Medizintechnik: Regulatorische Rahmenbedingungen I
Management im Gesundheitswesen III Industrie
Medizintechnik: Regulatorische Rahmenbedingungen I Dr. Cornelia Henschke FG Management im Gesundheitswes...
Medizintechnik: Regulatorische Rahmenbedingungen I Dr. Cornelia Henschke FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management) & European Observatory on Health Systems and Policies
04. Mai 2016
Management im Gesundheitswesen - Industrie
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Datum
Inhalt der Lehrveranstaltung
Dozent/in
20.04.2016
Einführungsveranstaltung
Henschke
27.04.2016
Medizintechnik-Industrie: Marktentwicklung
Henschke
04.05.2016
Regulatorische Rahmenbedingungen I
Henschke
11.05.2016
Regulatorische Rahmenbedingungen II
Henschke
18.05.2016
Kundenmanagement
Henschke
25.05.2016
Telemedizin und e-Health
Henschke
01.06.2016
Pharmazeutische Industrie: Marktentwicklung
Henschke
07.06.2016
Regulatorische Rahmenbedingungen I
Henschke
15.06.2016
Regulatorische Rahmenbedingungen II
Henschke
22.06.2016
Preisbildung
Henschke
29.06.2016
Evaluation und Pharmakoökonomie + Kundenmanagement
Henschke
06.07.2016
Vorbereitung schriftlicher Test
Henschke
13.07.2016
Entfällt (Dafür 19.05.2016: 18-19 Uhr Webvortrag: HTA von Medizinprodukten)
M. Perleth
20.07.2016
Schriftlicher Test
Henschke
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Definition: Medizinprodukte (§3 MPG) „Medizinprodukte sind alle einzeln oder miteinander verbunden verwendeten Instrumente, Apparate, Vorrichtungen […], die vom Hersteller zur Anwendung für Menschen mittels ihrer Funktionen zum Zwecke der a) der Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten b) der Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen, c) der Untersuchung, der Ersetzung oder der Veränderung des anatomischen Aufbaus oder eines physiologischen Vorgangs oder d) der Empfängnisregelung zu dienen bestimmt sind […] und die – im Gegensatz zu Arzneimitteln – ihre Hauptwirkung nicht auf pharmakologischem, immunologischem oder metabolischem Wege hervorbringen.“
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Inverkehrbringung von Medizinprodukten I
• Voraussetzung für das Inverkehrbringen (Marktzulassung):
CE-Kennzeichnung • Anbringung der CE-Kennzeichnung erfordert: - Erfüllung der grundlegenden Anforderungen durch Anwendung von Normen - Durchführung vorgeschriebener Konformitätsbewertungsverfahren • verbindliche RL für MP beschränken sich auf die Nennung sog. grundlegender Anforderungen der zutreffenden RL: - 90/385/EWG (aktive implantierbare Medizinprodukte) - 98/79/EWG (In-vitro-Diagnostika) - 93/42/EWG (sonstige Medizinprodukte) • detaillierte technische Spezifikationen sind durch privatwirtschaftliche Normenorganisationen ausgearbeitet (auf diese Normen wird im Gesetz verwiesen) • Vorteil: Technische Ausführungsanforderungen sind schneller an den technischen Fortschritt anpassbar 04. Mai 2016
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Inverkehrbringung von Medizinprodukten II
Art des Konformitätsbewertungsverfahren sowie den Umfang der Beteiligung einer unabhängigen Prüf- und Zertifizierungsstelle (Benannte Stelle) ist vom potenziellen (Gesundheits-)Risiko der Produkte – nicht von ihrer Wirksamkeit – abhängig (Logik des Binnenmarktes!) • aktive implantierbare Medizinprodukte (90/385/EWG): keine weitere Unterscheidung nach Risikogesichtspunkten • MP nach RL 93/42/EWG: Produktdifferenzierung nach festgelegten Kriterien in Klassen • In-vitro-Diagnostika (98/79/EG): Einteilung in Gruppen Konformitätsbewertungsverfahren sowie deren Durchführung sind in der dt. Verordnung über Medizinprodukte (MPV) geregelt. Diese verweist auf entsprechende Anhänge der europäischen Richtlinien. 04. Mai 2016
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Marktzulassung von Medizinprodukten
• einheitliches Zulassungsverfahren in Europa • wird jeweils von „Benannten Stellen“ (Zertifizierungsstellen) durchgeführt • •
in Deutschland derzeit 14, z. B. TÜV, Materialprüfstellen in der EU insgesamt ca. 80
• Benennende Behörden der Benannten Stellen in Dtl: Benennung und Überwachung der Zertifizierungsstellen • •
ZLG - Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten: nichtaktive Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika ZLS - Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik: aktive Medizinprodukte
• Ziel: Risiko für den Verbraucher bzw. den Patienten zu minimieren •
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• Hersteller muss Produktsicherheit und medizinisch-technische Leistungsfähigkeit nachweisen • Zulassung basiert auf Überprüfung der Qualität und der Qualitätssicherungsmaßnahmen 04. Mai 2016
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Ausschnitt aus der Liste der Benannten Stellen
http://www.dimdi.de/static/de/mpg/adress/benannte-stellen/ 04. Mai 2016
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https://www.zlg.de/medizinprodukte/dokumente/stellenlaboratorien/benannte-stellen.html 04. Mai 2016
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https://www.zlg.de/medizinprodukte/dokumente/stellenlaboratorien/benannte-stellen-9342ewg.html 04. Mai 2016
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Ausschnitte des Geltungsbereiches – Berlin Cert
www.zlg.de 04. Mai 2016
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Klassifizierung von Medizinprodukten nach Richtlinie 93/42/EWG
•
Wozu? zur Abschätzung des potentiellen Risikos
•
Wie? durch die Einteilung in Risikoklassen (I, IIa, IIb, III)
•
Wonach? Anwendung der 18 Regeln im Anhang IX der Richtlinie (93/42/EWG) unter Berücksichtigung aller Charakteristika des MP Zweckbestimmung Angewandte Technologie (aktiv, nicht aktiv ...) Anwendungsart, -dauer (