NEUES AUS DEM SOZIALDIENST Ausgabe Nr. 1 / 2017

INHALT Aktuelles ............................................................................................................................................................. 2 Neue Homepage ............................................................................................................................................. 2 Woche des Bürgerschaftlichen Engagements im September ......................................................................... 3 Regionalkonferenz „Engagiert weiter!“ .......................................................................................................... 3 Persönlichkeiten ................................................................................................................................................. 5 Angebote im Landkreis ....................................................................................................................................... 6 HelpTo ............................................................................................................................................................. 6 ökumenische Fachstelle Asyl........................................................................................................................... 6 Kostenlose Medienausleihe im Kreis-Medienzentrum ................................................................................... 6 Bildungsregion Landkreis Ludwigsburg ........................................................................................................... 6 Präventionsoffensive....................................................................................................................................... 6 Sozialdienst in den Unterkünften ...................................................................................................................... 7 Unterkünfte ........................................................................................................................................................ 7 Leistungen........................................................................................................................................................... 8 Ausländerbehörden ............................................................................................................................................ 8 Kontakt ............................................................................................................................................................. 10

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Liebe Ehrenamtlich Engagierten, liebe Arbeits- und Freundeskreise Asyl, liebe Geflüchtete und Asylbewerber, liebe Interessierten, neben den Informationen und Tipps, die wir versuchen regelmäßig in HelpTo einzustellen, informieren wir heute zum ersten Mal in unserem Newsletter über aktuelle Ereignisse und Veränderungen. Sie werden das Dokument auch auf unserer Homepage finden. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien, Freunden und (neuen) Nachbarn einen guten Start ins Neue Jahr. Wir hoffen, dass wir alle jeden Tag wieder die Kraft finden, um im Jahr 2017 mit genauso viel Einsatz, Engagement und Freude Begegnungen und Gespräche zu ermöglichen und damit unser Lebensumfeld aktiv zu gestalten. Mit herzlichen Grüßen Anna Seidl und Anna-Katharina Kraemer Informations- und Koordinationsstelle für Ehrenamtliche, Sozialer Dienst Asyl

AKTUELLES NEUE HOMEPAGE Nachdem sich im Bereich Asyl so viel getan hat und der Internetauftritt des Fachbereiches nicht (mehr) besonders informativ war, hat Fachbereich 33 (Asylbewerber und (Spät-) Aussiedler) sich auf den Weg gemacht, eine neue Homepage zu gestalten. Hier sollen Informationen, die den Landkreis betreffen, zu finden sein und einige häufig gestellte Fragen beantwortet werden. Wir haben versucht, hierbei unnötige Doppel-Informationen zu vermeiden und in den meisten Fällen auf die Herausgeber der Informationen zu verweisen. Zuständigkeiten in einer Liste für den gesamten Landkreis wird es nicht geben. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an die Ehrenamtskoordination oder an unser Verwaltungssekretariat. Sachliche Informationen die Verwaltung betreffend finden Sie hier: http://www.landkreisludwigsburg.de/deutsch/politik-und-verwaltung/dezernate-fachbereiche-zustaendigkeiten/dezernat-iiijuergen-vogt/fachbereich-33-martin-schliereke/ „FAQ für Ehrenamtliche“ und einige andere Informationen, die für Sie als Engagierte interessant sein könnten, finden Sie in der Bürger-Info: http://www.landkreis-ludwigsburg.de/deutsch/buerger-info/soziales/asyl-undfluechtlingsarbeit/ Eine kleine Zusammenstellung der Angebote vor Ort finden Sie hier (fehlt etwas? Wir ergänzen es gerne!): http://www.landkreis-ludwigsburg.de/deutsch/buerger-info/soziales/asyl-und-fluechtlingsarbeit/faqehrenamt/frage-und-antwort-nr-8/ Betrachten Sie die zusammengestellten Beiträge gerne ausführlich und kommen mit Anregungen, Korrekturen und Ergänzungen auf uns in der Ehrenamtskoordination zu.

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WOCHE DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS IM SEPTEMBER

„Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Aus Afrika

Liebe ehrenamtlich Engagierte, Sie leisten jeden Tag „kleine“ und große Dinge. Sie setzen sich in 39 Orten und in 175 Unterkünften für unsere Flüchtlinge ein. Damit fördern Sie aktiv das gute Zusammenleben mit Geflüchteten in unserem Landkreis. So verändern Sie im Kleinen das Große – herzlichen Dank für Ihr Engagement.

Dr. Rainer Haas Landrat

REGIONALKONFERENZ „ENGAGIERT WEITER!“ Erste Regionalkonferenz für bürgerschaftlich Engagierte in der Flüchtlingshilfe in der Region Stuttgart „Engagiert weiter!“ – unter diesem Motto und mit dem damit verbundenen Wunsch stimmte Prof. Dr. WolfDietrich Hammann, Ministerialdirektor im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, die anwesenden in der Flüchtlingshilfe Engagierten am Samstag, 26. November auf den Tag im Stuttgarter Rathaus ein. Dass der Austausch über die jeweiligen Erfahrungen – „gute, aber auch weniger gute Erfahrungen“ – im Zentrum der Tagung stehen solle, betonte Hammann gleich zu Beginn. Er lobte das Engagement der ehrenamtlich Aktiven und würdigte ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Baden-Württemberg. Gleichzeitig nannte er einige Säulen der Sozial- und Integrationspolitik, die es zu etablieren gelte: Lokale Bündnisse sollten demnach ebenso gestärkt werden wie das Ehrenamt an sich, wobei auch geflüchtete Menschen mehr in diese Bereiche integriert werden sollten – wie etwa bei der Freiwilligen Feuerwehr. Werner Wölfle, Stuttgarter Bürgermeister für Soziales und gesellschaftliche Integration, wandte sich in seinem Grußwort ebenfalls mit einem Appell an die Anwesenden: Auch solche Geflüchtete, die keine Bleibeperspektive

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in Deutschland hätten, bedürften der weiteren Begleitung durch Ehrenamtliche. Dabei warf Wölfle auch die Frage auf, warum sich die Kriterien für Anerkennung und Abschiebung nicht stärker an dem individuellen Schicksal der geflüchteten Menschen als an dem jeweiligen Herkunftsland orientierten. Auch wenn hier Kritik an politischen Entscheidungen durchklang, stimmte Wölfle in den Tenor seines Vorredners ein und ermutigte zu weiterem engagierten Einsatz in der Flüchtlingshilfe in der Region Stuttgart. Der anschließende Impulsvortrag von Dr. Misun Han-Broich, Dozentin an der Evangelischen Hochschule Berlin, behandelte die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements insbesondere für die „seelisch-emotionale“ Integration geflüchteter Menschen. Diese sei neben der kognitiv-kulturellen und sozial-strukturellen Integration eine Aufgabe, die vor allem durch Ehrenamtliche geleistet werden könne. Die Wärme und Annahme, nach der sich geflüchtete Menschen sehnten, entstehe nur durch Begegnung. In ihrem sehr anschaulichen und lebendigen Vortrag betonte Han-Broich, dass das bürgerschaftliche Engagement eine unverzichtbare Stütze für die Gesellschaft darstelle und in dieser Form vom Staat weder ersetzt werden müsse noch könne. Für die Workshop-Phasen am Vor- und Nachmittag konnten die Teilnehmenden zwischen sechs verschiedenen Angeboten wählen. Diesen lagen Themen und Fragestellungen zugrunde, die für die Engagierten in der Flüchtlingshilfe relevant und in der Praxis umsetzbar sind. Wie konfliktsensitive Flüchtlingsarbeit gelingen kann, wurde in einem Workshop erörtert. Themen wie sexualisierte Kriegsgewalt und der richtige Umgang mit traumatisierten Menschen kamen in einem anderen Workshop zur Sprache. Auch Konflikte, die in der ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten bzw. zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen auftreten können waren Inhalte einzelner Workshops. Bei der Frage, was Integration denn konkret bedeute, wurde außerdem gezielt die Problematik der Anschlussunterbringung geflüchteter Menschen diskutiert. Wie man fremdenfeindlichen und populistischen Sprüchen kompetent begegnen kann, wurde in dem Argumentationstraining „Kompetent gegen rechte Sprüche“ eingeübt. Dabei wurde nicht nur gestritten, sondern auch herzhaft über die eigene Verlegenheit in derartigen Situationen gelacht. In einem Kurzvortrag über den Wandel der Asyl-Debatte in Deutschland wurde verdeutlicht, wie sich die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland über Jahrzehnte – nicht nur zum Negativen – verändert hat. Alle Workshops und Diskussionen wurden von Dialogmoderatorinnen und – moderatoren aus dem Programm „Dialog macht Schule“ der Stadt Stuttgart begleitet. In einem großen Schlussplenum kamen die Referentinnen und Referenten der Workshops ebenso zu Wort wie ehrenamtlich Engagierte, die an den Workshops teilgenommen hatten und ihre Eindrücke schilderten. Eine gelungene Regionalkonferenz, die vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart, dem Landkreis Böblingen, dem Landkreis Ludwigsburg und dem Rems-Murr-Kreis gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg veranstaltet wurde. Die Landeszentrale, die die Gesamt-Koordination der Veranstaltung übernommen hatte, dankte abschließend auch der SWR-Journalistin Susanne Babila für die erfrischende Moderation durch den Tag sowie allen Anwesenden für das hohe Engagement, das – entsprechend dem Motto hoffentlich noch lange „Engagiert weiter!“ geht. (LpB.)

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PERSÖNLICHKEITEN Hier stellen wir besondere Persönlichkeiten aus dem Landkreis vor. Heute: Atefeh Das 16-jährige Mädchen kam Anfang 2016 aus Afghanistan nach Deutschland und lebt nun seit März im Landkreis Ludwigsburg. Ehrenamtliche, die sich in der Unterkunft engagieren, entdeckten schnell ein außergewöhnliches Talent bei ihr: Atefeh hat eine Leidenschaft für das Zeichnen und Malen. Wir danken ihr für diese wunderbare Rose, die sie für Sie – liebe Ehrenamtlichen – entworfen hat.

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ANGEBOTE IM LANDKREIS HELPTO Mit dem Hilfsportal „HelpTo“ hat der Landkreis Ludwigsburg im Januar 2016 gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg eine Möglichkeit geschaffen, Hilfsangebote und –gesuche im Landkreis zu koordinieren, Informationen zu teilen und Unterstützende zu vernetzen. http://ludwigsburg.helpto.de/de

ÖKUMENISCHE FACHSTELLE ASYL Die ökumenischen Fachstelle Asyl (Caritas und Kreisdiakonieverband Ludwigsburg) berät und begleitet Ehrenamtliche und Arbeits- und Freundeskreise Asyl im Landkreis Ludwigsburg. Auf der www.fachstelle-asyl.de finden Sie unter anderem Kontaktdaten zu den meisten Arbeits- und Freundeskreisen Asyl, ein „ABC der Flüchtlingshilfe“ mit einigen Hintergrundinformationen, sowie (aktuelle) Angebote für Engagierte.

KOSTENLOSE MEDIENAUSLEIHE IM KREIS-MEDIENZENTRUM Im Kreis-Medienzentrum im Landratsamt Ludwigsburg und der Außenstelle Vaihingen/Enz stehen ca. 11000 Medien zur kostenlosen Ausleihe bereit. http://www.kreis-medienzentrum-ludwigsburg.de/welcome1.htm Das Angebot umfasst hauptsächlich DVDs und Videokassetten sowie Medienpakete mit verschiedenen Medienarten. Neben dem klassischen Unterrichtsfilm gibt es eine Vielzahl von Kinderfilmen, Kurzfilmen und Spielfilmen.

BILDUNGSREGION LANDKREIS LUDWIGSBURG Erklärtes Ziel der Bildungsregion im Landkreis Ludwigsburg ist es, „allen Kindern, Jugendlichen und jungen Er1 wachsenen optimale Bildungschancen zu ermöglichen.“ (Dr. Rainer Haas ) Hierzu werden verschiedene Projekte initiiert und vielfältige Informationen zur Verfügung gestellt. Auf der Internetseite finden Sie alle Angebote im Überblick: http://www.bildungsregion-landkreis-ludwigsburg.de/seite/196016/startseite.html Für Sie, in der Arbeit mit Geflüchteten, sind einige hilfreiche Angebote zu finden. Der „Interkulturelle Ordner“ enthält Informationen und Materialien in 17 Sprachen. Die Plattform "Wegweiser Beruf" stellt Informationen rund um Schulabschluss, Berufswahl und –einstieg, sowie gesammelte Kontaktdaten zu Anlaufstellen im Landkreis zur Verfügung. http://www.wegweiser-beruf.de/mehrsprachige-anmeldeboegen.html

PRÄVENTIONSOFFENSIVE Mit der Auftaktveranstaltung am 08.06.2016 startete auch die Präventionsoffensive 2016/2017 in das Thema „ich – du – wir – Vielfalt leben“ und soll einen Beitrag leisten, hier lebende Jugendliche darauf vorzubereiten, dass Flüchtlinge hier sind, hier eventuell dauerhaft bleiben und auch, wie ein gemeinsames Miteinander in „Vielfalt“ ausgestaltet werden kann und soll. Mit Theaterstücken, einer Ausstellung, verschiedenen Informations-

ICH - DU - WIR Vielfalt leben

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http://www.bildungsregion-landkreis-ludwigsburg.de/seite/258432/grußwort-landrat-dr.-haas.html, letzter Zugriff am 10.01.2017

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veranstaltungen und jeder Menge Material zu dem Thema stieß die Offensive auf ein reges Interesse. Wir sind gespannt, wie es nächstes Jahr weitergeht und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

SOZIALDIENST IN DEN UNTERKÜNFTEN Im Team Sozialdienst wirken seit 1. September 2016, bzw. 1. Oktober 2016 drei junge Menschen im freiwilligen sozialen Jahr engagiert mit: Jakob Engelhard, Alice Eppinger und Maximilian Görgens. Sie sind jeweils für 12 Monate einer Kollegin bzw. einem Kollegen im Sozialdienst zugeordnet, begleiten und unterstützen die tägliche Arbeit in den Unterkünften. Ab Anfang des Jahres werden sie auch vereinzelt eigene Projekte initiieren können. --Frau Baumhauer (Verwaltungssekretariat GT 333) gratulieren wir von Herzen zum Nachwuchs. Julia wurde am 30.11.2016 geboren und macht Lena damit zur stolzen großen Schwester. --Das Verwaltungssekretariat konnte glücklicherweise sofort neu besetzt werden. Wir heißen Frau Hülya Kundakci bei uns im Team herzlich Willkommen. --Anfang 2015 bestand das Team des Sozialdiensts nur aus fünf Mitarbeiter/innen. Aktuell sind, neben Flüchtlingssozialarbeiter/innen der freien Träger, allein beim Landratsamt Ludwigsburg 31 Sozialarbeiter/innen beschäftigt. Dieses schnelle Wachstum hat von allen Beteiligten jede Menge Motivation, Flexibilität und Einsatz gefordert. Im Jahr 2017 wird es deshalb einige Umstrukturierungen geben, um das Team mit allen Mitarbeiter/innen besser aufzustellen. Neben der Hindenburgstraße 4 in Ludwigsburg wird es über den Landkreis verteilt zukünftig weitere Anlaufpunkte für Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung geben. Hierüber werden wir Sie informieren, sobald diese Anlaufpunkte eröffnet werden. Die Rückkehrberatung in der Hindenburgstraße 4 wird weiterhin bestehen. --Im Februar 2017 wird eine weitere Veränderung auf uns zukommen, wenn Herr Erol Schirin nach vielen aktiven Jahren in der Flüchtlingssozialarbeit das Landratsamt in den wohlverdienten Ruhestand verlässt. Er war ab 1991 bei einem freien Träger beschäftigt und kam dann 1999 zum Landratsamt. Viele Jahre hat er neu Ankommende willkommen geheißen und große politische Veränderungen miterlebt. Wir wünschen Herrn Schirin alles erdenklich Gute. Er wird uns sehr fehlen!

UNTERKÜNFTE Erleichtert können wir mitteilen, dass bis Ende November 2016 alle Sporthallen geleert werden konnten. Das heißt, dass alle Bewohner/innen der Kreis-Sporthallen Carl-Schäfer-Schule Ludwigsburg, Fischerpfad Bietigheim und Römerhügel Ludwigsburg (in dieser Reihenfolge) in andere Unterkünfte umziehen konnten, sodass kein „wohnen“ in Sporthallen mehr nötig ist. Zudem konnte die Leichtbauhalle in Eberdingen wieder geräumt und abgebaut werden. Bis Mitte des Jahres 2017 sollen die derzeit noch bestehenden vier Notunterkünfte aufgelöst werden. Darüber hinaus müssen zwei größere Mietobjekte bis Ende Januar bzw. Ende Juni 2017 geleert und

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deren Bewohner/innen verlegt werden, da die Mietverträge hierfür auslaufen und nicht verlängert werden konnten. --In Zeiten rasant ansteigender Flüchtlingszahlen wurde durch das Land bestimmt, dass – befristet bis zum 31.12.2017 – in Einrichtungen der vorläufigen Unterbringung die durchschnittliche Wohn- und Schlaffläche je Unterbringungsplatz mindestens 4,5 m² betragen muss. Damit wurden die sonst im Flüchtlingsaufnahmegesetz geltenden Bestimmungen für 7m² vorübergehend ausgesetzt. Bei Umzügen und Neubelegungen werden wir selbstverständlich bereits jetzt versuchen, die größere Quadratmeterzahl anzuwenden.

LEISTUNGEN Für Kinder im Alter von 1-3 Jahre besteht ein Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege (Tageseltern). In der Regel kann ein Halbtagesplatz (20 Stunden pro Woche) finanziert werden. Der Umfang der Betreuung richtet sich nach dem individuellen Bedarf. Für anerkannte Flüchtlinge gilt diese Regelung sofort. Für Asylbewerber und Geduldete gilt diese Regelung spätestens nach 6 Monaten Aufenthalt in Deutschland. Über einen früheren Zeitraum entscheidet der Sachbearbeiter im Einzelfall nach individuellem Bedarf des Kindes/der Familie. Für Kinder ab 3 Jahren besteht ein Rechtsanspruch auf einen institutionellen Kindergartenplatz im Umfang von verlängerten Öffnungszeiten (30 bis 35 Stunden pro Woche). Kosten für die Kinderbetreuung werden erst ab Antragsstellung übernommen. Eine rückwirkende Kostenübernahme ist nicht möglich. Bitte sprechen Sie hierzu unbedingt zuerst mit dem/der zuständigen Sozialarbeiter/in! Eine Finanzierung muss immer bereits vor dem Besuch einer Einrichtung geklärt worden sein. --Eine kleine Arbeitsgruppe, bestehend aus einem ehrenamtlich tätigen Arzt, der Leistungsabteilung Asyl und dem Gesundheitsamt, hat an einer Zusammenstellung medizinischer Hinweise gearbeitet, die allen Arbeitsund Freundeskreisen Asyl zur Verfügung gestellt werden kann. Hier wurden einige häufig auftretende Fragen im Zusammenhang mit Arztbesuchen von Asylbewerbern zusammengetragen und nach gemeinsamen Gesprä2 chen beantwortet. Sie finden das Dokument auf unserer Homepage.

AUSLÄNDERBEHÖRDEN Im 8. Forum Asyl, das am 29. November 2016 im Bischof-Sproll-Haus stattgefunden hat, stellte sich der neue Leiter der Ausländerbehörde Landratsamt Ludwigsburg, Herr Gutekunst, vor. Er fasste für die Anwesenden die seit Inkrafttreten des „Integrationsgesetzes“ am 06.08.2016 neu geltende Wohnsitzauflage zusammen und beantwortete im Anschluss deren Fragen. Deutlich wurde hierbei, dass die Umsetzung in den Landkreisen und den einzelnen Ausländerbehörden oft noch ungeklärt ist, da die Formulierung des Gesetzestextes viele Fragen offen lässt und Verwaltungsvorschriften erst nach und nach erscheinen. Zum Hintergrund: Seit dem 06.08.2016 gilt eine dreijährige Wohnsitzauflage für alle Personen, die ab dem 01.01.2016 eine Asyl-/Flüchtlingsanerkennung, einen subsidiären Schutz oder andere humanitäre Aufenthaltsrechte zuerkannt bekommen haben. In Baden-Württemberg gilt diese Wohnsitzverpflichtung für eine namentlich genannte Gemeinde und nicht für einen gesamten Landkreis. Von der Wohnsitzauflage ausgenommen sind Personen, die: 2

http://www.landkreis-ludwigsburg.de/deutsch/buerger-info/soziales/asyl-und-fluechtlingsarbeit/leistungen/

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eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit min. 15-Wochenstunden und einem Nettogehalt von min. 712 Euro aufgenommen haben oder aufnehmen werden und deren Arbeitsvertrag min. drei Monate befristet ist, eine Berufsausbildung oder ein Studium aufgenommen haben oder aufnehmen werden an berufsorientierenden oder berufsvorbereitenden Maßnahmen teilnehmen, die dem Übergang in eine betriebliche Ausbildung dienen oder an studienvorbereitenden Maßnahmen (studienvorbereitende Sprachkurse, Besuch eines Studienkollegs) teilnehmen.

Für die Prüfung müssen jeweils geeignete Nachweise (z.B. Ausbildungsvertrag, Arbeitsvertrag, Zusage der Universität/Hochschule) vorgelegt werden. Die Auflage entfällt ebenso für die Mitglieder der Kernfamilie, wenn die genannten Voraussetzungen von dem Ehegatten, dem minderjährigen Kind oder den Eltern minderjähriger Kinder erfüllt werden. Sollte die Kernfamilie bisher nicht zusammenwohnen, kommt eine Änderung der Auflage in Betracht, so dass die Familie einen gemeinsamen Wohnsitz beziehen kann. In allen anderen Fällen ist eine Aufhebung/Änderung der Auflage nur bei Vorliegen eines Härtefalls möglich. Bei einem gewünschten Umzug innerhalb BW ist die Ausländerbehörde des gewünschten neuen Wohnortes für die Prüfung der Änderung zuständig. Bei einem Umzug außerhalb BW- die bisherige Ausländerbehörde. Aufgrund der komplexen Regelungen ist jeweils eine Prüfung im Einzelfall erforderlich. Für Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zuständigen Ausländerbehörde gerne zur Verfügung. Am besten richten Sie Ihre Anfrage an: [email protected].

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KONTAKT Landratsamt Ludwigsburg Sozialer Dienst Asyl Hindenburgstraße 4 71638 Ludwigsburg Postanschrift Hindenburgstraße 40 71638 Ludwigsburg Telefon Sekretariat Herr Schollenberger Ehrenamtskoordination

07141 144-8741 -8738 -8742 und -8743

E-Mail [email protected] Homepage http://www.landkreis-ludwigsburg.de/deutsch/buerger-info/soziales/asyl-und-fluechtlingsarbeit/

Wir wünschen einen guten Start ins Neue Jahr

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