu den Familien. Ich bringe die frohe Botschaft vom kommenden Weihnachtsfest. St.Nikolaus

Von St.Nikolaus zu St.Nikolaus Oben: St.Nikolaus beschenkt die Familie. Der «gezähmte» Knecht Ruprecht steht als Diener zur Seite. Unten: Da muss Sarina dem St.Nikolaus doch noch etwas klarmachen ...

Es ehrt mich, dass ich durch dich und Abertausende von meinen Vertretern unzählige Familien, Gruppen und Einzelpersonen besuchen darf. Da du mein Gewand anziehst, weisst du sicher auch einiges über mich. Ich trug in meinem Leben – vor 1600 Jahren – als Bischof eine Mitra und hielt in den Händen einen Bischofsstab. Die Mitra bedeutet, dass meine Sendung von oben ist, dass ich von Gott berufen bin, seine Liebe den Menschen zu schenken. Mein Bischofsstab erinnert an den Stab der Hirten, der die Schafe führt, begleitet und sie schützt. Warum schreibe ich das? Ich möchte, dass du mich nicht verwechselt mit ähnlichen äusseren Gestalten, die eine völlig andere Botschaft in sich tragen. Ebenso wenig wie ich verstehe, was man aus der Geburt Jesu gemacht hat, verstehe ich nicht, was man vielerorts aus mir gemacht hat. So bin ich beispielsweise kein Weihnachtsmann, der die Werbe-

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trommel für den Weihnachtsmarkt schlägt. Ich bin ebenso wenig ein Waldklaus, der von germanischen Naturgeistern her stammt und als wilder Kerl sein Unwesen treibt. Knecht Ruprecht, der mit mir herumzieht, hat sich von einem wilden zu einem guten, dienstfertigen Kerl gewandelt. Er zieht mit mir und hilft mir, die Gaben zu tragen, die ich den Kindern bringen möchte. Ich war nie ein Moralist, der mit dem Zeigefinger Kinder und Erwachsene belehrte und ihnen «die Leviten herunterlas». Ich kenne kein Sündenregister der Kinder – schon gar nicht eines, das mir der Himmel gleichsam zustellt. Ich habe in meinem Leben einen anderen Gott erfahren als einen, der Sünden nachträgt. Ich habe Gott als einen barmherzigen, verzeihenden Gott lieben gelernt. Es lag auch nie an mir, die Kinder zu erziehen, schon gar nicht zu züchtigen. Die Erziehung überlasse ich den Eltern.

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■ Kampagne

Eine Aktion für den Frieden: «Olivenöl aus Palästina» Die Früchte des Olivenbaums sind für viele Menschen in Palästina Grundnahrungsmittel und Quelle des Lebensunterhaltes. Seit Jahrtausenden und bis heute ist der Ölbaum auch ein Symbol für Frieden, sowohl im Nahen Osten als auch weit über die Region hinaus. Doch angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen und der wachsenden Armut der palästinensischen Bevölkerung wird die Vermarktung landwirtschaftlicher Pro-

dukte immer schwieriger. Der Verein Kampagne Olivenöl ist eine Gruppe von Palästinensern, Jüdinnen und Juden, Leuten aus kirchlichen Kreisen und der Solidaritätsbewegung. Anknüpfend an den grossen Erfolg der letzten zwei Jahre werden im Herbst 2003 wieder 5-dlFlaschen Olivenöl für Fr. 19.– zur Verfügung stehen. Dazu wird auch Za'tar verkauft, die traditionelle, köstliche Gewürzmischung aus wildem Thymian, Sumak, Sesam und

Salz. Das Gewürz ist in Säcklein zu 50 g abgefüllt und kostet Fr. 5.–. Der Erlös der Kampagne kommt palästinensischen Projekten im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen vor allem in der Westbank und in Gaza zugute. Hinweis: Olivenöl aus Palästina und das Gewürz Za'tar können bestellt werden bei: gebana ag, Zollstr. 54, 8005 Zürich.

■ Ausstellung

Der salomonische Tempel Pfarrer Christian Herrmann, Tel. 052 375 11 74, E-Mail: [email protected] Das Haus, das König Salomon für JHWH baute, war 60 Ellen lang, 20 Ellen breit und 30 Ellen hoch.

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vom 1. Dezember 2003 bis 1. Januar 2004

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Am 1. Dezember um 20.00 Uhr im Saal des evangelischen Kirchgemeindehauses in Gachnang eröffnet Prof. Dr. Othmar Keel, geistiger Vater des Bibel+Orient-Museums der Universität Fribourg und weltweit anerkannter Alttestamentler, persönlich die einmalige Ausstellung «Der salomonische Tempel» – ein neues Tempelmodell, Materialien und Erklärungen rund um das berühmte Bauwerk. Orientalische Musik der Flötengruppe Gachnang verführt in die altorientalische Welt am Hofe des Königs Salomon. Die Ausstellung dauert vom 1. Dezember 2003 bis 1. Januar 2004 und ist jeden Sonntag nach dem Gottesdienst (ca. 10.30 Uhr), im Unterrichtszimmer des evangelischen Kirchgemeindehauses (Obergeschoss) geöffnet. Vor allem die Einführung durch Prof. Keel eignet sich besonders für all diejenigen, die Religionsunterricht erteilen. Aus organisatorischen Gründen wird für den 1. Dezember bis zum 25. November und für Gruppenführungen um Anmeldung gebeten: Evangelisches Pfarramt Gachnang,

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■ Königgrätz

Besuch aus Königgrätz in Fischingen

Eine gesegnete Entscheidung chien und leistete im richtigen Moment kirchliche Entwicklungshilfe. Eine bedeutsame Rolle spielte dabei die Beratung durch zahlreiche Fachleute, die der Kirchenrat der dortigen Bistums- und Bauleitung vermittelte. Auf dieser solid abgestützten Basis konnten Synode und die Thurgauer Bevölkerung überzeugt werden, grosszügige Hilfe zu leisten. Nachfolgend geben wir einige Worte wieder, die Generalvikar Josef Socha beim Apéro an die festliche Schar richtete. Wie es war, ist und sein möchte

Foto: hks

Oben: Schweizergardisten gaben der Feier eine besondere Note. Weihbischof Josef Kajnek wurde assistiert von Pater Meinrad und Generalvikar Josef Socha. Unten: Weihbischof Josef Kajnek bittet Gott um den Segen für die versammelte Gemeinde und die Freunde und Freundinnen von Königgrätz.

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Am 9. November wurde in Fischingen das Fest der heiligen Idda gefeiert. Der Gottesdienst erhielt durch Weihbischof Josef Kajnek aus Königgrätz und den festlichen Gesang des Kirchenchors eine besondere Note. Beim anschliessenden Apéro berichtete Josef Socha über die Entwicklung des diözesanen Pastoralzentrums in Königgrätz, das von der Landeskirche Thurgau, den Thurgauer Pfarreien und dem TKF tatkräftig unterstützt wurde.

«Ich bin immer mehr überzeugt, dass der Wiederaufbau des einstigen Jesuitenkollegs von der Vorsehung geleitet war. Es war die richtige Tat im guten Moment. Gerne erinnern wir uns an die ersten Begegnungen, an Ihre ersten Besuche in Königgrätz, wo alles begonnen hat. Die Entscheidung zur Rekonstruktion war für uns aus verschiedenen Gründen nicht leicht, wir waren ja

Das Fest der Lokalheiligen Idda und der Besuch aus Königgrätz liessen sich gut miteinander verbinden. Vor gut zehn Jahren war der damalige, der Thurgauer Bevölkerung sehr vertraute Bischof Karel Otcenasek Gast im Kloster Fischingen. Das Bildungshaus Fischingen mag Bischof Karel in seiner Vision bestärkt haben, in den alten Mauern des Adalbertinums ein Pastoralzentrum für das Bistum zu errichten. Seine Vision fand tatkräftige Unterstützung in einem weitsichtigen Kirchenrat, insbesondere in den Personen P. Plattner und A. Biedermann. Der Kirchenrat wusste um die «Not der Stunde» nach der Wende in TscheNummer 23/2003 Foto: hks

praktisch ohne Mittel. Ohne Ihr Versprechen zur Mithilfe hätte Vater Otcenasek den Bau nicht beginnen dürfen. Heute, nach zehn Jahren, sagen wir: es war eine gesegnete Entscheidung. Das gemeinsame Werk ist gelungen! Unsere pastoralen, kirchlich-kulturellen Tätigkeiten wären ohne dieses Haus heute unvorstellbar. Das Haus ist sehr gut ausgebucht, bis zu 48 Prozent durchschnittlich im Jahr. Inzwischen sind bis 30 Restaurants in der nahe gelegenen Altstadt entstanden, nur wenige aber mit Übernachtungsmöglichkeiten. Das Zentrum ist gefragt für die verschiedensten Anlässe, organisiert von der Stadt, von den Fakultäten, Pädagogen, Studenten oder eben von den kirchlichen Gruppen der Katechese und Theologie, aber auch für Sommerkonzerte im Innenhof. Es ist ein Haus der Begegnung geworden. Schon Präsident Havel hat im Adalbertinum einen Empfang gehalten und vor zwei Wochen auch der neue Präsident Klaus. Ich habe den Primator der Stadt schon mehrmals gehört, wie er dem Bischof für dieses offene Haus dankte. Wir dürfen sagen, es ist sehr gut geführt unter der jetzigen Leitung von P. Moravec und Direktor Novak. Das Haus ist selbsttragend, und es ist uns auch gelungen, die verbliebene Schuld auf 200 000 Franken zu reduzieren.

■ Bistumsregion Luzern

Wir haben viel Freude an diesem Haus, und wir möchten diese mit Ihnen teilen. Mein herzlicher Dank geht an Sie, die Sie uns auf so verschiedene Weise unterstützt haben mit Ihrer Anteilnahme und Ihrem Interesse, Ihrer Zeit und Ihrem Einsatz in den verschiedenen Gebieten. Nochmals herzlichen Dank für die Finanzhilfe aber auch die Hilfe in der Ausstattung wie für Möbel, Betten, Wäsche und Geschirr. Obwohl wir durch Ihre Anleitung erst lernen mussten, trotz Schulden gut zu schlafen, können wir heute sagen: Alles, was mit dem neuen Adalbertinum zusammenhängt, war eine glückliche Geschichte. Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst.» Josef Socha, Generalvikar Königgrätz

Blick in die andere Bistumsregion Luzerner Kirchenparlament hat eine Erklärung verabschiedet Nationalrätin Brigitte Häberli ehrte den Besuch aus Königgrätz mit ihrer Anwesenheit. Sie lässt sich von Schweizergardisten das Buch «Mosaiksteine» von Erzbischof Karl Otcenasek zeigen.

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Erzbischof Karl Otcenasek berichtet in Form von Mosaiksteinchen über Erlebnisse aus der Zeit der Christenverfolgung unter der kommunistischen Herrschaft in Tschechien. Jedes einzelne Mosaiksteinchen zeigt auf ergreifende und oft erschütternde Weise, mit welcher Würde die Menschen Leiden auf sich genommen haben, indem sie ihrem christlichen Glauben treu blieben. Karel Otcenasek war einer von ihnen. Mosaiksteinchen, Band 1 und Band 2, können bei der Redaktion «forumKirche» abgeholt werden zu je Fr. 10.–. Beim Versand kommen die Verpackungs- und Postgebühren hinzu.

Für freiwilligen Zölibat und die Weihe der Frauen Die Synode der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Luzern hat an ihrer letzten Sitzung mit 73 gegen 8 Stimmen bei 9 Enthaltungen eine Erklärung verabschiedet, in der die Aufhebung des Pflichtzölibats verlangt wird. Ausserdem sollen diejenigen Priester rehabilitiert werden, die wegen der Verletzung des Zölibates dispensiert wurden. Überdies wird die Weihe von Frauen zu Priesterinnen gefordert. Die Erklärung wird nun an Bischof Kurt Koch zuhanden der Schweizer Bischofskonferenz weitergeleitet. Paula Beck, Sprecherin der vorberatenden Kommission für kirchliche Bildung und Öffentlichkeitsarbeit, welche die Erklärung vorbereitet hatte, betonte vor dem Kirchenparlament, dass es nicht darum gehe, den Zölibat grundsätzlich abzuschaffen. Ziel sei vielmehr, die zölibatäre Ehelosigkeit aufzuwerten, indem dies freiwillig gewählt werden könne. Dringende Veränderungen «Als Menschen, die engagiert in dieser Kirche mitarbeiten und diese Kirche lieben, fühlen wir uns gedrängt und auch berechtigt, uns für dringende Veränderungen, die schon längst fällig wären, einzusetzen», heisst es in der Erklärung. Man wolle das Image der Kirche verbessern und eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Erklärung räumt ein, dass in der Schweiz viele Priester mit grosser Überzeugung als Zölibatäre lebten. Anderen aber machten Einsamkeit oder menschliche Veränderungen zu schaffen. Einige führten deshalb ein Doppelleben, da sie die sie erfüllende Arbeit nicht verlieren möchten. Geweihte Frauen als Bereicherung für die Kirche Ferner betont die Erklärung, dass die Gleichstellung der Geschlechter die Frauenordination verlange. Die Erfahrung zeige zudem, dass Frauen als Pastoralassistentinnen seelsorgerliche Funktionen sehr gut wahrnehmen.

«Die Ordination von Frauen würde unserer Kirche eine Bereicherung bringen», hält der Text fest. Deshalb wird die Universalkirche aufgefordert, die Weihe von Frauen einzuführen. Sie sei zu einem solchen Vorgehen kompetent. (KIPA/red.)

Katholischer Seelsorgerat Luzern zur Erklärung «Wir leiden ebenso unter dem verhängnisvollen Reformstau» Der Katholische Seelsorgerat des Kantons Luzern (KSRL) hat sich «dankbar» über die Erklärung des Luzerner Kirchenparlamentes «zu drängenden seelsorglichen Fragen» geäussert. «Wir leiden ebenso wie die Synodalen unter dem Reformstau, der sich verhängnisvoll auf das kirchliche Leben und die Weitergabe des Glaubens auswirkt», schreibt das Leitungsteam in einem Communiqué. Es gebe für die jetzigen Nöte der römisch-katholischen Kirche zwar auch «viele andere, auch gesellschaftliche Ursachen». Die in der Erklärung der Synode genannten Probleme spielten dennoch eine «nicht zu unterschätzende» Rolle. Anerkennung des bischöflichen Einsatzes Diözesanbischof Kurt Koch setzte sich «auf verschiedenen Ebenen der Weltkirche» für Änderungen der Zulassungsbedingungen zur Weihe ein, betont der Seelsorgerat. Sein diesbezügliches Engagement sei «alles andere als selbstverständlich». Der Seelsorgerat ermutigt Bischof Koch, den eingeschlagenen Weg auch in Zukunft zu gehen und wünscht ihm dazu «viel Kraft und Mut». An die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz appelliert der Seelsorgerat zusammen mit der Synode, sich «mit Nachdruck für die drängenden, längst fälligen Reformen der Kirche einzusetzen». Jene Mitglieder des Seelsorgerates, die in Kontakt mit dem Episkopat anderer Kontinente stünden, wüssten, «dass es sich hier keineswegs bloss um spezifische Anliegen unserer Ortskirche Schweiz handelt». Nummer 23/2003

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■ Inserate

■ Buchtipps

Katholische Kirchgemeinde Ermatingen Infolge Kündigung der bisherigen Stelleninhaberin suchen wir per 1. Januar 2004

eine Pfarreisekretärin oder einen -sekretär im Nebenamt (Arbeitspensum 20%) Aufgabenbereich: – Sekretariatsarbeiten – Nachführen der Pfarreibücher – Redaktionelle Mitarbeit Pfarreiblatt Anforderungsprofil: – Kenntnisse in der Erledigung der Sekretariatsarbeiten – Umgang mit PC (Word, Excel)

CD-Ersteinspielung mit Werken aus der ehemaligen Klosterbibliothek Münsterlingen

Johann Melchior Dreyer (1747–1824) Sinfonie in Es für Streicher, zwei Klarinetten, zwei Hörner Vesperpsalmen (1791) für Soli, Chor und Orchester Sinfonie in F für Streicher, zwei Klarinetten, zwei Hörner Messe in ES (1802) für Soli, Chor und Orchester Thurgauer Kammerchor und Thurgauer Barockensemble unter der Leitung von Raimund Rüegge Erhältlich im Fachhandel oder direkt: Thurgauer Barockensemble, Huebstrasse 46, 8545 Rickenbach

Unser Angebot: – Entlöhnung gemäss Besoldungsverordnung der Katholischen Landeskirche – angenehmes kleines Mitarbeiterteam

(Inserat 23.03–1)

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, welche Sie mit den üblichen Unterlagen bis 15. Dezember 2003 an folgende Adresse senden: Georg Töppel, Pfarrer, Poststrasse 12, 8272 Ermatingen Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gerne: Georg Töppel, Pfarrer, Poststrasse 12, 8272 Ermatingen Tel. 071 660 00 34 oder 071 664 30 05 Rupert Herzog, Kirchenpfleger, Ermatingerstrasse 6, 8268 Salenstein, Tel. 071 664 39 31

Ein Blick ins Paradies Bau- und Restaurierungsgeschichte der Klosterkirche St.Michael in Paradies

Im Herbst 2002 wurde die Innen- und Aussenrestaurierung der ehemaligen Klosterkirche Paradies abgeschlossen. Die weitgehend unverändert erhaltene barocke Ausstattung, aber auch die 750 Jahre zurückreichende Geschichte des Klosters machen die Kirche zum Denkmal von nationaler Bedeutung. Die Publikation schildert, wie die 250 Seelen zählende Kirchgemeinde die grosse Aufgabe bewältigt hat, wie die Restaurierung konzipiert und ausgeführt wurde. Die Dokumentation erschliesst eine zauberhafte Welt der Schönheit! Von Beatrice Sendner, Raphael Sennhauser, Peter Erni Verlag Huber, Frauenfeld, ISBN 3-7193-1339-5

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MISSA MYSTICA Spiritualität und Kunst in Russland

Dieser prächtige Bildband vermittelt auf unvergleichliche Art die sinnliche Erfahrung der orthodoxen Mystik und bietet zugleich fundierte Informationen über das Wiederaufleben der Kirche in der gegenwärtigen russischen Gesellschaft. Von Norbert Kuchinke, Kreuzverlag, ISBN 3-78312282-1

Beflügelt – durch mein Bibelwort

■ Meditation

«Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist, deine Treue so weit die Wolken ziehn». Psalm 108, Vers 5 Als Katechet hatte ich vor etwa 20 Jahren den Reichtum der Psalmen für das tägliche Gebet entdeckt. Seitdem bilden die Psalmen im Stundenbuch für mich gleichsam die tägliche Nahrung für mein geistliches Leben. Und für unzählige Menschen ist es ebenso. Ich fühle mich dadurch mit ihnen verbunden. Fast 3000 Jahre sind sie alt, die Psalmen, und doch nicht veraltet. Auch Jesus hat sie gekannt und gebetet. Sie sind für mich gleichsam Urgestein des gläubigen Menschen, der Gott lobt und preist, ihm dankt, aber auch mit ihm ringt und in seiner Not zu ihm schreit. In den Psalmen kann ich mich in fast allen Gefühlslagen wiederfinden. Wenn die Psalmen gesungen werden, z.B. im gregorianischen Choral, kommen sie noch stärker zum Tragen. Psalm 108 spricht mich immer wieder an und bewegt mich.

Gedanken zur Jahreszeit Als zum ersten Mal Schneeflocken auf das Grab eines geliebten Menschen fielen, hat mich dies stark berührt und zerbröckelnde Gedanken und dunkle Gefühle geordnet: Die Erde ruht, zugedeckt und geborgen. Erst waren es die herbstlichen Blätter, die sich sanft und leicht auf die Erde legten. Nun ist es der erste Schnee, der lautlos diese Ruhe schützt. Auch die lange Dunkelheit und der dichte Nebel lassen sich einer Decke gleich auf den Boden nieder.

«Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist...» Gottes Güte und Liebe kennt tatsächlich keine Grenzen. Das kann ich mit Freude mitbeten und bestätigen. Beim Himmel denke ich spontan an die vielen Wolken, die täglich vorüberziehen. Sie wecken meine Sehnsucht und lassen mich träumen, träumen von einer besseren Welt. So viele Formen von Wolken es gibt, so viele Formen von Liebe gibt es. Und Gott ist der Ursprung, der Quell jeglicher Liebe. Gleich wie ich den Lauf der Wolken nicht bestimmen kann, so kann ich auch den Lauf der Liebe nicht aufhalten. Die Liebe ist immer wieder neu und anders. Etwas ähnliches drückt das Lied «Weit wie das Meer ist Gottes grosse Liebe, wie Wind und Wiesen, ewiges Daheim» aus. Dieser Liebe Gottes möchte ich mich immer wieder öffnen und sie weiterschenken. Das ist der tiefste Sinn des Glaubens. Foto: hks

«... deine Treue so weit die Wolken ziehn». Liebe und Treue sind Geschwister, sind untrennbar miteinander verbunden. Das Blau des Himmels ist für mich ein Symbol der Ewigkeit. Es ist auch meine Lieblingsfarbe. Dieses Blau kann sich sehr schön im Wasser spiegeln. Auch ich möchte ein Spiegel von Gottes Liebe und Güte sein. Denn alles vergeht, aber die Liebe bleibt, weil sie aus Gott ist. Himmel, Wolken, Sehnsucht, Liebe, Ewigkeit – beflügelnde Worte für meinen Glauben, Worte des Psalmisten, Worte auch für den Betenden, die Betende von heute. Leo Stocker, Seelsorger

Die Erde ruht, sie hält inne, sie ist ganz bei sich. Es ist eine Zeit des Lassens und des Geschehenlassens. Und dahinein zurückgenommen und geborgen ist alles, was geschehen ist und sich entfaltet hat im vergangenen kraftvollen Sommer; auch manche Spuren, die getreten wurden; das, was verkümmert ist oder zu Grabe getragen wurde. Darin zurückgehalten und umhüllt auch die ganze Kraft des kommenden Frühlings, die neue Auferstehung. Wie wohltuend, dass auch uns eine solche Zeit geschenkt ist: die adventliche, die vorweihnachtliche Zeit! Die Erde ist es, die uns diese Zeit deuten kann und uns einlädt, es ihr gleich zu tun. Traudi Imhof-Honsell

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■ Jugend

Die Erlebnisnacht im Advent

«Alles. Nichts.» am Ranfttreffen 2003

Oben: Hip-HopTanzen an einem Atelier. Unten: Gottesdienst morgens um 2.30 Uhr in der Ranftschlucht.

«Alles.Nichts.» – Geben uns materielle Reichtümer alles Nötige zum Leben? Sind sie nichts wert gegenüber einer tiefen Freundschaft? Ersetzt Materielles das Menschsein? Alles haben und doch nichts sein? Diesen Themen hat sich das Ranfttreffen 2003 verschrieben. Der grösste kirchliche Jugendanlass der Schweiz findet auch in diesem Jahr wieder im Flüeli-Ranft statt. Die beiden verantwortlichen Verbände Blauring und Jungwacht erwarten über 2500 Jugendliche und junge Erwachsene aus der ganzen Schweiz.

Dort, wo sich Klaus von Flüe am 16. Oktober 1467 zurückzog, um die Stille zu erfahren, kommen seit über 25 Jahren Jugendliche und junge Erwachsene zu einem Treffen der besonderen Art zusammen. Ablauf des Abends

Auch am diesjährigen Ranfttreffen werden die Teilnehmenden in Zwölfergruppen von Stans, Sachseln und Sarnen auf den Weg nach Flüeli-Ranft machen. Unterwegs werden sie sich in zwei Gruppenrunden mit dem Motto «Alles. Nichts.» auseinander setzen. Als Auflockerung stehen dann diverse Ateliers zur Auswahl: Trommeln mit einem Musiker, Basketballspielen, Klettern, Meditation, Volkstanz usw. Um 2.30 Uhr nachts treffen sich die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen zu einem stimmungsvollen Gottesdienst in der Ranftschlucht. Der Gottesdienst wird in diesem Jahr vom Ten-Sing-Chor aus Stäfa mitgestaltet. Vorbereitet wird die Feier von Susanne Brenner-Büker, Blauring, und Thomas Feldmann, Bundespräses Jungwacht. Jugendbischof Denis Theurillat wird die Feier mitbegleiten. Die eindrückliche Atmosphäre inmitten des Lichtermeers ist jedes Jahr der Höhepunkt dieser erlebnisreichen Nacht.

Anmeldung und Kosten Weitere Informationen und Anmeldungsmöglichkeiten (bis 6. Dezember) finden Sie auf dem Internet unter: www.ranfttreffen.ch oder direkt bei: Bundesleitung BR&JW, Ranfttreffen, St.Karliquai 12, 6004 Luzern Tel. 041 419 47 47, E-Mail:[email protected]

Jugendliche aus dem Thurgau Jugendliche, die nicht allein an das Ranfttreffen fahren möchten, können sich bis zum 3. Dezember auf der JUSESO TG anmelden. Wir organisieren für diese Jugendlichen eine gemeinsame Fahrt. Religions-, Firmklassen oder andere Jugendgruppen dürfen auch von diesem Angebot Gebrauch machen, müssen sich jedoch durch eine Begleitperson anmelden lassen. JUSESO TG, Tel. 071 626 11 31 [email protected]

Die Entstehung des Ranfttreffens

Vor über 25 Jahren pilgerten etwa 100 Jugendliche und junge Erwachsene nach Flüeli-Ranft. Sie wollten sich der vorweihnachtlichen Hektik entziehen und sich miteinander auf das Weihnachtsfest einstimmen. Das Treffen fand grossen Anklang und so kam es zu weiteren Ranfttreffen. Anfangs von der «Jungen Gemeinde» organisiert, wurde nach deren Auflösung das Treffen von Blauring & Jungwacht übernommen. Blauring & Jungwacht hat dem Treffen in den letzten sieben Jahren neuen Aufschwung gegeben. 10

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Jugendliche aus Schaffhausen Für die Jugendlichen in Schaffhausen ist die Jubla Schaffhausen zuständig. Anmeldung über E-Mail: [email protected] Anmeldung telefonisch: 052 672 10 77 (Kath. Pfarramt Neuhausen) Anmeldeschluss: 1. Dezember

■ Jugend

Der Schweizer Jugendbischof schreibt den Pfarreien

Jugendarbeit ist unentbehrlich gischer Studien bestätigt, die besagen: «Wer in der Jugend keine positiven Erfahrungen mit der Kirche machen konnte, wird später meistens keinen Zugang mehr zum christlichen Glauben und zur Kirche finden.» Erstmals gemeinsame Grundlage

(Kipa) Jugendarbeit sei ein wichtiger und unentbehrlicher Dienst der katholischen Kirche an der Jugend, betont der Schweizer Jugendbischof Denis Theurillat in einem Brief an alle Pfarreien der deutschsprachigen Bistümer. Diese werden ermutigt, die Jugendarbeit zu einem «prioritären Arbeitsgebiet» zu machen. In den letzten anderthalb Jahren haben Vertreter der pfarreilich orientierten Jugendarbeit erstmals gemeinsam mit dem bischöflichen Verantwortlichen für Jugendpastoral ein Grundlagenpapier mit Perspektiven für die Zukunft erarbeitet.

«Kirchliche Jugendarbeit in den Pfarreien lebt und gelingt!», hält Jugendbischof Denis Theurillat in seinem Brief eingangs fest. Er zählt auf: «Junge Menschen übernehmen in den Jugendverbänden als Leiterinnen und Leiter Verantwortung und setzen sich in ihrer Freizeit engagiert für andere Kinder und Jugendliche ein. Offene Jugendtreffs werden für Jugendliche zu wichtigen Oasen und Orten, wo sie sich selbst sein können. Jugendarbeitende begleiten Jugendliche in existentiellen Lebenssituationen. Jugendliche treffen sich in verbindlichen Gruppen, um längere Zeit einem

Thema nachzugehen, eine Aktion durchzuführen oder sich zusammen künstlerisch auszudrücken.» Nicht alles gelingt

Nicht alle kirchliche Jugendarbeit gelinge indessen, räumt der Jugendbischof ein: «Das gesellschaftliche Umfeld ist schwierig, die Erwartungen sind zum Teil unrealistisch hoch, der Mitteleinsatz ist gering, und die Anerkennung entspricht oft nicht der geleisteten Arbeit.» Einige Pfarreien hätten sich mit der Begründung, dass sie «nichts bringe», sogar gänzlich aus der Jugendarbeit zurückgezogen. Er wolle die Pfarreien ermutigen, die Jugendarbeit zu einem Arbeitsgebiet zu machen, welches Vorrang geniesse, betont Theurillat in seinem Schreiben. Sie sei nämlich ein wichtiger und unentbehrlicher Dienst der Kirche an der Jugend. Sie wolle den Jugendlichen vorschlagen, das Leben zu verstehen und in dieses Leben einzutreten. Auf diesem Weg des Lebens wolle sie die Entdeckung, Vertiefung und Erfahrung des christlichen Glaubens ermöglichen. Kirche müsse in diesem Sinne der Ort sein, um einen solchen Auftrag zu erfüllen. Geschehe dies nicht, so werde die Analyse pastoralsoziolo-

Die gelebte und reflektierte Praxis pfarreilich orientierter Jugendarbeit in der jüngeren Vergangenheit war Ausgangspunkt eines «Perspektivenprozesses», den der Schweizer Jugendbischof Denis Theurillat und Kurt Stulz, Verantwortlicher für Jugendpastoral der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz, vor anderthalb Jahren eingeleitet haben. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der pfarreilich orientierten Jugendarbeit wurde dabei nach Perspektiven für die Zukunft gesucht. Ausdrückliches Ziel sei es dabei gewesen, eine «gemeinsame Grundlage» zwischen bischöflichen Beauftragten und Vertretern der pfarreilich orientierten Jugendarbeit zu finden, betont Dominik Schenker von der Deutschschweizer Fachstelle für kirchliche Jugendarbeit, die den ganzen Prozess koordiniert hat.

Hinweis: Weitere Informationen unter http://www.kath.ch/jugend/fachstelle/ Die Impulsstelle für kirchliche Jugendarbeit der Katholischen Landeskirche Thurgau (JUSESO TG), war bei der Erarbeitung dieses Grundlagenpapiers beteiligt und ist gerne bereit, Interessierten den Bischofsbrief sowie das Grundlagenpapier abzugeben. Kontaktmöglichkeit: Tel. 071 626 11 31, www.juseso.ch, [email protected]

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■ Pastoralkonferenz Thurgau

«Mission heute» aus der Sicht der Missionsgesellschaft Immensee

Leben und Glauben teilen Gott allein kann schaffen, du aber kannst das Erschaffene zur Geltung bringen. Mission kann nur gelingen, wenn das Handeln, das Schaffen Gottes zugrunde liegt und der eigene Glaube gelebt wird. Erst dann darf man sich andern zuwenden. Gott allein kann den Glauben schenken, du aber kannst dein Zeugnis geben. Mission heisst immer Grenzen überschreiten, von einer Kultur zur andern. Dabei muss man dazu stehen, dass die Kirche missionarisch ist. Gott allein kann Hoffnung einpflanzen, du aber kannst deinem Bruder Vertrauen schenken. Das Wichtigste in der Mission ist, das Leben und den Glauben mit den Menschen zu teilen sowie voneinander zu lernen. Gott allein kann den Frieden schenken, du aber kannst Einheit stiften. In der Mission ist Einstehen für Gerechtigkeit und Frieden und verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt gefragt. Gott allein kann Kraft geben, du aber kannst einen Entmutigten aufrichten. Mission ist eine Pilgerreise der Solidarität. Menschen geben ihre Kraft und ihre kirchlichen und pastoralen Erfahrungen weiter. Dies wird sehr oft mit Freude auf- und angenommen. Gott allein ist der Weg, du aber kannst ihn den andern zeigen. Gott ist in allen Kulturen schon da -– es gilt, die Spuren Gottes aufzuspüren und einen gemeinsamen Weg zu gehen.

«Mission lebt heute mehr denn je», versicherte Sepp Gähwiler, Leiter der Bethlehem-Mission in Immensee, an der Pastoralkonferenz der Thurgauer Seelsorgerinnen und Seelsorger in Weinfelden. Beni Müggler, Christine Bienz und Pater Flavian Hasler erzählten aus ihren Erfahrungen in der Missionsarbeit. Willi Kamber hatte noch «Madagaskar in den Knochen».

Das Wort «Mission» hat eine umstrittene und belastete Geschichte. Trotzdem kann und will die Kirche nicht auf Mission verzichten, denn sie hat einen biblischen Auftrag zu erfüllen. Der Ursprung von Mission liegt bei Gott – gerade so wie es in einem Gebet «Gott und du» heisst,

das Heidi Guggenbühl beim Mittagsgebet vortrug. Nach den eindrücklichen Ausführungen über das Thema «Mission» berichtete Pfarrer Daniel Bachmann über seinen Einsatz als Armeeseelsorger im Kosovo. Einige Filmausschnitte vom diesjährigen Kantonslager von Jungwacht und Blauring liessen den einzigartigen Anlass nochmals aufleben. Primo Grelli, Pastoralassistent in Werthbühl, stellte sich als Vertreter der Bistumsregion Thurgau für den Rat der Laientheologen und Diakone zur Verfügung und wurde mit Applaus gewählt.

«Wendekreis» – die Zeitschrift der Missionsgesellschaft Immensee Die Missionsgesellschaft Immensee gibt monatlich die Zeitschrift «Wendekreis» heraus. In der November-Nummer heisst das Thema «Islam in Europa». Rund 310 000 Muslime leben in der Schweiz. Das entspricht 4,2 Prozent der Wohnbevölkerung. Sie bilden somit nach den Christen die zweitgrösste Religionsgemeinschaft. Der Islam ist somit in der Schweiz präsent. Hinweis: Das Jahresabonnement des «Wendekreises» kostet Fr. 48.–. Bestellung bei: Administration «Wendekreis», Postfach 62, 6405 Immensee, Tel. 041 854 13 91. Redaktorin: Irene Neubauer, Tel. 026 322 31 71, Fax 026 322 08 01.

Gott allein ist das Licht, du aber kannst es in den Augen der anderen zum Leuchten bringen. Mission bewirkt ein weltweites Zusammenleben und ermöglicht die Umsetzung christlicher Werte. Gott allein kann das scheinbar Unmögliche, du aber kannst das Mögliche tun. Mission bringt Hoffnung für die Menschen, führt zu interkulturellen Begegnungen und Veränderungen zum Guten. Gott allein genügt sich selbst, aber er hat es vorgezogen, auf dich zu zählen. Christen haben eine Mission, werden selber aktiv, lernen von andern, hören zu, beobachten und knüpfen Kontakte. Mission lebt heute mehr denn je!

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Nummer 23/2003

Ruth Jung-Oberholzer

Am Kurs für Bezugspersonen 2003 bis 2006 nehmen teil: Baumgartner Alexandra, Ermatingen Bühler Beatrice, Warth Gerber Hans-Peter, Sirnach Hinder Silvia, St.Pelagiberg Iten-Heim Monika, Bussnang Keller Frieda, Sommeri Ruckstuhl Ursula, Lommis Ruzzon Veronica, Bischofszell Schönenberger-Burkard Brigitte, Bettwiesen Warthmann Edith, Frauenfeld

■ Bezugspersonen

Beginn des zweiten Kurses für Bezugspersonen

Gegen die lustvolle Verwaltung des Unterganges Der zweite Kurs für Bezugspersonen in der Bistumsregion Thurgau hat begonnen. Zu Beginn lud die Kursleiterin Rita Bausch die Referentinnen und Referenten zu einer ersten Kontaktnahme ein. Anwesend war auch Hans Zünd, Leiter des Pastoralamtes des Bistums Basel. «Manche meinen, man könne beides zugleich haben: die in Krise geratene Gestalt der Kirche und zugleich deren Zukunft. Dann wird nicht ein Übergang gestaltet, sondern faktisch der Untergang verwaltet. Das ist die Vorbereitung auf einen gut durchorganisierten Kirchentod.» Mit dieser und weiteren Aussagen von Pastoraltheologe Zulehner verstärkte Rita Bausch die Bedeutung, mit Mut und Tatkraft neue Wege in der Seelsorge zu gehen. Ein Weg dazu ist die Ausbildung und Begleitung von so genannten Bezugspersonen, die innerhalb eines Seelsorgeteams seelsorgerliche Funktionen in einem Dorf, Quartier oder einer Region wahrnehmen. Sie sind mitverantwortlich in der Gemeindeleitung und sollen das Leben in der Pfarrei ermöglichen und vertiefen. Wenn auch die Bistumsregion Thurgau diesen Ausbildungsweg derzeit als einzige begeht, findet der Kurs im Einvernehmen mit der Bistumsleitung statt, die diese Pionierarbeit mit grossem Interesse verfolgt und unterstützt. Die Erfahrungen sollen Eingang ins neue diözesane Pastoralkonzept finden. Wir stellten dazu dem Leiter des Pastoralamtes einige Fragen:

Wie beurteilen Sie als Leiter des diözesanen Pastoralamtes (Amt für Seelsorge) die Bedeutung eines Kurses für Bezugspersonen wie er in der Bistumsregion Thurgau zum zweiten Mal durchgeführt wird? Hans Zünd: Der «Kurs für Bezugspersonen», wie er in der Bistumsregion Thurgau zum zweiten Mal durchgeführt wird, hat für mich aus mehreren Gründen eine grosse Bedeutung: Er bereitet Laien (meistens sind es Frauen) für einen Dienst in den Pfarreien vor und antwortet somit auf die Berufung der Laien aufgrund ihrer Taufe und Firmung, wie sie vom Zweiten Vatikanischen Konzil, der Synode 72 und im Bistumsprojekt «Als Getaufte leben» ausdrücklich in Erinnerung gerufen wurde. Bezugspersonen, wie sie im Kurs ausgebildet werden, können hauptamtliche Seelsorgende wirksam von Aufgaben entlasten, die diese nicht unbedingt selber wahrnehmen müssen. Sie sind auch befähigt, die häufiger gewordenen Zeiten von Vakanzen in den Pfarreien zu überbrücken. Gibt es nicht schon genügend kirchliche Berufe wie Pastoralassistentinnen, Katecheten, Jugendseelsorgerinnen, Erwachsenenbildner, Leiterinnen von liturgischen Kinderfeiern, Lektoren, Diakone, Gemeindeleiterinnen usw.? Die Bezugspersonen sollen ja nicht die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger ersetzen. Sie sollen keine Mini-Theologen sein. Das

Verhältnis der Bezugspersonen zu den Seelsorgern mit voller theologischer Ausbildung und bischöflicher Beauftragung ist für mich ähnlich jener der Dorfkrankenschwester in Beziehung zum Arzt: sie ist in der Pfarrei bekannt und kann als Ansprechperson in vielen Fragen und Anliegen helfen. In Bereichen, wo sie nicht zuständig ist, leitet sie diese an die zuständige Stelle weiter. Sie kann auch wirken wie eine Arztgehilfin, indem sie organisiert, berät, Vorbereitungen trifft für Pfarreianlässe und Gottesdienste und nach ihren Begabungen und Beauftragungen auch mitwirkt bei deren Gestaltung. Der erste Kurs für Bezugspersonen galt als Pilotkurs. Warum finden aufgrund der guten Erfahrungen nicht auch derartige Kurse in anderen Bistumsregionen statt? Wird diese neue Form eines kirchlichen Auftrages im Pastoralkonzept des Bistums Eingang finden?

Oben: Hans Zünd, Leiter des Pastoralamtes, zeigt starkes Interesse an dieser Pionierarbeit der katholischen Erwachsenenbildung der Bistumsregion Thurgau. Unten: Rita Bausch ist es ein Bedürfnis, dass auch die Referentinnen und Referenten in Beziehung zueinander kommen, um dem Anliegen des Kurses «Bezugspersonen» gerecht zu werden. Daher lud sie zu einer ersten Kontaktnahme ein.

Anlässlich der Pastoralbesuche erhielten wir gute Rückmeldungen über die Erfahrungen mit dem Einsatz der Bezugspersonen aus dem ersten Kurs. Während jetzt der zweite Kurs in der Bistumsregion Thurgau läuft, finden diese Erfahrungen Eingang in unser diözesanes Pastoralkonzept, das wir gegenwärtig am Bearbeiten sind. Ich würde mich freuen, wenn wir – nach einigen Klärungen über deren Einsatz in den Pfarreien – Kurse für Bezugspersonen auch in anderen Bistumsregionen anbieten könnten. Hans Kuhn-Schädler im Gespräch mit Hans Zünd Nummer 23/2003

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■ Kurse und Tagungen

Europäisches Jugendtreffen in Hamburg An diesem Jugendtreffen teilnehmen heisst: – Eigene Grenzen überschreiten und einander im Vertrauen begegnen – Zeit haben in Gebet und Stille und im Hören auf das Wort Gottes – Gespräche und Austausch mit Jugendlichen aus ganz Europa – Zeichen setzen für den Frieden Das Jugendtreffen findet vom 29. Dezember bis 2. Januar in Hamburg statt. In Familien, in Gemeinden oder Schulen wirst du andere Menschen kennen lernen und mit ihnen die Tage verbringen. Dieses Erlebnis um den Jahreswechsel kostet ca. 420 Franken für Reise und Treffen. Zwei junge Erwachsene aus dem Thurgau werden an diesem Treffen teilnehmen und freuen sich, wenn sie noch von vielen Jugendlichen begleitet werden. Mehr Infos gibt es unter www.jugendtreffen.ch oder bei der JUSESO Thurgau WICHTIG: Anmeldeschluss ist bereits am 22. November.

Adventstreffen im Kloster Menzingen Advent – Zeit des Wartens. Wer wartet schon gern in der heutigen hektischen Zeit? Warten – worauf, wozu, auf wen? Lohnt es sich überhaupt, wartend einen Weg zu vollziehen? Wenn Sie in Stille, Gebet und Gemeinschaft das gläubige Warten auf das Kommen Christi erfahren wollen, teilen Sie mit uns das Adventswochenende vom Samstag, 29. November, 16.00 Uhr, bis Sonntag, 30. November, 16.00 Uhr. Kosten: Fr. 50.–. Anmeldung bis 26. November an: Sr. Gisela Maria Rey, Tel. 041 757 40 40, E-Mail: [email protected]

Zur Jahreswende: «Mache dich auf und werde Licht!» Im Haus St.Dorothea im FlüeliRanft kann von Montag, 29. Dezember 2003, 16.30 Uhr, bis Freitag, 2. Januar 2004, 9.00 Uhr, eine Vertiefung der Kontemplation zur Jahreswende mit dem Thema «Mache 14

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dich auf und werde Licht!» besucht werden. Leitung: Franz-Xaver JansScheidegger und Priska KnüselGlanzmann. Auskunft und Anmeldung bei: Via Cordis – Haus Dorothea, 6073 Flüeli-Ranft, Tel. 041 660 50 45, Fax 041 660 90 47, E-Mail: [email protected] Internet: www.viacordis.ch

Fr. 650.– im Einerzimmer. Leitung: P. Pius Bucher, Steyler-Missionar, dipl. Kinesiologe und Naturheilpraktiker. Literatur: Dr. med. Helmut Lützner: «Wie neu geboren durch Fasten», Verlag GU Gräfe und Unzer. Anmeldung an: Curdin Brugger, Hotel Krüzli, 7188 Sedrun GR, Tel. 081 949 11 06.

Selbsthilfegruppe Angst-Panik-Attacke

Hausgebet im Advent

Angst-Panik-Attacken überfallen Betroffene aus heiterem Himmel: im Zug, im Lift, im Einkaufsladen, im Restaurant, beim Autofahren, unter Menschen. Es ist die Angst, die das Leben schwierig macht. Selbst nahe stehende Menschen können nicht nachvollziehen, wie es den Betroffenen in einer Angstattacke ergeht. Deshalb will eine betroffene Frau eine Selbsthilfegruppe gründen, um Erfahrungen auszutauschen und Schritte der Angstbewältigung zu planen. Interessierte können sich melden bei: Team Selbsthilfe Thurgau, Tel. 071 626 58 43, Mi und Fr 14.00 bis 17.00 Uhr, Do 10.00 bis 13.00 Uhr.

Vorbereitungstagung für den Weltgebetstag 2004 Die Tagung findet am 10. und 11. Januar 2004 in der Kartause Ittingen statt. Inhaltliche Schwerpunkte der Tagung sind das Kennenlernen des Herkunftslandes Panama, die Bearbeitung der Bibeltexte und das konkrete Umsetzen der Liturgie, das in eine gemeinsame Feier mündet. Kosten: Fr. 190.– im Zweierzimmer, Fr. 225.– im Einerzimmer. Anmeldung bis zum 16. Dezember an: tecum, Kartause Ittingen, 8532 Warth, Tel. 052 748 41 41, Fax 052 748 41 47.

Frohes Fasten in Sedrun Mitten in der herrlichen Bergwelt bietet sich Gelegenheit, gesundheitliches Fasten zu erleben und zu lernen. Bestandteile der Fastenwoche vom Samstag, 27. März, 17.00 Uhr, bis Samstag, 3. April 2004, 10.00 Uhr, sind Besinnlichkeit, Meditation, Diskussion, Wanderungen und persönliche Gespräche. Kosten:

Das diesjährige Hausgebet im Advent steht unter dem Titel «Traumengel». Ausgehend vom Advent als Zeit des Wartens, der Wünsche und der Geheimnisse führen Traumengel durch die vier Wochen bis Weihnachten. Sie suchen nach der Bedeutung der Träume für die Menschen, für unseren Glauben. Als roter Faden durch das Heft führt ein Gebet von Dom Helder Camara: «Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, dann ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit. Träumt unseren Traum.» Das Hausgebet im Advent ist durchgehend illustriert, dazu kommen Anregungen, Meditationen, Bibeltexte, Lieder und ein Bastelbogen. Das Heft eignet sich zur Gestaltung des Advents zuhause, in Gruppen und Vereinen, für Gottesdienste und in der Katechese. Hinweis: Bestellmöglichkeiten bei Ihrem Pfarramt oder im Internet unter www.kath.ch/hausgebet-imadvent

Diözesanes Opfer 23. November Für die Aufgaben des Bistums

Die Bistumsrechnung wird nur zu zwei Dritteln aus den Beiträgen der kantonalkirchlichen Organisationen abgedeckt. Das Budget rechnet dabei bereits mit den diözesanen Opfern in der Höhe von 650 000 Franken und weiteren Spendengeldern. Ohne diesen Ertrag wäre das Bistum nicht in der Lage, seinen Verpflichtungen im Bistum sowie auf gesamtschweizerischer und weltweiter Ebene nachzukommen. Deshalb ist das Bistum auf die tatkräftige Mithilfe aller Gläubigen angewiesen.

■ Radio und Fernsehen

Radio

Das Internet-Radio der Schweizer Katholiken

Radio kath.ch Radio kath.ch ist das einzige katholische Radio in der deutschsprachigen Schweiz mit kirchlichem Auftrag. Mit seinen Sendungen will Radio kath.ch den Dialog und die Auseinandersetzung innerhalb der Kirche, zwischen den Kirchen sowie zwischen Kirche und Gesellschaft fördern. Die Redaktion und das Studio befinden sich in Zürich in den Räumen des Katholischen Mediendienstes. Zu hören ist Radio kath.ch ausschliesslich übers Internet: www.radio.kath.ch Aktuelle Informationen und Hintergründe: – «news»: die täglichen Nachrichten, ab 19.00 Uhr abrufbar – «prisma»: die Magazinbeiträge, eine bis zwei neue Sendungen pro Woche – «video»: das Wort im Bild, wird sporadisch erneuert – «Archiv»: enthält die letzten fünf «news»-Sendungen – «Suchfunktion»: ältere Sendungen zu gewünschtem Stichwort

«Zum neuen Tag» vom 24. bis 29. November Walter Däpp, vom 1. bis 6. Dezember Paul Steinmann. 6.40/8.50 Uhr DRS1, 8.30 Uhr Musigwälle 531. Sonntag, 23. November Perspektiven: Sterben in Würde? Gibt es ein Sterben in Würde? Um den Begriff der Würde in Zusammenhang mit Sterben und Tod wird zurzeit leidenschaftlich debattiert. Doch der Würdebegriff ist umstritten und wird widersprüchlich verwendet. Auf der Suche nach einer Kultur des Sterbens. 8.30 Uhr DRS2. (WH: 27. November, 15.00 Uhr). Sonntag, 23. November Römisch-katholische Predigt. Rita Bausch, Theologin, Weinfelden. 9.30 Uhr DRS2. Dienstag, 25. November Beten nützt – warum eigentlich? (4. Teil). Sendereihe im November mit Pater Eberhard v. Gemmingen SJ. 20.20 Uhr Radio Vatikan. (WH: 26. November, 6.20 Uhr). Sonntag, 30. November Perspektiven: Charisma – das gewisse Etwas. In der Theologie war Charisma schon immer ein Begriff, jetzt finden auch Manager und Politiker Gefallen daran. Charisma ist für sie das gewisse Etwas, das manche Menschen ausstrahlen, und das sie auch gerne hätten. Darum wollen sie es lernen und trainieren. Die Theologie dagegen versteht Charisma als Geschenk der göttlichen Gnade. 8.30 Uhr DRS2. (WH: 4. Dezember, 15.00 Uhr). Dienstag, 2. Dezember Politiker lesen das Buch der Bücher. (1.Teil). Gespräch mit Erhard Busek, ehem. Vizekanzler Österreichs. 20.20 Uhr Radio Vatikan. (WH: 3. Dezember, 6.20 Uhr).

Fernsehen Samstag, 22. November Wort zum Sonntag. Niklaus Peter. 19.55 Uhr SF1. Sonntag, 23. November Stationen: «Der fränkische Marienweg». Der «fränkische Marienweg» vernetzt 50 Marienwallfahrtsorte und Gnadenstätten in Unterfranken. Der Pilgerweg ist 800 Kilometer lang. In den Kapellen und Kirchen erzählen Gnadenbilder sowohl in schlichter Volkskunst als auch von hohem künstlerischem Rang von Maria, der Gottesmutter und «Herzogin von Franken». 10.15 Uhr BR.

Konzert

MH Z1 00 .2,

10 0.3 ,1 01 .9

Sonntag, 30. November, 14.00 bis 17.00 Uhr im Schloss Klingenberg bei Homburg Salonmusik Margareth Schicker, Klavier; Johannes Mock, Violine; Susanne Wetzel, Querflöte Werke von Strauss, Lehár, Loewe, Stolz u.a. Kollekte zugunsten der Kirchenrenovation Kath. Kirchgemeinde Homburg

RADIO TOP THURGAU Norbert Mohr Schmiedgasse 25 8597 Landschlacht E-Mail: [email protected]

TOP-Kick – Gedanken zum Tag (für das ganze Sendegebiet) Montag bis Freitag 6.45 Uhr/Samstag 7.45 Uhr 24. bis 29. November: Christian Randegger 1. bis 6. Dezember: Esther Reutimann

Donnerstag, 27. November Das Erbe des Papstes. Die Reportage hat sich in Krakau auf die Suche nach der «Generation Johannes Paul» gemacht. Gegner und Freunde von einst, Priester aus Städten und Gemeinden und vor allem Polens Jugend versuchen, das Erbe des Papstes aus ihrer unterschiedlichen Sicht zu definieren. 20.15 Uhr ARTE. Samstag, 29. November Wort zum Sonntag. Dorothee Buschor. 19.55 Uhr SF1.

CHILEFENSCHTER

NOTIZEN ZUM SONNTAG

Aktuelles rund um das Thema Glaube und Kirche jeden Sonntag 8 bis 8.30 Uhr

Jeden Samstag zw. 18.55 und 19 Uhr 22. November: André Jenster, Pastor, Pfingstgemeinde Schaffhausen 29. November: Albert Schneider, Pfr. röm.-kath., Santa Maria, Schaffhausen «Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus Schaffhausen» Jeweils letzter Sonntag im Monat: 8 bis 9 Uhr Wiederholung: 22 bis 23 Uhr Ökumenische Kommission für das Lokalradio Postfach 1051, 8200 Schaffhausen

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■ Kalenderblatt

■ Zu guter Letzt

Sonntag, 23. November, 14.30 Uhr in der Klosterkirche in Wil Franziskanische Feier Thema: «Mit dem Kreuz leben» Franziskanische Gemeinschaft Wil

«Nimmst du mich dann in die Arme?»

AZA 9403 Goldach

33. Jg./Nummer 23 23. November bis 6. Dezember 2003

Montag, 24. November, 7.30 bis 7.45 Uhr Montag, 1. Dezember, 7.30 bis 7.45 Uhr in der St.Annakapelle beim Münster Schaffhausen Eingang bei der Schillerglocke Ökumenische Morgenbesinnung vor der Grossratssitzung Past. R. Glanzmann (24. Nov.) E. Sulzberger (1. Dez.) Montag, 24. November, 19.30 bis 21.00 Uhr in der Kirche des Kapuzinerklosters Wil Regionaler Segnungsgottesdienst anschliessend: Aussetzung, Beichtgelegenheit, Krankensalbung, Fürbittegebet Regionale Gebetsgruppe Wil mit Pfr. J. Keiser, St.Gallen Montag, 24. November, 20.15 Uhr im «Hirschen»-Saal in Neunkirch SH Meditationstanz Leitung: Rösli Koller Mittwoch, 3. Dezember, 20.00 Uhr in der kath. Kirche Münchwilen Taizé-Abendgebet Leitung: Toni Bucher Mittwoch, 3. Dezember, 19.30 Uhr in der Kirche Bruder Klaus, Tägerwilen Meditation mit Text, Musik und Bild Hildegard-Kreis Bodensee-Untersee Gestaltung: Pater F.T. Schallberger, Baden

Konzert

(Bitte nachsenden – neue Adresse nicht melden)

Samstag, 29. November, 20.00 Uhr Sonntag, 30. November, 16.00 Uhr in der Klosterkirche St.Ulrich, Kreuzlingen Chorkonzerte des Thurgauer Kammerchores zum ersten Advent: «Weihnachtoratorium» Kantaten 1 bis 3 von J. S. Bach Leitung: Raimund Rüegge

Es ist ausserordentlich spannend, an Elternbildungskursen mit Eltern über Fragen und Aussagen von Kindern ins Gespräch zu kommen. Da gibt es auch im religiösen Bereich nicht nur Fragen und Antworten. Die Kinder denken mit und die Eltern erlauben es ihnen mitzureden. Philosophieren mit Kindern nennt man das; ebenso gut könnte es heissen: Theologisieren mit Kindern, handelt es sich doch oft um Fragen, die mit dem Sinn des Lebens zu tun haben. Kürzlich sagte mir ein reformierter Pfarrer an einer Gesprächsrunde: «Da habe ich sechs Jahre Philosophie und Theologie studiert und hie und da bringt mich mein Kind mit einem Satz aus den gewohnten ‹Gedankenbahnen› und erfordert von mir ein vertieftes Umdenken.» Am selben Abend erzählte eine junge Mutter von einer Begebenheit, die alle Teilnehmenden zum Staunen brachte: Das Meerschweinchen ihres Kindes war erkrankt. Nach einer schlaflosen Nacht der Mutter und des Kindes sahen sie als Erstes nach, wie es dem Meerschweinchen erging. Leblos lag es da, tot, kalt und steif. Spontan wollte das Kind das Meerschweinchen in die Arme nehmen; ebenso spontan gebot die Mutter Einhalt: «Lass ab, es ist tot, – wenn etwas tot ist, nimmt man es nicht mehr in die Arme.» Worauf das Kind die Mutter anschaute und erstaunt fragte: «Und wenn ich sterbe, nimmst du mich dann auch nicht mehr in die Arme?» Kinderaussagen und Kinderfragen gehen oft in eine andere Richtung als wir in unserem Denken festgelegt haben. Sehr oft geht es nicht um eine sachliche, theoretische Erkenntnis, sondern um eine Klärung von Beziehungen. Gott ist ja zutiefst ein Gott der «Beziehung»! Er nimmt uns in die Arme, jetzt und im neuen Leben. Weihnachten ist nur der Anfang! Hans Kuhn-Schädler

■ Impressum Redaktion: forumKirche, Postfach 234, 8570 Weinfelden, Tel. 071 620 09 65, Fax 071 620 09 67, E-Mail: [email protected] Hans Kuhn-Schädler, leitender Redaktor, Tel. 071 620 09 66 Ruth Jung-Oberholzer, redaktionelle Mitarbeiterin Redaktionssekretariat: Marie-Therese KuhnSchädler, Tel. 071 620 09 65, Fax 071 620 09 67 www.forumkirche.ch Beiträge für den allgemeinen Teil sind bis 13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungsdatum dem leitenden Redaktor zu senden. Erscheint alle 2 Wochen

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Nummer 23/2003

Herausgeber: Katholische Landeskirchen Thurgau und Schaffhausen/Pressverein Genossenschaft Pfarreiblattkommission: Präsident: Domherr Theo Scherrer, Kath. Pfarramt, Freiestrasse 15a, 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 57 81, Fax 071 626 57 80 Satz+Bild/Layout: Graphicom GmbH, Freiestrasse 4, 8570 Weinfelden (Zustelladresse für Pfarreiteil), Tel. 071 622 81 55, Fax 071 622 41 55, E-Mail: [email protected] Druck: AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach, Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55

Für den Pfarreiteil ist das entsprechende Pfarramt verantwortlich. Inserate: Inserateverwaltung forumKirche Postfach, 8570 Weinfelden, Tel. 071 620 09 65. Inserate-Annahmeschluss: bis spätestens 8 Tage (Mittwoch) vor dem Erscheinungsdatum! (Auflage: 44000 Exemplare) An die Abonnenten: Adressänderungen sind an das jeweils zuständige Pfarramt Ihrer Wohngemeinde zu richten, in der Stadt Schaffhausen Wohnhafte an die Katholische Kirchenverwaltung, Tel. 052 624 51 51.