Industrie- und Handelskammer Magdeburg Jahresbericht 2016
Der Bezirk der IHK Magdeburg im Überblick
Geschäftsstelle Salzwedel
Altmarkkreis Salzwedel
Landkreis Stendal
Landkreis Jerichower Land
Landkreis Börde
Hauptgeschäftsstelle Landeshauptstadt Magdeburg
Landkreis Harz
Salzlandkreis
Geschäftsstelle Wernigerode
IHK zugehörige Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen im Kammerbezirk: insgesamt 49.367 (Stand 31.12.2016) 786 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (Stand 30.06.2016) 27.000 bis 30.000 30.001 bis 45.000 45.001 bis 75.000 75.001 bis 110.000 Quelle: Statistisches Jahrbuch Sachsen-Anhalt 2016, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
4.768
verarbeitendes Gewerbe
2.421
Baugewerbe
1.843
Verkehr
13.136
Handel
3.524
Gastgewerbe
11.727
unternehmensnahe Dienstleistungen
11.159
sonstige Dienstleistungen
Inhalt Vorwort
4
Industriepolitik und Konjunktur Konjunkturelle E ntwicklung 2016 im Kammerbezirk
6
Industriepolitik
6
6
Innovation und Umwelt 8 Innovationsförderung und Technologieberatung 8 Informationstechnologie/E-Business 9 Umwelt 10 Energie 10
Recht und Steuern Gremienarbeit Zivilrecht/Handels- und Gesellschaftsrecht Wettbewerbsrecht Sachverständigenwesen Finanzdienstleister/ Versicherungsvermittler Gewerberecht Internetrecht/ Markenrecht
23 23 23 23 24 24 24 24
Berufsbildung
24
Geschäftsstelle Salzwedel
30
Existenzgründung/-sicherung
12
Geschäftsstelle Wernigerode
31
Außenwirtschaft
12
Enterprise Europe Network (EEN) Sachsen-Anhalt
14
Wirtschaftsjunioren Wirtschaftsjunioren Harzkreis Wirtschaftsjunioren Salzlandkreis Wirtschaftsjunioren Altmark Wirtschaftsjunioren Magdeburg
32 32 32 32 33
Verkehrswirtschaft
15 IHK - Arbeit in Zahlen
34
Finanzplan 2016
35
Erfolgsplan 2016 Impressum
35 36
Raumordnung/Landes- und Regionalplanung 17 Tourismus und Gastgewerbe
17
Kammerunion Elbe/Oder
18
Handel
19
Dienstleistungen Kreativwirtschaft Fachkräftesicherung
20 20 21
3
Vorwort Kontinuität in unruhigen Zeiten stellen in Magdeburg, Wernigerode und Salzwedel, wo die neuen Mitglieder der IHK das Leistungsspektrum der IHK kennenlernen. Es geht weiter bei den Unternehmen, die schon länger am Markt aktiv sind, die gerade ihr Angebot erweitern und das finanzieren müssen, vielleich auch erste Schritte auf den internationalen Markt planen oder in neue Produktions- oder Vertriebskapazitäten investieren wollen. Und es schließt sich der Kreis quasi, wenn es um das immer akuter werdende Thema einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge geht. Zu diesen und vielen anderen Themen stehen unsere Mitarbeiter den Unternehmern beratend zur Seite. Die persönliche Beratung durch „Eine solide konjunkturelle Entwicklung,“ so
zelnen Branchen wider. Zum Beispiel im Bau-
die IHK-Mitarbeiter, das Angebot, Know-how
lautet die Einschätzung unserer Mitglieds
gewerbe. Dort erreichten die Stimmungswerte
in Workshops oder auf Tagungen zu vermit-
unternehmen, wenn sie auf ihre wirtschaftli-
angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen und
teln, unseren Mitgliedsunternehmen den Weg
che Entwicklung im Jahr 2016 zurückblicken.
der damit fehlenden Investitionsalternativen
zu internationalen Märkten mithilfe von Mes-
Basis für diese Einschätzung ist ein ganzjährig
erneut Höchstmarken. Das Verkehrsgewerbe
sebeteiligungen zu ebnen oder die Teilnahme
stabiler Konjunkturklimaindex als gewichtetes
meldete Rekordwerte in den Einschätzungen
an Wirtschaftsdelegationen, sind nur einige der
Mittel aus Lage- und Erwartungswerten.
zur Geschäftslage, dank niedriger Treibstoff-
Bausteine, die für ein solides Fundament nötig
preise und der anziehenden Binnenkonjunktur.
sind. Ein Beispiel für dieses Angebot ist das IHK-
Dass unsere Mitglieder das vergangene Jahr so
Programm „Fit für den Export“. Mehr als 1.600
positiv einschätzen, war angesichts der unruhi-
Eine solch gute wirtschaftliche Entwicklung ist
Teilnehmer nutzten 89 Außenwirtschaftsver-
gen politischen Rahmenbedingungen mit den
in erster Linie handelnden Unternehmern und
anstaltungen wie Länderberatungstage, Zoll-
sich daraus ergebenden kaum einzuschätzen-
deren Mitarbeitern zu verdanken. Sie müssen
Workshops, Wirtschaftstage und Delegations-
den Folgen für die Wirtschaft nicht selbstver-
sich täglich im nationalen und internationalen
reisen, die im Rahmen dieses Programms an-
ständlich. Erinnert sei hier an internationale Er-
Wettbewerb behaupten. Das gelingt mit Mut
geboten wurden.
eignisse wie der Brexit, der sich verschärfende
zum Risiko, mit Engagement, mit strategischer
Syrienkonflikt und die Präsidentschaftswahlen
Planung und Flexibilität, hier und da auch mit
Damit wir unseren Mitgliedern so viele Dienst-
in den USA, aber auch an die innenpolitischen
einem Quentchen Glück, vor allem aber mit
leistungen wie möglich in hoher Qualität an-
Herausforderungen der Flüchtlingsthematik,
Fachwissen, das kontinuierlich auf dem aktu-
bieten können, knüpfen wir Partnerschaften,
den zunehmenden Fachkräftemangel oder den
ellen Stand gehalten werden muss. Dass dies
sind in vielen Netzwerken und Initiativen aktiv.
zunächst unruhigen Start der Kenia-Koalition
gelingt, daran hat auch die IHK Magdeburg mit
Als DIHK-Vizepräsident engagierte sich Klaus
in Sachsen-Anhalt, wobei der Regierungsmotor
ihren Mitarbeitern einen nicht unwesentlichen
Olbricht auch 2016 in vielen Gremien für die
inzwischen aus Sicht der Wirtschaft rund läuft.
Anteil.
außenwirtschaftlichen Interessen unserer Mitglieder auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene,
Die solide wirtschaftliche Situation im IHK- Das beginnt mit den regelmäßigen Begrü-
beispielsweise als Mitglied im Beirat Außen-
Bezirk spiegelt sich grundsätzlich in den ein-
wirtschaft des Bundesministers für Wirtschaft
4 Jahresbericht 2016
ßungsveranstaltungen in unseren Geschäfts-
und Energie sowie im Präsidium der Internatio-
weislichen Erfolge hat die Bundesregierung
stecken, lassen einige Zahlen aus dem Fach-
nal Chamber of Commerce Deutschland.
dieses Programm 2016 eingestellt. Das war für
bereich Berufsbildung erahnen. 6.504 Jugend-
uns kein Grund, aufzugeben. Wir haben nicht
liche absolvierten in über 100 verschiedenen
Auf Beschluss aller Mitglieder der Kammer
lockergelassen und auf Landesebene in enger
Ausbildungsberufen eine Zwischen- bzw. Ab-
union Elbe/Oder (KEO) hat die Industrie- und
Kooperation mit dem Ministerpräsidenten Dr.
schlussprüfung. Dafür waren mehr als 1.000
Handelskammer Magdeburg zum 1. Januar
Reiner Haseloff und dem Arbeitsministerium
Prüferinnen und Prüfer in über 300 Prüfungs-
2016 das Generalsekretariat der trinationalen
neue Finanzierungswege gefunden.
ausschüssen der Erstausbildung im Einsatz.
Wirtschaftsorganisation übernommen. Programme allein reichen nicht aus. Es geht Das Präsidium sowie die Hauptgeschäfts
auch darum, diese zu kennen und nutzen zu
führung der IHK Magdeburg empfingen eine
können. Seit September 2015 führt die IHK
Reihe von Botschaftern und Vertretungen an-
Magdeburg eine Workshop-Reihe zu Themen
derer Länder, u. a. aus Ägypten, Dänemark,
der Fachkräftesicherung durch. Diese wurde
trotz vieler Erfolge bleiben noch genügend
Finnland und Kuba, um wirtschaftliche Berüh-
2016 erfolgreich fortgeführt. Dazu kommen
Aufgaben, die dringend gelöst werden müs-
rungspunkte auszuloten und vorhandene Be-
viele Einzelberatungen mit Unternehmern.
sen. Dabei geht es unter anderem um hohe
ziehungen zu festigen. Ein deutliches Zeichen
Das 2014 gestartete Projekt „Mobilität und
Strompreise, eine zum Teil überbordende Bü-
vor dem Hintergrund der Wirtschaftssanktio-
Beschäftigungsmöglichkeit“ wurde aufgrund
rokratie, um zu lange Verfahrenswege bei An-
nen gegen Russland setzte die IHK Magdeburg
der Nachfrage im Januar 2016 verlängert und
trägen, Genehmigungen und Gerichtsverfah-
mit dem Besuch in der ukrainischen Industrie-
die Handwerkskammer Magdeburg als neuer
ren. Es geht um Fördermöglichkeiten und deren
region Dnipropetrowsk.
Projektpartner gewonnen. Ziel des Projektes
Kriterien. Es geht um Themen, die uns schon
ist es, spanische Jugendliche für eine Ausbil-
lange begleiten wie der Lückenschluss der A 14.
Wie stark die einzelnen Aktivitäten der IHK-
dung im IHK-Bezirk Magdeburg zu gewinnen
So sehr wir uns über den schon angesproche-
Mitarbeiter ineinandergreifen, um den Inter-
und arbeitslose Fachkräfte für eine Tätigkeit in
nen Vergleich freuen, dürfen wir in unseren Ak-
essen unserer Unternehmer und ihren Anfor-
hiesigen Mitgliedsunternehmen anzuwerben.
tionen nicht nachlassen, um den Lückenschluss
derungen an uns gerecht zu werden, soll das
Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer,
endgültig zu vollenden. Jetzt muss zügig und
Beispiel Fachkräftesicherung zeigen. Seit zwei
Mancher Erfolg zeigt sich erst nach Jahren
Jahren setzt die IHK Magdeburg verschiedene
beharrlicher Arbeit. Der vor dem Bundesver-
Projekte zur Gewinnung ausländischer Auszu-
waltungsgericht geschlossene Vergleich zum
Bei der Bewältigung dieser und aller anderen
bildender um und hat damit sehr gute Ergeb-
Weiterbau der A 14 nördlich von Magdeburg
Aufgaben wünschen wir allen unseren Mitglie-
nisse erzielt. In Sachsen-Anhalt sind zwischen
ist nicht nur eine gute Nachricht für die Wirt-
dern Kraft, Mut und Ausdauer, und wir ver
2014 bis 2016 rund 430 Auszubildende unter
schaft und die Bürger in der Altmark, sondern
sichern Ihnen, dass die Mitarbeiter der IHK Sie
anderem aus Spanien, Bulgarien und Italien
für ganz Sachsen-Anhalt. Dieser Erfolg war nur
dabei mit allen Kräften unterstützen werden.
dem Bedarf unserer Unternehmen entspre-
möglich, weil sich viele Unternehmer dafür en-
chend zielgenau vermittelt worden – davon
gagiert haben. Wir danken ausdrücklich allen,
allein rund 300 junge Menschen im Bezirk der
die für diesen Erfolg viele Jahre mit hohem per-
IHK Magdeburg. Das sind Beispiele für eine ge-
sönlichem Einsatz gearbeitet haben, im Ehren-
lungene berufliche und private Integration von
amt, in den Betrieben oder in den Verbänden.
hochmotivierten ausländischen Jugendlichen,
Dieser Dank gilt ebenso allen Unternehmern,
die sich bewusst für Sachsen-Anhalt und für
die sich an vielen anderen Stellen im Ehrenamt
ein einheimisches Unternehmen entschieden
engagieren, vor allem in den Fachausschüssen
haben. Ein wichtiges Instrument dafür war das
der IHK oder als Mitglied der Vollversamm-
Wolfgang März,
Bundesprogramm „MobiPro“. Trotz der nach-
lung. Welch gewaltige Leistung im Ehrenamt
IHK-Hauptgeschäftsführer IHK-Präsident
überall Baurecht geschaffen werden.
Klaus Olbricht,
5
Industriepolitik und Konjunktur Konjunkturelle Entwicklung 2016 im Kammerbezirk
nach einem positiven Saldo zum Auftakt erneut
Die Unternehmen im nördlichen Sachsen-An-
voran die Unternehmen des verarbeitenden
halt vermeldeten im zurückliegenden Jahr eine
Gewerbes, welche trotz schwankender Auf-
solide konjunkturelle Entwicklung, welche sich
tragseingänge aus dem Ausland und zu Beginn
vornehmlich in einem über alle Quartale stabi-
der zweiten Jahreshälfte deutlich eingetrüb-
len Konjunkturklimaindex, gewichtetes Mittel
ter Exporterwartungen eine stetige Aufwer-
aus Lage- und Erwartungswerten, ausdrück-
tung der Einschätzung zur gegenwärtigen Ge-
te. Wie bereits im Vorjahr trugen die im Jah-
schäftslage erfuhren. Die im vergangenen Jahr
resverlauf sich aufhellenden Stimmungswer-
anziehende Binnenkonjunktur sowie der wei-
te der Gesamtwirtschaft maßgeblich dazu bei.
terhin niedrige Wechselkurs scheinen hierfür
Gegenläufig zeigten sich indes die Geschäftser-
einen Beitrag geleistet zu haben.
unter die Nulllinie. Die einzelnen Branchen spiegeln ebenfalls die solide wirtschaftliche Situation wieder. Allen
wartungen, welche nach einem noch positiven Saldo im ersten, jedoch in den Folgequartalen
Auch im Baugewerbe konnte der konjunktu-
zunehmend verhalten ausfielen. Einige der Ur-
relle Schwung aus dem vorangegangenen Jahr
sachen für die gedämpften Zukunftsaussichten
mitgenommen werden, und die gesamte Bran-
trotz einer beständigen auskömmlicher Lage
che blickt auf eine zufriedenstellende Konjunk-
waren sicherlich sowohl die weltpolitischen Er-
tur zurück. Im Umfeld der weiterhin bestehen-
eignisse wie der Brexit, der sich verschärfende
den niedrigen Zinsen und der damit fehlenden
Syrienkonflikt und die Präsidentschaftswahlen
Investitionsalternativen erreichten die Stim-
in den USA, als auch die innenpolitischen He-
mungswerte erneut Höchstmarken.
rausforderungen der Flüchtlingsthematik und
Neujahrsempfang 2016 (v.l.n.r.): IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März, IHK-Präsident Klaus Olbricht, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.
Industriepolitik Im Nachgang zur Landtagswahl stand der Aus-
der zunehmende Fachkräftemangel. Die Be-
Die konjunkturelle Entwicklung im Handelsge-
tausch zwischen Politik und Wirtschaft im Zen-
schäftigungspläne der Unternehmen zeigten
werbe blieb moderat positiv ausgerichtet mit
trum der Arbeit des Industrieausschusses in
durchgehend keine expansiven Tendenzen. Die
einem erwarteten deutlicheren Anstieg zum
2016. So folgte zur zweiten Sitzung des Jahres
Investitionsabsichten sanken im Jahresverlauf
Jahresende. Jedoch meldeten die Unternehmen
die neue Ministerin für Justiz des Landes Sach-
eine Dämpfung der Konsumneigung, entspre-
sen-Anhalt, Anne-Marie Kaeding, einer Einla-
chend verhalten bis pessimistisch fielen die Er-
dung. Das Hauptaugenmerk der offenen Dis-
wartungen zur zukünftigen Geschäftsentwick-
kussionsrunde mit den Ausschussmitgliedern
lung in den Quartalen aus.
lag dabei zum einen auf der zukünftigen Aus-
Der Bundeskanzlerin wurde ein Exemplar des Buches „Der Maschinen- und Anlagenbau in der Region Magdeburg zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Zukunft aus Tradition“ überreicht.
richtung des Ministeriums unter ihrer Leitung Das Verkehrsgewerbe blickt mit Rekordwerten
und zum anderen, und dies lag den Unterneh-
in den Einschätzungen zur Geschäftslage, dank
mern besonders am Herzen, der derzeitigen Si-
niedriger Treibstoffpreise und der anziehenden
tuation an den Gerichten des Landes. Die an-
Binnenkonjunktur, insgesamt auf ein sehr gu-
wesenden Unternehmer konnten ihre Probleme
tes Jahr zurück.
mit langen Gerichtsverfahren, fehlenden Entscheidungen und den daraus für die geschäft-
6 Jahresbericht 2016
Auch die unternehmens- und personenbezo-
liche Entwicklung resultierenden Hemmnissen
genen Dienstleister profitierten vom positiven
im persönlichen Gespräch an die Ministerin
konjunkturellen Trend und bescheinigten eine
weitergeben und appellierten an eine zügige
auskömmliche Lage und aufwärtsgerichtete
Änderung der aktuellen Bedingungen. Dieser
Entwicklung über das gesamte Jahr hinweg.
Austausch wurde von der Ministerin konstruk-
Das Präsidium der IHK Magdeburg (v. l.): Dr. Jürgen Ude, Claudia Meffert, Ralf Luther, Rolf Lay, Ramona Miedl, Präsident Klaus Olbricht, Hans-Dieter Otto, Adolf Fehse sowie IHKHauptgeschäftsführer Wolfgang März (4. v. r.). Nicht auf dem Foto: Nils Appelt
tiv mitgestaltet und soll Startpunkt für einen zukünftig engeren Austausch zwischen den Akteuren sein. Zur traditionellen gemeinsamen Ausschusssitzung mit der IHK Halle-Dessau stand mit dem damaligen Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, Jörg Felgner, unmittelbar der nächste Landespolitiker den Fragen der Ausschussmitglieder Rede und Antwort. Im Anschluss an die konstruktive Gesprächsrunde bekamen die Teilnehmer zudem die Möglichkeit , das zukunftsweisende Areal des Energieparks Zerbst, betrieben durch die GETEC green energy AG, zu besichtigen. Den Abschluss des Jahres bildete der Besuch des Minister, für Verkehr des Landes SachsenAnhalt, Thomas Webel. Zentrales Thema dieser Sitzung war der Weiterbau der A14 und der Bundesverkehrswegeplan mit seinen Auswirkungen auf den Bezirk der IHK Magdeburg. Erneut nahmen zahlreiche Unternehmer die Möglichkeit wahr, ihre Anliegen direkt zu adressieren und sich und der Wirtschaft damit auf oberster landespolitischer Ebene Gehör zu verschaffen. Der Sitzung vorgelagert war ein Besuch unter Tage bei der K+S Kali GmbH, wel-
Die Mitglieder der Industrieausschüsse der IHK Magdeburg und der IHK Halle-Dessau stehen mit Wirtschaftsminister Jörg Felgner (Mitte) vor dem Solarpark auf dem ehemaligen Flugplatz in Zerbst.
cher interessante Informationen bereit hielt.
Die Podiumsdiskussion anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wurde auch auf einer LED-Wand in der Johanniskirche übertragen. Es diskutierten (v.l.): Frank Sitta (FDP), Katrin Budde (SPD), André Schröder (CDU), Wulf Gallert (Die Linke) und Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen).
7
Innovation und Umwelt Innovationsförderung und Technologie beratung
Entwicklung sowie des Wissens- und Technolo-
Sondermaschinen- und Anlagenbau (SMAB)
gietransfers die Rahmenbedingungen für Un-
(126 Mitgliedsunternehmen) und Medizin-
ternehmen dafür bereit. Sehr intensiv wurde
und Gesundheitstechnik (34 Mitgliedsunter-
auch das Programm zur anteiligen Finanzie-
nehmen).
Gemeinsam mit ihren starken Partnern tti Mag-
genommen.
rung von Innovationsassistenten in Anspruch Im Rahmen der Innovationsberatung wurden von der tti Magdeburg GmbH 10 Unternehmen
deburg GmbH und dem IGZ Magdeburg ist die IHK Magdeburg die wichtigste Anlaufstel-
Aufgrund der weltweiten Niedrigzinsphase
bei ZIM–Innovationsprojekten, 22 Unterneh-
le für innovative Unternehmen und wichtige
und den sich dadurch verbesserten Bedingun-
men bei der Inanspruchnahme von Wissens-
Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissen-
gen für betriebliche Investitionen reagierten
und Technologietransferleistungen, 19 Unter-
schaft in der Region. Die zusammen über 1300
die Unternehmen sehr zurückhaltend auf die
nehmen bei der Förderung von Forschung und
nationalen und internationalen Unterneh-
Inanspruchnahme von Mitteln im Koordinie-
Entwicklung mit Hilfe des Landesprogramms
menskontakte, in Verbindung mit der Organi-
rungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
sowie 3 Unternehmen zur Einstellung eines In-
sation und Durchführung von Tagungen, Work-
besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
novationsassistenten betreut. Die dadurch akti-
shops, Informationsveranstaltungen, Werbung
(GRW) zur Investitionsförderung. Eine ebenfalls
vierten Forschungsmittel in den Betrieben be-
für Beteiligung an Messen und Ausstellungen
rückläufige Inanspruchnahme erfolgte im Zen-
tragen ca. 7,7 Mio. Euro. Wichtige Partner der
sowie internationalen Kooperationsbörsen be-
tralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
IHK Magdeburg und tti Magdeburg GmbH bei
stätigen dies. Das im Jahr 2015 beschlosssene
des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Forschung und Entwicklung sind die Universitä-
und immer noch geltende Wirtschaftsembar-
Energie. Der Grund hierfür sind die gestiege-
ten und Hochschulen des Landes, Fraunhofer-
go mit Russland zwang einige Unternehmen
nen Anforderungen an das Innovationsniveau,
Institute und -Einrichtungen sowie außeruni-
in Sachsen-Anhalt, neue Kunden zu akquirieren
das inzwischen auf BMBF-Niveau angekom-
versitäre Forschungseinrichtungen.
und mit ihrem Know-how die eigenen Produk-
men ist und viele KMU vor einer Antragstel-
te und Dienstleistungen auf die veränderten
lung abschreckt.
Kundenbedürfnisse anzupassen. Viele betrieb-
Die Betreuung von betrieblichen Investitionen und technologieorientierten Existenzgründun-
liche Probleme können dabei im Rahmen des
Die tti Magdeburg GmbH stellt neben der Be-
gen wurden als Dienstleistungsangebot fortge-
Wissens- und Technologietransfers durch Ko-
treuung der vom BMWi geförderten ZIM – Ko-
setzt. Durch die tti Magdeburg GmbH wurden
operation mit Know-how-Gebern gelöst wer-
operationsnetzwerke „Industrial Reman“ und
Investitionen durch Unternehmen in Höhe von
den. Das Land Sachsen-Anhalt stellte mit den
„Gewinnung von Wertstoffen aus Pflanzenöl“
ca. 2,1 Mio. Euro betreut.
Programmen zur Förderung von Forschung und
auch das Clustermanagement für die Cluster Mit dem SIGNO-Nachfolgeprogramm W IPANO wurden durch die tti Magdeburg GmbH unerfahrene Unternehmen auch im Jahr 2016 an die Schutzrechtsarbeit herangeführt. Insgesamt wurden 13 WIPANO–Förderanträge von der tti Magdeburg GmbH betreut.
IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März (v.l.), Europaspezialistin Lourdes Rosa Morell Santos, Kubas Handelskammerpräsident Orlando Nicolás Hernández Guillén, Wirtschaftsrätin Ida Paz-Lago de León, der kubanische Botschafter in Deutschland, Rene Juan Mujica Cantelar, und IHK-Präsident Klaus Olbricht besuchen das Innovations- und Gründerzentrum Magdeburg.
8 Jahresbericht 2016
Die jährlich in Zusammenarbeit mit der tti Magdeburg GmbH organisierten Tagungen des Clusters Sondermaschinen- und Anlagen-
Informations technologie/E-Business
bau am 21.09.2016 zum Thema „3D-Druck – neue Fertigungstechnologie für den Maschi-
Ein wichtiges Partnerschaftsprojekt der IHK
nen- und Anlagenbau“ mit 80 Teilnehmern und
Magdeburg im Bereich Informations- und
des Clusters Medizin- und Gesundheitstechnik
Kommunikationstechnologien ist die Mittel-
am 01.06.2016 zum Thema „Regulierung von
stand 4.0 Agentur Prozesse. Der Auftrag für
Medizinprodukten“ mit über 30 Teilnehmern
dieses vom BMWi bis 30.09.2018 geförderte
fanden erneut großes Interesse bei den Teil-
Projekt besteht in der Schulung bzw. Qualifi-
nehmern.
zierung von Multiplikatoren zu Fragen des Einsatzes von digitalem Prozess- und Ressourcen-
Ein weiterer Höhepunkt war das am 08.06.2016
management und damit eng verbunden in der
durchgeführte VDI-Forum-Medizintechnik zum
fachgerechten Information für Mittelstands-
Thema „Wie Mediziner und Ingenieure zur Ver-
und
besserung der Lebensqualität beitragen“. Mit 115
Know-how wird dazu unternehmensorien-
Teilnehmern fand diese Veranstaltung ebenfalls
tiert anhand von Beispielprozessen aufberei-
ein reges Interesse. An weiteren 16 Workshops
tet, weiterentwickelt und mittelstandgerecht
des Clusters Medizin- und Gesundheitstechnik
vermittelt.
Handwerksunternehmen.
Fachliches
nahmen insgesamt 350 Personen teil.
Gruppenfoto nach der Preisverleihung (n.l.n.r.): IHK-Präsident Klaus Olbricht, Annemarie Runge (Preisträgerin Hochschule Harz), Prof. Dr. Folker Roland (amt. Rektor Hochschule Harz), Ellen Burgdorf (Preisträgerin Hochschule Harz), Prof. Dr. Helmut Weiß (Vertreter Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg), Dr.-Ing. Stephan Höme (Preisträger Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Prof. Dr. Anne Lequy (Rektorin Hochschule Magdeburg-Stendal), Benedikt Kaffai (Preisträger Hochschule Magdeburg-Stendal).
Im Projekt werden so entlang des ProduktleDurch das Clustermanagement des SMAB wur-
benszyklus Themen aus den Bereichen Pro-
den 4 weitere Veranstaltungen in Form von
duktion und Erbringung von Dienstleistun-
Dem Zusammenwachsen von modernen IT-
Workshops, Meetings und Fachaustauschen
gen sowie der technischen Unterstützung und
Technologien mit klassischen industriellen
mit insgesamt 62 Teilnehmern durchgeführt.
Wartung behandelt. In einem ersten Schritt der
Prozessen widmete sich die IHK Magdeburg
Projektarbeit stehen Beispielprozesse zur Un-
gemeinsam mit der Initiative IT-INIT. Mit fach-
Gemeinsam haben die IHK Magdeburg und die
tersetzung von Montageprozessen, der Safety
licher und strategischer Unterstützung der
tti Magdeburg GmbH 9 Kammerdialog-Veran-
und Security bei der Digitalisierung von Pro-
INIT begleitet die IHK Magdeburg die voran-
staltungen mit insgesamt 283 Teilnehmern
duktionsprozessen sowie der Prozessdatener-
schreitende Digitalisierung in Sachsen-Anhalt
mit den unterschiedlichsten Inhalten durch-
fassung und Analyse im Fokus.
und gestaltet die Digitale Agenda für Sachsen-
geführt.
Anhalt aktiv mit.
Freuten sich über die „Goldene Ehrennadel“ für Dr. Günter Ihlow (2.v.r.): IHK-Präsident Klaus Olbricht, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März.
In Kooperation mit der auf Bundesebene ins Leben gerufenen Plattform Industrie 4.0 fand im vergangenen Jahr das 1. Regionalforum zur Digitalisierung der Wirtschaft in der IHK Magdeburg statt. Die zahlreich erschienenen Teilnehmer konnten sich an diesem Tag über aktuelle Studien und die verschiedenen mit dem Entwicklungsprozess einhergehenden Veränderungen im Unternehmen informieren. Gleichzeitig bildete das Regionalforum auch den Auftakt zur IHK Workshopreihe „Digitale Wirtschaft“. Im Jahresverlauf konnten interessierte Unternehmen zu Aspekten wie „was benötigen KMU bei der Digitalisierung“, „IT-Sicherheit“ und „Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen identifizieren“ ausführliche Informationen und detaillierte Einblicke erhalten.
9
Wichtiger Branchentreff der IT-Wirtschaft war
Der unter Mitarbeit der Abfallwirtschaft und
Einträgen weltweit größten Internet-Daten-
das am 29. September 2016 durchgeführte IT-
der gewerblichen Kammern des Landes er-
bank von Umweltunternehmen, 193 Umwelt-
Forum. Der IT-Verband für den Mittelstand InIT,
stellte Entwurf der Fortschreibung des Abfall-
firmen des Kammerbezirks Magdeburg unter
Initiative IT der IHK Magdeburg, führte gemein-
wirtschaftsplanes enthält jedoch die Aussage,
http://www.ihk-umkis.de mit ihren umfangrei-
sam mit der Mittelstand 4.0-Agentur Prozesse
dass die Entsorgungssicherheit für die nächs-
chen Leistungsprofilen vertreten. Die IHK Mag-
sein drittes erfolgreiches IT-Forum 2016 un-
ten zehn Jahre gesichert und somit die Errich-
deburg beteiligte sich an einer DIHK-Arbeits-
ter dem Motto „Wissen trifft Sicherheit“ durch.
tung neuer Deponien nicht notwendig sei. Die-
gruppe zur grundlegenden Überarbeitung und
International agierende IT-Unternehmen aus
se Aussage ist aus Sicht der Wirtschaft haltlos
Modernisierung der UMFIS-Software.
Sachsen-Anhalt nutzten die Möglichkeit und
und angesichts vorher einvernehmlicher Ab-
präsentierten vor über 120 Besuchern praxis-
stimmungen bei der Erarbeitung des Planes
Auf Landesebene fungiert die IHK Magdeburg
bezogene Fachvorträge, diskutierten Kern
völlig unverständlich.
als federführende IHK im Bereich Umwelt-
arbeitsthemen aus dem Mittelstand und run-
schutz und vertritt die Kammern im Ausschuss
deten mit einer interaktiven Demonstration
Der Bereich Klimaschutz wurde dominiert
für Umwelt und Energie des Deutschen Indus-
zum Thema Live-Hacking das Forum erfolg-
durch das Pariser Klimaabkommen. Das Ab-
trie- und Handelskammertages. Umfangreiche
reich ab.
kommen führte zu vielfältigen Reaktionen,
Unterstützung bei der politischen Arbeit gab
die häufig mit massiven Klimaschutzforderun-
der Arbeitskreis „Umweltschutz und Energie”
Umwelt
gen an die Wirtschaft verbunden waren. Mar-
der IHK Magdeburg, in dem Geschäftsführer
kantes Beispiel ist der Entwurf des deutschen
sowie Umwelt- und Energiebeauftragte aus 21
Die IHK Magdeburg bekennt sich ausdrück-
Klimaschutzplanes 2050. Die IHK Magdeburg
Unternehmen des Kammerbezirkes aktiv mit-
lich zu einem hohen Umweltschutzniveau und
verwies in öffentlichen Debatten eindringlich
wirken.
sieht darin einen deutlichen Standortvorteil.
und permanent auf den Emissionshandel als
Allerdings hat die Regelungsdichte im Umwelt-
Leitinstrument des Klimaschutzes, dem 63 %
schutz inzwischen ein Ausmaß erreicht, wel-
der sachsen-anhaltischen Emissionen, davon
ches die Wirtschaft vor kaum zu bewältigende
größtenteils industrielle Emissionen, unter-
Die Umbrüche in der staatlich gelenkten Ener-
Herausforderungen stellt. Hauptinstrument des
worfen sind. Zusätzliche CO2-Minderungsfor-
giepolitik machen es vor allem den kleinen und
Staates zur Sicherung der Umweltschutzbelan-
derungen an die gewerbliche Wirtschaft über
mittleren Unternehmen schwer, einen Über-
ge bei der Entwicklung der Wirtschaft sind die
die anspruchsvollen und gesicherten Reduzie-
blick zu behalten. Demzufolge nutzte die IHK
Genehmigungen nach dem Bundes-Immis
rungsvorgaben des Emissionshandels hinaus
Magdeburg das vergangene Jahr, um Unter-
sionsschutzgesetz. Die IHK Magdeburg hat sich
sind extrem teuer, in den meisten Fällen zum
nehmen durch Information und Beratung auf
intensiv dafür eingesetzt, die Einführung eines
Emissionshandel redundant und damit klima-
neue Strukturen der Energieversorgung vorzu-
elektronischen Verfahrens für Antragstellung
politisch wirkungslos.
bereiten und ihnen verschiedene Instrumen-
und -bearbeitung von Genehmigungen kurz-
Energie
te zur Kostensenkung aufzuzeigen. Veranstal-
fristig zu prüfen und nach Möglichkeit einzu-
Im Jahr 2016 waren im DIHK-Umweltfirmen-
tungen zu energiewirtschaftlichen Regelungen
führen. Ein elektronisches Genehmigungsver-
Informationssystem (UMFIS), der mit ca. 9.200
und Förderungen bildeten den Kern der Arbeit,
fahren bietet erhebliche Vorteile durch eine effiziente, systematische sowie vollständige Antragstellung auf dem neuesten Stand. Ein Schwerpunkt der Arbeit im Jahr 2016 betraf die mittel- und langfristige Sicherung der Entsorgung mineralischer Abfälle in SachsenAnhalt, da nach gegenwärtiger Sachlage die Kapazitäten der Mineralstoffdeponien des Landes zum Ende des Jahrzehnts erschöpft sind.
Sitzung des Arbeitskreises Umwelt und Energie der IHK Magdeburg mit Minister Dr. Hermann Onko Aikens (4.v.l.) und Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang (3.v.l.).
10 Jahresbericht 2016
Während der Podiumsdiskussion erläuterte Prof. Dr. Manuel Frondel vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung vor rund 120 Teilnehmern die Möglichkeiten einer Kosteneindämmung in der Energiewende. Es gehe darum, die Subventionen langfristig abzubauen. Das gelte sowohl für die erneuerbaren als auch für konventionellen Energieträger. Gesprächspartner auf dem Podium waren (v.r.) der stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau Reinhard Schröter, Prof. Dr. Dominik Möst von der TU Dresden, Getec-Gründer Dr. Karl Gerhold, der Geschäftsführer des Bundesverbandes für Energie-Abnehmer e.V., Dr. Volker Stuke, sowie Prof. Dr. Manuel Frondel. Moderiert wurde die Diskussion durch den DIHK-Referatsleiter für Strommarkt, Dr. Sebastian Bolay.
was rund 500 Teilnehmer nutzten. Gemein-
Bundesebene hoch. Deswegen konzentrierte
ber hinaus wirkte die IHK Magdeburg am Positi-
sam mit der IHK Halle-Dessau richtete die IHK
sich die politische Arbeit der IHK Magdeburg im
onspapier der ostdeutschen IHKn für eine faire
Magdeburg zum dritten Mal den Energietag
vergangenen Jahr auf Stellungnahmen an den
Kostenverteilung der Stromnetzentgelte mit.
Sachsen-Anhalt aus. Im Zentrum standen die
Deutschen Industrie- und Handelskammertag
Themen Stromnetzausbau und dessen Kosten-
DIHK e.V. So kritisierte der Arbeitskreis Umwelt
Im Hinblick auf die bevorstehenden Gesetzes-
verteilung sowie die Zukunft der Kraft-Wär-
und Energie das Erneuerbare-Energien-Gesetz
novellierungen wird die IHK Magdeburg ihre
me-Kopplung. Weiterhin bot die IHK Magde-
2017 als eine Fortführung der Förderpolitik mit
Veranstaltungsreihe „Energiesparen praktisch“
burg mit den Effizienznetzwerken „Harz“ und
mangelnden marktwirtschaftlichen Ansätzen.
auch 2017 fortführen. Dabei setzen wir auf die
„Magdeburg“ eine Plattform zum Erfahrungs-
Die im Grünbuch Energieeffizienz veröffent-
weiterhin sehr gute Zusammenarbeit mit an-
austausch für energieintensive Betriebe an.
lichten Gedanken lösten Irritationen aus. Die
deren Wirtschaftskammern- und -verbänden,
Diskussionsansätze deuten die Ausweitung
Forschungsinstituten und Unternehmen.
Auch im Jahr 2016 blieb die Anzahl neuer ge-
staatlicher Regulierungen, mehr Subventionen
setzlicher Regelungen und politischer Ideen auf
und eine Vielzahl neuer Instrumente an. Darü-
11
Existenzgründung/-sicherung Auch 2016 setzte sich der Trend aus den Vor-
tungsbedarf bedienen wir verstärkt gemeinsam
turnusmäßig die Sprecherfunktion und damit
jahren fort: Die Anzahl der Unternehmens-
mit Netzwerkpartnern, die sich mit der Spe-
die Federführung für die landesweiten Aktio-
gründungen und damit auch der entspre-
zifik migrantischer Gründungen beschäftigen.
nen zum Thema Unternehmensnachfolge. Die
chenden Beratungen verstetigte sich auf
So verbinden wir interkulturelle Kompetenz,
bewährten Instrumente wie Vor-Ort-Beratun-
einem niedrigeren Niveau. Diese Entwicklung
unternehmerisches Know-How und die Bran-
gen, themenspezifische Sprechtage sowie eine
folgt einem bundesweiten Trend, denn auch im
chen- und Regionalkenntnis der IHK zu einem
Hotline zur Unternehmensnachfolge wurden
Kammerbezirk widerspiegelt das nachlassende
passgenauen Angebot für gründungsinteres-
erfolgreich und mit guter Resonanz weiter-
Gründungsinteresse die positive Entwicklung
sierte Migranten.
geführt. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe guter Beispiele für gelungene Unternehmens-
auf dem Arbeitsmarkt. Gut qualifizierte, flexible und motivierte Menschen, die über ausge-
Die traditionellen Begrüßungsabende der IHK
übergaben in Betrieben aller Größen, vom Ein-
prägte persönliche und soziale Kompetenzen
Magdeburg erfreuten sich erneut einer guten
zelunternehmen bis zum Mittelständler. Auf
verfügen, sind nicht nur die idealen Unterneh-
Resonanz. Im Rahmen dieses Veranstaltungs-
dieser soliden Basis werden wir im kommen-
mensgründer, sondern werden auch von beste-
formats informierten sich neu gegründete
den Jahr mit weiteren Aktivitäten aufbauen.
henden Unternehmen als Fachkräfte intensiv
Unternehmen in Magdeburg und in den Ge-
nachgefragt. Hier kommt es darauf an, die selb-
schäftsstellen in Wernigerode und Salzwedel
Ein wesentlicher Aspekt im Kontext der Un-
ständige gewerbliche Tätigkeit als Alternative
über das Leistungsspektrum ihrer Kammer. Sie
ternehmenssicherung sind die geltenden Rah-
zu einer abhängigen Beschäftigung noch mehr
erhielten einen Überblick über die Aufgaben
menbedingungen. In den Prozess der Neuauf-
in den Fokus zu rücken. Im vergangenen Jahr
und die Struktur der IHK Magdeburg und lern-
stellung der öffentlichen Investitionsförderung
erfolgte dies durch verschiedenste Veranstal-
ten die einzelnen Fachbereiche kennen. Gleich-
im Land Sachsen-Anhalt hat sich die IHK Mag-
tungen zum Thema Unternehmensgründung.
zeitig nutzten sie diese Abende für einen regen
deburg aktiv mit eingebracht. In enger Abstim-
Neben Sprechtagen vor Ort für Gründungsin-
Erfahrungsaustausch und eine intensive Ver-
mung miteinander haben die gewerblichen
teressierte in den verschiedenen Regionen des
netzung miteinander.
Kammern des Landes die geplanten Landes-
Kammerbezirks gab es eine Vielzahl von Netz-
regelungen intensiv auf deren Wirksamkeit für
werk- und Informationsveranstaltungen mit
Das Thema Unternehmensnachfolge bildete
eine dynamische Unternehmenslandschaft in
verschiedenen Partnern wie Innovations- und
einen wesentlichen Schwerpunkt in der tägli-
unserer Region geprüft. Neben der Würdigung
Gründungszentren, Ämtern für Wirtschaftsför-
chen Beratungspraxis. Neben dem Angebot ei-
positiver Veränderungen im geplanten Regel-
derung und anderen Institutionen der regiona-
ner aufschließenden Beratung für interessierte
werk wurden auch die bestehenden Reserven
len Wirtschaftspolitik.
Mitgliedsunternehmen wirkte die IHK Magde-
bei der Erleichterung von Investitionen ver-
burg mit den anderen gewerblichen Kammern
deutlicht. Dieser Prozess wird auch in seinem
Nach wie vor zu verzeichnen ist eine steigende
im landesweiten „Netzwerk Unternehmens-
jetzt finalen Stadium und natürlich in seiner
Zahl von Unternehmensgründungen durch Mi-
nachfolge Sachsen-Anhalt“ intensiv zusam-
Umsetzung in die Praxis 2017 intensiv von uns
granten. Den hier bestehenden erhöhten Bera-
men. Im April des Jahres übernahmen wir hier
weiter begleitet.
Außenwirtschaft Die Exportunternehmen der IHK Magdeburg
1. Mai 2016 in Kraft getretenen, Unionszollko-
sicherten unsere Unternehmen. Im Ukraine-
konnten sich in einem turbulenten Jahr be-
dex anfreunden. Politische Krisen, das Brexit-
Konflikt ist keine Lösung absehbar, die damit
haupten und dabei ihre Außenhandelsum-
Votum, die Ungewissheit über die zukünftige
zusammenhängenden Russlandsanktionen der
sätze weitgehend stabil halten. Der weltwei-
wirtschafts- und vor allem handelspolitische
Europäischen Union wurden um weitere sechs
te Handel entwickelte sich 2016 kaum weiter.
Ausrichtung der USA, Rezessionen in Russ-
Monate bis zum 31. Juli 2017 verlängert. Selbst
Zudem mussten sich die international aktiven
land und Brasilien, aber auch die Beziehungen
Industrieländer ergriffen immer neue protekti-
Unternehmen auch noch mit dem neuen, zum
zu China hinterließen ihre Spuren und verun-
onistische Maßnahmen. CETA, das Freihandels-
12 Jahresbericht 2016
abkommen mit Kanada, konnte erst nach Sonderverhandlungen unterzeichnet werden und wird voraussichtlich zum 1. März 2017 vorläufig in Kraft treten, TTIP hingegen liegt nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten auf Eis. Folglich nutzten im Rahmen des IHK-Programms „Fit für den Export“ mehr als 1.600 Teilnehmer die 89 Außenwirtschaftsveranstaltungen wie Länderberatungstage, Informationsveranstaltungen, Zoll-Workshops, Wirtschaftstage und Delegationsreisen, um sich fit für Länder und Märkte sowie zum Zoll- und Außenwirtschaftsrecht zu machen. Fast 1.000 Abonnenten informieren sich wöchentlich mit der „Außenwirtschaftsinformation“ der IHK Magdeburg. Die für den Export ausgestellten Ursprungszeugnisse, Handelsrechnungen und andere, dem Außenwirtschaftsverkehr dienende Bescheinigungen, stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um drei Prozent. Als DIHK-Vizepräsident engagierte sich Klaus Olbricht in vielen wichtigen Gremien für die außenwirtschaftlichen Interessen unserer Mitglieder auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Er vollendete z. B. seine zweite Amtsperiode als Vorsitzender des DIHK-Außenwirtschaftsaus schusses und war als Mitglied im Beirat AußenBegrüßung in der IHK Dnepropetrowsk (v.l.): Rainer Busch, Dr. Martin Schrumpf, beide GF Walzengiesserei & Hartgusswerk Quedlinburg GmbH, Oxana Irtyschow, Vertrieb Zorn Instruments GmbH & Co. KG, IHK-Präsident Klaus Olbricht, Olaf Jurkowski, GF A&O Technologie GmbH, IHK-Dnepropetrosk-Präsident Vitalij Zhumurenko, IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März, Dina Sidash, Außenwirtschaftsexpertin der IHK Dnepropetrowsk, Andreas Kerzig, IHK Magdeburg.
In Changsha wurde Minister Thomas Webel (5.v.l.) von Kammerpräsident He Jiang (6.v.l.) begrüßt.
wirtschaft des Bundesministers für Wirtschaft
schloss auf ihrer Sitzung am 1. Dezember die
und Energie sowie im Präsidium der International
Mitgliedschaft in der Deutsch Ukrainischen In-
Chamber of Commerce Deutschland (ICC) aktiv.
dustrie- und Handelskammer und gehört damit zu den Mitbegründern dieser neuen Auslands-
Der Präsident, Vizepräsident Dr. Jürgen Ude so-
handelskammer (AHK). Als erster ausländischer
wie die Hauptgeschäftsführung der IHK Mag-
Botschafter war S.E. Wladimir M. Grinin, der
deburg empfingen eine Reihe von Botschaf-
Außerordentliche und Bevollmächtigte Bot-
tern und Vertretungen anderer Länder, u.a. aus
schafter der Russischen Föderation, der Ein-
Ägypten, Dänemark, Finnland, Kuba, Lettland,
ladung des Präsidiums gefolgt und sprach sich
Namibia, Polen, Russland und der Ukraine, um
in der Vollversammlung als Gastredner für die
wirtschaftliche Berührungspunkte auszulo-
Normalisierung der deutsch-russischen Bezie-
ten und vorhandene Beziehungen zu festigen.
hungen aus. Diesem Zweck diente auch eine
Die Vollversammlung der IHK Magdeburg be-
Unternehmerreise unter Leitung von Präsident
Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg (l.), überreicht dem Geschäftsführer der Auslandshandelskammer Iran, René Harun, eine Liste mit Unternehmen, die Kooperationsangebote an iranische Firmen aufführt. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der gemeinsamen Reise einer Wirtschaftsdelegation der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsen und Sachsen-Anhalt in den Iran.
Sie gehören zu den Unternehmen aus dem Bezirk der IHK Magdeburg, die im Iran Geschäftskontakte suchen (v.l.): Dr. Carsten Transfeld, Geschäftsführer ÖHMI AG (Magdeburg), Thorsten Hildebrand, Leiter Vertrieb und Marketing International, Zorn Instruments e.K., Stendal, Hani Debes, Geschäftsführer Maschinenbau Halberstadt GmbH, Mathias Hübner, Geschäftsführer CIECH Sosa (Staßfurt).
13
Klaus Olbricht in die Region Samara, zu der die
unterstrichen die Bedeutung des polnischen
Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird die
IHK Magdeburg seit vielen Jahren enge Kon-
Marktes für unsere Mitgliedsunternehmen.
Vermittlung ukrainischer Fachkräfte für die
takte pflegt.
Auch 2016 stand unser östlicher Nachbar wie-
sachsen-anhaltische Wirtschaft sein.
der unangefochten auf Platz 1 der ExportstaEine 21-köpfige Wirtschaftsdelegation aus
tistik Sachsen-Anhalts.
Sachsen-Anhalt reiste Ende Mai im Rahmen
Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Jörg Felgner leitete hingegen die Delegationsreise
einer gemeinsamen Markterschließung mit
Ein deutliches Zeichen setzte die IHK Magde-
des Landes Sachsen-Anhalt nach Havanna. An-
den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern
burg mit dem Besuch in der ukrainischen In-
lässlich der Industriemesse „FIHAV 2016 Havan-
und Sachsen nach Teheran und Isfahan, um
dustrieregion Dnipropetrowsk. Die von Präsi-
na“ suchten 15 Unternehmen neue Aufträge
den iranischen Markt zu erkunden und neue
dent Klaus Olbricht und Hauptgeschäftsführer
in dem aufstrebenden Karibikstaat. Basis der
Geschäftspartner zu finden. Unter den insge-
Wolfgang März angeführte Delegation konnte
sehr erfolgreichen Unternehmenspräsentatio-
samt über 100 Teilnehmern waren Staatssekre-
sich bei Unternehmensbesuchen und im Ge-
nen bildete nicht zuletzt die bereits 2014 ge-
tär Thomas Wünsch und IHK-Präsident Klaus
spräch mit dem Präsidenten der IHK Dnipro-
schlossene Kooperationsvereinbarung mit der
Olbricht.
petrowsk, Vitaliy Zhmurenko, von dem großen
Handelskammer Kuba. Präsident Klaus Olbricht
Potenzial der Region überzeugen. Während
und Hauptgeschäftsführer Wolfgang März ver-
Ebenfalls im Mai besuchte eine Unternehm-
eines Gegenbesuchs Präsident Zhmurenkos
mittelten direkt vor Ort Kontakte zu kubani-
erdelegation unter Leitung des IHK-Vizeprä-
in Magdeburg im Dezember wurden die Auf-
schen Entscheidern.
sidenten Rolf Lay die polnische Region Klodz-
gaben und Ziele des gemeinsam betriebenen
ko. Die dort geführten Kooperationsgespräche
Kooperationsbüros für 2017 abgestimmt. Ein
Enterprise Europe Network (EEN) Sachsen-Anhalt Die Industrie- und Handelskammer Magdeburg
relevanten Fragen ausgehend von grenzüber-
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 29 EEN-Infor
ist Koordinator des Enterprise Europe Network
schreitenden Kooperationen, Informationen
mationsveranstaltungen durchgeführt, an de-
(EEN) Sachsen-Anhalt. Das EEN ist ein euro-
über Marktbedingungen bis hin zu Technolo-
nen 943 Vertreter von Unternehmen und Orga-
paweites Netzwerk zur Unterstützung kleiner
gietransfer, dem Forschungsrahmenprogramm
nisationen teilnahmen. Die wichtigsten waren
und mittlerer Unternehmen (KMU) in allen EU-
sowie europäischer Politikgestaltung.
der Energie- und Umwelttag Sachsen-Anhalt, die Kooperationsplattform der europäischen Beratungseinrichtungen und die Veranstaltung „Gender in der Energietechnik“ unter der Leitung von IHK-Vizepräsidentin R amona Miedl. Das EEN Sachsen-Anhalt unterstützt Unternehmen bei ihren Schritten zur Entwicklung grenzüberschreitender Aktivitäten durch die Organisation und Mitgestaltung von Kooperationsprojekten bzw. -börsen. Hierbei wird zunehmend auf die maßgeschneiderte Betreuung und Begleitung von Unternehmen bei ihrer Teilnahme an Kooperationsprojekten Wert gelegt. Bei den Kooperationsbörsen anlässlich der
120 Gäste aus Politik und Wirtschaft folgen aufmerksam den Ausführungen von Landtagspräsident Dieter Steinecke beim Neujahrsempfang der eurpäischen Bewegung in der IHK Magdeburg.
14 Jahresbericht 2016
Hannovermesse und der CeBIT war das EEN Sachsen-Anhalt Mitorganisator.
Der Euro Club Magdeburg traf sich zu vier Ver-
Anhalt als Service die Kooperationsdatenbank
Um fachspezifische Themen und Aktivitäten
anstaltungen im Laufe des Jahres 2016, um über
Merlin angeboten. Auch 2016 wurden Koope-
zu bündeln, arbeiten Vertreter aus EEN-Orga-
verschiedene europäische Themen zu diskutie-
rationsprofile sachsen-anhaltischer Firmen in
nisationen verschiedener europäischer Länder
ren, wie z.B. die Integration von Flüchtlingen,
die Datenbank eingestellt und nachfragenden
in den sogenannten EEN-Sektorgruppen zu-
die Freihandelsabkommen TTIP und CETA und
Interessenten die Kontaktdaten vermittelt. Ko-
sammen. Das EEN Sachsen-Anhalt engagiert
aktuelle Themen im Europäischen Parlament.
operationsangebote und -gesuche, die aus an-
sich in den Sektorgruppen Automotive, Logis-
deren Ländern beim EEN Sachsen-Anhalt ein-
tik und Verkehr, Handel und Dienstleistungen,
In Zusammenarbeit mit den europäischen
gehen, werden in den „Eurokontakten“ auf der
Kreativwirtschaft sowie Tourismus und kultu-
Netzwerkpartnern wird vom EEN Sachsen-
EEN-Internetseite veröffentlicht.
relles Erbe.
Verkehrswirtschaft Ende April traf sich der Verkehrsausschuss zu einer gemeinsamen Sitzung mit der EEN-Sektorgruppe „Automotive, Transport und Logistics“. Den Teilnehmern aus Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, Griechenland, Italien, Spanien, Tschechien, Polen und der Türkei wurden das Innovations- und Gründerzentrum Magdeburg (IGZ), IKAM und MAHREG Automotive vorgestellt. Die EEN-Delegation besuchte zudem das Institut für Automation und Kommunikation (ifak) und das VDTC des Fraunhofer Institutes Magdeburg. Die Leistungsfähigkeit des Logistikstandortes Magdeburg wurde beim Besuch des Magdeburger Hafens deutlich. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg feierte Anfang des Jahres im IHKTagungszentrum sein 150. Jubiläum. Mit der Gründung der Elbstrombauverwaltung vor
Diskutieren beim Gefahrguttag: Ramona Miedl, Vizepräsidentin IHK Magdeburg, Thomas Verbeet, Feuerwehr Wesel, Gudula Schwan, Bundesverkehrsministerium, Steffen Hartig, DiBuKa GmbH, Hans-Joachim Schulz, DiBuKa GmbH, Wolfgang Mihlan, IHK Magdeburg, Prof. Johann Goldammer, Universität Freiburg, Frank Rex, Polizei Niedersachsen, und Siegfried Zander, IHK Magdeburg.
150 Jahren schuf die Preußische Regierung die Voraussetzung für einen umfassenden Aus-
in Magdeburg konnten sich Interessierte über
die Wirtschaft steht dabei die Verlässlichkeit
bau der Elbe für die Schifffahrt. In den Fest
den aktuellen Stand der Beratungen zur künfti-
bei der Nutzung der Elbe als Schifffahrtsstraße
reden wurde deutlich, dass es wichtig ist, das
gen Entwicklung informieren. Vertreter des Be-
im Vordergrund, wohingegen es dem Umwelt-
Elbstromgebiet als Kulturlandschaft, d. h. als
ratergremiums stellten ihre Arbeitsergebnisse
und Naturschutz insbesondere um den Erhalt
Wirtschafts-, Lebens- und Freizeitraum, in den
vor und berichteten über die Positionen in den
der Auenlandschaften geht.
Blick zunehmen und weiterhin zu gestalten.
vier Hauptthemen Verkehr, Stromregelung, Naturschutz und Wasserwirtschaft. Die Binnen-
Gemeinsam mit dem Hafen Haldensleben und
Mit dem Ziel, den Schiffsverkehr auf der Elbe
schifffahrtsexperten zeigten sich optimistisch,
dem „Hafen Hamburg Marketing e. V.“ veran-
ebenso wie den wertvollen Lebens- und Natur-
durch konstruktive Zusammenarbeit mit al-
staltete die IHK Magdeburg eine Hafenkonfe-
raum zu erhalten, wurde auch 2016 das „Ge-
len Akteuren ein nachhaltiges Gesamtkonzept
renz in Haldensleben. Experten aus den Be-
samtkonzept Elbe“ erarbeitet. Auf der ersten
aufzustellen, das sowohl die Belange der Wirt-
reichen der Verkehrs- und Hafenwirtschaft
Regionalkonferenz zum Gesamtkonzept im Mai
schaft als auch der Umwelt berücksichtigt. Für
diskutierten über die Bedeutung der Binnen-
15
schifffahrt in Sachsen-Anhalt für die Seehäfen. Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, hob hervor, dass in Sachsen-Anhalt in den zurückliegenden Jahren eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen wurde, mit der den veränderten Mobilitätsbedürfnissen und Transporterfordernissen Rechnung getragen wird. In den Fachvorträgen der Hafenkonferenz kam zum Ausdruck, dass die Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet im Zusammenspiel mit dem Hamburger Hafen eine sehr wichtige Rolle spielt, dass das große Potenzial dieses umweltfreundlichen Verkehrsträgers erkannt wurde und ein gemeinsames Interesse an der weiteren Stärkung und Modernisierung besteht.
Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr (7.v.l.), und Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung (8.v.l.), begrüßen Unternehmen aus Sachsen-Anhalt auf dem Landesstand der Transport-Logistik-Messe in Shanghai.
Der stellvertretende Minister für See- und Binnenschifffahrt der Republik Polen, Grzegorz Witkowski, weilte am 22.11.2016, begleitet von polnischen Binnenschifffahrtsexperten und Vertretern der polnischen Presse, in Magdeburg. Die polnische Regierung plant für die nächsten Jahre ein umfangreiches Programm zum Ausbau der Wasserstraßen, insbesondere Resolution verabschiedet: ein klares länderübergreifendes Bekenntnis zum Lückenschluss A14 und zur Querspange B190n.
Hafenlogistik kennenzulernen.
Nicht zu übersehen war beim parlamen tarischen Abend in Berlin das Bündnis für das Gesamtprojekt „Hosenträgervariante“, bestehend aus dem A-14- und A39-Lückenschluss inklusive der Querverbindung über eine B190n.
2016 richtete die IHK Magdeburg turnusge-
Neuerungen im Gefahrgutrecht informiert. Ei-
Kraftfahrer-Azubis brechen die Ausbildung ab.
mäß den Gefahrguttag Sachsen-Anhalt aus.
nen „Blick über den Tellerrand“ bot der Vortrag
Vor diesem Hintergrund informierten Logistik-
Im Hauptvortrag wurden die Teilnehmer über
des renommierten und weltweit anerkannten
firmen aus dem Kammerbezirk auf mehreren
Fachmanns für Feuerökologie, Prof. Dr. Gold-
Aktionstagen über die spannenden und zu-
ammer, von der Universität Freiburg. Die Firma
kunftsorientierten Ausbildungsberufe der Spe-
DiBuKa GmbH, Gastgeber des Gefahrguttages
ditions- und Logistikbranche.
auch der Oder. Ziel des Besuches in Magdeburg war es, die Strukturen und die Leistungsfähigkeit der deutschen Binnenwasserstraßen und
Übergabe der IHK-Ehrenurkunde (v.l.): Wolfgang Mihlan, IHK-Verkehrsreferent, Dietmar Schollmeyer, Vorstandsmitglied BAV, Christin Scheffler, Geschäftsführerin der BAV, und Siegfried Zander, stellvertretender Hauptgeschäftsführer IHK Magdeburg.
16 Jahresbericht 2016
in Seehausen/Altmark, präsentierte eine überaus beeindruckende Übung. Am Beispiel eines
Im Rahmen der Kammerunion Elbe/Oder (KEO)
verunglückten LKW, der mit Gefahrgut bela-
wurden unter dem Dach des Verkehrsausschus-
den war, demonstrierten die örtliche Feuerwehr
ses zwei Best-Practice-Workshops an der WSB
und Löschpanzer sowie weitere Spezialtechnik
Universität in Wroclaw durchgeführt. Exper-
der Firma DiBuKa GmbH eindrucksvoll das Zu-
ten präsentierten beispielhafte Logistiklösun-
sammenwirken im Katastrophenfall.
gen aus Magdeburg.
Ein vordringliches Thema in der Arbeit des
Die Prüfungskommission Güterkraftverkehr
Verkehrsausschusses war auch die Fachkräf-
prüfte 35 angehende Güterkraftverkehrsun-
tesicherung. In Sachsen-Anhalt fehlt es an
ternehmer und an den 5 Fachkundeprüfungen
Berufskraftfahrer-Nachwuchs. Jeder vier-
im Straßenpersonenverkehr nahmen 37 Damen
te LKW-Fahrer ist über 55 Jahre alt. 40 % der
und Herren teil.
Raumordnung/Landes- und Regionalplanung Im Rahmen von Bauleitplanverfahren wurden
straße und weitere Wohnstandorte.
insgesamt ca. 160 Stellungnahmen verfasst. Dar-
de u.a. die umfassende Sicherung der oberflächennahen Baurohstoffe im Regionalen
über hinaus nahm die IHK zu 10 Raumordnungs-
Mit einem Informationsabend zum aktuellen
Entwicklungsplan gefordert, da diese im Lan-
und Planfeststellungsverfahren Stellung.
Sachstand der Baumaßnahmen Eisenbahn-
desentwicklungsplan nicht mehr berücksichtigt
überführung Ernst-Reuter-Allee und Strom-
werden. Von besonderem Gewicht ist dabei die
Zu Beginn des Jahres lud die IHK zu einer In-
brückenverlängerung in Magdeburg bot die IHK
neue Regelung, einen 300-Meter-Radius um
formationsveranstaltung für die Errichtung
berührten Unternehmern erneut die Möglich-
Ortslagen festzulegen, in der kein Rohstoff-
des IKEA-Einrichtungshauses in Magdeburg
keit, sich umfangreich zu informieren.
abbau stattfinden soll. Die langjährige Positi-
ein. Interessierte Unternehmer konnten sich
on der IHK, keine weiteren Vorranggebiete für
über die bevorstehenden Baumaßnahmen und
Im Rahmen der Bauausschuss-Sitzung im Mai
Natur und Landschaft sowie Vorbehaltsgebiete
Ausschreibungsmodalitäten für verschiedene
in Wernigerode befassten sich die Mitglieder
für den Aufbau eines ökologischen Verbundsys-
Gewerke informieren. Für den Herbst des Jah-
mit der Erfolgsstrategie des Unternehmens In-
tems auszuweisen, die über die Festlegungen
res 2017 ist die Eröffnung des Einrichtungs
dustriebau Wernigerode GmbH für Projekte, die
des Landesentwicklungsplans hinausgehen,
hauses geplant.
das Unternehmen im Rahmen von öffentlich-
wurde erneut in der Stellungnahme bekräftigt.
privaten Partnerschaften realisiert hat. Zudem Im März tagte traditionell der Bauausschuss
besichtigte der Bauausschuss die Baustelle des
der IHK Magdeburg anlässlich der 26. Landes-
von der Industriebau Wernigerode sanierten
bauausstellung. Unter dem Titel „Städte im
Burghotels in Wernigerode, welches im zwei-
Wandel“ diskutierten die Teilnehmer über die
ten Halbjahr eröffnet wurde.
Bauausschuss-Sitzung am 24. Mai 2016 in Wernigerode - Besichtigung der Baustelle des Burghotels.
Entwicklung der Städte Sachsen-Anhalts, insbesondere der Landeshauptstadt Magdeburg in
In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Ver-
den letzten 25 Jahren. Namhafte Infrastruktur-
kehrsausschuss wurden Möglichkeiten zur De-
projekte wurden in der Zeit nach dem Mauerfall
eskalation von Protesten gegen Investitionen
realisiert, die vorher so nicht denkbar waren.
thematisiert. Besonderes Augenmerk lag da-
Hervorzuhebende Beispiele dafür sind die Sa-
bei auf den unterschiedlichen Gruppen von
nierung der Hegelstraße, die Niveaufreiheit des
Einwendern sowie die Entwicklung bzw. das
Magdeburger Rings, die Neugründung der Uni-
Begünstigen von Protesten. Anhand von Bei-
versität, die Bundesgartenschau und die Neu-
spielen wurden Interventionsmaßnahmen und
bebauung des ehemaligen Elbbahnhofs. Ak-
Auswege aufgezeigt.
tuelle Projekte, die die Entwicklung der Stadt widerspiegeln, sind u.a. der Bau der Eisenbahn-
Einen Arbeitsschwerpunkt bildete die Stel-
überführung Ernst-Reuter-Allee, die Strom
lungnahme zum Regionalen Entwicklungsplan
brückenverlängerung, der Breite Weg/Danz-
Magdeburg. In diesem Zusammenhang wur-
Tourismus und Gastgewerbe Die wirtschaftliche Lage der Tourismuswirt-
det, geht diese Geschäftsentwicklung nur
te Jahr in Folge rückläufig. Wenngleich die
schaft in Sachsen-Anhalt zeichnete in 2016
noch bei den Hoteliers mit guten Umsätzen
Lageeinschätzungen per Saldo in 2016 bes-
ein unterschiedliches Bild. Während sich die
einher. Trotz guter Geschäfte verzeichnen die
ser sind als im Vorjahr, bleiben die Umsätze
aktuelle Lage im Beherbergungsgewerbe und
Gastronomen einen Umsatzrückgang. Auch
hinter den Erwartungen in der Touristik zu-
in der Gastronomie nach sehr gutem Vor-
die Umsatzsituation bei den Reisebüros und
rück. Die Geschäftserwartungen sind in allen
jahr immer noch auf hohem Niveau befin-
Reiseveranstaltern entwickelte sich das drit-
Teilbranchen, wenn auch in unterschiedlichem
17
men ca. 200 Teilnehmer an den Veranstaltungen teil. Schwerpunkt der diesjährigen regionalen Veranstaltungen war die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Sachsen-Anhalt und die Reiseregionen. Die Ergebnisse der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“, die von der dwif Consulting GmbH vorgestellt wurden, verdeutlichen die positiven wirtschaftlichen Effekte des Tourismus in Sachsen-Anhalt. Neben dem Wirtschaftsfaktor Tourismus wurde auch die Initiative ServiceQualität Deutschland für Sachsen-Anhalt thematisiert. Im Jahr 2016 wurden unter Federführung des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt e.V. als LandeskoordiAltmärkische Spitzenköche präsentieren regionale Produkte am 11. April 2016 im Fischerhof Gahrns in Gardelegen mit Unterstützung der Bürgermeisterin Mandy Zepig (li.).
nierungsstelle 70 Qualitätscoache ausgebildet und 29 Unternehmen mit dem Q-Siegel zertifiziert. Die IHK Magdeburg und der Tourismusausschuss sind Partner der Initiative und un-
Umfang, negativ. Preissteigerungen sind bran-
Nachwuchskräften, mehr Weiterbildungsange-
chenübergreifend zu erwarten.
bote und auf Arbeitgeberattraktivität. Das ist
terstützen sie.
das Fazit der Saisonumfragen Tourismus im
Die IHK Magdeburg hat u.a. für das Gastgewer-
Touristischer Service ohne passendes Personal
Frühjahr und Herbst 2016, die als gemeinsa-
be zwei Informationsveranstaltungen zur ak-
ist nicht möglich. Die Meldungen der Branche
mes Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft der
tuellen Rechtslage bei der Kassenführung an-
sind inzwischen alarmierend. Branchenüber-
Industrie- und Handelskammern in Sachsen-
geboten. Zahlreiche Unternehmen nahmen im
greifend ist der Mangel an gutem Personal
Anhalt durchgeführt wurden. Über 500 Unter-
Oktober 2016 die Möglichkeit wahr, sich in der
ein erheblicher Risikofaktor für die zukünf-
nehmen aus dem Gastgewerbe und dem Reise-
IHK Magdeburg und der Geschäftsstelle Wer-
tige wirtschaftliche Entwicklung. Knapp die
büro- und Reiseveranstaltersektor hatten sich
nigerode insbesondere über die Anforderungen
Hälfte der Beherbergungsunternehmen und
an den Umfragen beteiligt.
an Registrierkassen zu informieren.
Reisebranche konnten bereits über einen län-
In 2016 wurde unter dem Dach des Tourismus-
Der Tourismusausschuss vertritt aktiv die Be-
geren Zeitraum offene Stellen nicht besetzen.
ausschusses die Tradition der regionalen Veran-
lange der Tourismuswirtschaft und nahm u.a.
Die Unternehmen im Gastgewerbe versuchen,
staltungen vor Ort fortgeführt. Die Erfahrungs-
an der Internationalen Tourismusbörse Berlin
mit der Einstellung von älteren Beschäftigten
austausche Tourismus in den Reiseregionen
(ITB) teil. In seinen Sitzungen beschäftigte sich
und Fachkräften aus dem Ausland sowie über
Altmark, Harz und Magdeburg, Elbe-Börde-
der Tourismusausschuss weiterhin mit den The-
eine Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität
Heide haben das Ziel, eine Zusammenführung
men Mobilität mit der Bahn, Wirtschaftsfaktor
auf die Engpässe zu reagieren. Die Reisebran-
aller am Tourismus beteiligten Unternehmen
Tourismus in Sachsen-Anhalt und dem Refor-
che setzt vorwiegend auf mehr Ausbildung von
und Institutionen zu fördern. Insgesamt nah-
mationsjubiläum 2017.
jeweils ein Drittel in Gastronomie bzw. der
Kammerunion Elbe/Oder Auf Beschluss aller Mitglieder der KEO im De-
Arbeitsschwerpunkte waren die Organisation
statt. Das Projekt soll die Standortbedingun-
zember 2015 hat die Industrie- und Handels-
und Durchführung von Präsidiumssitzungen
gen entlang der Wasserwege verbessern sowie
kammer Magdeburg zum 1. Januar 2016 das
und Generalversammlungen. Diese fanden je-
die Wettbewerbsfähigkeit der an Wasserstra-
Generalsekretariat der trinationalen Wirt-
weils im April und Juni in Szczecin und im No-
ßen anliegenden Unternehmen erhöhen und
schaftsorganisation von der Handelskammer
vember in Warszawa anlässlich der Hauptstadt-
forciert den Ausbau und die Ertüchtigung der
Hamburg übernommen.
konferenz zum internationalen Projekt EMMA
Wasserwege als Transportweg.
18 Jahresbericht 2016
Diese Zielstellung hat auch das Gesamtkonzept Elbe, innerhalb dessen die KEO beratend im Expertengremium mitwirkt. Die Arbeit der KEO konzentrierte sich insbesondere auf die Ausschüsse Verkehr, Tourismus sowie Fachkräftestrategien und regionale Wirtschaftsentwicklung sowie auf die Neugestaltung des Internetauftritts in den drei Sprachen Deutsch, Polnisch und Tschechisch. Zusätzlich fand im Dezember die erste Informations- und Diskussionsveranstaltung einer Reihe zum Thema „Duale Berufsausbildung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“ in Wrocław (PL) statt. Diese Veranstaltungsreihe wird 2017 an weiteren Standorten in der Tschechischen Republik und in Polen fortgesetzt.
KEO-Präsiedent Grzegorz Załoga (8.v.l.) und KEO-Generalsekretär Wolfgang März (6.v.l.) begrüßen die Mitlieder der Generalversammlung.
Eine aktive Rolle spielt die KEO in der Diskussion
Wirtschaftsentwicklung entlang der Oder und
Auf der Generalversammlung im November be-
zur Wiederbelebung der Binnenschifffahrt auf
der Elbe wird mit dem niederschlesischen Wo-
grüßten der Präsident und der Generalsekre-
der Oder. Eine grenzüberschreitende Diskussio-
jewoden und dem Amt für Binnenschifffahrt
tär der KEO die Handwerkskammer Frankfurt/
nen zur gemeinsamen Ausgestaltung einer in-
in Wrocław (PL) geführt. Zusätzlich wurde die
Oder (D) und die Kreiswirtschaftskammer Ost-
ternationalen Lobbyarbeit für diesen umwelt-
Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft
rava (CZ) als neue Mitglieder.
freundlichen Verkehrsträger und die regionale
Oder des Deutschen Bundestages intensiviert.
Handel Die Digitalisierung des Einzelhandels nimmt
Deshalb ist für den Handelsausschuss der IHK
punkt der Aktivitäten im Jahr 2016. Auf dem
vehement zu, und der Onlinehandel wächst auf
Magdeburg die Stadtentwicklung neben der
dritten Stadtmarketingforum Ost wurden an-
Kosten des stationären Handels. Die Zukunft
Fachkräftesicherung, der Nahversorgung und
spruchsvolle Visionen präsentiert, die die At-
des stationären Handels entscheidet sich mit
der Digitalisierung eines der vier aktuellen han-
traktivität und Aufenthaltsqualität in den
der Rolle der Innenstädte in der digitalen Welt.
delspolitischen Themen und stand im Mittel-
Stadtzentren erhöhen.
Sie sind sich einig: Es gibt sie, die Traumjobs im Handel. Susanne Eva Dörrwand, Dr. Rolf Krüger, Kati Sommer, Claudia Meffert, Rolf Lay, Uta Otto. Diskutierten mit Iris Gleicke (Mitte): IHK-Vizepräsident Ralf Luther (v.l.), AVW-Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Weber, IHK-Vizepräsidentin Claudia Meffert, HWK-Hauptgeschäfts führer Burghard Gruppe, IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März, IHK-Präsident Klaus Olbricht, IHK-Vizepräsident Rolf Lay und IHK-Vizepräsident Dr. Jürgen Ude.
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Gemeinsam mit Kommunalpolitikern, Stadt-
te zur Attraktivitätssteigerung, Stärkung und
nehmen Chancen, die Wünsche digitalver-
und Regionalplanern, Wirtschaftsförderern,
Revitalisierung von Innenstädten und Stadt-
netzter Kundengruppen zu erfüllen und die
Citymanagern sowie Vertretern aus Stadt-
teilzentren sein. Um das Gesetzgebungsverfah-
Wettbewerbsfähigkeit der Handelsunterneh-
marketingvereinen und Handelsunternehmen
ren voranzubringen, verabschiedete der Han-
men zu stärken. Solch eine Herausforderung
fand ein reger Austausch zu Standmarketing-
delsausschuss ein Positionspapier zu „Business
erfordert von den Handelsunternehmen eine
konzepten statt. Auf der Basis dieser Impulse
Improvement Districts“ und vertrat dieses ge-
hohe Innovationskraft und von den Mitarbei-
wurde in verschiedenen Städten im IHK Bezirk
meinsam mit dem Handelsausschuss der IHK
tern umfassende Kompetenzen. In Einzelbera-
die Diskussion um Attraktivitätssteigerung ver-
Halle-Dessau gegenüber dem Ministerium für
tungen und Informationsveranstaltungen un-
stärkt bzw. in Gang gesetzt und Maßnahmen
Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung
terstützt die IHK Handelsunternehmen in ihrem
zur Stärkung des Innenstadthandels erarbeitet.
im Land Sachsen-Anhalt.
Ringen um zukünftige Fachkräfte und Auszu-
Business Improvement Districts (BIDs) können
Die Entwicklung und Gestaltung von E-Com-
und Verbesserung des Images der Handelsbe-
ebenfalls geeignete städtebauliche Instrumen-
merce-Projekten eröffnet den Handelsunter-
rufe bei.
bildende und trägt damit zur Wahrnehmung
Dienstleistungen Der Dienstleistungssektor konnte seine volks-
cherung durchgeführt wurden, organisierte
wirtschaftliche Bedeutung erneut unter Beweis
die IHK spezielle Branchentreffs für unter-
stellen. 80 % aller IHK-Mitglieder sind Dienst-
nehmensnahe Dienstleistungsanbieter wie die
leistungsunternehmen. Damit hat die Branche
Call- und Servicecenterbranche und die Per-
einen überdurchschnittlich hohen Anteil an
sonaldienstleister/Zeitarbeit. Diese Treffs bie-
der Wirtschaft im Bezirk der IHK Magdeburg
ten den Unternehmern der Dienstleistungs-
inne. Als Wirtschaftsmotor sichert die Dienst-
branche Möglichkeiten, sich über aktuelle und
leistungsbranche fast dreiviertel aller Arbeits-
künftige Aufgaben zu informieren und auszu-
plätze (bezogen auf ganz Sachsen-Anhalt). Vie-
tauschen, die sich unter anderem aus Geset-
le dieser Plätze wurden in der zurückliegenden
zesänderungen, neuen Netzwerkkonstellatio-
Zeit neu geschaffen.
nen oder aus aktuellen Marktentwicklungen ableiten lassen.
Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung spürt die Dienstleistungsbranche
Für die künftige IHK-Arbeit bezeichnend wird
so massiv wie kein anderer Wirtschafts-
die branchenübergreifende und ausgleichende
zweig. Ein Grund dafür, dass Dienstleister für
Interessenwahrnehmung insbesondere der In-
familien- und/oder gesundheitsorientierte Per-
teressen des DL-Sektors gegenüber politischen
sonalpolitik in ihren Unternehmen aufgeschlos-
Entscheidungsträgern.
sen und sensibilisiert sind. Die IHK unterstützt
Mitglieder des Arbeitskreises Kreativwirtschaft mit ihren Partnern aus dem Geschäftsbereich Handel, Dienstleistungen und Unternehmensförderung.
IHK-Regionalausschusses Harz die Potenziale
Kreativwirtschaft
der kreativwirtschaftlichen Branchen für ande-
Qualifizierungs-, Arbeitszeit-, Partnerschafts-
Die IHK Magdeburg unterstützt vielfältig die
Möglichkeiten und Beispiele für konstruktive
und Pflege-Modellen. Gemeinsam mit Netz-
Kultur- und Kreativwirtschaft als Innovations-
Zusammenarbeit angeboten.
werkpartnern werden die Themen aufgearbeitet,
treiber bei der branchenübergreifenden Zu-
aufbereitet und zur Nachnutzung empfohlen,
sammenarbeit und Bildung von unternehme-
Mitglieder des Arbeitskreises gaben 2016 mit
um in die Praxis umgesetzt zu werden.
rischen Netzwerken. Die im IHK-Arbeitskreis
ihren Marketing-Experten-Gesprächen ehren-
diese noch junge Orientierung mit speziellen Themenvorträgen zu in der Praxis bewährten-
re Wirtschaftsbranchen veranschaulicht sowie
Kreativwirtschaft engagierten Unternehmerin-
amtlich 30 Unternehmerinnen und Unterneh-
Ergänzend zu IHK-Aktivitäten, die thema-
nen und Unternehmer haben 2016 beispiels-
mern anderer Wirtschaftsbranchen individuel-
tisch für die Unternehmer der Dienstleis-
weise während einer Veranstaltung des IHK-
le Entscheidungs- und Gestaltungshilfe, damit
tungsbranche im Rahmen der Fachkräftesi-
Industrieausschusses und des
deren Unternehmen auf dem Markt besser
20 Jahresbericht 2016
wahrgenommen werden und im Endeffekt mit Gewinn mehr verkaufen. Mit ihrer Artikelserie „Unternehmen Marketing“ im IHK-Journal informierten Mitglieder des IHK-Arbeitskreises monatlich über Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit, um andere
Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff, IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März und Simone Solka, Referatsleiterin für Grundsatzfragen der Migrations- und Integrationspolitik im Bundesministerium für Arbeit und Soziales beim Erfahrungsaustausch ausländischer Auszubildender im vorweihnachtlichen Ambiente am 09.12.2016.
Unternehmer auch zum kreativen Miteinander anzuregen. tung und anderen Institutionen, um unseren Die Arbeitsgemeinschaft Kultur- und Kreativ-
Unternehmen praktikable Informationen zu
wirtschaft der IHK und der Handwerkskam-
diesem Thema bereitzustellen.
mer Magdeburg hat mit Netzwerkpartnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Kultur ge-
Ziel des 2014 gestarteten Projektes „Mobilität
meinsame Projekte landesweit, regional und
und Beschäftigungsmöglichkeit“ ist es, spani-
lokal beraten und verwirklicht. Beispiele da-
sche Jugendliche für eine Ausbildung im IHK-
für sind unter anderem der landesweite BEST-
Bezirk Magdeburg zu gewinnen und arbeits-
FORM-Wettbewerb und der Cross-Innovation-
lose Fachkräfte für eine Tätigkeit in hiesigen
Wettbewerb, die erfolgreiche Zusammenarbeit
Mitgliedsunternehmen anzuwerben. Auf Grund
kreativer wie innovativer Unternehmen fördern.
des Erfolges und der gestiegenen Nachfrage und Wahrnehmung wurde das Projekt im Ja-
Fachkräftesicherung
nuar 2016 verlängert. Die Handwerkskammer Magdeburg wurde neuer Projektpartner.
Die enorm gestiegenen Flüchtlingszahlen in
Nominierte und Preisträger des Ethikpreises 2016.
Sachsen-Anhalt stellen nicht nur eine ge-
Die IHK Magdeburg hat begonnen, ein weite-
samtgesellschaftliche Herausforderung dar. Es
res Projekt zur Gewinnung ausländischer Fach-
katalog „Fachkräfte finden, Fachkräfte bin-
gilt auch, bestehende Potenziale hinsichtlich
kräfte aufzubauen. Durch dieses Projekt sollen
den“ informiert Unternehmen umfassend zu
der Gewinnung von Arbeitskräften und Aus-
gezielt Fachkräfte aus der Ukraine und lang-
Instrumenten der Fachkräftesicherung insbe-
zubildenden zu ermitteln und für unsere Mit-
fristig auch aus weiteren Drittstaaten gewon-
sondere für kleinere Unternehmen. Seit Sep-
gliedsunternehmen weiter zu erschließen. Ne-
nen und in unsere Mitgliedsunternehmen ver-
tember 2015 führt die IHK Magdeburg eine
ben den bereits vorhandenen Aktivitäten zum
mittelt werden. Ziel ist es, Erfahrungen bei der
Workshop-Reihe zu Themen der Fachkräfte
Thema Fachkräftesicherung widmete sich die
Anstellung von Fachkräften aus Drittstaaten
sicherung durch. Diese wurde 2016 erfolgreich
IHK Magdeburg daher mit großer Intensität der
zu sammeln, um so die Mitgliedsunternehmen
fortgeführt. Die neuen Workshopthemen für
betrieblichen Integration von Flüchtlingen. Ne-
umfassender beraten zu können.
2017 sind bereits geplant.
ben einer Befragung der Unternehmen zu deren Bereitschaft, auch in diesem Bereich ein
2015 wurde die geschäftsbereichsübergrei-
Arbeitskräftepotenzial zu sehen, nutzten wir
fende Arbeitsgruppe Fachkräftesicherung der
unsere belastbaren Kontakte zu Politik, Verwal-
IHK Magdeburg etabliert. Ein neuer Leistungs
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff beim Erfahrungsaustausch ausländischer Auszubildender im vorweihnachtlichen Ambiente am 09.12.2016.
Die spanischen Azubis sind gut in Magdeburg angekommen. Sie werden mit Unterstützung der IHK Magdeburg und der IMA GmbH in Unternehmen im Bezirk der IHK Magdeburg eine Ausbildung beginnen.
21
IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März (l.), die Integrationsbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt, Susi Möbbeck, und Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe überreichen Dr. Rolf Kunsch (IMA Institut für Marktwirtschaft) eine Ehrenurkunde für sein Engagement bei der Integration ausländischer Jugendlicher.
Durch eine Vielzahl von Angeboten, welche stringent auf die Bedürfnisse ihrer Mitgliedsunternehmen ausgerichtet sind, hat sich die IHK Magdeburg 2016 zu einem gefragten Partner für Wirtschaft und Politik zu Sachfragen der Fachkräfteproblematik entwickelt. Beispielgebend dafür ist, dass wir nach dem Auslaufen des Projektes MobiPro-EU gemeinsam mit dem
Stellten die Weihnachtszeitkamapagne der Stadt Magdeburg vor einem Großflächenplakat vor: Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper (4.v.l.) und IHK-Vizepräsident Rolf Lay (9.v.r.)
Land Sachsen-Anhalt ein neues Fördersystem zur Gewinnung ausländischer Auszubildender aus EU-Staaten geschaffen haben. Das System wurde bereits von anderen Bundesländern aufmerksam verfolgt. Für 2017 gilt es, unsere Mitgliedsunternehmen für dieses neue Projekt zu gewinnen. Im September und Dezember führten wir mit Politik und Wirtschaft ein Willkommensfest und einen Erfahrungsaustausch mit den ausländischen Auszubildenden durch. Prächtige Stimmung vor dem Otto-von-Guericke-Denkmal im Herzen von Magdeburg. Die Industrie- und Handelskammer hatte ausländische Azubis, die in Betrieben zwischen Altmarkt und Harz eine Lehre machen, zum Sommerfest eingeladen. IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März und Handwerkskammergeschäftsführer Burghard Grupe konnten mehr als 100 Jugendliche unter anderem aus Spanien begrüßen. Einheitlicher Tenor: eine gelungene Veranstaltung, die unbedingt wiederholt werden muss.
22 Jahresbericht 2016
Recht und Steuern Wir haben uns für die Grundprinzipien unserer Rechts- und Wirtschaftsordnung wie Vertragsund Gewerbefreiheit und Privateigentum eingesetzt. Die Vertrags- und Gewerbefreiheit der Unternehmen wird zurzeit an vielen Stellen eingeschränkt. Dies zeigt sich insbesondere bei Regelungen zum Verbraucherschutz, zu Berichtspflichten sowie bei neuen oder erweiterten Berufszugangs- und Berufsregeln. Im Rahmen der Insolvenzrechtsnovelle haben wir uns für verbesserte Anforderungen an die Vorsatzanfechtung im Insolvenzverfahren eingesetzt. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Dezember 2014 machte eine Neuregelung des Erbschaftsteuer- und Schenkungssteuergesetzes notwendig, da die bisherigen
Der Vorsitzende des IHK-Handelsausschuss Rolf Lay (1. Reihe, 4.v.l.) und der Vorsitzende des IHK-Finanz- und Kreditausschusses Manfred Maas (1. Reihe, 5.v.l.) empfingen gemeinsam mit den Mitgliedern der IHK-Ausschüsse IHK-Präsident Klaus Olbricht (1. Reihe, 3.v.r.), den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Thomas Wünsch (1. Reihe, 6.v.r.), sowie den Beigeordneten für Wirtschaft der Landeshauptstadt Magdeburg, Rainer Nitsche (2. Reihe, 4.v.r.) zu ihrer Sitzung.
Regelungen teilweise verfassungswidrig waren. Im Oktober diesen Jahres wurde das Erbschaft-
Die gemeinsame Sitzung mit dem Handelsaus-
gungen und zu Fragen der Vertragsgestaltung,
steuergesetz verabschiedet, welches rückwir-
schuss am 01.09.2016 beinhaltete einen Vortrag
die Ausgestaltung von Gesellschafterverbin-
kend zum 1. Juli 2016 in Kraft trat.
zum Thema „Handel 4.0: Risiko und Chance für
dungen und die insgesamt mit einem Unter-
ländliche Regionen“, welcher die Vorstellung der
nehmen zusammenhängenden Rechtsfragen
Ein weiterer Schwerpunkt waren die steuerlichen
gleichnamigen Studie von Dr. Eberhard Brezski
nahmen eine gewichtige Rolle in der Bera-
Anforderungen an Registrierkassen. Unterneh-
(Nord/LB) zum Gegenstand hatte.
tungsleistung der IHK Magdeburg ein.
mer hatten die zum Ende des Jahres auslaufende Übergangsfrist zur Nachrüstung von elektro-
Der
nischen Kassen zu beachten. Das Gesetz gegen
sich in seinen Sitzungen am 31.03.2016 und
Manipulationen an Registrierkassen wurde zum
15.11.2016 mit der Anhörung von Antragstel-
Ende des Jahres verabschiedet. Es beinhaltet wei-
lern auf öffentliche Bestellung und Vereidi-
Das Bundesamt für Justiz hat zum 01. April
tergehende Verschärfungen beim Einsatz von
gung. Im Ergebnis dieser Sitzungen konnten
2016 Unternehmern und Verbrauchern die
elektronischen Registrierkassen. Auf Interventi-
zwei Sachverständige in diesem Jahr öffentlich
Möglichkeit eröffnet, Streitigkeiten zwischen
on der IHK-Organisation haben wir uns gegen
bestellt und vereidigt werden.
Unternehmen und Verbrauchern vor der Ver-
Sachverständigenausschuss
befasste
Wettbewerbsrecht
eine allgemeine Registrierkassenpflicht ausge-
braucherschlichtungsstelle des Zentrums für
sprochen. Somit ist es auch in Zukunft möglich
Schlichtung e.V. zu lösen, sofern keine bran-
offene Ladenkassen zu verwenden.
Zivilrecht/Handelsund Gesellschaftsrecht
chenspezifischen Schlichtungsstellen eingerichtet sind.
Gremienarbeit
Wie in den Jahren davor war auch in 2016 ein
Der Beratungsbedarf für Unternehmen im Be-
erhöhter Beratungsbedarf im Bereich des all-
reich des Adressbuchschwindels ist weiterhin
Der Finanz- und Kreditausschuss führte auf sei-
gemeinen Zivilrechts insbesondere in handels-
unverändert hoch. Durch Zusammenarbeit mit
ner Sitzung am 01.03.2016 einen Unterneh-
und gesellschaftsrechtlichen Fragestellungen
der Zentrale gegen unlauteren Wettbewerb
mensbesuch bei der Firma CITIM GmbH durch.
zu verzeichnen. Unternehmensnachfolgen und
e.V. und dem Deutschen Schutzverband ge-
Die Firma ist ein gutes Beispiel für die Umset-
–neugründungen spielten hierbei ebenso eine
gen Wirtschaftskriminalität e.V. konnte massi-
zung wissenschaftlich-technischer Leistungen
gewichtige Rolle wie vertragliche Folgefragen.
ver Schaden von den Unternehmen abgewandt
in die Praxis.
Die Prüfung von allgemeinen Geschäftsbedin-
werden.
23
Sachverständigen wesen
IHK-Präsident Klaus Olricht (r.), mit den Sachverständigen René Claßen (2.v.r.), Enrico Jähnke (2.v.l.) und IHK-Referent Frank Schiecke bei der öffentlichen Vereidigung.
Wir haben uns auch in diesem Jahr für die Beibehaltung des hohen Standards bei der öffentlichen Bestellung und Vereidigung eingesetzt. Gemeinsam mit der Handwerkskammer Magdeburg wurde wieder erfolgreich ein Sachverständigentag durchgeführt.
Gemeinsam mit dem Bezirksband Magdeburg des Bundesverbands Deutscher Versicherungs-
Gewerberecht
Finanzdienstleister/ Versicherungs vermittler
kaufleute e.V. (BVK) lud die IHK Magdeburg
Das Hauptaugenmerk lag in der Interessenver-
auch in diesem Jahr wieder Versicherungsver-
tretung der Gewerbetreibenden, um weitere
mittler und Finanzdienstleister zum 7. Versi-
Eingriffe in die Gewerbefreiheit abzuwenden
cherungsvermittlerforum am 09.11.2016 nach
oder zu minimieren. Dies trifft insbesondere auf
Magdeburg ein. Dieses beschäftigte sich mit
die Branchen des Glücksspiels und des Bewa-
Arbeitsschwerpunkt war die Umsetzung der
den heutigen und morgigen Herausforderun-
chungsgewerbes zu. Hier haben wir uns für die
gesetzlichen Neuregulierungen für Immobili-
gen von Vermittlern. Dabei standen die The-
optimale Umsetzung von geplanten Neurege-
ardarlehensversmittler und die Eintragung der
menfelder Regulierung, Digitalisierung und
lungen eingesetzt.
gewerblich tätigen Unternehmer und ihrer Ar-
Unternehmensnachfolge im Mittelpunkt. Eine
beitnehmer in das Vermittlerregister. In diesen
wesentliche Änderung ist die Neufassung der
Zusammenhang setzte sich die IHK Magdeburg
Versicherungsvermittlerrichtlinie, welche die
für eine schnelle Umsetzung der gesetzlichen
seit 2002 geltende IMD ablöst und nun inner-
Vorschriften zur Erlaubnis- und Aufsichtszu-
halb von zwei Jahren in deutsches Recht um-
Internetrecht/ Markenrecht
ständigkeit sowie eine Senkung des Gebühren-
gesetzt werden muss.
Einen sehr großen Stellenwert nahmen Bera-
rahmens für die Erlaubniserteilung ein.
tungen rund um die eigene Internetseite und den Onlineshop ein. Die Gefahr einer wettbewerbs-, marken- oder firmenrechtlichen AbBVK-Präsident Micheal H. Heinz, Assessor jur. Christian Haase, Vollversammlungsmitglied André Fleischhauer, IHK Vizepräsident Dr.-Ing. Jürgen Ude, Robert Stähr, Vorsitzender des BVK e.V. Bezirksverband Magdeburg, Frank Schiecke, Abteilungsleiter Recht und Steuern (v.l.n.r.)
mahnung hat in den letzten Jahren merklich zugenommen. Zudem haben neue gesetzliche Regelungen die Situation dahingehend verschärft, dass die Nichteinhaltung von diversen Formvorschriften, insbesondere aus dem Bereich des Verbraucherschutzes, Abmahnungen hervorriefen.
Berufsbildung Die Erteilung der Ausbildungsberechtigun-
und Sach- und Fachkundeprüfungen sowie die
Berufsbildungsausschuss
gen, die Qualitätssicherung der dualen Be-
Führung des Verzeichnisses der Berufsausbil-
Jede zuständige Stelle ist verpflichtet, einen
rufsausbildung in den Unternehmen sowie
dungsverhältnisse. Über aktuelle Entwicklun-
Berufsbildungsausschuss (BBA) zu errichten.
die Durchführung von Aus- und Weiterbil-
gen im Bereich Berufsbildung werden die Un-
Paritätisch setzt er sich aus jeweils sechs Ver-
dungsberatungen sind Kernpunkte des Refe-
ternehmen regelmäßig mittels Newsletter in
tretern der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und
rates Bildungsservice. Im Fokus des Referates
Kenntnis gesetzt. Darüber hinaus ist der Ge-
der Lehrer Berufsbildender Schulen zusammen.
Prüfungswesen stehen die ordnungsgemäße
schäftsbereich in zahlreichen Ausschüssen und
Als wichtigstes Organ des Geschäftsbereiches
Abnahme von Ausbildungs-, Weiterbildungs-
Gremien des DIHK aktiv tätig.
ist er zentrales Beratungs- und Beschlussgre-
24 Jahresbericht 2016
Mit ihren Unterschriften erneuern Hauptgeschäftsführer Wolfgang März (l.) und Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan den Kooperationsvertrag zum Dualen Studium zwischen der IHK Magdeburg und der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen. Die Ausbildungsbereitschaft der regionalen Unternehmen ist nach wie vor unveränderlich. Angekurbelt durch Messeauftritte, Schulkooperationen, Erfahrungsaustausche in Netzwerken und in der Mitwirkung von Arbeitskreisen konnten 172 neue Ausbildungsunternehmen für die duale Berufsausbildung gewonnen werden. Die Gewinnung geeigneter Bewerber für eine duale Berufsausbildung hingegen, insbesondere für kleinere Unternehmen, gestaltet sich weiterhin schwierig. Mehr als 25 % der Ausbildungsunternehmen konn-
mium und in der Erledigung seiner Aufgaben
Stegner und für die Arbeitgebervertreter René
ten nicht alle angebotenen Ausbildungsplät-
weisungsunabhängig. Er beschließt die zu er-
Schoof wiedergewählt.
ze besetzen. Ausbildungsunternehmen bei der Ausbildungsplatzbesetzung und der Fachkräf-
lassenden Rechtsvorschriften für die Durchführung der Berufsbildung und ist in allen wichti-
Zu den wichtigsten Beschlussfassungen 2016
tesicherung zu unterstützen, war auch des-
gen Angelegenheiten der beruflichen Bildung
gehören die Änderung der Prüfungsordnung für
halb wieder ein Schwerpunkt der Arbeit des
zu unterrichten und zu hören.
die Durchführung von Fortbildungsprüfungen,
Geschäftsbereiches.
die besonderen Rechtsvorschriften für die anAuf der konstituierenden Sitzung des Berufs-
erkannten Abschlüsse „Geprüfter Qualitätsfach-
Tag der Ausbilder
bildungsausschuss am 26. Mai erhielten die 18
mann Fertigungsprüftechnik/Geprüfte Quali-
Unter dem Motto „Fördern und Fordern“ trafen
Mitglieder und deren Stellvertreter ihre Be-
tätsfachfrau Fertigungsprüftechnik“, „Geprüfter
sich am 15. Juni auf dem zweiten Tag der Aus-
rufungsurkunden für die siebte Amtsperiode.
Diätkoch/Geprüfte Diätköchin“ sowie „Geprüf-
bilder rund 160 Ausbilderinnen und Ausbilder
Die Berufungsurkunden des Ministeriums für
ter Netzmeister/Geprüfte Netzmeisterin.
in der IHK Magdeburg. Mit großem Interesse wurde den Ausführungen von Prof. Dr. Klaus
Arbeit, Soziales und Integration übergab ihnen der Abteilungsleiter Arbeit und Integrati-
Des Weiteren stimmte der BBA dem Aktions-
Jenewein von der Otto-von-Guericke-Univer-
on, Wolfgang Beck. Er betonte die Wichtigkeit
plan der IHK Magdeburg zum Strategiepapier
sität Magdeburg zum Thema „Demografie und
dieses Ausschusses für die Sicherung des aner-
Berufliche Bildung 2025 zu.
wachsende Heterogenität – Anforderungen an die berufliche Ausbildung“ gefolgt. Die Veran-
kannten hohen Niveaus der dualen Ausbildung. Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
staltung mit Workshops zu Themen wie Me-
Als alternierende Vorsitzende des Ausschusses
Insgesamt wurden 3.158 Ausbildungsverträge
diation in der Ausbildung, Ausbildungsrecht
wurden für die Arbeitnehmervertreter Siegfried
im Kammerbezirk neu abgeschlossen und in das
und Qualifizierung von Ausbildungspersonal gab den Teilnehmern eine gemeinsame Platt-
Der neu berufene Bildungsausschuss mit seinen Vorsitzenden René Schoof (4.v.r.) und Siegfried Stegner (9.v.r.).
form zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion zu aktuellen Themen rund um die Berufsbildung. Prüfungswesen Erstausbildung 6.504 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten in über 100 verschiedenen Ausbildungsberufen eine Zwischen- bzw. Abschlussprüfung. Eine Prüfungsstatistik ist online unter www. magdeburg.ihk.de abrufbar und enthält sowohl das Ausbildungs- und Leistungsniveau auf Landes- als auch auf Bundesebene. Ein direkter Leistungsvergleich kann anhand der aktuellen und der vorangegangenen Prüfungsergebnisse je Ausbildungsberuf vorgenommen werden.
25
Zur Absicherung dieser vom Staat übertra-
fungen“ wurden insgesamt 98 Prüferinnen und
nes Jahrganges aus. 43 Auszubildende wurden
genen Aufgabe engagieren sich in über 300
Prüfer erfolgreich geschult.
unter Beisein ihrer Angehörigen, den Ausbil-
Prüfungsausschüssen der Erstausbildung über 1.000 Prüferinnen und Prüfer.
dungsunternehmen und Repräsentanten aus Lob und Anerkennung für 10-jähriges bzw.
Politik und Wirtschaft am 29. Oktober für ihre
15-jähriges ehrenamtliches Engagement sprach
hervorragenden Prüfungsleistungen durch den
Die Zahl der Anträge auf Zulassung zur Ab-
der Vizepräsident der IHK Magdeburg, Rolf Lay,
Vizepräsidenten der IHK Magdeburg, Dr. Jür-
schlussprüfung in besonderen Fällen (u.a. vor-
am 16. März aus. Den 115 Prüferinnen und Prü-
gen Ude und der Staatssekretärin im Minis-
zeitige und externe Zulassungen) ist mit 227
fern wurde eine Ehrenurkunde bzw. die silberne
terium für Arbeit, Soziales und Integration im
stetig gestiegen.
Prüfernadel verliehen.
Land Sachsen-Anhalt Petra Grimm-Benne, mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Alle Prü-
Sollte es einmal zu ernsten Auseinanderset-
Anlässlich einer Festveranstaltung in der Jo-
fungsbesten bestanden 2016 ihre Abschluss-
zungen zwischen Ausbildendem und Auszu-
hanniskirche Magdebur wurden 147 ehren-
prüfung mit einem Gesamtergebnis von über
bildendem kommen, muss der erste Schritt
amtliche Prüferinnen und Prüfer für ihre
91,5 Punkten und somit der Note 1.
der Versuch einer Einigung sein. Deshalb führt
20-jährige und erstmalig für ihre 25-jährige
der Weg zum Arbeitsgericht über den Schlich-
Tätigkeit in einem Prüfungsausschuss der IHK
Als Bundesbeste konnten sich zwei Absolventen
tungsausschuss der IHK.
Magdeburg geehrt. Besonderen Dank und An-
in den Berufen Binnenschiffer und Baugeräte-
erkennung sprachen der IHK-Vizepräsident, Dr.
führer durchsetzen und wurden im Dezember
Der Schlichtungsausschuss kann jederzeit von
Jürgen Ude und die Staatsekretärin im Ministe-
durch den DIHK in Berlin geehrt. Entscheidend
den Auszubildenden bzw. ihren Erziehungsbe-
rium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt,
für einen Platz auf der Bühne der nationalen
rechtigten sowie dem Ausbildenden kontaktiert
Edwina Koch-Kupfer, den 80 Prüferinnen und
Bestenehrung ist die erreichte Gesamtnote in
werden und ist einem Arbeitsgerichtsverfahren
Prüfern aus, die seit 25 Jahren ehrenamtlich für
der IHK-Abschlussprüfung. Pro Jahr werden
als Schlichtungsstelle vorgeschaltet. 2016 wur-
die IHK Magdeburg tätig sind. Seit der Wieder-
so rund 200 Preisträger ausgewählt. Insge-
den die 24 ehrenamtliche Schlichterinnen und
vereinigung und damit mit der Übertragung der
samt nehmen etwa 1.000 Gäste teil – neben
Schlichter für fünf Jahre neu berufen. Zur Bei-
Zuständigkeit für die Beruflichen Prüfungen an
den Preisträgern auch Eltern und Angehörige,
legung von Streitigkeiten in der Berufsausbil-
die IHK, haben sie maßgeblich zur Fachkräftesi-
Vertreter der Ausbildungsunternehmen und
dung wurden 23 Schlichtungen durchgeführt.
cherung im Bezirk der IHK beigetragen.
Berufsschulen, Bundestagsabgeordnete sowie
Ehrenamt
Azubis zeigen Spitzenleistungen – ohne die
In sechs Prüferschulungen und Workshops zu
Unterstützung ihrer Ausbildungsunterneh-
Fachkräftesicherung
den Themen „Konfliktmanagement in Prüfun-
men wäre dies kaum möglich. Bereits zum 25.
Neues Jahr, neues Motto? Nicht für die s echste
gen“, „Korrektur ungebundener Prüfungsauf-
Mal zeichnete die IHK Magdeburg im feierli-
Weiterbildungsmesse der IHK Magdeburg.
gaben“ und „Souveränes Auftreten in IHK-Prü-
chen Rahmen die besten Auszubildenden ei-
„Clevere Köpfe“ waren auch im Jahr 2016 wie-
Präsidenten und IHK-Hauptgeschäftsführer.
Ein großes Dankeschön an die ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer.
26 Jahresbericht 2016
der herzlich willkommen, sich umfassend zu beruflicher Entwicklung und möglichen Perspektiven zu informieren und beraten zu lassen. Unter der Schirmherrschaft des Ministeriums
Norbert Lamers (l.), Inhaber Perspektivum, und Uwe Dalichow, Geschäftsführer IHK Bildungsakademie, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.
für Arbeit, Soziales und Integration fand am 10. März die sechste IHK-Weiterbildungsmesse mit
Um die Sicherheit insbesondere in Flüchtlings-
rund 300 interessierten Besuchern und Unter-
unterkünften zu verbessern, hat die Bundes-
nehmensvertretern statt.
regierung die Regeln für das Bewachungs-
Weiterhin einen hohen Stellenwert nahm die
gewerbe verschärft. Durch die Änderung der
Beratung von Unternehmen und Schülern zu
Wettbewerb und Fortschritt sind rasanter ge-
Bewachungsverordnung wurde das Bewa-
dualen Studiengängen und Firmenstipendien
worden und aus diesem Grund gilt es, Schritt
chungsgesetz 2016 ergänzt und konkretisiert.
ein. Auf thematischen Elternabenden, in Vor-
zu halten. Um den steigenden Fachkräftebe-
Die Gesetzesänderungen haben bei der IHK
trägen auf Berufs- und Studieninformations-
darf zu decken, investieren die Mitgliedsunter-
Magdeburg zu einem enormen Anstieg der
tagen in Gymnasien, auf Veranstaltungen der
nehmen daher konstant in die Weiterbildung
Nachfrage nach Unterrichtungen im Bewa-
Hochschulen und der Universität sowie in Ein-
ihrer Beschäftigten. Die Aufstiegsfortbildun-
chungsgewerbe um ca. 55 % (508 Teilnehmer)
zelgesprächen wurden die Informationsmög-
gen mit IHK-Prüfung entsprechen hierbei den
und bei den Sachkundeprüfungen im Bewa-
lichkeiten des Geschäftsbereiches in Anspruch
Anforderungen der Wirtschaft und bescheini-
chungs-gewerbe um ca. 42 % (479 Teilneh-
genommen.
gen den Absolventen ein hohes Maß an Hand-
mer) geführt. Mehr als 570 Besucher nutzten am 26. Mai die
lungs-kompetenz in der Praxis. Insgesamt legten 1.435 Teilnehmer einer Weiterbildungs-
Mit dem Bildungspreis der IHK Magdeburg wer-
Messe „WEGWEISER“, um sich über das duale
prüfung nach dem Berufsbildungsgesetz ab.
den Unternehmen gewürdigt, die sich in der
Studium zu informieren. Diese große Nachfrage
Zur Deckung der Aufgabe engagieren sich 341
Aus- und Weiterbildung besonders stark en-
zeigt: Eine Kombination von Studium und Aus-
ehrenamtliche Mitglieder in 43 Prüfungsaus-
gagieren. Besondere Initiativen zur Sicherung
bildung ist gefragt wie nie! 24 regionale Un-
schüssen. Einer Sach- und Fachkundeprüfung
der Qualität und Attraktivität der dualen Aus-
ternehmen präsentierten zusammen mit den
oder einer Berufszugangsprüfung stellten sich
bildung, Kooperationen mit Schulen, Angebote
Hochschulen aus Sachsen-Anhalt ihre Angebo-
insgesamt 1.552 Teilnehmer.
zur Berufsorientierung oder die Förderung leis-
te an dualen Studiengängen und Abiturienten-
tungsstarker und die Unterstützung leistungs-
programmen. Beeindruckt waren die Aussteller
In rund 1.100 Gesprächen haben die Berater der
schwacher Auszubildender stehen dabei im
von den vielen konkreten Nachfragen und der
IHK Magdeburg neben der reinen Ausbildungs-
Vordergrund. Im vergangenen Jahr schafften
guten Vorbereitung der angehenden Abiturien-
beratung aktive Beratungen zu persönlichen
es sieben Unternehmen auf das Siegertrepp-
ten, die mit Eltern und Großeltern die Möglich-
Karrierechancen von Arbeitnehmern und zur
chen. Eine Jury aus Mitgliedern des Berufsbil-
keiten nutzen. Der Eine oder Andere dürfte sei-
beruflichen Weiterbildungsplanung von Unter-
dungsausschusses hat sie aus einer Vielzahl von
nen Dualen Studiengang und Ausbildungsplatz
nehmen durchgeführt.
Bewerbungen ausgewählt.
im Unternehmen gefunden haben! Seit Anfang 2015 ist die IHK Magdeburg in die Weiterentwicklung der dualen Studiengänge und die vorbereitenden Akkreditierungsprozesse der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eingebunden. Wenn ein Studium mit einer Ausbildung kombiniert wird, geht es um Durchlässigkeit, Qualitätssicherung, Verzahnung und Kontrolle. Am 23. Februar setzten der Uni-Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan und IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März mit ihrer Unterschrift eine neue überarbeitete Kooperationsvereinbarung für die dualen Studiengänge in Kraft. Die besten Prüflinge der IHK Magdeburg 2016.
27
Der Personalleiter-Arbeitskreis der IHK ist ein
tigen umfassenden Check wird das anwen-
Die IHK Magdeburg unterstützt auch Aktivitä-
fester Veranstaltungspunkt für regionale Un-
dungsbereite Wissen der Bewerber auf den
ten und Netzwerke zur Integration von Studi-
ternehmen. Auf Veranstaltungen finden sich
Gebieten Deutsch, Mathematik und Naturwis-
enabbrechenden in die duale Ausbildung oder
regelmäßig rund 30 Personaler zusammen. Der
senschaften getestet. 43 Ausbildungsunter-
berufliche Aufstiegsfortbildung. So zum Bei-
größte Nutzen aus Sicht der IHK Magdeburg ist
nehmen schickten 350 Ausbildungsplatzbe-
spiel das Projekt „ISABEL - „Integration von
das „Netzwerken“ der Mitglieder. Ein fester Per-
werber, um ihre Vorauswahl testen zu lassen.
Studienabbrechenden in den ersten Arbeits-
sonaler-Stamm kommt regelmäßig zusammen,
Für IHK-Mitgliedsunternehmen ist dieser Test
markt – Berufliche Einstiegs- und Laufbahn-
aber auch neue Gesichter sind jederzeit gerne
kostenfrei.
beratung“. In diesem von der MA&T Organisationsentwicklung GmbH ins Leben gerufenen
willkommen. Jedes Mal sind auch neue Interessierte dabei. Fachbeiträge und Diskussions-
Die Einstiegsqualifizierung (EQ) ist ein etab-
Projekt, das im Rahmen des Ausbildungsstruk-
runden zu aktuellen Themen sollen Lösungsan-
liertes Instrumentarium zur Heranführung von
turprogramms JOBSTARTER plus aus Mitteln
sätze und Ideen für die tägliche Arbeit geben,
Jugendlichen an die duale Berufsausbildung.
des Bundesministeriums für Bildung und For-
motivieren und neuen Input bringen.
Unsere Unternehmen stellten insgesamt 135
schung und des Europäischen Sozialfonds ge-
EQ-Plätze zur Verfügung. Davon konnten 95
fördert wird, kooperieren die Kammern, Hoch-
Personalleiter-Arbeitskreis
erfolgreich beendet und in ein Ausbildungs-
schulen, Agenturen für Arbeit und Jobcenter
Die bundesweite IHK-Lehrstellenbörse mit der
verhältnis übernommen werden.
im Kammerbezirk Magdeburg. Diese Partner
Erweiterung um die Praktikumsangebote wur-
haben sich zum Ziel gesetzt, regionale Struk-
de von den Unternehmen stetig genutzt. Re-
Unter Beteiligung der IHK Magdeburg fanden
turen, Prozesse und Angebote zur Begleitung
gelmäßig werden hier mehr als 100 Ausbil-
im September auf dem Messegelände in Mag-
junger Menschen in eine neue berufliche Zu-
dungsplatzangebote im Monat für unseren
deburg die regional größten Bildungsmessen
kunft nach ihrem Ausstieg aus dem Studium
Kammerbezirk eingestellt.
„Perspektiven“ und „KickStart“ statt. Alljährlich
gemeinsam zu gestalten. Ziel ist es, qualifizier-
Eine weitere Dienstleistung im Rahmen der
werden in den Hallen und auf dem Außenge-
tes Personal und junge Fachkräfte mit viel Po-
Auswahl von Auszubildenden ist der IHK-Be
lände Besucher über nahezu alle Ausbildungs-
tenzial in unserer Region zu halten.
werbercheck. In einem mindestens 90minü-
gänge und Bildungsangebote informiert.
Die Gewinner des Bildungspreises der IHK Magdeburg 2016.
28 Jahresbericht 2016
Die Wirtschaftsakademie Sachsen-Anhalt, gemeinsames Kooperationsprojekt der IHK Magdeburg, des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft Landesverband Sachsen-Anhalt sowie der Hochschule Magdeburg-Stendal, hat zum sechsten Mal den Ethikpreis verliehen. Mit diesem Preis werden Unternehmen in Sachsen-Anhalt ausgezeichnet, die sich im besonderen Maße durch ihre ethische, nachhaltige und gesellschaftlich verantwortliche Handlungsweise hervortun. Der Preis berechtigt Unternehmen, das Logo des Ethikpreises für Zwecke der Unternehmensdarstellung und -kommunikation einzusetzen. Berufsorientierung Künftige Auszubildende haben angesichts der vielen Berufsbilder in Deutschland jede Möglichkeit, in das Arbeitsleben zu starten. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit fand am 18.
Mit Stolz nahmen die Schulvertreterinnen ihre Auszeichnung von IHK-Präsident Olbricht (2.v.l.) und Bildungsminister Tullner (3.v.r.) entgegen.
März im Tagungszentrum der IHK die 19. Berufsfindungsmesse statt. 36 regionale Arbeit-
Ein bedeutungsvolles Instrument bei der Wahl
Praxistransfer im Unterricht aus der Wirtschaft
geber stellten ihre Ausbildungsberufe vor, be-
des richtigen Ausbildungsberufes ist das of-
für die Wirtschaft und hilft bei Unternehmens-
rieten zu beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten
fizielle Ausbildungsmagazin – die „Take Off“-
kooperationen, Workshops, Materialprüferta-
und standen den rund 650 Messebesuchern
Broschüre. Sie wurde auch 2016 wieder allen
gen und vielem mehr.
Rede und Antwort. Die Besucher konnten ihr
Schülern der Abgangsklassen ausgehändigt.
Wissen bei spannenden Angeboten in der gro-
Den künftigen Schulabgängern werden Berufs-
Hintergrund: Die BDA/BDI-Initiative „MINT Zu-
ßen MINT-Experimentier-Area testen und kos-
gruppen vorgestellt und Auszubildende geben
kunft schaffen“ will Lernenden und Lehrenden
tenfrei Bewerbungsbilder erstellen lassen.
Einblicke warum ihnen ihr Beruf Spaß macht!
in Schulen und Hochschulen sowie Eltern und Unternehmern die vielfältigen Entwicklungs-
Ebenfalls auf über 25 regionalen Bildungs-
MINT-Schulen ausgezeichnet! Sachsen-An-
perspektiven, Zukunftsgestaltungen und Pra-
und Berufsorientierungsmessen in Schulen,
halts Bildungsminister Marco Tullner hat 12
xisbezüge der MINT-Bildung nahebringen und
der Agenturen für Arbeit und der Landkreise
Schulen aus Sachsen-Anhalt für ihre Schwer-
eine Multiplikationsplattform für alle bereits
informierten die Aus- und Weiterbildungsbera-
punktsetzung in den Bereichen Mathematik,
erfolgreich arbeitenden MINT-Initiativen in
ter zu Ausbildungsberufen, gaben Hinweise zu
Informatik, Naturwissenschaften und Tech-
Deutschland sein.
den Anforderungen des Ausbildungsprofils, der
nik als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeich-
Ausbildung und zu Bewerbungen. Die Unter-
net und im Namen der Landesregierung Leh-
Seit 1991 unterstützt das Förderprogramm der
stützung der IHK zur Berufsorientierung wur-
rern und Schülern für ihr außergewöhnliches
Bundesregierung „Begabtenförderung berufli-
de verstärkt auch von Gymnasien angefragt.
Engagement gedankt. „Für den Technologie-
che Bildung” gezielt begabte junge Absolven-
An den Berufsorientierungen in den Schulen
und Wirtschaftsstandort Deutschland ist es
tinnen und Absolventen einer Berufsausbil-
nahmen 205 Schüler teil.
von zentraler Bedeutung, bereits in der Schu-
dung bei ihrer „Karriere mit Lehre” mit einem
le vielfältige Eindrücke, Entwicklungsperspek-
Weiterbildungsstipendium. Finanziert wird das
Vorbildliche Berufsorientierung im Schulkon-
tiven und Praxiskontakte im Bereich der Ma-
Programm vom Bundesministerium für Bildung
zept würdigt die IHK mit dem Berufswahl-Sie-
thematik, Informatik, Naturwissenschaft und
und Forschung. Durchgeführt wird es von den
gel. Dieses Zertifikat zeichnet Schulen aus, die
Technik zu vermitteln“, sagte der Präsident der
Kammern und zuständigen Stellen für Berufs-
sich in diesem Bereich besonders stark machen.
IHK Magdeburg, Klaus Olbricht, bei der Preis-
bildung. 2016 wurden 32 neue Stipendiaten
Im Schuljahr 2015/2016 wurde sieben Schulen
verleihung in Magdeburg. Die Initiative „,MINT-
über die IHK Magdeburg in das Förderpro-
im Kammerbezirk das Erstzertifikat und sieben
Zukunft schaffen‘“ soll weiterhin kontinuier-
gramm aufgenommen. Damit sind zurzeit 105
Schulen das Rezertifikat anerkannt.
lich unterstützt werden. Die IHK ist Partner für
aktive Stipendiaten in der Betreuung der IHK.
29
Geschäftsstelle Salzwedel Die Arbeit stand 2016 unter dem Motto „IHK
regionalen Wirtschaft ein. Unternehmen der
und der Querspange B 190n aus - Mobilität
vor Ort: regional, unternehmerisch, stark“.
Region nutzten zudem die beruflichen Weiter-
ist Zukunft. Unternehmen und die IHK-Ge-
In diesem Sinn war die IHK-Geschäftsstelle
bildungsangebote vor Ort wie z.B. die Ausbil-
schäftsstelle Salzwedel führten am 17. Sep-
Salzwedel kompetenter Ansprechpartner für
dereignungsqualifizierung.
tember 2016 eine Demo A14/B190n-Jetzt! in Arendsee durch. Mit Blick auf den Bundes-
Unternehmen aus der Altmark sowie für Politik und Verwaltung.
In einer Begrüßungsveranstaltung für neue
verkehrswegeplan 2030 übergaben im Vor-
IHK-Mitglieder am 13. April 2016 in Salzwe-
feld der Demo Wirtschaftsvertreter aus der
Dabei standen insbesondere Ausbildungs-,
del wurden Unternehmen u.a. über Unterstüt-
Altmark und der Prignitz in einem gemein-
Weiterbildungs- und Existenzgründungsbera-
zungsmöglichkeiten durch die IHK Magdeburg
sam mit der Kreissparkasse Stendal durch-
tungen in der IHK-Geschäftsstelle Salzwedel
informiert.
geführten Dialog am 31. August 2016 eine
und bei Unternehmen im Mittelpunkt. Über
entsprechende Resolution. Fortgeführt wur-
300 Unternehmen nutzten den direkten Kon-
Am 1. September 2016 fand auf Initiative des
de der Erfahrungsaustausch zur Verkehrs-
takt, um Fragen zur Dualen Berufsausbildung
Regionalausschusses Altmark und der Wirt-
infrastrukturentwicklung am 2. Dezember
zu klären. Die IHK-Geschäftsstelle Salzwedel
schaftsjunioren Altmark ein Tag der offenen Tür
2016 in Seehausen mit Thomas Webel, Mi-
nahm diesbezüglich auch an Berufsausbil-
statt. Schwerpunktmäßig wurden hier Schüler
nister für Landesentwicklung und Verkehr des
dungsmessen in Stendal und Salzwedel teil.
der 9. Klasse der Sekundarschule Dähre in der
Landes Sachsen-Anhalt.
Neben fachlichen Stellungnahmen gegenüber
„Alten Münze“ über die Duale Berufsausbildung
den Förderinstitutionen wurden in Kooperati-
und Ausbildungsperspektiven in der Altmark
Weiterhin unterstützte die IHK Magdeburg mit
on mit regionalen Partnern an regelmäßigen
informiert.
dem Regionalausschuss Altmark und den Wirt-
Sprechtagen in Stendal, Gardelegen, Havel-
schaftsjunioren Altmark das Projekt Regional-
berg, Tangerhütte und Tangermünde Gründer
Der Regionalausschuss Altmark sprach sich
marketing Altmark sowie das Altmark-Macher-
für den Markt fit gemacht. Die IHK-Geschäfts-
wiederholt für die schnellstmögliche Re-
Festival in Tangerhütte. Ziel ist die Steigerung
stelle Salzwedel setzte sich weiterhin mittels
alisierung der Hosenträgervariante beste-
des Bekanntheitsgrades sowie die Darstellung
der Themen Bestandsbetreuung sowie Regio-
hend aus den Lückenschlüssen A 39 Wolfs-
der Altmark als Lebens- und Wirtschaftsraum
nal- und Bauleitplanung für die Belange der
burg-Lüneburg, A 14 Magdeburg-Schwerin
mit Zukunft.
Das Präsidium der IHK Magdeburg forderte Politik und Verwaltung auf, die »Hosenträgerkonzeption« zügig umzusetzen.
30 Jahresbericht 2016
Mitglieder des Regionalausschusses Altmarkt gratulieren Ulrich Grau zum Jubiläum »150 Jahre Blumen Grau in Gardelegen«.
Im Rahmen des Regionalen Erfahrungsaus-
rismus sowie rechtliche Rahmenbedingungen
In der „Alten Münze“ fanden im Jahr 2016 vier
tausches Tourismus am 20. September 2016
zu thematisieren. Höhepunkt war die gemein-
Ausstellungen statt. Zudem war die „Alte Mün-
auf Gut Zichtau bot die IHK Magdeburg Un-
sam mit den DEHOGA-Kreisverbänden in der
ze“ ein zentraler Bestandteil des Tages des of-
ternehmen eine Plattform, um die Entwick-
Altmark durchgeführte Veranstaltung „Die
fenen Denkmals.
lung der Altmark, den Wirtschaftsfaktor Tou-
Altmark kocht“ in Salzwedel und Gardelegen.
Geschäftsstelle Wernigerode
Die Teilnehmer der gemeinsamen Sitzung der Regionalausschüsse Harz und Altmark der IHK Magdeburg auf der Treppe des Quedlinburger Rathauses.
Der Regionalausschuss Harz der IHK Magde-
für direkte Wirtschaftskontakte diskutiert, die
dem der Minister für Wirtschaft, Wissenschaft
burg traf sich im Mai 2016 zu einer gemein-
2017 vertieft werden sollen.
und Digitalisierung des Landes Sachsen Anhalt,
samen Sitzung mit dem Regionalausschuss
Prof. Dr. Willingmann, seine Teilnahme bereits
Altmark in Quedlinburg. Dort informierten
Im November 2016 führte die IHK gemeinsam
zugesagt hat, wird sich mit dem Thema „Wirt-
Oberbürgermeister Ruch und Wirtschaftsförde-
mit dem Landkreis Harz, den Wirtschaftsjuni-
schaft und Wissenschaft“ auseinandersetzen.
rer Rode über die wirtschaftliche Entwicklung
oren Harzkreis, dem Wirtschafts-Club Werni-
der Stadt und präsentierten ihre Strategien zur
gerode, der Roland Initiative Halberstadt und
Auch als Kommunikationszentrum der regio-
weiteren Aufwertung des Wirtschaftsstandor-
dem Industrieklub Quedlinburg das zweite
nalen Wirtschaft mit der Politik und Verwal-
tes unter der Überschrift „Quedlinburg mehr als
Wirtschaftsforum Harz durch. Mit mehr als 300
tung konnte sich die Geschäftsstelle Wernige-
Weltkulturerbe“.
Teilnehmern, davon circa 250 Unternehmen
rode im Jahr 2016 weiterentwickeln. So gab es
und einer begleitenden Ausstellung von 50 Un-
mehrere Treffen von Vertretern der regionalen
Gemeinsam mit dem Landkreis Harz und Ver-
ternehmen aus der Harzregion, erfreute sich die
Wirtschaft mit dem Minister für Wirtschaft,
tretern der Wirtschaftsclubs aus Halberstadt
Veranstaltung einer sehr hohen Resonanz. The-
Wissenschaft und Digitalisierung des Landes
und Wernigerode nahm IHK-Vizepräsident Nils
matisch setzte sich das Forum in interessanten
Sachsen-Anhalt sowie mit dem Landrat des
Appelt an einer Delegationsreise in die franzö-
Vorträgen und einer regen Diskussion mit dem
Landkreises Harz und Besuche des Botschaf-
sische Partnerregion des Landkreises Harz nach
Thema „Bildung und Fachkräftesicherung“ aus-
ters der Republik Vietnam und des Präsidenten
Belfort teil. In intensiven Gesprächen mit Ver-
einander. Die oben genannten Organisationen
der Region Belfort (Frankreich).
tretern der Gebietsverwaltung, der IHK Belfort
werden die Veranstaltung auch 2017 gemein-
sowie mit Unternehmen wurden Ansatzpunkte
sam fortführen. Das Wirtschaftsforum Harz, zu
31
Wirtschaftsjunioren Wirtschaftsjunioren Harzkreis Der Höhepunkt der Vereinsarbeit war die Mitteldeutsche Regionalkonferenz im April 2016 in Wernigerode, an der ca. 350 junge Unternehmer und Führungskräfte aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Berlin sowie den weiteren Bundesländern teilnahmen. In einem bunten Programm aus Seminaren, Workshops, Betriebsbesuchen, touristischen Angeboten und einem Galaabend präsentierten die Wirtschaftsjunioren Harzkreis ihren Gästen die Stadt Wernigerode und den Landkreis Harz als Wirtschaftsraum mit hoher Lebensqualität. Über das gesamte Jahr bot der Verein seinen Mitgliedern hochwertige Veranstaltungen wie thematische Stammtische, Netzwerkveran-
Den Abschluss des Projektes „SchuWiDu - Schule, Wirtschaft & Du” der Wirtschaftsjunioren Altmark bildete ein Besuch beim Salzwedeler Unternehmen KRAIBURG Relastec GmbH & Co. KG. Nebst Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten erhielten die jungen Altmärker im Rahmen einer Betriebsbesichtigung einen Einblick in den Produktionsprozess.
staltungen mit Nachbarkreisen und Weiterbildung.
Wirtschaftsjunioren Salzlandkreis
Wirtschaftsjunioren Altmark
Im zweiten Jahr nach der Vereinsgründung
Unter dem Motto „Grenzenlos aufwärts!“ setz-
ging es 2016 darum, weitere Mitglieder für die
ten sich die Wirtschaftsjunioren Altmark, ein
aktive Mitarbeit im Verein zu gewinnen. Dabei
Zusammenschluss von über 60 Jungunterneh-
in den vergangenen Jahren ist das Interesse an
konnte die angestrebte Zahl von 30 Mitgliedern
mern und Führungskräften aus dem Altmark-
dem Jungunternehmerverband kontinuierlich
noch nicht erreicht werden.
kreis Salzwedel und dem Landkreis Stendal,
gewachsen. So ist auch im Jahr 2016 wieder ein
auch im Jahr 2016 wieder für die Belange der
deutlicher Anstieg an Interessenten und Neu-
Inhaltlich bildet das Projekt „Neue Medien“ den
Wirtschaft und eine nachhaltige Entwicklung
mitgliedern zu verzeichnen gewesen. In die-
Schwerpunkt der Vereinsarbeit. Hier werden
der Altmark ein.
sem Zusammenhang wurden im Rahmen ei-
Schülerinnen und Schüler durch die Arbeit mit
bezogene Projektgruppenarbeiten, wie z.B. die Fachkräfteprojekte „Ein Tag Chef“ und „SchuWiDu – Schule, Wirtschaft & Du“.
In Anbetracht einer dynamischen Entwicklung
nes IHK-Dialoges Altmark am 31. August 2016
Lernrobotern spielerisch an den Umgang mit
Das Jahr war geprägt durch eine Vielzahl von
in Stendal 9 neue Mitglieder in die Reihen der
neuen Medien herangeführt. Die große Reso-
regionalen und überregionalen Veranstaltun-
Wirtschaftsjunioren Altmark aufgenommen.
nanz dieses Projektes hat dazu geführt, dass es
gen sowie weiteren Aktivitäten. Schwerpunkte
Die Ehrungen wurden dabei u.a. durch Stefan
ab 2017 durch die Wirtschaftsjunioren Sach-
der Arbeit bildeten dabei monatliche Stammti-
Korneck, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren
sen-Anhalt in allen WJ-Kreisen durchgeführt
sche bei altmärkischen Unternehmen und Ins-
Sachsen-Anhalt e.V., und Adolf Fehse, Vizeprä-
werden soll.
titutionen, Erfahrungsaustausche und themen
sidenten der IHK Magdeburg, vorgenommen.
32 Jahresbericht 2016
Auch die Zusammenarbeit mit dem Regional-
(MIRKO) 2017 in Wernigerode sowie am Know-
ausschuss Altmark der IHK Magdeburg wurde
How-Transfer im Deutschen Bundestag.
weiter vertieft. Nebst der Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen verabschiedeten
Gemeinsam mit dem Editha-Gymnasium Mag-
die Wirtschaftsjunioren Altmark und Prignitz
deburg haben die WJ Magdeburg die AG Neue
sowie der Regionalausschuss Altmark und die
Medien ins Leben gerufen. Das Projekt zielt
Wirtschaftsinitiative Westprignitz im Rahmen
konkret auf die Interessen der Schüler im IT-
eines Wirtschaftsdialoges am 17. August 2016
Bereich ab. Dabei kann es um Programmieren,
in Wittenberge eine gemeinsame Resolution, mit
Mediengestaltung, dem gefahrlosen Navigie-
der Forderung, den Lückenschluss A 14 und die
ren im Internet oder um einfache IT-Anwen-
Querspange B 190n schnellstmöglich zu bauen.
dungen gehen.
Des Weiteren haben sich die Wirtschaftsjunio-
Zur Integration von alleinreisenden minderjäh-
ren auch in diesem Jahr wieder klar zu aktuel-
rigen Flüchtlingen führte der AK Willkommen
len Themen wie der Fachkräftesicherung, dem
einen Inklusionstheaterworkshop mit jungen
Bürokratieabbau, dem Breitbandausbau sowie
Geflüchteten und deutschen Kindern durch. Im
der Dachmarke „Die Altmark. Grüne Wiese mit
Workshop „Entdeckung einer neuen Welt“ üb-
Zukunft.“ positioniert.
ten die Jugendlichen ein Theaterstück selbstständig ein und präsentieren das Stück in einer
Die Wirtschaftsjunioren Altmark sind eine Insti-
öffentlichen Theatervorführung.
tution mit eigenem Profil und finden Anerkennung in Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Sie sind eine starke Stimme der Wirtschaft!
Wirtschaftsjunioren Magdeburg Die Wirtschaftsjunioren Magdeburg können auf eine dynamische Entwicklung im letzten Jahr zurückblicken. Die im Jahr 2016 stattgefundenen 8 Stammtische boten den Teilnehmern interessante Einblicke in verschiedene regionale Unternehmen sowie Institutionen. U.a. wurden die FAM Förderanlagen Magdeburg GmbH und die Kafferösterei besucht. Darüber hinaus gab es eine Vielzahl weiterer Aktivitäten und Veranstaltungen. Highlights sind hier sicherlich immer die Veranstaltungen der Business Lounge der Wirtschaftsjunioren Magdeburg. Weitere Höhepunkte bildeten die Beteiligung an der Mitteldeutschen Regionalkonferenz
WJ Harzkreis beim Check-In für die Teilnehmer der Mitteldeutschen Regionalkonferenz (MIRKO).
33
IHK - Arbeit in Zahlen Beratungen Firmenbesuche fachbezogene Veröffentlichungen und Analysen Treffen mit politischen Mandatsträgern Industrie und Infrastruktur Beratungen: - Umwelt - Energie - Innovation - Schutzrechte - Sicherheit Stellungnahmen: - Digitale Signatur: Registrierung - genehmigungspflichtiger Betrieb eines Verkehrsunternehmens - Raumordnung und Stadtentwicklung Handel, Dienstleistungen und Unternehmensförderung Beratungen: - Existenzgründung Stellungnahmen: - Bürgschaften - Festsetzung von Markt- und Messeveranstaltungen - Unternehmensnachfolgebörse Nexxt-Change Unternehmenscoaching – Beratungen Informationsveranstaltungen International Beratungen Länderberatungstage/Informationsveranstaltungen Unternehmer-/Delegationsreisen Empfang von ausländischen Delegationen Ursprungszeugnisse und Bescheinigungen: - Original - Kopie Elektronische Ursprungszeugnisse/Bescheinigg.: - Original - Kopie Carnets A.T.A. Verwaltung, Recht und Steuern Beratungen: - Abgrenzung zum Handwerk - Handelsregister/Firmenrecht - Sachverständigenwesen - Rechtsauskünfte - Finanz-/Versicherungsdienstleister Handelsregister - Neueintragungen - Änderungen - Löschungen An-, Ab- und Ummeldungen von Handelsregisterfirmen und KGT Stellungnahmen: - § 34 c Gewerbeordnung - Gewerbeuntersagung - gewerbliche Tätigkeit von Ausländern Auskünfte/Bestätigungen Mitgliedschaft Auskünfte zu/ Bearbeitung von Beitragsangelegenheiten Benennung von Sachverständigen: - Gerichte - Dritte Abgrenzung/Prüfung Mitgliedschaft IHK/HWK
34 Jahresbericht 2016
9.076 1.133 54 325
29 53 76 35 16 124 207 164
995 68 72 177 403 42 2.420 70 7 12 3.484 2.943 1.971 1.867 57
73 2.156 18 324 970 1.163 3.880 1.097 11.505 65 79 27 913 14.284 242 122 2.482
Register für Versicherungs-, Finanz- und Wohnimmobilienkreditvermittler: - Registrierungen - Änderungen - Rücknahme/Widerruf/Löschungen Berufsbildung/Bildungsservice Beratungen: - Ausbildungsberatung - Weiterbildungsberatungen Registrierte Ausbildungsverhältnisse insgesamt zum 31.12.2016 registrierte Ausbildungsverhältnisse mit Ausbildungsbeginn in 2016 registrierte Umschulungsverhältnisse insgesamt zum 31.12.2016 registrierte Umschulungsverhältnisse mit Ausbildungsbeginn in 2016 Unternehmensbesuche Praktikaunternehmen für Einstiegsqualifizierung Praktikaplätze für Einstiegsqualifizierung registrierte Einstiegsqualifizierungsverträge in 2016 Bearbeitung von Schlichtungsanträgen Prüfungswesen Ausbildungsprüfungen Teilnehmer an: Abschlussprüfungen Zwischenprüfungen Weiterbildungsprüfungen Teilnehmer: kaufmännische Prüfungen gewerblich-techn. Prüfungen AEVO-Prüfungen Unterrichtungen Sach- und Fachkundeprüfungen - Teilnehmer davon: Fachkundeprüfungen (Güterverkehr, Omnibusverkehr, Taxi-/Mietwagenverkehr) - Teilnehmer Prüfung für Berufskraftfahrer nach Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG) - Teilnehmer Sach- und Fachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe - Teilnehmer Geprüfte/r Finanzanlagenfachmann/-frau (IHK) - Teilnehmer Sachkenntnisprüfung im Einzelhandel mit freiverkäuflichen Arzneimitteln - Teilnehmer Gefahrgutfahrer - ausgestellte ADR-Bescheinigungen Gefahrgutbeauftragte - ausgestellte Zertifikate IHK Bildungsakademie Magdeburg GmbH Teilnehmer an: - Weiterbildungslehrgängen - Seminaren Öffentlichkeitsarbeit Presseinformationen Presseveranstaltungen IHK-Artikel im Pressespiegel Artikel für IHK-Internetpräsentation Internetkontakte externer Besucher Mitgliederstatistik (Stand 04.01.2017) Gesamtzahl Mitgliedsunternehmen - davon HR-Unternehmen
51 292 59
971 1.095 8.148 3.158 931 443 70 80 211 23
3.612 2.892
318 386 724 508 1.624
72 270 479 3 21 742 37
362 1.369 86 7 1.037 9.130 142.376 49.369 14.690
Finanzplan 2016 1. 2. 2a. 2b. 3. 4. 5. 6.
7.
8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17a. 17b. 18. 19. 20.
Jahresergebnis vor außerordentlichen Posten AFA und Sonderposten +/- Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens Erträge aus Auflösung von Sonderposten (-) +/- Zunahme (+) /Abnahme (-) der Rückstellungen, +/Bildung Passive RAP (+) / Auflösung Aktive RAP (+), Auflösung Passive RAP (-) / Bildung Aktive RAP (-) +/- sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) / Erträge(-) [bspw. Abschreibungen auf ein aktiviertes Disagio] +/- Verlust (+) / Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens +/- Abnahme (+) / Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus Beiträgen, Gebühren, Entgelte und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungs tätigkeit zuzuordnen sind. +/- Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Beiträgen, Gebühren, Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind. +/- Ein- (+) und Auszahlungen (-) aus außerordentlichen Posten = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlage vermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens + Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlage vermögens – Auszahlungen für Investitionen in das Finanz anlagevermögen = Cashflow aus der Investitionstätigkeit + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten – Einzahlungen aus Investitionszuschüssen – Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen des Finanz mittelbestandes (Summe der Zeilen 9, 16 und 19)
Erfolgsplan 2016 Plan in Euro -2.084.700 198.100 233.100 -35.000 369.200
1. 2. 3. 4. 5. 6.
0
7. 8. 9. 10.
0
11. 12.
0
13. 14. 0 0 -1.517.400 0 -260.700
15.
16. 17.
-70.000
18. 19. 20. 21.
1.500.000
22.
0
0 1.169.300 0 0 0 0 -1.827.300
23.
24.
Plan in Euro 7.200.000 2.455.400 6.900
Erträge aus Beiträgen Erträge aus Gebühren Erträge aus Entgelten Erhöhung/Verminderung des Bestandes fertiger und unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Betriebserträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsaufwand Betriebsergebnis Erträge aus Beteiligungen Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Jahresergebnis Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr nach Ergebnisverwendung Entnahmen aus Rücklagen Liquiditätsrücklage Instandhaltungsrücklage Rücklage bewegliche Wirtschaftsgüter Rücklage zur Absicherung von Gebühren- und Beitragsentlastung Einstellungen in Rücklagen Ausgleichsrücklage Instandhaltungsrücklage Rücklage bewegliche Wirtschaftsgüter Ergebnis
0 0 232.100 9.894.400 1.946.500 6.545.600 233.100 3.119.900 11.845.100 -1.950.700 0 16.600 2.000 0 119.400 -100.800 -2.051.500 0 0 0 0 33.200 -2.084.700 2.000.000 5.034.299 4.347.189 172.600 75.700 438.809 -4.949.599 -2.215.000 -2.658.899 -75.700 0
Magdeburg, 01.12.2016
Wolfgang März,
Klaus Olbricht,
IHK-Hauptgeschäftsführer
IHK-Präsident
35
Impressum Jahresbericht 2016
Bildnachweis
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